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42 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz Heft Nr. 7 - 2194

Prairial Xll aber und den religiösen Meinungen der Juden es nicht wohl Der tunlich ist, die jüdischen"Leichen in den iüdische christlichen Kirchhöfen beizusetzen, so muß man sich dermalen begnügen, die Friedhof Zahlder jüdischen Leichenhöfe zu ver- mehren. Nach dem angeführten Dekret ist in es Obliegenheit der politischen Ge- meinde, Begräbnisstätten die zu er- von Bernhard Kukatzki richten. Weil jedoch mehrere Gemein- den, in welchen dergleichen Begräb- Fotos von Mario Jacoby nisstätten anzulegen sind, keine Fonds haben, so sind die Kosten an solchen Orten von der Judenschafl zu tragen. Die Kosten der Einfassung, wo solche lf o,0", Antage eines jüdischen degespannen auf den seit dem 16. notwendig befunden wird, haben über- Friedhofes in Otterstadt mußten Jhdt. nachgewiesenen jüdischen Fried- all die Juden schon aus dem Grunde zu die Toten in Wachenheim begra- hof in Wachenheim (Landkreis Bad bestreiten, weil nach ihren Gebräuchen ben werden Dürkheim) transportieren. 1) zu den Begräbnisplätzen ein dreimal lm Westen der heute 3400 Einwoh- Dieser Mißstand veranlaßte die da- größerer Raum erforderlich ist als in ner zählenden Altrheingemeinde Otter- mals königlich-bayerische Regierungs- den christlichen. stadt (Landkreis am behörde in die Errichtung wei- Der Raum zu einer solchen Be- Rhein / Regierungsbezirk Rheinhes- terer Friedhöfe für die rasch anwach- gräbnisstätte ist in der Art auszumitteln, sen-Pfalz) liegt in unmittelbarer Nach- sende jüdische Bevölkerung in derPfalz daß für jeden Kopf der Bevölkerung ein barschaft des christlichen Gemeinde- anzuordnen. Diese Anordnung sei im Quadratmeter Landes angenommen friedhofes an der Ecke Schlittweg / folgenden im Originallaut wiedergege- wird. Huttenstraße der alte jüdische Fried- ben: Über die Lage des ausgewählten hof. Lag der Friedhof zur Zeil seiner Platzes, seine Entfernung von bewohn- Errichtung auf freiem Feld, so ist er Die Gründungsurkunde des ten Orten, und Tauglichkeit des Bo- heute von einem Neubaugebiet umge- jüdischen Friedhofs in Otterstadt dens sind die Kantonsärzle zu ver- ben. Die 940 qm große, von einer 126 von 1821 nehmen. Muß das Terrain nicht auf Kosten m langen Ziegelsteinmauer umgebene ,,Speyer, den Sten September 1821 . Friedhofsanlage war ursprünglich für lm Namen Seiner Majestät des Königs der Gemeindekasse erkauft werden, die Bestattung von Toten aus Otter- Die Judenkirchhöfe betrelfend. so ist es nicht nothwendig, die getroffe- stadt und den Nachbargemeinden Aus den Berich- nen Einrichtungen zur Bestättigung an ten derkönigl. Land- königl. Regierung einzusenden. Man Commissariate erwartet jedoch, daß bis zum 1 . Januar '1823 über die Juden- die neuen Leichenhöfe an den kirchhöfe hat man hiernach bezeichneten Orten einge- erfahren, daß die richtet seyen. Leichname der Ju- den in einige weni- 1) Speyer ge Friedhöfe, häu- Wozu folgende Orte mit der beijedem fig in einer Entfer- angegebenen jüdischen Bevölkerung nung von 2,3 und gehören. mehreren Stunden a) Berghausen 7 Wegs beerdigtwer- b) 4 den. c) Hafthausen 12 Diese Leichen- d) Speyer 108 transporte haben 131 den doppelten Nachtheil, daß a) Die Stadt Speyer hat die Beerdigungs- stätte zu stellen. Blick auf den jüdischen Friedhof in Richtung Eingangs- die Polizey auf die bereich im Sommer 1990. bei den Juden ge- bräuchliche zu frühe 2)Otterstadt Rheingönheim (heute ein Stadtteil von Begräbniße nicht gehörig wachen Hiezu gehören: Ludwigshafen), und kann, und daß solche b) lm Sommer a) 4 Neuhofen angelegt worden. Später und während ansteckender Krankhei- b) Rheingönheim 20 wurden hier auch Tote aus Waldsee ten die Ansteckung befördern. c) Otterstadt 41 beerdigt. Die vorhergehenden Jahrhun- Da in vielen Gemeinden nur einige d) Schifferstadt 16 derte mußte man die Toten aus den wenige Juden wohnen, für welche kei- 81 genannten Gemeinden mühsam über ne eigenen Leichenhöfe angelegt wer- mehrere Wegstunden hinweg mit Pfer- den können, nach dem Decret vom 23. Heft Nr. 7 - 2194 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-pfalz 43

3) Fusgönheim oder Ruchheim pfadgewann. meinden aber hatten das Geld bewil- Wozu gehören: Natur oder Kulturart. ligt. So kamen die Otterstadter Juden a) Fusgönheim 95 Begräbnißplatz mit Todtenhäuschen. im Januar '1 841 nochmals mit einem b) Ruchheim 90 Flächeninhalt. Gesuch, das die Begründung enthielt, c) 64 13 Dezimalen. wenn der Beitrag der Gemeinde Otter- d) Schauernheim 6 Vortrag der Ewerbs - Titel und sonsti- stadt nicht bewilligt würde, könnten ihre 255 gen Grund - Verhältniße. Glaubensgenossen in den anderen 61/2 Rth. im Jahre 1828 von der Ge- Gemeinden sie der schlechten Auffüh- Wenn in Otterstadt und Fusgönheim meinde zum Geschenk erhalten. 5112 rung in hiesiger Gemeinde zeihen. ln (oder Ruchheim) ein geeignetes Ge- Rth. laut Privatact vom 10. Oktober Erwägung, ,,daß denselben wegen ih- meindefeld vorhanden ist, wäre sol- 1828 von Lazarus Liebmann um 10 f, rem Benehmen im Handel gegen die

ches zu verwenden; wo nicht ist ein erkauft. 12 Rth. laut Privatact vom 1 1 . hiesigen Einwohner, wobei sie densel- solches auf Kosten der betreffenden Jänner 1839 von Nikolaus Fischer um ben nur Schaden zufügen, nichts zu Cemeinden in der angegebenen 50 f. erkauft." 4t bewilligen seie und sie deshalb auch Bevölkerungsproporlion zu er werben. Demnach ist der Friedhof in Otter- mit ihrem Gesuch abgewiesen worden Koenigl. Baier. Regierung des Rhein- stadt im Gegensatz zu den Ausführun- sind, daß dieselben ihre bisherige kreises, Kammer des lnnern." 2) gen von Schreiner frühestens 1828 Handlungsweise zu bereuen scheinen angelegt worden, eine um vier Ruthen und vorauszusehen scheint, daß sich Ankauf von Gelände in der größere Grundfläche stand zur Verfü- dieselben in der Folge für die hiesigen ,,Stickelpfadsgewan ne" gung und die Gemeinde Otterstadt Bewohner nützlicher zeigen werden", Nach Schreiner kauften am 16. No- überlieB den Juden eine Teilfläche als wurden ihnen 11 Gulden bewilligt." 5) vember 1823 die Juden aus den Ge- Geschenk. lm Jahr 1839 scheint auch das meinden Otterstadt, Rheingönheim, Wasch- und Torhäuschen am Friedhof Schifferstadt und Neuhofen von dem Erweiterung des Friedhofs in errichtet worden zu sein, welches im Ackersmann und Handelsmann Laza- den Jahren 1839 und 1869 Urkataster von 1840 als ,,Todtenhäus- rus Liebmann und dessen Ehefrau Jo- Wie aus dem Urkataster von 1840 chen" bezeichnet wird. Der kleine hanna Strauß in Otterstadt im ersichtlich, war bereits 1839 eine Ver- giebelständige Ziegelbau mit Sattel- ,,Stickelspfad" ein Stück Ackerland von doppelung der Friedhofsfläche in nörd- dach und seinem doppelflügligem 208 qm oder acht Ruthen und acht licher Richtung notwendig geworden, Metalltor mit Zierleisten ist eines der Schuh um 40 Gulden rheinischerWäh- da man in diesem Jahr von Nikolaus ganz wenigen erhaltenen,,Todtenhäus- rung. 3) Diese Ausführungen werden Fischer ein an den Begräbnisplatz an- chen" auf den jüdischen Friedhöfen durch die Angaben des im März 1840 grenzendes Gelände von 12 Ruthen der Pfalz. 6) angelegten Grundsteuer - Katasters für den Preis von 50 Gulden envarb. Dreißig Jahre späterwird der Fried- der Gemeinde Otterstadt allerdings Seit 1821 ist in allen Gemeinden des hof erneut nach Norden hin um 497 qm nicht bestätigt. Denn dort heißt es unter Otterstadter Friedhofsprengels ein An- vergrößeft, was wiederum eine Ver- Besitz - Nro. 84 mit dem Titel,,... israe- wachsen der jüdischen Bevölkerung doppelung der Fläche bis zur heutigen litischen Gemeinde Otterstadt, Schiffer- festzustellen z.B. fürOtterstadt im Jah- Größe von 940 qm bedeutete. Erwor- stadt, Waldsee, Neuhof en und re 1836 aul 54 Personen. Wegen des ben wurde die Landfläche von Niko- Rheingönheim, dafür der Vorstand Kaufbetrages für das Erweiterungs- laus Fischer (10 2/10 Ruthen) und Sa- Daniel Lehmann von Otterstadt" gelände richteten die Juden Bittgesu- muel Lehmann (11 Ruthen. Für Repa- wie folgt: che an die politischen Gemeinden raturen und den Ankauf der neuen Flä- ,,Gewann und Eigenname der Besitz- Neuhofen, Otterstadt, Rheingönheim, chen waren 1200 Gulden veranschlagt. stücke. Schifferstadt und Waldsee. ,,Der Das Bezirksamt Speyer als Aufsichts- lm Feld. 24 Rlh. in der Stickels- Otterstadter Gemeinderat lehnte ab. und Genehmigungsbehörde schrieb: Es sei ihm zwar Die Kultusausschüsse (der 5 Gemein- nicht bekannt, daß den) stellen die nicht unbegründete die israelitische Behauptung auf, daß die Aufbringung Kultusgemeinde dieser Summe für die lsraeliten, wel- eigene Mittelbesit- che ohnedies bedeutende Ausgaben ze, wohl aber rei- für ihren Kultus zu leisten haben, eine che Gemeindemit- nahezu unerschwingliche Last sein glieder. Die Ge- würde.7) meinde Otterstadt dagegen habe vie- Neue Friedhöfe in Schifferstadt le Arme, sie müsse und Neuhofen in den Jahren 1907 für diese schon und 1909 Opfer genug brin- Ab 1907 bzw. 1909 wurden in gen. Außerdem Otterstadt nur noch die Toten aus der seien die hiesigen Sitzgemeinde und aus Waldsee und Juden für die Be- Rheingönheim bestattet, da in diesen wohner eher von Jahren auf Drängen der dortigen Kul- Nachteil als von tusgemeinden jeweils eigene jüdische Das Tor- und Waschhäuschen mit der doppellflügligen Vorteil gewesen. Friedhöfe in Schifferstadt und Neuhofen Metalltür. Die anderen Ge- angelegt worden waren. 8) 44 Beiträge zur Judischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz Heft Nr. 7 - 2194

lm 20. Jhdt. wurde der Friedhof nur Soldaten der Bundes- noch selten belegt. Neben derobenge- wehr und Gemeindebe- nannten Errichtung separater Friedhö- diensteten wurden um- fe in Schifferstadt und Neuhofen war gefallene Grabsteine der starke jüdische Bevölkerungsrück- wieder aufgerichtet und gang in Otterstadt (1905: 16 Juden lose Grabsteine wieder 1926:7 Juden 1 930: 3 Juden) und den befestigt. Dabei wurde beiden anderen Gemeinden Waldsee auch ein großer Nuß- und Rheingönheim Hauptursache für baum gefällt. 1o) Diese diese Entwicklung. Reparaturarbeiten, die das Ziel hatten die Grab- Letzte Bestattung im Jahre steine standsicherer und 1938 die Friedhofsanlage pfle- Die letzten drei Belegungen wur- geleichter zu machen, Blick auf den jüdischen Friedhof im lahr 1963. den nach 1933 vorgenommen. lm Jahr führten durch die Foto: Heinz Mayer, Edenkoben 1936 trug man Max Liebmann, 1937 Wegnahme von Sockeln Johanna Weil und im Juli 1938 Len- und der Entfernung von Grabein- gelassen. 13) lm Jahre 1992 wurde im chen Freundlich zu Grabe. Danach fassungen zu einer nachhaltigen Ver- Zusammenhang mit der Planung eines wurde der Friedhof, nachdem er gut änderung des bisherigen Gesamtbildes Neubaugebietes südlich des jüdischen hundert Jahre als Verbandsfriedhof und Originalzustandes. Dies läßt sich und des christlichen Friedhofes erneut diente, nicht mehr belegt. ln der Nazi- anhand von Fotos aus dem Jahr 1963 Überlegungen fur eine verkehrs- Zeit soll der Friedhof nach Auskunft der Ieicht nachvollziehen. 11) technische Erschließung dieses Ge- Verbandsgemeindeverwaltung Wald- bietes über den Wirtschaftsweg zwi- see nicht geschändet worden sein. e) Friedhof von Straßenbau schen jüdischem und christlichem bedroht Friedhof angestellt. Diese stellt aber Wiederherstellungsarbeiten in lm Jahre 1979 gab es Überlegun- nur eine von mehreren Varianten für den 1960er Jahren gen, den am Friedhof vorbeiführenden eine Erschließungsstraße dar. 1a) Viel- Der Friedhof, heute Eigentum der Feldweg zu einer Straße auszubauen leicht wird der Friedhof von weiteren Jüdischen Kultusgemeinde der Rhein- und dementsprechend zu erweitern. Umbauplanungen verschont, wenn die pfalz in Neustadt an der Weinstraße, Teile des Friedhofs hätten dabei in Ausweisung als Denkmalzone vollzo- wurde Anfang der 1 960er Jahre wieder Anspruch genommen werden müssen. gen ist? hergerichtet. ln Zusammenarbeit von Die jüdische Kultusgemeinde lehnte damals ein solches Denkmalschutz für den jüdi- Ansinnen ab, da schen Friedhof Otterstadt aus religiösen lm März 1993 legte die Kreis- Gründen Gräber verwaltung Ludwigshaf en den Entwu rf nur in wenigen Fäl- einer Rechtsverordnung zur Unter- len und aus wichti- schutzstellung des jüdischen Friedho- gen Gründen an- fes vor und bat das Kulturamt in Neu- getastet werden stadt, die Gemeindeverwaltung Otter- dür{en. l'z) Nach jü- stadt und die Jüdische Kultusgemein- discher Tradition de der Rheinpfalz um Stellungs- haben dieToten ein nahmen. ln dem EntwurJ heißt es u.a.: ewiges Ruherecht ,,§ 2...Die Unterschutzstellung gilt für und ihre Gräber das Grundstück und die darauf befind- dürfen nicht ange- lichen Grabmäler und Bauwerke ein- tastet werden. Aus schließlich der Friedhofsmauer, auch diesem Grund wer- wenn diese im Einzelfall nicht als den jüdische Fried- Denkmal zu qualilizieren sind.. § 3...Er höfe nach einer be- stellt ein Zeugnis insbesondere des stimmten Anzahl künstlerischen Schaffens und des von Belegungs- handwerklichen Wirkens dar. An seiner jahren auch nicht Erhaltung besteht aus wissenschaftli- aufgelöst. Eine chen und künstlerischen Gründen so- Planung,.. die die wie zur Förderung des geschichtlichen teilweise Uberbau- Bewußtseins und der Heimat-

ung des Friedhofs, verbundenheit ein öffentliches I nteres- mit der das Erd- se. 15) reich, in dem die Toten ruhen, nicht Der Friedhof - auch ein kleines berührt hätte, wur- Biotop de aus statischen Der Otterstadter Naturschützer und Fotos des jüdischen Friedhofes in Otterstadt aus und finanziellen Er- Heimatforscher Horst Kuhn, der in un- dem lahre 1963. Fotos: Heinz Mayer, Edenkoben wägungen fallen- mittelbarer Nachbarschaft des Fried- Heft Nr. 7 * 2/94 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz 45

hofes wohnt, schreibt: ,,Stehen blieb in Er wohnt unter dem Schirm des einer grünen Wiese neun Morgenlän- Höchsten. Er ruht im Schatten des All- Die deutsche lnschrift auf der dische Lebensbäume (Thuja orientalis) mächtigen. Ps.91.1. und eine Lawson Scheinzypresse Auf dem Stein von Manes Land- (Chanae cyparis lawsonia). Letztere ist mann gest. 1889: ein Baum von rund 12 Metern Höhe lch wandle vor dem Herrn im Lande und hat einen Stammumfang von 140 des ewigen Lebens. Psalm 1 16 Vers 9. Zentimetern. Über das Alter kann man Auf dem Stein von lsaak Mayer und nur spekulieren. Auf dem Grabstein Frieda Mayer geb. Singer gest. 1903 hinter dem Baum ist als Sterbetag der b2w.1932: 22. September 1880 eingemeißelt. Leicht werde Dir die Erde. Gott Wenn der Baum mit dem Stein gesetzt schütze Deines Grabes Ruh. ln den wurde, so ist er heute über 1 10 Jahre Herzen Aller Deiner Lieben Lebest ewig alt. Die Thuja-Büsche haben auch Du! EuerAndenken sei zum Segen! schon ein schönes Alter, sie stehen auf Gräbern von 1917 ,1928 und 1930. Die Übersetzun g der hebräischen übrige Fläche zwischen den Büschen Inschrift auf dem Grabstein von und Grabsteinen ist in den Sommer- Sarale Chaia Marx aus Rheingön- monaten eine blühende Wiese. Frei heim gest. 26.11.1840 von Herbiziden und ganz ohne Dün- gung hat sich eine bunte Magerrasen- gesellschaft mit über 80 Blütenpf lanzen gebildet, darunter auch die Schopfige Traubenhyazinthe, eine,,Rote-Listen- Rückseite des Grabmals von Chaie Pflanze". Die ersten Blumen zeigen Fulda sich im zeitigen Frühjahr, die schönste 1. Hier ruht Chaie Blütenpracht kommt erst (so richtig) 2. die Tochter von Wolf Herz vom Mai bis Juli zur Entfaltung. ln die- 3. Fulda aus Frankfurt u. die Ehe- ser Zeit ist auch ein emsiges Treiben 4. frau von Herrn Zimmern aus Mann- von Bienen, Hummeln, Wespen und heim Schmetterlingen zu beobachten, die 5. Sie schied am Donnerstag u. wurde dort einen reichhaltigen Gabentisch be- vorfinden. Auch viele Vögel haben sich 6. erdigt am Freitag am 2. Neumonds- eingefunden und können ungestört in tag Elul den Lebensbäumen brüten. Allzu häu- 7.5610 d.i. am Sept. 1850 figes Mähen würde diese ldylle nur 8. Sie übte Wohlthätigkeit ihr ganzes stören und ein Aussamen der Pflanzen Leben u. verhindern. Die Nachbarschaft, an ei- 9. war bescheide in ihrem Lebenswan- ner artenreichen Anlage interessiert, deldeshalb bemüht sich schon seit Jahren um das 10. genießt sie ...die Frucht ihrer Hand- Ausbreiten und Überwuchern der Grab- lungen steine durch den artfremden Großen 1. Hier ist verborgen 11. u. das Licht des Himmels wird ihr Knöterich zu verhindern." ro) 2. Das gerechte Mädchen Fräulein leuchten. Sarale Chaia, Tochter des ehrbaren 12. Amen. Den Schlüssel zum Friedhof Herrn gibt es auf dem Rathaus 3. Moses Marx aus Rheingönheim ge- Eine Fotodokumentation - Bei allem kunsthistorischem, kul- storben ausgewählte Grabmale des Otter- turhistorischem, zeitgeschichtlichem 4. am Mittwoch, dem 7. Tag des Mo- stadter Friedhofes und ökologischem Wert dieser Anlage, nats Kisslew und begraben am Vosbend ln der über einhundertjährigen so ist der Otterstadter Begräbnisplatz des heiligen Sabbat, dem g. desselben Belegungsgeschichte des Friedhofs doch in allererster Linie ein immer noch Monats dokumentieren sich auch die kunst- intakter Friedhof der jüdischen Gemein- 5. Jahr 501 der kleinen Zählung handwerklichen Fähigkeiten der de, deren religiöse Traditionen respek- 6. Setze dich hier wieder Wanderer Steimnetze und kunsthistorische Epo- tiertwerden müssen. Werden Friedhof und weine über dem Grabe der chen. So spiegelt sich in der Verwen- einmal besuchen möchte und ein be- 7. die noch jung an Jahren und noch dung von den einfachen rundbogigen rechtigtes lnteresse nachweisen kann, nicht bekannt war. Steinen über klassizistische und neo- erhält den Schlüssel zum Friedhofstor 8. Ehre gab sie ihren Eltem, indem sie gotische Stilmerkmale bis hin zum Ju- vormittags auf dem Rathaus in Otter- ihrer Stimme folgte gendstil der Zeitgeschmack und die 17) stadt. 9. Sie ging in ihre Welt ein und hinter- Assimilierungstendenzen der jüdischen ließ ihnen Gebrochenheit. Wirst Du Bevölkerung. Beispiele von Grabsteinpoesie unter den Seraphim sein da oben? Noch ganz der mittelalterlichen auf dem Otterstadter Friedhof 10. ... oben Grabsteingestaltung verbunden, die Auf dem Stein von Jakob Fischer zumeist durch rechteckige oder rund- gest. 3.9.1884: (Übersetzung mit freundlicher Hilfe von bogig abgeschlossene Grabsteintafeln Mario Jacoby) 46 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz Heft Nr.7 -2194 gekennzeichnet ist, präsentierl sich das Friedhofs (s. Fotos nächste Seite). Sie gehaltenen Girlande ist der Stein von schlichte Grabmal von Schenche Fi- erinnern in ihrer Silhouette an Akroteri- Hanne, Gattin des lsaac geschmÜckt. scher, der Ehefrau von Moses Fischer en und eine vereinfachte klassizisti- Für Peretz, Sohn des Benjamin wurde aus Neuhofen. Aus dem Jahre 1838 sche Giebelgestaltung. Vlelleicht wol- der dem klassizistischen Stil nachemp- soll der einzeln stehende Stein an der len sie in ihrer Form aber auch an eine fundene, fast tempelartig erscheinen- Westmauer des Friedhofes, südlich des Krone erinnern, die ein beliebtes jÜdi- de Grabstein errichtet. Einen prächti- Torhäuschens stammen. (Anm. 18) sches Symbol ist und in diesem Fall die gen florealen Giebelaufsatz weist das Einen Strahlenkranz im Rundgiebel ,,Krone des guten Namens" sYmboli- folgende Grabmal eines/r Unbekann- weist das Grabmal von Moses Marx sieren könnte. Geschmückt sind damit ten auf. Leider ist durch Witterungs- aus Rheingönheim auf. Wie kleine die Gräber von Breileh Flscher geb. schäden die hebräische lnschrift unle- Häuschen sind die Stelen der 1853 Moses, Ehefrau von lsrael Fischer aus serlich geworden. Mit einer Mohnkap- verstorbenen Johanna Weil geb. Rein- Neuhofen und des Wolfgang Weil, sel, einem von vielen Symbolen der ach und von Jakob, Sohn des Me- ,,Wein und Bierwirth" aus Otterstadt. Vergänglichkeit ist der Giebelteil des nachem gestaltet. Velleicht ist es eine (Anm. 19) Die nächsten drei Steine Grabmales des 1828 in GrÜnstadt ge- Anspielung auf die hebräische Bezeich- wurden f ür Aisik (lsaac) Landmann aus borenen und 1863 in Rheingönheim nung des Friedhofs ,,Bet olam", das Schifferstadt, Johanna Liebmann geb. verstorbenen Abraham BlÜm verziert. jüdischen übersetzt ,,ewiges Haus" heißt (nach Straus und Ascher Lehmann gesetzt. lm neogotischen Stil, eine auf Koh. 12,5: ,,...denn der Mensch fährt Das Symbol der Gesetzestafeln greift Friedhöfen eher selten anzutreffende dahin, wo er ewig bleibt..."). Ebenfalls das Grabmal für die Brüder Abraham Stilrichtung, ist der Stein des Schif- ge- in Hausform, aber zusätzlich mit dem und Raffael, Söhne des Mordechaiauf . ferstadters Hyronimus Landmann eingetieften Umriß der,,Zehn-Gebots- Auf der gleichen Seite ist auch der halten. ReinenJugendstil weist der tafeln" ist der Stein von Salmon Weil Stein der Frumet, Ehefrau des Samuel Grabstein für Rosa Blüm geb. MaYer versehen. Die folgenden sechs Steine abgebildet. Ein Kindergrab dürfte der auf. Mit dem Davidstern ist die Ruhe- gehören zu der am häufigsten auftre- Stein für Mendeli Leimersheim kenn- stätte der 1928 in Waldsee verstorbe- tenden Zierlorm des Otterstadter zeichnen. Mit einer im Biedermeierstil nen Lina Rosenbaum geb. Wertheimer Heft Nr. 7 - 2/94 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-pfalz 47 geschmückt. Der rituellen Hand- wurden neben den Namen derToten in Blüm, Karolina v. Rheingönheim geb. waschung diente die Wasserpumpe am Klammer auch deren hebräische 20.8.1807 gest. 21.3.1886, Ehefr. v. Torhäuschen (durch den Friedhofs- Religionsnamen aufgenommen. Daten Anselm Blüm besuch hatte man sich rituell verunrei- wurden wie auch verwandschaftliche Blüm, Moritz (Mosche b. Ascher), Sohn nigt). Beziehungen, soweit dies aufgrund von Anselm Blüm (auch Blim) aus anderer Quellen möglich war, ergänzt. Rheingönheim Register der auf dem jüdischen Die Namen der Bestatteten und deren Blüm, Rosa (Hadass bat Michal) geb. Friedhof in Otterstadt bestatteten Geburts-, Wohn- oder Sterbeort wur- Mayer Toten den der besseren Auffindbarkeit we- BIüm, Samuel (Schmuel ben Avraham) Von den 157 aul dem jüdischen gen in fetter Schrift hervorgehoben.Zu aus Rheingönheim geb. 10.2.1861 Friedhof in Otterstadt erhaltenen Grab- beachten ist, daß Familiennamen z.T. Blüm, Victor (ltzchak ben David) aus steinen und Grabmalresten konnten unterschiedlich gesschrieben auftau- Rheingönheim, geb. 7.9.1869 gest. die Namen (teilweise nur deren chen z.B. Blüm i Blim oder Schmit / 13.2.1888 Religionsname) von 146 Personen Schmidt / Schmitt. Dellheim, Wolf (Benjamin b. Nathan) abgelesen werden. Bei einem Stein geb. in Mutterstadt gest. 3.7.1896 in konnte lediglich der Herkunftsort ermit- Avraham bar Mordechai aus Schiffer- Schifferstadt telt werden. Bei sieben Steinen war stadt Eichhold, Barbara (?) (Beileh eschet eine ldentifizierung nicht mehr mög- Blüm, Abraham (Avraham b. David) Jehuda ha Levi) geb. Mayer(?), Frau v. lich, die lnschriften sind durch Witte- 25.2.1828 Grünstadt - 29.4.1863 Levy Eichhold rungsschäden unleserlich geworden. Rheingönheim Eichhold, (Hindele batJehuda ha Levi) Von einem Grabmal ist nur noch der Blüm, David (David barAvraham) geb. aus Schifferstadt Sockel erhalten, bei weiteren drei Stei- 28.7.1856 gest. 17.1 1.1906 Eichhold, Levy (Jehuda ha Levi) aus nen fehlte die Schrifttafel gänzlich - Blüm, Hermine (Grele bat Schmuel) Steinbach gest. 15.2.1911 in wahrscheinlich die Folge mutwilliger aus Rheingönheim geb. 14.2.1895 Schifferstadt, Lehrer Zerstörung. ln das folgende Register gest. 10.6.1905 Fischer, Amalia aus Neuhofen 48 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz HeftNr.T-2194

Fischer, Breileh geb. Moses, Ehefrau Rheingönheim zu Thingen gest. 7.5.1897 in Rhein' von lsrael Fischer aus Neuhofen Freundlich, Julius aus Waldsee, geb gönheim, Kantor der israelitischen Rheingönheim-Neu- Fischer, Emanuel geb. 1 7.7.1 81 6 gest. 1 8.8.1 828 gest. 22.9.1 880 Kultusgemeinde 17.4.1874 Freundlich, Karolina (Mädchenname) hofen Fischer, Emilie geb. MaYer aus aus Waldsee, geb. 15.12.1852(9?) Grünewald, Albert (Aharon bar Jacov) Rheingönheim geb. 1.1.1866 gest. gest. 5.1 .1890 geb. 22.10.1866 gest. 16.5.1873 28.8.1899 Freundlich, Klara Hanna, Ehefrau von lsaac aus Fischer, lsrael gest. 8.5.1884 Freundlich, Lenchen geb. 26.2.1872 Hirsch, Johanna geb. Sohn 1 gest. Fischer, Jakob aus Neuhofen gest. in Waldsee gest. 22.7.1938 Rheingönheim geb. 1 .3.18'18 3.9.1884 im 66. Lebensjahr Freundlich, Leon geb. 14.9.1833 zu 3.9.1898 Rheingönheim Fischero Karoline gest. 17.1 .1883 Waldsee gest. 1 .1 2.1 89(?) in Schiffer- Hirsch, Leopold aus gest. Fischer, Moses (Mosche) stadt geb. 20.5.1840 14.12.1897 geb. geb. Fischer, Schenche aus Neuhofen, Freundlich, Leopold, Sohn von (Jo- Hirsch, Philippine Frieser gest. 892 Ehefrau von Moses Fischer seph?) Freundlich 8.9.1 808 9.6.1 aus Rheingönheim, Fogel, Ehef rau von lsaac aus Schiffer' Freundlich, Regina (Flechele) geb. Hirsch, Salomon geb. (?) gest. 1853 (?) stadt (?) Löb, geb. 1 23.'l 833 gest. 3.2. 1 887 aus 1807 (?) Zwi) Freundlich, Anna (Miriam bat Josef w Waldsee Hirsch. Samuel (Sangwill b. Gitel) a.Waldsee, Tochterv. Joseph u. Freundlich, Regine (Rachel bat Hirsch, Sigmund aus Rheingönheim gest. 9AO Augusta F. Avraham) geb. Jakoby geb. 8.1 .1834 geb. 24.4.1 842 2.2i Freundlich, Barbara geb. Mayer geb. in Grünstadt Israel b. lschar in Sausenheim am 15.2.1819 gest. Frumet (eschet Schmuel), Frumet, die Jacov bar Menachem 15.9.1897 Ehefrau von Samuel Jehuda b. Hirtz Freundlich, Josef (Josef bar Joel) geb. Guggenheim, Lina (Leah)geb. DreY- Jendeleh, Ehefrau von P.(?) März 1865 gest. 3.4.1921 (oder 1927 fuß Landmann, Aisik aus Schifferstadt aus ?) in oder aus den Orlen Waldsee oder Guggenheim, Simon geb. 15.12.1816 Landmann, Aisik oder lsaak Heft Nr. 7 * 2/94 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz 49

Schifferstadt geb. Straus a. Otterberg / KL gest. in Schifferstadt Landmann, Augusta geb. Frank aus 1873,84 Jahre Mayer, Frieda geb. Singer geb. Schifferstadt geb. 15.3.1813 gest. Liebmann, Judith geb. Marx geb. 1 7.9.1 850 gest. 20.9.'1 932 5.1 .1885 25.12.1817 zu Baierthal gest. Mayer, lsaak von Schifferstadt geb. Landmann, Helena geb. Vollmer 24.3.1891 21.11.1847 gest. 29.1 1.1903 (Scheinle) von Schifferstadt geb. 181 1 Liebmann, Lazarus (Eliod bar ltzchak) Meir Zwi bar ltzchak aus Otterstadt gest.1869 gest. 3.7.1893 Michel, Samuel (Schmuel bar Michal) Landmann, Hironimus (Zwi bar Liebmann ll, Lazarus (Elasar b. Elias geb. zu Freilingen gest. zu Schiffer- Mordechai) aus Schifferstadt geb. ?) geb. 13.10.1812 gest. 30.6.1889 stadt am 25.2.1904,80 Jahre alt, Leh- 1809 gest. 1874 Liebmann, Max geb. 31 .7.1857 gest. rer und Kantor der israelitischen Kul- Landmann, lsaak aus Schifferstadt 30.4.'1936 tusgemeinde Schifferstadt geb. 1802 Lippmann bar Mordechai aus Schiffer- Mordechai bar Jacov Landmann, Karl (Jacov bar Schaltiel) stadt Mosche Zwibar Schmuel

aus Schifferstadt geb. 20.'1 1 .1819 Magdalena geb. ?, Ehefrau von Abra- Nagel, Carolina geb. 1 2.1 0. 1 807 gest. gest. 20.5.1885 ham, geb. 16.4.1830 gest. 26.1.1884 24.4.1874 Landmann, Mannes (Menachem bar Maier, David Peretz bar Benjamin Mordechai) aus Schifferstadt geb. Mane, Franziska (Schprinz) gest. 27. 1 Raffael bar Mordechai aus Schiffer- 1819 gest. 1889 1.1854, Ehefrau von Menachem stadt Landmann, Marx (Mordechai b. Marx, Amanda (Gitel bat Ascher) geb. Reiß, Abraham (Avraham bar Schmuel) Itzchak) v. Schifferstadt geb. Mai 1 775 in Rheingönheim am 18.5. 1873 gest. aus Schifferstadt gest. März 1884 im gest. 14.6.1862 23.3.1877 53. Lebensj. Landmann, Mina aus Schifferstadt Marx, Eugen aus Rheingönheim, Reiß, Heinrich (Zwibar Avraham) aus geb. 1808 gest. 1880, Frau von Sohn von Adolf Max Schifferstadt gest. 5.2.1886 im Alter Hyronimus Landmann Marx, Friedericka (Fredche) geb. von 22 Jahren Lehmann, Ascher Teutsch, Fr. v. Jakob M. v. Reiß, Henriette geb. Biehlervon Muß- Lehmann, Charlotte geb. Wolf Rheingönheim 1810 -1887 bach gest. in Schifferstadt (Gnendil bat Chaim ha Levi) gest. Marx, Gidel (Gidel bat Ascher) aus Reiß, Karoline (Gitel)geb. Weil, Witwe 19.3.1880 Rheingönheim, Ehefrau von Selig- von Abraham Reiß aus Schifferstadt, Lehmann, Daniel (Jehuda bar ltzchak) mann Marx gest.1896 geb. 1796 gest. 1858 Marx, Moses (Mosche bar Seligmann) Riske bat Mosche (?) Lehmann, Mina geb. Hirsch geb. 1807 aus Rheingönheim Rosenbaum, Lina geb. Wertheimer gest.1863 Marx, Regina (Reischel) aus Bayerthal geb. 16.1.1890 in Waldsee gest. Lehmann, Samuel gest. 17.5.1885 im Alter von 56 Jahren 4.4.1928 Leimersheim, Mendeli Marx, Sarale Chaia aus Rhein- Rubel, Alfred aus Schifferstadt, gest. Leiser ben Lippmann gönheim gest.26.1 1 .1840, Tochtervon 1905 im Alter von drei Monaten Liebmann, Amalia (Maraleh) geb. Marx Moses Marx Schmidt, Aron (Aharon bar Uriel) aus a. Baierthal 1847-1898, Fr. v. Laz. Marx, Seligmann (ltzchak bar Mosche) Rheingönheim geb. 7.4.'1807 gest. Liebmann lll. aus Rheingönheim 2.9.1 87 6, Gatte von Wilhelmina Hirsch Liebmann, Anna Maria Mayer, Abraham aus Schifferstadt Schmitt, Barbara aus Rheingönheim Liebmann, Heinrich geb. 4.3.1 896gest. gest. 2.9.1877,75 Jahre all Schmitt, Blimel aus Rheingönheim, 14.5.1904 Mayer, Amalie geb. Wolff aus Schiffer- Ehefrau von Aron Schmidt Liebmann, lsaak (ltzchak bar Elieser ) stadt gest. 12.6.1881 , 80 Jahre alt Schmitt, Blümel (Beileh) aus geb. 1.5.181 1 gest. 2J0.1874 Mayer, Blondina geb. Wolff geb. Rheingönheim, Ehefrau von Selig- Liebmann, Johanna (Fegele bat Jacov) 1 6.'l 0. 1 866 Essingen gest. 26. 1 2. 1 906 mann Schmitt !

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Schmitt, Klara (Klerne) aus Rhein- Ehefrau von Schimon Weil 7) Schreiner S. 296 gönheim, ledig, 68 Jahre alt, gest. Weil, Wolfgang aus Otterstadt B) Zur Geschichte des jüdischen Friedhofes in 19.1 1.1884 Weill, Clara (Glara bat Kalman) Schifferstadt siehe auch Kukatzki, Bernhard / Schmitt, Seligmann gest. 1873 aus Wenk, lsrael Sold, Emil Georg: Die Schifferstadter Juden. Rheingönheim Wenk, Theresia (Gitel) geb. Lehmann Ein Lesebuch. Schifferstadt 1988. Zur Ge- schichte des jüdischen Friedhofes in Neuhofen Schmuel bar Jehuda geb. 15.10.1806 gest. 1.1 1.1893 siehe auch Kukatzki, Bernhard: Jüdisches Unbekannte/r Tolelr aus Rheingön- Wertheimer, Babette (Bat bat Joel) Leben in Neuhofen. Schifferstadt 1993. heim geb. 5.1 2.1 856 gest. 1 7.2. 1 91 9 in Wald- 9) Schreiben von Bürgermeister Reiland vom Weil, Abraham (Aharon b. Benjamin) see 7.8.1991 an Bernhard Kukatzki geb. 29.1 1.1832 gest. 20.12.1 925 Wertheimer (Jehuda bar Mosche) geb. 10) lnformationen von Horst Kuhn, Otterstadt Weil, Abraham (Kindergrab) 1856 gest. 1900(?) 1 1) Die Fotos wurden von Heinz Mayer, dem damaligen Referenten für die jüdischen Fried- Weil, Adolf (Aharon) geb. 1 1.4.1848 Zimmern, Chaie aus , höfe im Regierungsbezirk Pfalz angefertigt. gest. 21 .7.1914 zu Rheingönheim Tochter von Wolf Herz Fulda aus Die Aufnahmen sind im Archiv der Jüdischen Weil, Adolf geb. 17.11.1860 gest. Frankfurt, gest. im September 1850 Kultusgemeinde der Rheinpfalz archiviert. 23.7.1880 Anmerkungen: 12) lnformationen von Horst Kuhn, Otterstadt. Weil, Alexander Mit Schreiben vom 28. 1 0. 1 993 teilte Weil, Albert (?) geb. 1894 (?) Verbandsbü rge rme iste r Re i land gest. 1910 (?) Bernhard Kukatzki mit: "Die im Jahre geb. 1988 einmal vorgesehene Variante, Weil, Babette Dellheim die nördliche Ecke des jüdischen geb. 15.9.'1848 gest. 9.71929, Friedhofes abzuschneiden und in die Ehefrau von Moritz Weil neue Straßenterrasse einzubezie- Weil, Breinleh hen, wurde schon vor einiger Zeit Weil, Fegel, Ehefrau von Hirz aufgegeben. Der Richtigkeit halber jedoch Weil möchte ich erwähnen, daß die jüdische Kultusgemeinde dieser Fritz geb. .5.1 gest. Weil, 31 890 Variante zugestimmt hatte, mit der 7.61920 Auflage, daß die Gräber durch eine Weil, Gertraud geb. Gutherz bewehrte Kragplatte überbaut wä- gest. 3'1.5.1884 im 84. Le- ren." bensjahr 13) Hier sei nur an den ,,Hamburger Weil, Helene geb. Freundlich Friedhofsstreit" erinnei, bei dem es im Jahre 1 9922u heftigen Kontrover- geb. 9.5. 1 gest. 27.1 1 851 0. 930 sen wegen der Überbauuung eines Weil, Henriette (Jette bat ehemaligen jüdischen Friedhofes in Jehudit) geb. 17.7.1837 gest. Hamburg-Ottensen kam. 30.5.1906 14) Schreiben von Landrat Weil, Jakob Bartholome, Kreisverwaltung Lud- Weil, Johanna (Hanna) geb. wigshafen vom 4. 1 . 1 993 an Bern hard Kukatzki, Schifferstadt gest. 16.'10.1853, Reinach 15) Abdruck des Schreibens vom Ehef rau v. Abraham (Wolf) Weil 4.3.1993 an Bernhard Kukatzki L 16) Manuskript von Horst Kuhn, Weil, Johann a geb. 22.7 .1 859 Otterstadt gest. 13.4.1937 17) Schreiben der Weil, Judith (Gitel bat Meir) V e rb an d s g e m e i n d ev e rw a lt u n g Waldsee vom 7.8.1991 geb. Eppinger von Otterstadt 18) Denkmalbewertung durch die Weil, Karl (Nathan bar Mosche) U ntere Denkmalpflegebehörde des aus Rheingönheim geb. Wasserpumpe am Friedhofshäuschen Kreises Ludwigshafen am Rhein, 7 .1 0.1 878 gest. 30.5. 1 898 Enfu u rt ei n e r Rechtsve to rdnung vom Weil, Karolina geb. BIum geb. 4.3.1993 1) Wendel, Fritz: Geschichte der Stadt 1823(?) gest. 1889, Ehefrau von Leon 19) Zur Person von Wolfgang Weil s.a. Wachenheim an derWeinstraße. Neustadt an Kukatzki, Bernhard:,,...von ruchlosen, (Leop.?) Weil ll. (?) der Weinstraße 1967. S. 126. Zur Geschichte bübischen Händen zugerichtet". Die Ge- Weil, Karolina geb. 12.12.1820 gest. des Wachenheimer Friedhofes s.a. Merkel, schichte des Judenbades von Otterstadt, in 9.1 1 .1891 zu Otterstadt Dieter: G rabschm uck gi bt es n icht. Der jüdische der Speyerer Tagespost vom 27.7.1991, S. Weil, Lina (Haveleh bat Mosche) aus Zentralfriedhof in Wachenheim in: Heimat- 15. Ein Wolfgang Weilwird auch in dem einzig- Rheingönheim geb. 1882 gest. 1901 Jahrbuch des Landkreises Bad Dürkheim 1 989. artigen, in jiddischer Kursivschrift verfaßten s.45-48 Weil, Moritz (Mosche bar Jehoschua) Fami I i e n b riefwechse I aus Otterstadt von 1 I 1 2/ 2) Landesarchiv Speyer Best. H 45 Nr. 333 Bl. 13 erwähnt. Siehe dazu den Beitrag von Ro- aus Rheingönheim geb. 26.5.1843 2-4 senthal, Berthold: Hinter der Grossen Armee gest. 15.2.1917 3) Schreiner, Alfons: Otterstadt. Die Geschichte (Ein Familienbriefwechsel) in: Kuby, Alfred H. Weil, Regina aus Rheingönheim geb. eines Dorfes. Speyer 1981. S. 296 (Hrsg.): Pfälzisches Judentum gestern und '15.1 1 .1840 gest. 20.5.1923 4) LA Speyer Best. L 56 Nr.461 Bes.Nr.83 heute. Neustadt an der Weinstraße 1992. S. Weil, Rosa (Reske) geb.Wolff geb. 5) Schreiner S. 296 109 - 142 6) Auf den ca. achtzig jüdischen Friedhöfen 1860, Ehefrau von Meir Jehuda Weil der Pfalz sind erhaltene Friedhofhäuschen nur Mein Dank gilt dem Achiv des Kreises Lud- Weil, Salmon noch in Kindenheim, Neustadt / Wstr., wigshafen, das freundlicherweise die Fo- Weil, Sara (Sarale) gest. 5.4.1876, Wachenheim und Winnweiler zu finden. ln tos der Fotoinventarisierung aus dem Jah- Ehefrau von Adolf Weil Kirchheimbolanden sind lediglich die Grund- re 1990 zur Vertügung stellte. Weil, Schula aus Rheingönheim, mauern erhalten.