119

Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 150: 119-237, Berlin 2018

Neuigkeiten zu den Farn- und Samenpflanzen von Berlin und Brandenburg I*

Stefan Rätzel, Michael Ristow und Volker Kummer (Hrsg.) Autoren: &hristel Bengtson, &hristoSh Buhr, -iĜt 'anihelka, -ochen Halfmann, Andreas Hemp, Andreas Herrmann, Hubert Illig, Peter Kirchmeier, Gunther Klemm, Josephin Krause, Beatrice Kreinsen, Volker Kummer, Ingmar /andeck, 'aniel /auterbach, Justus Mei‰ner, J|rg Mller, Hans Øllgaard, Stefan Rätzel, Michael Ristow, Hildemar Scholz (†) und Ingo Uhlemann

Zusammenfassung Seit dem (rscheinen der Ä/iste und Rote /iste der etablierten Gefä‰pflanzen Brandenburgs“ im Jahre 2006 haben sich zahlreiche Veränderungen in der Flora von Berlin und Branden- burg vollzogen. Einige Sippen sind neu entdeckt oder wiederentdeckt worden, andere ausge- storben, weitere wiederum haben sich etablieren k|nnen, wodurch sich Statusänderungen ergeben. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, auf derartige Veränderungen aufmerksam zu machen und diese zu dokumentieren. 'ies gilt auch fr 1eunachweise der in der Florenliste nicht gefhrten unbeständigen Arten. In der 1. Folge werden Mitteilungen zu folgenden Taxa gemacht: Achillea filipendulina, Arum maculatum, Ballota nigra subsp. meridionalis, Buglossoides purpurocaerulea, Caly- stegia pulchra, Cardamine occulta, Carex buekii, C. grayi, Cirsium rivulare, Dianthus giganteus, Echinocystis lobata, Gagea div. sp., Lactuca saligna, Luzula divulgata, Myrrhis odorata, Nassella neesiana, Orobanche artemisiae-campestris, O. elatior, Persicaria capi- tata, Phelipanche bohemica, Pilosella densiflora, Populus alba, Potentilla indica, Pseudo- fumaria alba, Pteridium aquilinum subsp. pinetorum, Pulmonaria officinalis, Pulmonaria obscura × P. officinalis, Ranunculus reptans, div. sp., Spergularia echinosperma subsp. albensis & subsp. echinosperma, Spiraea tomentosa, Taraxacum div. sp., Trifolium ochroleucon, Veronica orchidea und Viola div. sp. Alle an der Flora von Berlin und Brandenburg Interessierten sind aufgerufen, sich zu- knftig durch entsprechende Beiträge an der Serie zu beteiligen.

* 'er Beitrag ist Prof. 'r. GERHAR' WAGE1ITZ (* 31. Mai 1927 in Potsdam, † 30. Januar 2017 in G|ttingen), dem hervorragenden Botaniker, hilfsbereiten Kollegen und seiner Geburtsregion auf Lebenszeit verbundenen Wissenschaftler, in dankbarem Andenken gewidmet. 120 121

Summary soll hiermit eine Artikelreihe er|ffnet werden, in der derartige (Kurz-)Mitteilungen Since the publication of the Checklist and Red List of higher of Brandenburg in 2006 – unter Wahrung der primären Autorenschaft – m|glich werden. Ziel dieser Serie numerous changes in the flora of Berlin and Brandenburg have appeared. Some taxa have ist es, 'aten fr eine nachvollziehbare Aktualisierung der Liste der etablierten been newly found or refound, some have got extinct, others have become established, and Farn- und Samenpflanzen Berlin-Brandenburgs zu liefern sowie perspektivisch fr their status has to be changed. Aim of this contribution is to indicate and document these eine Flora des Vereinsgebietes aufbereitet zur Verfgung zu stellen. changes. Also first records of ephemeral , not included in the “Checklist”, shall be documented here. In this first contribution the following taxa are discussed: Achillea filipendulina, Arum maculatum, Ballota nigra subsp. meridionalis, Buglossoides purpurocaerulea, Calystegia 2. Methodik pulchra, Cardamine occulta, Carex buekii, C. grayi, Cirsium rivulare, Dianthus giganteus, Echinocystis lobata, Gagea div. sp., Lactuca saligna, Luzula divulgata, Myrrhis odorata, Inhalte und Kategorien Nassella neesiana, Orobanche artemisiae-campestris, O. elatior, Persicaria capitata, Pheli- Primär soll die angedachte Reihe darauf abzielen, 1euigkeiten zu den Gefä‰pflan- panche bohemica, Pilosella densiflora, Populus alba, Potentilla indica, Pseudofumaria zentaxa aus Berlin und Brandenburg kompiliert zu dokumentieren. 'as betrifft alba, Pteridium aquilinum subsp. pinetorum, Pulmonaria officinalis, Pulmonaria obscura × P. officinalis, Ranunculus reptans, Rubus div. sp., Spergularia echinosperma subsp. albensis neben klassischen 1eunachweisen oder Streichungen auch bnderungen im Etablie- & subsp. echinosperma, Spiraea tomentosa, Taraxacum div. sp., Trifolium ochroleucon, rungsstatus sowie Hinweise zum Indigenat von Sippen. 'azu geh|ren – neben Veronica orchidea und Viola div. sp. rezenten 1achweisen – selbstverständlich ebenso Ergebnisse aus der Sichtung All botanists interested in the flora of Berlin and Brandenburg are requested to participate historischer und aktueller Quellen (Herbare, Literatur etc.). Erstnachweise einzel- with own contributions in the future. ner Arten sollen hierbei ausdrcklich selbst dann aufgefhrt werden, wenn es zwi- schenzeitlich bereits andere ver|ffentlichte 1achweise gibt, um so später den fr- hesten 1achweiszeitpunkt im Vereinsgebiet dokumentieren zu k|nnen. Einge- 1. Einleitung bracht werden k|nnen hier auch Beiträge zu Sippen, deren Verbreitung in Berlin 'ie auch das Berliner Territorium mit einbeziehende "Liste und Rote Liste der und Brandenburg bisher nur in Ansätzen bekannt ist. Gleiches gilt auch – in Kurz- etablierten Gefä‰pflanzen Brandenburgs" (RISTOW et al. 2006) sowie der Berliner form – fr begleitende Bemerkungen zu Bestimmungshilfen bezglich der aufge- Verbreitungsatlas (SEITZ et al. 2012) haben nach längerer Zeit den Kenntnisstand fundenen Sippen. Au‰erdem sollen ausdrcklich Mitteilungen zu im Vereinsgebiet zur Gefä‰pflanzenflora unserer Bundesländer zusammengefasst. Mittlerweile er- vorkommenden Hybriden angeregt werden. 1eben derartigen Beiträgen sind im folgten aber zahlreiche weitere 1achweise in Berlin und Brandenburg, die Rele- Rahmen des vorliegenden Artikels in mehreren Fällen noch rckwirkende Anmer- vanz fr die Fortschreibung sowohl der Florenlisten beider Bundesländer als auch kungen zur Liste von RISTOW et al. (2006) notwendig, beinhaltet diese doch auch einer Gesamtliste der Farn- und Samenpflanzen fr das Vereinsgebiet haben. 1e- diverse Fakten zu einzelnen Arten ohne 1ennung der Meweiligen Primärdaten, was ben rezenten 1eu- und Wiederfunden betrifft das auch historische 1achweise. eine Beurteilung in späteren Zeiten kaum nachvollziehbar macht oder gar verhin- Lediglich ein Teil all dieser Beobachtungen wurde bislang ver|ffentlicht, obwohl dert. Gleiches gilt in wenigen Fällen fr dort stillschweigend erfolgte Streichungen. sie z. T. schon einige Jahre zurckliegen. Aber auch das nachweisliche Aussterben Entgegen den Sippen-Einschätzungen in RISTOW et al. (2006), die sich auf respektive die Ausrottung letzter bekannter Vorkommen von Sippen im Gebiet soll Berlin-Brandenburg (BB) in den heutigen Grenzen beziehen, werden die Fundan- hier dokumentiert werden. Au‰erdem sind in den letzten Jahren zahlreiche taxo- gaben und Statuseinschätzungen hier getrennt nach den Ländern Brandenburg (BR) nomische 1eubearbeitungen – z. T. von berregionalem Zuschnitt – zu verschie- und Berlin (BE) aufgefhrt. 'ie Auflistung bemerkenswerter 1achweise aus den densten Artengruppen erschienen. 'iese beinhalten teilweise auch in Berlin-Bran- an das heutige Vereinsgebiet angrenzenden Bereichen sowie aus anderen Bundes- denburg vorkommende Pflanzentaxa, sind aber häufig fr die Mehrzahl unserer ländern 'eutschlands ist ebenfalls m|glich, um die auf BB bezogenen Mitteilungen Vereinsmitglieder nicht zugänglich oder nicht sofort ersichtlich. 'eshalb sollen sie allgemein zu beleuchten bzw. zu ergänzen. hier kurz referiert werden. Ungeachtet dessen, dass Herbarmaterial zu allen Sippen des Vereinsgebietes Solch wichtige 'aten bedrfen einer später nachvollziehbaren 'okumentation. immer eine wertvolle Grundlage fr verschiedene Auswertungen ist – auch und 'ies gelingt Medoch oftmals aus inhaltlichen oder v. a. zeitlichen Grnden in Form gerade zu den vermeintlich häufigen Taxa, die leider oft nur sehr schwach in Her- einer umfangreicheren 'arstellung nicht zeitnah. 'a andererseits eine extreme barien repräsentiert sind! –, sollte ein die Bestimmung sichernder Beleg bei Erst- Kurzform im Rahmen anderer Ver|ffentlichungsreihen, wie z. B. der Erstellung nachweisen von Sippen unbedingt angelegt werden. In diesen Fällen ist die Ablage von 1eufundlisten (vgl. z. B. KLEMM 2016/17) nur bedingt angemessen erscheint, in einem |ffentlichen Herbar – so etwa im Botanischen Museum Berlin-'ahlem – 122 123 besonders wnschenswert. Photographien k|nnen untersttzen, sollten aber nur in Etablierungskriterien begrndeten Ausnahmefällen alleinig als 1achweisdokument dienen. 'ie Hinterle- 'ie Etablierungskriterien folgen RISTOW et al. (2006). 'anach gilt eine Sippe als gungsorte sind im Rahmen der Fundmitteilung anzugeben. In gegebenen Fällen etabliert, wenn sie: kann auch der 1achweis von historischem Belegmaterial von fr das Gebiet aus – in zumindest einer spontan aufgewachsenen Population ber einen Zeitraum der Literatur bekannten, aber bisher nicht belegten Sippen eine wichtige 1achricht von mindestens 25 Jahren kontinuierlich nachgewiesen ist (zeitliches Krite- sein. rium) Folgende Mitteilungskategorien sind vorgesehen (zur 'efinition der Einwande- oder rungszeiträume s. RISTOW et al. 2006): – wenn sie sich spontan (auch in weniger als 25 Jahren) ber mehrere 1aturräume 1. Original-Mitteilungen (Basis: RISTOW et al. 2006 bzw. SEITZ et al. 2012) ausgebreitet hat (raumzeitliches Kriterium) a: Erstnachweise oder Wiederfunde von bzw. Erläuterungen zu in BE und/oder und BR indigenen und archäophytischen Sippen (Einwanderungszeitraum: T1 & – wenn sie in beiden Fällen gleichzeitig erfolgreich reproduzierende Individuen T2). ber 'iasporen und/oder Rameten in mindestens zweimaliger Folge bilden b: Erstnachweise oder Wiederfunde von bzw. Erläuterungen zu in BE und/oder konnte (populationsbiologisches Kriterium). BR etablierten 1eophyten (Einwanderungszeitraum: T3). Wenn der Ursprung krautiger Pflanzen auf direkte Ausbringung durch den c: Erstnachweise oder Wiederfunde von bzw. Erläuterungen zu in BE und/oder Menschen zurckgeht, wie z. B. bei den sogenannten „Stinsepflanzen“, gelten BR unbeständig auftretenden, bislang die Kriterien einer Etablierung nicht diese Arten bei Erfllung der Kriterien ebenfalls als etabliert. Auch (Gro‰)geh|lze nachweislich erfllenden Sippen. 'iese Kategorie erweitert das in RISTOW et al. mssen die oben aufgefhrten Kriterien erfllen. (2006) aufgefhrte Artenspektrum und dient einer knftigen Gesamtliste fr das Gebiet. Anmerkungen zur 1omenklatur d: Erstnachweise oder Wiederfunde von bzw. Erläuterungen zu Sippen mit in BE 'ie 1omenklatur der Farn- und Samenpflanzen richtet sich primär nach JbGER und/oder BR ungeklärtem Status. 'ies umfasst auch sogenannte ÄEtablierungs- (2017) und ergänzend nach BUTTLER & THIEME et al. (2017) sowie bei krautigen kandidaten“, also Sippen, die die Etablierungskriterien noch nicht erfllen, bei Zier- und Kulturpflanzen nach JbGER et al. (2008), nimmt aber – bei gegebenem denen aber der Verdacht besteht, dass sie bereits lokal etabliert sind oder aber in Anlass – stets Bezug auf RISTOW et al. (2006). 'ie Benennung der Moose (z. B. absehbarer Zeit die betreffenden Kriterien an zumindest einem Ort erfllen bei der Beschreibung der Begleitvegetation) erfolgt nach MEI1U1GER & SCHRg'ER k|nnten. (2007). Bei Abweichungen von diesen Festlegungen wird stets die nomenklatori- e: bnderungen in der Einschätzung des Etablierungs- oder Einwanderungsstatus, sche Quelle genannt. d. h., Information ber das Aussterben (Verlust der letzten, etablierten Popula- 'ie Schreibung der Autoren der wissenschaftlichen Sippennamen folgt weitge- tion) oder begrndete Umstufung der Statuseinschätzung einer Sippe in BE hend BRUMMITT & POWELL (1992) bzw. IP1I (2017). Hierbei wird – abweichend und/oder BR, die gegebenenfalls auch nur fr Teilräume von BR gelten kann. vom Vorgehen z. B. in JbGER (2017) – auf evtl. einfgbare Leerzeichen verzichtet 'abei folgen die Etablierungskriterien den Ausfhrungen in RISTOW et al. (z. B. „S.E.FRgH1ER“ statt „S. E. FRgH1ER“). 'iese werden nur in begrndeten (2006), s. u. Ausnahmen gesetzt, z. B. bei „KER GAWL.“. f: Streichungen. 2. Literaturberichte Weitere Anmerkungen Wiedergabe von anderweitigen Ver|ffentlichungen mit Relevanz fr BE und/oder Bei der Aufarbeitung des Herbariums unseres verstorbenen Ehrenmitgliedes Hil- BR. In der Regel wird mindestens ein in der Literaturquelle angegebener Referenz- demar Scholz (1928-2012) fanden sich mehrere Gras-Sippen, fr die bislang keine beleg zitiert, sofern es sich um die erste(n) Angabe(n) der betreffenden Sippe fr Meldungen fr BB vorliegen und zu deren Ver|ffentlichung er selber leider nicht das Gebiet handelt. 'ie weitere 'ifferenzierung folgt der unter „1. Original-Mit- mehr gekommen ist. 'iese wurden von M. Ristow aufbereitet und ein erstes Bei- teilungen“ aufgefhrten Unterteilung in a bis f. spiel ist in die Liste der Originalarbeiten eingeordnet worden; weitere Beiträge werden folgen. 124 125

'ie Zitierung der Einzelbeiträge kann nach folgendem Beispiel erfolgen: Tab. 1: Liste der in diesem Band behandelten Sippen mit Angabe der Mitteilungskategorie KRAUSE, J. & M. RISTOW 2018: Cardamine occulta HOR1EM. – In: RbTZEL, S., RISTOW, M. und ergänzenden Bemerkungen. & V. KUMMER (Hrsg.): 1euigkeiten zu den Farn- und Samenpflanzen von Berlin und Sippenname Mitt.- Bemerkungen Brandenburg I. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 150: 143-145. Kat. Geplant ist, die Aufsatzreihe zuknftig zwanglos entsprechend der eingehenden Achillea filipendulina LAM. 1c unbeständig fr BR Teilbeiträge zu erstellen. Alle sind herzlich zur Mitwirkung eingeladen! Arum maculatum L. 1e T1 (vorher T3) fr BR Ballota nigra L. subsp. meridionalis (BÉG.) BÉG. 1c unbeständig fr BE & BR Buglossoides purpurocaerulea (L.) I.M.JOH1ST. 1a T1 fr BR Abkrzungen: Calystegia pulchra BRUMMIT & HEYWOO' 1e T3 (vorher unbeständig) fr Anm. – Anmerkung(en) BE & BR B – Herbar des Botanischen Museums Berlin-'ahlem Cardamine occulta HOR1EM. 1c unbeständig fr BE & BR BB – Berlin-Brandenburg Carex buekii WIMM. 1a T1 fr BR BE – Berlin Carex grayi CAREY 1c unbeständig fr BR BHU – Herbar Berlin-Baumschulenweg, Arboretum Humboldt-Universität (Metzt B) Cirsium rivulare (JACQ.) ALL. 1a Wiederfund fr BR >vorher BR – Brandenburg GK „0“] BW – Baden-Wrttemberg Dianthus giganteus '¶URV. 1d ungeklärt fr BE & BR BY – Bayern Echinocystis lobata (MICHX.) TORR. & A.GRAY 1e T3 (vorher unbeständig) fr 'R – Herbarium 'resden BR GK – Gefährdungskategorie Gagea lutea s. l. × G. pratensis s. l. 1d vermeintliche Primärhybride GLM – Herbarium Senckenbergianum G|rlitz fr BR HAL – Herbar Halle Gagea marchica HE1KER, KIESEW., U.RAABE & 2a T1 fr BR Hb. – Herbar RbTZEL HBG – Herbar Hamburg Gagea megapolitana HE1KER 1a T1 fr BR HE – Hessen Lactuca saligna L. 1a ehemals T1, Metzt GK „0“ fr IBF – Herbar Museum Tirol, Innsbruck BR ibid. – ibidem (an derselben Stelle; ebenda) Luzula divulgata KIRSCH1ER 1a T1 fr BE & BR LfU – Landesamt fr Umwelt Brandenburg Myrrhis odorata (L.) SCOP. 1e unbeständig (vorher T3) fr MSTR – Herbar Mnster BR MTB – Messtischblatt Nassella neesiana (TRI1. & RUPR.) BORKWORTH s. 1c unbeständig fr BE MV – Mecklenburg-Vorpommern l. 1I – 1iedersachsen Orobanche artemisiae-campestris VAUCHER ex 1d ungeklärt fr BR obs. – observavit (hat beobachtet) GAU'I1 RL – Rote Liste Orobanche elatior SUTTO1 1a T1 fr BR S1 – Sachsen Persicaria capitata (BUCH-HAM. ex '.'O1) 1c unbeständig fr BR ST – Sachsen-Anhalt H.GROSS T1 – Einwanderungszeitraum bis 4500 v. Chr. (Indigene) Phelipanche bohemica (ýELAK.) HOLUB & 2a T1 fr BR T2 – Einwanderungszeitraum 4500 v. Chr. bis 1500 n. Chr. (Archäophyten) ZÁZVORKA T3 – Einwanderungszeitraum nach 1500 n. Chr. (1eophyten) Pilosella densiflora (TAUSCH) SOJÁK 1a T1 fr BR TH – Thringen Populus alba L. 1e T3 (vorher unbeständig) fr WU – Herbar Wien-Universität BB 1, O, S, W – Himmelsrichtungen 1ord, Ost, Sd, West Potentilla indica (A1'REWS) TH.WOLF 1e T3 (vorher unbeständig) fr BR; unbeständig fr BE Pseudofumaria alba (MILL.) LI'É1 subsp. alba 1e ehemals GK „R“, Metzt GK „0“ fr BR 126 127

Sippenname Mitt.- Bemerkungen Sippenname Mitt.- Bemerkungen Kat. Kat. Pteridium aquilinum (L.) KUH1 subsp. pinetorum 2a T1 fr BE & BR Taraxacum urbicola KIRSCH1ER, ŠTċPÁ1EK & 2a T1 fr BR (C.1.PAGE & R.R.MILL) J.A.THOMSO1 TRÁV1ËýEK Pulmonaria obscura 'UMORT. × P. officinalis L. 1d Primärhybride fr BR Trifolium ochroleucon HU'S. 1d ungeklärt fr BR, aktuell GK s. str. „0“ Pulmonaria officinalis L. s. str. 1a T1 fr BR Veronica orchidea CRA1TZ 1f Streichung fr BR Ranunculus reptans L. 1a ehemals T1, Metzt GK „0“ fr Viola ×fennica F.1YL. 1a T1 fr BR BR Viola ×scabra F.BRAU1 1a T1 fr BR Rubus anhaltianus H.E.WEBER 2d ungeklärt fr BR Viola elatior FR. 1a ehemals T1, Metzt GK „0“ fr Rubus anisacanthos G.BRAU1 2d ungeklärt fr BR BR Rubus aphananthus WALSEMA11 & STOHR ex 2a T1 fr BR Viola epipsila LE'EB. 1a T1 fr BR MARTE1SE1 Viola pumila CHAIX 1a ehemals T1, Metzt GK „0“ fr Rubus dethardingii E.H.L.KRAUSE 2e T1 (vorher ungeklärt) fr BR BR Rubus dravaenopolabicus WALSEMA11 & STOHR 2a T1 fr BR Viola uliginosa BESSER 2a ehemals T1, Metzt GK „0“ fr ex HE1KER & KIESEW. nom. inval. BR Rubus ferocior H.E.WEBER 2e T1 (vorher ungeklärt) fr BR Rubus gratus FOCKE 2e T1 (vorher ungeklärt) fr BR Rubus horridus SCHULTZ 2e T1 (vorher ungeklärt) fr BR 3. Original-Mitteilungen Rubus lidforssii (GELERT) LA1GE 2e T1 (vorher ungeklärt) fr BR Rubus maassii FOCKE ex BERTRAM 2d ungeklärt fr BR Rubus muenteri T.MARSSO1 2d ungeklärt fr BR Achillea filipendulina LAM. (Abb. 1A-C) – 1c: unbeständig fr BR Rubus pallidus WEIHE 2e T1 (vorher ungeklärt) fr BR 3544/34 Potsdam-1ord, Stra‰enrand am Parkplatz des 1euen Gartens, viele Exemplare, Rubus pruinosus ARRH. 2d ungeklärt fr BR 16.05.2001, Fachgruppe Botanik Potsdam Rubus pseudothyrsanthus (FRI'. & GELERT) FRI'. 2d ungeklärt fr BR 3544/43 Babelsberg, S-Ufer Griebnitzsee (ehem. Grenzstreifen), mehrere Exemplare & GELERT (Anpflanzung?), 13.06.2001, Fachgruppe Botanik Potsdam Rubus radula WEIHE var. microphyllus LI1'EB. 2a T1 fr BR 3643/14 Glindow: 'r.-Klz-Str. Ecke Berliner Str., zwischen Pflasterritzen des Gehwe- ges, ein kräftiges Exemplar, 06.2017, V. Kummer Rubus raunkiaeri (FRI'.) GUST. 2a T1 fr BR 3644/12 Potsdam-Mitte, Brauhausberg, bei der Schwimmhalle, Einzelexemplar, Spergularia echinosperma ýELAK. subsp. echino- 2d ungeklärt (T1") fr BR 22.09.1998, Fachgruppe Botanik Potsdam sperma 3653/32 Frankfurt/O., Sdteil des Lennpparks, Scherrasen, 08.2007, S. Rätzel (obs.); ibid.: Spergularia echinosperma subsp. albensis KÚR, 1a T1 fr BR 16.07.2017, B. Kreinsen & S. Rätzel (Hb. Rätzel) AMARELL, JAGE & ŠTECH Spiraea tomentosa L. 1b T3 fr BR 'ie hochwchsige, aus dem Vorderen Orient, der Kaukasusregion und den Gebir- Taraxacum bellicum SO1CK 1a T1 fr BR gen Mittelasiens stammende Achillea filipendulina wird bis heute gelegentlich Taraxacum capillosum H.ØLLG. & UHLEMA11 2a T1 fr BR gärtnerisch verwendet (vgl. z. B. PETRICK et al. 2011). Aus 'eutschland sind – Taraxacum frisicum SOEST 1a T1 fr BR bislang allesamt als unbeständig geltende – 1achweise aus verschiedenen Bundes- Taraxacum gelertii RAU1K. 1a T1 fr BR ländern bekannt (JbGER 2017, BUTTLER & THIEME et al. 2017). Ebenso wird die Taraxacum gentile G.E.HAGLU1' & RAIL. 1d ungeklärt fr BR Art fr BE als „« aktuell oder in frherer Zeit nur ein- oder zweimal « nachge- Taraxacum hollandicum SOEST 1a T1 fr BR wiesen“ aufgefhrt (SEITZ et al. 2012). Aus BR fehlten bislang publizierte Anga- Taraxacum leptoscelum H.ØLLG. 2a T1 fr BR ben. Lediglich in ASCHERSO1 (1864) wird die Sippe als Zierpflanze ohne Erwäh- Taraxacum madidum KIRSCH1ER & ŠTċPÁ1EK 1a T1 fr BR nung von Verwilderungen aufgefhrt. Taraxacum ostenfeldii RAU1K. 1e T1 fr BE & BR Im Stadtgebiet von Frankfurt/O. wurde die Art anlässlich der 750-Jahrfeier Taraxacum subborgvallii UHLEMA11, ŠTċPÁ1EK & 2a T1 fr BR 2003 im Jahr zuvor in gr|‰erer Menge in direkter 1achbarschaft zum Sdende des KIRSCH1ER historischen Lennpparks gepflanzt. 'ort gedeiht sie bis heute ppig. Von dieser 128 129

Anpflanzung ausgehend gelang es del) deutlich sichtbar, bei letzterer ist die 1ervatur bis in Blattteile 2. und 3. Ord- ihr relativ schnell, sich in angren- nung gut erkennbar ausgebildet. zende Scherrasen des Lennpparks Stefan Rätzel & Volker Kummer auszubreiten und dort einen recht stabilen Bestand aufzubauen. 'ie ersten Beobachtungen ver- wilderter Pflanzen in den Rasen des Lennpparks stammen aus dem Jahr 2007. Bei der letzten 1ach- prfung 2017 wurden ca. 100 +/- deutlich getrennte Exemplare ge- sichtet, die meisten in unmittel- barer 1achbarschaft zur Rabatten- kultur. 'ie hiervon am weitesten entfernte Pflanze fand sich in ei- nem Abstand von ca. 120 m. Zwar kommen die Pflanzen infolge der ständigen Rasenpflege nur in Aus- nahmefällen zur Blte, bilden aber trotzdem ansehnliche und ausdau- ernde St|cke. Ob eine Ausbrei- Abb. 1A: Achillea filipendulina im Lennppark in Abb. 1B: Achillea filipendulina im Lennppark in Frankfurt/O. Verwilderung im Scherrasen Frankfurt/O. Habitus blhender Pflanzen (Pflan- tung mittels 'iasporen ausgehend des Lennpparks (Foto: Juli 2017, S. Rätzel). zung) (Foto: Juli 2017, S. Rätzel). von den Pflanzen im Scherrasen bereits stattfand, ist unklar, auf- grund des andauernden Rckschnitts Medoch eher unwahrscheinlich. Somit wird aktuell davon ausgegangen, dass das Bestehen der Population z. Zt. immer noch von der Ausgangspflanzung abhängig ist. Unabhängig davon ist die Konkurrenz- stärke der A. filipendulina-Pflanzen im Scherrasen unter den dargestellten Bedin- gungen bemerkenswert und die weitere Entwicklung hin zu einer Etablierung nicht ausgeschlossen, wenn es der Art gelingt, an Stellen zu gelangen, an denen eine 'iasporenbildung erfolgreich verläuft. Anlass zu Verwechslungen im rein vegetativen Zustand k|nnte das nicht un- ähnliche, kommune Tanacetum vulgare bieten. Au‰er den markanten Unterschie- den im Geruch – A. filipendulina mit typischem Schafgarbengeruch, T. vulgare +/- stark unangenehm riechend bis fast geruchlos – gibt es auch Unterschiede in der Behaarung und Morphologie der Blätter. 'iese sind bei A. filipendulina bleibend flächig mit abstehenden, zart seidigen Haaren bedeckt, bei T. vulgare Medoch +/- mit schnell hinfälligen, anfangs zerstreut stehenden, später meist nur im Bereich der Hauptnerven und Blattspindel bleibenden, recht groben, +/- anliegenden Haa- ren besetzt. Bei erstgenannter Art ist zudem lediglich der Hauptnerv (die Blattspin- Abb. 1C: Achillea filipendulina im Lennppark in Frankfurt/O. Verwilderung im Scherrasen des Lennpparks (Foto: Juli 2017, S. Rätzel). 130 131 Arum maculatum L. (Abb. 2A-F) – 1e: T1 (vorher T3) fr BR mit Anm. zu A. cylindraceum GASP. subsp. cylindraceum (Abb. 3A-C) und A. italicum MILL. 1euer Fundort von A. maculatum fr SW-BR: 3840/33+34 Bachaue zwischen Reetz und Mahlsdorf, nasser, deutlich gest|rter Bruchwald- rest, 13.05.2017, leg. S. Rätzel (Hb. Rätzel) Ein neuer 1achweis in SW-BR ist Anlass, eine Statusänderung vorzuschlagen. 'irekt angrenzend an die brandenburgischen Vorkommen im Fläming wird fr A. maculatum auf der Grundlage zahlreicher Vorkommen (vgl. BE1KERT et al. 1996, 1ETPHY' & BF1 2013) ein relativ geschlossenes, als indigen angesehenes Verbreitungsgebiet in ST postuliert. An dieses schlie‰en der neue Fundort sowie auch die sehr gro‰en Vorkommen im Park Wiesenburg und seinem Umfeld an. Aus Sicht des Verfassers macht eine Statusänderung an einer Landesgrenze nur dann Sinn, wenn gesichert und dokumentiert ist, dass die in einem Bundesland als indi- gen angesehenen Vorkommen im 1achbarland eindeutig direkten menschlichen Ausbringungen entspringen. Ansonsten wäre selbst bei nachweislich erst vor kur- zem erfolgten Ansiedlungen eine natrliche Arealerweiterung oh- Abb. 2B: Arum maculatum. Massenvorkommen im Schlosspark Wiesenburg/Fläming (Foto: ne anthropogenes Zutun m|g- Mai 2017, S. Rätzel). lich. In solchen Sonderfällen wä- Elbe sicher einheimisch“ und „an den brigen Fundorten « wahrscheinlich oder re ggf. sogar das Zeitkriterium sicher nur verwildert“ ist. Er zählt in diesem Zusammenhang neben dem M|gliner (mindestens 25 Jahre ununter- Fundort (als Wriezen) u. a. auch die von ASCHERSO1 (1864) nicht explizit als brochen konstantes Vorkom- verwildert aufgefhrten Vorkommen in Kossin im 1iederen Fläming (als Beer- men) au‰er Acht zu lassen, weil walde, dem heutigen Bärwalde), Wiesenburg (als Belzig) und Soldin (dem heuti- administrativ motivierte Grenzen gen MyĞlibyrz in Polen) auf. bei der Statusbetrachtung einer Auch wenn eine Ansalbung oder eine unbewusste Einschleppung im Wiesen- Sippe innerhalb eines 1aturrau- burger Park, z. B. im Zuge einer Geh|lzanpflanzung, nicht gänzlich ausgeschlossen mes nachrangig sein sollten. Un- werden kann, erscheint die Einschätzung als indigenes Vorkommen aus Metziger tersttzt wird diese Ansicht in Sicht durchaus gegeben. Ob dies auch fr den historisch bekannt gewordenen, im diesem Falle durch die Tatsache, 1iederen Fläming befindlichen, etwas isolierter liegenden, in BE1KERT et al. dass das reiche Vorkommen in (1996) als indigen gekennzeichneten 1achweis bei Kossin zutrifft, ist dagegen eher Wiesenburg seit langem bekannt unwahrscheinlich. 'ass der Wiesenburger Fundpunkt in BE1KERT et al. (1996) ist (ASCHERSO1 1864: 673 “Bel- fehlt, sei nur nebenbei bemerkt. zig: Wiesenburg im Park Ke- gel!!“) und z. B. im Vergleich In BB ist A. maculatum, das bereits von BhTT1ER (1884) in die Liste der in der zum M|gliner Fundort nicht als Mark Brandenburg verwilderten Arten aufgenommen war, mittlerweile ein man- cherorts etablierter 1eophyt oder in Etablierung begriffen (vgl. z. B. BE1KERT verwildert gekennzeichnet wur- de. Einschränkend sei Medoch 1981, FISCHER & BE1KERT 1986, KUMMER 2003, KUMMER & BUHR 2006, KLEMM Abb. 2A: Arum maculatum. Typisch entwickelte 2008). Es profitiert lokal von der massiven Landschaftseutrophierung sowie der darauf verwiesen, dass GRAEB- Pflanzen mit Spathen, deren basaler Teil nicht aus unsachgemä‰en Entsorgung von Gartenabfällen und zeigt sich – bei ausreichend dem Blattwerk herausragt (Buschmhle bei Los- 1ER (1909: 148) einschätzte, bindigen und frischen bis (sicker)nassen B|den – konkurrenzstark und ausbrei- sow, Verwilderung) (Foto: April 2017, S. Rätzel). dass A. maculatum „nur an der tungsfreudig. 132 133

Abb. 2C (links), ' (rechts): Arum maculatum. Variabilität der Pflanzen in Bezug auf Blatt- Abb. 2F: Arum maculatum. Bltenstand mit Abb. 3C: Arum cylindraceum von der Lan- fleckung, Spathastellung, -form und -farbe (Schlosspark Wiesenburg/Fläming und Umfeld) Kolben (Appendix), Staminodien, männli- deskrone bei G|rlitz – Bltenstand mit Kol- (Fotos: Mai 2017, S. Rätzel). chen Blten (lila mit gelbem Pollen), Pistil- ben (Appendix), Staminodien, männlichen An dieser Stelle sei noch kurz auf einige Ausfhrungen von RIE'L (1980: loiden und weiblichen Blten (von oben Blten (lila mit gelbem Pollen), Pistilloiden 331 ff.) eingegangen. 'er Autor trennt bei Arum maculatum zwei Varietäten ab. nach unten). 'ie Staminodienfortsätze sind und weiblichen Blten (von oben nach un- +/- alle abwärtsgerichtet und die untersten ten). 'ie Staminodienfortsätze stehen +/- 'emnach soll die var. maculatum „auf stärker ozeanisch beeinflu‰te Gebiete berlappen die oberen männlichen Blten allseitig ausgerichtet und die untersten ber- beschränkt“, in 'eutschland im 1ordwesten und 1orden häufig sein, sowie in deutlich (Bachaue zwischen Reetz und lappen die oberen männlichen Blten nicht West- und 1ordeuropa teils alleinig vorkommen. Fr diese Sippe, die tetraploid sei Mahlsdorf/Fläming) (Foto: Mai 2017, S. oder kaum (Foto: Mai 2017, S. Rätzel). (2n = 56), werden als Merkmale genannt: „Blätter und Spreite der Spatha purpurn Rätzel). gefleckt. Oberhalb der männlichen Blten befinden sich 3-4 Kreise von sterilen Staminodialblten. Spatha mindestens 2 ½ mal so lang wie der Kolben“. Hingegen Hierzu anzumerken ist, dass derartige Pflanzen in den hier mitgeteilten Reetzer und Wiesenburger Populationen vorkommen (siehe Abb. 2C-E), was die Bewer- sei die weiterhin abgetrennte „var. immaculatum REICHE1BACH“ die sonst domi- nierende, weit nach Sden und Osten reichende Sippe, fr die ein diploider Chro- tung von RIE'L (1980) als eigenständige Sippen kaum zu sttzen scheint. Trotz- mosomensatz (2n = 28) mitgeteilt wird. Sie sei durch folgende Merkmale gekenn- dem seien Untersuchungen zur Ploidiestufe bei Brandenburger Populationen ange- zeichnet: „Spreite der Spatha und meist auch der Blätter ungefleckt. Oberhalb der regt. männlichen Blten befinden sich 4(-6) Kreise von sterilen Staminodialblten. Ausfhrungen zur Abgrenzung von A. maculatum gegen A. cylindraceum subsp. Spatha h|chstens 2 ½ mal so lang wie der Kolben“. Zu letzterer Sippe stellt RIE'L cylindraceum und A. italicum: (1980) eine „f. roseum (GREMBLICH ex E1GLER) H.RIE'L“ mit rosa gefärbtem 'AJ'OK & KĄCKI (2001) machen erstmals auf A. cylindraceum (unter A. alpinum Hochblatt (von ihm angegeben fr Val Vestino und das Monte Baldo-Gebiet) so- SCHOTT & KOTSCHY) fr die sächsische Oberlausitz anhand der Population auf der wie eine „f. flavescens (MELZER ex JA1CHE1) H.RIE'L“ mit gelber Keule bei wei- Landeskrone bei G|rlitz aufmerksam. 'ie Art ist dort bereits durch historische terer Verbreitung. Letztere deutet er als „hybridogene Merkmalsintrogression von Aufsammlungen (GLM) belegt und kommt heute noch in gro‰er Zahl vor. 'ie A. italicum MILLER“. Fundstelle steht in 1achbarschaft zu einem Teilareal in SW-Polen ('AJ'OK & 134 135

besonders von A. maculatum, nicht ausreichend bercksichtigen. 'er von BOYCE (1993) aufgefhrte Merkmalsvergleich Sprossknolle +/- verlängert bei A. maculatum, ab- geflacht rundlich bei A. cylindrace- um, ist zwar an sich recht eindeutig, st|‰t allerdings an Grenzen bei der 1achweisfhrung, da es meist nur schlecht und/oder unvollständig ge- lingt, die Pflanzen auszugraben. Zu- dem kommen nicht selten sekundäre Verwachsungen (durch Steine, kon- kurrierende Wurzeln, mechanische Beschädigungen) vor, die durchaus zu Fehlinterpretationen Anlass geben k|nnen. Auch wächst bei A. cylin- draceum die Sprossknolle in seiner Ausrichtung nach meinen Beobach- Abb. 3A (links), 3B (rechts): Arum cylindraceum von der Landeskrone bei G|rlitz. Charak- tungen meist vertikal, nicht horizon- Abb. 2E: Arum maculatum. Pflanzen mit gelb- teristisch sind die die Blätter weit berragenden Bltenstände/Spathen (Fotos: Mai 2017, S. tal, wie etwa in JbGER et al. (2013) lichem Kolben (Appendix) geben erh|hten Rätzel). abgebildet. Anlass zur Verwechslung mit Arum italicum (Bachaue zwischen Reetz und Mahlsdorf/Flä- KĄCKI 2001). Weitere Funde aus 'eutschland werden in JbGER (2017) fr S1 'emgegenber soll auf ein – ming) (Foto: Mai 2017, S. Rätzel). (Chemnitz) und Schleswig-Holstein (Ratzeburg) sowie fr Hamburg ausgewiesen – nach meinen bisherigen Untersu- zu letzterem Fundort siehe auch POPPE1'IECK et al. (2010). Alle deutschen Vor- chungen – zumindest bei deutschen kommen werden als neophytisch eingeschätzt, was zumindest fr die Lausitzer und polnischen Herknften hochgradig konstantes Merkmal im Bltenstand ver- Population fragwrdig erscheint. wiesen werden, dass relativ einfach feststellbar ist. Es betrifft die sterilen Stamino- Bei der Abgrenzung von A. maculatum und A. cylindraceum wird in JbGER dien, welche bei A. maculatum reichlich und kräftig ausgebildet sind. Bis auf die (2017) zur Unterscheidung auf folgende Merkmale hingewiesen: 1) Stängellänge allerobersten, die manchmal +/- abstehen, hängen diese bei A. maculatum alle des Bltenstandes im Verhältnis zur Blattstiellänge, 2) Länge der Spatha und ihr schräg herab und die untersten berlappen mit ihren Enden deutlich die oberen Verhältnis zur Länge des Kolbens, 3) Längenverhältnis des offenen zum geschlos- Stamina (vgl. Abb. 2F). Bei A. cylindraceum subsp. cylindraceum dagegen ist die senen Teil der Spatha sowie 4) auf Fehlen/Vorhandensein von Blattflecken. In Bildung von Staminodien deutlich schwächer ausgeprägt. 'iese stehen au‰erdem anderen Werken – etwa der Monographie der Gattung Arum von BOYCE (1993) – im obersten Teil der Bltenstandsachse schräg aufwärts, darunter +/- wirr ausge- wird dazu v. a. der unterschiedliche Morphotyp des unterirdischen Speicherorgans richtet und nur die unteren sind teils +/- abwärts orientiert. 'ie Enden der untersten Sprossknolle herangezogen. Staminodien berlappen dabei die obersten Stamina allenfalls undeutlich (vgl. Abb. 'er Verfasser hat sich mehrere Bestände beider Arten an 1aturstandorten in 3C). 'eutschland und Polen sowie entsprechende Herbarbelege angesehen. Unter He- Ferner sei darauf verwiesen, dass A. maculatum selten auch mit gelblichem ranziehung der Ausfhrungen in BOYCE (1993) und den eigenen Erfahrungen sei Kolben vorkommt (vgl. Abb. 2E) und dann erh|hter Anlass zu Verwechslungen darauf verwiesen, dass die in JbGER (2017) verwendeten 'ifferenzialmerkmale 1)- mit A. italicum MILL. besteht. Letztgenannte Art hat aber +/- komplett abstehende 3) alle zu Problemen bei der Bestimmung fhren k|nnen, weil sie die – v. a. in Staminodien und ist wintergrn (herbsttreibend; vgl. auch BOYCE 1993). Abschlie- gro‰en Populationen – erhebliche farbliche und morphologische Variabilität, ganz 136 137

‰end sei noch erwähnt, dass auch A. italicum selten einen bräunlichen Kolben BR liegt vollständig im Arealbereich der 1ominatsippe. Eigene Erhebungen er- besitzt. brachten bei zahlreichen Kontrollen im Feld immer nur diese. Auch von den ca. Stefan Rätzel 170 v. a. aus neuerer Zeit stammenden Herbarbelegen aus BB in B bzw. im Berlin- Herbar geh|ren (nahezu) alle zu dieser. Im Herbar B liegen allerdings zwei ältere Belege der B. nigra subsp. meridionalis, die bereits vom Monographen A. Patzak Ballota nigra L. subsp. meridionalis (BÉG.) BÉG. (Abb. 4) – 1c: unbestän- so eingeordnet wurden. Beide waren interessanterweise schon von ihren Sammlern dig fr BE & BR als var. foetida (LAM.) VIS., ein zu B. nigra subsp. meridionalis, be- Fundort fr BE: zeichnet worden. 'amit erhalten auch die beiden bereits bei ASCHERSO1 (1864) 3445/44~ bei Charlottenburg auf Feldern, 15.10.1897, H. Paul (B, conf. Patzak, conf. M. gefhrten Funde fr diese Sippe von Prietzen bei Rhinow durch W. Paalzow und Ristow). von Lindenberg (Luckenwalde) durch F. v. Thmen sowie die Angabe bei GRA1T- Fundort fr BR: ZOW (1880) von Prenzlau (vor dem Schwedter Tore einzeln 1870) eine erh|hte 3245/14~ Oranienburg, 07.1913, R. Schulz (B, conf. Patzak, conf. M. Ristow). Plausibilität. Ballota nigra ist eine Art mit zahlreichen geographisch vikariierenden Unterarten Zuknftig sollten blhende und fruchtende Ballota-Pflanzen stärker untersucht (siehe z. B. PATZAK 1958). 'ie häufigste davon in 'eutschland ist B. nigra subsp. werden. An den Kelchzähnen sind die beiden Unterarten leicht zu unterscheiden. nigra, mit einer +/- geschlossenen Verbreitung |stlich der Weser, nach Sden ber Bei der subsp. meridionalis sind diese +/- breit eif|rmig oder dreieckig-eif|rmig das |stliche HE bis in das gesamte n|rdliche BY. 'as Areal der zweiten, in und pl|tzlich kurz zugespitzt, während sie bei der subsp. nigra +/- dreieckig-lan- 'eutschland vorkommenden Unterart B. nigra subsp. meridionalis liegt – soweit zettlich bis pfriemlich sind und allmählich in die lange Granne auslaufen (Abb. 4; bekannt – westlich davon. Beide Sippen haben allerdings immer wieder kleine vgl. auch SEYBOL' 1972). Arealinseln in der Hauptverbreitung des anderen Taxons. In ihren Kontaktberei- Solange allerdings keine neueren 1achweise an den historischen Fundorten in chen treten auch morphologische Übergänge auf (vgl. z. B. MEIEROTT 2008, BB erfolgen, die eine Etablierung belegen, wird von einer unbeständigen Ein- VERLOOVE 2014 und eigene Beobachtungen). Fr das bisher bekannte Arealbild in schleppung der westlichen Sippe ausgegangen. 'eutschland s. die Karten bei 1ETPHY' & Bf1 (2017), fr Europa Mene bei Michael Ristow PATZAK (1958).

Buglossoides purpurocaerulea (L.) I.M.JOH1ST. (Abb. 5) – 1a: T1 fr BR 3553/12 Trockenwaldrippe ca. 2 km SW Reitwein, 12.1998, S. Rätzel (Hb. Rätzel, fruch- tendes Exemplar); ibid.: 06.07.2013, M. Ristow & S. Rätzel (Hb. Ristow); ibid.: 25.11.2016, S. Rätzel (obs.) 'er aufgrund der seltenen Fruchtbildung in Verbindung mit dem markanten Habi- tus (Triebspitzenwurzler) bereits beim Winterfund – am Rande der Moos- und Flechtenkartierung – zweifelsfrei zuordenbaren Aufsammlung von B. purpurocae- rulea wurde vorerst kein besonderes Augenmerk geschenkt, weil die Wahrschein- lichkeit einer Ansalbung hoch erschien. Au‰erdem ist die Art bisher aus dem ge- samten Odergebiet lediglich von der berhmten Fundstelle bei Bellinchen (heute Bielinek/Polen) bekannt. Sie wurde hier – neben vielen anderen arealgeographi- schen Besonderheiten – von Roman Schulz ca. 1910 entdeckt (SCHULZ 1917) und kommt dort noch immer in gr|‰erer Menge vor (z. B. 10.2016, Kreinsen & Rätzel, obs.). Es handelt sich hierbei zudem um den einzigen Fundort in Polen, der bis- weilen in Bezug auf sein Indigenat in Zweifel gestellt wurde bzw. noch wird (ZAJĄC & ZAJĄC 2001). Auch die geringe Gr|‰e der aufgefundenen Population bei Abb. 4: Kelchzähne von Ballota nigra subsp. meridionalis (li.) und von B. n. subsp. nigra Reitwein sprach eher fr eine Ansalbung oder Verwilderung. Ebenso wurden die (re.) im Vergleich (Foto: V. Kummer). 138 139

Literaturangaben in HUTH (1880: 29) „L.>ithospermum]* purpureo-coeruleum L. Tab. 2: Vegetationsaufnahme des Eichentrockenwalds ca. 2 km SW Reitwein, Aufnahmetag Schwedenschanzen im Getreide einmal gef. Ah.>„Ah.“ = Ahrendts – Gewährs- 06.07.2013, Aufnahmefläche 4 x 4 m, 1eigung ca. 30ƒ, Exposition Sd, Oberhangkante mann], Reitwein H, L. >„H.“ = Haacke & „L.“ = Lux – Gewährsmänner]“ vorerst (Rippenlage), Boden: Mergel/Lehm, aufgenommen durch M. Ristow & S. Rätzel. negiert, weil die Art in den späteren Ausgaben der Huthschen Flora (HUTH 1882, Baumschicht, H|he 14 m, 'eckung 35 % 1895, 1909) stets fehlt. 'ie erste Fundortangabe „Schwedenschanze in Getreide“ in 20 Quercus robur HUTH (1880) entsprach zudem |kologisch nicht der bekannten Standortpräferenz 15 Robinia pseudoacacia von B. purpurocaerulea und wurde deshalb in Bezug auf die Artbestimmung als Strauchschicht, H|he 6 m, 'eckung 40 % 40 Rhamnus cathartica fehlerhaft eingeschätzt. Krautschicht, H|he 1 m, 'eckung 70 % Erst mit dem Auffinden eines Unikats (Kopie) der ursprnglich nur hand- 50 Brachypodium pinnatum s. str. schriftlich vorliegenden „Bilderflora“ von Josef Lux (LUX „1880“; vgl. RbTZEL 10 Geum urbanum 2017) änderten sich die Voraussetzungen fr die Sichtweise auf den rezenten Fund 5 Clematis vitalba (Muv.) bei Reitwein und wom|glich ebenso auf den weiteren Fund im Unteren Odertal bei 5 Viola hirta Bielinek/Bellinchen. LUX („1880“) bildet auf Seite 45 unter der 1ummer 330 ganz + Adonis vernalis eindeutig Buglossoides purpurocaerulea (unter L>ithospermum] purpureo-coeru- + Buglossoides purpurocaerulea (6 Exemplare) leum) ab. Im Zusammenhang mit der expliziten 1ennung von „Reitwein“ in HUTH + Chaerophyllum temulum (1880) unter Bezug auf Lux als Gewährsmann ist in gro‰em Ma‰e wahrscheinlich, + Crataegus sp. (Muv.) dass der rezente 1achweis im gleichen Fundgebiet wie seinerzeit erfolgte und die + Elymus caninus + Filipendula vulgaris Art offenbar an diesem Standort seit langem wächst. 'a aus dem Bereich der Elbe + Fraxinus excelsior (Muv.) im 1orddeutschen Tiefland von ST vereinzelte, vom geschlossenen mitteldeut- + Peucedanum cervaria schen Areal abgesprengte Vorpostenvorkommen existieren (1ETPHY' & BF1 + Poa angustifolia 2013), scheint es durchaus plausibel, dass B. purpurocaerulea in historischer Zeit + Prunus spinosa (Muv.) auch im Bereich der Odertalrandhänge Vorpostenvorkommen besetzen konnte. + Rhamnus cathartica (Muv.) Aktuell wächst B. purpurocaerulea in einem fr rezente brandenburgische Ver- + Rosa cf. canina hältnisse wohl weitgehend einmalig artenreichen, von Quercus robur dominierten + Veronica chamaedrys Eichentrockenwald (vgl. Tab. 2). Weitere Geh|lze in der Baumschicht sind Fraxi- + Vincetoxicum hirundinaria nus excelsior, Prunus avium, Ulmus laevis, Ulmus cf. minor – stellenweise durch + Viola ×scabra Robinia pseudoacacia gest|rt – und in der Strauchschicht Berberis vulgaris, Li- r Asparagus officinalis r Falcaria vulgaris gustrum vulgare, Prunus spinosa, Rhamnus cathartica, Symphoricarpos cf. albus. basal an Stammbasen und auf Holz: Brachythecium rutabulum Folgende Auswahl +/- bemerkenswerter Arten der Krautschicht sei – ohne An- Bei diesem Eichentrockenwald handelt es sich unstrittig um ein Trockenrasenrelikt spruch auf Vollständigkeit und zusätzlich zu den in der Vegetationsaufnahme ent- mit nachträglicher Geh|lzberwachsung. In historischen Karten – so im haltenen Taxa – mitgeteilt: Ajuga genevensis, Allium oleraceum, Anemone sylves- SCHMETTAUSCHE1 KARTE1WERK (1767-1787) – sind die Oderbruch- bzw. -tal- tris (nur 1 x wenig), Anthericum ramosum, Asperula tinctoria, Carex caryophyllea, randhänge in dem entsprechenden Bereich zwischen Reitwein (als „Reitwendt“) C. humilis, Clinopodium vulgare, Euphorbia cyparissias, Fragaria viridis, Polygo- und Podelzig komplett geh|lzfrei dargestellt. Offenbar erfolgten am Reitweiner natum odoratum, Primula veris, Salvia pratensis, Silene nutans, Stachys recta, S. Sporn erst wesentlich später gro‰angelegte Aufforstungen (meist mit standortfer- sylvatica, Thalictrum minus subsp. minus, Viola rupestris (1 x wenig) – unweit in nen Geh|lzen), wovon aber die hier mitgeteilte Partie evtl. nicht betroffen war. einem Kerbtal auch mehrfach Pulmonaria obscura. Zahlreiche der nachgewiesenen krautigen Arten konnten sich mit Sicherheit nur 'er Gesamtbestand von B. purpurocaerulea umfasste bei der letzten Visite im wegen der ausgeprägten Exposition und des relativ aufgelockerten Geh|lzauf- 1ovember 2016 ca. 5 m², zeigte dabei aber keinen Fruchtbesatz. Vermehrungs- wuchses am Standort behaupten. Ob in zurckliegenden Jahrzehnten (besonders bis ma‰nahmen sind vorgesehen. ca. 1960) am Fundort – trotz Bewaldung oder Aufforstung – eine (sporadische) Beweidung stattfand, ist unbekannt. * Angaben in „>]“ = Einfgungen durch die Autoren. 140 141

Abb. 5: Buglossoides purpurocaerulea-Pflanzen im Herbstaspekt der Vegetation am Reit- Abb. 6A: Calystegia pulchra-Vorkommen in Frankfurt/O., Goepelstra‰e. Teilbestand an weiner Sporn (Foto: 1ovember 2016, S. Rätzel). ruderal geprägter B|schung am Fu‰e einer Robinie (Foto: Juli 2017, S. Rätzel). Im sterilen Zustand ist B. purpurocaerulea durchaus leicht mit niedrigwchsi- Calystegia pulchra stammt aus dem mittelasiatischen Raum >Sd-Russland (v. a. gen, flachstreichenden Exemplaren von Ligustrum vulgare L. zu verwechseln, Kaukasus) bis |stliches Sd-Sibirien]. Sie wurde frher bzw. wird noch heute als namentlich, wenn man mit ihrem Vorkommen nicht rechnet und die Pflanzen nur attraktive Rankenpflanze gelegentlich kultiviert. Fr BE berichten SCHOLZ & oberflächlich betrachtet. Bei genauer Begutachtung sind die behaarten und wech- SUKOPP (1960, 1965) bereits ber erste Verwilderungen in den 1950/60er Jahren. selständig angeordneten Blätter ein erster Hinweis auf den Steinsame. Auch Ver- Heute gilt sie hier bereits als etabliert (SEITZ et al. 2012). Auch fr BR existieren wechslungen mit kmmerlichen Exemplaren von Lycium barbarum, wie B. purpu- vereinzelte Mitteilungen (z. B. Krausch in BE1KERT 1976, Tanneberger & Kum- rocaerulea mit wechselständigen Blättern versehen, erscheinen nicht unm|glich. mer in KUMMER 2003, Klemm in KLEMM 2008), bislang Medoch ohne Angaben Ergänzend sei darauf verwiesen, dass am Reitweiner Sporn auch Lithospermum zum Status. officinale L. vorkommt, der dem Purpurblauen Steinsame in den Blattmerkmalen Erste Meldungen ber Verwilderungen von C. pulchra im Stadtgebiet von durchaus ähnlich ist, aber einen abweichenden Habitus (aufrecht ohne Ableger) Frankfurt/O. stammen von Kirsch in FISCHER & BE1KERT (1986), publiziert unter und eine andere Bltenfarbe (cremewei‰) aufweist. dem 1amen C. silvatica (KIT.) GRISEB. 'ie Benennung der Art war frher Medoch Stefan Rätzel & Michael Ristow etwas verwirrend. So listen sie SCHOLZ & SUKOPP (1960, 1965) unter C. sylvestris (WILL'.) ROEM. et SCHULT. var. pulchra (BRUMMITT et HEYWOO') H.SCHOLZ bzw. C. silvatica (WAL'ST.) GRISEB. var. pulchra (BRUMMIT et HEYWOO') Calystegia pulchra BRUMMIT & HEYWOO' (Abb. 6A-B) – 1e: T3 (vorher unbeständig) fr BE & BR H.SCHOLZ auf, weisen aber gleichzeitig darauf hin, dass sie „neuerdings allgemein C. silvatica (WAL'ST.) GRISEB. genannt“ wird. Es ist Medoch mit ziemlicher Si- Fundort fr BR: cherheit davon auszugehen, dass bei der Fundmeldung durch Kirsch die Sch|ne 3653/13+14 Frankfurt/O., Lebuser Vorstadt, an 3 Einzelfundstellen: 1) S der Goepelstra‰e Zaunwinde gemeint war. Untersttzt wird diese Ansicht durch die Tatsache, dass im Bereich des ehem. Krankenhauses, heute Sitz Stadtverwaltung Frankfurt; 2) 1 der Seelower Kehre; 3) Hänge 1 Bergstra‰e; an B|schungen und in Hecken; am die Angabe aus Frankfurt/O. keinen Eingang in JbGER (2017) unter C. silvatica 1. Fundort, 2000, leg. S. Rätzel, 04.07.2017, S. Rätzel (Hb. B & Hb. Rätzel) (KIT.) GRISEB. gefunden hat. 142 143

Cardamine occulta HOR1EM. (Abb. 7A-B) – 1c: unbeständig fr BE & BR Fundorte fr BE: 3546/11 Sch|neberg, Motzstr. 22, Pflanzkbel, 08.05.2010, M. Ristow (B) (zunächst als C. corymbosa); ibid.: Motzstr., Blumenkbel vor Hauswand, 15.06.2010, R. Hand (B) 3546/11 Sch|neberg, Blumenkbel im Hof Winterfeldtstr. 25, 18.06.2010, R. Hand (B) 3546/11 Sch|neberg, Grunewaldstr., Osteingang U-Bhf. Eisenacher Str., Pflasterritzen, 25.04.2015, M. Ristow (Hb. Ristow) 3546/11 Sch|neberg, Habsburger Str., Vorgarten, 12.09.2016, J. Krause, L. Vibert & M. Ristow (Hb. Ristow) 3546/11 Sch|neberg, Schwäbische Str. Ecke Starnberger Str., Pflanzkbel, 22.09.2017, M. Ristow (Hb. Ristow) 3546/23 1euk|lln, Silbersteinstr. 87, O Bambachstr., Vorgarten, 18.04.2015, J. Krause & M. Ristow (Hb. Ristow) – vgl. auch LAUTERBACH (2016/17) Fundorte fr BR: 3544/33 Potsdam, Botanischer Garten, S der Maulbeerallee an den Gewächshäusern, 18.12.2015, M. Ristow (Hb. Ristow); ibid.: 02.11.2016 V. Kummer (Hb. Kum- mer) 3653/31 Frankfurt/O., Lessingstra‰e 6, Hinterhof (offenbar Selbstaussaat unter Balkonen), 28.09.2017, S. Rätzel (Hb. Rätzel), conf. J. Krause & M. Ristow; ibid.: auch in Pflasterfugen auf der Stra‰enseite, reich fruchtend, zusammen mit Cardamine hirsuta, 17.10.2017, S. Rätzel (obs.) 3653/31 Frankfurt/O., Hauptfriedhof, Grabstelle im 1O-Teil, 26.09.2017, S. Rätzel (Hb. Rätzel) Abb. 6B: Calystegia pulchra-Vorkommen in Frankfurt/O., Goepelstra‰e. 'ie gro‰en, +/- kräftig rosafarbenen Blten weisen meist wei‰e Längsstreifen auf (Foto: Juli 2017, S. Rätzel). 'em Erstautor sind die oben zitierten Vorkommen im 1orden von Frankfurt/O. seit dem Jahr 2000 bekannt. Frau Erika Welke (frhere Mitarbeiterin des ehemali- gen Grnflächenamtes der Stadt, † 2009) kannte die Population an der Goepel- stra‰e aber bereits seit Beginn der 1990er Jahre (mndl. Mitt. 2002), als der Ge- bäudekomplex des ehemaligen Krankenhauses durch die Stadtverwaltung bezogen wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Population erheblich gr|‰er, was auch noch fr die Zeit um das Jahr 2000 bestätigt werden kann. Seitdem wurde zwar der Be- stand durch „Aufräumarbeiten“, Gebäudeabrisse und bauliche Ma‰nahmen sowie durch eine Intensivierung der Pflegema‰nahmen stellenweise deutlich reduziert, konnte sich aber auch punktuell nachweislich neu (generativ) ansiedeln. 'a die blhend sehr attraktive Art kaum verwechselt werden drfte, bestehen an den Schilderungen von Frau Welke keinerlei Zweifel. 'ie Art erfllt somit im hier mitgeteilten Fundgebiet mittlerweile sowohl das Zeitkriterium (ca. 25 Jahre) als auch das populationsbiologische Kriterium (erfolg- reiche Reproduktion) und wird hiermit nunmehr auch fr BR zur Überfhrung in Abb. 7A: Cardamine occulta. Herbarbelege von Cardamine occulta (li.) im Vergleich zu C. den Status T3 vorgeschlagen. hirsuta (re.), beide Aufsammlungen aus Frankfurt/O., Lessingstra‰e (September 2017, leg. Stefan Rätzel & Volker Kummer & Herbar S. Rätzel; Foto: S. Rätzel). 144 145

nige morphologische Merkmale unterscheiden (LIHOVÁ et al. 2006). In den letzten zwei Jahrzehnten ist in Europa eine Sippe aufgetaucht, deren Zuordnung zunächst unklar war. Ursprnglich aus Ost-Asien stammend, hat sie sich in Europa in den letzten Jahren rasant ausgebreitet. 'er erste 1achweis erfolgte 1993 in Spanien in Pflanzent|pfen (MARHOL' et al. 2016). In 'eutschland wurde die Sippe erstmalig 2004 am Bodenseeufer gefunden (z. B. BLEEKER et al. 2008) und ist inzwischen in mehreren Bundesländern 'eutschlands nachgewiesen (u. a. BOMBLE 2014, 'ICKORÉ & SPRI1GER 2016, BUTTLER & THIEME et al. 2017). 'IRKSE et al. (2015) diskutieren als ursprngliche Einschleppungsquelle T|pfe mit Bonsaipflanzen aus Sdost-Asien. Ausbreitungsvektoren in Europa sind wohl einerseits V|gel (z. B. Einschleppung ausgehend von gro‰en Vorkommen wie denen im Bodenseegebiet oder den Reisfeldern der italienischen Po-Ebene; BLEEKER et al. 2008), zum ande- ren aber mittlerweile auch Baumschulen und Gärtnereien, von denen aus die Art mit Pflanzmaterial offenbar verschleppt wird. So ist es nicht unerwartet, dass auch in BB die 1achweise in Blumenkbeln, Rabatten und an anderen, stark anthropo- gen geprägten Standorten erfolgten. 'ies trifft auch fr den ersten Fund im Ver- einsgebiet zu, der aus einem Pflanzkbel in der Sch|neberger Motzstra‰e stammt, dort ohne Megliche begleitende Pflanzung. 'ie 1omenklatur der Sippe unterlag in den letzten Jahren einer gewissen „'y- namik“. 1ach verschiedenen 'eutungen, u. a. als C. debilis '.'O1 und C. hamil- tonii G.'O1, hat sich Metzt offenbar der 1ame C. occulta als – hoffentlich – gefes- tigt herausgestellt (MARHOL' et al. 2016). Bei der Suche nach diesem 1eophyten ist besonders auf Cardamine hirsuta- ähnliche Pflanzen mit ± abstehenden Schoten zu achten, die aber im Gegensatz zu dieser keine deutliche Basalrosette bilden, sondern nur (0)1-2 Grundblätter besit- zen. Kahle Blattoberseiten bei C. occulta sowie kurze Fruchtstiele (2-6 mm vs. 5- 16 mm bei C. hirsuta) sind weiterhin kennzeichnend fr die Art (vgl. z. B. 'IRKSE et al. 2015). Zudem sind die Kelche von C. hirsuta i. d. R. zumindest vereinzelt abstehend behaart, bei C. occulta sind auch sie kahl. Typischerweise ist bei C. occulta der Endlappen der Blätter sehr stark vergr|‰ert (siehe Abb. 7A-B), seltener ist er weniger auffällig vergr|‰ert im Vergleich zu den Seitenlappen. Es wird interessant sein zu sehen, ob bzw. wie sich C. occulta neben der auch in den historischen Floren als selten aufgefhrten, heute Medoch durch Einschleppun- gen im Gartenbereich häufigen C. hirsuta verhält, da beide (bisher) bei uns die gleichen Lebensräume besiedeln. Verwiesen sei an dieser Stelle au‰erdem auf die Abb. 7B: Cardamine occulta. Herbarbeleg der Cardamine occulta-Aufsammlung aus dem ebenfalls sehr ähnliche, aus 1euseeland stammende C. corymbosa Hook f., die Botanischen Garten Potsdam (1ovember 2016, leg. & Herbar V. Kummer, Foto: V. Kum- auch in Gärtnereien auftritt und inzwischen verschiedentlich in 'eutschland nach- mer). gewiesen wurde, erstmals 1985 (u. a. HOSTE & MERTE1S 2008, BOMBLE 2012, JbGER 2017), fr die Medoch aus dem Vereinsgebiet bislang keine 1achweise be- 'ie Verwandtschaft um Cardamine flexuosa WITH. ist ein schwieriger Formen- kannt sind. kreis mit gro‰em weltweitem Areal, dessen Mitglieder sich häufig nur durch we- Josephin Krause & Michael Ristow 146 147

Carex buekii WIMM. (Abb. 8A-C) – 1a: T1 fr BR 3753/24 + 3754/13 Kunitz (Kunitzer Loose) bzw. Aurith, Ziltendorfer 1iederung, O Kunit- zer Loose, direkt am Oderdeich (au‰er- und innerdeichs; es handelt sich um einen Fundkomplex genau auf der MTB-Grenze), 14.07.2013, leg. & det. J. Halfmann (Hb. Halfmann); ibid.: 16.07.2014, J. Halfmann, M. Ristow & S. Rätzel (Hb. Ristow, Hb. Rätzel); ibid.: 16.04.2016, H. Illig, M. Ristow & S. Rätzel (Hb. Ris- tow, Hb. Rätzel); ibid.: 26.06.2017, R. Hand & S. Rätzel (Hb. B) 4545/32 Mhlberg, Elbe, 'eichanlagen, S der 'ammquerung zwischen Altem Hafen und Alter Elbe, zwischen Wasserbausteinen, leg. 28.04.2017, H. Illig (Hb. Illig) Es ist eine Ironie des Schicksals, dass die nach dem bedeutenden Frankfurter Bota- niker Johann 1icolaus Buek (Mun.) (1779-1856) benannte Art durch ihn selbst – der bekanntlich im 19. Jhd. im Raum um Frankfurt/O. eine äu‰erst erfolgreiche botani- sche Geländearbeit absolvierte – nie gefunden wurde. 'ies gelang erst mit dem hier mitgeteilten Fund bei Aurith (vgl. auch LAUTERBACH 2015). Allerdings war die Art seit längerem auf der „Fahndungsliste“, da fr sie zahl- reiche (historische) Funde auf heute polnischem Staatsgebiet im Bereich des schle- sischen Odertales sowie im Gebiet des polnischen Oderhaffes existieren (vgl. Abb. 8A (links), 8B (rechts): Carex buekii aus der Oderaue bei Aurith (Kunitzer Loose)/Zil- ZAJĄC & ZAJĄC 2001, KOOPMA1 et al. 2018). Sie ist vermutlich im Odertal von tendorfer 1iederung. Habitus zur Blte- (A) bzw. Fruchtzeit (B). Im Sommer fällt das Laub BR tatsächlich sehr selten, denn eine bereits vor der Entdeckung durchaus gezielte der Art durch eine gelblich-frischgrne Färbung und starken Glanz der Blattoberseiten gegenber anderen Gro‰seggen auf (Fotos: A: April 2016, B: Juli 2014, S. Rätzel). Suche nach der Art war mehrfach erfolglos. 1ach gemeinsamer Begutachtung des Standortes an der Oder konnte die Sippe nunmehr auch an der Elbe auf branden- Tab. 3: Vegetationsaufnahmen vom C. buekii-Fundort bei Aurith. Prallhang am Oderufer, burgischem Gebiet nachgewiesen werden. Horst Jage zufolge (mdl. Mittlg. an H. Aufnahmeflächen benachbart, Meweils 4 x 4 m², Exposition O1O, Unterhangkante, alluvialer Illig, 10.12.2017) liegen auch aus dem Elbtal von S1 und ST Fundorte von C. lehmiger Sand, 16.07.2014, M. Ristow & S. Rätzel. – Anm.: Aufn. 2 mit Einzelbäumen, also durch Randlicht trotz der hohen Geh|lzdeckung relativ licht. buekii vor (vgl. auch 1ETPHY' & BF1 2013, RICHTER & SCHULZ 2016, KOOPMA1 et al. 2018). Aufn.-1r. 1 2 Inklination in ƒ: 30 3 HEER'E et al. (2006) sowie WARTHEMA11 & REICHHOFF (2004) schildern fr H|he Obere Mittelhochwasserlinie in m: 0,07-2,5 1,5 Funde im sächsischen Elbtal bzw. fr das Mittelelbegebiet in ST die recht speziel- 'eckung Baumschicht in %: 0 80 len Standortansprche dieser – zumindest in 'eutschland – weitgehend als Strom- 'eckung Krautschicht in %: 75 90 und Flusstalart anzusehenden Gro‰segge. Sie verweisen darauf, dass die Funde in H|he Krautschicht in m: 1,10 1,00 der Regel zwar im Überschwemmungsbereich (teils nur ursprnglich vor der Ein- Baumschicht: deichung), Medoch dort an den obersten, nur selten berfluteten Partien gelegen Quercus robur . 50 sind. 'as kann auch fr den brandenburgischen 1achweis im Odertal bestätigt Salix x rubens . 30 werden. Auffällig am Aurither Fund ist, dass C. buekii zwar in reichem Bestand Krautschicht: vorkommt, aber komplett auf die Partie einer hier gelegenen alluvialen Sandter- Carex buekii 70 90 Glechoma hederacea + 10 rasse ca. 1-3 m ber mittlerer Hochwasserlinie beschränkt bleibt. Auch am 'eich Rubus caesius 10 . besiedelt sie nur die primären, angeschnittenen Abschnitte, meidet aber direkt Solanum dulcamara + . angrenzende Partien geschtteten, allochthonen Materials. Carex acuta wächst Calystegia sepium subsp. sepium + . benachbart, ist aber auf die Bereiche unterhalb der C. buekii-Population, direkt am Humulus lupulus + . Wasser angrenzend, beschränkt. 'ie C. buekii-Population besiedelt +/- geschlossen Galeopsis tetrahit s. l. . + Ulmus laevis (Muv.) . + zwei, durch die 'eichkrone getrennte Teilbereiche auf insgesamt ca. knapp 300 m² Urtica dioica . + (Tab. 3). Poa palustris . + Amblystegium serpens (auf Holz) + . Brachythecium rutabulum (auf Holz) + . 148 149

Carex buekii ist eine sehr gut charak- In 'eutschland ist mehrfach ber terisierte, relativ leicht kenntliche Art. Verwilderungen der im Gartenhandel Sie geh|rt zu den wenigen 2-narbigen des gfteren angebotenen, aus 1ord- Sippen unter den Gro‰seggen und ist amerika stammenden Morgenstern- auch vegetativ ber eine ausgeprägte Segge berichtet worden, so u. a. fr „1etzigkeit“ des grundständigen die Schweinfurter, Bonner, Leipziger Triebteils, basal +/- scheidenartig re- und Stuttgarter Umgebung (MEIER- duzierte Grundblätter und eine recht OTT 2008, GORISSE1 2010, SCHULZ auffällige, gelblichgrne Blattfärbung et al. 2011, GUTTE & FISCHER 2017 – die an Scirpus sylvaticus und S. ra- bzw. BÖCKER et al. 2017). BUTTLER dicans erinnert – gekennzeichnet. Zu- & THIEME et al. (2017) fhren die dem weisen die Blätter einen deut- Art als unbeständig fr immerhin 7 lichen Glanz auf (s. Abb 8A-C). Bundesländer in 'eutschland. Fr Carex buekii ist eine europäisch- BB liegen bisher nur wenige Funde sdwestasiatische Art mit temperat- vor. Bei der 'urchsicht der unbe- submediterraner bzw. mediterraner stimmten Cyperaceen aus BR im Verbreitung. 'ie neuen Funde stellen Herbarium B fand sich eine erste den absoluten 1W-Rand der Verbrei- Aufsammlung. Sie stammt aus dem Abb. 9: Carex grayi in Glindow, Hausgarten. tung dar (vgl. KOOPMA1 et al. 2018). Jahr 2002 (s. o.). Genaueres ber die 'urch die fast kugeligen, weiblichen Blten- 1ach den Fundumständen und unter Fundumstände ist nicht bekannt, eine stände mit den aufgeblasenen, weit geschnä- der Bercksichtigung arealgeographi- 1achsuche aber sicher interessant, belten Utriculi ist die Art leicht kenntlich. Abb. 8C: Carex buekii aus der Oderaue bei scher Erwägungen ist das Vorkommen um den Einbrgerungsgrad festzu- (Foto: September 2015, V. Kummer). Aurith (Kunitzer Loose)/Ziltendorfer 1iede- der Art im Gebiet aus unserer Sicht stellen. 'ie Pflanze des Potsdamer rung. 'ie stark ausgeprägte 1etzigkeit der fraglos als indigen einzustufen. Ab- 1achweises stammt vermutlich aus Gartenabfällen, ähnliches drfte fr den Bel- Stängelbasen ist ein wichtiges Merkmal der schlie‰end sei darauf hingewiesen, ziger Fund gelten (s. o.). 'ass sich C. grayi aber auch aussamt, registrierte V. Art (Foto: April 2016, S. Rätzel). dass das Aurither Vorkommen von Kummer in seinem Hausgarten in Glindow bereits mehrfach. den 'eichbauma‰nahmen der letzten Jahre nicht unmittelbar betroffen war. Jedoch 'er Mhlenbecker Fund ist bereits in 1ETPHY' & BF1 (2017) integriert. k|nnen Unterhaltungsma‰nahmen, wie das Anlegen von Steinschttungen oder das Michael Ristow, Christel Bengtson & Volker Kummer Lagern von Wasserbausteinen, zu einer erheblichen Beeinträchtigung bzw. zur Vernichtung der Population fhren. Insofern ist grundsätzlich von einem hohen Gefährdungsgrad fr C. buekii in BR auszugehen. Cirsium rivulare (JACQ.) ALL. (Abb. 10A-') – 1a: Wiederfund fr BR >vorher GK „0“] Jochen Halfmann, Hubert Illig, Michael Ristow & Stefan Rätzel 2850/33 Biesenbrow, 1-Rand der Sernitz-1iederung (Welse-Bruch), SW vom Ort, feuchte, quellige Wirtschaftswiese, leg. 31.05.2007, A. Hemp (Hb. Hemp); ibid.: Carex grayi CAREY (Abb. 9) – 1c: unbeständig fr BR 01.06.2007, J. Mller (Photobelege); ibid.: 27.05.2008, J. Mller (obs.) 3346/12 1O Mhlenbeck (Bra 307) Buchenwald, 52ƒ40µ33µµ1, 13ƒ24µ24µµE, 50 m . 11, 'ie Bach-Kratzdistel (Cirsium rivulare) ist schwerpunktmä‰ig eine zentraleuropäi- 22.06.2002, R.+E. Willing 18207' (B, als „Carex spec.“), det. M. Ristow sche Art, deren Gesamtverbreitung ostwärts ber weite Teile des europäischen 3644/21 Potsdam-Babelsberg, S-Ende “Walter-Klausch-Str.”, im ruderalisierten Weiden- Teils Russlands und Wei‰russland, aber auch bis nach Rumänien, die Balkanhalb- geh|lz, Einzelexemplar, 28.08.2015, C. Buhr in BUHR & KUMMER (2017) insel und 1orditalien sowie westwärts bis in die Pyrenäen reicht. 'ie Art kommt 3841/31 Belzig, ca. 500 m SW Burg Eisenhardt, Waldweg S bei Siedlungsende, 2012, C. dabei von der Ebene bis in die untere subalpine Stufe (bis 1700 m . 11) vor. Ihr Bengtson in KLEMM (2016/17) Hauptverbreitungsgebiet liegt in der montanen Stufe der 1ord- und Ostalpen und deren Vorlanden (WER1ER 1976, WAGE1ITZ 1987). 150 151

Abb. 10A: Cirsium rivulare im Welsetal bei Biesenbrow. Fundort SW Biesenbrow (Stern). (Ausschnitt aus der Topographischen Karte des Me‰tischblattes 2850 Passow, 1:25000, Reichsamt fr Landesaufnahme, Berlin, 1936; Geobasisdaten: © GeoBasis-'E/LGB 2019, GB 02/19). In BR geh|rt C. rivulare zu den arealgeographisch bemerkenswerten Arten, be- Abb. 10B: Cirsium rivulare im Welsetal bei Biesenbrow. Feuchtwiesen-Blhaspekt mit finden sich doch ihre hiesigen Vorkommen zusammen mit den Populationen in MV Cirsium rivulare und Ranunculus acris (Foto: Mai 2008, J. Mller). (1ETPHY' & BF1 2013, http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr= 'arber hinaus existiert in BE1KERT et al. (1996) im MTB 4051/2 ein Eintrag, 1576) sowie in 1ordwest-Polen (vgl. ZAJĄK & ZAJĄK 2001) an der n|rdlichen Ver- der durch folgenden Beleg im Herbar B abgesichert ist: breitungsgrenze. 'abei betrachten wir die Populationen in der vorpommerschen- 4051/2 Park in Lieberose, 30.05.1981, U. H|lzer, B; conf. 11.2017 M. Ristow. uckermärkischen Region aufgrund der Vergesellschaftung an den Fundorten, den Seit diesem 1achweis galt die Art in BR als verschollen. Aus der Umgebung stand|rtlichen Gegebenheiten, der Zahl der 1achweise und ihrer Lage innerhalb des aktuellen 1achweises in der Uckermark gibt es bereits eine Mitteilung in von MV – im Gegensatz zu der Einschätzung von WAGE1ITZ (1987) – nicht fr BE1KERT (1978: 34): „Ang>ermnde]: Welsetalmoor bei Biesenbrow (72), inzwi- „eingeschleppt bzw. verschleppt“, sondern fr indigen. schen wahrscheinlich durch Melioration vernichtet, ...“ (vgl. BE1KERT et al. 1996). Historische Angaben fr die ehemalige Provinz Brandenburg existieren fr die 1ach nahezu drei Jahrzehnten ohne aktuelle 1achweise wurde 2007 im Rah- 1iederlausitz (ASCHERSO1 1864) sowie fr die 1eumark, Cornraden unweit Reetz, men vegetationskundlicher Erfassungsarbeiten von Grnlandgesellschaften im (heute Recz/Polen), Kreis Arnswalde (PAESKE 1874, vgl. auch WAGE1ITZ 1987). ProMekt der Biodiversitäts-Exploratorien (http://www.biodiversity-exploratories.de/ Mit der Verbreitung von C. rivulare im Sden von BR hat sich KLEMM (1971: 34) startseite/) obiger C. rivulare-Bestand entdeckt. 'er Standort befindet sich auf ausfhrlich auseinandergesetzt. 'abei betrachtet er die Vorkommen in der Lausitz einer quelligen Feuchtwiese an einem seichten Hang auf 1iedermoorboden. 'ie „als nordwestlichste Vorposten des geschlossenen schlesischen Verbreitungsge- Wiese wird als ein- bis zweischrige Mähwiese genutzt und liegt in unmittelbarer bietes“. Weitere Funde fr den Spremberger Raum lieferte KLEMM (1974, 1994). 1achbarschaft zu einem Acker. 2007 blhten mehr als 40 Exemplare, im Jahr da- 'er letzte 1achweis in dieser Region erfolgte 1978. KLEMM (1974) erwähnt au‰er- rauf (27.05.2008) wurden ca. 20 blhende Pflanzen gezählt. dem den Fund der Hybride mit C. palustre (Cirsium ×subalpinum GAU'I1). Begleitarten der Bach-Kratzdistel am Fundort waren u. a.: Alopecurus praten- Im Raum Zossen fand HU'ZIOK (1964) C. rivulare 1956 am Mellensee. 'as sis, Arrhenatherum elatius, Bistorta officinalis, Caltha palustris, Carex acutifor- Vorkommen wurde 1979 bestätigt (KLAEBER 1983). Weiterhin wuchs die Art in mis, C. disticha, C. hirta, C. nigra, Cirsium oleraceum, Dactylis glomerata, Dacty- einer Wiese bei Luckenwalde (HU'ZIOK 1967). Einschränkend sei Medoch erwähnt, lorhiza majalis, Deschampsia cespitosa, Equisetum fluviatile, Festuca arundina- dass diese 1achweise aus dem Raum sdlich von BE (Teltowplatte/1uthe-1otte- cea, F. pratensis, F. rubra s. l., Geum rivale, Holcus lanatus, Lathyrus pratensis, 1iederung) mindestens teilweise als Ãnicht indigenµ eingestuft wurden (vgl. z. B. Lychnis flos-cuculi, Lythrum salicaria, Mentha sp., Myosotis scorpioides, Phalaris BE1KERT et al. 1996, LAUTERBACH 2015). 'as Auftreten der Art in dieser Region arundinacea, Poa pratensis, P. trivialis, Ranunculus acris, R. repens, Symphytum wird von HU'ZIOK (1964) als „neuere Ansiedlung“ interpretiert. officinale. 152 153

1996, FUKAREK & HE1KER 2006, 1ETPHY' & BF1 2013]. 'as dem aktuellen brandenburgischen Fund am nächsten gelegene Vorkommen befindet sich in MV nordwestlich in ca. 45 km Entfernung in Feldberg (Mecklenburgische Seenplatte) auf einer Kohldistel-Feuchtwiese mit Orchideen (GRÜ1SPEKTRUM-VOIGTLb1'ER 2006). C. rivulare galt nach der RL von BE1KERT & KLEMM (1993) noch als Art der Kategorie „1“ und musste dann bei RISTOW et al. (2006) in die Kategorie „0 = ausgestorben oder verschollen“ eingruppiert werden, weil seit Jahrzehnten keine Bestätigungen mehr erfolgten und die Vorkommen in der 1iederlausitz infolge Biotopzerst|rung inzwischen erloschen sind. Bei einer 1eueinstufung empfehlen wir wegen des starken Rckgangs der Art und ihrer |kologischen Standortanspr- che die Kategorie „1“. J|rg Mller, Stefan Rätzel & Andreas Hemp

Abb. 10C: Cirsium rivulare im Welsetal bei Biesenbrow. Gedrängt sitzende Bltenk|rbe zeichnen Cirsium rivulare gegen andere heimische Arten der Gattung aus (Foto: Mai 2008, J. Mller). 'er Standort befindet sich innerhalb des Biosphärenreservates Schorfheide- Chorin. 'ie daran geknpften Schutzgebietsbestimmungen erlauben keine 'n- gung des Wirtschaftsgrnlandes, auch ein Wiesenumbruch mit 1eueinsaat oder eine sonstige 1utzungsänderung ist verboten. Somit scheint das Vorkommen zu- nächst gesichert zu sein. 'as im Mai 2007 entdeckte Vorkommen k|nnte m|glicherweise mit der frher dokumentierten Population bei Biesenbrow in BE1KERT (1978) bereinstimmen, befindet sich doch im Herbar B ein aus dem ehem. Herbar des Botanischen Insti- tutes Baumschulenweg stammender C. rivulare-Beleg: Randow-Bruch am Wei‰en See bei Biesenbrow, Kr. Angermnde, 08.06.1972, M. Succow (B ex BHU), conf. 2017 M. Ristow. Allerdings stimmen die 'etails der Fundortangaben nicht v|llig berein. 'er frhere 1achweis bei Biesenbrow, die vorliegenden Standortbedingungen und das gleichzeitige Auftreten der ebenfalls einen vorwiegend montanen Verbreitungs- schwerpunkt aufweisenden Bistorta officinale am Fundort sprechen fr ein indige- nes Vorkommen der Bach-Kratzdistel am obigen Fundort. Innerhalb von BR liegt das kleine Vorkommen ziemlich isoliert. Im benach- barten MV Medoch gelangen bis in die Mngste Vergangenheit immer wieder neue 1achweise von C. rivulare, z. T. in beträchtlichen Populationsgr|‰en >z. B. SLUSCH1Y 1982, HE11ICKE 1984, BOLBRI1KER & FU1K 2003 (mit Vegetations- Abb. 10': Cirsium rivulare im Welsetal bei Biesenbrow. Beleg vom 31.05.2007 (Herbar & aufnahmen), KURECK & HAH1E 2012; vgl. auch WAGE1ITZ 1987, BE1KERT et al. Scan: A. Hemp). 154 155

Dianthus giganteus '¶URV. (Abb. 11A-B) – 1d: ungeklärt fr BE & BR Mit Anm. zu D. carthusianorum L. (Abb. 12) Fundorte in BE: 3346/32 Blankenfelde, Kiessee Arkenberge, am Westrand der Landbrcke zwischen Biotopsee und Kiessee, an zwei Stellen, 22.07.2015, R. Schwarz, J. Mei‰ner & P. Weber (obs.) 3346/33 Reinickendorf, Ruderalfläche am Welzower Steig ber die Industriebahn, 1996, leg. M. Ristow (Hb. Ristow) 3346/33 Reinickendorf, Packereigraben an der Industriebahn, 2011, leg. M. Ristow (Hb. Ristow) 3445/21 Tegel, Wasserwerk Tegel, Fläche sdl. Bernauer Str., in ruderalisiertem Bereich unmittelbar sdl. der Zufahrt, 13.07.2016, C. Grätz, '. Lauterbach & J. Mei‰ner (obs.) 3445/31 Spandau, Staakener Str. 79, Ecke 1auener Str., brachliegendes Gewerbegrund- stck, ein Exemplar am Zaun, angesalbt, 2011, J. Mei‰ner (obs.) 3544/43 Zehlendorf, Hirschberg, Silikat, 16.08.1999, Royl 6648 (B, mit D. carthusiano- rum auf einem Bogen, als „Dianthus carthusianorum“, rev./det. M. Ristow); ibid.: 2001, T. 'rbye (B); ibid.: (o. J.), Meyer (B) 3546/13 Sch|neberg, Hans-Baluschek-Park, S-Teil am Zaun zur Bahn, ca. 2006, H. Breit- kopf 3546/22 Rudow, '|rferblick, 2011, J. Mei‰ner (obs.) 3546/24 Treptow, Brcke 1eue Späthstr., am Teltowkanal, 2015, J. Krause & M. Ristow (obs.) 3546/33 Marienfelde, Freizeitpark Marienfelde, Sdhang des Mllberges, 2011, J. Mei‰- ner (obs.) 3546/34 Marienfelde, Freizeitpark Marienfelde, O K|nigsgraben, S ehem. Bahntrasse, 2011, J. Mei‰ner (obs.) 3546/41 Britz, Britzer Garten, Osthang n|rdl. der Britzer Seeterrassen am 1ordwestende Abb. 11A: Dianthus giganteus. Verbreitung in Berlin-Brandenburg (Kartenentwurf: V. des Hauptsees, 23.06.2013, J. Mei‰ner (obs.) Kummer). Fundorte in BR: 3444/44 O Seeburg (Bra 107b), 1 52ƒ30µ21µµ E 13ƒ09µ43µµ, 18.06.1998, R. Eisenblätter + 2548/34 ca. 0,3 km 1 'olgen (Vw), 2016, '. Lauterbach & M. Ristow – Anm.: Hier E. Willing 4751' (B, sub „Dianthus carthusianorum“), rev. M. Ristow offenbar im Rahmen einer 'eponiebegrnung eingebracht. Am Fundort auch 3448/33 1euenhagen, Offenfläche – vermutlich älterer Ansaatrasen – SO angrenzend an Exemplare mit Microbotryum dianthorum-Befall (= matrix nova), Hb. Kummer, das Bahnhofsgelände, 2012, G. Klemm (KLEMM 2014). vgl. KRUSE et al. (2018). 3542/44 Brandenburg, sdlicher Rand des W-Endes des Waldgebietes OSO Krielow, 2951/12 1W Schwedt/Oder, O Heinersdorf, Industriegebiet PCK Schwedt, Raffinerie, 08.08.2010, leg. M. Ristow (Hb. Ristow); ibid.: noch 2017, '. Lauterbach (obs.) SW-Rand Industriegebiet, 1-Ende der Passower Chaussee (= Krumme Allee der – Anm.: Hierher offenbar durch Ansaat im Rahmen einer schon mehrere Jahre historischen Karten), basiphiler Sandtrockenrasen, 06.2008, U. Raabe & S. Rätzel zurckliegenden Ausgleichsma‰nahme gelangt. 'ie Art wird dort u. a. von einer (Hb. Rätzel) – Anm.: Am Fundort mit Hieracium echioides und Dianthus carthu- ungeklärten Centaurea jacea-Sippe begleitet. sianorum. Eine Mngere Einsaat war nicht augenscheinlich. 3543/23 Werder/H., Wachtelberg, Autoparkplatz 1ähe Festplatz, gest|rter Sandtrockenra- 3043/13 Altruppin, Fontaneweg, unbefestigter Wegrand, 2017, H. Hammerschmidt, G. sen am Stra‰enrand, zahlreiche Exemplare, 23.07.2016, V. Kummer (Hb. Kum- Klemm & '. Lauterbach (obs.) mer) 3444/31 Elstal, wenig 1 des 1aturschutzzentrums '|beritzer Heide, Sandtrockenrasen am 3543/44 Potsdam-Golm, Universitätsgelände, Haus 26, Rasenfläche am Wegrand, Stra‰enrand, wenige Exemplare, 2011, V. Kummer (BUHR & KUMMER 2011) 16.07.2015, V. Kummer (Hb. Kummer) – Anm.: Wohl Selbstaussaat aus ehem. 3444/31 Elstal, 1O-Rand des Schaugeheges der Sielmannstiftung an der Abfahrt von der 'achbegrnung. B 5, Sandtrockenrasen, 2 Exemplare, 2011, J. Frstenow (BUHR & KUMMER 3544/34 Potsdam-Bornim, ehem. BUGA-Park wenig S der Biosphärenhalle, Ansaatwiese, 2011) Einzelexemplar, 12.6.2010, leg. C. Buhr, det. V. Kummer 156 157

3648/22 Freienbrink, am 'amm der |stl. Autobahnzufahrtstr. nahe der Brcke ber ehem. Betriebsbahngleise, 2012, G. Klemm; Stra‰enrand am O-Rand des Gewerbege- biets, 2013, G. Klemm (KLEMM 2014). 3652/44 Frankfurt/O., OT Markendorf/Siedlung, Gewerbegebiet, mehrfach in Ansaatflä- chen, 20.06.2006, S. Rätzel (obs.) 3653/33 Frankfurt/O., neu angelegter Lärmwall an der A 12, im Bereich der Siedlung „Frankfurter H|he“, 30.06.2005, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: 07.2016, S. Rätzel (obs.) – Anm.: Hier nachweislich 2002 eingesät. 3743/34 SW Reesdorf (Bra 306), 1 52ƒ13µ00µµ E 12ƒ54µ19µµ, 15.06.2002, R. + E. Willing 18157' (B; als „Dianthus carthusianorum“), rev. M. Ristow 4351/43 Tagebau Welzow-Sd, SO-Teil, 2 km SSO Papproth, Wolkenberg, Fu‰ der 1O- B|schung des Hhnerwasser-Quellhanges, 2009, leg. I. Landeck (obs.). 4351/44 Tagebau Welzow-Sd, ca. 2 km SO Papproth, Stubbenhecke SO Feuerl|schteich, 09.08.2011, leg. I. Landeck (Hb. Landeck) 4448/13 Sorno, Ortslage, Wegrand, Sportplatzstra‰e, 27.06.2010, leg. I. Landeck (Hb. Landeck) 4547/21 Plessa, Solarpark am 1W-Rand des Ortes, 1-Teil, Teil einer Ansaatmischung, 2017, H. Breitkopf – Anm.: Zusammen mit Leucanthemum vulgare agg., Abb. 11B: Dianthus giganteus. Bltenstand mit eilanzettlichen Hochblättern (Potsdam- Onobrychis viciifolia, Sanguisorba minor subsp. balearica, Trifolium medium Golm, Juli 2015, Herbar Kummer 0346/giganteus1, Foto: V. Kummer). u. a. Funde fr S1 (in Ergänzung zu den bisherigen Publikationen, s. u.): 4553/14 Tagebau 1ochten, benachbart Werksstra‰e, Stubbenhecke (Einsaat), 11.08.2011, leg. I. Landeck (Hb. Landeck) 4848/42 'resden, Zur Wetterwarte, Senckenberg 1aturhistorische Sammlungen, eingesäte Grnflächen entlang der Wege, 30.06.2009, I. Landeck (Hb. Landeck) Fundort fr HE: 5817/44 Gterbahnhofsgelände Frankfurt/Main Hbf., in einem Gleiszwischenraum im Ausfahrtbereich des Gterbahnhofes Richtung Galluswarte, 1998, '. B|nsel & M. Ristow (Hb. Ristow) – Anm.: Hier mutma‰lich von den benachbarten Messe- dächern stammend ('. BÖ1SEL, pers. Mitt.). 'er Formenkreis des D. carthusianorum L. gilt als einer der schwierigeren in die- ser Gattung (vgl. z. B. TUTI1 & WALTERS 1993). Fr den dazugeh|rigen, aus dem ostmediterranen Raum stammenden D. giganteus gibt es in 'eutschland mittler- weile eine ganze Reihe von 1achweisen, so z. B. fr ST (FRA1K & JOH1 2007, WÖLFEL 2009), S1 (BREITFEL' & HOR1BACH 2008, BREITFEL' & THO‰ 2008, Abb. 12: Dianthus carthusianorum vom Fundort bei Altwarp. Typisch sind die abgestutzten GUTTE et al. 2013), MV (KIESEWETTER & HE1KER 2010), 1I ('ICKORÉ et al. Hochblätter mit +/- aufgesetzter Stachelspitze (August 2012, leg. M. Ristow, Herbar Kum- 2009), BW (BÖCKER et al. 2017) und BY (MEIEROTT 2008). BUTTLER & THIEME et mer P 0343/7, Foto: V. Kummer). al. (2017) geben die Art als unbeständigen oder sich in Etablierung befindlichen 1eophyten inzwischen aus immerhin 11 Bundesländern in 'eutschland an. Seit Obwohl einzelne 1achweise fr unser Gebiet schon publiziert wurden (BUHR & längerem wächst die Sippe wohl z. T. noch unerkannt auch bei uns in BB. In Berlin KUMMER 2011, KLEMM 2014; SEITZ et al. 2012 bringen 6 Punkte im Berliner Ver- ist sie seit 1996 nachgewiesen, in Brandenburg seit 1998. Von D. carthusianorum breitungsatlas), soll hier versucht werden, auf breiterer Quellenbasis die uns aktuell unterscheidet sie sich u. a. durch die eilanzettlichen bis lanzettlichen Hochblätter. bekannte Verbreitung zusammenfassend darzustellen. 'erzeit gibt es eine Massie- 'iese sind bei D. carthusianorum abgestutzt, häufig sogar ausgerandet, und mit rung der 1achweise im Berlin-Potsdamer Raum, die aber mit gro‰er Wahrschein- einer aufgesetzten Stachelspitze versehen (Abb. 11B & 12, vgl. auch FRA1K & lichkeit auf die dort erh|hte Aufmerksamkeit fr diese Sippe zurckzufhren ist. JOH1 2007). Alle Vorkommen gehen vermutlich auf Ansaatmischungen zurck, in denen die 158 159

Art – wohl anstelle des ähnlichen D. carthusianorum – beigemischt wurde. Eine insbesondere in gro‰en Fluss- und Stromtälern (vgl. JbGER 2017). Über ihre Etab- Mischaufsammlung beider Arten aus Berlin-Zehlendorf (s. o.) legt nahe, dass auch lierung bzw. massive Ausbreitung an der Elbe bzw. der Saale berichten z. B. beide miteinander angesät werden. Auch bei 'achbegrnungen findet D. giganteus AMARELL (2002), STOLLE & KLOTZ (2004) und KRUMBIEGEL (2012). Inzwischen offenbar Verwendung (s. o.). 'ies drfte die Ausbreitung der Art deutlich forcie- wird die Art fr ST in der „Schwarzen Liste invasiver Pflanzen“ gefhrt (SEITZ & ren. 1EHRI1G 2014). Auch abseits der gro‰en Flsse wird bereits punktuell eine längere Wo die Art mit dem heimischen D. carthusianorum zusammen vorkommt – so Beständigkeit beobachtet, so z. B. am Vorpommerschen Peeneufer (Adam in FU- z. B. am Fundort bei Krielow, wo beide Arten nur wenige Meter voneinander ent- KAREK & HE1KER 2006). Über gleichlautende Beobachtungen in anderen Ländern fernt stehen –, ist auf das Auftreten der Hybride zu achten. Es empfiehlt sich also, Europas berichten PETROVA et al. (2013) fr die 'onau in Bulgarien und Mngst besonders hochwchsige Pflanzen aus dieser Verwandtschaft, v. a. wenn sie in an- GIA11AKIS et al. (2017) fr das Axios-'elta (Griechenland), wo sich die Art teils gelegten Grn(land)flächen wachsen, einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. invasiv verhält. Mit weiteren Sippen aus der Verwandtschaftsgruppe ist ebenfalls zu rechnen. Auch aus BB liegen – neben Funden mit adventivem oder ungeklärtem Status Allerdings sind viele von ihnen eher kleinbltiger als D. carthusianorum und D. in +/- ruderaler Vegetation (z. B. Klemm in KLEMM 2000, 2006, 2016/17, giganteus. KUMMER 2003, Bengtson in KLEMM 2004, SEITZ et al. 2012, BUHR et al. 2016/17) 'er Etablierungsprozess von D. giganteus in BB sollte weiterverfolgt werden. – bereits mehrere 1achweise aus den Stromsystemen von Elbe und Oder vor Erste Beobachtungen zeigen, dass offenbar einzelne Populationen seit Jahren be- (Krumbiegel in KLEMM 2002, FISCHER 2017); darunter offenbar auch länger be- ständig sind. So kommt D. giganteus noch heute nahe der Autobahn bei Frank- ständige (s. Fund bei Gr. 1euendorf). Fr die Prignitz nennt FISCHER (2017) – furt/O. vor, wo sie 2002 im Rahmen einer sog. Ausgleichs- und Ersatzma‰nahme neben zahlreichen, wohl eher als adventiv einzuschätzenden Funden in Ortslagen – eingesät wurde. bereits eine Beobachtung direkt vom Elbufer. Er stuft E. lobata fr die Prignitz Michael Ristow, Christoph Buhr, 'aniel Lauterbach, insgesamt als etablierten 1eophyt ein (Erstnachweis 1983 an einem Gartenzaun), Ingmar Landeck, Justus Mei‰ner & Volker Kummer ohne die konkrete 1achweisfhrung zur Erfllung der Kriterien fr eines der Vor- kommen zu fhren. Im brandenburgischen Odergebiet existieren inzwischen mehr Vorkommen als in 1ETPHY' & BF1 (2013) dokumentiert (vgl. z. B. Klemm in ICHX ORR RAY Echinocystis lobata (M .) T . & A.G (Abb. 13) – 1e: T3 (vorher KLEMM 2008 bzw. obige Fundmeldungen). Hinzu kommen au‰erdem zahlreiche unbeständig) fr BR Funde auf polnischem Odergebiet (ZAJĄC & ZAJĄC 2001). 2752/31 Gartz, an der 2. Salveymhle, ruderalisierte Wegb|schung, wenige Exemplare, 11.07.2012, C. Buhr 3150/41 Altglietzen, an der Alten Oder, Hochstaudenflur in Ufernähe, in Salix sp. ran- kend, 30.07.2008, T. 'rbye, T. Raus & Maak (B), conf. M. Ristow 3252/31 1 Gr. 1euendorf, westliches Oderufer im Bereich der Zelliner Unter- und Mittel- Rähne (direkt gegenber dem Ort Czelin/Polen), Schleiergesellschaften und Korbweidengebsche (au‰erdeichs), 15.10.2006, U. Raabe & S. Rätzel (Hb. Rät- zel); ibid.: im selben Uferabschnitt, 10.2016, S. Rätzel (obs.) 3352/23 Kienitz, an der Oder SO Ortslage, Pappelwäldchen, wenige Exemplare, 15.08.2013, C. Buhr 3353/34 Genschmar, ca. 1,5 km OSO 'eichknick an der Oderaue bei 'rewitz-Ausbau, Ufergebsch an einer Buhne, wenige Exemplare, 12.11.2013, C. Buhr 3452/11 Gusow-Platkow, Alte Oder 1O Schloss Gusow, Uferb|schung, wenige Exemp- lare, 04.09.2013, C. Buhr Fr die aus dem Osten 1ordamerikas (SO-Kanada, 1O-USA) stammende (SLAVËK & LHOTSKÁ 1967) und in Eurasien seit dem 19. Jhd. kultivierte Cucurbitaceae ('AISIE 2008) liegen mittlerweile aus zahlreichen Ländern und Regionen Hin- weise auf Etablierungen vor (z. B. SLAVËK & LHOTSKÁ 1967 fr die Tschechoslo- vakei; CZEREPA1OV 1995 fr Sibirien). 'iese gelingen der Stachelgurke offenbar Abb. 13: Echinocystis lobata in Potsdam-Bornim, Gartensparte Gr. Herzberg 2. Habitus und männlicher Bltenstand (Foto: August 2000, V. Kummer). 160 161

Obwohl fr keinen der brandenburgischen 1achweise die Erfllung des Zeit- kriteriums bisher dokumentiert ist, wird trotzdem fr E. lobata in BR die Überfh- rung in den Status T3 vorgeschlagen, ist doch davon auszugehen, dass die Art in der Elbe- und Oderregion bereits seit Längerem Bestandteil der flussbegleitenden Vegetation ist und sie das raumzeitliche Kriterium erfllt. Stefan Rätzel & Christoph Buhr

Gagea Anm.: Zum Komplex um Gagea lutea s. l., G. pratensis s. l. und ihren Hybridsip- pen sind weitere Arbeiten in Vorbereitung (RbTZEL et al., in prep.). 'arum erfolgen hier nur Angaben in kurzer Form.

Gagea megapolitana HE1KER (Abb. 14A-B) – 1a: T1 fr BR Abb. 15: Gagea pomeranica vom Kirchhof Mit Anm. zu G. pomeranica R.RUTHE (Abb. 15) Abb. 14B: Gagea megapolitana vom Kirch- hof in 'edelow. 'ie Sippe weist die hellgel- in 'edelow. 'ie Sippe hat dunkler gelb ge- 2648/24 'edelow, Ortslage (Anger) und Kirchhof; 12.04.2011, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ben Perigone ihres Elternteils Gagea lutea färbte Perigone als Gagea megapolitana, die 04.2014, J. Krause, M. Ristow & S. Rätzel (Hb. Ristow) auf und kann daran besonders an gemeinsa- sie vom Elternteil Gagea pratensis s. l. ber- 3653/32 Frankfurt/O., Lennppark, S der men Fundorten mit Gagea pomeranica – wie nommen hat (vgl. Abb. 14B; Foto: April “Gro‰en Fontäne”, 15.04.2009, in 'edelow – von dieser Art unterschieden 2014, S. Rätzel). S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: werden (vgl. Abb. 15; Foto: April 2014, S. 10.04.2016, S. Rätzel (obs.) Rätzel). In HE1KER et al. (2012) wird am Ran- Auf dem 'edelower Kirchhof kommt sie gemeinsam mit G. pomeranica (Abb. de der 1eubeschreibung von Gagea 15) – diese Art wurde hier von Uwe Raabe entdeckt – und den Elternsippen sowie marchica (s. S. 208) auch auf den G. villosa vor. Gagea megapolitana und G. pomeranica lassen sich in solchen Erstnachweis von G. megapolitana fr Mischpopulationen u. a. an den deutlich unterschiedlichen Gelb-1uancen der Peri- BR im uckermärkischen 'edelow ver- gonblätter im Gelände unterscheiden. Gagea megapolitana – morphologisch dem wiesen. Konkrete Angaben erfolgen Elternteil Gagea lutea var. glauca BLOCKI insgesamt deutlich näherstehend – weist dort aber nicht und werden hier erst- – wie diese – hellgelbe Perigone auf; G. pomeranica hingegen – morphologisch mals mitgeteilt. dem Elternteil G. pratensis s. l. genähert – kräftiger gelbe Kronblätter. Zu weiteren Gagea megapolitana entstammt Unterscheidungsmerkmalen vgl. u. a. HE1KER et al. (2012). dem Hybridkomplex von G. lutea s. l. Stefan Rätzel × G. pratensis s. l. Sie galt bis vor kurzem als Endemit von MV, nach neueren Erkenntnissen ist die Sippe Me- Gagea lutea s. l. × G. pratensis s. l. – 1d: vermeintliche Primärhybride fr doch offensichtlich – wie auch G. po- BR meranica R.RUTHE – in verschiedenen 3653/32 Frankfurt/O., Lennppark, S der “Gro‰en Fontäne”, 15.04.2009, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: 10.04.2016, S. Rätzel (obs.) Regionen 'eutschlands (wohl) mehr- Abb. 14A: Gagea megapolitana vom Kirch- fach unabhängig voneinander entstan- hof in 'edelow. Sehr typisch ist der tief in- 'er Autor hat anlässlich eines Vortrages auf der Jahreshauptversammlung der den. So konnten mittlerweile mehrere serierte und weit von den Grundblättern Gesellschaft zur Erforschung der Flora 'eutschlands (GEF') am 08.11.2014 in 1achweise in ST und 1W-S1 erbracht berragte Bltenstand (Foto: April 2014, S. G|rlitz dafr plädiert, bei der nomenklatorischen Benennung der durchaus zahlrei- werden (JOH1 & RbTZEL, unver|ff.). Rätzel). chen, morphologisch nachvollziehbar verschiedenen, vermutlichen Hybridsippen 162 163 aus dem Komplex zwischen o. g. Elternsippen(aggregaten) pragmatisch vorzuge- diesem Zusammenhang hen und nur Typen mit deutlich ausgeprägtem Areal mit einem eigenen 1amen zu eine Passage aus LESSI1G versehen. 1ur von einem Fundgebiet oder einem sehr eng begrenzten Fundkom- (1828), in der u. a. L. sa- plex bekannte “Lokalsippen” sollten in Bezug auf die Benennung erst eingehenden ligna aufgefhrt wird. Untersuchungen unterzogen werden, bevor sie einen eigenen 1amen bekommen. 'ie aufgelisteten Arten Vorerst sollten diese mit o. g. Hybridformel bezeichnet werden. 'er Autor hält implizieren au‰erdem derartige Sippen fr lokal entstandene Taxa mit +/- starker Vermehrung vor Ort den Besuch des Kahns- ohne den bisher erkennbaren Aufbau eines eigenen Areals. 'abei k|nnen solche dorfer Fundortes. Später Populationen durchaus seit langem beständig sein. berichteten RUFF (1833) 'er fr BR hiermit aufgefhrte Gagea-Primärhybrid-Bestand ähnelt habituell bzw. RUTHE (1834), die und phänologisch – er ist in Relation zur Verwandtschaft deutlich spätblhend – sich beide ebenfalls auf der G. marchica, weicht Medoch u. a. durch den reich entwickelten Pollen ab. Gras(s)mann berufen, 'as Vorkommen im Lennppark unterliegt einem immensen Pflegedruck durch ber das Vorkommen des eine zunehmend intensivere Mahd und besteht nur aus einer geringen Zahl blhen- Compositen im Luckauer der Exemplare (steril etwas mehr). Es wird Medoch seit einem knappen Jahrzehnt Raum. 'ie Fundortanga- beobachtet. ben „bei Luckau“ in RA- Stefan Rätzel BE1HORST (1839: 234) bzw. „Luckau“ auf den Scheden der beiden in Lactuca saligna L. (Abb. 16A-B) – 1a: ehemals T1, Metzt GK „0“ fr BR G|rlitz deponierten Bele- 4148/41~ Luckau pp Berolin., o. J., Lessing (B 100460406 conf. M. Ristow; com. RÖPERT) ge sind ebenso missver- 4148/41~ Luckau, o. J., Rabenhorst >Herbarium vivum plantas in Lusatia super. et infer. der ständlich. Es ist sicher- Oberlausitzschen Gesellschaft der Wissenschaften in G|rlitz (Signatur: lich davon auszugehen, CCCCX.2) und GLM 22313 (beide obs. H. Illig)] – Anm.: Vermutlich stammen die drei mit „Luckau“ ausgewiesenen Belege vom Graben der Viehweide bei dass auch sie sich auf den Kahnsdorf >vgl. auch RABE1HORST 1837, 1839; Rabenhorst bzw. Leidoldt (!) in Kahnsdorfer Fundort be- ASCHERSO1 1864; BOH1STE'T 1882]. ziehen, wurde doch das 4148/43 G|rlsdorf, O. Jaenicke in ASCHERSO1 (1864) G|rlsdorfer Vorkommen Obwohl von ASCHERSO1 (1864) teilweise mit einem „!“ bestätigt, galten die An- erst um die Mitte des 19. gaben aus dem Luckauer Raum – sie sind die einzigen aus BR – aus unserer Sicht Jhd. vom Apotheker O. Abb. 16A: Lactuca saligna vom Luckauer Fundort. Auf- als kritisch, befinden sie sich doch ca. 100 km vom mitteldeutschen Verbreitungs- Jaenicke (Hoyerswerda) sammlung durch C. F. Lessing (Scan: B100460406, '. R|- schwerpunkt entfernt und waren bisher nicht durch Herbarbelege verifizierbar. Im entdeckt. Interessant ist, pert). Gegensatz zu BE1KERT (1978) sowie BE1KERT & KLEMM (1993), die L. saligna dass der Beleg unter unter den erloschenen bzw. verschollenen Arten in BR eingruppierten, wurde sie GLM 22313 Rabenhorsts handschriftliche Ergänzung „Pl.(anta) rarissima“ trägt, deshalb von RISTOW et al. (2006) nicht in die Florenliste aufgenommen. einen Hinweis also auf die damals am Fundort m|glicherweise schon vorhandene Bei einer 1achsuche im Herbarium B fand sich Metzt ein dazugeh|riger Beleg. Seltenheit der Art. 'abei handelt es sich offenbar um eine der wenigen erhalten gebliebenen, durch Lessing war von 1830 bis ca. 1832 Mitarbeiter am Botanischen Garten (Herbar) Christian Friedrich Lessing (1809-1862) getätigten Aufsammlungen aus BR. Ein in BE, ab 1832 dann als Forschungsreisender in Russland unterwegs (WAGE1ITZ 'atum ist auf der Schede leider nicht vermerkt, Medoch drfte der Beleg in den 2009, ILLIG 2016/17). 'er Beleg im Herbar B ist aus dem sogenannten „Au‰er- Sommermonaten der Jahre 1826 oder 1827 gesammelt worden sein. Vermutlich rheinischen Herbar“ des 1aturkundlichen Vereins der Preu‰ischen Rheinlande geschah dies durch Lessing im Zuge einer gemeinsamen Exkursion unter der Fh- dorthin gekommen. Leider unbekannt ist, mit wem Lessing damals botanischen rung des Luckauer Lehrers J. C. Gras(s)mann (1768-1845), der als erster in diesem Kontakt zur Übergabe/Tausch des Beleges hatte. M|glich erscheint auch, dass nach Raum wichtige Beiträge zur botanischen Erfassung leistete. ILLIG (2005) zitiert in 164 165

1832 vom Berliner Museum oder von anderer Seite das Exsikkat an den Verein Luzula divulgata KIRSCH1ER (Abb. 17A-B) – 1a: T1 fr BE & BR bzw. ein Vereinsmitglied bergeben/getauscht worden ist. Fundort fr BE: Schon von ASCHERSO1 & GRAEB1ER (1898-99: 767) mit einem „neuerdings 3545/14~W Berlin, Grunewald, am SO-Hang der Havelberge, Jg. 95 oder 96, 21.05.1967, G. nicht wieder beobachtet“ ausgezeichnet, ist die Art bei uns seit ber 150 Jahren Wagenitz 842 (B; sub „L. campestris“); rev. 2017 M. Ristow & S. Rätzel verschollen. Fundorte fr BR: Hubert Illig & Michael Ristow 3652/23 Frankfurt/O.-Boo‰en, Boo‰ener Gehege, magerer trockener Waldweg und offene Bl|‰en in Kuppenlage, Kiefernforst (Altholz, primär Eichen-Birken-Wald), 02.06.2016, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: 19.06.2016, B. Kreinsen, M. Ristow & S. Rätzel (Hb. Ristow) 3652/41 Frankfurt/O.-Rosengarten, Frankfurter Stadtwald, W Weinberg, magerer, trocke- ner Waldwegrand in Kuppenlage, am Rande Mngerer Forstkulturen (primär Ei- chen-Birken-Wald), 31.05.2017, S. Rätzel (Hb. Rätzel) 3751/21 1 1eubrck, Jagen 141 1O der Faulen Brcke, Wegrand im Kiefernforst, 11.05.1997, M. Ristow, det. M. Ristow 08.2017 (Hb. Ristow) 4053/42 Guben-Kaltenborn, 1-Teil Kaltenborner Berge (S-Teil 'rake-Berge), lichter, magerer, trockener Eichen-Kiefernforst (primär wohl Eichen-Birken-Wald) in Kuppenlage, 26.06.2017, R. Hand & S. Rätzel (Hb. B & Hb. Rätzel) Fundort fr das angrenzende Polen: 3754/11+12 SSW Sáubice (ehemalige 'ammvorstadt Frankfurt/O.), Trockenwald sdlich der Ilanka >frher Eilang = unweit der historischen Örtlichkeit „Pulverkrug“ (Ro- sieMevo)], naturnaher, lichter Eichen-Trockenwald und Kiefernforst in sdexpo- nierter Hanglage, 19.06.2016, B. Kreinsen, M. Ristow & S. Rätzel (Hb. Ristow & Hb. Rätzel) KIRSCH1ER (1979) hat die zum Luzula campestris-Aggregat geh|rende L. divul- gata in die Wissenschaft eingefhrt. Sie ist bestimmungskritisch, unterscheidet sich aber sowohl morphologisch als auch chromosomal eindeutig von L. campestris (L.) 'C. s. str. Auch von der habituell ähnlichen L. multiflora (EHRH.) LEJ. ist sie be- reits morphologisch eindeutig abtrennbar. Allerdings ist zur sicheren Zuordnung gut entwickeltes, im Idealfall noch blhendes, aber auch bereits fruchtendes Mate- rial notwendig. Ohne die in der Literatur bereits verschiedentlich und hinreichend genannten Bestimmungsmerkmale (KIRSCH1ER 1979, 'REYER 1997, JbGER 2017 u. a.) noch- mals alle aufzufhren, sei – angesichts der Erfahrungen der Autoren mit Herbar- material auch rezenter Aufsammlungen – darauf verwiesen, dass sich L. divulgata u. a. gegen die im Bltenstand in der Regel farblich sehr ähnliche L. campestris insbesondere durch den stets streng(!) horstigen Wuchs unterscheidet. 'eshalb entspringen alle Triebe immer einem Vegetationspunkt. Unterirdische Ausläufer (welche auch sehr kurz sein k|nnen), wie bei L. campestris, besitzt sie nicht, so dass L. divulgata niemals lockerrasig auftritt. 'ie Perigonblätter sind tendenziell bei L. divulgata mit ca. 3,5 mm bis deutlich ber 4 mm Länge etwas länger als bei L. campestris >bis ca. 3 (3,5) mm]. Hierbei ist aber unbedingt mit abweichenden Formen an Extremstandorten zu rechnen, die diesen scheinbar deutlichen Unter- Abb. 16B: Lactuca saligna vom Luckauer Fundort. Aufsammlung durch L. Rabenhorst schied „verwässern“ k|nnen. Auch die spätere Bltezeit gegenber der sehr frh (Scan: GLM22313, P. Gebauer). blhenden L. campestris ist ein guter Anhaltspunkt. Zu L. multiflora hingegen, die 166 167 ebenso streng horstig wächst wie L. divulgata, ist besonders das Längenverhältnis von Antheren zu Filamenten signifikant verschieden. Bei L. divulgata sind die Antheren recht lang und die Filamente hingegen sehr kurz, so dass das Verhältnis (2:1) 3:1 bis 5:1 (6:1) beträgt, bei L. multiflora hingegen meist um 1:1 (selten 2:1). 'ies ist v. a. in deren viel krzeren Antheren begrndet (vgl. auch 'REYER 1997). Weitere quantitative Unterschiede zwischen den drei Arten existieren in Blten- merkmalen (v. a. Länge der Staubbeutel, Griffel & 1arben) und in der Samengr|- ‰e. Einen Verdacht auf L. divulgata liefern auch die im Fruchtreifeprozess in der Regel ungew|hnlich lange haftenbleibenden und wegen ihrer Gesamtlänge auffäl- ligen Griffel/1arben. Weiterfhrend sei auch auf die exzellente Arbeit von SCHOU et al. (2010) verwiesen.

Abb. 17B: Luzula divulgata. Fruchtstände der Pflanzen aus dem Boo‰ener Gehege (Foto: Juni 2016, S. Rätzel). Luzula divulgata ist nach 1ETPHY' & BF1 (2013) fr das deutsche Tiefland nur im nord|stlichen S1 (Sächsische Oberlausitz) dokumentiert (vgl. auch GUTTE et al. 2013). 'arber hinaus existieren im polnischen Tiefland auch viel weiter n|rdlich gelegene 1achweise, so etwa fr die polnische Ostseeinsel Wollin (leg. E. F|rster, rev. J. Kirschner, E. FÖRSTER mndl. an S. Rätzel, 10.2016). Fr das an die Frankfurter Fundorte dicht angrenzende polnische Gebiet konnte die Art 2016 ebenfalls aktuell nachgewiesen werden (s. o.). In ZAJĄC & ZAJĄC (2001) ist die Sippe fr Polen noch nicht enthalten. 'er Zweitautor hatte bereits vor 20 Jahren Pflanzen mit L. divulgata-Verdacht gesammelt, konnte sie aber damals nicht eindeutig bestimmen. Anlässlich der re- zenten 1achweise optimal entwickelter Pflanzen aus dem Frankfurter Raum wurde die Aufsammlung nochmals berprft und konnte nunmehr durch Vergleich eben- falls sicher zugeordnet werden. 'ie – noch nicht ersch|pfende – 'urchsicht des Herbariums B erbrachte einen weiteren L. divulgata-Beleg (s. o.). 'ieser war bereits dem Sammler G. Wagenitz als au‰ergew|hnlich aufgefallen. Er notierte auf der Schede: „Luzula campestris (L.) Lam. et 'C., Habitus der ssp. multiflora, aber Staubbeutel gut doppelt so lang wie Filamente, Griffel vorragend“. Aus 1O-BR: 3250/1~ „Freienwalde“, 04.05.(18)56, leg. Schäde, >B, sub „Luzula multiflora LeMeun(e)“], rev. Ristow & Rätzel als Luzula cf. divulgata befindet sich im Herbar B weiteres Material, das von uns vorerst aufgrund des Abb. 17A: Luzula divulgata. Aufsammlung aus dem Berliner Grunewald, Mai 1967, leg. G. Zustandes nicht zweifelsfrei der L. divulgata zugeordnet werden kann. 'ie Sippe Wagenitz, 1o. 842 (Herbar B, s.n., Foto: M. Ristow). drfte Medoch historisch und rezent in BB weiter verbreitet (gewesen) sein. 168 169

Obwohl die Arbeit von KIRSCH1ER (1979) inzwischen fast 40 Jahre zurckliegt Nassella neesiana (TRI1. & RUPR.) BORKWORTH s. l. (Syn.: Stipa neesiana und L. divulgata schon seit geraumer Zeit in verschiedenen Auflagen des „Roth- TRI1. & RUPR. s. l.) – 1c: unbeständig fr BE maler“ und des „Schmeil-Fitschen“ aufgefhrt ist, liegen bisher nur wenige 'aten 3445/21 Berlin, bei der Humboldtmhle eingeschleppt, 06.09.1898, O. & R. Schulz (B; fr Ostdeutschland zu ihr vor: ST, 'REYER (1997); S1, v. a. durch I. Uhlemann, sub: „Stipa intricata GO'RO1“), rev. 1994 H. Scholz vgl. in OTTO (2012) bzw. GUTTE et al. (2013); TH, KORSCH et al. (2002), Im Rahmen umfangreicher Mitteilungen zur Ruderalflora von BE meldete SCHULZ ZÜ1'ORF et al. (2006). 'as – trotz offensichtlich bestehender Kenntnislcken – (1898) auch das Vorkommen von Stipa intricata GO'RO1 bei Tegel (vgl. auch bekannte Verbreitungsmuster (1ETPHY' & BF1 2013) deutet auf eine |stliche ASCHERSO1 1899). H. Scholz revidierte den Beleg zu Nassella neesiana, eine Art, (sub?)kontinentale Art hin. Stand|rtlich zeichnet sich ab, dass der gewählte deut- die fr 'eutschland auch von Hamburg, 1ordrhein-Westfalen und BW als einge- sche 1ame „Trockenwald-Hainsimse“ sehr treffend ist. All unsere eigenen Funde, schleppt gemeldet ist (CO1ERT 1979-1998, BUTTLER & THIEME et al. 2017). einzelne Hinweise auf den Scheden revidierten Materials und die Literaturangaben Eine recht aussagekräftige Photographie der ursprnglich aus Sdamerika (Ar- lassen eine klare Präferenz fr (sehr) trockene, +/- lichtreiche, nach den bisherigen gentinien, Chile) stammenden und im Mittelmeerraum sowie auf den Kanaren lokal Befunden aber nicht v|llig offene Standorte – vorzugsweise in Kuppen- und eingebrgerten Sippe findet sich in MUER et al. (2016: 1198). Hanglagen – erkennen. 'abei reicht die Palette der besiedelten B|den von basen- Michael Ristow (& Hildemar Scholz) reich (teils auch ber stärker kalkhaltigen Substraten, aber evtl. oberflächenversau- ert?) bis hin zu recht basenarm, dann Medoch mit einem wenigstens deutlichen An- teil bindiger Bestandteile. 1achweise auf bodensauren, „reinen“ Sanden liegen Orobanche bisher nicht vor. Anm.: Zum Vorkommen der Gattungen Orobanche und Phelipanche in BB ist ein Stefan Rätzel & Michael Ristow 1. 1achtrag zu RbTZEL & ZIMMERMA11 (1999) in Vorbereitung. 'arum erfolgen hier nur Angaben in kurzer Form.

Myrrhis odorata (L.) SCOP. – 1e: unbeständig (vorher T3) fr BR 4452/2 Graustein, Grasgärten, ruderalisierte Frischwiesen, 1981, G. Klemm (KLEMM Orobanche artemisiae-campestris VAUCHER ex GAU'I1 (Abb. 18A-B) – 1994) 1d: ungeklärt fr BR 'ie Art ist offenbar in frheren Zeiten bei uns kultiviert worden. In B befinden sich 3553/14 Wuhden, W-Teil Zeisigberg, basenreicher Sandtrockenrasen (Blauschillergras- mehrere Belege fr BR: flur), 15.07.1990, S. Rätzel (Hb. Rätzel 1o. 130, sub Orobanche artemisiae-cam- 3250/4~ Wrietzen, 11.07.1857, Schäde (B), conf. M. Ristow pestris, rev. 04.06.1995 H. Uhlich sub Orobanche minor; rev. 01.08.2017 S. Rät- 3350/2~ Kunersdorf, 1846, Schäde (B), conf. M. Ristow zel) – Anm.: Vermutlich auf Artemisia campestris L. parasitierend, da direkt ne- ben dieser wachsend; abgeblht gesammelt. ASCHERSO1 (1864: 262) vermerkt: “zuweilen in Grasgärten gepflanzt und Ergänzend dazu sei mitgeteilt: verw(ildert)” und gibt als Fundort fr BR „Sw. Kt!“ >Sonnewalde, Kretzschmar!] an. Aus dem 20. Jhd. liegen zwei weitere Angaben fr BB vor: 1. In SEITZ et al. Fundort fr Tschechien (2012) ist ein als neophytisch und eingebrgert eingeschätztes Vorkommen in BE Tschechien: z. B. im B|hmischen Mittelgebirge am Kalvarie bei LitomČĜice/frher Leit- meritz, Steinbruchsohle, 17.06.1995, S. Rätzel (Hb. Rätzel) (Botanische Anlage Blankenfelde) aufgefhrt. 2. KLEMM (1994) listet aus dem Eine nochmalige kritische Revision der Sippen des taxonomisch schwierigen O. Spremberger Raum – mit gleicher Statuseinschätzung – ebenfalls einen 1achweis minor-Komplexes in 'eutschland im Zusammenhang mit der Überarbeitung der auf (s. o.). Eine Überprfung des Standortes im FrhMahr 2017 durch G. Klemm Gattung fr eine 1euauflage des „Rothmalers“ (MÜLLER et al., in prep.) durch den ergab, dass selbiger stark verändert und die Art dort nicht mehr auffindbar war. Autor ergab, dass die in RbTZEL & ZIMMERMA11 (1999) erfolgte Zuordnung der Wann sie dort verschwand, ist unklar. Aus heutiger Sicht wird eingeschätzt, dass Wuhdener Aufsammlung zu O. minor SM. s. str. nicht aufrechterhalten werden fr M. odorata am Grausteiner Fundort eine (ehemalige) Etablierung nicht gesi- kann. 'er Beleg wird – entsprechend der ursprnglichen Bestimmung – zu O. chert ist. 'a auch anderweitig entsprechende 1achweise nicht vorliegen, kann die artemisiae-campestris gestellt. Art – im Gegensatz zu BE (SEITZ et al. 2012) – bislang nicht zu den in BR etab- lierten, neophytischen Taxa gerechnet werden. 'er Status in BB der aus dem norddeutschen und mitteleuropäischen Tiefland vorher niemals nachgewiesenen Sippe ist unklar. 1ach 1990 wurde sie am Fundort Gunther Klemm, Michael Ristow & Stefan Rätzel in den FolgeMahren nicht mehr beobachtet. Allerdings unterlag die Vegetation am 170 171

Fundort und im gesamten Umfeld seit damals infolge eines massiven Aufkommens Auch wenn aus 'eutschland von Robinia pseudoacacia L. sowie nicht zu bersehender Pflegerck- und -miss- (fast) nur grusige Partien in fel- stände massiven Veränderungen. 'adurch sind wohl auch die noch vor ca. 20 Jah- sigen Habitaten als besiedelte ren teils gro‰en Vorkommen von O. caryophyllacea SM. weitgehend verloren Biotope bekannt sind (Kyffhäu- gegangen. Ein adventives bzw. verschlepptes Vorkommen im klassischen Sinne ist ser, vgl. PUSCH 1996, BARTHEL fr O. artemisiae-campestris nicht bekannt, Medoch existieren Fundstellen an se- & PUSCH 1999; ST: Wendel- kundären, anthropogen berformten Plätzen, so in Steinbrchen und an Mngeren stein, vgl. PUSCH 2013), ist das Felsabsprengungen (s. tschechischer Fundort, dort Medoch in räumlicher 1ähe zu Vorkommen von O. artemisiae- Populationen in Primärhabitaten). campestris in sandigen Substra- ten nicht v|llig berraschend. So erfolgte Mngst der erste sichere 1achweis fr HE an einem dem brandenburgischen |kologisch vergleichbaren Wuchsort (MO'L-CHALWATZIS & UHLICH 2016). Substrat- wechsel von felsig-grusig zu sandig ist zudem von anderen in BB existenten Gefä‰pflanzen durchaus bekannt, z. B. von Dianthus gratianopolitanus, Gagea bohemica und Gypso- phila fastigiata. Abb. 18B: Orobanche artemisiae-campestris vom Stefan Rätzel Wuhdener Fundort. 'etail: Typisch sind die sehr schmalen Zipfel der fast bis zum Grund zweigeteil- ten Kelchhälfte (Foto: S. Rätzel)n.

Orobanche elatior SUTTO1 (Abb. 19A-B) – 1a: T1 fr BR 3150/13 Oderberg, Hangwiese O 1SG „Pimpinellenberg“, 01.08.1994, S. Rätzel (Misch- kollektion mit Orobanche alsatica, abgeblht gesammelt), det. 16.03.2001 S. Rätzel; ibid.: 14.03.2001, S. Rätzel (Hb. Rätzel, abgeblhtes, vorMähriges Exemplar); ibid.: 24.06.2001, S. Rätzel (Hb. Rätzel Spermatophyta 2269, parasi- tierend auf Centaurea scabiosa L.); ibid.: zuletzt 06.2017, Ch. Hoffmann (obs.) Erst nach der kompilierenden Ver|ffentlichung zur Orobanche-Flora von BB (RbTZEL & ZIMMERMA11 1999) ist dem Autor aufgefallen, dass an dem Standort westlich von Oderberg nicht nur O. alsatica KIRSCHL. vorkommt, sondern ein Mischbestand mit O. elatior existiert. Es stellte sich heraus, dass schon im Jahr der (Wieder)entdeckung des Orobanche-Wuchsortes durch den Autor (1994) von ihm dort beide Arten gesammelt wurden. Hierbei handelt es sich um den ersten – durch

Herbarbelege – gesicherten 1achweis von O. elatior fr BR (vgl. RbTZEL & ZIM- Abb. 18A: Orobanche artemisiae-campestris vom Wuhdener Fundort. Herbarbeleg (leg. Juli MERMA11 1999). Auf Grundlage dieses Vorkommens fand seinerzeit die Gefähr- 1990, Herbar Rätzel-Spermatophyta 1r. 130; Foto: S. Rätzel). 172 173 dungseinschätzung in RISTOW et al. (2006) statt. Mittlerweile konnte auch abge- Persicaria capitata (BUCH-HAM. ex '.'O1) H.GROSS (Abb. 20A-C) – 1c: sichert werden, dass die Pflanzen zu O. elatior s. str. und nicht zu der sehr ähnli- unbeständig fr BR chen, ebenfalls auf Centaurea scabiosa parasitierenden O. kochii F.W.SCHULTZ 3653/31 Frankfurt/O., Lessingstra‰e, Gehweg, in Pflasterritzen unter 'achrinnentraufen, geh|ren (vgl. ZÁZVORKA 2010). 05.10.2016, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: 27.10.2017, S. Rätzel (Hb. Rätzel) 'ie Populationsgr|‰e von O. alsatica und O. elatior am Oderberger Fundort Bei der aus dem Himalaya (1-Indien, 1epal, Bhutan, China) stammenden Persica- schwankt stark. Jahrweise blht oft nur die eine oder andere Sippe, manchmal auch ria capitata handelt es sich um eine in Kultur v. a. als Bodendecker gelegentlich beide (zuletzt 2017). Gelegentlich fanden sich am Wuchsort keine Bltenstände. verwendete Kriechstaude (JELITTO et al. 2002). Sie wird bei uns ber Stecklinge 1ach dem starken Rckgang beider Arten an der Fundstelle infolge von Auflas- und durch Aussaat vermehrt, neigt aber auch zur Selbstaussaat (JbGER et al. 2008). sung und starker Verbuschung fand in den letzten Jahren eine Mährliche Pflegemahd Am Frankfurter Wuchsort legen die Fundumstände nahe, dass die in den Pflas- statt, die die Orobanche- und Wirtspflanzenbestände stabilisierte. 'iese erfolgt in territzen wachsende Sippe infolge Selbstaussaat aus Balkonkulturen stammt. Sie Abstimmung/Zusammenarbeit mit dem neuen Eigentmer der Flächen, dem profitiert hier augenscheinlich von der geringen Konkurrenz durch andere Pflanzen 1ABU-Regionalverband Barnim, durch Christian Hoffmann/Wei‰wasser und den in den durch Spritzwasser beeinträchtigten Pflasterpartien. Überraschend dabei ist, Autor, manchmal auch mit wechselnder Untersttzung durch 'ritte, in den letzten dass die als wenig frosthart geltende Art (JELITTO et al. 2002) ganz offensichtlich Jahren den Verein Umwelt & Bildung e.V. (UMBI). den in Bezug auf die Temperaturen durchaus strengen und langen Winter 2016/17 Stefan Rätzel gut berstand. Aktuell ist sie am Fundort eher von Reinigungs- und Begiftungsak- tionen bedroht. 2016 wurden ca. 20 Pflanzen gezählt. Bereits im 1ovember 2017 wurde ein Teil davon durch Einsatz eines Totalherbizids vernichtet. In 'eutschland sind bereits unbeständige Vorkommen in BW, BY, HE und S1 registriert worden (u. a. MEIEROTT 2008, GUTTE et al. 2013, BUTTLER & THIEME et al. 2017). Stefan Rätzel

Abb. 19A (links), 19B (rechts): Orobanche elatior vom Oderberger Fundort. A – Habitus: 'ie Art ist oft starkwchsig in Kombination mit einem dichten, vielbltigen Bltenstand. B – 'etail: 'ie Kronblätter sind auch frisch meist +/- bräunlich-fleischfarben und unterschei- den sich darin u. a. von Orobanche kochii, die leuchtend rosarote Bltenkronen aufweist und Abb. 20A: Persicaria capitata vom Frankfurter Fundort. Zwischen Pflasterritzen wachsende bisher aus Brandenburg nicht bekannt ist (Fotos: Juni 2010, S. Rätzel). Pflanzen (Foto: Oktober 2016, S. Rätzel). 174 175

Pilosella densiflora (TAUSCH) SOJÁK (= Hieracium densiflorum TAUSCH) – 1a: T1 fr BR 3552/24 Carzig, Wollenberg, v. a. im W-Teil des S-exponierten Hanges, beweidete Halb- und basiphile Sandtrockenrasen, 23.04./16.05.2002, S. Rätzel, rev. 2003 S. Bräu- tigam (sub Hieracium densiflorum, GLM, Hb. Rätzel); ibid.: zuletzt 05.2016, S. Rätzel (obs.) 3652/22 Boo‰en, Boo‰ener Teiche, W-exponierter, aufgelassener Halbtrockenrasen; leg. 07.06.2001, S. Rätzel, rev. 2003 S. Bräutigam (sub Hieracium densiflorum, GLM, Hb. Rätzel); ibid.: zuletzt ca. 2010, S. Rätzel (obs.), danach erloschen Am Carziger Fundort kam P. densiflora beim Erstnachweis in vielen hunderten Exemplaren vor. Trotz einer in den letzten Jahren unzureichenden Beweidung scheint sie wenigstens mittelfristig hier noch nicht akut bedroht. An den Boo‰ener Teichen ist sie durch Verbrachung und Überwachsung mittlerweile ausgestorben (beim 1. 1achweis 2001 ca. 40-50 blhende Pflanzen). Im 1orddeutschen Tiefland ist die Art auch sonst extrem selten mit nur Me einer MTB-Markierung in MV (an der Grenze zu BR) und in ST (vgl. 1ETPHY' & BF1 2013). Aus BR sind dies die einzigen Funde, auf denen auch die Einschätzung in RISTOW et al. (2006) beruht (sub Hieracium densiflorum). 'a keine Hinweise auf kurzfristige Einschleppungen vorliegen, wird der Status der Sippe in BB aufgrund

der Fundortumstände als T1 eingeschätzt. Abb. 20B: Persicaria capitata vom Frankfurter Fundort. 'urch den Wuchs sowie die breit Stefan Rätzel eif|rmige Blattspreite in Kombination mit der charakteristischen Blattzeichnung und den kopfigen Bltenständen ist P. capitata gut kenntlich (Foto: Oktober 2016, S. Rätzel). Populus alba L. (Abb. 21A-B) – 1e: T3 (vorher unbeständig) fr BB Als etabliert angesehener Fundort fr BR: 3653/12 + 14 Frankfurt/O., Oderaue 1O Kliestow (n|rdliche Oderwiesen), 06.08.2017, B. Kreinsen & S. Rätzel (Hb. Rätzel) 'ie Silber-Pappel (P. alba) ist – wie viele Gro‰geh|lze – in Bezug auf die Ein- schätzung des Status im Gebiet äu‰erst problematisch. 'er Hauptgrund hierfr liegt in der ber Jahrhunderte anhaltenden, äu‰erst starken anthropogenen Über- formung von Arealteilen durch selektive – oftmals wohl komplette – Abholzung und andererseits verschiedentlich durchgefhrte, umfangreiche Pflanzungen und Aufforstungen. In Bezug auf P. alba spiegelt sich die gro‰e Unsicherheit hinsichtlich des Status bis heute in entsprechenden Atlanten wider. Auffällig ist dabei, dass in 'eutsch- land bei gro‰flächiger angelegten Bezugsräumen oftmals pauschal alle Fundanga- ben einer Statuskategorie zugeordnet werden. 'iese sind dabei nicht selten an poli- tisch-administrativen Grenzen wechselnd und dann oft auch noch untereinander widersprchlich. So weist JbGER (2017) die Art fr BR (inkl. BE) als 1eophyt aus. Lediglich fr das Odergebiet in BR als einziger Region in den |stlichen Bundes- ländern wird der Status als indigen eingeschätzt. SEITZ et al. (2012) ordnen alle Abb. 20C: Persicaria capitata vom Frankfurter Fundort. Kopfige Bltenstände (Foto: Okto- Rastermarkierungen fr BE dem Status „etablierter 1eophyt“ zu. 'agegen sind in ber 2016, S. Rätzel). 1ETPHY' & BF1 (2013) fast alle BE sowie BR und auch MV betreffenden Punkt- 176 177 angaben als unbeständig markiert. Lediglich im Berliner Raum sind die Vorkom- men in 3 MTB als eingebrgert ausgewiesen. 'emgegenber wechseln die MTB- Einträge in den an BR angrenzenden Bundesländern ST und S1 einheitlich nach eingebrgert. Lediglich fr MV stimmt die Einschätzung unbeständig mit der Ein- stufung in der Flora des Bundeslandes (FUKAREK & HE1KER 2006: 135) berein: „In MV nur gepflanzt (noch häufiger der Bastard P. × canescens), hält sich längere Zeit durch vegetative Vermehrung“. ZAJĄC & ZAJĄC (2001) markieren alle P. alba- Fundpunkte in Polen mit Ãundiversified stationµ. Erwartungsgemä‰ zeigt die Verbreitungskarte fr Polen – wie auch die von P. nigra L. – eine gewisse Häufung von 1achweisen entlang der gro‰en Str|me. 'abei werden besonders im schlesi- schen mittleren Odertal fr P. alba erheblich mehr Fundpunkte dargestellt als fr P. nigra. Beide Arten sind in ZAJĄC & ZAJĄC (2001) auch von der Wartheniede- rung und dem Bereich des mittleren (und unteren) Odertales unmittelbar an der Grenze zu BR dokumentiert. JOACHIM (2007) hat sich sehr intensiv mit der natrlichen Verbreitung der Sil- ber-Pappel im n|rdlichen Mitteleuropa auseinandergesetzt und bestätigt im Ergeb- nis die bereits von SCHMUCKER (1942) postulierte n|rdliche Verbreitungsgrenze im Odergebiet. Trotzdem wird fr BR letztlich keine eindeutige Aussage zum Indi- Abb. 21B: Populus alba in der Oderaue zwischen Lebus und Frankfurt-Kliestow. Typisch genat getroffen, auch nicht in der älteren Literatur. So fhren sowohl ASCHERSO1 fr P. alba sind – v. a. gegenber Populus ×canescens – die grob gelappten Blätter und die (1864: 644) als auch ASCHERSO1 & GRAEB1ER (1898-99: 247) in etwa gleichlau- lange bleibende, wei‰liche Behaarung an Blättern und Trieben (Foto: August 2017, B. tend aus: „bei uns wohl nur angepflanzt «, |fter verwildernd“. bhnlich äu‰ert sich Kreinsen & S. Rätzel). auch BOLLE (1887, zit. in JOACHIM 2007), der dazu konstatiert: „bei uns nicht Am obigen Fundort im Bereich der Oderaue n|rdlich von Frankfurt/O. kommt eigentlich wild, aber vollkommen und in gr|sster Menge naturalisirt“. P. alba in einer gro‰en Gesamtpopulation, die sich aus mehreren, räumlich vonei- nander isolierten Teilbeständen zusammensetzt, vor. 'ie Maximalausdehnung des Gesamtbestandes drfte ungefähr einen halben Quadratkilometer betragen. Es finden sich Bäume aller Altersklassen vom Altholz bis hin zu Sämlingen. Besiedelt werden die im Gebiet gro‰flächig anstehenden alluvialen, oft von Lehm- oder Tonbändern durchzogenen Sandterrassen. 1asse, bereits dauerfeuchte, anmoorige Bereiche an Altwässern etc. werden hingegen nur von Salix-Arten eingenommen. Hydrologisch unterliegt der Standort trotz der Abgrenzung durch einen Leitdeich gegen die Stromoder dem (weitgehend) ungest|rten Hochwassereinfluss der Oder. Somit werden die Wuchsorte von P. alba bei h|heren Hochwassern regelmä‰ig berflutet. 'ie hier vorhandene Weichholzaue ist zumindest kleinräumig in Bezug auf ihre Arten- und Alterszusammensetzung der beteiligten Geh|lze sehr gut ausgebildet. Forstliche Eingriffe spielen seit mindestens Jahrzehnten (1achkriegszeit, vermut- lich aber deutlich länger) keine Rolle. Eventuell waren sie vor Ort nie von nen- nenswertem Einfluss. In kleinräumig schnellem Wechsel dominieren neben P. alba auch P. nigra, P. tremula und Salix-Arten. Elemente der Hartholzaue treten dage-

gen stark zurck. Meist entlang alter Wege bzw. Flurstcksgrenzen kommen auch Abb. 21A: Populus alba in der Oderaue zwischen Lebus und Frankfurt-Kliestow. Von Po- Exemplare aus dem Hybridschwarm von P. ×canadensis vor. Sie sind oft abgängig pulus alba markant geprägte Weichholzaue (Foto: August 2017, B. Kreinsen & S. Rätzel). 178 179 oder schon abgestorben und spielen nach ersten Begutachtungen beim natrlichen Auf die bestehende Verwechslungsgefahr von P. alba mit P. ×canescens sei Bestandsaufbau in den Mngeren Generationen keine wesentliche Rolle. Obwohl hier nur kurz verwiesen. KOLTZE1BURG (1999) publizierte hierzu einen ausfhrli- beim Aufeinandertreffen von P. alba mit P. tremula verstärkt zu erwarten, wurde chen Schlssel und instruktive Scharzwei‰abbildungen. deren Hybride, P. ×canescens, in diesem Teil der Oderaue bislang nicht beobach- Stefan Rätzel & Beatrice Kreinsen tet. Unabhängig davon, welchem Einbrgerungszeitraum (T1 oder T3) P. alba Potentilla indica (A1'REWS) TH.WOLF >= Duchesnea indica (G.JACKSO1) letztlich anhand tiefergehender Analysen – z. B. durch die Sichtung von histori- FOCKE] (Abb. 22) – 1e: T3 (vorher unbeständig) fr BR; unbeständig schen Forstakten fr entsprechende Brandenburger Verdachtsräume unter Einbe- fr BE ziehung von Bereichen der mittleren Oder im schlesischen Raum – zuzuordnen ist, erfllt sie lokal ganz unstrittig die Etablierungskriterien und muss zumindestens fr Fundorte fr BE: BR in die Liste der etablierten Sippen aufgenommen werden. In Bezug auf die hier 3544/22 Berlin-Gatow, Siedlung Glienicke, Privat-, Kuckuck-, 'rosselstr., Wegrand, 23.08.1997, M. Ristow & U. Hennig konkret betrachteten Vorkommen im Odertal n|rdlich von Frankfurt/O. soll vorerst 3546/11 Sch|neberg, Eisenacher Str. 203 und 1 angrenzendes Eckhaus, Staudenrabatte eine Einstufung in die Kategorie T3 (etablierter 1eophyt) vorgenommen werden. und Vorgartenrasen, 2015 & 2017, M. Ristow (obs.) Bereits KLEMM (1998) hatte auf die offensichtlich beginnende Etablierung der Art 3546/11 Sch|neberg, Rosenheimer Str. 34, Vorgartenrasen, 2015 & 2017, M. Ristow im Spremberger Raum hingewiesen. Unabhängig davon kommt P. alba an vielen (obs.) anderen Stellen im brandenburgischen Odertal heute auch adventiv vor, so z. B. in Fundorte fr BR: Pflasterritzen, auf Brachflächen und am Ufer der Oder bzw. des Oder-Spree-Ka- 2937/14 Perleberg, Waldeingang 'obberziner Str., 2005, W. Fischer (FISCHER 2017); nals. Gleiches gilt ebenfalls fr andere Brandenburger Vorkommen. ibid.: bei den Garagen, im gebschreichen Kiefernwald verwildert, 2009, W. Fi- scher (KLEMM 2010) Fr die Einschätzung als indigen im brandenburgischen Odertal in JbGER 3040/41 Waldgebiet am W-Ufer Untersee bei Kyritz, Gebschrand am Weg sowie Kie- (2017) sind uns die dazugeh|rigen Basisdaten unbekannt. Im weiteren Frankfurter fernaltholz, 1975, W. Fischer (FISCHER 1986); ibid.: Erlenbruch, vermutlich aus Gebiet schätzte z. B. HUTH (1909: 150) P. alba als nicht heimisch ein: „Aus Sd- Gartenabfällen, 1983, W. Fischer (FISCHER 1986); ibid.: zahlreich und sich von und Mitteldeutschland. Vielfach angepflanzt“. Es sei aber nicht verschwiegen, dass Jahr zu Jahr ausbreitend, 22.06.1994, W. Fischer; ibid.: in gro‰er Anzahl, 2013, – ähnlich der Situation bei P. nigra und anderen Geh|lzen – auch eine Gemenge- W. Fischer (FISCHER 2017) lage aus Wildvorkommen und ber Jahrhunderte währenden Pflanzungen bestehen 3342/44 Lietzow, Ort und S angrenzende Grabenniederung, 28.06.2008, J. Mei‰ner, U. Raabe, R. Rohner & A. Schaepe (RISTOW & ZIMMERMA11 2009) k|nnte, die sich bereits zu den Zeiten der ersten Lokalfloren kaum noch rekonstru- 3448/23 Bruchmhle, Altlandberger Forst, verwilderter Bestand in Jagen 4422, 2009, G. ieren lie‰, zumal solchen Aspekten historisch oftmals kaum Bedeutung beigemes- Klemm (KLEMM 2010) sen wurde. Arealgeographisch und |kologisch erscheint ein ehemaliges indigenes 3543/22 Potsdam-Satzkorn, ca. 150 m O1O Kirche, ruderalisierter Waldrand, Bestand Vorkommen an der Oder und im Oderbruch (?) nicht unm|glich (vgl. die Arbeiten von mehreren m², 21.04.2016, Fachgruppe Botanik Potsdam von SCHMUCKER 1942, JOACHIM 2007). 3543/43 Golm, Str. „Am Zernsee" am Knick S Hafen, ruderalisierter Grundstckssaum, Während also fr die in 'eutschland betreffenden Stromtäler/Stromtalsysteme auf ca. 1 m², 04.07.2015, C. Buhr (obs. & Foto) 3543/44 Potsdam-Bornim: „Hugstr.“, einige Exemplare zwischen Pflastersteinen einer Elbe, 'onau und Oder ein – wenigstens gebietsweise und/oder ehemaliges – indi- Hofeinfahrt, Verwilderung aus Blumenkbel, 22.05.2007, V. Kummer (BUHR & genes Vorkommen nicht ausgeschlossen scheint, drften die Vorkommen der Art KUMMER 2009) in ganz Mitteleuropa ausserhalb dieser Gebiete stets +/- direkten anthropogenen 3544/33 Potsdam-Sanssouci, Str. “Am 'rachenberg“ bei Gartenkolonie 1 Lindstedter Eingriffen entstammen. Tor, Stra‰enrand, einige Exemplare aus Gartenabfällen, 20.04.2008, V. Kummer Im Vereinsgebiet sollte zuknftig versucht werden, eine differenzierte Beurtei- (BUHR & KUMMER 2009) lung des Status der angetroffenen Bestände hinsichtlich etabliert vs. nicht etabliert 3544/33 Potsdam-Bornstedt, Eichenallee, schräg gegenber dem Friedhofseingang Bornstedt, 13.05.2007, M. Ristow (BUHR & KUMMER 2009); ibid.: 30.07.2013, B. vorzunehmen. Erst in einer daraus resultierenden Gesamtsicht kann dann einge- Groth & M. Ristow (auf ca. 0,5 m2) schätzt werden, ob evtl. in gr|‰eren Teilgebieten +/- zusammenhängende Etablie- 3544/33 Potsdam-Sanssouci, Botanischer Garten, Maulbeerallee 3, im Rasen, 2007, M. rungsräume bestehen. Ristow (obs.) 3544/33 Potsdam-Sanssouci, Botanischer Garten, Arboretumteil, Frischwiese, viele Exem- plare, 07.10.2013, V. Kummer (Foto); Ibid: 10.2017, V. Kummer 180 181

3544/33 Potsdam-Sanssouci, Botanischer Garten, 'rachenberggelände, gest|rte Rasenbe- dam-Berliner Raum bekannt geworden (s. o.). Sie sind in der Regel klein und reiche beim Komposthaufen, wenige Exemplare, 15.07.2014, V. Kummer gehen offenbar meist noch direkt auf Gartenabfälle oder auf Mngere Verwilderung 3544/33 Potsdam-Bornim, Katharinenholz 1ähe Amundsenstr. Ecke Katharinenholzstr., 2 aus benachbarter Kultur zurck. Im Bereich des Potsdamer Katharinenholzes hat lichtes Geh|lz, Massenbestand auf ber 100 m , 07.07.2014, W. Bivour (Mitt. an 2 V. Kummer am 07.07.2014) der Bestand inzwischen eine Gr|‰e von ber 100 m erreicht, muss also schon seit 3644/11 Potsdam-Hermannswerder, Brachfläche am SW-Ende der Halbinsel, im Ge- Längerem existieren. bschsaum am Übergang zur Brachfläche, mehrere m2, 26.04.2007, Fachgruppe Ob die Art bei uns Schwierigkeiten bei der Verwilderung oder gar Etablierung Botanik Potsdam (BUHR & KUMMER 2009); Ibid: 05.2016, B. Kehl hat, was auf eine geringe Winterhärte zurckgefhrt wird (vgl. JbGER et al. 2008, 3644/12 Potsdam-Hermannswerder, Frischwiese am 1-Ende der Halbinsel (Tornow), auf WEBER 1995: 596 „in vorwiegend « wintermilden Lagen eingebrgert“), wird sich ca. 10 m2, 11.09.2015, B. Kehl 3644/12 Potsdam-Templiner Vorstadt, „Uferweg" S Wasserwerk, schattige B|schung, auf wohl erst in den kommenden Jahrzehnten zeigen. Interessant ist Medenfalls sowohl ca. 2 m², 06.07.2015, C. Buhr (obs.) die im Verhältnis zu BR geringe Funddichte der Art in BE (ob vielleicht nur ber- 3943/14 Frohnsdorf, schattiger Waldweg 0,4 km 1W in Richtung Treuenbrietzen, W an sehen?), als auch die deutlich frhere Feststellung einer Verwilderung in BR. 'ie 2 der Bahnunterfhrung, auf 2-3 m , 52ƒ03 34,52"1 12ƒ53 59,25"E, 09.07.2013, B. hiesige Verbreitung scheint im Gegensatz zu den Ergebnissen bei LIEFLb1'ER & Groth (Foto, conf. M. Ristow) LAUERER (2007) zu stehen, die v. a. eine h|here Jahresmitteltemperatur und eine 4049/32 Lbben, Gubener Vorstadt, Kirchstra‰e, Scherrasen, wenige Exemplare, anthropogene Prägung der Standorte als Faktor fr die Einwanderung der Art aus- 18.07.2015, V. Kummer (Hb. Kummer; KUMMER et al. 2016) 4252/32 Cottbus-Kahren, 1utzberg, Ortslage, Rasenfläche eines Grundstcks, mehrere machen. kleine Trupps, 31.12.2016, V. Kummer 'er auf diesen 1eophyten spezialisierte und in 'eutschland erstmals 2000 ent- Auch wenn diese ostasiatische deckte Rostpilz Frommeëlla duchesneae (ARTHUR) YOHEM, CUMMI1S & GILB. und in Teilen Mitteleuropas mittler- wurde am 01.05.2012 auf seinem Wirt auf einer Grabstelle des Geltower Friedhofs weile weit verbreitete und vielfach (MTB 3643/23) zum 1. Mal in BB nachgewiesen (leg. V. Kummer). bereits eingebrgerte Art (WEBER Auf diese gelbblhende, erdbeerartige Pflanze mit drei-, seltener bis 5-teiligen 1995, LIEFLb1'ER & LAUERER 2007) Blättern ist zuknftig verstärkt zu achten. v. a. im fruchtenden Zustand recht Michael Ristow, Christoph Buhr & Volker Kummer auffällig ist, so fallen – v. a. häufig gemähte – kleine Pflanzen im Vor- Pseudofumaria alba (MILL.) LI'É1 subsp. alba – 1e: ehemals GK „R“, gartenrasen kaum auf. Um verstärkt Metzt GK „0“ fr BR die Aufmerksamkeit auf diese Art zu lenken und somit eine eventuelle Fr das im Gebiet einzige etablierte Vorkommen des – primär submediterranen – Ausbreitung dokumentieren zu k|n- im Gebiet neophytischen Chasmophyten bei Frankfurt/O. (vgl. RbTZEL 1999) muss nen, wurden an dieser Stelle die bis- das Aussterben am Fundort (ab ca. 2012) mitgeteilt werden. An der damals besie- lang bekannten Fundorte in BB zu- delten Ziegelsteinmauer wurde P. alba mittlerweile v. a. durch Hedera helix L. sammengestellt. Auch eine Kontrolle komplett verdrängt. Bei den anderen bekannt gewordenen 1achweisen der Art schon bekannter Vorkommen scheint (z. B. FISCHER 2013, Prasse in KLEMM 2014, Buhr in BUHR & KUMMER 2017) ist interessant, um 1äheres ber deren das zeitliche Etablierungskriterium noch nicht erfllt. P. alba sollte deshalb in der Beständigkeit zu erfahren. neuen RL als Ãverschollen/ausgestorbenµ gefhrt werden. 'er erste 1achweis fr BB er- Stefan Rätzel folgte 1975 bei Kyritz durch W. Fi- scher (s. o.). 'ie Art hat sich am dor- Pulmonaria officinalis L. s. str. (Abb. 23A-C) – 1a: T1 fr BR tigen Fundort seither gehalten (FI- Vorkommen in BR: SCHER 2017), ist hier demnach einge- Abb. 22: Potentilla indica verwildert im 2752/32~ Gartz – Gartzer Schrey, vor 1857, J. 1. Buek, (sub Pulmonaria saccharata brgert. Weiterhin sind aktuell vor Botanischen Garten Potsdam (Foto: Oktober MILL.), Beleg im Herbarium Albert 'ietrich an der Universität Potsdam 2013, V. Kummer). allem Populationen aus dem Pots- 182 183

Abb. 23A: Pulmonaria officinalis s. str. von den Odertalrandhängen im Gartzer Schrey. 'ie Abb. 23B: Pulmonaria officinalis s. str. von den Odertalrandhängen im Gartzer Schrey. 'e- bleibend +/- kräftig ausgebildete, helle Blattfleckung von P. officinalis s. str. ist ein gutes tail Bltenstand: 'ie Kelche von P. officinalis s. str. sind zur Bltezeit basal konisch in den Tendenzmerkmal, Medoch kein eindeutiges gegenber P. obscura (Foto: April 2009, S. Stiel verMngend und nur ca. 2 x so lang wie breit. Bei P. obscura sind sie basal abgerundet Rätzel). und deutlich mehrfach länger als breit (ca. 3-4 x) (Foto: April 2009, S. Rätzel). 2752/32+41 Gartz – 1SG Gartzer Schrey, >19]73, W. Klaeber (Benkert-Kartei, Metzt LfU); 3050/23 Stolzenhagen, Odertalrandhänge 1 des Ortes (Krähen- und Jungfernberge), ibid.: 11O Gartz, H|llental (S-Rand Gartzer Schrey) und direkt im Waldgebiet 30.09.2001, F. Mller & S. Rätzel (obs.); ibid.: 05.05.2002, M. Ristow & S. Rät- Gartzer Schrey, 27.05.2001, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: 30.04.2009, S. Rätzel zel (Hb. Ristow, Hb. Rätzel); ibid.: 14.04.2006, V. Otte & S. Rätzel (Hb. Rätzel) (Hb. Rätzel) – Anm.: Hier mehrfach und teils reichlicher vorhanden, P. obscura – Anm.: Hier reichlicher, zusammen mit P. obscura und der Hybride (s. folgende fehlt am Fundort. Sippe). 3050/21 Angermnde, im Stolper Park, 07.04. & 29.07.1896, O. & R. Schulz (B), rev. M. 3050/41 Stolzenhagen, Odertalrandhänge S des Ortes, Stolzenhagener Wäldchen, Ristow & S. Rätzel 10.05.2002, S. Rätzel (Hb. Rätzel) 3050/21+23 Gellmersdorf, Gellmersdorfer Forst, 04.05.2001, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: Fundorte fr das angrenzende polnische Gebiet: 05.05.2002, M. Ristow & S. Rätzel (Hb. Ristow, Hb. Rätzel) – Anm.: Hier selten, 2951/43 RaduĔ (Raduhn), Odertalhänge 1O Ort, Laubwald SW Specht-Berge, zusammen mit reichlich P. obscura. 27.06.2010, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: 07.2010, M. Ristow & S. Rätzel (obs.); 3050/22 Angermnde, an einem Abhange des Oderthals zwischen dem Stolper Park und ibid.: 11.10.2015, B. Kreinsen & S. Rätzel (Hb. Rätzel) Alt-Galow, 13.05.1894, O. & R. Schulz (B), rev. M. Ristow & S. Rätzel 2951/43+44 'olny Saton (1ieder-Saathen), Odertalrandhänge 1O Ort, Laubwälder und -ge- 3050/22 Stolpe, Alt Galow, Edellaubholzhangwald Peter-Berge, am Flie‰ bis zur Mn- bsche im Umfeld „Tal der Liebe“, 28.06.2010, S. Rätzel (obs.) dung in die Oder, >19]73, W. Klaeber >KLAEBER 1984, sub Pulmonaria officinalis 2952/13 Ognica (1ipperwiese), Odertalrandhänge SSW Ort, Wald am „Sonnen-Berg“, ssp. maculosa (Hayne)]; ibid.: Stolpe – Eschen/Ulmenwald Quellgebiet O-Rand 28.06.2010, S. Rätzel (Hb. Rätzel) der Peter-Berge bis zur Oder-Einmndung, >19]73 W. Klaeber (Benkert-Kartei, Metzt LfU); ibid.: Stolpe – Ulmen-Feldahornwald S Peter-Berge, 1977, W. Klae- Adventive oder m|glicherweise adventive Vorkommen mit ungeklärtem Status: ber (Benkert-Kartei, Metzt LfU) – Anm.: Von KLAEBER (1984) mit der Mengenan- Fundort fr BE: gabe „(4)“ versehen = ber 5.000 Exemplare. 3547/42~1 Berlin-K|penick, sumpfige Wiesen am 1-Ufer des Mggelsees (Gelände des 3050/22 Alt Galow, Eschen/Ulmenwald entlang eines Baches W & 1 Gehege-Berg, Instituts fr Binnenfischerei), 12.05.1979, Rogge (B), rev. M. Ristow & S. Rätzel >19]73, W. Klaeber (Benkert-Kartei, Metzt LfU) etablierte, adventive Vorkommen fr BR: 3050/22 Alt Galow, Burgwall-Berg, >19]77, W. Klaeber >KLAEBER 1984, sub Pulmonaria 3653/34 S Frankfurt/O., zwischen Gldendorf und Lossow, Rand des 1SG „Eichwald und officinalis ssp. maculosa (Hayne)] – Anm.: Von KLAEBER (1984) mit der Men- genangabe „(3)“ versehen = 500-5.000 Exemplare. Buschmhle“ am Fu‰e der Lossower Kurven, hier seit längerem verwildert (Ma- terial 2n=16 – det. I. Uhlemann; RbTZEL 1999) und bis heute leicht in Ausbrei- tung, zuletzt 12.2017, S. Rätzel (obs.) 184 185

3852/42~ Schlaubetal bei Eisenhttenstadt, 5.1956, K. Scharfenberg (B), rev. 27.12.2012 diese Region teilt auch KLAEBER (1984) mehrere Fundstellen fr ÃPulmonaria offi- M. Ristow & S. Rätzel – Anm.: 'ie Angabe „bei Eisenhttenstadt“ ist irrefh- cinalis ssp. maculosa (Hayne)µ mit. Weitere von ihm stammende, bislang unver- rend. 'ie Mitteilung drfte sich auf eine oder mehrere Populationen direkt im Schlaubetal W Bremsdorf beziehen, evtl. auf eine Fundstelle am Kleinen Trep- |ffentlichte Angaben befinden sich au‰erdem in der Benkert-Kartei (Metzt LfU, pelsee (2005, S. Rätzel, obs.). 'as Indigenat ist hier nicht zuverlässig einschätz- s. o.). P. officinalis s. str. kommt noch heute in diesem Gebiet vor. Zumeist wächst bar. 'a im Umfeld keine weiteren Vorkommen von P. officinalis s. str. bekannt sie hier ohne P. obscura, teils sogar in gro‰en Populationen. Aus unserer Sicht sind und die von uns vermuteteten Fundstellen unweit der Bremsdorfer Mhle besteht kein Grund, am Indigenat dieser Vorkommen zu zweifeln. 'ie Sippe weist liegen, gehen wir vorerst von einer mittlerweile etablierten Verwilderung aus. in 'eutschland generell eine in mehrere Teilareale zersplitterte disMunkte Verbrei- In RISTOW et al. (2006) wird tung auf, dabei oft auffällig deutlich getrennt von P. obscura (vgl. z. B. HEMPEL die Sippe unter den indigenen 1981, 'ERSCH 1994). 'ie den oben mitgeteilten Wuchsorten nächstgelegenen Arten fr BR gefhrt (vgl. Fundregionen befinden sich nordwärts in MV in der Kstenregion von Wismar bis auch die Anm. in RbTZEL Rgen (FUKAREK & HE1KER 2006) sowie sdwärts im Sdosten der Sächsischen 2011). 'ie Primärdaten sollen Oberlausitz (HEMPEL 1981). Weitere einheimische P. officinalis s. str.-Populatio- hier nachgereicht werden. nen in Brandenburg sind bislang nicht bekannt, mit Erfolg aber vielleicht in den 'ie erste uns bekannte wärmer get|nten Gebieten mit stark basenbeeinflussten B|den im oben umgrenzten Fundmeldung zu P. officinalis Odertalbereich zu finden. 'aneben tritt P. officinalis s. str. in BB bisweilen verwil- s. str. stammt aus dem Gartzer dert, stellenweise auch nachweislich etabliert auf (Eichwald und Schlaubetal, Schrey. Hier hatte J. 1. Buek RbTZEL 1999). Zusammenfassend ist zu konstatieren, dass fr P. officinalis s. str. die aufgrund der hellen Blatt- in BR der Status T1, in BE hingegen der Status T3 anzuwenden ist. flecken auffällige Pflanze ge- Ergänzend sei darauf verwiesen, dass die Angaben in 1ETPHY' & BF1 (2013) sammelt und als Pulmonaria zu P. officinalis s. str. in weiten Teilen 'eutschlands fehlerhaft und kaum zu ver- saccharata MILL. herbarisiert. wenden sind. Fr Polen liegt leider keine differenzierte Verbreitungsdarstellung fr Zwei dieser Belege befinden die Sippen des P. officinalis-Aggregates vor (ZAJĄC & ZAJĄC 2001). Ferner sei auf sich heute im Herbarium Al- die erhebliche Verwechslungsgefahr von P. officinalis s. str. mit anderen, nicht bert 'ietrich an der Universi- heimischen, aber häufiger kultivierten Arten und Kultivaren hingewiesen, insbe- tät Potsdam (Abb. 23C). sondere mit P. saccharata MILL. (vgl. RbTZEL 1999, JbGER et al. 2008). Bereits ASCHERSO1 (1864: Stefan Rätzel, Volker Kummer & Michael Ristow 444-445) trennt von ÃPulmo- naria officinalis L.µ – die sich bei ihm entsprechend der Be- Pulmonaria obscura 'UMORT. × P. officinalis L. s. str. – 1d: Primärhybride schreibung auf P. obscura fr BR 'UMORT bezieht – eine Ãb) 3050/23 Stolzenhagen, Odertalrandhänge 1 des Ortes (Krähen- und Jungfernberge), maculataµ ab, die nach heu- 05.05.2002, M. Ristow & S. Rätzel (Hb. Ristow, Hb. Rätzel) tiger Artauffassung mit gro‰er An oben genanntem Fundort kommen Pulmonaria officinalis s. str. und P. obscura Wahrscheinlichkeit P. offici- gemeinsam in einer Mischpopulation vor. Hier wuchsen auch einige Exemplare, nalis s. str. ist. Fr diese Sippe bei denen es sich um die Primärhybride handelte. 'er 1achweis der 'iasporenste- nennt er Fundpunkte im Be- rilität steht Medoch noch aus, weil ihre Inkulturnahme leider misslang und eine ent- reich des unteren Odertales: sprechende 1achprfung vor Ort bisher nicht erfolgte. Abb. 23C: Herbarbeleg von Pulmonaria officinalis Randhänge „zwischen Stol- Abschlie‰end sei bezglich der 'ifferenzierung der Eltern und ihrer Hybride s. str. (als P. saccharata MILL.) aus dem Gartzer zenhagen und Lunow am auf die ausfhrliche und instruktive Arbeit von 'ERSCH (1994) verwiesen. Schrey, leg. vor 1857, J. 1. Buek (Herbar Albert Oderthale « Schw.(edt) Stefan Rätzel & Michael Ristow 'ietrich, heute im Herbar der Universität Potsdam, 1d.ଟSaaten, 1d.ଟKränig « Foto: V. Kummer). (Garz: Schrei «)“. Genau fr 186 187

Ranunculus reptans L. (Abb. 24) – 1a: ehemals T1, Metzt GK „0“ fr BR aufgrund der Lebensraumangabe – plausibel und auf das heutige BR bezogen zu * Fundorte – Belege und akzeptierte Literaturangaben – fr BR: sein. 'agegen k|nnte die Angabe „F>rankfurt] Am Oderufer B>uek]!“ aus 2649/33~ Prenzlau, Mai 1910, W. Rauchfuss (B, Mischbeleg auf einem Bogen mit R. ASCHERSO1 (1864: 13) – sich, wohl darauf beziehend, auch in HUTH (1880, nicht flammula), conf./rev. M. Ristow Medoch in 1909!) und in LACKOWITZ (1879 und folgende Auflagen) – räumlich das 2747/33~ Lychen/Mark, Warthe, Seeufer, 07.>18]75 Heiland (HBG; als R. flammula var. heutige Polen betreffen. J. 1. Buek (1779-1856) hat seine Belege aus dem Frank- gracilis) furter Raum bekanntlich so gut wie nie präzise beschriftet. 'ie 1otiz in HUTH 2747/44~ Kuhzer See, Seel!, ASCHERSO1 (1864); ibid.: am See bei Kuhz, Seel, GRA1TZOW (1880: 4) „Frher >Frankfurter] Oderufer von Buek, Metzt von H>aacke] und L>ux] (1880) und fr Seelow von G>|tter] angegeben“ enthält weitere ungesicherte Angaben fr Unter R. reptans deponierte, Medoch zu R. flammula L. (z. T. in sehr grazilen For- das Gebiet. men) geh|rende Belege aus BR – alle rev. M. Ristow: Bei LACKOWITZ (1879) und in späteren Auflagen seiner Flora findet sich neben – Rain am Teich von Gebersdorf, 05.08.1959, Schmattorsch (B; als: „Ranunculus der Frankfurter Fundmeldung auch der Hinweis auf den Fundort Prenzlau ohne flammula ssp. reptans“) – Anm.: Offenbar ein Beleg zu dem in PATZKE (1964) Hinweis auf den Sammler. Allerdings wurden frher bekannterma‰en die Ortsan- bzw. BE1KERT (1978) angegebenen Fundort. gaben bei 1achweisen oftmals räumlich nicht exakt aufgefhrt, sondern nur die – Kreis Oranienburg, rasige Lichtung im Erlenbruch am 1-Ufer des Briesetals, O benachbarte gr|‰ere Stadt genannt. Es bleibt somit unklar, ob mit diesem Hinweis Kolonie Briese, 26.09.1979, G. Stohr (B) die Stadt Prenzlau in näherer Umgebung oder aber ein sehr weit gefasster Umkreis – Kreis Eberswalde, S Eberswalde, S der Leuenberger Wiesen (Ostteil), Wasser- unter Einbeziehung des ca. 20 km sdwestlich von Prenzlau gelegenen Kuhzer rinne auf Waldweg, 12.08.1979, G. Stohr (B) Sees gemeint ist. M|glicherweise trifft dies auch fr den im Herbar B gefundenen – Kreis Gransee, Wiesengraben am W-Ufer des 'retzsees, 18.06.1976, '. Ben- Prenzlauer Beleg zu. kert (B) 'ie Uferlinie des Kuhzer Sees ist aktuell von R|hrichten dominiert. Bei einer Begehung (2012, mit B. Groth) machte der See einen recht eutrophierten Eindruck. Ranunculus reptans wird zwar in älteren Floren fr BR angegeben (z. B. in Allerdings wurden nicht alle Uferpartien in der sdlichen Seehälfte abgesucht. In ASCHERSO1 1864), die historische und aktuelle Verbreitung ist aber weitgehend den 1980er Jahren befand sich in der 1achbarschaft des Sees eine der gr|‰ten unklar. Obwohl er in der historischen Literatur von dem ähnlichen R. flammula Schweinemastanlagen der ''R. In dieser Zeit war der See zumindest im Sdteil eigentlich gut abgegrenzt wird, finden sich erstaunlich wenige konkrete Fundmel- polytroph und litt – wegen massiver Wasserentnahme durch die Landwirtschaft – dungen. „Wohl mehrfach bersehen“ wird verschiedentlich dazu angemerkt unter starkem Wassermangel (J. RACKELMA11, pers. Mitt. an S. Rätzel). Eine (ASCHERSO1 1864, GRA1TZOW 1880, ASCHERSO1 & GRAEB1ER 1898-99). Wiederentdeckung von R. reptans am Kuhzer See erscheint deshalb wenig wahr- Auch aus neuerer Zeit existieren nur wenige konkrete Angaben. Eine davon scheinlich. M|glich ist dies evtl. noch eher an einem der wenige Kilometer weiter betrifft Gebersdorf bei 'ahme/Mark (1947-53; PATZKE 1964, BE1KERT 1978), die westlich gelegenen Seen im Umkreis von Warthe bei Lychen, existiert aus dieser zweite Berlin-Pankow, Fauler See (SEHMRAU 1992). Bei letzterer lässt der Lebens- Region doch ebenfalls ein historischer 1achweis (s. o.). raum, ein mooriger Restsee, eine Fehlbestimmung annehmen. Ein Beleg zu dieser Ranunculus reptans ist sehr konkurrenzschwach und gebunden an nasse, san- Angabe war Medoch bislang nicht auffindbar. 'arber hinaus gibt es aus dem Un- dige (selten auch oberflächig leicht schlammige) Substrate mit wechselndem Was- terspreewald und dem Potsdamer Raum mehrere Hinweise auf R. reptans in ent- serstand (PRATI & PEI1TI1GER 2000). Sie war in 'eutschland schon immer selten CAMO1I E1SKY EH sprechenden Vegetationsaufnahmen (S 1955/56, L & R 1992, und ist heute bis auf wenige Restvorkommen verschwunden (1ETPHY' & BF1 BRAU1 1994). In allen Fällen handelt es sich aber offensichtlich um Verwechslun- 2013, http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=4728). In Zukunft sollte gen mit R. flammula, welcher in den entsprechenden Vegetationstabellen fehlt (vgl. in BR unbedingt auf diese Art geachtet werden. Besonders lohnend erscheinen auch KUMMER et al. 2001, PETRICK et al. 2011, BUHR & KUMMER 2017). sandige, nährstoffarme, offene Seeufer mit sporadisch schwankenden Wasserstän- Bei der 'urchsicht des relevanten Herbarmaterials in B fanden sich mehrere den, v. a. in der Uckermark. 'ie Art ist mit JbGER (2017) gut zu bestimmen. Ab- unter R. reptans deponierte Belege fr BR. Bis auf einen erwiesen sie sich Medoch bildungen typischer Pflanzen enthält weiterhin das Werk von SCHOU et al. (2017). alle als schwach entwickelte Pflanzen von R. flammula. Lediglich der Beleg aus Im Vergleich zu ähnlichen Formen von R. flammula sind u. a. die Frchte und Prenzlau enthielt auch R. reptans-Pflanzen (s. o.). Auch die 'urchsicht entspre- chender Pflanzen im Herbar Hamburg (HBG) war erfolgreich (s. o.). Von den ge- sichteten Literaturangaben erscheint nur die Angabe bei ASCHERSO1 (1864) – auch * Einfgungen in >] = Ergänzungen durch den Verfasser. 188 189 besonders die Form ihres Schnabels von taxonomischer Bedeutung. Ranunculus reptans besitzt fast rundliche Frchte. 'er Schnabel ist kräftig entwickelt, ca. 0,5 mm lang und apikal deutlich auswärts gebogen. Hingegen sind die Frchte von R. flammula verkehrt eif|rmig. Bei dieser Art ist der Schnabel schmächtig, ca. 0,1- 0,2 mm lang und (fast) gerade (vgl. SCHOU et al. 2017). Michael Ristow

Abb. 25: Spiraea tomentosa aus einem Feuchtwald SO von Wei‰wasser in H|he des frhe- ren 'orfes Hermannsdorf/Sächsische Oberlausitz. 'ie Art weist eine bleibende, stark ausgeprägte, wei‰liche Behaarung der Blattunterseiten auf; auch die Triebe sind lange bleibend behaart (Foto: August 2017, B. Kreinsen).

Spiraea tomentosa L. (Abb. 25) – 1b: T3 fr BR 4649/22 Sella (SW Grnewald), Feuchtwaldgebiet SO des Ortes, 17.08.1999, S. Rätzel (Hb. Rätzel) Fr diese Art ist der Sden von BR bereits in verschiedener Literatur als Region neophytischen Vorkommens vermerkt. So zitiert beispielsweise OTTO (2012: 171): „Bereits um 1900 „Stellenweise auf weitentlegenen Torfmooren verwildert und fest angesiedelt“ aus BARBER (1911: 250) und fhrt selbst weiter aus: „In 'eutschland nur in der Oberlausitz und im angrenzenden Brandenburg verwildert und eingebr- gert“. In JbGER (2017: 412) findet sich folgender Eintrag: „Zierstrauch; auch feuchte Gebsche, Waldwegränder, Teichufer, Moore; (1 19. Jh.) z 1O-Sa S-Br“. Es ist seit längerem bekannt, dass v. a. diese aus dem nord|stlichen 1ord- amerika stammende Spiraea-Sippe – aber auch weitere Spiraea-Arten, -Hybriden und -Kultivare – im 1ordosten von S1 sowie den angrenzenden Räumen in Polen lokal in Mooren, Moorwäldern und auf sonstigen, in der Regel feuchten bis wech- selfeuchten Habitaten etabliert und dort teils zu einer expansiven Problempflanze geworden ist. 'ies trifft u. a. auf den 'aubaner Wald zu (KOTT 2009, CULMSEEE & WESCHE 2017). Fr BR, das in diesem Zusammenhang verschiedentlich mit genannt wird Abb. 24: Ranunculus reptans (Mischbeleg mit R. flammula) bei Prenzlau, Mai 1910, leg. Rauchfu‰, rev. M. Ristow (Scan: B100755119, S. Bollendorf). (s. o.), ist aus dem Schrifttum allerdings bisher keine konkrete Fundort-Angabe 190 191 bekannt, auch nicht aus dem Spremberger Raum (KLEMM 1974, 1994, 1998, 2003, teilte Fund legt aufgrund der Fundumstände nahe, dass die Art auch in BR als indi- pers. Mitt. Okt. 2017). 'eshalb sei oben genannte Aufsammlung aus einem direkt gen einzustufen ist. Ein weiterer 1achweis aus dem Sden von BR ist in 1ETPHY' an S1 angrenzenden Gebiet mitgeteilt. 'a eine aktuelle Überprfung nicht statt- & BF1 (2013, dort unter T. prunicolor) dokumentiert. Beide Angaben untersttzen fand, fehlt bisher fr dieses Vorkommen und damit fr BR der konkrete 1achweis das bislang bekannte Gesamtareal von T. bellicum in 'eutschland (vgl. UHLEMA11 der Etablierung. Jedoch existieren unweit davon im sächsischen Raum etablierte S. et al. 2016). 'anach lockert dieses – entgegengesetzt zu dem des morphologisch tomentosa-Populationen (HAR'TKE & IHL 2000). 'a an der brandenburgischen ähnlichen und im Gebiet häufigen T. scanicum 'AHLST. – offenbar von Sd- Fundstelle keine von den sächsischen Standorten abweichende |kologische Situa- deutschland aus nach 1orden stark auf (vgl. Karte in 1ETPHY' & BF1 2013). tion besteht, wird der Statuseinschätzung fr S1 gefolgt (vgl. auch die Argumenta- Ingo Uhlemann & Stefan Rätzel tion unter Arum maculatum und Populus alba). Es wird deshalb vorgeschlagen, S. tomentosa in die Liste der etablierten 1eophyten (T3) in BR aufzunehmen. Taraxacum frisicum SOEST >Sektion Palustria (H. LI1'B.) 'AHLST.] (Abb. Anm. zur Bestimmung: Es gibt weitere, ausbreitungsstarke Spiraea-Arten. 'er 26A-C) – 1a: T1 fr BR S. tomentosa morphologisch besonders ähnlich ist insbesondere S. douglasii HOOK. Erstgenannte hat Medoch u. a. beständig braunfilzig behaarte (Mngere) Triebe und 3646/33 OSO Genshagen (W Jhnsdorf), L|wenbruch, deutlich halophiles Moorgrnland, an 3 Einzelfundstellen, teilweise zusammen mit T. paucilobum HU'ZIOK; Griffel, die unterhalb der Fruchtknotenspitze entspringen; bei S. douglasii sind die 04.2012, S. Rätzel, conf. 05.2012, K. Horn, conf. 2016 I. Uhlemann (anhand von Triebe verkahlend und eher wei‰filzig sowie die Griffel endständig. 'ie häufig Material in Weiterkultur bei I. Uhlemann; Hb. Rätzel, Hb. Uhlemann, Hb. Ris- kultivierte S. ×billardii HÉRI1CQ ist insgesamt viel schwächer behaart als die tow); ibid.: 04.2015, S. Rätzel (Hb. Rätzel) beiden vorher genannten Arten, sodass die Blattunterseite nur etwas heller als die 'ie bereits deutlich isolierte Popu- Blattoberseite erscheint. 'arber hinaus unterscheidet sich S. tomentosa von den lation markiert – nach bisheriger beiden Sippen durch die behaarten Balgfrchte, während diese bei den anderen Kenntnis – den absoluten nord|st- beiden Taxa kahl sind (A'OLPHI & 1OWACK 1983, JbGER 2017). lichen Arealvorposten. 'ie dem Stefan Rätzel & Volker Kummer Fundort im L|wenbruch am nächsten gelegenen Vorkommen befinden sich in 1-TH (ZÜ1'ORF Taraxacum F.H.WIGG. et al. 2006). 'er Fund fand bereits Anm: Fast alle hier mitgeteilten Angaben fanden auch bereits (+/- verallgemeinert) Eingang in die entsprechende Ver- Bercksichtigung in der aktuellen Bearbeitung der Gattung Taraxacum durch breitungskarte fr 'eutschland UHLEMA11 et al. (2016). Trotzdem sollen die fr die brandenburgische botanisch- (PHYT1E' & BF1 2013) und die floristische Forschung wichtigen Primärdaten und andere 'etails konkret mitgeteilt Angabe (verallgemeinert) Berck- werden. sichtigung in UHLEMA11 et al. Zu den Taraxacum-Arten der Sektion Palustria 'AHLST. in BB ist eine separate (2016). Publikation in Vorbereitung (RbTZEL, in prep.). 'arum erfolgen hier nur verkrzte In der Tracht der Hlle ähnelt Angaben. die Art dem in Brandenburg sehr viel häufigeren – am Fundort Taraxacum bellicum SO1CK >Syn.: T. prunicolor MART.SCHMI', VAŠUT & ebenfalls vorkommenden – Tara- OOSTERVEL'; Sektion Erythrosperma (H.LI1'B.) 'AHLST.] – 1a: T1 xacum subalpinum durchaus, bil- Abb. 26A: Taraxacum frisicum im L|wenbruch fr BR det aber ausgeprägt Pollen. Au‰er- W Jhnsdorf. Taraxacum frisicum geh|rt zu den dem sind die K|pfe viel ausladen- stärker wchsigen Arten der Sektion Palustria 4346/44 'oberlug-Kirchhain, W1W 'oberlug, W Siedlung „Schulz“, Waldwegrand in und weist zudem bei guter Entwicklung stark ge- heideartigem Kiefernwald; 08.05.2011, S. Rätzel (sub T. prunicolor), conf. I. der als bei Mener. Typischerweise – Uhlemann (sub T. prunicolor; Hb. Uhlemann, Hb. Rätzel) aber nicht immer – sind die äu‰e- lappte Blätter auf. 'adurch grenzt sie sich im Ge- lände gegenber den Arten anderer Sektionen Fr die Art lag bereits ein als indigen eingeschätzter 1achweis aus BE vor (vgl. ren Hllen deutlich trbpurpurn berlaufen und der recht breite weniger auffällig ab als andere Taxa der Sektion SEITZ et al. 2012), Medoch keiner aus BR (vgl. RISTOW et al. 2006). 'er hier mitge- Palustria (Foto: April 2015, S. Rätzel). 192 193

Taraxacum gentile G.E.HAGLU1' et RAIL. >Sektion Taraxacum (Syn.: Sektion Ruderalia KIRSCH1ER, H.ØLLG. & ŠTƞPÁ1EK)] – 1d: unge- klärt fr BR 4448/2 Lichterfeld, Ortslage, Rand eines Fu‰weges, 11.05.2006, leg. I. Landeck, det. I. Uhlemann (Hb. Landeck, Photokopie Uhlemann) 'er Verbreitungsschwerpunkt von Taraxacum gentile in 'eutschland liegt – nach bisherigem Kenntnisstand – v. a. im SW des Landes, von wo aus die Sippe nach O ausstrahlt (vgl. UHLEMA11 et al. 2016). In Bezug auf BB ist deshalb noch keine halbwegs fundierte Statuseinschätzung m|glich. 'ie Sippe ist in UHLEMA11 et al. (2016) irrtmlich fr BR nicht aufgefhrt. Ingo Uhlemann, Stefan Rätzel & Ingmar Landeck

Taraxacum hollandicum SOEST >Sektion Palustria (H.LI1'B.) 'AHLST.] Abb. 26B (links), 26C (rechts): Taraxacum frisicum im L|wenbruch W Jhnsdorf. 'etails (Abb. 27A-B) – 1a: T1 fr BR Korb mit Hllblättern zur Blte (B) bzw. zum Beginn der Fruchtreife (C) (Fotos: April Fundort fr BR: 2015, S. Rätzel). 3646/33 OSO Genshagen (W Jhnsdorf), L|wenbruch, deutlich halophiles Moorgrnland, 05.2011, S. Rätzel, conf. 2011 I. Uhlemann (Hb. Uhlemann, Hb. Rätzel); ibid.: Hautrand ist optisch nur undeutlich gegen den grnen Teil der Hlle abgesetzt. 05.2015, S. Rätzel et al. (obs.) Zum Beginn der Blte noch meist komplett den inneren Hllen anliegend, spreizen Fundorte fr ST: blicherweise die äu‰eren HllBlätter teilweise später deutlich ab. 4437/34 Lieskau bei Halle/Saale, ohne 'atum, leg.? (B), det./rev. S. Rätzel Fr T. frisicum trägt 'eutschland die Hauptverantwortung zur weltweiten Er- 4536/44 Wiese unter dem Vogelsberg, hier in Mischaufsammlung mit T. bavaricum Soest haltung! und T. trilobifolium Hudziok, ohne 'atum, leg.? (B), det./rev. S. Rätzel Stefan Rätzel & Ingo Uhlemann 'ie bereits deutlich isolierte Population bei Jhnsdorf markiert – nach bisheriger Kenntnis – den absolut n|rdlichen Arealrand in 'eutschland. 'ie diesem Fundort am nächsten gelegenen rezenten Vorkommen befinden sich in 1-TH (ZÜ1'ORF et Taraxacum gelertii RAU1K. >T. adamii-Gruppe] – 1a: T1 fr BR al. 2006). Au‰erdem existieren noch näher gelegene historische 1achweise aus ST 3951/12 1iewisch, druckfeuchte Wiese am O-Ufer des Schwielochsees am SW-Ortsrand, (s. o.). unterhalb des Fahrweges an der Bade-/Bootsanlegestelle; 07.05.2011, S. Rätzel, det. I. Uhlemann (Hb. Rätzel) 'ie schwerpunktmä‰ig eher westlich verbreitete Art ist zudem aus 1O-Polen 'ie relativ gut kenntliche Art aus der T. adamii-Gruppe – gekennzeichnet u. a. (KIRSCH1ER & ŠTċPÁ1EK 1998, MARCI1IUK 2012) und aus 1W-Russland im Be- durch stark behaarte Blätter und rot-grn gestrichelte Blatthauptnerven, vgl. u. a. reich der Ostsee/Region St. Petersburg bekannt (KIRSCH1ER & ŠTċPÁ1EK 1998). UHLEMA11 (2003) – k|nnte in BB durchaus noch an anderen Stellen vorkommen. Sie ist durch eine sehr markante Blattmorphologie und hohl anliegende äu‰ere, Sie zeigt sich |kologisch erheblich plastischer als die am obigen Fundort benach- hellgrne Hllen charakterisiert, wodurch die äu‰ere Hlle wie geschwollen wirkt bart wachsenden „Sumpf-L|wenzähne“ und wurde von I. Uhlemann au‰erhalb von (vgl. z. B. die 'arstellung in MARCI1IUK 2012: 66, Abb. C). BR auch schon an Stra‰enrändern und sogar an deutlich ruderal geprägten Stellen 'ie hier mitgeteilten Funde fanden bereits Eingang in die entsprechende Ver- gefunden. UHLEMA11 et al. (2016) schätzen das Vorkommen der Art fr BB als breitungskarte fr 'eutschland (PHYT1E' & BF1 2013) und die Angabe zu BR zerstreut ein. (verallgemeinert) Bercksichtigung in UHLEMA11 et al. (2016). Ingo Uhlemann & Stefan Rätzel Stefan Rätzel & Ingo Uhlemann 194 195

und u. a. aus MV (SCHMI' 2003; HE1KER & KIESEWETTER 2013) und Polen (KIRSCH1ER & ŠTċPÁ1EK 1998, MARCI1IUK 2012) bekannt, Medoch insgesamt selten. 'er Erstnachweis im gesamten mitteleuropäischen Tiefland erfolgte 1999 bei Grevesmhlen (leg. H. Kiesewetter; SCHMI' 2001). Im Gegensatz zu Sddeutschland, wo bei T. madidum die äu‰eren Hllblätter den inneren stets anliegen, sind die äu‰eren Involucralblätter bei den Vorkommen im Mungpleistozänen Tiefland den inneren Hllblättern oft deutlich, teils aber auch nur locker, anliegend. Tendenziell ist die Sippe im Tiefland zudem gro‰wchsiger. M|glicherweise handelt es sich hierbei um ein eigenes Taxon. Obige Funde fanden bereits Eingang in die entsprechende Verbreitungskarte fr 'eutschland (PHYT1E' & BF1 2013) und die Angaben (verallgemeinert) Berck- sichtigung in UHLEMA11 et al. (2016). Fr T. madidum trägt 'eutschland die Hauptverantwortung zur weltweiten Er- haltung! Stefan Rätzel, Andreas Herrmann & Ingo Uhlemann

Abb. 27A: Taraxacum hollandicum aus der Abb. 27B: Taraxacum hollandicum aus der von '. Lauterbach betreuten Erhaltungs- von '. Lauterbach betreuten Erhaltungs- kultur, Originalherkunft: L|wenbruch W kultur, Originalherkunft: L|wenbruch W Jhnsdorf. Taraxacum hollandicum ist eine Jhnsdorf. 'ie Bltenk|rbe der Art sind recht gro‰wchsige und etwas konkurrenz- sehr kräftig und die Blten durch starke Pol- stärkere Sippe im Vergleich zu vielen ande- lenbildung gekennzeichnet (Foto: Mai 2013, ren Sumpf-L|wenzähnen (Foto: Mai 2013, S. Rätzel). S. Rätzel).

Taraxacum madidum KIRSCH1ER & ŠTċPÁ1EK >Sektion Palustria (H.LI1'B.) 'AHLST.] (Abb. 28A-B) – 1a: T1 fr BR 3642/13 Trechwitz, 'ammwiesen am Streng SW Ort, Wiese am 1W-Rand des 1etzener Sees, direkt 1W der eigentlichen Salzstelle, Ende 04.2007, leg. A. Herrmann, det. (cf.) S. Rätzel (Belegfragment Hb. Ristow); kultiviertes Material (in Pots- dam: Privatgarten Herrmann) vom angegebenen Standort, 04.2008, A. Herrmann & S. Rätzel, det. 10.2009 I. Uhlemann (Hb. Rätzel). 3951/12 1iewisch, druckfeuchte Wiese am O-Ufer des Schwielochsees am SW-Ortsrand, unterhalb des Fahrweges an der Bade-/Bootsanlegestelle, 26.04.2002, leg. S. Rät- zel, det. 10.2009 I. Uhlemann (Hb. Uhlemann); ibid.: leg. 14.05.2008, S. Rätzel (Hb. Rätzel) Abb. 28A (links), 28B (rechts): Taraxacum madidum von den Uferwiesen am Schwieloch- T. madidum wurde vor gut 20 Jahren neu beschrieben (KIRSCH1ER & ŠTċPÁ1EK see bei 1iewisch. 'etails Blten- (A) bzw. Fruchtstand (B): Taraxacum madidum ähnelt 1994; vgl. auch Sektions-Monographie von KIRSCH1ER & ŠTċPÁ1EK 1998). 'ie dem in Brandenburg sehr viel häufigeren T. paucilobum, weicht aber u. a. in der Form und Art hat einen 1achweisschwerpunkt in Sddeutschland, ist aber weiter verbreitet Färbung der Hllen deutlich ab (Fotos: April & Mai 2008, S. Rätzel). 196 197

Taraxacum ostenfeldii RAU1K. >Sektion Taraxacum (Syn.: Sektion Rude- Ob es sich bei den brandenburgischen Vorkommen m|glicherweise um eine ralia KIRSCH1ER, H.ØLLG. & ŠTƞPÁ1EK)] – 1e: T1 fr BE & BR Einschleppung oder sogar den Rest einer Kultur handelt, wird wohl nicht vollstän- weiterer Fundort fr BE: dig geklärt werden k|nnen. 'a es Medoch keine konkreten Verdachtsmomente hin- 3546/11~ Berlin-Sch|renburg >unleserlich, = Sch|neberg?], Laube « >unleserlich], leg. sichtlich einer Einschleppung gibt, erscheint es derzeit ebenso denkbar – auch im 1919, Oskar Schwartz (HBG), det./rev. P. Kirchmeier & H. Øllgaard Hinblick auf den zweiten 1achweis – dass es sich bei den weit vom eigentlichen weitere Fundorte fr BR: Areal abgerckten Vorkommen um indigene Populationen handelte. 'ie Ucker- 2941/1 O Herzsprung, Waldwegrand nahe der Autobahnauffahrt, 12.05.2003, I. Uhle- mark und abgeschwächt auch noch das Ruppiner Land weisen bzw. wiesen Ma Vor- mann (B; UHLEMA11 2003) kommen einer Reihe von vergleichbaren, pflanzengeographisch bedeutsamen Ar- 3241/2 1 Friesack, Stra‰enrand zwischen Zootzen 'amm und Briesener Zootzen, ten auf, wie z. B. von Trifolium rubens und Phelipanche arenaria. 18.05.2013, I. Uhlemann (GLM) Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass eine Angabe von T. ochroleucon bei 4549/34~ Guteborn bei Rohatsch, extensiv genutzte Wiese, 01.05.2000, leg. I. Brunk & Seidl (Hb. Brunk 33/2000), det. I. Uhlemann Friesack (ASCHERSO1 1864) irrtmlich erfolgte (vgl. ASCHERSO1 & GRAEB1ER UHLEMA11 (2003) stellt den ersten rezenten 1achweis der Art fr BR, gesammelt 1898-99). in der Ost-Prignitz bei Herzsprung, vor. Entsprechend des damaligen Kenntnis- Michael Ristow standes fhren RISTOW et al. (2006) sie in der Liste der Arten mit ungeklärtem Status. Veronica orchidea CRA1TZ – 1f: Streichung fr BR 'ie oben aufgefhrte historische Angabe fr BE fehlt in SEITZ et al. (2012). – Am Weinberg bei Freienwalde, als „Veronica spicata var. orchidea“ (SCHULZ 1917) Hingegen wird dort fr das MTB 3447/31 ein rezenter, als indigen eingeschätzter – Am Pimpinellenberg bei Oderberg, 31.07.1914, R. Schulz (B; als: „V. spicata var. orchi- 1achweis dokumentiert, welcher auf UHLEMA11 (1994) basiert. dea“), rev. 2004 M. Ristow (zu V. spicata s. str.); ibid.: Am Pimpinellenberg bei 'ie Art ist aus weiten Teilen 'eutschlands (inkl. BB) belegt und gilt hier nach Oderberg als „Veronica spicata var. orchidea“ (SCHULZ 1917) UHLEMA11 et al. (2016) als zerstreut bis selten vorkommend. Fr die Sippe wird in 'ie Vorkommen dieser Art erreichen gerade noch das sd|stliche Mitteleuropa PHYT1E' & BF1 (2013) eine Verbreitungskarte gebracht, die die hier mitgeteilten (Österreich, vgl. z. B. HARTL & WAGE1ITZ 1965-1974). Ein Auftreten in BR er- bzw. die von UHLEMA11 (2003) bereits publizierten Funde zum Teil enthält. Vor schien somit zwar nicht wahrscheinlich, aber auch nicht v|llig ausgeschlossen. allem die Funde in Sd-BR in naturnaher Vegetation lassen eine Einschätzung als SCHULZ (1917) hat zwei Funde dazu publiziert (s. o.). Weiterhin gibt es die Angabe indigene Sippe fr BB als angemessen erscheinen. in ASCHERSO1 & GRAEB1ER (1898-99) unter ÃVeronica spicata B) hybrida II) Ingo Uhlemann, Peter Kirchmeier, Stefan Rätzel & Hans Øllgaard orchideaµ, deren Vorkommen im nordostdeutschen Flachland als selten angegeben wird. Oben zitierter, von R. Schulz auf dem Pimpinellenberg gesammelter Beleg in B erwies sich allerdings eindeutig als zu V. spicata geh|rig. 'eshalb ist zu vermu- Trifolium ochroleucon HU'S. – 1d: ungeklärt fr BR, aktuell GK „0“ ten, dass auch die zweite Fundmeldung auf einer Verwechslung beruht. Veronica 3042/41~ 1euruppin, 07.1910, R. Schulz (B), conf. M. Ristow orchidea ist damit nicht zur Flora von BR zu zählen. 3049/32 Chorin, 'omäne Buchholz, 07.1890, O. + R. Schulz (B), conf. M. Ristow; ibid.: Michael Ristow bei Chorin auf dem sdwestlich von der 'omäne Buchholz gelegenen Berge, 1890, O. & R. Schulz (SCHULZ & SCHULZ 1896); ibid.: Vorwerk Buchholz bei Bahnhof Chorin, R. u. O. Schulz (ASCHERSO1 & GRAEB1ER 1898-99); ibid.: im Viola Buchholz beim Bahnhof Chorin (GAMS 1924). Erst 1890 das erste Mal fr BR nachgewiesen, sehen SCHULZ & SCHULZ (1896) die Anm.: Zu den Viola-Sippen der moorigen und sumpfigen Standorte (V. palustris Art offenbar als indigen an. Ein weiterer, ebenfalls durch R. Schulz erfolgter Fund s. l. & V. uliginosa) ist eine gesonderte Arbeit in Vorbereitung (RbTZEL et al., in von 1euruppin (s. o.) ist nie publiziert worden. prep.). Hier erfolgen daher nur Ausfhrungen in Kurzform. 'er Status von T. ochroleucum in BR gibt aus heutiger Sicht Medoch Rätsel auf. Eigentlich erreicht die Art in 'eutschland – nach gängiger Meinung – die 1ord- Viola elatior FR. (Abb. 29) – 1a: ehemals T1, Metzt GK „0“ fr BR grenze an der Mittelgebirgsschwelle, die den Brandenburger 1achweisen nächst- 3444/11~ Bredower Forst, 06.1909, R. Becker (B; als: „Viola persicifolia var. elatior Fr.“), gelegenen Fundorte liegen im sächsischen Elbtal und im Harzvorland. conf. M. Ristow 198 199

3544/33 Potsdam, 1euer Garten, leg. Buchholz (B), conf. M. Ristow; ibid.: „bei Potsdam Fr V. elatior waren bislang nur zwei konkrete Fundorte fr BR gemeldet. Fr im neuen Garten (Sch|n bei Ruthe)“ ('IETRICH 1841: 720); ibid.: Boss! die Mitteilung aus dem 1euen Garten in Potsdam fand sich mittlerweile ein Beleg (ASCHERSO1 1859, 1864) im Herbarium Buchholz, ehemals aufbewahrt im Institut fr Ökologie, TU Berlin, 'ie Art ist bereits in RISTOW et al. (2006) enthalten. 'ie zu Grunde liegenden Metzt in B. Interessanterweise kam auch V. stagnina SCHULT. >Synonym: V. persi- Funddaten werden hiermit nachgereicht sowie ergänzt. Zahlreiche dokumentierte cifolia auct.; in RISTOW et al. (2006) unter V. persicifolia SCHREB. gefhrt] im Verwechslungen in anderen Gebieten 'eutschlands zeigen, dass fr die Akzeptanz Potsdamer 1euen Garten vor, wie ein Beleg im Herbar 'ietrich der Universität von Angaben in dieser Verwandtschaftsgruppe (V. elatior, V. stagnina, V. pumila) Potsdam, vermutlich von ihm selbst gesammelt, zeigt. 'arber hinaus konnte ein die Überprfung anhand von Herbarbelegen unerlässlich ist. weiterer Beleg von V. elatior von einem zweiten Fundort in BR eruiert werden, der bislang nicht in die Literatur eingegangen war (s. o.). Fr eine weitere Literatur-Angabe gibt es bislang keinen Herbarbeleg: 2934/21 Kringeldeich bei Lenzen >als V. persicifolia a. elatior (Schtz in POTO1IÉ 1883)]. Michael Ristow

Viola epipsila LE'EB. (Abb. 30A-C) – 1a: T1 fr BR 3449/24 Hohenstein, Bruchwald im „Ruhlsdorfer Bruch“, 04.2011, S. Rätzel (Hb. Rätzel, Hb. Ristow, Belegpflanzen aus späterer 1ach-/Erhaltungskultur) ASCHERSO1 (1864) nennt die Art noch nicht. Später wird die Sippe sowohl in der historischen (z. B. ASCHERSO1 & GRAEB1ER 1898-99) als auch in der Mngeren Literatur (z. B. BE1KERT 1992, FISCHER 2017) immer wieder – z. T. als durchaus häufig bzw. verbreitet – fr BR angegeben oder in Verbreitungsatlanten dokumen- tiert (BE1KERT et al. 1996). 'och schon in RISTOW et al. (2006: 119) wird konsta- tiert: „Viola epipsila: Eine Abgrenzung dieser Art zu der Hybride mit Viola palu- stris ist in der Vergangenheit nicht vollzogen worden, m|glicherweise bezieht sich ein Teil der Meldungen auf diese Sippe“.

Abb. 30A: Viola epipsila aus der von S. Rätzel betreuten Erhaltungskultur, Originalherkunft: Abb. 29: Viola elatior, Bredower Forst, Juni 1909, leg. R. Becker (Scan: B100755118, S. Ruhlsdorfer Bruch. Blattwerk und chasmogame Blte, die tendenziell wesentlich gro‰blti- Bollendorf). ger ist als die von V. palustris (Foto: Mai 2015, S. Rätzel). 200 201

1euere Untersuchungen er- +/- komplett schwärzlich. Krone inkl. Sporn (7)9-15(20) mm lang (in Berlin- gaben, dass fr BB offenbar Brandenburg fast stets sehr klein, nur 9-12 mm lang). Blatt (unterseits), Blten- bislang berhaupt keine ge- stengel direkt unterhalb der Blte und Kelchblattränder kahl bis (selten) zer- sicherten Belege zu V. epipsila streut behaart (an einer Pflanze und auch saisonal schwankend). Vorblätter ca. und auch nicht zur Hybride mit in der Mitte des Bltenstengels inseriert. V. palustris L. vorlagen. Prf- Viola palustris bare Herbarbelege erwiesen 2* Frucht verlängert eif|rmig, apikal +/- gleichmä‰ig konisch zugespitzt, reif sich als fehlbestimmt oder als (1,4)1,6-1,8(2,0) cm lang. Kelchblätter nur basal anliegend, apikal meist deut- nicht sicher zuordenbar. 'abei lich abstehend (auswärts gebogen bis locker abstehend), Ränder nach innen ge- spielt eine Rolle, dass sich – bogen, dadurch spitz wirkend, Spitzen nicht ausgerandet. Samen (reif!) oliv, nach Ansicht des Verfassers – von zerstreut stehenden, schwarzen Papillen gesprenkelt. Krone <15 mm lang. die bisher in der Bestimmungs- Blatt (unterseits), Bltenstengel unterhalb der Blte und Kelchblattränder reich literatur (z. B. ASCHERSO1 & abstehend behaart bis (sehr selten) fast kahl (an einer Pflanze und saisonal GRAEB1ER 1898-99, OBER- schwankend). Vorblätter meist deutlich ber der Mitte des Bltenstiels inseriert. Abb. 30B: Viola epipsila aus der von S. Rätzel be- 'ORFER 1990, MARCUSSE1 & Viola epipsila treuten Erhaltungskultur, Originalherkunft: Ruhls- KARLSSO1 2010, JbGER 2017) Bei der Angabe fr das Quasliner dorfer Bruch. Blte in Seitenansicht mit rosa ber- vorgeschlagene Abgrenzung Moor (vgl. z. B. KI1TZEL 2001, laufenem Sporn (Foto: Mai 2015, S. Rätzel). der Sippen V. palustris, V. epi- FISCHER 2017), direkt an der psila und deren Hybride (welche dort nicht verschlsselt ist) als nicht sicher Landesgrenze zwischen MV und anwendbar erwiesen hat. Genauere Ausfhrungen dazu sind in Vorbereitung (RbT- BR gelegen, wird davon ausge- ZEL et al., in prep.). An dieser Stelle sei aber auszugsweise bereits die relevante gangen, dass die (evtl. mittler- Passage aus der Überarbeitung der Gattung Viola fr die 22. Auflage des „Rothma- weile schon erloschenen) Vor- lers“ vorab mitgeteilt (RbTZEL in MÜLLER et al., in prep). Eine sichere Bestim- kommen von V. epipsila und/ mung nur anhand chasmogamer Blten ist nicht m|glich. oder der Hybride nicht auf bran- Schlssel fr die Sippen der Viola palustris-Verwandtschaft in 'eutschland: denburgischem Territorium exis- 1 Pflanze stark Ausläufer treibend, hochgradig steril (chasmogame und kleisto- tier(t)en. game Blten vertrocknend bzw. verkmmernd), keine Bildung von Frchten 'as bisher einzige gesicherte bzw. (extrem selten) verkmmerte Frchte mit meist nur vereinzelt gebildeten, Vorkommen in BB im Ruhls- sterilen Samen; chasmogame Blten und Blätter sehr variabel. Kronen (10)12- dorfer Bruch konnte mittlerweile 18(24) mm lang. Blätter unterseits, Bltenstengel (v. a. direkt unterhalb der durch Ermittlung der Ploidiestufe Blte) und Kelchblätter variabel abstehend behaart (reich behaart bis fast kahl; abgesichert werden (2n = 24; an einer Pflanze und auch saisonal schwankend) SMOLKA 2017). V. palustris weist Viola ×fennica hingegen eine Ploidiestufe von 1* Pflanze mä‰ig bis stark Ausläufer treibend, fertil (Bildung von Frchten mit 2n = 48 auf (aus anderen Gebie- fertilen Samen aus chasmogamen und kleistogamen Blten), Kronen chasmo- ten von BR ebenso mehrfach ab-

gamer Blten nach der Befruchtung schnell hinfällig (nicht lange trocken haf- gesichert, SMOLKA 2017). tend). Blätter (unterseits), Bltenstengel und Kelchblätter reich behaart bis kahl. Viola epipsila erreicht als eu- Abb. 30C: Viola epipsila aus der von S. Rätzel be- ...... 2 rosibirisch-westamerikanisches, treuten Erhaltungskultur, Originalherkunft: Ruhls- boreales Element in 'eutschland dorfer Bruch. 'etail Blattbehaarung: 'icht abste- 2 Frucht oval, apikal +/- tief ausgerandet bis abgerundet, reif (= aufrecht stehend) die Westgrenze seines Areals und hend behaarte Blattunterseiten sind typisch, das Merkmal ist aber nicht immer ausgebildet (Foto: (0,8)1-1,2(1,4) cm lang. Kelchblätter +/- dicht anliegend, apikal abgerundet bis ist hier als Kaltzeit-Relikt anzu- ausgerandet. Samen (reif!) oliv, durch ganz dicht stehende schwarze Papillen Mai 2015, S. Rätzel). 202 203 sehen (MEUSEL et al. 1978). Sie ist in 'eutschland akut vom Aussterben bedroht (KOR1ECK et al. 1996). Fr Polen ist vorgesehen, die Art in die Liste der besonders geschtzten Arten aufzunehmen (E. KUTA, pers. com. 2016). 'er Kenntnisstand zu V. epipsila fr BR fand bereits Eingang in PHYT1E' & BF1 (2013). Stefan Rätzel

Viola ×fennica F.1YL. (Syn.: Viola ×ruprechtiana BORBÁS; = Viola epipsila LE'EB. × V. palustris L.) (Abb. 31A-C) – 1a: T1 fr BR 3450/43 Mncheberg, Gumnitz, Bruchwald, 21.04.2016, S. Rätzel (Hb. Rätzel) – Anm.: Herkunft befindet sich bei S. Rätzel in Vergleichskultur. 'ie 1omenklatur erfolgt auf der Basis von MARCUSSE1 (2010), wobei er die Schreibung mit Hybridformel prioritär verwendet. Hier hingegen wird die Benut- zung des eigenen, binären 1amens gegenber der Elternformel bevorzugt. Siehe darber hinaus auch die Ausfhrungen unter V. epipsila. In BB und vermutlich in ganz Mitteleuropa – dabei evtl. gebietsweise abwei- chend von den Verhältnissen in 1ordeuropa – zeigt sich die Hybride gegenber dem Elternteil V. epipsila in der aktuellen Landschaft als erheblich konkurrenzstär- ker als das zumeist an den Fundorten nicht mehr existente Torf-Veilchen, wie auch eigene Beobachtungen aus MV und Polen nahelegen. Somit ist sie getrennt als Abb. 31B (links), 31C (rechts): Viola ×fennica aus der Gumnitz bei Mncheberg. B – Chas- zwar hybridbrtige, aber eigenständige Sippe zu bewerten. mogame Blte. C – 'etail Blattbehaarung: 'iese unterliegt auf den Blattunterseiten sehr gro‰en Schwankungen. Im vorliegenden Fall ist sie nur sehr schwach ausgebildet (Fotos: April 2016, S. Rätzel). Zumindest in Mitteleuropa deutet sich zudem an, dass Viola ×fennica – wie ihr Elternteil V. epipsila – reichere, besser basenversorgte Wuchsorte bevorzugt; ganz bodensaure Habitate, in denen V. palustris durchaus noch gedeiht, werden im Ge- biet offenbar gemieden. 'as Vorkommen der Hybride in der Gumnitz konnte mittlerweile durch Er- mittlung der Ploidiestufe abgesichert werden (2n = 36; SMOLKA 2017). Ebenso konnte nachgewiesen werden, dass die Mutterpflanze bei der Hybridbildung V. epipsila war (SMOLKA 2017). In ASCHERSO1 (1864) sowie ASCHERSO1 & GRAEB1ER (1898-99) wird diese Sippe nicht erwähnt. Stefan Rätzel

Viola pumila CHAIX (Abb. 32A-B) – 1a: ehemals T1, Metzt GK „0“ fr BR Fundorte fr BR: 2934/21 Kringeldeich bei Lenzen a. Elbe, 05.1875, Schtz (WU-Halácsy; sub „Viola persicifolia Schk.“), rev. 2005 J. 'anihelka Abb. 31A: Viola ×fennica aus der Gumnitz bei Mncheberg. Habitat und besiedeltes Biotop (Foto: April 2016, S. Rätzel). 204 205

2934/21~ Flora der 1ieder-Elbe, Elbdeich bei Lenzen, 05.1876, Schtz (Herbarium von 2017), Wien/Universität sowie Hall/Tirol (Meweils durch J. 'anihelka revidiert), Spiessen in MSTR; sub „Viola persicifolia Schk.“, Beleg auf einem Bogen mit V. sichern nun die Lenzener Angabe und damit das Vorkommen fr die Art in canina), rev. 2011 J. 'anihelka Brandenburg ab. Sie sind zugleich offenbar die n|rdlichsten bekanntgewordenen 2934/21 1iederelbe, Lenzen auf dem Halbstcken, 05.1881, Herm. Schtz (IBF; Beleg auf einem Bogen zusammen mit Viola stagnina von Olomouc-Lazce aus dem sicheren 1achweise in 'eutschland (1ETPHY' & BF1 2013). Weiter n|rdlich mittleren Mähren), rev. 2005 J. 'anihelka gelegene 1achweise finden sich Medoch noch in Sd-Schweden (WI1' 2010). 'er Fundorte fr ST aus der direkten 1achbarschaft zu BR: Sammler, Hermann Schtz, war Lehrer in Lenzen und Gewährsmann verschiedener 3138/32~ Flora von Havelberg, 1910-12, P. Scheer (B, ex BHU, sub “Viola stagnina”), rev. Artangaben, u. a. fr P. Ascherson (s. FISCHER 2017). 1981 '. Benkert, conf. M. Ristow 3138/32 Havelberg, Mhlenholz, 05.05.1920, H. Bothe (B; sub „Viola persicifolia stag- nina“, „Viola pumila, rev. Hintze“), conf. M. Ristow; ibid.: 22.05.1920, H. Bothe (B; sub „Viola persicifolia“), rev. M. Ristow 3138/44~ Jederitzer Wiesen, 22.05.1920, H. Bothe (B; sub „Viola persicifolia“, auf einem Bogen mit V. stagnina Schult.), rev. M. Ristow 'ie Art ist in den älteren branden- burgischen Floren nicht von Viola stagnina unterschieden worden. ASCHERSO1 & GRAEB1ER (1898-99) beispielsweise fhren sie innerhalb einer sehr weit gefassten V. persici- folia als Synonym unter ÃB) stagni- naµ. Später ist sie mehrfach fr BR angegeben worden, so in BE1KERT (1978: 38) fr die „Wiesen S Glpe (63)“. 'iese Angabe drfte identisch sein mit der Meldung eines Fundes durch 1. Wisniewski im Jahre 1963 aus Glpe (BE1KERT 1992). Aller- dings waren Belege dazu bislang nicht auffindbar oder falsch be- stimmt. Auf den Wiesen um Glpe fand sich in neuerer Zeit nur V. stag- nina sowie deren Hybride mit V. ca- nina (leg. M. Ristow u. a.). 'eshalb wurde V. pumila nicht in die Floren- liste von BB in RISTOW et al. (2006) aufgenommen. Weiterhin existierte eine alte Angabe von Lenzen bei

BECKER (1910), und wohl darauf Abb. 32A: Viola pumila vom Elbdeich bei fu‰end bei GAMS (1925) ohne Mit- Lenzen. Viola pumila (oben) in Mischauf- teilung weiterer 'etails. Belege aus sammlung mit Viola canina, leg. Mai 1876, den Herbarien Mnster (entdeckt Schtz (ex Herbar von Spiessen, MSTR, s.n., Abb. 32B: Viola pumila vom Elbdeich bei Lenzen. 'ie Art ähnelt habituell sehr der V. von U. Raabe, s. auch FISCHER rev./det. J. 'anihelka) (Foto: U. Raabe). stagnina, zu der sie frher lange Zeit gestellt wurde (Foto: U. Raabe). 206 207

'ie 'urchsicht der Belege im Herbar B ergab zudem ältere V. pumila-Belege aus der direkten 1achbarschaft von BR im Bereich der Havelmndung in die Elbe. Auch 1ETPHY' & BF1 (2013) dokumentieren in diesem Elbbereich auf anhaltini- schem Gebiet als rezent markierte 1achweise. Im sdlich angrenzenden Sachsen existiert aktuell noch ein sehr individuenarmes Vorkommen in der Elster-Luppe- Aue sdlich Schkeuditz (RICHTER & SCHULZ 2016). In diesem Licht scheint ein Vorkommen im Raum um Glpe oder andernorts an der Elbe auf brandenburgi- schem Gebiet auch rezent nicht gänzlich ausgeschlossen. 'eshalb sollte dort gezielt nach dieser Art gefahndet werden. 1ach aktuellem Kenntnisstand wird V. pumila in BR als indigen und ausgestorben bzw. verschollen (Kat. 0) angesehen. Michael Ristow & JiĜt 'anihelka

Viola ×scabra F.BRAU1 (Syn.: Viola ×permixta JOR'., = V. hirta L. × V. odorata L.) (Abb. 33A-B) – 1a: T1 fr BR Fundorte fr BR: 3150/13 + 14 Oderberg, Ortslage und W Ort, Hangkante des Uckermärkischen Hgellandes zum Odertal (Oderbruch), mehrfach, leg. 04.1994, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: Abb. 33B: Viola ×scabra vom Odertalrandhang am Mckenbusch n|rdlich Lebus. 'ie 04.2008, S. Rätzel (Hb. S. Rätzel) vielen, dicht angeordneten, recht langen, abstehenden Haare am Blattstiel sind ein Merkmal, 3349/23 Strausberg, zwischen „dem Mllersche(n) Wirtshaus beim Forsthause Blumen- das von Viola hirta vererbt wird, das aber nicht immer ausgebildet ist (Foto: April 2016, S. thal“ und „der Grossen Piche“, mit den Elternarten, 31.05.1896, ASCHERSO1 Rätzel). (1896: IV) 3553/12 Trockenwaldrippe ca. 2 km SW Reitwein, 28.03.2003, S. Rätzel (Hb. Rätzel); 3548/23 Rdersdorf, „nicht selten zwischen den Stammeltern“« „unter den Bäumen am ibid.: 04.2009, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: 06.07.2013, M. Ristow & S. Rätzel Abhange des Alten Grundes“, V. SEEME1 (1892: 43) (obs.) – Anm.: vgl. die Vegetationsaufnahme unter Buglossoides purpurocae- rulea in dieser Publikation. 3553/34 Lebus, Odertalhang 1 des Ortes, Hohlweg am „Mckenbusch“, 21.04.2016, H. Illig & S. Rätzel (Hb. Rätzel) 3653/34 Lossow, Lossower Kurven, S-Hang mit Eichen-Trockenwald, 20.03.1998, S. Rätzel (Hb. Rätzel); ibid.: 04.04.2004, U. 'oyle, M. Ristow & S. Rätzel (Hb. M. Ristow); ibid.: 03.2011, S. Rätzel (Hb. Rätzel) 3753/12 Lossow, Steile Wand, Laubholzgebsche, 04.2001, S. Rätzel (obs.); ibid.: 03.2010, S. Rätzel (Hb. Rätzel) Anm.: 'iese Sippe wurde an den genannten rezenten Fundorten teils schon seit Jahren im- mer wieder beobachtet sowie teils mehrfach gesammelt und ist sehr beständig. 'ie Fundan- gaben stellen eine Auswahl fr die entsprechenden MTBQ dar. Im Umfeld dieser Fundorte kommen meist auch beide Eltern vor; teils direkt vergesellschaftet. Fundort fr das angrenzende polnische Gebiet: 3050/42 und/oder 3051/33~ „V. hirta × odorata. In ungeheurer Menge an den Abhängen zwischen Bellinchen und 1ieder-Lbbichow >aktuell: Bielinek und Lubiechyv 'olny], viel zahlreicher als die Stammformen“, SCHULZ (1919: 95) 'ie Hybride aus Viola hirta und V. odorata s. str. bildet sich an den gemeinsamen Abb. 33A: Viola ×scabra vom Odertalrandhang am Mckenbusch n|rdlich Lebus. 'ie Sippe Wuchsorten der Eltern offenbar relativ leicht und ist – soweit bekannt – meist voll ist äu‰erst vielgestaltig. Relativ kurze Ausläufer (im Bild links freigelegt) und glänzende fertil und kann dann ber Rckkreuzungen Hybridschwärme aufbauen (vgl. schon Blattoberseiten sind Merkmale von Viola odorata, die aber nicht immer ausgebildet sein die Anm. in ASCHERSO1 1864). Auch in BR finden sich – neben morphologisch +/- mssen (Foto: April 2016, S. Rätzel). intermediär stehenden Exemplaren, wie im Falle des Materials vom Mckenbusch 208 209

(Abb. 33A+B) – Pflanzen, die in ihren äu‰eren Merkmalen (Me nach Fall) mal zu dem einen und mal zu dem anderen Elternteil tendieren. Auch die Ausläuferbil- dung – ein Merkmal von V. odorata – ist nicht konstant zu beobachten. 'agegen vereint die häufig festzustellende Behaarung aus längeren abstehenden Haaren und krzeren umgebogen-anliegenden Trichomen offensichtlich die Anteile beider Eltern. An den Fundorten kann die Sippe stellenweise gegenber den Eltern domi- nieren oder sogar ohne diese auftreten. Anders als in manchen Regionen des deut- schen Hgellandes (RbTZEL, unver|ff.) ist eine lokale 'ominanz aus BR bisher noch nicht bekannt geworden, wohl aber aus dem angrenzenden, Metzt polnischen Gebiet (s. o.). ASCHERSO1 (1864: 69) nennt – mit einer längeren Anm. – nur einen, heute zu Polen geh|rigen Fundpunkt: „Gebsche, sehr selten. O>der]. Sf. >= Sommerfeld/ 1iederlausitz, aktuell Lubsko/Polen] Haselgebsche auf festem Lehmboden am Treibehgel zahlreich mit V. hirta L. Hw.! >= Hellwig, Friedrich/Sommerfeld, Triebel]“*. ASCHERSO1 & GRAEB1ER (1898-99: 498) notieren nur: „V. hirta × V. odorata (V. permixta). Hin und wieder unter den Eltern“. RISTOW et al. (2006) listen die Sippe bereits auf, ohne einen Verweis auf die zu Grunde liegende ältere Literatur bzw. rezente Funde zu geben. In BR sind Vor- Abb. 34A: Gagea marchica aus dem Kleistpark in Frankfurt/O.. Charakteristisch sind die kommen bisher v. a. vom Odertalrand im Gebiet von Frankfurt/O. bis Lebus do- einzeln gebildete, gro‰e Erneuerungszwiebel pro Pflanze und der vielbltige Bltenstand kumentiert (s. o.). 'ie Sippe drfte aber – wenigstens lokal in den Häufungszentren (Foto: April 2016, S. Rätzel). des Vorkommens von V. hirta – noch gelegentlich zu finden sein. Stefan Rätzel & Michael Ristow

4. Literaturberichte

Gagea marchica HE1KER, KIESEW., U. RAABE & RbTZEL (Abb. 34A-B) – 2a: T1 fr BR 'ie Sippe wurde von Uwe Raabe 2008 im Gebiet entdeckt, von S. Rätzel in ihrer Eigenständigkeit herausgearbeitet und schlie‰lich von HE1KER et al. (2012) be- schrieben. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um einen nacheiszeitlich hybrido- gen entstandenen Endemiten der Lebuser Platte. Leider ist die in HE1KER et al. (2012) abgebildete Verbreitungskarte insgesamt falsch, weil alle Fundpunkte eine Reihe zu weit nach links gerutscht sind. 'ie Punkte entsprechen nummerisch zwar den korrekt wiedergegebenen 1otierungen in der textlichen Fundpunktauflistung, die Beschriftung der Spalten in der Verbreitungskarte ist aber falsch. 'ie mit “54” bezeichnete Spalte betrifft real die “53er”Reihe usw. nach links fortlaufend. 1eben der Abbildung von G. marchica in HE1KER et al. (2012) findet sich eine weitere in

RbTZEL (2017). Abb. 34B: Gagea marchica aus dem Kleistpark in Frankfurt/O. 'ie Bltenstandsbasis mit zahlreichen Trag- und Hochblättern ist ein Merkmal des Elternteils G. pratensis s. l. (Foto: * >] = Einfgungen durch die Verfasser. April 2016, S. Rätzel). 210 211

Zu den in der Originalbeschreibung zitierten Fundorten ist zwischenzeitlich noch folgender hinzugekommen: 3653/13 Frankfurt/O., Lebuser Vorstadt, Anlagen S der Goepelstra‰e im Bereich des ehem. Krankenhauses (heute Sitz Stadtverwaltung Frankfurt/O.), 04.2012, S. Rätzel (obs.) Am neuen Fundort konnte die Art bislang nur selten mit Blten beobachtet und somit sicher zugeordnet werden. 'urch eine häufige Mahd und einer damit einher- gehenden starken Aushagerung des Standortes tritt sie dort meist nur steril auf. 'erartige Wuchsorte k|nnten auch noch andernorts existieren. Eine Zuordnung nach rein vegetativen Pflanzenteilen ist – nach bisheriger Kenntnis – bei G. mar- chica nicht m|glich. 'ie Art ist Mngst an mehreren ihrer Fundstellen durch die Umstellung von re- gulärer Mahd auf Mulchverfahren (mehrere Fundstellen in Frankfurt/O.), durch immer frhere Erstmahd an den Wuchsorten (Seelow) sowie durch 1utzungsauf- lassungen und/oder starke lokale Eutrophierungen im Bestand verstärkt bedroht. Eine Fundstelle (Treplin) ist zwischenzeitlich vermutlich bereits durch umfangrei- che Erdarbeiten vernichtet worden. Stefan Rätzel

Phelipanche bohemica (ýELAK.) HOLUB & ZÁZVORKA (Abb. 35A-B) – 2a: T1 fr BR Anm.: 'ie 1omenklatur folgt HOLUB (1979). Abb. 35A (links), 35B (rechts): Phelipanche bohemica vom Saugrund bei Bad Freienwalde. Erst nach der Arbeit von RbTZEL & ZIMMERMA11 (1999) wurde berregional A – Habitus mit dem arttypisch kompakt bleibenden, dichtbltigen Bltenstand. B – 'etail durch J. Pusch (Bad Frankenhausen) in partieller Zusammenarbeit mit dem Autor aus dem Bltenstand mit kräftig grau bis purpurn berlaufenen Kelchen und ebenso berlau- die Eigenständigkeit von Ph. bohemica gegenber Ph. purpurea (JACQ.) SOJÁK neu fenem Stängel sowie farblich deutlich abgesetzter 1ervatur der Kronenblätter (Fotos: Juli herausgearbeitet bzw. reinstalliert (PUSCH 2006). Vorher war es weitgehend allein 1995, S. Rätzel). der tschechische Orobanchen-Spezialist JiĜt Zázvorka (PrĤhonice), der die von Am hiermit beispielhaft dokumentierten „klassischen“ Fundort im Saugrund bei ýELAKOVSKÝ (1879) als Art (sub Orobanche bohemica ýELAK.) beschriebene Bad Freienwalde ist P. bohemica bereits seit dem 19. Jhd. bekannt (s. u.) und Sippe anerkannte und von Phelipanche (Orobanche) purpurea abtrennte >z. B. wurde zwischenzeitlich sogar schon korrekt bestimmt und herbarisiert (vgl. auch ZÁZVORKA 2000 – sub Phelipanche purpurea subsp. bohemica (ýELAK.) ZÁZVOR- RbTZEL & ZIMMERMA11 1999). So etwa: KA]. Zwischenzeitlich war die Sippe negiert worden, woran vermutlich auch Paul 3250/11 bei Bad Freienwalde a. d. O. an den sdwestlichen Abhängen der Weinberge spärl., 1914, R. Schulz (B, sub „O. bohemica ýELAK.“) Ascherson einen erheblichen Anteil hatte (vgl. z. B. ASCHERSO1 & GRAEB1ER 3250/11 Bad Freienwalde, Saugrund, 3 Einzelfundstellen, 08.07.1995, S. Rätzel (Hb. 1898-99). Er (und andere) schlugen die Sippe uneinheitlich mal zu Orobanche Rätzel, 1o. 2001, sub Orobanche purpurea JACQ.; rev. 29.07.1995 H. Uhlich, (Phelipanche) purpurea, mal zu Orobanche arenaria BORKH. >= Phelipanche sub. Orobanche purpurea var. bohemica, Hb. Rätzel, 1o. 2001); ibid.: arenaria (BORK.) POMEL]. Wegen der generell sehr gro‰en Seltenheit der Sippe 08.07.2001, S. Rätzel (Hb. Rätzel, 1o. 2262, sub Orobanche „bohemica“, Hb. herrschte so ber viele Jahrzehnte Unsicherheit bzw. Unkenntnis. Rätzel, 1o. 2262 – Anm.: 'avon Material fr '1A-Untersuchungen an J. In BR kommen sowohl P. purpurea als auch P. bohemica vor. Ihre konkrete Pusch/Bad Frankenhausen & 1. Schneeweiss/Wien, Hb. WU abgegeben.) historische und aktuelle Verbreitung in BR ist neu aufzuarbeiten, weil auch zu den Ph. bohemica wurde bis ca. 2007 bei Bad Freienwalde zusammen mit Ph. arenaria an mehreren Einzelfundstellen nachgewiesen; Ph. purpurea s. str. fehlt hier hinge- Ausfhrungen in PUSCH (2006, 2009) neue Erkenntnisse hinzugekommen sind. Ein gen. 'ie B|hmische Sommerwurz besa‰ in BR mehrere, durch Belege gesicherte derartiger Beitrag ist in Vorbereitung (RbTZEL, in prep.). Fundstellen und kommt – soweit bekannt – heute nur noch in einem Fundgebiet 212 213 h|chst unstet mit einzelnen blhenden Exemplaren vor (RbTZEL, unver|ff.). Auf ist in BB die Ãpinetorum߫-Sippe zumindest in den Sandgebieten das dominierende der Grundlage bis dato unver|ffentlichter 'aten erfolgte seinerzeit die Gefähr- Taxon, wobei auch P. aquilinum subsp. aquilinum – namentlich an frischen bis dungseinschätzung in RISTOW et al. (2006, sub Orobanche bohemica). nassen Standorten – häufig anzutreffen ist. Allerdings lassen uns die Beobachtung Obwohl die Sippe in Mngerer Zeit in der Literatur teils ausfhrlich beschrieben von vermeintlichen Zwischenformen, u. a. in Vorpommern (Peenegebiet, 08.2017, und auch mehrfach typisch abgebildet wurde (z. B. PUSCH 2006), wird sie bis heute S. Rätzel & B. Kreinsen, Hb. Rätzel) und BR (Schlaubetal, 09.2002, S. Rätzel, Hb. immer noch |fter missverstanden und fehlbestimmt. So stimmt z. B. die Benen- Rätzel) in einer eigenen Beurteilung vorerst zurckhaltend sein. Trotzdem soll nung der auf dem Foto zu sehenden Phelipanche-Sippe in ROH1ER (2014: 28, Abb. hiermit auf die offenbar eigenständige Sippe mit vielleicht deutlich abweichender 11) nicht. Abgebildet ist Ph. arenaria. Ökologie aufmerksam gemacht werden, bildet diese doch z. B. erhebliche Anteile Fr den Erhalt von Ph. bohemica besitzen sowohl BR als auch 'eutschland an der pflanzlichen Biomasse in BB, was fr verschiedentliche Fragestellungen eine erhebliche weltweite Mitverantwortung, der sie aktuell Meweils nicht nach- relevant sein k|nnte. kommen. Zur Seltenheit – aktuell sind weltweit nur ca. 20-25 Vorkommen bekannt Es wird weiterer Untersuchungsbedarf gesehen. – und Gefährdung vgl. PUSCH (2006). Stefan Rätzel & Michael Ristow Stefan Rätzel Rubus Pteridium aquilinum (L.) KUH1 subsp. pinetorum (C.1.PAGE & R.R.MILL) Stefan Rätzel (alle Beiträge) J.A.THOMSO1 >= Pteridium pinetorum C.1.PAGE & R.R.MILL; Pte- Anm. zu den nachfolgenden Literaturverweisen: ridium pinetorum subsp. osmundaceum (CHRIST) C.1.PAGE; Pteri- 'ie letzten umfangreichen Beiträge zur Gattung Rubus fr BR stammen von dium aquilinum subsp. latiusculum ('ESV.) C.1.PAGE] – 2a: T1 fr STOHR (1981, 1984). Weitere Arbeiten zur brandenburgischen Rubus-Flora von BE & BR ihm konnten – wegen eines späteren, sehr schweren Augenleidens – leider nicht Es ist seit langem bekannt, dass der kosmopolitisch verbreitete Adlerfarn (Pteri- mehr publiziert werden. 'as Herbar wurde nach B bernommen. dium aquilinum s. l.) systematisch nicht einheitlich ist (z. B. TRYO1 1941). Beson- Seit den 1980er Jahren ist die bathologische Forschung in Mitteleuropa und ders in englischsprachiger Literatur wurde das Aggregat in den letzten 20 Jahren teils darber hinaus bekanntlich extrem fortgeschritten. Somit sind auch fr BB mehrfach vorgestellt (PAGE 1997; THOMSO1 2004, 2008). FRA1K (2008) greift die neue Aspekte relevant. Leider fanden in der 1eubearbeitung der Flora der Prignitz Ergebnisse dieser Arbeiten auf und weist darauf hin, dass auch in 'eutschland aus (FISCHER 2017) die teilweise umfangreichen brandenburgischen Angaben in der dem Pteridium aquilinum-Aggregat mehrere Sippen vorkommen. Er folgt der grundlegenden Gattungsbearbeitung fr MV (HE1KER & KIESEWETTER 2009) – Gliederung von PAGE (1997) und akzeptiert Pteridium pinetorum als Art mit zwei insbesondere aus den ehemals zu Mecklenburg geh|rigen Teilen der Prignitz – Subspezies im Gebiet, der Typussippe und der Subspezies osmundaceum. Hinge- keine Bercksichtigung. 'arum haben die Herausgeber entschieden, die entspre- gen folgen JbGER (2017) sowie HA1' & BUTTLER (2009) dem Gliederungsvor- chend hier im Kontext stehenden Sippen einzeln aufzufhren, auch wenn in schlag von THOMSO1 (2008), der die Typussippe von P. pinetorum auf Subspe- HE1KER & KIESEWETTER (2009) fr heute brandenburgisches Gebiet nicht zu allen ziesebene zu P. aquilinum stellt sowie die alte, Christsche osmundaceum-Sippe und Arten konkrete Fundangaben erfolgen, sondern oft nur Einträge in Verbreitungs- die nordamerikanische Pteris latiuscula 'ESV. (bzw. deren Umkombinationen) mit karten und verbale Angaben in extremer Kurzform vorliegen. Au‰erdem werden selbiger synonymisiert. die in PE'ERSE1 et al. (1999) meist „am Rande“ fr BR gemachten Angaben zu FRA1K (2008) listet unter dem 1amen ÃPteridium pinetorum ssp. osmun- diversen Arten bercksichtigt. 'a in dieser Quelle explizit bei bestimmten Sippen daceumµ folgenden, im Herbar Halle deponierten Beleg: fr BR auf ein ausschlie‰lich synantrophes Vorkommen verwiesen wird, lassen Fundort fr BE: sich indirekt bei anderen Taxa teilweise Rckschlsse auf die Etablierung in BB In collibus cervis prope Berol. 1821, leg. (o. J.) '. F. L. v. Schlechtendal (HAL 095606). machen – etwa im Abgleich mit den Angaben in HE1KER & KIESEWETTER (2009) 'ieser kann – unter explizit vorläufiger Übernahme der 1omenklatur in JbGER sowie in der aktuellen Bearbeitung der Gattung Rubus durch WEBER (2016). Ein- (2017) – als Referenzbeleg fr P. aquilinum subsp. pinetorum fr BB (BE) gelten. schränkend muss Medoch angemerkt werden, dass in letztgenannter Arbeit bewusst Auch wir gehen fr BB derzeit davon aus, dass mindestens zwei verschiedene nicht alle in 'eutschland vorkommenden Rubus-Arten bercksichtigt wurden. Fr Sippen vorkommen. Folgt man der aktuellen Unterscheidung in JbGER (2017), so zahlreiche, in 1ETPHY' & BF1 (2013) nicht enthaltene Sippen existieren Arbeits- 214 215 karten, die ber die Internetseite 1ETPHY' & BF1 (2017): 'eutschlandflora.de Rubus ferocior H.E.WEBER – 2e: T1 (vorher ungeklärt) fr BR einsehbar sind. Sie wurden fr die hier vorgenommenen Einschätzungen eruiert, Fr die bereits in RISTOW et al. (2006) fr das Gebiet als nicht etabliert bzw. mit sind aber in vielen Fällen gegenber anderen Quellen (z. B. HE1KER & KIESE- dem Status ungeklärt gefhrte Sippe erbringen HE1KER & KIESEWETTER (2009) WETTER 2009) unvollständig und somit teils wenig repräsentativ. drei neue Fundpunkte in 1-BR. Alle liegen im räumlichen Zusammenhang mit Fr folgende, in SEITZ et al. (2012) fr BE dokumentierte 1eunachweise oder Vorkommen der besonders im Sden von Westmecklenburg an der Grenze zu BR generelle Statusänderungen von Rubus-Sippen in BR gegenber RISTOW et al. gehäuft vorkommenden Art. (2006) werden an dieser Stelle keine Ausfhrungen gemacht, da zu diesen keine Aus diesem Grunde wird fr die weit verbreitete Art des nordwestlichen Mittel- weiteren Erkennisse vorliegen: R. dumetorum WEIHE s. l., R. fasciculatiformis europas obige Statusänderung fr BR vorgeschlagen. H.E.WEBER, R. plicatus WEIHE & 1EES fo. longipetiolatus (HÜLSE1) 1EUMA11 >= Anzumerken hierzu ist Medoch, dass WEBER (2016: 105) die in 1-BR befindli- R. plicatus WEIHE & 1EES var. longipetiolatus (HÜLSE1) LACKOWITZ]. chen Funde nicht erwähnt und wohl deshalb ausfhrt: „wohl (1)†? Br: Autobahn- parkplatz n|rdlich 'reieck Spreeaue“. Vergleichbar äu‰ern sich PE'ERSE1 et al. Rubus Sektion Corylifolii LI1'L. (Rubus corylifolius agg. – Haselblatt- (1999: 97): „Synanthrop in Brandenburg“. brombeeren) Rubus horridus SCHULTZ – 2e: T1 (vorher ungeklärt) fr BR Rubus anhaltianus H.E.WEBER – 2d: ungeklärt fr BR 'ie bereits in RISTOW et al. (2006) fr das Gebiet als nicht etabliert bzw. mit dem 4549/14 O Ruhland, Stra‰e nach Schwarzbach, lichtungsartige Freifläche am n|rdlichen Status ungeklärt gefhrte Sippe wird bei PE'ERSE1 et al. (1999) BR bezogen als Stra‰enrand, 2010, leg. F. W. Sander, det. 2011 H. E. Weber indigen ausgewiesen. Weiterhin schätzen sie ein, dass die Funde in ST die Sd- Fr die erst 2010 beschriebene, in 'eutschland v. a. aus ST sowie aus TH bekannte westgrenze der Gesamtverbreitung markieren. 1ach WEBER (2016) reicht das Art (WEBER 2016) dokumentiert F. W. Sander in OTTO (2012: 160) o. g. 1achweis Areal der Art sogar noch weiter nach Sden (TH). Auch er schätzt den Status der als Erstnachweis fr die Oberlausitz und fr BR. Gleichzeitig wird mitgeteilt, dass Sippe fr BR als indigen ein. HE1KER & KIESEWETTER (2009: 208) nennen zwar das Vorkommen 2011 durch Abschieben komplett vernichtet wurde. 'er Status der fr unser Gebiet keine Funde, erwähnen aber, dass der locus classicus dieser „im Sippe in BR lässt sich aus diesen 'aten nicht ableiten. Gleiches gilt nach OTTO n|rdlichen Mitteleuropa weit verbreiteten Art“ beim „Belvedere bei Broda (1eu- (2012) fr ihren Gefährdungsgrad in der Oberlausitz. Entsprechend der Fundzitie- brandenburg)“ und somit unweit der brandenburgischen Landesgrenze liegt. rung in OTTO (2012) ist anzunehmen, dass entsprechendes Herbarmaterial existiert. Zusammenfassend wird aus arealgeographischen Grnden fr R. horridus obige 'er/die Hinterlegungsort(e) sind Medoch nicht konkret angegeben. WEBER (2016) Statusänderung fr BR vorgeschlagen. stuft die Sippe als indigen ein.

Rubus lidforssii (GELERT) LA1GE >Autorenzitat nach IP1I (2017): R. Rubus dethardingii E.H.L.KRAUSE – 2e: T1 (vorher ungeklärt) fr BR lidforssii GELERT] – 2e: T1 (vorher ungeklärt) fr BR Fr die bereits in RISTOW et al. (2006) fr BR als nicht etabliert bzw. mit dem Fr die bereits in RISTOW et al. (2006) fr das Gebiet als nicht etabliert bzw. mit Status ungeklärt gefhrte Sippe erbringen HE1KER & KIESEWETTER (2009) vier dem Status ungeklärt gefhrte Sippe erbringen HE1KER & KIESEWETTER (2009) neue Fundpunkte in 1-BR. Alle liegen im räumlichen Zusammenhang mit Vor- zwei neue Fundpunkte in 1-BR. 'avon liegt einer im räumlichen Zusammenhang kommen der in ganz MV insgesamt häufigen Art. PE'ERSE1 et al. (1999: 91), die mit Vorkommen der v. a. im |stlichen Teil von MV zerstreut bis lokal häufig (R- die Art als indigen fr 'eutschland ansehen, bemerken: „« im Sden bis sdlich gen, Usedom) nachgewiesenen Art. Berlin“. SEITZ et al. (2012) fhren sie allerdings fr BE selbst nicht auf. In 1ETPHY' & BF1 (2017) dokumentieren zwei 1achweise in BR (Quelle: G. 1ETPHY' & BF1 (2017) werden mehrere 1achweise fr BB dokumentiert. WEBER Stohr). PE'ERSE1 et al. (1999) fhren die Art fr BR als indigen. 'eshalb wird fr (2016) schätzt die Art fr BR als indigen ein. die in Mitteleuropa (& Sdschweden) weit verbreitete Sippe obige Statusänderung Aus diesen Grnden wird fr die weit verbreitete, nord- und mitteleuropäische fr BR vorgeschlagen. Rubus-Art obige Statusänderung fr BR vorgeschlagen. Ergänzend sei darauf verwiesen, dass in WEBER (2016) die Sippe nicht aufge- fhrt ist. 216 217

Rubus pruinosus ARRH. – 2d: ungeklärt fr BR Rubus aphananthus WALSEMA11 & STOHR ex MARTE1SE1 >R. aphanan- HE1KER & KIESEWETTER (2009: 228) dokumentieren einen Fundpunkt im MTB thus STOHR & WALSEMA11 ined., R. aphananthus WALSEMA11 & 2746/31 fr die „weit verbreitete atlantische Art“, ohne Medoch genaue 'aten zu STOHR ined.] – 2a: T1 fr BR liefern bzw. auf entsprechende Belege zu verweisen. 1ETPHY' & BF1 (2017) HE1KER & KIESEWETTER (2009) weisen zahlreiche MTB-Angaben im 1ordwesten dokumentieren mehrere 1achweise aus BR und TH. 'eshalb wird vorgeschlagen, von BR aus, zitieren aber hierfr keine konkreten Funde. PE'ERSE1 et al. (1999) R. pruinosus mit obigem Status in die Liste der Arten von BR aufzunehmen. nennen allgemein das westliche BR – im Anschluss an Vorkommen in ST – als Ergänzend sei darauf verwiesen, dass WEBER (2016) die Sippe fr BB nicht Vorkommensgebiet und fhren sie auch fr BR als indigene Sippe. Gleiches erfolgt nennt. durch WEBER (2016) fr BR. 'arber hinaus sind in 1ETPHY' & BF1 (2017) mehrere 1achweise in BB dokumentiert. BE betreffend sind in SEITZ et al. (2012) bereits zwei rezente Rasternachweise im T1-Status ausgewiesen. Rubus raunkiaeri (FRI'.) GUST. >Autorenzitat nach IP1I (2017): R. Aus arealgeographischen Grnden wird R. aphananthus im Kontext mit den raunkiaeri FRI'.] – 2a: T1 fr BR Angaben in der genannten Literatur fr BB als indigen eingestuft. Fr die von HE1KER & KIESEWETTER (2009) als ÃWestbaltische Regionalartµ be- zeichnete Sippe markieren die von den Autoren mitgeteilten Funde die absolut sdliche Arealgrenze. Sie dokumentieren fr BR zwei Kartenpunkte und verweisen Rubus dravaenopolabicus WALSEMA11 & STOHR ex HE1KER & KIESEW. zusätzlich im Text darauf, dass sie R. raunkiaeri im Perleberger Raum, der sdlich nom. inval. >nach IP1I (2017): R. dravaenopolabicus WALSEMA11 an das von ihnen kartographisch dargestellte Untersuchungsgebiet angrenzt, beson- ex HE1KER & KIESEW. nom. inval.; R. dravaenopolabicus STOHR et ders häufig gefunden haben. Genaue Fundangaben hierfr oder entsprechende WALSEMA11 ined.] – 2a: T1 fr BR Herbarverweise werden allerdings nicht mitgeteilt. Trotzdem wird hiermit fr R. 3340/43 3 km SW Stechow, an der F188, 13.08.1982, leg. G. Stohr no. 636 (sub R. gratus; raunkiaeri obiger Status fr BB vorgeschlagen. Hb. H. E. Weber, Metzt in B) HE1KER & KIESEWETTER (2015) beschreiben die bereits von den Batologen Gerrit Ergänzend sei darauf verwiesen, dass WEBER (2016) die Sippe nicht auffhrt. Stohr († 2014) und Eckhart Walsemann († 2004) mit dem 1amen Rubus dravae- nopolabicus provisorisch benannte Art ausfhrlich (STOHR 1989, sub R. cimbricus; Rubus L. Sektion Rubus (Rubus fruticosus agg. – Brombeeren) PETERSE1 et al. 1999). Obwohl WEBER (2016) diesen 1amen kommentarlos ber- nimmt, ist die Beschreibung formal erneut ungltig, weil der Holotypus nicht ein- Rubus anisacanthos G.BRAU1 >die Sippe ist in IP1I (2017) nicht aufge- deutig festgelegt wurde. 'amit ist die Sippe bis heute nicht gltig beschrieben. fhrt] – 2d: ungeklärt fr BR 'ie – ungeachtet der nomenklatorischen Unzulänglichkeiten – bereits recht gut bekannte Art ist in 'eutschland in den Bundesländern 1I (ausgeprägter Schwer- 2735/42 Gro‰ Warnow, leg. (o. J.) Henker & Kiesewetter (Hb.?) punkt im Ostteil/Wendland), MV, ST und BR (1W & W) nachgewiesen (PE'ER- In HE1KER & KIESEWETTER (2009) wird benannter Fundort ausdrcklich fr das SE1 et al. 1999, HE1KER & KIESEWETTER 2009, 2015). Ferner zitieren HE1KER & grenznahe nordwestliche BR erwähnt und in der Verbreitungskarte dokumentiert KIESEWETTER (2015) einen Fund aus Schweden. (vgl. auch 1etPhy' & Bf1 2017, Quelle: G. Stohr). Er liegt allerdings von weite- ren Funden deutlich isoliert. Fr das brandenburgische Gebiet werden in HE1KER & KIESEWETTER (2015) insgesamt sieben Aufsammlungen dieser zur Sektion Rubus, Serie Sprengeliani, Eine Aussage zum Status der Sippe in BB lässt sich Medoch aus HE1KER & geh|rigen Art zitiert. PE'ERSE1 et al. (1999: 38) geben sie fr BB wie folgt an: „« KIESEWETTER (2009) nicht entnehmen. 'ie Autoren sehen die Sippe fr Mecklen- in den Kreisen Rathenow und 1euruppin in Brandenburg“ vorkommend. WEBER burg aber als indigen an. (2016) fhrt die Sippe fr BR als indigen. In BR und ST hat besonders G. Stohr die Ergänzend sei darauf verwiesen, dass WEBER (2016) die Art fr BR nicht er- Sippe mehrmals gesammelt (Herbar Stohr, Metzt B). wähnt. Aus arealgeographischen Grnden wird R. dravaenopolabicus in BB im Kon- text mit den Angaben in der genannten Literatur als indigen eingestuft. Als Refe- renzbeleg fr BR sei die o. g. Aufsammlung zitiert. 218 219

Rubus gratus FOCKE – 2e: T1 (vorher ungeklärt) fr BR Auch in 1ETPHY' & BF1 (2017) wird fr BB ein Fundort (2 Rasterfelder be- 'ie von den Britischen Inseln bis O-Polen verbreitete Art wird in RISTOW et al. treffend) dokumentiert (Quelle: G. Stohr). 'eshalb wird fr R. muenteri in BB (2006) als nicht etabliert bzw. mit dem Status ungeklärt gefhrt. HE1KER & obiger Status vorgeschlagen. KIESEWETTER (2009) dokumentieren zahlreiche Fundpunkte fr das nordwestliche Ergänzend sei darauf verwiesen, dass WEBER (2016) die Art fr BR nicht er- BR, die im räumlichen Zusammenhang mit gro‰flächigen Vorkommen im angren- wähnt. zenden Mecklenburg stehen. 1ETPHY' & BF1 (2017) weist mehrere 1achweise in BB aus (Quelle: G. Stohr & E. Walsemann). Rubus pallidus WEIHE >nach IP1I (2017): R. pallidus WEIHE & 1EES ex WEBER (2016) nennt fr die Art zwei Funde im Gebiet: Brandenburg (Stadt) BLUFF & FI1GERH.] – 2e: T1 (vorher ungeklärt) fr BR sowie Btzow >richtig: B|tzow] bei Berlin. Er schätzt sie, wie auch PE'ERSE1 et Fr die bereits in RISTOW et al. (2006) fr das Gebiet als nicht etabliert bzw. mit al. (1999), als indigen fr BB ein. dem Status ungeklärt gefhrte Sippe erbringen HE1KER & KIESEWETTER (2009) 'eshalb wird obige Statusänderung fr R. gratus in BB vorgeschlagen. zwei neue Fundpunkte in 1-BR. 'avon liegt einer im 1W von BR im räumlichen Anmerkung zu „Btzow“: Btzow ist ein Tippfehler, der bereits in vorherigen Zusammenhang mit einem Verbreitungsschwerpunkt in W-Mecklenburg. OTHMALER Auflagen des Kritischen Bandes und des Grundbandes vom "R " enthal- 1ETPHY' & BF1 (2017) dokumentieren mehrere 1achweise in BR (Quelle: G. EBER ten ist. 'er Fehler geht zurck auf W (1985: 124): 'ort wird „ein isoliertes Stohr). PE'ERSE1 et al. (1999) fhren sie fr BR als indigene Sippe. 'eshalb wird Vorkommen im mittleren Brandenburg bei Btzow im Raum Oranienburg“ fr die weit verbreitete, europäische Sippe obige Statusänderung fr BR vorge- genannt, unter "Exemplarische Belege" steht aber als Originalquelle „Mittleres schlagen. Ergänzend sei Medoch angemerkt, dass WEBER (2016: 92) fr BB nur Brandenburg, zw. B|tzow und Sch|nwalde, 29.7.1981, STOHR 578 (BHU, We)“. folgende Angabe auffhrt: „Br: Belzig (verschleppt?)“. 'a es bei Berlin und im Raum Oranienburg keinen Ort namens Btzow gibt, handelt es sich eindeutig um den n|rdlich von Sch|nwalde gelegenen Ort B|tzow. Rubus pseudothyrsanthus (FRI'. & GELERT) FRI'. & GELERT – 2d: unge- klärt fr BR Rubus maassii FOCKE ex BERTRAM – 2d: ungeklärt fr BR 2736/31 Reckenzin, Ortseingang, ein gro‰es Gebsch, 2000, Henker & Kiesewetter (Hb.?) 2735/44 Gro‰ Warnow, S des 'orfes an der B 5, 1999, Henker & Kiesewetter (Hb.?) HE1KER & KIESEWETTER (2009) – als auch 1ETPHY' & BF1 (2017, Quelle: G. HE1KER & KIESEWETTER (2009) dokumentieren o. g. Fundpunkt in 1W-BR (vgl. Stohr) – dokumentieren o. g. Fundpunkt in 1W-BR fr die von ihnen als Regional- auch 1ETPHY' & BF1 2017, Quelle: G. Stohr), fr die – nach ihren Ausfhrungen sippe des westlichen Ostseeraumes eingeschätzte Art. 'as Vorkommen markiert – in ganz MV in sehr starker Ausbreitung befindliche europäische Art. Ob ein Be- einen sd|stlichen Arealrand der in 1W-Mecklenburg zerstreut nachgewiesenen leg existiert, ist der Quelle nicht zu entnehmen. PE'ERSE1 et al. (1999) und WEBER Brombeere. Ob ein Beleg existiert, ist der Quelle nicht zu entnehmen. 'eshalb wird (2016) nennen die Sippe fr BB nicht. Allerdings dokumentieren PETERSE1 et al. fr R. pseudothyrsanthus in BB obiger Status vorgeschlagen. (1999) im mittleren Teil von ST ein bis kurz vor die Landesgrenze zu BR reichen- Ergänzend sei darauf verwiesen, dass WEBER (2016) die Art nicht auffhrt. des und durchaus häufiges Vorkommen. Zusammenfassend wird deshalb fr R. maassii in BB obiger Status vorgeschla- Rubus radula WEIHE var. microphyllus LI1'EB. >die var. in BUTTLER & gen. THIEME et al. (2017) sowie in IP1I (2017) nicht aufgefhrt; 1omen- klatur nach PE'ERSE1 et al. (1999) – die Art nach IP1I (2017): R. Rubus muenteri T.MARSSO1 – 2d: ungeklärt fr BR radula WEIHE ex BOE11., R. radula WEIHE & BOE11.] – 2a: T1 fr BR Weit entfernt vom – nach HE1KER & KIESEWETTER (2009) – sdskandinavisch- nordmitteleuropäischen Areal der Art dokumentieren die Autoren zwei Fundpunkte Sowohl PE'ERSE1 et al. >1999: 73 „In Mitteleuropa au‰er einem Fundort in Bran- von R. muenteri in der brandenburgischen Uckermark. Konkrete Fundorte oder denburg (Kreis Angermnde) nur in Sachsen-Anhalt“] als auch HE1KER & Angaben zu Herbarbelegen werden Medoch nicht mitgeteilt. KIESEWETTER (2009: 132 „Auf die in Brandenburg und auf Bornholm vorkom- mende Zwergform ... ist « zu achten“) verweisen +/- allgemein auf (einen) bran- denburgische(n) 1achweis(e) dieser insgesamt relativ selten beobachteten Varietät. 220 221

'ie Einschätzung des Status der Varietät folgt demMenigen der Art bei RISTOW Taraxacum capillosum H.ØLLG. & UHLEMA11 (Syn.: T. marchicum et al. (2006). UHLEMA11 nom. prov. inval.) >Sektion Taraxacum (Syn.: Sektion Ruderalia KIRSCH1ER, H.ØLLG. & ŠTƞPÁ1EK)] – 2a: T1 fr BR Spergularia echinosperma ýELAK. Bereits UHLEMA11 (2003: 113) fhrt fr die Sippe zwei 1achweise aus der Mit- telmark an (sub Taraxacum marchicum nom. prov.), von denen folgender zitiert Spergularia echinosperma ýELAK. subsp. echinosperma – 2d: ungeklärt sei: (T1?) fr BR 3944/4 Brandenburg, Mittelmark, Grna bei Jterbog, n|rdl. der alten Ziegelei, S. echinosperma subsp. albensis KÚR, AMARELL, JAGE & ŠTECH – 1a: T1 05.05.1993, leg. Uhlemann (Hb. Uhlemann). fr BR Später wurde die Sippe in UHLEMA11 et al. (2007: 105 f.) unter dem 1amen Ta- raxacum capillosum H.ØLLG. & UHLEMA11 gltig beschrieben. 'abei wurde der KÚR et al. (2017) haben sich des bereits seit den 1960er Jahren bekannten “Pro- blems” angenommen, dass im Gesamtareal des zentraleuropäischen Endemiten locus classicus in BR gewählt: 4449/44~E Holotype: 'eutschland, Brandenburg, 1iederlausitz, Senftenberg, Gro‰enhainer S. echinosperma zwei konstant unterscheidbare Sippen mit weitgehend getrennten Stra‰e, Wegrand, 26.04.2003, leg. I. Uhlemann ('R 036007) – Isotypes: 'R Arealen vorkommen. 'abei sind in 'eutschland – mit wenigen Ausnahmen – die 036006, 036008, 036009, 036010. Vorkommen der S. echinosperma relativ streng an das Elbtal gebunden. Sie be- Folglich fhren UHLEMA11 et al. (2015, 2016) BB als Fundgebiet fr die Art auf. schreiben die im deutschen Elbtal fast alleinig nachgewiesene braunsamige Sippe 'a es sich um eine in 1ord- und Mitteleuropa weit verbreitete Sippe handelt, als subsp. albensis neu. Fr BR wird von KÚR et al. (2017: 157) fr die subsp. die mittlerweile auch in 'eutschland aus mehreren Bundesländern nachgewiesen echinosperma ein historischer 1achweis dokumentiert: ist (UHLEMA11 et al. 2015), wird fr T. capillosum obiger Status fr BB vorge- 3340/33 „Germany: Flora von Brandenburg, Rathenow, 52.60601, 12.33664, ..., 15. Sep- schlagen. tember 1899, Kirschstein (B)“ Hierbei wurde der mittels WGS 84 angegebene Fundpunkt nachträglich georefe- Ingo Uhlemann & Stefan Rätzel renziert und eine falsche H|henangabe integriert (+/- 2000 m . 11 statt 30 m . 11). Taraxacum leptoscelum H.ØLLG. >Sektion Taraxacum (Syn.: Sektion Rude- Au‰erdem listen KÚR et al. (2017: 162) fr die subsp. albensis fälschlicher- ralia KIRSCH1ER, H.ØLLG. & ŠTƞPÁ1EK)] – 2a: T1 fr BR weise einen rezenten Fund fr BR auf: „Germany: « Brandenburg, 'eich: ex- 4448/1 S Finsterwalde, Tagebau Klettwitz, westlich der Stra‰e L 60, Grnland, posed shore of the oxbow lake Haken, 52.90258, 11.85815 (+/- 4 m), 16 July 2012, 10.05.2006, I. Uhlemann (Hb. Uhlemann, UHLEMA11 et al. 2015) leg. Kúr (CBFS)“, befindet sich dieser Fundort – entsprechend der GPS-Werte – 4449/3 W Senftenberg, Kostebrau, Stra‰enrand im Ort, 20.04.2007, I. Uhlemann (Hb. doch linksseitig der Elbe auf anhaltinischem Gebiet. Unabhängig davon existiert Uhlemann, UHLEMA11 et al. 2015) fr die subsp. albensis auch eine +/- rezente Aufsammlung aus dem brandenburgi- 4449/44~(nach 4450/31) Senftenberg, Gro‰enhainer Str., Wegrand, 26.04.2003, I. Uhle- mann (Hb. Uhlemann, UHLEMA11 et al. 2015) schen Elbegebiet: 3037/33 Elbe OSO Rhstädt, Kiesbank, 29.07.2003, S. Rätzel (Hb. Rätzel). UHLEMA11 et al. (2015) fhren fr die Sippe die drei genannten 1achweise aus der 'er 1achweis der subsp. echinosperma in Rathenow liegt weit au‰erhalb des 1iederlausitz auf und UHLEMA11 et al. (2016) demzufolge BB als Fundgebiet fr Kernareals dieses Taxons. 'eshalb sollten mittelfristig vertiefende Untersuchungen die Art. den Status der Typussippe in BR klären. Gegen eine vorschnelle Streichung aus der 'a es sich um eine in 1ord- und Mitteleuropa weit verbreitete Sippe handelt, Kategorie der indigenen Taxa spricht u. a. die Tatsache, dass S. echinosperma die mittlerweile auch in 'eutschland aus mehreren Bundesländern nachgewiesen subsp. echinosperma auch im Kernareal in Tschechien berwiegend anthropogen ist (UHLEMA11 et al. 2015), wird fr T. leptoscelum obiger Status fr BB vorge- entstandene Habitate (v. a. Fischteiche) besiedelt. schlagen. In einer neu zu erstellenden RL fr BR sind beide Sippen getrennt aufzuneh- Ingo Uhlemann & Stefan Rätzel men. Stefan Rätzel 222 223

Taraxacum subborgvallii UHLEMA11, ŠTċPÁ1EK & KIRSCH1ER (Syn.: T. subborgvallii UHLEMA11 nom. prov. inval.) >Sektion Taraxacum (Syn.: Sektion Ruderalia KIRSCH1ER, H.ØLLG. & ŠTƞPÁ1EK)] – 2a: T1 fr BR 'ie bereits seit längerem als eigenständig erkannte Sippe (vgl. UHLEMA11 2003) wurde in UHLEMA11 et al. (2007: 114) gltig beschrieben. 'abei wird folgender Beleg aus BR zitiert: 4448/1 Germany, Brandenburg, 1iederlausitz, Finsterwalde S, Tagebau Klettwitz, west- lich der Stra‰e L60, 10.05.2006, leg. I. Uhlemann ('R 034365) In UHLEMA11 et al. (2015, 2016) wird ihr Vorkommen in BB als zerstreut einge- schätzt. Aus arealgeographischen Grnden (Vorkommen in 'eutschland und Tschechien; vgl. UHLEMA11 et al. 2007, 2015) und wegen der relativen Häufigkeit der Art in BB wird fr T. subborgvallii obiger Status fr BB vorgeschlagen. Ingo Uhlemann & Stefan Rätzel

Abb. 36A: Viola uliginosa aus der von S. Rätzel betreuten Erhaltungskultur, Originalher- Taraxacum urbicola KIRSCH1ER, ŠTċPÁ1EK & TRÁV1ËýEK >Sektion Ta- kunft: Sachsen, Kreba ex Erhaltungskultur Bot. Garten Potsdam. Habitus mit den gro‰en, raxacum (Syn.: Sektion Ruderalia KIRSCH1ER, H.ØLLG. & kräftig lilablau gefärbten chasmogamen Blten (Foto: April 2015, S. Rätzel). ŠTƞPÁ1EK)] – 2a: T1 fr BR im Besitz von H. Illig befindlichen Rabenhorstschen Handexemplar seiner Flora Fr die erst vor 10 Jahren beschriebene Sippe (TRÁV1ËýEK et al. 2008) nennen von 1839 hat er in seiner 'resdener Zeit, also lange nach deren Ver|ffentlichung, UHLEMA11 et al. (2015: 25ff.) zahlreiche Funde aus 'eutschland und fhren au- fr die vorher mit „bei 1iesky“ beschriebenen Oberlausitzer Fundstellen hand- ‰erdem aus: “'ie Art, «, geh|rt zu den häufigsten Vertretern der Sektion Rude- schriftlich ergänzt, dass diese konkreter „bei Rietschen und bei Kreba“ liegen. Zu ralia in 'eutschland und besiedelt vor allem ruderalisierte Standorte (1ame!)”. seiner 1iederlausitzer Fundangabe hat er aber keine bnderungen vorgenommen. Auch fr BR werden mehrere 1achweise aufgelistet, von denen folgender zitiert 'a die genannten Oberlausitzer Fundstellen bezglich ihrer Korrektheit später teils sei: 3350/3 Brandenburg: Berlin e, Strausberg n, Ihlow, Teichrand neben dem ehemaligen vielfach verifiziert sind und L. Rabenhorst somit die Art mit ziemlicher Sicherheit Gutshaus, 03.05.2009, I. Uhlemann (GLM). auch selbst kannte, wäre die Unterstellung einer Fehlangabe fr die heute BR be- Aufgrund der Häufigkeit wird fr T. urbicola obiger Status fr BB vorgeschlagen. treffende Angabe h|chst hypothetisch und ist somit zu verwerfen. Allerdings feh- Ingo Uhlemann & Stefan Rätzel len weiterhin entsprechende Herbarbelege. 'ie historische Fundortangabe im Luckauer Raum k|nnte sich sowohl auf die 1iedermoorstandorte des Baruther Urstromtals im 1orden von Gol‰en bis zum Viola uliginosa BESSER (Abb. 36A-B) – 2a: ehemals T1, Metzt GK „0“ fr 'nenzug der „Gehmlitz“ (MTB 4047/21) wie auch auf die Teichlandschaft im BR Sden des Ortes (MTB 4047/23) beziehen. 'en bekannten Wuchsstellen in der 4047/2 „Auf Moorwiesen bei Golssen“ (RABE1HORST 1839: 69) Oberlausitz ähnlicher wären letztere Standorte, wo sich teilweise bis heute ein 1etz 1ach nochmaliger Einsicht der Originalliteratur, Sichtung einer unver|ffentlichten aus nassen Grnland-, Wald-, und Moorbereichen erhalten hat. 'a diese Partien in Quelle (s. u.) und unter Bercksichtigung von arealgeographischen Erwägungen der Vegetationsperiode in gro‰en Bereichen kaum begehbar sind, entziehen sich stellen wir – im Gegensatz zum Vorgehen in RISTOW et al. (2006) – die einzige die potentiellen Wuchsstellen von V. uliginosa weitgehend einer grndlichen Kon- Literaturangabe fr das Gebiet in RABE1HORST (1839) nicht infrage. Auch trolle. Zu bedenken ist au‰erdem, dass bereits GRAEB1ER (1909: 142) konstatierte, ASCHERSO1 (1864) akzeptierte diese Angabe, obwohl er explizit darauf verweist, dass „die ganze Gegend um Gol‰en aber, wie ich mich mit Herrn Geheimrat dass er noch keinen Beleg aus dem Gebiet sah. Ascherson selbst berzeugen konnte, durch Teichanlagen usw. sehr verändert (ist), 'ass Ludwig Rabenhorst mit gro‰er Wahrscheinlichkeit am 1iederlausitzer so dass die Pflanze, wenn sie dort vorhanden war, sicher verschwunden ist“. 'ie Fundort wirklich Viola uliginosa fand, erhärtet folgender Umstand: In dem aktuell 224 225 5. Schlussbemerkungen und Ausblick Wie einleitend ausgefhrt, sind alle Interessierten aufgerufen, fr knftige Folgen der geplanten Serie ber 1euigkeiten zur Flora von BB Beiträge einzureichen. Um solche 1otulae vorzubereiten, besteht auch die M|glichkeit, Aufrufe zur (Fund)datenmitteilung zu bestimmten Sippen oder Gruppen zu erstellen, um frh- zeitig zu breiter abgedeckten Kenntnisständen zu gelangen. 'ie Herausgeber selbst m|chten diesbezglich fr die zweite Folge besonders anregen, Mitteilungen zu Arten des Sonderstandortes „knstlich +/- massiv ge- salzte Verkehrsanlagen“ einzubringen. An diesem extremen Sonderstandort gelang es fraglos auch in BB mehreren Sippen, wie z. B. Cochlearia danica und Plantago coronopus, in kurzer Zeit die Etablierungskriterien zu erfllen. 1ur ist bekanntlich die Einsammlung von Herbarmaterial oder die Erbringung sonstiger 'okumentati- onen oft von Zufällen, etwa einem Stau auf der Autobahn, abhängig. 'ieses neu- zeitliche Phänomen der Ausbreitung v. a. entlang von Autobahnen und Fernver- kehrsstra‰en sollte aber aus unserer Sicht unbedingt auf m|glichst breiter Basis fr BB dokumentiert werden. 'arber hinaus werden Fundmitteilungen ber Vor- kommen von Leonurus quinquelobatus GILIB. >= L. cardiaca subsp. villosus ('µURV.) HYL.] erbeten, au‰erdem zu +/- deutlich verwilderten oder gar gesichert Abb. 36B: Viola uliginosa aus der von S. Rätzel betreuten Erhaltungskultur, Originalher- etablierten Fundorten von Crocus tommasinianus HERB. kunft: Sachsen, Kreba ex Erhaltungskultur Bot. Garten Potsdam. Blten in Seitenansicht: Sehr charakteristisch ist der stets deutlich herabgebogene Sporn, ein in der Literatur bislang weitgehend ignoriertes Merkmal der Art (Foto: April 2015, S. Rätzel). 'anksagung Angabe aus RABE1HORST (1839) wurde in PHYT1E' & BF1 (2013) bereits einge- Wir danken Leszek Makiewicz (Berlin) fr die Beschaffung – v. a. Polen betreffender – Li- arbeitet. teratur und Uwe Raabe (Marl) fr verschiedentliche Hinweise auf bemerkenswerte Herbar- belege in |ffentlichen Sammlungen, gemeinsame Exkursionen in BB und viele konstruktive Ergänzend sei darauf verwiesen, dass in der Literatur (WI1' 2010, JbGER et al. Hinweise. Andreas Herrmann (Potsdam) gab Einblick in die im Landesamt fr Umwelt 2013) die sehr markanten Merkmale des deutlich herabgebogenen Sporns (vgl. Brandenburg (LfU) aufbewahrten, von 'ieter Benkert (Potsdam) erstellten Karteikarten zur Abb. 36B) sowie der vorhandenen Blattflgelung bei V. uliginosa nicht deutlich Kartierung BR; Jens Rackelmann (Lindenhagen/Uckermark) gab verschiedene Hinweise zu abgebildet sind. Lokalitäten in 1O-BR und begleitete uns auf manchen Exkursionen. Weiterhin danken wir herzlich ElĪbieta Kuta (Krakyw) fr verschiedentliche Ausknfte zur Viola palustris-Gruppe 'ie von MEUSEL et al. (1978) zu den westsarmatisch-polonischen (kaschubi- in Polen, Erika Welke (†) fr Informationen zu Calystegia pulchra, Christiane M. Ritz (G|r- schen) Elementen gezählte V. uliginosa weist kein geschlossenes Areal, sondern litz) fr die konstruktive 'iskussion sowie Beschaffung von Literatur im Zusammenhang nur zahlreiche, voneinander getrennte mittel-osteuropäisch-sdskandinavische mit Arum maculatum und A. cylindricum, au‰erdem C. M. Ritz, Alisia Smolka und Veit Teilgebiete aus (= disMunktes Areal). In 'eutschland befinden sich die isolierten Herklotz (alle G|rlitz) fr die genetischen Arbeiten und Ploidiestufenermittlungen an diver- Vorposten an der westlichen Verbreitungsgrenze der Art. 'as frher auch in ST, sem Viola-Material. 'ank gebhrt weiterhin Uwe Amarell (Offenbach) fr dte Zusendung der Spergularia-Arbeit und zusätzliche Hinweise zu dieser Verwandtschaftsgruppe, TH, W-SA und in BY (hier als ungesichert etabliert angesehen) nachgewiesene Siegfried Bräutigam (G|rlitz & 'resden) fr die Revision von Hieracium- bzw. Pilosella- Torf-Veilchen kommt in 'eutschland aktuell nur noch in der Oberlausitz vor (LIP- Belegen, Ekkehard Foerster (Kleve) fr Informationen zu Luzula divulgata, Karsten Horn PERT & MEIEROTT 2014, RICHTER & SCHULZ 2016, JbGER 2017). In Tschechien ist (Uttenreuth) fr die Revision von Taraxacum frisicum-Belegen und gefhrte Exkursionen zu die Art verschollen und in Polen akut vom Aussterben bedroht (vgl. z. B. MAàO- Fundorten der Art in Franken, Heino John (Halle/Saale) fr intensiven Gedankenaustausch und zahlreiche, gemeinsame Exkursionen zu verschiedensten Sippen (hier besonders zu BĉCKI et al. 2016). Gagea), Andreas Kleinsteuber (Karlsruhe) fr Literatur zur Gattung Arum, Frank Mller Hubert Illig & Stefan Rätzel ('resden & Freital) fr Informationen zu Carex buekii im Elbtal und gemeinsame Exkursio- nen, Jrgen Pusch (Bad Frankenhausen) und Holger Uhlich (Welterod) fr Revisionen und 'iskussion zu Orobanche s. l., Michael Burkart (Botanischer Garten Potsdam) fr die Über- 226 227 lassung von Lebendmaterial einer Viola uliginosa-Erhaltungskultur, Ingo Uhlemann (Liebe- BÖCKER, R., HOFBAUER, R., MAASS, I., SMETTA1, H. & F. STER1 2017: Flora Stuttgart. – nau) fr Chromosomenzählungen bei mehreren Arten (hier zu Pulmonaria officinalis), Petra Stuttgart. Gebauer (GLM), Sarah Bollendorf (B) und 'ominik R|pert (B) fr die Bereitstellung BOH1STE'T, R. 1882: Flora Luccaviensis. – Luckau. diverser Herbar-Scans, Ingmar Landeck (Finsterwalde) fr die Zusendung von Literatur zu BOLBRI1KER, P. & B. FU1K 2003: 'ie Bach-Kratzdistel >Cirsium rivulare (JACQ.) ALL.] im Spiraea tomentosa und allen namentlich nicht genannten Botanikern, die mit diversen Aus- Recknitztal 1W Liepen (Mecklenburg-Vorpommern). – Bot. Rundbr. Mecklenburg-Vor- knften und Fundmitteilungen breite Untersttzung boten. pommern 38: 39-48. BOLLE, C. 1887: Andeutungen ber die Freiwillige Baum- und Strauchvegetation der Pro- Literatur vinz Brandenburg. – 2. Aufl., Märk. Prov.-Mus. Stadtgem. Berlin. BOMBLE, F. W. 2012: Kritische und wenig bekannte Gefä‰pflanzenarten im Aachener Raum A'OLPHI, K. & R. 1OWACK 1984: Spiraea alba 'U ROI und Spiraea x billardii HERI1CQ, I. – Jahrb. Bochumer Bot. Ver. 3: 103-114. zwei häufig mit Spiraea salicifolia L. verwechselte Taxa. – G|tt. flor. Rundbr. 17: 1-7. BOMBLE, F. W. 2014: Japanisches Reisfeld-Schaumkraut (Cardamine hamiltonii) in Aachen. AMARELL, U. 2002: Fundorte bemerkenswerter Arten aus Sachsen-Anhalt. – Mitt. flor. Kart. – Ver|ff. Bochumer Bot. Ver. 6: 1–5. Sachsen-Anhalt 7: 31-34. BOYCE, P. 1993: The Arum. – The Royal Botanic Gardens, Kew, A Kew Magazine ASCHERSO1, P. 1859: Verzeichni‰ der Phanerogamen und Gefä‰kryptogamen, welche im Monograph. – London. Umkreise von sieben Meilen um Berlin vorkommen. – Berlin. BRAU1, H. 1994: Vegetationskundliche Untersuchungen im Biosphärenreservat Spreewald ASCHERSO1, P. 1864: Flora der Provinz Brandenburg, der Altmark und des Herzogthums (Brandenburg) als Grundlage fr Pflege und Erhaltungsma‰nahmen. – 'iplomarbeit, FU Magdeburg. – Berlin (1achdruck 1999, Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg, Beih. 5). Berlin ASCHERSO1, P. 1896: Bericht ber die 64. (38. FrhMahrs-)Hauptversammlung des Botani- BREITFEL', M. & H.-'. HORBACH 2008: Ergänzungen zum "Verbreitungsatlas der Farn- und schen Vereins der Provinz Brandenburg zu Strausberg am 31. Mai 1896. – Verh. Bot. Bltenpflanzen Sachsens". – Sächs. flor. Mitt. 11: 28-72. Ver. Prov. Brandenburg 38: I-XX. BREITFEL', M. & W. THO‰ 2008: Vier bemerkenswerte Pflanzenfunde im Erzgebirgischen ASCHERSO1, P. 1899: Uebersicht neuer, bez. neu ver|ffentlichter wichtiger Funde von Ge- Becken. – Sächs. flor. Mitt. 11: 151-170. fä‰pflanzen (Farn- und Bltenpflanzen) des Vereinsgebiets aus dem Jahre 1898. – Verh. BRUMMITT, R. K. & C. E. POWELL 1992: Authors of names. – Royal Botanical Gardens, Bot. Ver. Prov. Brandenburg 41: 219-236. Kew. ASCHERSO1, P. & P. GRAEB1ER 1898-99: Flora des 1ordostdeutschen Flachlandes (ausser BÜTT1ER, R. 1884: Flora advena marchica. – Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenburg 25: 1-59. Ostpreussen). – Berlin. BUHR, C., HERRMA11, A., 1OGATZ, T. & V. KUMMER 2016/17 >ersch. 2018]: Beitrag zur BARBER, E. 1911: Flora der Oberlausitz preu‰ischen und sächsischen Anteils einschlie‰lich Flora des Potsdamer Stadtgebietes V. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 149: 73-134. des n|rdlichen B|hmens. III. Teil. 'ie 'icotyledonen. Abteilung II. Reihe: . – BUHR, C. & V. KUMMER 2011 >ersch. 2012]: Beitrag zur Flora des Potsdamer Stadtgebietes Abh. 1aturforsch. Ges. G|rlitz 27: 239-412. IV. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 144: 117-175. BARTHEL, K.-J. & J. PUSCH 1999: Flora des Kyffhäusergebirges und der näheren Umgebung. BUHR, C. & V. KUMMER 2017: Flora von Potsdam. – unver|ff. Manuskript. – Jena. BUTTLER, K. P., THIEME, M. & MITARBEITER 2017: Florenliste von 'eutschland – Gefä‰- BECKER, W. 1910: Violenstudien. II. – Beih. Bot. Centralbl. 26: 289-390. pflanzen, Version 9. Frankfurt am Main, August 2017 (Internetseite, kontinuierlich abge- BE1KERT, '. 1976: Floristische 1eufunde aus Brandenburg und der Altmark. 2. Folge. – rufen: http://www.kp-buttler.de). Gleditschia 4: 83-117. ýELAKOVSKÝ, L. 1879: Ueber eine neue oder verkannte Orobanche. – Österr. Bot. Zeitschr. BE1KERT, '. 1978: 'ie verschollenen und vom Aussterben bedrohten Bltenpflanzen und 29: 361-364. Farne der Bezirke Potsdam, Frankfurt, Cottbus und Berlin. – Gleditschia 6: 19-59. CO1ERT, H. J. 1979-1998: G. HEGI (Begr.) Illustrierte Flora von Mitteleuropa. – Band I/3. – BE1KERT, '. 1981: Floristische 1eufunde aus Brandenburg und der Altmark. 3. Folge. – 3. Auflage. – Berlin. Gleditschia 8: 43-75. CULMSEE, H. & K. WESCHE 2017: 'as Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teich- BE1KERT, '. 1992: Steckbriefe sehr seltener bzw. verschollener Phanerogamen in der Mark landschaft: Vielfalt in Biodiversität und Landnutzung. – Tuexenia Beiheft 10: 25-47. Brandenburg. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 125: 202-206. CZEREPA1OV, S. K. 1995: Vascular plants of Russia and adMacent states (the former USSR). BE1KERT, '., FUKAREK, F. & H. KORSCH (Hrsg.) 1996: Verbreitungsatlas der Farn- und – Cambridge. Bltenpflanzen Ostdeutschlands. – Jena, Stuttgart, Lbeck, Ulm. 'AISIE ('elivering Alien Invasive Species Inventories for Europe) 2008: Species factsheet: BE1KERT, '. & G. KLEMM 1993: Rote Liste Farn- und Bltenpflanzen. – In: MI1ISTERIUM Echinocystis lobata. – Published at (abgerufen am 02.08.2017): http://www.europe-ali- FÜR UMWELT, 1ATURSCHUTZ U1' RAUMOR'1U1G 'ES LA1'ES BRA1'E1BURG (Hrsg.): ens.org/pdf/Echinocystis _lobata.pdf. Gefährdete Farn- und Bltenpflanzen, Algen und Pilze im Land Brandenburg. Rote Liste. 'AJ'OK, Z. & Z. KĄCKI 2001: The distribution of Arum maculatum L. (Araceae) in Poland. – – Potsdam: 7-95. Acta Soc. Botan. Poloniae 70: 103-106. BLEEKER, W., KLAUSMEYER, S., PEI1TI1GER, M. & M. 'IE1ST 2008: '1A sequences identify 'ERSCH, G. 1994: Über Pulmonaria officinalis L., Pulmonaria obscura 'UM. und ihren invasive alien Cardamine at Lake Constance. – Biological Conservation 141: 692–698. Bastard in 1ordhessen und Sdniedersachsen. – Hessische Flor. Rundbr. 43: 49-63. 228 229

'ICKORÉ, W. B., LEWEJOHA11, K. & R. UR1ER 2009: 1eufunde, Bestätigungen und Verluste HAR'TKE, H.-J. & A. IHL 2000: Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens. – In: in der Flora von G|ttingen (Sd-1iedersachsen). – Flor. Rundbr. 42: 5-59. SbCHSISCHES LA1'ESAMT FÜR UMWELT U1' GEOLOGIE (Hrsg.). – Materialien zu 1atur- 'ICKORÉ, W. B. & S. SPRI1GER 2016: Weitere 1otizen zur Flora von Mnchen. – Ber. schutz und Landschaftspflege, 'resden. Bayer. Bot. Ges. 86: 262-276. HARTL, '. & G. WAGE1ITZ (Hrsg.) 1965-1974: G. HEGI (Begr.) Illustrierte Flora von Mittel- 'IETRICH, A. 1841: Flora Marchica. – Berlin. europa. – Band VI/1. – 2. Aufl., Berlin. 'IRKSE, G. M., ZO11EVEL', B. J. M. & H. 'UISTERMAAT 2015: Cardamine hamiltonii G. HEER'E, A., F. MÜLLER & A. G1ÜCHTEL 2006: Verbreitung, Soziologie & Ökologie von 'O1 – Aziatische veldkers (Brassicaceae) in 1ederland. – Gorteria 37: 64-70. Carex buekii WIMM. in Sachsen. – Tuexenia 26: 339-352. 'REYER, S. 1997: Luzula divulgata KIRSCH1ER, eine wenig bekannte Art aus dem Luzula HEMPEL, W. 1981: Verbreitungskarten sächsischer Leitpflanzen, 4. Reihe. – Ber. Arbeits- campestris-multiflora-Komplex (Mit Erläuterungen zum Arten-Komplex und Bestim- gem. Sächs. Botan. 1. F. 11: 101-184 (& Karte 62). mungshilfe fr Sachsen-Anhalt). – Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt 2: 13-19. HE1KER, H. & H. KIESEWETTER 2009: Rubus-Flora von Mecklenburg-Vorpommern (Brom- FISCHER, 1. 2013: Erhebungen zum Vorkommen von alten Kulturpflanzen (Stinzenpflan- beeren, Kratzbeere, Himbeeren, Steinbeere). – Bot. Rundbr. Mecklenburg-Vorpommern zen) auf den Fried- und Kirchh|fen des Potsdamer Umlandes – ein Beitrag zur Erhaltung 44: 3-273 >Sonderheft Rubus (Brombeere)]. der Biodiversität. – Bachelorarbeit, Universität Potsdam. HE1KER, H. & H. KIESEWETTER 2013: 'ie L|wenzahn-Arten der Sektionen Naevosa und FISCHER, W. 1986: Mitteilungen zur Propagation und Soziologie von 1eophyten Branden- Palustria in Mecklenburg-Vorpommern. – Bot. Rundbr. Mecklenburg-Vorpommern 50: burgs. – Gleditschia 14: 291-304. 3-18. FISCHER, W. 2017: Flora der Prignitz. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg, Beiheft 8. – HE1KER, H. & H. KIESEWETTER 2015: Rubus dravaenopolabicus ('rawehner Brombeere) – Rangsdorf. eine neue Brombeerart fr 'eutschland. – Bot. Rundbr. Mecklenburg-Vorpommern 52: FISCHER, W. & '. BE1KERT 1986: Floristische 1eufunde aus Brandenburg und der Altmark. 14-19. 4. Folge. – Gleditschia 14: 85-111. HE1KER, H., KIESEWETTER, H., RAABE, U. & S. RbTZEL 2012: 'er Märkische Goldstern FRA1K, '. 2008: Man sieht nur, was man kennt. 1icht beachtete indigene Taxa der Gattun- (Gagea marchica spec. nov.) – eine neue Sippe aus dem Gagea pomeranica-Komplex. – gen Pteridium und Urtica. – Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt 13: 29-40. Bot. Rundbr. Mecklenburg-Vorpommern 49: 3-12. FRA1K, '. & H. JOH1 2007: Bunte Blumenwiesen – Erh|hung der Biodiversität oder Ver- HE11ICKE, M. 1984: Zum Vorkommen der Bach-Kratzdistel >Cirsium rivulare (JACQ.) ALL.] sto‰ gegen 1aturschutzrecht?. – Mitt. flor. Kartierung Sachsen-Anhalt 12: 31-45. in Ueckermnde. – Bot. Rundbr. Bez. 1eubrandenburg 15: 26. FUKAREK, F. & H. HE1KER 2006: Flora von Mecklenburg-Vorpommern – Farn- und Blten- HOLUB, J. 1979: Some novelties of the Czechoslovak flora. – Preslia 51: 281-282. pflanzen. – Hrsg. v. H. HE1KER & CH. BERG, Jena. HOSTE, I. & P. MERTE1S 2008: A new alien in nurseries and gardens: Cardamine corymbosa GAMS, H. 1924: 60. Familie Leguminosae. – In: G. HEGI (Begr.) Illustrierte Flora von Mit- HOOK. f. in Oldenburg (1iedersachsen). – Flor. Rundbr. 41: 43-46. teleuropa – Band IV/3. – 1. Aufl., Mnchen, S. 1113-1643. HU'ZIOK, G. 1964: Beiträge zur Flora des Flämings und der sdlichen Mittelmark. – Verh. GAMS, H. 1925: 87. Familie Violaceae. Veilchengewächse. – In: G. HEGI (Begr.) Illustrierte Bot. Ver. Prov. Brandenburg 101: 18-58. Flora von Mitteleuropa. – Band V/1. – 1. Aufl., Mnchen, S. 585-657. HU'ZIOK, G. 1967: Beiträge zur Flora des Flämings und der sdlichen Mittelmark (fnfter GIA11AKIS, TH., ELEFTHERIA'OU, E., THEO'OROPOULOS, K., TSIFTSIS, S. & R. TSA1'EKI'IS 1achtrag). – Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenburg 104: 96-104. 2017: Echinocystis lobata (MICHX.) TORR. & A. GRAY (Cucurbitaceae). – In: RAAB- HUTH, E. 1880: Flora von Frankfurt a. d. Oder und Umgebung (Lebus, Seelow, G|ritz, Rep- STRAUBE, E. VO1 & TH. RAUS (ed.): Euro+Med-Checklist 1otulae, 7 (1otulae ad floram pen, Frstenberg, Mllrose). – Separat-Abdruck aus dem Programm der Realschule i. O. euro-mediterraneam pertinentes 36). – Willdenowia 47: 90-91. HUTH, E. 1882, 1895, 1909: Flora von Frankfurt a. d. Oder und Umgegend. – 1.-3. Aufl. – GORISSE1, I. 2010: Wichtige 1eu- und Wiederfunde zur Flora der Region Bonn. – Flor. Frankfurt/O. Rundbr. 44: 72-79. ILLIG, H. 2005: Johann Christian Grasmann – Zum Beginn der regionalen floristischen GRAEB1ER, P. 1909: 'ie Pflanze. – In: FRIE'EL, E. & R. MIELKE (Hrsg.): Landeskunde der Forschung um Luckau. – Biol. Studien Luckau 34: 36-40. Provinz Brandenburg. – Band 1. 'ie 1atur. – Berlin, S. 127-264. ILLIG, U. 2016/17 >ersch. 2018]: Ehrung fr Christian Friedrich Lessing (1809-1862). – Ver. GRA1TZOW, C. 1880: Flora der Uckermark. – Prenzlau. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 149: 213-219. GRÜ1SPEKTRUM-VOIGTLb1'ER 2006: Biotopbogen 1r. 11745: 1|rdlicher Teil der Feucht- IP1I (2017): The international Plant 1ames Index. – >continuously updated] wiese der Gro‰en Wiese |stlich der L34 in Feldberg. – Unver|ff. Bericht im Auftr. d. Landesamtes fr Umwelt, 1aturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern. JbGER, E. J. (Hrsg.) 2017: ROTHMALER, Exkursionsflora von 'eutschland. Gefä‰pflanzen: GUTTE, P. & J. FISCHER 2017: Botanische 1eufunde aus den Jahren 2015 und 2016. – Sächs. Grundband. – 21. Aufl., Berlin, Heidelberg. flor. Mitt. 19: 55-62. JbGER, E. J., EBEL, F., HA1ELT, P. & G. K. MÜLLER (Hrsg.) 2008: ROTHMALER, Exkursions- GUTTE, P., HAR'TKE, H.-J. & P. A. SCHMI'T (Hrsg.) 2013: 'ie Flora Sachsens und angren- flora von 'eutschland. Band 5 Krautige Zier- und 1utzpflanzen. – Berlin, Heidelberg. zender Gebiete. Ein pflanzenkundlicher Exkursionsfhrer. – Wiebelsheim. JbGER, E. J., MÜLLER, F., RITZ, C., WELK, E. & K. WESCHE (Hrsg.) 2013: ROTHMALER, Ex- HA1', R. & K. P. BUTTLER 2009: Beiträge zur Fortschreibung der Florenliste 'eutschlands kursionsflora von 'eutschland. Gefä‰pflanzen: Atlasband. – 12. Aufl., Berlin, Heidel- (Pteridophyta, Spermatophyta) – 'ritte Folge. – Kochia 4: 179-184. berg. 230 231

JELITTO, L. & W. SCHACHT (Begr.), SIMO1, H. (Hrsg.) 2002: 'ie Freiland-Schmuckstauden, KOOPMA1, J., 'AJ'OK, Z., WIĉCàAW, H., MARTI1ETTO, E., GRULICH, V., ěEPKA, R. & P. Handbuch und Lexikon der Gartenstauden (2. Bd.). – 5. Aufl., Ulmer, Stuttgart. JIMÉ1EZ-MEJËAS 2018: Global distribution of Carex buekii (Cyperaceae) reappraised. – JOACHIM, H.-F. 2007 >ersch. 2008]: Zum natrlichen Vorkommen der Silber-Pappel (Popu- Phytotaxa 358: 139-161. lus alba L.) im n|rdlichen Mitteleuropa – Ein Beitrag zur Kenntnis und zur Erhaltung der KOR1ECK, '., SCH1ITTLER, M. & I. VOLLMER 1996: Rote Liste der Farn- und Bltenpflanzen Baumartenvielfalt in Auenwäldern. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 140: 71-94. (Pteridophyta et Spermatophyta) 'eutschlands. – Schriftenr. Vegetationskd. 28: 21-187. KIESEWETTER, H. & H. HE1KER 2010: 'ie Etablierung neuer Taxa an Autobahnen und ande- KORSCH, H., WESTHUS, W. & H.-J. ZÜ1'ORF 2002: Verbreitungsatlas der Farn- und Blten- ren Verkehrswegen in Mecklenburg-Vorpommern. – Bot. Rundbr. Mecklenburg-Vor- pflanzen Thringens. – Jena. pommern 46: 33-42. KOTT, S. 2009: 1eophytische Spiraea-Arten in der Kernzone „'aubaner Wald“ des Bio- KI1TZEL, W. 2001: 40 Jahre 1aturschutzgebiet Quasliner Moor. – 1aturschutzarb. Meck- sphärenreservates „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“. – Ber. 1aturforsch. Ges. lenburg-Vorpommern 44: 35-58. Oberlausitz 17: 21-36. KIRSCH1ER, J. 1979: A new species of Luzula campestris-multiflora complex in Central KRUMBIEGEL, A. 2012: 'ie Vergesellschaftung von Urtica subinermis (R. UECHTR.) HA1' Europe. – Folia Geobot. Phytotaxon. 14: 431-435. & BUTTLER an der Mittelelbe zwischen Elster (Sachsen-Anhalt) und Lenzen (Branden- KIRSCH1ER, J. & J. ŠTƞPÁ1EK 1994: Taraxacum sect. Palustria (Compositae) in Bohemia. A burg). – Hercynia 1. F. 45: 111-124. contribution to the RAMSAR sites. – Thaiszia 4: 125-170. KRUSE, J., THIEL, H., BEE1KE1, L., BE1'ER, H., BRAU1, U., ECKER, J., JAGE, H., KLE1KE, F., KIRSCH1ER, J. & J. ŠTƞPÁ1EK 1998: A monograph of Taraxacum sect. Palustria. – Institute OSTROW, H., RbTZEL, S., SCHMI'T, M. & V. KUMMER (2018): Bemerkenswerte Funde of Academy of Sciences of the Czech Republik, PrĤhonice. phytoparasitischer Kleinpilze (9). – Z. Mykol. 84: 87-135. KLAEBER, W. 1983: Floristische Funde aus Ostbrandenburg (V). – Gleditschia 10: 107-119. KUMMER, V. 2003 >ersch. 2004]: Beitrag zur Flora des Potsdamer Stadtgebietes. – Verh. KLAEBER, W. 1984: Floristische Funde aus Ostbrandenburg (VI). – Gleditschia 12: 261-276. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 136: 153-202. KLEMM, G. 1971: 'ie Bachkratzdistel, Cirsium rivulare, in der 1iederlausitz. – 1iederlaus. KUMMER, V. & C. BUHR 2006 >ersch. 2007]: Beitrag zur Flora des Potsdamer Stadtgebietes flor. Mitt. 6: 32-40. II. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 139: 79-133. KLEMM, G. 1974: Flora des Kreises Spremberg. – Gleditschia 2: 29-93. KUMMER, V., PETRICK, W. & H. ILLIG 2016 >ersch. 2017]: 1achtrag zur „Flora des Spree- KLEMM, G. 1994: Flora des Kreises Spremberg. Ergänzungen und 1achträge. – Gleditschia waldes“. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 148: 129-154. 22: 25-41. KUMMER, V., SEITZ, B. & H. JE1TSCH 2001 >ersch. 2002]: Korrekturen und 1achträge als KLEMM, G. 1998: Flora des Altkreises Spremberg. Ergänzungen und 1achträge (2). – Gle- Vorarbeit zu einer Flora des Spreewaldes. – Verh. Bot. Ver. Berlin-Brandenburg 134: 79- ditschia 26: 15-27. 111. KLEMM, G. 2000 >ersch. 2001]: Bemerkenswerte Gefä‰pflanzenfunde im Vereinsgebiet. – KÚR, P., AMARELL, U., JAGE, H. & M. ŠTECH 2017: and evolutionary diversifica- Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 133: 271-306. tion of the Central European endemic Spergularia echinosperma (Caryophyllaceae). – KLEMM, G. 2002 >ersch. 2003]: Bemerkenswerte Gefä‰pflanzenfunde im Vereinsgebiet (II). Phytotaxa 305: 149-164. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenbug 135: 69-117. KURECK, A. & K. HAH1E 2012: Bericht zum 52. Floristentreffen vom 24. bis 26. Juni 2011 KLEMM, G. 2003 >ersch. 2004]: Flora des Altkreises Spremberg. Ergänzungen und 1ach- in Thelkow. – Bot. Rundbr. Mecklenburg-Vorpommern 49: 69-72. träge (3). – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 136: 203-229. LACKOWITZ, W. 1879: Flora von Berlin und der Provinz Brandenburg. – 3. Aufl., Berlin. KLEMM, G. 2004 >ersch. 2005]: Bemerkenswerte Gefä‰pflanzenfunde im Vereinsgebiet (III). LAUTERBACH, '. 2015 >ersch. 2016]: Bericht ber den floristischen Abend am 10.12.2014. – – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 137: 397-436. Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 148: 189-191. KLEMM, G. 2006 >ersch. 2007]: Bemerkenswerte Gefä‰pflanzenfunde im Vereinsgebiet IV. – LAUTERBACH, '. 2016/17 >ersch. 2018]: Bericht ber den floristischen Abend am Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 139: 135-179. 09.12.2015. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 149: 209-211. KLEMM, G. (Hrsg.) 2008 >ersch. 2009]: Bemerkenswerte Gefä‰pflanzenfunde im Vereinsge- LE1SKY, K. & U. REH 1992: Bericht ber die Waldbiotope des 1SG „K|nigswald und biet V. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 141: 107-136. Sacrower See“ und ihre Bewertung. – Auftraggeber: Magistrat der Stadt Potsdam (unver- KLEMM, G. (Hrsg.) 2010 >ersch. 2011]: Bemerkenswerte Gefä‰pflanzenfunde im Vereinsge- |ff.). biet VI. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 143: 213-241. LESSI1G, C. F. 1828: Botanische Bemerkungen. – Beiträge zur 1aturgeschichte als Fortset- KLEMM, G. (Hrsg.) 2014 >ersch. 2015]: Bemerkenswerte Gefä‰pflanzenfunde im Vereinsge- zung des 1aturalientausches (hrsg. von P. M. OPITZ) 12: 619-625. biet VIII. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 147: 131-155. LIEFLb1'ER, A. & M. LAUERER 2007: Spontanvorkommen von Duchesnea indica: Ein 1eo- KLEMM, G. (Hrsg.) 2016/17 >ersch. 2018]: Bemerkenswerte Gefä‰pflanzenfunde im Ver- phyt breitet sich in den letzten Jahren verstärkt aus. – Ber. Bayer. Bot. Ges. 77: 187–200. einsgebiet IX. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 149: 47-72. LIHOVÁ, J., MARHOL', K., KU'OH, H. & M. A. KOCH 2006: Wordwide phylogeny and bioge- KOLTZE1BURG, M. 1999: Bestimmungsschlssel fr in Mitteleuropa heimische und kulti- ography of Cardamine flexuosa (Brassicaceae) and its relatives. – Amer. J. Bot. 93: vierte Pappelarten und -sorten (Populus spec.). – Flor. Rundbr. Beih. 6: 1-54 + 28 Tf. 1206–1221. 232 233

LIPPERT, W. & L. MEIEROTT 2014: Kommentierte Artenliste der Farn- und Bltenpflanzen PAESKE F. 1874: 1achträge zur Flora von Arnswalde. – Verh. Bot. Ver. Provinz Branden- Bayerns. – Vorarbeiten zu einer neuen Flora von Bayern. – Bayer. Bot. Ges., Mnchen burg 16: 37-41. nd (Selbstverlag). PAGE, C. 1. 1997: The ferns of Britain and Ireland. – 2 ed., Cambridge. LUX, J. „1880“ >'ruck 2017]: Abbildungen von in der nächsten Umgebung Frankfurt an der PATZAK, A. W. 1958: Revision der Gattung Ballota Section Ballota. – Ann. 1aturhist. Mus. Oder wachsenden Wald-, Feld-, Wasser- und Sumpfpflanzen, zum Gebrauch fr Anfän- Wien 62: 57–86. ger in der Botanik, auch 6 Erläuterungsmittel zusammengestellt, gezeichnet und PATZKE, E. 1964: 'ie Flora des Me‰tischblattes 'ahme. – Verh. Bot. Ver. Prov. Branden- gewidmet seinem Freunde und Kollegen Herrn Lehrer August Haacke von Joseph Lux, burg 101: 121-178. Frankfurt a/O 1880. – Reprint In: MUSEUM VIA'RI1A (Hrsg.): Frankfurter Jahrbuch PE'ERSE1, A., STOHR, G. & H. E. WEBER 1999: 'ie Brombeeren Sachsen-Anhalts (Gattung 2016/17: 86-224. Rubus L. subgenus Rubus), Verbreitungsatlas. – Mitt. flor. Kart. Sachsen-Anhalt, Son- MAàOBĉCKI, A., MARCUSSE1, TH., BOH'A1OWICZ, J., MIG'AàEK, G., SàOMKA, A. & E. KUTA derheft 1. 2016: Cleistogamy and phylogenetic position of Viola uliginosa (Violaceae) re- PETRICK, W., ILLIG, H., JE1TSCH, H., KASPARZ, S., KLEMM, G. & V. KUMMER 2011: Flora des examined. – Bot. J. Linn. Society 182(1): 1-15. Spreewaldes. Verzeichnis der wild wachsenden Farn- und Samenpflanzen sowie ausge- MARCI1IUK, J. 2012: Taraxacum sect. Palustria w Polsce. Taraxacum sect. Palustria in wählter Kulturpflanzen im Biosphärenreservat Spreewald und einiger Randgebiete. – Poland. – Rozprawa naukowa 114, Siedlce. Rangsdorf. MARCUSSE1, T. 2010: Viola epipsila × Viola palustris. – In: JO1SELL, B. & TH. KARLSSO1 PETROVA, A., VLA'IMIROV, V. & V. GEORGIEV 2013: Invasive alien species of vascular (ed.): Flora 1ordica, Volume 6, Thymelaeaceae to Apiaceae. – The Swedish Museum of plants in Bulgaria. – Institute of Biodiversity and Ecosystem Research, Bulgarian Aca- 1atural History, Stockholm, S. 23-26. demy of Sciences, Sofia. MARCUSSE1, T. & TH. KARLSSO1 2010: Viola epipsila LE'EB. & Viola palustris L. – In: POPPE1'IECK, H.-H., BERTRAM, H., BRA1'T, I., E1GELSCHALL, B. & J. VO1 PRO1'ZI1SKI JO1SELL, B. & TH. KARLSSO1 (ed.): Flora 1ordica, Volume 6, Thymelaeaceae to 2010: 'er Hamburger Pflanzenatlas von a bis z. – Hamburg. Apiaceae. – The Swedish Museum of 1atural History, Stockholm, S. 51. POTO1IÉ, H. 1883: Floristische Beobachtungen aus der Priegnitz. – Verh. Bot. Ver. Prov. MARHOL', K., ŠLE1KER, M., KU'OH, H. & J. ZOZOMOVÁ-LIHOVÁ 2016: Cardamine occulta, Brandenburg 24: 159-179. the correct species name for invasive Asian plants previously classified as C. flexuosa, PRATI, '. & M. PEI1TI1GER 2000: Biological flora of central Europe: Ranunculus reptans L. and its occurrence in Europe. – PhytoKeys 62: 57–72. – Flora 195: 135–145. MEIEROTT, L. 2008: Flora der Ha‰berge und des Grabfelds – 1eue Flora von Schweinfurt. – PUSCH, J. 1996: 'ie Sommerwurzarten des (ehemaligen) Kreises Artern. – 2. Aufl., Erfurt. Eching. PUSCH, J. 2006: 'ie B|hmische Sommerwurz (Orobanche bohemica ýELAK.) – Ein Beitrag MEI1U1GER, L. & W. SCHRÖ'ER 2007: Verbreitungsatlas der Moose 'eutschlands. – O. zur Abgrenzung, Verbreitung und Gefährdung dieses zentraleuropäischen Endemiten. – 'ÜRHAMMER fr die Regensburgische Botanische Gesellschaft von 1790 e.V. (Hrsg.), Ver|ff. 1aturkundemus. Erfurt 25: 127-148. Regensburg. PUSCH, J. 2009: Familie Orobanchaceae s. str. Sommerwurzgewächse (spezieller Teil). – In: MEUSEL, H., JbGER, E., RAUSCHERT, S. & E. WEI1ERT 1978: Vergleichende Chorologie der WAGE1ITZ, G. (Hrsg.): G. HEGI (Begr.) Illustrierte Flora von Mitteleuropa. – Band zentraleuropäischen Flora. – Band 2. – Jena. VI/1A, Lieferung 1. – 3. Aufl., Jena, S. 14-99. MO'L-CHALWATZIS, A. & H. UHLICH 2016: O.>robanche] artemisiae-campestris, Beifu‰- PUSCH, J. 2013: Zwei bemerkenswerte Orobanche-Funde in Mitteldeutschland – O. artemi- Sommerwurz. – In: Fundmeldungen. 1eufunde – Bestätigungen – Verluste (ohne Hrsg.). siae-campestris VAUCHER ex GAU'I1 am Wendelstein bei 1ebra (Sachsen-Anhalt) und – Botanik 1aturschutz Hessen 29: 72. Orobanche bohemica ýELAK. am Spaten bei Hemleben (Thringen). – Mitt. flor. Kart. MUER, TH., SAUERBIER, H. & F. C. CALIXTO 2016: 'ie Farn- und Bltenpflanzen der Kana- Sachsen-Anhalt 18: 3-9. rischen Inseln. – Weikersheim. RABE1HORST, L. 1837: Specielle Uebersicht der in der 1iederlausitz, insbesondere in der MÜLLER, F. et al. (Hrsg.) >in prep.]: ROTHMALER, Exkursionsflora von 'eutschland. Gefä‰- westlichen, wildwachsenden und häufig kultivirten Pflanzen. – Linnaea 11: 221-247. pflanzen: Grundband. – 22. Aufl. RABE1HORST, L. 1839: Flora Lusatica, 1. Band. Phanerogamen. – Leipzig. 1ETZWERK PHYTO'IVERSITbT 'EUTSCHLA1'S E. V. (1ETPHY') & BU1'ESAMT FÜR RbTZEL, S. 1999: 1otizen ber Pseudofumaria alba (MILLER) LI'É1 subsp. alba und Pul- 1ATURSCHUTZ (BF1) (Hrsg.) 2013: Verbreitungsatlas der Farn- und Bltenpflanzen monaria rubra SCHOTT et KOTSCHY bei Frankfurt a. d. Oder. – Verh. Bot. Ver. Berlin 'eutschlands. – Bonn-Bad Godesberg. Brandenburg 132: 153-165. 1ETZWERK PHYTO'IVERSITbT 'EUTSCHLA1'S E. V. (1ETPHY') & BU1'ESAMT FÜR RbTZEL, S. 2011 >ersch. 2012]: Kurzmitteilung: B|hmische Sommerwurz (Phelipanche 1ATURSCHUTZ (BF1) 2017: Verbreitung der Farn- und Bltenpflanzen 'eutschlands – bohemica) – erster gesicherter 1achweis fr Polen. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg Arbeitskarten. – Internetportal (abgerufen im Oktober 2017): 144: 193-196. https://karten.deutschlandflora.de/map.phtml. RbTZEL, S. 2017: Anmerkungen zu ausgewählten Arten der Bilderflora von Lux „1880“ OBER'ORFER, E. 1990: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. – 6. Aufl., Stuttgart. sowie zu den Fundorten „seltener Pflanzen aus der Umgegend von Frankfurt.“ (BRA1' OTTO, H. W. 2012: 'ie Farn- und Samenpflanzen der Oberlausitz. – 2. Aufl., Ber. 1atur- 1906). – In: MUSEUM VIA'RI1A (Hrsg.): Frankfurter Jahrbuch 2016/17: 276-294. forsch. Ges. Oberlausitz, Supplement zu Band 20. G|rlitz. 234 235

RbTZEL, S. & F. ZIMMERMA11 1999: Verbreitung der Arten der Gattung Orobanche L. in SCHULZ, O. 1898 >ersch. 1899]: Floristische Beobachtungen, besonders aus der Adventiv- Brandenburg und Berlin. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 132: 19-101. flora Berlins. – Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenburg 40: LXXIX-LXXXI. RICHTER, F. & '. SCHULZ 2016: Farn- und Samenpflanzen – Bestandssituation und Schutz SCHULZ, R. 1917: Eine floristische und geologische Betrachtung des märkischen unteren ausgewählter Arten in Sachsen. – Sächsisches Landesamt fr Umwelt, Landwirtschaft Odertales. – Verh. Bot. Ver. Provinz Brandenburg 58: 76-105. und Geologie, 2. Aufl., 'resden. SCHULZ, R. 1919 >ersch.: 1920]: Zweiter Beitrag zur Flora des märkischen unteren Odertals. RIE'L, H. 1980: Ordnung Arales, Familie: Araceae. – In: SCHULTZE-MOTEL, W. (Hrsg.): G. – Verh. Bot. Ver. Provinz Brandenburg 61: 82-96. HEGI (Begr.) Illustrierte Flora von Mitteleuropa. – Band II/1, Angiospermae, Monocoty- SCHULZ, R. & O. SCHULZ 1896: Vorlage neuer und seltener Pflanzen der Provinz (Xanthium ledones 2. – Berlin, Hamburg, S. 318-334. italicum MORETTI lus. laciniatum ASCHERS., Trifolium ochroleucum, Eriophorum RISTOW, M., HERRMA11, A., ILLIG, H., KLbGE, H.-CH., KLEMM, G., KUMMER, V., MACHATZI, alpinum). – Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenburg 38: XLIV-XLV. B., RbTZEL, S., SCHWARZ, R. & F. ZIMMERMA11 2006: Liste und Rote Liste der etablier- SEEME1, O. V. 1892 >ersch. 1893]: Beiträge zur Flora der Provinz Brandenburg. 1. 'ie in ten Gefä‰pflanzen Brandenburgs. – 1aturschutz Landschaftspfl. Brandenburg 15/4 (Bei- Rdersdorf vorkommenden Veilchen. 2. 'ie Rosen auf den Rdersdorfer Kalkbergen. 3. lage). Hieracien bei Berlin und Rdersdorf. 4. Über einzelne bei Berlin und Rdersdorf von mir RISTOW, M. & F. ZIMMERMA11 2009 >ersch. 2010]: Bericht ber die 39. Brandenburgische beobachtete Pflanzen. – Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenburg 34: 43-48. Botanikertagung vom 27. bis 30. Juni in Bollmannsruh am Beetzsee. – Verh. Bot. Ver. SEHMRAU, W. 1992: 'er Faule Ort in Berlin-Wei‰ensee. – Berliner 1aturschutzblätter 36: Berlin Brandenburg 142: 193-221. 161-172. ROH1ER, M.-S. 2014: Erfassung der Bestandssituation ausgewählter Pflanzenarten der kalk- SEITZ, B. & S. 1EHRI1G 2014: Schwarze Liste invasiver Pflanzen in Sachsen-Anhalt. Echi- und basenreichen Trockenstandorte in einem Themen-Managementplan als Grundlage nocystis lobata (MICHX.) TORR. & A. GRAY 1840. – Internetseite (abgerufen am zur Sicherung oder Wiederherstellung eines gnstigen Erhaltungszustandes. – 1atur- 22.12.2017): schutz Landschaftspfl. Brandenburg 23 (2): 20-34. http://www.korina.info/sites/default/files/Bf1Einstufungssteckbrief_Echinocystis%20lob RUFF, J. H. 1833: Physikalisch-geographische Ansicht von der 1iederlausitz und ihr botani- ata.pdf. scher Gehalt. – Linnaea 8: 95-109. SEITZ, B., RISTOW, M., PRASSE, R., MACHATZI, B., KLEMM, G., BÖCKER, R. & H. SUKOPP RUTHE, J. F. 1834: Flora der Mark Brandenburg und der 1iederlausitz. – 2. Aufl., Berlin. 2012: 'er Berliner Florenatlas. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg, Beiheft 7. SCAMO1I, A. 1955/56: 'ie Wiesen, Grasfluren und Heiden des Unterspreewaldes (Eine Rangsdorf. vegetationskundliche Studie). – Wiss. Z. Humboldt-Univ. Berlin, Math.-nat. R. 5: 253- SEYBOL', S. 1972: Über die Verbreitung von Ballota nigra und Ballota alba in Wrttem- 267. berg. – G|tt. Flor. Rundbr. 6: 3-7. SCHMETTAUSCHES KARTE1WERK 1767-1787: Blatt Brandenburg-Sektion 79, Lebus (1767- SLAVËK, B. & M. LHOTSKÁ 1967: Chorologie und Verbreitungsbiologie von Echinocystis 1787). – Reprint 2006 durch LA1'ESVERMESSU1G U1' GEOBASISI1FORMATIO1 lobata (MICHX.) TORR. et GRAY mit besonderer Bercksichtigung ihres Vorkommens in BRA1'E1BURG (Hrsg.). der Tschechoslowakei. – Folia Geobot. Phytotaxon. 2: 255-282. SCHMI', M. 2001: Erstnachweise der Sumpfl|wenzahn-Arten (Taraxacum sect. Palustria) T. SLUSCH1Y, H. 1982: 'ie Bach-Kratzdistel >Cirsium rivulare (JACQ.) ALL.] in Mecklenburg. ancoriferum und T. madidum fr Mecklenburg-Vorpommern. – Bot. Rundbr. Mecklen- – Bot. Rundbr. Bez. 1eubrandenburg 13: 49-52. burg-Vorpommern 35: 29-34. SMOLKA, A. 2017: Zytologische und genetische Studien an zwei heimischen Veilchenarten SCHMI', M. 2003: Morphologie, Vergesellschaftung, Ökologie, Verbreitung und Gefähr- und ihrem Hybriden (Viola epipsila LE'EB. und V. palustris L.). – Besondere Lernleis- dung der Sumpf-L|wenzähne (Taraxacum sect. Palustria 'AHLST., ) Sd- tung im Fach Biologie. – Augustum-Annen-Gymnasium G|rlitz (unver|ff. Mskr.). deutschlands. – Bibl. Bot. 155: 1-268. STOHR, G. 1981 >ersch. 1982]: Beiträge zur Rubus-Flora von Brandenburg I. Ostbranden- SCHMUCKER, T. 1942: 'ie Baumarten der n|rdlich-gemä‰igten Zone und ihre Verbreitung. – burg 1. Subgenera Cylactis (RAF.) FOCKE, Anoplobatus FOCKE, Idaeobatus FOCKE und Silvae Orbis 4, Berlin. Rubus Sectio Eufruticosi H. E. WEBER. – Gleditschia 9: 109-172. SCHOLZ, H. & H. SUKOPP 1960: Zweites Verzeichnis von 1eufunden h|herer Pflanzen aus STOHR, G. 1984: Beiträge zur Rubus-Flora von Brandenburg I. Ostbrandenburg 2. Subgenus der Mark Brandenburg und angrenzenden Gebieten. – Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenburg Rubus Sectio Corylifolii LI1'LEY und Sectio Caesii LEJEU1E & COURTOIS. – Gleditschia 98-100: 23-49. 12: 25-67. SCHOLZ, H. & H. SUKOPP 1965: 'rittes Verzeichnis von 1eufunden h|herer Pflanzen aus der STOHR, G. 1989: Floristische 1otizen ber Rubus-Sippen in Brandenburg und benachbarten Mark Brandenburg und angrenzenden Gebieten. – Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenburg Gebieten. – Gleditschia 17 (1): 27-63. 102: 3-40. STOLLE, J. & S. KLOTZ 2004: Flora der Stadt Halle (Saale). – Calendula. – Hallesche Um- SCHOU, J.-CH., MOESLU1', B., BÅSTRUP-SPOHR, L. & K. SA1'-JE1SE1 2017: 'anmarks weltblätter, Sonderheft 5: 1-165. vandplanter (inkl. Separatum: 'anmarks vandplanter 1¡gler). – 1ordvestMylland. THOMSO1, J. A. 2004: Towards a taxonomic revision of Pteridium ('ennstaedtiaceae). – SCHOU, J.-CH., WI1', P. & S. LAEGAAR' 2010: 'anmarks siv og frytler. – 1ordvestMylland. Telopea 10: 793-803. SCHULZ, F., GUTTE, P. & P. OTTO 2011: 'as St|tteritzer Wäldchen – ein Beispiel fr einen THOMSO1, J. A. 2008: Morphotype and conflicting taxonomies in Pteridium ('ennstaed- neophytenreichen Stadtwald. – Sächs. flor. Mitt. 14: 97-106. tiaceae: Pteridophyta). – Fern Gaz. 18: 101-109. 236 237

TRÁV1ËýEK, B., KIRSCH1ER, J. & J. ŠTƞPÁ1EK 2008: Five new species of Taraxacum sect. ZAJĄC, A. & M. ZAJĄC 2001: Atlas rozmieszczenia roĞlin naczyniowych w Polsce. 'istribu- Ruderalia from Central Europe and 'enmark. – Preslia 80: 27-59. tion Atlas of Vascular Plants in Poland. – Krakyw. TRYO1 R. M. 1941: A revision of the genus Pteridium. – Rhodora 43: 1-31, 37-67. ZÁZVORKA, J. 2000: 143. Orobanchaceae VE1T. – zárasovitp. – In: SLAVËK, B. (Ed.): TUTI1, T. G. & S. M. WALTERS 1993: 36. Dianthus L. – In: TUTI1, T. G., BURGES, 1. A., KvČtena ýeskp Republiky (Flora of Czech Republic), Band 6. – Praha, S. 477-513. CHATER, A. O., E'MO1'SO1, J. R., HEYWOO', V. H., MOORE, '. M., VALE1TI1E, '. H., ZÁZVORKA, J. 2010: Orobanche kochii and O. elatior (Orobanchaceae) in Central Europe. – WALTERS, S. M. & '. A. WEBB (ed.): Flora Europaea Volume 1. – 2. Aufl., Cambridge, Acta Musei Moraviae, Scientiae biologicae 95: 77-119. S. 227-246. ZÜ1'ORF, H.-J., GÜ1THER, K.-F., KORSCH, H. & W. WESTHUS 2006: Flora von Thringen. UHLEMA11, I. 1994: 1eufunde von Taraxacum-Kleinarten in Berlin und Brandenburg. – 'ie wildwachsenden Farn- und Bltenpflanzen Thringens. – Jena. Verh. Bot. Verein Berlin Brandenburg 127: 139-144. UHLEMA11, I. 2003: 'ie Gattung Taraxacum (Asteraceae) im |stlichen 'eutschland. – Mitt. Anschriften der Herausgeber: flor. Kart. Sachsen-Anhalt, Sonderheft. Stefan Rätzel UHLEMA11, I., KIRSCH1ER, J., ØLLGAR', H. & J. ŠTƞPÁ1EK 2007: Four new species of Ta- Lessingstra‰e 6 raxacum sect. Ruderalia (Asteraceae-Cichorieae) from Central Europe and Scandinavia. '-15230 Frankfurt/O. – Phyton 47: 103-121. [email protected] UHLEMA11, I., KIRSCH1ER, J. & J. ŠTƞPÁ1EK 2016: Taraxacum F.H. WIGG. – Kuhblume,

L|wenzahn. – In: JbGER, E. J., MÜLLER, F., RITZ, C., WELK, E. & C. WESCHE (Hrsg.): Michael Ristow ROTHMALER, Exkursionsflora von 'eutschland, Gefä‰pflanzen: Kritischer Ergänzungs- Universität Potsdam band. – 11. Aufl., Berlin, Heidelberg, S. 133-184. Institut fr Biochemie und Biologie UHLEMA11, I., MEIEROTT, L., TRÁV1ËýEK, B. & V. äËLA 2015: Fortschritte in der Erfor- schung der Gattung Taraxacum in 'eutschland. – Kochia 9: 1-35. Vegetations|kologie und 1aturschutz Am Mhlenberg 3 VERLOOVE, F. 2014: Ballota nigra. – Internetportal Manual of the Alien Plants of Belgium (abgerufen am 28.11.2018): http://alienplantsbelgium.be/content/ballota-nigra. '-14476 Potsdam (Golm) WAGE1ITZ, G. (Hrsg.) 1987: Angiospermae 'icotyledones 4, Compositae II: Matricaria- [email protected] Hieracium. – In: HEGI, G. (Begr.) Illustrierte Flora von Mitteleuropa. – Band VI/2. – 2. Aufl., Berlin. Volker Kummer WAGE1ITZ, G. 2009 >ersch. 2010]: Lessing, Christian Friedrich (1809-1862). – In: Universität Potsdam WAGE1ITZ, G.: 'ie Erforscher der Pflanzenwelt von Berlin und Brandenburg. – Verh. Institut fr Biochemie und Biologie Bot. Ver. Berlin Brandenburg, Beih. 6: 408-409. Biodiversitätsforschung/Spezielle Botanik WARTHEMA11, G. & L. REICHHOFF 2004: 'ie Banater Segge (Carex buekii WIMM.) und das Maulbeerallee 1 Caricetum buekii KOPECKÝ et HEJ1Ý 1965 in Sachsen-Anhalt im Vergleich mit anderen '-14469 Potsdam Regionen Mitteleuropas. – Mitt. flor. Kart. Sachsen-Anhalt 9: 3-14. [email protected] WEBER, H. E. 1985: Rubi Westfalici. 'ie Brombeeren Westfalens und des Raumes Osna- brck (Rubus L., Subgenus Rubus) (Bestimmung, Taxonomie, 1omenklatur, Ökologie, Eingang des Manuskripts am 25.05.2018, endgltig angenommen am 03.06.2018. Verbreitung). – Abh. a. d. Westfälischen Mus. f. 1aturkunde 47 (3): 1-452. WEBER, H. E. 1995: 5. Duchesnea. – In: WEBER, H. E. (ed.): G. HEGI (Begr.) Illustrierte Flora von Mitteleuropa. – Band IV/2A. – 3. Aufl., Berlin, S. 595-597. WEBER, H. E. 2016: Rubus. – In: JbGER, E. J., MÜLLER, F., RITZ, C., WELK, E. & K. WESCHE (Hrsg.): ROTHMALER, Exkursionsflora von 'eutschland. Gefä‰pflanzen: Kritischer Er- gänzungsband. – 11. Aufl., Berlin, Heidelberg, S. 59-112. WER1ER, K. 1976: Cirsium MILLER. – In: TUTI1, T. G., HEYWOO', V. H., BURGES, 1. A., MOORE, '. M., VALE1TI1E, '. H., WALTERS, S. M. & '. A. WEBB (ed.): Flora Europaea Volume 4 Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae). – Cambridge, S. 232-242. WI1', P. 2010: Viola pumila CHAIX. – In: JO1SELL, B. & TH. KARLSSO1 (ed.): Flora 1or- dica, Volume 6, Thymelaeaceae to Apiaceae. – The Swedish Museum of 1atural History, Stockholm, S. 41. WÖLFEL, U. 2009: Zur Flora von Bitterfeld und Umgebung (10. Beitrag). – Mitt. flor. Kar- tierung Sachsen-Anhalt 14: 65-68.