EINE LEISTUNGSBILANZ

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Der Jahresbericht 2019 im Internet www.hss.de/publikationen

BNr.: 0164-2005 JAHRESBERICHT 2019 Eine Leistungsbilanz Im Dienst von Demokratie, Frieden und Entwicklung – in Deutschland und über 60 Ländern weltweit.

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Vorwort 5

Führungswechsel bei der Hanns-Seidel-Stiftung 7

Kommunalpolitik – Demokratie stärken durch Engagement an der Basis 9

European Youth-Professionals-Conference 15

Publikationen / Kommunikation von politischen Inhalten 19

Engagement in Berlin 23

„Wir sind das Volk!“ – 30 Jahre Mauerfall und Wiedervereinigung 27

Die freiheitliche Demokratie vor neuen Herausforderungen 29

Archiv für Christlich-Soziale Politik 34

Wirtschaftsförderung für eine nachhaltige Entwicklung 35

Begabtenförderung – Engagement für eine weltoffene, tolerante und plurale Gesellschaft 43

Lieder auf Banz 48

Die Raute 50

Evaluierung 52

Menschenrecht Religionsfreiheit 53

ANHANG

57 Satzung/Gemeinsame Erklärung 66 Vertrauensdozenten

58 Hanns-Seidel-Stiftung in Zahlen 67 Organisationsplan 60 Vorstand und Mitglieder 68 Weltkarte mit Auslandsbüros 61 Ertrags- und Aufwandsrechnung 70 Auslandsbüros der Hanns-Seidel-Stiftung 62 Vermögensrechnung 64 Bescheinigung der Abschlussprüfer 72 Übersicht EU-Projekte 65 Gesamtübersicht Haushalt 74 Impressum 5 VORWORT

Sehr geehrte Damen und Herren, Ein besonderer Dank gilt unseren Vorstandsmitgliedern und Mitgliedern der Hanns-Seidel-Stiftung für ihr Vertrauen und die Hanns-Seidel-Stiftung hat im Jahr 2019 einen beson- die konstruktive Mitwirkung in den Gremien. Im vergange- deren Schwerpunkt auf das Thema Demokratie in all ih- nen Jahr wurden die Ämter von Generalsekretär und Vor- ren Facetten gelegt. Dazu gehört die Begleitung der Euro- standsvorsitz neu besetzt. Nach 15 Jahren in der Funktion pawahl genauso wie die Unterstützung von Kandidatinnen als Hauptgeschäftsführer bzw. Generalsekretär trat Dr. und Kandidaten bei den Vorbereitungen für die Kommu- Peter Witterauf in den wohlverdienten Ruhestand und Stif- nalwahlen. Auch die Stärkung von jungen Demokratien tungsvorsitzende Prof. Ursula Männle entschied sich dazu, weltweit, die Diskussion über eine freiheitliche Demokra- den Führungsstab vorzeitig weiter zu reichen. Beiden Füh- tie und deren Gefährdungen oder auch die Befähigung rungspersönlichkeiten sind wir zu großem Dank verpflich- von jungen Staatsbürgern zu einer aktiven Mitwirkung in tet, dass sie uns das Haus wohlbestellt übergeben haben. und an unserer demokratischen Gesellschaftsordnung, z.B. auch im Rahmen der ideellen Förderung unserer Was wäre eine Stiftung ohne ihre engagierten Mitar- Stipendiaten nahmen eine zentrale Rolle ein. Weitere beitenden? Jede und jeder leistet an ihrer/seiner Stelle Einzelheiten und Aktivitäten finden Sie in diesem Jahres- einen großen Einsatz. Nur so ist das enge Netzwerk der bericht. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Hanns-Seidel-Stiftung im In- und Ausland tragfähig und innovativ. Auch die Referenten, Seminarleiter, Wer weltweit tätig ist, trifft überall auf große Herausfor- Regionalbeauftragten, Vertrauensdozenten, Auslands- derungen: Die immerwährende Aufgabe, den Anforderun- mitarbeiter und Ortskräfte zählen hierzu. Wir danken gen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit Allen für ihr herausragendes Engagement. gerecht zu werden, die wir in über 50 Ländern mit mehr als 75 Projekten durchführen. Hierfür arbeiten wir mit lo- In Deutschland, Europa und der Welt war die Arbeit kal angepassten Konzepten. Der europäische und tran- der Hanns-Seidel-Stiftung sehr gefragt. Das zeigen uns satlantische Dialog muss gerade in schwierigen Zeiten die zahlreichen hochrangigen Kontakte auf Parla- besonders gepflegt werden. Während wir in Washington ments- und Regierungsebene, die Vielzahl an Bewer- auf bewährte und belastbare Kontakte setzen können, bern für unsere Stipendienprogramme oder die loben- bauen wir diese z.B. in London und Paris gerade auf. den Zuschriften von Seminar- und Tagungsteilnehmern sowie Leserinnen und Lesern unserer Publikationen, Brückenbauer bei internationalen Kontakten sind in die gerne von unseren Angeboten Gebrauch machen. vielen Ländern unsere früheren (Auslands-)Stipendi- aten, die in Politik oder Gesellschaft wichtige Funkti- Das Jahr 2020 hat durch die Corona-Pandemie mit ei- onen ausüben. Sie sind Teil unseres Netzwerkes auch ner enormen Herausforderung für die internationale inDeutschland.1.300StipendiatenhatdieHanns-Sei- Staatengemeinschaft begonnen. Die Auswirkungen del-Stiftung im Jahr 2019 gefördert. sind noch nicht abzuschätzen. Wir werden auch diese Krise im Dienst von Demokratie, Frieden und Entwick- Im Kern sind Politikberatung und Politische Bildung Ge- lung bewältigen. Wir zählen auf Sie! genstand unserer Arbeit im Inland. Mit interdisziplinä- ren Fachtagungen oder Praxisseminaren für Jung und Alt sprechen wir Fachkreise und auch die breit interessierte Bevölkerung gleichermaßen, wenn auch in unterschiedli- chen Formaten an. 1.749 Veranstaltungen führten wir in München und Berlin, im Bildungszentrum Kloster Banz oder auch in verschiedenen Orten in der Region in ganz Bayern durch. Dabei wurden stets Themen aufgegriffen, die für den Bürger aktuell und von Nutzen sind oder eine Ihr Markus Ferber, MdEP Ihr Oliver Jörg gesellschaftspolitische Dimension haben. Vorsitzender Generalsekretär 6

HANNS-SEIDEL-STIFTUNG IN BILDERN

In guter Tradition erschienen die Sternsinger der Pfarrei St. Benno am Stiftungssitz der Hanns-Seidel-Stif- tung in München und überbrachten Jahrestagung der Referenten und Seminarleiter des Instituts für Politische ihre Segenswünsche zum neuen Jahr Bildung in Kloster Banz am 11./12. Januar

Ein volles Citydome-Kino in Straubing als Artur Kolbe (HSS), Josef Zellmeier, MdL, Regisseur Joseph Vilsmaier, Hans-Jürgen Buchner alias Haindling, und Staatsminister Bernd Siebler, MdL auf der Bühne ihre „Liebeserklärung an die gemeinsame Heimat Nieder- Bei einer Reise im Mai durch Südosteuropa nahm Ministerpräsident Markus bayern“ machten. Vilsmaiers Film Söder, MdL an einer Tagung der HSS in Sofia teil. Auf der Tagung mit dem „Bayern –sagenhaft“ war das Thema bulgarischen Ministerpräsidenten Boiko Borissov standen Flucht und Migration sowie der europäische Grenzschutz im Vordergrund

Starke Frauen, starke Worte: Zu Gast in diesem Talk-Format war die frühere Landtagspräsidentin Barbara Gemeinsame Tagung in der ÖVP- Stamm im Gespräch mit Imke Köhler Akademie in Wien mit der HSS am 3. Mai: Wolf Krug (HSS), CSU-General- sekretär , MdL, Karl Nehammer, ÖVP-Generalsekretär, Ministerpräsident Markus Söder, MdL, „Migration und Flucht – eine gesamteu- Bundesministerin Elisabeth Köstinger, ropäische Herausforderung“ am 22. Vize-Präsidentin der Politischen Februar in München mit Innenstaatsse- Akademie, , MdB Dietmar kretär , MdB, der für Halper, Direktor der Politischen einen Dreiklang aus Humanität, Akademie und Bayerns Staatskanzlei- Steuerung und Begrenzung plädierte Chef Florian Herrmann, MdL 7

FÜHRUNGSWECHSEL BEI DER HANNS-SEIDEL-STIFTUNG

/// Das Jahr 2019 stand im Zeichen der personellen Veränderungen an der Spitze des Hau- ses. Ein Wechsel in Geschäftsführung und Vorsitz wurden vorbereitet und umgesetzt. Oliver Jörg folgte auf Dr. Peter Witterauf als Generalsekretär und Ursula Männle verzich- tete zum Jahresende auf den Vorsitz, um mit dem Europaabgeordneten Markus Ferber zum Jahresende die Spitze des Hauses weiter zu verjüngen. ///

Der Stiftungsvorstand hatte Oliver Jörg im März als Dr. Peter Witterauf nannte für seine seit dem 1. April Generalsekretär bestellt. Er folgt auf Dr. Peter Wit- 2004 währende Tätigkeit für die Hanns-Seidel-Stif- terauf, der nach 15 Jahren in den Ruhestand getre- tung als eine Leitlinie die Auseinandersetzung mit ten ist. Am 1. Juli trat der 46-jährige Oliver Jörg sein zentralen Zukunftsthemen und dies immer auf Amt als neuer Generalsekretär an. Der Rechtsanwalt Grundlage christlich-sozialer Politik. „Wer Politik ge- und frühere Abgeordnete gilt in Wissenschaft und stalten will, muss auch zukunftsfähig sein“, schloss Politik als gut vernetzt. Er ist zugleich Mitglied im er seine Dankesrede und erhielt als Geschenk einen Vorstand der Stiftung und möchte die unter Prof. Ur- bayerischen Löwen aus Porzellan. „Er strahlt Kraft sula Männle und Dr. Peter Witterauf begonnene Mo- und Mut aus, das kann im Ruhestand nicht schaden.“ dernisierung der Stiftung fortsetzen. „Ich freue mich riesig über die Aufgabe, die Stiftung weiter Wenige Monate später, im September, erklärte Prof. voranzubringen. Vor allem junge Menschen sollen Ursula Männle gegenüber dem Vorstand und den gemeinsam mit Experten noch mehr querdenken Mitarbeitern ihren Rücktritt vom Vorsitz mit Wir- dürfen. Kreative Lösungsansätze verlangen interdis- ziplinäres und vernetztes Denken. Dies zu fördern ist vor allem auch Aufgabe der Hanns-Seidel-Stif- Foto oben: Generalsekretär Oliver Jörg, Stiftungsvorsitzen- de Ursula Männle und designierter Vorsitzender Markus tung“, beschreibt Jörg einen Aspekt seiner neuen Po- Ferber, MdEP nach der entscheidenden Mitgliederversamm- sition. lung am 21. Oktober 8

kung zum Jahresende. Männle, erst 2018 für weitere vier Jahre im Amt bestätigt, macht diesen Schritt aus eigenen Stücken: „Ich bin zwar für vier Jahre ge- wählt, mache einem Nachfolger aber bereits zum 1. Januar 2020 meinen Platz frei. Mir war es wichtig, dass der von mir initiierte Reformprozess sich so- weit verstetigt hat, dass er tatkräftig fortgesetzt werden kann.“

Männle hat die Stiftung in allen ihren Organen jün- ger und weiblicher gemacht, die abteilungsüber- greifende Zusammenarbeit durch gemeinsame Pro- jekte gestärkt und damit die Wirkung der Stiftung Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verliest und erhöht. Unter ihrer Führung hat die Stiftung aktuelle überreicht die Dankesurkunde des Freistaates Bayern an Generalsekretär Peter Witterauf, der in den Ruhestand tritt gesellschaftspolitische Herausforderungen direkt aufgegriffen. „Ich freue mich auf diese Aufgabe, in der Nachfolge Bereits am 21. Oktober hat die Mitgliederversamm- von Ursula Männle die Hanns-Seidel-Stiftung wei- lung den schwäbischen Europaabgeordneten Mar- terzuführen als bürgerlichen Think Tank.“ kus Ferber einstimmig zu ihrem neuen Vorsitzen- den gewählt. Der 54-jährige Ferber trat sein neues Neue stv. Vorsitzende wird zum Jahreswechsel die Amt am 1. Januar 2020 an. Ursula Männle hat ihn bisherige evangelische Regionalbischöfin Susanne seit 2014 „immer als tatkräftigen, unterstützenden Breit-Keßler, neu in der Mitgliederversammlung Stellvertreter erlebt“ und Oliver Jörg ist sich sicher, sind die Staatsministerin im Kanzleramt für Digita- dass er „mit seiner breiten gesellschaftspolitischen les, Dorothee Bär, der EVP-Fraktionsvorsitzende Erfahrung und seiner herausragenden europäischen Manfred Weber sowie der Staatsminister für Bun- und internationalen Kompetenz“ die Stiftung voran- des- und Europaangelegenheiten und Medien sowie bringen wird. Markus Ferber sagte nach seiner Wahl: Leiter der Staatskanzlei, Dr. Florian Herrmann.

Amtsübergabe mit hochrangigen Gästen: Staatsminister Joachim Herrmann, MdL, Staatsministerin Kerstin Schreyer, MdL, Generalsekretär Peter Witterauf, Stiftungsvorsitzende Ursula Männle, neuer Generalsekretär Oliver Jörg, CSU-Generalsekre- tär Markus Blume, MdL 9

KOMMUNALPOLITIK – DEMOKRATIE STÄRKEN DURCH ENGAGEMENT AN DER BASIS

/// Die Basis aller Politik bilden die Kommunen. Hier können politische Mandatsträger direkt vor Ort ihren Einfluss geltend machen. Auch das Engagement in Ehrenamt, Kultur und Brauch- tum spielen eine entscheidende Rolle, damit eine Kommune für ihre Bürger liebens- und le- benswert bleibt. Die Demokratie lebt vom Mitmachen. Transparenz und Bürgerbeteiligung sind gefragter denn je, mittels Bürgerbegehren und Demonstrationen versuchen sich immer mehr Bürger Gehör zu schaffen. Als Mandatsträger seiner Kommune trägt man große Verant- wortung und bringt sich aktiv in politische Entscheidungsprozesse ein. ///

Für die Kommunalwahlen in Bayern im März 2020 andererseits seinen Wahlkampf erfolgreich managt, zählt das Jahr 2019 zur heißen Vorbereitungsphase. fanden bayernweit in den Kommunen statt. Viele der Potenzielle Interessenten für die Kommunalwahl Kandidaten wagten sich zum ersten Mal an ein politi- mussten teilweise noch vermittelt bekommen, was sches Amt heran. Umso wichtiger waren erste Kennt- mit einem Amt als Gemeinde-, Stadt- oder Kreisrat nisse über Kommunalrecht, aber vor allem, wie man bzw. Bürgermeister auf sie zukommt und entspre- das, wofür man steht, auch nach außen hin vermitteln chend darauf vorbereitet werden. Was erwartet mich kann. Wie soll einen der Bürger wählen, wenn er nicht mit Übernahme eines kommunalen Mandats? Wie weiß, wofür der Kandidat steht? Insofern sind Profilf- läuft eine Ratssitzung ab und mit welchem zeitlichen indung und rhetorische Vermittlung wichtige Meilen- Aufwand muss ich rechnen? Der Blick in die Geschäfts- steine auf dem Weg zu einer erfolgreichen Kandidatur. ordnung sowie hinter die kommunale Selbstverwal- Auf drei Säulen kommt es vor allem an, um in ein kom- tung und die Stellung der Kommune im Staat waren munales Amt gewählt zu werden: Sympathie, Be- wesentliche Seminarinhalte. Ein besonderer Schwer- kanntheit und Fachkompetenz. punkt galt der Kandidatenschulung. Tagesveranstal- tungen, welche einerseits das Wissen vermittelten, das man für eine erfolgreiche Kandidatur benötigt und 10

Die Seminarteilnehmer beim Drehen eines Imagetrailers: Die Teilnehmer Markus Ditterich, Günther Hoiß und Stefan Maria Weber kandidiert als Bürgermeisterin in Stammham Joachimsthaler unserer „Kommunalreihe“ betrachten und möchte sich im Seminar Tipps und Anregungen holen, verschiedene Kandidatenbroschüren um einen Imagetrailer erstellen zu können

Im Bereich Populismus und Stärkung der Demokra- minaren wurde praxisnahes Wissen vermittelt. So tie gab es einige Tagesseminare und Kurzveranstal- lernten die Teilnehmer, wie man mittels Handy und tungen: „Populismus und der Umgang mit dem App einen eigenen Imagetrailer erstellt, wie man sei- politischen Gegner“ sollten ebenso wie „Argumen- ne eigene Homepage gestaltet, was man bei der Er- tationstraining gegen Stammtischparolen“ das nö- stellung von Plakaten und Broschüren beachten soll- tige Handwerkszeug vermitteln, um einerseits Popu- te oder wie man sich in einem Rede-Duell als lismus zu entlarven und vielmehr noch dagegen zu Bürgermeister verhält. halten. Speziell für Bürgermeisterkandidaten gab es die Mög- lichkeit zum Gedankenaustausch. So erzählten unsere Kommunalreihe und Bürgermeisterseminare Referenten von erlebten Wahlkämpfen, aus ihrem Be- rufsalltag und von ihren schönsten, aber auch schwie- Ein Highlight war sicherlich die Kommunalreihe für rigsten Projekten. Die Kandidaten um das Amt des Bürgermeisterkandidaten sowie Kandidaten für das Bürgermeisters hatten viel Gelegenheit, konkrete Fra- Amt des Gemeinde-, Stadt oder Kreisrats. In Tagesse- gen an erfahrene Rathauschefs zu stellen.

Die Seminarteilnehmer probieren sich in Selfie-Aufnahmen Neue Reihe im Konferenzzentrum München gestartet aus, um einen Imagetrailer zu erstellen 11

Die ehemalige Bürgermeisterin von Krailling, Christine Borst im Gespräch mit Kommunalreferentin Ramona Fruhner-Weiß

Neues Format: „Auf einen Kaffee mit…“

2019 wurde mit „Auf einen Kaffee mit…“ ein For- mat entwickelt, das innerhalb eines kleinen Teil- nehmerkreises die Möglichkeit bietet, vom Erfah- „Seminar für Frauen – Kommunikation im Konflikt: rungsschatz eines erfahrenen Kommunalpolitikers Stressfrei argumentieren“ vom 1.– 3. Dezember zu profitieren. Nach einem moderierten Talk gibt es genügend Zeit für Fragen bei Kaffee und Ku- chen. Zur Auftaktveranstaltung war mit Christine sich nicht zu „überengagieren“, sagt sie. Aus ge- Borst die ehemalige Bürgermeisterin von Krailling sundheitlichen Gründen musste die 66-jährige zur Hanns-Seidel-Stiftung gekommen. Eine inter- Kraillingerin ihr Amt 2019 niederlegen. essante Frau, die durch ihr Engagement einen großen Beitrag für Krailling geleistet hat. Als erste Frau an der Stelle des Kraillinger Rathauschefs, Frauen-Seminare setzte sie sich in ihrem Wahlkampf auf Anhieb ge- genüber fünf Mitbewerbern durch. Im Rahmen ei- Warum gibt es verhältnismäßig weniger Frauen in nes Gesprächs mit der Kommunalreferentin der der Kommunalpolitik? Agieren Frauen anders als Hanns-Seidel-Stiftung erfuhren die Bürgermeis- Männer? Wie schaffen wir es, den Frauenanteil in ter-Anwärter von schwierigen Zeiten, wie bei- der Politik zu erhöhen? Mit diesen Fragen beschäf- spielsweise einem Familiendrama in Krailling im tigte sich auch der Deutsche Katholische Frauen- Jahr 2011, bei dem ein Mann zwei Kinder ermorde- bund. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion disku- te. Eine besonnene Reaktion gegenüber den Medi- tierte die Vorsitzende der Erzdiözese Regensburg, en und der Öffentlichkeit wird auch bei Kriminal- Karin Schlecht, mit der HSS-Vorsitzenden und fällen von der Rathausspitze fast rund um die Uhr Ex-Politikerin Prof. Dr. Ursula Männle, der ehemali- erwartet. Auch vom Umgang mit Gegenwind, als es gen Bundestagsabgeordneten, Barbara Lanzinger um die Unterbringung von Asylbewerbern ging. und Gemeinderätin, Barbara Gerl. Ein Mangel an zur Verfügung stehenden Flächen für Wohnraum spielte auch in Krailling keine Auch Coachings zur Persönlichkeitsentwicklung und unbedeutende Rolle. Das kulturelle Leben hat zur Entwicklung von mehr Selbstbewusstsein boten Christine Borst bereichert und regelmäßige Senio- wir 2019 an. In unserem „Frauenpolitischen Semi- rentreffs eingerichtet. Als Bürgermeister müsse nar für hörgeschädigte Frauen“ ging es ein Wochen- man sich ein dickes Fell zulegen und aufpassen, ende lang um Themen wie Klimaschutz, Europa, Ge- 12

waltfreie Kommunikation und Verbraucherschutz. der Infrastruktur in ländlichen Gegenden – auf der Damit boten wir den Frauen eine gute Gelegenheit anderen Seite überlastete Straßen und Wohnungs- zur politischen Partizipation. knappheit in den Ballungsgebieten. Immer weniger Kinder, eine zunehmend ältere Bevölkerung und starke Abwanderung vom Land in die Städte führen Seminar für ehrenamtlich Aktive in den Kommunen zu großen Herausforderungen. Der demographische Wandel bietet dabei auch Chan- Weil das Ehrenamt so wichtig ist, unterstützt die cen eines umfassenden Innovationsprozesses für die Hanns-Seidel-Stiftung auch diese Zielgruppe inten- Gesellschaft. In Amberg, Ansbach und Schweinfurt siv. Oft ist die rechtliche Grauzone groß und poten- diskutierten Vertreter aus der Kommunalpolitik, ziell Aktive fürchten sich vor rechtlichen Kon- Wirtschaft und Wissenschaft die verschiedenen Per- sequenzen bei Fehlentscheidungen. Dahingehend spektiven und möglichen Lösungsansätze vor Ort. haben wir ehrenamtlich Aktive in unseren Semina- ren zu „Haftungs- und Rechtsfragen im Verein“, „Steuerrecht“, aber auch der neuen „Datenschutz- Alles nur noch digital? grundverordnung“ (DGSVO) informiert und beraten. Wie kann man seine bestehenden Mitglieder moti- Kommunalpolitiker müssen im Jahr 2020 ihre Wahl- vieren, sich weiterhin ehrenamtlich zu engagieren? kampf- und Medienstrategien überdenken. Denn Wie kann man darüber hinaus neue Mitglieder ge- über soziale Netzwerke wie Facebook oder Ins- winnen? Fragen, die Vereine und ehrenamtliche Or- tagram können politische Inhalte direkt und unmit- ganisationen alltäglich beschäftigen. Die Feuerweh- telbar an die Wähler weitergegeben werden. In zahl- ren erhielten fachlich aktuelle Informationen zum reichen Seminaren wurden daher angehende Bayerischen Feuerwehrwesen, Ärzte und Mediziner Politiker bayernweit in der Nutzung dieses neuen Fachvorträge zur Lage an bayerischen Krankenhäu- Instrumentariums geschult. sern, die durch den Fachkräftemangel und finan- zielle Engpässe mehr und mehr an ihre Grenzen Aber das Thema wurde auch aus der Sicht der Wäh- gelangen. Auch die Abschaffung der Straßenausbau- ler diskutiert. Wo kann ich mich über Programme beiträge und daraus resultierend die Möglichkeiten und Kandidaten informieren? Da gibt es einerseits für finanzielle Rückforderungen der Kommunen war Infostände und Veranstaltungen. Doch andererseits ein inhaltlich aktuelles Thema 2019. spielen Medien heute eine zentrale Rolle. Bei den klassischen Medien scheint die Lokalzeitung immer noch unverzichtbar. Sie berichtet, was in der direk- Vortragsreihe „Zukunft der Kommune“ ten Umgebung passiert. Über welche Probleme im Rathaus diskutiert wird, aber auch über Wahl- Die bayerischen Kommunen stehen heute immer kampfthemen. Nur, wie verträgt sich das mit der di- wieder vor großen Herausforderungen: Auf der einen gitalen Welt? Wie sieht es mit der Zukunft des Lokal- Seite das Problem von Leerstand und unzureichen- journalismus angesichts von Facebook und Co. aus?

Christian Jakubetz, Journalist und Blogger, Raimund Kneidinger, Landratskandidat Landkreis Passau, Karl Heinz Keil, HSS, Helmuth Rücker, Vilshofener Anzeiger, Markus Kaiser, TH Nürnberg 13

Kann das Internet das Bedürfnis nach Informatio- nen aus der Heimat abdecken? Der Passauer Land- ratskandidat Raimund Kneidinger diskutierte am 28. November in Vilshofen mit Journalisten über die Frage: „Alles nur noch digital? Facebook oder Lokal- zeitung — wer informiert mich besser?

Museen in Bayern – die Kunst vom „Sammeln“ und „Präsentieren“

Viele Kommunen in Bayern unterhalten ein Museum. Unsere diesjährige große Museumstagung versuch- Markus Rodenberg M.A., Fränkisches Freilandmuseum te, Antworten auf die Frage „Sammeln im Museum Bad Windsheim – Lust oder Frust?“ zu finden. Schließlich ist das Sammeln neben dem Forschen und dem Präsentie- Museum den Spagat zwischen Bildungs- und Erleb- ren eine Kernkompetenz der Museen. nisort meistern, bei dem die Geschichte hinter dem Exponat für die Menschen interessant bleibt. Hier- Die Sammlung eines Museums ist dessen Herzstück bei kann auch die neue Medienwelt hilfreich und begründet seine Identität. Dennoch sammelt sein: Viele Museen nutzen längst Plattformen wie nicht jedes Museum, obwohl ein Museum ohne Facebook und Instagram, um aktuelle Sonderaus- Sammlung per se kein Museum ist. Ein prominentes stellungen zu erklären, besonders wichtige Ausstel- Beispiel dafür, dass auch der umgekehrte Ansatz lungsstücke in den Fokus zu rücken und Hinter- zum Erfolg führen kann, ist das neue Museum der grundinformationen zu vermitteln. Nicht nur, aber Bayerischen Geschichte in Regensburg: Konzipiert nicht zuletzt, um auch bei jungen Menschen die Lie- aus einer Idee, wurde die Sammlung erst im nächs- be zu den Museen (wieder) zu wecken. ten Schritt angelegt und zwar unter Beteiligung der bayerischen Bürger, die etliche Exponate aus priva- ten Beständen beisteuerten. Das Museum kann auf Umwelt und Energieversorgung in den diese Weise zum sozialen Ort werden, das im per- Kommunen manenten Austausch mit seinen Besucherinnen und Besuchern steht. Die Energieversorgung wird auch für Kommunen eine der Herausforderungen der Zukunft sein. Wie lange Wenn allerdings die gesammelten Objekte so groß kann man noch auf fossile Träger zurückgreifen, bis sind, dass sie nicht mehr in Vitrinen präsentiert wann kann durch die Nutzung regenerativer Energien werden können, wird nicht nur das Sammeln selbst, Klimaneutralität erreicht werden? In 2019 befassten sondern auch die Aufbewahrung gerade nicht aus- sich mehrere Seminare mit Aspekten dieser Frage- gestellter Stücke zum Problem: im Fränkischen Frei- stellung. So wurde bei einem Exkursionsseminar das lichtmuseum Bad Windsheim werden gerade große energieoptimierte Krankenhaus in Lichtenfels besich- Anstrengungen unternommen, um die in den letzten tigt, bei der Bürgergenossenschaft Spardorf bei Er- Jahrzehnten gesammelten Objekte nach modernen langen ging es um PV-Anlagen auf dem Nahversor- wissenschaftlichen Standards zu qualifizieren und gungszentrum und die Projekte der Energiekommune die Lager im erforderlichen Ausmaß zu ertüchtigen. Hallerndorf wurden vorgestellt. Ein weiteres Exkursi- onsseminar führte zur Umweltstation in Würzburg Kein Museum kann immer alle Ausstellungsstücke und zum Windstützpunkt Unterfranken im Landkreis gleichzeitig in seinen Räumen oder auf seinem Ge- Schweinfurt. Das Seminar zum „Grünen Band“, dem lände zeigen. Daher ist ein Sammlungskonzept heu- Naturschutzstreifen entlang der ehemaligen inner- te unabdingbar, das jedes Museum für sich definie- deutschen Grenze, stellte auch verschiedene Aufga- ren und auch immer wieder an neue Entwicklungen ben der benachbarten Kommunen zum Erhalt dieses anpassen muss. Nur so kann auch in der Zukunft ein wertvollen Naturschutzgebietes vor. 14

HANNS-SEIDEL-STIFTUNG IM SPIEGEL DER PRESSE

Bayerische Gemeindezeitung, 17.01.2019 Der Neue Tag, 26.08.2019

Lindauer Zeitung, Schwäbische Zeitung, 24.07.2019 Obermain Tagblatt, 28.11.2019 15

EUROPEAN YOUTH-PROFESSIONASLSONALS-C-CONFERENCEONFERENCE POLITISCHE STRATEGIE UND KOMMUNIKATION IM ZEITALTER VON SOZIALEN MEDIEN UND POPULISMUS

/// Die politische Auseinandersetzung hat sich mit dem Aufkommen der Sozialen Medien und dem Zunehmen des Populismus gewandelt. Die Veränderung der Instrumente in der Meinungs- und Willensbildung geht einher mit einer Evolution der Rollenverteilung im digitalisierten öf- fentlichen Raum. Was kommt diesbezüglich auf uns zu und wie gehen wir damit gesellschaftlich in Europa um? Dies waren die Fragen einer Konferenz vom 20./21. November mit 30 jungen politischen Multiplikatoren und Medienexperten aus 21 europäischen Ländern. ///

Etwa seit der Jahrtausendwende sind in der Medi- Widerstandskraft gegen antidemokratische Strö- enwelt neue Akteure auf den Plan getreten, die mit mungen und toxische Einflüsse zu entwickeln, ihren Inhalten, Meinungen und Perzeptionen den behandelt. Diskurs vielschichtiger gestalten. Damit verbunden sind neue Gefahren und Negativeinflüsse, welche Am Vorabend der Konferenz empfing der Leiter der den offenen Ideenaustausch in demokratischen Ge- Bayerischen Staatskanzlei und Bayerische Staats- sellschaften unterlaufen und damit potenziell die minister für Bundes- und Europaangelegenheiten tragenden Institutionen und Traditionen liberaler und Medien, Dr. Florian Herrmann, MdL, die Teil- Rechtsstaaten infrage stellen. Bei der zweitägigen nehmenden zu einer Diskussion. Er betonte in sei- Konferenz war der wachsende Einfluss von Sozialen ner Rede die globale Bedeutung der Sozialen Medi- Medien und Populismus auf Politik und Gesellschaft en, welche sowohl großes Potenzial als auch im Fokus der Diskussion. Phänomene wie „Fa- Gefahren für den innergesellschaftlichen Austausch ke-News“ und „Alternative Facts“ standen ebenso mit sich brächten. Soziale Medien könnten eine im Zentrum der Betrachtung wie rechtliche Grund- Kernfunktion übernehmen, wenn es um die Umset- satzfragen. Darüber hinaus wurden die neuen Mög- zung von Meinungs- und Willensbildungsprozessen lichkeiten der digitalen Kommunikation sowie die in Echtzeit gehe, die demokratische Entscheidungen Anforderungen an moderne Gesellschaften, mehr begleiten oder vorbereiten. Offenheit, Toleranz und 16

Konferenzteilnehmer mit Staatsminister Florian Herrmann, MdL (vorne 5.v.l.)

Fairness, so der Staatsminister, bilden dabei, ge- „Echokammern“ sind kein neues oder techni- nauso wie der freie und unverfälschte Austausch sches Phänomen von Meinungen und Vorstellungen, die Grundlagen unserer Freiheit. Deshalb dürfe es keinen Raum für Die Journalistin, Buchautorin und Medienberaterin Beleidigungen, Hass und Gewalt geben, weder in Dr. Alexandra Borchardt gab den Teilnehmenden ei- den Sozialen Medien, noch im realen Leben. nen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten, wie Medien heute beruflich und privat genutzt wer- Zu Beginn der Konferenz standen zwei wesentliche den können, und welche Entwicklungen dem voran- Aspekte im Vordergrund. Zum einen die omniprä- gegangen sind. Dabei nehme das Smartphone eine senten Problemfelder wie „Fake-News“, Datensi- herausragende Position ein, die sich gerade in den cherheit und Schutz vor Cyber-Attacken. Zum ande- letzten fünf Jahren enorm erweitert habe. Während ren die bereichsübergreifende Dimension, etwa sich in Deutschland 2013 erst rund 20 % regelmäßig wie sich politische Systeme (Demokratien und Au- durch ihr Smartphone über aktuelle Nachrichten in- tokratien) im digitalen Umfeld aufstellen, wenn es formiert hätten, täten dies 2019 bereits 56 %. In um die Ausbreitung, Verwendung und Kontrolle der Großbritannien sei dieser Anteil im selben Zeitraum Sozialen Medien geht. Wie unterscheiden sich die sogar von ca. 28 % auf 63 % gestiegen. „Fake News“ Ansätze liberaler Rechtsstaaten im Vergleich zu au- stellen, so Dr. Borchardt, eine ernsthafte Herausfor- toritären Regimen und welche Rolle spielt dies bei derung für unser informationelles Ökosystem dar. der Anerkennung staatlicher Autorität durch die ei- Denn Falschnachrichten und Desinformation führten gene Bevölkerung? Welchen Einfluss hat dies wie- zu wachsendem Misstrauen, unterminierten Institu- derum auf die strategische Kommunikation im tionen und letztendlich auch die Demokratie. In den Kampf um politischen Einfluss und Meinungsho- vergangenen fünf Jahren hätten zudem über 50 Re- heit? Und wie verändern sich Wahlkämpfe durch gierungschefs weltweit den Begriff „Fake News“ ver- die Sozialen Medien und die neuen Möglichkeiten wendet, um eigene Anti-Medienkampagnen und da- der Krisenkommunikation? Zu diesen Fragestellun- mit die Schwächung der Pressefreiheit zu begründen. gen sprachen Experten aus Wissenschaft und Medi- en und diskutierten mit den Teilnehmenden über Die vielzitierte Erscheinungsform der so genannten deren spezielle Erfahrungen in ihren Heimatlän- „Echokammern“ (der durch das Individuum bewusst dern. Dabei stellte sich heraus, dass die Erfahrun- oder unbewusst definierte und abgegrenzte Infor- gen der jungen europäischen Generation in dem mationsraum zur Bestätigung und Verstärkung der stark veränderten medialen Umfeld ähnlicher und eigenen Perzeption) ist nach Dr. Borchardt weder besser vergleichbar geworden sind, als dies noch in eine Besonderheit der Sozialen Medien noch lässt der „analogen Welt“ der Fall war, die lange ein „Ei- sie sich auf rein technische Ursachen reduzieren. sernen Vorhang“ trennte. Menschen hätten schon immer dazu geneigt, sich 17

tums an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, griff die rechtsstaatliche Rollenvertei- lung auf, in der sich Staat und Gesellschaft derzeit bewegten. Er informierte über die unterschiedli- chen rechtlichen Aspekte im Zusammenhang mit „Big Data“, den immer weiterwachsenden verfügba- ren Datenmengen und deren Auswertung. Die Mög- lichkeiten für den Einzelnen ebenso wie für Institu- tionen und Organisationen, einen sachgerechteren Umgang mit ihren Daten im Zeitalter von Cyber-At- tacken und Identitätsklau an den Tag zu legen, sei anspruchsvoller geworden. Die 2019 in Kraft getre- tene Europäische Datenschutz-Grundverordnung Journalistin Alexandra Borchardt referiert über Media in a sei hierzu ein wichtiger Schritt mit möglicherweise Digital World globalem Modellcharakter. Denn bereits Südkorea, Japan und der US-Bundesstaat Kalifornien hätten mit Meinungsbildern zu umgeben, die sie in ihren sich bei ihren Datenschutzverordnungen von den eigenen Positionen und Werten bekräftigten. Dieses europäischen Standards inspirieren lassen. Dies Bedürfnis nach einer stimmigen Welterklärung habe nicht nur, um den Marktzugang nach Europa für ihre sich angesichts der wachsenden Vielfalt und Kom- digitalen Güter und Dienstleistungen zu gewähr- plexität des verfügbaren Informationsangebots ver- leisten, sondern auch um den wachsenden Schutz- stärkt. Die Sozialen Medien hätten dabei zwei ent- bedürfnissen ihrer eigenen Bevölkerungen gerech- scheidende Funktionen erfüllt: Einen deutlich ter zu werden. Der Anspruch eines freiheitlichen leichteren Zugang zu Informationen, auch fragwür- und demokratisch verfassten Rechtsstaats, das In- digen oder falschen Inhalts, sowie die Option, den ternet nicht zu einem rechtsfreien Raum werden zu persönlichen Medienkonsum frei und individuali- lassen, sowie der Mehrheitswunsch der Bevölke- siert auszugestalten, was intuitiv zur Bildung der rung, die Netzneutralität zu erhalten, zeigten auf, eigenen „Echokammer“ über die persönliche Be- wie anspruchsvoll die bei weitem noch nicht abge- schaffenheit der „Welt da draußen“ führen könne. schlossene Debatte sei.

Big Data und Datenschutz-Grundverordnung Medien in Demokratien und Autokratien

Prof. Dr. Matthias Leistner, Lehrstuhlinhaber für Die Rolle des Staates im digitalen öffentlichen Raum Bürgerliches Recht und Recht des Geistigen Eigen- und wie sich diese im Systemvergleich zwischen De- mokratien und Autokratien unterscheidet, wurde zum Abschluss des ersten Konferenztages von Ro- berta Astolfi, Leiterin des Arbeitsbereiches ethi- sche und theoretische Grundlagen der Politik an der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, behan- delt. Während in westlichen Demokratien die Medi- en polyzentrisch strukturiert und möglichst frei zu- gänglich sein sollten, um den Pluralismus der Meinungen zu fördern, seien die Medien in Autokra- tien unter staatlicher Kontrolle und weitgehend mo- nozentrisch strukturiert. Auch das Internet, wie man an den staatlichen Eingriffen in China, Russ- land und im Iran feststellen könne, werde hier im- mer weiter in seiner ursprünglichen Funktion als Matthias Leistner über „Big Data“ Medium der freien Information und Meinungsäuße- 18

rung eingeschränkt, vom Missbrauch für staatliche Für politische Parteien in gefestigten Demokratien, Propaganda ganz zu schweigen. Durch diese Mani- die u.a. in Wahlkämpfen um die Gunst der Wähler- pulationen könnten die autoritären Regime die So- schaft ringen, stellte Juri Schnöller, Gründer und zialen Medien für ihre eigenen Zwecke instrumenta- Geschäftsführer von Cosmonauts & Kings, dem ers- lisieren und ihre Machtposition stützen, sofern die ten Startup für datengetriebene digitale politische Bevölkerung keine anderen Wege finde, an freie In- Kommunikation in Deutschland, in seinem Vortrag formationen zu kommen. folgende fünf Grundsätze auf, nach denen sich die Parteien im digitalen Zeitalter richten sollten: Konsequenzen für das praktische Handeln in der Politik 1. Erarbeitung und Bewahrung von Vertrauen in die eigene Marke, also Partei, Fortgesetzt wurde die Konferenz mit strategischer 2. Debatten selbst bestimmen, um nicht durch sie Kommunikation zur Erreichung politischen Einflus- bestimmt zu werden, ses und der Veränderung der Wahlkämpfe im Zei- 3. Politik soll verständlich, spannend, unterhaltsam chen der Sozialen Medien. Paul-Anton Krüger, Stv. und zugänglich sein, Leiter des Ressorts Außenpolitik der Süddeutschen 4. selbst innovativer werden und Politikthemen im- Zeitung und davor Korrespondent für den Mittleren mer wieder neu bearbeiten, bevor es andere tun, Osten, zeigte am Beispiel des so genanten. „Arabi- und schen Frühlings“ im Jahr 2011 auf, wie durch media- 5. die eigenen Daten schützen, stets um Sicherheit le Beeinflussung im In- und Ausland Revolutionen in besorgt sein! Gang kommen und gestützt werden können. Die Rol- le von Facebook bei der Organisation der Aktivisten Als Resümee kann aus dieser Konferenz gezogen und der Mobilisierung breiter Bevölkerungsteile ge- werden, dass in der Verwendung großer personen- gen das eigene Regime ist nach Krüger so entschei- bezogener Datensätze mit computergestützter Aus- dend gewesen, dass man sogar von den ersten „Fa- wertung als Basis für eine Kommunikationsstrategie cebook-Revolutionen“ gesprochen habe. Allerdings nahezu unabsehbare Potenziale, aber auch Gefah- hätten sich auch die negativen Seiten der Sozialen ren und Eigendynamiken liegen. Wir stehen erst am Medien im Nahen Osten schnell gezeigt. So seien sie Anfang der Debatte über Einfluss und Rolle der So- vom Daesh, dem sog. „Islamischen Staat“, gekonnt zialen Medien, doch längst ist klar, dass sie sich als Propagandaplattformen zur Rekrutierung von nicht mehr darum drehen kann, „ob“ man diese ein- Tausenden ausländischer Kämpfer sowie zur geziel- setzt, sondern nur noch „wie“ sie gesellschaftspoli- ten Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch tisch sinnvoll in den rechtsstaatlichen Rahmen ein- eine Anpreisung ihres Kalifates verwendet worden, gebettet werden können. die nichts mit der Wirklichkeit zu tun gehabt habe.

Blick auf die Arbeit eines Workshops 19

PUBLIKATIONEN UND DIGITALE ANGEBOTE

/// Das Ziel, unsere vielfältigen und anspruchsvollen Inhalte auch online vielen Lesern zur Verfügung zu stellen, haben wir 2019 weiter verfolgt. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, nutzen wir zum einen unsere Webseite hss.de, zum anderen unsere Social- Media-Kanäle Facebook (https://www.facebook.com/HannsSeidelStiftung), Twitter (www.twitter.com/HSSde), Youtube (www.youtube.com/HannsSeidelStiftung) und neu seit 1. April auch Instagram (www.instagram.com/stiftungfuerdemokratie/). Wir haben uns für diesen neuen Kanal entschieden, um ein jüngeres Zielpublikum zu erschließen. Wer uns auf diesen Kanälen folgen will, ist sehr herzlich dazu eingeladen. ///

Webseite gen keinen Halt – ein Eindringen in unsere Dienste Unsere Leser werden es bemerkt haben: Die HSS.de- und Daten war dank schneller Reaktion für die An- Inhalte sind aktueller, dichter, strukturierter und greifer jedoch nicht möglich. Obwohl dies, die An- damit attraktiver geworden. Auch bei der Bebilde- bindung an das Customer-Relationship-Management- rung haben wir zugelegt. Und das wird auch ange- System Genesis World und die erforderliche Neu- nommen. Mit 1.877.738 Seitenaufrufen konnten wir ausschreibung einer Webagentur viele Kapazitäten in 2019 eine erneute Zunahme von über 300.000 band, haben wir dennoch mehrere Verbesserungen Seitenaufrufen verzeichnen. Rund 370.000 Men- erzielen können: Wir haben die Ladegeschwindig- schen haben unsere Webseiten besucht, rund keiten der Seiten erhöht, fehlerhafte Links berei- 50.000 mehr als im Jahr davor. Die Beliebtheit nigt, eine Strategie zur Suchmaschinenoptimierung nimmt also stetig zu. Leider waren wir im August ei- (SEO) erarbeitet genauso wie zur Usability der Sei- nem massiven Hackerangriff ausgesetzt, der uns te. Unsere neue Agentur, in2code aus Rosenheim, zwang, zur Abwehr verschiedene Dienste der Web- widmet sich mit voller Kraft diesen Bereichen, aber seite temporär pausieren zu lassen. Die Internetkri- auch noch anderen. HSS.de wird deswegen künftig minalität macht leider auch vor Politischen Stiftun- sicher noch attraktiver werden. 20

Die Website der Hanns-Seidel-Stiftung www.hss.de

Social-Media-Kanäle Die Kommunikation über Social-Media-Kanäle hat Strategisch haben wir dank einer neuen Persönlich- sich längst etabliert. Und damit auch unsere Social- keit im Online-Team die Optik unserer Kanäle deut- Media-Auftritte. Die Zahl der Menschen, die uns lich vereinheitlichen und besser gestalten können. dort folgen, wächst stetig. Unsere Veranstaltung So kommen nun eigene Grafiken und Visualisierun- zum Bürgerdialog streamten wir über unseren You- gen zum Einsatz, was die Attraktivität deutlich er- tube-Kanal ins Web, im Chat entwickelte sich eine höht und natürlich auch positive Auswirkungen auf Diskussion, wie Verwaltung und Politik mit den Bür- HSS.de hat. gern verständlich kommunizieren sollten. Streaming ist ein Angebot, das wir ausbauen müssen, um Ver- Alles in allem sollen diese Maßnahmen dazu beitra- anstaltungen einem breiteren Publikum anbieten zu gen, unsere Reichweiten zu erhöhen und unsere können. Kunden an uns zu binden. Und je mehr uns folgen, desto motivierter arbeiten wir an und auf unseren Neu ist seit dem 1. April 2019 unser eigener Ins- digitalen Kanälen. Bleiben Sie uns gewogen oder tagram-Kanal online. Dieses Medium zu nutzen, er- kommen Sie gerne neu hinzu. folgte aus der Überlegung heraus, auch und gerade für jüngere Menschen ein attraktives Angebot unse- rer Inhalte bereitzustellen. Bei diesem Kanal reich- www.facebook.com/HannsSeidelStiftung ten sich aufgrund der im Mai 2019 bevorstehenden Europawahl analog und digital die Hand: Unsere www.twitter.com/HSSde Karteikarten „Europa entdecken“, die wichtiges Fak- tenwissen zur Europäischen Union analog aufberei- www.instagram.com/stiftungfuerdemokratie teten, fanden über Instagram ihren Weg auch auf den digitalen Kanal und damit zu einer weiteren Verbreitung. Auch Instagram nutzen wir immer wie- der für Kampagnen, z.B. für die „#HSSSchatzkiste“, wo wir Bemerkenswertes aus unserem Archiv für Christlich Soziale Politik bildlich aufbereiten. 21

PUBLIKATIONEN NEUERSCHEINUNGEN 2019

Aktuelle Analysen

aktuelle aktuelle aktuelle aktuelle analysen|69 analysen|70 analysen| 71 analysen| 72

CHRISTLICHE KIRCHEN Krisenherd Iran Mittelpunkt Bürger: Change in der Medien- und UND PARTEIEN Innere Entwicklung und außenpolitischer Kurs Dialog, Digital und Analog Kommunikationsbranche Übereinstimmungen und Gegensätze seit 2015 Ein Leitfaden für Veränderungsprozesse und die digitale Zukunft Markus Kaiser / Maximilian Th. L.Rückert / Reinhard Meier-Walser / Wahid H. Tabatabai Klaus Holetschek / Ursula Männle (Hrsg.) Nicole Schwertner (Hrsg.)

www.hss.de www.hss.de www.hss.de www.hss.de

aktuelle Nr. 69 Christliche Kirchen und Parteien analysen| 73 Übereinstimmungen und Gegensätze Nr. 70 Krisenherd Iran Innere Entwicklung und außenpolitischer Kurs seit 2015 Nr. 71 Mittelpunkt Bürger: Dialog, Digital und Analog Nr. 72 Change in der Medien- und Kommunikationsbranche Ein Leitfaden für Veränderungsprozesse und die digitale Zukunft Versorgungssicherheit bei Kritischen Rohstoffen Neue Herausforderungen durch Digitalisierung Nr. 73 Versorgungssicherheit bei kritischen Rohstoffen und Erneuerbare Energien Frank Umbach Neue Herausforderungen durch Digitalisierung und

www.hss.de Erneuerbare Energien

Argumentation Kompakt

Ausgabe vom 4. April 2019 – 4/2019 Ausgabe vom 26. April 2019 – 5/2019

Ausgabe vom 25. Januar 2019 – 1/2019 Ausgabe vom 11. Februar 2019 – 2/2019 Ausgabe vom 14. Februar 2019 – 3/2019 Ausgabe vom 4. Juli 2019 – 6/2019 Der Brexit und seine politischen Folgen Die Wählerschaft der Europawahl 2019 für die EU und ihre Mitgliedstaaten Wo kann mobilisiert werden? Die „Gelbwesten“-Protestbewegung Fakten zur europäischen Strategie Religion und Rechtspopulismus Leitlinien für eine erfolgreiche Markus Ehm /// Immer noch ist unklar, ob und unter welchen Bedingungen es zum Brexit kommt. Das Gerhard Hirscher /// Die Europawahl am 26. Mai 2019 stößt schon im Vorfeld auf größeres Interesse in Frankreich gegen Plastikmüll britische Parlament verweigert bis heute dem Austrittsabkommen seine Zustimmung, auf das sich bei der deutschen und bayerischen Bevölkerung als frühere Wahlen. Andererseits sind in weiten Energiewende Oliver Hidalgo / Philipp W. Hildmann / Alexander Yendell /// Kulturchristentum, Heimat- Premierministerin Theresa May und EU-Chefunterhändler Michel Barnier im November 2018 geei- Teilen der Wählerschaft erhebliche Informationsdefizite zu verzeichnen. Die Diskussion um den Hintergründe und Schlussfolgerungen nigt haben. Knackpunkt bleibt für die Brexit-Befürworter, dass das Vereinigte Königreich zukünftig glaube, Feindbild Islam − die diffuse Inanspruchnahme der christlichen Religion durch Brexit sorgt für weitere Unsicherheit, die von Populisten instrumentalisiert wird. Die Mobilisierung Silke Franke /// Plastikmüll wird zunehmend zu einem Problem für die Umwelt, aber auch Rechtspopulisten nimmt diverse Gestalten an, läuft aber stets auf ein Ziel hinaus: Das der EU-Zollunion nicht mehr angehört, damit ihr Land Handelsverträge mit Drittstaaten unabhängig zugunsten der demokratischen Parteien kann bei dieser Wahl durch solide Information vor allem Maximilian Faltlhauser /// Deutschland wird seine selbst gesetzten Klimaziele 2020 ver- für die Gesundheit und für eine ressourcenschonende Wirtschaft. Die Europäische Union „Abendland“ gegen „Fremdgläubige“ zu verteidigen und eine ausgrenzende, religiös-natio- von Brüssel abschließen kann. Sie sehen dieses Ziel in Gefahr, und zwar in Zusammenhang mit einer bei jüngeren Generationen und politikferneren Teilen der Gesellschaft gesteigert werden. fehlen. Die Probleme im System Energieversorgung nehmen zu. Die Kosten steigen weiter. Reinhard Meier-Walser /// Frankreich ist seit November vergangenen Jahres Schauplatz der (EU) will mit der „Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft“ verstärkt dagegen nalistische Identität zu schaffen. Umso stärker ist heute zwischen christlicher Ethik und Sonderregelung, die das Austrittsabkommen für Nordirland nach Ablauf der zweijährigen Über- Deutschland droht an der Energiewende zu scheitern und zum abschreckenden Beispiel für gewalttätigsten Ausschreitungen seit der Studentenrevolte des Jahres 1968. Die dezentrale, gangsfrist vorsieht. Während dieses Zeitraums, so das Abkommen, bliebe das Vereinigte Königreich vorgehen. Das vorliegende Papier fasst zentrale Fakten und Zielvorstellungen der Strategie rechtspopulistischer Politik zu differenzieren. Die folgenden sechs Thesen, aus denen sich die Welt zu werden. Im Folgenden werden die Leitlinien für das Gelingen der Energiewende über soziale Netzwerke mobilisierte Protestwelle der „Gelbwesten“ („gilets jaunes“) hatte insgesamt in der Zollunion. Die besondere Nordirland-Klausel regelt darüber hinaus, dass dieser ∙ Die Europawahl vom 26. Mai 2019 wird eine höhere Wahlbeteiligung erfahren als 2014. Daher zusammen, ergänzt um Informationen zur Situation in Deutschland. konkreter Handlungsbedarf für eine aktuelle Politik aus christlicher Verantwortung ergibt, aufgezeigt, die sich an einer geplanten Erhöhung der Treibstoffpreise entzündet und rasch zu einer primär Landesteil sogar im Anschluss an die zweijährige Übergangsfrist weiterhin der Zollunion mit der sind – wie bei den letzten Wahlen im Bund und den Ländern auch – zusätzliche Mobilisierungs- wollen hierzu einen Beitrag leisten.* gegen Präsident Emmanuel Macron gerichteten Sozialrevolte mit bis zu 300.000 Protestie- EU angehören würde, wenn sich beide Seiten bis dahin nicht auf eine endgültige Regelung geeinigt effekte zu erwarten. Davon werden nicht nur Populisten und (wegen des Wahlrechts) Kleinpar- ∙ In Europa entstehen jährlich rund 25,8 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle. ∙ die technisch-physikalischen Besonderheiten, renden ausgeweitet. Zwar verschaffte sich Macron durch milliardenschwere Konzessionen haben sollten. Dann verliefe die Zollgrenze dementsprechend in den Gewässern zwischen der iri- teien profitieren. Auch die anderen Parteien und vor allem CDU und CSU können diese Mobili- ∙ In der politischen Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulismus kommt dem Thema an sozial Schwächere zwischenzeitlich etwas Luft, aber er steht im Jahr der Europawahlen ∙ Die EU will eine stärkere Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft erreichen, d. h. das Recycling schen Insel und Großbritannien. Würde das Vereinigte Königreich die EU ohne Unterzeichnung des sierungschance nutzen. ∙ die Grundprinzipien der Ökonomie und Religion eine Schlüsselrolle zu. weiter verbessern und ausbauen. Hersteller, Abfallwirtschaft und Verbraucher müssen ihren Bei- Austrittsabkommens verlassen, verliefe die Zollgrenze entlang der politischen Grenze zwischen vor einem Bündel schwerer Probleme: ∙ Die CSU profitiert von ihrem Spitzenkandidaten Manfred Weber. Dessen Bekanntheits- und Zu- Irland und Nordirland. In diesem Fall könnte es wieder zu Anschlägen mit Todesopfern kommen, ∙ die Interessen der Politik berücksichtigen. trag leisten. ∙ Rechtspopulisten nehmen das Christentum primär aus strategischen Gründen in Anspruch. stimmungswerte sind zuletzt gestiegen. Dennoch kann am Bekanntheitsgrad noch gearbeitet die eigentlich mit dem Karfreitagsabkommen aus dem Jahr 1998 überwunden geglaubt schienen – ∙ Die Rädelsführer der Gelbwesten können jederzeit wieder eine Mobilisierung der Protest- werden – insbesondere in den Teilen der Wählerschaft, die ohnehin weniger informiert und dis- ∙ Besonders im Visier der Europäischen Union sind jene Einweg-Wegwerfprodukte aus Kunststoff, ∙ Der zentrale Unterschied zwischen konservativ-christlichen und rechtspopulistischen so die irische Sorge. bewegung in Gang setzen, zumal sie erkannt haben, dass Macron sich unter dem Druck der tanzierter ist. die in Europa am häufigsten an den Stränden und in den Meeren gefunden werden. Parteien wird durch die Haltung zu Demokratie und Religionsfreiheit markiert. Straße zum Einlenken gezwungen sieht. Der vorliegende Beitrag möchte sich nicht an Spekulationen beteiligen, ob und wie der Brexit statt- ∙ Generell muss der Informationsaspekt eine große Rolle im Wahlkampf spielen. Dies gilt für die ∙ In Deutschland ist die Recyclingquote sehr hoch, allerdings auch das Abfallaufkommen insge- ∙ Die Abwertung des Islam bei gleichzeitiger Bezugnahme auf christliche Werte durch finden könnte. Vielmehr steht im Mittelpunkt, welche Konsequenzen der Austritt des Vereinigten ∙ Die Europawahlen drohen zu einem Referendum über den Präsidenten zu mutieren, von Europawahl deutlich stärker als bei Landtags- und Bundestagswahlen, weil einerseits das Wis- samt. Die Plastikstrategie und das erhöhte öffentliche Bewusstsein wären eine gute Motivation, Rechtspopulisten ist emotional konnotiert und folgt sozialpsychologischen Mustern. Königreichs aus der Europäischen Union für die EU selbst und ihre Mitgliedstaaten in institutionel- dessen Popularitätsverlusten extremistische Gruppierungen profitieren. Macrons „La sen über die EU und ihre Institutionen gering ist, die Skepsis ihnen gegenüber aber groß. an der Vorreiterrolle Deutschlands im Umweltschutz anzuknüpfen und eine abfallarme Wirt- ler und politischer Hinsicht hätte, und zwar für République en Marche“ rangiert in den Prognosen der Umfrageinstitute hinter Marine Le ∙ Das Gedankengebäude des Rechtspopulismus ist säkularen, nicht religiösen Ursprungs. schafts- und Konsumweise zu entwickeln. ∙ das Europäische Parlament, ∙ Die Erwartung, potenzielle AfD-Wähler anziehen zu können, dürfte für die Union bei der kom- Pens rechtsradikalem „Rassemblement National“. ∙ Wer Politik aus christlicher Verantwortung heraus gestalten will, sollte die identitäts- ∙ den Rat der Europäischen Union, menden Europawahl gering sein. Eher könnte in Bayern im Bereich unentschlossener Sympathi- ∙ Macrons eigene Europa-Strategie wird zudem dadurch belastet, dass seine mit 12 bis politische Falle, in die Rechtspopulisten die Religion stoßen wollen, tunlichst vermeiden. ∙ die Finanzstabilität, den Freihandel und die liberale Wirtschaftsordnung, santen der Grünen wie der Freien Wähler ein gewisses zusätzliches Potenzial liegen. Hier zeigen vor allem jüngere Wähler und die mit formal niedriger Qualifikation einen deutlichen Rückstand 15 Milliarden Euro zu Buche schlagenden Zugeständnisse an die Protestierenden die im ∙ den EU-Haushalt, in Bezug auf Interesse an und Wissen über die EU und die Einschätzung der Bedeutung dieser Haushaltsentwurf für 2019 vorgesehene Einhaltung der EU-Haushaltsdefizit-Regeln in ∙ die Finanzpolitik, Wahl. Daran hat sich auch in den letzten Monaten wenig geändert. Für diese Gruppen wäre im Frage stellen. ∙ die Agrarpolitik sowie ∙ die Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Wahlkampf eine sachorientierte Informationskampagne in geeigneter Sprache empfehlenswert.

1/2019 Die „Gelbwesten“-Bewegung in Frankreich. Hintergründe und Schlussfolgerungen

Ausgabe vom 6. November 2019 – 7/2019

Parteien im Brennpunkt – 2/2019 Fakten zur europäischen Strategie gegen Plastikmüll AfD und Die Linke im Vergleich

Udo Baron /// Die Alternative für Deutschland (AfD) und Die Linke stehen vermeintlich für völlig gegensätzliche politische und gesellschaftliche Entwürfe. Trotz offensichtlicher Unter- schiede lässt ein Vergleich beider Parteien aber Ähnlichkeiten vor allem zwischen ihren 3/2019 Religion und Rechtspopulismus extremistischen Strömungen erkennen. Das vorliegende Papier fasst zentrale Ähnlichkeiten beider Parteien bei der Wählerschaft und den Einstellungsmustern zusammen.

∙ AfD und Die Linke üben massive Systemkritik und wollen die Gesellschaft radikal um- bauen. ∙ AfD und Die Linke verfügen über ein schwarz-weiß gefärbtes Freund-Feind-Bild. 4/2019 Der Brexit und seine politischen Folgen für die EU und ihre Mitgliedstaaten ∙ AfD und Die Linke verstehen sich als Anti-Establishment-Parteien, vereinfachen die Realität und befeuern ihre Politik durch populistische Forderungen. ∙ AfD und Die Linke dulden und fördern extremistische Strömungen in ihren Reihen. 5/2019 Die Wählerschaft der Europawahl 2019. Wo kann mobilisiert werden? 6/2019 Leitlinien für eine erfolgreiche Energiewende 7/2019 Parteien im Brennpunkt –AfD und Die Linke im Vergleich 22

Politische Studien

POLITISCHE POLITISCHE POLITISCHE STUDIEN 483 STUDIEN 484 STUDIEN 485 Orientierung durch Information und Dialog Orientierung durch Information und Dialog Orientierung durch Information und Dialog

70. Jahrgang | Mai-Juni 2019 | ISSN 0032-3462 70. Jahrgang | Januar-Februar 2019 | ISSN 0032-3462 70. Jahrgang | März-April 2019 | ISSN 0032-3462

/// IM FOKUS /// IM FOKUS /// IM FOKUS ALT, KRANK, EINSAM? ENTSCHEIDUNG FÜR EUROPA DIGITAL – ABER SICHER Mit Beiträgen von Mit Beiträgen von ZUKUNFTSAUFGABE PFLEGE Philip Bednarczyk | Daniel Göler | Wolfgang Klein | Robert Lohmann Judith Gerlach | Thomas Goger | Thomas Janovsky | Thomas Petri | Maximilian Th. L. Rückert Gisela Müller-Brandeck-Bocquet | Manfred Weber Mit Beiträgen von Christine Fiedler | Matthias Steiner | Joachim Unterländer

/// im Zeitgespräch: Woran krankt unser Gesundheitssystem? /// RUPERT GRÜBL im Zeitgespräch: Wissen tut Not /// PETER WITTERAUF im Zeitgespräch: Aktiv in den Ruhestand /// CHRISTOPH SCHIEBEL Framing macht Politik /// RICHARD LOIBL Von der Lederhose zum Laptop /// GERD MÜLLER Eine Welt ohne Hunger /// MANFRED GROß Die Trump-Transition /// ANDREA ROTTER 70 Jahre NATO /// SIEGFRIED BALLEIS asserstoff-nergie der ukunft

www.hss.de www.hss.de www.hs.hss.s.dde

POLITISCHE POLITISCHE POLITISCHE STUDIEN 486 STUDIEN 487 STUDIEN 488 Magazin für Politik und Gesellschaft Magazin für Politik und Gesellschaft Magazin für Politik und Gesellschaft

70. Jahrgang | Juli-August 2019 | ISSN 0032-3462 70. Jahrgang | September-Oktober 2019 | ISSN 0032-3462 70. Jahrgang | November-Dezember 2019 | ISSN 0032-3462

/// IM FOKUS /// IM FOKUS /// IM FOKUS WIRTSCHAFT IN BAYERN: DER UMWELT ZULIEBE … ABGEHÄNGT AUF DEM LAND? GUT AUFGESTELLT

/// Im Zeitgespräch: Neue Aufgabe, neue Herausforderungen, neuer Chef – 06 /// Im Zeitgespräch: : Stiftungsvorsitzende Ursula Männle übergibt das Ruder – 06 /// Im Zeitgespräch: Keine Angst vor der Zukunft … aber nehmt sie ernst! – 06 /// Rezo, TikTok und die Chancen demokratischer Prozesse – 41 /// Silicon Valley Bayern – 56 /// Die EU als Anwalt des Verbrauchers – 40 /// Lesen und schreiben ist doch kinderleicht… – 50 /// Über Religionsfrieden zum Weltfrieden? – 64 /// Ja zur Grundrente mit Bedürftigkeitsprüfung – 44

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Nr. 483 Alt, krank, einsam? Zukunftsaufgabe Pflege Nr. 484 Entscheidung für Europa Nr. 485 Digital – aber sicher Nr. 486 Wirtschaft in Bayern: Gut aufgestellt Nr. 487 Der Umwelt zuliebe Nr. 488 Abgehängt auf dem Land?

Reihenunabhängige Publikationen

Weniger Europa (Plastik-)Müll entdecken

Weniger (Plastik-)Müll im Alltag im Alltag Karteikarten

Unser Plastik-Problem Was kann mit Fragen

Plastik ist ein praktisches Material: Es ist relativ günstig, gut formbar, leicht, lässt sich für vielfältige Zwecke verwenden und ist lange haltbar. Genau diese Langlebigkeit ist aber auch ein Problem. Plastik verrottet nicht. ich tun? und Antworten Ist es einmal in der Umwelt, zerfällt es in immer kleinere Teile, bis das menschliche Auge es kaum mehr sehen kann („Mikroplastik“). So hat der Siegeszug der Kunststoffe einen Preis: Der Plastikmüll wächst und immer mehr davon gelangt in die Umwelt und schließlich in die Nahrungskette. 5 bis 13 Millionen Tonnen Kunststoff- abfälle geraten weltweit jährlich direkt oder über die Flüsse und Abwässer, durch Wind oder Hochwasser ins Europa Meer. Viele Tiere verenden, weil sie sich in Plastikschnüren und Netzen verheddern oder Kunststoffteile mit Nahrung verwechseln. Es gibt kaum mehr eine Küste ohne angeschwemmten Plastikmüll, kaum mehr einen Sandstrand, der nicht auch Mikroplastik-Partikel enthält. entdecken 23

ENGAGEMENT IN BERLIN

/// Das Hauptstadtbüro der Hanns-Seidel-Stiftung repräsentiert die Stiftung in Ber- lin. Die Mitarbeiter fungieren als direkte Ansprechpartner für den Deutschen Bun- destag, die Ministerien, Parteien, Verbände sowie Botschaften vor Ort. Zu den Ar- beitsschwerpunkten zählt das Vernetzen von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Im Veranstaltungsraum der Repräsentanz werden hochrangige Dele- gationen empfangen und der politische Dialog gepflegt. ///

Das Büro Berlin im Herzen der Hauptstadt war auch Eine sich stark und schnell verändernde, zunehmend 2019 ein Ort der Begegnung und des Austauschs zu individualisierte Gesellschaft stellt das „Geschäfts- aktuellen innen- und außenpolitischen Debatten. modell“ der Volksparteien vor große Herausforde- Auch die Frage nach der Zukunft der Volksparteien rungen. Wie diese aussehen und welche neuen Wege wurde diskutiert. beschritten werden müssen, waren zentrale Fragen

Wahlforscher Gerhard Hirscher (2.v.r.) von der HSS moderiert das Expertenpa- nel zur Zukunft der Volks- parteien 24

einer Expertenrunde, zu der das Hauptstadtbüro ein- Berlin darüber diskutiert, was die Voraussetzungen lud. Für eine bessere Einschätzung der Lage wurden für europäische Souveränität sind, welche Weichen Wählermotive, Wanderungsbewegungen und Stim- für ein handlungsfähiges Europa wie gestellt wer- mungsbilder unterschiedlicher Wählergruppen ana- den müssen und was das für die einzelnen Bereiche lysiert. Auch wenn sich die Volksparteien in einer wie Sicherheit, Technologie, Digitales und Energie nicht komfortablen Situation befinden, haben sie bedeutet. Zu den übergeordneten Zielen gehöre Eu- großes Potenzial der Weiterentwicklung, das noch ropas Sicherheit, seine Wettbewerbsfähigkeit, fai- nicht ausgeschöpft ist – so das Fazit der Runde mit rer Handel und eine nachhaltige Entwicklung, wel- CSU-Generalsekretär Markus Blume, MdL, Dr. Viola che die Bekämpfung des Klimawandels beinhaltet, Neu von der Konrad-Adenauer-Stiftung und Wahlfor- so der Kommissar für die Sicherheitsunion bei der scher Roberto Heinrich. Europäischen Kommission, Sir Julian King. Weitere Diskutanten waren der stv. CSU Generalsekretär und europapolitische Sprecher Florian Hahn, MdB, Europäische Souveränität entwickeln Dr. Christoph Schwegmann, Militärpolitischer Be- rater im Planungsstab des Auswärtigen Amts und Dr. Unter dem Motto „Europäische Souveränität – Das Ulrike Franke vom European Council on Foreign Re- „Wir“ suchen und Herausforderungen gemeinsam lations. bewältigen“ wurde in der Bayerischen Vertretung in

Workshop: Künstliche Intelligenz und Politik

Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche In- telligenz (KI) sind in aller Munde, doch was steckt hinter den Schlagworten? Welche Rolle spielen sie in der Politik, der Wirtschaft und was sagt die Wis- senschaft dazu? In einem gemeinsamen Workshop mit dem Deloitte Analytics Institute in Berlin wur- den die Inhalte hinter den Begriffen herausgearbei- tet und im interdisziplinären Austausch ethische Fragen im Umgang mit KI thematisiert. Dabei wurde deutlich, dass das Thema KI aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und bearbeitet werden muss, um die richtigen Stellschrauben für eine men- Florian Hahn, MdB: „Die EU muss innere Resilienz ausbil- schendienliche und innovationsfreundliche KI-Poli- den, zum Beispiel durch ein stärkeres Verständnis für Institutionen, und wehrhaft sein, das heißt die Fähigkeit tik zu finden. Die Fragen nach den Auswirkungen entwickeln den eigenen Willen durchzusetzen“ von KI auf die Zukunft der Arbeit kamen dabei eben-

Die Podiumsdiskussion wurde in Kooperation mit dem European Council on Foreign Relations (ECFR) in der Bayerischen Vertretung durchgeführt 25

Die Führung der Stiftung im Gespräch mit Bundesminister Gerd Müller, MdB und CSU-Generalsekretär Markus Blume, MdL

so zur Sprache, wie optimale Wege der Vermittlung von Innovation in allen Teilen der Gesellschaft.

30 Jahre Hanns-Seidel-Stiftung in Berlin

Seit drei Jahrzehnten ist das Hauptstadtbüro der po- litische Brückenkopf der Stiftung in Berlin und hat seit seiner Eröffnung am 01. Juni 1989 drei Umzüge hinter sich. Wurde das Büro zunächst mit den Zielen einer effektiveren Gestaltung der Berlin-Seminare und des Aufbaus politischer Kontakte zu christ- lich-konservativen Gruppierungen in der DDR eröff- net, so entwickelten sich die Themenschwerpunkte, auch durch die Wiedervereinigung und den Umzug Bundesminister Gerd Müller und HSS Generalsekretär Oliver der Bundesregierung, immer weiter. Zur Feier des Jörg lassen den Abend zusammen mit den Gästen ausklingen Jubiläums lud das Büro Berlin in die eigenen Räum- lichkeiten ein, wo sonst politische Entscheidungs- träger mit Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenge- bracht, Delegationen empfangen und Stipendiaten durch Weiterbildungs- und Austauschformate geför- dert werden. Weit über 100 Gäste folgten der Einla- dung zum Jubiläum in die Berliner Repräsentanz der Hanns-Seidel-Stiftung, wo Bundesminister Dr. Gerd Müller, MdB, CSU-Generalsekretär Markus Blume, MdL, Stiftungsvorsitzende, Prof. Ursula Männle, Staatsministerin a.D. und Generalssekretär Oliver Jörg ein Resümee über die Entwicklung des Haupt- stadtbüros zogen und seine Bedeutung in den Ge- Altstipendiaten haben die Fotobox in einem der Büros für samtkontext der Stiftung einordneten. sich entdeckt 26

Internationales Parlamentsstipendium des Deutschen Bundestages (IPS)

Eine besondere Gelegenheit mit jungen und enga- gierten Menschen aus über 40 Nationen in Aus- tausch zu treten, ergab sich auch dieses Jahr wieder bei verschiedenen Veranstaltungen des Internatio- nalen Parlamentsstipendiums des Deutschen Bun- destages (IPS). Auf einer Studienreise nach Kloster Banz konnten knapp 30 Stipendiaten vier Tage lang ihr Wissen zum Thema „Medien in Zeiten von Popu- lismus und gesellschaftlicher Spaltung“ vertiefen Kurzer Zwischenstopp auf dem Rückweg von Berlin: Besichti- und von Kloster Banz aus die fränkischen Städte gung des über 250 Jahre alten Hofgartens der Eremitage in Nürnberg, Bamberg und Bayreuth kennen lernen. Bayreuth

Von der Burg zum Kloster und zur Bildungsstätte: Am In einem Praxisworkshop lernte die Gruppe Rhetorikübun- ersten Abend bekamen die Stipendiaten eine Einführung gen zur Verbesserung der Redekunst kennen zur Geschichte des Bildungszentrums Kloster Banz von Leiter Michael Möslein persönlich

Austausch und Vernetzung Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammengebracht. Eine der Aufgaben ist es auch, die Hanns-Seidel-Stif- Voneinander lernen, Netzwerke schaffen, Wissen ver- tung und politische Stiftungen im Allgemeinen vorzu- knüpfen, und Perspektiven austauschen – das Haupt- stellen. Daneben finden Seminare für die Stipendia- stadtbüro ist ein Ort der Begegnung.Regelmäßig wer- ten der Stiftung statt, die oftmals eine Ergänzung zu den Gäste aus dem In- und Ausland empfangen und Besuchen von Organisationen, Institutionen und his- mit Experten aus den Bereichen Politik, Wissenschaft, torischen Orten in Berlin darstellen.

Eine Delegation aus der chinesischen Provinz Shandong zu Besuch im Hauptstadtbüro 27

„WIR SIND DAS VOLK!“ – DAS ERBE DER FRIEDLICHEN REVOLUTION 30 Jahre Mauerfall und Wiedervereinigung

/// Als im November 1989 die Berliner Mauer fiel und sich die innerdeutsche Grenze öff- nete, war der Euphorie über dieses Jahrhundertereignis bei Akteuren und Beobachtern zunächst kaum Grenzen gesetzt. Die Erwartungen auf ein Zusammenleben in Frieden, Freiheit und Wohlstand waren groß, ihre rasche Umsetzung dominierte schon bald die politische Agenda. ///

Die entscheidende Rolle spielte die Bevölkerung in Innerdeutsche Grenzregionen besonders be- der DDR, die nach der Grenzöffnung entschiedener troffen als viele Politiker auf eine Vereinigung mit der Bun- Nicht nur Berlin, wo am 9. November 1989 die 1961 desrepublik drängten und enormen Zeitdruck auf errichtete Mauer zu Fall gebracht wurde, das gesamte die Akteure ausübten. Die Destabilisierung der DDR Land war von der Wucht des Umbruchs erfasst, die nur beschleunigte sich und gleichzeitig mussten mit we- knapp ein Jahr später in der Wiedervereinigung nig Personal in kurzer Zeit neue ökonomische und Deutschlands gipfelte. Von dem historischen Prozess politische Strukturen, vor allem auch neue Parteien der „Wende“ waren die innerdeutschen Grenzregionen aufgebaut werden. Die Tatsache, dass die Volkskam- besonders betroffen. Sie mussten sich von heute auf merwahl auf den 18. März 1990 vorgezogen wurde, morgen mit der Grenzöffnung und deren Folgen ausei- verschärfte dies noch. Die Dynamik der Ereignisse nandersetzen. Bewusst führte deshalb die Hanns-Sei- machte die Politiker zu Getriebenen, nicht zu Takt- del-Stiftung zum Auftakt dieses Gedenkjahres mehrere gebern. Dazu herrschte durchaus bei vielen Akteu- Veranstaltungen in ihrem Bildungszentrum Kloster ren des demokratischen Umbruchs noch Anfang Banz durch, das wegen seiner Nähe zur Grenze der 1990 die Befürchtung, dass die Entwicklung wieder ehemaligen DDR von den Entwicklungen ebenfalls un- zurückgedreht werden könnte. mittelbar betroffen war und sich damals schnell zu ei- nem Zentrum für politische Bildung für Menschen aus Thüringen und Sachsen entwickelte. 28

Rückblick nach 30 Jahren Mauerfall eine „Schockstarre“ ausgelöst, die einige Jahre angehalten habe. Heute gebe es aber wieder Dreißig Jahre nach der erfolgreichen friedlichen Re- Stimmen, die den Zusammenbruch der DDR als „Über- volution bot dieses Ereignis Anlass für Rückblicke nahme“ durch den Westen darstellten. Daher sei es auf die damalige Ausgangslage, die politische Ent- wichtig, an das „Glück des Mauerfalls“ zu erinnern wicklung seit 1989 und die Auswirkungen der Wen- und die Rahmenbedingungen der deutschen und in- dezeit bis zur Gegenwart. In vielfältigen Veranstal- ternationalen Politik dieser Tage zu verdeutlichen. tungen und zahlreichen Vorträgen und Seminaren, Die Mitwirkenden, Teilnehmer und Gäste waren sich Fach- und Expertentagungen, unter Einbeziehung einig in der Einschätzung, dass die Entwicklung der zahlreicher Zeitzeugen und Akteure, beleuchtete die letzten 30 Jahre ein großer Erfolg war. Die Gemein- Hanns-Seidel-Stiftung die historischen Ereignisse samkeiten waren damals schon größer als das Tren- und analysierte wichtige Entwicklungen wie den nende. Darauf lasse sich auch in der Zukunft in einem wirtschaftlichen Umbau, den Aufbau eines demo- vereinten Deutschland in einem (hoffentlich) weiter kratischen Parteiensystems im Rahmen eines Parla- zusammenwachsenden Europa aufbauen. mentarismus nach westlichem Muster oder die Be- wältigung des DDR-Unrechts. Aber auch die Auch die Publikation „Die Mauer ist weg! Mauerfall, Menschen wurden in den Blick genommen, die Rolle Wendejahre und demokratischer Neubeginn“ (Bay- wichtiger Personen und politischer Persönlichkei- erische Lebensbilder 5) thematisiert die Deutsch- ten aus Ost und West angesprochen. landpolitik der Wendejahre und nimmt dabei die Uni- onsparteien, vor allem die CSU und ihre Unterstützung für das Parteienprojekt DSU 1989/90 in den Fokus. „Mauer in den Köpfen“ Die neuesten Forschungsergebnisse zur DSU und Be- richte über die Arbeit des CSU-DSU-Koordinationsbü- In einem eindrücklichen Plädoyer betonte Christine ros in der CSU-Landesleitung werden ergänzt durch Lieberknecht, ehemalige Ministerpräsidentin und Beiträge über die politischen Bildungsmaßnahmen der CDU-Vorsitzende in Thüringen, auf einer Tagung am Hanns-Seidel-Stiftung in den neuen Ländern, über die 8. Dezember in Kloster Banz die erfolgreiche Zusam- Bemühungen um einen Aufbau der Frauen-Union in menarbeit bei konkreten Projekten über die Grenze der DDR und über das Zusammenfinden und -führen hinweg. Die gelegentlich beschworene «Mauer in den von CDU-Ost und CDU-West bis zu den Hilfestellungen Köpfen» existiere eher dort, wo die Beobachter weit des Freistaats Bayern in den angrenzenden Ländern weg waren. Im Westen sei sie oft von Politikern be- Thüringen und Sachsen in den Wendejahren 1989/90. schworen worden, die selbst das SED-Regime hofiert Zeitzeugeninterviews dazu wie zur Aushandlung des hatten. Bei ihnen wie bei alten DDR-Eliten habe der Einigungsvertrages runden den Band ab.

Die Publikation Bayerische Lebens- Zeitzeugen beim Expertengespräch in Kloster Banz: Sebastian Straubel, bilder 5 Reinhard Zehner, Christine Lieberknecht, Annerose Zuber (Moderation BR Hof), Dominik Geppert, Gerhard Preß, Peter Hausmann 29

DIE FREIHEITLICHE DEMOKRATIE VOR NEUEN HERAUSFORDERUNGEN

/// Die Demokratie steht vor einer Reihe neuer Herausforderungen, wenn man auf die politische Agenda 2019 zurückblickt. Die Hanns-Seidel-Stiftung hat alle Phänomene des Extremismus – ob Links-, Rechts- oder religiöser Extremismus – als zentrale Herausfor- derungen unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung identifiziert, neue Entwicklun- gen aufgezeigt und so Ansatzpunkte für eine Behandlung dieser Thematik in der Politik, aber auch in der politischen Bildung geliefert. ///

Rechtsextremismus als Herausforderung für tuellen Entwicklungen in Bayern zu gegeben werden, die Demokratie wobei auch neuere Phänomene wie Reichsbürger und Selbstversorger in den Blick genommen wurden. Bei einer Expertentagung in München am 28. Februar stand der Rechtsextremismus im Vordergrund. Der Rechtsextremismus bleibt eine der großen Herausfor- Populismus in westlichen Demokratien derungen der demokratischen Ordnung in unserem Land. Klassische Ausprägungen wie die NPD existie- In Deutschland wie in anderen Teilen der Welt auch, ren weiterhin, sind aber weitgehend aus dem Blick- breiten sich Phänomene des Populismus immer wei- punkt der Öffentlichkeit verschwunden. Gleichzeitig ter aus. Hierzu führte die Akademie in Zusammenar- treten neuere Phänomene auf und versuchen, sich zu beit mit dem Büro Berlin am 13. Februar eine kleine positionieren. Die Etablierung neuer rechtspopulisti- Expertenrunde durch, in der die Frage beantwortet scher Parteien wirft die Frage nach der Abgrenzung werden sollte: Populismus und gesellschaftlicher Zu- gegenüber konventionellen oder neuen rechtsextre- sammenhalt: In welchem Zusammenhang stehen die- mistischen Bestrebungen und Strukturen auf. Im Rah- se beiden Phänomene? Während weltweit ein ver- men dieser Fachtagung sollte ein Überblick über den meintlicher Aufstieg populistischer Bewegungen und Rechtsextremismus insgesamt und vor allem die ak- Parteien diagnostiziert wird, scheint gleichzeitig der 30

Expertenrunde Populismus und gesellschaftlicher Zusammenhalt am 13. Februar in Berlin, am Podium , Brigitte Grande, Edgar Grande, Volker Ullrich, MdB, Düzen Tekkal, Gerhard Hirscher

gesellschaftliche Kitt in vielen Ländern dünner zu mit Erziehung betrauten Institutionen vor große Her- werden. Zugleich werden öffentlich-mediale Debat- ausforderungen gestellt. Wie sollen sie u.a. mit dem ten immer polarisierter – vor allem in den „sozialen“ vielschichtigen Phänomen zwischen Religionsfreiheit Medien. In welchem Zusammenhang stehen heute und einer möglichen Kindeswohlgefährdung umge- Populismus und gesellschaftlicher Zusammenhalt? hen? Welche Konfliktpunkte bestehen? Wie erkennt Gab es jemals einen Idealzustand des gesellschaftli- man ein Gefährdungspotenzial? Wie sehen die sorge- chen Zusammenhalts? Wird er durch Populismus be- rechtlichen Möglichkeiten aus? Als zentrales Thema droht und sind alle Formen des Populismus gleich zu wurde die Anziehungskraft des Salafismus auf junge bewerten? Welche Ausprägungen des Populismus Frauen und Mädchen diskutiert. Welche Erklärungsan- wirken sich auf Politik und Gesellschaft in Deutsch- sätze gibt es hierfür? Welche Erfahrungen haben Si- land besonders negativ aus? Viele der Anregungen cherheitsbehörden, Schulen, Jugendämter, NGOs und und Ergebnisse dieser Debatte flossen in die weitere Fachleute in der Präventions- und Deradikalisierungs- Arbeit des Think Tanks Hanns-Seidel-Stiftung ein. arbeit mit diesem Phänomen gemacht? Die speziellen Anforderungen bei der Arbeit mit jungen Frauen und Mädchen wurden insbesondere im Hinblick auf deren Phänomen der Radikalisierung Relevanz für die politische Bildung diskutiert.

Die Radikalisierung im salafistischen Milieu und Radi- kalisierungsprozesse bei jungen Frauen und Mädchen Unterwanderung durch rechts Gesinnung standen im Mittelpunkt eines Fachgesprächs in Mün- chen am 6. Februar. Wachsen Kinder in Deutschland Eine zusätzliche Expertenrunde über Rechtsextremis- in salafistisch geprägten Familien auf, werden unsere mus und Rechtspopulismus im ländlichen Raum wur-

Larissa Deppisch, THÜNEN Institut, Elisabeth Schönrock, Bundesverband Bürgerschaftliches Engagement, Silke Franke, HSS, Daniel Geschke, Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena, Judith Faessler, Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz 31 de am 11. Oktober in München durchgeführt. Es wur- de die Frage diskutiert, ob auch auf dem Land ein Rechtsruck und eine rückläufige Akzeptanz der De- mokratie zu verzeichnen sei. Dabei wurde auch un- tersucht, inwieweit versucht wird, bestimmte Grup- pen – etwa im Bereich Heimatpflege und Naturschutz – zu unterwandern oder dort ein diskriminierendes Familien- und Gesellschaftsbild zu propagieren.

Extremismus und Populismus in Deutschland Ab wann muss der Staat eingreifen? Wann ist die Zivilgesell- schaft gefordert – und wie kann sie sensibilisiert und In einer Expertentagung in Kloster Banz vom 24. bis befähigt werden? 26. September wurden die Potentiale von Extremis- mus und Populismus in Deutschland detaillierter untersucht. Spätestens seit der Bundestagswahl 2018 war unübersehbar, dass sich in Deutschland eine neue rechtspopulistische Partei etabliert hat. Die AfD hat hauptsächlich von den Ängsten der Men- schen im Zuge der Flüchtlingskrise seit Ende 2015 profitiert, hat aber auch andere Wählerpotentiale mobilisieren können. Das Phänomen des Populis- mus ist allerdings keineswegs neu, hat sich aber bisher nicht derart intensiv und nachhaltig im Walter Thurn und Daniela Dötterl von der Realschule Parlamentarismus behaupten können. Angesichts Kemnath (Entgegenahme des Preises für die Talentklasse Kunst und weitere Schüler), Paula Bodensteiner (Jury), wachsender Erfolge populistischer Parteien nicht Reinhard Meier-Walser (Laudator) nur in Deutschland stellt sich auch die Frage nach dem Verhältnis von Populismus und Extremismus. Haben populistische Parteien extremistische Wur- zeln oder Elemente? Profitieren Extremisten vom Populismus und sehen dort ihre politische Heimat? Wie kann man Populismus und Extremismus vonein- ander abgrenzen? Wie groß sind und wo liegen die Potentiale für den Populismus? Diese Fragen wur- den mit anerkannten Experten intensiv diskutiert.

Laudatio von Akademieleiter Reinhard Meier-Walser auf „Hass, Hetze, Lügenbotschaften“ – Literatur- Preisträgerin Luna Sophie Kröber wettbewerb für junge Leute

Im Rahmen einer Kooperation von Hanns-Sei- News, Verschwörungstheorien und Hass aus den so- del-Stiftung und der „KunstLiteratour – Kulturredak- zialen Netzwerken wappnen? Was bedeutet dies für tion für Ostbayern“ in Hemau am 18. Oktober die Richtlinien des Zusammenlebens in unserem de- wurden Strategien diskutiert, wie der Hetze insbe- mokratischen Gemeinwesen? Im Rahmen dieser sondere in den sozialen Medien begegnet werden Veranstaltung wurde auch ein Preis der Hanns-Sei- kann. Das Internet macht Lügen, Beleidigungen, del-Stiftung an Schüler ausgereicht, die sich im Rah- Drohungen, Tabubrüche und Aggressionen aller Art men eines Wettbewerbs („Hass, Hetze, Lügenbot- einfach. Im Schutz der Anonymität sinkt die Hemm- schaften weltweit – Heimat: Werte, Worte, schwelle – vor allem, weil man keine Konsequenzen Wirklichkeit“) mit diesen Fragen beschäftigt und fürchten muss. Wie kann mach sich gegen Fake dazu eigene Arbeiten vorgelegt haben. 32

Linksextremismus in Deutschland ben die Aktualität dieses Themas noch einmal un- terstrichen. Ziel der Tagung war es, neben einem Dem Phänomen des Linksextremismus widmete sich Einblick in die Gefährdungspotentiale auch Anre- eine eigene Expertenrunde in Kloster Banz am 21. gungen dahingehend zu bekommen, wie man sich und 22. November. Auch der Linksextremismus exis- künftig mit diesem Thema wissenschaftlich und in tiert nach wie vor in verschiedenen Ausprägungen, der politischen Bildung, insbesondere in der Prä- auch wenn er nicht immer mit spektakulären Aktivi- ventionsarbeit, auseinandersetzen könnte. täten, die bundesweit Interesse hervorrufen (wie etwa beim G8-Gipfel), in Erscheinung tritt. Nach wie vor ist er offensichtlich auch in Deutschland in der Demokratie in Gefahr Lage, neue Aktivisten zu rekrutieren. Im Rahmen dieser Expertenrunde wurde analysiert, wie die Ra- Die freiheitliche Demokratie ist nicht nur von innen dikalisierung im Bereich des Linksextremismus ab- bedroht, sondern sieht sich auch Herausforderun- läuft und wie linksextremistische Organisationen gen von außen gegenüber. Auch die außen- und si- bzw. Verbünde neue Mitglieder rekrutieren. cherheitspolitische Dimension der Gefährdungen unserer freiheitlichen Ordnung wurden von der Aka- Hierzu wollten wir diese Radikalisierungsprozesse demie der Hanns-Seidel-Stiftung intensiv unter- sowie Rekrutierungs- und Mobilisierungsstrategien sucht. Beispielhaft dafür war etwa die Expertenrun- im Linksextremismus mit ausgewählten Referenten de (Roundtable) vom 15. Mai im Konferenzzentrum diskutieren. Die jüngsten Ereignisse in Leipzig ha- München, in der die Herausforderungen der Sicher- heit Europas durch China thematisiert wurde. Sei- denstraßen-Initiative, ausländische Direktinvestiti- onen, Teilhabe an Unternehmen und kritischen Infrastrukturen – seit geraumer Zeit verfolgt China eine Politik, die auf eine starke Anbindung zwischen Asien und Europa abzielt, zugleich aber seinen geo- politischen Aufstieg begleitet. Während mit Italien das erste G7-Mitglied und die viertgrößte Wirt- schaftsmacht der EU der „Neuen Seidenstraße“ beitritt, wächst in Brüssel das Bewusstsein, dass Chinas Initiativen nicht nur wirtschaftliche Chan- cen, sondern auch Konsequenzen für Europas Si- cherheit mit sich bringen: Die EU-Kommission Tagung „Linksextremismus und Radikalisierung“ in Kloster Banz im November: Gordian Meyer-Plath, Präsident des spricht in ihrem im März 2019 veröffentlichten Stra- Landesamts für Verfassungsschutz Sachsen. tegiepapier erstmals von der Volksrepublik als „sys-

Matthias Lang und Marco Haase vom Landesamt für Verfassungsschutz Hamburg bei der Tagung in Kloster Banz 33 temischen Rivalen“ und setzt auf eine kritischere ARCHIV FÜR Überprüfung chinesischer Investitionen. NATO-Gene- ralsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete Chinas Auf- CHRISTLICH-SOZIALE POLITIK stieg jüngst als „Herausforderung“ für das Verteidi- gungsbündnis und die Trump-Administration pocht Auszug aus Magazinraum in Kloster Banz indes auf eine klare Positionierung der europäischen Verbündeten auf der Seite der USA. In dieser Runde wurden mögliche Handlungsoptionen im Spannungs- feld zwischen Wirtschaft und Sicherheit erörtert.

Projekt „Strategie denken und Kommunizieren“

Daneben fand am 21. Oktober in Berlin eine Sitzung eines neuen Projektes „Strategie denken und Kom- munizieren“ statt. Im Rahmen dieses Projektes möchte die Akademie die anhaltenden Probleme in der deutschen Debatte analysieren und mit ver- schiedenen Akteuren Handlungsempfehlungen ent- wickeln. In einem ersten Schritt sollte grundlegend der gegenwärtige Stand des sicherheitspolitischen Diskurses aus unterschiedlichen Perspektiven be- Gepackte Kartons im Dachgeschoss von Kloster Banz trachtet und Handlungsbedarfe für weitere Konfe- renzprojekte erarbeitet werden. In den letzten Jah- ren sind die Anforderungen an die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik durch Veränderungen im sicherheitspolitischen Umfeld Europas stetig ge- stiegen. Zeitgleich wuchsen die Erwartungshaltung der deutschen Bevölkerung sowie der internationa- len Partner an die Bundesrepublik, die innere Si- cherheit zu gewährleisten und international mehr Verantwortung zu übernehmen. Diese und ähnliche Expertenrunden sollen auch künftig einen Beitrag Archivraum (fast) leer vor Ankunft der Archivalien in zu dieser Debatte leisten. Ebersberg

Das Archivgut ist in Ebersberg weitgehend eingelagert 34

ARCHIV FÜR CHRISTLICH-SOZIALE POLITIK

Das Archiv für Christlich-Soziale Politik (ASCP) ist Teil der Hanns-Seidel- Stiftung. Das ACSP ist zentrale Institution für das Archivgut der CSU, es sam- melt und erschließt Akten uns Materialien zur Parteigeschichte.

Zu Dimension und Aktivität in 2019 folgender Überblick:

Gesamtbestand 5.600 laufende Meter (lfd. m) Nachlässe 180 Plakate knapp 9.000 Fotos 280.000 Filme 3.700 Tonaufnahmen 4.000 CSU-Druckschriften knapp 5.000 CSU-Zeitungen 328 Titel Flugblätter 1.300 Gegenstände 500 Webseiten (Spiegelungen) 5.400 (von 800 URLs) Besucher 46 an 103 Tagen Anfragen (schriftl. und telef.) 377 Neue Aktenbestände 22 lfd. m Ausgaben von bayernweiten CSU-Zeitungen übernommen 660 Abgabelisten erstellt 39 (295 lfd. m) Findbücher erstellt 6 Filme verzeichnet 240 und digitalisiert 50 Flugblätter verzeichnet 650 Gegenstände verzeichnet 470 Magazinumzug (s. Fotos) 800 lfd. m/1.150 Umzugskisten Findmittel digitalisiert zu Junge Union, Mittelstands-Union, 256 Kreis- verbände und 1.270 Ortsverbände der CSU Fotos digitalisiert 22.148 Websites gespiegelt 535

Publikationen, Veranstaltungen, Ausstellungen Politisch-historische Fachbibliothek

Die Mauer ist weg! Mauerfall, Wendejahre und demo- Bücher 37.000 kratischer Neubeginn, herausgegeben von Renate Zeitungen/Zeitschriften/ Höpfinger, München 2019 (Bayerische Lebensbilder 5) Magazine 230 Blogbeiträge/Internetberichte/Kalenderblätter 38 Neuerwerbungen 2019 773 Veranstaltungen durchgeführt 7 Verwaltete Abonnements 144 Ausstellungen 4 Benutzer/Ausleihen 192/3.507

Alle Angaben: Stand 31.12.2019 35

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG FÜR EINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG

/// Der schnelle Wandel, den die Welt aktuell erfährt, stellt für viele Staaten eine Chance und zugleich eine Herausforderung dar. Trotz bedeutender Entwicklungserfolge sind für viele Menschen noch Armut, mangelnde Teilhabe sowie fehlender Zugang zu grundle- genden Leistungen wie Bildung oder Gesundheitsversorgung die Realität. Eine nachhal- tige wirtschaftliche Entwicklung berücksichtigt soziale, ökologische und wirtschaftli- che Aspekte. Sie schafft damit die Voraussetzung für beschäftigungswirksames und ökologisch nachhaltiges Wachstum, das zu Armutsbekämpfung beitragen kann. ///

Entwicklungspolitisches Forum: „Wirtschaft dem das Institut für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklungszusammenarbeit – Eine Al- am 3. Juni 2019 in das Konferenzzentrum München lianz für die Zukunft Afrikas“ der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) einlud.

Die Bevölkerung Afrikas wird sich bis Mitte des Jahr- Hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und hunderts verdoppeln. Nur wenn die Wirtschaft Wissenschaft diskutierten Möglichkeiten und Grenzen wächst, können ausreichend Nahrungsmittel produ- einer Zusammenarbeit. Die Entwicklungszusammen- ziert, Bildungschancen eröffnet und Arbeitsplätze ge- arbeit trage der Dynamik von Wirtschaft und Bevölke- schaffen werden. Entwicklungspartnerschaften ver- rung aber auch den positiven politischen Veränderun- binden die Innovationskraft von Unternehmen mit gen auf dem afrikanischen Kontinent Rechnung. Die den Erfahrungen und den Ressourcen der Entwick- Kooperation lasse sich an dem Beitrag messen, den lungspolitik. Wie kann hierbei ein Mehrwert für sie zu einer intensiven nachhaltigen Entwicklung er- afrikanische Partnerländer und die beteiligten Unter- bringe. Auch Bundesminister Dr. Gerd Müller betonte, nehmen entstehen? Was sind die konkreten Rahmen- dass Privatinvestitionen für nachhaltige Entwicklung bedingungen einer solchen Allianz? Diesen Fragen in Afrika unverzichtbar seien. Die Unternehmen müss- widmete sich das „Entwicklungspolitische Forum“, zu ten sich für soziale gerechte Lieferketten einsetzen. 36

Organisation erstellt einen praktischen Leitfaden zur Gründung und Führung eines Unternehmens, der über gesetzliche Anforderungen und Kosten informiert. Zudem versendet der Kenya Business Guide regelmäßig Informationen zu aufstrebenden Wirtschaftssektoren. Außerdem gibt er politischen Akteuren Ratschläge, wie sie wirtschaftliches Wachstum und wirtschaftliche Entwicklung fördern können.

Auch die Economic Association of Namibia (EAN) ist Ursula Männle, Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, ein Partner der HSS. Die Association bietet Vertre- empfängt Bundesminister Gerd Müller, MdB und Wolfgang tern der namibischen Wirtschaft sowie Wirtschafts- Stefinger, MdB wissenschaftlern eine Plattform zum Wissens- und Gedankenaustausch. Ihre Mitglieder kommen aus Mit Blick auf die Förder- und Finanzierungsinstru- dem universitären und unternehmerischen Umfeld. mente hob Christoph Kannengießer, Hauptge- Neben der Stärkung der Forschung zu wirtschafts- schäftsführer des Afrika-Vereins der deutschen wissenschaftlichen und wirtschaftspolitischen The- Wirtschaft, das nachhaltige unternehmerische Han- men und der Unterstützung von namibischen Öko- deln deutscher Firmen hervor. Ihr Geschäftsmodell nomen ist es sein Ziel, zwischen dem öffentlichen zu unterstützen, damit Investitionsentscheidungen und dem privaten Sektor zu vermitteln. zugunsten von Afrika fielen, sei deshalb umso rele- vanter. Noch sei die deutsche Industrie auf dem af- In der DR Kongo arbeitet die HSS mit der Fondation rikanischen Kontinent nur unterdurchschnittlich KA zusammen. Der Partner führt jährlich einen gro- vertreten. ßen Wettbewerb zur Förderung von Startups durch. Aus mehreren hundert Teilnehmern werden 30 Be- werber mit den erfolgversprechendsten Geschäfts- Afrika: Wirtschaft im Fokus der Projektarbeit ideen ausgewählt. Die angehenden Gründer werden über einige Wochen darin geschult, wie sie auf In Kenia wurde mit dem Kenya Business Guide Grundlage ihrer Geschäftsidee einen Businessplan (KBG) eine Denkfabrik geschaffen, die sich für die erstellen. Durch die Begleitung mit Kameras und die Entwicklung des Privatsektors einsetzt. Die Denkfa- Ausstrahlung im landesweiten Fernsehen werden brik fördert ein lebendiges Geschäfts- und Investiti- Investoren für die ausgewählten Startups gesucht. onsumfeld, das zur Schaffung von Wohlstand und zu Die bisherigen Durchläufe haben bereits zu einigen einer aufblühenden Gesellschaft beiträgt. Die erfolgreichen Unternehmensgründungen geführt.

Expertenrunde zu Kenias Wirtschaftsbeziehungen mit China mit Lynette Ndile, TVET Policy and Advocacy Specialist, Oscar Otele, Lecturer University of Nairobi focusing on Kenya – China Relations, Sahil Shah, Leiter KBG 37

Veranstaltung mit der Economic Association of Namibia

sierung zentrale Komponenten der Arbeit der HSS in Marokko. Dennoch muss die Stärkung von Demokra- tie und politischer Mitbestimmung durch wirtschaft- liche Initiativen und Wachstum begleitet werden, damit politischer Gestaltungswille auf kommunaler und regionaler Ebene direkte Anreize erfährt.

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit lokalen Ge- bietskörperschaften wird die Förderung unterneh- mens- und investitionsfreundlicher Rahmenbedin- gungen herausgearbeitet. Kommunen und Regionen Wettbewerb der Kinstartup Academy in Kooperation mit der HSS in der DR Kongo erhöhen die Attraktivität eines Standortes, indem sie steuerpolitische Anreize schaffen. Politischen Entscheidungsträgern, Wirtschaftsexperten und zi- Über 50 Arbeitsplätze wurden geschaffen, die Star- vilgesellschaftlichen Akteuren wird Know-how zu tups brachten neue, nachhaltig und lokal produzier- Unternehmensgründung und Wirtschaftsförderung te Produkte auf den Markt. vermittelt.

Der Schwerpunkt liegt auf Bildung und auf Verbes- Marokko: Verbesserte Bedingungen für un- serung von Arbeitsmarktchancen für junge Men- ternehmerisches Handeln schen. Junge Frauen und Mädchen werden über ihre Rechte informiert, um ihnen die Erlangung von sozi- Die sozioökonomische Entwicklung stellt eine der we- aler und wirtschaftlicher Selbständigkeit zu erleich- sentlichen Herausforderungen für Marokko dar. Ende tern. Wirtschaftliche und finanzielle Unabhängig- 2018 lag die Arbeitslosigkeit in der Gruppe der keit öffnen Jugendlichen auch außerhalb der 14-25-Jährigen bei 27,4 Prozent. Angesichts mangeln- Ballungsräume langfristig neue sozioökonomische der Perspektiven drängen junge Menschen auf soziale Perspektiven. Gerechtigkeit. Im Hinblick auf seine ambitionierte Re- formagenda setzte König Mohammed VI. in seiner Darüber hinaus fördert die HSS auf der Ebene der Rede anlässlich des 66. Jahrestags der Revolution des Universitäten den öffentlich-kritischen Diskurs in der Königs und des Volkes am 20. August die Grundpfeiler Frage einer Reformpolitik für unternehmens- und in- für ein neues Entwicklungsmodell. Neben den zentra- vestitionsfreundliche Rahmenbedingungen. In Zu- len Aspekten „Verantwortung“ und „Wachstum“ hob sammenarbeit mit staatlichen Forschungseinrichtun- er insbesondere die Diversifizierung des Wirtschafts- gen und der akademischen Zivilgesellschaft werden sektors in ländlichen Gegenden sowie die Unterstüt- Studenten und Doktoranden der Wirtschaftswissen- zung sozialschwacher Gesellschaftsschichten hervor. schaften für unternehmerische Initiative und soziale Nach wie vor sind Verwaltungsreform und Regionali- Verantwortung sensibilisiert. Themen wie verant- 38

Nationale Konferenz „Lokale Gebietskörperschaften und Recht auf Entwicklung“ in Meknes vom 1. bis 2. Februar

wortliches und solidarisches Wirtschaften, die Über- sche Entwicklungsmodell und auch als Modell für an- windung von Verwaltungshürden sowie der unter- dere Länder Lateinamerikas. Guatemalas indigene nehmerische Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung Bevölkerung ist größtenteils von wirtschaftlicher stehen im Mittelpunkt der Maßnahmen. Teilhabe ausgeschlossen. Die „Maya Business School“ der HSS bietet indigenen Frauen Schulungen im Be- reich der Unternehmensgründung und eröffnet damit Soziale Marktwirtschaft und wirtschaftliche neue Entwicklungspfade. Seit Projektbeginn wurden Teilhabe indigener Frauen in Lateinamerika 2.000 Indigene ausgebildet, 700 Unternehmen ge- gründet und 4.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die Soziale Marktwirtschaft kann dazu beitragen, die soziale Spaltung und die daraus resultierende politi- sche Polarisierung im Globalen Süden zu überwin- Myanmar: Verantwortungsbewusster Tourismus den. Für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwick- fördert wirtschaftliche Entwicklung und Frieden lung ist insbesondere die junge Generation gefragt. Daher richtete die Hanns-Seidel-Stiftung in Koopera- Thandaung Gyi liegt im konfliktreichen Bundesstaat tion mit dem Ludwig-Erhard-Zentrum und der Fried- Kayin. Im Jahr 2012 wurde nach langen Kämpfen zwi- rich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Juli schen dem Militär und der Karen National Union ein 2019 die International Summer School „Soziale Waffenstillstandsabkommen unterschrieben. Seit Marktwirtschaft“ aus und lud dazu junge Politiker 2013 unterstützt die Hanns-Seidel-Stiftung die Ge- und Unternehmer aus den afrikanischen, asiatischen meinde bei der Entwicklung von nachhaltigem und und lateinamerikanischen Projektländern ein. Die verantwortungsbewusstem Tourismus durch Dialog- Nachwuchsführungskräfte wurden in interaktiven Se- maßnahmen und kapazitätsbildende Initiativen. Das minaren zur Sozialen Marktwirtschaft geschult und Projekt ist ein gemeinsames Vorhaben mit dem Myan- erhielten die Möglichkeit, sich zu vernetzen und ge- mar Responsible Tourism Institute. Um die Beteili- meinsame Projektideen zu entwickeln. Im Jahr 2020 gung der Dorfbewohner in der Tourismusentwicklung soll in Argentinien eine regionale Summer School zur zu stärken, wurde im Jahr 2013 die Thandaung Gyi Sozialen Marktwirtschaft für Teilnehmer aus Latein- Tourism Development Working Group (TTDWG) mit amerika stattfinden. In Chile demonstrierten zuletzt Zustimmung der Regierung, ethnischen Gruppen, Millionen Bürger und forderten Chancengleichheit NGOs und den lokalen Akteuren gegründet. Die und soziale Sicherheit. Die HSS verfolgt daher auch TTDWG ist eine Plattform für die Tourismusakteure hier das Ziel einer stärkeren Einbeziehung von Ele- vor Ort um einen verantwortlichen und nachhaltigen menten der Sozialen Marktwirtschaft in das chileni- Tourismus zu entwickeln, von dem alle Einwohner 39

„Die Projektarbeit der HSS in Guatemala transformiert das Leben der indigenen Bevölkerung durch Unternehmertum, und zwar im Einklang mit unserer kulturellen Identität“, sagt Maria Tuyuc, Präsidentin des HSS-Kooperationspartners „Netzwerk Indigener Unternehmer“

Teilnehmer der International Summer School on Social Market Economy im Ludwig-Erhard-Zentrum in Fürth beim Austausch mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der HSS, Bundesminister a.D. Christian Schmidt, MdB, Evi Kurz (Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Ludwig-Erhard-Haus und Vorsitzende des Ludwig-Erhard-Initiativkreises Fürth e.V.). (li.) und die Mitorganisatorin der International Summer School Veronika Grimm, Lehrstuhlinhaberin an der Friedrich-Alexander- Universität, Erlangen-Nürnberg (hinten 2.v.l.)

profitieren. Drei Jahre später erhielt die Gemeinde China: Stärkung ländlicher Räume – Chancen- von Thandaung Gyi die ersten Lizenzen für Bed and gleichheit und Verteilungsgerechtigkeit Breakfasts (B&B), die jemals in Myanmar ausgestellt wurden. Aktuell sind zehn B&Bs und zehn Restau- Die wirtschaftliche Entwicklung eines Staates ist rants in Betrieb. Thandaung Gyi ist eine erfolgreiche nur möglich, wenn neben den urbanen Zentren auch Fallstudie über die Einbindung der Gemeinde in den die ländlichen Räume gestärkt werden. Wenn Men- Tourismus, durch die sich das Leben der Menschen in schen auf der Suche nach Arbeit und nach einem einem Waffenstillstandsgebiet wirtschaftlich verbes- besseren Leben in Chinas Städte strömen, schafft sert hat. Dies wiederum hat positive Auswirkungen dies in den boomenden Regionen und in dem sich auf den Friedensprozess. entvölkernden Land je eigene Probleme. Die Hanns-Seidel-Stiftung setzt daher auf die Schaf- 40

Die Dorfbewohner nehmen aktiv an Treffen der Tourism Development Working Group in Myanmar teil

Frauen in China sortieren Chrysanthemenblüten für die Trocknung. Der Vertrieb erfolgt über das Internet in der lokalen Genossenschaft

fung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt Veranstaltungen im Jahr 2019 anlässlich des drei- und Land. Sie verfolgt seit 1989, als sie das Projekt ßigjährigen Projektjubiläums erinnerten an diese zur Dorf- und Landentwicklung Nanzhanglou und Zusammenhänge. Eine internationale Konferenz be- das Projekt Berufsbildungszentrum Pingdu begann, leuchtete die wesentlichen Beiträge der Berufsbil- einen neuen Ansatz für Chancengleichheit und Ver- dung zur Stärkung ländlicher Räume. Arbeitsplätze teilungsgerechtigkeit. Eine moderne Raumplanung müssen in den ländlichen Raum gebracht werden, steht für Maßnahmen zur integrierten Landentwick- aber die Unternehmen, ob klein oder mittelstän- lung, eine Ausbildung in regional relevanten Beru- disch, benötigen gut ausgebildete Mitarbeiter. Be- fen für die wirtschaftliche Stärkung des ländlichen rufliche Bildung muss so gestaltet sein, dass sie als Raumes. gesellschaftlich wichtiges Element zur Bildung all- gemein wahrgenommen wird. 41

Auch in China: Ferienwohnungen leisten einen Beitrag zur Die Verantwortlichen für das trilaterale Projekt mit Laos lokalen Wertschöpfung

Eine weitere Veranstaltung zeigte die Bedeutung, die ländliche Räume für die Erreichung der Ziele nach- haltiger Entwicklung haben. Die Teilnehmer der Kon- HSS Jubiläum ferenz zu Fragen der Land Governance, die im Mai 2019 in Qingzhou stattfand, betonten: Land ist die Basis für die Identität und Lebensgrundlage von Men- 40 JAHRE schen; der Zugang zu Land und zu Landrechten be- einflusst Chancengleichheit und schafft sozioökono- IN DER DR KONGO mische Stabilität sowie kulturelle Diversität. Ein integrierter Ansatz zur Entwicklung ländlicher Räume Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Pro- mit funktionierenden Institutionen, Raumordnung jektes der Hanns-Seidel-Stiftung in der DR Kon- und Flächennutzungsplanung, aber auch Konfliktlö- go besuchte eine Delegation aus der HSS-Zent- sungsmechanismen muss aufgebaut werden, um eine rale das Büro in Kinshasa vom 14. – 17. Oktober. ausgeglichene Land-Stadt-Entwicklung zu erreichen. Die Vorsitzende, Professor Ursula Männle, die Leiterin des Instituts für Internationale Zusam- Das Potential ländlicher Räume soll genutzt werden, menarbeit, Dr. Susanne Luther, sowie der Lei- um die Entwicklung eines Landes als Ganzes zu stär- ter des Referats für Subsahara Afrika, Klaus ken. Die Konferenz ‚Space and Future‘, die am 14. und Liepert, nahmen an der feierlichen Abendver- 15. Juni in Shanghai stattfand, war mehr als eine inter- anstaltung zum Jubiläum teil. Im Kongo führt nationale Konferenz für Raumordnung und Zukunfts- die HSS neben der klassischen Arbeit mit der gestaltung. Es geht nicht nur um eine Angleichung der Zivilgesellschaft insbesondere Agroforstpro- Lebensbedingungen, es geht um den Übergang hin zu jekte sowie Programme zur Förderung von einer grünen Wirtschaft und Gesellschaft. Startups und Kleinunternehmern durch.

Das Projekt Berufsschule Pingdu weist über die The- men ländliche Entwicklung und berufliche Bildung hinaus, indem auch ausländischen Gästen die Mög- lichkeit einer Fortbildung geboten wird. Beruf- schullehrer aus Laos werden unterrichtet, um ihr Wis- sen als Multiplikatoren weitergeben zu können. Es handelt sich um die Bereiche Gartenbau, Lebensmit- telverarbeitung, Elektronik und Mechanik. Die Inter- nationalisierung beruht auf einer Kooperationsverein- barung des Berufsbildungszentrums Pingdu mit dem Sino-German Center for Sustainable Development Im Jubiläumsjahr wurde eine Broschüre zu einem Projekt und dem Institut zur Entwicklung beruflicher Bildung. der Hanns-Seidel-Stiftung in der DR Kongo herausgegeben 42

HSS Jubiläum

40 JAHRE AUF DEN PHILIPPINEN

Als die HSS ihr erstes Projekt in Asien im Jahr 1979 derung von Rechtsstaatlichkeit, einer bürgernahen auf den Philippinen eröffnete, war die Ausgangs- und die Menschenrechte achtenden Polizei sowie lage schwierig: Diktator Marcos hatte die Philippi- der Stärkung von Journalisten und der muslimi- nen fest im Griff. Die Arbeit einer ausländischen, schen Minderheit. Für die Zusammenarbeit mit Po- politischen Stiftung galt als verdächtig und wurde lizei und Justizministerium sind unter den aktuel- misstrauisch beäugt. Vor diesem Hintergrund kon- len schwierigen Voraussetzungen nachhaltige und zentrierte sich die Projektarbeit in den Anfangs- von Vertrauen geprägte Beziehungen unerlässlich. jahren auf die Duale Berufsausbildung. Über viele Diesen langfristigen Projektansatz würdigte die Jahre und sogar mit wechselnden Regierungen Vorsitzende Prof. Ursula Männle im Rahmen einer konnte die Stiftung langfristig Vertrauen aufbauen Konferenz mit ehemaligen und aktuellen Projekt- und die Arbeitsschwerpunkte ändern. Angepasst partnern, sowie politischen Weggefährten im Au- an die aktuellen politischen Rahmenbedingungen gust 2019, bei der sie die Herausforderungen und liegt der Fokus der Projektarbeit heute auf der För- Erfolge der letzten 40 Jahren vorstellte.

Feierlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum der Hanns-Seidel-Stiftung auf den Philippinen

Besuch der chinesischen Vizepremier- Im April hielt sich der kirgisische „Digitalisierung und Good Governan- ministerin Sun Chunlan am 27. Juni in Staatspräsident, Sooronbai Jeenbekov, ce“ Thema beim Entwicklungspoliti- München zur Unterzeichnung eines zu einem offiziellen Staatsbesuch auch schen Forum am 25. März in München Abkommens zur Fortschreibung und in München auf. Dabei besuchte er auch Vertiefung der Zusammenarbeit mit der die Hanns-Seidel-Stiftung und sprach Hanns-Seidel-Stiftung im Bildungsbe- mit der Vorsitzenden Ursula Männle reich über zukünftige gemeinsame Ziele 43

ium Stipend

BEGABTENFÖRDERUNG – ENGAGEMENT FÜR EINE WELTOFFENE, TOLERANTE UND PLURALE GESELLSCHAFT

/// Deutschland ist ein vergleichsweise rohstoffarmes Land und deshalb in besonderer Weise auf den „Rohstoff Geist“ angewiesen. Das gilt für Staat, Gesellschaft und Wirt- schaft gleichermaßen. Deshalb ist Bildung gerade für Deutschland ein wichtiger und un- verzichtbarer Zukunftsfaktor. ///

Die Basis unseres Politik- und Bildungsverständnis- Schlüssel dazu, dass junge Menschen durch die Ent- ses ist das personale, christliche Menschenbild. Der faltung ihrer individuellen Anlagen und Talente zu Mensch in seiner unveräußerlichen Würde und sei- verantwortungsbewussten Persönlichkeiten wer- ner Verantwortung für sich und für andere ist der den. Bildung ist in unserer solidarischen Leistungs- Maßstab politischen Handelns. Bildung ist der gesellschaft eine politische und gesellschaftliche Kernaufgabe. Sie gibt Chancen für jeden Einzelnen und ist zugleich auch bedeutend für die Gesellschaft insgesamt. Das gilt vor allem für die moderne Wis- sensgesellschaft und in einer Zeit des globalen Wettbewerbs um die kreativsten Köpfe und die bes- ten Ideen.

Verantwortungselite für Staat und Gesell- schaft unterstützen

Die Hanns-Seidel-Stiftung hat immer die Begabten- Sehr gefragt: Info-Material der Hanns-Seidel-Stiftung bei und Eliteförderung unterstützt. Wer sich zur Begab- der Abiturientenmesse zum Thema „Traumberuf Medien“ tenförderung bekennt, muss auch dafür sorgen, dass 44

die Eliten als Verantwortungseliten in Staat und Ge- sellschaft wirken.

Darüber hinaus brauchen wir Elite, die nicht in ers- ter Linie den Karrieregedanken, sondern auch die Gedanken von Respekt und Toleranz in den Mittel- punkt ihres Handelns stellt. Deshalb achtet die HSS bei der eigenen Verantwortungselite, den Stipendia- ten und Altstipendiaten, darauf, dass sie verantwor- tungsbewusst und gemeinwohlorientiert handeln.

Informationsstand der HSS bei der Info-Messe der LMU-München im Lichthof der Universität München vor der Büste von Sophie Scholl und der Gedenktafel für die Mitglieder der „Weißen Rose“ Zentrale Aufgabe der Begabtenförderung

In Anbetracht der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung in Deutschland und Europa sehen die Begabtenförderwerke eine ihrer zentralen Aufgaben darin, mit ihren Stipendiaten und Ehemaligen sowie ihren internationalen Netzwerken dieser Entwick- lung entgegenzuwirken. Mit ihrer Arbeit treten sie gemeinsam ein für ein respektvolles Miteinander, gegen nationalistische Denkmuster, populistische Vereinfachungen, Wissenschaftsfeindlichkeit, Rela- tivierung der Verbrechen des Nationalsozialismus, Fachforum Physik zum Thema „Künstliche Intelligenz“ Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Rassismus so- wie jegliche weitere Art von Diskriminierung aus Gründen der Religion oder Weltanschauung, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, einer Behin- derung, des Alters oder der sexuellen Identität.

Ideelle Förderung

Im Rahmen der ideellen Förderung ihrer Werke erhal- ten Stipendiaten die Gelegenheit, sich mit gesell- schaftlichen Fragen und Herausforderungen produk- Besichtigung der Imkerschule in Oderding: Das Fachfourm ABC (Agrar/Biologie/Chemie) zum Thema „Bienen – die tiv und differenziert auseinanderzusetzen und so ihre heimlichen Leistungsträger unserer Natur“ Fähigkeit zur Selbstreflexion sowie Urteilsfähigkeit zu stärken. Auslandsaufenthalte fördern interkultu- relle Kompetenz und Perspektivwechsel, die es den Stipendiaten ermöglichen, eigene Positionen kritisch zu hinterfragen. Die Begabtenförderwerke bieten zu- dem vielfältige gemeinsame Programme der ideellen Förderung an, um über weltanschauliche, politische wie religiöse Grenzen hinweg ins Gespräch zu kom- men. Auf diese Weise schaffen sie eine Basis für den gemeinsamen Einsatz für Demokratie, Rechtsstaat- lichkeit und Menschenrechte und stärken ihre Stipen- diaten darin, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen – in Deutschland, Europa und der Welt. Praxisnahe und studienbegleitende Journalistenausbildung 45

Praxistest Fernsehen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war Schirmherr der Sommerakademie der 13 deutschen Begabtenförderungswerke in Heidelberg (Rechts neben dem Bundespräsidenten ist Annabelle Fuchs, die Vertreterin der HSS beim Dialog mit dem Bundespräsidenten)

Frank Walter Steinmeier und seine Gattin (li.) im Dialog mit den Stipendiaten

Das Institut für Begabtenförderung fördert seit dem • aus einkommensschwachen Jahr 1981 überdurchschnittlich qualifizierte Studen- Bevölkerungsgruppen ten, Promovenden und junge Wissenschaftler aus • an Fachhochschulen (HAW) dem In- und Ausland, die ein besonderes politisches • die einen Migrationshintergrund haben Interesse und gesellschaftliches Engagement zeigen. • der sogenannten MINT-Fächer • aus den neuen Bundesländern.

Die Entwicklung der finanziellen und ideellen Der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) ist es beispielsweise Förderung gelungen, die Stipendiatenzahl in den vergangenen Jahren deutlich zu steigern. Hatte die HSS vor 15 Jah- Die Vergabe dieser Bundesmittel wurde seit einigen ren lediglich 425 Stipendiaten, waren es zum Jahres- Jahren von der Bundesregierung und dem Deutschen ende 2019 bereits etwa 1.250 Stipendiaten, die aus Bundestag an die Zusicherung gekoppelt, dass die Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und For- Begabtenförderwerke die bisher immer noch „unter- schung (BMBF) finanziell und ideell gefördert werden. repräsentierten Gruppen“ in der Begabtenförderung Darüber hinaus stand und steht die Umgestaltung künftig stärken werden. Dazu zählen Studierende der ideellen Förderung im Mittelpunkt der Arbeit 46

Gemeinsames, imposantes Plädoyer der Stipendiaten für eine Stärkung und Bewahrung des freiheitlich-demokratischen, liberalen und sozialen Rechtsstaats

des Instituts für Begabtenförderung der Vertrauensdozenten Hanns-Seidel-Stiftung. 70 so genannte Vertrauensdozenten sind Insbesondere die Stärkung der Stipendi- ein äußerst wichtiges Bindeglied zwi- atengruppen, die Verstärkung der Fachfo- schen Stiftung und Stipendiat. Die Stif- ren und die inhaltliche Neukonzeption tung arbeitet derzeit mit rund siebzig der Seminar- und Tagungsarbeit wurden Vertrauensdozenten zusammen. Die Auf- im Jahr 2019 umgesetzt und sollen auch gaben der Vertrauensdozenten erstre- im Jahr 2020 eine weitere deutliche Er- cken sich von der wissenschaftlichen und weiterung erfahren. Das Jahresprogramm persönlichen Betreuung am Hochschulort bis zur Mitwirkung an Auswahltagungen. Das außerordentliche ehrenamtliche Engagement Finanzielle Förderung ergänzt ideelle Förderung unserer Vertrauensdozenten trägt ganz wesentlich zum Erfolg der Begabtenförderung bei. Durch ein studienbegleitendes Seminarprogramm wer- den die Stipendiaten auf spätere Leitungs- und Füh- Die Bildungsoffensive der Bundesregierung und der rungsaufgaben in Staat, Wirtschaft, Kultur und Gesell- sie tragenden Parteien, die den Begabtenförderwer- schaft vorbereitet. Insofern wird die finanzielle ken erheblichen Rückenwind für ihre Arbeit gege- Förderung sinnvoll durch die ideelle Förderung ergänzt. ben hat, soll in den nächsten Jahren sogar erneut

Die Teilnehmer der Stipendiatengruppen- und Fachforumsprecherkonferenz 2019 47 zusätzliche Impulse erhalten, zum Beispiel in der Auslandsstipendiaten-Förderung Promotionsförderung. Seit Beginn der Studienförderung Ausland im Jahr Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass 1981 wurden insgesamt 2.700 ausländische Stipen- Deutschland wieder zu einer international aner- diaten aus mehr als 60 Staaten gefördert. Derzeit kannten Talentschmiede wird und damit die Abwan- befinden sich 174 Stipendiaten aus 55 Ländern in derung der jungen Wissenschaftler aus Deutschland den verschiedenen Förderprogrammen der Studien- verringert werden kann. Informationen zu den ver- förderung Ausland. schiedenen Stipendiatenprogrammen gibt es im In- ternetangebot der Hanns-Seidel-Stiftung: www.hss. Im Rahmen der studienbegleitenden Maßnahmen, de/stipendium. Die genauen Zahlen zu den Pro- die für die Auslandsstipendiaten durchgeführt wer- grammen stehen auf Seite XX, eine Liste mit Ver- den, fanden neben monatlichen Treffen für die Sti- trauensdozenten an Universitäten und Hochschulen pendiaten aus München und Umgebung eine Reihe (HAW) finden Sie im Anhang auf S. 66. von Tages-, Wochenend- und Wochenseminaren statt.

Nachkontaktkonferenzen für Stipendiaten, die nach Altstipendiaten ihrer Förderung bereits wieder in ihre Heimat zu- rückgekehrt sind, wurden in Rumänien, in der Ukrai- Die Zahl der inländischen Altstipendiaten der ne, in Litauen und in Bulgarien durchgeführt. Hanns-Seidel-Stiftung betrug zum 31.12.2019 insge- samt fast 5.300 Mitglieder. Im Mittelpunkt der Jahrestagung für ausländische Stipendiaten, die auch im Jahr 2019 traditionell im Der „Club der Altstipendiaten“ (CdAS), der seit 1992 Bildungszentrum Kloster Banz stattfand, standen besteht, hatte zum 31.12.2019 bereits 3.368 Mit- Referate und Diskussionen zum Thema „30 Jahre glieder. Zwischenzeitlich gibt es bundesweit fünf- Mauerfall – eine Bilanz“. zehn Regionalgruppen des CdAS, der sich unter der Internet-Adresse www.cdas.org auch mit einer ei- genen Homepage präsentiert.

Der CdAS-Vorstand mit dem Referenten Wolfgang Welsch anlässlich des 11. Gemeinsamen Treffens der Altstipendiaten und Stipendiaten zum Thema „30 Jahre Mauerfall

Nachkontaktkonferenz ehemaliger Stipendiaten aus Mittel-und Osteuropa in Vilnius (Litauen) 48

LIEDER AUF BANZ MIT FÖRDERPREIS FÜR JUNGE LIEDERMACHER

/// Mit den „Liedern auf Banz“ leistet die Hanns-Seidel-Stiftung im Rahmen der Begab- tenförderung auch einen Beitrag zur Nachwuchsmusikerförderung im Genre Liederma- cher. Die Stiftung sieht dies zusätzlich als einen Beitrag zur Kulturpflege. ///

Wie schon in den letzten Jahren zog das Festival bei schönstem Sommerwetter viele Besucher auf die große Wiese vor Kloster Banz

Junge, kompetente Liedermacher sollen mit der Zwei ehemalige Preisträger waren auch 2019 wie- Preisausschreibung angesprochen werden. Die HSS der auf der Bühne vor Kloster Banz: Roger Stein und hofft, damit im harten Pop-Rock-Getriebe einige die Gruppe Viva Voce, die auch die beiden Open- eingefahrene Gleise des gängigen Kulturbetriebs Airs von „Lieder auf Banz“ am 5./6. Juli mit insge- aufzubrechen, um schöpferischen jungen Talenten samt mehr als 8.000 Zuschauern moderierten. einen Weg zur Karriere zu öffnen. Deshalb ruft sie Den Nachwuchsförderpreis erhielten im Rahmen der jedes Jahr junge Liedermacher auf, sich für den be- „Lieder auf Banz 2019“ – der 33. Preisverleihung – kannten und mit jeweils 5.000 Euro dotierten Nach- Christin Henkel, Lennart Schilgen und Belle Fin. wuchsförderpreis zu bewerben. Viele der bisherigen Preisträger sind mittlerweile nicht mehr aus der Besonderes Markenzeichen der „Lieder auf Banz“ ist deutschen Musiklandschaft wegzudenken, wie bei- die Tatsache, dass nicht in Vor- und Hauptgruppe spielsweise Willy Astor und Bodo Wartke. unterschieden wird. Bühnenstars und Nachwuchsta- 49

Das A-Capella-Quintett VIVA VOCE besteht aus Bastian Hupfer, Matthias Hofmann, David Lugert, Heiko Benjes und Jörg Schwartz- manns. Viva Voce waren 2004 Preisträger bei „Lieder auf Banz“. 2017, 2018 und 2019 haben sie das Festival moderiert

Gruppenbild nach dem Preisträgerkonzert im Großen Saal von Kloster Banz mit Hans-Peter Niedermeier, Institutslei- ter Begabtenförderung (3.v.l.) und Generalsekre- tär Oliver Jörg (r.)

Im Jahr 2019 standen neben den Nachwuchspreisträgern der Hanns-Seidel-Stiftung unter anderem Wolfgang Niedecken, Süden II (Werner Schmidbauer, Martin Kälberer und Pippo Pollina), Julia Neigel, Wolfgang Ambros und die ehemaligen Nachwuchspreisträger der Stiftung, Roger Stein und Viva Voce, auf der Klosterwiese von Banz

lente treten bei dem Open-Air vor Kloster Banz ge- meinsam auf.

Darüber hinaus ist es für den Musik-Nachwuchs eine großartige „Zugabe“, dass sie durch die vom BR Fernsehen übertragenen, zweistündigen Fernseh- sendung über die „Lieder auf Banz“ einer bundes- Der „Förderpreis für junge Liedermacher“ wurde in diesem Jahr an weiten Öffentlichkeit und fachkundigem Publikum Christin Henkel, Lennart Schilgen (Bild) und Belle Fin verliehen gleichermaßen vorgestellt werden. 50

PREIS DIE RAUTE – SCHÜLERZEITUNGEN BETEILIGEN SICH AKTIV

/// Bei einem Festakt am 6. November in München konnten 17 Schülerzeitun- gen mit dem Preis DIE RAUTE ausgezeichnet werden. „Schülerzeitungen sind eine Bereicherung für die gesamte Schulfamilie. Die jungen Redakteure über- nehmen Verantwortung, die über den schulischen Alltag hinausreicht. Dieses Engagement verdient unsere Anerkennung“, erklärte die Festrednerin, Bay- erns Digitalministerin Judith Gerlach, vor 200 Schülern und Lehrern. ///

Meinungsvielfalt ist eine der Grundlagen unserer de- mokratischen Gesellschaft. Dem Journalismus kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu. „Für die Mitarbeit an einer Schülerzeitung braucht es Kreativität, Neugier und Teamfähigkeit“, betonte Staatsministerin Judith Gerlach, MdL in ihrer Festrede. Die Mitarbeit bei ei- ner Schülerzeitung hat aber auch einen allgemeinbil- denden Charakter. „Wenn die Schülerinnen und Schü- ler später nicht in den Journalismus gehen, haben sie dadurch etwas gelernt, was sie zu mündigen Bürgern macht“, sagte die Ministerin.

Stiftungsvorsitzende Ursula Männle überreichte zusammen mit Digitalministerin Gerlach den Schü-

Siegermagazin „abgedruckt“

Staatsministerin Judith Gerlach (li.) mit je einem Vertreter aller Preisträger

lerteams die begehrte Trophäe DIE RAUTE mitsamt treuungslehrer gleichermaßen, damit gute Schüler- Urkunden und Preisgeld (je 300 Euro). Männle zeitungen noch besser werden können. machte zugleich auf die vielfältigen Fördermöglich- keiten für Schülerzeitungen durch die Stiftung auf- Der Preis DIE RAUTE wird seit dem Schuljahr merksam. Dazu zählen der kostenfrei beziehbare 2009/10 an Schülerzeitungsredaktionen von Mittel- Leitfaden ‚1x1 der Schülerzeitung‘ sowie Seminare schulen, Realschulen, Gymnasien, Förderschulen im Medienzentrum des Bildungszentrums Kloster und Beruflichen Schulen verliehen und dient der Banz. Diese sind zugeschnitten auf Macher und Be- Förderung des journalistischen Nachwuchses. Ho- 51

PREISTRÄGER DIE RAUTE 2019 Der Schülerzeitungspreis der Hanns-Seidel-Stiftung

Magzintitel weiterer Preisträger Festrednerin Staatsministerin Judith Gerlach, MdL noriert werden die besten Leistungen pro Schulart in den drei Kategorien Journalistischer Einzelbei- trag, Kreativität und Gestaltung sowie Informations- vielfalt.

Eine Jury, die sich aus Journalisten und Vertretern der Stiftung zusammensetzt, traf ihre Auswahl unter rund 140 Einsendungen. Die Siegerteams erhielten Siegerfoto Team „abgedruckt“ aus Straubing insgesamt 5.000 Euro Preisgeld.

Einen Sonderpreis (je 250 Euro) haben das Hans-Leinberger Gymnasium in Landshut (On- line-Schülerzeitung setzt u.a. auf Interaktion mit den Lesern) und die Jakob-Herz-Schule in Erlangen erhalten. Dessen „Guckloch“ macht eine Zeitung für kranke Kinder. Die Jury würdigt dies als besonderes gesellschaftliches Engagement. Siegerfoto des Teams „WIR“ aus Schwandorf 52

EVALUIERUNG

/// Das Evaluierungsteam der Hanns-Seidel-Stiftung engagiert sich im Bereich Planung, Monitoring und Evaluierung im In- und Ausland. ///

gegriffen werden und die Inhalte in Anbetracht der je- weiligen Herausforderungen angemessen gewählt sind. Die partizipative Gestaltung der Projekte sowie die professionelle Umsetzung gelten als positiv hervor- gehoben. Empfehlungen der Gutachter richteten sich insbesondere auf die Intensivierung von Maßnahmen, Der Gutachter Laszlo Szentmarjay mit Teilnehmerinnen des die auf systemischer Ebene strukturelle Veränderun- Partnerprogramms zur Verbesserung des kommunalen gen hervorrufen können wie beispielsweise die Koope- Wassermanagements in Rajastan ration mit politischen Akteuren. Alle drei untersuchten Projekte verfolgen Zielsetzungen der Klimastrategie Im Jahr 2019 erfolgte die erste Sektor-Evaluierung der Hanns-Seidel-Stiftung, die mit multilateralen kli- von Klimaprojekten der Hanns-Seidel-Stiftung. Im mapolitischen Zielsetzungen im Einklang stehen. Fokus standen drei Projekte, die aus Mittel der Son- derinitiative Klima des BMZ finanziert wurden. Der Eine weitere wichtige Säule der Evaluierungseinheit Beitrag der Projekte zur Klimastrategie der Hanns-Sei- ist das Monitoring im In- und Ausland. Ein weltwei- del-Stiftung wurde untersucht und die Klimastrategie tes einheitliches Monitoringsystem wird nach und als solche in einer umfangreichen Desk-Study begut- nach etabliert. Hierfür fand unter anderem eine achtet. Drei Feldphasen konnten für drei Interventi- Schulung für Ortskräfte aus insgesamt zwölf Län- onsbereiche von jeweils unabhängigen Gutachtern dern in München statt. Im Ausland wurden im Be- des renommierten CEval Institutes der Universität reich der wirkungsorientierten Projektplanung sie- Saarbrücken durchgeführt werden: ben Planungsworkshops für die Erstellung von 1. Der Bereich der Zusammenarbeit mit der Zivilbe- Fortführungsanträgen durchgeführt. Darüber hinaus völkerung durch Bildungsmaßnahmen wurde in war die Qualität aller LogFrames und Verlaufs- und Namibia untersucht. Wirkungsmonitoringbögen gesichert worden. 2. Für das Feld Agroforstwirtschaft war eine Studie in Bolivien vorgesehen. Ebenso im Inland besteht eine Kooperation im Be- 3. Das Feld der Zusammenarbeit mit politischen Or- reich Planung, Monitoring und Evaluierung. Hier ganen, politischen Entscheidungstragenden sowie stand die Evaluierung zahlreicher Veranstaltungen Mandatsträgern stand in Indien im Vordergrund. der verschiedenen Abteilungen im Mittelpunkt. Dar- über hinaus unterstützt das Evaluationsteam bei Ergebnisse waren, dass in allen Projekten zentrale Be- der Erstellung von steuerungsrelevanten Wirkungs- darfe der Zielgruppen in den jeweiligen Regionen auf- modellen und in der Berichterstattung.

Die Gutachterin Die Gutachterin Teresa Böttcher während ihres Feldbesuchs Teresa Böttcher in einer Parzelle in Bolivien führt ein Interview 53

MENSCHENRECHT RELIGIONSFREIHEIT

/// Seit eineinhalb Jahrzehnten dokumentiert die in Washington D.C. ansässige Nichtre- gierungsorganisation „Freedom House“ einen konstanten Niedergang der globalen Frei- heit. Davon betroffen ist auch das Menschenrecht auf Gedanken-, Gewissens- und Religi- onsfreiheit, weshalb die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) diesem Thema auch 2019 große Aufmerksamkeit gewidmet hat. ///

Weltkonferenz Religions for Peace in Lindau Trump bekennt sich zum Menschenrecht Religionsfreiheit Vertreten war sie auf zentralen internationalen Kon- ferenzen wie der „10. Weltkonferenz von Religions Auch in das „67. National Prayer Breakfast“ konnte for Peace“ in Lindau, bei der Vertreter aus über 100 die HSS ihr Know How einbringen. Vertreter aus Ländern den völkerrechtlichen Schutz religiöser über 140 Ländern waren hierfür in Washington D.C. Stätten gefordert haben, oder dem „Religious Free- zusammengekommen, um sich auszutauschen und dom Forum“ in Washington D.C., als dessen Kernthe- zu vernetzen. Seit Eisenhower hat sich kein regie- se Knox Thames, US-Sonderberater für Religiöse render US-Präsident diese Gelegenheit entgehen Minderheiten, festhielt: „Der Lackmustest für echte lassen, sich pointiert zu religiösen und religionspo- Religionsfreiheit in einem Land ist die Frage der litischen Fragen zu äußern. So auch Donald Trump, Konversion, die Möglichkeit des persönlichen Glau- der sich in seiner Festrede klar zum Menschenrecht benswechsels ohne Gefahr für Leib und Leben.“ Religionsfreiheit bekannte und an seine Berufung eines Sonderbeauftragten zur Bekämpfung des glo- balen Antisemitismus erinnerte. Diesem Phänomen eines wiedererstarkenden Antisemitismus hat auch die HSS im Lauf des Jahres eine Vielzahl von Veran- staltungen gewidmet unter anderem zum antisemi- 54

tischen „Hass im Netz“ im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ der Gesellschaften für christlich-jü- dische Zusammenarbeit in Nürnberg.

Symbol in Kasan: Kathedrale und Moschee nebeneinander

Der „Dialog der Kulturen und Religionen“ stand im Mittelpunkt eines eigenen Dialogprogramms der HSS in Kasan, der Hauptstadt der Republik Tatar- stan. Vorrangiges Ziel war es dabei, den zivilgesell- schaftlichen Dialog zwischen Deutschland und Russland durch Thematisierung des interreligiösen Austauschs speziell zwischen Christen und Musli- men zu befördern und Vertreter beider Seiten und aus beiden Ländern miteinander ins Gespräch zu bringen. Seit Jahrhunderten leben in dieser Region 800 Kilometer östlich von Moskau in etwa gleich große Gruppen von Christen und Muslimen weitge- hend friedlich zusammen. Symbolisch stehen die

Markus Ferber dankte den Patriarchen aus Bagdad und Damaskus für ihr Kommen

Religionsfreiheit weltweit stärken ist das „Die Instabilität des Nahen Ostens hat das Dilemma der Christen zentrale Anliegen von verstärkt.“ Patriarch Aphrem II. aus Syrien 55

Religionsdialog

ANTISEMITISMUS 2.0 UND DIE NETZKULTUR DES HASSES Antisemitismus im Internet hat im digi- talen Zeitalter stark zugenommen und erlebt gegenwärtig eine traurige Blüte.

Dies belegt eine Langzeitstudie der TU Berlin. Sie hat untersucht, wie antisemitische Inhalte über das Netz verbreitet werden, welche Typen von Antisemitismus dabei dominant sind und inwieweit alte judeophobe Stereotype im 21. Jahrhundert modern artikuliert auftreten.

Auf Einladung der Hanns-Seidel-Stiftung war Monika Schwarz-Friesel, Kognitionswissen- schaftlerin und Leiterin der Studie „Antisemi- tismus 2.0“, im Juli nach Nürnberg gekommen, um im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ die zentralen Ergebnisse zu präsentieren. Auf drei Sätze komprimiert besagt die Studie: Das Internet ist der primäre Multiplikator von Anti- semitismen. Die Aufklärungsbemühungen der letzten Jahrzehnte haben in der Gesellschaft nicht flächendeckend gewirkt und zu Sensibili- sierung im Umgang mit Antisemitismus ge- führt. Antisemitismus ist deshalb heute in Deutschland immer noch und seit einigen Jah- ren sogar wieder zunehmend ein besorgniser- regendes Phänomen, woraus sich auch und Die Kul-Scharif-Moschee auf dem Kasaner Kreml gerade für die Politik ein deutlicher Handlungs- auftrag ergibt. Mariä-Verkündigungs-Kathedrale und die Kul-Scha- rif-Moschee auf dem Kasaner Kreml nebeneinander, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Ein weithin sichtbares Signal für die Achtung des Menschen- rechts Religionsfreiheit. Dessen Gefährdung hatte bereits zu Beginn des Jahres im Mittelpunkt des tra- ditionellen HSS-Side-Events bei der „55. Münchner Sicherheitskonferenz“ gestanden, das gemeinsam mit Vertretern aus Syrien und dem Irak nach den Zu- kunftsperspektiven für religiöse Minderheiten im Nahen Osten gefragt hatte. Nach ihrem Vortrag diskutierte die Autorin der Studie, Monika Schwarz-Friesel, noch intensiv mit den Teilneh- merinnen und Teilnehmern im Caritas-Pirckheimer-Haus 56 4 6 ANHANG3 4 6 3 4 57

SATZUNG UND GEMEINSAME ERKLÄRUNG

Vor drei Jahren (2017) hat die Hanns-Seidel-Stiftung e.V. eine aktualisierte Satzung erhalten. Bewährtes in der aus dem Gründungsjahr 1967 stammenden Satzung ist in der neuen Fassung erhalten geblieben. Der Zweck des eingetragenen gemeinnützigen Vereins Hanns-Seidel-Stiftung wurde modernisiert, erweitert und konkretisiert: Den Vereinszweck erfüllt die Hanns-Seidel-Stiftung insbesondere dadurch, indem sie

– staatsbürgerliche Bildung vermittelt,

– politische Orientierung gibt und Urteilsfähigkeit ermöglicht,

– bürgerschaftliches Engagement durch Seminare, Veranstaltungen und Publikationen fördert,

– wissenschaftliche Untersuchungen zu gesell- schaftsrelevanten Themen durchführt, durch Poli- tikanalyse Grundlagen für politisches Handeln er- Es gehört zum Selbstverständnis der Politi- arbeitet, schen Stiftungen, ihre Ressourcen mit größt- möglichem Nutzen einzusetzen und darüber – die geschichtliche Entwicklung der politischen öffentlich Rechenschaft abzulegen. Die Infor- und sozialen Bewegungen erforscht und archi- mation der Öffentlichkeit über ihre Tätigkeit viert, und die Verwendung ihrer Mittel ist eine selbst- gesetzte Verpflichtung der Politischen Stiftun- – die wissenschaftliche Aus- und Fortbildung begab- gen und stärkt das öffentliche Vertrauen in ihre ter und geeigneter Menschen aus dem In- und Aus- Arbeit. land fördert, Auch aus diesem Grund sind die Politischen – die europäischen Einigungsbestrebungen unter- Stiftungen übereingekommen, die Empfehlun- stützt und zur Völkerverständigung beiträgt gen der vom Bundespräsidenten berufenen Kommission unabhängiger Sachverständiger – mit Projekten der Entwicklungszusammenarbeit aufzugreifen, ohne insoweit auf eine etwaige die Schaffung menschenwürdiger Lebensverhält- gesetzliche Regelung zu warten. In dieser Ge- nisse in der Welt unterstützt sowie meinsamen Erklärung stellen sie ihr Selbstver- ständnis insbesondere im Hinblick auf die – zum Aufbau demokratischer und rechtsstaatlicher staatliche Finanzierung ihrer Arbeit und die Strukturen, die den Menschenrechten verpflichtet öffentliche Rechenschaftslegung dar. sind, beiträgt.

Satzung im Internet: Gemeinsame Erklärung im Internet: www.hss.de/fileadmin/user_upload/HSS/Doku- www.hss.de/fileadmin/migration/downloads/ge- mente/HSS-Satzung meinsame_erklaerung.pdf 58

HANNS-SEIDEL-STIFTUNG IN ZAHLEN

HANNSHANNS-S-SEIDELEIDEL-S-STIFTIFTUNGTUNG VeVeranranstastaltultungngenen20201919 Verrananststaaltltuungngsseieinhenheiiteten* Teililnnehehmmerer AkaAkadedemimieefüfürrPoPolilitiktikundundZeZeititgegescschehhehenen 86 3.3.660000 InsInstititututtfüfürrPoPolilitistischecheBiBilduldungng 1.442442552.2.946 InInstistituttutfürfürBeBegagabtbtenenföfördrderuerungng 1714.414 InsInstititututtfüfürrintInterernatnationionaaleleZuZussaammmmeenanarrbebeiitt54..337882124588.50.8114 BürBürooBerBerlilin3n371.09119 InsInstititututt füfürrEuEuroropäipäiscschehennununddTrTransansatatlanlantistischechennDiDialoalog7g780803388..447979 IntIntererkulkulturturelellelerrDiaDialoglog 13 363600 SumSummeme 6.7.809122739046.0.62914

* Seminare, Tagungen, Symposien etc.

INSTITUT FÜR INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT Projekte 2019 Anzahl, einschl. Regionalprojekte und Projektmaßnahmen* 77 Zahl der Projektländer51 Seminare weltweit Anzahl der Seminare 5.388 Anzahl der Teilnehmer245.811

* Inklusive Auswärtiges Amt, Europäische Union, Freistaat Bayern und sonstige Geber 59

INSTITUT FÜR POLITISCHE BILDUNG Zahl der Seminare 2019 regional in Bayern 929 in Kloster Banz412

im Konferenzzentrum München101 929 Gesamt1.442 Seminare

Zahl der Teilnehmer 2019 BAYERN regional in Bayern 40.577 in Kloster Banz 8.965 OBERBAYERN im Konferenzzentrum München 3.404 Gesamt52.946 Nicht bei allen Seminaren werden Teilnehmerlisten geführt. Die tatsächliche Teilnehmerzahl dürft um 5 bis 10 Prozent über der Zahl der erfassten Teilnehmer liegen, also bei mind. 55.000 Teilnehmern im jahr 2019.

Insesamt führte im jahr 2019 das Institut für Politische Bildung (IPB) 1.442 Seminare durch, davon im Bildungszentrum Kloster Banz 412 und im Konferenzzentrum München 101. Das IPB war mit 929 Veran- staltungen in der Fläche Bayerns präsent.

INSTITUT FÜR BEGABTENFÖRDERUNG Stipendien 2019 Universitätsförderung 574 Hochschulförderung (HAW)346 Journalistisches Förderprogramm für Stipendiaten (JFS) von Universität und HAW53 Auslandsstipendiaten und Studierende mit Migrationshintergrund (BIL/MIG)148 Promotionsförderung (inkl. Promotionskollegs)182 Summe 1.303

BILDUNGSZENTREN ZENTRALE AUFGABEN Übersicht zu Teilnehmer- und Anzahl Mitarbeiter Veranstaltungszahlen im Jahr 2019 Zentrale München und Berlin187 VeranstaltungenTeilnehmer Bildungszentrum Banz55 in Kloster Banz 72728.466 Inland 242 im Konferenzzentrum München288 21.497 Ausland (nur entstandene Kräft) 36 Gesamt1.01549.963 Gesamt278 Die Stiftung beschäftigt 26 Auszubildende, was An 339 Führungen in Kloster Banz haben einer Quote von 10,8 % enstpricht. 65 Mitarbei- 7.552 Personen teilgenommen. ter/innen arbeiten in Teilzeit. Die Frauenquote aller Beschäftigten beträgt 72 % (31.12.2019) 60

VORSTAND UND MITGLIEDER Stand: 31. Dezember 2019

Vorstand Hoh Dr. Stephanie, Diplom-Volkswirtin Männle Prof. Ursula Staatsministerin a. D. geb. Seidel Vorsitzende Hohlmeier Monika, Parlamentarische Geschäftsführerin Ferber Dipl. Ing. Koordinator der EVP-Fraktion im MdEP der CSU-Gruppe im Europäischen Markus, MdEP Ausschuss für Wirtschaft und Währung Parlament, Staatsministerin a. D. Stv. Vorsitzender im Europäischen Parlament Holzheid Dr. h.c. Präsidentin des Bayerischen Schmidt Christian, MdB Bundesminister a.D. Hildegund Verfassungsgerichtshofes a.D. Stv. Vorsitzender Huber Erwin Staatsminister a.D. Schreyer Kerstin, MdL Bayerische Staatsministerin für Huml Melanie, MdL Bayerische Staatsministerin für Stv. Vorsitzende Familie, Arbeit und Soziales Gesundheit und Pflege Jörg Oliver Generalsekretär der Hanns-Seidel- Friedrich Dr. Ingo Präsident des Europ. Wirtschaftssenats, Stiftung Schatzmeister Vizepräsident des Europ. Parlaments ret. Kreuzer Thomas, MdL Vorsitzender der CSU-Fraktion im Jörg Oliver Rechtsanwalt Bayerischen Landtag, Staatsminister a.D. Generalsekretär Mack Prof. Dr. ElkeLehrstuhl Christliche Sozialwissenschaft und Sozialethik, Universität Erfurt Weitere Vorstandsmitglieder Männle Prof. Ursula Staatsministerin a. D. Aigner Ilse, MdL Präsidentin des Bayerischen Landtags Müller Dr. Gerd, MdB Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Blume Markus, MdL Generalsekretär der CSU Niebler Prof. Dr. Vorsitzende der CSU-Gruppe im Euro- Dobrindt Alexander, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Angelika, MdEP päischen Parlament, Präsidentin des MdB Deutschen Bundestag, Bundesminister Wirtschaftsbeirates Bayern a.D. Ramsauer Dr. Peter, MdB Bundesminister a.D. Hasselfeldt Gerda Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Bundesministerin a. D. Reichhart Dr. Hans Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Herrmann Joachim, MdL Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration Riegler Prof. Dr. Verwaltungsrat KfW Bankengruppe Johannes-Jörg Kreuzer Thomas, MdL Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, Staatsminister a.D. Schmidhuber Peter M. Staatsminister a.D. Niebler Prof. Dr. Vorsitzende der CSU-Gruppe im Schmidt Christian, MdB Bundesminister a.D. Angelika, MdEP Europäischen Parlament, Präsidentin Schreyer Kerstin, MdL Bayerische Staatsministerin für des Wirtschaftsbeirates Bayern Familie, Arbeit und Soziales Söder Dr. Markus, MdL Bayerischer Ministerpräsident, Seehofer Horst Bundesminister des Innern, für Bau und Vorsitzender der CSU Heimat, Ehrenvorsitzender der CSU, Bayerischer Ministerpräsident a.D. Mitglieder Silberhorn Thomas, Parlamentarischer Staatssekretär im MdB Bundesministerium für Verteidigung Aigner Ilse, MdL Präsidentin des Bayerischen Landtags Singhammer Johannes Vizepräsident des Deutschen Bär Dorothee, MdB Staatsministerin im Bundeskanzleramt Bundestages a.D. für Digitalisierung Söder Dr. Markus, MdL Bayerischer Ministerpräsident, Beckstein Dr. Günther Bayerischer Ministerpräsident a. D. Vorsitzender der CSU Bernreiter Christian Landrat, Präsident des Bayerischen Stamm Barbara Präsidentin des Bayerischen Landtags Landkreistages a.D. Blume Markus, MdL Generalsekretär der CSU Stoiber Dr. Dr. h.c. Ehrenvorsitzender der CSU, Bayeri- Breit-Keßler Susanne Regionalbischöfin Edmund scher Ministerpräsident a.D. Dobrindt Alexander, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Strohmeier Prof. Dr. Rektor der TU Chemnitz MdB Deutschen Bundestag, Bundesminister a.D. Gerd Ferber Dipl. Ing. Markus, Koordinator der EVP-Fraktion im Unterländer Joachim Vorsitzender des Landeskomitees der MdEP Ausschuss für Wirtschaft und Währung Katholiken in Bayern im Europäischen Parlament Weber Manfred, MdEP Vorsitzender der EVP-Fraktion im Friedrich Dr. IngoPräsident des Europ. Wirtschaftsse- Europäischen Parlament nats, Vizepräsident des Europ. Welpe Prof. Dr. Isabell M. Lehrstuhl Betriebswirtschaftslehre – Parlaments ret. Strategie und Organisation, TU Hasselfeldt Gerd Präsidentin des Deutschen Roten München Kreuzes, Bundesministerin a. D. Zehetmair Prof. Dr. h.c. Staatsminister a. D. Herrmann Dr. Florian, Staatsminister für Bundes- und mult. Hans MdL Europaangelegenheiten und Medien Herrmann Joachim, MdL Bayerischer Staatsminister des Innern, Ehrenmitglied: für Sport und Integration Bayer Dr. h.c. Alfred Staatssekretär a. D. 61

ERTRAGS-/AUFWANDSRECHNUNG FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01. – 31.12.2018

I. ERTRÄGE Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€] 1. Zuwendungen und Zuschüsse Zuwendungen des Bundes60.496.767,95 56.057.206,25 Zuwendungen des Freistaats Bayern 3.267.790,95 2.258.970,70 Sonstige Zuwendungsgeber1.096.444,462.498.510,15 64.861.003,3660.814.687,10 2. Spenden6.348,8149.942,11 3. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens aus Zuwendungen für Anlagevermögen2.097.900,96 1.823.093,05 4. Teilnehmergebühren671.057,50719.927,50 5. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb in den Bildungszentren1.237.140,501.439.006,51 6. Sonstige Einnahmen 1.855.219,37 2.246.917,41 7. Minderung des Vereinskapitals 1.129.060,36 127.046,74 8. Minderung der Rücklagen für nutzungsgebundene Mittel 63.496,0973.536,14 Gesamt71.921.226,95 67.294.156,56

II. AUFWENDUNGEN Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€] 1. Projektausgaben Förderung von Stipendiaten 10.810.831,57 10.120.773,36 Tagungen und Seminare2.827.045,78 3.544.495,46 Öffentlichkeitsarbeit / Publikationen 446.657,59 593.209,25 Auslandsverbindungsstellen0,00985.374,12 Internationale Zusammenarbeit (Entwicklungszusammenarbeit)32.560.112,3929.427.148,03 Evaluierung und Revision Inland14.971,19 75.034,67 46.659.618,5244.746.034,89 2. Personalausgaben (Inland) 14.900.455,8314.210.182,45 3. Abschreibungen2.158.593,75 1.872.596,20 4. Zuführung zum Sonderposten aus Zuwendungen für Anlagevermögen3.010.870,381.541.859,55 5. Sächliche Verwaltungsausgaben Geschäftsbedarf1.695.557,65 1.683.168,93 Bewirtschaftung und Unterhaltung von Grundstücken und Gebäuden 2.658.500,611.719.527,43 Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben668.097,63880.809,73 5.022.155,89 4.283.506,09 6. Übrige Ausgaben 169.532,5899.244,45 7. Zuführung zur Rücklage für nutzungsgebundene Mittel 0,00 540.732,93 8. Erhöhung des Vereinskapitals 0,00 0,00 Gesamt71.921.226,95 67.294.156,56 62

VERMÖGENSRECHNUNG ZUM 31.12.2018

AKTIVA

A. ANLAGEVERMÖGEN Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€] I. Immaterielle Vermögensgegenstände 648.774,79408.314,16 II. SACHANLAGEN 1. Grundstücke und Bauten 26.258.094,1525.893.328,15 2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.739.991,631.164.007,06 3. Anlagen im Bau 0,00 331.737,87 27.998.085,7827.389.073,08 III.FINANZANLAGEN 290.537,80290.537,80 28.937.398,3728.087.925,04

B. UMLAUFVERMÖGEN I. VORRÄTE 43.231,6249.117,01 II.FORDERUNGEN 1. Öffentliche Zuwendungen551.340,63 355.491,26 2. Vorauszahlungen 64.079,29 56.392,24 3. Lieferungen und Leistungen 64.058,23 27.490,35 4. Sonstige224.477,52393.854,95 903.955,67 833.228,80 III. FLÜSSIGE MITTEL14.537.796,08 7.432.226,27 15.484.983,378.314.572,08

Gesamt44.422.381,7436.402.497,12

TREUHANDVERMÖGEN 8.570.138,13 7.845.995,39 63

PASSIVA

Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€] A. VEREINSKAPITAL964.522,05 2.093.582,41

B. RÜCKLAGE FÜR NUTZUNGSGEBUNDENE MITTEL1.863.692,76 1.927.188,85

C. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN FÜR 26.783.167,81 25.870.198,39 ANLAGEVERMÖGEN

D. VERBINDLICHKEITEN 1. Kreditinstitute1.101.250,00 0,00 2. Lieferungen und Leistungen 1.558.268,33802.040,95 3. Öffentliche Zuschussgeber 11.942.473,51 5.515.678,88 4. Sonstige209.007,28 193.807,64 14.810.999,126.511.527,47 davon: mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 13.708.249,12 6.505.412,26 aus Steuern 186.040,61 174.593,48

Gesamt44.422.381,74 36.402.497,12

TREUHANDVERBINDLICHKEITEN 8.570.138,13 7.845.995,39 64

Bescheinigung der Abschlussprüfer durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die „Wir haben die Jahresrechnung – bestehend aus Vermö- sich auf die Darstellung der Jahresrechnung wesentlich gensrechnung und Ertrags-/Aufwandsrechnung – unter auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Zugrundelegung der Buchführung der Hanns-Seidel-Stif- Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die tung e.V., München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirt- 2018 bis 31. Dezember 2018 geprüft. Die Buchführung schaftliche und rechtliche Umfeld des Vereins sowie die und die Aufstellung der Jahresrechnung nach den gesetzli- Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rah- chen Vorschriften und ihre Auslegung durch die IDW Stel- men der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs- lungnahme „Rechnungslegung von Vereinen“ (IDW RS legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nach- HFA 14) liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Ver- weise für die Angaben in Buchführung und Jahresrechnung teter des Vereins. Der Vorstand stellt die Jahresrechnung überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. auf Basis der doppelten Buchführung nach weitgehend kaufmännischen Grundsätzen auf. Die Buchführung lehnt Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bi- sich an Vorschriften und daraus abgeleitete Regelungen lanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschät- der Bundeshaushaltsordnung an und enthält kameralisti- zungen der gesetzlichen Vertreter. Wir sind der Auffas- sche Elemente. Abweichungen zu allgemeinen handels- sung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere rechtlichen Vorschriften und Empfehlungen der IDW Stel- Grundlage für unsere Beurteilung bildet. lungnahme zur „Rechnungslegung von Vereinen” (IDW RS HFA 14) erfolgen insbesondere bei der unmittelbaren Ver- Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung ausgabung angeschaffter beweglicher Vermögensgegen- gewonnenen Erkenntnisse entspricht die Jahresrechnung stände im Ausland, durch Verzicht auf den Ansatz von mit den angeführten Abweichungen zu den Empfehlungen Rückstellungen und bei Periodenabgrenzungen. Unsere der IDW Stellungnahme „Rechnungslegung von Vereinen” Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchge- (IDW RS HFA 14) den gesetzlichen Vorschriften. führten Prüfung eine Beurteilung über die Jahresrechnung unter Zugrundelegung der Buchführung abzugeben. München, den 31. Juli 2019 Schneider + Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesell- Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung des IDW Prü- schaft Steuerberatungsgesellschaft fungsstandards „Prüfung von Vereinen” (IDW PS 750) vor- Klaus Schneider (Wirtschaftsprüfer) genommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und Metka Jasper (Wirtschaftsprüferin)

Im Sinne der Empfehlungen der vom Bundespräsiden- Der Vorstand der Stiftung zählt 15 Mitglieder. Davon sind ten berufenden Kommission unabhängiger Sachver- – 5 ohne ohne oben genannte Führungsfunktionen, ständiger vom 17. Februar 1993 veröffentlichen wir in Er- – 2 Mitglieder im Deutschen Bundestag (1 zugleich Mit- gänzung des vorstehenden Jahresabschlusses noch glied im Parteivorstand), folgende Daten für das Geschäftsjahr 2018: – 6 Mitglieder im Bayerischen Landtag (3 zugleich Mit- glieder der Landesregierung und 4 Mitglieder im Partei- ZAHL DER PERSONALSTELLEN IM VERGLEICH vorstand) und ZUM VORJAHR – 2 Mitglieder im Parteivorstand. Stand31.12.2017 31.12.2018 Mitarbeiter der Zentrale 190186 Die Mitgliederversammlung der Stiftung zählt 39 Mitglieder München und Berlin und ein Ehrenmitglied. Davon sind Mitarbeiter im Bildungs- 51 50 – 23 ohne oben genannte Führungsfunktionen, zentrum Kloster Banz – 5 Mitglieder im Deutschen Bundestag (1 zugleich Mitglieder Auslandsmitarbeiter3638der Bundesregierung und 2 zugleich im Parteivorstand), Insgesamt277 274 – 7 Mitglieder im Bayerischen Landtag (4 davon zugleich Mitglieder der Landesregierung und 5 zugleich Mitglie- Zahl und Art der Führungspositionen, die mit Mitgliedern der im Parteivorstand) des Deutschen Bundestages, der Landtage und der Bun- – 1 Mitglied der Bundesregierung und 1 Mitglied der Landes- des- oder Landesregierungen oder des Parteivorstands regierung (zugleich Mitglieder im Parteivorstand), sowie besetzt waren (Stand per 31.12.2018): – 3 weitere Mitglieder im Parteivorstand. Weder Generalsekretär noch Abteilungsleiter der Stiftung haben oben genannte Führungspositionen inne. Vorsitzende und Schatzmeister der Partei üben entsprechend der Vorgabe des Parteiengesetzes keine vergleichbare Funktion in der Stiftung aus. 65

GESAMTÜBERSICHT DER IM HAUSHALT 2020 ZU ERWARTENDEN EINNAHMEN UND VORAUSSICHTLICHEN AUSGABEN

I. EINNAHMEN 2020 (Plan) [€]2019 (Soll) [€] 1. Zuwendungen und Zuschüsse Zuwendungen des Bundes 65.332.00062.216.000 Zuwendungen des Freistaats Bayern 3.314.000 2.465.000 Sonstige Zuwendungsgeber 2.207.000 3.608.000 2. Spenden 5.000 5.000 3. Teilnehmergebühren 700.000700.000 4. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb in den 1.600.000 1.550.000 Bildungszentren 1) 5. Sonstige Einnahmen 940.000992.000 Gesamt 74.098.000 71.536.000

1) ohne Verrechnung für Unterkunft und Verpflegung in den Bildungszentren (2020 T€ 2.240 / 2019 T€ 2.185)

II.AUSGABEN 2020 (Plan) [€]2019 (Soll) [€] 1. Projektausgaben Förderung von Stipendiaten 10.710.000 10.222.000

Tagungen und Seminare 1) 3.125.0002.935.000 Öffentlichkeitsarbeit / Publikationen 820.000 642.000 Internationale Zusammenarbeit (Entwicklungszusammenarbeit) 35.616.000 34.760.000 2. Personalausgaben (Inland) 16.830.000 15.881.000 3. Sächliche Verwaltungsausgaben Geschäftsbedarf1.977.0002.026.000 Bewirtschaftung und Unterhaltung von Grundstücken und 2.909.000 2.962.000 Gebäuden Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben (einschl. Betriebskosten für Bildungszentren)925.000 925.000 4. Übrige Ausgaben 267.000 267.000 5. Ausgaben für Investitionen 919.000 916.000 Gesamt 74.098.000 71.536.000

1) ohne Verrechnung für Unterkunft und Verpflegung in den Bildungszentren (2020 T€ 2.240 / 2019 T€ 2.185) 66

VERTRAUENSDOZENTEN

/// Die Vertrauensdozenten betreuen die Stipendiaten vor Ort an den Hochschulen, organisieren zusammen mit den Stipendiatensprechern Veranstaltungen oder er- teilen Auskünfte an Bewerber. ///

VERTRAUENSDOZENTEN AN DEN UNIVERSITÄTEN Universität Regensburg Prof. Dr. Thomas Schärtl Universität AugsburgProf. Dr. Matthias Oertel Universität RostockProf. Dr. Peter Winkler von Universität BambergProf. Dr. Karl Möckl Mohrenfels Universität BayreuthProf. Dr. Ralf Behrwald Universität des Saarlands Prof. Dr. Tiziana Chiusi Universität BerlinProf. Dr. Michael Bruno Klein Universität Tübingen Prof. Dr. Immo Eberl Universität Bonn-Köln Prof. Dr. Martin Avenarius Universität Ulm Dr. Hans-Peter Reck Universität Chemnitz Prof. Dr. Ludwig Hilmer Universität Würzburg IProf. Dr. Klaus Laubenthal Universität EichstättProf. Dr. Klaudia Schultheis Universität Würzburg IIProf. Dr. Matthias Stickler Universität Erfurt/Jena Prof. Dr. Elke Mack Universität Erlangen IProf. Dr. Roland Sturm VERTRAUENSDOZENTEN AN DEN HOCHSCHULEN (HAW) Universität Frankfurt-OderProf. Dr. Dagmara Jajesni- Hochschule Amberg-WeidenProf. Dr. Franz Bischof ak-Quast Hochschule Ansbach Prof. Dr. Jochen Müller Universität FreiburgProf. Dr. Annette Schmitt-Gräff Hochschule Coburg Dr. Hans-Herbert Hartan Universität FriedrichshafenDr. Thorsten Philipp Hochschule DeggendorfProf. Dr. Konrad Schindlbeck Universität Hamburg Prof. Dr. Martina Kerscher Hochschule Esslingen Prof. Dr. Stefani Maier Universität HeidelbergProf. Dr. Hans Peter Meinzer Hochschule Freiburg/ Prof. Dr. Thorsten Burger Universität Konstanz Prof. Dr. Martin Ibler Breisgau Universität Leipzig Prof. Dr.Achim Aigner Hochschule FurtwangenProf. Dr. Ludger Stienen Universität Mainz-FrankfurtProf. Dr. Franz Rothlauf Hochschule HofProf. Dr. Maximilian Walter Universität München IProf. Dr. Daniela Neri-Ultsch Hochschule IngolstadtProf. Dr. Walter Schober Universität München II Prof. Dr. Rudolf Streinz Hochschule Kempten Prof. Dr. Sven Henning Universität München III Prof. Dr. Bernhard Hirsch Hochschule Köln Prof. Dr. Volker Mayer Universität München IV Prof. Dr.Peter Tassani-Prell Hochschule LandshutProf. Dr. Wilhelm Schönberger Universität München VProf. Dr. Martin Burgi Hochschule Mittweida Prof. Dr. Ludwig Hilmer Universität München VI Prof. Dr. Manfred Heim Hochschule München Prof. Dr. Peter Leibl Universität München VII Prof. Dr. Gunther Friedl Hochschule NürnbergProf. Dr. Klaus Hofbeck Universität München VIIIProf. Dr. Erwin Biebl Hochschule Oldenburg Prof. Dr. Klaus Heilmann Universität München IX Prof. Dr. Stefan Korioth Hochschule Pforzheim Prof. Dr. Felix Krebber Universität München XProf. Dr. Oliver Jahraus Hochschule Regensburg IProf. Dr. Roland Hornung Universität München XI Prof. Dr. Dieter Weiß Hochschule Regensburg II Prof. Dr. Rainer Holmer Universität München XII Prof. Dr. Andreas Otto Weber Hochschule ReutlingenProf. Dr. Jochen Brune Universität München XIIIProf. Dr. Reinhard Straubinger Hochschule RosenheimProf. Dr. Harald Larbig Universität München XIVProf. Dr. Stefan Kaiser Hochschule Schmalkalden Prof. Dr. Matthias Schneider Universität München XV Prof Dr. Hans Theiss Hochschule TübingenProf. Dr. Rolf Pfeiffer Universität München XVI Dr. Ludwig Jaskolla Hochschule Weihen- Prof. Dr. Klaus Menrad stephan-Triesdorf Universität Münster Prof. Dr. Dorothea Sattler Hochschule Triesdorf- Prof. Dr. Johannes Erdmann Universität Nürnberg Prof. Dr. Karl Wilbers Weihenstephan Universität Paderborn- Dr. Alice Neuhäuser Hochschule Würz- Prof. Dr. Steffen W. Hillebrecht Hannover burg-Schweinfurt Universität Passau IProf. Dr. Rainer Wernsmann Hochschule Schwein- Prof. Dr. Jochen Seufert Universität Passau II Prof. Dr. Gabriele Schellberg furt-Würzburg Universität PotsdamProf. Dr. Thomas Brechenmacher 67 9 3 7 6 3 V. 24 42 36 40 73 e. l: NZ l: x: x: 7- g Te Te Fa BA Fa EN 33 un 4, 1, ER x: CH -0 ft 47 40 Fa 33 n ti l: OST l: 58 0, MÜN -S Te Te he KL ße 7- e e el e tein 12 nc ra 33 .d t: ls UM .d id .d d e TRUM st if nz n d 73 ol 89 .d ss Mü ss affe Se tt NTR ba tz EN t an ZEN uc h 6 95 St slei s- .h chr le er ZE re er LL (0) ic Pä @h d ng Inl NZ st in tt (0) Mö e 63 nn 9 TE za n ru fo l etr Ba al lo onfm 9 RE ans ik NGS He Gö ie 1 SS .k .k Di ae Ha La 80 +4 in www sio on +4 e us Me DU NFE 23 tj vi rs ch AB alu l: . es aus Ha S1 Ev ST Kl S2 Re Dr Te S3 Pe In www An Mi KO www BIL 96 0 4 2 20 20 44 D l: l: l: UN Te Te Te nd D N n la OG UN HE ge ss AL a, G SC ra Ru ik DI , UN ÄI tzf er N ann KL sa opa HE am EN ROP IC 8 nd ldm ur rd SC r AG EU Hi te 36 TW e TI No Gru FR g g r x: Os ng EN W. e a, AN FÜR VI /3 /1 /2 TZ d p ropa Fa lle IE Se ch Kru Kru , TL VI VI VI G ip rop un ng SA UT is eu 2 lf lf Hö - il ng 02 SA at at at lu TE st eu IT pä ND 2 49 el in Wo Wo Ph st tei nni AN fer fer fer do RA tt ro ST l: l: . . . 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W. at at at at at at kt lu rt e NZ hal ni eas eas ha re ik ona ra ra ra se AN r ne rm TR EN ma ma je NFE MMUN li be tei -2 -1 -3 us dr dr ns ns ns bl sc rba fe fe fe fer fer fer fer fer fer mp rs ga N. fo ne er NA eph St Re Ha An Pro Re N. KO An FI ZA Re Be In Ba Pu Tho Re On Re Ab ZEN ÖFF Re Pres Hu KO ZA Tho Co Ha Ha Re Re In Pi ORG Or ZA Ha Re Pe 68

DIE HANNS-SEIDEL-STIFTUNG UND IHRE BÜROS WELTWEIT

Zentrale

Auslandsbüro

Europa-Büro Brüssel

Büro Berlin

Projektbüro der Entwicklungs- zusammenarbeit 69

Stand: 31. Dezember 2019 70

DIE HANNS-SEIDEL-STIFTUNG UND IHRE BÜROS WELTWEIT

LAND SITZ DES BÜROSLEITER E-MAIL-ADRESSE Ägypten KairoMagda [email protected] Äthiopien s. Kenia Albanien Tirana Dr. Klaus Fiesinger Vor Ort: Nertila Mosko [email protected] Algerien s. Tunesien Argentinien Buenos Aires Prof. Dr. Klaus Georg [email protected] Belgien Brüssel Büroleiter: Dr. Markus [email protected] Benin Cotonou, s. Togo Bolivien La PazPhilipp Fleischhauer Vor Ort: Rafael [email protected] Bosnien-Herzegowina s. Kroatien, Serbien Bulgarien Sofia Dr. Klaus Fiesinger Vor Ort: Bogdan Mirtchev [email protected] Burkina Faso Ouagadougou Dr. Klaus Grütjen [email protected] Chile Santiago de Chile Jorge [email protected] China BeijingAlexander [email protected] Jiuquan Volker Weber [email protected] Qingzhou Dr. Michael Klaus [email protected] Projektassistent: Janne Leino [email protected] Shanghai Georg Stadler [email protected] Ecuador Quito, s. Peru [email protected] El Salvador San Salvador Demian Regehr [email protected] Ghana s. Burkina Faso Großbritannien LondonAnja Richter [email protected] Griechenland Athen Polixeni Kapellou [email protected] Guatemala s. El Salvador Indien Neu Delhi und Bangalore Volker L. Plä[email protected] Indonesien Jakarta Julia [email protected] Israel Jerusalem Julia Obermeier [email protected] Jordanien Amman Kristof Duwaerts [email protected] Kanada s. USA Kasachstan s. Kirgisistan Kenia NairobiUta Staschewski [email protected] Kirgisistan Bischkek Dr. Max Georg [email protected] Kolumbien BogotaBenjamin Bobbe [email protected] Kongo, DR Kinshasa Frank [email protected] Projektassistent: Konstantin Wittek [email protected] Kroatien Zagreb Dr. Klaus Fiesinger Vor Ort: Aleksandra [email protected] Markić-Boban Kuba s. El Salvador Laos s. Thailand Libanon s. Jordanien Libyen s. Tunesien Mali s. Burkina Faso 71

LAND SITZ DES BÜROSLEITER E-MAIL-ADRESSE Marokko Rabat Dr. Mounir [email protected] Mauretanien s. Marokko Mongolei UlaanbaatarProf. Dr. Tserenbaltavyn [email protected] Sarantuya Montenegro s. Serbien Myanmar Yangon Achim Munz [email protected] Namibia Windhoek Dr. Clemens von Doderer [email protected] Niger Niamey, s. Burkina Faso Nordkorea s. Südkorea Nordmazedonien s. Bulgarien Pakistan Islamabad Dr. Steffen Kudella [email protected] Palästinensische s. Israel Gebiete Paraguay s. Argentinien Peru Lima Philipp [email protected] Philippinen ManilaGötz Heinicke [email protected] e Republik Moldau Chisinau Daniel Seiberling Vor Ort: Violeta Avram [email protected] Rumänien Bukarest Daniel Seiberling Vor Ort: Ciprian [email protected] Russland Moskau Jan [email protected] Serbien BelgradDr. Klaus Fiesinger Vor Ort: Dagmar Konstantinovic [email protected] Simbabwe s. Südafrika Slowakei BratislavaMartin Kastler Vor Ort: [email protected] Katarína Korduliaková Kissová Südafrika Kapstadt und Johannesburg Hanns Bü[email protected] Südkorea SeoulDr. Bernhard [email protected] Syrien s. Jordanien Tadschikistan Duschanbe, s. Kirgisistan Tansania Dar es SalaamKarl-Peter Schönfisch [email protected] Thailand Bangkok Dr. Axel Neubert [email protected] Togo Lome Dr. Klaus Grütjen Vor Ort: Beatrice Kockelmann [email protected] Tschechische Republik Prag Martin [email protected] Tunesien TunisDr. Said [email protected] Uganda s. Tansania Ukraine Kiew Daniel Seiberling [email protected] Ungarn Budapest Martin [email protected] Vor Ort: Renata Fixl USA und Kanada Washington D.C.Christian Forstner [email protected] Venezuela Caracas, s. Kolumbien [email protected] Vietnam Hanoi Michael Siegner [email protected] 72

ÜBERSICHT EU-FINANZIERTER PROJEKTE DER HANNS-SEIDEL-STIFTUNG 2019

Ein Teil der entwicklungspolitischen Projekte der Hanns-Seidel-Stiftung im Ausland wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Auskunft über Inhalt, Laufzeit und Höhe der Mittel gibt die folgende Tabelle:

PROJEKT- PROJEKTTITEL KURZBESCHREIBUNG LAUF- BEWILLIGTE MITTEL LAND (deutsche Übersetzung ZEIT (IN EUR) und Originaltitel) TansaniaFrauen in Führung Durch Schulungs- und Informationsmaß- 2017- EU 600.000 – Kraft der Veränderung nahmen fördert die HSS gemeinsam mit 2019 BMZ 94.460 Women Leaders – Power ihren lokalen Partnern die aktive Beteili- of Change gung von Frauen an politischen Prozessen. Gesamt 694.460 BeninSetzen wir uns ein! Die HSS beteiligt sich an diesem Projekt 2018- EU 1.239.825 Für mehr Frauen in der unter Leitung der Konrad-Adenauer-Stif- 2021 Beitrag der Politik in Marokko und tung. Sechs europäische Stiftungen und Konsortium- Benin ihre Partner vor Ort setzen sich dafür ein, Mitglieder 792.675 dass junge Politikerinnen in Marokko und (wovon HSS: 30.000) Get involved! Women Benin ihre Rolle in den demokratischen empowerment in Morocco Institutionen effektiver wahrnehmen Gesamt 2.032.500 and Benin können. Demo- Bäume zum Schutz Die HSS ist bereits seit den 90er Jahren im 2019- EU 2.450.000 kratische unseres Landes Bereich der Agroforstwirtschaft im Kongo 2022 BMZ 245.200 Republik tätig. Dieses neue EU-Projekt führt die Kongo MUTI IDWINI (NZETE erfolgreichen Ansätze fort und hilft Gesamt 2.695.200 YA MALILI) – Des arbres Familien im ländlichen Raum dabei, pour protéger nos terres nachhaltige Methoden zur Bewirtschaftung der Felder systematisch anzuwenden. Die Stärkung und Einbindung der Erzeugerge- meinschaften spielt hier eine wichtige Rolle. Burkina Zivilgesellschaft, Terroristische Anschläge und Überfälle 2019- EU 1.322.300 Faso / Mitwirkung der Gemein- anderer krimineller Organisationen sind 2022 BMZ 330.600 Benin schaft und Koproduktion in den Grenzregionen in Burkina Faso und von Sicherheit Benin zum traurigen Alltag geworden. In Gesamt 1.652.900 diesem schwierigen Umfeld stärkt die HSS Société Civile, Participa- Akteure der Zivilgesellschaft, Bürger und tion communautaire et lokale Behörden darin, gemeinsam coproduction de la wirksame Strukturen zu schaffen, um sécurité langfristig zu mehr Sicherheit für die Bevölkerung beizutragen. Belgien / Stärkung von ENoP zur Die HSS ist Mitglied des europäischen 2019- EU 2.233.725 Europa Unterstützung demokra- Stiftungsnetzwerks ENoP. Die EU fördert 2023 Mitglieds- tischer und pluralisti- das Netzwerk und seine Mitglieder, damit beiträge 558.431 scher Gesellschaften sie noch stärker und erfolgreicher als (wovon HSS: 70.000) Akteure in der Entwicklungszusammenar- Strengthening ENoP as beit und Demokratieförderung auftreten Gesamt 2.792.156 Actor in Support of und politische Prozesse mitgestalten. Democratic and Plurali- stic Societies 73 74

IMPRESSUM

ISBN 978-3-88795-577-9

Herausgeber Copyright 2020 Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München | Referat Presse- und Öf- fentlichkeitsarbeit | Lazarettstraße 33 | 80636 München | Tel. +49 (0) 89 12 58-0 | Online: www.hss.de Vorsitzender Markus Ferber, MdEP Generalsekretär Oliver Jörg Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Thomas Reiner Konzeption und Redaktion Hubertus Klingsbögl (verantw.) Fotos Hanns-Seidel-Stiftung (Lisa Christl, Volker Göbner, Verena Kienast, Hubertus Klingsbögl, Isabel Küfer, Isabel Pantke, Thomas Plettenberg, Thomas Reiner, Frank Richter, Maximilian Witte et al.), S. 9 annebaek/istockphoto, S. 11 Ange- lika Putsch, S. 13 Petra Kreis, S. 15 SIphotography/istockphoto, S. 19 march- meena29/istockphoto, S. 23 Jennifer Hertlein, S. 24/25 Henning Schacht, S. 26 HSS Berlin, S. 27 benstevens/istockphoto, S. 28 Hanns-Seidel-Stiftung/ Maier, S. 29 vernonwiley/istockphoto, S. 35 Kanrawee Jinpanich/istockphoto, S. 43 nirat/istockphoto, S. 53 Cecilie_Arcurs/istockphoto

Gestaltung Druckerei Joh. Walch, Augsburg Druck Druckerei Joh. Walch, Augsburg Umschlag Verena Kienast, Hanns-Seidel-Stiftung HSS-Bestellnummer 0164-2005 Redaktionsschluss April 2020

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung, Verbreitung sowie Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil dieses Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Das Copyright für diese Publikation liegt bei der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Namentlich gekennzeichnete redaktionelle Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.

Alle im Inhalt erwähnten Personen tragen Titel und Funktionsbezeichnungen, die sie am Tag des Berichtser- eignisses innehatten. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männli- cher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.

Adressen Zentrale Hanns-Seidel-Stiftung, Lazarettstr. 33, 80636 München, Tel. +49 (0)89 12 58-0, [email protected] Büro Berlin Hanns-Seidel-Stiftung, Dorotheenstr. 37, 10117 Berlin, Tel. +49 (0)30 72 24 013, [email protected] Bildungszentrum Hanns-Seidel-Stiftung, Bildungszentrum Kloster Banz, 96231 Bad Staffelstein, Tel. +49 (0)9573 337-0, [email protected] Konferenzzentrum Hanns-Seidel-Stiftung, Konferenzzentrum München, Lazarettstr. 33, 80636 München Tel. +49 (0)89 12 58-401, [email protected] EINE LEISTUNGSBILANZ

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Der Jahresbericht 2019 im Internet www.hss.de/publikationen

BNr.: 0164-2005