Zur Mithaftung im alten japanischen Strafrecht

von Wilhelm Röhl (Haml;mrg)

Strafrechtliche Mithaftung heißt, daß jemand ohne Rücksicht auf sein Mitwirken oder (grundsätzlich) Mitwissen für die Straftat eines anderen neben diesem zur Verantwor­ tung gezogen, d. h. bestraft, wird. Das japairische Recht kannte zwei Begriffe für dieses Institut: enza war die Mithaftung von Verwandten des Täters, renza oder kuzasoren die Mithaftung von Personen, die zum Täter in einer anderen als verwandtschaftlichen Be­ ziehung standen, z.B. seine Beamtenkollegen. Hier soll nur von enza die Rede sein. Schon aus dem nicht kodifizierten Recht vor dem 7. Jahrhundert wird berichtet, daß bei leichteren Straftaten Frau und Kinder des Täters "eingezogen", d. h. wohl versklavt, und bei schweren Verbrechen alle Familienangehörigen getötet wurden. 1 . Auch China kannte die strafrechtliche Mithaftung der Angehörigen, die sich nach ei­ ner Entscheidungdes Hau-Kaisers Wu-di (141886 v. Chr.) aufdrei GruppenderTäter• familie erstreckte: Eltern - Brüder - Ehefrau und Kinder.2 In der Tang-Zeit (618-906) auf deren Recht sich die ersten Gesetze Japans stützten, wurde schon früh die Mithaftung von Brüdern und Enkeln von Hochverrätern neu geregelt3 , dabei war eine Tendenz zur Milderung der Strafen für die Mithaftenden zu erkennen, wie über• haupt die Quellen zur Rechtsgeschichte der Tang-Zeit nicht nur Differenzierungen der Strafen nach der Art der Verbrechen und dem Grad der Verwandtschaft, sondern auch kritische Erwägungen der Herrscher zum Vollzug der Mithaftung sichtbar machen.4 Gewiß ist aber, daß die Mithaftung zahlreiche Verwandte treffen und zur Vernichtung mehrerer Familien führen konnte. Japans ritsu-ryo-Gesetzgebung des 7./8. Jahrhunderts nahm das chinesische Recht zum Vorbild. Daszokuw-ritsu, das von Straftaten gegen das Leben und das Vermögen handelte, sah Mithaftung bei den Verbrechen des Vorhabens des Hochverrats\ der Schändung eines kaiserlichen Grabes6 und des Landesverrats7 vor. Der Vater und die Kinder des Täters hatten mit Vermögenseinziehung oder weiter Verbannung zu büßen. Ausgenommen von der Mithaftung waren die Angehörigen des geistlichen Standes und diejenigen die von ihrer Familie gelöst und in einer anderen Familie aufgezogen waren. Nach dem myorei-ritsu, das die Grundsätze der Bestrafung regelte, gab es gnadenweise Strafbefreiungen, und wenn der Täter begnadigt wurde, war auch der Mithaftende frei. Den drei Fällen der Mithaftung nach dem zokuto-ritsu wurde später noch der Tatbe­ stand der privaten Münzprägung hinzugefügt. Dabei blieb es bis zur Herrschaft des Ritterrechts (buke-ho). In den Quellen zur frü• hen -Zeit finden sich Beispielsfälle zur Mithaftung, so:

- Heike-monogatari, 3. Buch Kapitel Daijin ruzai no koto "Der Großkanzler (Fujiwara) Moronaga wurde seine Amtes enthoben und nach dem Osten verbannt8 . Er war schon einmal in der Hogen-Zeit9 als Mithaftender für seinen Va­ ter, den Minister Akuhidan to mit seinen Brüdern zu viert verbannt worden. '

-Azuma-kagami, 3. Jahr (1187) 5. Monat 15. Tag . "Shigehiro, Graf von Yamato, traf aus Kyöto ein und berichtete daß der abgedankte Kat­ er von einer Krankheit genesen und wegen dieses Umstandesam 3. Tag des vergangeneo Monats eine außerordentliche Amnestie erlassen worden sei. Aber Yoshiaki, Grafvon Iyo, und die Gruppe seiner Mithaftenden seien von der Begnadigung ausgenommen worden. 124 -Azuma-kagami, Kenkyu. 4. Jahr (1193) 11. Monat 28. Tag , Heute abend wurde (Yasuda) Yoshisuk:e, Graf von Echigo, wegen einer Weiberge­ schichte (?)hingerichtet, und sein Kopf wurde ausgestellt. Das geschah auf Befehl von Katö Kagekado. Sein Vater, (Yasuda) Yo hisada Graf von Tötömi zog ich auf Grund seiner 1 Mithaftung in diesem Fall den Zorn de: Für t n zu ." 2 -Azuma-kagami, Kenkyu 4. Jahr (1193) 8. Monat 20. Tag Kyö (oder Rara) Koshirö, der von derselb n Mutter stammende Bruder des verstorbenen Soga Jfuö Suk:enari, wurde hingerichtet. Das geschah wegen der Mithaftung für Sanshu. 11 - Azuma-kagami, 3. Jahr = Kempo l. Jahr (1213) 7. Monat 20. Tag Die Ehefrau des verstorbenen Wada Yoshimori, Titularoffizier der linken Wachen, - die jÜngere Schwester de~ Vtzegrafe~ Yokoyam~ - wurde begnadigt. Sie ist die _Tochte~ ~es Watarai Yasutaka, V1zeabt der steben Schreme des großen Toyouke-Schrems. Weil ihr Mann das Verbrechen der gewaltsamen Empörung begangen hatte, war ihr Grundvermö• gen eingezogen und sie selbst verhaftet worden. Dieses Grundvermögen gehörte aber zum Gesamtherrschaftsgebiet des großen Schreins in Kaneda in der Provinz Tötömi, und dar­ über berichteten der Vizeabt und andere in Einzelheiten. Daraufhin wurde nicht nur der Grundbesitz zurückgegeben sondern auch die Begnadigung ausgesprochen. Das ist aus­ schließlich in der Gottesfurcht des Fürsten begründet." 13 Das grundlegende Gesetz des Kamakura-bakufu, das Goseibai-shikimoku oder Joei-shikimoku, wurde 1232 erlassen.14 Von der Mithaftung Verwandter sprechen die §§ 10, 11 und 17. Diese Vorschriften machen eine Erweiterung desenza-Systems deut­ lich. Aus § 10 Absätze 1 und 2 , Wer im Laufe eines Streits oder auf Grund von Zurechnungsunfähigkeit infolge eines Ge­ lages einen Mord begeht, wird mit dem Tode oder mit der Verbannung bestraft . und sei n Grundvermögen wird eingezogen; wenn aber sein Vater oder sein Sohn nicht beteiligt war wird diesem die Strafe nicht auferlegt. Ferner: dasselbe gilt entsprechend bei dem Verbrechen der Verwundung mit dem Schwert.'' ergibt sich, daß bei Tötung sowie Körperverletzung mit dem Schwert grundsätzlich der Vater und die Söhne des Täters mithafteten, nur bei einer im Affekt oder in Trunken­ heit begangenen Tat sollten sie straflos bleiben, es sei denn, sie hätten sich beteiligt. Nach Absatz 4 des § 10

"Ferner: wenn jemand einen Mord begangen hat, um sich die mit Grundstücksrechten ver­ bundene Amtsstellung des Ermordeten anzueignen oder um dem Ermordeten Wertgegen­ stände wegzunehmen, so soll der Vater des Täters nicht der Mithaftung unterworfen wer­ den, wenn die Umstände klar.ergeben, daß er von der Tat nichts gewußt hat." spielt es für die Mithaftung des Vaters eine Rolle, ob er von der Tat gewußt hat; es geht dabei um Mord mit der Absicht persönlicher Bereicherung. Die geplante Tötung in dem besonderen Fall des _§ 10 Absatz 3

"Ferner: wenn ein Sohn oder Enkel den Feind des Vaters oder Großvaters ermordet hat, werden der Vater bzw. der Großvater wie der Täter bestraft, auch wenn sie nichts von der Tat gewußt haben. Der Grund hierfür ist, daß der Täter um den Groll des Vaters oder Großvaters zu besänftigen, plötzlich einen langgehegten Vorsatz ausgeführt hat." läßt keine Ausnahme von der Mithaftung zu. \ Die Mithaftung der Ehefrau des Täters wurde für sechs VerbrJchen bestimmt § 11:

"_Im Falle der schweren Verbrechen der Empörung, des Mordes des Bergraubs, der Pirate­ ne, des nächtlichen Überfalls oder des Raubes soll die Ehefrau für die Tat des Mannes haf­ ten. Dies gilt nicht, wenn der Ehemann bei einem Wortwechsel eine Verwundung mit dem Schwert oder einen Mord verübt hat." · Für Mord oder Körperverletzung im Affekt haftete die Ehefrau hiernach nicht. Schließlich findet sich unter den Vorschriften über die Folgen aus demJokyu-Auf­ stand von 1221 in § 17 des Goseibai-shikimoku eine differenzierende Mithaftungsregel hinsiebtlieh der Teilnahme an dem kriegerischen Geschehen:

125 "Wenn d.er Vater auf kaiserlicher Seite am ~rie~e teilge?ommen, .der Sohn aber dem ba­ kufu gedient hat, oder we~ der Sohn auf ~ruserlicher Seite am Kriege teilgenommen, der Vater aber dembakufu gedient hat, dann smd Lohn und Strafe ohne weiteres verschieden Wie dürften d_ie Bestr~fungen daher g_leich sein? Wenn vo.n d~n Leuten, die in KyiishQ wohnen, nur emer-se1esder Vater, sei es der Sohn- aufkaiserlicher Seiteam Kriege teil­ genommen hat, ~o soll de! zu Hau~ gebliebene Sohn oder Vater s~iner Strafe nicht entge­ hen. Der Grund 1st, daß Sie zwar mcht denselben Weg gegangen smd, aber die gleiche Ge-· sinnung gezeigt haben. Wenn aber Vater und Sohn weit voneinander entfernt wohnten und der eine infolge Nachrichtenschwierigkeiten die Umstände bei dem anderen nicht kannte dann können nicht beide bestraft werden." Gegenüber der früheren Zeit zeigt das- nur für den Ritterstand geltende- Gesetz von 1232, wenn es auch den Kreis der die Mithaftung auslösenden Verbrechen aus­ dehnte, einen Fortschritt im rechtlichen Denken. Die strikte Mithaftung wurde nach Gesichtspunkten der Beteiligung und Mitwisserschaft eingegrenzt. Dabei spielte das Kriterium des vorherigen Wissens oder Nichtwissens von der Tat des Verwandten die wesentliche Rolle. Die Beteiligung ist, abgesehen von der Spezialvorschrift des§ 17, nur bei Affekttaten erheblich(§ 10 Absätze 1 und 2), denen kein Plan vorausgegangen war, so daß niemand vorher von der Tat wissen konnte. Daraus ist zu folgern -vgl. auch § 11 Satz 2-, daß das wegen Unmöglichkeit des Wissens erwiesene Nichtwissen von der Mithaftung befreite. Die Regelungen des Goseibai-shikimoku erstreckten ihre Wirksamkeit über die Mu­ romachi- und Sengoku-Zeit. Die gesetzlichen Vorschriften der Territorialfürsten des 15. und 16. Jahrhunderts enthalten enza-Bestimmungen, die zum einen eine Anleh­ nung an das Goseibai-shikimoku erkennen lassen, zum anderen aber nicht so beschaf­ fen sind, daß man in ihnen eine abschließende Regelung sehen könnte. Vielmehr ist da­ von auszugehen, daß die Mithaftung mindestens bei schweren Verbrechen grundsätz• lich eintrat. Beispiele aus dem Recht der Teilstaaten (bunkoku-ho ):

- Ouchi-ke kabegaki 15 1462 8. Monat letzter Tag (im Anschluß an den Fall, daß ein Mann einen Ehebrecher getötet hatte) "Es kommt nicht selten vor, daß jemand seinen lange gehegten Zorn befriedigen will und dabei sieb selbst zugrundericbtet; das muß als Treulosigkeit (gegenüber dem Landesherrn) angesehen werden. Ist nicht ebenso derjenige ein Tor, der wegen einer Hure jemandem .das Leben nimmt? Künftig ist diese Anordnung zu beachten. Das festgesetzte Recht darf rucht verletzt werden. Wer dem zuwiderhandelt, sei er auch ein vom Gewöhnlichen abweichen­ der Mensch oder auch ein langjähriger erblicher Gefolgsmann, wird bestraft, und seine Abkömmlinge sollen auf ewig vertilgt werden."

- Imagawa-ke no kanamokuroku 16 § 8 , Leute, die sich handgreiflich streiten, werden ohne Rücksicht auf Recht oder Unrecht beide mit dem Tode bestraft ..... Da durch das Urteil gegen Streitende nur die Personen bestraft werden, die an Ort und Stelle selbst die Tat begangen haben, sollen ihre Frau~n Kinder und Hausgenossen nicht verantwortlich gemacht werden. Wenn aber der Täter t~h von dem Tatort entfernt hat, sollen seine Frau und seine Kinder bestraft werden. Aber die Todesstrafe darf nicht verhängt werden. '

- Jinkaishu •7 § 25 ,Darüber, ob das Verbrechen der Eltern oder der Kinder gegenseitig zugerechnet wird. Wenn jemand bei einem plötzlichen Streit oder infolge Trunkenheit bei einem Festgel~ge unvorherges hen einen Menschen tötet, so sollen, auch wenn der Täter an seinem Leibe be traft und sein Vermögen eingezogen wird, sein Vater und sein Sohn nicht haften,. wenn ie nicht beteiligt waren. Das gilt entsprechend für das Verbrechen der Verletzung out ~em Schwert. Ferner: wenn ein Sohn. oder Enkel den Feind des Großvaters oder Vaters totet 126 dann soll der Vater bzw. der Großvater dieselbe Strafe erleiden, auch wenn er von der Tat nichts gewußt hat. Der Grund hierfür ist, daß der Täter, um den Zorn des Vaters oder Großvaters zu beschwichtigen, ohne Zögern eine böse Gesinnung ausgeführt hat. Wenn jemand ferner einen Menschen tötet um dessen Vermögen zu rauben oder de sen Kot­ barkeiten an sich zu nehmen, dann soll sein Vater nicht bestraft werden, wenn die Richtig­ keit seiner Behauptung er habe nichts von der Tat gewußt einwandfrei feststeht. Zu atz: dies gilt entsprechend für die gegenseitige Zurechnung von Verbrechen unter Brüdern."

§57 . b . . Über das Verbrechen von Eltern und Kindem etm Diebstahl. Das Verbrechen der El- tern oll den Kindem zugerechnet werden. Dies gilt nicht~ wenn da Kind weit entfernt wohnt und eine Beratschlagung nicht stattfinden konnte. Ebenso haften die Eltern nicht für das Verbrechen des Kindes. Wenn sie aber in einem Haus wohnen, sollen sie ebenso be­ straft werden. Dies soll von den Umständen abhängen.

§ 74 " Wenn ein Zeuge agt, daß der Täter gestorben sei, soll man das Alter des Sohne des Tä• ters prüfen, und wenn er noch nichtzehn Jahre alt ist, soll er nichtfür die Tat des Vater haf­ ten. Ist er aber schon über zehn Jahre alt, soll er so bestraft werden wie der ver torbene Va­ ter bestraft worden wäre. Wenn auch der Schwiegersohn den Täter beerbt, soll er ebenso bestraft werden. '

§ 81 ,Über Grundstücke, für die der Bezirksverwalter gewechselt hat. Wenn ein Bauer weil der neue Bezirksverwalter die Grenzen zwischen den Häusern der Bauern und die Belegenheit der Felder nicht kennt, ein Feld verheimlicht und die auf ihn entfallenden Jahresabgaben zurückhält, begeht er ein schweres Verbrechen und deshalb sollen dieMännerund Frauen seines Hauses, einschließlich seiner Frau und seiner Kinder, der übrigen Familienmitglie­ der und der Dienstleistenden treng bestraft werden ..... "

- Sagara-ke hatto ta §11 " Über die behördlichen Anordnungen. Wenn eine Person-ob alt oder jung-bei einem Beamten etwas beantragt hat, darauf eine Entscheidung der Behörde ergangen ist und der Antragsteller noch einmal ein Gesuch an­ bringt, dann handelt er unrecht, auch wenn er im Recht ist. Es gibt sogar Personen, die da­ durch Unruhe stiften, daß sie ihren Gegner am Leben bedrohen, wenn die Behörde ent­ schieden hat, sie seien im Unrecht. Sollte in einem solchen Fall plötzlich eine Gewalttat ge­ sehen und der Mann, der im Recht ist, einen unseligen Tod erleiden, so wird der Grundbe­ sitz des Mannes, der den Prozeß verloren hatte, eingezogen und den Abkömmlingen der siegreichen Partei übergeben. Hat der Mann, der Unrecht bekommen hatte keinen Grundbesitz, werden seine Frau und seine Kinder sämtlich getötet. Man soll vernünftig und besonnen sein. Insbesondere ist davon·abzusehen, zu dem Haus des Gegners zu geben und ihn auf der Straße überhaupt zu grüßen. '

- Shingen- kaho 19 § 1 "Daß die Landvorsteher in unserem Gebiet, ohne die Einzelheiten zu melden mit der wilJ­ kürlichen Behauptung, es handle sich um die von einem Verbrecher zurückgelassenen Sa­ chen, Gegenstände für sich einziehen, ist sehr selbstherrlich. Wenn der Verbrecher ein Be­ amter des Landesherrn ist, soll der Landvorsteher sich nicht einmischen. Die Reis- und Trockenfelder sollen durch Befehl einer anderen Person überschrieben werden. Die 1ahres­ abgaben und Dienstleistungen sollen dem Landvorsteher sof frt rbracht werden . .Wenn es ich um Gnadenlanct' handelt, wird es nicht einem anderen überschrieben. Ferner: . das Wohnhaus, die Frau, die Kinderund die Vermögensgegenstände (des Verbrechers) sollen nach den Vorschriften den Behörden übergeben werden." § 17 , . . . Wenn jemand unabsichtlich einen Totschlag oder eine Verletzung mit dem Schwert begeht, werden seine Frau, seine Kinder und seine Hausgenossen nicht anders behandelt als sonst. Entflieht der Täter aber, so sollen, auch wenn die Tat unabsichtlich geschehen ist seine Frau und seine Kinder zunächst in die Hauptstadt gebracht und die Tatumstände er­ forscht werden."

127 - Ch6s6kabe Motochika hyakkaj6 20 § 28 "Ober das Verbrechen, einen Menschen ohne Grund zu verletzen. Die Art der zu verhän• genden Todesstrafe soll auf Grund sorgfältiger Untersuchung leicht oder schwer sein. Fer­ ner: wenn die Verwandten des Täters verurteilt werden sollen, ist (höheren Orts) anzufra­ gen, und dann wird eine klare Entscheidung ergehen."

§ 29 "Über das Verbrechen, einen Menschen mit dem Schwert zu töten und fortzulaufen. Der Täter soll zur Kreuzigung verurteilt werden. Der Landvorsteher, der Bürgermeister und die Nachbarn in seinem Wohnort müssen den Täter sofort verfolgen und verhaften; darüber ist zu berichten. Wenn man ihn nicht verhaften und mitnehmen kann, soll man ihn töten. Wenn er entflieht soll das Verbrechen seinem Wohnort zugerechnet werden. Wenn die Verwandten von dem Verbrechen auch nur ein bißeben gewußt haben, sollen sie ebenso wie eF bestraft werden. Wenn es klar ist, daß sie nichts davon gewußt haben, sollen sie dem­ entsprechend behandelt werden. Wenn die Leute, die dabei waren, nicht dafür gesorgt ha­ ben, daß das Verbrechen verhütet wurde, sollen sie bestraft werden.-Bei den Verwandten soll es davon abhängen, ob sie weit oder nahe verwandt sind."

§ 30 " Ober das Verbrechen, in den Jagdgebieten, auf Bauplätzen und an anderen Orten ohne rechtfertigenden Grund auf Menschen zu schießen. Der Täter soll sofort verurteilt werden. Wenn er im Groll oder Haß gehandelt hat, soll er zum Tode verurteilt und das Verbrechen seinen Verwandten zugerechnet werden."

§ 80 "Im Verhältnis zwischen Vater und Sohn: wenn einer dem Willen des Landesfürsten zuwi­ derhandelt, erhält jeder nach seiner Schuld und seinen Verdiensten eine gesonderte Strafe. Aber das soll von dem Fall abhängen." In der frühen Edo-Zeit war der Kreis der mithaftenden Verwandten weit gezogen. Für die mit Kreuzigung oder Verbrennung bestraften Verbrecher hafteten auch die El­ tern, die Ehefrau, die Kinder und die Brüder des Täters.21 Es gibt Beispiele für noch weitere Ausdehnung. 1694 geschah in Edo ein Herrenmord: Rokuhei, der Diener des Kimura Nizaemon, war nach einem Botengang für seinen Herrn zurückgekehrt und dann abermals aus dem Haus gegangen. Als sein Herr ihm deshalb Vorhaltungen mach­ te, tötete der Diener ihn. Der Täter wurde deshalb drei Tage an der Nihon-Brücke zur Schau gestellt dem Halssägen unterworfen und dann in Asakusa gekreuzigt. Seine An­ gehörigen, nämlich ein Sohn, zwei ältere Brüder, drei Neffen und eine Nichte waren ar­ retiert worden; von ihnen wurden der Sohn und die Brüder zum Tode verurteilt und in Asakusa hingerichtet. Gegen die drei Neffen und die Nichte wurde weite Verbannung verhängt; weil der eine Neffe aber blind war, schickte man ihn an seinen Heimatort und übergab ihn auf immer der Aufsicht von Verwandten.22 Kritik an der Mithaftung übte der Konfuzianist Dazai Shundai (1680-1747) in sei­ nem 1729 erschienenen WerkKeizai-roku (Wirtschaftspolitische Untersuchungen). Er 23 legte dar , daß die weisen alten Kö~· ge in China die Politik verfolgt hätten, daß Frau und Kinder des Verbrechers nicht haft n sollten. Auch habe eine Schuld nicht zwisc~en Vater und Sohn oder zwischen Brüdern ewirkt. Wenn aber das Verbrechen, und sei es auch leichter Art, nach gemeinsamem Plan von Vater, Sohn und Geschwistern began­ gen worden sei so hätten alle dieselbe Strafe zu erhalten. Andererseits seien die Ver­ wandten nicht haftbar gewesen, wenn sie von dem Verbrechen nichts gewußt hätten. Ganze Familien ~egen Mithaftung zu vernichten, sei eine aus barbarischen Bräuchen stammende Strafe späterer Zeit. Es sei grausam, daß heutzutage die Haftung für schwere Verbrechen sich auf Abkömmlinge und jüngere Brüder erstrecke und sogar Kinder hingerichtet würden. Bei einer gerechten Regierung dürfe das nicht vorkom-

128 men. Zwar werde derzeit der Sohn nur verbannt, wenn den Vater die Todesstrafe treffe, und bei einem Kind warte man das 15. Lebensjahr ab und erlaube ihm dann unter Um­ ständen, in den geistlichen Stand einzutreten; aber auch darin liege eine Mithaftung. Seien die Söhne und jüngeren Brüder des Verbrechers schuldlos dürften sie nicht be­ straft werden. Eine Ausnahme sei nur bei schwerster Missetat, etwa aufrührerischer Empörung, die sich gegen den Staat richte, zuzulassen. "Belohnte Verdienste werfen ihr Licht auch auf dieN achkommen; verbrecherische Schuld trifft den Täter allein. Das ist die Lehre der Weisen alter Zeit.' Tokugawa Yoshimune (1677-1751) achter Shogun der Edo-Zeit (1716-1745), veranlaßte eine Rechtsreform und die Kompilierung des Gesetzbuchs Kujikata-osada­ megaki, das eine Sammlung von Vorschriften derTokugawa-Regierung darstellte. Das Institut der Mithaftung wurde dabei abgemildert. Schon 1721 war folgende Dienstan­ weisung24 ergangen:

"Die Kinder von Personen, die ihren Herrn oder einen Elternteil getötet oder ein anderes besonders schweres Verbrechen begangen haben, sind in die Untersuchung hierüber ein­ zubeziehen. Wird ein Täter mit dem Tode bestraft, werden die Kinder im allgemeinen nicht betroffen. Auch bei der Bestrafung des Täters mit Ausstellen des Kopfes25 oder Kreuzi­ gung werden die Kinder nicht haftbar gemacht." Das bedeutete, daß die Todesstrafe- auch in erschwerter Form-die Mithaftung der Kinder überhaupt nicht mehr nach sich zog; nur bei den im ersten Satz genannten Ver­ brechen war über die Mithaft zu entscheiden. Verfahrensmäßig mußte der oberen In­ stanz berichtet werden, diese faßte den Beschluß über das Schicksal der Kinder. Diese erhebliche Beschränkung der Mithafturig wurde im 1. Buch, § 40, des Osada­ megaki von 17 4 2 dadurch fortgeführt, daß dieses Gesetz die Dienstanweisung von 1721 ohne die Worte ,oder ein anderes besonders schweres Verbrechen" übernahm. Jetzt kamen nur noch die Verwandten von Herren- oder Elternmördern für eine Mithaftung in Betracht. Die Vorschrift lautete:26

"Dienstanweisung über die Bestrafung von Söhnen und Verwandten von Schwerverbre­ chern. Über die Kinder von Herren- und Elternmördern soll nach dem Ergebnis der Ermittlungen eine Entscheidung ergehen. Die Verwandten werden, auch wenn sie nicht zur Mithaftung herangezogen werden können, in Gewahrsam genommen; wenn nach Erledigung des Fal­ les des Täters feststeht, daß sie von dem verbrecherischen Plan nichts gewußt haben, sollen sie nicht bestraft werden. Auch die Kinder von zum Tode durch Feuer oder Kreuzigung Verurteilten haften nicht. Dies gilt für Städter, Bauern und anderes gewöhnliches Volk". Zwischen den Söhnen und den (anderen) Verwandten wurde sonach unterschieden: bei Herren- und Elternmord hafteten die Söhne grundsätzlich, die-Verwandten nur bei Mitwisserschaft. Die Vorschrift galt nicht für die Angehörigen des Ritterstandes deren Kinder auch außerhalb des Herren- und Elternmordes der Mithaftung unterlagen, aber milder be- traft wurden als der Täter: mit weiter Verbannung bei Todesstrafe des Täters, mit Ausweisung27 mittleren Bereichs bei weiter Verbannung des Täters. Für Kinder eines Ritters, der mit Ausweisung oder geringer bestraft wurde, entfiel die Mithaftung. Aber ohne Beschränkung auf Kreise außerhalb des Ritterstandes bestimmte § 97 des 2. Bu­ ches des Osadamegaki2B, daß Kinder im Alter bis zu 15 Jahren, die verbannt oder aus­ gewiesen werden sollten, in die Obhut und Aufsicht von Verwandten zu geben seien. Auf Antrag eines Schreins oder Tempels konnte dem Jugendlichen auch gestattet wer­ den in den Mönchsstand einzutreten.

129 Männer von Einsicht und Urteil nahmen gegen das enza-System Stellung; mehrfach wurde seine Abschaffung gefordert. Der Staatsmann und Gelehrte Matsudaira Sada­ nobu richtete 1789 an das oberste Gericht, das zur Beratung bei der Gesetzgebung be­ rufen war eine Anfrage zur Änderung des Mithaftungsrechts. Seine Ausgangsüberle• gung war, ob nicht die weite Verbannung des Kindes eines zum Tode verurteilten An­ gehörigen des Ritterstandes unzeitgemäß sei. Er stellte vier Fragen zu seinem Thema: (1) Welche Maßnahme ist am angemessensten? (2) Sollten von einer etwaigen Rechts­ änderung diejenigen ausgenommen werden, die sich als Verbannte bereits auf einer In­ sel befinden, oder diejenigen, die zur Verbannung nur verurteilt worden sind und ohne Strafvollstreckung in der Obhut ihrer Verwandten stehen? (3) Sollten die Kinder auch wenn sie an der Tat nicht beteiligt waren, bei Verbrechen des Vaters vornehmlich gegen die Regierung, wie Verschwörung (Bildung einer verräterischen Bande; Ansammlung mit lautem Rufen) Verrat usw., nicht weiterhin der Mithaftting unterworfen werden? ( 4) Welche schwerwiegenden Gründe sprechen für die Bestrafung der Kinder? Die Richter antworteten: (1) Die Bestrafung der Kinder eines zum Tode Verurteilten mit weiter Verbannung und eines zu weiter Verbannung Verurteilten mit Ausweisung mitt­ Ieren Bereichs beruhe zwar auf Präzedenzien aus der Zeit vor der Tokugawa-Regie­ rung. Da diese Regeln aber im Kajoruiten 29 nicht enthalten seien, gebe es keinen Grund, sie peinlich genau zu befolgen. Angesichts der Tatsache, daß die Bestrafung des Kindes nicht an eine von diesem selbst begangene Tat geknüpft sei, könne man in Frie­ denszeiten aus Barmherzigkeit die Mithaftungsstrafe um eine Stufe niedriger als bisher ansetzen. (2) Eine Rechtsänderung müsse auch für die gegenwärtig auf den Inseln be­ findlichen Verbannten und die unter die Obhut von Verwandten Gestellten Anwen­ dung finden. (3) Die Kinder der wegen Verschwörung und Verbrechen gegen den Lan­ desherrn bestraften Personen unterlägen der bisherigen Regelung. ( 4) Schwerwie­ gende Gründe für die Bestrafung der mithaftenden Kinder seien die folgenden:

Manche meinten zwar, einen Grund darin sehen zu können, daß das Kind den Vater nicht von dem Verbrechen abgehalten habe. Aber auch, wenn es dies nicht versucht habe, müs~e berücksichtigt werden, daß es als Kind den Vater ja nicht anzeigen könne. Daß selbst em jugendliches Kind von der Bestrafung nicht verschont werde, sei nicht als Strafe dafür anzu~ sehen, daß es das Verbrechen des Vaters nicht verhindert habe; der Sinn der Mithaftung sei vielmehr die Verstrickung des Kindes in das Verbrechen des Vaters und die schwe~e Be­ strafung auch des Kindes allgemein bewußt zu machen und damit die Väter durch d1e Ge­ nerationen hindurch zu warnen. Das Gericht fügte noch hinzu: weil im Osadamegaki klar bestimmt sei, daß das Kind in Mithaftung für die Tat des Vaters zur Verbannung oder Ausweisung verurteilt wer­ de, bringe eine künftige Milderung die Gefahr mit sich, daß der Zweck des Osadame­ gaki zunichte werde. Wenn man die hergebrachten Mithaftungsregeln auf einige be­ sondere Verbrechen beschränke, sich ihrer aber jedenfalls bewußt sei, werde das Ge­ setz wohl nicht beeinträchtigt. Trotz weiterer Diskussionen über die Berechtigung des enza-Systems30 wurde es nicht abgeschafft; weitere Eingrenzungen ergaben sich aber daraus, daß nur noch der männli<;:he Hauserbe der Mithaftung unterworfen und ohne Rücksicht auf das Alter des Kindes die Strafe oft im Gnadenwege erlassen wurde.31 Der AUfhebung des Institus der Mithaftung, das in regionalen Rechtskreisen noch härter geregelt und angewendet wurde, stand wohl entgegen, daß die Beamten der Zen­ tralregierung das Osadamegaki für eine gesetzgeberische Kostbarkeit hielten und eine Änderung deswegen scheuten. Gründe, die Mithaftung wenigstens in dem einge,..

130 chränkten Rahmen beizubehalten, waren nach den sozialen Gegebenheiten und dem juristischen Denken jener Zeit nicht schwer zu finden. Die Blüte dieser Rechtsregel in der Sengoku-Zeit gründete sich auf die Notwendigkeit, insbesondere im Ritterstand trikte Ordnung und Gefolgschaft zu sichern. Auch in Friedenszeiten waren die Herr­ eher in der hierarchischen Gesellschaft auf die Disziplin und Treue des Ritterstandes angewiesen; als Mittel zu ihrer Aufrechterhaltung war sicherlich auch die Drohung ge- eignet, bei schweren Verbrechen müßten auch die Kinder leiden. Der Ritterstand sollte ferner als Muster für die Gesellschaft ein vorbildliches Leben führen· dieser besonde­ ren Verpflichtung war mit härteren Strafen für erhebliche Verstöße als bei gewöhnli• chen Bürgern Nachdruck zu geben. Und schließlich glaubte man, daß der Abkömmling eines Schwer erbrechers weil vom gleichen Blut, selber zu einer Gefahr für den Rechtsfrieden werden könnte. Dies war im Jahre 183 8 die Begründung für das Todes­ urteil gegen Yumitarö, den Sohn des Öshio Heihachirö, der ein Jahr zuvor in Protest gegen das Verhalten der Beamten während einer Hungersnot die Aufwiegelung des Volkes versucht und in Ösaka eine Feuersbrunst verursacht hatte.32 Fraglich dürfte sein, ob das Urteil gegen den Sohn noch unter dem reinen Gesichtspunkt der enza zu begreifen ist, denn Heihachirö war kein Herren- oder Elternmörder, und im übrigen hätte Yumitarö milder bestraft werden sollen als sein Vater. Dieser aber war nicht ver­ urteilt worden sondern hatte sich der Ergreifung durch Selbstmord entzogen. So waren bei der Behandlung des Falles vielleicht alte Vorstellungen von der., Ersatzverantwor­ tung" lebendig, die für einen Unbeteiligten eintrat, wenn der Täter nicht vor Gericht gestellt werden konnte. Aberdie Begründungmit Blutsverwandtschaft und krimineller Vererbung paßt durchaus in den Kreis denkbarer Argumentationen für das enza­ Recht.

1 Ishii Ryösuke, Nihon hoseishi gaisetsu, Tökyö 1960, S. 42. Wie weit der Kreis der mühaften• ·den Familienangehörigen reichte, ist nicht überliefert; vielleicht entsprach er dem Umfang de ,Hauses" (ie ). 2 So die Erläuterung von K. Bünger, Quellen zur Rechtsgeschichte der Tang-Zeit, Peiping 1946 S. l15-117, Anm. 112. 3 Bünger (Anm. 2) S. 29, 31 , 82-84. 4 Vgl. Bünger a.a.O. (Anm. 3) und S. 148-149, 166, 201 , 204. 5 · bohan (oder muhon): Verletzung des Kaisers planen 6 bodaigyaku: in reb lli eher Ab icht ein kaiserliche Grab zu be chädigen planen. 7 bohan (oder muhon)- 2. Zeichen abweichend von Anm. 5 -: Konspiration mit einem gegne- ri chen Land 8 1179. Er durfte 1181 nach Kyöto zurückkehren. 9 1156-1159 1° Fujiwara Yorinaga der bei den Hagen-Unruhen 1156 eine führende Rolle spielte und un­ terlag. 11 Sukenari war einer der beiden Brüger Soga, die sich 1193 an dem Mörder ihre Vaters räch• ten und dafür sterben mußten. Koshirö haftete mit Minamoto Noriyori Halbbruder Yoritomos, den Yoritomo wegen angeblicher Versc.hwörung töten ließ. Noriyori war Graf von Mikawa ( = San hu). 12 Yasuda Yoshisada wurde ein Jahr später getötet. 13 Zu der Tat des Wada Yoshimori s. Sansom A to 1334, London 1958 S. 375. 14 Englische Übersetzung in TASJ 34 I (1906) S. 1. Deutsche Über etzung in OE 1958 S. 228. 15 s.amrnlung von Vorschriften der Fürsten Öuchi von Suö (Yamaguchi-ken) au der Zeit von 14 ? ~ . b1~ 1495. Die Vorschriften wurden durch Maueran chläge veröffentlicht. Text in Sato Shm Lcht u.a. ChCisei hoseishi ryoshU, Band 3 Tökyö 1969, S. 35 ff.

131 16 Gesetz des Imagawa Ujichika in Suruga und Tötömi (Shizuoka-ken) von 1526. Deutsche Übersetzung in NOAG 85/86-1959,_S. 60. 11 Gesetz des Date Tanemune (Sendai) von 1536. Deutsche Übersetzung in MOAG Band XLI Teil A, Tökyö 1960. 18 Hier: Gesetz des Sagara Nagatsune in Higo (Kumamoto-ken) von 1549. Deutsche Überset• zung in Asien, Tradition und Fortschritt, Festschrift für Horst Hammitzsch, Wiesbaden (Otto Har­ rassowitz), S. 487. t9 Gesetz des TakedaShingen in Kai (Yamanashi-ken) von 1547. Deutsche Übersetzung in OE 1959, S. 210. 20 Gesetz desChösökabeMotochika in Tosa (Köchi-ken) von 1594. Englische Übersetzung in OE 1963, S. 83. 2 1 Ishii Ryösuke, Nihon hoseishi, Tökyö 1959, S. 295. 22 Ishii Ryösuke, Edo-jidai mampitsu, Band 3, Tökyö 1963, S. 198. 23 Text bei Miura Hiroyuki, Hoseishi no kenkyu., Band 2, Tökyö 1944, S. 331. 4 2 Kakitsuke = Rechtsvorschriften, die der Shogun anordnete und die in Form eines Schrei­ bens des Ministers nur den zur Ausführung berufenen Ämtern und Personen mitgeteilt wurden.­ Text bei Miura (Anm. 23) S. 333. 2s Der Kopf des Hingericht ten wurde neben dem Tor eines Gefängnisses öffentlich zur Schau gestellt. 26 Textin Tokugawa kinrei-ko herausgegeben von Ishii Ryösuke, Sonderband, Tökyö 1961, S. 37. 27 " Ausweisung" bedeutet Aufenthaltsverbot in einem bestimmten Bezirk, der verschieden weit gezogen wurde. 28 wie Anm. 26, S. 126. 29 Teil des Gesetzeswerks der Tokugawa. Entscheidungssammlung in 7 Bänden zusammen- gestellt 17 6 7. 30 Miura (Anm. 23) S. 33 ff. J t Ishii (Anm. 22) a. a. 0 . 32 Zu dem Urteils. Miura (Anm. 23) S. 340.

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