Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

Kloster Nettersheim

Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

Projektantrag zum Sonderprogramm des Landes Nord- rhein-Westfalen „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“

Antragsteller Eifelgemeinde Nettersheim Krausstraße 2 53947 Nettersheim www.nettersheim.de

Ansprechpartner Bürgermeister Wilfried Pracht Telefon 02486 - 7891 E-Mail: [email protected]

und

Herr Norbert Crump Telefon 02486 - 7832 E-Mail: [email protected]

Ort, Datum Nettersheim, 16. Februar 2016

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

Inhaltsverzeichnis

Nr. Thema Seiten

1. So bunt wie das Leben – interkulturelle Integration in der 5-13 Eifelgemeinde Nettersheim

Definition und Ausgangslage 5-6 Elementare Säulen 6 Partner und qualifizierte Betreuung 6-7 Bildung und Sprache 8 Ausbildung und Beschäftigung 8 Therapeutische Betreuung und Gesundheit 9 Kulturelle und politische Teilhabe 9 Synergien für das gesamte Quartier und multifunktionale 9 Nutzung Interkommunale Zusammenarbeit 9-10 Pragmatische Handlungs- und Erlebnisfelder 10 Organigramm Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für 11 Flüchtlingshilfe und Integration Partner (Unterschriften) 12-13

2. Die Eifelgemeinde Nettersheim 14-16

Bevölkerungsentwicklung 14-15 11 Orte - ein Ganzes 15 Familien 15-16 Die Schätze der Eifelgemeinde 16 Auszeichnungen 16

3. Der Zentralort Nettersheim 16-19

Naturerlebnisdorf 17 Infrastruktur 18-19

4. Städtebauliches Entwicklungskonzept für den 20-22 Zentralort Nettersheim

Sanierungsgebiet 20 Masterplan Nettersheim 21 Interkommunales Entwicklungskonzept mit der 21-22 Gemeinde Blankenheim

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5. Kloster Nettersheim 22-26

Geschichte 22-23 Beschreibung 23-24 Kapelle zum Hl. Antonius 24 Lourdes Grotte 25 Bedeutung für den Zentralort Nettersheim 25

6. Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe 25-39 und Integration

Flüchtlingshilfe in der Eifelgemeinde Nettersheim 25-27 Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration 27 Partner 28-32 Nutzungskonzept Kloster Nettersheim als Quartierzentrum 32-24 für Flüchtlingshilfe und Integration Integration und Synergien für das Quartier als oberste Ziele 34-38 Quartiersmanager für Flüchtlingshilfe und Integration 38 Umnutzung des Baudenkmals – Maßnahmen und Kosten 38-39

7. Zusammenfassende Kostenschätzung 40

8. Anlagen 41

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1. So bunt wie das Leben - interkulturelle Integration in der Eifelgemeinde Nettersheim

Definition und Ausgangslage

Ein tief greifendes Ereignis wie die aktuelle Migration zieht weitreichende politi- sche, kulturelle, ökonomische und soziale Restrukturierungen nach sich. Bis sich die Veränderungen durch die neue Einwanderungswelle voll entfalten, wird es Jahrzehnte dauern. Und sie werden voraussichtlich in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft sehr unterschiedliche Entwicklungen auslösen. Die Integration wird unsere Institutionen, uns selbst und die Immigranten verändern. Auf diese Herausforderung muss die Gesellschaft mit nachhaltigen Gestaltungsstrategien antworten. Darin liegt das Motiv des Nettersheimer Vorhabens: Der Prozess soll sich nicht selbst überlassen bleiben, sondern mit allen Akteuren bewusst gestal- tet werden.

Im Nettersheimer Vorhaben wird der Begriff "Integration" als Prozess der Ein- gliederung und Einbindung in die gesellschaftlichen Kernbereiche Bildung, Ausbil- dung, Wohnen, Arbeitsmarkt, Gesundheitsversorgung, kulturelle und politische Teilhabe verstanden. Für das Gelingen von Integrationsschritten reklamiert das Vorhaben gleichermaßen die Verantwortung und das Engagement sowohl der Eingewanderten wie der Angehörigen der Aufnahmegesellschaft, woraus sich für beide Seiten neue Talente, Sichtweisen, Mentalitäten und Wissen gewinnbringend eröffnen.

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Mit einer befristeten Aufenthaltserlaubnis erhalten Flüchtlinge alle sozialen Rech- te, die auch deutschen Staatsbürgern zustehen, sie sind also berechtigt zur Auf- nahme einer Erwerbstätigkeit oder einer Ausbildung, sie haben das Recht, in eine private Wohnung zu ziehen und erhalten Leistungen nach SGB II (Grundsiche- rung für Arbeitsuchende) oder SGB XII (Sozialhilfe). Im Krankheitsfall können sie medizinische Leistungen beanspruchen, die durch die gesetzliche Krankenversi- cherung gewährleistet werden.

Eine Entlastung der Kommunen zeichnet sich zukünftig durch eine Lockerung na- tionaler Vorgaben im Zugang zu Integrationsmöglichkeiten ab. Eine deutliche Erleichterung könnte eintreten, wenn Asylbewerber und geduldete Flüchtlingen unter noch festzulegenden Bedingungen Zugang zu den Integrationskursen nach dem Zuwanderungsgesetz erhalten würden. Hinsichtlich der Berufsförderung und Arbeitsvermittlung könnten Kommunen die Möglichkeit erhalten, Asylbewerber und Geduldete in Maßnahmen der Regelförderung zu integrieren. Diese Maßnah- men würden auf einer gesicherten kontinuierlichen Basis ein Mindestmaß an so- zialer und wirtschaftlicher Aktionsfähigkeit für Flüchtlinge herstellen, die ansons- ten von der Aufnahmegesellschaft über Jahre hinweg zu einem alimentierten Le- ben in Apathie und gesellschaftlicher Exklusion verurteilt sind.

Elementare Säulen

Im Quartierzentrum sollen für das Gelingen von Integration, begleitet von star- ken Partnern und einer qualifizierten Betreuung, pragmatische Handlungs- und Erlebnisfelder in den Kernbereichen Bildung und Sprache, Ausbildung und Be- schäftigung, therapeutische Betreuung und Gesundheit, kulturelle und politische Teilhabe, Synergien für das gesamte Quartier und multifunktionale Nutzung so- wie interkommunale Zusammenarbeit geschaffen werden.

Partner und qualifizierte Betreuung

Die kommunale Gemeinschaft ist ein wichtiger Akteur an der Basis zur Förderung der Integration. Die aktuellen Herausforderungen binden jedoch schon im star- ken Maße Ressourcen und Personal. Daher ist es wichtig, für den Prozess starke und qualifizierte Partner zu gewinnen.

Das Nettersheim Vorhaben wird durch folgende Partner aktiv unterstützt:

Stiftung der Cellitinnen Bildungswerk Nettersheim Familienzentrum Nettersheim Vital Offene Jugendarbeit Tanzoffensive Nettersheim Rumänien Sunshine Literaturhaus Nettersheim Agentur für Arbeit UNO Flüchtlingshilfe Vereinsgemeinschaft Nettersheim Johanniter Flüchtlingsinitiative Nettersheim Gemeindesportverband Nettersheim Kunst- und Kulturbahnhof Nettersheim Förderverein für Naturschutz, Hei- mat- und Kulturpflege Nettersheim

Neben diesen starken Partnern ist insbesondere zur Koordination und Vernetzung der Einsatz eines Quartiermanagers notwendig.

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Besonders hervorzuheben ist, dass neben diesen starken Partnern sich Frau Khadra Sufi bereit erklärt hat, als Botschafterin für das Vorhaben zu fungieren und das Institut Pro Dialog die wissenschaftliche Begleitung übernehmen wird.

Botschafterin Khadra Sufi

Ihre Fluchterlebnisse hat Khadra Sufi mit dem Buch "Das Mädchen, das nicht weinen durfte" (Spiegel-Bestseller) ergreifend geschildert. Als Zeitzeugin des bedrückenden Schicksals von Millionen Flüchtlingen setzt sie sich seit- dem für die Programme der UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn ein. Als Jugendliche mit ihren Eltern vor somalischen Mili- zen über Ägypten nach Deutschland geflohen, gelang es ihr als 16jährige, in Deutschland ohne Eltern Fuß zu fas- sen. Aus einem Bonner Asylbewerberheim heraus schaff- te sie es, eine Berufsausbildung als Arthelferin aufzu- nehmen. Ihre Kolleginnen ahnten nicht, dass Sie wegen ihrer Mittellosigkeit in einer Garage leben musste. Mit unbändigem Willen hat sie es heute zur bekannten Jour- nalistin, Moderatorin (u. a. beim WDR) und Modeschöpfe- rin gebracht. Unter den Flüchtlingen ist sie ein Glücks- kind, wie sie betont. Mit eindrucksvollem Elan und voller Überzeugungskraft will sie ihr unverhofftes Glück zurückgeben und engagiert sich für Flüchtlinge, so auch als Botschafterin für das "Quartierzentrum für Flüchtlinge und Integration" in Nettersheim.

Khadra Sufi Botschafterin

Wissenschaftliche Begleitung durch das Institut pro Dialog

Mit einem Integrationsmonitoring sollen die Abläufe und Aktivitäten gemessen und daraufhin bewertet werden, wie erfolgreich die vorgegebenen Ziele erreicht werden. Die Bewertung und fachliche Begleitung der Akteure wird an Hand von anerkannten integrationsrelevanten Qualitätskriterien vorgenommen. Zur Reali- sierung der Projektziele wird eine Weiterqualifizierung und laufende Beratung der Akteure durch die wissenschaftliche Begleitung implementiert.

Dr. Mohammad Heidari Institut Pro Dialog

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Bildung und Sprache

Auf die zunächst fremde Kultur kön- nen Flüchtlinge, die zumeist in größ- ter Not geflohen sind, nicht vorbe- reitet sein. Die daraus folgende Hilflosigkeit verlangt nach sozialen Kontakten, aber auch nach verbind- licher Vermittlung von grundle- genden Werten und Regeln der Aufnahmegesellschaft, etwa über die selbstverständliche Gleichstel- lung von Frauen im privaten und öffentlichen Leben. Der Respekt vor den Werten und Regeln fundiert primär die weiteren Integrationsschritte. Unbestritten verlangt die gesellschaftli- che Teilhabe einen frühen Spracherwerb, so dass Deutschkurse unterschiedli- chen Fortgeschrittenengrades konsequent angeboten werden.

Ausbildung und Beschäftigung

Händeringend sucht das Handwerk nach Auszubildenden und findet zu wenige, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen. Gemeinsam haben nun das Bundesbil- dungsministerium, die Bundeagentur für Arbeit und der Zentralverband des Deutschen Handwerks die "Wege in die Ausbildung für Flüchtlinge" initiiert. Ziel sei nicht die Rekrutierung von Hilfskräften, sondern die Ausbildung von Fachkräften. Einer Ausbildung vorangestellt werden sollen berufliche Schnupper- und Orientierungsmaßnahmen sowie anspruchsvolle Berufspraktika in überbe- trieblichen Bildungszentren des Handwerks.

Die Beschäftigungsinitiative des Quartierzentrums wird die Vermittlung von jun- gen Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit mit einem passenden Repertoire an Unterstützungsmechanismen flankieren: Spracherwerb, Berufskunde, Berufsori- entierung, Vermittlung in Praktika, Vermittlung in Handwerksbetriebe, ausbil- dungsbegleitende Stützkurse zum beruflichen Fachunterricht.

Ältere Flüchtlinge erreichen Deutschland mit äußerst heterogenen Qualifikatio- nen. Unter ihrer Passivität leiden alle gemeinsam, solange sie keiner Beschäfti- gung nachgehen dürfen. Bis zur Arbeitserlaubnis nutzt das Quartierzentrum sein bestens funktionierendes Netzwerk, um der Langeweile, die viele Flüchtlinge als Wertlosigkeit empfinden, mit sinnvoller ehrenamtlicher Aktivität zu begegnen, die nicht nur reale Werte, sondern auch Akzeptanz in der Bevölkerung schafft. Dabei spielen die Flüchtlingsinitiativen in Nettersheim, in den umliegenden Kommunen und im Kreis eine zuverlässige kooperative Rolle, ebenso die Vereine, Bürgergruppen und Kulturinitiativen. Nach Erlangung des geklärten Aufenthalts- status erfasst das Quartierzentrum die Qualifikationen und Begabungen der Flüchtlinge, hilft bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen und vermittelt erfolgversprechende Kontakte.

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Therapeutische Betreuung und Gesundheit

Einigen Flüchtlingsgruppen müssen besonders geschützte Lebensbedingungen sogar unter Separation gewährt werden. Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, allein lebende Frauen, religiöse Minderheiten etc. benötigen besonderen Schutz und gezielte Betreuung. Ihnen sollen im Quartierzentrum geeignete Lebensbe- dingungen geschaffen werden, in einigen Bereichen exklusiv wie etwa Therapie- angebote für traumatisierte Menschen.

Prävention, gesundes Leben und abwechslungsreiche Ernährung sollen angeregt werden; eine umfassend ärztliche Betreuung wird gewährleistet, auch unter Be- rücksichtigung religiöser Empfindungen. Vor allem werden Begegnungen unter- einander und mit der Aufnahmegesellschaft bei interkulturellen Festen und im kreativen Schaffen mit Musik, Sport, Theater, Kunst, Literatur arrangiert.

Kulturelle und politische Teilhabe

Nicht nur für Flüchtlinge gilt: Zugehörig zu einer Gemeinschaft fühlt sich nur, wer eine Bedeutung in ihr hat und wer einen essentiellen Beitrag für ihre Vergesell- schaftungsprozesse liefert. Wer desintegriert ist oder bleibt, fühlt sich rasch wertlos. Und wer desintegriert ist, gleitet leicht in Lethargie oder dissoziale Ver- haltensmuster ab.

Demokratische Gemeinwesen bewerten die Teilhabe ihrer Bürger als elementar für das Zusammenleben und das Erreichen höchster Niveaus menschlicher Äuße- rungsformen, weil freie, selbstbewusste und verantwortungsvolle Menschen ihre Gestaltungsfähigkeiten in der sozialen Auseinandersetzung gemeinsam einbrin- gen. In ihren Gedanken spiegeln sich die Qualität des Lebens, Traditionen und Überzeugungen, in ihren Ambitionen Entdeckungs- und Handlungswillen. Im Quartierzentrum werden alle denkbaren Formen kulturellen Schaffens geför- dert. Darüber hinaus werden die lebendigen Strukturen der Kulturkommune Net- tersheim eingebunden, um auch Berührungen mit der Hochkultur herbeizufüh- ren. Im Haus werden Mitwirkungsräte der Flüchtlinge institutionalisiert, um beste Entwicklungen in Diskurs und gemeinsamer Abstimmung zu erreichen.

Synergien für das gesamte Quartier und multifunktionale Nutzung

Begegnung verbindet, baut Vorurteile ab und fördert die Integration. Daher soll das Nettersheimer Vorhaben Synergien für das gesamte Quartier mit sich brin- gen und eine multifunktionale Nutzung sicherstellen.

Interkommunale Zusammenarbeit

Die kommunale Familie hat im Rahmen der Flüchtlingshilfe und Integration gleichgelagerte Herausforderungen zu meistern. Vernetzung und gegenseitige Hilfestellungen erleichtern diese und helfen im gemeinsamen Miteinander Pro- blemstellungen konstruktiv anzugehen und zu lösen. Daher soll das Nettershei-

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration mer Vorhaben mit seinen qualifizierten Angeboten – dies vor allem auch vor dem Hintergrund der guten Erfahrungen der vergangenen Jahre - über den Gemein- degrenzen hinaus den kommunalen Partnern zur Verfügung stehen.

Pragmatische Handlungs- und Erlebnisfelder

Die Eifel und Nettersheim mit einer reichen Kulturgeschichte und einer vitalen Alltagskultur leben selbstbewusst und fröhlich ihre kulturellen Traditionen.

Aus der Liebe zur gelebten Regionalkultur erklären sich die offene Haltung und die begründete Kraft, auf Fremde und Fremdes vorurteilsfrei zuzugehen und ih- ren Kulturen auf Augenhöhe zu begegnen. Für die meisten ist Fremdes nicht un- bequem oder beängstigend, sondern bereichernd. So gehen Erzieher/innen in den Vorschuleinrichtungen, Sozialarbeiter/innen der Offenen Jugendarbeit, Leh- rer/innen unserer Schulen und die zahlreichen Akteure der Vereine und Bürger- gruppen offen auf Flüchtlinge zu und realisieren eigene Begegnungsprogramme.

In der Gesamtschule Blankenheim-Nettersheim etwa wurde eine eigene Vorbe- reitungsklasse für Flüchtlingskinder geschaffen, die so sukzessive an den Regel- unterricht herangeführt werden.

Unter Mitwirkung Nettersheimer Jugendlicher hat die Offene Jugendarbeit ein konkretes Konzept zur Integration junger Flüchtlinge entworfen und realisiert. Vereine praktizieren die Aufnahme vor allem junger Flüchtlinge, das Familien- zentrum implementierte Beratung und Unterstützung für Flüchtlingsfamilien, Handwerksbetriebe bieten sich für Berufspraktika an.

Auch unter der Bedrohung des ländlichen Raumes durch die demographischen Einbrüche sehen die meisten Bürger/innen im Zuzug einen Gewinn und im inter- kulturellen Dialog eine Bereicherung. Sie erwarten aber, dass die Integration planvoll und nachhaltig gestaltet wird. Genau dieses Ansinnen bildet den Kern des Nettersheimer Vorhabens "Kloster Nettersheim - Quartierzentrum für Flücht- lingshilfe und Integration".

Vor diesem Hintergrund haben die Eifelgemeinde Nettersheim und die genannten Partner bereits konkrete pragmatische Handlungs- und Erlebnisfelder für das Nettersheimer Vorhaben erarbeitet, die jedoch ständig weiterzuentwickeln sind.

▪ Die deutsche Sprache als Grundlage der Integration ▪ Bildung als Zukunftsgrundlage ▪ Dinge des alltäglichen Lebens ▪ Gesundheitsprävention ▪ Kinder und Jugendliche sind unsere Chance ▪ Sport verbindet ▪ Wir machen uns unsere Umgebung schön ▪ Kunst und Kultur als Mittel der Traumata-Therapie ▪ Multifunktionale Nutzungen als verbindendes Element ▪ Beschäftigungsinitiative

Diese Handlungs- und Erlebnisfelder werden in Nr. 6 weitergehend beschrieben.

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Organigramm Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

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Partner Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

Eifelgemeinde Nettersheim Stiftung der Cellitinnen

Wilfried Pracht Dieter Kesper Bürgermeister Vorstandsvorsitzender

Familienzentrum Nettersheim Förderverein für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege Nettersheim

Eva Schröder Resi Nießen Leiterin Familienzentrum Geschäftsführung

Bildungswerk Nettersheim Gemeindesportverband Nettersheim

Wolfgang Düx Norbert Crump Hauptamtlicher Mitarbeiter Vorsitzender

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Eifel Vital Vereinsgemeinschaft Nettersheim

Uschi Mießeler Karl Reuter Mitarbeiterin Eifelgemeinde Net- Ortsvorsteher tersheim

Tanzoffensive Nettersheim Literaturhaus Nettersheim

Doris Neff Dr. Kerstin Wolff Vorsitzende Diplom-Bibliothekarin

Kunst- und Kulturbahnhof Offene Jugendarbeit Nettersheim

Sonja Dittebrandt Kerstin Wassong Archäologin Jugendbetreuerin

Rumänien Sunshine, die Agentur für Arbeit, die Johanniter, die Flüchtlingsinitiati- ve Nettersheim sowie UNO-Flüchtlingshilfe haben ihre Partnerschaft im Rahmen des Vorhabens ebenfalls verbindlich zugesagt.

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2. Die Eifelgemeinde Nettersheim

Die Eifelgemeinde Nettersheim liegt im Südwesten Nordrhein-Westfalens in der Mittelgebirgslandschaft der Kalkeifel in der Nähe der belgischen Grenze. Sie ist dem Kreis Euskirchen und dem Regierungsbezirk Köln zugeordnet. Seit der kom- munalen Neugliederung im Jahre 1969 gehören zur Eifelgemeinde Nettersheim folgende 11 Ortschaften:

▪ Bouderath ▪ Buir ▪ Engelgau ▪ Frohngau ▪ Holzmülheim ▪ ▪ Nettersheim ▪ Pesch ▪ Roderath ▪ Tondorf ▪ Zingsheim

Das Gebiet der Eifelgemeinde Nettersheim umfasst eine Fläche von 94,35 km2. Mit jeweils über 40 % werden die größten Anteile der Flächen landwirtschaftlich und als Waldfläche genutzt. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche beträgt 11,27 %.

Der Zentralort Nettersheim besitzt einen Bahnanschluss und eine sehr gute Infra- struktur. Weiteren Zentralortscharakter haben Marmagen - mit der Eifelhöhenklinik als größtem Arbeitgeber der Eifelgemeinde Nettersheim – und Zingsheim als Sitz der Gemeindeverwaltung.

Bevölkerungsentwicklung

Derzeit leben rund 7.400 Einwohner in der Eifelgemeinde Nettersheim. Die Ein- wohner verteilen sich auf die einzelnen Ortsteile wie folgt:

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Von einem deutlich niedrigeren Niveau (5.841 EW) ausgehend ist bis zum Ende der 1980er Jahre ein leichtes Bevölkerungswachstum um etwa 7 % zu verzeich- nen. Darauf folgte eine starke Wachstumsphase. Bis zum Jahr 2005 stiegen die Einwohnerzahlen auf 8.013 Einwohner, was ein Wachstum von 28 % bedeutet. Zwischen 2005 und 2013 musste auch die Eifelgemeinde Nettersheim einen Be- völkerungsverlust um 575 Einwohner bzw. um etwa 7 % verzeichnen.

Bei der Betrachtung der aktuellen Altersstruktur zeigen sich die typischen Spitzen der Baby-Boomer-Generation. Mit einem Anteil von rund 32 % an der Bevölke- rung ist die Altersgruppe der 40- bis unter 60-Jährigen am bevölkerungsstärks- ten. Demgegenüber ist die Bevölkerungsgruppe der 25- bis unter 30-Jährigen und noch stärker der bis unter 6-Jährigen besonders schwach repräsentiert. Es wird deutlich, dass ein großer Teil der Bevölkerung kurz vor der Beendigung der Berufstätigkeit steht, zeitgleich aber nur ein deutlich geringerer Anteil der Bevölke- rung ins Berufsleben einsteigen wird. Damit einhergehend sind vielzählige Heraus- forderungen, denen sich Nettersheim in Zukunft stellen muss. Namentlich sind hier der Fachkräftemangel oder Tragfähigkeitsprobleme sozialer Infrastrukturein- richtungen zu nennen.

11 Orte - ein Ganzes

Alle Orte können auf eine lange Geschichte bis in das frühe Mittelalter oder sogar die Römerzeit zurückblicken. Die Dörfer in der Eifelgemeinde Nettersheim zeich- nen sich durch ein gutes Miteinander und ein reges Vereinslebens aus. Die Be- reitschaft zum Ehrenamt ist sehr groß. In den Orten der Eifelgemeinde Netters- heim konnten eine Vielzahl von Maßnahmen in ehrenamtlicher Mitarbeit umge- setzt werden. Hierbei wurden Friedhofswege angelegt, Friedhofsmauern saniert, Jugendtreffs geschaffen, Dorfgemeinschaftshäuser saniert, Feuerwehrgerätehäu- ser gebaut oder öffentliche Platzflächen angelegt.

Familien

Familien können sich in allen Orten der Eifelgemeinde Nettersheim sehr wohl fühlen. Die familienfreundliche Eifelge- meinde Nettersheim bietet 5 Kinderta- gesstäten (Engelgau, Marmagen, Net- tersheim, Tondorf, Zingsheim) mit U3 Betreuungsangeboten. Die Gesamtschu- le Blankenheim-Nettersheim (Schul- zentrum Nettersheim) und ein Grund- schulverbund mit zwei Standorten (Zingsheim und Marmagen) sind vor Ort. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch weiterführende Schulen, die mit eingesetzten Schulbussen sowie der DB in 10 bis 30 Minuten erreichbar sind. Familienfreundlichkeit wird in der Eifelgemein- de Nettersheim großgeschrieben. Dies zeigt sich auch in der Unterstützung der jungen Familien durch das Bezuschussen von Mittagsmahlzeiten, Betreuungsan- geboten ab 13 Uhr und der Kindergartenbeförderung. Das Familienzentrum för-

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration dert und unterstützt Kinder und Familien in unterschiedlichen Lebenslagen. Die Bildungsangebote in den Bereichen Bewegung, Entspannung, Musik, Kreativität, Ernährung, aber auch diverse Betreuungsmöglichkeiten, z.B. Kleinkinderbetreu- ung für Kinder von 1-3 Jahren oder Ferienbetreuung, sind nur einige Maßnahmen des Familienzentrums zur Unterstützung von jungen Familien.

Die Schätze der Eifelgemeinde

Die reichhaltige Natur- und Kulturlandschaft mit beeindruckenden Bau- und Bodendenk- mälern sowie Geotopen machen Nettersheim zu einem Lebensraum mit nachhaltiger ökolo- gischer Qualität. Für das landschaftlich gepräg- te Nettersheim sind zudem der Wald und die Holzwirtschaft von besonderer Bedeutung. Das Thema Klima und Energie hat in den vergan- genen Jahren immer mehr an Bedeutung ge- wonnen. Mit der Nachbargemeinde Blanken- heim wurde so ein gemeinsames Klimaschutzkonzept entwickelt. Seit dem Jahre 2014 konnte zudem die Energieagentur Eifel am Standort Nettersheim etabliert werden.

Die Inwertsetzung dieser Schätze bringt vor allem in den Bereichen Tourismus und Infrastruktur Synergien mit sich, die in alle Orte der Eifelgemeinde Netters- heim ausstrahlen.

Auszeichnungen

Die Eifelgemeinde Nettersheim und ihre Ortschaften sind bereits vielfach ausge- zeichnet worden. Jüngste Auszeichnungen waren:

▪ Auszeichnung von Nettersheim als Sieger im Wettbewerb "Bundeshauptstadt im Naturschutz" der Deutschen Umwelthilfe in der Teilnehmerklasse unter 10.000 Einwohner und damit als "Naturschutzkommune 2007"

▪ Auszeichnung von Nettersheim als Sieger im Wettbewerb "Bundeshauptstadt der Biodiversität" der Deutschen Umwelthilfe in der Teilnehmerklasse unter 10.000 Einwohner und damit als Biodiversitätskommune im Jahre 2011

▪ Auszeichnung von Nettersheim auf der Landesgartenschau NRW in Zülpich für vorbildliches Engagement für den Klimaschutz mit dem 1. Preis des Kommu- nalwettbewerbs HolzProKlima im Jahre 2014

3. Der Zentralort Nettersheim

Nettersheim kann auf eine lange Geschichte bis in die Römerzeit zurückblicken. Denkmäler aus dieser Zeit wie die Tempelanlage „Görresburg“, eine Befesti- gungsanlage („Burgus“) und eine römische Siedlung („Vicus Marcomagus“) fin- den sich entlang der Agrippastraße. Die Franken legten im frühen Mittelalter den Grundstein für die heutigen Siedlungsstrukturen. Der Ort erscheint 867 in einem

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Dokument Lothars II. als „Nefresheim“. Im Mittelalter existierten in Nettersheim drei Burganlagen.

Während der französischen Besetzung um 1800 ge- hörte Nettersheim zum Kanton Blankenheim im Saar- Departement, während der Preußenzeit zwischen 1815 und 1818 zum Kreis Blankenheim. Der Anschluss an die 1871 erbaute Eisenbahnstrecke von Köln nach Trier öffnete Nettersheim neue Entwicklungsperspekti- ven. So wurde um die Jahrhundertwende die damalige Heinrich-Sophia Burg (Bild rechts) in eine Kuranstalt umgewandelt und machte Nettersheim zum ersten Kneippkurort der Eifel. Zwar verlor Nettersheim das Prädikat Kneippkurort schon nach wenigen Jahrzehnten, dennoch war ein Grundstein für den Fremdenverkehr in Nettersheim gelegt.

Nettersheim war im weiteren geschichtlichen Verlauf Teil des Kreises Gemünd (1818–1928), der später zum Kreis (1929–1971) umbenannt wurde. Seit der kommunalen Neugliederung im Jahr 1969 ist Nettersheim der Zentralort der Eifelgemeinde Nettersheim.

Naturerlebnisdorf

Der heutige Zentralort der Gemeinde hat sich als "Bundeshauptstadt für Na- tur- und Umweltschutz" einen Namen gemacht. Das Naturerlebnisdorf Net- tersheim mit dem Naturzentrum Eifel, dem Archäologischen Landschaftspark, dem Holzkompetenzzentrum Rhein- land und der Energieagentur Eifel bie- tet ein reiches Angebot für alle, die Natur, Geologie, Geschichte, Kli- ma/Energie sowie Wald und Holz ent- decken wollen.

Nebeneinrichtungen des Naturzent- rums Eifel sind das Jugendgästehaus, das Eifelhaus, der Wohnmobilhafen, das Haus der Fossilien, das Bauern- haus am Naturzentrum sowie die Rö- mische Taverne. Nettersheim liegt zu- dem an bedeutenden Wander- und Fahrradwegen, wie zum Beispiel der Eifelsteig. Durch die Angebote des Na- turzentrums Eifel, die touristischen Angebote sowie die Übernachtungs- möglichkeiten, z. B. im Jugendgäste- haus, kann sich das Naturerlebnisdorf Nettersheim jedes Jahr über tausende von Besucherinnen und Besucher freuen.

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Infrastruktur

Die touristische Entwicklung des Zentralortes Nettersheim und die Inwertsetzung von Natur, Geologie, Geschichte, Klima/Energie sowie Wald und Holz haben Strahlkraft in die Entwicklung der Infrastruktur.

Nettersheim beherbergt mehrere Gaststätten und Cafés, Bäckereien und einen Metzger. In direk- ter Nähe des Bahnhofs befindet sich eine Bankfi- liale und einige Meter weiter eine Poststelle. Außerdem sind in Net- tersheim das Schulzent- rum (Standort Gesamt- schule Blankenheim- Nettersheim), das Sport- zentrum mit Kunstrasen- platz und Tennisplätzen, eine Turnhalle mit Lehrschwimmbecken, mehrere Kin- derspielplätze, das Familienzentrum einschließlich Kindertagesstätte, der Jugend- treff Annex, das Bildungswerk, der Kunst- und Kulturbahnhof, das Literaturhaus sowie verschiedene Ärzte und einige Einzelhandelsgeschäfte zu finden.

Die Infrastruktur von Nettersheim deckt auf kurzem Wege alles ab, was für das tägliche Leben benötigt wird und bietet drüber hinaus noch attraktive und inte- ressante Freizeit- und Bildungsangebote.

Die nächstgelegenen größeren Städte Aachen (ca. 50 km Luftlinie), Bonn (ca. 40 km) und Köln (ca. 50 km) sind über die innerhalb einer Stunde zu erreichen. Regionale Anbindungen bestehen zudem über die Bundesstraßen 258 (Aachen–Koblenz) und 51 (Köln–Trier) nach Bad Münstereifel und zur Kreisstadt Euskirchen.

Von besonderer Bedeutung ist auch der Bahnhof in Net- tersheim (Köln/Trier). Durch die Zusammenlegung der Bahnsteige, den Ausbau ei- nes Park- & Ride Parklatzes sowie die komplette Neuge- staltung in den Jahren 2013 bis 2015 entspricht der Bahnhof modernsten An- sprüchen und ist eine wich- tige Anlaufstelle für Pendler in die nahe gelegenen städ- tischen Ballungszentren.

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4. Städtebauliches Entwicklungskonzept für den Zentralort Nettersheim

Die Vorgaben des Einzelhandelserlasses werden in der Eifelgemeinde Netters- heim konsequent verfolgt. Großmärkte an den Ortsrändern sind nicht erwünscht. Durch eine Stärkung des Gewerbes in der Ortslage sollen die Ortskerne gefördert werden und lebenswert erhalten bleiben.

Sanierungsgebiet

Im Jahre 1991 wurde für den Bereich „Bahnhofstraße/Steinfelder Straße“ und „Am Kirchberg“ eine Satzung über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebie- tes Nettersheim erlassen. Diese Satzung wurde im Jahre 2008 um den Bereich des ehemaligen Herz-Jesu-Klosters Nettersheim und im Jahre 2009 um den Be- reich „Holzentwicklungspark Urftstraße“ erweitert.

Zwischenzeitlich hat der Gemeinderat beschlossen, für den Ort Nettersheim eine dritte Erweiterung des bisher förmlich festgelegten Sanierungsgebietes für die Ertüchtigung des kommunalen Gebäudebestandes (Schul- und Sportzentrum) in Nettersheim „Schulstraße/Höhenweg“ vorzunehmen und hierzu eine Satzung gem. § 142 Abs. IV Baugesetzbuch (BauGB) im vereinfachten Sanierungsverfah- ren zu erlassen (nachstehend Ausdehnung des Sanierungsgebietes Nettersheim).

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Masterplan Nettersheim

Im Jahr 2008 erarbeitete die Eifelgemein- de Nettersheim einen Masterplan für den Zentralort mit dem Ziel, bisher entwickel- te städtebauliche Einzelmaßnahmen und Planungsideen aufzugreifen, qualitativ weiterzuentwickeln und mit neuen Pla- nungsideen zu ergänzen. Im Rahmen des Entwicklungsprozesses wurden drei Schwerpunktthemen mit Tourismus, Städ- tebau sowie Verkehr identifiziert und kon- kretisiert. Auf der Grundlage des Master- planes sind in den vergangenen Jahren im Rahmen der Städtebauförderung eine Vielzahl von strukturellen Verbesserungsmaßnahmen im Zentralort Nettersheim durchgeführt worden. Beispielhaft können hier das Literaturhaus Nettersheim sowie die Platzgestaltung Steinfelder Straße genannt werden.

Interkommunales Entwicklungskonzept mit der Gemein- de Blankenheim

Im Jahre 2015 wurde mit der Nachbargemeinde Blankenheim ein Interkommuna- les Entwicklungskonzept erarbeitet. Dieses Konzept beinhaltet auch einen Vertie- fungsbereich Nettersheim mit dem Zentralort Nettersheim. In Weiterentwicklung

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration des Masterplanes Nettersheim wurden hierbei die Bereiche Naturforum Nettersheim (Natur- zentrum, Holzkompetenzzentrum, Haus der Fossilien und Energieagentur Eifel), Quartiers- zentrum Burg Nettersheim, Jugendgästehaus, Turn- und Schwimmhalle, Familienzentrum, Schulzentrum sowie Sportzentrum untersucht sowie hierfür zukunftsfähige Entwicklungspo- tenziale aufgezeigt. Ergänzend zum status quo und zur weiteren Entwicklung sollen die The- men Flüchtlingshilfe, Integration und Quartierszentrum im Gesamtprozess plat- ziert und gemeinsame Synergien herausgearbeitet werden.

5. Kloster Nettersheim

Das ehemalige Herz-Jesu-Kloster in der Klosterstraße 12 in Net- tersheim ist ein unter Denkmal- schutz stehendes Baudenkmal. Die in den Jahren 1919 und 1920 erbaute neobarocke Anlage ent- stand nach einem Entwurf des Kölner Architekten Thomas Klee (1870–1925). Nach einer zeitwei- ligen Nutzung als Alten- und Pflegeheim Haus Tannenblick steht das auf einem 29.909 m² großen Grundstück stehende En- semble seit dem Jahr 2008 leer und ist zum Verkauf ausge- schrieben.

Geschichte

Die Entstehung des Herz-Jesu-Klosters in Nettersheim nahm ihren Ursprung während des Ersten Weltkriegs. Nachdem zu Ende des Jahres 1916 an der örtli- chen Volksschule die Diphtherie ausbrach, auf die weitere Epidemien 1917 folg- ten, kamen im Oktober desselben Jahres auf eine Bitte des Pfarrers an St. Martin die ersten Cellitinnen aus deren Mutterhaus in Köln (Severinstraße) nach Net- tersheim. Dort bezogen sie zunächst das ehemalige Jagdhaus des Industriellen Bicheroux in der Steinfelder Straße und nahmen in der Haupttätigkeit die Kran- kenpflege auf. Daneben unterrichteten sie die Mädchen des Ortes im Haushalt, um sie auf eine Arbeit als Hausmädchen vorzubereiten. Der Orden wählte Net- tersheim zum einen wegen seines Klimas und der waldnahen Lage, zum anderen auch auf Grund der inzwischen bestehenden Kontakte als Standort für ein Kin- dererholungsheim. Nachdem im Februar 1919 am Nordausgang des Ortes ein größeres Grundstück angekauft werden konnte, war die Klosteranlage bereits 1920 baulich fertig gestellt. Die Einweihung folgte im Juni 1921. Die Stromver- sorgung erfolgte zu Beginn über das Elektrizitätswerk Schleiden, die Wasserver- sorgung zunächst über das Ortsnetz. Da dieses jedoch häufigen Schwankungen

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration unterlag, stellte die Einrichtung auf Eigenversorgung über eine Quelle am Eschepütz um, an deren Stelle sich das sogenannte Marxkreuz befindet. Erst in den 1960er Jahren wurde wieder ein Anschluss an die kommunale Wasserversor- gung hergestellt. Die Schwestern bezogen zunächst den Kapellenflügel und erst später den nach Nordosten anschließenden Bauteil. Die Anlage diente in der Fol- ge nicht nur als Fürsorge- und Kindererholungsheim, sondern auch Urlaubern und anderen Gästen zur Beherbergung sowie als Erholungsstätte für die Schwes- tern der verschiedenen Ordensniederlassungen.

Während die Gastkinder im Untergeschoss Aufnahme fanden, das auch den Kü- chentrakt enthielt, lagen die Gästezimmer des Erholungsheimes sowie je ein kleiner und ein großer Speisesaal im Erd- und Obergeschoss. Der nordöstliche Flügel des Dachgeschosses diente als Schlafsaal für die Hauskinder. Die Schwes- tern führten bis 1958 zudem den örtlichen Kindergarten. 1928 entstand neben dem bereits bestehenden Spielplatz nebst Planschbad eine Liege- und Ruhehalle für die Kinder, die jedoch im Jahr 1978 nach einem Brand gemeinsam mit eben- falls in Mitleidenschaft gezogenen Wirtschaftsgebäuden abgerissen wurde. Das Haus diente im Laufe seines Bestehens verschiedenen Nutzungen. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs noch als Durchgangslazarett für die von der Westfront sich zurückziehenden Einheiten der Wehrmacht eingerichtet, war es später Aus- weichkrankenhaus für das Kreiskrankenhaus des Kreises Schleiden in Mecher- nich. Danach erfolgte wieder wie zuvor eine Nutzung als Erholungsheim für Stadtkinder aus dem Kölner Raum und dem Ruhrgebiet; daneben als Hauswirt- schaftsschule, als Rehabilitationseinrichtung für Kriegsversehrte und als Einrich- tung zur Rekonvaleszenz von Senioren.

1984 erfolgte die Einrichtung des Alten- und Pflegeheims Haus Tannenblick. Die gerontopsychatrische Einrichtung der Krankenanstalten in Zülpich-Hoven bot bei 40 Betten Betreuungsmöglichkeiten für 50 hilfsbedürftige alte und psychisch er- krankte Menschen. 1987 verließen die letzten Schwestern Nettersheim, die Lie- genschaft blieb jedoch im Besitz der Kongregation. Nachdem im Jahr 2000 die Zülpicher Klinik mit ihren Tochteranstalten in die Marienborn GmbH überführt wurde, zu denen auch das Haus Tannenblick als Filiale des Altenzentrums St. Eli- sabeth gehörte, fiel wenige Jahre darauf die Entscheidung zum Neubau von Haus Tannenblick, in das die zuletzt (2007) 53 Bewohner nach dessen Fertigstellung Anfang 2008 umzogen. 2014 feierte die Einrichtung ihr 30-jähriges Bestehen. Seit der Schließung des Pflegeheims im Jahr 2008 steht die Immobilie, unterbro- chen von gelegentlichen Kulturveranstaltungen, ungenutzt. Im März 2008 wur- den zahlreiche Teile des zum Haus Tannenblick gehörigen Mobiliars im Wege ei- nes Hilfsgütertransportes nach Rumänien verbracht. Die Eintragung des Klosters in die Denkmalliste der Gemeinde Nettersheim er- folgte am 13. Dezember 1988 (Denkmal Nr. A 145).

Beschreibung

Die 14-achsige Anlage wird durch einen Mittel- und zwei Seitenrisalite gegliedert, wobei der linke zugleich den Kapellentrakt aufnimmt. Der Mittelrisalit wird durch das aufwändige Sandsteinportal geprägt, an dessen Seiten zur Zierde Putten an- gebracht sind, die nach oben mit Inschriftmedaillons bekrönt werden (zur linken: AD; zur rechten: 1920). Über dem Sockelgeschoss aus grob behauenen roten

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Sandsteinquadern erhebt sich das Erdgeschoss mit Rauputzwänden und Fenster- rahmungen aus Sandstein, darüber das verschieferte Obergeschoss. Nach oben wird der Bau durch ein schiefergedecktes Mansarddach abgeschlossen. Die Rück- front (Waldseite) ist, entgegen der Straßenseite einfach und funktional gehalten, mit einem braunen Rauputz versehen. Der über einen eigenen Zugang verfügen- de eingeschossige Anbau am Nordostflügel entstammt nicht der ursprünglichen Planung, sondern entstand ebenfalls bereits in den 1920er Jahren. Straßenseitig begrenzt eine Stützmauer aus Haustein das Klosterareal, in die Garagen und Treppenaufgänge integriert sind. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befin- det sich ein Parkplatz, der auch für Besucher des Klosters zur Verfügung steht.

Kapelle zum Hl. Augustinus

Der dreiseitig abgeschlossene Kapellentrakt verfügt zur Südwestseite über einen eigenen Zugang durch ein Seitenportal. Er erfährt zur Schauseite eine besondere Akzentuie- rung durch sein geschweiftes Satteldach mit aufsitzendem oktogonalen Dachreiter. Die 1921/22 eingerichtete und dem Hl. Augusti- nus geweihte Kapelle, bestehend aus der Kapelle und einer Seitenkapelle, erstreckt sich über das Erd- und das Obergeschoss. Darunter befand sich im Souterrain ur- sprünglich die Waschküche, darüber im Dachgeschoss unter anderem Zimmer für die Lehrmädchen. Die ursprüngliche Innen- ausgestaltung der Kapelle ist infolge von Neuausgestaltungen weitgehend nicht mehr erhalten. Bei der Erneuerung der Bleivergla- sungen wurden die Bildthemen und -motive im Wesentlichen beibehalten, aber stärker geometrisiert. Ansonsten entfiel der Schmuck aus ihrer Entstehungszeit. Den aus der Pfarrkirche St. Viktor in Oberbreisig rüh- renden barocken Holzaltar aus der Zeit um 1700 arbeitete zuletzt 1924 der Bildhauer Henri Helwegen (Koblenz) restaurierend wieder auf. Zur Aufstellung in der Kloster- kapelle wurde die in der Giebelnische des Altars aufgestellte Holzfigur des Hl. Nikolaus in eine den Ordenspatron Augustinus dar- stellende Figur umgearbeitet. Die dem Jahr 1415 entstammende Glocke der Kapelle ge- langte 1966 auf Veranlassung des Bistums Aachen an die Pfarrgemeinde. 1971 im We- ge des Umbaus (u.a. schwarzer Marmorboden, Anstrich und Beleuchtung) und 1972 durch Ergänzung des Inventars (Marienfigur) erfuhr die Kapelle zuletzt Ver- änderungen. Eine Nutzung der zwischenzeitlich entweihten Kapelle für Konzerte, Ausstellungen oder weitere kulturelle Veranstaltungen ist möglich.

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Lourdes-Grotte

Im Jahr 1924 entstand oberhalb der Kapelle nach Auftrag der damaligen Oberin eine Lourdes-Grotte, die über einen Treppenaufgang mit dem Kloster verbunden ist. Ihre Ausführung lag in Händen des Godesberger Grottenbaugeschäfts J. Krämer, das später auch die Grotte am Chor der St. Martin-Kirche in Nettersheim herstellte. Zu der Grotte oberhalb des Klosters fanden in den Jahren nach ihrer Errichtung wiederholt Lichterprozessionen der Schwestern und Dorfbewohner statt. Am westlichen Ende der Hauptachse des französischen Klostergartens wur- de zu Ende der 1950er oder in den frühen 1960er Jahren zudem eine Figur der Muttergottes aus Banneux installiert. Während ihr Aufstellort verwaist ist, wurde die in der Grotte aufgestellte Marienstatue durch Vandalismus zerstört.

Bedeutung für den Zentralort Nettersheim

Das Kloster Nettersheim ist ein prägendes Baudenkmal im Sanierungsgebiet Net- tersheim und daher für die städtebauliche Entwicklung von herausragender Be- deutung. Es liegt zudem aufgrund seiner Historie und seiner Ortsbildprägung im besonderen Interesse der Dorfbevölkerung. Durch den seit Jahren bestehenden Leerstand ist die Bausubstanz in Gefahr, weshalb neue Nutzungsformen anzu- streben sind.

Aufgrund seiner zentralen Lage können viele Synergien für die Infrastruktur im Ort geschaffen werden. Sämtliche Infrastruktureinrichtungen, wie der Bahnhof, das Naturzentrum Eifel, das Literaturhaus, die Turn- und Schwimmhalle, das Fa- milienzentrum, das Schulzentrum oder das Sportzentrum können vom Kloster aus in kurzer Zeit fußläufig erreicht werden.

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Das Kloster in Nettersheim soll zu einem Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration umgenutzt werden.

Flüchtlingshilfe in der Eifelgemeinde Nettersheim

Die Schutzsuchenden sind in der Eifelgemeinde Nettersheim herzlich willkom- men. Gleichwohl stellt die Entwicklung auch die Eifelgemeinde Nettersheim vor besondere Herausforderungen.

Im Januar 2015 waren in der Eifelgemeinde Nettersheim rund 30 Asylbewerber untergebracht. Diese Zahl ist heute auf rund 200 Personen angestiegen. Im Ver- gleich zur Gesamteinwohnerzahl (Stand 31.12.2015 = 7.438) beträgt der Anteil der Flüchtlinge somit rund 2,7%.

Die Eifelgemeinde Nettersheim verfolgt bei der Flüchtlingshilfe eine dezentrale Strategie. Massenunterkünfte können Konflikte schüren und erschweren die In- tegration. Schutzsuchende dürfen nicht an die Ränder der Orte gedrängt, son-

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration dern Sie müssen in unserer Mitte aufgenommen werden. Unsere Dörfer sollen die neue Heimat der Schutzsuchenden sein.

Im Rahmen der dezentralen Strategie werden die Flüchtlinge in kleinere Wohn- gemeinschaften über alle 11 Orte der Eifelgemeinde Nettersheim verteilt. Hier- durch können demographisch bedingte Leerstände aufgefangen werden. Bei ei- ner gelungenen Integration sind die Schutzsuchenden zudem ein Gewinn für die Dorfgemeinschaften bis hin zur Vereinswelt.

Die Dorfbevölkerung wird und wurde im Rahmen von Bürgerversammlungen und im Rahmen der Lokalen-Agenda-Beiräte auf die hiermit verbundenen Herausfor- derungen eingestellt.

Bewusst werden für die Unterbringung der Flüchtlinge keine Gemeinbedarfsein- richtungen in Anspruch genommen. Turnhallen oder Sportzentren sollen auch in Zukunft der Allgemeinheit zur Verfügung stehen, wodurch die positive Grundhal- tung der Bevölkerung gegenüber den „Neuankömmlingen“ aufrecht erhalten werden kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die ständige Betreuung der Ein- richtungen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Eifelgemeinde Nettersheim vor allem aber auch durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, z. B. als Hau- spaten. Hier konnte ein Netzwerk von über 80 Personen aufgebaut werden.

Gemeinnützige Arbeit stärkt nicht nur die Akzeptanz in der Bevölkerung, sondern bietet den Schutzsuchenden auch sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten und entschärft Konfliktpotenzial. Gemeinnützige Arbeit reicht aus, das Selbstwertge- fühl der Schutzsuchenden zu stärken, zur Schaffung langfristiger Perspektiven wird die Heranführung an den Arbeitsmarkt vorbereitet.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Bildung. Integra- tion kann nur dann erfolgreich gestaltet werden, wenn die Schutzsuchenden die deutsche Sprache erlernen. Über das Bildungswerk Nettersheim werden entspre- chende Sprachkurse angeboten. Auch wenn diese sehr gut besucht werden, müssen alle schutzsuchenden Nationalitäten dieses Bildungsangebot als Selbst- verständlichkeit und gleichzeitig auch als Verpflichtung begreifen. Schutzsuchen- de, die hierbei vorbildlich mitwirken, werden belohnt und bei der Ausgabe in der Kleiderkammer oder bei der Einrichtung des Wohnraumes bevorzugt behandelt.

Eingerichtete Fahrdienste erleichtern die Teilnahme und straffen die Organisati- onsstruktur. Weiterhin müssen aber auch Alleinstehende mit Kindern und Frauen ausnahmslos die Möglichkeit haben, an den Bildungsangeboten teilzunehmen. Daher ist während der Ausbildungszeiten die Frage der Kinderbetreuung von be- sonderer Wichtigkeit. Ein entsprechendes Betreuungsangebot wird derzeit aufge- baut.

Kinder und Jugendliche sind unsere Chance. In Kindergärten oder Schulen wer- den frühzeitig Kontakte geknüpft und die deutsche Sprache erlernt. Neben der Kleinkindbetreuung spielt daher auch die offene Jugendarbeit eine besondere Rolle. Die Jugendbetreuerin der Gemeinde Nettersheim hat hierzu eine umfang- reiche Konzeption ausgearbeitet (siehe Anlage) und aktiv mit der Integration der jugendlichen Flüchtlinge begonnen.

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

Mobilität spielt in der landschaftlich geprägten Eifelgemeinde Nettersheim eine gewichtige Rolle. Auch wenn über Linienverkehr, Taxi-Bus und Bahn schon gute Angebote bestehen, bekommt jeder Flüchtling ein wenig Freiheit durch die Be- reitstellung eines eigenen Fahrrads vermittelt. Eine entsprechende Fahrradwerk- statt befindet sich derzeit im Aufbau.

Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

Unterschiedliche Nationaltäten und Konfessionen suchen Schutz bei uns. Oft sind es ganze Familien die kommen vielfach aber auch Einzelpersonen. Nicht selten haben die Neuankömmlinge schreckliche Dinge erlebt, sind traumatisiert und ha- ben eine lange Reise über das Mittelmeer oder den gesamten Balkan hinter sich.

Auch wenn sich die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge und die praktizierte Vorgehensweise bisher absolut bewährt haben (siehe vorherigen Punkt), ist das Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration ein wichtiger Baustein für den weiteren Gesamtprozess.

Ein Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration soll die begonnenen Pro- zesse aufgreifen und ausbauen, Anlaufpunkt für Flüchtlinge aller Nationen sein, die Kräfte bündeln, die Grundlagen für eine erfolgreiche Integration schaffen, sowie Synergien für das gesamte Quartier und für die interkommunale Zusam- menarbeit mit sich bringen.

Aufgrund nationaler und konfessioneller Unterschiede sowie Unterschiede bei den familiären Verhältnissen bedürfen einige Flüchtlingsgruppen einer stärkeren Be- treuung.

Anzusprechen sind hier insbesondere Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Traumatisierte, alleinstehende Jugendliche und religiöse Minderheiten. Zudem kann nicht verschwiegen werden, dass andere Kulturen ein gleichberechtigtes Frauenbild nicht kennen. Daher müssen Frauen besonders geschützt werden.

Um diese Personengruppen stärker an die Hand nehmen und eine ständige fach- liche Betreuung sicherstellen zu können, beinhaltet das Quartierzentrum für die- se Personengruppen nach Bedarf temporäre therapeutische Aufenthaltsmöglich- keiten.

Insgesamt basiert die Konzeption auf folgenden Säulen:

▪ Partner ▪ Qualifizierte Betreuung ▪ Bildung und Sprache ▪ Ausbildung und Beschäftigung ▪ Therapeutische Betreuung und Gesundheit ▪ Kulturelle und politische Teilhabe ▪ Synergien für das gesamte Quartier und multifunktionale Nutzung ▪ Interkommunale Zusammenarbeit

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Partner

Die Einrichtung eines Quartierzentrums für Flüchtlingshilfe und Integration wird durch starke Partner unterstützt. Im Einzelnen:

Stiftung der Cellitinnen

Die Stiftung der Cellitinnen betreibt über die Marienborn GmbH das Pflege- zentrum St. Hermann-Josef am Ortsausgang Nettersheim in Richtung Marmagen. Das Pflegezentrum steht als gemeinnützige Einrichtung insgesamt 79 körperlich pflegebedürftigen und psychisch kranken Menschen des mittleren und gehobenen Lebensalters aller Glaubensrichtungen offen. Weiterhin ist die Stiftung der Celli- tinnen Eigentümer des Klosters Nettersheim. Sie ist bereit, dieses für die Zwecke der Einrichtung eines Quartierszentrums für Flüchtlingshilfe und Integration kurz- fristig zur Verfügung zu stellen.

Familienzentrum Nettersheim

Seit seinem Start im Jahre 2008 hat sich das Familienzentrum in der Gemeinde kontinuierlich etabliert und steht jun- gen Familien bis hin zu Senioren und Seniorin- nen bei unterschiedli- chen Anliegen hilfreich zur Seite. Die Aufga- benschwerpunkte des Familienzentrums Net- tersheim liegen in den Bereichen Betreuung, Bildung und Bera- tung. Eine der Haupt- aufgaben des Familienzentrums ist die Unterstützung von Familien und die Ver- einbarkeit von Familie und Beruf. Die Bildungsangebote orientieren sich an den Bedürfnissen der Familien. Die verschiedenen Aktivitäten finden an unterschiedli- chen Orten der Gemeinde statt und sind für alle Mitbürger offen. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Euskirchen, der Erziehungsberatungsstelle, dem Kinderschutzbund, der Lebenshilfe, dem Gesundheitsamt, Ärzten und Therapeuten und der Arge ist eine optimale Beratung in Problemfällen und mit Hilfe eines umfangreichen Verzeichnisses von Beratungs- und Therapiemöglich- keiten aus dem gesamten Kreis Euskirchen über eine Vermittlung an Fachleute gut möglich. Zur Abrundung des Angebots veranstaltet das Familienzentrum re- gelmäßig Infoabende in den unterschiedlichen Einrichtungen der Gemeinde. Es werden Themen, z.B. aus den Bereichen Gesundheit, Entspannung, Prävention (kindlicher Missbrauch, Medienkompetenzen) und Erziehungskompetenzen be- handelt. Die vielfältigen Veranstaltungen des Familienzentrums werden in einem Jahresprogramm gebündelt und über die entsprechenden Medien einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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Förderverein für Naturschutz-, Heimat- und Kulturpflege Nettersheim e. V.

Der Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege Nettersheim e. V. hat sich im Jahre 1989 gegründet. Der Verein fördert und unterstützt die Gemeinde Nettersheim bei ihren Bemühungen im Bereich von:

▪ Natur- und Landschaftsschutz sowie Dorfökologie ▪ Geologie und Fossilienkunde ▪ Archäologie und Denkmalschutz ▪ Heimat- und Kulturpflege mit Brauchtum und Mundart ▪ Flüchtlingshilfe

Bildungswerk Nettersheim

Das Bildungswerk Nettersheim in Trägerschaft des Fördervereins Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege Nettersheim e. V. ist eine nach dem Weiterbildungsge- setz (WbG NRW) anerkannte Bildungseinrichtung. Im Januar 2012 hat sich das Bildungswerk Nettersheim erstmals erfolgreich einer Qualitätsprüfung unterzo- gen. Das Bildungswerk Nettersheim ist nun eine nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierte Einrichtung der Weiterbildung. Ein jährlich durchzuführendes internes Audit wurde am 18.11.2014 und ein ebenfalls jährlich durchzuführendes Überwa- chungsaudit am 12.03.2014 durch ein akkreditiertes Unternehmen (Intertek Certification GmbH) positiv abgeschlossen. Am 13.01.2015 fand die erste Rezer- tifizierung statt. Auch diese konnte ohne Beanstandung durch das beauftragte Büro (ICG International Certification Group) durchgeführt werden. Das erworbe- ne Zertifikat hat Gültigkeit bis Januar 2018. Jährlich müssen Interne- und Über- wachungsaudits durchgeführt werden. Das Zertifikat ist Voraussetzung für die Anerkennung als Einrichtung der Erwachsenenbildung. Mit Wirkung vom 1. April 1998 hat der Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege e.V. dieses Bil- dungswerk von der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendarbeit an berufsbildenden Schulen Nordrhein-Westfalen e.V. (LAG), als Einrichtung der Weiterbildung nach § 23 Weiterbildungsgesetz (WbG), übernommen. Die Anerkennung durch die Be- zirksregierung Köln erfolgte nach Zustimmung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW rückwirkend zum 01.04.1998. Die Einrichtung trägt von die- sem Zeitpunkt an die Bezeichnung „Bildungswerk Nettersheim“.

Gemeindesportverband Nettersheim

Der Gemeindesportverband Nettersheim hat sich aus allen gemeindlichen Sport- vereinen der Gemeinde Nettersheim entwickelt. Neben den Aufgaben der Pflege und Förderung des Amateursports kooperiert der Gemeindesportverband mit sei- nen Mitgliedsvereinen, unterstützt seine Mitglieder bei der Erfüllung ihrer Aufga- ben und stellt dem Gemeinderat sachkundige Bürger für den Jugend- und Sport- ausschuss zur Wahl.

Zu den hervorzuhebenden Aktivitäten des Gemeindesportverbandes gehört das jährlich stattfindende Sport- und Erlebniswochenende für Kinder der Altersklasse 8-10 Jahre. Hierfür werden alle Kinder aus dem Gemeindegebiet der betreffen-

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration den Altersklasse persönlich eingeladen, so dass jährlich ca. 120–150 Kinder an dieser herausragenden Veranstaltung teilnehmen.

Eifel-Vital

Im Projekt "Eifel Vital" arbeiten die Kommunen Bad Münstereifel, Blankenheim, Dahlem und Nettersheim zusammen. Mehr als 140 Kooperationspartner - Betrie- be und Anbieter - aus den Bereichen Gesundheits- und Tourismuswirtschaft be- teiligen sich aktiv und entwickeln gemeinsame Angebote. "Eifel Vital" vereint alle Angebote zu den Themen Gesundheit, Wellness, Coaching und ist zentrale In- formationsplattform für Vitalangebote in der Region.

Vereinsgemeinschaft Nettersheim

Der Vereinsgemeinschaft Nettersheim gehören 22 Vereine an. Das Angebot reicht von Theater über Musik bis hin zu sportlichen Angeboten.

Tanzoffensive Nettersheim

Die Tanzoffensive Netters- heim bietet ein umfangrei- ches Ausbildungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Bereich Tanz, Ausdruck und darstel- lende Kunst an. Angefangen von der tänzerischen Früher- ziehung bis zum Klassischen Ballett, Mo- dern Dance, Jazz Dance, Hip Hop und Step Tanz, hat jeder die Möglichkeit, verschiedene Tanzstile zu erlernen. Die Altersstruktur in der Tanzoffensive ist unterschiedlich. Die „Kleinsten“ erler- nen Ihre ersten „Tanzschritte“ in der Tänzerischen Früherziehung. Aber auch Er- wachsene haben die Möglichkeit Jazz Tanz, Modern Dance, Hip Hop etc. zu erler- nen. Mit zum Ausbildungsprogramm zählen regelmäßige Aufführungen von Musi- cals, Tanz- und Theatervorstellungen. Haupthaus der Tanzoffensive Nettersheim ist das Schulzentrum am Höhenweg.

Literaturhaus Nettersheim

Das Literaturhaus mit Bücherei bietet an seinem neuen Standort in der Steinfel- der Straße 12 in Nettersheim in angenehmer Atmosphäre sowie freundlichen und hellen Räumlichkeiten in historischem Ambiente ein reichhaltiges, vielseitiges und aktuelles Medienangebot, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen interessant.

Zum Literaturhaus gehört auch die Literatour. Hierzu zählen Wanderlesungen, Lesungen an besonderen Orten, Lesenächte, kulinarische Lesungen, Bilderbuch- kinos, Schreibwerkstätten, Filmvorführungen etc.

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Kunst- und Kulturbahnhof Nettersheim

Der Kunst- und Kulturbahnhof Nettersheim ist im alten Bahnhofsgebäude Bahnhofstraße 16 in Nettersheim unter- gebracht. Hier sind regelmäßige Ausstellungen nationaler und internationaler Künstler, thematische Ausstellungen und Künstlerprojekte zu finden. Betreut wird die Einrich- tung durch den Freundeskreis Kuba Nettersheim, der auch künstlerische Projekte mit begleitet.

Offene Jugendarbeit (Jugendbetreuerin)

Die Jugend ist ein wichtiger Bestandteil des Gemeinschaftslebens in der Eifelge- meinde Nettersheim. Die gemeindliche Jugendbetreuerin, die dem Familien- zentrum angehört, betreut alle Jugendeinrichtungen in der Kommune. Zentraler Anlaufpunkt ist der Jugendtreff Annex am Schulzentrum Nettersheim.

Flüchtlingsinitiative Nettersheim

Im Rahmen der Flüchtlingshilfe zeichnet sich die Eifelgemeinde Nettersheim durch große Hilfsbereitschaft aus. Im Rahmen der Flüchtlingsinitiative Netters- heim haben über 80 Ehrenamtler Hauspatenschaften übernommen, helfen bei den Dingen des täglichen Lebens oder geben private Sprachkurse.

Rumänien Sunshine

Rumänien Sunshine wurde am 01.11.2005 gegründet. Rumänien Sunshine ist ein eingetragener Verein und ausschließlich gemeinnützig tätig. Im Vordergrund steht die Hilfe bedürftiger Menschen und Einrichtungen in und um die Gemeinde Gura Ocnitei sowie die Unterstützung der umliegenden Krankeneinrichtungen und des Altenheims. Rumänien Sunshine hält in der Eifelgemeinde Nettersheim ein Lager vor. Bei der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften und im Rahmen ge- meinnütziger Arbeit haben bereits Kooperationen stattgefunden.

Johanniter

Die Johanniter Unfallhilfe betreibt seit vielen Jahren Kindertageseinrichtungen, sowie Kinder- und Jugendhäuser. Seit Herbst 2015 betreut sie deutschlandweit minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die seitens der Jugendämter in Obhut genommen wurden oder in Wohngruppen leben. Mit dieser Erfahrung sind die Johanniter kompetente Partner. Das Büro des Ortsverbandes Euskirchen befindet sich im Ortsteil Buir. Weiterhin unterhalten die Johanniter in Roderath eine Klei- derkammer. Im Bedarfsfall konnte hierauf bereits zurückgegriffen werden.

Agentur für Arbeit

Bereits seit vielen Jahren besteht ein enger und freundschaftlicher Kontakt zur Agentur für Arbeit. Wurden in den vergangenen Jahren vor allem Arbeitsbeschaf- fungsmaßnahmen und Beschäftigungsmaßnahmen auf den Weg gebracht, küm-

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration mert man sich nun gemeinsam um die Integration von Flüchtlingen in Form ge- meinnütziger Arbeit, Berufspraktika, Vermittlung in den Arbeitsmarkt und be- rufsbegleitender Maßnahmen.

UNO-Flüchtlingshilfe

Für viele Flüchtlinge sind die Flüchtlingslager des UNHCR, dem Flüchtlingshilfs- werk der Vereinten Nationen, der erste und oft einzige sichere Platz, den sie fin- den können. Dort werden die Kinder und ihre Familien mit dem Lebensnotwen- digsten versorgt. Sie erhalten etwas zu essen, sauberes Trinkwasser und eine Unterkunft. Ein Zelt, eine wärmende Decke geben ihnen wieder Geborgenheit.

Die UNO-Flüchtlingshilfe ist der deutsche Partner des UNHCR. Seit 1980 fördert sie Hilfsprojekte für Flüchtlinge im In- und Ausland. Ihre Leitlinien sind die Ach- tung und Umsetzung der Genfer Flüchtlingskonvention sowie der UN- Menschenrechtscharta. Ihr Hauptziel ist es, das Leben von Flüchtlingen zu schüt- zen und Flüchtlingen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

Ihre Aufgabe ist die finanzielle Unterstützung von Flüchtlingsprojekten im In- und Ausland für

• lebensrettende Nothilfemaßnahmen im akuten Krisenfall. • Aus- und Weiterbildungsprogramme für eine bessere Zukunft. • Hilfsprogramme für freiwillig zurückkehrende Flüchtlinge. • psychosoziale Therapie für traumatisierte Flüchtlinge. • Asylverfahrensberatung in Deutschland. • Vernetzung und Qualifizierung haupt- und ehrenamtlicher Helfer, die sich in Deutschland für Flüchtlinge engagieren.

Nutzungskonzept Kloster Nettersheim als Quartierzent- rum für Flüchtlingshilfe und Integration

Das Kloster Nettersheim bietet sich aufgrund seiner räumlichen Gegebenheiten (Nutzfläche 3.000 qm bis 4.000 qm) sowie der Außenbereichsflächen für die Entwicklung zu einem Quar- tierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration an. Vor dem Hintergrund der beschriebenen Partnerschaften wurde zur Um- nutzung des Klosters Netters- heim in ein Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration ein Nutzungskonzept entspre- chend den beigefügten Planun- terlagen erarbeitet. Zudem wird dieses nachstehend näher kurz erläutert.

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

Keller

Die Räumlichkeiten im Keller sind barrierefrei von der Klosterstraße aus erreich- bar, so dass sich diese sehr gut als Lager eignen. Aus diesem Grund sollen dort die zentrale Kleiderkammer und das zentrale Möbellager untergebracht werden. Weiterhin ist angedacht, eine Fahrradwerkstatt einzurichten.

Zudem befindet sich im Keller die Heizzentrale, die dringend einer Modernisie- rung bedarf und die an die neue Nutzung anzupassen ist. Vor diesem Hinter- grund soll im Rahmen der Gesamtmaßnahme ein neuer Kessel zur energetischen Verwertung von Holz (700 kW) installiert sowie ein entsprechendes Vorratslager geschaffen werden.

Um Transportfahrten aller Art sowie Personentransporte zum Beispiel im Rahmen der Sprachkurse durchführen zu können, ist die Beschaffung eines Elektroautos mit entsprechenden Kapazitäten Teil des Konzeptes. Zur Multiplikatorenwirkung ist der Parkplatz gut sichtbar am Eingangsbereich zu den Kellerräumlichkeiten geplant. Weiterhin soll dort eine entsprechende Ladestation entstehen, die auch durch Externe nutzbar ist und somit eine entsprechende Synergie für das gesam- te Quartier darstellt.

Souterrain

Das Souterrain bietet laut Nutzungskonzept dem ehrenamtlichen Quartierma- nagement eine Plattform. Unter ehrenamtlichem Quartiermanagement sind die Flüchtlingsinitiative Nettersheim, die Vereinsgemeinschaft, der Gemeindesport- verband, Rumänien Sunshine, der Kunst- und Kulturbanhof, die Johanniter und die Tanzoffensive Nettersheim zu verstehen.

Im Souterrain besteht die Möglichkeit der Tagesarbeit, der Koordination und Ver- netzung. Weiterhin stehen Räumlichkeiten für die Angebote des ehrenamtlichen Quartiermanagements zur Verfügung (Vereinsaktivitäten, Vitalität, Tanz etc.).

Darüber hinaus ist im Souterrain ein Werkraum platziert. Hier können praktische Fortbildungen, Freizeitbeschäftigungen oder aber auch Kunstprojekte stattfinden.

Erdgeschoss

Das Erdgeschoss bietet vielfältigste Nutzungsmöglichkeiten. Die Kapelle mit ih- rem Ausgang in den Klostergarten sowie mit ihrem besonderen Ambiente bietet beste Möglichkeiten für eine multifunktionale Nutzung. Hier können Kunstausstel- lungen, Konzerte, kulturelle Veranstaltungen, Hochzeiten oder gemeinsame Fei- erlichkeiten stattfinden.

Weiterhin ist im Erdgeschoss das Familienzentrum Nettersheim mit seinen vielfäl- tigen Angeboten in den Bereichen Betreuung, Bildung und Beratung vorgesehen. In diesem Zusammenhang wird auf das als Anlage beigefügte Jahresprogramm des Familienzentrums verwiesen.

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

Die Hausleitung ist zudem als zentrale Anlaufstelle unmittelbar am Haupteingang platziert.

Obergeschoss

Das Obergeschoss steht laut Nutzungskonzept der Beschäftigungsinitiative und dem hauptamtlichen Quartiermanagement zur Verfügung.

Unter Beschäftigungsinitiative sind insbesondere in Kooperation mit der Agentur für Arbeit gemeinnützige Arbeit, Berufspraktika- und Arbeitsvermittlung, Vermitt- lung in den Arbeitsmarkt sowie berufliche Fortbildungen und Seminare zu verste- hen.

Der Quartiermanager subsumiert sich unter den Begriff hauptamtliches Quar- tiermanagement. Der Quartiermanager hat neben dem Hauptthema Flüchtlings- hilfe/Integration die Entwicklung des Quartierzentrums fachlich zu begleiten, die Partner zu vernetzen, die Handlungs- und Erlebnisfelder zu koordinieren, die Verbindungen zum Quartier herzustellen und die interkommunale Zusammenar- beit zu forcieren.

Dachgeschoss

Im Dachgeschoss werden laut Nutzungskonzept die Themen Jugendarbeit, Bil- dung und Sport platziert.

Die Offene Jugendarbeit erhält hierbei eine Räumlichkeit, die als Jugendtreff ge- nutzt werden kann. Unmittelbar anschließend befindet sich ein Medienzentrum mit Bibliothek (Literatur in mehreren Sprachen, Computer, Internet und Skype- Station).

Ein Fitnessraum kann zur sportlichen Betätigung genutzt werden. Weiterhin sol- len hier zum Beispiel im Rahmen Eifel vital Seminare und Programme zu den Themen Gesundheit und Erholung stattfinden.

Das Bildungswerk bietet in Kooperation mit den übrigen Partnern vielfältigste Bildungs- und Fortbildungsseminare an. Beispielhaft sind hier Sprachkurse, Schreibwerkstätten, Erste Hilfe Kurse, Gesundheitsseminare oder Seminare wie „Unsere demokratische Grundordnung“ zu nennen.

Integration und Synergien für das Quartier als oberste Ziele

Die Schutzsuchenden dürfen nicht allein gelassen werden. Für eine erfolgreiche Integration muss man sie an die Hand nehmen und vor allem Kontakt sowie Ver- bindungen nach außen herstellen.

Durch die bestehenden Partnerschaften kann ein umfangreiches und fachlich fundiertes Betreuungsangebot geschaffen werden. Die Gemeinschaftseinrichtun- gen, die Versammlungs-/Seminarräume, die Kapelle sowie der Außenbereich bie-

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration ten beste Möglichkeiten, die Integration zu stärken und Synergien für das ge- samte Quartier aufzubauen.

Vor diesem Hintergrund wurden gemeinsam mit den genannten Partnern in ei- nem ersten Step – eine ständige Weiterentwicklung jedoch vorausgesetzt - die nachstehenden Handlungs- und Erlebnisangebote entwickelt, wobei auch eine Inanspruchnahme im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit möglich sein soll.

Die deutsche Sprache als Grundlage der Integration

Eine Integration ohne Erlernen der deutschen Sprache ist kaum möglich. Daher wird das Bildungswerk in Kooperation mit dem Literaturhaus regelmäßig Sprach- kurse anbietet.

Bildung als Zukunftsgrundlage

Bildung ist die Grundlage für eine Zukunft mit Perspektiven. Das Bildungswerk, das Familienzentrum und das Literaturhaus bieten daher an:

▪ Wanderlesung einmal anders. Zweisprachige Lesungen in der Kapelle und im Klostergarten. ▪ Zweisprachige Lesenächte an der Grotte ▪ Schreibwerkstätten, Filmvorführungen etc. ▪ Bibliothek in mehreren Sprachen ▪ Seminar: Die Tageszeitung – immer auf dem aktuellen Stand

Dinge des alltäglichen Lebens

Um sich in unserer Gesellschaft zurechtfinden zu können, müssen die Dinge des alltäglichen Lebens verständlich übermittelt werden. Bildungswerk, Literaturhaus und Familienzentrum bieten daher folgendes an:

▪ Computerkurse ▪ Beaufsichtige PC Stationen für Skype und social Network ▪ Schulung: Die deutsche Lebensart : Bürokratie, Pünktlichkeit und Haus- mannskost ▪ Workshop mit Deutschen und Flüchtlingen: Was sind die größten Missver- ständnisse zwischen Deutschen und Flüchtlingen? ▪ Seminar: Allgemeines Verhalten im Straßenverkehr – Regeln und Gesetze ▪ Seminar: Die gleichberechtigte Frau ▪ Seminar: Unsere demokratische Grundordnung ▪ Fahrradwerkstatt

Gesundheitsprävention

Das Thema Gesundheitsprävention wird in Deutschland bereits seit vielen Jahren öffentlich diskutiert und gelebt. Für Schutzsuchende aus anderen Kulturkreisen ist dieses dagegen zumeist neu. Bildungswerk, Familienzentrum, Eifel vital, Jo- hanniter und die Vereinsgemeinschaft bieten daher folgendes an:

Eifelgemeinde Nettersheim, Krausstraße 2, 53947 Nettersheim 35

Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

▪ Erste-Hilfe Kurse ▪ Gesundes Essen: Gemeinsame Kochkurse für Flüchtlinge und Deutsche ▪ Gesundheitsseminar: Die Hausapotheke - der Arztbesuch als letztes Mittel

Kinder und Jugendliche sind unsere Chance

Kinder und Jugendliche lassen sich oft einfacher integrieren als Erwachsene. Sie knüpfen in Kindergärten und Schulen schon früh Kontakte. Das Familienzentrum, die Jugendbetreuerin, das Bildungswerk und das Literaturhaus bieten daher fol- gendes an:

▪ Offene Jugendarbeit mit Jugendtreff im Kloster ▪ Kleinkindbetreuung für deutsche Kinder und für Flüchtlingskinder im Kloster ▪ Mutter/Kind-Treff für Deutsche und Flüchtlinge im Kloster ▪ Bilderbuchkino und Filmvorführungen für deutsche- und Flüchtlingskinder in der Kapelle ▪ Filmvorführungen

Sport verbindet

Sport braucht keine Sprache. Das gemeinsame Miteinander, Spaß, Fairness und ein gemeinsames Streben nach Erfolg stehen im Vordergrund. Daher bieten das Familienzentrum, der Gemeindesportverband, Eifel Vital und die Vereinsgemein- schaft Nettersheim folgendes an:

▪ Tischtennis - Quartiermeisterschaft mit Dorfbevölkerung und Flüchtlingen ▪ Tanzoffensive vor Ort für Kinder und Jugendliche ▪ Vermitteln der Flüchtlinge in die örtlichen Sportvereine ▪ Einrichten eines Fitnessraumes

Wir machen uns unsere Umgebung schön

Mit Anpacken und seine Umgebung selber gestalten. Dies kann verbinden und zum anderen die Akzeptanz stärken. Daher bieten das Familienzentrum, die Ver- einsgemeinschaft Nettersheim, der Gemeindesportverband und der Förderverein für Naturschutz-, Heimat- und Kulturpflege im gemeinsamen Miteinander an:

▪ Planung und Anlegen des authentischen Klostergartens nach altem Vorbild, gleichzeitig aber auch als Generationenpark und Sinnesgarten für alle ▪ Workshops und Seminare - Anbau von Pflanzen, deren Verbreitung in der Natur- und Kulturlandschaft und deren Verwendung in Ernährung, Medizin, Kultur und Alltag ▪ Planung und Anlegen eines Kräutergartens – Thema „Vitalität aus der Kloster- heilkunde“ und die regionale Bedeutung des Kräuterpfades. Kräuterworkshops – Kochen, Gesundheit, Färben, Kosmetik, Klosterbrand/Klosterbitter oder Ho- nigmedizin inklusive. Vermarktung der Produkte zum Beispiel vor Ort oder über das Naturzentrum Eifel ▪ Planen und Anlegen eines Treffpunktes für aktive Begegnung im Kloster- garten – Kommunikation, Sport und Spiel – „Ein Platz für alle“

Eifelgemeinde Nettersheim, Krausstraße 2, 53947 Nettersheim 36

Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

▪ Reaktivierung des alten Sportplatzes oberhalb des Klosters als Bolzplatz für alle ▪ Bewegungsparcours für alle. Auf spielerische Weise können u. a. Senioren an speziellen Fitnessgeräten ihre motorischen Fähigkeiten trainieren ▪ Ein Spielplatz für alle im Klostergarten. Spiel-, Kletter- und Sandbereich für Kinder und Jugendliche, der auch generationsübergreifend nutzbar ist, zum Beispiel „Schaukeln wie in alten Kindertagen“ ▪ Der Klostergarten als Ort der Ruhe. Boule-Bahnen nicht nur für Senioren. Freiluftschach, Treffpunkte für alle in Sonnen- und Schattenbereichen zum Ausruhen, Zuschauen und Verweilen ▪ Planung und Anlegen eines Therapiegartens. Ergotherapie, Pflege, Betreuung, Pädagogik, Medizin, Psychotherapie und Bewegungstherapie ▪ Outdoor Holzwerkstatt. Basteln mit Holz und Spielgeräte aus Holz her- stellen ▪ Bildungsmodule im Keller des Klosters, um die handwerklichen Fähigkeiten zu erlernen und zu verbessern (Holz, Metall, Stein)

Kunst und Kultur als Mittel in der Traumata-Therapie

Die Schutzsuchenden, die zu uns kommen, haben viel erlebt, oft Schreckliches. Wir können sie mit ihren Erinnerungen nicht alleine lassen. Über Kunstprojekte des Freundeskreises Kuba kann geholfen werden, Traumata zu überwinden. An- schließend werden die Kunstwerke für die Öffentlichkeit in der Kapelle oder im Kunst- und Kulturbahnhof ausgestellt.

Multifunktionale Nutzung als verbindendes Element

„Für Flüchtlinge haben die Geld!“. Ein Vorwurf, den sich die öffentliche Hand nicht selten gefallen lassen muss, auch wenn dieser sicherlich nicht auf einem qualifizierten Grundwissen basiert.

Daher hat das Kloster als Gemeinbedarfseinrichtung allen zur Verfügung zu ste- hen, wodurch die Vorurteile abgebaut werden können, ergänzend zu dem Vorge- nannten für folgende Aktivitäten:

▪ Kunstausstellungen in der Klosterkapelle ▪ Literatour in der Klosterkapelle ▪ LitEifel in der Klosterkapelle ▪ Hochzeiten in der Klosterkapelle und im Klostergarten ▪ Beratungsangebote für alle (Rentenberatung, Berufsberatung etc.) ▪ Beratungs-, Bildungs-, und Betreuungsangebote des Familienzentrums ▪ Aktionen zur Gesundheitsprävention über Eifel Vital ▪ Gemeinsam Feiern – Silvester im Kloster ▪ Seniorennachmittag Multikulti

Beschäftigungsinitiative

Jeder ist wichtig und jeder hat Perspektive. Dieses Lebensmotto muss auch für die Schutzsuchenden gelten. Die Schutzsuchenden kommen sich nicht selten

Eifelgemeinde Nettersheim, Krausstraße 2, 53947 Nettersheim 37

Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration wertlos vor. Beschäftigung soll zur Steigerung des Selbstwertgefühls beitragen, die Integration forcieren sowie Perspektiven aufzeigen.

Die Agentur für Arbeit, das Bildungswerk und das Familienzentrum bieten daher folgendes an:

▪ Gemeinnützige Arbeit ▪ Berufspraktika und Arbeitsvermittlung ▪ Vermittlung in den Arbeitsmarkt ▪ Berufliche Fortbildungen und Seminare

Quartiermanager für Flüchtlingshilfe und Integration

Um den komplexen Gesamtprozess zum Erfolg zu führen, bedarf dieser einer ständigen fachlichen Begleitung. Daher soll im Projekt ein Quartiermanager für Flüchtlingshilfe und Integration (Vollzeitstelle) platziert werden (Qualifikation: Diplom-Verwaltungswirt oder vergleichbar).

Neben dem Thema Flüchtlingshilfe an sich hat der Quartiermanager hauptsäch- lich die Entwicklung des Quartierzentrums fachlich zu begleiten, die Partner zu vernetzen, die Handlungs- und Erlebnisfelder zu koordinieren, die Verbindungen zum Quartier herzustellen und die interkommunale Zusammenarbeit zu forcie- ren.

Der Quartiermanager für Flüchtlingshilfe und Integration soll am 01.05.2016 sei- ne Arbeit aufnehmen und mindestens bis zum 31.12.2018 im Einsatz sein.

Ausgehend von 1.700 Nettoarbeitsstunden pro Jahr und auf der Grundlage des Erlasses des MIK vom 20.05.2014 wird für den Quartiermanager folgender Per- sonalkostenaufwand angesetzt:

Jahr Monate Nettostunden Stundensatz Jahreskosten 2016 Mai - Dezember 1.133 67,00 75.933,33 2017 Januar bis Dezember 1.700 67,00 113.900,00 2018 Januar bis Dezember 1.700 67,00 113.900,00 Gesamt 303.733,33

Umnutzung des Baudenkmals – Maßnahmen und Kosten

Das Nutzungskonzept soll in Trägerschaft der Eifelgemeinde Nettersheim umge- setzt werden. Daher ist ein Ankauf der Immobilie von der Stiftung der Cellitinnen erforderlich, die hierzu bereits ihr Einverständnis erklärt hat.

Die gesamte Bausubstanz (innen und außen) bedarf insbesondere aufgrund des mehrjährigen Leerstandes einer Grundsanierung. Dies trifft auch auf die Haus- technik (Heizung/ Strom) und die Ver- und Entsorgungsleitungen (Kanal/Wasser) zu.

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

Weiterhin sind die baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Hierbei ist ein Brandschutzkonzept mit entsprechendem Flucht-/Rettungswegeplan zu erarbei- ten. Aufgrund der Nutzung durch unterschiedliche Klientele ist die Sicherheit durch den Einbau einer Rauchmeldeanlage auf den höchsten Stand zu bringen.

Das Quartierzentrum soll ein Anlaufpunkt für alle, somit auch für Menschen mit Handicaps sein. Aus diesem Grund ist die bestehende Aufzuganlage wieder zu aktiveren.

Da es sich um ein Baudenkmal handelt, ist zudem die Umnutzung mit der Denk- malpflege abzustimmen und hierzu die denkmalpflegerische Erlaubnis einzuho- len.

Der Klostergarten ist aufgrund seiner langjährigen Nichtnutzung mittlerweile an mehreren Stellen stark zugewachsen. Dieser ist wieder als Garten- und Parkan- lage herzustellen (siehe oben).

Vor dem Hintergrund des beschriebenen Nutzungskonzeptes und der zuvor ge- nannten Gewerke wurde das Kloster von einem Fachingenieur untersucht. Auf- grund der vorhandenen Bausubstanz kann mit der Realisierung umgehend be- gonnen werden.

Laut Kostenschätzung des Fachingenieurs sind für die investiven Maßnahmen folgende Kosten anzunehmen:

Position Gegenstand Betrag KG 100 Grundstück 300.000,00 KG 200 Herrichten 60.000,00 KG 300 Baukonstruktion 1.300.000,00 KG 400 Technische Anlagen 850.000,00 KG 500 Außenanlagen 150.000,00 KG 600 Ausstattung 250.000,00 KG 700 Baunebenkosten 250.000,00 Gesamt 3.160.000,00

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

7. Zusammenfassende Kostenschätzung

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Kloster Nettersheim – Quartierzentrum für Flüchtlingshilfe und Integration

8. Anlagen

Als Anlagen sind folgende Unterlagen beigefügt:

▪ Nutzungskonzept Kloster (Planung) ▪ Lageplan Kloster ▪ Luftbild Kloster ▪ Karte „Wohnen und Leben“ in Nettersheim ▪ Sanierungsgebiet Nettersheim (Auszug IEK) ▪ Konzeption Offene Jugendarbeit

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