Berner Soziale Arbeit

Konzept Schulsozialarbeit Region

Prof. Daniel Iseli Verabschiedet von der Arbeitsgruppe Schulsozialarbeit am 10. Februar 2011

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Inhaltsverzeichnis

1 Ausgangslage 3 1.1 Ausgangslage und Vorgehen 3 1.2 Ergebnisse der Bedarfs- und Ressourcenanalyse 3 1.3 Beschluss Gemeinderat und weiteres Vorgehen 5 2 Zielsetzungen und Leistungskatalog 6 2.1 Ausrichtung der Schulsozialarbeit 6 2.2 Zielgruppen und Ziele 6 2.3 Leistungskatalog 7 2.4 Angebotsgestaltung 10 2.5 Anforderungsprofil Schulsozialarbeiter/-in 11 3 Angebotssteuerung und Organisation 12 3.1 Grundsätze 12 3.2 Organigramm 12 3.3 Aufgaben der Beteiligten 13 3.4 Infrastruktur und Ausstattung 14 4 Einführung, Evaluation, Controlling und Reporting 15 4.1 Einführungsplanung 15 4.2 Evaluation, Controlling und Reporting 16 5 Abläufe und Zusammenarbeit 17 5.1 Rahmenbedingungen und methodische Prinzipien 17 5.2 Zusammenarbeit mit den Schulen 18 5.3 Zusammenarbeit mit Fachstellen 19 6 Kosten und Finanzierung 20 7 Anhang 21 7.1 Grundlagen und Rahmenbedingungen der Schulsozialarbeit 21 7.2 Literatur- und Quellenhinweise 24 7.3 Arbeitsgruppe Schulsozialarbeit 26 7.4 Vorschlag Vertragsanpassung RSD 27 7.5 Vorschlag Stellenbeschreibung Schulsozialarbeiter/-in 80% 31 7.6 Übersicht Schulsozialarbeit im Kanton 33

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1 Ausgangslage

1.1 Ausgangslage und Vorgehen

Die fünf beteiligten Gemeinden Bleiken, , , Linden und Oberdiessbach mit total ca. 5‘979 Einwohner/-innen betreiben verschiedene Gemeindeschulen und in einem Gemeindeverband eine Schule der Sekundarstufe 1. Diese Schulen werden zurzeit von 742 Schüler/-innen besucht. Der Regionale Sozialdienst Oberdiessbach - zuständig für diese Gemeinden - hat im Rahmen eines Stufenmodells seit 2002 mit den Schulen kooperiert. Dieses Kooperationsmodell hat in letzter Zeit bedingt durch knappe Ressourcen des Sozialdienstes und der Schulen an Wirkung eingebüsst. Von Schulleitungen und Regionalem Sozialdienst werden Lücken in den Bereichen Prävention, Früherkennung und niederschwellige Beratung und Unterstützung festgestellt, es wird deshalb eine Erweiterung mit einem klassischen Schulsozialarbeitsangebot vorgeschlagen. Die regionale Schulleitungskonferenz beantragte im November 2009 bei der regionalen Sozialkommission die Prüfung der Einführung von Schulsozialarbeit. Die regionale Sozialkommission unterstützte das Vorhaben und schliesslich bewilligten die beteiligten Gemeinden im Januar 2010 die nötigen Mittel für eine Bedarfserhebung und für die Erarbeitung eines Detailkonzeptes „Schulsozialarbeit‚.

1.2 Ergebnisse der Bedarfs- und Ressourcenanalyse

Die Bedarfs- und Ressourcenanalyse wurde in der Periode März bis September 2010 durchgeführt. Die Projektleitung wurde von den beiden Gemeinderäten der Bereiche Schule und Soziales Oberdiessbach wahrgenommen. Eine breit zusammengesetzte Projektgruppe mit Vertretung der wichtigsten Anspruchsgruppen (vgl. Anhang 7.3) begleitete die Analyse der Berner Fachhochschule. Vorgehen und Ergebnisse sind im Bericht vom 8. September 2010 „Einführung der Schulsozialarbeit in der Region Oberdiessbach, Bedarfs-/ Ressourcenanalyse und Grobkonzept‚ detailliert dargestellt. Die wichtigsten Ergebnisse:

Bedarf nach einem zusätzlichen Schulsozialarbeitsangebot Die Bedarfsanalyse in den Schulen hat gezeigt, dass ein Bedarf nach zusätzlicher Beratung und Unterstützung besteht, im Schuljahr 2009/2010 in 66 Einzelfällen und in mind. 28 Gruppen-, Klassen- oder anderen Situationen. Der Bedarf wird auf 70-80 Stellenprozenten geschätzt. Die Kriterien für die Berechnung richten sich nach: 1. den Empfehlungen der Kant. Erziehungsdirektion (vgl. Anhang 7.1) 2. allgemeinen fachlichen Standards der Sozialarbeit: max. 80 bis 100 Fälle/ 100 Stellenprozente 3. dem Vergleich mit anderen Stellen (Erfahrungswerte, vgl. dazu Anhang 7.6). Berücksichtigt werden müssen die Anzahl der Schulen und Standorte sowie die geographische Situation. Der Bedarf nach Schulsozialarbeit wird von Fachstellen und weiteren Anspruchsgruppen grundsätzlich bestätigt. Das Angebot der Schulsozialarbeit soll folgendes Profil erfüllen: regelmässige Präsenz an den Schulen und ein Leistungsangebot in Prävention, Früherkennung und leicht zugänglicher, niederschwelliger Beratung und Unterstützung.

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Lösungsvorschlag und Empfehlungen

Das bisherige Kooperationsmodell wird erweitert. Es soll eine Stelle „Schulsozialarbeit‚ geschaffen werden im Umfang von 80 Stellenprozenten. Dieser Vorschlag berücksichtigt die oben erwähnten drei Kriterien und berücksichtigt die grosse Anzahl der beteiligten Schulen und Standorte (insgesamt sieben). Die Schulsozialarbeit wird in das Kooperationsmodell integriert. Es wird ein kombiniertes Modell von integrierter und ambulanter Schulsozialarbeit vorgeschlagen (vgl. dazu Anhang 7.1).

Das Schulsozialarbeitsangebot soll in einem dreijährigen Projekt erprobt werden.

Grobkonzept

Integrierte Schulsozialarbeit für die grösseren Schulen mit regelmässiger Präsenz in grösserem Umfang (z.B. zwei bis drei Halbtage pro Schulwoche). Auftrag: Niederschwellige Anlauf- und Beratungsstelle (bei sozialen Problemen) für Schüler/-innen, Lehrpersonen/ Schulleitungen und Eltern Mitwirkung bei der Prävention und Früherkennung von sozialen Problemen Information, Triage und Vernetzung mit Fachstellen

Ambulante Schulsozialarbeit für alle anderen Schulen inkl. Kindergärten. Die Schulsozialarbeit ist in einem regelmässigen Turnus präsent an diesen Schulen und bietet Sprechstunden an (z.B. wöchentlich oder alle zwei Wochen je 1 bis 3 Stunden). Auftrag: Niederschwellige Anlauf- und Beratungsstelle (bei sozialen Problemen) in erster Linie für Lehrpersonen und Schulleitungen (vermittelt durch diese werden Eltern und Schüler/-innen beraten und unterstützt). Mitwirkung bei der Prävention und Früherkennung von sozialen Problemen Information, Triage und Vernetzung mit Fachstellen Die konkrete Aufteilung auf die Schulen soll im Detailkonzept geregelt werden.

Organisation Die Schulen mit integrierter Schulsozialarbeit stellen je einen geeigneten Raum als Teilzeit-Arbeitsplatz und Besprechungsraum zur Verfügung. Der Schulsozialarbeiter/ die Schulsozialarbeiterin pflegen einen regelmässigen Kontakt mit Schulleitungen, Integrativer Förderung und Schulkollegien (und umgekehrt). Triage und Fallzuweisungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit Integrativer Förderung und Schulleitung, resp. Klassenlehrperson. Die Abläufe sollen im Detailkonzept geregelt werden.

Arbeitszeit Der Einsatz des/der Schulsozialarbeiter/in erfolgt grundsätzlich während den Schulwochen. Die Jahresarbeitszeit ermöglicht eine höhere Präsenz während den Schulwochen mit Kompensationsmöglichkeiten während der unterrichtsfreien Zeit (80 Stellenprozente ermöglichen z.B. gegen fünf Tage Präsenz und Arbeitseinsatz während den Schulwochen).

Angliederung und Unterstellung Es wird vorgeschlagen, das bisherige Kooperationsmodell mit Schulsozialarbeit zu erweitern. Der Regionale Sozialdienst ist vom bestehenden Know-how und von seinem Auftrag her prädestiniert dazu, die

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Gesamtverantwortung, die fachliche und personelle Führung sowie die organisatorische und administrative Angliederung sicherzustellen. Er kann die Vernetzung mit weiteren Fachstellen und der Sozial- und Vormundschaftsbehörde gewährleisten. Die Schulleitungen sind verantwortlich für die Einsatzplanung in den Schulen, für die Vernetzung mit Kollegium, Elternschaft und Schulkommissionen und für die Gewährleistung der Infrastruktur. Sie haben ein Mitspracherecht bei der Stellenbesetzung.

Projektdauer Es wird eine dreijährige Projektdauer empfohlen, damit wird ausreichend Zeit für Projektaufbau, Erprobung und Auswertung ermöglicht. Nach zwei Jahren kann eine Auswertung vorgenommen werden im Hinblick auf eine mögliche Weiterführung.

1.3 Beschluss Gemeinderat und weiteres Vorgehen

Der Gemeinderat Oberdiessbach hat am 22. September 2010 die Ausarbeitung eines Detailkonzeptes Schulsozialarbeit beschlossen und die Arbeitsgruppe beauftragt, dieses im Rahmen des vorgesehenen Zeitplanes bis Januar 2011 auszuarbeiten und folgende Inhalte zu definieren: Zielsetzungen, Zielgruppen, Leistungsangebot und -katalog Angebotsgestaltung (Zuteilung auf die Schulen), Präsenz Projektsteuerung und -organisation, Unterstellung und Vernetzung Infrastruktur und Organisation Gestaltung der Abläufe und der Zusammenarbeit mit den Schulen und Fachstellen, Umgang mit freiwilli- gen und verpflichtenden Angeboten Projektauswertung Kosten und Finanzierung Umsetzungsplanung Anforderungsprofil und Stellenbeschreibung

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2 Zielsetzungen und Leistungskatalog

2.1 Ausrichtung der Schulsozialarbeit

Ausgehend von den Ergebnissen der Bedarfsanalysen und den Konzeptideen wird die Ausrichtung der Schul- sozialarbeit Region Oberdiessbach wie folgt beschrieben: Die Schulsozialarbeit ist präventiv für die Schüler und Schülerinnen von Kindergarten, Primarstufe und Sekundarstufe 1 tätig. Sie fördert die Früherfassung von sozialen Problemen. Die Schulsozialarbeit unterstützt Kinder und Jugendliche, Eltern, Lehrpersonen und weitere Bezugspersonen. Die Schulsozialarbeit sichert die Information über und die Zusammenarbeit mit Fachstellen der Region. Sie nimmt eine Drehscheibenfunktion wahr und fördert die Kooperation zwischen Schule und Fachstellen. Für alle Schulen wird im Rahmen der geplanten Ressourcen gestützt auf den Bedarf eine möglichst gute Zugänglichkeit gewährleistet. Die Schulsozialarbeit ist fachlich eigenständig und arbeitet mit der Schule partnerschaftlich zusammen. Der/ die Schulsozialarbeiter/-in ist eine Vertrauensperson mit hohem Bekanntheitsgrad und niederschwelliger Zugänglichkeit für alle Zielgruppen. Er/sie fördert die Kooperation zwischen Eltern, Schule und den Einrichtungen und Behörden des Sozial- und Gesundheitswesens.

2.2 Zielgruppen und Ziele

1. Schüler und Schülerinnen Die Schulsozialarbeit unterstützt die schulische und soziale Integration der Kinder und Jugendlichen. Ungünstige sozial bedingte Entwicklungen werden frühzeitig erkannt und entsprechende Massnahmen eingeleitet (Früherkennung). Die Schüler und Schülerinnen werden unterstützt bei der Bewältigung kritischer Lebenslagen (Intervention). Ihre sozialen Kompetenzen werden gefördert, damit sie den Anforderungen weiterführender Ausbildungen und des Lebens gewachsen sind (Prävention).

2. Lehrpersonen und Schulleitungen Die Lehrpersonen und Schulleitungen werden bei der Prävention und Früherkennung von sozialen Problemen und bei der Bewältigung akuter Gefährdungssituationen unterstützt. Die Lehrpersonen und Schulleitungen werden bei der Erfüllung ihrer pädagogischen Aufgaben unterstützt.

3. Eltern Die Eltern werden bei der Erfüllung ihres Erziehungsauftrages unterstützt.

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2.3 Leistungskatalog

1 Mitwirkung Früherkennung und Prävention Massnahmen zur Förderung der Gesundheit und des sozialen Wohlergehens in der Schule. Mitwirkung, resp. Unterstützung der Schulleitung und der Lehrpersonen bei der frühzeitigen Erfassung von Schülern und Schülerinnen, deren psychosoziale Entwicklung, resp. Gesundheit gefährdet ist.

Dienstleistungen Kurzbeschreibung

Mitwirkung Früherkennung Beratung und Unterstützung der Lehrpersonen bei der individuellen Früherkennung

Beratung und spezifische Mit- Mitwirkung bei spezifischen Themen an Schulkonferenzen, resp. arbeit Schulkonferenz, bei spezifischen Weiterbildungen* Weiterbildung und Projekte* Mitwirkung bei Projekten zur Prävention und Gesundheits- förderung*

* Diese Dienstleistungen werden in Absprache mit Schulleitungen und Speziallehrkräften erbracht.

2 Beratung und Unterstützung von Schülern und Schülerinnen (Einzelne und Gruppen) Erfassung, Begleitung und Förderung von Schülern und Schülerinnen, deren schulische und soziale Integration wegen Verhaltensproblemen und/ oder ungünstigen Entwicklungen in Familie und weiterem Umfeld gefährdet ist (in Kooperation/Absprache mit der integrativen Förderung)

Dienstleistungen Kurzbeschreibung

Information, Triage, Information über Sachhilfe und Beratungsangebote Vermittlung* Abklärung der Zuständigkeit Vermittlung entsprechender Angebote

Psychosoziale Beratung und Beratung mit dem Ziel eigene Problemlösungsstrategien zu Begleitung* entwickeln Fallführung (in Einzelfällen in Absprache mit Schulleitung und Leitung Schulsozialarbeit)

Erkennung und Abklärung von Eigene Erfassung von Gefährdungssituationen Gefährdungen* Abklärung von Meldungen betr. Gefährdung durch Lehr- und Betreuungspersonen Einleitung, resp. Mitwirkung bei der Einleitung von Massnahmen

Vermittlung in Konfliktsitua- Vermittlung bei Konflikten zwischen Schüler/-innen, resp. Gruppen tionen* Vermittlung bei Konflikten zwischen Schüler/-innen und Lehrperso- nen *Systemische Schulsozialarbeit arbeitet gezielt unter Einbezug des Umfeldes der Schüler/-innen, d.h. mit Eltern, Lehrpersonen und allenfalls weiteren Bezugspersonen.

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3 Elternberatung Unterstützung des Erziehungsauftrages von Eltern, deren Möglichkeiten beeinträchtigt sind

Dienstleistungen Kurzbeschreibung

Information, Triage, Vermittlung Information über Sachhilfe und Beratungsangebote Motivierung zur Kooperation und Partizipation Vermittlung entsprechender Angebote Unterstützung bei Schulausschlüssen gem. Art. 28 VSG

Psychosoziale Beratung Kurzberatung mit dem Ziel eigene Problemlösungsstrategien zu entwickeln

4 Beratung und Unterstützung Lehrpersonen und Schulleitung Unterstützung der Lehrpersonen bei der Erfüllung des pädagogischen Auftrages und bei der Lösung von sozialen Problemen

Dienstleistungen Kurzbeschreibung

Fachberatung und Fallbespre- Beratung und Unterstützung bei sozialen Problemen einzelner chung Schüler/-innen (individuell) Beratung und Unterstützung bei Konflikten mit Bezugspersonen von Schüler/-innen Information/Triage und Vermittlung von Ressourcen und Beratungsangeboten

Fachberatung und Situations- Beratung und Unterstützung bei sozialen Krisensituationen in besprechung soziale Krisen- Gruppen situationen Beratung und Unterstützung bei sozialen Krisensituationen in (Gruppen, Klassen) Klassen Information/Triage und Vermittlung von Ressourcen und Beratungsangeboten

Mitarbeit Beratung der Schulleitung und Schulkommissionen bei drohenden Unterrichtsausschlüsse Ausschlussverfahren (Art. 28 VSG) Mitwirkung bei der Suche nach alternativen Lösungen

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5 Informations- und Kooperationsleistungen Information über Schulsozialarbeit Koordination und Vernetzung mit Fachstellen (Triage, Absprachen betr. Zuständigkeit und Fall- führung)

Dienstleistungen Kurzbeschreibung

Information und Dokumentation Information Schüler/-innen, Eltern, Lehrpersonen, Auftraggeber über Schulsozialarbeit

Information über Einrichtungen Information Schüler/-innen, Eltern, Lehrpersonen und Unterstützungsangebote (gestützt auf Dokumentation) (Drehscheibenfunktion)

Abstimmung mit dem Kooperationsmodell – Handlungsleitfaden Schule-Sozialarbeit Region Oberdiessbach

Die Schulsozialarbeit ersetzt, resp. ergänzt das bisherige Angebot des Regionalen Sozialdienstes. Sie wirkt mit bei der Erkennung und Abklärung von Gefährdungen und kann auch für die professionelle Begleitung im Rahmen ihres Leistungskataloges beigezogen werden. Der Handlungsleitfaden Kooperationsmodell, resp. das Phasenmodell werden entsprechend angepasst und ergänzt.

Gewichtung der Dienstleistungsbereiche

Bei der nachfolgenden Gewichtung handelt es sich um Richtgrössen. Diese dienen als Grundlage einerseits für den Aufbau und die Steuerung der Schulsozialarbeit und andererseits für die Formulierung des Anforderungsprofils.

Dienstleistungsbereiche Gewichtung (gemäss Leistungskatalog) (im Rahmen des geplanten Stellenpensums) 1 Mitwirkung Früherkennung und Prävention 15%

2 Beratung und Unterstützung von Schülern 30% und Schülerinnen (Intervention) (Einzelne und Gruppen) 3 Elternberatung (Intervention) 10%

4 Beratung und Unterstützung Lehrpersonen 20% und Schulleitung 5 Informations- und Kooperationsleistungen 10%

Organisation, Weiterbildung, Administration, 15% Leistungsnachweis (Erfahrungswert)

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2.4 Angebotsgestaltung

Grundsätze Gemäss den Ergebnissen der Bedarfsanalyse und den Konzeptideen wird ein kombiniertes Modell von integrierter und ambulanter Schulsozialarbeit entwickelt. Schulsozialarbeit wird für die Schüler und Schülerinnen aller Stufen und Schulen (inkl. Kindergarten) angeboten. Sie ist an den Schulen mit integrierter Schulsozialarbeit für Schulleitungen, Lehrpersonen und Schüler/- innen möglichst niederschwellig zugänglich. Die Zugänglichkeit für Schulleitungen und Lehrpersonen wird an den übrigen Schulen und den Kindergärten durch eine regelmässige Präsenz gewährleistet. Es werden an allen Schulen grundsätzlich die gleichen Leistungen angeboten (vgl. Leistungskatalog). Aufgrund der unterschiedlichen Kapazitäten und Präsenzzeiten ergeben sich jedoch unterschiedliche Prioritäten. Die Aufteilung der Ressourcen auf die verschiedenen Schulen wird periodisch überprüft und bei Bedarf angepasst.

Personelle Ressourcen Für die direkte Schulsozialarbeit werden 80 Stellenprozente eingesetzt, für die Leitung 10 Stellen- prozente. Die Schulsozialarbeitsstelle wird mit einer Fachperson besetzt (80%). Dies ermöglicht die fachliche Entwicklung und Kontinuität und verbessert die Steuerbarkeit und die Koordination. Bei grösseren Pensen können sich Schulsozialarbeitende eher übergreifenden, vernetzenden und präventiven Aufgaben widmen.

Zuteilung auf Schulen und Kindergärten Schule Anzahl Klassen Anzahl Form der Stellen- Präsenz/ Schüler/-innen Schulsozialarbeit prozente Arbeitsaufteilung während den Schulwochen Primarschule 14 250 integriert 50% ca. 25 Oberdiessbach Arbeitsstunden Sekundarstufe 1 10 193 integriert Gemeinde- verband* Primar- und 8 140 integriert 15% ca. 7.5 Realschule Arbeitsstunden Linden Schule Bleiken 3 46 ambulant 15% ca. 7.5 Arbeitsstunden Schule 3 48 Brenzikofen Schule 4 65 Herbligen Total 42 742 80% 40 Arbeitsstunden

*ab 1.8.2011 Sitzgemeindemodell löst Gemeindeverband ab Ausgegangen wird von 1‘580 Jahresarbeitsstunden.

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Die Zuteilung der Schulsozialarbeit wird periodisch überprüft und bei Bedarf im Projektverlauf angepasst.

Einsatzplanung und Präsenz Der Schulsozialarbeiter/die Schulsozialarbeiterin leistet während den Schulwochen ein erhöhtes Arbeitspensum (ca. 40 Arbeitsstunden) mit entsprechender Kompensation während der unterrichtsfreien Zeit (Jahresarbeitszeit). Die Schulsozialarbeit ist an festen Zeiten regelmässig präsent an der Primarschule und an der Sekundarstufe 1 Gemeindeverband in Oberdiessbach sowie an der Primar- und Realschule Linden. Die Schulsozialarbeit ist in einem festen Turnus wöchentlich bis alle drei Wochen an den übrigen Schulen (inkl. Kindergarten) während 1 bis 3 Stunden präsent (Kontakt mit Schulleitung, resp. Klassenlehrperson Kindergarten, Anlaufstelle für Kollegium, evtl. für Schüler/-innen). Die festen Präsenzzeiten an der Primarschule Oberdiessbach dienen auch als Anlaufzeiten für weitere Kontakte mit den übrigen Schulen.

Leistungsangebot Integrierte Schulsozialarbeit: Primarschule Oberdiessbach, Sekundarstufe 1 Gemeindeverband, Primar- und Realschule Linden Ganzes Leistungsangebot gemäss Leistungskatalog 1 bis 5

Ambulante Schulsozialarbeit: Aeschlen, Bleiken, Brenzikofen, Herbligen, Linden inkl. Kindergärten in allen Gemeinden Leistungsangebot gemäss Leistungskatalog: prioritär Leistungsbereiche 1, 4 und 5. Beratungen von Schülern und Schülerinnen sowie Eltern (Leistungsbereiche 2 und 3) werden in der Regel in Absprache mit den Schulleitungen, resp. Klassenlehrperson Kindergarten übernommen.

2.5 Anforderungsprofil Schulsozialarbeiter/-in

Diplom in Sozialer Arbeit (Vorzug: Sozialarbeit) Berufserfahrung und/oder Weiterbildung in der Arbeit mit Kindern/Jugendlichen und Familien Methodenkompetenz für Beratung, Prävention und Krisenintervention Vertrautheit mit dem Arbeitsfeld Schule und den Rahmenbedingungen Fähigkeit für interdisziplinäres Denken und Kooperation Hohe Eigenverantwortung und gutes Selbstmanagement Integrierende Persönlichkeit Bereitschaft zur Aufbauarbeit und zu einer länger dauernden Verpflichtung Bereitschaft zu flexiblem Arbeitseinsatz (Arbeitsorte, Arbeitsformen, Vollpensum während Semester mit Kompensationsmöglichkeit in unterrichtsfreier Zeit) PW-Führerausweis

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3 Angebotssteuerung und Organisation

3.1 Grundsätze

Die Schulsozialarbeit wird als dreijähriges Projekt geplant, die Evaluation wird nach zwei Jahren vorgenommen. Die gewählte Projektdauer ermöglicht eine zweijährige Aufbau- und Erprobungsphase und eine zeitgerechte Evaluation.

Die Schulsozialarbeit wird als Gesamtangebot strategisch gesteuert und entwickelt. Auf der operativen Ebene sind klare Führungsstrukturen im fachlichen und schulischen Bereich vorzusehen.

Es wird vorgeschlagen, die Schulsozialarbeit auf Grund der langjährigen Zusammenarbeit im Rahmen des Kooperationsmodells und der fachlichen Kompetenz dem Regionalen Sozialdienst Oberdiessbach zu übertragen. Der bestehende Vertrag zwischen der Gemeinde Oberdiessbach und den Gemeinden Bleiken, Brenzikofen, Herbligen, Linden wird entsprechend angepasst, resp. erweitert. Der/die Schulsozialarbeiter/-in wird der Leitung des Regionalen Sozialdienstes unterstellt. Der Regionale Sozialdienst ist verantwortlich für die personelle und fachliche Führung und sichert die organisatorische und administrative Angliederung.

3.2 Organigramm

Sitzgemeinde Anschluss- Oberdiessbach gemeinden

Projektausschuss Schulsozialarbeit

Leitung Regionaler Schulleitungen Sozialdienst

Schulsozial- arbeiter/-in

Linienunterstellung ----- vgl. Definition unter 3.3

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3.3 Aufgaben der Beteiligten

Sitzgemeinde Oberdiessbach Die Gemeinde betreibt die Schulsozialarbeit als Sitzgemeinde im Rahmen des Regionalen Sozialdienstes. Sie ergänzt zusammen mit den anderen beteiligten Gemeinden (Anschlussgemeinden) den bestehenden „Vertrag betreffend Führung der regionalen Sozialbehörde, eines regionalen Vormundschaftskreises sowie des regionalen Sozialdienstes‚ vom 1.1.2004 mit einem Anhang über die „Zusatzdienstleistung Schulsozialarbeit‚ (vgl. Anhang 7.4).

Projektausschuss Schulsozialarbeit Die strategische Verantwortung für das Projekt obliegt dem Projektausschuss Schulsozialarbeit. Es wird vorgeschlagen, diese Aufgabe der bisherigen Arbeitsgruppe Schulsozialarbeit zu übertragen. Zusammensetzung Gemeinderäte der Ressorts Bildung und Soziales der Sitzgemeinde (Präsidium) Drei Gemeinderät/-innen Ressort Bildung/ Soziales der Anschlussgemeinden Eine Vertretung Schulkommission Oberdiessbach Leitung Schulsozialarbeit Zwei Delegierte der Schulleitungskonferenz plus Schulleitung IBEM Aufgaben Verantwortlich für Projektplanung, -steuerung und -umsetzung sowie Controlling und Evaluation Kontrolle Konzeptumsetzung und nötige Anpassungen Berichterstattung und Antragstellung an die Gemeinderäte Antrag auf Anstellung und Entlassung des/der Schulsozialarbeiters/-in

Nach Abschluss der Projektphase soll die strategische Verantwortung für die Schulsozialarbeit durch das bestehende Organ des Regionalen Sozialdienstes wahrgenommen werden (Sozialkommission).

Leitung Schulsozialarbeit Die operative Leitung der Schulsozialarbeit wird übernommen durch die Leitung des Regionalen Sozialdienstes Aufgaben Steuerung und Koordination Einsatz des/der Schulsozialarbeiters/-in Persönliche und fachliche Führung und Kontrolle Durchführung Mitarbeitergespräche Fall- und Projektbesprechungen, fachliche Unterstützung Planung Weiterbildung und Supervision, Personalentwicklung Information und Öffentlichkeitsarbeit Controlling und Reporting

Schulleitungen Die Schulleitungen übernehmen für ihre Schulen schulbezogene Leitungs- und Koordinationsaufgaben. Aufgaben Erfassung, Koordination und Priorisierung der Leistungsbedürfnisse der Schule Koordination und Planung Einsatz im Schulbetrieb und in Projekten und Anlässen Fachliche Unterstützung in pädagogischen und schulischen Fragen Mitsprache bei der Anstellung der Schulsozialarbeitenden (über die Vertretung im Projektausschuss) Regelmässige Arbeitsbesprechungen Einführung und Vernetzung mit Kollegium und Elternvertretung

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Sicherstellung Infrastruktur (Räume, Anschlüsse)

Zusammenarbeit Leitung Schulsozialarbeit und Schulleitungen Die Leitung Schulsozialarbeit und die Schulleitungen pflegen eine geregelte Zusammenarbeit mit folgenden Zielsetzungen: Koordination der Einsatzplanung der Schulsozialarbeitenden (Präsenzzeiten, Aufteilung zwischen den Schulen) Regelung der Zusammenarbeit Lösung von allfälligen Konflikten

3.4 Infrastruktur und Ausstattung Der/die Schulsozialarbeiter/-in wird in der Primarschule Oberdiessbach ein Büro zur Verfügung gestellt, welches für die Schülerschaft gut zugänglich ist. Zur Grundausstattung gehören: Büromobiliar, Besprechungstisch, Notebook (inkl. Software und Drucker) sowie (Mobil-)Telefon. In der Sekundarstufe 1 Oberdiessbach und in der Primar- und Realschule Linden wird je ein Arbeitsplatz zur regelmässigen Benutzung mit Besprechungs- möglichkeiten zur Verfügung gestellt.

Es steht ein jährlicher Kredit für Betriebskosten und besondere Aktivitäten der Schulsozialarbeit zur Verfügung.

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4 Einführung, Evaluation, Controlling und Reporting

4.1 Einführungsplanung

Aufgaben Verantwortlich Termine

Beschlüsse Gemeinderäte März 2011

Beschlüsse Gemeinden bis Ende Juni 2011

Abschluss Vertrag Sitz- und Anschlussgemeinden Sommer 2011

Einsetzung und Konstituierung Sitz- und Anschlussgemeinden Sommer 2011 Projektausschuss Schulsozialarbeit

Stellenausschreibung und Auswahl Sitzgemeinde und Zeitbedarf Schulsozialarbeiter/-in Projektausschuss Schulsozialarbeit mind. 4 Monate

Anstellung Einführungsplanung

Bereitstellung Räumlichkeiten Schulleitungen Bereitstellung Infrastruktur Leitung Schulsozialarbeit

Information der wichtigsten Beteiligten Leitung Schulsozialarbeit in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen

Planung und Umsetzung Evaluation Projektausschuss Schulsozialarbeit

Planung Einführung in den Kollegien Schulleitungen (halbtägige Fortbildung im ersten Jahr)

Arbeitsbeginn Schulsozialarbeiter/-in Wenn möglich 1. Januar 2012

Anpassung Kooperationsmodell – In den ersten vier Handlungsleitfaden Schule-Sozialarbeit Monaten Region Oberdiessbach

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4.2 Evaluation, Controlling und Reporting

Die Projektausschuss definiert das Controlling und Reporting (Form, Periodizität usw.). Die Leitung Schulsozialarbeit erstattet Bericht an den Projektausschuss (zuhanden der Gemeinderäte) auf der Basis des vorliegenden „Konzeptes Schulsozialarbeit‚ und der geplanten Leistungserfassung der Schulsozialarbeit. Vorgesehen ist die laufende Erfassung der Leistungen, Zielgruppen, Einsatzorte usw. mit elektronischen Hilfsmitteln (z.B. spezifische Software MESA oder KLIB SSA).

Nach zwei Jahren wird eine systematische Evaluation mit externer Begleitung vorgenommen. Die Ergebnisse dienen den zuständigen Organen als Entscheidungsgrundlage betreffend Weiterführung der Schulsozialarbeit.

Für die Qualitätsentwicklung der Schulsozialarbeit wird Supervision als Möglichkeit vorgesehen.

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5 Abläufe und Zusammenarbeit

5.1 Rahmenbedingungen und methodische Prinzipien

Grundsätze Sozialarbeitende unterstehen dem Amtsgeheimnis und der beruflichen Schweigepflicht gemäss Datenschutzgesetzgebung. Die Schulsozialarbeit arbeitet mit den Methoden und nach den Grundsätzen Sozialer Arbeit. Sie ist einer- seits in der Prävention und Früherfassung tätig, was eine möglichst hohe Freiwilligkeit der Inanspruch- nahme von Leistungen voraussetzt. Die Schulen wie auch die Sozialarbeit haben andererseits auch den Auftrag, zum Schutz von gefährdeten Schülern und Schülerinnen ohne ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen zu intervenieren. Schulsozialarbeitende und Lehrpersonen sind zudem verpflichtet, Gefährdungen der Vormundschaftsbehörde zu melden (Einführungsgesetz ZGB Art. 25/ Abs. 1). Für die Schulen gelten die Schulpflicht und der obligatorische Unterrichtsbesuch. Die Sozialarbeit kennt das ganze Spektrum von der freiwilligen präventiven Beratung bis zur gesetzlich verpflichtenden Intervention. Die Schulsozialarbeit bewegt sich daher im Spannungsfeld verschiedener Interessen (Schüler/-innen, Schule, Eltern und Behörden), daraus können sich Konflikte ergeben. Dies verlangt genaue Absprachen und Rollenteilungen zwischen der Schulsozialarbeit und den Lehrpersonen resp. weiteren Beteiligten. Anzustreben ist eine Zusammenarbeit aller Beteiligten im Interesse der Kinder und Jugendlichen.

Leistungen in Früherkennung und Prävention, Information und Kooperation (vgl. Leistungskatalog 1 und 5): Die Schulsozialarbeit entwickelt Angebote und führt diese in Absprache mit den Schulleitungen, resp. der Leitung Schulsozialarbeit oder in deren Auftrag durch. Für diese Projekte gelten die Bestimmungen der Schule (obligato- rische Teilnahme oder freiwillige Angebote).

Leistungen in Beratung und Unterstützung von Schülern/-innen, von Lehrpersonen und Schulleitungen und von Eltern (vgl. Leistungskatalog Bereiche 2 bis 4):

Beratungs- und Unterstützungsleistungen können erfolgen: durch Selbstmeldung von Schülern und Schülerinnen auf Initiative von Drittpersonen (z.B. Aufforderung durch Lehrperson, Schulleitung, Eltern, vgl. dazu auch den Handlungsleitfaden Kooperationsmodell Schulen Region Oberdiessbach) durch eine verpflichtende Beratung resp. Fallführung in besonderen Situationen (in Absprache zwischen Schulleitung, Schulsozialarbeiter/-in und Leitung Schulsozialarbeit/ Phase 3 und 4, evtl. 6 gem. Handlungsleitfaden). Es werden besonders in Betracht gezogen: Verfahren in den Bereichen Disziplin, Schulausschluss oder Gefährdungsmeldung. Die Fallführung beschränkt sich auf den sozialarbeiterischen Auftrag. Für die schu- lischen Fragen (Schul- und Unterrichtsführung, Verfügen und Umsetzen von Sanktionen und diszipli- narischen Massnahmen) ist immer die Schule zuständig. Die wichtigsten Abmachungen werden schriftlich festgehalten, z.B. Ziele, Vorgehen, Verantwortlichkeiten, Terminplan, Kommunikation mit den Beteiligten. Falls externe Fachstellen involviert sind, wird das Vorgehen mit diesen abgesprochen.

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Umgang mit Schweigepflicht und Meldepflicht Die Vertraulichkeit wird bei freiwilliger Beratung gewährleistet. Da Konflikte und Probleme von Schülerinnen und Schülern ohne Beteiligung des Umfeldes oft nicht lösbar sind, klärt der/die Schulsozialarbeitende die Ratsuchenden auf und holt ihre Einwilligung für die entsprechenden Schritte ein. Bei hohem Gefährdungspotenzial hat sie/er auch bei fehlender Entbindung von der Schweigepflicht eine gesetzliche Meldepflicht. Geht die Initiative für die Beratung von einer Drittperson aus (Schulleitung, Lehrperson, Eltern) und ist diese über den Inhalt der Gefährdung informiert, orientiert der/die Schulsozialarbeitende die Drittperson über die Einschätzung der Situation und das geplante Vorgehen. Bei hohem Gefährdungspotenzial hat er/sie eine gesetzliche Meldepflicht.

5.2 Zusammenarbeit mit den Schulen

Grundsätze Zielsetzung ist eine gute Integration der Schulsozialarbeitenden in die einzelnen Schulen. Die Ansprechpersonen für die Schulsozialarbeitenden in den Schulen sind die Schulleitungen. Für die Zusammenarbeit Schule - Schulsozialarbeit werden in erster Linie die bestehenden Gefässe (z.B. Konferenzen) und Strukturen genutzt werden. Die konkrete Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen erfolgt im Rahmen des Leistungskataloges und des Handlungsleitfadens Kooperationsmodell. Die Schulsozialarbeitenden arbeiten kollegial mit Schulleitungen und Lehrpersonen zusammen. Die Zusammenarbeit erfolgt unter gegenseitiger Respektierung der Zuständigkeiten, Fachlichkeiten und Verantwortungsbereiche. Projekte und Beratungen werden vereinbart und mit Absprachen geregelt (Thematik, Vorgehen, Zuständigkeiten, Orientierung, Zeitplan). Beratungen sind grundsätzlich vertraulich (vgl. oben).

Schulleitungen Die Schulleitungen sind für die Führung der Schulen verantwortlich. Schnittstellen ergeben sich besonders dort, wo Massnahmen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen getroffen werden müssen. Für die Bearbeitung von Problemen oder Konflikten im pädagogischen Bereich sind die Schulleitungen zuständig. Die Schulleitungen führen mit den Schulsozialarbeitenden regelmässige Arbeitsbesprechungen durch. Ziel ist die Optimierung der Zusammenarbeit. Themen sind: Anmeldung von Schüler/-innen, Triage, Besprechung von Problemen, Klärung von Erwartungen, Vereinbarungen betreffend Kooperation, Planung von Aktivitäten, Absprachen betr. Fallführung. Die Schulsozialarbeitenden werden in das schulinterne Informationssystem einbezogen. Sie beteiligen sich bei der Erarbeitung der Jahresplanung der Schule. Sie werden zu wichtigen Schulanlässen und periodisch für eine Standortbestimmung zu einer Konferenz eingeladen.

Lehrpersonen und Schulkollegien Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen und Schulsozialarbeitenden sowie Ziele, Aufgaben und Rollen werden fall- oder projektbezogen vereinbart (vgl. auch Handlungsleitfaden Kooperationsmodell). Die Teilnahme an Sitzungen der Schulkollegien erfolgt periodisch in Absprache mit der Schulleitung. Die Schulsozialarbeitenden haben die Möglichkeit, an Konferenzen und bei der Teamentwicklung mitzuwirken, an internen Weiterbildungen teilzunehmen und Themen für die Bearbeitung in den Schulkollegien vorzuschlagen.

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Integration und besondere Massnahmen (IBEM) Der Spezialunterricht bearbeitet Lern-, Leistungs- und Verhaltensprobleme, bzw. Lernstörungen, Beeinträchtigungen der sprachlichen Möglichkeiten und der Kommunikationsfähigkeit sowie Beeinträchtigungen in Bewegung und Körperwahrnehmung. Schnittstellen ergeben sich besonders bei Beeinträchtigungen und Lernstörungen mit vorwiegend sozialem Hintergrund. Die Schulsozialarbeit, Schulleitungen, Leitung und Lehrpersonen IBEM treffen die nötigen Arbeitsabsprachen. Der/die Schulsozialarbeitende nimmt periodisch an IBEM-Sitzungen teil. Überschneidungen mit der Schulsozialarbeit sind unvermeidbar, sie können sich auch qualitätsfördernd auswirken.

Schulkommissionen Die Schulkommissionen sind für Massnahmen gemäss Art. 28 und 29 VSG (disziplinarische Massnahmen und Gefährdungsmeldungen) zuständig. Ist die Schulsozialarbeit involviert, wird sie beigezogen.

5.3 Zusammenarbeit mit Fachstellen

Grundsätze Die Schulsozialarbeit orientiert sich am Grundsatz der Subsidiarität. Die generelle und die fall- und projektbezogene Zusammenarbeit mit den Fachstellen sind daher von grosser Bedeutung. Ziele sind eine systematische und sorgfältige Kooperation und Vernetzung und die Förderung einer Kultur der Zusammenarbeit. Dies setzt gute gegenseitige Kenntnisse der Auf- gabenbereiche, der Zuständigkeiten, der Abgrenzungen und der Personen voraus. Zusätzlich zur fallbezogenen Zusammenarbeit finden regelmässig themenbezogene Treffen und Ver- anstaltungen mit den Fachstellen statt. Neben den unten erwähnten betrifft dies z.B. die Fachstellen Contact-Netz und Berner Gesundheit.

Erziehungsberatung/ KJPD Die Erziehungsberatung und der KJPD sind u. a. für die psychologische/psychiatrische Abklärung, Einzel- und Gruppenberatung und -therapie sowie die psychologische/psychiatrische erste Hilfe zuständig. Überschneidungen ergeben sich in der Beratung von Eltern und Lehrpersonen. Der/die Schulsozialarbeitende wird für die entsprechenden Fachkonferenzen eingeladen (und umgekehrt). Es werden bilaterale Absprachen in Einzelfällen getroffen, die Fallführung wird geklärt (beidseitige Bringschuld).

Vormundschaftsbehörde/ Sozialdienst Die Vormundschaftsbehörde ist für die gesetzlichen Massnahmen (Kindesschutz, Gefährdungsmeldungen) zuständig. Für die Abklärung kann der Sozialdienst beigezogen werden. Der/die Schulsozialarbeitende wird für die entsprechenden Fachkonferenzen eingeladen. In Einzelfällen werden bilaterale Absprachen getroffen, die Fallführung wird geklärt (beidseitige Bringschuld).

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6 Kosten und Finanzierung

Wiederkehrende Betriebskosten pro Jahr für 3 Jahre 80% Schulsozialarbeit brutto Fr. 97‘000 Fr. 291‘000 8% Leitung Schulsozialarbeit brutto Fr. 10'000 Fr. 30'000 Betriebskosten (Material usw.) Fr. 3'000 Fr. 9'000 Projekte/ Anlässe Fr. 2'000 Fr. 6'000 Weiterbildung/ Supervision Fr. 1‘000 Fr. 3'000 Total Betriebskosten Fr. 113'000 Fr. 339'000

Investitionskosten (einmalig) Einrichtung Büro Fr. 8'000 EDV (Hardware, Software, Wartung und Schulung) Fr. 8'000

Weitere Projektkosten (einmalig) Begleitung, Evaluation Fr. 25'000

Gesamtkosten dreijähriges Projekt Fr. 370‘000

Dazu kommen evtl. Kosten für bauliche Anpassungen in den Schulen. Diese werden von den betroffenen Gemeinden übernommen.

Finanzielle Beteiligung Kanton Eine finanzielle Beteiligung des Kantons ist im Rahmen der Revision des Volksschulgesetzes auf 2012 geplant.

Kostenverteilung Gemeinden Es wird vorgeschlagen, die Kosten gemäss den Schülerzahlen auf die Gemeinden aufzuteilen, vgl. dazu Anhang 7.4./ Vorschlag Vertragsanpassung RSD, Art. 5, Absatz 2.

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7 Anhang

7.1 Grundlagen und Rahmenbedingungen der Schulsozialarbeit

1. Definition: Was ist Schulsozialarbeit?

„Schulsozialarbeit ist ein eigenständiges Handlungsfeld der Jugendhilfe1, das mit der Schule in formalisierter und institutionalisierter Form kooperiert. Schulsozialarbeit setzt sich zum Ziel, Kinder und Jugendliche im Prozess des Erwachsenwerdens zu begleiten, sie bei einer für sie befriedigenden Lebensbewältigung zu unterstützen und ihre Kompetenzen zur Lösung von persönlichen und/ oder sozialen Problemen zu fördern. Dazu adaptiert Schulsozi- alarbeit Methoden und Grundsätze der Sozialen Arbeit auf das System Schule.‚ (Drilling 2005)

Ziele und Verständnis der Schulsozialarbeit Die Schulsozialarbeit unterstützt den Erziehungsauftrag und damit den Bildungsauftrag der Schule. Die Schulsozialarbeit unterstützt die Schule bei der Früherkennung, -erfassung und -bearbeitung von sozialen Problemstellungen, welche die soziale und schulische Integration von Kindern und Jugendlichen gefährden oder welche das Schulklima und den Unterricht belasten. Die Schulsozialarbeit berät und unterstützt Kinder und Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen und vernetzt sie gezielt mit weiteren schulunterstützenden Fachstellen und den Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe.

2. Formen der Schulsozialarbeit

Grundform: Institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem kommunalen/regionalen Sozialdienst Die Schule, der Sozialdienst und weitere Fachstellen haben den Auftrag, zum Wohle der Kinder und Jugendlichen im Einzelfall wie auch in genereller Hinsicht zusammen zu arbeiten. Diese Kooperation wird durch sog. Früherfas- sungsmodelle gefördert und institutionalisiert. Zu einer verbindlichen Zusammenarbeit gehören gegenseitige schriftliche Vereinbarungen mit folgenden Inhalten: Die konkrete Regelung der Zusammenarbeit und der Abläufe bei sozialen Problemen und Gefährdungen einzelner Kinder und Jugendlicher sowie bezüglich allgemeiner sozialer Probleme in der Schule (Präven- tion) Der regelmässige Austausch zwischen den Verantwortlichen aus Schule und Sozialdienst und aus den entsprechenden Behörden (Schulkommission, Vormundschafts- und Sozialbehörde).

Ambulante Schulsozialarbeit Mit dem Begriff „ambulante Schulsozialarbeit‚ wird die geregelte Versorgung einer Schule mit sozialarbeiterischen Dienstleistungen von einer zentralen Stelle aus bezeichnet. Die Schulsozialarbeitenden sind einer oder mehreren Schulen zugeteilt und führen dort regelmässig Sprechstunden durch.

(Beispiele: Die ambulante Schulsozialarbeit des Gesundheitsdienstes der Stadt Bern oder die ambulante Schulsozialarbeit von Jugendfachstellen)

1 1 Jugendhilfe: Mit Jugendhilfe werden sämtliche freiwilligen (Jugendarbeit, präventive Beratung), zivilgesetzlichen (Kindesschutz) sowie strafrechtlichen

(Jugendgericht) Massnahmen für Kinder, Jugendliche und Familien bezeichnet.

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Integrierte Schulsozialarbeit Mit dem Begriff „integrierte Schulsozialarbeit‚ wird die räumlich in die Schule integrierte Sozialarbeit bezeichnet. Die Schulsozialarbeitenden sind regelmässig in einem erheblichen Umfang an einer Schule präsent und können dadurch einen direkten und niederschwelligen Zugang für die Schüler/-innen gewährleisten.

(Beispiele vgl. Anhang 7.6/ Übersicht Schulsozialarbeit im Kanton Bern)

3. Gesetzliche Grundlagen und Finanzierung

Folgende gesetzliche Grundlagen sind zu beachten: Der Auftrag der Eltern gemäss dem Zivilgesetzbuch Der Auftrag der Schulen gemäss dem Volksschulgesetz des Kantons Bern Die Aufgaben im Kindesschutz gemäss dem Zivilgesetzbuch Die Zusammenarbeit in der Jugendhilfe gemäss dem Zivilgesetzbuch Die Ziele der Sozialhilfe gemäss dem Sozialhilfegesetz des Kantons Bern

Für die Schulsozialarbeit existieren im Kanton Bern zurzeit keine gesetzlichen Grundlagen. Die Schaffung ent- sprechender Grundlagen ist im Rahmen der Revision des Volksschulgesetzes im Jahr 2012 vorgesehen, was die Voraussetzung ist für eine finanzielle Beteiligung des Kantons.

4. Empfehlungen der Erziehungsdirektion des Kantons Bern

Die Erziehungsdirektion hat einen „Leitfaden zur Einführung und Umsetzung von Schulsozialarbeit‚ (2008) herausgegeben. Dieser ist die Grundlage für die Gestaltung von Schulsozialarbeitsangeboten.

Empfehlungen zur Pensenberechnung Integrierte Schulsozialarbeit Je nach Schulstufe, Schultyp und Rahmenbedingungen eine 100%-Stelle SSA für 600-900 Schüler/ -innen Bsp.: Eine Unterstufe und eine Oberstufe = 100% Stelle pro 750 Schüler/innen 1 bis max. 3 Schulhäuser pro Schulsozialarbeitsstelle Mindestpensum von 50 Stellenprozenten je grössere Schule

Ambulante Schulsozialarbeit Mindestens 10 - 20% Stellenprozente je Schule mit ambulanter Schulsozialarbeit in Schulen ab 200 Kindern Maximal 4 - 6 Schulen je 100%-Stelle

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5. Evaluationsergebnisse

Die bisherigen Projektevaluationen zeigen für die Schulsozialarbeit übereinstimmend (Vögeli-Mantovani 2005): Die Lehrpersonen erfahren Unterstützung und Entlastung durch die Schulsozialarbeit Die Zufriedenheit der Lehrpersonen aufgrund der Entlastung und der formellen und informellen Zusammenarbeit wird verbessert Es gibt eine hohe Akzeptanz der Lehrpersonen, in Kollegien und Schulen gegenüber der Schulsozialarbeit Die Angebote der Schulsozialarbeit werden nach einer kurzen Startphase quantitativ gut genutzt Der Leistungsschwerpunkt liegt bei der fall- und situationsbezogenen Beratung

Die Berner Fachhochschule hat verschiedene Schulsozialarbeitsprojekte selber evaluiert, u.a. zuletzt in der Stadt Bern (2008), in Burgdorf (2009) und Kirchberg (2010). Die Quellenangaben finden sich im Anhang 7.2. Die einzelnen detaillierten Berichte können über den angegebenen Link eingesehen werden.

Weitere ausgewählte Evaluationsergebnisse: Drilling (2004) zeigt auf, dass die integrierte Schulsozialarbeit mit bis zu 60% der Schüler/-innen einer Schule im Rahmen sozialarbeiterischer Hilfeleistungen in einem kontinuierlichen und regelmässigen Kontakt steht, und zwar gleichermassen bei sozial auffälligen wie unauffälligen Schüler/-innen. Die Entlastungsfunktion bei den Lehrkräften wird ebenfalls durchgehend bestätigt (mehr Zeit für Unterrichts- tätigkeit, geringere Fluktuation). Wenn die Schnittstelle mit der gesetzlichen Jugendhilfe optimal gestaltet wird, kommt diese zudem früher als bisher mit gefährdeten Kindern und Jugendlichen in Kontakt. Ein Vergleich der integrierten Schulsozialarbeit mit der ambulanten Schulsozialarbeit in der Stadt Bern ergibt für beide Modelle sowohl Vorteile als auch Nachteile (Wicki 2002): Die integrierte Schulsozialarbeit ist niederschwelliger für Schüler/-innen und Lehrpersonen, hingegen ist die Schwelle für Eltern erhöht. Zudem besteht die Gefahr der Vereinnahmung durch die Schule. Die ambulante Schulsozialarbeit ist hochschwelliger für Lehrpersonen und Schüler/-innen, jedoch niederschwelliger für Eltern. Sie muss sich laufend darum bemühen, das Angebot in den Schulen bekannt zu machen und sich im System Schule vermehrt zu engagieren (durch Präventionsprojekte, Schulaktivitäten).

Zusätzliche vergleichende und vertiefte Evaluationen, welche die verschiedenen Modelle und Erfahrungen aufarbeiten oder Wirkungen untersuchen, sind geplant oder im Gang. Erste Ergebnisse aus Wirkungsuntersuchungen der Fachhochschule Nordwestschweiz zeigen, dass die Schulsozialarbeit die gefährdeten Kinder und Jugendlichen erreicht.

Landert (2002) hat in einer Untersuchung im Kanton Zürich nachgewiesen, dass die Schulsozialarbeit hilft, die direkten Lebensbedingungen von Kindern und Familien zu verbessern das Schulsystem unterstützt dazu beiträgt, die bestehenden Hilfssysteme zu optimieren und dass 69% der Kosten für die Schulsozialarbeit an anderen Orten des Hilfesystems wieder eingespart werden können.

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Anhang

7.2 Literatur- und Quellenhinweise

Baier, Florian et al.: Schulische und schulnahe Dienste Bern 2008

Böni, E. und E. Salm: Multikulturalität in Kindergarten, Primarschule und Sekundarstufe I des Kantons Bern Erziehungsdirektion des Kantons Bern, Bern 2005

Drilling, M.: Schulsozialarbeit. Antworten auf veränderte Lebenswelten. Bern 2004

Erziehungsdirektion des Kantons Bern: Integration und besondere Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule. Leitfaden IBEM Bern September 2009

Hafen, M.: Soziale Arbeit in der Schule zwischen Wunsch und Wirklichkeit Luzern 2005

Inversini, M.: Schulsozialarbeit – ein Positionspapier der LKEB Erziehungsberatung des Kantons Bern, Langenthal 2006

Iseli, D. und R. Stohler: Schulsozialarbeit aus der Perspektive des Sozialmanagements. Ergebnisse einer Modellanalyse in verschiedenen Kantonen. Augsburg 2011 (im Erscheinen in einem Sammelband von Armin Wöhrle)

Iseli, D. und S. Grossenbacher: Schulsozialarbeit. Leitfaden zur Einführung und Umsetzung. Erziehungsdirektion des Kantons Bern, Bern 2008

Landert, Charles: Schulsozialarbeit in der Stadt Zürich. Bericht über die Evaluation 1996-2002. Sozialdepartement der Stadt Zürich, Zürich 2002

Müller, S.: Schulsozialarbeit im Kanton Zürich, Schlussbericht HSA Zürich 2004

Neuenschwander, P., Iseli, D., Stohler, R.: Bestandesaufnahme Schulsozialarbeit im Kanton Bern. Berner Fachhochschule, Bern 2007

Vögeli-Mantovani, U.: Schulen erweitern ihre erzieherische Kompetenz. Päd. Arbeitsstelle LCH 2003

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Vögeli-Mantovani, U.: Die Schulsozialarbeit kommt an. Trendbericht SKBF Aarau 2005

Evaluationsberichte Berner Fachhochschule veröffentlicht unter folgendem Link: http://www.soziale-arbeit.bfh.ch/de/forschung/publikationen/soziale_sicherheit_und_integration.html

Winkelmann, Anja; Neuenschwander, Peter: Evaluation Projekt Schulsozialarbeit Kirchberg Berner Fachhochschule, Bern 2010

Stohler, Renate; Neuenschwander, Peter; Kalbermatter, Marc: Evaluation Projekt Schulsozialarbeit Burgdorf Berner Fachhochschule, Bern 2009

Stohler, Renate; Neuenschwander, Peter; Huwiler, Jolanda: Evaluationsbericht der Schulsozialarbeit in der Stadt Bern Berner Fachhochschule, Bern 2008

Regionale Grundlagen

Vertrag zwischen der Gemeinde Oberdiessbach (Sitzgemeinde) und den Gemeinden Aeschlen, Bleiken, Brenzikofen, Herbligen, Linden (Anschlussgemeinden) betreffend Führung der regionalen Sozialbehörde, eines regionalen Vormundschaftskreises sowie des regionalen Sozialdienstes (RSD) vom 1. Januar 2004

Schulen Region Oberdiessbach: Kooperationsmodell – Handlungsleitfaden Schule-Sozialarbeit, aktuelle Fassung vom 28. Oktober 2010

Iseli, Daniel: „Einführung der Schulsozialarbeit in der Region Oberdiessbach. Bedarfs-/Ressourcenanalyse und Grobkonzept‚ Berner Fachhochschule, Bern, von der Arbeitsgruppe Schulsozialarbeit verabschiedete Fassung vom 8. September 2010

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Anhang

7.3 Arbeitsgruppe Schulsozialarbeit

Walter Feuz, Geschäftsführer (ab 1.1.2011 Hanspeter Schmutz, Journalist), Gemeinderat Oberdiessbach, Ressort Soziales Thomas Käsermann, Leiter Sonderschulheim, Gemeinderat Oberdiessbach, Ressort Schule Karin Briggen, Physiotherapeutin, Gemeinderat Brenzikofen, Ressort Soziales David Blum, Landwirt, Gemeinderat Linden, Ressort Soziales und Finanzen Jonny Meyer, Unternehmer, Gemeinderat Bleiken, Ressort Schule Beat Christ, Sozialarbeiter Kompetenzzentrum Arbeit Bern, Schulvorstand Sekundarschufe 1 Oberdiessbach Werner Burri, Schulleiter Linden, Vertreter regionale Schulleitungskonferenz, Rolf Ogi, Schulleiter Primarschule Oberdiessbach, Vertreter regionale Schulleitungskonferenz Franziska Schmid, Schulleiterin IBEM (Integration und besondere Massnahmen) Region Oberdiessbach, Vertreterin regionale Schulleitungskonferenz Ueli Dällenbach, Leiter Regionaler Sozialdienst Oberdiessbach Daniel Iseli, Dozent und Projektleiter Berner Fachhochschule (externe Beratung)

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Anhang

7.4 Vorschlag Vertragsanpassung RSD

Weiterer Anhang zum „Vertrag zwischen der Gemeinde Oberdiessbach (Sitzgemeinde) und den Gemeinden Aeschlen, Bleiken, Brenzikofen, Herbligen, Linden (Anschlussgemeinden) betreffend Führung der regionalen Sozialbehörde, eines regionalen Vormundschaftskreises sowie des regionalen Sozialdienstes (RSD) vom 1. Januar 2004‚

Grundlage: Gemäss Art. 2 kann die Sitzgemeinde für die Anschlussgemeinden auf Wunsch zusätzliche Aufgaben (Zusatzdienstleistungen) erfüllen.

Zusatzvertrag zur Führung der regionalen Schulsozialarbeit

Die Sitzgemeinde Oberdiessbach erbringt für die Anschlussgemeinden Bleiken, Brenzikofen, Herbligen und Linden im Rahmen eines dreijährigen Projektes die Dienstleistungen der Schulsozialarbeit. Für die Leistungserbringung, Führung und Finanzierung gelten die nachfolgenden Bestimmungen (Zusatzvertrag):

I. Allgemeine Bestimmungen

Grundlagen Art. 1 1 Volksschulgesetz des Kantons Bern vom 19.3.1992, „Schulsozialarbeit. Leitfaden zur Einführung und Umsetzung‚ der Erziehungsdirektion des Kantons Bern vom Februar 2008 und „Konzept Regionale Schulsozialarbeit Oberdiessbach‚ vom 10.2.2011.

2 Zwecks gemeinsamer Bereitstellung von Angeboten der Schulsozialarbeit erweitern die Gemeinden Bleiken, Brenzikofen, Herbligen und Linden (Anschlussgemeinden) mit der Gemeinde Oberdiessbach (Sitzgemeinde) den bestehenden Vertrag mit einem Zusatzvertrag (Anhang).

Zielsetzung Art. 2 Aufbau und Betrieb der Schulsozialarbeit in den Gemeinden, gemäss Konzept vom 10.2.2011. Zielsetzungen, Leistungskatalog und -umfang und weitere Regelungen betreffend Schulsozialarbeit sind im Konzept definiert.

II. Finanzielles

Rechnungsführung Art. 3 Die Sitzgemeinde führt in ihrer Gemeinderechnung für die Regionale Schulsozialarbeit eine separate Abrechnung (Spezialfinanzierung).

Vorfinanzierung Art. 4 Die Aufwendungen der Regionalen Schulsozialarbeit werden durch die

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Sitzgemeinde vorfinanziert. Diese ist berechtigt, die Zinskosten der Bevorschussung der Betriebsrechnung zu belasten.

Abrechnung Art. 5 1 Jeweils bis spätestens Ende März erstellt die Sitzgemeinde zuhanden der Anschlussgemeinden eine Abrechnung.

Kostenanteil 2 Die Sitzgemeinde und die Anschlussgemeinden leisten an die Finanzierung der Gemeinden Aufwendungen der Regionalen Schulsozialarbeit einen Pro-Kopf-Beitrag pro Schüler/-in

und Jahr. Massgebend ist die Schülerzahl per 15. September des Vorjahres. Die Gemeindebeiträge werden durch die Sitzgemeinde jeweils im Juni in Rechnung gestellt.

Verwaltungsaufwand Art. 6 Der Verwaltungsaufwand der Sitzgemeinde wird mit einer Sitzgemeinde Pauschalentschädigung von Fr. ……… pro Jahr abgegolten.

Rechnungsprüfung Art. 7 Die Rechnungsprüfung erfolgt durch das zuständige Organ der Sitzgemeinde.

III. Organisation

A. Ausschuss Art. 8 1 Der Projektausschuss Schulsozialarbeit der Sitzgemeinde ist zuständiges Schulsozialarbeit Organ der Vertragsparteien für die Belange der Regionalen Schulsozialarbeit.

Zusammensetzung 2 Der Projektausschuss setzt sich zusammen aus den Gemeinderäten Ressort Bildung und Soziales Sitzgemeinde, drei Gemeinderät/-innen Ressort Bildung/ Soziales der Anschlussgemeinden, eine Vertretung Schulkommission Oberdiessbach sowie die Leitung Schulsozialarbeit und drei Vertretungen der Schulleitungskonferenz (die Leitung Schulsozialarbeit und die Vertreter/-innen der Schulleitungskonferenz mit beratender Stimme).

Konstituierung 3 Das Präsidium übernimmt die Sitzgemeinde.

Entschädigung 4 Jede Gemeinde entschädigt ihre Ausschussmitglieder selber.

Sekretariat 5 Die Sitzgemeinde ist für die Führung des Sekretariats verantwortlich.

Aufgaben Art. 9 1 Der Projektausschuss erfüllt für die Vertragsparteien alle Aufgaben, die zum Betrieb der Regionalen Schulsozialarbeit und deren Weiterentwicklung auf Grundlage des Konzeptes erforderlich sind und verfügt über die notwendigen Kompetenzen.

2 Dem Projektausschuss obliegen insbesondere: Projektplanung, -steuerung und -umsetzung, Controlling und Evaluation Kontrolle Konzeptumsetzung und nötige Anpassungen Unterstützung der Leitung Regionale Schulsozialarbeit Berichterstattung und Antragstellung an die Gemeinden Antragstellung (Sitzgemeinde) bezüglich Anstellung des Fachpersonals

B. Mitarbeitende Art. 10 1 Mitarbeitende der Regionalen Schulsozialarbeit erfüllen für alle Regionale Vertragsgemeinden die ihnen übertragenen Aufgaben im Bereich der Schulsozialarbeit. Schulsozialarbeit Sie befolgen die Weisungen der Vorgesetzten und legen diesen über ihre Tätigkeit und

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über den Arbeitseinsatz periodisch Rechenschaft ab.

Unterstellung 2 Die Mitarbeitenden unterstehen der Leitung Regionale Schulsozialarbeit und administrativ den zuständigen Organen der Sitzgemeinde

Anstellung 3 Das Personal der Regionalen Schulsozialarbeit wird nach den Bestimmungen der Sitzgemeinde angestellt.

IV. Vertragsdauer

Vertragsdauer Art. 11 1 Der vorliegende Zusatzvertrag wird für die Projektdauer fest abgeschlossen. Das Projekt dauert vom 1. … 2011 bis 31. … 2014

Kündigung 2 Jede Vertragspartei kann den Vertrag unter Einhaltung einer Frist von 6 Monaten auf Ende des Projektes kündigen.

Vertragsänderungen 3 Vertragsänderungen, insbesondere der Anschluss weiterer Gemeinden bedürfen der Zustimmung der Vertragspartner. Sie können in einem Nachtrag zu diesem Vertrag festgehalten werden.

Rechtspflege Art. 12 Können Streitigkeiten unter den Vertragsgemeinden im Zusammenhang mit dem vorliegenden Zusatzvertrag nicht gütlich beigelegt werden, richtet sich das Verfahren nach dem Gesetz über die Verwaltungsrechtspflege.

V. Schlussbestimmungen

Versicherungen Art. 13 Die Sitzgemeinde schliesst für die Regionale Schulsozialarbeit die erforderlichen Haft- und Sachversicherungen ab.

Ausfertigungen Art. 14 Der vorliegende Zusatzvertrag wird zuhanden der Vertragsparteien in 5 Originalen ausgefertigt und unterschrieben.

Inkrafttreten Art. 15 Der Zusatzvertrag tritt nach allseitiger Unterzeichnung am 1. ... 2011 in Kraft.

Gemeinderat …………. Gemeinderat ………………….. Datum Datum

……………. …………….. ……………….. ……………. Präsident/-in Gemeindeschreiber/-in Präsident/-in Gemeindeschreiber/-in

Gemeinderat …………. Gemeinderat ………………….. Datum Datum

……………. …………….. ……………….. ……………. Präsident/-in Gemeindeschreiber/-in Präsident/-in Gemeindeschreiber/-in

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Gemeinderat ………………….. Datum

……………. …………….. Präsident/-in Gemeindeschreiber/-in

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Anhang

7.5 Vorschlag Stellenbeschreibung Schulsozialarbeiter/-in 80%

1. Grundlagen Rechtsgrundlagen

- Gemeindegesetz vom 16. März 1998 - Gemeindeverordnung vom 16. Dezember 1998 - Organisationsreglement der Einwohnergemeinde Oberdiessbach vom 8. Mai 2001 - Personalreglement der Einwohnergemeinde Oberdiessbach vom Januar 2007 - Anstellungsverfügung vom ……………

Materielle Grundlage

- Konzept Schulsozialarbeit Region Oberdiessbach

2. Funktion und Anforderungen Funktion

- Schulsozialarbeiter/-in

Anforderungen

- Diplom in Sozialer Arbeit (Vorzug: Sozialarbeit) - Berufserfahrung und/oder Weiterbildung in der Arbeit mit Kindern/Jugendlichen und Familien - Bereitschaft zu flexiblem Arbeitseinsatz (Arbeitsorte, Arbeitsformen, Vollpensum während Semester mit Kompensationsmöglichkeit in unterrichtsfreier Zeit) - PW-Führerausweis

3. Funktions- und Leistungsziele - Der/ die Stelleninhaber/-in setzt die Ziele und den Leistungskatalog gemäss Konzept Schulsozialarbeit Region Oberdiessbach.

4. Stellung Vorgesetzte Stelle

- Stellenleitung Regionaler Sozialdienst

Unterstellte

- keine

Stellvertretung

- keine

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5. Verantwortlichkeiten Der/ die Stelleninhaber/-in ist gegenüber der Stellenleitung verantwortlich für:

- seine/ihre Tätigkeit - die ordnungsgemässe, fachgerechte und wirtschaftliche Ausführung der übertragenen Aufgaben

6. Verhaltensregeln als Mitarbeiter/-in - Effiziente und gewissenhafte Aufgabenerfüllung - Initiativen zur Verbesserung und Vereinfachung der Arbeit - Bereitschaft zur Zusammenarbeit - Einhaltung der Kompetenzen - Der Funktion angepasste fachliche Weiterbildung

7. 7. -Information - Regelmässige Informationspflicht gegenüber der Stellenleitung und dem Projektausschuss - Periodische Mitarbeit an Teamsitzungen (?) - Im Weiteren ist das Informationskonzept des Gemeinderates zu beachten. - - Mitarbeit in weiteren Kommissionen, Ausschüssen und Arbeitsgruppen Ausschüssen gemäss Zuweisung

8. Unterschriftenregelung und Finanzkompetenzen Einzelunterschrift

- Für sämtliche Korrespondenz

Kollektivunterschrift

- keine

Finanzkompetenz

- Der/die Stelleninhaber/-in verfügt zusammen mit der Stellenleitung über die Voranschlagskredite gemäss den Bestimmungen im Organisationsreglement.

9. Besondere Bestimmungen Schweigepflicht

- Es gelten die Regelungen des Konzeptes Schulsozialarbeit Region Oberdiessbach Fort- und Weiterbildung

- Der/die Stelleninhaber/-in bemüht sich um eine dauernde qualifizierte Fort- und Weiterbildung zur bestmöglichen Bewältigung der gestellten Aufgaben.. Dazu gehört die rechtzeitige Auswahl der von den eigenen subjektiven und objektiven (z.B. aufgrund der Ergebnisse der MAG festgestellten) Fortbildungsbedürfnisse mit begründeter Antragsstellung an die Stellenleitung, welche vorgängig den zeitlichen und finanziellen Umfang der Fortbildungsangebote zu bestimmen hat.

Unterschriftenblock

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Anhang

7.6 Übersicht Schulsozialarbeit im Kanton Bern

Stand September 2010

1. Integrierte und ambulante Schulsozialarbeit Gemeinde Aktueller Stand Projekt / Ausbau Stellenprozente/ Kosten Einwohner/ -innen Bern Realisiertes Flächendeckend: 8 Stellen integrierte SSA (je 60%) = Gesamtkonzept 480% 127’421 Integriert für jede vierte 3 Stellen ambulante SSA (je 80%) = Ausbau 2009 Schule 240% beschlossen (plus Ambulant für die andern Plus Leitung SSA (80%) plus 150%) Schulen Administration 50%

Beantragt sind weitere 89 Stellenprozente pro Unterstellung: Leiter Schulsozialarbeit Stellen ab 2012 1'000 Schüler/-innen (Gesundheitsdienst/ Bildungsdirektion) (geplant 109% pro 1'000 Schüler/-innen)

Biel Integriert: definitiv Flächendeckend: Je 63% (50% integriert, 13% ambulant) Ambulant: Projekt Plus Leitung SSA (40%) 50’474 Integriert an allen 6 Total 420% Oberstufen plus ambulant an den zuführenden Unterstellung: Leiter Abt. Jugend und Primarschulen Freizeit (Bildungsdirektion)

Thun bis 2012 Nicht flächendeckend: 200% ab 2008: 70% und 2 mal 60% plus Leitung (10%) 42’136 4 Schulen integriert 260'000.-/ Jahr 5 Schulen ambulant Unterstellung: Leiter Fachstelle Kinder und Jugend (Bildungsdirektion)

Köniz in Realisierung Flächendeckend geplant, Je 80% im Aufbau: 38’098 Unterstellung: Schulleitungen Integriert an 5 Schulen. Jährlich eine weitere Stelle ab 2009 (bewilligt einen weitere Stelle).

Oster- Ab 2006, Integriert an 3 Schulen 210% mundigen heute definitiv (mit allen Stufen) eingeführt Unterstellung Jugendamt 15’029

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Burgdorf Ab 2007, heute Flächendeckend für die 170% (davon 15% Leitung SSA) definitiv eingeführt ganze Stadt: 230'000.-/ Jahr 14’846 Integriert für 2 Schulen Unterstellung Jugendbeauftragte Ambulant für alle andern (Bildungsdirektion) Schulen und KG

Spiez Projekt 2009 - 2011 Nicht flächendeckend 90% (davon 10% für Leitung SSA) geplant, wird jedoch 114'000.-/ Jahr 12’584 flächendeckend umgesetzt: Unterstellung: Leitung Jugendarbeit, Soziale Dienste Integriert an Oberstufe, ambulant für andere (KG, Unter- und Mittelstufe)

Ittigen Projekt 2008 - 2011 Flächendeckend, alle 110% Schulen plus Leitung SSA (10%) und 10'715 Administration (5%) 680'000.- (4 Jahre)

Unterstellung Abt.leitung Soziales

Belp Ab 2007, heute integriert 70% definitiv eingeführt 275'000.- (3 Jahre) 9’865 Unterstellung Abt.leitung Soziales

München- Ab 2008 Flächendeckend, alle 130% buchsee Schulen 149'000.-/ Jahr

9’639 Unterstellung (?)

Heimberg Projekt 2007-2010 Flächendeckend, alle 80% inkl. 10% Leitung SSA Schulen: 5'900 Unterstellung: Abt.leitung Soziale Dienste Integriert Oberstufe Ambulant für alle andern

Uetendorf Ab 2008 Flächendeckend: 60%

5’958 Integriert für alle Schulen Unterstellung: Leitung Sozialdienst

Urtenen- Ab 2005 Für alle Stufen der 80% Schönbühl Schulanlage 105'000.-/ Jahr

5'500 Unterstellung ?

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Kirchberg Projekt 2009-2011 Flächendeckend: 70% 190'000.-/2 Jahre 5’500 Integriert: Primar- und Realschule Unterstellung: Leitung Sozialdienst Ambulant: alle andern Schulen/ KG

Worb Projekt ab 2009 Nicht flächendeckend: 75% 355'000.-/3 Jahre 11’458 Integriert an einer Schule, ambulant an andern Unterstellung: Leiter Soziale Dienste Schulen (nicht für alle Schulen)

Muri Erweiterung ab 2010 Flächendeckend, integriert 140% (bisher ambulant) und ambulant Leitung SSA 10% 10‘000 Unterstellung: Leiter Fachstelle Kinder- und Jugendfragen, Soziale Dienste

Münsingen Projekt 2009-2013 Flächendeckend: 130% (60% und 70%) 550'000.-/ 3 Jahre 11’000 Integriert an 2 Schulzentren Unterstellung: Leiter Regionale Ambulant für Kindergärten Jugendfachstelle

Steffisburg Projekt 2010-2013 Flächendeckend: 160% (80% und 80%) 710‘000.-/ 3 Jahre 15‘000 Integriert an 2 Oberstufenschulzentren Unterstellung: Leitung Jugendfachstelle Ambulant für andere Schulen/ KG

Kehrsatz, Projekt 2010-2013 Flächendeckend 50%: 40% () plus 10% (Wald, (Wald, ) Nieder- Alle Schulen/ KG muhlern) Unterstellung: Gemeinderat/ Schulleitung Oberstufe 5‘600 Kleinere Projekte Tavannes Recon- vilier Hilter- fingen und Oberhofen Moossee- dorf, Hasle

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"Gemeinden mit expliziter Schulsozialarbeit wenden im Minimum 76 Stellenprozente für 1'000 Schülerinnen und Schüler auf, maximal sind es 201%. Im Durchschnitt werden 116 Stellenprozente pro 1'000 Schülerinnen und Schüler eingesetzt." (Bestandesaufnahme Schulsozialarbeit im Kanton Bern, Berner Fachhochschule, Mai 2007, s.3)

Aktuelle konkrete Planungsvorhaben Schulsozialarbeit (soweit bekannt): (Einführung beschlossen im Dezember 2008 Gemeinderat, Unterstellung Schulleitung) Interlaken/ Unterseen/ Matten/ Bönigen Oberburg Hindelbank, Bäriswil, Krauchthal, Mötschwil Oberdiessbach, Bleiken, Brenzikofen, Herbligen, Linden Wohlen, Bremgarten, , , , , Mühleberg

2. Existierende Schulsozialarbeitsangebote im weiteren Sinne (Leistungen von Jugendfachstellen und Jugendarbeit): Aarberg, , Büren, Grossaffoltern, Lengnau, Jugendfachstelle Lyss, Orpund, Pieterlen, Reconvilier, Schüpfen, Seedorf, , Wahlern, Worben

3. Planungsabsichten Schulsozialarbeit generell resp. Vorstösse in folgenden Gemeinden: Brienz, Grosshöchstetten, Herzogenbuchsee, Kehrsatz, Langenthal, Langnau, Lauterbrunnen, Lenk, Rapperswil, Signau, Thierachern, , Wattenwil

Quellen: Neuenschwander u.a.: Bestandesaufnahme Berner Fachhochschule Soziale Arbeit 2007, ergänzt und aktualisiert mit Angaben der Gemeinden

Daniel Iseli im September 2010

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