Proletarier aller Länder vereinigt Euch! Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker vereinigt Euch!

CDU-Schäuble für neues PKK-Generalsekretär Staatsbürgerrecht Öcalan: Türkei muß sich auf Mit deutschen Waffen: CDU/CSU-Fraktionschef Schäuble hat sich in der Bild am Sonntag für eine „eineFöderation mit den Überprüfung des Staatsbürgerrechts Kurden“ einstellen. ausgesprochen: „Als Folge der Wieder­ Massaker in Kurdistan! vereinigung müssen wir das Staatsange­ hörigkeitsgesetz generell überprüfen. Diese zeitgemäße Anpassung reicht vom Die türkische Armee und die türkische kurdische Oppositionelle bespitzelt wer­ müsse sich auf notfalls auf „eine Föde­ ginn in die Offensive gehen“. So haben Kommunalwahlrecht für Bürger aus an­ Regierung haben die kurdischen Wi­ den und daß sie türkische und kurdische ration mit den Kurden“ einstellen, zi­ sie die Massen psychologisch beein­ deren EG-Staaten bis zur Beseitigung derstandsfeiern und Kundgebungen aus Jugendliche, die in der BRD leben, zum tiert ihn die Zeitung. Hauptsache sei: flußt, um ihre Massaker zu legitimieren. bürokratischer Hemmnisse beim Er­ Anlaß des „Newroz“, des kurdischen Wehrdienst in die türkische Armee ru­ man müsse den Willen des kurdischen Dabei hatte die höchste Instanz der werb der deutschen Staatsangehörigkeit. Neujahrs- und Widerstandsfestes, zum fen, ungehindert ihren Geschäften nach. Volkes, wie immer er geäußert werde, PKK, das Generalsekretariat, mit den Wer hier geboren ist oder über zehn Jah­ Anlaß genommen, um ein seit Jahrzehn­ Auf Anfrage hört man vom Auswärtigen respektieren. Die PKK tue das sowieso, folgenden Worten verdeutlicht, daß dies re in Deutschland lebt, soll leichter ten nicht mehr erlebtes Blutbad unter der Amt, man denke gar nicht daran, diese die Türkei müsse dies endlich auch tun. nicht der Fall sein wird: „Wir möchten Deutscher werden können.“ Das Kom­ Bevölkerung anzurichten. Nach den Konsulate in ihrer Arbeit einzuschrän­ Wir dokumentieren auf dieser und der gleich klargestellt haben, daß die PKK munalwahlrecht für EG-Ausländer war letzten Berichten wurde die Stadt Sirnak ken. folgenden Seite Erklärungen der ERNK nicht darum bemüht ist, im Jahr 1992 auf dem EG-Gipfel in Maastricht verein­ (an der sogenannten türkisch-irakischen Gegenüber den türkischen Behauptun­ zu den jüngsten Massakern und mehrere eine spezielle, unerwartete Offensive zu bart worden, um die Ausländerbevölke­ Grenze) bombardiert. Dabei wurden gen, die Armee schieße nur auf bewaff­ Presseerklärungen des Kurdistan-Komi­ starten oder die Türkei zu zerstückeln, rung in der EG weiter zu spalten. auch Brand- und Napalmbomben einge­ nete Aufständische, bleibt festzuhalten: tees in Köln zu den Entwicklungen in wie gerne verbreitet wird.“ Diese Worte Schäubles Angebot, „nach zehn Jah­ setzt. Mindestens 25 Häuser sind dem Weder von der PKK, der Arbeiterpartei Kurdistan. — (rül) beweisen auch, was für eine betrügeri­ ren“ die deutsche Staatsbürgerschaft zu Erdboden gleichgemacht, mehrere Dut­ Kurdistans, noch von der ERNK (Natio­ sche Politik die Türkische Republik ver­ erwerben, ist in Wirklichkeit eine Ver­ zend Menschen bei den Bombenangrif­ nale Befreiungsfront Kurdistans) oder . .. Eine Reihe von Städten, Kreisstäd­ folgt. schärfung: Bislang kennt das Staatsbür­ fen ums Leben gekommen, über einhun­ der ARGK (Volksbefreiungsarmee Kur­ ten und Dörfer sind umzingelt. Die Warum wird als einzige Lösung solch gerschaftsrecht der BRD solche Fristen dert allein in dieser Stadt verletzt. distans) sind bislang irgendwelche Auf­ Menschen dürfen nicht raus aus ihren ein Massaker in Betracht gezogen? Wie nicht! — (rül) In Sirnak hatten die türkischen Ar­ rufe zum Aufstand an die kurdische Be­ Häusern. An manchen Orten werden so­ Sie wissen, führt das Militär des kolo- mee-Einheiten bereits zu Beginn der völkerung ergangen. Es gab lediglich gar zehntausende Menschen dazu ge­ nialistischeri türkischen Staates einen Bush-Kohl: Deal über „Newroz-Feiem“ zahlreiche unbewaff- Aufrufe, den Newroz zu begehen und zwungen, sich auf den Boden zu legen. schmutzigen Krieg, ohne jegliche Re­ nete Menschen erschossen. Daraufhin sich bei Angriffen der türkischen Armee Jeder, der sich bewegt, wird erschossen. geln gegen unsere ARGK-Guerilleros, Jugoslawien und GATT? waren etwa 1000 Guerillas der kurdi­ zur Wehr zu setzen. Zuerst schoß die Während all dies passiert, schweigt die die bewaffneten Volkskräfte, ohne ein Die Beziehungen zwischen der BRD und schen Volksbefreiungsarmee ARGK in türkische Armee auf unbewaffnete De­ Welt, gibt so der Türkischen Republik Ergebnis zu erzielen. Allein im Jahr den USA seien nach dem Besuch Kohls die Stadt eingedrungen und hatten das monstranten. Erst danach, als die ersten ihre Zustimmung. 1992 hat der türkische Staat mit dutzen- bei Bush „enger als je zuvor“, berichte­ Feuer auf die türkischen Militärs eröff­ Massaker bekannt wurde, griffen auch Durch ihre vorherigen Reisen von Po­ den Kriegsflugzeugen und zehntausen­ te die Welt in ihrer Ausgabe vom 23. net. Einheiten der ARGK in die Kämpfe ein. litikern nach Europa hat die Türkische den Soldaten die Lager der Guerilla an­ März. Die USA hätten zugesagt, ihren Beunruhigend waren auch die letzten Die jetzigen Auseinandersetzungen Republik die juristische Unterstützung gegriffen. Widerstand gegen Bonns großdeutsche Nachrichten aus der Stadt Cizre, eben­ dürften erst der Beginn langer und hefti­ der Imperialisten erhalten. Das gegen­ Auch wenn die Demirel-Inönü-Koali- Jugoslawien-Politik aufzugeben. An­ falls nahe der Grenze zwischen Türkei ger Kämpfe in den kurdischen Gebieten wärtige Schweigen ist der offene Beweis tion mit demagogischen Parolen wie geblich wollten sie jetzt Kroatien und und Irak. Hier war schon vor Beginn des sein. Nach Berichten der Süddeutschen dafür. „Die Anerkennung der kurdischen Rea­ Slowenien anerkennen. Im Gegenzug Newroz-Festes bekannt geworden, daß Zeitung (25.3.) hat PKK-Generalsekre­ Wie der ganzen Öffentlichkeit be­ lität, Zärtlichkeit dem Volk“ versucht sei die BRD zu Konzessionen in den die türkischen Militärs Befehl erteilt hat­ tär Öcalan erneut die Bildung eines kur­ kannt ist, wurde ein „Newroz-Syn- hat, sich dem kurdischen Volk anzubie­ GATT-Verhandlungen bereit. Die ten, alle Familienangehörigen von Mili­ dischen Parlaments und die Durchfüh­ drom“ in die Welt gesetzt. Es wurden dern, hat sie mit ihren Angriffen auf sei­ „Konzessionen“ dürften so aussehen, tärs sollten aus der Region verschwin­ rung eines Referendums in den kurdi­ schmutzige Lügen verbreitet wie die: ne Führung ihre wahre Politik gegen- daß die BRD die Verringerung von EG- den. In Cizre hatten türkische Militärs schen Gebieten angekündigt. Die Türkei „Die PKK wird mit dem Frühlingsbe­ Fbrtsetzung Seite 2 oben Exportsubventionen im Agrarbereich _ ebenfalls, bereits am 21. März in die betreibt. Ein solcher Schwenk bedeutet Menge geschossen, Panzer waren direkt die Rückkehr zur reichsdeutschen Ost- in die Kundgebungen hineingefahren Agrarpolitik — zur Plünderung Osteuro­ und hatten auf alles geschossen, was sich Gegen pas als billige Agrarlieferanten. — (rül) bewegt. Eine Beobachterdelegation aus Sozialabbau ÄKmiS der Bundesrepublik wurde unter Andro­ ■ ' B BTB SPD hetzt gegen „Stasi“: hung, sie werde andernfalls erschossen, mii Kl MWKM.HS«/ |*< io „Alle sofort entlassen!“ in einem Hotel eingeschlossen. Inzwi­ Etwa 10 000 Teilnehmer ab«H schen ist sie aus der Stadt entfernt, so kamen zur Kundgebung Als einen „Skandal“ hat der Parlamen­ daß keine ausländische Beobachter mehr der IG Metall gegen So­ .'■wm...... > , tarische Geschäftsführer der SPD-Frak­ am Ort sind. zialabbau am 23.3. in Att) ■US tion, Peter Struck, die Beschäftigung Immer wieder berichten Vertreter der Stuttgart — zwei Wochen ■- 7 k IKk früher leitender Beamter der DDR in der Menschenrechtsvereine nicht nur aus vor der Landtagswahl in „Treuhand“ bezeichnet. Mindestens 42 Cizre, daß die türkische Armee massen­ Baden-Württemberg. frühere Funktionäre — Mitglieder der haft deutsche Waffen einsetzt. Vor we­ Klaus Zwickel vom IGM- Plankommission, Minister usw. — will nigen Monaten war bekannt geworden, Vorstand kritisierte den Struck ausgemacht haben. Diese müßten daß das Bundesverteidigungsministe­ „marktradikalen“ Angriff sämtlichst „sofort entlassen“ werden. rium tausende von Handfeuerwaffen, von Unternehmern und Begründung: Es bestehe Gefahr, daß Maschinenpistolen und mehrere hundert Regierung auf kollektive diese Leute „Geschäfte auf eigene Rech­ Millionen Schuß Munition aus eigenen Schutzrechte. Willi nung“ machen. Irgendwelche Beweise und NVA-Beständen an die türkische Hanss von der ÖTV er­ für seine wüsten Beschuldigungen legte Armee geliefert hat. Diese Waffen, die­ klärte, im öffentlichen der SPD-Sprecher nicht vor. Der SPD- se Munition kommen jetzt gegen die Dienst werde man auch Abgeordnete Schwanitz verlangte gar kurdische Bevölkerung zum Einsatz. bei einem Schlichter die sofortige Entlassung von 3738 ehe­ Derweil gehen die türkischen Konsulate keinen Reallohnverlust maligen Stasi-Mitarbeitern bei Treu­ in der BRD, von denen bekannt ist, daß hinnehmen.— (rok) hand, Bahn, Pöst und im Verkehrsmini­ von ihnen aus türkische und vor allem sterium. Bei der Verfolgung im Osten steht die SPD damit der unmenschlichen Regierungspraxis kein bißchen nach. — (rül) Postvertriebsstück G 7756 D SPD zur Nachtarbeit Kein neues Angebot Gebühr bezahlt Vorschlag für ein Schutzgesetz mit Haken und Ösen im öffentlichen Dienst Die ÖTV hat das Scheitern der Verhand­ Aus der SPD-Bundestagsfraktion gibt es Nachtarbeit auf höchstens 15 Jahre, zu­ Position des SPD-Fraktionsvorsitzen- lungen erklärt und zusammen mit der IG erste Reaktionen auf das Urteil des Bun­ sätzliche Pausen, arbeitsmedizinische den Klose, der für Arbeitszeitregelun­ Metall vor 15000 Teilnehmern einen desverfassungsgerichts, mit dem das Untersuchungen, besondere Qualifizie­ gen im Interesse der Wirtschaft plädiert. „Kampf wie noch nie“ angekündigt. Nachtarbeitsverbot für Arbeiterinnen rungsangebote, erweiterte Angebote Gibt es aber keine enge Anzahl von Der bisherige Verlauf der Tarifrunde aufgehoben wurde. Das Handelsblatt von Kindertagesstätten, Zuschüsse zur Gründen, mit denen Betriebe Nacht­ spricht allerdings nicht dafür. Trotz (18.3.1992) berichtet, daß die SPD- Schallisolierung der Wohnung u. ä. Für arbeit einführen dürfen, hat der einzelne vielfachen Unmuts über die zögerliche Bundestagsabgeördnete Barbara Weiler Eltern mit Kindern bis zu vier Jahren soll Beschäftige nur schwache Möglichkei­ Haltung der ÖTV-Führung ist es nach nach einer Anhörung ihrer Fraktion zum ein vollständiges Nachtarbeitsverbot ten, sich gegen Nachtarbeit zu wehren. dem dritten Verhandlungstermin zu kei­ Frauenarbeitsschutz eine schnelle ge­ angestrebt werden; ein zunächst gefor­ Die aufgeführten Schutzregelungen nen Streiks mit Beteiligung der ÖTV ge­ setzliche Neuregelung des Nachtarbeits­ dertes Verbot von Nachtarbeit für alle erhalten unter diesen Umständen dann kommen, und die Aktionen der DAG schutzes verlangt, um den rechtlosen Eltern mit Kindern bis vierzehn Jahren auch einen eher zwiespältigen Charakter waren zu kraftlos, um die Arbeitgeber Zustand zu beenden. „In einer Neurege­ wurde wegen „Arbeitsmarktproblemen und können durchaus Unterstützung zu veranlassen, ihr Angebot zu verbes­ lung, darin waren sich nach Angaben für die Betroffenen“ fallengelassen. auch bei Kapitalisten finden. Gezielte sern. Somit gehen die Gewerkschaften von Frau Weiler die Sachverständigen Außerdem sollen, so die Abgeordnete Auswahl von Beschäftigten, die Nacht­ unter denkbar schlechten Voraussetzun­ mit den SPD-Frauen einig, darf es keine Marliese Dobberthien, bisherige ge­ arbeit gesundheitlich „aushalten“, und gen in die Schlichtung, die ihnen eine unterschiedlichen Maßgaben mehr für schlechtsspezifische Beschäftigungsver­ von solchen, die in „schichtarbeiter­ knapp siebenwöchige Friedenspflicht Männer und Frauen geben. Nachtarbeit bote für Frauen durch einen für Männer gerechten“ Familienumständen leben, aufzwingt. Schlichter ist der von der solle es künftig nur noch geben, wenn sie und Frauen gleichen Gesundheitsschutz sowie die Begrenzung der täglichen und ÖTV vorgeschlagene frühere baden- gesellschaftlich notwendig, kulturell bei schwerer Arbeit ersetzt werden. der lebenszeitlichen Dauer für Nacht­ württembergische Innenminister Krause erwünscht, arbeitsorganisatorisch oder Dies gelte vor allem für die Arbeit am arbeit erlauben wahrscheinlich eine (SPD). Schon schwierig genug, wenn ökonomisch-technisch unverzichtbar Bau und in der Krankenpflege. beträchtliche Erhöhung der vergleichs­ die ÖTV gegen den Spruch ihres Kandi­ sei.“ Der Vorschlag aus der SPD-Fraktion weise niedrigen Arbeitsintensität bei daten streiken muß. Darüberhinaus ist Im einzelnen will Frau Weiler eine hat mehrere Haken: „Noch umstritten Nachtarbeit. Das könnte dann am Ende die Gefahr groß, daß die ÖTV selbst für Begrenzung der Nachtarbeit auf sechs sei, inwieweit wirtschaftlich motivierte bei den Kapitalisten sogar zu neuen das Schlichtungsergebnis noch in den GNN GmbH, Postfach 260226,5 Köln 1 Stunden, ein Verbot von Überstunden Nachtarbeit zugelassen werden solle“, Gründen für die Ausweitung der Nacht­ Streik muß, weil die Arbeitgeber den bei Nachtarbeit, die Begrenzung der räumte Frau Weiler ein. Bekannt ist die arbeit führen. — (alk) Schlichtungsspruch ablehnen. — (kar) Politische Berichte 7/82 2 Aktuelles aus Politik und Wirtschaft Aktuell in Bonn frei“ fahrt. So ein neues Urteil des Bun­ Fortsetzung von Seite 1: Massaker in Kurdistan . . . Richtungen mit Raketen angegriffen und desgerichtshofs (BGH). Noch 1991 hat­ über dem kurdischen Volk zum Aus­ gen, daß es von ihnen nicht abhängt. Sie haben alle staatlichen Institutionen dem te Bonn eine Empfehlung der EG-Kom­ druck gebracht. Denn die PKK ist das hätten von Ankara den Befehl erhalten, Erdboden gleichgemacht. Wir mußten mission nach einem EG-Tempolimit Volk, und das Volk die PKK. Ist es mög­ bei einem Aufstand diesen niederzu­ uns im Keller der Polizeistation ver­ vom Tisch gefegt; es gebe keine sachli­ lich den Kopf vom Körper zu trennen? schlagen. Auch haben wir den Funkver­ stecken.“ „KSZE-Sicherheitsrat“ chen Argumente für ein Limit. Der Natürlich nicht! kehr zwischen dem leitenden Komman­ Auch in Cizre, der Kreisstadt von Sir­ Sprecher von CDU/CSU und FDP be­ BGH: Bei Tempofreiheit sind Unfallge­ Nachdem die türkische Regierung danten von Cizre und einem General nak, dauert der Krieg an. In einem Inter­ mühen sich weiter, Auslandseinsätzen fahren und Emissionen höher. Ein Hin­ trotz jeglicher Unterdrückung und Ver­ mitgehört. Der General befahl, alles nie­ view mit einer bekannten Persönlichkeit der Bundeswehr den Weg zu bahnen. tergrund dürften vermehrte Massenka­ suche, es passiv zu machen, unser Volk derzuschießen, das sich bewegt. Es ist heute um 16.30 Uhr heißt es u.a.: Am 22.3. verstieg sich CDU-MdB La­ rambolagen und steigende Versiche­ keinen Schritt von seiner Führung ent­ Krieg. Als wir noch auf der Straße wa­ „... Der erbarmungslose Krieg dauert mers in der FAZ zu der Behauptung, rungsschäden sein. fernen konnte, entschied sie sich für den ren, stand Uwe Helmke, Vorstandsmit­ weiter an. Auch in Sirnak geht er weiter. schon mit dem UNO-Beitritt habe die letzten und für sie einzigen Lösungs­ glied der Grünen in Bremen, neben mir. In Cizre hat sich die Situatiion zuge­ BRD ihre Bereitschaft erklärt, an UN- Krankenkosten-Diskussion weg: Massaker in großem Ausmaß. Dies Ein Spezialkommando ging auf ihn los. spitzt. Die Zusammenstöße finden mehr Einsätzen teilzunehmen — schließlich Schroffe Kritik des Hartmannbundes an jagt uns keine Angst ein. Dies ist der Er ist verletzt, aber jetzt in Sicherheit zwischen der Bevölkerung und den . habe man keinen Vorbehalt formuliert. den „Kostendämpfungsprogrammen“ jahrhundertealte Charakter der Kolo­ . . . Ich möchte über euch alle politi­ staatlichen Kräfte statt. Natürlich ist . Die Behauptung, für UN-Einsätze der der Bundesregierung und die Ankündi­ nialherren, der uns wohl bekannt ist. schen Parteien, Menschenrechtsorgani­ auch die Guerilla da, sie ist in der Stadt Bundeswehr sei eine Zustimmung von gung der Krankenkassen, sie müßten die Wenn wir genau hinsehen, sehen wir, sationen und die Presse aufrufen, nicht und lenkt den Krieg. Die Soldaten haben zwei Dritteln des Bundestags erforder­ Versicherungsbeiträge noch in diesem daß die Demirel-Inönü-Regierung nur noch einmal einem Massaker am kurdi­ einen Journalisten, der mit einer Gruppe lich, müsse korrigiert werden. Außen­ Jahr wieder erhöhen, haben die Diskus­ eine zivile Maske darstellt. Es zeigt sich schen Volk zuzusehen. Besonders sollte aus Deutschland zusammen war, er­ minister Genscher propagierte, die sion um Kostendämpfungen im Gesund­ deutlich, daß die eigentlichen Machtha­ die deutsche Öffentlichkeit über die schossen. Er heißt Izzet Özkeser (Jour­ KSZE zu einer „UN-Unterorganisa- heitsbereich weiter angefacht. Der Hart­ ber das Amt für spezielle Kriegsführung Waffengeschäfte ihrer Regierung mit nalist der türkischen Tageszeitung Sa- tion“ zu machen — samt „Europäi­ mannbund hatte die Gängelung der Ärz­ und das Militär sind. Es gibt nichts na­ der Türkei informiert werden. Denn alle bah). schem Sicherheitsrat“. Letzterer solle te kritisiert und darauf hingewiesen, daß türlicheres, als daß das kurdische Volk Schützenpanzer, Maschinengewehre, Unter den Deutschen gibt es keine über UN-Militäreinsätze entscheiden. der Anteil der Krankenkosten am Brut­ sich mit allen Mitteln gegenüber derartig die das türkische Militär für die Massa­ Verwundeten. Die Zahl unserer Gefalle­ Beiden Vorschlägen gemeinsam ist die tosozialprodukt nicht gestiegen sei. Der blinder Gewalt verteidigt. „Auf der ker in Cizre und anderen kurdischen nen ist hoch. Wir haben auch viele Vor­ Ausschaltung des Bundestags bei Ent­ Geschäftsführer der Ersatzkassen, Fied­ einen Seite behauptest du, die kurdische Städten einsetzt, kommen aus Deutsch­ letzte. Es ist immer noch nicht möglich, scheidungen über Krieg und Frieden. ler, forderte gleichzeitig die Regierung Realität anzuerkennen, auf der anderen land .. eine genauere Zahl anzugeben. Auch auf, Ärzte und Krankenhäuser als Ko­ Seite gehst du mit Panzern und Kanonen Aus Cizre erreichte uns um 16 Uhr heute gab es viele Verletzte, wir haben Rußlanddeutsche stentreiber anzugreifen. Gemeinsam ist auf sie los und begehst Massaker.“ (MEZ) die Nachricht, daß es bisher 6 sie ins Krankenhaus gebracht. Zur Zeit ! 1000 Delegierte, die nach eigenen An­ beiden Stellungnahmen, daß die Kapita­ Wir meinen, dies sollte für die Tote und 45 Verletzte gibt. können wir nicht auf die Straße. Es ist gaben zwei Millionen Rußland- und listen, die die Gesundheit der Lohnab­ Menschheit Anlaß sein, ein wenig nach­ Alleine in Sirnak gibt es über 12 Tote verboten. Da wir nicht raus können ha­ Wolgadeutsche repräsentieren, nahmen hängigen ruinieren, nicht dafür zahlen. zudenken. Warum wird der Kampf des und viele Verletzte. Im Zentrum von ben wir große Schwierigkei-ten. Wir an dem „Zweiten Außerordentlichen kurdischen Volkes um ein menschen­ Sirnak werden über 10000 Menschen haben kein Brot, kein Wasser. Von Zeit Kongreß der Rußlanddeutschen“ in LehrerOst würdiges Leben in seinem Land nicht gezwungen, auf dem Boden zu liegen, zu Zeit fallt der Strom aus. Die Ausein­ Moskau teil. Der Bonner Staatssekretär In Ostdeutschland sollen noch tausende respektiert, während der Kampf vieler die Waffen sind auf sie gerichtet, und auf andersetzungen mit Kanonen und im Bundesinnenministerium, Horst Lehrerinnen und Lehrer wegen „politi­ anderer Völker um ihre Rechte verstan­ jeden, der sich hoch bewegt, wird ge­ Schnellfeuerwaffen dauern an. Kampf­ Waffenschmidt, versprach auf dem scher Belastung“ (u.a. SED-Mitglied­ den wird? Als die neue Regierung an die schossen . . . (Kurdistan-Komitee, 21.3.92) flugzeuge fliegen über Cizre. Hub­ Treffen „weitere umfassende Hilfe“. Er schaft) aus dem Schuldienst entfernt Macht kam, hat sie sowohl der eigenen schrauber fliegen. Jetzt fliegt ein Hub­ unterstrich, was den Flüchtlingen ge­ Werden. Der Einigungsvertrag wird als auch der Weltöffentlichkeit gegen­ Resume des 21. März, des schrauber über mein Haus. Bis jetzt genüber nicht gilt: „Das Tor (zur Aus­ auch hier als über Verfassungsgrundsät­ über folgende Propaganda zum Tages­ wurde das Stadtzentrum von Cizre nicht siedlung nach Deutschland) ist weiter zen stehend behandelt, so daß Kollektiv- ordnungspunkt Nummer 1 gemacht: Neujahrstags der Kurden bombardiert, aber die Umgebung wird offen.“ Gleichtzeitig forderte er jedoch Berufsverbote möglich werden. Das „Gebt uns eine Chance, und wir werden . . . sind die Newroz-Feierlichkeiten bombardiert. Sowohl hier als auch in dazu auf, die gebotenen Möglichkeiten Bundesinnenministerium geht einen alle Probleme lösen. Nur, es wird Schritt und die Volksaufstände eindeutig ge­ Sirnak gibt es heftige Zusammenstöße. zur Ansiedlung in Rußland und in der Schritt weiter: 10 Prozent von 4000 un­ für Schritt geschehen.“ Ja, heute wer­ prägt durch den Nationalen Befreiungs­ Es werden schwere Waffen eingesetzt. Ukraine wahrzunehmen. Die große tersuchten Personälratsmitgliedem sei­ den die Probleme gelöst! Aber wie? kampf Kurdistans unter der Führung der Aus Cizre wurde und wird weiterhin mi­ Mehrheit des Kongresses lag auf der ul­ en ebenfalls zu entlassen, da derart Früher hat man bombardiert, ohne die PKK. Newroz-Feuer, Volkstänze und litärische Verstärkung nach Sirnak ver­ timativen Position: Entweder Wiederer­ „vorbelastet“. Der besondere Kündi­ Existenz des kurdischen Volkes anzuer­ -Lieder, Fahnen der PKK, der ERNK legt. Als wir unsere Opfer beerdigen richtung der deutschen Wolgarepublik gungsschutz für Personalräte gelte „im kennen. Heute, nach der neuen Formel, (Nationale Befreiungsfront Kurdistans) wollten, wurden unsere Wagen von den (auf Gebieten, wo seit einem halben Beitrittsgebiet nicht“. besser gesagt: Entdeckung, wird die und Losungen wie „Es lebe die PKK,“ Sicherheitskräften beschossen. Mein Jahrhundert andere Menschen leben) kurdische Realität anerkannt und so „Es lebe Apo“, „Es lebe Kurdistan“ Haus wird von Zeit zu Zeit angegrif­ oder Aussiedlung nach Deutschland. . Asylgesetz verfassungsfeindlich bombardiert.. Nun müßten diejenigen, bestimmten den Inhalt der Feierlichkei­ fen.“ ... Auf scharfe Kritik ist der Entwurf von die bis vor kurzem die Realität der Tür­ ten am 21. März ... Die Auseinandersetzungen haben § 218 — gar kein Gesetz? Regierungsparteien und SPD zur „Be­ kischen Republik nicht durchschauen Teilnehmerzahlen und Orte der Feier­ nach dem Treffen des Ministerrats wei­ In der Diskussion um die Strafverfol­ schleunigung“ von Asyl verfahren bei konnten, ihr Vertrauen geschenkt ha­ lichkeiten ter angedauert. Das Schießbefehl wurde gung gegen Abtreibungen veröffentlich­ einer Anhörung ini Innenausschuß des ben, aus Unwissenheit ihr Werkzeug Adana: 25000; Nusaybin: über 30000; durch den Ministerpräsidenten und den te die FAZ am 23. März einen Bericht Bundestags gestoßen. Der Vertreter des wurden, ab heute nicht mehr Teilhaber Cizre, Van: über 25000; Sirnak: über Generalstab selbst erteilt. . . über die Verhandlungen zwischen FDP UN-Flüchtlingskommissars kritisierte, dieser menschenverachtenden Vergehen 15000; Bismil, Antalya und Gercüs: Kurdistan-Komitee, 23.3.1992 und SPD, dem man entnehmen kann, der Entwurf mißachte die Furcht der an unserem Volk werden. über 10000; Midyat, Idil: über 5000; daß die Union dazu neigt, gar kein Ge­ Flüchtlinge vor Verfolgung. Es sei nicht Die Antwort des türkischen Staates Kiziltepe, Suruc, Viransehir: über Dringender Aufruf: setz zu verabschieden. Wenn weder die hinzunehmen, daß die BRD als Unter­ auf all die Aufrufe unserer Front, uns 4000; Derik, Ceyhan, Hakkari: 3000; GENOZID INSIRNAK! SPD/FDP-Entwürfe noch die der zeichnerstaat der Flüchlingskonvention auf einer demokratischen und freien Cinar: 7000; je über 1500 in Savur, CDU / CSU — die sich auch nicht eini­ die darin enthaltenen Rechte Flüchtlin­ Friedensplattform zu treffen und die Bozova, Birecik, Ceylanpinar, je 1000 Seit gestern nacht sind alle Kontakte in gen kann — die absolute Mehrheit im gen vorenthalte. Selbst der Präsident des Probleme gemeinsam zu lösen, war im­ in Mazidagi, Mardin, Malatya, Antep, die Stadt Sirnak abgebrochen. Nach ört­ landen, gelte erst einmal das Bundesverwaltungsgerichts meinte, der mer Gewalt und nochmal Gewalt. Alle Lice, 2000 in Hani 2.000, Ergani, Tuh- lichen Informationen gibt es seit gestern — unterschiedliche — Recht in Ost und Entwurf bewege sich „am Rande des Tore wurden geschlossen. Nun hat das celi, 9000 in Siverek, Tausende in Di- . weder Telefon- noch andere Verbindun- West weiter. Dann käme eine Verfas­ verfassungsrechtlich Hinnehmbaren“. kurdische Volk keine andere Möglich­ yarbakir, Tatvan, Kurtal an, Istanbul- gen in die Stadt. Auch der Strom ist ab­ sungsklage gegen die Ost-Regelung. . keit mehr. Im Endeffekt haben wir keine Kurtalan, Ankara, Batman, Siirt, Ker- gestellt. Diese werde so durch das Bundesverfas­ Was kommt demnächst? andere Wahl mehr, als zu kämpfen. Un­ boran, Istanbul-Eseryurt .. . Aus den umliegenden Städten — Cizre sungsgericht aufgehoben. Ergebnis: Die Am 30.3. besucht der polnische Staats­ ser Ziel ist, unsere Guerillakräfte überall Kurdistan-Komitee, 22.3.92 und Nusaybin — wird mitgeteilt, daß der im Westen geltende Strafverfolgung bei präsident Walesa die BRD. Am 2.4, will im Land zu vermehren und zu veran­ türkische Staat und seine Armee in Sir­ Abtreibungen gilt dann auch im An­ das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf kern, unser Volk unter dem Dach der Das Massaker geht weiter, nak seit gestern nacht einen- Genozid be­ schlußgebiet. •' A * gegen „GeldWäscher“ verabschieden. ERNK zu organisieren und zu einer gehen. Die Armee hält die; Häuser so­ i Am 5.4. sind Landtagswahlen in Baden- Kraft zu formieren, unter der Führung und die Welt schweigt! wohl mit Panzern, Schützenpanzern und Richttempo = heimliches Limit? Württemberg und Schleswig-Holstein. der Partei und der ARGK in den Dör­ ... Nusaybin: Am frühen Morgen gin­ Handfeuerwaffen vorn Boden aus als Wer schneller als mit „Richtgeschwin­ Bis 15.4. will die Bundesregierung fern, in den Städten, in jedem Lebensbe­ gen etwa 5000 Bewohner der Stadt aus auch mit Karnpfhubschraubern und digkeit“ 130 km/h über die Autobahn einen Erfolg bei den GATT-Verhand­ reich und im ganzen Land große Volks­ Protest gegen die Massaker an vorigen Kriegsflugzeugen, die seit heute morgen fahrt, kann auch dann für Schäden haft­ lungen erreichen. Am 30.4. berät der aufstände zu organisieren und zu entwic­ Tag auf die Straße und erklärten ihre So­ aus Diyarbakir angeflogen sind, die bar gemacht werden, wenn er „fehler- Bundestag über Asylpolitik. keln. Während in manchen Gebieten di­ lidarität. Die Demonstration sollte erst Stadt bombardiert. rekt die Machterringung zum Ziel ge­ noch anfangen, da fuhren die Militärein­ Der Chefredakteur der „Nusaybin- setzt wird, wird in anderen Gebieten die heiten mit Panzerwagen auf die Zivilbe­ Zeitung“ in Nusaybin teilte uns telefo­ Intensivierung des Guerillakrieges und völkerung los und eröffneten das Feuer nisch mit, daß sie artillerie-bewaffnete der Aufstände zum Ziel gesetzt, um auf die unbewaffneten Menschen. Der Truppen, die von Diyarbakir und Umge­ •RENTEN UND LÖHNE Volkskongresse, mit der Zeit einen Na­ Menschenrechtsverein von Diyarbakir bung nach Sirnak verlegt worden sind, tionalkongress und eine Kriegsregie­ und Zend Press Service in Istanbul mel­ beobachten konnten. Auch sie befurch­ bleiben Zusammen rung und ein Referendum zu verwirkli­ den, daß bisher 20 Tote und 100 Verletz­ ten, daß die türkischen Militärs die Zi- chen. So wird die unabhängige und freie te ins Krankenhaus von Nusaybin gelie- vilbevölkerung von Sirnak massakrie- Seit der Rentenreform 1957 gehören Renten und Löhne zusammen. Willenskraft des Volkes konkretisiert fert wurden. Die Auseinandersetzungen ren. .. . Steigen die Löhne, steigen die Renten. So nehmen Arbeitnehmer und • werden. ... zwischen der Bevölkerung und der türki­ Kurdistan-Komitee, 23.3.1992 Rentner gleichberechtigt am wirtschaftlichen Fortschritt teil. In der ERNK-Europasprecher, 23.3.1992 schen Armee gehen weiter. Die Armee Vergangenheit sind die Renten sogar stärker gestiegen als die Löhne - schießt immer noch mit Schützenpanzer Nach letzten Nachrichten sind alle aus­ - netto. Aber die verfügbaren Einkommen der Arbeitnehmer und der Mit deutschen Waffen: und Schnellfeuerwaffen in die Bevölke­ ländischen Beobachter aus Cizre mit Rentner müssen sich im Gleichklang miteinander entwickeln, damit die Massaker in Kurdistan! rung. Gewalt vertrieben. In der Stadt gehen Renten die Löhne nicht überholen. Deshalb gilt jetzt dip Netto-Renten­ Auch in Hakkari und Yüksekova hat die Schießereien und Massaker der Ar­ anpassung, wie sie mit der Rentenreform in einer breiten politischen und .. . Soeben hat uns die Nachricht er­ die türkische Armee auf die protestie­ mee weiten Sirnak wird bombardiert, gesellschaftlichen Übereinstimmung beschlossen wurde. Belastungs­ reicht, daß das türkische Militär mit dem rende Zivilbevölkerung das Feuer eröff­ mehr als 25 Häuser sind bereits dem veränderungen bei den Arbeitnehmern und bei den Rentnern werden angekündigten Massaker in den Städten net. Es gibt einige Tote und viele Ver­ Erdboden gleichgemacht. Es gibt 25 To­ danach auch bei der Rentenanpassung berücksichtigt. 1991 stiegen z. B. Cizre, Sirnak, Van u.a. begonnen hat. letzte ... te und über 80 Schwerverletzte. Sonder­ die Beiträge und Steuerabgaben der Arbeitnehmer. Dies wird auch auf Der Vorsitzende des Menschenrechts­ Kurdistan Komitee, 22.3.1992 einheiten sind in die Stadt einmarschiert die Rentenanpassung zum 1.7.1992 übertragen. Das gilt vereins von Diyarbakir, Fevzi Vezneda- und zerstören alles. In Richtung Cizre auch umgekehrt: Fallen die Belastungen der Arbeitneh­ roglu, der sich zur Zeit in Cizre aufhält, Weiter Zusammenstöße zwi­ sind größere Truppeneinheiten in mer, ist auch die Rentenanpassung höher. Und daß die schilderte uns am Telefon die Lage in Marsch gesetzt. schen Armee und Bevölkerung Wir fordern: Schluß mit den Massa­ Renten in West und in Ost noch unterschiedlich steigen, Cizre: „Es ist Kriegszustand. Die türki­ ... heißt es, daß in Sirnak über 30000 kern ! Selbstbestimmungsrecht für das liegt an den schneller wachsenden Löhnen im Osten. Es sche Armee hat der Bevölkerung den 'x Krieg erklärt. Heute morgen haben sich Menschen im Fußballstadion zusam­ kurdische Volk! Sofortige Einstellung bleibt dabei: Keine Lohnerhöhung geht an den Rentnern Bunde.mini.ter rar mengepfercht sind. Man macht sich gro­ vorbei. Rentner und Arbeitnehmer bleiben in einem Boot, und s^utordnung 25 000 Menschen an fünf verschiedenen aller BRD-Hüfen für die Türkei, insbe­ Orten der Stadt versammelt, um dann an ße Sorgen um ihr Leben. sondere der Militärhilfe ! Sofortige Ein­ den Grabstätten der gefallenen Guerilla­ Ein türkischer Soldat schilderte die stellung der Kurdenverfolgung in der Mit dieser demagogischen Anzeige verteidigt derzeit Bundesarbeitsminister Blüm kämpfer zusammenzukommen. Doch aktuelle Situation in einem Telefonge­ BRD! Entsendung von Beobachtern die „Anhebung“ der Renten um 2,7 Prozent — real bei der derzeitigen Teuerung eine die Armee hatte mit Panzern und ihren spräch mit der „Star TV“ folgenderma­ nach Kurdistan, um den Massakern Rentensenkung. Die Rentensenkung ist Folge der „Nettoanpassung“ der Renten, Einheiten alle Ein- und Ausfahrten zu ßen: „Wir haben keine Munition mehr, Einhalt zu gebieten! von Regierung und SPD vor einiger Zeit in Kraft gesetzt. Seitdem gilt: Erhöht die Re­ Cizre verbarrikadiert. Und als wir in die Soldaten können keinen Widerstand — Kurdistan-Komitee, 24.3.1992 gierung die Lohnsteuern, sinken Nettolöhne und Renten. Steigen die Arbeitslosen­ ihre Nähe kamen, haben sie plötzlich auf mehr leisten, wir haben große Verluste. Letzte Nachricht: Die PDS/LL hat am beiträge, weil die Kapitalisten entlassen — sinken Nettolöhne und Renten. Steigen uns das Feuer eröffnet. Es gibt viele To­ Die Militäreinheiten wurden gruppen­ 25.3. im Bundestag die sofortige Ein­ die Krankenkassenbeiträge, weil die Kapitalisten immer mehr Krankheiten verursa­ te und Verletzte. Sie fuhren mit den Pan­ weise auseinandergeschlagen, und wenn stellung der wirtschaftlichen, militäri­ chen, aber nicht bezahlen — sinken Nettolöhne und Renten. Jede Niederlage gegen zern auf uns los. Ich selbst habe vor eini­ wir keine Hilfe bekommen, werden wir schen und polizeilichen Hilfen für die die Kapitalisten zahlen so die Rentner mit. Blüms Damagogie verhöhnt Rentner und gen Minuten mit einigen Vertretern der eine vernichtende Niederlage erleiden. Türkei und einen Abschiebestopp für Gewerkschaftengieichermaßen. türkischen Armee gesprochen. Sie sa- Über 1000 Guerilleros haben aus allen Kurdinnen und Kurden gefördert. Politische Berichte 7/92 Q Aktuelles aus Politik und Wirtschaft O

einer der Bewerber spricht über Kdie A rmen oder Minoritäten. Mehr als die Hälfte der Vorwahlen für US-Präsidentschaftswahlkampf 1992: die Präsidentschaftswahlen im Novem­ ber sind vorüber. Knapp die Hälfte der Delegierten für die Parteikongresse zur Nominierung ihres Kandidaten sind Kampf um die Mittelklasse gewählt. Von denfünf „wesentlichen* * Bewerbern der Demokratischen Partei nicht auf.einer Müllhalde genannt Multi­ kus des Hühnchen-Milliardärs I\son, bruch der Sowjetunion so sicher, daß sie getreten, um die 7 Millionen Stimmen, sind noch zwei im Rennen: Bill kultur abgeladen wird.“ Er verlangt dessen Verarbeitungsanlagen die Hälfte keine Rücksicht mehr zu nehmen die (Jackson) 1988 in den Vorwahlen er­ Clinton, Gouverneur von Arkansas, „Auslandshilfe auslaufen lassen“. Li­ der Flüsse im Nordwesten von Gouver­ braucht, daß jede Hoffnung auf etwas hielt, für sich zu beanspruchen?“ Die und Jerry Brown, ex-Gouvemeur von quidierung der „räuberischen Händler neur Clinton’s Staat Arkansas so verseu­ anderes als Kapitalismus verflogen ist? Antwort: alle fünf „wesentlichen Kandi­ Califomien. AufSeiten der Republika­ Europas oder Asiens“. Werft die „regi­ chen, daß sie fürs Badende gesperrt Einzig das Recht auf Schwanger­ daten“ sind weiß und keiner befaßt sich nischen Partei sind es Präsident Bush strierten Agenten fremder Mächte“ aus sind. Arkansas gehört auch zu den Süd­ schaftsabbruch wird von allen Kandida­ viel mit Fragen, die für die Schwarzen undPat Buchanan, TV-Kommentator. Washington heraus. Reinigt „unsere staaten mit gewerkschaftsfeindlicher ten der Demokratischen Partei unter­ wichtig sind.“ Nicht überraschend ist, (Über die Kandidaten anderer, kleine­ Populärkultur an Büchern, Filmen, Gesetzgebung. stützt. Diese Frage ist aber bisher im daß „Umfragen zeigen, daß die Stimm­ rer und kleinster Parteien, über Un­ ...“. „Heilung .. . einer Gesellschaft, Jerry Brown appelliert an das obere Wahlkampf noch nicht aufgebracht wor­ abgabe der Schwarzen dieses Jahr bis abhängige und über weitere Bewerber die an einer chronischen Moralkrankheit Ende der Mittelklasse, die gut verdie­ den, entgegen allen Erwartungen. Kei­ jetzt 20 bis 30 % unter dem Niveau von innerhalb der beiden großen Parteien leidet.“ „Gewinnt unsere Straßen zu­ nende Intelligenz. Sein „Steuergerech­ ner jedoch erwähnt den seit langem vor­ 1988 liegt.“ rück von den Kriminellen.“ „Gewinnt tigkeitsplan“, 13 % Steuer auf das Brut­ wird in den Massenmedien fast über­ liegenden Verfassungszusatz, der volle Auf der Rechten hingegen vertritt Bu­ unsere Partei zurück.“ „Gewinnt unser toeinkommen, greift den Ärger der hö­ haupt nicht berichtet.) soziale und wirtschaftliche Gleichbe­ chanan nach Ansicht von The Nation, Land zurück.“ herverdienenden Lohnabhängigen ge­ rechtigung der Frauen garantieren soll. einer anderen überregionalen linken Buchanan kann die Nominierung von gen die Steuerprogression und gegen die Der Wahlkampf geht bis jetzt um Innen- Der Guardian, eine der wenigen über­ Zeitschrift, mehr als nur „Protestwäh­ Bush nicht ernsthaft gefährden. Sein Kapitalisten auf, die die Steuergesetze und Wirtschaftspolitik. Noch in seiner regionalen linken Zeitschriften, schreibt ler“. „Buchanan hat eine reale Basis in Gewinn von 20 bis 41 der Stimmen in nutzen können, um keine Steuern zu dazu (18.3.92): „Für die meisten Pro­ „State of the Union4‘-Ansprache im Ja­ der Wählerschaft. Seine Leute mögen den republikanischen Vorwahlen zeigt zahlen. Brown gibt sich ökologisch — er gressiven ist der Kontrast zwischen 1988 nicht jedem seiner markigen Sprüche nuar hatte sich Präsident Bush als der jedoch, wie weit die Unzufriedenheit will alle Kernkraftwerke abschaffen. und 1992 zugleich hervorstechend und folgen ... aber sie sind ein gutes Stück große und erfolgreiche Weltpolitiker mit Bush und die Tendenz zu faschisti­ Seit seiner Zeit als Gouverneur von Cali­ enttäuschend. ... Keiner der drei we­ rechts vom Zentrum angesiedelt, das die dargestellt, als der Sieger über Irak. Sei­ schen „Lösungen“ in den Reihen der fomien hat er sich medidativer Reini­ sentlichen überlebenden (demokrati­ einstmalige Reagan-Regierung und ihre ne Berater haben ihn auf den Boden der Wähler der Republikanischen Partei gung unterzogen und firmiert nun als schen Kandidaten) produziert“ irgend­ Nachfolger aufgebaut haben. ... die Realität zurückgebracht. Von den 90 % verbreitet ist. selbsternannter Anti-Establishment etwas, das den aufschwellenden Hoff­ Vorhut des Buchananismus sind die Zustimmung zu seiner Politik vor einem Bei der Demokratischen Partei steht Kandidat. nungen und dem Enthusiasmus gleicht, ,neuen Überflüssigen4, diejenigen, die Jahr sind noch 39 % übriggeblieben. Der Bill Clinton an vorderster Stelle. Er hat Tsongas hatte es auf einen anderen den (Jesse) Jackson hervorgebracht keinen Platz mehr haben in der zurück­ am meisten wiederholte Vorwurf war, 962 Delegierte; 2145 sind zur Nominie­ Teil der wiederentdeckten Mittelklasse hat.“ „Warum ist der gegenwärtige geschraubten Wirtschaft von heute, und daß er sich zuviel um Weltpolitik und zu rung notwendig. Sein stärkster Rivale abgesehen: die sogenannten Reagan Wahlkampf so leer an Möglichkeiten für diejenigen, die das Gefühl haben, daß wenig um die stagnierende Wirtschaft war Paul Tsongas, ex-Senator von Mas­ Demokraten; traditionelle Wähler der bedeutsame politische Neuerung? Wa­ die Zukunft für sie nichts bringt“ kümmere. sachusetts, mit 430 Delegierten. Tson­ Demokratischen Partei, die 1980, 1984 rum ..; ist keiner der Kandidaten vor­ — Qier, ger) , Es hat bis November 1991 gebraucht, gas hat seine Kandidatur am 19.3. aufge- und 1988 Reagan und dann Bush ge­ bis Bush anerkannt hat, daß sich die ■geben. Jerry Brown hat 129 Delegierte. wählt haben, aber nicht republikanische USA in einer Rezession befindet. Büsh’s Die beiden anderen der fünf „Haupt‘‘be- Abgeordnete und Senatoren. Seih Wirt­ Rezept zur Ankurbelung der Wirtschaft werber, Senator - Kerry von Nebraska schaftsprogramm ist‘ von Bush’s kaum ist seit Jahren das gleiche: Senkung der und Senator Harkin von Iowa, haben unterscheidbar — deshalb, so Tsongas, Kapitalertrags steuer für die Reichen, sich schon früher zurückgezogen. sei er der einzige, der Bush besiegen Senkung der Ausgaben für Sozialpro­ Clinton wendet sich an die sogenannte könne. gramme für die Armen, Deregulierung, Mittelklasse. Er unterstützt den Plan der Senator Harkin gilt als Liberaler. Er Aufhebung von Bestimmungen, die das Demokratischen Kongreßführung für hat gute Verbindungen zur AFL-CIO- Kapital einschränken. eine Steuerermäßigung für die Mittel­ Gewerkschaftsführung, und seine Nicht die erwartete Rolle hat bisher klasse — ca. 300 Dollar im Jahr — und Stimmabgabe im Senat war für die Ge­ die Krise in der Krankenversicherung eine höhere Besteuerung der Reichen. werkschaften. Offensichtlich reichten gespielt. Bush’s Vorschlag dazu ist ech­ Sein Vorschlag, die Ausbildungsdarle­ seine Verbindungen nicht über das Ge­ te ,-,supply-side“ (angebotsorientierte) hen für Studenten auszuweiten und die werkschaftsestablishment hinaus zu den Ökonomie: mehr private Krankenversi­ Schulden durch einen sozialen Arbeits­ Aktivisten auf lokaler Ebene, die allein cherung. dienst tilgen zu können, hat großen An­ seiner JCandidatur eine Basis hätten ver­ Buchanans Wahlkampf ist reine fa­ klang gefunden. Die emormen Kosten leihen können. schistische Ideologie. Einige Zitate: einer qualifizierten Berufsausbildung Das Bemerkenswerteste an diesem ,y7enn wir sagen, daß wir Amerika an sind für diese Schichten eine drückende Wahlkampf ist, daß die Demokratische erste Stelle setzen, dann meinen wir da­ Last. Clinton hat beste Verbindungen in Partei nicht einmal mehr den Anspruch mit auch, daß'unsere jüdisch-christli­ die. diversen Schichten der Demokrati­ erbebt, für ’ die nicht-privilegierten chen Werte bewahrt werden und daß un­ schen Parteimaschine. Er hat ebenfalls Lohnabhängigen, die Armen, die Mino­ sere westliche Erbschaft an zukünftige beste Verbindungen zum Kapital. Einer ritäten, die Frauen zu sprechen. Ist sich Generationen weitergegeben wird und seiner Busenfreunde ist Generalsyndi­ die Bourgeoisie nach dem Zusammen­ Verhaftung schwarzer Jugendlicher in Boston (USA)

Zur Konjunktur: „Skeptische man der New York Times, so ist Mitte Prognosen für 1992“ Dezember des Jahres 1991 eine Ära zu Dokumente zur Wirtschaftslage Ende gegangen, das Zeitalter deutscher „Das Bruttoinlandsprodukt der USA Selbstbescheidung. Zwei Maßnahmen ... ist im vierten Quartal 1991 stärker haben zu dieser Erkenntnis geführt: die gestiegen als zunächst erwartet. Das Erhöhung der Lombard- und Diskont­ Washingtoner Handelsministerium kor­ und zur Konkurrenz BRD-USA sätze durch die Deutsche Bundesbank, rigierte seine erste Schätzung von einem vor allem aber das Vorgehen der Bun­ Wachstum um 0,3 % auf 0,8 %. Obwohl des amerikanischen Importüberschusses sion der Wettbewerbsfähigkeit zählt das Krankenversorgungskosten und Be­ desregierung bei der Anerkennung damit seit dem zweiten Quartal wieder aus dem defizitären Warenaustausch mit Gremium ,das kaum erkennbare Pro­ triebsrenten fordert, drückte die Ergeb­ Kroatiens und Sloweniens. Beide Maß­ positive Wachstumsraten registriert Japan. Allerdings gingen die amerikani­ duktivitätswachstum in den vergange­ nisse zusätzlich in den Keller. IBM etwa nahmen erfolgten innerhalb einer Wo­ werden, sank die volkswirtschaftliche schen Einfuhren von Kraftfaürzeugen, nen zwanzig Jahren^ die , beispiellose schrieb im letzten Jahr 3,4 Mrd., $ für che und wurden im Ausland sogleich in Leistung 1991 insgesamt um 0,7 %. die im wesentlichen von japanischen und Abhängigkeit des jüngsten Wirtschafts­ Ümstrukturiening ab und stellte weitere eineu sachlichen, Zusammenhang ge­ Das etwas günstigere Ergebnis fuir das deutschen Produkten bestimmt werden, wachstums von Kreditaufnahmen4, die 2,26 Mrd. $ in die Reserven für künftige bracht . ^./ Insbesondere der .Bonner vierte Quartal resultiert vornehmlich aus 1991 von 87,3 Mrd. $ auf 84,8 Mrd.'$ Kumulierung der Handelsdefizite auf Krankenkosten ein..Das Resultat war ein Vorstoß in .der Jugoslawien-Frage führte einem Aufbau von Lagerbeständen. Das zurück. Zum Teil ist diese Entwicklung über eine Billion Dollar während des 'Rekordverlust von 2,8 Mrd. $ . . . zu recht großzügigen Vergleichen mit hat zugleich die Prognosen über die wei­ auf die seit Jahresbeginn 1991 erhobene letzten Jahrzehnts und die ,Wandlung Was 1991 geschah, läßt sich leicht in der deutschen Südosteurppa-Politik im Amerikas vom größten Gläubiger der Worten ausdrückeh, die indessen kein teren Wachstumsmöglichkeiten in die­ Luxus steuer auf Autos im Wert von über Vorfeld und, Verlauf der beiden Welt­ 30000 $ zurückzuführen . ..“ (Handels­ Welt zum größten Schuldner4 ... Be­ um seine Wiederwahl besorgter Politi­ sem Jahr negativ beeinflußt . .. Die kriege. Dabei berief man sich auch auf blatt, 21.122.2. 92) sondere Aufmerksamkeit müßte ... ker je in den Mund nehmen würde. Nach amerikanischen Verbraucher reduzier­ andere: niederländische und englische ten ihre Ausgaben 1991 um 0,2 %, die einer grundlegenden Reform der Steuer­ Jahren der Exzesse, in denen die Kon­ . Zeitungen seien voller Hinweise auf die Investitionen der Wirtschaft sanken um „. . . Die größten Defizite hatten die gesetzgebung gewidmet werden, die das junktur auf Pümp florierte, sorgte die deutsche Besatzungspolitik auf dem Bal­ 4,5 %, und die Ausgaben der Regierung Vereinigten Staaten 1991 ... gegenüber Sparen und nicht den Konsum belohnen Rezession 1991 für einen massiven kan während des zweiten Weltkriegs. gingen real um 5,4 % zurück, was auch Japan . . . und der Volksrepublik China sollte . . .“ (Handelsblatt, 5.3.92) Zwang zur Anpassung. Die Unterneh­ Mancher Europäer, so erfuhr der Leser auf die Kürzungen des amerikanischen ... , Dramatisch gestiegen4, wie es die men schnallten die Gürtel enger, und die der New York Times am 27. Dezember, Verteidigungshaushalts zurückzuführen Tageszeitung Z7£4 Today nennt, sind Mehrheit der US-Bürger zahlte hart und „Jahr der krassen hege gar den Verdacht, daß Deutschland ist.. “ (Handelsblatt, 2. 3. 92) 1991 die Exportüberschüsse im Waren­ unfreiwillig auf die eine oder andere austausch mit der Europäischen Ge­ Widersprüche“ Weise mit einer Senkung ihres Lebens­ lediglich neue Taktiken anwende, um „... der Arbeitsmarkt lahmt immer meinschaft von 6,3 auf 16,7 Mrd. $ .... „... Viele Firmen wählten den Weg der standards ... Die Beseitigung der sein altes Ziel zu erreichen, die Hege­ noch, zumal er unter dem Einfluß der Ein einziges westeuropäisches Land ebenso notwendigen wie schmerzhaften Strukturprobleme in einem Land, das monie auf dem Kontinent ... In einem schon vollzogenen und noch bevorste­ trübt — aus amerikanischer Sicht — die Anpassung. Großkonzeme wie IBM, seit mehr als zehn Jahren ohne wirt- ausführlichen Bericht, desse eigentli­ henden Massenentlassungen steht. Die glänzende Bilanz im Warenaustausch General Motors, AT&T, Du Pont, um schafts-, sozial- und bildungspolitische cher Gegenstand die wachsende Besorg­ Arbeitslosenrate liegt mit 7,1 % auf mit der EG: die Bundesrepublik nur einige zu nennen, legten mehr oder Konzepte auskommt, deren Regierung nis im Weißen Haus und im State De­ einem für amerikanische Verhältnisse Deutschland. Zwar konnten die USA im weniger energisch administrative Was­ auf Kredit und von der Hand in den partment über die zunehmende »Anma­ fest unakzeptabel hohen Niveau ...“ Handel mit den vereinten Deutschland serköpfe trocken, restrukturierten ihre Mund lebt und die gesamte Konjunktur­ ßung4 beziehungsweise das wachsende (Handelsblatt, 4. 3. 92) ihr Defizit praktisch halbieren; aber es Betriebe und schlossen veraltete Anla­ politik der Notenbank in den Schoß ge­ Selbstbewußtsein der deutschen Politik betrug nach 9,4 Mrd. $ im Jahre 1990 gen. Zehntausende von Angestellten kippt hat, erfordert politischen Mut, und war, wies die New York Times am 7. Ja­ „Das Handelsbilanzdefizit immer noch 4,9 Mrd. $ . ..“ (Handels­ verloren ihre Jobs und damit meist auch der ist in diesem Wahljahr weder bei den nuar ihre Leser darauf hin, daß der Bun­ blatt, 25.2.92) ihre Krankenversicherung. Republikanern noch bei den Demokra­ deskanzler den deutschen Erfolg bei der ist deutlich gesunken' ‘ Soziale Not kroch in die Mittel­ ten auszumachen. Den vollen Preis in Anerkennung Sloweniens und Kroatiens „Die Vereinigten Staaten haben 1991 „Die Konkurrenzfähigkeit schicht, die in den 80er Jahren glaubte, Form einer weiteren Senkung des allge­ als ,Sieg4 bezeichnet habe ... ,Sieg‘ mit einem Importüberschuß von nur die goldenen Zeiten auf Pump würden meinen Lebensstandards, der für die aber, so der Bericht weiter, sei ein Be­ 66,2 Mrd. $ das niedrigste Außenhan­ wird langsam vernichtet.. nie zu Ende gehen, und häuften politi­ Verschuldungsexzesse Washingtons griff, der wegen seiner Verwendung in delsdefizit seit 1983 erzielt. Seit 1987, „... Die Vereinigten Staaten, dies sind schen Sprengstoff an. Der Personalab­ unweigerlich fällig wird, wagte bisher der Propaganda des »Dritten Reiches4 als das Defizit ein Rekordvolumen von die Kemthesen des im vergangenen Jahr bau erreichte im Laufe des Jahres die niemand zu nennen.“ (Handelsblatt, seit dieser Zeit eigentlich nicht mehr 152 Mrd. $ erreichte, konnten die Im­ geschaffenen „Rates für Wettbewerbs­ Ausmaße einer Epidemie. Quer durch 26.2.92) zum politischen Sprachrepertoire der portüberschüsse kontinuierlich abge­ politik“, haben sich ihren wirtschaftli­ alle Branchen, von IBM über General „Deutschlands neue Lage“ Deutschen gehöre. Ein Mitarbeiter des baut werden. Die Verbesserung der chen Niedergang selbst zuzuschreiben Motors, TWR, United Technologies amerikanischen Außenministeriums Handelsbilanz resultiert vornehmlich und werden noch weiter im internationa­ und Du Pont zu Woolworth, Sears und „... Von ihrem Umfang her gesehen, wurde in diesem Zusammenhang mit aus einem Anstieg der Exporte von len Wettbewerb zurückfallen, wenn sich den Banken zog sich der Abbau von tau­ stellte die Berichterstattung über Japan dem Kommentar zitiert, Kohl könne den 393,6 Mrd. $ auf ein Rekordvolumen die Wirtschaftsstruktur nicht baldigst senden und nicht selten zehntausenden die über Deutschland in diesen Tagen in ,ersten deutschen Sieg seit 1945 verkün­ von 421,9 Mrd. $. Die Importe gingen ändert und die Steuerpolitik weiterhin von Arbeitsplätzen ... den Schatten. Zu ihren Wortführern hat det4 haben . . .“ (Europa-Archiv 5/1992, dagegen von 495,3 auf 488,1 Mrd. $ zu­ nur Konsum und Schuldenmachen be­ Eine Änderung der Bilanzierungs­ sich die New York Times gemacht. Das Aufsatz des Erlanger Geschichtsprofessors rück ... resultieren etwa zwei Drittel lohnt ... Zu den Ursachen für die Ero­ richtlinien, die Rückstellungen von sollte man nicht unterschätzen ... Folgt Prof Dr. Gregor Schöllgen) — (rül) Politische Berichte 7/92 4 Aüslandsberlchterstattung

ine Delegation der azanischen EBefreiungsbewegung Pan Afri- canist Congress (PAC) berichtet der­ „Die Gewalt kann nur gestoppt werden, zeit in der Bundesrepublik über die Entwicklung des Befreiungskampfes in Azania (Südafrika). Bei Redaktions­ schluß dieser Zeitung hatten vier Ver­ wenn das Land befreit ist“ anstaltungenstattgefunden: in München (80 Besucher), Schweinfurt Patriotischen Front im Oktober in Dur­ eine Erklärung erhalten müssen, warum Das kann man an den Attentaten sehen. daß wir ein bestimmtes Muster im Auf­ (50 Besucher), Stuttgart (70 Besucher) ban eingeladen. Und — das ist wichtig sich "nicht alle Kräfte, die im Wider­ Sie haben eine sehr typische Verlaufs­ treten der Gewalt erkannt haben: Wann und Karlsruhe (25 Besucher), 1600 festzustellen — die Parteien und Regie­ spruch zum rassistischen Minderheiten­ form. Die Täter gehen in einen Zug, immer Präsident De Klerk wegen Unter­ DM wurden für die weitere Unter­ rungen der Homelands wurden ebenfalls regime stehen, zusammenschließen kön­ schießen um sich und verschwinden. stützung nach Europa kommt, hört das stützung des Befreiungskampfes ge­ zu diesem Treffen der Patriotischen nen, um es zu überwinden. Das sind professionelle, gut vorbereite­ Morden zuhause auf, weil dann die Zeit spendet. Weitere Veranstaltungen Front eingeladen. Die Position von Aza- Deshalb haben wir allen Organisatio­ te, hochmilitärische Aktionen. Sie ge­ ist, um internationale Investitionen im finden in den nächsten Tagen in po war, das diese Organisationen nicht nen, einschließlich ANC, geschrieben, hen an die Bahnhöfe oder in die Vorstäd­ besetzten Azania zu bitten. Sobald De Gelsenkirchen (25.3.), Braunschweig teilnehmen dürften, deshalb beteiligte daß ein Treffen stattfinden soll mit unse­ te und schießen um sich. Das ist typische Klerk zu Hause ist, sterben die Leute in (26.3.). Göttingen (27.3.), Hamburg sich AZAPO an dem Treffen nicht. ren wirklichen Unterstützern, der OAU rechte Gewalt, die versucht, den politi­ großer Zahl. Wir müssen auch feststeL (29.3.) und Köln (30.3.) statt. Das fol­ In der Zwischenzeit hat der PAC seine und allen anderen. Daß sie dorthin kom­ schen Prozeß umzukehren . . . Aber in len, daß die Durchführung des Referen­ gende Interview mit Dr. Skosana, nationalen Strukturen gebildet, es wur­ men sollen und erklären sollen, was unserer ganzen Geschichte haben wir dums die Gewalt in unserem Land in Verantwortlicherfür Umwelt, und Dr. den Abteilungen für verschiedene Auf­ falsch lief mit der Front. Wir glauben auch die Gewalt des Regimes. Die Bil­ einem nie gekannten Maße ausgebreitet Saman, Verantwortlicher für Gesund­ gaben eingerichtet, z.B. für Erziehung, nicht, daß alles verloren ist, es wird dung und Unterstützung von Gruppen hat ... Deshalb verurteilen wir die heit im Exekutivkomitee des PAC, Gesundheit, Umwelt, Frauen, Lebens­ einen Wechsel in der Meinung geben wie Renamo beweist, zu welcher Gewalt Durchführung des Referendums und das fand am Vorabend des weißen Referen­ bedingungen. Nach der Aufhebung des und wir werden das Regime durch eine das Regime fähig ist. Wieder soll ein sol­ System, dem es dient. dumsstatt. — (uld, rül) gemeinsame Anstrengung im Kampf ches Konstrukt Furcht bei den Leuten Banns mußten außerdem die regionalen Der PAC fordert, daß die internatio­ erWecken und sie davon abhalten, an Strukturen und die örtlichen Gruppen überwinden. nale Gemeinschaft eine Rolle im Prozeß Das Referendum der weißen Minder­ Gibt es bereits eine Antwort von der Massenaktionen teilzunehmen. Außer­ der Befreiung übernehmen muß. Welche konsolidiert werden sowie eine Verwal­ heit findet morgen statt. Wir wissen, daß OAU oder erwartet ihr ein solches Tref­ dem ist der Staat tätig durch seine be­ Rolle sollte die OAU oder die Vereinten tung der Partei aufgebaut werden. Bis es sehr schwierig ist, eine Stellungnah­ fen? zahlten Agenten in den Homelands. Bu- Nationen bei der Befreiung Azanias heute ist vieles unvollständig. me vor dem Ausgang abzugeben, aber Skosana: Die Front-Staaten haben ein thelezi ist ein Beispiel. Die gesamte Ver­ übernehmen? was würdet ihr über die Folgen dieses Ihr habt vorhin von der Einheitsfront Treffen einberufen, aber wie das häufig waltung von Kwazulu wird von rechten Saman: Es ist objektiv klar, daß die Referendums sagen? gesprochen. Noch im letzten Sommer ist, können wir die Ergebnisse jetzt nicht Leuten der Regierung erledigt — alles, Verfassung in keiner Weise geändert Saman: Das Referendum ist ein Ver­ schien es, als ob Ihr große Fortschritte bekanntgeben. Aber wir hoffen, daß wir die Militärberater, die Polizeioffiziere, werden darf ohne die Beteiligung der such, die Unterstützung für die Rechte in der Errichtung dieser Einheitsfront Euch schnell über die Ergebnisse unter­ alles. So haben sie in Inkatha eine Massen. Wir wollen eine neue Verfas­ zahlenmäßig festzustellen. Die rechte machen und den ANC einbeziehen konn­ richten können. Walter Sisulu war dort, Kriegsmaschinerie geschaffen. Das sung, und diese neue Verfassung muß Bewegung ist eine faschistische Bewe­ tet. Aber mit CODESA erlitt diese Politik und Präsident Makwetu des PAC nahm -funktioniert ähnlich in anderen Fällen von den Massen durch die Verfassung­ gung, und sie wird die Demokratie nicht einen Rückschlag. Welche Organisatio­ an dem Treffen teil. ... Außerdem fordert die zunehmende gebende Versammlung geschaffen wer­ respektieren. Wenn de Klerk verliert, nen sind nun Teil der Einheitsfront und Die imperialistischen Mächte hier Verarmung eine solche Entwicklung den. Um diesen Prozeß des Übergangs wird die Rechte weiterhin die Gewalt wie ist die Zusammenarbeit zwischen versuchen, den Eindruck zu erwecken, . .. Ohne Zweifel existiert ein dichtes zu erreichen, muß man eine Art von Au­ fördern und versuchen, ihren Weg mit dem PAC und dem ANC? • ': * ‘ < daß die Ergebnisse von CODESA über Netzwerk der Gewalt, das verschiedene torität und Macht im Land haben.Dieser faschistischen Mittel zu gehen. Wenn de Saman: Um dies zu erläutern, muß die Zukunft Azanias entscheiden wer­ Gestalten annimmt — manchmal sind es Prozeß kann nicht unter der Kontrolle Klerk gewinnt, wird er mit CODESA man zurück zur Zeit der Freilassung von den. Wjs verfolgen nach Eurer Meinung direkt Rechte, manchmal ist es die Rech­ der Regierung durchgeführt werden. Es fortfahren. Aber CODESA wird weiter­ Mandela und dem Kampf um die Freilas­ das Regime und die imperialistischen te, die über Inkatha operiert, manchmal darf nicht jemand, der die Macht ver­ hin von den Rechten angegriffen wer­ sung der politischen Gefangenen gehen: Mächte mit dieser Konferenz ? agiert die Rechte über die Polizei und die liert, zur selben Zeit die Wahlen über­ den, und CODESA wird weiterhin keine Hauptinhalt der Verhandlungen zwi­ wachen. Wir sind — nach den Erfahrun­ Legitimation haben ... Die internatio­ schen dem ANC und der Regierung war gen in anderen Ländern — in diesem nale Gemeinschaft, die Regierung und die Freilassung der politischen Gefange­ Punkt sehr mißtrauisch und werden die Widerstandsbewegung stimmen alle nen. Dazu gab es eine große Massenmo­ einem solchen Verfahren nicht zustim­ überein, daß zumindest allgemeine bilisierung, eine demokratische Massen­ men. Als einen Hauptfaktor fordern wir Wahlen stattfinden müssen. bewegung. Als Mandela freigelassen Neutralität und wir brauchen Kontrollen Ihr habt von rechten Gruppen gespro­ wurde, verlor der ANC an Kraft im Be­ für diese Autorität. Wir brauchen die chen. Was ist Euer Eindruck von der freiungskampf. Wir glauben, daß der Kontrolle der Medien, des Haushalts Stärke der offen faschistischen Gruppen ANC aus diesem Grund zustimmte, uns und des Militärs. Wir wünschen sehr, und wer unterstützt diese Gruppen? in Harare zu treffen. Und es schien so, daß die OAU und die internationale Ge­ Saman: Die rechten Gruppen sind tra­ als hätten wir dort Ergebnisse erzielt. meinschaft die neutralen Bedingungen ditionell ein dominierender Faktor in der Als PAC und ANC sich trafen, gab es schaffen sollten. Wir können in dieser Nationalen Partei und in der Regierung. großartige Zeichen der Unterstützung Hinsicht nur der OAU und der intema- .Sie kontrollieren fest die ganze Verwal­ für die Position der Einheitsfront, Der tionqlen Gemeinschaft vertrauen. Wir tung der Regierung.’ Sie kontrollieren PAC konnte den ANC von. der Einheits­ wirten nie zuvor, an irgendeiner Art von die Sicherheits-Abteilungen im Drei- front-Taktik überzeugen. AZAPO be­ Demokratie beteiligt und wir können kammer-Parlameht. Die Rechte ist in grüßte sie, Gewerkschaften nahmen teil, nicht voraussagen, welche Partei die hohem Grad in alle Strukturen der Na­ alle Organisationen, auch Kirchenorga­ stärkste politische Kraft werden wird. tionalen Partei integriert. Es gibt keine nisationen. Und selbst die Homelands Wir glauben, daß alle Umstände der scharfe Trennungslinie zwischen beiden kamen und baten darum, Teil dieses Pro­ Wahlen und die Vorbereitungen dafür Flügeln. Die Rechte besitzt außerdem in zesses zu werden. Wir konnten sie nicht außerhalb des Landes geklärt werden hohem Maße Kontrolle über die Wirt­ ausschließen. Inkatha beteiligte sich sollten. schaft, sie hat große wirtschaftliche nicht, weil sie zur selben Zeit ihren eige­ Skosana: Wir wollen außerdem fest­ Macht. Wir glauben, daß sie Kollabora­ nen Kongreß hatten und außerdem der halten, daß der PAC CODESA verließ, teure in anderen Ländern hat. Skandal über ihre Finanzierung durch Dr.Skosana (links) und Dr. Saman (Bild:af/mz) weil klar war, daß hier keine Neutralität Skosana: Außerdem müssen wir her­ die Regierung bekannt wurde. Wir baten zu finden war. De Klerk war beides: vorheben, daß die Rechte in der Armee, die OAU, an dieser Konferenz teilzu­ Saman: Eindeutig ist, daß die Zusam­ Sicherheitskräfte, genauso wie die Re­ Spieler und Bauer im selben Spiel. Und in den Geheimdiensten und in der Poli­ nehmen, und sie finanzierte sie. Auf die­ menarbeit der imperialistischen Mächte gierung selbst eine planmäßige Gewalt­ die internationale Gemeinschaft ist nicht zei sehr stark ist. Es gibt Schätzungen, se Weise setzten wir die Einheitsfront in mit der CODESA-Formation den Zweck kampagne durchfuhrt ... Der ganze eingeladen zur Überwachung, sie ist nur daß sie mehr als 60 Prozent dort haben. Afrika auf die Tagesordnung. Zur sel­ hat, die wirtschaftliche und politische Prozeß zeigt, warum sich das Regime in da zur Beobachtung. Wenn Fehler im Dies ist ganz sicher wichtig für die Fest­ ben Zeit forderte das Regime eine Viel- Macht in den Händen der gleichen Min­ einer schweren politischen Krise befin­ ganzen Prozeß stattfinden, kann sie die­ stellung, daß weder ein Ja- noch ein parteien-Konferenz, und der ANC for­ derheit zu bewahren wie bisher. Es gibt det. Es hat die Kontrolle auf allen Ebe­ se absegnen oder kritisieren. Wir halten Nein-Ergebnis die gewaltsame Bedro­ derte eine Allparteien-Konferenz. Wir keinerlei Reformen, die den Befreiungs­ nen verloren. Unsere Antwort darauf ist dies für äußerst ungerecht. Es bringt kei­ hung, die von diesen Rechten ausgeht, sahen, daß das Regime die weiße Vor­ organisationen oder der Masse der Leute klar: Entzieht ihnen die Macht. Die Ge­ nen Frieden für unser Land. Es verlän­ beseitigen wird. herrschaft zur Vorbedingung machte. nützen, wie es behauptet wird. Wir ha­ walt kann nur gestoppt werden, wenn gert die Schlächtereien. Und deshalb . Als wir das letzte Mal mit einer Dele­ Der ANC hatte ebenfalls einen solchen ben einen dreihundert Jahre dauernden das Land befreit wird. Dies verbreiten fordern wir, daß das ganze System, das gation des PAC zusammentrafen, war Verdacht. All dies geschah zur selben Kampf hinter uns, wir haben klare, wir systematisch und wir fördern eine mit CODESA verbunden ist, objektiv der PAC noch gebannt. Wie hat sich der Zeit ... Das hat de Klerk unter Druck hochpolitische Massen. Und wir glau­ Kultur des Friedens. Das ist unsere Ant­ gesehen werden muß. Ohne die Durch­ PAC in den letzten zwei Jahren ent­ gesetzt, dem ANC mehr nachzugeben. ben nicht, daß die Bestrebungen der au­ wort. Wir glauben, daß eine Volksarmee führung einer verfassunggebenden Ver­ wickelt und was ist die Aufgabe des kom­ Der ANC ging zurück zu de Klerk, so ßerparlamentarischen Kraft gestoppt entwickelt werden sollte, damiudas Volk sammlung, ohne die Wahl der Men­ menden dritten Kongresses, der Anfang daß im Augenblick die politische Initia­ werden können, bevor wir volle Demo­ sich selbst verteidigen kann. schen, die die Verfassung ausarbeiten April stattfinden soll? tive beim Regime und seinem Prozeß der kratie haben. Dies ist unsere Position Skosana: Wir möchten, daß die inter­ sollen, wird es keinen Frieden im besetz­ Saman: Der Bann gegen die politi­ Umformung liegt statt bei den Massen. nationalen Solidaritätsgruppen wissen, ten Azania geben. schen Widerstandsaktivitäten wurde im Der ANC kommt nun in Schwierigkei­ Skosana: Ich glaube, CODESA soll Februar 1990 aufgehoben. Das erste ten, das Regime kommt in Schwierigkei­ die weiße Macht und die wirtschaftliche Ziel des PAC war, ein Mandat seiner ten. Unser Programm ist klar. Wir füh­ Ausbeutung sichern und aufrechterhal­ Mitgliedschaft zu erhalten. So wurde im ren alle Formen des Kampfes fort und ten. Wir haben gesehen, daß sie auf der Presseerklärung des PAC Rezept für Stabilität oder für Frieden Dezember 1990 ein Kongreß durchge­ wir kämpfen für eine demokratische Grundlage des sogenannten hinreichen­ zum — es ist ein schlechtes Omen für die führt, dieser Kongreß gab uns ein klares Ordnung. Ich glaube nicht, daß die Ein­ den Konsenses arbeitet. Das bedeutet, Referendum Demokratie. Mandat. Außerdem wurden Büros be­ heitsfront tatsächlich an Kraft verloren daß auch die Parteien in CODESA, die Der Pan Africanist Congress of Azania Die einzige Wahl, die die unter­ stimmt, der Nationale Exekutivrat wur­ hat, aber es ist nicht der richtige Zeit­ nur einen Vertreter stellen, ein Veto­ verurteilt das vollständig weiße Refe­ drückten Afrikaner in diesem unakzep­ de eingerichtet und erhielt ein Mandat. punkt, die Einheitsfront als Hauptziel in recht haben. Wenn sie Nein sagen, kann rendum als eine Obszönität und eine tablen rassistischen Referendum hat­ Das Statut wurde beschlossen. die Debatte zu bringen. Es gibt sie im nichts beschlossen werden. Augenblick­ Beleidigung der enteigneten Massen ten, war eine Kombination von zwei Der wichtigste Beschluß war, daß eine Hintergrund. Der PAC hält sich die lich müssen Entscheidungen, die CO­ unseres Landes. Es ist absurd, daß drei Übeln: der Rückkehr zur Herrenstie­ Verfassunggebende Versammlung an­ Möglichkeit, mit dem ANC zu spre­ DESA getroffen hat, vom Dreikammer- Millionen weiße Wähler über die Zu­ fel-Apartheid oder der Aufnahme von gestrebt werden soll. Alle Anstrengun­ chen, offen, weil der ANC eine Befrei­ Parlament ratifiziert werden. Wir mei­ kunft von 30 Millionen Afrikanern ent­ Schwarzen in eine weiße Regierung. gen sollen darauf gerichtet werden, die­ ungsorganisation, eine Organisation des nen, daß die imperialistischen Mächte scheiden können. Die Verfassunggebende Versamm­ se Versammlung zu erreichen. Der Widerstands ist. Wir haben noch einige einen sehr heimtückischen Prozeß in Wenn die Konservative Partei ge­ lung, die wir fordern, ist durch die in­ zweite Beschluß ist eng mit dem ersten Kämpfe gemeinsam auszufechten . .. Gang gesetzt haben, um die beraubten wonnen hätte, wären die Weißen auf direkten Vereinbarungen zwischen der verbunden. Der PAC soll die Initiative Skosana: Der Pan Africanist Con­ Massen in Azania niederzuhalten. Und einen Weg der Konfrontation mit der NP und dem ANC festgebunden wor­ ergreifen für den Zusammenschluß aller gress tritt weiterhin für die Idee einer deshalb will der PAC daran nicht teil­ afrikanischen Mehrheit gedrängt wor­ den wie der Riese in Lilliput: schluß­ Organisationen der Unterdrückten in Einheitsfront ein. Wir stellen fest, daß nehmen. Wir werden fortfahren, für den. Auf der anderen Seitef ruft die endlich wird festgehalten, daß eine de­ einer Einheitsfront. Der PAC hat sich ein Teil der Befreiungsbewegung und eine wirklich demokratische Struktur in Mehrheit für Herrn De Klerks NP we­ mokratisch gewählte Mehrheit nicht seit dem Kongreß hauptsächlich darauf der Homeland-Gruppierungen, die am unserem Land zu kämpfen. niger als Begeisterung bei uns hervor, handeln darf ohne die Zustimmung der konzentriert, eine Patriotische Front zu ursprünglichen Treffen teilnahmen, sich Hier gibt es oft Berichte über die an­ aber dennoch die Hoffnung, daß Weiße NP. Der Pan Africanist Congress ver­ schaffen und die Verfassunggebende entschieden haben, der Front keine Ehre dauernden Massenmorde und Schläch­ in diesem Land wünschen, mit folgt weiter das Ziel grundlegender Versammlung auf die Tagesordnung der zu erweisen und sich außerdem entschie­ tereien in Azania. Was muß getan wer­ Schwarzen in Frieden zu leben. Verhandlungen für die Einrichtung Nation zu setzen. den haben, mit de Klerk in CODESA zu­ den, um diese andauernden Morde und Nichtsdestotrotz wissen wir, daß die einer demokratisch gewählten Verfas­ Für die Patriotische Front gab es ein sammenzuarbeiten. Das ist ein vorüber­ Schlächtereien zu stoppen? Was ist eure NP ein Geschäft der Machtteilung mit sunggebenden Versammlung. Der erstes Treffen mit dem ANC im April gehender Schlag für die Front, und eini­ Antwort auf den Terror? dem ANC in CODESA vereinbart hat. PAC ist dabei, diese Förderung auf al­ 1991, es gab Treffen mit AZAPO und ge Leute wurden ärgerlich. Aber wir im Saman: Unsere sofortige Antwort ist: Das Ergebnis ist der Aufschub der len Wegen durchzusetzen. den meisten Gewerkschaften und mit PAC meinen, daß die OAU und Afrika Friede zwischen den Afrikanern und Mehrheitsregierung für den Rest der — (B. Desay, Sekretär für Öffentlichkeit und In­ örtlichen Organisationen und Gruppen. und alle jene, die den Befreiungskampf Krieg gegen den Feind! Im Augenblick 90er Jahre. Dies ist mit Sicherheit kein formation, 18.3.92) Sie alle wurden zum letzten Treffen der in der ganzen Welt unterstützt haben, ist die Hauptkraft der Gewalt die Rechte. Politische Bericht® 77»2 £ Auslandsberichterstattung □

Internationale Umschau Der Fund des Muradan FPÖ: Haider räumt mit Iwan Gwidonowitsch Muradan Iwan Gwidonowitsch, ein ein­ facher Arbeiter des Geologieuntemeh-, unbequemen Leuten auf mens „JUGOSAPTISIS“, verhalf der Region um die Stadt Kursk unfreiwillig Der Deutschnationale Jörg Haider baut des Vormarschs der Haider-Getreuen zu einem großen Erfolg: Der Mangel an seine Machtpositionen in der FPÖ Zug offensichtlich, und erklärte, er scheide Benzin und Diesel kann nun aus einem um Zug aus. Nach Ende des Parteitags aus der Politik aus. Politiker müßten „See“ gespeist werden, den er beim Anfang März gab Fraktionschef Guger­ sich früher oder später zwischen ihrem Bohren nach Grund wasser fand. Verse­ bauer überraschend seinen Rücktritt von Gewissen und der Partei entscheiden. Er hen mit dem Auftrag, Kontrollbohrun­ allen Parteiämtem bekannt. Damit ist habe sich für das eigene Gewissen ent­ gen zur Kontrolle des Grundwassers an­ der Weg ins Parlament für den Partei­ schieden, -begründete Mautner Markhof zulegen,- stießen Muradan und seine vorsitzenden Haider frei. Der FPÖ- seinen Schritt mit einem deutlichen Sei­ Kollegen in der Nähe des Erdöllagers Fraktionschef nannte für seine Entschei­ tenhieb gegen Haider. von Kursk auf blankes — Benzin. Zuerst dung keine Gründe. Die NZZ vermutet, Den kann das jedoch kalt lassen, hat er glaubten sie ihren Augen 'und Nasen ..daß es dabei wohl nicht ganz ohne doch auf dem jüngsten Parteitag eine sat­ nicht. Später jedoch, als sie den „Fund“ Druck zuging und der Zustimmung des te Mehrheit auf seine völkisch-nationali­ einem echten Lkw zur „Erprobung“ Betroffenen etwas nachgeholfen wur­ stische Linie einschwören können. „Die einflößten, arbeitete dessen Motor ohne de“. Gugerbauer, der die FPÖ seit 1983 Reihen hinter Jörg Haider sind heute . . . jegliche Probleme. Es war klar: Die im Nationalrat vertritt, wurde offen­ geschlossener denn je“, urteilt die NZZ Hydrologen hatten Benzin gefunden. sichtlich abserviert, um Haider den Weg über die Lage in der FPÖ. Von den be­ Bei einer näheren Untersuchung stell­ nach Wien zu ebnen. Der rechtsradikale kannteren Figuren in der Partei ist jetzt te sich heraus, daß in einer Tiefe von et-. FPÖ-Vorsitzende hatte schon letztes nur noch Heide Schmidt übrig geblie­ Um die Einwanderung armer Mexikaner in die USA zu bremsen, hat die US-Regie- wa 7 m ein wahrer „Benzinsee“ exi­ Jahr darauf gedrängt, diesen Posten zu ben, die für das Bundespräsidentenamt rung neue Maßnahmen zur Verschärfung der Grenzkontrollen zwischen den USA stiert. Eine Reihe weiterer Bohrungen übernehmen. Der Abgang des als gemä­ kandidiert. Und auch an deren Ast wird und Mexiko bekanntgegeben. Die „Grenzsicherungstruppen“ sollen um weitere 200 führte zu einem genaueren Ergebnis: ßigt geltenden Gugerbauers ist gleich- schon eifrig gesägt. Schmidt hatte sich Mann verstärkt werden, die „illegale Einwanderer“ aufspüren sollen. Für 5 Mio. Dol­ Der unterirdische ,,Benzinsee“ nimmt . zeitig ein weiterer schwerer Schlag der der heftigen öffentlichen Kritik an dem lar sollen neue Grenzsicherungsanlagen (Zäune, Lichtanlagen, u.a. soll ein 12 Meilen . eine Fläche von ca. 4 ha ein. Die Mäch­ Deutschnationalen in der Partei gegen Haider-Zögling Mölzer angeschlossen, langer „Metallsicherheitszaun“ im Gebiet von San Diego errichtet werden) ange­ tigkeit des „Benzinsees“ schwankt zwi­ den klassisch liberalen Flügel, der so­ der in Bezug auf die Ausländerpolitik schafftwerden. Marineschiffe, die derzeit noch im persischen Golf patrouillieren, sol­ schen 1,5 und 7 m. Sie stellten weiter wieso nur noch eine Randexistenz führt. von einer „Umvolkungs“-Gefahr ge­ len zur Sicherung der US-Seegrenze zu Mexiko zurückgeholt werden. Bild: US- fest, daß etwa ein Drittel des „Sees“ aus Gleichzeitig mit Gugerbauer kehrte sprochen hatte. Mölzer, der zuerst auf Grenzbeamte jagen einen Mexikaner mit Kind wieder in den Fluß zurück, über den er Diesel besteht. Es wurde beschlossen, ein weiterer Exponent des liberalen sein Bundesrats-Mandat verzichten (illegal) in die USA einreisen wollte, um dort Arbeit zu suchen. — (rül) die „Bodenschätze“ zu heben und den FPÖ-Restbestands der Partei den wollte, ist von seiner Landespartei de­ geeigneten Verbrauchern zuzuführen. Rücken. Der Unternehmer Mautner monstrativ gebeten worden, es wieder Richtige Freude soll bei dieser Entschei­ Markhof, der noch kurz vor dem Partei­ auszuüben, eine schallende Ohrfeige für Tschechoslowakei: Frankreich: Gewinne für dung nicht aufgekommen sein. Höch­ tag von einer „Parteidiktatur durch Jörg Schmidt. Faschisten und Grüne stens der schwarze Humor — bedingt Haider“ sprach, resignierte angesichts Quelle: NZZ, 7.3.92— (jüg) Nationalisten stärker durch die Farbe des Erdöls — sei aufge­ 7000 Personen beteiligten sich am 11.3. Bei den Regionalwahlen in Frankreich blitzt : ein Beispiel mehr für die existie­ in Bratislava an einer Kundgebung ?um . haben nach ersten Berichten sowohl die rende Mißwirtschaft und den leichtsinni­ Jahrestag des sogenannten selbständi­ neofaschistische „Nationale Front“ Le gen Umgang mit Natur und Umwelt. gen, von Hitler-Deutschland ins Leben Pens als auch die französischen Grünen Die Suche nach den Ursachen der Ent- - gerufenen slowakischen Staates im Jahre deutliche Stimmengewinne erzielt. Die stehung des „Sees“ bzw. nach dem Ver­ 1939. Sie forderten vom slowakischen „Nationale Front“ erreichte fast 14 Pro­ ursacher ist nun offenbar schwerer als Parlament die Erklärung der Unabhän- zent der Stimmen (bei den letzten Regio­ die „Entdeckung“ des Sees. Die Anla­ Armut nimmt rasant zu . gigkeit. Auch außenpolitische Verwick­ nalwahlen 1986 hatte die FN 9,7 Pro­ gen des Erdöllagers scheinen in Ord­ lungen werden provoziert: an der Kund­ zent, bei den Europawahlen 1989 11,8 nung zu sein. Und was noch wesentli­ Die zionistische Siedlungstätigkeit er­ rund ein Drittel der neuen Siedler gerne gebung nahmen Vertreter der slowaki- Prozent der abgegebenen Stimmen er­ cher ist: Die Buchhalter haben über all reicht mit 300000 sowjetischen Juden nach Westeuropa, in die USA oder zu- sehen Minderheit in Ungarn teil. Die zielt). Die beiden Parteien der Grünen die Jahre keinen Verlust an flüssigen seit Ende 1989 neue Höhen; Dies wird fück in die GUS. Ob daher die zionisti­ Gefahr, daß nach den Wahlen nationali­ „Confederation ecologiste“ und „Gene­ Brennstoffen festgestellt: Das Rech­ vor allem durch die imperialistischen sche Histradut-Gewerkschaft, die in den stische Kräfte die Mehrheit erhalten, ration Ecologie“ erzielten zusammen nungssystem ist so „dicht“, däß über Staaten ermöglicht, die einreisewillige letzten Jahren jeweils Reallohnsenkun­ nimmt zu: Aus der slowakischen Regie­ über 13 Prozent der Stimmen. Auch die Jahre beliebige Mengen Benzin und Die­ Juden mit verschiedensten Mitteln nach gen von 2-3% zustimmte, bei dieser rungspartei______hat sich der___ Flügel, ______der für französische. Kommunistische Partei, sel im Erdboden verschwinden konnten. • Israel umleiten. Die Menge des in West­ Haltung bleiben kann, ist zweifelhaft. eine Trennung von der CSFR eintritt, die bei den Regionalwahlen 1986 noch Nähere Untersuchungen haben nun die bank und Gaza-Streifen konfiszierten Diese tiefe Krise des zionistischen Ent­ abgespalten. Er will mit eigenen Kandi­ 10,2 Prozent erreicht hatte, bei den Eu­ Wahrscheinlichkeit ergeben, daß die Landes stieg 1991 gegenüber 1990 um wicklungsmodells liefert den Hinter­ daten antreten. NZZ, 11.-14.3., — (alk) ropawahlen 1989 auf 7,8 Prozent der Erdölleitung Orjol-Kursk die „Schuldi­ 3ÖÖ %. Aber die neuerliche Eihwande- grund des harten Tauziehens um die Stimmen gefallen war, schnitt gut ab: ge“ ist. Sie ist undicht. Das Tropfen der rungswelle, von allen zionistischen US-Kreditbürgsehaften in Höhe von 10 Finnland reicht Sie erreichte 8 Prozent der Stimmen. Leitung hat über die gesamte Zeit seit Kräften befürwortet, weil nur so dauer­ Mrd. $. Israel besteht darauf, daß die Die Grünen dürften mit diesem Wahl­ ihrer Inbetriebnahme in den 80er Jahren haft Israels Position in der Region ver­ neuen Siedler sich in Westbank und Ga- Beitrittsgesuch zur EG ein ergebnis sich als parlamentarische Partei dazu geführt, den Grundwasserhorizont bessert werden könne, bringt zunehmen-' za-Streifen ansiedeln und dort auf Ko­ Zwei Gründe mögen die finnische Re­ auch in Frankreich etabliert haben. Die mit Benzin und Diesel anzufüllen. de Obdachlosigkeit und Armut, auch in sten der Palästinenser bereichern. Der gierung, im übrigen nicht einstimmig, (nach den ersten Wahlergebnissen klei­ Quelle -.lswestja vom 26.2.1992— (alk)) • den 1948 besetzten Gebieten, dem heuti­ Teufelskreis demonstriert die Abhän­ dazu getrieben haben, jetzt den Beitritt nere) „Confederation ecologiste“ hatte gen Israel, mit sich. Die Mieten sind hier gigkeit der zionistischen Wirtschaft vom zur EG zu betreiben: Einmal die Wirt­ in ihrem Wahlprogramm u.a. eine Kritik Türkische Politikerfordern: seit Oktober 1983 um das Fünfzigfache Imperialismus einerseits und dem bruta­ schaftskrise, die durch den Zusammen­ der kapitalistischen Produktionsstmto- gestiegen, die Arbeitslosenquote hat die len Siedlungskurs andererseits. So ge­ bruch von vielen Wirtschaftsprozessen ren vorgetragen und sich für die Einfüh­ Militär nach Aserbeidschan 10%-Marke überschritten, rund 17% winnt die Äußerung Hanan Ashrawis mit der benachbarten UdSSR entstand; rung neuer ethischer, kooperativer Wer­ Politiker der verschiedensten Richtun­ der Bevölkerung Israels leben mittler­ (Mitglied der palästinensischen Nahost- zum zweiten die Tatsache, daß die Aus­ te und eine „internationale ökologische gen rufen nach einer militärischen Inter­ weile unter der offiziellen Armutsgren­ Verhandlungsdelegation), daß „jeder sichten, mit der EFTA ein von der EG Solidarität“ eingesetzt. Zur Verringe­ vention der Türkei auf Seiten Aserbei­ ze, und der regierende Likud-Block Schritt in Richtung Frieden seine gegen­ unabhängiges Wirtschaftsbündnis auf­ rung der Arbeitslosigkeit wünschten sie dschans gegen Armenien. Der Rechts­ kommt selbst in der Vorphase der im sätzliche Entsprechung in den besetzten rechtzuerhalten, durch die Beitrittsgesu­ eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 30 extreme Türkes, der Vorsitzende der Sommer stattfindenden Wahlen nicht Gebieten“ finde, die Bedeutung, daß che zweier wichtiger EFTA-Mitglieder, Stunden pro Woche ohne Lohnaus­ Partei der demokratischen Linken, Ece­ umhin, neuerliche Maßnahmen anzu­ nach wie; vor nur der palästinensische Schweden und Österreich, zunehmend gleich, d.h. absichtlich verbunden mit vit, und Mesut Yilmaz, Vorsitzender der kündigen, jüngst etwa die Verschlechte­ Befreiungskampf Elend und Terror eine entschwinden. Für den tatsächlichen einer Senkung des Lebensstandards, um größten Oppositionspartei ANAP, wol- rung des Gesundheitssystems und die wirksame Grenze ziehen kann. Beitritt müßte sich im Parlament eine so den Konsum zu verringern. Das wird len alle eine Militärintervention. Präsi­ Erhebung einer neuen Getränkesteuer Quellen: Middle East International, 6.3.92; Pa­ Zweidrittelmehrheit finden, die es der­ ihnen unter Lohnabhängigen mit gerin­ dent Özal erklärte, die Armenier müßten zur Finanzierung neuer Siedlungsbau­ lästina info Okt. 1992; div. Jerusalem Post, zeit jedoch nicht gibt. NZZ, 20.3. — (alk) gen Einkommen, die- sich sowieso der „ein wenig eingeschüchtert“ werden. ten. In der Folge will nach Umfragen Aug. 1991-Febr. 1992. — (uga) Lohnsenkungspläne der Kapitalisten zu Nach „Hilferufen“ aus Aserbeidschan China: verstärkter Kampf erwehren haben, keine Freunde geschaf­ hat, laut Milliyet, auch der türkische Ge­ fen haben. Gleichzeitig wünschten sie neralstabschef Güres eine Militäraktion um die Wirtschaftspolitik einen massiven Ausbau von genossen­ befürwortet. Die Grenzstädte zu Arme­ Obwohl gegenüber der bürgerlichen schaftlichen Einrichtungen und traten nien, Ardahan und Igdir, wurden zu Pro­ Großbritannien: Labour Presse, die sich in der Ausinterpretie­ u.a. für die Streichung aller Schulden vinzhauptstädten erklärt, was eine Ver­ rung von Sitzordnungen und Wortwahl der Dritten Welt ein. stärkung der dort stationierten Soldaten übt, sicher Vorsicht geboten ist, scheint Quelle: NZZ, 15. /16.3. - (rül) erlaubt. NZZ, 15./16.3. - (alk) jetzt angebotsorientiert die gegenwärtige Tagung des Nationa­ len Volkskongresses im Zeichen ver­ Wahlumfragen vor den britischen Parla- vestitionen und Produktivkraftschübe in stärkter Auseinandersetzungen über den mentswahlen am 9. April sprechen von der Industrie direkt zu fördern. weiteren Kurs der VR China zu stehen. etwa gleich guten Chancen fiir die regie­ Die Finanzpolitik der Konservativen Von den für den Weltmarkt weit geöff­ renden Konservativen wie für die oppo­ sei ebenfalls völlig verkehrt gewesen: neten Wirtschaftszonen an der Küste, sitionelle Labour-Partei. Interessant ist Die Ausdehnung der Kredite und die die im letzten Jahrzehnt eine Sonderstel­ das Wirtschaftsprogramm der Opposi­ Steuersenkungen hätten nur den Kon­ lung innerhalb der chinesischen Wirt­ tion, ein sogenanntes Gegenbudget. Als sum angetrieben, statt die Wirtschaft schaft errungen haben, geht ein enormer Ziele einer eventuellen Regierung Kin- zum Blühen gebracht. Mit begrenzter Druck aus. Hier entstehen Tausende nock gibt Labour an: rasche Erholung Staatsverschuldung für Industrieinvesti­ neuer Fabriken, werden Arbeitskräfte der Konjunktur, um eine Basis für eine tionen und Abschreibungserleichterun­ aus dem ganzen Land angezogen, ballen wettbewerbsfähige Wirtschaft zu legen, gen trägt das Programm von Labour vie­ sich neue Millionenstädte zusammen, dann könne auch die herrschende Armut le Züge konservativer Wirtschaftspoli­ konzentrieren sich in immer stärkerem bekämpft werden. In dieser Allgemein­ tik. Auch das Versprechen besserer Maße die Ressourcen der chinesischen heit wäre das noch in der Bandbreite Sozialleistungen für Arme und Steuer­ Wirtschaft — auf Kosten der Staatsbe­ klassisch sozialdemokratischer Wirt­ senkungen für die Geringverdienenden triebe in den traditionellen Industriege­ schaftspolitik. Neu für ein Labour-Pro- widerspricht dem nicht, sondern soll vor bieten und vor allem auf Kosten der gramm sind aber die Maßnahmen, mit allem Wähler fangen. ländlichen Regionen. Eine Folge des denen die Wirtschaft gefördert werden Die Konservativen haben auf das La- unkontrollierten Wirtschaftswachstums, soll. bour-Programm reagiert und versuchen, das an der Küste 14 bis 15 % beträgt, ist Es ginge um eine effizientere Ange­ die Eigentum besitzenden Klassen für das neuerliche Emporschnellen der In­ jeweils mehrere zehntausend Menschen haben am vergangenen Wochenende im botspolitik, als sie die konservative Re­ sich zu mobilisieren. Die Erbschafts­ flationsrate, die in den Städten bereits niederländischen Amsterdam und in der belgischen Hauptstadt Brüssel gegen das gierung betreibe. Das Wachstumspoten­ steuer wird reduziert, ein neuer Niedrig­ wieder zweistellig ist. Die Gruppe um Li Anwachsen neofaschistischer Aktivitäten, gegen Ausländerfeindlichkeit und gegen tial der britischen Wirtschaft sei nicht steuersatz für Rentner und Kleinunter­ Peng machte auf dem Kongreß die Vor­ sich häufende Anschläge von Neofaschisten auf Flüchtlings- und Ausländerheime voll freigesetzt worden, vor allem aus nehmer wurde vom Schatzkanzler vor­ gabe, das Wirtschaftswachstum auf 6 % protestiert. In Amsterdam, wo etwa 50000 bis 60000 Menschen protestierten, wurden zwei Gründen: die Schwächen im briti­ geschlagen, und die Konservativen ver­ zu beschränken, und plädierte damit für Sprecher der regierenden Christdemokraten ausgepfiffen, als sie sich vor der De­ schen Erziehungssystem und in der Be­ sprechen, noch weitere Steuern zu sen­ eine gleichmäßigere Entwicklung. Da­ monstration rechtfertigen wollten. In Brüssel‘nahmen mehrere zehntausend Men­ rufsausbildung seien weder erkannt ken, selbst wenn dadurch die Staatsver­ gegen opponieren die Küstenregionen, schen an der Demonstration teil. Mehrere Gruppen, darunter die revolutionäre „Par­ noch behoben worden; und zweitens schuldung weiter wächst. denen Deng Xioaping Rückendeckung tei der Arbeit“ Belgiens, forderten ein Verbot aller faschistischen Gruppierungen und habe sich die Regierung geweigert, Im Neue Zürcher Zeitung, 13.3. und 18.3. — (alk) gibt. — (scc) Parteien (Bild). — '(rül, Bild: Solidair) Politische Berichte 7/92 6 Berichte und Reportagen regional Gegen Asylrecht-Abbau — Aufgerufen hatten ERNK, mehrere Kur­ Müller erschossen. Wieder auf nach Es­ distan-Solidaritätsgruppen aus Mann­ sen zum Kampf gegen Nationalismus, Passau: 3 000 gegen Asyl ist Menschenrecht heim, Karlsruhe, Freiburg und Wald­ für Frieden und Völkerverständigung“ München. Rund 1000 Menschen de­ kirch und aus Karlsruhe AKI, DKP, Die Demonstration am Samstag, 9.5., monstrierten unter diesem Motto am 21. Grüne, Freie Jungenschaft, Infobüro, soll um 11.00 Uhr vor der Grugahalle die DVU März, dem UNO-Tag gegen Rassismus, Sozialistische Linke und das besetzte beginnen, die Abschlußkundgebung ist in München gegen die Asyl-Politik der Haus Stefanienstraße. — (rub) um 12.30 Uhr auf dem Kopstadtplatz: Passau. Am 14. März fand wieder die dadurch bekannt wurde, daß sie den da­ Bundesregierung und die Unterbrin­ anschließend soll Möglichkeit zur Teil­ alljährliche „Großveranstaltung“ der maligen Bundeskanzler Kiesinger ohr­ gungspraxis des Münchner Stadtrates. Polizeidirektion Tübingen nahme an einem Treffen bestehen. Da­ faschistischen „Deutschen Volksunion“ feigte. Sie engagiert sich heute in Paris In München wurde in letzter Zeit immer informiert Arbeitgeber bei soll eine Ausstellung über die Ereig­ (DVU) in der Passauer Nibelungenhalle gegen den Rechtsradikalismus. Sie rief wieder die Konzentration Asylsuchen­ nisse am 11.5.1952 gezeigt, dem Tag statt. Rund 3000 Alt- und Jungnazis aus zur „Konfrontation“ mit der DVU auf, der debattiert. Auf dem nun frei werden­ Tübingen. Die Stuttgarter Handwerks­ der „Friedenskarawane“, bei der Phi­ der Bundesrepublik, Österreich, Italien und forderte „statt großer Reden und den alten Flugplatz Riem soll jetzt eine kammer hat der Angestellten Brigitta lipp Müller von der Polizei erschossen und der Tschechoslowakei waren zu der kleiner Taten, kleine Reden und große „Asylanten-Stadt“ mit mehreren tau­ Maegraith mit der Begründung gekün­ wurde. Über die Kundgebungsredner Veranstaltung, die unter dem Motto Taten“. Dabei dürfe man die „Arbeit“ send Einwohnern im Containerbau ent­ digt, die Polizeidirektion habe mitge­ fand noch keine Verständigung statt, „Deutschland, Deutschland über alles“ nicht nur den autonomen Gruppierungen stehen, mit eigener Infra-struktur (Le- teilt, daß „polizeiliche Ermittlungsmaß­ dies soll beim nächsten Treffen am 4.4. stand, gekommen. Hauptredner waren überlassen. Die anschließende Demon­ bensmittelmarkt, Arztpraxis, Postamt nahmen“ gegen die Beschäftigte einge­ geschehen. Gesprochen wurde auch der DVU-Vorsitzende Gerhard Frey, stration der ca. 3000 Antifaschistinnen u.s.w.). Dagegen, wie auch gegen alle leitet worden seien; sie stünde „extre­ über Probleme des Bündnisses am Ort. Ehrengast war der britischen „Histo­ zur Nibelungenhalle verlief ungestört. anderen Sanmmellager, wendet sich men Organisationen“ nahe. B. Mae­ Weil u.a. die Essener Grünen Kritik an riker“ David Irving, der trotz Einreise­ Bei der Abschlußkundgebung, konnten eine Unterschriftenaktion des „Münch­ graith arbeitet in einer Initiative, die sich der Endfassung des Aufrufs äußerten, an verbot für die BRD ungestört reden sich es die Nazis leisten, die Fenster der ner Bündnis gegen Rassismus“. „Wir für die Verbesserung der Haftbedingun­ der Aktion aber durchaus Interesse ha­ konnte. In der Nibelungenhalle erhoben Halle aufzureissen, die Reichskriegsfah­ Münchner Bürger sind nicht so, wie die gen politischer Gefangener einsetzt, be­ ben, soll auf Aufruf-Flugblättern eine sich dabei, wie die Passauer Presse mel­ ne zu schwenken und mit erhobenem CSU . . ., aber auch OB Kronawitter uns sucht regelmäßig A. Sievering und dol­ Rubrik „Unterstützer der Aktion“ ein­ dete, zahlreiche Hände zum Hitler- Arm nach draußen zu „grüßen“. gerne hätten.“ — (ecg) metschte 1990 im Rahmen einer Aus­ geführt werden. Außerdem soll für Es­ Gruß. 83 Personen wurden während des Ta­ tauschreise mit Vertretern des ANC. Sie sen und umliegende Orte eine gesonder­ Der Versuch, den Einmarsch der Na­ ges festgenommen. Die Polizei rechnete Schluß mit der hat gegen die Entlassung geklagt, ihr te Beratung stattfinden. — (wof) zis in die Nibelungenhalle bereits am „ein Drittel der Festgenommenen der Türkeihilfe! Vater hat sich wegen der eklatanten Ver­ Vormittag zu stören, schlug fehl. Die rechten, zwei Drittel der linken Szene“ letzung des Datenschutzes an die Daten- Afrikanischer Gefangener Polizei griff die Antifaschistinnen ag­ zu. Darunter waren fünf Nazis, die Pi­ Karlsruhe. Am kurdischen Newroztag, schutzbeauftragtegewandt. — (evc) gressiv an und jagte sie in die Fußgän­ stolen bei sich trugen. Wie die tschecho­ dem 21.3., demonstrierten in Karlsruhe bei Auslieferung bedroht gerzone. Dabei gingen einige Schaufen­ slowakische Nachrichtenagentur CSTK über 400 Menschen ihre Solidarität mit Unterstützung der Aktion Hamburg. Im April wird Demba Diop, sterscheiben zu Bruch. Die Antifas wur­ meldete, verweigerte die bayerische dem Widerstand und Aufstand des kur­ ein afrikanischer Gefangener im Rhein­ den danach immer wieder von der Poli­ Grenzpolizei drei Journalisten und fünf dischen Volkes. Erfreulich war die Be­ zum Todestag Ph. Müllers bacher Gefängnis, aus der Haft entlas­ zei eingekesselt und angegriffen. Kurz­ weiteren Leuten, die zur Gegendemo teiligung von über 200 deutschen Perso­ Essen. Am 14.3. fand das dritte bun­ sen. Er soll sofort in sein Heimatland zeitig konnten Strassenkreuzungen in wollten, die Einreise. Nach einer Lei­ nen. Auf Kundgebungen (Innenstadt, desweite Treffen zur Vorbereitung der Mauretanien abgeschoben werden. In der Nähe der Halle blockiert werden. besvisitation die von den deutschen Be­ Bundesanwaltschaft, türkisches Konsu­ Demonstration zum Todestag Philipp den 70er Jahren war Diop in den FLAM Um 13 Uhr begann die Gegendemon­ amtem in „erniedrigender Weise“ vor­ lat) wurden Beiträge über den Befrei­ Müllers statt. 780 Personen und 36 Or­ (Forces de Liberation Africaine de Mau- stration, zu der ein Bündnis aufgerufen genommen wurde, sind die acht mit dem ungskampf in Nordwest-Kurdistan, die ganisationsgliederungen haben den Auf­ ritanie) aktiv; seine Abschiebung würde hatte. Hauptrednerin der Auftaktkund­ Paßvermerk „unerwünscht“ in die deutsch-türkische Zusammenarbeit, die ruf unterschrieben, darunter DKP, deshalb sofortige Verhaftung, eventuell' gebung war Beate Klarsfeld, die 1968 CSFR zurückgeschickt worden. — (ror) PKK-Prozesse, die deutschen Waffen­ SDAJ, Arbeiterbund, mehrere Landes­ Folter und Repression bedeuten, als transporte, die türkischen Massaker verbände der PDS, antifaschistische Zu­ Mitglied der FLAM könnte ihm sogar usw. gehalten. Die Landtagsabgeordne­ sammenschlüsse sowie BWK und der Tod drohen. Die FLAM organisier­ te der Grünen, Rose Glaser, griff in ei­ Volksfront. Die Unterschriftensamm­ ten den Widerstand gegen die Verskla­ nem Beitrag das deutsche Ausländer­ lung soll fortgeführt werden. Als Lo­ vung und Unterdrückung der schwarzaf­ Haushalt von großer und Asylrecht an. Vor dem Konsulat sung für die weitere Mobilisierung wur­ rikanischen Minderheit durch die Mehr­ Koalition beschlossen wurde eine türkische Fahne verbrannt. de beschlossen: „Vor 40 Jahren: Philipp heit der afrikanischen Berber. — (jeh)

Tübingen. Die Rechten frohlocken: Mit dem Haushalt beteiligt sich auch Erstmals seit Jahren gibt es trotz rech­ die Stadt Tübingen an der forcierten GEW-Demonstration nerischer Mehrheit der rot-grünen Frak­ Umverteilungspolitik zu Lasten der tionen im Rathaus eine schwarz-orange­ Menschen mit geringem oder durch­ gegen Mittel-Kürzungen rot-gelbblaue Koalition. Die Tübinger schnittlichem Einkommen. In der rei­ Düsseldorf. Über 20 000 Lehrer Sozialdemokraten wußten mitten im chen Bundesrepublik werden die Finan­ demonstrierten am 19. März vor Landtagswahlkampf nichts besseres, als zen immer ungleicher verteilt: Die Ge­ dem nordrhein-westfälischen Land­ nach rechts zu schielen und sich der winne werden privatisiert, die Lasten tag gegen die Bildungspolitik der CDU in die Arme zu werfen. Der völlige sozialisiert; der Anteil der Beschäftigten Landesregierung. Die GEW hatte 'Verzicht auf sozialen Wohnungsbau, am Volkseinkommen sinkt seit Jahren. unter dem Motto „Wir lassen uns Kürzungen bei Kultur- und Sozialinitia­ Kommunalpolitik soll zum Mittel dieser nicht kaputtsparen“ aufgerufen. tiven sowie beim öffentlichen Nahver­ Umverteilung gemacht werden. Von Die Demonstration richtete sich zum kehr, dafür aber Gebührenerhöhungen oben nach unten wird der Druck über einen gegen die Landeshaushalt für Kinderbetreuung — das ist die neue Bund, Land und Kommunen an die Bür­ vorgesehenen Kürzungen bei den Kommunalpolitik der SPD. Neu ist sie gerinnen und Bürger . weitergegeben Schuletats, gegen den von der natürlich nicht, nur: früher hieß das (...) Landesregierung verhängten Ein­ CDU-Politik und wurde von der SPD als In der reichen Bundesrepublik werden stellungsstopp und gegen die Sozialabbau kritisiert. Grün-alternative die Armen immer ärmer und die Reichen Pläne der Landesregierung, die Liste, Freie Liste und DKP lehnten den immer reicher — und die, die dazwi­ Schulen nach der Studie einer zwischen CDU, SPD und FDP unter schen liegen, zahlen dafür. Die Mehrbe­ Unternehmensberatung zu „ratio­ aktiver Beteiligung von Stadtkämmerer lastungen durch Inflation, Mietpreisex­ nalisieren“ und Arbeitszeiten der Schmid (SPD) ausgemauschelten Haus­ plosion, Steuer- und Abgabenerhöhun­ Lehrer zu verlängern. — (uld) halt ab. Die grundsätzliche Kritik der gen betrug schon im letzten Jahr für eine DKP formulierte Stadträtin Gisela Keh- durchschnittliche Arbeiterfamilie über rer-Bleicher in ihrer Haushaltsrede: 100 Mark monatlich. Und genau diese Bei den Haushaltsberatungen ist es Bevölkerungsgruppen werden durch die zwar gelungen, einige Nachbesserungen Gebührenerhöhungen im Haushalt wie­ aufzunehmen. Auch für uns sind das der belastet: Erhöhung der Bestattungs­ Vom „Sicherheitsbedürfnis“ Schulzentrum Weststadt, die Turnhalle gebühren (+ 10%); Erhöhung der El- für die Grundschule in WHO und das tembeiträge für Kindergärten, Taghei­ Kinderhaus Weststadt zentrale Anlie­ me und Schülerhorte (+ 20 bis 30%); eines Großkonzerns gen. Allerdings wurden aber fast alle Kürzung der ÖPNV-Zuschüsse und da­ anderen Anträge von uns abgelehnt mit Erhöhung der Fahrpreise, Erhöhung Mannheim. Die Staatsanwaltschaft festgehaltene „Verdachtsmomente“, gestattet habe bis hin zur Stellung von (...) Damit wird die bisherige Politik der Abwassefgebühren (um mehr als Frankenthal ermittelt wegen des Ver­ Haftbefehle oder Vorstrafen. Ob es hier BASF-gezeichneten Handtüchern. von Verwaltung und Gemeinderats­ 100 %). Deshalb wollen wir wenigstens dachts der Weiterleitung polizeilicher einen Datenrückfluß gegeben hat — dar­ Die Ermittlungen sind weiter im mehrheit fortgesetzt, die Schaffung von von denjenigen, die an der derzeitigen Daten an die BASF gegen Beamte des auf beziehen sich primär die Ermittlun­ Gang. Die BASF beklagt mittlerweile dringend notwendigen Kinderbetreu­ Hochkonjunktur verdienen, den Unter­ Polizeipräsidiums Ludwigshafen. Zur gen. Vom (seit knapp einem Jahr SPD­ die „Rechtsunsicherheit“ in diesen Fra­ ungseinrichtungen zu verschleppen. Der nehmern, ebenfalls einen Solidaritäts­ Sicherung von Beweisen hat sie inzwi­ geführten) rheinland-pfälzischen Innen­ gen. Nachholbedarf wird dadurch immer beitrag einfordem. Unser Antrag auf schen zwei Durchsuchungen in der Kon- ministerium bestätigt ist auch die Zu­ Der Betriebsrat der BASF ließ sich größer ... Erhöhung der Gewerbesteuer wurde zemzentrale durchgeführt: So stellte sie sammenarbeit des Verfassungsschutzes von der Staatsanwaltschaft über die Hin­ Alle beklagen zwar die Wohnungsnot, aber von derselben großen Koalition, die am 28.2. einen Datenträger sicher mit mit der BASF bis 1988. Es liegt ferner tergründe der Ermittlungen unterrich­ doch die Mehrheit im Gemeiderat setzt die Kindergartenbeiträge erhöhte, abge­ Daten über 60000 Personen, die sich die Aussage eines Mannes vor, der 1977 ten. Er fordert wie die Verwaltungsstelle weiterhin auf privaten Wohnungsbau, lehnt. seit dem 1.3.1987 bei der BASF bewor­ seinen Arbeitsvertrag mit der BASF Ludwigshafen der IG Chemie die Offen­ der bisher nicht in der Lage war, das Wir können es nicht verantworten, ben hatten und abgelehnt wurden sowie schon so gut wie in der Tasche hatte und legung des gesamten personenbezoge­ Problem zu lösen. Im städtischen Haus­ einen Haushalt mit zu beschließen, bei über 10000 BASF-Beschäftigte. Die zwei Tage vor dem Eintrittstermin eine nen Datentransfers zwischen staatlichen halt wurden keine Mittel für städtische dem die Finanzlücken nur auf der kom­ BASF legte gegen diese Beschlagnahme Absage bekam mit dem Hinweis, er solle Stellen und der BASF ihm gegenüber. Sozialwohnungen eingesetzt. Alle An­ munalen Ebene hin und her geschoben, Beschwerde ein; die Daten können vor­ sich an seine Vergangenheit erinnern. Die Grünen sowohl in Ludwigshafen träge dazu wurden abgelehnt, und selbst und die Lasten dabei unsozial verteilt erst nicht gesichtet werden. Gegen die Der Mann war nach eigenen Aussagen wie in den Landtagen von Rheinland- noch am Unterhalt für städtische Gebäu­ werden. Die Ursachen für die Finanznot Beschlagnahme von 50000 Datensätzen einmal in seinen Jugendjahren wegen Pfalz und Baden-Württemberg haben de wurden 500000 Mark gekürzt. Wir werden dabei nur verdeckt. Wir beteili­ aller seit dem 1.2.1986 eingestellten Fahrens ohne Führerschein verurteilt Anfragen eingereicht über den beanstan­ können dem Haushalt nicht zustimmen, gen uns nicht an gegenseitigen Schuld­ BASF-Bediensteten und tätig geworde­ worden. In den 80er Jahren wurde zwei­ deten Datenaustausch. Die Alternativen weil mit ihm ein grundsätzlich falscher zuweisungen und Vorwürfen, wer mit nen Fremdfirmenmitarbeitem hatte der mal eine Wiederbewerbung mit Hinweis BASF-Aktionäre haben eine Anfrage an Weg begonnen wird. Der Haushalt soll dem Geld nicht umgehen kann. Die Fi­ BASF-Vorstand zuvor ebenso erfolg­ auf 1977 abgelehnt. 1988 vernahmen den BASF-Vorstand gerichtet, warum durch Leistungskürzungen, Leistungs­ nanzen der Kommunen sind ruiniert. reich Einspruch eingelegt wie gegen die Vorgesetzte zwei Azubi wegen der Teil­ Leute aus ihren Reihen beim Flugblatt­ verzicht und Gebührenerhöhungen sa­ Tübingen ist da kein Einzelfall. Die Einsichtnahme in die Personalakten von nahme an einer Demonstration in Mann­ verteilen vor den Werkstoren vom niert werden. Dies trifft Leute mit klei­ Finanznot können wir hier am Ort nicht 150 Werkschutzangehörigen. Der rhein­ heim, in deren Anschluß die Polizei die Werkschutz fotografiert würden und ob nem Einkommen härter, da diese stärker lösen, solange die privaten Gewinne land-pfälzische Justizminister Caesar Personalien der Jugendlichen festge­ Dossiers über die betreffenden Personen als die Reichen auf öffentliche Einrich­ Priorität haben und die Kosten dafür der (FDP) und die Generalstaatsanwältin stellt hatte. angelegt worden seien. Der Landespar­ tungen angewiesen sind. öffentlichen Hand aufgebürdet werden. Reichling (Zweibrücken) decken die Wenn man diese Fakten als Spitze ei­ teitag der Grünen Rheinland-Pfalz for­ Es ist nicht nur unsozial, sondern auch Wir können uns nicht daran beteiligen, Ermittlungsmaßnahmen. nes Eisberges betrachtet, wird die Aus­ derte inzwischen eine Verschärfung des illusionär, wenn die Mehrheit der Frak­ die Folgen dieser verfehlten Politik den An Tatsachen, die in der Presse veröf­ sage eines ehemaligen Kripo-Beamten personenbezogenen Datenschutzes im tionen meint, sie könnte mit der Kür­ kleinen Leuten aufzubürden. Einem fentlicht und seither nicht bestritten wur­ glaubhaft, der sich mittlerweile als Landesdatenschutz-, Polizei verwd- zung von Zuschüssen im Kulturbereich, Haushalt, der eine Gebühren- und Abga­ den, kann man zusammenfassen: Die Detektiv selbständig gemacht hat: Es tungs- und Landesverfassungsschutzge­ mit der Weigerung, ausreichend Mittel benschraube in Gang setzt und vorgibt, BASF ließ jahrelang Karteikarten mit habe einen ständigen Datenrückfluß von setz. Grundsätzlich solle keine Weiter­ für Frauenprojekte zur Verfügung zu auf diese Weise die zerrütteten kom­ den Daten von Fremdfirmenleuten (bis der Polizei an die BASF gegeben. Pas­ gabe öffentlich erhobener Daten aa stellen und mit Stellenstreichungen zu munalen Finanzen sanieren zu können, zu 300 monatlich) von der Kripo Lud­ send dazu ist nun bekannt geworden, daß nichtöffentliche Stellen erfolgen. Lasten der Beschäftigten die Finanzkrise Stimmen wir nicht zu. aus: Das Gläserne wigshafen mit Hilfe des Polizeicompu­ zwischen 1959 und 1979 die BASF eine Quellen: Mannheimer Morgen und Rheinpi^z. der Stadt lösen. Rathaus Zeitung der DKP Tübingen (gekürzt) tersystems POLIS überprüfen auf dort ganze Polizeiwache finanziert und aus­ div. Ausgaben — (tht) Kindergartenplätze: Die Versorgung ist nach wie vor nicht ausreichend

Essen. Am 1. Januar 1992 ist in Nord­ pflichtigen Kindern (Hort) fehlen an der werden. Für den Kleinkinderbereich rhein-Westfalen das neue Landesgesetz 7 %-Versorgungsquote des Rates sogar deutet sich langsam wieder der. alte Mief über „Tageseinrichtungen für Kinder“ 1162 Plätze. Alles in allpm müssen also von der Rolle der Frau bei der Betreuung (GTKO) in Kraft getreten. Die Ablö­ in Essen dringendst 4430 zusätzliche der Kinder an. Was jetzt noch zur De­ sung des vorherigen Kindergartengeset­ Plätze in Kindertageseinrichtungen ge­ montage fehlt, ist eine finanzielle Be­ zes war erforderlich geworden, nach­ schaffenwerden. gründung. Die liefert die Landesregie­ dem auf Bundesebene ein neues Kinder- Zumindest auf der Ebene der Planung rung für die beiden Bereiche außerhalb und Jugendhilfegesetz beschlossen wor­ ist beim Jugendamt der Stadt wohl eini­ des Kindergartens gerade, indem sie nur den war. Für den Kindergartenbereich ges getan worden. Die derzeit geplanten minimale Platzkontingente in den kom­ (Kinder im Alter von 3 Jahren bis zur Maßnahmen würden insgesamt 1794 menden Jahren mitfmanziert. Einschulung) sah es zunächst so aus, als Kindergartenplätze, 280 Kleinkindplät­ Die Stadt Essen — soviel ist sicher — ob ein Rechtsanspruch auf einen Platz in ze und 671 Hortplätze schaffen und da­ wird die fehlende Landesfinanzierung das Gesetz aufgenommen werde. Der mit die Versorgung erträglicher werden für den Kleinkind- und Hortbereich Stuttgart. Am 21. März demonstrierten 25000 Leute, darunter ca. 15000 Lehrkräfte, Widerstand der Städte — u.a. wegen der lassen — wenn sie realisiert werden. nicht übernehmen. Wie realistisch eine für bessere Arbeitsbedingungen, d.h. vor allem Arbeitszeitverkürzung, Neueinstel­ Finanzklemme, in der sie stecken — hat Hier mehren sich die Zweifel. Aus Verbesserung der Versorgung im ideo­ lungen und damit kleinere Klassen. Der GEW-Landesvorsitzende R. Dahlem erhielt den Ratsausschüssen war wiederholt zu das verhindert. Der folgende, etwas ge­ logisch unbelasteten Kindergartenbe­ besonders viel Beifall, als er unter Hinweis auf den kommenden Warnstreik der Berli­ hören, daß das Programm finanziell auf reich ist, wird sich wohl erst nach Vorla­ kürzte Artikel ist der Essener Zeitung ner Lehrerschaft meinte, es sei auch im Lande Zeit, den Bettel hinzuwerfen. — (zem) wackligen Beinen steht. Ferner wird zu­ ge der tatsächlichen Fördersätze durch Grüne Zeiten entnommen. — (wof) nehmend die Notwendigkeit angezwei­ die SPD-Landesregierung zeigen. Dann felt, die Versorgung mit Plätzen im wissen wir genau, wieviel von den . . . Umso größer war da die Hoffnung, kraftwerk. In Krümmel sollen neuartige, Kleinkind- und Hortbereich zu verbes­ Wahlversprechen der SPD aus der Land­ Zweiter antifaschistischer kurze Brennstäbe eingesetzt werden, die daß die Städte über das Landesausfüh­ sern. Im Hortbereich sollen Lösungen tagswahl übrig bleibt. Derzeit tobt je­ einen „wesentlich höheren Abbrand rungsgesetz (GTK NRW) noch gezwun­ an der Schule (in der Regel ohne Mit­ denfalls in den Essener Stadtteilen der Ratschlag bewirken“. Die spezifische Aktivität gen werden könnten, die Versorgung tagsversorgung) den Vorrang bekom­ Verteilungskampf um die Mangelware Stuttgart. 50 Leute nahmen am zweiten pro Kilogramm Uranoxid sei entspre­ wesentlich zu verbessern. Im NRW- men. Es ist allerdings kaum anzuneh­ Kindergartenplatz weiter. In Essen-Rüt­ landesweiten antifaschistischen Rat­ chend höher, bei Brennelementeschäden Vorläufergesetz war eine Mindestver­ men, daß die Schulen in nächster Zeit in tenscheid kommen z.B. an der Isenberg- schlag am 22. März teil. Alfred Haus­ oder Störfallen können „erheblich grö­ sorgung von 75 % für den Kindergarten­ nennenswertem Umfang zusätzliche straße auf 20 freie Plätze 100 wartende sen Ehrenvorsitzender der VVN Baden- ßere Mengen radioaktiver Schadstoffe in bereich vorgeschrieben. Die Grünen Ganztagsbetreuungsplätze einrichten Kinder. — (J.W.) Württemberg, regte in seiner Begrüßung die Umwelt gelangen.“ — (rec) hatten in einem eigenen Gesetzentwurf u. a. die Schaffung einer Anlaufstelle zur 100 % gefordert. Gleichzeitig wurde auf Beobachtung faschistischer Aktivitäten Tarifforderung eine Mindestversorgung für die bis dato im Land an. Anzustreben sei ein gemein­ nicht geregelten Bereiche für Kinder un­ sames Informationsorgan. Die Tagung Einzelhandel NRW ter 3 Jahren gehofft. Im verabschiedeten fand zum größten Teil in den sechs Köln. Vom 9. bis 11. März tagte die Gesetz, sorgte die SPD Xedlgüeh bar die Arbeitsgruppen (Neuformierung der Tarifkommission der Gewerkschaft minimale Vorschrift, daß „ein dem Be­ Rechten, Ausländerinnen- und Asyl­ HBV für den Einzelhandel in Nord­ darf entsprechendes Angebot an Kinder­ politik, Politische Unterdrückung und rhein-Westfalen, um die Lohn- und Ge­ tageseinrichtungen für Kinder . ..“ be­ Innere Sicherheit in der BRD, Militär­ haltsforderung für die kommende Tarif­ reit zu stellen sei. politik/Großmachtpolitik der BRD in runde 1992 zu beschließen. Folgendes Immerhin kündigte die SPD-Landes­ Osteuropa, Antifaschismustheorien, Forderungspaket wird HBV den Arbeit­ regierung parallel zum neuen Gesetz ein Faschistische Überfalle und Gegen­ gebern in NRW vorlegen: Sonder-Ausbauprogramm an. Danach wehr) statt. Im Abschlußplenum wurde — Das Endgehalt der Verkäuferinnen sollte bis 1995 eine 90 %ige Versorgung unter anderem festgehalten: der nächste der Gehaltsgrppe I soll von derzeit 2660 mit Kindergartenplätzen erreicht wer­ Ratschlag findet Ende September / An­ DM auf3 000 DM angehoben werden. den. Insgesamt 125000 Plätze sollen ge­ fang Oktober im Raum Nordbaden statt. — Die übrigen Gehälter und Löhne sol­ schaffen werden. Von den Plätzen für Themen sind: 30. Januar 1993, Gemein­ len um 250 DM, mindestens 9,5%, er­ Kinder unter 3 und über 6 Jahren — im sames Informationsorgan zur Beobach­ höhtwerden. neuen Bundesgesetz mit dem Kindergär­ tung der Faschisten, Diskussion um die — Die Lohngruppe Lila (2101 DM) tenbereich gleichgestellt — ist im Son­ Behandlung politischer Gefangener. Die soll gestrichen werden. derprogramm der SPD-Landesregie­ Ergebnisse und Diskussionsbeiträge des — Für die Auszubildenden fordert rung jedoch nur noch am Rande, die Re­ Ratschlags werden in einem Reader ver­ HBV eine Vergütung von 1100 DM im de. Ob die 125000 Kindergartenplätze öffentlicht— (heb) 1. Ausbildungsjahr (derzeit 820 DM), Realität werden, steht in den Sternen. Es 1200 DM im 2. Jahr (derzeit 900 DM), deutet alles darauf hin, daß die Landes­ Grüne klagt 1300 DM im 3. Jahr (derzeit 1050 DM). regierung beispielsweise ihre Investiti­ Nach Abschluß der dreijährigen Ausbil­ onskostenzuschüsse derart reduziert, gegen AKW Krümmel dung sollen sie in das 4. Berufsjahr mit daß anstelle der vorgesehenen 50 % Zu­ Lüneburg. Lüneburgs stellvertretende 2 40Q DM eingruppiert werden. schuß real nur 30 % herauskommen. Landrätin R. Backhaus hat gegen die — Die Abschläge für ungelernte Ange­ In Essen fehlen nach Aussage des Ju­ atomrechtliche Genehmigung für das stellte unter 26 Jahren sollen abgeschafft gendamtes allein 2828 Plätze, um im AKW Krümmel geklagt. Sie geht davon werden. Die ersten Verhandlungstermi­ Kindergartenbereich eine 90%ige Ver­ aus, daß das AKW Krümmel bei der ne mit den Arbeitgebern stehen bereits sorgung zu erreichen. Für den Bereich Häufung der Leukämieerkrankungen in fest. Am 13. April 1992 werden sich die der Kinder unter 3 Jahren fehlen 440 der Elbmarsch eine wesentliche Rolle Verhandlungskommission der HBV und Plätze an der noch sehr dürftigen Ziel­ spielt. Die Klage richtet sich gegen die die Arbeitgeber zum ersten Gespräch vorgabe des Rates von 4 %. Bei der au­ Nachträgsgenehmigung für das Atom­ zusammensetzen. — (big / anl) ßerschulischen Betreuung von schul­

Manteltarif: Flexi-Angriff „Japaner kommen!“ Jungheinrich der Chemiekapitalisten und Linde/Still wollen kooperieren

Hannover. Die Verhandlungen über Betriebsvereinbarung geregelt haben. Norderstedt. „Die Japaner kommen!“ ken. So wittert Jungheinrich, obwohl *he Subventionen durch die Zonenrand­ den Manteltarifvertrag (MTV) für die Der MTV soll eine Öffhungsklausel ent­ mit diesem Alarmruf wird in diesen Wo­ nur halb so groß wie Linde, für sich förderung kassiert. Daher trägt die AG chemische Industrie (West) sind von der halten, die per Einzelarbeitsvertrag un­ chen allenthalben versucht, bei dem Ga­ einen günstigen Moment, Linde zur Ko­ doppelte Verantwortung für die Erhal­ IG Chemie im November mit der Vorla­ ter Ausschaltung der Mitbestimmungs­ belstapler-Konzern Jungheinrich mobil operation zu zwingen und den Profit in tung der Arbeitsplätze hier. ge eines 10-Punkte-Forderungskatalogs rechte des Betriebsrats eine individuelle zu machen: Die Belegschaft soll in eine der neuen Motorenfirma zu 50 % kassie­ * Die Produktion in Norderstedt war eröffnet worden. Dieser Katalog bein­ Arbeitszeit von bis zu 40 Stunden vor­ neue Konkurrenzschlacht geführt wer­ ren zu können. Linde/Still muß nämlich bisher immer das Rückgrat des Wachs­ haltet neben der Arbeitszeitverkürzung sieht — die Kapitalisten denken da an den. Nachdem es den japanischen Ga­ seit August in der Fertigung kurzarbei­ tums der Jungheinrich-Gruppe. So in Stufen auf 35 Wochenstunden (gegen­ Beschäftigte in Forschung, Technik, belstapler-Konzernen, z.B. Toyota, ge­ ten lassen. wuchs der Umsatz der Gruppe von 1981 wärtig 39, als nächste Stufe 37) etliche Reparatur, Ausbilder und Auszubilden­ lungen ist, den US-amerikanischen Was bedeutet das für die Belegschaf­ mit 628 Mio. DM auf 1600 Mio. DM in Verbesserungen für Schichtarbeiter (bei de. Die Einführung einer Zweischicht- Markt mit ihren Produkten zu beherr­ ten? Vertrauenskörper der IG Metall 1991. Die Produktion stieg im gleichen gleichzeitiger prinzipieller Tolerierung Zulage halten sie für „unvertretbar“. schen, ist der Schrecken des deutschen und Betriebsräte bei Jungheinrich haben Zeitraum von 8800 Fahrzeugen auf der Schichtarbeit) wie 33,6 Stundenwo­ Die Übernahme der im Einkommensteu­ Kapitals groß, auch hier könnte eine diese Situation beraten und ihre Forde­ 18 300 Gabelstapler. che für Kontischichtarbeiter ab dem 50. ergesetz geltenden Zeiträume für steuer­ ähnliche Entw icklung eintreten. rung „Die Motorenfertigung muß in * Die Elektromotorenfertigung läßt Lebensjahr; Erhöhung der Nachtzu­ freie Sonntags-, Feiertags- (bis 4 Uhr Deshalb wird scheinbar der Beleg Norderstedt bleiben!“ auf einer Be­ sich auch in Norderstedt modernisieren. schläge von 20 auf 25 % und Zahlung ab des Folgetags) und Nachtzuschläge (ab schäft gegenüber das bisher gültige Fir: triebsversammlung und in Aushängen Jungheinrich könnte zusammen mit de 20 statt 22 Uhr; Einführung einer Zulage 20 Uhr) lehnen sie ebenso wie die Erhö­ men-Feindbild verschoben, um die Zu­ dargelegt. eigenen Gabelstaplerfirma MIC in _bei zweischichtiger Arbeitsweise. So­ hung der Nachtzuschläge auf 25 % ab. sammenarbeit mit dem stärksten Gegner * Bei Fremdverlagerung der Motoren­ Frankreich Motoren bauen. dann wird eine Erhöhung des zusätzli­ Die IG Chemie-Verhandlungskom­ — der Linde AG — plausibel zu machen. fertigung und -entwicklung würden ca. * Für den Vertrieb waren bisher die chen Urlaubsgeldes, die Vereinheitli­ mission weicht demgegenüber erschrek- Der aktuelle Fall: Die Jungheinrich 100 Arbeitplätze in Fertigung, Entwick­ guten Jungheinrichmotoren das Ver­ chung der Kündigungsfristen für Arbei­ kend zurück. Sie hat sich bereits Vorjah­ AG will zusammen mit dem Linde-Kon­ lung, Arbeitsvorbereitung und Steue­ kaufsargument Nummer eins gegenüber ter und Angestellte u. a. m. gefordert. ren auf einen 12monatigen Verteilzeit­ zern auf der grünen Wiese ein gemeinsa­ rung vernichtet. Niemand garantiert anderen Produkten. Wenn im Konkur­ Nachdem der Bundesarbeitgeberver­ raum der Arbeitszeit bei Kontischicht mes Elektromotorenwerk für Gabelstap­ heute, ob es nicht beim nächsten Schritt renzprodukt von Linde der gleiche band Chemie (BAVC) erklärt hatte, daß eingelassen und hält jetzt als Obergrenze ler errichten. Durch Zusammenlegen zusätzlich die Arbeitsplätze für Lei- Motor läuft, fallt dies Argument weg. „eine weitere Verkürzung der Wochen­ für alle 12 Monate für möglich. Die Dif­ der Elektromotorenfertigung der beiden tungsteile, Schützständer, den Appara­ * Die Aussicht auf einen Sozialplan arbeitszeit kein Tabu“ sei (eine Verkür­ ferenzierung der Arbeitszeit würde sie Konzerne, so hofft das Management, tebau, die Kabelfertigung, die Steuerun­ darf und kann niemanden trösten. Eine zung von 39 auf 37 allerdings mit 5,4 % mittragen, wenn für einzelne Beschäf­ werden Losgrößen erreicht, die die Fer­ gen oder für die Ladegeräte treffen wird. Abfindung ist schnell aufgezehrt und si­ bei kommenden Lohnverhandlungen tigtengruppen Regelungen nach oben tigungskosten um 25 % bis 30 % senken. * Rationalisierung und Fremdverlage­ chert niemals die soziale Existenz der „angerechnet“ werden müsse), legten . (39) und auch nach unten (35) möglich Damit wäre ein mit Toyota vergleichba­ rung bedrohen die Arbeitsplätze ohne­ Kollegen und ihrer Familien. die Chemiekapitalisten in der dritten sind und die Mitbestimmung des BR ge­ res Kostenniveau erreicht und gemein­ hin. Seit 1988 wurden sowohl die Pro­ Der Betriebsrat fordert, sollte der Verhandlungsrunde Mitte März ihre wahrt bleibt. Dagegen ist ihr Festhalten sam wären Jungheinrich und Linde in duktpalette als auch die Fertigungstiefe Vorstand zu der Entscheidung der Ver­ Flexibilisierungsvorstellungen auf den an einer manteltariflichen Auffangrege­ der Lage, die japanische Konkurrenz aus ständig verringert. Jungheinrich macht lagerung der Motorenfertigung kom­ Tisch. Während die regelmäßige wö­ lung — sozusagen ein Mindeststandard dem Felde zu schlagen. sich dadurch zum Arbeitgeber für ande­ men, einen Interessenausgleich mit ver­ chentliche Arbeitszeit bisher innerhalb für die Durchführung der AZV, wenn Natürlich umschleichen sich die bei­ re Belegschaften durch Auslagerungen bindlichen Zusagen über Beschäfti­ von 6 Monaten Verteilzeitraum sicher­ sich BR und Kapitalist nicht einigen (ge­ den Erzrivalen auf dem europäischen nach Dambach, Thyssen, Ahlmann und gungssicherung mit sinnvollen Arbeits­ gestellt sein muß, wollen sie 12 Monate genwärtig alle 8 Wochen 1 freier Tag) — Gabelstaplermarkt — Jungheinrich und Yale. inhalten für jetzige Personalstärke. im Tarif und über 12 Monate hinaus per aber auf jeden Fall richtig. — (mio) Linde — weiterhin mit hungrigen Blik- * Jungheinrich hat für Norderstedt ho- - (hei) Politische Beriohte 7/82 8 Diskussion/Dokumentatlon

ie Auslieferung des früheren DDDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker an die Strafverfol­ Der „Fall Honecker“ gungsbehörden der BRD stehe unmit­ telbar bevor, melden Presseorgane. Der „Fall Honecker“ hat auch eine völkerrechtliche Dimension. Wie völkerrechtswidrigen Verhaltens der BRD schon bei der Annexion der DDR sind die Staatsorgane der BRD auch bei rung, Staatsorgane — auf längere Zeit rechtssubjekt getragen ... Bei Unter­ len zum einen nicht unter die §§5 bis 7 für andere als in §§ 5 und 6 StGB ge­ dieser Verfolgung dabei, das von der hin nicht mehr existiert. Im Fall der gang eines Staates ... erlischt die Haf­ StGB, zum anderen gelten die o.g. Re- nannte Taten, wenn der Täter entweder Anti-Hitler-Koalition nach dem zwei­ DDR existieren weder eine Staatsge­ tung. Sie geht also nicht etwa auf den gelungen des internationalen Rechts, zur Zeit der Tat Deutscher oder Auslän­ ten Weltkrieg dem deutschen Imperia­ walt, noch eine „Staats“bevölkerung, oder die Gebietsnachfolger über . “ Nach § 5 StGB können Straftaten nach der war, soweit letzterer sich feststellbar lismus aufgezwungene Völkerrecht in noch ein Staatsterritorium. Unerheblich (Seidl-Hohenveldem, Völkerrecht, 5. dem Strafrecht der BRD auch dann be­ dort aufgehalten hat. Eine Straftat nach wesentlichen Punkten wieder zu än­ dabei ist, wie dieser Staat untergegangen Aufl. 1984, S. 357 f., 362). straft werden, „wenn die Tat im Aus­ dieser Bestimmung gegen Deutsche im dern — hin zu einem völkischen Völ­ ist: ob durch vertragliche Vereinbarung Die Handlungen, wegen derer die land oder in der DDR begangen wird, Sinne des Art. 116 GG kann aber nur kerrecht, das die Einmischung in in­ mit dem Nachfolgestaat, ob durch Anne­ Staatsorgane der BRD eine Auslieferung und zwar ohne Rücksicht darauf, ob der dann durch deutsches Strafrecht verfolgt nere Angelegenheiten fremder Staaten xion oder sonstwie. Diese Feststellung Honeckers von Chile bzw. der GUS ver­ Täter Inländer oder Ausländer . . . und werden, wenn sie in den Geltungsbe­ wieder in extremem Ausmaß erlaubt, ist wichtig ftfr die Frage der (auch straf­ langen, hat dieser — unabhängig von der ob die Tat nach dem Recht des Tatorts reich des StGB gelangen. Solange dies hin zu einem Siegerrecht der großen, rechtlichen) Haftung von völkerrechtli­ Frage, ob in diesen Handlungen Unrecht strafbar ist“ (Dreher/Tröndle, StGB- nicht geschehen ist, „kann das Straf­ imperialistischen Weltmächte. Wir do­ chem Unrecht. Denn im Gegensatz zu im Sinne internationalen Rechts zu se­ Kommentar, §5, Rz. 1). §5 nennt hier recht der Bundesrepublik Bewohner der kumentieren im folgenden die Position, innerstaatlichen Rechtsverhältnissen, hen ist — als Vertreter eines Staates, der u.a.: Vorbereitung eines Angriffskrie­ DDR vor dort oder im Ausland gegen sie die die chilenische Regierung gegen­ sind es im Verhältnis der Staaten zuein­ DDR, begangen (behaupteter „Schieß­ ges, Hochverrat, Landesverrat, Strafta­ begangene Taten nicht schützen ... In über den Auslieferungsforderungen der ander die souveränen Staaten, die als befehl“ an „der Mauer“ und der Staats­ ten gegen die sexuelle Selbstbestim­ diesem Sinne gilt §7 nur für Deutsche, BRD vertritt, und schildern Grund­ Subjekte des internationalen Rechts han­ grenze der DDR zur BRD). Selbst im mung. Die Anwendung dieser Vor­ die ihre Lebensgrundlage im räumlichen sätze des bishergeltenden Völkerrechts deln und für diese Handlungen haftbar Fall völkerrechtlichen Unrechts, was schrift scheidet im Fall Honecker aus. Geltungsbereich des Gesetzes haben“ hinsichtlich der Nachfolge von — un­ sind: „Infolge der weitgehenden Media­ hierdurch begangen worden sein soll, Auch die Geltung deutschen Strafrechts (Dreher/Tröndle, aaO, §7, Rz.3). All tergegangenen, annektierten — Staa­ tisierung des Menschen im Völkerrecht haftete hierfür der Staat DDR und nicht für Vergehen wie Völkermord, Angriff dies trifft weder auf Honecker, noch auf ten. — (ehe, ulb) wird ein völkerrechtliches Unrecht in die Person Honeckers. Da die DDR auf den Luftverkehr, Verbreitung por­ andere im Auftrag der Staatsorgane der der Regel von Staaten und gegen Staaten zweifellos als Staat untergegangen ist, nographischer Schriften nach § 6 StGB, ehemaligen DDR handelnde Personen Die Regierung der BRD verkündet seit begangen. Nur im Fälle der Begehung besteht kein Subjekt des internationalen nach dem das deutsche Strafrecht unab­ zu. Monaten vor der Weltöffentlichkeit, es eines Kriegsverbrechens wird das Un­ Rechts mehr, das für diese Handlungen hängig vom Recht des Tatorts (DDR) Die einzige Ausnahme, die im interna­ sei doch wohl selbstverständlich, daß die recht dem Menschen zugerechnet, der haftbar gemacht werden könnte. Schon .auch im Ausland gilt, ist hier nicht an­ tionalen Recht von der Haftung durch Auslieferung des ehemaligen Staatsrats­ die verbotene Tat gesetzt hat und der aus diesen Gesichtspunkten heraus ist wendbar. Schließlich greift auch die — Staaten für völkerrechtliches Unrecht vorsitzenden der. DDR, Honecker, ein hierfür nun persönlich haften muß. das Verlangen der Staatsorgane der in Fällen von Vorwürfen gegen ehemali­ seiner Organe gemacht wird, sind ganz normales Verlangen im Sinne des Auch jedes andere völkerrechtliche Un­ BRD, Honecker auszuliefem, rechts­ ge Mitarbeiter der Staatssicherheit der Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen (internationalen Rechts sei. Doch die recht wird aber letzten Endes von Men- widrig. DDR jetzt oft (rechtswidrig) angewand­ die Menschlichkeit und gegen den Frie­ Normen des internationalen Rechts be- sehen begangen. In allen Fällen, mit der Daran ändert auch das sog. „Welt­ te — Bestimmung des § 7 StGB im Fall den, wie sie vom Internationalen 'Mili­ sagen da etwas völlig anderes. Ausnahme der Kriegsverbrechen, wird rechtsprinzip“, das die Geltung des Honecker nicht. Nach §7 StGB gilt das tärgerichtshof im Fall der Hauptkriegs­ Die DDR ist als Staat im Sinne des in­ ein solches Unrecht dennoch dem Völ­ deutschen Strafrechts für bestimmte deutsche Straffecht auch für Taten, die verbrecher des deutschen Faschismus ternationalen Rechts untergegangen. kerrechtssubjekt ... zugerechnet, als Straftaten vorsieht, auch wenn sie im im Ausland gegen einen Deutschen be­ kodifiziert worden sind. Nur in diesen Ein Staat geht im rechtlichen Sinn unter, dessen Organ der Täter eine Handlung Ausland oder von einem Ausländer be­ gangen werden, „wenn die Tat am Tat­ Fällen haften auch diejenigen persön­ wenn eines der drei konstitutiven Merk­ setzte oder unterließ. Die Unrechtsfol­ gangen wurden, nichts. Denn die Ho­ ort mit Strafe bedroht ist oder der Tatort lich, die diese Taten begangen oder zu male — Territorium,* „Staats“bevölke- gen ... werden von diesem Völker- necker vorgeworfenen Handlungen fal- keiner Strafgewalt unterliegt“, sowie verantworten haben. — (ulb) .

. Entsprechend diesen Ausführungen ungeachtet — die legalen Mittel hierzu beurteilte die Regierung die Situation, auszufertigen, die in der Ausreisebewil­ Erklärung des chilenischen berücksichtigte die Tragweite des in der ligung zum Verlassen des russischen oben genannten Mitteilung beschriebe­ Territoriums bestehen. nen Gesundheitszustandes und kam zu In dieser Übergangssituation, in der Außenministers vom 10. März 1992 der Erwägung, daß Herr Honecker in Auflösung der Sowjetischen Union und ein Krankenhaus eingeliefert werden dem graduellen Übergang ihrer Funktio­ Angesichts verschiedener Kommentare mit Gewalt an die Bundesrepublik beschriebenen Eigenschaft bleiben.“ sollte, um diese Diagnose weiter zu un­ nen an die Institutionen der Russischen aus unterschiedlichen Quellen über die Deutschland ausgeliefert würde. Wei­ Die Staatskanzlei gab dem Geschäfts­ tersuchen und zu vertiefen und um — Föderation, beschloß die Regierung von Situation, die mit der Aufnahme von terhin habe Herr Honecker ihn darüber träger Chiles in Moskau hierzu die ent­ falls sich dies als notwendig herausstellt Chile — begründet in der Abwägung al­ Herrn Honecker in unsere Botschaft in informiert, daß die russischen Behörden sprechenden Anweisungen. — eine angemessene medizinische Ver­ ler Umstände, den Nonnen der Konven­ Moskau entstanden ist, habe ich Anwei­ ihm keine Dokumente ausgefertigt hät­ 3. Wie diese Erklärung hervorhebt, sorgung zu erhalten. tion von Wien über diplomatische Bezie­ sungen des Präsidenten der Republik er­ ten, um die UdSSR zu verlassen und er wurde der Status des Gastes Herrn Ho­ ' 6. Unter Sicherheitsgarantien der rus­ hungen von 1961 und unter Berücksich- halten, die folgende Erklärung abzuge­ habe hinzugefügt, daß er am selben Tag necker zuerkannt ohne die geringsten sischen Behörden und mit Kenntnis der .tigung der allgemein anerkannten Pra­ ben. Sie beinhaltet einen genauen und schriftlich beim Präsident der Sowjet­ Präjudizien betreffend seiner juristi­ Regierung der Bundesrepublik Deutsch­ xis, nach der diplomatische Missionen objektiven Bericht über die vorgefalle­ union, Herrn Gorbatschow, und dem schen Situation. Der besagte Status — land wurde Herr Honecker sodann in ein der ganzen Welt Personen aufhehmen nen Tatsachen. Präsidenten der Russischen Föderation, seiner Eigenschaft nach vorübergehend Krankenhaus eingeliefert, wo er sich be­ können, die bei ihnen Zuflucht suchen — 1. Im zweiten Halbjahr des vergange­ Herrn Jelzin, eine Revision der Auffor­ — wurde zu diesem Zeitpunkt aus­ sonderen Untersuchungen unterzog, de­ Herrn Honecker den Status eines vor­ schließlich aus humanitären Gründen nen Jahres erhielt die chilenische Regie­ derung zum Verlassen des russischen ren Ergebnisse am 3. März bekannt ge­ übergehenden Gastes zuzuerkennen. Es gewährt in der Hoffnung, eine für alle rung verschiedene Anfragen, die Einrei­ Territoriums beantragt habe. geben wurden. Der Text der Mitteilung, ist bekannt, daß die Praxis aller Staaten se von Herrn Honecker zu genehmigen. Angesichts der beschriebenen Situa­ Beteiligten geeignete Lösung über hoch­ herausgegeben von einem aus Experten ohne Ausnahme die juristische Form Zu diesem Zeitpunkt befand sich Herr tion wurde Herr Honecker — in Erwar­ rangige Kontakte zu erreichen, die eine zusammengesetzten medizinischen Aus­ eines vorübergehenden Schutzes („refu- Honecker in Moskau unter dem Schutz tung weiterer Anweisungen der Regie­ ihrer Qualität entsprechende Zurückhal­ schuß — unter ihnen auch Frau Doktor gio temporal“) anerkennt. Sie erlaubt, des Präsidenten der Sowjetunion Herrn rung — als Gast in unserer Botschaft tung erfordern. Scharkowa, Verfasserin der ersten me­ einen vorübergehenden Schutz zu ge­ Michail Gorbatschow. Gleichzeitig empfangen. Das Außenministerium 4. Von diesem Zeitpunkt an betrieb dizinischen Mitteilung — kam zu dem währen und die entsprechenden Garan­ wurden gegen ihn Ansprüche durch die stellte hierzu in einer Presseerklärung die Regierung mit einiger Sorgfalt die Ergebnis, daß „der Gesundheitszustand tien für die Person, die Gesundheit und Justiz der Bundesrepublik Deutschland am 12. Dezember 1991 folgendes fest: Suche nach einer Lösung, die sowohl erhoben, die einen Haftbefehl gegen ihn ,,a) Es existiert kein Vertrag, der das den beschriebenen humanitären Überle­ des Patienten zum gegenwärtigen Zeit­ die Unversehrtheit des Gastes zu über­ erlassen hatte. Er sollte vor Gericht er­ diplomatische Asyl zwischen Chile und gungen wie den Anforderungen des in­ punkt vollständig zufriedenstellend nehmen, der damit über eine besondere scheinen und sich in einem Verfahren der UdSSR regelt, weswegen diese Ein­ ternationalen Rechts genügt. Der Präsi­ sei.“ ... (Folgt eine Übersetzung der Art diplomatischen Schutzes „sui gene- verantworten, das gegen ihn wegen des richtung auch nicht anwendbar sein kann dent der Republik richtete — mit Datum medizinischen Ausführungen, d. ris“ (im Orig, unterstrichen) verfügt. Schießbefehls gegen diejenigen, die die auf die gegenwärtige Situation, in der vom 14. Dezember des Vorjahres — ein Übers.) Die gleiche universelle Praxis, die Grenze überschreiten wollten, — Wofür sich Herr Honecker in unserer Botschaft Schreiben an den Präsidenten der Russi­ 7. Präsident Jelzin, der inzwischen die diese juristische Form anerkennt, be­ er die Verantwortung zu tragen hätte — befindet. schen Föderation, Herrn Jelzin, in dem soeben erfolgte Mitteilung erhalten hat­ gründet auch, daß mit der Änderung der eröffnet worden war. Über die Forde­ b) Was die Bewilligung eines politi­ er wiederholte, daß Herr Honecker kein te, antwortete im Laufe des Ihges auf Bedingungen, die deri vorübeigehenden rung an die staatlichen Stellen der schen Asyls betrifft — das Herr Ho­ politisches Asyl erhielte und zum Aus­ das Schreiben von Präsident Aylwin, Schutz begründen — mit dem Schwin­ UdSSR nach Auslieferung von Herrn necker nach seiner Erklärung nicht be­ druck brachte, daß unter Berücksichti­ wobei er mit ihm in der Beurteilung der den der Risiken oder der Bedrohungen Honnecker hinaus forderte Deutschland ansprucht — muß man darauf hinwei­ gung seines fortgeschrittenen Alters und Situation als schwierig übereinstimmte der Gesundheit oder der Unversehrtheit über INTERPOL die Verhaftung von sen, daß dies auch deshalb nicht an­ seines, prekären Gesundheitszustandes und „die Absicht“ betonte, „weiterhin und unter der Annahme absehbarer ge­ Herrn Honecker, um darüber den ge­ wendbar erscheint, da es nur im Falle eine Lösung gesucht werden müßte, die eine gerechte Lösung des Problems zu rechter und regulärer Gerichtsverfahren schäftsmäßigen Gang seiner Ausliefe­ politischer Verfolgung zuerkannt wer­ es ihm erlaube, eine adäquate medizini­ suchen ausgehend von den eingegange­ — die Motive für die Gewährung dieses rung einzuleiten. Diese Forderung be­ den kann, nicht aber im Falle juristischer sche Behandlung zu erhalten, schließ­ nen Verpflichtungen, den Normen des Schutzes bei einer Verlängerung über traf auch unser Land. Schritte, deren Ursache gewöhnliche lich sei dies auch der Grund für seinen geltenden Internationalen Rechts ebenso vernünftige Grenzen hinaus auch zu ei­ Unter diesen Umständen bestand die Vergehen in einem Land sind, in dem Aufenthalt in diesem Land. wie den humanitären Grundsätzen.“ ner Übertretung und zu einem Miß­ chilenische Regierung darauf, daß keine ein Rechtsstaat herrscht. Gleichzeitig richtete sich der Präsi­ Präsident Jelzin fügte in dem besagten brauch des diplomatischen Status führen Einreise von Herrn Honecker nach Chile c) In dem uns beschäftigenden Fall dent am 16. Dezember an Kanzler Kohl. Schreiben hinzu, daß Rußland Kontakte können. ... unter dem Schutz des Asyls vorgesehen weiß die öffentliche nationale Meinung, Er führte aus: ohne daß vorgesehen sei, mit der Bundesrepublik Deutschland un­ Die sorgfältige Abwägung der Um­ war, da ja in seiner Situation die Bedin­ daß die deutsche Justiz gegen Herrn Ho­ Herrn Honecker politisches Asyl zu ge­ terhalte „insbesondere was die medizi­ stände führt zu der Schlußfolgerung, gungen nicht gegeben waren, die das In­ necker einen Haftbefehl erlassen hat, währen, könne er doch angesichts seines nische Versorgung von Herrn Honecker daß, sowohl was die juristischen Bedin­ ternationale Recht dafür vorsieht. Für damit er sich in verschiedenen Verfah­ prekären Gesundheitszustandes nicht in Moskau anbelangt, der — nach dem, gungen der Aufnahme von Herrn Ho­ eine Eimeise nach Chile forderte unsere ren, die gegen ihn eröffnet worden sind, dazu veranlaßt werden, den Ort zu ver­ was in den objektiven medizinischen necker in die Botschaft wie die Bedin­ Regierung die normalen Voraussetzun­ für Vergehen und Anklagen verantwor­ lassen, an dem er sich derzeit befindet, Untersuchungen festgestellt worden war gungen seines Gesundheitszustandes be­ gen, die von jedem Ausländer gefordert tet, deren Beurteilung der chilenischen zumindest solange eine Lösung für sei­ — an einer ziemlich schweren Krankheit trifft — den die erfolgten medizinischen werden — daß er einen gültigen Paß be­ Regierung nicht zusteht. Die Regierung nen Fall gesucht wird. In seinem Schrei­ leidet“, und er schloß mit dem Ausdruck Untersuchungen, wenngleich sie den sitzt. von Deutschland hat deretwegen seine ben schlug er darüber hinaus die Mög­ der Hoffnung, eine Übereinkunft zwi­ prekären Zustand von Herrn Honecker 2. Am 11. Dezember 1991 erschien Festnahme auf internationaler Ebene — lichkeit vor, daß die betroffenen Regie­ schen den Beteiligten zu finden, die hervorheben, doch als nicht unmittelbar Herr Honecker im Amtssitz des Bot­ durch INTERPOL — gefordert und sie rungen gemeinsam die Angelegenheit gleichzeitig für alle akzeptabel sei. gefährdet oder risikohaft bezeichnen — schafters von Chile in der UdSSR, den er hat hinzugefügt, daß sie seine Ausliefe­ im Rahmen des Rechts und der Gleich­ eine Änderung der Faktoren eingetreten in Fahrzeugen und mit einer Escorte be­ rung beantragen würde, wenn er nach heit untersuchen, um einen Weg zu fin­ Es wurde bereits ausgeführt, daß der sein könnte, die die chilenische Regie­ trat, die die sowjetischen Behörden ihm Chile kommt. Dies deutet daraufhin daß den, der der Situation angemessen ist. Staatschef der untergegangenen (wörtl. rung dazu geführt haben, Herrn Ho­ zur Verfügung gestellt hatten. Der — in Übereinstimmung mit der gelten­ 5. Am 12. Februar dieses Jahres über­ „verschwundenen“, d. Übers.) Deut­ necker den Status eines vorübeigehen- diensthabende Geschäftsträger der Bot­ den Rechtsprechung — Herr Honecker mittelte uns unsere Botschaft in Rußland schen Demokratischen Republik chileni­ den Gastes in unserer diplomatischen schaft — Botschafter Amleyda befand festgenommen und im Falle eines ent­ eine medizinische Information des Chefs sches diplomatisches Gebiet betrat, und Mission in Russland zuzuerkennen. ... sich in Chile — informierte unsere sprechenden Beschlusses des obersten der speziellen Poliklinik des „UPDK“ daß sein besonderer Status als vorüber­ Inzwischen wartet Botschafter Al- Staatskanzlei, daß Herr Honecker ihn Gerichtshofes nach Deutschland ausge­ (Allgemeine Direktion der Einrichtun­ gehender Gast durch das chilenische meyda weiterhin in Santiago auf die über folgendes in Kenntnis gesetzt habe: liefert werden müßte. gen für den diplomatischen Dienst), Außenministerium authorisiert worden Anweisungen, wegen derer er nach Chi­ am Vortag hätten die Ministerien des In­ d) Da sich die Situation von Herrn Frau Doktor S.A. Scharkowa, in der sie war. Bis zu diesem Zeitpunkt stand Herr le zurückgerufen wurde. neren, der Justiz und das Außenministe­ Honecker nicht in der Sowjetunion klärt hervorhob, daß Herr Honecker an einer Honecker unter dem Schutz der sowjeti­ rium der Russischen Föderation ihm und da seine Forderungen an die höch­ schweren Krankheit leidet. ... (Es folgt schen Behörden, eine Bedingung, die Santiago, den 10. März 1992 mitgeteilt, daß er das Territorium des sten sowjetischen und russischen Regie­ die Übersetzung der Mitteilung über den ihm durch die russischen Behörden ent­ Quelle: eigene, nicht authorisierte Übersetzet besagten Landes innerhalb von drei Ta­ rungsstellen unterwegs sind, kann er in Gesundheitszustand durch das Außen­ zogen worden war, die seine Auswei­ des in spanischer Sprache formulierten chäea- gen zu verlassen hätte, anderenfalls er der chilenischen Botschaft in der oben ministerium, d. Übers.) sung anordneten, ohne ihm — dessen schen Dokuments Politische Berichte 7/92 Diskussion/Dokumentation 9

ie Mitglieder des BWK in NRW munalwahl 1994 wichtig, die wahr­ Dverwenden einen großen Teil ihrer scheinlich gleichzeitig mit den Bundes­ für Politik zur Verfügung stehenden ZeitGemeindeordnungs-Reform tagswahlen stattfinden wird. Die Situa­ für die örtliche Arbeit . .. Dies ist ... tion zwingt — wie ausgeführt — zu einer strategisch begründet: In der örtlichen Zusammenarbeit aller oppositionellen Politik wirken die politischen Wider­ Kräfte, einschließlich der Grünen. Eine spräche unmittelbarer, hier gelingt es für mehr Einwohnerrechte solche Zusammenarbeit ist aber auch am ehesten, eine an den Interessen der möglich. -Auch wenn die örtlichen Ver­ Lohnarbeit orientierte Politik zu entwik- es lediglich: „Solange das Grundgesetz Stellung des (Ober-)Bürgermeisters ge­ nen Kandidaten mehrere Stimmen geben hältnisse sehr unterschiedlich sind, zeigt keln. Vor allem an den Orten entwickelt noch kein kommunales Wahlrecht für genüber den im Rat vertretenen Parteien können und zusätzlich zu einer von ih­ unsere praktische Erfahrung, daß es ge­ sich deshalb die Vernetzung verschiede­ Ausländerinnen und Ausländer vor­ stärken, der (Ober-)Bürgermeister wäre nen gewählten Partei-Liste Personen rade auf der kommunalen Ebene viele ner Kräfte, hier findet eine Frontbildung sieht, soll eine landesweite rechtliche praktisch ein Vertreter „aller“ Bürger von anderen Listen wählen können. Berührungsfelder mit den Grünen gibt. „vonunten“ statt. . . . Grundlage für .die Arbeit der Ausländer­ bzw. Einwohner. Er hinge nicht völlig Bedenklich ist es, wenn der Innenmi­ Die Unterschiede liegen in einer unter­ Den oppositionellen Kräften muß es beirätegeschaffen werden.“ von der Fraktion ab, der er angehört, nister den Status der Fraktionen in der schiedlichen Wertung und Gewichtung zunächst darum gehen, die verschiede­ Gerade in der gegenwärtigen Situation könnte sich leichter aus Kungeleien her­ Gemeindeordnung verankern will. politischer Ziele, liegen in Herrschafts- nen Möglichkeiten der Einwirkung auf sollte alles unterstützt werden, was auf aushalten und wahrscheinlich leichter Nicht zuletzt wird so wahrscheinlich Ansprüchen und in der Behandlung kommunale Körper zu kennen und zu eine Ausweitung der Rechte der Auslän­ auf Interessen verpflichtet werden, so auch die Benachteiligung der kleinen emanzipatorischer Interessen, weniger nutzen. Dabei sind für alle sozialisti­ derbeiräte zielt. Dies ist umso nötiger, oder so. Eine solche Position setzt eine Fraktionen festgeschrieben. jedoch im Konkreten. schen Kräfte auf längere Sicht vor allem als auch die Grünen in einem Beschluß . deutliche Abgrenzung von den Volksge­ Wenn sich ein konkurrenzfreies Ver­ die Einwirkungsmöglichkeiten interes­ zur Reform der Gemeindeordnung, der meinschaftsvorstellungen voraus, mit Weitere Befassung mit der hältnis zu den Grünen entwickeln soll — sant, die unterhalb der Ebene der Rats­ bei der letzten Landesdelegiertenkonfe­ denen insbesondere die nordrhein-west­ bis hin zu Listenverbindungen oder Kan­ mitgliedschaft liegen. Hier kann man renz im Oktober 1991 verabschiedet fälische CDU für die Direktwahl des Novellierung der GO didaturen sozialistischer Kräfte auf offe­ immer etwas machen kann, und soziali­ wurde, lediglich auf der Forderung nach (Ober-)Bürgermeisters eintritt. Es wäre sicherlich nützlich, wenn sich nen Listen der Grünen — müßten sich stische Kandidaturen wird es zu den dem kommunalen Wahlrecht beharren. Sicher ist, daß gegenüber dem gerade die oppositionellen und die sozialisti­ die Grünen in punkto kommunale Rech­ Kommunalwahlen 1994 wahrscheinlich Diese wichtige Forderung sollte jedoch in den Großstädten vorhandenen Klün­ schen Kräfte in NRW stärker mit den te jedoch deutlicher für die Abschaffung nicht mehr geben, auch wenn dies sehr nicht in einen Gegensatz zu den Rechten gel alles unterstützenswert ist, was in Vorschlägen zur Novellierung der Ge­ der 5 %-Klausel aussprechen. In ihrem wünschenswert wäre . . . der Ausländerbeiräte gesetzt werden. Im Richtung Stärkung der Rechte der ein­ meindeordnung befassen, auch mit de­ Programm zur Landtagswahl war diese Einwirkungsmöglichkeiten unterhalb übrigen': Wäre es nicht sinnvoll und zelnen Ratsmitglieder geht. Gleichzeitig nen von CDU und FDP, die hier weitge­ Forderung enthalten, in den Forderun­ der Ebene einer Ratsmitgliedschaft sind möglich, wenigstens bei Bürgerbegeh­ ist alles zu begrüßen, was den Einfluß hend ausgeklammert wurden. Neben gen zur Gemeindeordnung bzw. zum in NRW die Beteiligung an Bürgerver­ ren und Bürgerentscheiden die ausländi­ der Parteien relativiert. Die Ratsmitglie­ den angerissenen Themen kommen vor Kommunalwahlgesetz taucht nur noch sammlungen, Bürgeranträge und Ein­ sche Bevölkerung einzubeziehen, das der sind heute so stark von den Parteien allem zwei hinzu: 1. Die Kommunalfi­ die Forderung nach der Einführung von wendungen gegen den Haushalt (Ge­ Recht also nicht auf die Wahlberechtig­ und Fraktionen abhängig, daß oft genug nanzen; ausgerechnet unter Stichworten Kumulieren und Panaschieren auf. meindeordnung NRW, §§6b, 6c und 66) ten, sondern auf die Einwohner zu bezie­ Entscheidungen per Fraktionszwang wie „Stärkung der Eigenverantwortlich­ Vermutlich steht dahinter der gleiche hen? durchgesetzt werden, hinter denen die keit der Gemeinden“ plant Schnoor z.B. Grund, warum die SPD nicht an die 5 %-Klausel heran will: Die Absicht, Einwohnerrechte stärken Mehrheit der Ratsmitglieder nicht steht. die Verpflichtung der Gemeinden zu Allzuständigkeit des Rates, Die Stellung der Ratsmitglieder kann Haushaltssicherungskonzepten, wie sie Entwicklungen links entweder zu Die Diskussion um die Gemeindeord­ übrigens auch durch Wahlrechtsände- in den letzten Jahren von den Regie­ schlucken oder nicht zuzulassen. Dies nung ist vor mehr als vier Jahren vor al­ Rechte für Abgeordnete . rungen wie die Einführung der in Süd­ rungspräsidenten diktiert wurden. 2. ist sehr kurzsichtig, auch für die eigene lem von der Riege der Oberstadtdirekto­ Auch wenn uns zunächst die Einwir­ deutschland üblichen Methoden des Die Kommunalwirtschaft; nach einem Entwicklung der Grünen. Zusammenar­ ren in NRW begonnen worden, Ihnen kungsmöglichkeiten unterhalb der Ebe­ Kumulierens und Panaschierens gestärkt im ersten Entwurf vorliegenden Geset­ beit ist ja nur dann möglich, wenn man ging.es um die „mangelnde Effizienz“ ne des Rates interessierten, ging und werden, wie es die Grünen in einer im zestext soll offensichtlich die Praxis der die Daseinsberechtigung des Anderen der Verwaltung, wobei sie sich gerade geht es bei den Vorschlägen zur Reform Landtag • eingebrachten Änderung des Ausgliederung städtischer Aufgaben in akzeptiert. hier mit Kritik aus den Reihen der Kapi­ oder Novellierung der Gemeindeord­ Kommunal Wahlgesetzes fordern. Da­ Eigengesellschaften bis hin zur Privati­ talisten trafen. Angriffspunkte waren die nung im Kern — wie zu Beginn der De­ durch können die Wähler Einfluß auf die sierung gesetzlich erleichtert werden. _ Vortrag auf der Landesmitgliederversammlung „Doppelspitze“ von (Ober-)Bürgermei- batte — um den Rat und sein Verhältnis Zusammensetzung der Listen der Partei­ Die Befassung mit der Gemeindeord­ des BWK NRW am 22. Februar 1992, aus Platz­ ster als Vorsitzendem des Rates und zur Verwaltung. Schnoor hatte bei sei­ en für den Rat nehmen, indem sie einzel- nung ist auch in Hinblick auf die Kom- gründen gekürzt — (wof) (Ober-)Stadtdirektor als Chef der Ver­ nen Vorschlägen die Allzuständigkeit waltung, mehr aber noch das in NRW des Rates zwar nicht frontal angegriffen, einmalige Recht des Rates, alle Verwal­ indirekt jedoch schon. U.a. setzte er an GNN-Verlag beteiligt. Als Forum zur tungsvorgänge an sich zu ziehen. Bei­ dem tatsächlichen Problem an, daß die . Verständigung über die verschiedenen des, die Zweigleisigkeit von Politik und Ratstätigkeit in Großstädten kaum noch 1992: Spendetfür den GNN-Verlag! Interessen haben wir einen Beirat gebil­ Verwaltung und die Allzuständigkeit des ehrenamtlich möglich ist. Da die gesetz­ Aufruf zur Unterstützung antifaschistischer Verlagstätigkeit det. In diesem Beirat sind Delegierte der Rates, bedingte angeblich Reibungsver­ lichen Freistellungsmöglichkeiten je­ Anteilseigner vertreten. Zweimal im luste der Städte. Schlußfolgerung waren doch ausgeschöpft sind, ist die Erhal­ Jahr tagt die GNN-Versammlung (Bei­ Forderungen nach Stärkung der Verwal­ tung der Ehrenamtlichkeit nur durch Be­ Seit einer Reihe von Jahren wird öffent­ berechtigtes Nebeneinander unter­ rat, Beschäftigte, Geschäftsführung). tung. schneidung der Aufgaben möglich, lich zu Spenden für den GNN-Verlag schiedlicher Benutzer unterstützen. Sie beschließt einvernehmlich über alle Darum ging es auch Landesinnenmi- oder? • • . aufeerufem So auch jetzt wieder. Wir wesentlichen Angelegenheiten des Die Benutzer des GNN-Verlags rüßteff'Sbhhöbft der‘ Vot öihöni 'fahr1 öifieti Dies war ein Argument für den Vor­ rufen dazu auf, in diesem Jahr GNN-Veflägs. Hieran können auch Be­ umfangreichen Bericht zu der Diskus­ schlag, in Zukunft einen Gemeindevor­ Mit Mitteln des GNN-Verlages werden nutzergruppen teilriehmen und so Ein­ sion vorlegte und damit in zwölf Thesen stand einzurichten. Der Gemeindevor­ 230000 DM eine Reihe von Periodika hergestellt: flußnahme ausüben. Darüberhinaus be­ eigene Reformvorschläge begründete. stand sollte ein Bindeglied zwischen Rat die Politischen Berichte, die Antifaschi­ richtet der Verlag regelmäßig über seine Vorschläge zur Einführung eines Bür­ und Verwaltung werden und Kompeten­ für die Verlagstätigkeit zu spenden. Zu­ stischen Nachrichten, verschiedene Geschäftstätigkeit und Finanzlage. gerbegehrens, d.h. des Rechtes, bei zen des Rates übernehmen. Dieser Vor­ nächst eine knappe Übersicht über die Nachrichtenhefte, das Volksecho, das Die Möglichkeit der Mitwirkung von. einer bestimmten Anzahl von Unterstüt­ stoß ist gescheitert — ebenso wie die von Verlagszwecke und über die Tätigkeit Angehörigen-Info, der Kurdistan-Rund­ Benutzergruppen soll in Zukunft noch zern die Behandlung eines Themas in öf­ Schnoor vorgesehene Abschaffung der des GNN-Verlags. brief, die Azania-Nachrichten, die Rei­ verstärkt werden. Dies soll insbesondere fentlicher Sitzung im Rat zu erzwingen, Doppelspitze und die Direktwahl des he „texte“, die Zeitschrift „Freiden­ durch ihre Beteiligung an den regionalen und unter Umständen eines Bürgerent­ (Ober-)Bürgermei sters — weil gerade in Was ist der GNN-Verlag? ker“, das „Informationsblatt“ des Kom­ Verlagen geschehen. Hierzu beginnen scheids, d.h. praktisch einer in direkter der SPD viele Ratsmitglieder rebellier­ Die GNN (Gesellschaft für Nachrichten­ munalpolitischen Forums der PDS, der gegenwärtig auf regionaler Ebene bzw. Demokratie gefällten Entscheidung, ten. Allerdings will die SPD jetzt den erfassung und Nachrichtenverbreitung) Informationsdienst der PDS Sachsen auf Ebene von Bundesländern Gesprä­ hatte er allerdings schon in die Thesen Hauptausschuß zum Stadtausschuß ent­ hat sich zu folgenden Verlagsgrundsät­ u.a. In ca. 30 Städten erscheinen regel­ che mit interessierten Benutzergruppen aufgenommen. wickeln, zum „politischen Steuerungs­ zen verpflichtet: mäßig lokale Zeitungen, die meist von i und/oder befreundeten Organisationen. Schnoor ging damit auf Forderungen instrument für den Rat“. Diese Formu­ — Sie fördert die Veröffentlichungstä­ örtlichen oder regionalen Bündnissen Die erwünschte Beteiligung soll einher­ ein, wie sie von den Grünen seit länge­ lierung im Beschluß des Landesparteita- tigkeit besonders jener Bevölkerungstei- getragen werden. Die Dienstleistungen gehen mit einem technischen Ausbau der rem erhoben werden und inzwischen • ges am 14./15.12.1992 macht nach wie le, die im gängigen Mediensystem nur des GNN-Verlages für diese Zeitungen regionalen Einrichtungen. von allen Landtagsparteien vertreten vor Einschränkungen der Rechte des Ra­ passiv vorkommen. Die von ihr bereit-bereit­ sind unterschiedlich: Sie reichen vom werden. Gleichzeitig trieb ihn vermut­ tes und seiner Mitglieder im Gesetzent­ gestellten Leistungen sind an diesem . Verlegen über das Belichten bis hin zur Wozu die Spenden? lich die Sorge, daß die Personalbasis für wurfmöglich. Anspruch zu messen. Vervielfältigung und zum Postversand Die Verlagsgruridsätze und die Arbeits­ kommunale Politik zu schmal wird, wüt Schnoor ist jedoch nicht nur am Wi­ — Sie fördert bei ihrer Beratungs- und an die Abonnenten. weise des Verlages bedeuten, daß viel für z.B. die gerade in den Großstädten derstand gegen die Beschneidung, von Ausbildungstätigkeit die kritische, auf Ferner-wird eine große Zahl von Ein­ Beratungs- und Ausbildungstätigkeit für stark gesunkene Wahlbeteiligung ein Rechten des Rates gescheitert. Der Ge­ Verarbeitung der zur Sache gehörigen zelveröffentlichungen beim Verlag her­ Leute, die — oft zum ersten Mal — eige­ Anzeichen ist. Die Schlußfolgerung: meindevorstand sowie die Abschaffung Tatsachen bedachte Publikationstätig­ gestellt, unterstützt und vertrieben. In ne Flugblätter, Broschüren oder eine Die „Identifikation“ der Bürger mit der der Doppel spitze und die Direktwahl des keit. der letzten Zeit waren das z.B.: Zeitung herstellen wollen, änfallt und Gemeinde muß gesteigert werden. (Ober-)Bürgermeisters stießen in der — AG gegen reaktionäre Gesundheits­ daß publizistische Möglichkeiten für Spätestens in der Landtagsdebatte am SPD gerade dort auf Kritik, wo diese — Sie verlegt Produkte, die: politik: § 218. Staatsziel: bevormun­ Veröffentlichungen auch in kleiner Auf­ 22.1.1992, in der in erster Lesung ein Partei seit Jahrzehnten über absolute * im Konflikt zwischen Eigentum und den, beaufsichtigen, bestrafen. (Köln, lage angeboten werden. Die Produkte Antrag der Grünen zur Einführung von Mehrheiten verfugt, vor allem im Ruhr­ Arbeit vom Standpunkt der Arbeit aus­ Januar 1991) werden sodann zu einem Preis verkauft, Bürgerbegehren und Bürgerentscheid gebiet, und sich um Verfassungsfragen gehen, — Roter Tisch: Soziale Folgen des An­ den auch Leute mit wenig Geld bezahlen debattiert wurde, wurde jedoch deutlich, sowieso nicht viel schert. In Orten, wo * im Konflikt zwischen Repression schlusses der DDR und Widerstandspo­ können. Der GNN-Verlag ist kein zen­ daß sich in punkto Einwohnerrechte seit langem CDU und FDP das Sagen und Widerstand vom Standpunkt des sitionen. (Köln, Februar 1991) traler Apparat, sondern ein Verbund, nichts ernsthaft ändern soll. CDU, FDP haben, fanden Schnoors Vorschläge Wider Standes ausgehen, — Kurdistan-Report: Kurdistan vor der aus regionalen Verlagen und Büros und SPD waren sich vielmehr einig, daß meist Zustimmung. Hinter der Kritik * im Konflikt zwischen imperialisti­ und nach dem Golfkrieg. (Köln, Mai in Kiel, Hamburg, Berlin (West), Han­ die Themen, über die Bürgerbegehren steckten offensichtlich auch Befürchtun­ scher Bevormundung und Unterdrük- 1991) nover, Köln, Stuttgart, München und und erst recht Bürgerentscheide — wenn gen, daß die in den Städten mit großen kung und Unabhängigkeitsstreben vom — Kurdistan-Komitees in Europa: Tür­ Schkeuditz (bei Leipzig) besteht. Diese überhaupt — möglich sind, stark einge­ SPD-Mehrheiten eingespielten Formen Standpunkt des Unabhängigkeitsstre­ kischer Staatsterror in Kurdistan. Be­ Verlage und Büros fördern die Zusam­ grenzt werden sollen. Die von den Grü­ der Kungelei so nicht mehr möglich wä­ bensausgehen, richt zur Vorlage an die 47. Menschen­ menarbeit politisch verschiedener Kräf­ nen vorgeschlagenen Quoren — 2,5 % ren. * im Konflikt zwischen Militarismus rechtskommission der UNO in Genfu. a. te auf regionaler und örtlicher Ebene. In der wahlberechtigten Bevölkerung für Gegenüber den verschiedenen Bestre­ und Völkerverständigung vom Stand­ Dokumente. (Köln, August 1991) ihnen arbeiten derzeit insgesamt 16 Be­ ein erfolgreiches Bürgerbegehren, 10 % bungen wäre festzuhalten: Die Allzu­ punkt der Völkerverständigung ausge­ —Werner Thümmler: Der Zerfall des schäftigte, Umschüler und Auszubilden­ für die Einleitung eines Bürgerentschei­ ständigkeit des Rates muß auf jeden Fall hen, ,,realen“ Sozialismus — das Werk von de. Der Unterhalt dieser Büros sowie des — halten sie für zu niedrig. Den bür­ verteidigt werden. Das gleiche gilt für * im Konflikt zwischen faschistischer, Marx und Engels ? (Köln, August 1991) deren Ausstattung mit der erforderli­ gerlichen „Reformern“ geht es anschei­ den Erhalt der Doppel spitze, deren Ein­ rassistischer, diskriminierender Politik — IG Arbeit, Gesundheit und Soziales: chen Technik kostet Geld. Um die Ver­ nend um ein Konzept von Volksgemein­ führung nach 1945 auf Erfahrungen aus und emanzipatorischer Politik vom Für eine Sozialpolitik im Interesse der lagsgrundsätze und die Arbeitsweise des schaft, bei dem vielleicht noch die Stra­ dem Faschismus beruhte: Die Nazis hat­ Standpunkt der Emanzipation ausgehen. Menschen in Ost und West, Sozialpoliti­ Verlages — wie beschrieben — umset­ ßennamen demokratisch festgelegt wer­ ten auch in den Kommunen das Führer­ sche Positionen der PDS (Berlin, 1991) zen zu können, sind wir auf Spenden an­ den können. prinzip durchgesetzt. Oft genug entwik- Die GNN stellt Mittel zur Nachrich­ — Berliner Vorbereitungsgruppe: Anti­ gewiesen. Ebenfalls zum Komplex der Einwoh­ keln sich Widersprüche zwischen Politik tenerfassung bzw. -Verbreitung her und faschistischer Ratschlag 1. -3. Novem­ Wir rufen dazu auf: nerrechte gehören die Rechte der Aus­ und Verwaltung, gerade in den Groß­ stellt dementsprechende Dienste ein­ ber 1991 - Reader (Köln, März 1992) — rasch zu spenden, länderbeiräte. Schnoor hatte in seinen städten vertreten die Verwaltungen schließlich des Verlags und Vertriebs Damit sind im wesentlichen die Benut­ — durchaus auch kleine Beträge zu Thesen nichts vorgesehen, ein Antrag durchaus eigene Interessen. Dem kann von Veröffentlichungen zur Verfügung. zer des GNN-Verlages benannt: Die spenden, des SPD-Landesvorstandes zur Reform durch die Doppel spitze von (Ober-)Bür- Sie verkauft, vermietet bzw. bietet an: Herausgeber und die Leserschaft der — ebenso — wo möglich — auch größe­ der Gemeindeordnung an den SPD-Lan­ germeister als Vorsitzendem des Rates — Geräte und deren Wartung, o. g. Publizistik. re Beträge zu spenden. desparteitag am 14./15.12.1991 sah und (Ober-)Stadtdirektor als Chef der — Programme, immerhin das Antragsrecht- im Rat und Verwaltung Rechnung getragen werden. — Ausbildungs1 und Beratungsdienste, Der Einfluß der Benutzer Spendenkonto des GNN-Verlags das Recht zur Entsendung sachkundiger Erörtert werden müßte aber, ob eine — Vertriebsleistungen, auf den GNN-Verlag Postgiroamt Köln, Kontonummer Einwohner in die Ratsausschüsse vor. In Direktwahl des (Ober-)Bürgermeisters — Verlagsleistungen. Auf der Grundlage der oben aufgeführ- 465430-509,- BLZ: 37010050 dem schließlich verabschiedeten Be­ bei Erhalt der Doppelspitze nicht durch­ Die Verlagsgrundsätze sind im GmbH- ten Verlagsgrundsätze haben sich ver­ schluß des SPD-Landesparteitages heißt aus positive,.Seiten hätte; Sie würde die Vertrag verankert und sollen ein gleich- schiedene politische Richtungen am GNN-Beirat Politische Berichte 7/92 Aus Ostdeutschland und Osteuropa

nteressante Artikel erscheinen in den Härte und Energie geführt. Fehlende gleichgeschalteten Zeitungen Berlins. Immobilienentscheidungen verhindern GehtI man nach dem Leitartikler der Ber­ Abschwung Ost wirtschaftliches Wachstum — wie die Kommentiert liner Zeitung vom 29.2. /1.3.92, so wa­ Marktwirtschaft sagt. ren die „ersten demokratischen Wah­ Aber das ist ja nicht die ganze Wahr­ len“ seit Urgedenken in Ostdeutschland „Momentaufnahmen“ Duchac, Gomol- 6,— und 8,— DM per Abfalltonne wird heit : Es geht schlechthin um das Nieder­ Obwohl zweifellos immer mehr „nur Momentaufnahmen“. Sie „waren ka, Stolpe — und wie sie alle heißen — gefordert. Was soll der Bürgermeister walzen ganzer Landstriche, ganzer Re­ Reichtum produziert wird, werden hektisch“, „von kurzlebigen Hoffnun­ können offenbar die Macht nicht mehr einer Gemeinde seinen Abgeordneten gionen, vielleicht sogar eines ganzen die sozialen Probleme nicht kleiner. gen, Illusionen und Versprechungen“. langfristig absichem. Die Westimporte sagen, wie er die Umwelt entlasten will, Volksteils. Wenn man den Indianer Die Computer killen die Arbeitsplät­ Aber — so tönt es aus den schwarzen Fink, Vogel und schon länger ansässige wenn klar ist, daß dieser Müllpreis die weghaben will, beseitigt man zuerst den ze. Das Tempo der Zentralisation Zeilen — „jetzt wird die Macht an vielen „Vögel“ wie der „Wiedehopf4 u.a. ha­ wilden Müllablagerungen in der Land­ Bison! Im gegenwärtigen Falle heißt und Konzentration des Kapitals Stellen neu verteilt, aber die Wähler ha­ ben es offenbar nicht geschafft, den schaft „bereichert“. Noch vor einem das: Der Bauer verliert sein wichtigstes nimmt ständig zu, immer weniger be­ ben dabei nichts zu sagen“. Eben. Wann „Abschwung Ost“ zu verhindern. Und Jahr von der Marktwirtschaft begeisterte Gut — den Boden. Die Kolonisierung sitzen immer mehr. Arbeitslosigkeit auch und wie? so überhört man nicht das Rumoren in Leute sehen heute klarer: „Die Markt­ läuft. Die Besitzverhältnisse des Mittel­ und Obdachlosigkeit nehmen zu, das Aber es geht weiter! Nämlich: „Die den Tiefen des Vulkans, das noch über­ wirtschaft ist ein einziger Betrug, sie ist alters kehren zurück! Gesundheits- und Bildungswesen ist jetzt das Sagen haben, standen im Okto­ deckt wird von Volkswagen, Fords und zutiefst korrupt.“ Menschen, die in der Der Leitartikler der Berliner Zeitung nicht mehr zu bezahlen, so hört man. ber 1990 nicht auf den Plakaten.“ anderem „Trabant-Ersatz“. Aber es ersten Euphorie hohe Kredite genom­ hat deshalb recht. Es ist eine Krise, aber Die Staatsverschuldung hat eine un­ Nanu, da schlägt’s dreizehn! Hört rumort, und es rumort in den eigenen men hatten, um z.B. am Bauboom zu nicht schlechthin eine Krise der „Mo­ geheure Dimension erreicht. Die man doch noch den vor Selbstzufrieden­ Reihen. Viele Leute erkennen, daß Poli­ partizipieren, sind heute zutiefst ent­ mentaufnahmen“, sondern des überge­ Umwelt ist weitgehend kaputt. Alles heit platzenden, angepaßten Herrn tiker wie Stolpe, Hildebrand (branden­ täuscht und raten jedem ab, sich mit Kre­ stülpten Systems. Stasi, Mielke und Ho­ in allem, es sieht nicht rosig aus in Krause in der ehemaligen Volkskammer burgische Arbeits- und Sozialministerin diten zu belasten. In den ländlichen Ge­ necker und andere Geschichten müssen Gegenwart und Zukunft. der DDR lauthals verkünden: „Wir ha­ — Red.) und Plazeck (brandenburgi­ genden fehlen — auch im Baugewerbe — herhalten, um von diesem Fakt abzulen­ Aber wo liegt der Ausweg? Alle ben das Vertrauen des Volkes erworben. scher Umweltminister — Red.) in Bonn die Aufträge, und die ersten Konkurse ken : Die CDU erwies sich als unfähig, Welt behauptet, in der Marktwirt­ Die Mehrheit hat für uns, die CDU, ge­ ungeliebte Namen sind. werden angemeldet. die Probleme im Osten Deutschlands zu schaft, im Rechtsstaat, im Pluralis­ stimmt!“ Stand er etwa auch nicht auf Für jeden politisch denkenden Men­ Nach wie vor bleibt der Bauer gegen­ lösen. Sie hatte kein Konzept. mus. Aber sind nicht gerade mit die­ dem Plakat? Denn — so unser Leitartik­ schen ergibt sich eine einfache Logik, über Versprechungen von Seiten der Doch halt, kein Konzept? Das stimmt sen Begriffen auch die sozialen, wirt­ ler weiter: „Mindestens in Mecklen­ die die Realität in Ostdeutschland jedem Landkäufer und Investoren reserviert: sicher, muß aber eingeschränkt werden, schaftlichen und ökologischen Ursa­ burg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt tagtäglich zeigt: Er will sein Land nicht verkaufen, weil wenn man die Aktivitäten des Kapitals chen der nicht rosig erscheinenden und Thüringen wären den Meinungsum­ Die Landwirtschaft als Standort in er auf steigende Immobilienpreise hofft. betrachtet (nicht immer ist seine direkte Zukunft verbunden ? fragen zufolge die Mehrheiten heute an­ Ostdeutschland wird liquidiert. Im Lan­ Es fehlt Geld, überall wo man hin­ Einmischung in die Dinge so offensicht­ Die Problemfelder sozialer, wirt­ ders als im Oktober 1990.“ Die Mehr­ de Brandenburg verblieben von 180000 kommt fehlt Geld. Zudem wurde eine lich wie durch Mercedes Benz im Zu­ schaftlicher und ökologischer Ent­ heiten „regieren aus einer gesellschaftli­ Beschäftigten bisher rund 50000. Bis­ Administration errichtet, die sich so sammenhang mit den Dopingfragen!). wicklung haben einen inneren logi­ chen Minderheit heraus“. Hört, hört! her! Es werden noch weniger! Wohin langsam wie eine Schnecke bewegt. Sie Das Kapital agiert zielsicher. Es will al­ schen Verbund, der zuerst durch die „Diese Koalitionen (gemeint sind die mit den vielen arbeitslosen Landarbei­ entscheidet nichts bzw. lehnt ab. Gut les und möglichst preiswert. Es will im Interessen der Menschheit entsteht gewählten Regierungen der ostdeut­ tern, Agronomen und Landtechniken!? gemeinte Projekte stagnieren. Es bewegt eigenen Lande keine Konkurrenz. und bestimmt wird. Die Menschen schen Länder!) entsprechen nicht mehr In der Industrie verschleppt die Treu­ sich nichts oder zu wenig. Es gibt einzel­ Wen stört es, wenn Ostdeutschland bestimmen,, welche; Richtung und der gesellschaftlichen Realität und sind hand alle sinnvollen Regelungen: Ge­ ne Lösungsideen.. Z. B. soll für das Länd das Sizilien Deutschlands wird? Die welchen Inhalt die kommende Ent­ darum vielerorts in der Krise.“ wartet wird auf den vollständigen Ruin Brandenburg der „sanfte Tourismus“ EG-Normen werden rigoros . dufch wicklung nimmt, aber * welche.' sind :w Und jetzt kommt ’s: „Wir sollten über der ehemaligen DDR-Betriebe, bis sie entdeckt werden. Überall redet man von Herrn Kiechle. erfüllt. Wen stört es, das, die bestimmen? Neuwahlen nächdenken.“ Etwas wei­ zu einem „Hungergeld“ an potente Ka­ „Ferien auf dem Bauernhof4, Agrartou­ wem! der ostdeutsche Bauer verarmt, In der Vergangenheit war es oft so, ter. „Sie hätten aber eine andere Quali­ pitalinhaber verschleudert werden kön­ rismus und neuem Erwerbszweig. Gut ganze Dörfer ohne Erwerb sind. Der daß erst fühlbar verheerende Verhält­ tät.“ (Das ist ja fast marxistische Dialek­ nen. und schön, aber es fehlen viele Voraus­ Reichtum des Kapitals hat sich erhöht. nisse eintreten mußten, bevor soziale tik!) Selbst noch funktionierende Unter­ setzungen. Das Dominierende im preu­ Es sitzt fest im Sattel. ‘ Kräfte frei wurden, die eine Ände­ Also konstatieren wir: Machtneuver­ nehmen werden aufgefordert, weiter ßischen Brandenburg war das Gut, viel­ Sitzt es fest im Sattel? Es scheint so, rung bestehender sozialer Verhältnis­ teilung, Wählerohne Stimme, Krise. aufzusplitten, d.h. größere Unterneh­ mehr das Rittergut. Die Ritter sind weg, denn die Forderung des Herrn Leitartik­ se erzwangen. Veränderungen .auf Soweit unser Leitartikler der Berliner men sollen immer kleiner gemacht wer­ aber ihre Erben jagen nach ihren Erb­ lers der Berliner Zeitung verdeutlicht, solche Weise erfordern immer Opfer, Zeitung vom Wochenende Ende Febru­ den. Selbst Genossenschaften, in denen stücken. Der „sanfte Tourismus“ wird daß Neuwahlen her sollen, um die sowohl bei denen, die das Sagen be­ ar/Anfang März 1992. mehrere Mitglieder sind, werden blok- ein hartes Eintreibgeschäft, wenn man „Westimporte“ in Ostdeutschland legi- halten wollen, als auch bei denen, die Es hat den Anschein, als ob die Herren kiert (z. B. mit Eigentums- und Immobi­ sich das Vorgehen der „Besitzer“ an­ timieren zu lassen. Die Macht soll gefe­ etwas ändern wollen. Besser wäre in ihren Redaktions- und Politküchen lienfragen), um sie in einzelne Teile auf­ schaut. stigt werden. Irgendwem schwant, daß eine solche Konstruktion der Gesell­ etwas von dem mitbekommen hätten, zuspalten. Der Kampf um den Besitz, der längst die Krise erst am Anfang steht! schaft, die das Austragen von Gegen­ was sich im Osten Deutschlands real Besonders prekär ist jedoch nach wie vergessen, aufgegeben oder verloren Der Abschwung ist im Gange. Wo sätzen grundsätzlich mit Argumenten vollzieht. Macht, Wähler, Krise usw. vor die Lage auf dem Lande, besonders war (doch halt! Selbst die Entscheidun­ wird er enden? Die Enttäuschung der ermöglicht. Bedingung, um Konflik­ Beim genaueren Nachsehen ergibt sich im Lande Brandenburg. gen der ehemaligen sowjetischen Mili­ Ostdeutschen ist groß. Niemand will die te in der Gesellschaft mit Argumen­ aber ein anderer Schluß: Es geht ihnen Die Kommunen stehen ohne Mittel. täradministration in Ostdeutschland sind CDU gewählt haben! Eigenartig, aber ten auszutragen, ist, daß niemand in nur um die Sicherung der Macht, d.h. „Monopolisten“ diktieren ihnen z.B. ja hinfällig, denn diesen Staat Sowjetuni­ es war ja nur eine „Momentaufnahme“. der Gesellschaft in eine sozial aus­ der Macht der Konservativen, denn die die Preise für die Müllabfuhr: Bis: zu on gibt es ja nicht mehr!), wird mit aller * — (Achim Berger) sichtslose Lage gebracht, wird, die ihn praktisch zur Gewalt greifen läßt. Eine Art Indikator für soziale Aus­ riedrich Bohl (CDU), mittlerweile weglosigkeit ist die Arbeitslosigkeit FKanzleramtsminister, nannte Hans und die Obdachlosigkeit. Modrow in der Bundestagsdebatte am Über den Umgang von Politik Heute über Arbeitslosigkeit und 6.9.91 einen „Stasi-Abschnitts-Kom­ Obdachlosigkeit nachzudenken und mandeur44. Sein Fraktionskollege Hart­ zu schreiben, läßt nur zwei Wege of­ mut Büttner rief „Brandstifter“, als und Medien mit fen. Entweder einzustimmen in das Modrow am 31.1.91 im Bundestag re­ allgemeine Gezeter bürgerlicher Po­ dete, andere, namentlich nicht ausge­ litik und Wirtschaft, das vor allem wiesene Zwischenrufer der CDU/CSU: (Express, 25.10.89). Der saarländische bleibt unklar: Erscheint er dem Stan­ zogen.“ Augsburger Allgem. /Badische darin besteht, sich gegenseitig die „Sie sind ein Fossil!“ Gerhard Redde­ Ministerpräsident Oskar Lafontaine er­ dard-Funktionär unheimlich, weil er ge­ Neueste Nachrichten, 9. 11.89 (K. Fälschung (Schönung) der Statistiken mann (CDU) keifte am 13.6.91: „Da innerte sich in seinem Glückwunsch­ gen den Strich zu denken versteht? Weil v.Elmpt): ,iDas Etikett ,Hoffnungsträ­ vorzuhalten und wortgewaltig den spricht der alte Agitprop-Sekretär im schreiben anläßlich der Wahl von Hans er zu basisnah geblieben ist und sich bei­ ger4 trägt er nicht erst seit den aufwüh­ Eindruck zu erwecken, als ob etwas Zentralkomitee!“ Gerhard O. Pfeffer­ Modrow zum Ministerpräsidenten der spielsweise lange sträubte, seine einfa­ lenden Entwicklungen in der DDR. geändert werden soll, oder den Ver­ mann (CDU) hätte Hans Modrow am DDR „gerne ... an unsere Begegnun­ che Jedermann-Wohnung zu verlassen Hans Modrow, SED-Bezirkssekretär in such zu machen, an die. wirklichen 5.6.91 am liebsten Redeverbot erteilt, gen in den zurückliegenden Jahren“ und und in die vorgesehene Dienstvilla zu Dresden, ist für viele DDR-Bürger noch Ursachen heranzukömmen, deren wenm er die Macht dazu gehabt hätte; hat sich „deshalb“ über dessen Wahl ziehen ? Ein Insider berichtete? einmal im. mehr: Fast so etwas wie ein Garant, daß Beseitigung das Problem vom Grund­ ,;Sie sollten schweigen!-.Sie sollten.sich „auch besonders gefreut“ .. . Der heu­ privaten Gespräch, daß,. Modrow , den es tatsächlich.zu einschneidenden Refor­ satz lösen kann. r ’■ . ’ ■ < schämen ünd nicht hier vorne reden!“. tige SPD-Vorsitzende Björn Engholm ,Tick4 habe, in seinen Berichten an das men im zweiten? deutschen Staat kom­ Bis1 heute trifft die Binsenweisheit Und FDP-Chef /, bekundete in einem Gastkommentar in Politbüro, nicht zu schreiben, was dort men könnte.“ - zu, daß eine politische Bewegung nur der Hans Mbdrow im November 1989 der Bild am Sonntag (19.11. 89), daß er gern gehört wird, sondern die meist rau­ Süddeutsche Zeitung, 17.11.89 (Olaf dann wirklichen Einfluß gewinnen gemeinsam mit* dem damaligen FDP- seit 1984 „jede Weihnacht Kaffee mit here Wahrheit. Deshalb habe sich in der Ihlau): „Immens, vielleicht allzu hoch kann, wenn sie über ein Gesell- Fraktionschef Wolfgang Mischnick und Hans Modrow“ getrunken ünd ihn „da­ Umgebung Honeckers der Eindruck sind die_Erwartungen, die in ihn gesetzt schaftskonzept verfügt, dessen Ver­ Außenminister Hans-Dietrich Genscher bei als einen nachdenklichen, leisen und verfestigt, in Modrows Dresdener La­ werden. Modrow gilt als der Mann Mi­ wirklichung im Interesse der Mehr­ — zu seiner Wahl als Ministerpräsident bescheidenen Menschen kennengelemt den funktioniere nie etwas hundertpro­ chail Gorbatschows, als Verfechter heit ist. Zur Zeit haben weder Ar­ der DDR „recht herzlich“ gratuliert hat­ (habe) — sympathisch, unkompliziert zentig wie anderswo “ eines Kurses nach dem Vorbild der Pere­ beitslosigkeit noch Obdachlosigkeit te, bezeichnete Modrow in einem Zwi­ und unkonventionell“ ... FAZ, 26.6.89 (Peter Jochen Win­ strojka. Vor allem die Medien im We­ in den Industriestaaten einen solchen schenruf am 13.12.91 als „personifi­ Damals ging es allerdings auch noch ters) : „Der 61 Jahre alte, aus Vorpom­ sten haben den SED-Funktionär zu Umfang erreicht, daß sie Regierun­ ziertes Demokratiedefizit44 und fand es um etwas anderes: Niemand wußte, daß mern stammende Wirtschaftswissen­ einem reformerischen Messias hochsti­ gen und ihre Politik in Frage stellen. auf einer Pressekonferenz am 31.1.92 es die DDR bald nicht mehr geben wür­ schaftler gilt als ungewöhnlich intelli­ lisiert, was Modrow unterdessen als Be­ Interessant wäre schon der Gedanke, gar „unglaublich“, daß Hans Modrow de, und alle hofierten sich selbst damit, genter Funktionär, der sich durch per­ lastung empfindet, wie er intern erken­ ob dies so bleibt? weiter „unbehelligt“ im Bundestag welch guten Durchblick sie bewiesen sönliche Bescheidenheit, Aufgeschlos­ nen läßt. Unstrittig ist in der DDR bei Von ähnlichem Interesse ist eine sitzt. Mehr oder weniger direkte Auffor­ hatten, wer denn wohl bei einer reforme­ senheit gegenüber Reformen und Ableh­ Anhängern wie Gegnern der SED, daß Antwort auf die Frage, ob Beseiti­ derungen, sein Bundestagsmandat nie­ rischen Wende in der DDR an die Regie­ nung stalinistischer Methoden im Um­ Hans Modrow für sich in Anspruch neh­ gung der Arbeitslosigkeit überhaupt derzulegen, richteten u.a. auch der Sta­ rungsspitze geraten würde — und vor al­ gang mit Andersdenkenden weit über men darf, eine,ehr liehe Haut4 zu sein.“ im Gesamtinteresse der Gesellschaft si-Aktenverwalter (am lem : wie gut sie sich mit ihm standen. In Dresden hinaus in der DDR Sympathien Kurz nach seinem Amtsantritt als Mi­ ist? Anders gesagt, liegt es daran, 22.1.92 auf einer Veranstaltung in der Mißkredit geriet Hans Modrow dann erworben hat ... Im Gegensatz zu ande­ nisterpräsident begannen die Versuche daß die Regierenden nicht fähig sind, Berliner „Urania“), die SPD-Abgeord­ nicht, weil sich sein zuvor gelobter Cha­ ren Bezirksparteichefs . . . wurde er der öffentlichen Demontage von Hans die Arbeitslosigkeit zu beseitigen, neten Hans Büchler (am 8.1.92 in der rakter oder seine politischen Überzeu­ nicht Mitglied des Politbüros, ja nicht Modrow — mit Blick auf die Übernahme oder wollen sie nur nicht ? Neuen Osnabrücker Zeitung) und Ange­ gungen änderten, sondern einzig und al­ einmal . .. Kandidat des Politbüros . .. der DDR durch die Filialen der alten Die Beantwortung dieser und ande­ lika Barbe (am 27.11.91 in einer Presse­ lein, weil er nach dem Anschluß der Nach dem Amtsantritt Gorbatschows in BRD-Parteien in den bevorstehenden rer Fragen ist eng damit verbunden, mitteilung), der CDU-Fraktionsvorsit­ DDR als Abgeordneter der PDS nicht der Sowjetunion 1985 und nachdem in Wahlen. Noch Mitte Dezember 1989 über gesellschaftliche Regelungen zende Dr. Wolfgang Schäuble (in der mehr sein durfte, was er war und wozu der DDR von sowjetischen und west­ ergab eine von ZDF und Spiegel in Auf­ nachzudenken, die die Gesellschaft in Bundestagsdebatte zur Einsetzung eiper er zum Teil auch gemacht wurde: eine deutschen Diplomaten und Journalisten trag gegebene Meinungsumfrage: „Ost- die Lage versetzen könnten, mit ihren Enquete-Kommission am 12.3.92) so­ Symbolfigur für einen demokratischen immer häufiger der Name Modrow ge­ Berlin: Modrow populärster Politiker“ selbstgemachten Problemen fertig zu wie etliche Pressekommentatoren (Ber­ Sozialismus. nannt wurde, wenn es um die Frage nach — auf einer Skala von minus fünf bis werden. Eine Diskussion im Rahmen liner B.Z., Offenbach-Post u. a.) an Zum Kontrast zu der heute versuchten dem Nachfolger Honeckers ging, muß plus fünf habe Modrow ganz wmesvK der Politischen Berichte, in deren Hans Modrow. Demontage von Hans Modrow zitieren die Aversion gegen den Dresdener Par­ 3,8 Punkte erhalten (Die Hüt, Zentrum die Arbeitslosigkeit und Es ist nicht lange her — bis vor ca. wir einige westdeutsche Presseberichte teisekretär im Führungszirkel der SED 18.12.89). Das durfte natürlich nicht so Wege zu ihrer Überwindung stehen, zwei Jahren — da herrschte ein anderes aus den Jahren 1988 und 1989. Sie bestä­ .. . noch größer geworden sein. Jetzt bleiben. Das politische und publizisti­ müßte deshalb zweifellos auch alle Bild in der damals noch west-deutschen tigen vor allem eines: Der heutige Um­ hat die Parteiführung zum entscheiden­ sche Sperrfeuer wurde Anfang Januar anderen Fragen eines solchen Mecha­ Politik- und Medienlandschaft: Hans gang mit Hans Modrow in der westdeut­ den Schlag gegen Modrow ausgeholt. 1990 durch den FDP-Chef Graf Lambs­ nismus berühren, der gebraucht Modrow galt als „Reformer“, „Hoff­ schen Politik- und Medienlandschaft ist Im veröffentlichten Teil des Berichts des dorff und die SPD eröffnet, den DDR- wird, um den Willen der Mehrheit nungsträger“ und „der deutsche Gorba­ von großer Verlogenheit geprägt . . . Politbüros an die 8. Tagung des Zentral­ Ministerpräsidenten Hans Modrow von durchzusetzen. Vielleicht wäre es tschow“ . . . Der ehemalige FDP-Frak- Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, komitees, der vom Politbüromitglied seinem Besuch in Bonn wieder auszuls- auch zweckmäßig, zuerst nur die zu tionschef Wolfgang Mischnick beschei­ 20.1.89 (Walter Barthel): „Hans Mo­ Herrmann erstattet wurde, wird die Füh­ den, da jetzt Wahlkampf „gegen die behandelnden Faktoren und Fragen nigte Hans Modrow, daß er „seine Ge­ drow — Beliebt und Belesen . . . Warum rungstätigkeit der SED-Bezirksleitung SED-PDS“ angesagt sei. Der dauert zusammenzutragen. — (W.T.) samtpolitik darauf ausrichtet, daß sie um ihn die alten Männer um Erich Honecker Dresden — ohne daß der Name Modrow seitdem unvermindert an. der Menschen willen betrieben wird“, heute so stiefmütterlich behandeln, genannt wird — massiver Kritik unter- — (sta, von der Redaktion gekürzt) Politische Berichte 7/92 Aus Ostdeutschland und Osteuropa

Kurz berichtet chen“. Hinter diesem als „überragend Die Lage der Landfrauen wichtigem Gemeinschaftsgut“ festge­ legten Ziel der Neuordnung haben dann die individuellen Rechte der Betroffenen in den neuen Bundesländern Geburten in Ostdeutschland zurückzustehen. Insofern ist dieses Ur­ teil auch für Wissenschaftler aus den al­ nehmen drastisch ab ten Bundesländern wichtig. Denn: „Die Die PDS/Linke Liste im Bundestag hat Eine ganze Generation beitslosigkeit entgegen. Lediglich 8 % Die Deutsche Presseagentur hat bei Freiheit von Forschung und Lehre kürzlich eine Dokumentation über die aller ABM-Maßnahmen wird in die einer Umfrage bei Behörden und Frau­ schützt den einzelnen nicht vor einer „Lage der Landfrauen in den neuen wird an den Rand gedrückt Landwirtschaft vergeben. (S. 37) Und enkliniken in den neuen Bundesländern Auflösung der öffentlichen Einrichtung, Bundesländern“ herausgegeben. Im ]Es ist mit allem Emst darauf aufmerk­ von den Umschulungsmaßnahmen sind, einen drastischen Geburtenrückgang bei der er arbeitet“, und Einrichtungen, Vorwort schreibt die Abgeordnete Petra < sam zu machen, daß auf dem Land eine gerade Frauen betreffend, viele nur festgestellt. 1989 kamen in der damali­ „die Zwecken der Wissenschaft dienen, Bläss: „Die Strukturveränderungen in ganze Generation von Frauen in eine na­ sechswöchige 41 a-Maßnahmen. (S.- 39) gen DDR noch 198 922 Kinder zur Welt, (können) für ihren eigenen Fortbestand der Landwirtschaft durch Privatisie- hezu ausweglose Lage gedrückt wird: Das Dorf verarmt und jetzt sind es höchstens halb so viel. grundsätzlich keinen Grundrechtsschutz nmgsbestrebungen oder die Wiederein- die( Frauen über 45. In Mecklenburg-Vorpommern sind im in Anspruch nehmen“. Alles in allem nchtung bäuerlicher Familienbetriebe Ende 1989 wat fast die Hälfte der be­ „Da die ländliche Infrastruktur vom letzten Quartal 1989 6193 Kinder gebo­ können nach Auffassung des Gerichts gehen überwiegend zu Lasten der Be­ rufstätigen Frauen in der DDR-Land- Staat nur wenig entwickelt worden war, ren, im dritten Quartal 1991 waren es die Betroffenen, eigentlich zufrieden schäftigungschancen von Frauen. Alle und Forstwirtschaft (44 %) älter als 45. ‘spielten die kulturellen und sozialen Lei­ 3349 Geburten. In einer Gemeinde in sein, denn ohne die Festlegungen des Prognosen machen deutlich, daß nur (S. 122) Das gilt für die Bäuerinnen stungen der LPG für die Frauen auf dem Südthüringen ist im ganzen letzten Jahr Einigungsvertrages würde es weitaus noch ein Bruchteil der heute auf dem ebenso wie für die Beschäftigten in den Land eine Rolle. Diese stellten in gewis­ kein einziges Kind zur Welt gekommen,, schlechter aussehen um die Arbeitsplät­ Lande Arbeitenden dort künftig Be­ sozialen und kulturellen Einrichtungen sem Umfang materielle und finanzielle berichtet Dr. Schmidt, Oberarzt an der ze: „... daß schon nach der Entwick­ schäftigung finden wird ... Wir fürch­ auf dem Land oder in der Verwaltung Mittel zur Verfügung, wie zum Beispiel Frauenklinik am Suhler Klinikum. An lung in der Deutschen Demokratischen ten, daß ... in den ländlichen Regionen der LPGs. Sofern sie nicht mit 55 in den für die Schaffung oder Erweiterung von der Frauenklinik an der Medizinischen Republik diese Arbeitsplätze nicht mehr ein Prozeß eingeleitet wird, der insbe­ Vorruhestand gehen konnten, sind sie, Kindereinrichtungen. Akademie in Magdeburg kamen nur 700 langfristig gesichert waren und daß ohne sondere den Frauen die existentielle einmal arbeitslos, praktisch nicht wieder Besonders für Dörfer mit mehreren Kinder im Jahr 1991 zur Welt, 1980 wa­ die angegriffene Regelung die Aussich­ Grundlage entzieht, zu materieller Not vermittelbar; Langzeitarbeitslosigkeit Ortsstellen, in denen es keine Kinder­ ren es im Jahr 1989. Die Abwanderung ten für eine Fortführung von Forschun­ und schließlich zu Armut, die schon im und soziale Not drohen ihnen als unaus­ krippe gab, war das ein Gewinn ... vor allem jüngerer Leute sei ein Grund. gen in den neuen Bundesländern weitaus Westen weiblich ist, führt. Dies alles hat weichliches Schicksal. Eine Reihe LPGen hatten zur Erleichte­ Der Hauptgrund aber liege in der anhal­ schlechter gewesen wären“. Bleibt noch uns veranlaßt, uns mit dem Schicksal der Und hier fallt ein weiterer Tatbestand rung des Alltags der Frauen eigene Wä­ tenden sozialen Unsicherheit. „Die gol- zu ergänzen, daß von ursprünglich etwa Landfrauen in den neuen Ländern inten­ schwer ins Gewicht. Zur Berechnung schereien zum Waschen der Arbeitskiei- denen DDR-Zeiten des Kinderkriegens 24000 Beschäftigten (am 31.12.91 siver zu befassen.“ Die folgenden Aus­ sowohl des Arbeitslosengeldes als auch düng geschaffen, teüs verbunden mit sind absolut vorbei. Jetzt wird’s wie im noch 17000) bisher etwa 7000 in eine führungen stützen sich vollständig auf des Altersübergangsgeldes werden die einer Näh- und Ausbesserungsstube. Westen: Das Kind ist Luxus, den ich mir ordentliche, aber auch meist befristete die Dokumentation. Einnahmen aus der individuellen Klein­ Andere LPGen schlossen vertragliche nicht leisten kann“, soll eine 25jährige Stelle übernommen worden sind, etwa Hunderttausende Landfrauen produktion, die für die ländliche Bevöl­ Vereinbarungen mit Wäschereien der Frau aus Ost-Berlin gesagt haben, man 4000 haben für zwei Jahre eine ABM- kerung bis 1989 eine wichtige Einnah­ bäuerlichen Handelsgenossenschaften müsse alles selbst bezahlen — ob Kin­ Stelle oder eine andere „Parklösung“ verlieren ihre Existenz mequelle war (20 % bis 30 % des Ein­ und organisierten Abnahme und Abgabe dergartenplatz, Krankheit und später gefunden. (Az. :1 BvR. 454/91, zitiert nach Die Umstrukturierung der ostdeutschen kommens) nicht berücksichtigt. Die der Arbeitskleidung. Die veränderten obendrein die Ausbildung. „Vielleicht Tagesspiegel v. 11. u. 14.3.92— har) Landwirtschaft, die Vemichtungskon- Bundesregierung hat alle diesbezügli­ Arbeitsbedingungen auf dem Lande verzichte ich ganz.“ An den meisten kurrenz, in die die landwirtschaftlichen chen Forderungen und Initiativen abge­ brachten mehr Freizeit für die Bäuerin­ Frauenkliniken ist gleichzeitig ein Tarifabschlüsse in Produzenten gestürzt wurden, und die lehnt. Um so härter schlägt das im Ver­ nen und für die gesamte Familie. Und so sprunghafter Anstieg von Sterilisationen Ostdeutschland und -berlin danüt einher gehende Zerschlagung der gleich zu anderen Wirtschaftszweigen wuchsen neue Ansprüche, neue Interes- zu verzeichnen. In Rostock ist die Zahl LPG hat bis heute fest zwei Drittel der niedrigere Nettoeinkommen zu Buche. sen an Kunst und Kultur, an eigener kul­ von Sterilisationen von praktisch null Im Vorfeld der mit dem 30, April enden­ ehemals 800000 in der Landwirtschaft Nach einer im Mai 1990 durchgeführten tureller Betätigung und Geselligkeit. In auf rund 300 pro Jahr angestiegen. In den Laufzeit der Einkommenstarifver­ träge für den öffentlichen Dienst in Ost­ i Beschäftigten außer Lohn und Brot ge­ Befragung betrugen die monatlichen der zurückliegenden Zeit waren die Magdeburg waren es früher zwei bis setzt. Offiziellen Schätzungen zufolge Nettoeinkommen weiblicher Beschäf­ Dorfklubs die Zentren der Kulturarbeit drei pro Jahr und jetzt täglich drei bis deutschland gibt es insbesondere in Ost- werden auf dem Land 700000 Arbeits­ tigter in der Landwirtschaft 776 Mark, ... Zur eigenen künstlerischen Betäti­ vier Frauen. Gegenüber früher ist das berlin mehrere Tarifabschlüsse, die plätze verlorengehen, zu 75 % Arbeits­ männlicher Beschäftigter 799 Mark. Je­ gung hatten sie (die Dorfbewohner) vie­ Genehmigungsverfahren sehr verein- „Fakten“ ‘ “ schaffen. Im wesentlichen lie­ plätze von Frauen. (S. 36) de Vierte und knapp jeder Fünfte lebte lerorts Bauerntheater, Kabaretts, Ama­ fecht. Die Frauen würden sich jetzt lie­ gen sie unter den — angeblich schon im teurfilmgruppen und anderes gebildet.“ ber sterilisieren lassen, als alle sechs Berliner Haushalt berücksichtigten — (S. 130) Monate 80 DM für Pillen zu bezahlen. 80 %. Im Gegensatz zum westlichen Ta­ Mit den LPGs werden auch die sozia­ Gleichzeitig geht die Zahl von Schwan­ rifgebiet spielt der öffentliche Dienst len und kulturellen Einrichtungen ver­ gerschaftsunterbrechungen zurück. hier eine Vorreiterrolle, weil er zum nichtet. Auch dadurch sind die Lebens­ — (sul) einen eine kürzere Laufzeit als viele In­ bedingurigen und Lebenspläne der länd­ dustrie-Tarifverträge hat und weil das lichen Bevölkerung und insbesondere BVG: Akademie-Auflösung von ihm durchgesetzte Niveau sich im­ der Frauen einschneidend berührt. „.. . mer auf das effektive Einkommen be­ in Hagenow war es typisch, daß mehrere war rechtens zieht. Bereits vor einigen Wochen hatten Dörfer gemeinsam Kindergärten betrie­ In seinem endgültigen Urteil über die sich die ÖTV und Ebag (Energieversor­ ben, die LPG den Transport der Kinder Rechtmäßigkeit der Auflösung der gung Berlin) auf 71 % ab Januar 92 und durchführte und das Essen aus LPG-Kü- DDR-Akademien gemäß Artikel 38 76% ab Juli 92 geeinigt. Weitere Ab­ chen kam. Jetzt ist bereits vielerorts der Einigungsvertrag ging das Bundesver­ schlüsse bringen für die Beschäftigten Transport weggefallen. Kinder von ar­ fassungsgericht nicht wesentlich über bei der Ostberliner Erdgas AG ab Januar beitslosen Müttern bleiben zu Hause, seine Grundsätze hinaus, die es bereits 92 ca. 77 % und ab September 92 ca. und viele Kindergärten werden wegen Anfang Dezember vergangenen Jahres 81 % des vergleichbaren westlichen Ein­ Unterbelegung geschlossen. Das ist in einer einstweiligen Anordnung fest­ kommens. Übernommen wurden Erho- gleichzeitig auch das ,Aus‘ für die Müt­ gelegt hatte (vgl. Politische Berichte lungs- und Schichturlaub. Die Laufzeit ter, die noch Arbeit haben.“ (S. 128) Al­ 1/92, S. 2). Lediglich der vor sozialen des Tarifvertrages hängt vom Zeitpunkt . leinerziehende Frauen oder Frauen mit Benachteiligungen besonders zu schüt­ der Fusion mit der Westberliner Gasag . mehreren Kindern können, wenn sie zende Personenkreis wurde erweitert ab, längstens jedoch bis zum. 28.2.93. noch Arbeit haben, dieser Arbeit nur un­ und umfaßt jetzt den schon im „Warte- Darüber hinaus erhalten die Beschäftig- ter äußerst schwierigen Umständen . schleifenurteil“ definierten. Damit ist- ten einen Zuschuß zur Umweltkarte in nachgehen, wenn überhaupt. Die Kom­ die Auflösung der .DDR-Akademien Höhe von 66%. Etwas mehr Prozente, Die gewaltsame Umwälzung der Pro­ jedoch von einem Nettoeinkommen von munen können die Lücken, die die Zer­ zum 31.12.91 rechtmäßig erfolgt. Alle nämlich 79 % ab März 92 und 90 % ab duktionsverhältnisse trifft auf folgende weniger als 500 Mark, vor allem waren schlagung der LPGs reißt, nicht schlie­ Klagen, die darin eine Einengung der Januar 93 erhalten Ostberliner Beschäf- Ausgangslage .* dies ältere Menschen. (S. 90f.) Um wie­ ßen. Die Frauen sind in ihrer Mobilität Wissenschaftsfreiheit oder der freien tigte im Bewachungsgewerbe. Späte­ In den nach dem Raumordnungsgesetz viel niedriger sind Arbeitslosengeld und eingeschränkt, was auch ihre Möglich­ Wahl des Arbeitsplatzes sahen, wurden stens 1994 sollen sie das Westniveau er­ von 1965 als „ländlich“ bezeichneten Altersübergangsgeld! keiten zu ABM-und Umschulungsmaß­ zurückgewiesen. Im Gegenteil begrüßte reicht haben. 100 Beschäftigte der Er­ Räumen, die überwiegend land- und In einer Befragung von Mitgliedern nahmen einengt. das Gericht ausdrücklich die Festlegun­ satzkrankenkassen Ostberlins demon­ forstwirtschaftlich genutzt werden und des Bauernverbandes gaben zwei Drittel Eine Vertreterin des Arbeitslosen- . gen des Artikels 38. Die Befristung der strierten am 12.3. für die Erhöhung ih­ nur eine geringe Bevölkerungsdichte der älteren Menschen an, daß sich seit treffe Pasewalk berichtete auf dem PDS- Arbeitsverträge zum 31.12.91 wurden rer Einkommen auf 80 % des Westni­ aufweisen, lebt fest die Hälfte der weib­ dem Anschluß ihr .monatliches Einkom­ Hearing : Sie habe 18 Jahre in der Pflan­ für „ein geeignetes Mittel“ befunden, veaus. / ,• • • lichen Wohnbevölkerung der östlichen men verschlechtert hat. (S. 134) zenproduktion gearbeitet und heute neun um „über die personelle Zusammenset­ Die Gewerkschaft NGG hat für die Bundesländer, davon ein knappes Vier­ Auf einem Hearing der PDS/Linken Kinder. „Derzeit gibt es einen harten zung der neuen Einrichtungen44 zur ra­ etwa 20000 Beschäftigten in der ost­ tel (23 %) in Landgemeinden bis unter Liste berichtete die stellvertretende Vor­ Kampf um den Kindergarten. Von Seiten schen „Neuordnung und Verbesserung deutschen Fleisch- und Geflügelindu­ 2000 Einwohnern und weitere 11 % in sitzende des Landffauenverbandes der Gemeinde besteht kein Verständnis, der Forschung in den neuen Bundeslän­ strie tarifvertraglich 70% vereinbart. Landstädten bis unter 5000 Einwoh­ Mecklenburg-Vorpommern: „Die der Bürgermeister ist selbst Unterneh­ dern“ zu kommen und damit die „Ein­ Die Tarifverhandlungen in der Textilin­ nern. (S. 108) Besonders einschneiden­ Landbevölkerung hatte in der DDR mer, braucht so etwas wie Kinderbetreu­ passung der Einrichtungen in die ,ver- dustrie wurden auf den 27. März ver­ de Auswirkungen spüren die Menschen schon ein niedriges Einkommen, das al­ ungseinrichtungen nicht, Trotzdem fassungsrechtlich vorgegebene föderale tagt. Die Gewerkschaft GTB fordert hier in den ländlichen Gebieten von Meck­ lerdings häufig durch Einkünfte aus in­ mußte er nach einer großen Versamm­ Ordnung der Bundesrepublik* zu errei- 70% ab 1.4.92. - (har) lenburg-Vorpommern und Branden­ dividueller Wirtschaft aufgebessert wer­ lung schließlich nachgeben. Im Kinder­ burg, die ganz überwiegend von der den konnte. Dieses Einkommen wird garten sind 38 Kinder, in der Krippe 21, land- und forstwirtschaftlichen Nutzung aber bei der Berechnung vom Arbeitslo­ allerdings auch schon aus Nachbarorten, geprägt sind. Hier war vor dem An­ sengeld nicht berücksichtigt. Folge; Es in denen es schon keine Krippen mehr schluß jede siebte bis neunte Berufstäti­ gibt Armut auf dem Lande! Ausgeschie­ gibt ... Sie selbst hat ein Krippen- und ge in diesem Bereich beschäftigt. Insge­ dene haben oft nur 600,— bis 800,— im zwei Kindergartenkinder, das bedeutet samt arbeiteten bis 1989 knapp 350.000 Monat, Frauen sogar häufiger noch we­ einen monatlichen Beitrag von 400,— Frauen in der DDR-Land- und Forst­ niger, weil sie nicht bei der Technik wa­ DM. In der LPG hat sie zuletzt 700,— wirtschaft, d.h. im Durchschnitt jede ren, sondern vorwiegend Handarbeit ge­ brutto verdient, das heißt, in der letzten zwölfte erwerbstätige Frau. (S. 108) leistet haben. Ein solches Einkommen Zeit brauchte sie ihr ganzes Einkommen Der größte Teil von ihnen arbeitete — ist nicht ausreichend, davon können die für die Krippe, sie lebte vom Kinder­ und das oft sehr hart — in der materiellen Häuser nicht erhalten werden. Es ist geld.“ (S. 40) Produktion, nämlich 71 % der Genos­ nicht übertrieben, von einem sozialen In Umfragen,- die die Identifikation senschaftsbäuerinnen und -gärtnerin- Notstand auf dem Land zu sprechen. Be­ der ländlichen Bevölkerung mit den nen; rund 10 % waren in der Verwaltung sonders schlimm ist es für die Arbeitslo­ LPGs erforschen, kam deutlich zum tätig und rund 8 % im sozialen und kultu­ sen über 50, für die es keine Hoffnung Ausdruck, daß Landfrauen mehr noch rellen Bereich. Obwohl schlechter als auf Vermittlung gibt, die auf Dauer von als ihre männlichen Mitbürger genos­ bei den Männern, war und ist ihre Aus­ diesem Einkommen leben müssen. Sie senschaftlichen Formen des Wirtschaf­ bildung im Vergleich zu der in West­ bekommen zwar einen Zuschlag von tens eng verbunden sind. Tatsächlich deutschland gut: Jede zehnte hat eine 120,—, im Vergleich zum entsprechen­ bietet ihnen die Marktwirtschaft, deren Hoch- oder Fachschule absolviert, iden Westzuschlag (500,—) ist das aller- Folgen sie so hart tragen, keine Perspek- Am 16. März hat die IG Medien die Tarifverhandlungen für Redakteurinnen und Re­ knapp 3% eine Meisterprüfung abge-

m März führte das Deutsch- lektivs zu unterwerfen. Damit IGriechische Theater im stimmt überein, daß er innerhalb Kölner Urania-Schauspiel das Heiner Müllers Drama „Philoktet“ der Nationen keine Klassenge­ Drama „Philoktet“ des in der gensätze sieht, sondern sie als in DDR geborenen und ausgebil­ sich gleichförmig behandelt: deten Heiner Müller auf . Der „Es gibt tragische Rassen und Stoff ist der griechischen Wofür ein Mythos alles herhält Völker ... Die Fortsetzung der Mythologie entnommen. Hei­ Kolonialpolitik per Entwick­ ner Müller läßt drei Personen verursacht durch die unheilbare ausgewiesen sind. Die Aussage im Sinne seiner These von der Preis vernichten wollten. Die lungshilfe sammelt das Potential auftreten: Odysseus, Achills Wunde, getötet werden will. „die Armee als Funktion des Wiederholung von Modellen: Beliebigkeit, mit der der Mythos für den Umsturz des Systems. Sohn Neoptolemos und den auf Neoptolemos fühlt sich durch die Feldherm“ heißt weiter nichts, „Der Kessel von Stalingrad zi­ auf historisch unterschiedliche Die Spirale der Geschichte rui­ der Insel Lemnos ausgesetzten Lüge entehrt und gesteht. Philo­ als daß die Armee vom Feld­ tiert Etzels Saal ... Die deut­ Lagen angewendet wird, ohne niert die Zentren, indem sie sich Heerführer Philoktet. In der ktet, zum zweiten Mal verraten, herrn bestimmt ist und dieser schen Soldaten haben im Kessel die konkreten Verhältnisse dar­ durch die Randzonen mahlt.“ Müller spricht den vom Imperia­ Bearbeitung des Deutsch- weigert sich, ihm nach Troja zu eben Feldherr ist, weil er über von Stalingrad die Lektion der zulegen, zeigt, daß der Mythos eine Armee verfügt. Seine Be­ lismus unterdrückt gehaltenen Griechischen Theaters über­ folgen. Troja kann ohne ihn nicht Nibelungen nicht gelernt. ... wohl kein geeignetes Mittel ist, hauptung ist, daß dieses Verhält­ Erst wenn das Modell geändert Nationen die Möglichkeit ab, nehmen zwei Geier die Rolle des fallen, und mit seiner Wunde eine Lösung für ganz bestimmte bleibt er von der Heerführung nis in der Geschichte jederzeit wird, kann aus der Geschichte Konflikte zu zeigen. sich von kolonialer Unterwer­ antiken Chors. Weitere Auf­ ausgeschlossen. Das Dilemma vorkommen kann. Welchen gelernt werden.“ Die Nibelun­ Konsequenzen für die Darstel­ fung zu befreien, denn er faßt führungen folgen im April. ist von Menschen nicht lösbar. Zwecken dieses Verhältnis gen sind in Etzels Saal ge­ lung des Stücks liefert Müller in den Imperialismus nicht als An dieser Stelle läßt Sophokles dient, welche Absichten mit so schlachtet worden. Die deut­ Punkt 3: „Der Ablauf ist Herrschaft und Politik einer I. Heiner Müller, Philoktet einen Gott auftreten, der die nö­ einer Konstellation verfolgt wer­ schen Soldaten hätten das wissen zwangsläufig nur, wenn das Sy­ Klasse. Der Gang der Geschichte (Inhalt) tige Autorität hat, Philoktet zur den können, ob diese zu begrü­ können und das Modell ändern stem nicht in Frage gestellt wird. ist nicht zu begreifen: „In dieser Odysseus und Neoptolemos, der Teilnahme am Trojanischen ßen oder zu verwerfen sind, wird müssen. Dann wären sie nicht Komik in der Darstellung provo­ Gangart, die sich aus dem Blick­ Sohn des Helden Achill, betreten Krieg zu bewegen. Herakles er­ nicht bestimmt. Daher ist auch wie die Nibelungen umgekom­ ziert die Diskussion seiner Vor­ punkt einer Generation der Sinn­ die Insel Lemnos vor der Küste scheint auf einer Wolke und er­ durch die Aufhebung durch men, sondern hätten geschlach- aussetzungen. Nur der Clown gebung entzieht, liegt der Zwei­ Kleinasiens. Dort hat Odysseus klärt ihm, daß er ihm den göttli­ stellt den Zirkus in Frage. Philo­ fel am Fortschritt begründet. Er vor zehn Jahren auf Befehl der chen Arzt Asklepios nach Troja ktet, Odysseus, Neoptolemos: ist existentiell, solange die griechischen Könige, die Troja schicken werde, um die’Wunde drei Clowns und Gladiatoren ih­ Menschheit Gattungsbewußt­ erobern wollten, den Heerführer zu heilen. Dann sollen sie alle rer Weltanschauung.“ sein, dessen Voraussetzung die Philoktet ausgesetzt. Dieser war gemeinsam Troja erobern. Hiermit distanziert sich Mül­ Möglichkeit von Universalge­ durch einen Schlangenbiß am Die Aussetzung des Philoktet ler von allen drei Gestalten. Das schichte, nicht neu entwickelt Fuß unheilbar verwundet wor­ auf der Insel Lemnos wird von Mittel dazu ist die Komik. Alles hat.“ Müller behauptet, daß die den und hielt den Kriegszug auf. dem griechischen Dichter Ho­ ist offen. Offen sind aber nicht Menschen sich zunächst von den Nachdem es den griechischen mer in der „Ilias“ berichtet. nur die Überlegungen, die das Tieren unterschieden hätten, in­ Kriegsführern zehn Jahre lang Homer schrieb sein Werk über Publikum anstellen soll, sondern dem sie ihr Gattungsbewußtsein nicht gelungen ist, Troja einzu­ den Krieg um Troja zwischen offen ist auch, welche Kritik ei­ aufgaben: „Sein Verlust war der nehmen, greifen sie auf Philoktet 750 und 720 v.Chr. Er stärkte gentlich geführt wird, wenn alle Preis, der für den Auszug aus der zurück, einmal, um die Truppen, damit die Kriegsziele der grie­ zu komischen Figuren werden, Tierwelt gezahlt werden muß-' die auf ihn eingeschworen sind, chischen Sklavenhalter, die-780 deren Weltanschauung nicht ge­ te.“ Damit ging einher die Ent­ in die Schlacht zu treiben, zum mit der Kolonisierung der klein­ teilt und deren Handlungen nicht wicklung des Individuums. Aber zweiten wegen seines unfehlba­ asiatischen Küste begonnen hat­ bejaht werden können. heute, angesichts der Bedrohung ren Bogens, den er von seinem ten. 1983, also fünfzehn Jahre spä­ aller durch atomare Zerstörung Freund, dem zu den Göttern auf­ ter, nimmt Heiner Müller die des Planeten, dürfe der einzelne gestiegenen Herakles, geerbt 3. Die vielfältigen Möglichkei­ Aufführung des Stücks am Dra­ nicht wieder zum Tier werden. hat. ten, den Philoktet-Mythos zu matischen Theater Sofia zum Als solch „politisches Tier“ Odysseus wagt nicht, sich zu interpretieren Anlaß, eine neue Interpretation kennzeichnet er Odysseus, der zeigen, da er mit dem Haß Philo- Heiner Müller stützt sich auf den des Mythos zu liefern. zynisch von der „Unersetzlich­ ktets rechnet. Um Philoktet zu Mythos, durch den das Schicksal In einem Brief an den bulgari­ keit des lebenden zur Verwer­ fangen und an den Kriegsschau­ und die Handlungen der Men­ schen Regisseur Gotscheff tung des toten Philoktet“ über­ platz zu bringen, stiftet er Neo­ schen durch Ratschluß der Göt­ schreibt er: „Die totale Zerreiß­ geht. Das neue Gattungsbewußt­ ptolemos an, dem Ausgesetzten ter bestimmt sind. Die Menschen probe, der die menschlichen sein entsteht durch Selbstaufga­ vorzulügen, er habe Troja im können zwar falsch handeln und Kollektive in unserem vielleicht be der Individuen zugunsten ei­ Zorn verlassen und fahre nach auch dafür bestraft werden, aber .. . letzten Jahrhundert ausge­ nes weltweiten Kollektivs, dem Hause, weil Odysseus ihn um die ändern können sie nichts an dem setzt sind, wird die Menschheit sie sich zwecks Erhaltung des Waffen seines getöteten Vaters vorbestimmten Ablauf der Ge­ nur als ein Kollektiv überdauern. Planeten unterwerfen. Die Kro­ Achill gebracht habe. Das hat schichte. Der kommunistische Grundsatz ne der Schöpfung mausert sich Odysseus zwar getan, aber Heiner Müller schrieb „Philo­ KEINER ODER ALLE erfahrt zur Weltgesellschaft mit unde- Achills Sohn brennt darauf, bei ktet“ zwischen 1958 und 1964. auf dem Hintergrund des mögli­ mokratischen Zügen. der Eroberung Trojas eine glän­ In drei Punkten äußerte er sich chen Selbstmords der Gattung Im Januar 1992 fügte der Dra­ zende Rolle zu spielen und denkt 1968 zu seinem Stück. In Punkt 1 seinen endgültigen Sinn. Aber maturg des Deutsch-Griechi­ nicht daran, auf diesen Ruhm zu heißt es: „Die Handlung ist Mo­ der erste Schritt zur Aufhebung schen Theaters eine neue Inter­ verzichten. dell, nicht Historie. Haltungen des Individuums in diesem Kol­ pretation hinzu. Er schreibt im Durch seine Lügen bringt er zu zeigen, nicht Bedeutungen. lektiv ist seine Zerreißung, Tod Programmheft: „Müller schrieb Philoktet dazu, ihm den berühm­ Jeder Vorgang zitiert andere, oder Kaiserschnitt die Alternati­ das Stück zwischen 1958 und ten Bogen zu übergeben. Statt gleiche, ähnliche Vorgänge in ve des NEUEN MENSCHEN 1964, alsojn den finstersten Zei­ ihn aber mitzunehmen zum der Geschichte, soweit sie nach ... In diesem Sinn ist PHILOK­ ten des Kalten Krieges. Heute Schiff, bringt er ihn um, weil er dem Philoktet-Modell gemacht TET, gegen die modisch kurz müssen die Akzente anders lie­ l f. Odysseus und ihn bedroht und wurde und wird.“ Damit be­ schließende Interpretation als gen, und so finde ich es folge­ I, damit den verheißenen Sieg über hauptet Müller, daß die Ge­ Drama der Ent-Täuschung, das richtig, das Philoktet-Problem Troja gefährdet. Odysseus erfin­ schichte sich wiederholt, daß sie Negativ eines kommunistischen als Problem der Integration auf­ det eine neue Lüge, daß die Tro­ aus bestimmten Modellen zu­ Stücks.“ Heiner Müller hat et­ zufassen, das sich an der »Mas­ er Philoktet ermordet und sie bei­ sammengesetzt ist, die immer was entdeckt, womit er seine un­ ke* der Gesellschaft reibt, in der de ihm wegen des Seegangs nicht wieder vorkommen können. In historische Behandlung von Haß zur Pose geworden ist und hätten helfen können. Philoktet Punkt 2 führt er aus, wie das Phi­ Klassengegensätzen und die Ver­ Naivität und tönende Selbstge­ soll auch noch als toter Mann be­ loktet-Modell aussieht: „Das neinung ihres Inhalts rechtferti­ rechtigkeit tödlich sein können.“ nutzt werden, um den Kampf­ Philoktet-Modell wird bestimmt Philoktet (Programmheft) gen kann: die atomare Bedro­ Der Mythos wird wieder ein­ geist seiner Truppen zu beleben. von der Klassenstruktur der ab­ hung der Menschheit. Daß der mal passend zu den eigenen Vor­ Odysseus nimmt den Bogen an gebildeten Gesellschaft (die Ar­ „Umkehrung“ nichts an Aufklä­ tet und gesiegt. Will Heiner Mül­ Grundsatz „Keiner oder alle“ stellungen interpretiert, um neue sich, läßt Neoptolemos die Lei­ mee als Funktion des Feldherm, rung gewonnen. Was haben wir ler eine solche Lehre aus der Ge­ kommunistisch sei, ist seine Er­ Probleme der Gesellschaft zu be­ che tragen und treibt ihn zum eine Beziehung, die aus der Dia­ davon, wenn wir „den Feldherm schichte ziehen? Der Vergleich findung. Er spricht damit seine leuchten. Während Odysseus Schiff. lektik nur ideologisch herausge­ als Funktion der Armee“ haben? ist falsch. Bei Etzel war der Adel Überzeugung aus, daß an die und Neoptolemos als Vertreter halten werden kann: sie ist, Wir haben nach wie vor einen unter sich. Die Nibelungen wa­ Stelle der Klassengegensätze der „Totalität des Krieges“ er­ 2. Sophokles, Philoktet (Unter­ durch Umkehrung, aufhebbar) Feldherm und eine Armee, nur ren eingeladen, wenn auch nur, nicht die im Kommunistischen scheinen, wirkt Philoktet wie ein schiede) und von der Eigentumsform (die daß die Armee bestimmt. Diese damit Kriemhild sich an Hagen, Manifest beschriebene Assozia­ Opfer, das sich dem Maskenspiel Der griechische Tragödiendich­ Waffen, als Privatbesitz, sind plumpe Umdrehung spiegelt kei­ dem' Mörder ihres Gatten Sieg­ tion treten soll, „worin die freie des Odysseus verweigert. Er ter Sophokles, der das erste uns Handlungselemente, keine Re­ ne wirkliche Bewegung, da es fried, rächen konnte. Die „deut­ Entwicklung eines jeden die Be­ fallt, weil der Drahtzieher Odys­ überlieferte Drama über Philotet quisiten).“ Müller geht von ei­ keine erkennbaren Beweggründe schen Soldaten“ waren keine dingung für die freie Entwick­ seus den Dünkel des jungen Neo­ schrieb, führte die Handlung bis ner Klassengesellschaft aus. gibt. Ob die Umkehrung besser Gäste vor Stalingrad. Vielmehr lung aller ist“. Das Kollektiv ist ptolemos für den Krieg instru­ zu dem Punkt, an dem Philoktet, Aber seine nähere Erläuterung ist, entzieht sich der Beurteilung. hatten sie in einem Angriffskrieg nicht dazu da, dem einzelnen mentalisiert und tödlich wirken durch die Lügen des Neo- zeigt, daß es nicht um Menschen­ Wenn Heiner Müller dann kon­ die Sowjetunion überfallen. Sie Menschen die Entfaltung seiner läßt. ptolemos überredet, diesem den gruppen mit Interessen geht, kret wird, sieht man, daß seine starben nicht wegen ihrer Nibe­ Kräfte zu ermöglichen, sondern Quellenhinweis: Heiner Müller, Philo­ Bogen übergibt. Neoptolemos sondern um Abhängigkeitsver­ Indifferenz den Klasseninteres­ lungentreue, sondern weil die der einzelne Mensch soll Teile ktet, in: Mauser, Rotbuch 184; Heiner aber verläßt ihn nicht, als er in hältnisse, die nicht als konkret sen gegenüber zu angreifbaren deutschen Faschisten die soziali­ von sich selber aufgeben, um Müller Material, Reclam Leipzig 1275 einem Anfall seiner Schmerzen, gesellschaftliche Verhältnisse Vergleichen fuhrt. Er behauptet stische Sowjetunion um jeden sich den Anforderungen des Kol- — (anl)

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