Deutscher Drucksache 17/14216

17. Wahlperiode 26. 06. 2013

Bericht*) des Rechtsausschusses (6. Ausschuss)

a) zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung – Drucksachen 17/13057, 17/13429 –

Entwurf eines Gesetzes gegen unseriöse Geschäftspraktiken

b) zu dem Gesetzentwurf des Bundesrates – Drucksache 17/6482 –

Entwurf eines Gesetzes zur Fortentwicklung des Verbraucherschutzes bei unerlaubter Telefonwerbung

c) zu dem Gesetzentwurf der Abgeordneten , Jan Korte, Dr. , weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 17/6483 –

Entwurf eines Gesetzes zur Begrenzung der Haftung und der Abmahnkos- ten bei Urheberrechtsverletzungen elektronische Vorab-Fassung* d) zu dem Gesetzentwurf der Abgeordneten , Renate Künast, Jürgen Trittin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

*) Die Beschlussempfehlung wurde gesondert auf Drucksache 17/14192 verteilt.

* Wird nach Vorliegen der lektorierten Druckfassung durch diese ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -2- Drucksache 17/14216

– Drucksache 17/12620 –

Entwurf eines Gesetzes zur Eindämmung des Missbrauchs des Abmahn- wesens

elektronische Vorab-Fassung*

* Wird nach Vorliegen der lektorierten Druckfassung durch diese ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -3- Drucksache 17/14216

Bericht der Abgeordneten , Dr. , Marco Wander- witz, (Schwandorf), , Halina Wawzyniak, Jens Petermann, Ingrid Hönlinger und Jerzy Montag

I. Überweisung seiner 110. Sitzung am 26. Juni 2013 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen der Zu Buchstabe a CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung Der Deutsche Bundestag hat die Vorlage auf Druck- der Fraktionen SPD und DIE LINKE. die Annahme sachen 17/13057, 17/13429 in seiner 234. Sitzung am des Gesetzentwurfs in der aus der Beschlussempfeh- 18. April 2013 beraten und an den Rechtsausschuss lung ersichtlichen Fassung. Die vorgeschlagenen Än- zur federführenden Beratung sowie an den Ausschuss derungen entsprechen einem Änderungsantrag, den für Wirtschaft und Technologie, den Ausschuss für die Fraktionen der CDU/CSU und FDP im Rechtsaus- Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz schuss eingebracht haben und dessen Annahme der und den Ausschuss für Kultur und Medien zur Ausschuss für Wirtschaft und Technologie mit den Mitberatung überwiesen. Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Zu Buchstabe b gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktionen SPD Der Deutsche Bundestag hat die Vorlage auf Druck- und DIE LINKE. empfiehlt. Der Ausschuss empfiehlt sache 17/6482 in seiner 234. Sitzung am 18. April mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, FDP und 2013 beraten und an den Rechtsausschuss zur feder- DIE LINKE. bei Stimmenthaltung der Fraktionen führenden Beratung sowie an den Ausschuss für Wirt- SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Annahme schaft und Technologie und den Ausschuss für Ernäh- der aus der Beschlussempfehlung ersichtlichen Ent- rung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur schließung, die die Fraktionen der CDU/CSU und Mitberatung überwiesen. FDP im Rechtsausschuss eingebracht haben. Zu Buchstabe c Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Der Deutsche Bundestag hat die Vorlage auf Druck- Verbraucherschutz hat die Vorlage auf Drucksachen sache 17/6483 in seiner 143. Sitzung am 24. Novem- 17/13057, 17/13429 in seiner 97. Sitzung am 26. Juni ber 2011 beraten und an den Rechtsausschuss zur 2013 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der federführenden Beratung sowie an den Ausschuss für Fraktionen der CDU/CSU und FDP gegen die Stim- Wirtschaft und Technologie, den Ausschuss für Er- men der Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE nährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion DIE den Ausschuss für Kultur und Medien zur LINKE. die Annahme des Gesetzentwurfs in der aus Mitberatung überwiesen. der Beschlussempfehlung ersichtlichen Fassung. Die vorgeschlagenen Änderungen entsprechen einem Zu Buchstabe d Änderungsantrag, den die Fraktionen der CDU/CSU Der Deutsche Bundestag hat die Vorlage auf Druck- und FDP im Rechtsausschuss eingebracht haben und sache 17/12620 in seiner 234. Sitzung am 18. April dessen Annahme der Ausschuss für Ernährung, 2013 beraten und an den Rechtsausschuss zur feder- Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit den Stim- führenden Beratung sowie an den Ausschuss für Wirt- men der Fraktionen der CDU/CSU und FDP gegen schaft und Technologie, den Ausschuss für Ernäh- die Stimmen der Fraktionen SPD und BÜNDNIS rung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und den 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion Ausschuss für Kultur und Medien zur Mitberatung DIE LINKE. empfiehlt. Der Ausschuss empfiehlt mit überwiesen. den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, FDP und DIE LINKE. gegen die Stimmen der Fraktion der elektronische Vorab-Fassung*SPD bei Stimmenthaltung der Fraktion BÜNDNIS II. Stellungnahmen der mitberatenden Aus- 90/DIE GRÜNEN die Annahme der aus der Be- schüsse schlussempfehlung ersichtlichen Entschließung, die die Fraktionen der CDU/CSU und FDP im Rechtsaus- Zu Buchstabe a schuss eingebracht haben. Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie hat Der Ausschuss für Kultur und Medien hat die Vor- die Vorlage auf Drucksachen 17/13057, 17/13429 in lage auf Drucksachen 17/13057, 17/13429 in seiner 91. Sitzung am 26. Juni 2013 beraten und empfiehlt

* Wird nach Vorliegen der lektorierten Druckfassung durch diese ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -4- Drucksache 17/14216

mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU und Der Ausschuss für Kultur und Medien hat die Vor- FDP gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS lage auf Drucksache 17/6483 in seiner 91. Sitzung am 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktio- 26. Juni 2013 beraten und empfiehlt mit den Stimmen nen SPD und DIE LINKE. die Annahme des Gesetz- der Fraktionen CDU/CSU, FDP und BÜNDNIS entwurfs in der aus der Beschlussempfehlung ersicht- 90/DIE GRÜNEN gegen die Stimmen der Fraktion lichen Fassung. Die vorgeschlagenen Änderungen DIE LINKE. bei Stimmenthaltung der Fraktion der entsprechen einem Änderungsantrag, den die Fraktio- SPD die Ablehnung des Gesetzentwurfs. nen der CDU/CSU und FDP im Rechtsausschuss eingebracht haben und dessen Annahme der Aus- Zu Buchstabe d schuss für Kultur und Medien mit den Stimmen der Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie hat Fraktionen der CDU/CSU und FDP gegen die Stim- die Vorlage auf Drucksache 17/12620 in seiner 110. men der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Sitzung am 26. Juni 2013 beraten und empfiehlt mit Stimmenthaltung der Fraktionen SPD und DIE LIN- den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU und FDP KE. empfiehlt. Der Ausschuss empfiehlt mit den gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, FDP und DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktionen SPD LINKE. bei Stimmenthaltung der Fraktionen SPD und und DIE LINKE. die Ablehnung Gesetzentwurfs. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Annahme der aus der Beschlussempfehlung ersichtlichen Entschlie- Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und ßung, die die Fraktionen der CDU/CSU und FDP im Verbraucherschutz hat die Vorlage auf Drucksache Rechtsausschuss eingebracht haben. 17/12620 in seiner 97. Sitzung am 26. Juni 2013 bera- ten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen der Zu Buchstabe b CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktion Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie hat BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung die Vorlage auf Drucksache 17/6482 in seiner der Fraktionen SPD und DIE LINKE. die Ablehnung 110. Sitzung am 26. Juni 2013 beraten und empfiehlt Gesetzentwurfs. mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU und Der Ausschuss für Kultur und Medien hat die Vor- FDP gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS lage auf Drucksache 17/12620 in seiner 91. Sitzung 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktio- am 26. Juni 2013 beraten und empfiehlt mit den nen SPD und DIE LINKE. die Ablehnung des Gesetz- Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU und FDP entwurfs. gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktionen SPD Verbraucherschutz hat die Vorlage auf Drucksache und DIE LINKE. die Ablehnung Gesetzentwurfs. 17/6482 in seiner 97. Sitzung am 26. Juni 2013 bera- ten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen der III. Beratungsverlauf und Beratungsergeb- CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktio- nisse im federführenden Ausschuss nen SPD, DIE LINKE. und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Ablehnung des Gesetzentwurfs. Zu den Buchstaben a bis d Zu Buchstabe c Der Rechtsausschuss hat die Vorlagen auf den Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie hat Drucksachen 17/13057, 17/6482, 17/6483 sowie die Vorlage auf Drucksache 17/6483 in seiner 110. 17/12620 in seiner 125. Sitzung am 17. April 2013 Sitzung am 26. Juni 2013 beraten und empfiehlt mit anberaten und beschlossen, dazu eine öffentliche An- den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, FDP und hörung durchzuführen, die er in seiner 133. Sitzung BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gegen die Stimmen der am 15. Mai 2013 durchgeführt hat. An dieser Anhö- Fraktion DIE LINKE. bei Stimmenthaltung der Frak- rung haben folgende Sachverständige teilgenommen: tion der SPD die Ablehnung des Gesetzentwurfs. Prof. Dr. Markus Artz Universität Bielefeld, Fakul- DerelektronischeAusschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Vorab-Fassung*tät für Rechtswissenschaft, Verbraucherschutz hat die Vorlage auf Drucksache Lehrstuhl Bürgerliches 17/6483 in seiner 97. Sitzung am 26. Juni 2013 bera- Recht, Europäisches Privat- ten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen recht, Handels- und Wirt- CDU/CSU, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schaftsrecht sowie Rechts- gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE. bei vergleichung, Forschungs- Stimmenthaltung der Fraktion der SPD die Ablehnung stelle für Immobilienrecht des Gesetzentwurfs. Sebastian Bergau Constantin Film, München

* Wird nach Vorliegen der lektorierten Druckfassung durch diese ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -5- Drucksache 17/14216

Prof. Dr. Joachim Bundesgerichtshof, Karlsru- Zu den Buchstaben c und d Bornkamm he, Vorsitzender I. Zivilsenat In seiner 139. Sitzung am 12. Juni 2013 hat der Lina Ehrig Verbraucherzentrale Bundes- Rechtsausschuss die Beratung der Vorlagen auf den verband e. V., Berlin, Refe- Drucksachen 17/6483 sowie 17/12620 vertagt. rentin Telekommunikation, Zu Buchstabe a Post und Medien Der Rechtsausschuss hat die Vorlage auf Drucksache Frank-Michael Richter am Oberlandesge- 17/13057 in seiner 142. Sitzung am 26. Juni 2013 Goebel richt Koblenz abschließend beraten und empfiehlt mit den Stimmen Birgit Höltgen Verbraucherzentrale der Fraktionen der CDU/CSU und FDP gegen die Nordrhein-Westfalen Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktionen SPD und DIE Iwona Husemann Verbraucherzentrale LINKE. die Annahme des Gesetzentwurfs in der aus Nordrhein-Westfalen, Grup- der Beschlussempfehlung ersichtlichen Fassung. Die pe Verbraucherrecht vorgeschlagenen Änderungen entsprechen einem Dr. Mirko Möller, Bundesrechtsanwaltskammer, Änderungsantrag, den die Fraktionen der CDU/CSU LL.M. Rechtsanwalt, Berlin und FDP im Rechtsausschuss eingebracht haben und den der Ausschuss mit den Stimmen der Fraktionen Dr. Bernd Nauen Zentralverband der Deut- der CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Frak- schen Werbewirtschaft e. V., tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthal- Rechtsanwalt, Berlin tung der Fraktionen SPD und DIE LINKE. angenom- Prof. Dr. Jan Bernd Boehmert & Boehmert An- men hat. Der Rechtsausschuss empfiehlt mit den Nordemann, LL.M. waltssozietät, Berlin, Rechts- Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, FDP und DIE anwalt, Fachanwalt für Urhe- LINKE. bei Stimmenthaltung der Fraktionen SPD und ber- und Medienrecht, Fach- BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Annahme der aus anwalt für Gewerblichen der Beschlussempfehlung ersichtlichen Entschlie- Rechtsschutz ßung, die die Fraktionen der CDU/CSU und FDP im Rechtsausschuss eingebracht haben. Kirsten Pedd Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen Zu Buchstabe b (BDIU) e. V., Berlin Der Rechtsausschuss hat die Vorlage auf Drucksache Ralf Prehn Bundesverband Informati- 17/6482 in seiner 142. Sitzung am 26. Juni 2013 ab- onswirtschaft, Telekommu- schließend beraten und empfiehlt mit den Stimmen nikation und neue Medien der Fraktionen der CDU/CSU und FDP gegen die (BITKOM) e. V., Vorsitzen- Stimmen der Fraktionen DIE LINKE. und BÜNDNIS der des Arbeitskreises Wett- 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion bewerbs- und Verbraucher- der SPD die Ablehnung des Gesetzentwurfs. recht, Berlin Zu Buchstabe c Christian Solmecke Rechtsanwalt, Köln Der Rechtsausschuss hat die Vorlage auf Drucksache Michael Weinreich Vorsitzender der Geschäfts- 17/6483 in seiner 142. Sitzung am 26. Juni 2013 ab- führung der arvato infoscore schließend beraten und empfiehlt mit den Stimmen GmbH und Mitglied des der Fraktionen CDU/CSU, FDP und BÜNDNIS Vorstands der arvato AG, 90/DIE GRÜNEN gegen die Stimmen der Fraktion Baden-Baden DIE LINKE. bei Stimmenthaltung der Fraktion der SPD die Ablehnung des Gesetzentwurfs. Dr. Boris Wita Verbraucherzentrale Schles- elektronischewig-Holstein e. V. Vorab-Fassung*Zu Buchstabe d Hinsichtlich des Ergebnisses der Anhörung wird auf Der Rechtsausschuss hat die Vorlage auf Drucksache das Protokoll der 133. Sitzung am 15. Mai 2013 mit 17/12620 in seiner 142. Sitzung am 26. Juni 2013 den anliegenden Stellungnahmen der Sachverständi- abschließend beraten und empfiehlt mit den Stimmen gen verwiesen. der Fraktionen der CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Zur Beratung der Vorlagen lagen dem Rechtsaus- bei Stimmenthaltung der Fraktionen SPD und DIE schuss mehrere Petitionen vor. LINKE. die Ablehnung des Gesetzentwurfs.

* Wird nach Vorliegen der lektorierten Druckfassung durch diese ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -6- Drucksache 17/14216

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kritisier- gungskosten ausgesetzt sein. Im Einzelfall solle die te den Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen als Anzahl und die Schwere der Rechtsverletzungen un- nicht ausreichend, da das Ziel, den Missbrauch des abhängig von der Üblichkeit Berücksichtigung finden Abmahnwesens einzudämmen, damit nicht erreicht können, um von der grundsätzlich vorgesehenen De- werden könne. Der im Gesetzentwurf der Bundesre- ckelung des Streitwertes auf 1.000 Euro abzusehen. gierung in § 97a Absatz 4 Urheberrechtsgesetz- Diesem Gedanken trage die Unbilligkeitsregelung in § Entwurf (UrhG-E) vorgesehene Gegenanspruch des 97a Absatz 3 Satz 4 UrhG-E Rechnung. Ein Vergleich zu Unrecht Abgemahnten auf Erstattung seiner mit den das gerichtliche Verfahren prägenden Risiko- Rechtsverteidigungskosten werde durch den Ände- verteilungsgrundsätzen verbiete sich wegen des struk- rungsantrag ohne Grund eingeschränkt. Zwar könne in turellen Unterschieds zwischen dem vorgerichtlichen der Praxis das Problem auftreten, dass der Abmah- Abmahnverfahren und dem gerichtlichen Verfahren. nende die fehlende Grundlage für die Abmahnung Die Frage, ob der wettbewerbsrechtliche fliegende nicht kenne, etwa weil er von einer Auskunftsstelle Gerichtsstand sachgerecht sei, könne nicht nur isoliert falsche Daten erhalten habe. Entsprechend den allge- im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb ent- meinen Grundsätzen bei der – insbesondere gerichtli- schieden werden, sondern bedürfe der Einbeziehung chen – Durchsetzung von Rechten liege es aber näher, entsprechender Regelungen in anderen Rechtgebieten. dieses Risiko nicht, wie in dem Änderungsantrag Im Urheberrecht solle dieser Gerichtsstand wegen der vorgesehen, dem Abgemahnten aufzubürden. Diese besonderen Schutzbedürftigkeit der Verbraucher, mit Regelung zur Einschränkung des Gegenanspruchs des der die Interessenlage im Wettbewerbsrecht nicht Abgemahnten sei im Übrigen missbrauchsanfällig, vergleichbar sei, schon jetzt abgeschafft werden. Zur was ihre Tauglichkeit zur Zielerreichung ebenfalls in wirksamen Bekämpfung des unseriösen Inkassowe- Frage stelle. Dies gelte auch für die Unbilligkeitsrege- sens würden schließlich vor allem die für den Erlass lung in § 97a Absatz 3 Satz 4 UrhG-E. Schließlich sei von Rechtsverordnungen durch das BMJ notwendige die in der Entschließung der Koalitionsfraktionen zum Zustimmung des Bundestages und die Verbesserung Ausdruck kommende Absicht, das Problem des soge- der behördlichen Aufsichtsmöglichkeiten beitragen. nannten fliegenden Gerichtsstandes weitreichend zu Ersterem müsse der Bundesrat zustimmen, zur Ver- lösen, wenig glaubwürdig, weil die Koalitionsfraktio- besserung der Aufsicht könne der Bundesgesetzgeber nen mit ihrem Änderungsantrag die im Gesetzentwurf mangels weiterreichender Gesetzgebungskompeten- vorgesehene Abschaffung dieses Gerichtsstandes im zen nicht mehr tun. Man müsse daher auf die Länder Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb wieder vertrauen, denen die weitere Effektivierung obliege. zurücknähmen. Die Fraktion der SPD bemängelte ebenfalls, dass der Die Fraktion der FDP stellte klar, dass die im Ände- Gesetzentwurf der Bundesregierung trotz der vielen rungsantrag der Koalitionsfraktionen vorgesehene Zeit, die zur Verfügung gestanden habe, mangelhaft Einschränkung des Gegenanspruches auf die Fälle sei. Die Unbilligkeitsklausel des § 97a Absatz 3 Satz abziele, in denen zwar der Inhaber eines Internetan- 4 UrhG-E werde die beabsichtigte Deckelung der schlusses als Störer feststellbar sei, nicht aber der Anwaltsgebühren für Abmahnungen in der Praxis – Verletzer, an den die Abmahnung gerichtet werden wie die Streitwertbegrenzung nach geltendem Recht – müsste. Dass der Rechteinhaber in solchen Situation ins Leere laufen lassen. Das Hauptproblem bei der letztlich nicht sicher wissen könne, ob der Inhaber Bekämpfung von unseriösem Inkasso – die mangel- auch der Verletzer sei, dürfe nicht zu seinen Lasten hafte Aufsicht über Inkassounternehmen – werde gehen. Dem Anschlussinhaber in diesem Fall keinen nicht hinreichend gelöst. Der Versuch, mit dem Ge- Anspruch auf Erstattung seiner Kosten einzuräumen setzentwurf das Problem des fliegenden Gerichtsstan- sei mithin sachgerecht. des zu lösen, sei nicht gelungen. Die Fraktion der CDU/CSU unterstrich das Ziel des Gesetzentwurfs und des Änderungsantrags der Koali- IV. Zur Begründung der Beschlussempfeh- tionsfraktionen, lediglich unseriöse Abmahnpraktiken lung einzudämmen.elektronische Die seriöse Abmahnung als vorgericht- Vorab-Fassung* liches Instrument der Rechtsdurchsetzung habe sich Im Folgenden wird lediglich die vom Rechtsausschuss bewährt und sei schützenswert. Zwischen beiden Fäl- empfohlene Änderung gegenüber der ursprünglichen len müsse sorgsam unterschieden werden. Handle der Fassung des Gesetzentwurfs erläutert. Soweit der Abmahnende nach bestem Wissen und Gewissen, Ausschuss die unveränderte Annahme des Gesetzent- könne sein Handeln schlechterdings nicht als unseriös wurfs empfiehlt, wird auf die Begründung auf Druck- gelten. Er solle daher auch keinen Gegenansprüchen sache 17/13057 verwiesen. des Abgemahnten auf Erstattung der Rechtsverteidi-

* Wird nach Vorliegen der lektorierten Druckfassung durch diese ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -7- Drucksache 17/14216

Zu Artikel 1 (Änderung des Rechtsdienstleistungs- lend verweist Absatz 2 Satz 2 hinsichtlich der mögli- gesetzes) chen Aufsichtsmaßnahmen auf die bereits nach gel- tendem Recht zulässige Erteilung von Auflagen. Zu Nummer 1 (Inhaltsübersicht) Absatz 3 erweitert das Sanktionsinstrumentarium der Es handelt sich um eine redaktionelle Folgeänderung Registrierungsbehörde um die Möglichkeit der vorü- zur Einfügung der neuen § 13a, 15a RDG-E. bergehenden Untersagung des Betriebs. Eine solche Zu Nummer 2 (§ 11a Absatz 1 Satz 2 Nummer 2 vorübergehende Betriebsschließung setzt angesichts RDG – neu) der erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen vo- raus, dass die Registrierungsvoraussetzungen mit Die Ergänzung des § 11a Absatz 1 Satz 2 RDG-E um hoher Wahrscheinlichkeit und dauerhaft entfallen sind eine neue Nummer 2 entspricht dem Vorschlag der (Nummer 1), oder dass eindeutige Anhaltspunkte Bundesregierung zu der Stellungnahme des Bundesra- dafür vorliegen, dass die registrierte Person erhebliche tes (Bundesrats-Drucksache 219/13(Beschluss), Pflichtverstöße begeht oder dauerhaft gegen Rechts- Nummer 2, S. 2; Drucksache 17/13429). Der Schuld- pflichten verstößt. Dies ermöglicht es den Registrie- ner soll auch über den ursprünglichen Gläubiger einer rungsbehörden, sowohl bei nachhaltigen, also dauer- Forderung unterrichtet werden, um die Berechtigung haften und erheblichen Verstößen, als auch bei weni- einer geltend gemachten Forderung überprüfen zu ger erheblichen, dafür aber dauerhaft erfolgenden können. Ein vom Auftraggeber abweichender ur- Pflichtverletzungen eine vorübergehende Betriebs- sprünglicher Gläubiger braucht jedoch nicht bereits untersagung auszusprechen und so ein weiteres mit der ersten Geltendmachung einer Forderung be- Tätigwerden der registrierten Person zum Nachteil des nannt zu werden. Es genügt, wenn diese zu den Um- Rechtsverkehrs und der Verbraucher schon im laufen- ständen des Vertragsschlusses zählende Information den Widerrufsverfahren zu unterbinden. Dabei wird auf Nachfrage erteilt wird. eine Untersagung bei weniger schweren Verstößen Die folgenden Nummern rücken in der Nummerie- regelmäßig nur in Betracht kommen, wenn die rung auf. rechtswidrige Praxis trotz vorheriger Hinweise und Auflagen nicht abgestellt wird und somit beharrlich Zu Nummer 3 – neu (§ 13a RDG – neu) erfolgt. Die Vorschrift greift einen Vorschlag Bundesrates Absatz 4 regelt die für ein Einschreiten der Registrie- auf, dem die Bundesregierung zugestimmt hat (Bun- rungsbehördlichen erforderlichen Befugnisse in Form desrats-Drucksache 219/13(Beschluss), Nummer 6, S. von Auskunfts-, Betretungs- und Besichtigungsrech- 5 f.; Drucksache 17/13429). Danach sollen die Reak- ten. tionsmöglichkeiten der Registrierungsbehörden bei Rechtsverstößen registrierter Personen erweitert und Zu Nummer 6 – neu (§ 15a RDG – neu) eine anlassbezogene Aufsicht ausdrücklich im Gesetz Der vom Ausschuss vorgeschlagene neue § 15a RDG- verankert werden. E ermöglicht es den zuständigen Behörden, den weite- Derzeit sieht das RDG als Maßnahmen bei Rechtsver- ren Betrieb des Unternehmens zu verhindern, wenn stößen registrierter Personen lediglich die Erteilung Rechtsdienstleistungen ohne die hierfür erforderliche von Auflagen und den Widerruf der Registrierung Registrierung erbracht werden. Die Regelung, die § vor, der an hohe Voraussetzungen geknüpft ist und 15 Absatz 2 der Gewerbeordnung (GewO) entspricht, nur die ultima ratio darstellen kann. Die neue aus- folgt dem Vorschlag der Bundesregierung zu der Stel- drückliche Aufgabenzuweisung in Absatz 1 sowie die lungnahme des Bundesrates (Bundesrats-Drucksache Regelung in Absatz 2 Satz 1 stellen nunmehr klar, 219/13(Beschluss), Nummer 8, S. 7 f.; Drucksache dass die zuständige Behörde bei festgestellten Geset- 17/13429). § 15a RDG-E umfasst die Fälle, in denen zesverstößen stets die im Einzelfall erforderlichen Rechtsdienstleistungen ohne erforderliche Registrie- Maßnahmen zu treffen hat, um die Einhaltung des rung (§ 10 RDG) oder ohne erforderliche vorüberge- Gesetzes sicherzustellen (vgl. insoweit auch die Auf- hende Registrierung (§ 15 RDG) erbracht werden. Die gabenzuweisungelektronische zur Berufsaufsicht an den Vorstand Vorab-Fassung*zuständige Stelle wird von den Ländern bestimmt (§ der Rechtsanwaltskammer in § 73 Absatz 2 Nummer 19 RDG). 4 der Bundesrechtsanwaltsordnung – BRAO). Um zu Zu Nummer 7 – neu (§ 20 RDG) verdeutlichen, dass es sich insoweit nicht um eine Ermessensentscheidung handelt, soll das Einschreiten Die Streichung von § 20 Absatz 4 RDG-E entspricht der Registrierungsbehörde in Absatz 2 abweichend einem Vorschlag des Bundesrates, dem die Bundesre- vom Vorschlag des Bundesrates nicht als „Kann- gierung zugestimmt hat. Auf die Begründung in Bun- Bestimmung“ formuliert werden. Lediglich klarstel-

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desrats-Drucksache 219/13 (Beschluss), Nummer 7; Forderung unterschiedliche Formen der Telekommu- Drucksache 17/13429, wird verwiesen. nikation (z. B. Festnetz, Mobilfunk, Internet) sind. Die gegenüber dem Regierungsentwurf erweiterte Zu Artikel 2 (Änderung der Rechtsdienstleistungs- gesetzliche Umschreibung des Mengeninkasso dient verordnung) der Präzisierung. Nach der vom Ausschuss vorgeschlagenen neuen Zu Artikel 3 – neu (Änderung der Bundesrechts- Regelung zur Betriebsschließung in § 15a RDG-E anwaltsordnung) (Artikel 1 Nummer 6) kann § 10 RDV-E entfallen. Soweit die Landesjustizverwaltungen nach § 19 RDG Die Ergänzung des § 43d Absatz 1 Satz 2 BRAO-E als für die Schließung nach § 15a RDG-E zuständige um eine neue Nummer 2 entspricht der Änderung des Behörden andere Stellen bestimmen als die Registrie- § 11a Absatz 1 Satz 2 RDG-E. Auf die Begründung rungsbehörden, können die Länder Mitteilungspflich- zu Artikel 1 Nummer 2 wird verwiesen. ten im Sinne von § 10 RDV-E selbst regeln. Zu Artikel 6 – neu (Änderung des Gesetzes gegen Die dem bisherigen Artikel 2 folgenden Artikel rü- den unlauteren Wettbewerb) cken in der Nummerierung auf. Zu Nummer 4 (§ 14 UWG-E) Zu Artikel 2 – neu (Änderung des Einführungsge- Die im Regierungsentwurf enthaltene weitgehende setzes zum Rechtsdienstleistungsgesetz) Einschränkung des „fliegenden Gerichtsstands“ im Die Begrenzung der Erstattungsfähigkeit von Inkas- Bereich des Wettbewerbsrechts soll einstweilen nicht sokosten soll abweichend vom Regierungsentwurf nur vorgenommen werden. für Inkassounternehmen und grundsätzlich nicht auf- Der Schaffung des Gerichtsstandes der unerlaubten wandsbezogen, sondern gegenstandswertbezogen Handlung, der im Gesetz gegen den unlauteren Wett- unter Rückgriff auf die Vorschriften des Rechtsan- bewerb in § 14 Absatz 2 Satz 1 UWG geregelt ist, lag waltsvergütungsgesetzes (RVG) geregelt werden. ursprünglich die Erwägung zugrunde, dass am Bege- Dies entspricht der Rechtsprechung zur Erstattungsfä- hungsort die Aufklärung sachnäher und kostengünsti- higkeit von Inkassokosten, die seit jeher Inkassokos- ger erfolgen kann. Diese Überlegung trifft jedoch bei ten nur bis zu dem Betrag als erstattungsfähig ansieht, Rechtsverletzungen im Internet nur noch einge- den ein Rechtsanwalt für eine entsprechende Tätigkeit schränkt zu. Der Gerichtsstand des Begehungsorts ist höchstens verlangen kann. in diesen Fällen im gesamten Bundesgebiet eröffnet Absatz 5 Satz 1 kodifiziert nunmehr diesen Recht- (sog. „fliegender Gerichtsstand“), was dazu führt, dass sprechungsgrundsatz für alle Tätigkeiten von Inkasso- der Kläger sich für seine Klage ein Gericht aussuchen unternehmen, die eine nicht titulierte Forderung be- kann. treffen. Die Regelungen des RVG bilden danach in Die Frage, ob es deshalb sachgerecht wäre, dass der jedem Falle die Obergrenze für die Erstattungsfähig- allgemeinen Gerichtsstand am Wohnsitz bzw. Sitz des keit. Beklagten zum ausschließlichen Gerichtsstand wird, Um den Besonderheiten der Inkassotätigkeit gegen- stellt sich jedoch nicht nur für das Gesetz gegen den über anwaltlicher Tätigkeit Rechnung zu tragen und unlauteren Wettbewerb, sondern insbesondere auch die Erstattungsfähigkeit von Inkassokosten gegenüber im Presserecht sowie im Recht des gewerblichen Privatpersonen angemessen begrenzen zu können, Rechtsschutzes. Die insofern zu berücksichtigenden sieht Absatz 5 Satz 2 vor, dass das Bundesministerium Interessen, wie zum Beispiel auch das Interesse an der Justiz mit Zustimmung des Bundestages und ohne einer Beibehaltung der aufgrund der bisherigen Rege- Zustimmung des Bundesrates Höchstsätze bestimmt, lungen erfolgten Spezialisierung einzelner Gerichte, die sich an dem Umfang der jeweiligen Inkassotätig- sollten zunächst für alle betroffenen Rechtsgebiete keit orientieren. Auf diese Weise können für die typi- sorgfältig geprüft und bewertet werden, bevor allein schen Inkassotätigkeiten wie die in Satz 3 beispielhaft für das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb eine genannten Fälle sachgerechte Höchstgrenzen der Er- Regelung erfolgt. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, stattungsfähigkeitelektronische festgesetzt werden, indem die er- Vorab-Fassung*dass die Länder gemäß § 13a GVG die Befugnis ha- stattungsfähigen RVG-Sätze (etwa: 0,5-fach oder 1,3- ben, durch Landesrecht einem Gericht für die Bezirke fach) für diese Tätigkeiten verbindlich festgeschrieben mehrerer Gerichte Sachen aller Art ganz oder teilwei- werden. Gleichartig im Sinne der zweiten Alternative se zuzuweisen. des Satzes 3 (sog. Mengeninkasso) sind Forderungen, Unabhängig hiervon soll im Interesse des Verbrau- die demselben Lebenssachverhalt zuzuordnen sind. cherschutzes der Gerichtsstand am Begehungsort für Im Bereich der Telekommunikation etwa sind Forde- Verfahren wegen Urheberrechtsverletzungen gegen rungen auch dann gleichartig, wenn Gegenstand der

* Wird nach Vorliegen der lektorierten Druckfassung durch diese ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -9- Drucksache 17/14216

Verbraucher bereits jetzt eingeschränkt werden, um zum Streitgegenstand vorgesehen – weiterhin separat der besonderen Schutzwürdigkeit von Verbrauchern erstattet werden können. als Beklagten in diesen Verfahren Rechnung zu tra- Die bisher in § 49 GKG-E enthaltenen Regelungen gen. Eine natürliche Person, die urheberrechtliche wurden lediglich im Wortlaut der Nummer 1 redakti- Werke oder durch verwandte Schutzrechte geschützte onell an ihren nunmehrigen Standort im UrhG ange- Leistungen nicht für ihre gewerbliche oder selbständi- passt. Dementsprechend wird dort nun von „nach ge berufliche Tätigkeit verwendet, soll wegen Verlet- diesem Gesetz geschützte Werke oder andere nach zung von Urheberrechten nur noch an ihrem Wohnsitz diesem Gesetz geschützte Schutzgegenstände“ ge- verklagt werden können (Artikel 8 Nummer 3 neu – § sprochen. Eine inhaltliche Änderung geht damit nicht 104a UrhG). einher. Zu Artikel 8 – neu (Änderung des Urheberrechts- Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung gesetzes) auf, die Wirksamkeit der nunmehr in § 97a Absatz 3 Zu Nummer 1 (Ergänzung der Inhaltsübersicht) UrhG-E vorgesehenen Regelung nach 3 Jahren zu überprüfen. Da mit Artikel 8 Nr. 3 eine neue Regelung über den Gerichtsstand in das Urheberrechtsgesetz eingefügt Die Regelung über den Gegenanspruch des unberech- wird, ist auch die Inhaltsübersicht zu ergänzen. tigt Abgemahnten in Absatz 4 wird dahingehend er- gänzt, dass der Anspruch nicht besteht, wenn die Zu Nummer 2 (§ 97a UrhG) mangelnde Berechtigung dem Abmahnenden zum Der zweite Satz des Absatzes 1 („Auf die Abmahnung Zeitpunkt der Abmahnung nicht erkennbar war. Damit ist § 174 des Bürgerlichen Gesetzbuchs entsprechend sollen Fälle erfasst werden, in denen der jeweils zu- anzuwenden“) wurde gestrichen. Damit entfällt das treffend ermittelte Anschlussinhaber abgemahnt wird, Erfordernis der Vorlage der Originalvollmacht, für sich sodann jedoch herausstellt, dass dieser nicht der das keine praktische Notwendigkeit gesehen wird. Verletzer war. Die Beweislast für diese Ausnahme liegt beim Abmahnenden, da der Abgemahnte den In Absatz 2 wurde der dritte Satz gestrichen. Damit Beweis der Kenntnis insofern nicht führen kann. entfällt die Unwirksamkeit von Unterlassungserklä- rungen, die aufgrund einer inhaltlich fehlerhaften Zu Nummer 3 (§ 104a UrhG – neu) Abmahnung abgegeben wurden. Es bleibt jedoch bei Urheberrechtsverletzungen sind unerlaubte Handlun- der Unwirksamkeit der Abmahnung, für die sodann gen. Für den Gerichtsstand in Urheberrechtsstreitsa- auch keine Kosten in Rechnung gestellt werden kön- chen finden nach geltendem Recht die allgemeinen nen. Regelungen Anwendung, §§ 12ff. der Zivilprozess- Die Änderung in Absatz 3 ist im Zusammenhang mit ordnung (ZPO). Durch § 32 der ZPO wird eine ge- dem Umstand zu sehen, dass die bisher in Artikel 10, richtliche Zuständigkeit am Ort der unerlaubten Hand- § 49 GKG-E enthaltene Wertregelung, die sowohl die lung begründet. Dementsprechend können Urheber- anwaltlichen als auch die gerichtlichen Gebühren rechtsverletzungen überall dort verfolgt werden, wo erfasste, nicht beibehalten werden soll. Es soll viel- sich auch nur ein Teil der Verletzungshandlung ver- mehr zwischen dem gerichtlichen und außergerichtli- wirklicht. Wird die Verletzungshandlung im Internet chen Bereich differenziert werden. Für urheberrechtli- begangen, ist dies jeder Ort, an dem z.B. eine Home- che gerichtliche Streitigkeiten bleibt es damit bei dem page abgerufen werden kann. Damit können mehrere Grundsatz des § 3 ZPO, wonach der Wert vom Ge- Gerichtsstände eröffnet sein, unter denen der Verletzte richt nach freiem Ermessen festgesetzt wird. Für den die Wahl hat. vorgerichtlichen Bereich schafft die vorliegende Re- Kläger können daher durch die Wahl des Gerichts- gelung zur Begrenzung des anwaltlichen Erstattungs- stands zeitlichen und finanziellen Druck auf den Be- anspruchs bei urheberrechtlichen Abmahnungen eine klagten ausüben, indem sie die Klage bei dem für sie zielgenaue Regelung. günstigsten Gericht erheben. Hinsichtlich der Voraussetzungen und des Umfangs elektronische Vorab-Fassung*§ 104a Absatz 1 UrhG-E sieht die Abschaffung dieses der Begrenzung wurden vorliegend die bisher in § 49 „fliegenden Gerichtsstands“ vor. Dies gilt nur, sofern GKG-E enthaltenen Regelungen nun in § 97a Absatz der Beklagte eine natürliche Person ist, die ein nach 3 UrhG-E aufgenommen. Durch die Formulierung diesem Gesetz geschützte Werke oder andere nach „hinsichtlich der gesetzlichen Gebühren“ wird sicher- diesem Gesetz geschützte Schutzgegenstände nicht für gestellt, dass die Auslagenpauschale sowie weitere ihre gewerbliche oder selbständige berufliche Tätig- Aufwendungen – wie auch in der bisherigen Regelung keit verwendet. Urheberrechtliche Klagen gegen die- sen Personenkreis sollen ausschließlich bei dem Ge-

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richt erhoben werden, in dessen Bezirk der Beklagte Die Regelung entspricht inhaltlich der Stellungnahme seinen Wohnsitz, in Ermangelung eines solchen sei- des Bundesrates vom 3. Mai 2013 (BT-Drs. 17/13429, nen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Nr. 19). Die Regelung betrifft in der Sache Klagen gegen Ver- Zu Artikel 9 – neu (Änderung des Gerichtskosten- braucher. Verbraucher ist gemäß § 13 des Bürgerli- gesetzes) chen Gesetzbuchs jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu einem Zwecke abschließt, der we- Zu Nummer 1 (Ergänzung der Inhaltsübersicht) der ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruf- Die Inhaltsübersicht ist zu ändern, weil eine Regelung lichen Tätigkeit zugerechnet werden kann. Diese Be- für urheberrechtliche Abmahnungen im Gerichtskos- griffsbestimmung kann sinngemäß auf den Anwen- tengesetz nicht beibehalten werden soll. dungsbereich dieses Gesetzes übertragen werden. Demnach ist insoweit als Verbraucher jede natürliche Zu Nummer 2 (§ 49 GKG-E) Person anzusehen, die die Tätigkeit, die den Vorwurf Der Anwendungsbereich der bisher in § 49 GKG-E der Urheberrechtsverletzung begründet, in einem enthaltenen Regelungen soll auf den außergerichtli- Zusammenhang vorgenommen hat, der weder ihrer chen Bereich beschränkt werden. Daher kann eine gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Regelung im Gerichtskostengesetz nicht beibehalten Tätigkeit zugerechnet werden kann. werden. Die Ziffer 2 ist daher zu streichen. Die Zif- Wird die Tätigkeit, die den Vorwurf der Urheber- fern 3 und 4 werden zu Ziffern 2 und 3. rechtsverletzung begründet, sowohl zu einem gewerb- Für urheberrechtliche gerichtliche Streitigkeiten bleibt lichen oder selbständigen beruflichen Zweck als auch es damit bei dem Grundsatz des § 3 ZPO, wonach der zu einem nichtgewerblichen bzw. nicht selbständigem Wert vom Gericht nach freiem Ermessen festgesetzt beruflichen Zweck vorgenommen, ist auf den über- wird. Die Regelung für den außergerichtlichen Be- wiegenden Zweck abzustellen. reich ist nun in Artikel 8 Nummer 2 (§ 97a Absatz 3 Richtet sich die Klage gegen eine Person, die im In- UrhG-E) verortet. land weder einen Wohnsitz noch ihren gewöhnlichen Zu Artikel 10 – neu (Inkrafttreten) Aufenthalt hat, bleibt wie bisher das Gericht zustän- dig, in dessen Bezirk die Urheberrechtsverletzung Die neuen Informationspflichten, die für Inkassoun- begangen wurde. Die Beibehaltung des „fliegenden ternehmen in Artikel 1 Nummer 2 (§ 11a RDG-E) und Gerichtsstands“ für diesen Personenkreis ist erforder- für Rechtsanwälte in Artikel 3 (§ 43d BRAO-E) gere- lich, um zu vermeiden, dass für eine entsprechende gelt sind, sollen erst nach einer Übergangsfrist von Klage kein inländisches Gericht zuständig ist. einem Jahr in Kraft treten, um Auftraggebern und Inkassounternehmen die erforderlichen EDV- Die Regelung lässt nach § 104a Absatz 2 UrhG die Umstellungen zu ermöglichen. Hierfür ist die gewähl- Ermächtigung der Landesregierungen zur Schaffung te Übergangsfrist von einem Jahr ausreichend. Die von Zuständigkeitskonzentrationen im Wege einer gesonderte Regelung zum Inkrafttreten in Artikel 10 Rechtsverordnung nach § 105 UrhG unberührt. Satz 2 umfasst auch die Folgeänderungen in Artikel 1 Nummer 1 Buchstabe a, Nummer 4.

Berlin, den 26. Juni 2013

Ansgar Heveling Dr. Patrick Sensburg Berichterstatter Berichterstatter Berichterstatter elektronische Vorab-Fassung* Marianne Schieder (Schwandorf) Stephan Thomae Halina Wawzyniak Berichterstatterin Berichterstatter Berichterstatterin

Jens Petermann Ingrid Hönlinger Jerzy Montag Berichterstatter Berichterstatterin Berichterstatter

* Wird nach Vorliegen der lektorierten Druckfassung durch diese ersetzt.