BEBAUUNGSPLAN ´EPPELSHEIMER WEG SÜD` Ortsgemeinde Dintesheim

Fassung zur frühzeitigen Unterrichtung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB sowie zur frühzeitigen Unterrichtung der Behörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB BEGRÜNDUNG Stand: 10.06.2020

Bebauungsplan ´Eppelsheimer Weg Süd` Ortsgemeinde Dintesheim Begründung Seite 2

INHALTSVERZEICHNIS 1 Veranlassung sowie Ziele und Zwecke der Planaufstellung ...... 3 2 Planungsrechtliches Verfahren/Aufstellungsbeschluss ...... 3 3 Beschreibung des Geltungsbereiches ...... 4 4 Planungsrelevante Vorgaben/Rahmenbedingungen ...... 5 4.1 Einfügen in die räumliche Gesamtplanung/Übergeordnete Planungen ...... 5 4.1.1 Regionaler Raumordnungsplan (RROP) Rheinhessen-Nahe ...... 5 4.1.2 Flächennutzungsplanung ...... 5 4.2 Schutzgebiete/-objekte...... 5 4.3 Informationen zum Untergrund ...... 6 5 Erschließung ...... 6 5.1 Versorgung ...... 6 5.2 Entsorgung ...... 6 5.3 Verkehr ...... 7 6 Planungsrechtliche Festsetzungen ...... 8 6.1 Art der baulichen Nutzung ...... 8 6.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 8 6.3 Bauweise ...... 8 6.4 Flächen für Nebenanlagen, Flächen für Stellplätze und Garagen ...... 8 6.5 Grünordnerische Maßnahmen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB ...... 9 7 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen nach § 88 Abs. 6 LBauO in Verbindung mit § 9 Abs. 4 BauGB ...... 9 8 Artenschutz ...... 9 9 Umweltbericht ...... 9 10 Auswirkungen der Planung ...... 10 11 Umsetzung der Planung ...... 12 11.1 Flächenbilanz ...... 12

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1 Veranlassung sowie Ziele und Zwecke der Planaufstellung Die Ortsgemeinde Dintesheim (Verbandsgemeinde -Land, Landkreis Alzey-Worms) beabsichtigt durch die Aufstellung des Bebauungsplans die planungsrechtliche Sicherung einer gewerblichen Bau- fläche. Die Aufstellung des Bebauungsplanes ´Eppelsheimer Weg Süd` wird erforderlich, um die Ansie- delung eines Kfz-Werkstattbetriebes am östlichen Ortseingang planungsrechtlich zu ermöglichen, des- sen im unmittelbaren Umfeld befindliches Werkstattgelände nicht mehr den räumlichen Ansprüchen genügt. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans möchte die Ortsgemeinde Dintesheim den nach § 1 Abs. 6 Baugesetzbuch (BauGB) insbesondere zu berücksichtigenden städtebaulichen Belangen  der Wirtschaft, auch ihrer mittelständischen Struktur im Interesse einer verbrauchernahen Versor- gung der Bevölkerung (§ 1 Abs. 6 Nr. 8 a BauGB) und  der Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen (§ 1 Abs. 6 Nr. 8c BauGB) Rechnung tragen. Die Lage des Geltungsbereiches im Raum ist nachstehender Abbildung zu entnehmen.

Geltungsbereich

Abbildung 1: Lage des Geltungsbereiches im Raum (Abbildung unmaßstäblich, die Daten/Kar- ten/Produkte wurden unter Verwendung der amtlichen Geofachdaten des Land- schaftsinformationssystems Rheinland-Pfalz erzeugt. Sie unterliegen der Open Database Lizenz.)

2 Planungsrechtliches Verfahren/Aufstellungsbeschluss Der Ortsgemeinderat hat am 23.04.2020 den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans „Eppelshei- mer Weg Süd“ gefasst. Im folgenden Verfahrensschritt werden gemäß § 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 die frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit sowie der Behörden sowie die sonstigen Träger öffentlicher Belange frühzeitig durch- geführt.

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3 Beschreibung des Geltungsbereiches Der Geltungsbereich weist eine Größe von ca. 1.635 m² auf und ist mit ca. 60% Flächenanteil im We- sentlichen durch Verkehrsflächen (Einmündung K28, Stellplätze und Wirtschaftswege) geprägt. Die üb- rigen 40% werden durch Wiesen mit Gehölzen eingenommen. Der östliche Bereich überplant in gering- fügigem Umfang einen wenig genutzten Bolzplatz. Der Geltungsbereich ist vergleichsweise eben, die Höhen weisen ca. 212 m ü. NN auf, im Bereich des Übergangs der Stellplätze zum Grünland ist ein Geländeversprung von ca. -1 m zu verzeichnen.

Bestehende Kfz-Werkstatt

Abbildung 2: Geltungsbereich des Bebauungsplans „Eppelsheimer Weg Süd“ (Abbildung unmaß- stäblich, Quelle des Luftbildes: ©GeoBasis-DE / LVermGeoRP (2019), dl-de/by-2-0, http://www.lvermgeo.rlp.de)

Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst die folgenden Flurstücke:

Flur Flurstück Nutzung Flur 5 140/3 (anteilig) Verkehrsfläche Einmündung K28 Flur 5 140/4 (anteilig) Verkehrsfläche, Straßenbegleitgrün Flur 5 141 (anteilig) 15 Stellplätze, Grünfläche mit Ge- hölzen, Bolzplatz Flur 1 142/1 Verkehrsfläche Einmündung K28 Flur 1 142/2 (anteilig) Verkehrsfläche Wirtschaftsweg Flur 1 137/1 Verkehrsfläche Einmündung K28 Flur 1 137/4 (anteilig) Verkehrsfläche Wirtschaftsweg

Die Grenzen des räumlichen Geltungsbereiches ergeben sich aus der zugehörigen Planzeichnung im Maßstab 1:500.

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4 Planungsrelevante Vorgaben/Rahmenbedingungen 4.1 Einfügen in die räumliche Gesamtplanung/Übergeordnete Planungen 4.1.1 Regionaler Raumordnungsplan (RROP) Rheinhessen-Nahe Der Geltungsbereich befindet sich außerhalb von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten. Die Fläche ist als „Sonstige Landwirtschaftsfläche“ dargestellt.

4.1.2 Flächennutzungsplanung Im derzeit noch rechtswirksamen Flächennutzungsplan ist der Geltungsbereich als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sportplatz dargestellt. Es ist vorgesehen, die Darstellungsänderung im Rahmen der laufenden Neuaufstellung des Flächen- nutzungsplans zu berichtigen. Der Bebauungsplan bedarf aber im Falle der Bekanntmachung vor Wirksamkeit des Flächennutzungs- planes der Genehmigung durch die Kreisverwaltung.

4.2 Schutzgebiete/-objekte

- NATURA2000-Gebiete: nächstgelegenes Vogelschutzgebiet „Ackerplateau zwischen Ilbesheim und “ (DE-6314-401) ca. 1,3 km westlich. Entfernungsbedingt können Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden.

 kein Konflikt

- Schutzgebiete/-objekte nach Naturschutz- Keine Schutzgebiete in der Umgebung vorhanden. recht:  kein Konflikt

- Schutzgebiete nach Wasserrecht: Lage außerhalb von Trinkwasser-, Heilquellenschutz- gebieten und Überschwemmungsgebieten  kein Konflikt

- Schutzgebiete/-objekte nach Denkmalschutz- Keine vorhanden. gesetz:

- Schutzgebiete nach sonstigem Recht: Keine vorhanden.

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4.3 Informationen zum Untergrund Baugrund/Böden Spezielle Erkenntnisse zum Baugrund sind derzeit noch nicht bekannt. Generell sollten die nachstehen- den Anforderungen an den Baugrund beachtet werden - DIN 1054 (Baugrund – Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau) - DIN 4020 (Geotechnische Untersuchungen für bautechnische Zwecke) - DIN 4124 (Baugruben und Gräben - Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten) - DIN EN 1997-1 und -2 (Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik - Teil 1: Allge- meine Regeln und Teil 2: Erkundung und Untersuchung des Baugrunds)

Altablagerungen/Altstandorte, etc. Für den Geltungsbereich sind keine Altablagerungen, Altstandorte, schädliche Bodenveränderungen oder Verdachtsflächen bekannt. Nach § 5 Abs. 1 Landesbodenschutzgesetz (LBodSchG) sind der Grundstückseigentümer und der In- haber der tatsächlichen Gewalt über das Grundstück (Mieter, Pächter) verpflichtet, ihnen bekannte An- haltspunkte für das Vorliegen einer schädlichen Bodenveränderung oder Altlast unverzüglich der zu- ständigen Behörde (Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd) mitzuteilen.

Radon Gemäß Kartenviewer des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz liegt der Geltungs- bereich innerhalb eines Bereiches mit intensiver Bruchtektonik, in dem ein erhöhtes bis hohes Radon- potential bekannt ist bzw. nicht ausgeschlossen werden kann. Radonmessungen in der Bodenluft des Bauplatzes oder Baugebietes werden seitens des Landesamtes dringend empfohlen. Die für die geltende Radonvorsorgegebietsklasse empfohlenen Maßnahmen werden in die textlichen Festsetzungen als Hinweise aufgenommen, auf die hiermit verwiesen wird.

5 Erschließung 5.1 Versorgung Da sich das Plangebiet direkt an die vorhandene Bebauung anschließt, können vorhandene Zuleitungen genutzt werden. Die Versorgung des Plangebietes kann durch Erweiterungen des bestehenden Versor- gungsnetzes sichergestellt werden. Alle wesentlichen Versorgungsleitungen können beim Bau mit ver- legt werden. Der Löschwasserbedarf ist über das Trinkwassernetz des Wasserwerks Zweckverband Seebachgebiet im Rahmen der Gebietserschließung zu gewährleisten.

5.2 Entsorgung Oberflächenwasserbewirtschaftung Die abzuleitende Oberflächenwassermenge soll generell möglichst gering gehalten werden. Die Menge des von den Dach- und übrigen Freiflächen anfallenden unbelastete Niederschlagswassers soll durch die Einrichtung von Zisternen mit Pumpen zur Brauchwassernutzung aus ökologischen, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen (geringere Dimensionierung von Kanälen etc., aber auch Minimierung lang- fristiger volkswirtschaftlicher Kosten durch Hochwasserschäden etc.) minimiert werden. Die Entwässerung des Baugebietes soll im Trennsystem erfolgen. Dabei wird das anfallende Schmutz- wasser an die vorhandene Kanalisation angeschlossen. Das unbelastete Niederschlagswasser soll auf dem Grundstück breitflächig über die belebte Boden- zone in der nach gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB festgesetzten Fläche für sonstigen Bepflanzun- gen versickert werden.

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Schutz vor Außengebietswasser Grundsätzlich ist, gemäß den Vorgaben des § 5 Abs. 2 WHG, jeder Grundstückseigentümer eigenver- antwortlich „im Rahmen des ihm Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnah- men zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen, insbeson- dere die Nutzung von Grundstücken den möglichen nachteiligen Folgen für Mensch, Umwelt oder Sach- werte durch Hochwasser anzupassen.“ Dies betrifft auch Maßnahmen vor Überflutungen aus eindrin- gendem Außengebietswasser (nicht jedoch aus Abwasseranlagen) auf sein Grundstück. Im vorliegenden Fall ist auf Grund der Lage des Plangebietes unter Zugrundelegung der Karte „Gefähr- dungsanalyse Sturzflut nach Starkregen“ des Landesamtes für Umwelt vom 10.07.2018 eine Gefahr von Überflutungen erkennbar, da der Geltungsbereich teilweise von einer sog. Tiefenlinie überlagert wird. Weiter südlich schließt sich ein Sturzfluten-Entstehungsgebiet mit geringer bis sehr hoher Kon- zentration an. Daher wird den Grundstückseigentümern empfohlen, zum Schutz vor einem nie ganz auszuschließen- den Eindringen von Wasser aus Nachbargrundstücken im Falle von Starkregenereignissen entspre- chende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Dies betrifft im Plangebiet insbesondere den südlichen Be- reich. Dort sollten ggf. Vorkehrungen (in Form von Verwallungen o. ä., unter Einhaltung der landesnach- barrechtlichen Bestimmungen) getroffen werden, die vom Eigentümer herzustellen und dauerhaft zu erhalten sind. Nähere Hinweise dazu, auch zu Maßnahmen zum entsprechenden Schutz von baulichen Anlagen, kön- nen auch den entsprechenden Merkblättern entnommen werden, wie z. B. dem Rheinland-pfälzischen Leitfaden Starkregen "Was können die Kommunen tun?", erschienen Februar 2013, einsehbar unter http://www.ibh.rlp.de/servlet/is/8892/.

Schmutzwasserentsorgung Das gewerbliche Schmutzwasser wird der kommunalen Schmutzwasserkanalisation zugeführt. Grundsätzlich ist die Entwässerung entsprechend den Vorgaben der ´Allgemeinen Entwässerungssat- zung` des Zweckverbands Abwasserentsorgung Rheinhessen – ZAR vorzunehmen. Auch erfolgt dort ein Hinweis, dass beim Einleiten von Abwasser in öffentliche bzw. in private Abwas- seranlagen die Vorgaben der §§ 59 bzw. 60 WHG zu berücksichtigen sind.

Abfallentsorgung Die Abfallentsorgung erfolgt gemäß dem Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises Alzey-Worms. Die Gebietserschließung wird nicht verändert, so dass die Fahrzeuge des Entsorgungsunternehmens wie bisher die Flächen anfahren können.

5.3 Verkehr Straßen/Anbindung Die verkehrliche Anbindung erfolgt über den Eppelsheimer Weg / K28 und der im Bebauungsplan fest- gesetzten öffentlichen Straßenverkehrsfläche. Die Festsetzung erfolgt bestandsorientiert und als Vo- raussetzung für die Erhebung von wiederkehrenden Ausbaubeiträgen, ein zusätzlicher Ausbau ist nicht erforderlich. Zur Kreisstraße 28 hin wird im Bebauungsplan eine in Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger re- duzierte 10 breite Bauverbotszone nach § 22 Abs. 1 Nr. 1 Landesstraßengesetz (LStrG) nachrichtlich eingezeichnet (gemessen vom äußeren Rand der befestigten Fahrbahn). Dieser Bereich ist von Hoch- bauten sowie von Aufschüttungen und Abgrabungen größeren Umfangs freizuhalten. Diese Bauver- botszone gilt gemäß § 24 LStrG ausdrücklich auch für Werbeanlagen.

Ruhender Verkehr Der Nachweis ausreichender Stellplätze in Abhängigkeit von der tatsächlich geplanten Nutzungsdichte ist im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens auf Basis der Größe der Verkaufsfläche als Maßstab zu erbringen, wobei die einschlägigen Vorgaben der Stellplatzverordnung zu beachten sind.

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6 Planungsrechtliche Festsetzungen 6.1 Art der baulichen Nutzung Es wird für das gesamte Plangebiet ein eingeschränktes Gewerbegebiet (GEe) festgesetzt, um die Un- terbringung von Gewerbebetrieben mit Nutzungseinschränkung gemäß § 1 (5) BauNVO zu gewährleis- ten. In diesem sind nur Betriebe zulässig, die das Wohnen nicht wesentlich stören; die Emissionen dürfen somit die Orientierungswerte eines Mischgebietes nicht überschreiten, um eine Verträglichkeit mit dem angrenzenden Mischgebieten zu gewährleisten. Tankstellen werden auf Grund des fehlenden Bedarfs generell ausgeschlossen. Die gemäß § 8 Abs. 3 BauNVO „ausnahmsweise“ zulässigen Nutzungen werden nicht Bestandteil des Bebauungsplans. So- mit werden auch die in einem Gewerbegebiet ausnahmsweise zulässigen Vergnügungsstätten im ge- samten Plangebiet generell ausgeschlossen, um einer potentiellen Verdrängung traditioneller Einzel- handels-, Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen, dessen Ansiedlung in der dörflich geprägten Ortsgemeinde in erster Linie beabsichtigt ist, vorab Einhalt zu gebieten.

6.2 Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung wird mit Hilfe folgender Maßfaktoren bestimmt: Grundflächenzahl (GRZ) Das Maß der baulichen Nutzung wird durch die Grundflächenzahl festgesetzt, um eine optimale funkti- onelle Nutzung des gewerblichen Baugrundstückes zu ermöglichen. Im gesamten Plangebiet ist eine Grundflächenzahl von 0,8 festgesetzt. Trotz der daraus resultierenden höheren Versiegelbarkeit im Gel- tungsbereich dient dies indirekt durchaus dem sparsamen Umgang mit Grund und Boden, da bei einer angemessenen Verdichtung der gewerblichen Bauflächen dadurch das Erfordernis für bauliche an an- derer Stelle gemindert wird.

Maximale Höhe der baulichen Anlagen Die Beschränkung der Höhe der baulichen Anlagen dient der landschaftsgerechten Einbindung des zulässigen Baukörpers in das Orts- bzw. Landschaftsbild sowie der Gewährleistung des Nachbar- schaftsschutz im Hinblick auf Besonnung, Belichtung usw. Die Bemessungen der maximal zulässigen Gebäudehöhe (GH) von 7,5 m stellen die Einbindung in den Landschaftsraum sicher und sichern ande- rerseits eine gute Ausnutzung der Flächen bei Nutzung auf mehreren Ebenen. Als Bezugspunkt wird die Oberkante eines Kanaldeckels innerhalb des Geltungsbereiches auf einer Höhe von 212,72 m ü. NN festgesetzt.

6.3 Bauweise Durch die Festsetzung der offenen Bauweise werden eine aufgelockerte Bebauungsstruktur am Sied- lungsrand sowie ausreichende Durchlüftungsmöglichkeiten gewährleistet. Die überbaubaren Grundstücksflächen werden durch die Festsetzung von Baugrenzen gemäß § 23 Abs. 3 BauNVO bestimmt. Zur Kreisstraße 28 hin wird ein 15 m breiter Streifen als Bauverbotszone dargestellt (nachrichtliche Übernahme). In diesem Bereich sind gemäß § 22 (1) Nr. 1 Landesstraßen- gesetz (LStrG) Hochbauten nicht zulässig. Die nördliche Abgrenzung der Baugrenze ist in dieser Bau- verbotszone begründet.

6.4 Flächen für Nebenanlagen, Flächen für Stellplätze und Garagen Aufgrund der vergleichsweise engen Bemessung der Baugrenzen sind Nebenanlagen im Sinne des § 14 BauNVO sowie Garagen außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zulässig. Dabei ist die in Kapitel 5.3 beschriebene Bauverbotszone zur K28 hin zu beachten.

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6.5 Grünordnerische Maßnahmen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB Die gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB festgesetzten Pflanzmaßnahmen an den südlichen und östlichen Rändern des Baugebietes sollen einer breitflächigen Versickerung über die belebte Bodenzone dienen. Es wird festgesetzt, dass auf dem Parkplatz Stellplätze und Fahrgassen mit wasserdurchlässigen Be- lägen herzustellen sind. Dies dient der Minimierung von Versiegelungen und somit der Minderung von vermeidbaren Beeinträchtigungen des Boden- und Wasserhaushaltes. Die zur Beleuchtung getroffene Festsetzung für die umweltfreundliche Beleuchtung wird aus tierökolo- gischen und aus landschaftsästhetischen Gründen getroffen. Die genannten Beleuchtungsmedien sol- len zum einen aufgrund ihrer höheren Umweltverträglichkeit gegenüber der nachtaktiven Fauna ver- wendet werden. Diese Beleuchtungskörper besitzen aufgrund der fehlenden UV-Abstrahlung, der ge- ringen Lichtemission im blauen Spektralbereich, des geringen Streulichtanteils und der (verglichen mit herkömmlichen Lampen) unbedeutenden Wärmeentwicklung ein besonders niedriges Anlockungs- und Gefährdungspotenzial für nachtaktive Insekten. Im Gewerbegebiet sind metallische Dachaufbauten und Regenrinnen aus unbeschichtetem Zink, Kupfer oder Blei unzulässig. Die Anforderung wird in den Handlungsempfehlungen der DWA (Deutsche Verei- nigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall) zum Umgang mit Regenwasser formuliert. Durch die Festsetzung wird eine entsprechende Schadstoffbelastung des Grundwassers vermieden.

7 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen nach § 88 Abs. 6 LBauO in Ver- bindung mit § 9 Abs. 4 BauGB Zur Vermeidung von stark außenwirksame und die Nachbarschaft mitunter störende Reflexionen wer- den glasierte Dacheindeckungen und glänzende, reflektierende Metalldächer sowie reflektierende Fas- saden ausgeschlossen. Generell ist die Installation von Fotovoltaikanlagen und Sonnenkollektoren zulässig, deren ökologische Gesamtwirkung (insbesondere zum Klimaschutz sowie zu einer dezentralen Energieversorgung) hier höher gewichtet wird als die ortsbildgestalterischen bzw. landschaftsästhetischen Belange. Zur besse- ren gestalterischen Einbindung in die Dachelemente wird jedoch festgesetzt, dass die Neigung solcher Anlagen auf Hauptgebäuden dem des Daches entsprechen muss und der Überstand über der Dachhaut auf maximal 30 cm beschränkt wird; außerdem dürfen sie keinen Überstand über das Dach aufweisen. Von Werbeanlagen können durch den Standort, ihre Häufung sowie die Art des Betriebes Störungen auf das Umfeld ausgehen. Der Bebauungsplan enthält daher Festsetzungen zur Minimierung dieser ungewollten Auswirkungen, die zum Erhalt des ländlichen Ortsbildes unbedingt notwendig erscheinen. Daher werden stark außenwirksame Werbeanlagen grundsätzlich ausgeschlossen.

8 Artenschutz Ein Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag befindet sich derzeit in Bearbeitung und wird im nächsten Verfahrensschritt der Offenlage gemäß § 3 (2) und § 4 (2) BauGB zuge- führt.

9 Umweltbericht Zur angemessenen Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB ist gemäß § 2 Abs. 4 BauGB für alle Bauleitpläne eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt werden. Diese sind in einem Umweltbe- richt gemäß den Vorgaben der Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB zu beschreiben und zu bewerten. Der Umweltbericht stellt somit die Ergebnisse der Umweltprüfung dar, die in der Abwägung zu berück- sichtigen sind. Der Umweltbericht ist ein selbstständiger Bestandteil der Begründung zum Bauleitplan. Die Erarbeitung des Umweltberichtes folgt zur Öffentlichen Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB sowie zur Beteiligung der Behörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB – nach Rückmeldung der frühzeitig Beteiligten im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung.

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10 Auswirkungen der Planung

Die nach derzeitigem Kenntnisstand vorhersehbaren Auswirkungen der Planung auf die verschiedenen Belange, die nach § 1 Abs. 6 BauGB in der Bauleitplanung insbesondere zu berücksichtigen und damit Grundlage einer sachgerechten Abwägung untereinander sind, werden im Folgenden zusammenfas- send dargestellt.

Städtebaulicher Belang gemäß § 1 Abs. 6 Voraussichtliche Auswirkung der Planung BauGB

1. die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Die Anforderungen an gesunde Arbeitsverhältnisse Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und sind, soweit über die vorbereitende Bauleitplanung Arbeitsbevölkerung, regelbar, gewährleistet. [Durch die Festsetzung ei- nes eingeschränkten Gewerbegebietes, in dem nur Betriebe, die das Wohnen nicht wesentlich stören, zulässig sind ist eine Verträglichkeit mit der angren- zenden Wohnbebauung gewährleistet.

2. die Wohnbedürfnisse der Bevölkerung, insbesondere Keine Auswirkungen durch die vorliegende Planung auch von Familien mit mehreren Kindern, die Schaffung zur Ausweisung eines Gewerbegebietes. Die „An- und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen, die forderungen kostensparenden Bauens“ sind auf Ob- Eigentumsbildung weiter Kreise der Bevölkerung und jektplanungsebene zu beachten. die Anforderungen kostensparenden Bauens sowie die Bevölkerungsentwicklung,

3. die sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Bevölke- Keine Auswirkungen. rung, insbesondere die Bedürfnisse der Familien, der jungen, alten und behinderten Menschen,(…) sowie die Belange des Bildungswesens und von Sport, Freizeit und Erholung,

4. die Erhaltung, Erneuerung, Fortentwicklung, Anpassung Keine Auswirkungen. und der Umbau vorhandener Ortsteile sowie die Erhal- tung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche

5. die Belange der Baukultur, des Denkmalschutzes und Auf Ebene der Bauleitplanung werden Festsetzun- der Denkmalpflege, die erhaltenswerten Ortsteile, Stra- gen getroffen, welche die Gestaltung des Orts- und ßen und Plätze von geschichtlicher, künstlerischer oder Landschaftsbildes verbessern bzw. zumindest die städtebaulicher Bedeutung und die Gestaltung des möglichen Nachteile durch den neuen Eingriff zu Orts- und Landschaftsbildes, minimieren. Darüber hinaus keine nennenswerten Auswirkungen auf die zitierten Aspekte durch den Bebauungsplan.

6. die von den Kirchen und Religionsgesellschaften des Keine Auswirkungen. öffentlichen Rechts festgestellten Erfordernisse für Got- tesdienst und Seelsorge,

7. die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des siehe Umweltbericht  folgt zur Offenlage Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbeson- dere

a) die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Fläche, Bo- siehe Umweltbericht  folgt zur Offenlage den, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biolo- gische Vielfalt,

b) die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Na- keine Auswirkungen, siehe Kapitel 4.2 tura2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutz- gesetzes,

c) umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen siehe Umweltbericht  folgt zur Offenlage und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insge- samt,

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Städtebaulicher Belang gemäß § 1 Abs. 6 Voraussichtliche Auswirkung der Planung BauGB

d) umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und keine Auswirkungen sonstige Sachgüter,

e) die Vermeidung von Emissionen sowie der sachge- Die Vermeidung von Emissionen ist auf Ebene der rechte Umgang mit Abfällen und Abwässern, vorbereitenden Bauleitplanung schwer steuerbar. Die Abfallentsorgung erfolgt gemäß dem Abfallwirt- schaftskonzept des Landkreises Alzey-Worms. Schmutzwasser wird der kommunalen Kläranlage zugeführt. Der sachgerechte Umgang mit Oberflächenwasser wird über die breitflächige Versickerung über die be- lebte Bodenzone gewährleistet. f) die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die spar- Lage außerhalb von Flächen, die für die Gewinnung same und effiziente Nutzung von Energie, erneuerbarer Energien von Bedeutung sind. Bei der Umsetzung der Planungen ist auf Objekt- ebene der Einsatz erneuerbarer Energien zu prüfen.

g) die Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von Der Landschaftsplan enthält für die Fläche keine sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Ab- planungsrelevanten Aussagen. fall- und Immissionsschutzrechts,

h) die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Ge- keine derartigen Gebiete im Verbandsgemeindege- bieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur biet vorhanden. Erfüllung von bindenden Rechtsakten der Europäi- schen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden,

i) die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Be- siehe Umweltbericht  folgt zur Offenlage langen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a bis d,

j) unbeschadet des § 50 Satz 1 des Bundes-Immissi- siehe Umweltbericht  folgt zur Offenlage onsschutzgesetzes, die Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zuläs- sigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastro- phen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buchstaben a bis d und i,

8. die Belange a) der Wirtschaft, auch ihrer mittelständischen Struktur Die durch den Bebauungsplan ermöglichten Gewer- im Interesse einer verbrauchernahen Versorgung begebiete dienen den Belangen der mittelständi- der Bevölkerung, schen Wirtschaft.

b) der Land- und Forstwirtschaft, Durch die Planung werden keine landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzten Flächen bean- sprucht.

c) der Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Ar- Die durch den Bebauungsplan ermöglichten Nut- beitsplätzen, zungen dienen der Schaffung von Arbeitsplätzen.

d) des Post- und Telekommunikationswesens, Keine Auswirkungen.

e) der Versorgung, insbesondere mit Energie und Keine Auswirkungen. Wasser, einschließlich der Versorgungssicherheit

f) der Sicherung von Rohstoffvorkommen, Keine Auswirkungen.

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Städtebaulicher Belang gemäß § 1 Abs. 6 Voraussichtliche Auswirkung der Planung BauGB

9. die Belange des Personen- und Güterverkehrs und der Keine Auswirkungen Mobilität der Bevölkerung, einschließlich des öffentli- chen Personennahverkehrs und des nicht motorisierten Verkehrs, unter besonderer Berücksichtigung einer auf Vermeidung und Verringerung von Verkehr ausgerichte- ten städtebaulichen Entwicklung,

10. die Belange der Verteidigung und des Zivilschutzes so- Keine Auswirkungen wie der zivilen Anschlussnutzung von Militärliegen- schaften,

11. die Ergebnisse eines von der Gemeinde beschlossenen Keine Auswirkungen städtebaulichen Entwicklungskonzeptes oder einer von ihr beschlossenen sonstigen städtebaulichen Planung

12. die Belange des Küsten- oder Hochwasserschutzes Keine Auswirkungen. und der Hochwasservorsorge, insbesondere die Ver- meidung und Verringerung von Hochwasserschäden

13. die Belange von Flüchtlingen und Asylbegehrenden und Keine Auswirkungen ihrer Unterbringung

11 Umsetzung der Planung Sämtliche Grundstücke befinden sich im Eigentum der Ortsgemeinde. Bodenordnende Maßnahmen sind demnach nicht erforderlich.

11.1 Flächenbilanz

Festgesetzte Nutzung Fläche [m²] Anteil Gewerbegebiet 1.180 72% davon Flächen für das Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und 255 16% sonstigen Bepflanzungen gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB Straßenverkehrsfläche 330 20% Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung Wirtschaftsweg 125 8% Gesamtfläche 1.635 100%

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