-JAHRESBERICHT 2016 -JAHRESBERICHT VPRT

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4 Grußworte

MEDIENORDNUNG 6 Zukunft der Medienordnung Medienordnung muss mit digitaler Transformation Schritt halten

8 Medienpolitik 2017plus: Wettbewerb ermöglichen – Vielfalt für Audio und Video. 9 Duales Rundfunksystem Debatte und Startschuss für die Reform von Struktur und Auftrag

11 VPRT auf ANGA COM/Medienforum NRW 2016: „Kabel-Agenda 2018: Analogabschaltung und HD-Everywhere?“ 12 Infrastrukturregulierung Netztransformation bedarf eines geordneten Digitalisierungsprozesses

14 VPRT auf der MEDIA CONNVENTION Berlin 2016: „Radio in Bewegung. Auf allen Wegen.“ 15 Radioregulierung Digitalisierung darf Ungleichgewicht im dualen Hörfunksystem nicht verschärfen

17 VPRT auf den Medientagen München 2016: „Die Radio-Agenda: Future Proof – Was macht Radio zukunftsfest?“

18 VPRT-Workshop zum Urheber- und Urhebervertragsrecht: Regulierungsvorhaben in Deutschland und Europa 19 Urheberrecht Medienunternehmen könnten immense Mehrkosten durch Reformvorhaben drohen

21 VPRT auf den Medientagen München 2016: „Die TV-Agenda: Was ‚Medienindustrie 4.0‘ für die Branche bedeutet“ 22 Werbefreiheit Chancen für Werbeliberalisierung dürfen nicht verpasst werden 24 Daten- und Verbraucherschutz Datenschutz muss Innovationsfähigkeit der Medien erhalten

25 VPRT-Workshop zum Datenschutzrecht: „Die Datenschutzgrundverordnung ist da! Und jetzt…?“ 26 Programmfreiheit und gesellschaftliche Verantwortung Abbau von Barrieren: Bei Berichterstattung und TV-Nutzung

27 Deutsche Content Allianz: Nationaler IT-Gipfel 2016: Kreativwirtschaft ist starker Motor für innovative Technologien 28 Jugendmedienschutz Etablierung konvergenter Regelungen verliert an Dynamik 29 Gesamtvertragliche und gesetzliche Abgaberegelungen GEMA-TV- und Hörfunkvertrag bis 2020: Einigung über die Eckpunkte

30 VPRT-Sommerfest 2016 – hören. sehen. feiern.: Kanzleramtsminister Peter Altmaier würdigt die Rolle des privaten Rundfunks in Deutschland

4 MARKTENTWICKLUNG 34 Marktforschung, Messung und Werbewährungen Deutsche Forschungsorganisationen setzen internationale Maßstäbe

35 Screenforce Day 2016: „Die neue Freiheit! Bewegtbild auf allen Kanälen“ 36 Marktdaten 36 Marktdaten Fernsehen

39 VPRT-Publikationen: Regelmäßige Marktdaten aus der „Schönsten Branche der Welt“ 40 Marktdaten Pay-TV

42 Radio Advertising Summit 2016: „Audio hat eine große Zukunft.“ 43 Marktdaten Radio

46 VPRT auf den Medientagen München 2016: „Der Webradiomonitor 2016 – Die Vielfalt der Audioangebote im Netz“ 47 Marktdaten Onlinemedien 48 Marktdaten Rundfunk und Werbemarkt 49 VPRT-Marktprognose 2016

51 VPRT setzt Initiative „Schau HDTV“ fort: Kampagne informiert über Angebote, Empfangsmöglichkeiten und Vorteile von HDTV

VERBAND 52 VPRT-Vorstand 53 VPRT-Fachbereichsvorstände 54 VPRT-Technik- und Innovationsforum / Mitgliederentwicklung 2016 / Änderungen in der Geschäftsstelle 2016/2017 55 VPRT-Geschäftsstelle 56 VPRT-Struktur / VPRT-Arbeitskreise 58 Historie des VPRT / VPRT-Mitgliedschaften

59 AER-Jahreskonferenz 2016: Europäisches Privatradio im Prozess der Medienkonvergenz 60 Impressum

5 Grußworte

Liebe Mitglieder, hinter uns liegt ein für unsere Branche wirtschaftlich äußerst erfolgreiches Jahr. Erst- mals hat der Gesamtumsatz die Marke von 11 Milliarden Euro überschritten.

Natürlich freuen wir uns sehr über diese Entwicklung und können auch stolz auf uns und unsere Branche sein. Doch der Erfolg von gestern ist kein Garant für den Erfolg von morgen. Uns allen ist bewusst, dass unsere Herausforderungen größer, die Rahmenbedingungen aber nicht einfacher werden. Die aktuell so positive Entwicklung kann und darf uns also nicht davon abhalten, auch künftig hart für faire Rahmenbedingungen zu kämpfen. Unsere Video- und Audioangebote müssen auch künftig ihre Zuschauer und Zuhörer erreichen können, die Basis zur Refinanzierung muss gesichert und die Wettbewerbs­ bedingungen ausgeglichen sein.

2017 stehen viele Herausforderungen an: die Revision der AVMD-Richtlinie, die digitale Transformation, das Urheberrecht, der Datenschutz oder neue Planungen von ARD und ZDF. Gerade hier zeichnet sich ab, dass die Diskussionen intensiver werden. Alle diese Themen sind von existenzieller Bedeutung für uns. Daneben müssen wir es uns zur Aufgabe machen, die wirtschaftliche Bedeutung und Schlagkraft unserer Branche und unseren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben noch stärker in den Fokus von Politik und Öffentlichkeit zu rücken.

Ich freue mich, die erfolgreiche Arbeit des Verbandes gemeinsam mit Ihnen fortzusetzen, bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen und zähle auf Ihre Unterstützung!

Hans Demmel Vorsitzender des Vorstands

Liebe VPRT-Mitglieder, auch das Jahr 2016 war durch eine enorme Themenvielfalt geprägt. Abseits der „Top 3“­- Verbandsanliegen sind es vielfach die „kleineren“ Themen, die für einzelne Mitglieder- gruppen ökonomisch besonders relevant sind. So waren es in diesem Jahr neben einem großen Arbeitspaket aus Brüssel zum Beispiel. das Urhebervertragsrecht und die Film- förderung, die national den Bundestag passiert haben und den Grundstein für kreatives Schaffen in unserer Branche legen werden. Im Hörfunk konnte der Verband die Präsenz bei allen webbasierten Themen deutlich verstärken.

Im zweiten Jahr, als Bestandteil der Plattform Kultur und Medien auf dem IT-Gipfel, hat es die Deutsche Content Allianz geschafft, dass die Inhalte deutlich stärker als Bestand- teil der Digitalen Agenda der Bundesregierung wahrgenommen werden. Ab 2017 soll sich nun ein „Digital-Gipfel“ entwickeln, der inhaltlich breiter aufgestellt wird. Im Vorfeld der Bundestagswahlen sind die beim Bund angesiedelten Themen von besonderer Re- levanz.

Das Jahr 2016 ist für mich auch der Anlass, dem Verband und seinen Mitgliedern für 15 abwechslungsreiche und spannende Jahre im Dienste des privaten Rundfunks zu dan- ken. Halten Sie dem VPRT die Treue, nutzen Sie alle Informationen zu den Anliegen der Branche wie gewohnt im Servicebereich www.vprt.de und genießen Sie die Vielfalt der Angebote. Auf Wiedersehen!

Mit den besten Grüßen

Claus Grewenig Geschäftsführer

6 Grußworte

Liebe Mitstreiter des Fachbereiches Fernsehen und Multimedia, wir stehen heute auf dem deutschen Markt im Wettbewerb mit weltweit operierenden Konzernen. Das schafft einerseits neue Möglichkeiten für uns als Inhalteanbieter, erfor- dert aber andererseits den Willen der Politik, für diesen Wettbewerb die richtigen Rah- menbedingungen zu setzen. Der Ruf nach einem „Level Playing Field“ war nie aktueller und dringender als heute.

Ihr Julian Geist Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Vorsitzender des Fachbereichsvorstandes Fernsehen und Multimedia

Werte Mitglieder des Fachbereichs Radio und Audiodienste, der Tatenlosigkeit der Medienpolitik – Ausnahme NRW – ist es zu verdanken, dass die Themen unserer Branche nicht weniger, sondern mehr geworden sind.

Selbstverständlich beschäftigen wir uns mit dem Umstieg von analog auf digital und natürlich brauchen wir hier eine Ordnungspolitik des 21. Jahrhunderts.

Selbstredend expandiert die ARD auf allen ihr zur Verfügung stehenden Kanälen weiter, was zu einer mehr als kritischen Schieflage des dualen Systems führt. Hinzu kommt das Thema Auffindbarkeit auf Plattformen und das spannende Thema: Die Technik muss den Inhalten dienen! – und nicht umgekehrt!!!

Das Fazit gilt auch im Jahr 2017 noch: Dringender denn je brauchen wir einen sinn­ vollen Masterplan, der Meilensteine für alle Marktteilnehmer und Hörer gestaltet – kurz genannt: Radiostaatsvertrag.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Schunk Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Vorsitzender des Fachbereichsvorstandes Radio und Audiodienste

Liebe Mitglieder des Technik- und Innovationsforums, auch im Jahr 2017 wird die Consumer Electronic sich dynamisch weiterentwickeln. Ultr­ a HD-Flachbildschirme werden mit beeindruckenden Wachstumsraten Einzug in unsere Wohnzimmer halten und dabei vermehrt Onlineinhalte parallel zu Rundfunkangeboten präsentieren. Neue Features wie „High Dynamic Range“, „High Colour Gamut“ und „High Frame Rate“ sowie das Thema „Virtual Reality“ werden die Kollegen in den Technikab- teilungen unserer Häuser noch die nächsten Jahre beschäftigen. Im Technik- und In- novationsforum werden wir diese Themen auch 2017 gemeinsam aufbereiten sowie verständlich präsentieren und dabei andere Technologieentwicklungen nicht zu kurz kommen lassen.

Thomas Wrede Vorsitzender des Technik- und Innovationsforums

7 MEDIENORDNUNG Zukunft der Medienordnung

Medienordnung muss mit digitaler Transformation Schritt halten

„4.0“ ist das populäre Kürzel, um die digitale Transfor- des Medien- und Kartellrechtes sowie der Aufsichtsbe- mation zu labeln, die derzeit zahlreiche Wirtschafts- hörden aus. Auf diese Weise sollen Vielfalts­aspekte eine zweige erleben. Auch die elektronischen Audio- und stärkere Berücksichtigung im Kartellrecht erfahren. Au- ­audiovisuellen Medien durchlaufen im rasanten Tempo ßerdem machte der VPRT eine Anhebung der Aufgreif- den „4.0“-Wandel, in welchem sich insbesondere das schwellen für Zusammenschlüsse im Rundfunkbereich Spiel der Kräfte zwischen den Inhalteanbietern und geltend, um insbesondere für Radiosender eine höhe- den Plattform- und Infrastrukturbetreibern verändert. re wirtschaftliche Flexibilität im sich verschärfenden Ein Kernanliegen des VPRT ist es, hierfür eine konver- ­digitalen Wettbewerb zu erreichen. Der VPRT konnte ei- gente Medienordnung zu schaffen. Sie soll einen aus- nige seiner Forderungen in der im März 2017 vom Bun- gewogenen Wettbewerbs- und Vielfaltsrahmen für eine destag beschlossenen GWB-Neufassung umsetzen. Das erfolgreiche Kreativwirtschaft bilden.­ Nur so kann die Bundeskartellamt und die Medienanstalten sollen von ­erhebliche Wertschöpfung im Audio- und audiovisu- nun an umfassender zusammenarbeiten. Zudem wurden ellen Sektor in ein gleichberechtigtes Verhältnis zur die Aufgreifschwellen angepasst. Damit wird das GWB Plattform- und Telekommunikationsindustrie gebracht den Anforderungen, die durch die hohe Dynamik auf den werden. 2016 standen zur Verwirklichung dieses Ziels digitalen Medienmärkten gestellt werden, nun be­ sser zwei entscheidende Prozesse im F­ okus der Verbandsar- gerecht, auch wenn weitergehende materiell-rechtliche beit: Die Beendigung der Arbeit der Bund-Länder-Kom- Änderungen ausblieben. Dringender wettbewerbsrecht- mission zur Medien­konvergenz und die Novellierung licher Handlungsbedarf besteht aus Sicht des VPRT noch der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste bei sogenannten Adblockern. Die Arbeitsgruppe der (AVMD-Richtlinie). Bund-Länder-Kommission hatte das Geschäftsmodell bestimmter Anbieter in diesem Bereich als rechtlich und Bund-Länder-Kommission zur Medienkonvergenz mit Blick auf die Refinanzierung journalistisch-redaktio- Die im März 2015 eingesetzte Bund-Länder-Kommis­ neller Angebote auch als medienpolitisch problematisch sion legte im Juni 2016 ihren Abschlussbericht vor. In angesehen. Hier sollen gesetzliche Maßnahmen zunächst fünf Arbeitsgruppen wurden die Komplexe AVMD-Richt- untersucht werden. Im zweiten Teil der AG Kartellrecht linie, Plattformregulierung, Kartellrecht, Intermediäre befassten sich die Teilnehmer auch mit der Thematik und Jugendschutz behandelt. Der VPRT hat an zahlrei- „Mediaagenturen“. Hier soll ebenfalls gesetzgeberischer chen Konsultationen der Arbeitsgruppen teilgenommen Handlungsbedarf im Hinblick auf die Gefährdung der und die im Schlussbericht unterbreiteten Vorschläge Meinungs- und Medienvielfalt, gegebenenfalls im Wege grundsätzlich begrüßt. Das weitere Hauptaugenmerk eines Gutachtens, geprüft werden. liegt nunmehr darin, dass die Ergebnisse konsequent und zügig umgesetzt werden.

Im Bereich der Plattformregulierung hat die Bund-Län- Rund 53 % der deutschen Fernsehhaushalte der-Kommission die Bedeutung der Inhalteanbieter und verfügten Mitte 2016 über ein Smart-TV-Gerät. der Vielfaltssicherung erkannt. Der VPRT hatte sich un- Quelle: gfu, Juli 2016 ter anderem dafür eingesetzt, dass die Länder künftig die Definition des Plattformbetreibers aktualisieren sowie Diskriminierungsfreiheit und Chancengleichheit Zur Regulierung von Intermediären – also zum Bei- auch bei neuen Konstellationen sicherstellen und die spiel von Suchmaschinen und Social-Media-Plattfor- ­Signalintegrität besser schützen. In der nun anlaufenden men – sprach sich die zuständige Arbeitsgruppe für Erarbeitung ­konkreter Textvorschläge für den Rund- mehr Transparenz und Diskriminierungsfreiheit aus. Sie funkstaatsvertrag wird der VPRT insbesondere darauf wies auf die Problematik der Bevorzugung eigener In- achten, dass Zugang und Auffindbarkeit von TV- und Ra- halte durch die Plattformen hin. Nach Auffassung des dioangeboten hinreichend gewährleistet werden. VPRT müssen Intermediäre, soweit sie den Zugang zu meinungsbildenden Inhalten vermitteln, ebenfalls An- Eine weitere AG der Bund-Länder-Kommission bestand gebots- und Anbietervielfalt gewährleisten. Insgesamt zum Kartellrecht. Sie forderte eine engere Zusammen- erachtet die Bund-Länder-Kommission eine europäi- arbeit der Kartell- und Medienbehörden. Der VPRT sche Regelung in Kombination mit Ko- oder Selbstregu- sprach sich auch im Zuge der im Sommer 2016 gestar- lierungsansätzen für notwendig. Die Länder fassen ein teten No­ vellierung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbe- spezielles Diskriminierungsverbot für bestimmte Inter- schränkungen (GWB) für eine deutlichere Verzahnung mediäre im Rundfunkstaatsvertrag ins Auge. Außerdem

8 MEDIENORDNUNG | Zukunft der Medienordnung

sollen Intermediäre in die Überlegungen der Länder für einzusetzen. Der Verband warb dafür, die Unterschei- das künftige Medienkonzentrationsrecht einbezogen dung zwischen linearen und nonlinearen Diensten auf- werden. zugeben und vor allem im Bereich der kommerziellen Kommunikation ein Level Playing Field zu schaffen. Im Rahmen der Arbeitsgruppe zum Jugendschutz disku- tierten Bund und Länder die Novellierung des Jugend- medienschutz-Staatsvertrages (JMStV) und relevante Auswirkungen auf das Jugendschutzrecht des Bundes. 6 der 10 wertvollsten Unternehmen der Welt sind digitale Plattformen. Sie vereinen einen Für die Sender bedarf es vor allem eines Pendants zum Börsenwert von rund neuen JMStV, der bereits die Basis für eine Übernahme 2,3 Billionen Euro. von Altersbewertungen aus dem JMStV (Länder) ins Ju- Quelle: IEF-Studie „Fairplay in der digitalen Welt“, September 2016 gendschutzgesetz (JuSchG) geschaffen hat. Danach sollen die Alterseinstufungen der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) nach einer Prüfung durch die Kommis- Der von der EU-Kommission im Mai 2016 vorgelegte sion für Jugendmedienschutz (KJM) auch für die Träger- Richtlinienentwurf schlägt unter anderem in den Berei- medien gelten (JuSchG / Freiwillige Selb­ stkontrolle der chen Werberegulierung, Jugendschutz und Förderung Filmwirtschaft [FSK]), so dass Doppelprüfungen und das europäischer Werke Änderungen vor. Zudem werden Risiko verschiedener Bewertungen ein und des­selben auch erstmals Video-Sharing-Plattformen im begrenz- Inhalts künftig entfallen. Die JuSchG-No­ velle wurde tem Umfang in den Anwendungsbereich einbezogen. So vom Bund im Juni 2016 angekündigt, aber bislang wur- sollen für diese künftig Mindeststandards im Bereich de kein Referentenentwurf vorgelegt. Der Bund sieht Jugendschutz und Schutz der Menschenwürde gelten. zwar einheitliche Jugendschutzregelungen als erfor- Insbesondere die im Kommissionsvorschlag ­angelegte derlich an. Über die verfassungsrechtliche Möglichk­ eit, Flexibilisierung der linearen Werbebestimmungen be- den Jugendschutz im Rundfunk in ein solches System wertet der VPRT als wichtigen Schritt in die rich­ tige einzubeziehen, besteht zwischen Bund und Ländern Richtung. Jedoch blieb der Entwurf bezogen auf die aber nach wie vor kein Einvernehmen. vollständige Konvergenzerwartung von Rundfunk- und Abrufangeboten zurück. Nach wie vor soll zwischen AVMD-Richtline linear und nonlinear unterschieden und abgestuft Ein für die deutsche und europäische Medienwirtschaft ­reguliert werden. So wurde das Deregulierungspotenzial maßgeblicher Gesetzesrahmen ist die EU-Richtlinie über nicht voll ausgeschöpft bzw. die Rückführung der Vor- audiovisuelle Mediendienste. Die Richtlinie setzt unter gaben auf Mindeststandards verpasst. Neben der fort- anderem die rechtlichen Grenzen für die Refinanzierung bestehenden TV-Werberegulierung betrifft dies auch die von audiovisuellen Mediendiensten mit redaktioneller Beibehaltung und Ausweitung starrer Quotenregelun- Verantwortung (Werbebestimmungen) und enthält Vor- gen zur vermeintlichen Förderung europäischer Werke, gaben hinsichtlich der inhaltlichen Gestaltung entspre- die nun auch auf On-Demand-Dienste erstreckt werden chender Angebote (Jugendschutz, Barrierefreiheit). Im soll. Darüber hinaus wurde in den ersten Verhandlungs- Rahmen ihrer Strategie für ­einen digitalen Binnenmarkt monaten in Rat und Parlament der Ruf nach weiteren startete die ­EU-Kommission neben der Überarbeitung Auflagen (z. B. Beschränkungen der Lebensmittel- und des Urheberrechtes und des ­Telekommunikationspaketes Alkoholwerbung) bei gleichzeitiger Reduzierung der im Mai 2016 auch die ­Novellierung der AVMD-Richtlinie. ­Flexibilisierungsmöglichkeiten laut. Der ­Verband hat Erklärtes Ziel der Revision ist es, gerechtere Rahmen- die europäischen Institutionen aufgerufen, im wei- bedingungen für alle Akteure zu schaffen, Jugendliche teren Beratungs- und Abstimmungsprozess in ihren auch auf Video-Sharing­ -Plattformen besser zu schützen ­Bemühungen, vergleichbare und liberale Wettbewerbs­ und die Aufstachelung zum Hass wirkungsvoller zu be- bedingungen für alle Angebotsformen zu schaffen, nicht kämpfen. nachzulassen. Nur faire Rahmenbedingungen sichern die Zukunft audiovisueller Inhalte im Binnenmarkt und Vor dem Beginn des europäischen Novellierungsprozes- internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die AVMD-Richt­ ses erarbeitete in der Bund-Länder-Kommission eine linie wird voraussichtlich nicht vor 2018 verabschiedet Arbeitsgruppe die Position Deutschlands. Der VPRT hat- werden. te schon frühzeitig an Bund und Länder appelliert, sich für eine umfassende Modernisierung und Liberalisie- rung der Richtlinie im Zeichen der Medienkonvergenz www.vprt.de/aufsicht_und_regulierung

9 Medienpolitik 2017plus

Wettbewerb ermöglichen – Vielfalt für Audio und Video.

2017 stehen wichtige Wahlen an. Der VPRT hat aus diesem Anlass die aus seiner Sicht zentralen medienpoli- tischen Handlungsfelder aktuell und komprimiert im Leitpapier „Medienpolitik 2017plus“ zusammengefasst.

Die audiovisuellen Medien in Deutschland …

stehen für …

ein freies, unabhängiges und vielfältiges Medien- Radio und Fernsehen sind nicht nur die beliebtes- angebot online und offline, vor Ort, lokal und ten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen und regional. die mit Abstand meistgenutzten Medien, sie sind einen wichtigen Beitrag zur Volkswirtschaft und vor allem ein enormer Faktor für den Wirtschafts- Gesellschaft. standort. Private Radio- und Fernsehunterneh- men stehen für ein Umsatzvolumen von über 10 kreative Innovationen und neue Angebote. Milliarden Euro, bei Einbeziehung der vor- und tagesaktuelle, verständliche Informationen und nachgelagerten Stufen sogar für ein Vielfaches beste Unterhaltung für die gesamte Bevölkerung. dessen. Sie sind dabei schon lange nicht mehr aus- redaktionelle Verantwortung sowie die Achtung schließlich Fernsehen und Radio im „klassischen“ der Grundwerte und des Jugendschutzes. Sinne, sondern Video und Audio auf allen Kanä- len, linear oder auf Abruf. Damit die Unternehmen bedürfen … ihren Beitrag zur Medien- und Meinungsvielfalt in einer konvergenten und globalen Medienrealität keiner staatlichen Subventionen, sondern fairer erfolgreich leisten können, müssen die regulato- Rahmenbedingungen, die nicht dem Stand der rischen Rahmenbedingungen zeitgemäß gestaltet Technik und des Angebots hinterherhinken und und der dynamischen Marktentwicklung gerecht Angebots- und Anbietervielfalt langfristig sichern. werden. Gleichzeitig muss die Wettbewerbsfähig- gleicher Chancen und Ausgangsbedingungen wie keit der Unternehmen im internationalen Umfeld ihre internationalen Konkurrenten. hergestellt werden, so dass volkswirtschaftliche eines neuen Ansatzes in der Medien- und Wirt- Wohlfahrtseffekte in Deutschland und Europa re- schaftspolitik, der weg vom Klein-Klein die Wett- alisiert werden können. Für die Agenda Medien- bewerbsverhältnisse im Blick behält und eine politik 2017plus sind daher neben der klassischen aktive, gestaltende Rolle einnimmt. Medienpolitik auch Wirtschafts-, Infrastruktur-, eines strukturierten Neustarts für das duale Digital- oder Steuerpolitik höchst relevant. Mediensystem, um von den beitragsfinanzierten Angeboten nicht noch weiter erdrückt zu werden. Das vollständige Leitpapier finden Sie auf der VPRT-Homepage unter: der Wahlfreiheit für alle Arten von Geschäfts- www.vprt.de/vprt_medienpolitik_2017plus modellen: werbefinanziert, gegen Entgelt, im Abo oder Einzelabruf. Legale Produkte müssen auch legal beworben werden dürfen. eines angemessenen Schutzes ihrer Audio- und Videoinhalte vor digitalem Diebstahl, um den letzten verbliebenen „Rohstoff“ des geistigen Eigentums im konvergenten Umfeld zu erhalten.

10 MEDIENORDNUNG Duales Rundfunksystem

Erneut keine Entscheidung über Werbereduzierung bei ARD und ZDF Debatte und Startschuss für die Reform von Struktur und Auftrag

Im Jahr 2016 haben die Länder grundlegende Reform- zu 75 Minuten werktäglich im Jahresdurchschnitt und vorhaben für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk an- auf zwei Hörfunkprogramme beschränkt. Ab 1. Januar gestoßen. Dies geht vor allem auf den 20. KEF-Bericht 2019 soll Werbung nur noch im Umfang von bis zu 60 zurück, den die Kommission zur Ermittlung des Finanz- Minuten werktäglich im Monatsdurchschnitt in einem bedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) im Februar 2016 Radioprogramm zulässig sein. Nordrhein-Westfalen be- der Rundfunkkommission präsentierte. Neben dem Vor- kräftigt auch nach dem Oktober-Beschluss der Minis­ schlag, den Beitragssatz ab 2017 von 17,50 Euro mo- terpräsidentenkonferenz, sich für einen werbefreien natlich auf 17,20 Euro zu senken, prognostizierte die öffentlich-rechtlichen Rundfunk einsetzen zu wollen. KEF die finanzielle Zukunft der Anstalten über 2020 Das Thema soll Bestandteil der AG Auftrag und Struktur­ hinaus. Sollte es bei der derzeitigen Ausgabensituation optimierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sein. der Anstalten bleiben, muss aus Sicht der KEF der mo- natliche Rundfunkbeitrag ab 2021 um monatlich 1,10 Euro steigen. Das Ziel der Länder, Beitragsstabilität zu Dr. Nina Gerhardt wahren, wäre hinfällig. Angesichts der KEF-Prognose RTL Radio Deutschland GmbH reagierten die Länder im Juni 2016 mit der Einset- zung der Arbeitsgruppe „Auftrag und Strukturoptimie- In Zeiten des digitalen rung der Rundfunkanstalten“. Sie beschlossen auf der Ministerpräsidentenkonferenz im Oktober 2016, den Wandels setzt nicht nur der monatlichen Rundfunkbeitrag bei 17,50 Euro zu belas- intensive Wettbewerb mit sen. Dadurch entstehende Mehrerträge (542 Millionen der ARD, sondern zuneh- Euro) sollen von ARD, ZDF und Deutschlandradio in eine mend das Agieren von Rücklage eingestellt und für etwaige Mehrbedarfe in der Technologieunternehmen das Privatradio unter Beitragsperiode 2021 bis 2024 verwendet werden. Im Druck. Es braucht daher eine Fortentwicklung der Gegenzug erwarten die Länder von den Anstalten struk- Rundfunkgesetzgebung und gleichzeitig die Sicher- turelle Anpassungen, um die Beitragsstabilität langfristig stellung von fairen Rahmenbedingungen außerhalb zu sichern. Einen Beschluss über die vom VPRT gefor- der klassischen Radioregulierung. derte Werbefreiheit des öffentlich-rechtlichen Rund- funks vertagten die Länder erneut. Das Thema Werbung soll zu einem noch nicht definierten Zeitpunkt in der Einsetzung der AG Auftrag und Strukturoptimierung des Rundfunkkommission der Länder beraten werden. öffentlich-rechtlichen Rundfunks Trotz Kritik an der ausgebliebenen Werbereduzierung Werbereduzierung nach NDR-Modell hat der VPRT den Willen der Länder anerkannt, mit ihren Der VPRT kommentierte die wiederholt verschobene Vorgaben zur Strukturveränderung beitragen zu wollen. Entscheidung dahingehend, dass der Beitragsüberschuss Der VPRT setzt in die neu eingerichtete Arbeitsgemein- für eine Reduzierung von Werbung und Sponsoring im schaft der Länder „Auftrag und Strukturoptimierung der öffentlich-rechtlichen Rundfunk (Radio [NDR-Modell] / öffentlich-rechtlichen Anstalten“ hohe Erwartungen. TV [Abschaffung, zumindest Halbierung]) genutzt wer- Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, zu untersuchen, wie den muss. Aus seiner Sicht wird es nicht funktionieren, der öffentlich-rechtliche Rundfunk ab 2020 aufgestellt das Thema der Werbereduzierung an die beitragsfinan- sein muss. Insbesondere im Bereich der Radio- und On- zierten Anstalten zur Lösung zu delegieren. Es bedarf lineangebote definieren ARD und ZDF die Expansion einer gesetzlichen Regelung, wofür es im Länderkreis ­ihrer Angebote ohne politische Leitplanken zunehmend derzeit keine Mehrheit gibt. Noch bevor sich die Minis­ selbst und setzen damit private Angebote erheblich terpräsidentinnen und Ministerpräsidenten im Okto- unter Wettbewerbsdruck. Der Abbau von Doppelstruk- ber 2016 gegen die Werbefreiheit entschieden, hatte turen sowie die Konzentration der Aktivitäten auf den das Land Nordrhein-Westfalen bereits einen Schritt Grundversorgungsauftrag durch die Reduzierung von für mehr Marktbalance vollzogen. Im Januar 2016 kommerziellen Inhalten sollten daher ganz oben auf der beschloss der NRW-Landtag, eine schrittweise Werbe­ Agenda stehen. Der VPRT hat sich in den vergangenen reduzierung im WDR-Hörfunk einzuführen. Die Abge- Jahren in vielfältiger Weise für eine Konkretisierung ordneten setzten damit erstmals das politische Ziel des des Programmauftrages der Rundfunkanstalten und VPRT um, in allen Bundesländern für den ARD-Hörfunk mehr Transparenz eingesetzt, um eine höhere Balance das NDR-Modell einzuführen. Demnach ist ab 1. Januar im dualen Rundfunksystem zu erreichen. Bis zum Sep- 2017 die Werbung im WDR-Hörfunk zunächst auf bis tember 2017 sollen ARD, ZDF und Deutschlandfunk auf

11 MEDIENORDNUNG | Duales Rundfunksystem

Wunsch der Ministerpräsidenten konkrete Vorschläge ner wettbewerbsrechtlichen Schranken vernachlässigt zur Strukturreform unterbreiten. wird. In dieselbe Richtung geht das vom ZDF beauf- Die Länder nutzten die anstehende 9. Novelle des tragte Gutachten „Legitimation und Auftrag des öffent- ­Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) lich-rechtlichen Fernsehens in Zeiten der Cloud“. Der dafür, den Rundfunkanstalten eine Befreiung von kar- VPRT befindet sich mit anderen betroffenen Verbänden tellrechtlichen Schranken einzuräumen, um ihren Struk- in Gesprächen mit den Ländern. Er plädiert dafür, dass turreformen besser nachkommen zu können. Auch auf der Telemedienauftrag nicht losgelöst von Auftrag und Intervention des VPRT fanden die über den Bundesrat Struktur diskutiert werden kann. eingebrachten kartellrechtlichen Privilegierungen für die öffentlich-rechtlichen Sender jedoch keine Mehrheit im Bundestag. So konnte verhindert werden, dass sich Die Rundfunkanstalten werden 2017 bis 2020 die bestehende Schieflage im dualen Rundfunksystem voraussichtlich einen Ertragsüberschuss von rund zulasten der kommerziellen Anbieter weiter verschlech- 540 Millionen Euro erwirtschaften. tert. Die Länder überlegen nun alternativ, eine Betrau- Quelle: 20. KEF-Bericht, April 2016 ungsnorm für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Rundfunkstaatsvertrag zu implementieren. Drei-Stufen-Tests Ungeachtet der noch nicht beendeten Auftragsdebatte Karlheinz Hörhammer haben ARD und ZDF ihre Expansion im Onlinebereich ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG durch neue Drei-Stufen-Testverfahren 2016 fortgesetzt. Der VPRT hat in den Konsultationen zu Bremen NEXT, Ki- KA-Online, MDR-Online sowie zu BR.de und DasErste.de Wenn die Politik das auf die Gefahren für kommerzielle Anbieter hingewiesen. von ihr geschaffene duale Rundfunksystem erhalten Digitalradio und UKW-Expansion möchte, muss sie aktiv die Die lebhaft in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ge- privaten Anbieter im digi- führte Debatte zur Zukunft des Radios (siehe auch Seite talen Transformationsprozess unterstützen! Die 15, 16) zeigte deutlich, welch konträre Positionen die Schlechterstellung der privaten Anbieter gegenüber privaten und öffentlich-rechtlichen Radioveranstalter den öffentlich-rechtlichen Mitbewerbern durch bei der Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks ein- eine einseitige Förderung mit öffentlichen Mitteln nehmen. ARD und Deutschlandradio sehen sich durch muss in 2017 beendet werden. Wer ein duales die KEF-Entscheidung, die aktuellen Ausgaben für den Rundfunksystem auch in Zukunft in Deutschland digitalen Hörfunk künftig nahezu verdoppeln zu dürfen, erhalten möchte, muss dafür sorgen, dass auch gestärkt (2013 bis 2016 = 79,8 Mio. EUR, 2017 bis 2020 beide Systeme Mittel für den digitalen Transforma- = 153,0 Mio. EUR). Sie forcieren den DAB+-Ausbau inklu- tionsprozess zur Verfügung gestellt bekommen. sive des Starts neuer DAB+-Programme, wie „NDR Plus“ und „MDR Schlagerwelt“. Gleichzeitig statten sie entge- gen der Rechtslage im Rundfunkstaatsvertrag originäre Parallele Arbeit der AG Telemedienauftrag Digitalprogramme wie zum Beispiel Bremen NEXT mit Parallel zur AG Auftrag und Strukturoptimierung hat be- UKW-Frequenzen aus. Für die privaten Radiosender reits seit ein paar Monaten die AG Telemedienauftrag muss UKW als wesentliche Refinanzierungsgrundlage der Länder unter Federführung von Sachsen-Anhalt und für Investitionen in die Digitalisierung gesichert ihre Arbeit aufgenommen. Sie stellte im Herbst 2016 bleiben. Der VPRT hat 2016 den Dialog mit der ARD mögliche Änderungen des Rundfunkstaatsvertrages zur und die Gespräche im Digitalradio-Board des Bundes- Ausdehnung des öffentlich-rechtlichen Telemedienauf- verkehrsministeriums fortgesetzt, um zukunftsfähige trags (u. a. längere Verweildauerfristen, Verfügbarkeit Lösungen für den privaten Markt zu erarbeiten (siehe von fiktionalen Lizenzproduktionen) vor. Nach der auch Seite 15). Denkbare Maßnahmen sind die Etablie- rundfunkstaatsvertraglichen Ermächtigung des ­Jungen rung von Multichip-Lösungen in Empfangsgeräten, damit Angebots „funk“ bestätigt sich die Befürchtung des diese nicht nur auf DAB+ beschränkt sind, sowie solide VPRT, dass dieses als Blaupause für eine Erweiterung Förderins­ trumente für private Radioveranstalter. des gesamten Telemedienauftrags herangezogen und der VPRT-Beihilf­ ekompromiss aus 2007 inklusive sei- www.vprt.de/duale_medienordnung

12 VPRT auf ANGA COM Medienforum NRW 2016

„Kabel-Agenda 2018: Analogabschaltung und HD-Everywhere?“

Das Kabel ist der letzte Fernseh-Übertragungsweg, der noch nicht komplett digitalisiert ist. Wie die voll- ständige TV-Digitalisierung am interessengerechtes- ten erreicht werden kann, wurde am Eröffnungstag von ANGA COM und Medienforum NRW 2016 auf dem Panel von VPRT, ANGA COM und Deutsche TV-Plattform diskutiert. Zum Auftakt schilderte Günther Singer ­(LIWEST Kabelmedien), wie sich in Österreich Netzbetreiber und Aufsichtsgremien auf ein Abschaltszenario inklusive Kommunikationsstrategie verständigt haben. Darauffolgend bewerteten die Vertreter der TV-Sender und der Netzbetreiber die Situation in Deutschland. Dr. Michael Müller (ProSiebenSat.1) plädierte für die Nut- zung der Vorteile der Digitalisierung, wies aber auch auf die komplexe Situation mit der Wohnungswirtschaft hin. Stefan Liebig (VIACOM und Leiter des VPRT-Arbeitskreises Sparten- und Zielgruppensender) forderte insbe- sondere mit Blick auf die kleineren im analogen Kabel verbreiteten Sender die Bildung eines Runden Tisches, an dem alle maßgeblichen Protagonisten vertreten sein sollen. Dr. Annette Schumacher (Vodafone Kabel Deutsch- land) sagte, dass man in Deutschland noch „ein Stück weit vom Konsens entfernt“ und mit der Wohnungswirt- schaft eine Verständigung zu finden sei. Derzeit besitze der analoge Kabelmarkt zumindest noch eine nicht zu unterschätzende Größe, betonte Stefan Beberweil (Tele Columbus).

Der Direktor der Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA), Martin Heine, stellte in Aussicht, unter der Federführung der Landesmedienanstalten einen Runden Tisch ins Leben zu rufen, „um das Thema voranzubringen und einen Konsens zu erarbeiten“. Aus seiner Sicht gelte es, grundsätzlich die Anbieter- und Angebotsvielfalt zu wahren. Aber auch auf die Bedenken der Wohnungswirtschaft sollte eingegangen werden.

13 MEDIENORDNUNG Infrastrukturregulierung

Netztransformation bedarf eines geordneten Digitalisierungsprozesses

Der Prozess der Infrastrukturdigitalisierung verläuft zeptanz gewinnen, bleibt UKW mit Abstand die Nummer mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Während in Eins der Hörer und ist unverzichtbar für die Verbreitung einigen Netzen die analoge Nutzung nach wie vor eine privater Radioangebote. Der VPRT verfolgt das Ziel, dass wirtschaftlich relevante (Kabel), wenn nicht sogar eine sich die wirtschaftlichen Bedingungen der Radioveran- essentielle Rolle (UKW) spielt, vollziehen andere bereits stalter bei der Nutzung der UKW-Netze zum Beispiel den Schritt in die zweite Technikgeneration. Für die Mit- durch einen höheren Wettbewerb im Sendernetzbetrieb gliedsunternehmen des VPRT kommt es darauf an, dass stetig verbessern. sich dies nicht nachteilig auf Reichweiten, Zugang und Auffindbarkeit auswirkt. Daher fordert der VPRT in der Dr. Holger Enßlin laufenden Novelle des TK-Paketes, zu der die EU-Kom- mission im September 2016 einen Kodex für die elek- Sky Deutschland GmbH tronische Kommunikation vorlegte, die enthaltenen Absicherungen für den Rundfunk im Bereich der Fre- Wir benötigen eine quenzverwaltung sowie der Must-Carry-Bestimmungen Plattformregulierung mit beizubehalten und – wo nötig – im Sinne von Auffind- Augenmaß: Die Ausdehnung barkeitsregelungen weiterzuentwickeln. der Plattformregulierung auf Benutzeroberflächen und die Terrestrik TV Bevorzugung von linearen Inhalten darf nicht zu 2016 begann in Deutschland der Wechsel von DVB-T auf DVB-T2 HD. Ende Mai 2016 stand in zwölf Ballungsräu- einer reinen Marktanteilssicherungsregulierung men die terrestrische HD-Ausstrahlung von vorerst sechs zulasten innovativer Geschäftsmodelle werden. TV-Programmen an. Der Start des DVB-T2 HD-Regelbe- triebs erfolgte Ende März 2017 mit bis zu 40 HDTV-Pro- grammen. Der VPRT ist an dem von den Medienanstalten Der VPRT hat die 2012 mit der Änderung des Telekom- geleiteten Runden Tisch zum DVB-T2-Umstieg als auch munikationsgesetzes in Gang gesetzte Liberalisierung am Projektbüro „DVB-T2 HD“ beteiligt, um die Interes- des Sendernetzbetriebes auch 2016 aktiv begleitet. Seit sen der privaten TV-Unternehmen, insbesondere der Jahresbeginn 2016 greift die Regulierung der Bundes- Sparten- und Zielgruppensender, bei der Einführung von netzagentur (BNetzA). Sie hat dazu geführt, dass neue DVB-T2 zu vertreten. Sendernetzbetreiber bereits zweistellige Marktanteile erringen konnten. Der Liberalisierungsprozess ist bei weitem noch nicht abgeschlossen. Dies verdeutlichte Rund 3,9 Millionen TV-Haushalte nutzen die vom Bundeskartellamt durchgeführte Prüfung der noch analoges Kabelfernsehen. Konditionen zur Mitbenutzung der Sendeanlagen der Quelle: Digitalisierungsbericht 2016, September 2016 Deutschen Funkturm GmbH. Der VPRT sprach sich vor- rangig dafür aus, dass der Anlagenbetreiber seine Gate- Der VPRT hat sich auf nationaler und EU-Ebene dafür keeper-Rolle nicht missbrauchen darf. Die BNetzA nahm eingesetzt, dass das UHF-Band weiterhin über einen ihrerseits den Ansatz wieder auf, bei der UKW-Endkun- möglichst langen Zeitraum für Rundfunkübertragungen denentgeltregulierung zu einer „ex post“-Missbrauchs- zur Verfügung steht, um Planungs- und Investitions­ kontrolle zurückzukehren. Für den neuen Markt der sicherheit zu gewährleisten. Die europäischen Institu- Antennen(mit)benutzung ist dagegen weiterhin eine tionen beschlossen im Mai 2016, dass die Frequenzen „ex ante“-Regulierung vorgesehen. im 700-MHz-Band künftig für Breitbanddienste umge- widmet werden dürfen. Die Kapazitäten im 400 bis 694 Im UKW-Sendernetzbetrieb steuerten neue MHz-Bereich sind aber mindestens bis 2030 primär für Wettbewerber bis Mitte 2016 ca. Rundfunkdienste beizubehalten. des Gesamtmarktvolumens bei. 15 %

Quelle: Bundesnetzagentur, Juli 2016 Terrestrik Radio „UKW für Radioverbreitung noch lange Zeit unverzicht- bar“ – mit dieser Überschrift haben die Medienanstalten Die Marktdaten des Webradiomonitors 2016, an dem in ihrem Digitalisierungsbericht 2016 den Abschnitt zur der VPRT aktiv mitgearbeitet hat, verdeutlichen die Nutzung von UKW betitelt. Auch wenn DAB+ und insbe- Relevanz digitaler Infrastrukturen für die Radioüber- sondere das Internetradio als Empfangsquellen an Ak- tragung, insbesondere des Internets. Die Ergebnisse be-

14 MEDIENORDNUNG | Infrastrukturregulierung

legen, dass sich die Digitalisierung des Hörfunks nicht punkt von analogen Kanalabschaltungen möglichst nah nur auf einen Übertragungsweg – DAB+ – beschränkt. an der vollständigen Analog-TV-Abschaltung liegen. Seit Die Hörer konsumieren Radio über verschiedene Kanä- geraumer Zeit macht sich der VPRT für ein einheitliches le. Diese Position hat der VPRT sowohl in Gesprächen Abschaltdatum zum Jahresende 2018 stark. Zudem ist mit den Ländern und der ARD, in öffentlichen Debatten für die betroffenen TV-Sender frühzeitige Transparenz (FAZ) als auch im Digital­radio-Board des Bundesministe- und ein bestmöglicher Lastenausgleich bei der Vertei- riums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVi) ein- lung von Reichweitenverlusten herzustellen. gebracht. Aus letzterem ist der VPRT im Februar 2017 ausgetreten. Der VPRT sah bis zuletzt trotz einiger Kor- rekturen in der sogenannte Roadmap für den Übergang Susanne Aigner-Drews in die digitale Radiozukunft kein interessengerechtes Discovery Communications und marktgerechtes Migrationsszenario abgebildet. Die Deutschland GmbH & Co. KG Privatradios kritisierten unter anderem die Maßnahme, von öffentlich-rechtlichen Anstalten nicht mehr genutzte 2017 wird ein entschei- UKW-Frequenzen größtenteils brachliegen zu lassen dendes Jahr für die Privaten: und keiner neuen Verwendung durch private ­Radios Mit der neuen AVMD-Richt- zuzuführen. Darüber hinaus sah der VPRT den Vor- linie und der Umsetzung der schlag einer „Smart-Radio“-Regelung als problematisch Arbeit der Bund-­Länder- an, der mobile Geräte wie Smartphones ausklammert. Kommission zur Medienkonvergenz wird der Nachdem das BMVI nun den Entwurf des Aktionsplans Markt neu geordnet. Im Ergebnis muss hier eine zur weiteren Beratung an die Länder übergeben hat, zeitgemäße und faire Regulierung mit gleichen wird der VPRT mit diesen seine Gespräche fortsetzen Chancen für alle stehen. (siehe auch Seite 9, 10 und 15, 16).

Gleichzeitig setzt sich der VPRT dafür ein, dass im di- Dr. Torsten Rossmann gitalisierten Kabel die UKW-Verbreitung der Radiopro- WeltN24 GmbH gramme erhalten bleibt. Kabel gehört neben UKW und Internet zu den wichtigsten Übertragungswegen für das Radio und rangiert somit in der Nutzung auf „Platz 3“ Wir brauchen eine leben- noch vor DAB+. dige, vielfältige und unab- hängige Medienlandschaft. Breitband Insbesondere TV-Sender mit Um im offenen Internet in Zukunft einen diskriminie- gesellschaftlich relevanten rungsfreien Zugang zum Kunden zu erhalten, ist die Inhalten müssen auffindbar bleiben. Diskriminie- Netzneutralität eine elementare Voraussetzung zur rungsfreier Zugang zu den digitalen Plattformen ­Sicherung der Angebots- und Anbietervielfalt. 2016 und faire Refinanzierungschancen sind hierfür wurde die EU-Verordnung zur Schaffung eines europä- zwingende Voraussetzungen. ischen Binnenmarktes für elektronische Kommunikation (TSM-Paket) weiter konkretisiert. Das Gremium Europä- ischer Regulierungsstellen für elektronische Kommuni- Kabel kation (BEREC) erarbeitete Leitlinien zur Auslegung der Mit dem Claim „Ham’si Digital?“ haben 2016 Österreichs Transparenzanforderungen und Vorgaben zum angemes- Kabelgesellschaften ihre Kunden auf die Abschaltung senen Verkehrsmanagement sowie bezüglich der Be- des analogen TV-Signals zum Jahresende aufmerksam wertung von Zero-Rating-Modellen und Spezialdiensten. gemacht. In Deutschland nimmt die TV-Digitalisierung Der VPRT hatte in seiner Position dafür plädiert, die des Kabels ebenfalls Fahrt auf. Auf mehrfache Bitte des Netzneutralität nicht durch Ausnahmeregelungen und VPRT haben die Medienanstalten einen Runden Tisch uneinheitliche Auslegungen bei Zero-Rating, Verkehrs­ der betroffenen Branchenbeteiligten einberufen, der ein management und Spezialdiensten auszuhebeln. geordnetes Umstiegsszenario erarbeiten soll. Der VPRT lehnt sukzessive Abschmelzungen im analogen Kabel zur Realisierung der Digitalisierung ab, um drohende Reich- weitenverluste zu vermeiden. Vielmehr sollte der Zeit- www.vprt.de/aufsicht_und_regulierung

15 VPRT auf der MEDIA CONNVENTION 2016

„Radio in Bewegung. Auf allen Wegen.“

Radio wird sichtbarer, interaktiver und p­ ersonalisierter. Zu diesem Fazit gelangen die Branchenexperten des Pa- nels „Radio in Bewegung. Auf allen Wegen.“, welches die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) gemeinsam mit dem VPRT auf der Berliner MEDIA CONVENTION 2016 veranstaltete. Anhand dreier Beispiele wurden Strategien vorgestellt, wie Radio die Onlinemedien für seine Verbreitung und Hörerbindung nutzt.

Roger Hofmann (HIT RADIO FFH) stellte den Radioplayer Deutschland vor – eine App, über die private und öffentlich-rechtliche Radioprogramme gebündelt online hörbar sind. Neben aktuellen Neuerungen wie die ­RadioDNS-Bündelung für Autohersteller oder die hybride DAB+-Synchronisationsfunktion, hob er vor allem den engen Austausch mit der Online-Community hervor, der zu Innovationen und Verbesserungen beim Radioplayer geführt hat.

Markus Waldhauser vom Deutschlandradio präsentierte das seit zwei Jahren bestehende Digital Lab, welches neue Online-Audiodienste entwickelt. Der Entwicklungsfokus liegt insbesondere in einer stärkeren Visualisie- rung des Hörfunks. In Planung ist zudem eine neue Deutschlandradio--App.

Der Redaktionsleiter des Berliner Radiosenders JAM FM, Daniel Zoll, schilderte aus seinem Redaktionsalltag, wie ausgewählte Social-Media-Plattformen genutzt werden, um das Programmerlebnis für die Hörer über diese Kanäle zu verlängern und eine noch stärkere persönliche Interaktion zwischen Programm und Publikum her- stellen zu können.

16 MEDIENORDNUNG Radioregulierung

Digitalisierung darf Ungleichgewicht im dualen Hörfunksystem nicht verschärfen – Runder Tisch zur Zukunft des Radios notwendig

Digitalradio „Die Top 7 zur Transformation der Hörfunkverbreitung Am 13. April 2016 genehmigte die Kommission zur ins digitale Zeitalter“. Eines der Hauptanliegen des Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten VPRT-Fachbereichsvorstandes Radio und Audiodienste (KEF) der ARD und dem Deutschlandradio neuerlich ist die Wiederherstellung der Balance im dualen Hör- einen Millionenbetrag, um ihren DAB+-Ausbau fortset- funksystem. Der Eintritt in eine Migration von UKW zen zu können. Während die Rundfunkanstalten ihre zur digitalen Terrestrik ist erst anzudenken, wenn eine DAB+-Ausgaben nahezu verdoppeln dürfen (2013 bis nachgewiesene tatsächliche Nutzung eines Digitalstan- 2016 = 79,8 Mio. EUR, 2017 bis 2020 = 153,0 Mio. EUR) dards von 40 Prozent bei flächendeckendem und im und mit Umstiegsgesamtkosten von über 600 Millionen Verhältnis zu den ARD-Anstalten gleichberechtigtem Euro kalkulieren, fehlt den privaten Sendern ein trag- Netzausbau nach betriebswirtschaftlichen Gesichts- fähiges Geschäftsmodell, welches die Migrationskosten punkten erreicht wird. Konkrete Parameter für einen von derzeit geschätzten 50 Millionen Euro jährlich zu Umstieg sind ab 80 Prozent tatsächlicher Nutzung 100 Prozent abfangen würde. Jegliche Investitionen in denk­bar. DAB+ müssen derzeit aus dem Kerngeschäft UKW, dem nach wie vor mit Abstand meistgenutzten Radioemp- fangsweg, finanziert werden. Daher steht der VPRT Kai Fischer Migrationsszenarien, welche UKW als wesentliche Re- Antenne Niedersachsen GmbH & Co. KG finanzierungsgrundlage gefährden, kritisch gegenüber. Der Verband hat sich in Gesprächen mit der ARD, der 1. Auch mit Blick auf Hörfunk-AG der Länder, mit Vertretern der EU-Kommis- die Digitalisierung ist die sion sowie innerhalb des Digitalradio-Boards des Bun- Politik gefordert, den für desministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur die Privaten bedrohlichen (BMVi) für die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Fehlentwicklungen im dualen Rahmenbedingungen der Privatradios ausgesprochen. System entgegenzuwirken. 2. Radio muss auf alle mobilen Endgeräte gebracht und auffindbar gemacht werden. Es muss Must- der deutschen Bevölkerung hören 94,1 % Carry/Must-be-found-Regelungen für digitale Radio über UKW. Plattformen geben. Quelle: Digitalisierungsbericht 2016, September 2016 3. Keine weiteren Werbebeschränkungen oder -verbote. Um die Chancen der Digitalisierung nut- Debatte zur Zukunft des Radios – VPRT-Positionspapier zen zu können, müssen Adressierung und Persona- „Transformation der Hörfunkverbreitung“ lisierung möglich sein. Knapp eine Woche nach der KEF-Entscheidung ent- brannte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine Debatte zur Zukunft des Radios. In zahlreichen Beiträ- Wenn die aktuelle terrestrische Hörfunkvielfalt auch in gen legten Vertreter des VPRT dar, dass die Herausfor- Zukunft bestehen soll, bedarf es Maßnahmen, die die derungen der Radiodigitalisierung weit über die ­digitale ökonomischen Mehrbelastungen der privaten Sender Terrestrik hinausgehen. DAB+ ist nur einer von vielen kompensieren, zum Beispiel durch die Einrichtung eines digitalen Übertragungswegen – dafür aber einer der Digitalisierungsfonds von Bund und Ländern aus den kostenintensivsten. Neben der Terrestrik etabliert sich Erlösen der Digitalen Dividende II, einer technischen die (mobile) IP-Verbreitung stärker als Empfangsweg, Infrastrukturförderung durch die Medienanstalten, ei- Werbemärkte und Programmvermarktung fragmentie- ner kostenlosen Aufschaltung auf öffentlich-rechtlich ren sich, intermediäre Angebote gewinnen an ­Einfluss finanzierten Multiplexen oder besonderer Preismodelle bei der Auffindbarkeit und die trimediale Ausrichtung der Netzbetreiber (analog des Vorgehens bei der Digi- der ARD-Radioangebote stellt einen erheblichen struk- talisierung von Kabel und Satellit im TV). turellen Vorteil gegenüber den privaten Radiounter- Zudem sollte der Ausbau von DAB+ nicht zu einer Ver- nehmen dar. mehrung von Programmen bei der ARD oder zu Fre- quenzverschiebungen und -umwidmungen führen. Viele der in der FAZ-Debatte vorgetragenen Argumen- Schließlich müssen private Radioangebote auf digitalen te sowie konkrete politische Forderungen fanden im Plattformen und Endgeräten zugänglich und auffindbar November 2016 Eingang in das VPRT-Positionspapier sein.

17 MEDIENORDNUNG | Radioregulierung

Wettbewerb im Sendernetzbetrieb erlaubt (siehe Seite 9, 10). Die Ministerpräsidenten ver- UKW ist weiterhin der vom Hörer mit weitem Ab- tagten im Oktober 2016 erneut eine Entscheidung über stand bevorzugte Radioübertragungsweg. Der VPRT die Werbereduzierung im Fernsehen und Radio. setzt sich dafür ein, dass sich zum Beispiel durch mehr Wettbewerb im Sendernetzbetrieb die wirtschaftlichen Bedingungen der Privatradios bei der Nutzung der Marco Maier ­UKW-Netze­ verbessern. ANTENNE THÜRINGEN GmbH & Co. KG Der Verband hat daher die Verfahren der Bundesnetz- agentur (BNetzA) und des Bundeskartellamtes zu den Entgelten beziehungsweise zum Preismodell des Sen- Es bleibt Aufgabe der demastbetreibers Deutschen Funkturm GmbH intensiv Politik, den Rahmen für begleitet und sich mit Stellungnahmen und Teilnahmen fairen Wettbewerb zwi- an Anhörungen eingebracht (siehe Seite 12, 13). schen öffentlich-rechtlichem und privatem Hörfunk zu schaffen. Die einseitige Subventionierung digitaler Hans-Dieter Hillmoth Infrastruktur schafft eine gefährliche Schieflage für das duale Rundfunksystem. Radio/Tele FFH GmbH & Co. Betriebs-KG

Radio ist in den Funk­ Association of European Radios häusern längst digital und Über seine Mitgliedschaft im europäischen Dachver- der Hörer hat die Wahl band, der Association of European Radios (AER), hat zwischen allen digitalen und der VPRT auch 2016 viele Themen betreut und mitge- analogen Empfangswegen. staltet. Der AER war vor allem in den Bereichen eu- Wir Privaten müssen das alles aus eigener Tasche ropäisches Urheberrecht, Werbekennzeichnungen und finanzieren. Deshalb hat der Radiovorstand die ­Werbeverbote, Frequenzpolitik und Netzneutralität TOP 7 formuliert, die die Finanzübermacht der aktiv, um Einschränkungen zuungunsten der Radio­ ARD ein wenig kompensieren könnte: Vollfinanzie- branche abzuwenden. Der AER hat seine Positionen auf rung für einen DAB+-Umstieg, Erhalt der lokalen vielen internationalen Plattformen präsentiert, unter und regionalen Vielfalt in den Ländern, (endlich!) anderem bei den Radiodays Europe. Trotz divergenter Positionen der AER-Mitglieder zum eine Korrektur der Frequenz- und Vergabepolitik Prozess der Einführung von DAB+ besteht Einigkeit, pro Private und einen eigenen Radiostaatsvertrag. dass Radio auf allen Plattformen stattfinden und ein Damit die Bedeutung von Radio für die Bürger und EU-weites Abschaltdatum von UKW verhindert werden auch die gemeinsame Zukunft präziser formuliert muss. werden kann.

Der AER hatte zudem die European Broadcasting Union (EBU) erfolgreich bei ihrer Bewerbung um die Top-Le- Werbereduzierung nach NDR-Modell vel-Domain (TLD) „.radio“ unterstützt. 2016 entschied Im Laufe des Jahres 2016 hat der VPRT immer wie- die Internet Corporation for Assigned Names & Num- der seine Forderung nach Implementierung des NDR-­ bers (ICANN), dass künftig die EBU die TLD verwalten Modells (werktäglich sendegebietsbezogen maximal darf. Die EBU baut mit ihren bisherigen Unterstützern 60 Minuten Werbung in jeweils nur einem Hörfunk- eine Körperschaft zur Verwaltung der Top-Level-Do- programm) platziert. Im Zuge der Novellierung des main auf, welche ab Anfang 2017 die Vergabe der WDR-Gesetzes konnte der Verband einen ersten wich- Top-Level-Domain „radio“ vornimmt. Der AER-­Director tigen Erfolg erzielen. Anfang 2016 beschloss der Land- Regulatory Affairs, Vincent Sneed, ist künftig Vice tag NRW, dass ab dem 1. Januar 2017 im Hörfunk des ­President des beratenden Organs, des World .radio WDR Werbung in bis zu zwei Hörfunkprogrammen im ­Advisory Board (WRAB) (siehe auch Seite 59). Umfang von insgesamt bis zu 75 Minuten werktäglich im Jahresdurchschnitt zulässig ist. Ab dem 1. Januar 2019 ist Werbung nur noch bis zu 60 Minuten werktäg- lich im Monatsdurchschnitt in einem Hörfunkprogramm www.vprt.de/aufsicht_und_regulierung

18 VPRT auf den Medientagen München 2016

„Die Radio-Agenda: Future Proof – Was macht Radio zukunftsfest?“

Das VPRT-Radiopanel auf den 30. Medientagen München ging der Frage nach, wie künftig die medienrechtlichen Rahmenbedingungen für das Radio gestaltet sein sollen. Der VPRT-Fachbereichsvorsitzende Klaus Schunk wies einleitend darauf hin, dass der Wettbewerb zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern gleiche Ausgangsbedingungen für die digitale Transformation braucht. Angesichts eines 600 Millionen Euro hohen DAB+-Etats für die ARD-Radios und gleichzeitig fehlender Förderung für die Privatradios ist diese Balance nicht gegeben.

In ihren Impulsvorträgen zeigten Leena Puntila (Bauer Media Finnland), Dr. Ulrich Liebenow (MDR) und Albert Malli (ORF), dass die Zukunft des Radios aus einer Kombination von Broadcast und Internet besteht und sich Radio nicht auf einen Verbreitungsweg beschränken kann. Albert Malli betonte zudem, dass DAB+ sich nur dann durchsetzen kann, wenn für alle Marktteilnehmer eine Chance auf Refinanzierung besteht.

In der von Michael Hanfeld (FAZ) moderierten Diskussionsrunde appellierte Siegfried Schneider (DLM, BLM) an die privaten Radioanbieter, bei DAB+ mitzugehen, um nicht den Anschluss an die Zukunft zu verlieren. Markus Blume (MdL, CSU) plädierte wiederum für den Erhalt der Angebotsvielfalt. Er sicherte zu, sich für die Bereitstellung der notwendigen DAB+-Mittel einsetzen zu wollen. Der Medienwissenschaftler Prof. Hermann Rotermund warnte davor, sich nur auf DAB+ zu fokussieren, da es in Deutschland bereits andere Wege der digitalen Verbreitung gibt. Einigkeit bestand, dass die Programmvielfalt der Radiobranche gerade im Hinblick auf neue Player, wie Spotify, zu erhalten ist (siehe auch Seite 21, 46).

19 „VPRT-Workshop zum Urheber- und Urhebervertragsrecht“

Regulierungsvorhaben in Deutschland und Europa

PAUSCHALHONORAR URHEBERVERTRAGSRECHT BESTSELLER RUNDFUNKFREIHEIT GVL ESCALATOR VERBREITUNGSGEBIET

PANORAMAFREIHEIT

PERSÖNLICHKEITSRECHT

VERWERTUNGSGEWINN GEMA LEISTUNGSSCHUTZRECHT SCHLICHTUNGSVERFAHREN AUSKUNFTSANSPRUCH FILMAUSSCHNITTE GEMEINSAME VERGÜTUNGSREGEL ZITATRECHT VPRT VERWERTUNGSGESELLSCHAFTSGESETZGARANTIESUMMEN PRIVATER RUNDFUNK URHEBERRECHTBUY-OUT-HONORARE SONDERVERGÜTUNG PRODUKTION VERWERTUNGSGESELLSCHAFT PORTABILITÄT VERGÜTUNG MARKTBEOBACHTUNGSPFLICHT ANGEMESSENE VERGÜTUNG ANGEMESSENE RECHT AM EIGENEN BILD

NEBENRECHTE

UNTERLIZENZVERTRÄGE LIZENZ

GESTATTUNG

WIEDERHOLUNGSVERGÜTUNGEN COPYRIGHT

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Vorschläge der EU-Kommission zur Reform des Urheberrechts und der anhaltenden nationalen Debatte zur Gestaltung des Urhebervertragsrechtes richtete der VPRT im Juli 2016 einen Mitglieder-Workshop zum Urheber- und Urhebervertragsrecht aus. Jürgen Hofmann (VPRT, Referent Recht/Rechtsanwalt) gab eine Einführung in den Status quo der gesetzlichen Regelungen zum Urheberver- tragsrecht und der Rechtsprechung zu Fragen der Auskunft und der angemessenen Vergütung. Der Refe- renten- und Regierungsentwurf wurde im Detail erörtert und die aus Sicht der Sendeunternehmen besonders relevanten Änderungen (u. a. Auskunft, Mehrfachvergütung) intensiv diskutiert. Im Anschluss gab Dr. Martin von Albrecht (K&L Gates, Rechtsanwalt) einen Überblick über die bestehenden Gesamtverträge des VPRT mit der GEMA und GVL und den Stand der derzeit laufenden Vertragsverhandlungen.

Julia Maier-Hauff (VPRT, Senior Counsel European Affairs) fasste die Überlegungen und Maßnahmen der EU-Kommission zur Schaffung eines digitalen Binnenmarktes zusammen. Hierzu zählen die Portabilitätsver- ordnung, die beabsichtigte Anpassung der Satelliten- und Kabelrichtlinie und die Verordnung gegen unge- rechtfertigtes Geoblocking. Abschließend gaben Julia Maier-Hauff und Jürgen Hofmann einen Ausblick zu den sonstigen auf europäischer Ebene für den Herbst 2016 angekündigten Vorhaben, insbesondere zur Anpassung der Schrankenbestimmungen, zum Beispiel beim Zitatrecht, der Forschung und Bildung sowie der Panorama­ freiheit.

20 MEDIENORDNUNG Urheberrecht

Medienunternehmen könnten immense Mehrkosten durch Reformvorhaben drohen

Wie schon im Vorjahr prägten zwei wesentliche Reform- ist dem Trägerverein der 2016 neu geschaffenen Institu- projekte die Debatte um das deutsche und europäische tion zum Jahresende beigetreten. Urheberrecht. Während in Deutschland die Änderung des Urhebervertragsrechtes im Fokus stand, setzte sich Der Einsatz für einen besseren Schutz des Urheberrech- auf europäischer Ebene die Diskussion über die Grenzen tes im Internet erforderte auch 2016 wieder einen lan- von Territorialität und Portabilität fort, ergänzt um neue gen Atem und offenbarte, dass hier seitens der Politik Vorschläge zur Gestaltung des europäischen Binnen- „noch Luft nach oben“ besteht. Im Juli 2016 trat die marktes und eines weiter harmonisierten Urheberrech- ­Novellierung des Telemediengesetzes (TMG) in Kraft, tes. Auf die Unternehmen des privaten Rundfunks als welche die sogenannte Störerhaftung für Betreiber von Verwerter von Lizenzrechten könnten hohe zusätzliche, WLAN-Hot Spots lockerte. Nunmehr können sich Hot nur schwer refinanzierbare Verwaltungs- und Rechte- Spot-­Anbieter auf die Haftungsprivilegierungen des kosten zukommen, die sich zulasten von Programm- und Tele­mediengesetzes berufen, haften also nur noch in Produktionsinvestitionen auswirken könnten. ganz engen Grenzen. Der VPRT hatte die Gesetzesände- rung als Beschneidung eines wirksamen Mittels gegen Onlinepiraterie kritisiert. Ein Urteil des Europäischen Über 150 Milliarden Euro Gerichtshofes verneinte im Ergebnis zwar die Haftung beträgt der jährliche Umsatz der Kultur- und für WiFi-Betreiber, erlegte den Betroffenen aber strenge Kreativwirtschaft in Deutschland. Sicherungsanforderungen auf. in 2015, Quelle: Initiative Kultur- & Kreativwirtschaft der Bundesregierung, November 2016

Annette Kümmel Deutschland ProSiebenSat.1 Media SE Als der Bundestag Ende Dezember 2016 das neue Ur- hebervertragsrecht verabschiedete, war es fast genau ein Jahr her, dass das Bundesjustizministerium seinen Wir werden in 2017 noch umstrittenen Gesetzesentwurf vorgestellt hatte. Aus stärker daran arbeiten Sicht des VPRT hätte die unveränderte Umsetzung des müssen, dass Medienpolitik Referentenentwurfes zu einer nachhaltigen Beeinträch- in Deutschland als Wirt- tigung der deutschen Produktionslandschaft geführt. schaftspolitik verstanden Nach intensivem Dialog mit den politischen Institutionen wird. Es kann nicht sein, dass den Unternehmen, und den Vertretern der Urheber, zum Beispiel auch im die hier für Wachstum und Arbeitsplätze sorgen, Rahmen des Deutschen Kulturrates, führte die Bundesre- ein engeres Regulierungskorsett angelegt wird als gierung im März 2016 einen Kabinettsbeschluss herbei. Global Playern. Dieser entschärfte den Ministeriumsvorschlag in einer Vielzahl von Punkten und war Basis für den Beschluss des Bundestages. Im Vergleich zum Referentenentwurf räumt das neue Gesetz den für die Praxis äußerst re- Bei einem weiteren Projekt zur Pirateriebekämpfung, der levanten Pauschalvergütungen weiterhin deutlich mehr Selbstregulierungsinitiative zur Verhinderung von Wer- Spielraum ein. Zudem wurde der jährliche Auskunftsan- beschaltungen auf urheberrechtsverletzenden Seit­ en spruch gegenüber dem Vertragspartner begrenzt und um (ehemals Clearingstelle Onlinewerbung und Urheber- einen Ausschlusstatbestand bei „nachrangigen Werkbei- recht [COWU]) kam der von der Politik moderierte Dialog trägen“ sowie durch eine „Unverhältnismäßigkeitsklau- mit dem Bundeskartellamt mangels erfolgversprechen- sel“ ergänzt. Nicht verhindert werden konnte hingegen dem Ergebnis vorerst zum Erliegen. Dennoch hält der eine neue Pflicht für Verwerter in der Lizenzkette, unter VPRT an Instrumenten zum Urheberrechtsschutz, welche bestimmten Umständen ebenfalls Auskunft erteilen zu dem „Follow-the-Money“-Prinzip folgen, fest und setzt müssen. Das ebenfalls umstrittene Verbandsklagerecht sich auf europäischer Ebene für die Stärkung derartiger wurde beibehalten (siehe auch Seite 18). Schutzinitiativen ein.

Streitfälle aus dem Urheberrecht, aber auch aus dem Europa Kartell- und Wettbewerbsrecht können ab 2017 abseits Die Errichtung eines digitalen Binnenmarktes zählt zu des Gerichtsweges auch vor dem Deutschen Medien­ den Prioritäten der EU-Kommission. Digitale Güter und schiedsgericht in Leipzig geschlichtet werden. Der VPRT Dienstleistungen sollen innerhalb der Europäischen

21 MEDIENORDNUNG | Urheberrecht

Union möglichst überall und zu gleichen Konditionen angeboten werden. Um dieses Ziel erreichen zu kön- Lutz Reulecke nen, hat die EU-Kommission 2015 und 2016 zahlrei- Sky Deutschland GmbH che Vorschläge und Novellierungsaktivitäten gestartet, um das europäische Urheber- und Leistungsschutz- recht fortzuentwickeln. Neben der EU-Strategie für Ein „Digital Single Market“ eine Modernisierung des europäischen Urheberrechtes für audiovisuelle Inhalte haben die vorgeschlagene Übertragung der Vorgaben ist eine Illusion. Territori- der Sat­ elliten- und Kabelrichtlinie auf den Onlinebe- alität, Vertragsfreiheit und reich, der Richtlinienvorschlag über das Urheberrecht Exklusivität bilden das im digitalen Binnenmarkt, der Vorschlag für eine Ver- Fundament für Investitionen in Premiuminhalte. ordnung zur grenzüberschreitenden Portabilität von Eine ­Schwächung des Urheberrechts würde die Inhalten sowie die geplante Änderung der Enforce- ­Kreativbranche und den Produktionsstandort ment-Richtlinie eine hohe Relevanz für die Unterneh- Deutschland erschüttern. men des privaten Rundfunks.

Im Zuge der angestrebten Harmonisierung der europä- Dr. Matthias Kirschenhofer ischen Urheberrechtssysteme bildet die Einführung ei- Sport1 Media GmbH ner allgemeinen Bildungs- und Wissenschaftsschranke einen weiteren Diskussionspunkt. Aus Sicht des VPRT darf das politische Ziel, elektronische Medien zum Zwe- Zur Bewahrung einer cke der Bildung möglichst vielen potenziellen Nutzern anbieter- und meinungsviel- zur Verfügung zu stellen, nicht zu einer Aufweichung fältigen Rundfunklandschaft des Urheber- und Leistungsschutzrechtes führen und bleibt die Schaffung diskri- erbrachte Leistungen entwerten. Der Verband hat sich minierungsfreier Rahmen- im Rahmen der Debatte um ein europäisches Leistungs- bedingungen insbesondere für den Zugang und schutzrecht für Presseverleger allgemein für eine Stär- die Auffindbarkeit von Rundfunkangeboten eine kung des Leistungsschutzrechtes eingesetzt. Bezüglich wesentliche Herausforderung in 2017. der Pläne der EU-Kommission zur Panoramafreiheit hat sich der Verband gegen weitere Beschränkungen des öffentlichen Raumes für Medienaufnahmen und die Überlegungen, die europaweite Verfügbarkeit von On- Einführung von Ausnahmen, welche die privaten Un- lineinhalten durch eine Aufhebung der Territorialität zu ternehmen benachteiligen würden, ausgesprochen. erreichen, hat der VPRT klar zurückgewiesen. Die Refi- nanzierung würde sich erschweren, wenn Verwertungs- Dass die EU-Kommission bei ihren Harmonisierungs­ rechte nicht mehr exklusiv und territorial begrenzt an bestrebungen auch einen stärkeren Schutz der Ur­ bestimmte Anbieter vergeben werden dürften. Auch heber­rechte bzw. effektivere Maßnahmen zur Rechts- ein Verbot technischer Schutzmaßnahmen wie Geoblo- durchsetzung anstrebt, bewertet der VPRT positiv. In cking zur Absicherung der territorialen Rechtevergabe den europäischen Institutionen wird anerkannt, dass birgt enorme Kosten- und Vielfaltrisiken. das Urheberrecht ein Schlüsselelement für eine pros- Eine Anwendung des in der EU-Satelliten- und Kabel- perierende Kultur- und Kreativwirtschaft bildet, dessen richtlinie verankerten Sendelandprinzips aus dem Sa- Sicherung dringend erforderlich ist. Der parallel zur tellitenbereich auf Onlinenutzungen hält der Verband Revision der Enforcement-Richtlinie verfolgte „Follow- nicht für notwendig, sondern für eine erhebliche Gefahr the-Money“-Ansatz, um illegalen Anbietern von Inhal- für die Wertschöpfungskette. Auch die technologieneu- ten die Geschäftsgrundlage entziehen zu können, stellt trale Anwendung des Kabelweitersenderechts könnte aus VPRT-Perspektive ein wichtiges Instrument dar. Es den Second Revenue Stream der Sender empfindlich sollte dazu beitragen, nationale Initiativen wie COWU einschränken. Portabilitätslösungen für digitale Abon- in Zukunft vielleicht doch noch zu etablieren. nements, die keinen zusätzlichen exterritorialen Rech- teerwerb voraussetzen, steht der VPRT dialogbereit gegenüber. www.vprt.de/urheberrecht

22 VPRT auf den Medientagen München 2016

„Die TV-Agenda – Was ‚Medienindustrie 4.0‘ für die Branche bedeutet“

Unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ erlebt das klassische produzierende Gewerbe derzeit die Konvergenz mit neuen digitalen Technologien und Netzwerken. Welchen Einfluss smarte Technik auf die Gestaltung der Medien und das Verhältnis zwi- schen Anbieter und Nutzer haben könnte, war zentraler Punkt der TV-Agenda-Panels des VPRT bei den 30. Medientagen in München. Es wurde die Frage diskutiert, ob die reine Fokussierung auf (vermeintliche) Ver- braucherinteressen zur Gefährdung der digitalen Wertschöpfung führen würde. Dieter Janecek (MdB, Bünd- nis90/Die Grünen) sieht zum Beispiel die Datenschutzgrundverordnung in der vorliegenden Form als einen großen Schritt hin zu verbesserten Verbraucherrechten. Nicola Beer (MdL, Generalsekretärin der FDP) vertrat hinsichtlich des Datenschutzes die Ansicht, dass es in einer globalisierten Wirtschaftswelt nichts helfe, „den eigenen Garten einzuzäunen.“ Stattdessen seien wirksame internationale Standards gefragt. In Zeiten der kon- vergenten Mediennutzung gilt es, verbreitungsabhängige Regulierung über Bord zu werfen und einen gemein- samen Regulierungsrahmen zu schaffen. Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow (Universität Paderborn, Sprecher des CDU-nahen Vereins cnetz) appellierte, die Qualität des Angebotes insgesamt zu steigern. Heute sei die Nutzung von Qualitätsmedien – gleich ob öffentlich-rechtlich oder privat – nicht mehr selbstverständlich. Für ihn sei die interaktive Nutzung die Zukunft der audiovisuellen Medien. Der VPRT-Fachbereichs-Vorsitzende Julian Geist verwies darauf, dass man sich bei der Medienregulierung im Unterschied zu anderen Industriezweigen „plötz- lich in einem ganz anderen Diskurs“ befinde, da hier nicht automatisch die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen mitgedacht werde (siehe auch Seite 17, 46).

23 MEDIENORDNUNG Werbefreiheit

Chancen für Werbeliberalisierung dürfen nicht ­verpasst werden

Die Freiheit, für Produkte und Dienstleistungen in mas- unter anderem in einer Allianz aus europäischen und senattraktiven Medien zu werben, ist Voraussetzung nationalen Rundfunkverbänden an die europäischen für eine wettbewerbsstarke Wirtschaft und eine viel- Akteure ­appelliert, das übergeordnete Ziel der Revisi- fältige Medienlandschaft. Sie schafft Arbeitsplätze, för- on, den europäischen Mediensektor wettbewerbsfähig dert Innovationen, unterstützt Produktvielfalt und ist zu halten, nicht aus den Augen zu verlieren. Insbeson- insbesondere maßgebliche Finanzierungsgrundlage für dere die Werbefreiheit als maßgebliche Finanzierungs- hochwertige Inhalte. Qualitative wie quantitative Wer- grundlage für mediale Inhalte muß respektiert werden. bebeschränkungen können dagegen zu einer erheb- Die Revision der AVMD-Richtlinie wird voraussichtlich lichen Beeinträchtigung des Werbemarktes und somit nicht vor 2018 abgeschlossen. (siehe auch Seite 6, 7). zu negativen Folgen für die Medienvielfalt führen. Dem Abbau von Werbehindernissen muss daher auf europä- Glücksspielwerbung ischer und nationaler Ebene weiterhin eine wirtschafts- Die Regulierung des Glücksspiels in Deutschland bleibt und medienpolitische Priorität eingeräumt werden. ein Streitpunkt, nicht nur mit den betroffenen An- bietern, sondern auch mit der EU-Kommission. Sie AVMD-Richtlinie prüfte zuletzt ein Vertragsverletzungsverfahren ge- Die im Mai 2016 durch die EU-Kommission angestoßene gen Deutschland, da sie nachhaltige Zweifel an der Novellierung der EU-Richtlinie über audiovisuelle Me- Kohärenz der nationalen Regeln hatte. Insbesondere diendienste (AVMD-Richtlinie) bietet aus Sicht des VPRT die im Glücksspielstaatsvertrag verankerte Limitierung die Chance, die europäischen Werbebestimmungen auf zwanzig Konzessionen für Sportwettenanbieter, die zeitgemäß und liberal zu gestalten. Insbesondere be- hierzu geführten Gerichtsprozesse sowie die Restrikti- grüßt der VPRT den Vorschlag, die engen ­quantitativen onen für die Bewerbung von Glücksspielen blockieren ­Grenzen für Werbung in linearen Angeboten deutlich die Entwicklung. Im Oktober 2016 beschlossen die Län- flexibler zu gestalten und damit mehr Wettbewerbs- der die Überarbeitung des Glücksspielstaatsvertrages. gerechtigkeit gegenüber nonlinearen audiovisuellen Am 16. März 2017 unterzeichneten die L­änder den Medien­ zu schaffen. So schlägt die EU-Kommission Zweiten Glücksspieländerungsstaatsvertrag. Statt des vor, anstatt einer stündlichen Werbezeitbeschränkung Modells einer zahlenmäßig auf 20 begrenzten Kon- den Sendern eine flexible Einteilung des zwanzigpro­ zessionierung von Sportwetten setzt der neue Staats­ zentigen Werbeanteils zwischen 7 und 23 Uhr zu er- vertrag auf eine qualitative Erlaubniserteilung. Eine möglichen und die Unterbrechung von Filmen, Kino­ ­gesamtkohärente Lösung im Bereich der Werbung spielfilmen und Nachrichtensendungen durch Werbung ­wurde nicht umgesetzt. Für Werbung im Internet und alle 20 anstatt 30 Minuten zuzulassen. Weitere Verein- Fernsehen gilt nach wie vor ein Verbot mit Erlaubnis- fachungen betreffen die Bereiche Sponsoring, Produkt- vorbehalt. Werben darf demnach nur, wer sein Werbe- platzierung sowie Self- und Crosspromotion. konzept für den Erlaubniszeitraum von höchstens zwei Jahren der zuständigen Behörde vorgelegt und eine Im qualitativen Werbebereich setzt der Kommissions­ Werbeerlaubnis nach der sogenannten Werberichtlinie entwurf zwar auf eine Stärkung der Selbst- und Ko-­ erhalten hat. Der zweite Glücksspieländerungsstaats- Regulierung. Allerdings werden Vorgaben für die vertrag soll nach Ratifizierung in den Länderparlamen- ­Werbeselbstregulierung im Lebensmittelbereich derart ten am 1. Januar 2018 in Kraft treten. verschärft, dass sich diese faktisch wie eine unange- Der VPRT engagiert sich auch in den nächsten Monaten messene Werbebeschränkung auswirken könnten. Im dafür, dass in Deutschland eine Glücksspielregulierung Schwerpunkt wird nicht auf eine verantwortungsbe- etabliert wird, die den europarechtlichen Erfordernis- wusste inhaltliche Gestaltung der Werbung gesetzt, sen im Hinblick auf Transparenz, Marktzugang, Markt- sondern verstärkt auf eine Reduzierung der Werbung durchdringung und Kanalisierungsfunktion gerecht abgezielt. wird.

In den laufenden Beratungen in EU-Parlament und Rat Alkohol- und Lebensmittelwerbung zeichnet sich eine Abkehr von der stündlichen Wer- In der Gesundheitspolitik gelten qualitative Werbever- bezeitbegrenzung ab. Jedoch ist bisher noch offen, in bote immer wieder als effektives Mittel zur Verbesse- welchem Maße sich der Flexibilisierungsansatz tat- rung der Prävention. Die Befürworter von Verboten sächlich wird durchsetzen können und ob es gelingt, beabsichtigen, auf diesem Wege die Verbraucher vor weitere Zusatzauflagen zu verhindern. Denn auch im missbräuchlichem Konsum und vor einem ungesunden qualitativen Werbebereich wurde der Ruf nach weite- Lebenswandel zu schützen. 2016 erhob die Weltge- ren Beschränkungen laut. Der VPRT hat mehrfach und sundheitsorganisation WHO erneut Forderungen, Alko-

24 MEDIENORDNUNG | Werbefreiheit

hol und HFSS-Lebensmittelwerbung gesetzlich einzu- AER gelungen, die politischen Akteure hinsichtlich der schränken. Besondere Aufmerksamkeit erhielten diese besonderen Betroffenheit der Radiounternehmen bei im Zuge der Verhandlungen zur Revision der AVMD-­ entsprechenden Kennzeichnungspflichten zu sensibili- Richtlinie. sieren. Die Regelungen sollen künftig entsprechend auf Die Bundesregierung äußerte im Mai 2016 hingegen, visuelle Medien begrenzt werden. im Bereich der Alkoholwerbung keinen gesetzgebe- rischen Handlungsbedarf zu sehen. Der VPRT und der Adblocker Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) Eine für die Werberefinanzierung wachsende Gefahr sprechen sich gegen neue gesetzliche, qualitative Wer- stellen Adblocker im Internet dar. Im Rahmen der Kon- bebeschränkungen aus und unterstützen die Förderung sultationen der Bund-Länder-Kommission für Medien- der Selbstregulierung und Werbekompetenz, zum Bei- konvergenz sowie der Anhörung vor dem Ausschuss spiel als Träger des europäischen Netzwerkes Media für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages Smart. hat der VPRT auf die Folgen der durch Werbeblocker ­verursachten Einnahmeausfälle der Unternehmen hin- gewiesen. So müssen diese ihre Angebote entweder Sebastian Kocks kostenintensiv mit Werbeformen betreiben, die von Mediengruppe RTL Deutschland GmbH Adblockern nicht erkannt werden, oder sie stellen ihre bisher kostenfreien Inhalte auf Pay-Modelle um. Dies könnte zu einer Beschränkung der online ver- Mit der ­AVMD-Novelle ­ fügbaren Medieninhalte führen, mit negativen Kon- muss Brüssel ein zukunfts­ sequenzen für die Vielfalt. Besonders problematisch taugliches Regelwerk erlas- sind ­Adblocker-Systeme, die anhand willkürlicher und sen, das die Mediennutzung intransparenter Kriterien selektiv bestimmen, welche auch in 5 bis 10 Jahren Werbung geblockt und welche dem Nutzer mittels einer noch abbildet. Eine Regulierung mit spezifischen sogenannten „Whitelist“ angezeigt wird. Sollten derzeit Pflichten und Einschränkungen fürs Fernsehen ist laufende Gerichtsverfahren auf Grund der bestehenden da ähnlich sinnvoll wie eine gesonderte Straßen- Rechtslage die Gefahr nicht eindämmen, sind neue ge- verkehrsordnung für rote Autos. setzliche Regelungen in Betracht zu ziehen.

Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Kennzeichnungspflichten Die Ministerpräsidenten haben die mit der Einführung Die Gestaltung der Werbung wird teilweise durch ge- des neuen Beitragsmodells diskutierte Frage einer setzliche Vorgaben beeinflusst. Entweder muss die weiteren Begrenzung von Werbung und Sponsoring Werbung zusätzliche, gesetzlich bestimmte Hinweise im öffentlich-rechtlichen Rundfunk erneut vertagt. Sie und Informationen enthalten oder auf inhaltliche Ele- beschlossen im Oktober 2016, den Beitragsüberschuss mente verzichten. von über 500 Millionen Euro zunächst in eine Rücklage Massenmediale Werbung, insbesondere Radio- und zu überführen. Die (stufenweise) Werbereduzierung im Fernsehwerbung, ist aufgrund der Kürze der Spots nicht öffentlich-rechtlichen Rundfunk soll aber auf der Agen- geeignet, detaillierte und technische Informationen da der Rundfunkkommission bleiben (siehe Seite 9). mit Blick auf eine Kaufentscheidung zu transportie- ren. Ungeachtet dessen schlug die EU-Kommission im Auf Landesebene nahm Nordrhein-Westfalen eine Rahmen der Überarbeitung der Informationspflichten neue Bestimmung ins WDR-Gesetz zur schrittweisen im Bereich der energieverbrauchsrelevanten Produkte Reduzierung der Werbung im Radio entlang des NDR-­ (Energy Labelling) im Sommer 2015 eine Verschärfung Modells auf (siehe Seite 9), die der VPRT begrüßte. Der der Richtlinie vor. Künftig soll in jeglicher Werbung neue Berliner Senat hat es sich zumindest laut seines die Energieklasse eines Produkts angegeben werden, Koalitionsvertrages zur Aufgabe gemacht, die Werbung während dies bislang „nur“ dann der Fall ist, wenn in im RBB-Hörfunk zu limitieren. der Werbung auch Informationen über den Energiever- brauch oder den Preis vorkommen. Die Streichung der Ausnahmeregelung für visuelle Medien konnte in den Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen trotz intensiver Bemühungen im vergangenen Jahr nicht verhindert werden. Jedoch ist es zusammen mit dem www.vprt.de/werberegulierung

25 MEDIENORDNUNG Daten- und Verbraucherschutz

Datenschutz muss Innovationsfähigkeit der Medien erhalten

Bereits in analogen Zeiten der Massenmedien war es (u. a. HbbTV) weiterhin möglich ist, um die Wettbewerbs- für den publizistischen und wirtschaftlichen Erfolg der fähigkeit europäischer Medienangebote im internationa- Medienangebote unerlässlich zu wissen, wann, wo, wie len Konkurrenzkampf zu erhalten. und von welcher Zielgruppe sie genutzt wurden. In der Außerdem hat der VPRT im Rahmen der Konsultation zur digitalen IT- und Medienwelt besteht diese Notwendigkeit EU-Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunika- fort. Zugleich sind die Möglichkeiten der Datenerfassung tion (E-Privacy-Richtlinie) darauf hingewiesen, dass mit und -verarbeitung komplexer geworden. Dass mit erho- der Verabschiedung der DSchGVO der Teil der Richtlinie, benen Daten, vor allem solchen mit Personenbezug, ver- der sich mit dem Datenschutz beschäftigt, obsolet gewor- antwortungsvoll umgegangen werden muss, steht für den den ist. Sollten die Richtlinienregelungen in diesem Be- privaten Rundfunk nicht zur Disposition. Jedoch muss reich jedoch beibehalten werden, muss für die Nutzung bei der Datenschutzregulierung eine interessensgerechte von Cookies künftig weiterhin das Opt-out gelten. Abwägung der Schutzbedürfnisse erfolgen. Für deutsche und europäische Medienunternehmen dürfen keine Be- Das Verständnis für die Bedeutung des blauen nachteiligungen gegenüber außereuropäischen Wettbe- Icons zur Kennzeichnung von nutzungsbasierter werbern und Intermediären entstehen. Onlinewerbung ist gegenüber 2013 um 35 % gestiegen. Marc Schröder Quelle: DDOW, Februar 2016 RTL interactive GmbH Datenschutzselbstregulierung Parallel zur Verabschiedung der DSchGVO und den Bera- Bewegtbild ist ange- tungen über die noch zu verabschiedende E-Privacy-Ver- sagt wie nie – überall und ordnung entwickelte die europäische Selbstregulierung jederzeit! Wer sollte davon für Datenschutz bei nutzungsbasierter Onlinewerbung, profitieren, wenn nicht die- die European Interactive Digital Advertising Alliance jenigen, die sich seit Jahr- (EDAA), ihre Kodizes weiter. Sie veröffentlichte Leitli- zehnten damit auskennen? Die privaten Sender nien zur nutzungsbasierten Videowerbung, die für mehr nehmen den Wettbewerb an, brauchen aber Transparenz für die Nutzer von Onlinevideos sorgen sol- digitale Chancengleichheit mit den US-Playern – len. Daneben weitete sie ihr Selbstregulierungsprogramm für eine starke europäische Kreativwirtschaft. für nutzungsbasierte Onlinewerbung (Online Behavioural Advertising – OBA) auf mobile Endgeräte aus. Der VPRT ist über die Association of European Radios (AER) und Datenschutzgrundverordnung / E-Privacy-Richtlinie den Deutschen Datenschutzrat Online-Werbung (DDOW) Die seit 2012 andauernde Novellierung des europä- mittelbar in der EDAA vertreten. Auf Basis dieser Kodizes ischen Datenschutzrechts fand im April 2016 mit der werden die DDOW-Leitlinien entsprechend weiterent­ Verabschiedung der EU-Datenschutzgrundverordnung wickelt. (DSchGVO), welche im Mai 2018 in Kraft treten wird, ih- ren vorläufigen Abschluss. Der VPRT erreichte im engen Verbraucherrechte im E-Commerce Verbund mit dem Zentralverband der deutschen Wer- Im Dezember 2015 legte die EU-Kommission neue Vor- bewirtschaft (ZAW), dass Regelungen, die teilweise zu schläge für ein europäisches Vertragsrecht im E-Commerce einem Verbot bestimmter Datenverarbeitungsvorgänge vor, die zum Beispiel eine Änderung der Haftungs- und wie dem Direktmarketing oder Profiling geführt oder Beweislastregeln zuungunsten von Medienunternehmen den administrativen Aufwand unverhältnismäßig erhöht vorsehen. Der VPRT hat in seinen Stellungnahmen zur hätten, nicht beschlossen wurden. Auch konnte die Aus- Digitalen Agenda der EU-Kommission und zum EU-Richt- nahme für den journalistischen Datenschutz abgesichert linienvorschlag zum Vertragsrecht für digitale Inhalte werden. Nun erfolgt die Anpassung der deutschen Daten- davor gewarnt, die Medienanbieter mit zusätzlichen schutzregeln an die europäischen Vorgaben, in die sich Pflichten und Kosten zu belasten, weil dadurch die Refi- der VPRT aktiv einbringt. Den Auftakt hierfür bildete der nanzierung der Programme sowie der Inhalteproduktion verbandsinterne Workshop im Juni 2016 (siehe Seite 25). und -vermarktung ineffizient werden und dies zu nega- Der VPRT will darauf hinwirken, dass die europäischen tiven Folgen für die Medienvielfalt führen würde. Regeln innovationsfreundlich angewendet werden, damit die Entwicklung neuer datenbasierter Geschäftsmodelle www.vprt.de/datenschutz

26 VPRT-Workshop zum Datenschutzrecht

„Die Datenschutzgrundverordnung ist da! Und jetzt …?“

DOKUMENTATIONSPFLICHTEN PERSONENBEZOGENE DATEN LÖSCHUNG UND SPERRUNG SANKTIONEN DATENSCHUTZGRUNDVERORDNUNG DEUTSCHER DATENSCHUTZRAT ONLINE-WERBUNG PRIVACY BY DESIGN PERSONLISIERUNG AUFSICHT DATENÜBERTRAGUNG EDAA LEGITIMES INTERESSE

OBAE-PRIVAY-RICHTLINIE ANONYMISIERUNG PSEUDONYM DDOW COOKIES DATENSPARSAMKEIT VPRT EUROPEAN INTERACTIVE DIGITALAUSKUNFT ADVERTISING ALLIANCE EINWILLIGUNGZAW VORRATSDATENSPEICHERUNG DATENSCHUTZBEAUFTRAGTE PROFILINGVERBOT QUELLENSCHUTZ NUTZUNGSBASIERTE WERBUNG E-PRIVACY-VERORDNUNG DATENSCHUTZFOLGENABSCHÄTZUNG

TARGETING

Am 25. Mai 2016 wurde nach vier Jahren intensiver Verhandlungen in Brüssel die europäische Datenschutz- grundverordnung (DSGVO) verabschiedet. Einen Monat später veranstaltete der VPRT einen Mitglieder-Work- shop zum Thema Datenschutzrecht. Darin gab Julia Maier-Hauff (VPRT, Senior Counsel European Affairs) ­zunächst einen Überblick über die Zielsetzung und Genese der DSGVO, welche im Mai 2018 in Kraft treten wird. Sodann skizzierte Jürgen Hofmann (VPRT, Referent Recht/Rechtsanwalt) die Bedeutung der unmittelbar geltenden Verordnung für die bislang bestehenden (nationalen) Rechtsgrundlagen im Datenschutzrecht.

Rechtsanwalt Dr. Cornelius Böllhoff (REDEKER SELLNER DAHS) erläuterte den VPRT-Mitgliedern das neu ­geschaffene Sanktionssystem, das datenschutzrechtliche Verstöße – ähnlich dem Kartellrecht – mit empfind- lichen Strafen belegt. Auch Fragen der Informationspflichten, der Zweckbindung und Änderung, der Einwilli- gung sowie der grundsätzlichen Zuständigkeitsverteilung der Datenschutzaufsicht wurden von ihm beleuchtet.

Des Weiteren diskutierten die Workshop-Teilnehmer die Auswirkungen der DSGVO für verschiedene praxis­ relevante Themen der VPRT-Mitgliedsunternehmen wie Marktforschung, Reichweitenmessung oder auch HbbTV. Jürgen Hofmann betonte in seiner rechtlichen Darstellung nochmals, dass bestimmte Rechtsbegriffe und Regelungen wie zum Beispiel die Frage der Interessensabwägung, sehr offen gefasst seien und Interpre- tationsspielraum ließen. Julia Maier-Hauff bekräftigte dies in ihrer abschließenden Darstellung hinsichtlich Direktwerbung und nutzungsbasierter Onlinewerbung (OBA) sowie der hierzu über den DDOW aufgesetzten Selbstregulierung.

27 MEDIENORDNUNG Programmfreiheit und gesellschaftliche Verantwortung

Abbau von Barrieren: Bei Berichterstattung und TV-Nutzung

Der VPRT engagierte sich 2016 dafür, Eingriffe in die ­Ansatz ist es, die bereits in der EU-Richtlinie über audio­ verfassungsrechtlich garantierte Programm- und Be- visuelle Mediendienste (AVMD-Richtlinie) verankerten richterstattungsfreiheit abzuwehren und veraltete Bestimmungen für Barrierefreiheit in eine allgemei- rechtliche Schranken abzubauen. Der VPRT ist zentraler nere, möglichst alle Alltagssituationen erfassende ho- Ansprechpartner im gesamtgesellschaftlichen Dialog rizontale Richtlinie (European Accessibility Act [EAA]) für mehr Barrierefreiheit im Fernsehen. zu überführen. Der VPRT sowie Bund und Länder spra- chen sich in ihren Stellungnahmen zur AVMD-Richtlinie Berichterstattungsfreiheit dafür aus, dass der Komplex Barrierefreiheit für elek- Rund drei Jahre nachdem die Justizminister von Bund tronische Medien weiterhin in der spezialgesetzlichen und Ländern erstmals über eine Reform der Film- und AVMD-Richtlinie verbleibt Tonberichterstattung aus Gerichtsverhandlungen bera- ten haben, hat die Bundesregierung im August 2016 einen Gesetzesvorschlag unterbreitet. Das geplante Ge- Heiko Zysk setz ist aus Sicht des VPRT ein Schritt in die richtige ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH Richtung, sollte die bereits beim Bundesverfassungsge- richt übliche Bildübertragung von Urteilsverkündungen tatsächlich auf alle Bundesgerichte ausgedehnt werden. Wenn wir in der Euro- Mit der im Gesetz angedachten Verfügbarkeit eines Me- päischen Union über die dienarbeitsraumes dürfen Radio- und TV-Sender nicht ­Schaffung eines digitalen gegenüber der Öffentlichkeit im Gerichtssaal benach- Binnenmarktes diskutieren, teiligt werden. Nach erster Lesung des Gesetzes im De- dann sollte dieser Binnen- zember 2016 fand Ende März 2017 im Rechtsausschuss markt neue Chancen für europäische Unterneh- des Deutschen Bundestags eine Sachverständigenanhö- men eröffnen. Und nicht das schon existente rung statt. Auch dort wurde der Gesetzentwurf über- Geflecht von nationalen und europäischen Vor- wiegend positiv aufgenommen. Nicht nur das Verbot schriften weiter verkomplizieren. von Bildaufnahmen stellt einen Eingriff in die Bericht- erstattungsfreiheit dar, sondern auch die Missachtung des Quellenschutzes und des Redaktionsgeheimnisses. Gemeinsam mit sieben weiteren Medienverbänden und Ein Ziel der EU-Kommission ist, dass vor allem Ereig- -unternehmen hat sich der VPRT im September 2016 nisse von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung gegen die im neuen BND-Gesetz vorgesehene Aus- barrierefrei empfangbar sein sollen. Bereits seit eini- weitung der Telekommunikationsüberwachung ausge- gen Jahren erbringen die privaten Fernsehunterneh- sprochen. Das Gesetz gewährleistet keinen adäquaten men dahingehend freiwillige Anstrengungen, obwohl Schutz zeugnisverweigerungsberechtigter Journalisten Fördermaßnahmen ausbleiben. Die Unternehmens- über Informanten und selbstrecherchiertes Material. gruppen ProSiebenSat.1 Media SE und Mediengruppe Allem Widerstand zum Trotz wurde das Gesetz bereits RTL Deutschland GmbH erfüllen die Zielvorstellung der Ende Oktober 2016 mit der Stimmenmehrheit von Gremienvorsitzendenkonferenz der Medienanstalten, CDU/CSU und SPD im Bundestag verabschiedet. wonach mindestens eine Sendung pro Abend in einem Sender ihres Unternehmens mit Untertiteln angeboten werden soll. Im Rahmen des Runden Tisches „Barriere- Im globalen Pressefreiheits-Index nimmt freies Fernsehen“ des Bundesministeriums für Arbeit Deutschland den 16. Platz ein. und Soziales konnten die Unternehmen und der VPRT Quelle: Reporter ohne Grenzen, Dezember 2016 darstellen, dass barrierefreie Angebote auch 2016 aus- gebaut wurden. Die Medienanstalten haben die Erwei- terung des barrierefreien Angebots in ihrem jährlichen Barrierefreiheit Monitoring ­positiv bewertet. Der VPRT wird den ge- 2016 haben die privaten Sender ihre barrierefreien samtgesellschaftlichen Dialog 2017 fortsetzen. Angebote erneut deutlich ausgebaut und übererfüllen damit die aktuellen Anforderungen. Parallel intensi- vierte sich auf europäischer Ebene die Suche nach ­Instrumenten zur Verbesserung der Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen. Ein regulatorischer www.vprt.de/gesellschaftliche_verantwortung

28 Deutsche Content Allianz

Nationaler IT-Gipfel 2016: Kreativwirtschaft ist starker Motor für innovative Technologien

Der Nationale IT-Gipfel der Bundesregierung, welcher 2016 unter dem Leitmotiv „Lernen und Handeln in der digitalen Welt“ in Saarbrücken stattfand, würdigte unter anderem den Wert von digitalem Content für die Bildung.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft, die auf dem Gipfel drei Best Cases für die Bildung mit digitalen Medien prä- sentierte, leiste mit ihren 1,5 Millionen Beschäftigten einen unverzichtbaren Beitrag für Volkswirtschaft und Gesellschaft, erklärte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters. Kunst und Kultur seien zentrale Bindeglieder der Gesellschaft und ein starker Motor für innovative Technologien.

Der Koordinator der Deutschen Content Allianz und Co-Vorsitzende der Gipfel-Plattform „Kultur und Medien“, Jürgen Doetz, warf einen Blick auf die künftige Rolle der Kultur- und Kreativwirtschaft für die Bildung. Nur durch das kooperative Zusammenspiel von digitaler Technik mit darauf abgestimmten hochwertigen Inhalten könnten Bildung und Forschung nachhaltig profitieren. Die Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft seien darauf spezialisiert, Inhalte zu schaffen, aufzubereiten, und immer wieder in neue Angebote und Geschäfts- modelle zu investieren. Diese Kompetenzen müssen viel stärker als bisher genutzt werden. Für künftige Inves­ titionen in nachhaltige digitale Geschäftsmodelle seien ein stabiler Rechtsrahmen und ein Level Playing Field, also faire Wettbewerbsbedingungen für alle, wichtige Voraussetzungen.

Der „Nationale IT-Gipfel“ wird 2017 als „Digital-Gipfel“ in der Metropolregion Rhein-Neckar fortgeführt. Die Deutsche Content Allianz hatte bereits 2015 die Umbenennung gefordert, um der Kultur- und Kreativwirt- schaft einen gleichberechtigten Stellenwert einzuräumen.

29 MEDIENORDNUNG Jugendmedienschutz

Etablierung konvergenter Regelungen verliert an Dynamik

JMStV und JuSchG Am 1. Oktober 2016 ist der neue Jugendmedienschutz-­ Katharina Behrends Staatsvertrag (JMStV) in Kraft getreten. Die Neufas- NBC UNIVERSAL Global Networks sung enthält wichtige Forderungen des VPRT, wie zum Deutschland GmbH Beispiel die Stärkung der Selbstkontrolleinrichtungen, ­insbesondere hinsichtlich ihrer Mitwirkung bei der An- In Zeiten steigender Viel- erkennung von technischen Jugendschutzlösungen, und falt an Contentangeboten die Änderung der Programmtrailerregelung. Im Sommer geht es in erster Linie darum, erarbeitete die Kommission für Jugendmedienschutz die gleichen Ausgangsbedin- (KJM) in Abstimmung mit der Freiwilligen Selbstkon­ gungen für alle zu schaffen. trolle Fernsehen (FSF), der Freiwilligen ­Selbstkontrolle Das bedeutet gleiche Regulierung für Plattform ­Multi­media-Diensteanbieter (FSM), der Freiwilligen und Inhalteanbieter, um zum Beispiel gleichen Selbst­­kontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und der Frei- Zugang, Auffindbarkeit, Messbarkeit zu gewähr- willigen Selbstkontrolle Unterhaltungssoftware (USK) die leisten. Die Auffindbarkeit des Contents und der neuen Kriterien, anhand derer die Selbstkontrolleinrich- Sendermarke ist in der neuen Multiplattformmedi- tungen in Eigenregie Anerkennungsverfahren durchfüh- enwelt DIE Grundvoraussetzung für den Erfolg. ren dürfen. Ein weiteres zentrales Anliegen des VPRT war die sogenannte „Durchwirkungsregelung“. Die Länder haben im JMStV eine Grundlage geschaffen, mittels der vergenten Jugendschutzniveaus in Europa eingesetzt. Die die Prüfentscheidungen der Selbstkontrolleinrichtungen Regulierungstiefe sollte sich weniger an der Linearität, aus Rundfunk und Telemedien in den Offline-Bereich sondern stärker an der potenziellen Entwicklungsbeein- „durchwirken“ können. Jedoch fehlt es nach wie vor an trächtigung von Inhalten gegenüber Minderjährigen ori- einer korrespondierenden Bestimmung im Bundesrecht entieren. Aus Sicht des VPRT sollten auch Überlegungen (im Jugendschutzgesetz [JuSchG]) bzw. der Bereitschaft angestellt werden, wie für alle audiovisuellen Anbieter der für den Offline-Bereich zuständigen Aufsichtsbehör- auf Ebene der Mitgliedstaaten Anreize geschaffen wer- den, die neue JMStV-Bestimmung anzuerkennen und an- den können, damit sich diese freiwillig einem darüber­ zuwenden. Im Juni 2016 hatte das Bundesministerium liegenden Jugendschutzniveau anschließen. für Frauen, Senioren, Familien und Jugend angekündigt, auf Basis des Abschlussberichtes der Bund-Länder-Kom- Onlinesucht und Tabakkonsum mission zur Medienkonvergenz eine Überarbeitung des Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene JuSchG in die Wege zu leiten. Bis heute ist kein Referen- Mortler, hat 2016 die Computerspiele- und Internet- tenentwurf vorgelegt worden. Das vom Bundesministe- sucht zum Schwerpunktthema ihrer Arbeit gemacht. rium präsentierte JuSchG-Eckpunktepapier enthält unter Sie versteht unter „Internetabhängigkeit“ die e­xzessive anderem den Vorschlag, die Zuständigkeiten der Bundes­ Nutzung von Onlinemedien. Auf ihrer Jahrestagung prüfstelle für jugendgefährdende Medien zu erweitern präsentierte die Drogenbeauftragte die Handlungsemp- und künftig ein Gütesiegel für an Kinder gerichtete Tele- fehlungen der Arbeitsgruppe „Prävention von internet- medien zu vergeben. Der VPRT äußerte Zweifel, ob die bezogenen Störungen“ des Drogen- und Suchtrates. Sie geplante Prüftätigkeit der Bundesbehörde angesichts stellte unter anderem die Alterskennzeichnungen des der bestehenden Selbstkontrollen und der fragFINN- Jugendschutzes infrage. Der VPRT, der dem Drogen- und Whitelist überhaupt notwendig ist. Suchtrat angehört, hat die Verabschiedung der Empfeh- lungen insbesondere wegen Pauschalisierungen, feh- lender Definitionen sowie mangelnder ­Beteiligung der Über 2.000 TV-Sendungen Anbieter kritisiert. Die Drogenbeauftragte erklärte, dass hat die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen noch Forschungsbedarf bestehe und es sich lediglich um 2016 geprüft. Prüfaufträge handele. Quelle: FSF e. V. Eine Neubewertung von Alterskennzeichen forderte auch die Weltgesundheitsorganisation WHO. Da aus ih- rer Sicht Tabakkonsum in Filmen Kinder und Jugendliche AVMD-Richtlinie erst zum Rauchen animiert, sollen Filmwerke mit Rau- Im Rahmen der Novellierung der EU-Richtlinie für audio­ cherszenen eine höhere Alterseinstufung erhalten. visuelle Mediendienste (AVMD-Richtlinie) hat sich der VPRT ebenfalls für die Schaffung eines einheitlichen, kon- www.vprt.de/jugendmedienschutz

30 MEDIENORDNUNG Gesamtverträge und gesetzliche Abgaberegelungen

GEMA TV- und Hörfunkvertrag bis 2020: Einigung über die Eckpunkte

GEMA 2014 sind die Verträge offen – fanden mehrere Ge- Mit der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und spräche mit der GVL statt. mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) konnte der VPRT für die Gesamtverträge Hörfunk und Fernsehen Ende 2016 eine Einigung über die Eckpunkte erzielen. Rainer Sura Die Verträge sehen eine Vertragsdauer von 2016 bis QVC Handel LLC & Co. KG 2020 vor. Wesentlich ist dabei, dass die Rechte für die programmbegleitenden Onlinenutzungen nach wie vor It‘s like an evergreen über die GEMA gebündelt werden und für den Hörfunk – die Auffindbarkeit von gegen eine Pauschale leicht interaktive Web-Kanäle Rundfunk­angeboten in der ermög­licht werden. Im Fernsehen konnte im Nachgang digitalen Welt wird immer zu den umstrittenen Musikanteilsmessungen durch das schwieriger; die Sender brau- Fraunhofer-Institut eine Verständigung über die Ein- chen schlüssige Rezepte. stufung der einzelnen Programme erzielt werden. Auch über die Evaluierung zu Umsetzungsfragen im Verhältnis zu ARD und ZDF konnte eine wirtschaftliche Einigung erzielt werden. Zur Realisierung der neuen Schnittstelle Filmförderung für die Meldung von Musik im Hörfunk fanden mehrere Am 1. Januar 2017 ist das neue Filmförderungsgesetz Gespräche statt, nachdem die Schnittstelle bei den Fern- des Bundes (FFG) in Kraft getreten. Es wird die Förderver- sehsendern erfolgreich implementiert werden konnte. gabe stärker als bislang auf den wirtschaftlichen Erf­ olg Mitte 2016 konnte nach längeren ­Verhandlungen der ausrichten. Die Fördermittel konzentrieren sich künftig Vertrag über das transaktionsbasierte Filmvideo-on-­ auf weniger, dafür aber erfolgversprechendere Filme. Demand unterzeichnet werden. Die Verhandlungen über Damit trägt die Novelle einer der zentralen Forderungen das Abonnenten- und das werbefinanzierte Filmvi- des VPRT Rechnung. Des Weiteren begrüßte der Verband, deo-on-Demand dauern an. Zusätzlich konnte Ende 2016 dass es zu einer Professionalisierung und Verschlankung eine Einigung über die Abgeltung der ausländischen der Gremien der Filmförderungsanstalt (FFA) kommt und Werbefenster für die Jahre 2016 bis 2020 auf Grundlage an der Abgabepflicht für Video-on-Demand-Anbieter eines neuen Netto-Modells mit der GEMA erzielt werden. ohne Sitz oder Niederlassung in Deutschland festgehalten wird. Ohne diese Verpflichtung entstünden nationalen Un- GVL ternehmen Nachteile gegenüber international agierenden Mit der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutz- Akteuren. An der VoD-Abgabepflicht kann im FFG fest- rechten (GVL) gestalteten sich die Verhandlungen über gehalten werden, weil die EU-Kommission im September einen neuen Gesamtvertrag auch 2016 komplex. Es blieb 2016 zu dem Ergebnis kam, dass diese Regelung nicht daher bei den unbefristeten Interimsvereinbarungen für gegen die EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste Fernsehen und Hörfunk. Nach mehreren Runden kam es verstößt. Das Abgabeaufkommen der FFA ist aus Sicht noch zu keiner Annäherung. Für den VPRT ist hier – ne- der Bundesregierung durch die Neufassung des Gesetzes ben der Forderung auf Gleichbehandlung mit der ARD – gesichert. Der VPRT hatte sich bei der FFG-Evaluierung vor allem die Notwendigkeit einer technologieneutralen für eine Beibehaltung des Abgabemaßstabes für TV-Sen- Rechteeinräumung von zentraler Bedeutung. der ausgesprochen. Zudem hat sich das Förderinstrument Die GVL wiederum betont, dass ihr dieselbe Tarifhöhe der Medialeistung nachhaltig bewährt. wie der GEMA zustehe. Allerdings hat die GVL einen im Die privaten TV-Sender bringen neben der FFG-Abgabe Zusammenhang mit der Tonträgerwiedergabe in Tanz- auch beträchtliche Leistungen in die Länderförderungen schulen geführten Rechtsstreit rechtskräftig verloren. ein. Das Gesamtvolumen der Einzahlungen von VPRT- Am 29. Oktober 2015 entschied das Oberlandesgericht Free-TV-Sendern auf Länderebene hat in den vergange- München nach Zurückverweisung vom Bundesgerichts- nen Jahren regelmäßig mehr als 8 Millionen Euro pro hof, dass der für die ausübenden Künstler und Tonträ- Jahr betragen. Die Privatsender bringen auf Basis der ge- gerhersteller zu zahlende Tarif lediglich 20 Prozent des setzlichen FFA-Abgabe jährlich über 10 Millionen Euro an entsprechenden GEMA-Tarifs beträgt. Bar- und Medialeistungen in die Bundesfilmförderung ein. Wie mit der GEMA verhandelte der VPRT auch mit der 2017 soll das Abkommen zwischen VPRT und FFA gemäß GVL über die Implementierung einer neuen Schnittstel- des neuen FFG neu verhandelt werden. le für die Musikmeldung der Hörfunksender. Für die ­Abgel­tung­ von Auslandsfenstern – seit dem 1. Januar­ www.vprt.de/rahmenvertraege

31 2016 hören. sehen. feiern. Kanzleramtsminister Peter Altmaier würdigt die Rolle des privaten Rundfunks in Deutschland

Der Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben, Peter Altmaier, sowie mehr als 650 Repräsentanten aus der Medienwirtschaft und der Politik waren am 6. September 2016 Gäste des VPRT-Som- merfestes in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund in Berlin. Erstmals war der n-tv-Geschäfts- führer Hans Demmel Gastgeber des Abends. Er war wenige Stunden zuvor zum neuen Vorstandsvorsitzenden des VPRT gewählt worden. Der Bundesminister würdigte in seiner Festrede die Leistungen und die Bedeutung des privaten Rundfunks für die Gesamtwirtschaft und das gesellschaftliche Zusammenleben. Zugleich betonte Kanzleramtsminister Altmaier, dass die Bundesregierung eine aktive Rolle in der Ausgestaltung der konvergenten Medienregulierung einnehme – so- wohl auf nationaler Ebene in der Bund-Länder-Kommission als auch gegenüber den europäischen Institutionen, zum Beispiel bei der Revision der EU-Richtline für audiovisuelle Mediendienste oder den EU-Überlegungen zur Plattformregulierung. Hans Demmel hob in seiner Ansprache die jüngsten wirtschaftlichen als auch regulatorischen Erfolge des privaten Rundfunks hervor und unterstrich die maßgebliche Rolle der audiovisuellen Medien für die Wertschöpfung der Kre- ativindustrie. Wenn Radio, Fernsehen und Telemedien jedoch weiterhin die „schönste Branche der Welt“ sein sollen, müsse angesichts der konvergenten Realität internationale Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden. Dazu bedürfe es einer modernen AVMD-Richtlinie, so Demmel. Weitere Impressionen vom Fest unter www.hoeren-sehen-feiern.de

32 2016

„Unsere Medienlandschaft ist heute vielfältiger, sie ist heute bunter, die Privaten haben sich ihr Terrain gesichert. Schön, dass Sie da sind! Sie repräsentieren 11 Milliarden Euro Umsatz, Sie haben 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Sie sind ein ganz wichtiger Faktor für die Zufriedenheit, für das Wohlergehen, für die Information von Millionen von Menschen in diesem Land.“ Peter Altmaier Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben

33 2016

34 2016

„Gemeinsam mit Gesetzgeber und Regulierung müs- sen wir den Kreativstandort Deutschland stärken und ausbauen. Dabei hat die Reform der AVMD-Richtlinie für unsere Branche eine existenzielle Bedeutung. Hier entscheidet sich auch unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit in der konvergenten Realität. Nach den Ergebnissen der Bund-Länder-Kommission zur Medienkonvergenz geht zudem unser Appell an Bund und Länder, diese nun zügig umzusetzen.“

Hans Demmel VPRT-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer n-tv

35 MARKTENTWICKLUNG Marktforschung, Messung und Werbewährungen

Deutsche Forschungsorganisationen setzen internationale Maßstäbe

Radio und Fernsehen sind die mit Abstand meistge- den ROI-Analyzer ausgebaut, de­ ssen innovativer For- nutzten Medien in Deutschland. Während die lineare schungsansatz ebenfalls weltweit Beachtung gefunden Radio- und TV-Nutzung stabil auf höchstem Niveau hat. Aktuelle Forschungsergebnisse wurden wie in den liegt, gewinnt die nonlineare Nutzung Jahr für Jahr wei- Vorjahren auf Screenforce Expertenforen sowie auf dem ter an Bedeutung. Gleichzeitig findet die Nutzung auf Screenforce Day 2016 vorgestellt (siehe auch Seite 35). immer mehr Plattformen und in den verschiedensten Nutzungssituationen statt. Für Medienunternehmen Radio & Audio und Werbekunden wächst damit die Bedeutung konver- Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (agma) genter Forschungsansätze, die diese komplexe Medien- hatte bereits 2015 mit der „ma 2015 Audio“ die welt- nutzungsrealität verlässlich abbilden und die, vor allem weit erste konvergente Radio- und Audiowährung für Radio- und Audiowerbung sowie TV- und Video- ­vorgelegt. Die Erhebung ergänzt die klassische Media- werbung, konvergente Planungsansätze ermöglichen. analyse ­Radio um Nutzerzahlen von Webradiosendern Dementsprechend haben die in Deutschland etablierten und Online-­Audioangeboten, so dass Radio und Audio Forschungsorganisationen in den vergangenen Jahren für die Werbewirtschaft künftig über alle Plattformen mit Hochdruck an der Weiterentwicklung ihrer Mess- hinweg planbar werden. Im zurückliegenden Jahr wur- methoden gearbeitet und sie waren weltweit die ersten den die zugrundliegenden Studien ma Radio und ma IP Joint Industry Committees (JIC), die mit konvergenten Audio regulär weitergeführt und die Konvergenzstudie Werbewährungen an den Markt gehen konnten. Im Be- ma Audio 2016 konnte auf noch größerer Angebots­ reich der Werbewirkungsforschung haben die Gattungs- basis weiterentwickelt werden. Das Gattungsmarketing organisationen internationale Maßstäbe gesetzt. und die Werbewirkungsforschung im Bereich der Ra- dio- und Audiowerbung wurden im vergangenen Jahr in bewährter Form von der RADIOZENTRALE GmbH sowie Lars Wagner von Audioeffekt weitergeführt. Die Forschungsinitia­tive The Walt Disney Company Audioeffekt bietet dem Markt die Forschungsmodule () GmbH Sales Effekt (seit dem vergangenen Jahr erweitert um Sales Effekt Webtraffic) und Brand Effekt, mit denen Ab- Die Digitalisierung und verkaufs- und Werbewirkung von Radiokampagnen ana- das Zusammenspiel von lysiert werden. Das zentrale Event der Gattung war der linearen und nonlinearen Radio Advertising Summit 2016 (siehe auch Seite 42). Verbreitungswegen ist das bestimmende Thema und Online & Mobile die ganzheitliche Messung der Bewegtbildnutzung Die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) hat muss 2017 zum neuen Standard werden. im vergangenen Jahr intensiv an den Vorbereitungen zur Einführung der Daily Facts gearbeitet, die für die erste Jahreshälfte 2017 angekündigt sind, sowie an einer dif- ferenzierten Abbildung von Kontakten nach Zeitklassen. TV & Video Ein weiteres Entwicklungsthema in der AGOF ist die Ar- Im Januar 2017 hat die AGF Videoforschung GmbH beit an den Daily Campaign Facts, die zum ­Jahresende (AGF) erstmals konvergente Crossmedia-Quoten veröf- vorliegen sollen. In der Informationsgemeinschaft zur fentlicht. Künftig werden die klassischen TV-Quoten und Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) die Reichweiten von Online-Streaming in einem gemein- standen die Beratungen um Anpassungen der PI-De- samen Datensatz ausgewiesen. Zudem ist die AGF mit finitionen, unter anderem um eine Erweiterung der neuem Namen,­ neuer Struktur, erweitertem Gesellschaf- Messbarkeit für Audio und Video, im Fokus sowie die terkreis und neuem Lizenzmodell in das Jahr gestartet. ­geplante Einführung eines automatisierten Prüfverfah- Im zurückliegenden Jahr hatte die AGF bereits intensiv rens. Die INF­ Online GmbH hat die Entwicklungsprojekte an der Entwicklung der konvergenten Quoten gear- von AGOF und IVW aus der technischen P­ erspektive be- beitet und im März 2016 erste audiovisuelle Gesamt­ gleitet und sich weiter als führender Anbieter von Digi- reichweiten pr­ äsentiert. Zu Jahresbeginn wurden zudem­ tal Audience Measurement in Deutschland etabliert. Grundgesamtheit und Datenausweisung erweitert. In der Werbewirkungsforschung hat die Screenforce Gattungs­marketing GmbH ­die Gattungsstudie SCREEN- LIFE 2016 vorgestellt und ­neben­ weiteren Studien auch www.vprt.de/medienmessung

36

Screenforce Day 2016

„Die neue Freiheit! Bewegtbild auf allen Kanälen“

Zum zweiten Mal fand im Mai 2016 in Düsseldorf unter neuem Namen der Screenforce Day statt. Rund 1.500 Teilnehmer besuchten das Branchenevent der Gattungs­ initiative Screenforce für TV und Bewegtbild. H­ auptthema des Kongresses waren die Chancen und Herausforderungen der Multichannelentwicklung im Bewegtbildmarkt. Martin Krapf (Screenforce) wies darauf hin, dass in den Markt neue Wettbewerber hinzustoßen und sich den etablierten Anbietern stellen. Gleichzeitig entstehen für die TV-Sender aber auch ganz neue Chancen, um vor allem die jüngeren Zuschauer mit neuen Content-on-Demand-Angeboten über alle Endgeräte zu erreichen.

Insgesamt präsentierten auf dem Screenforce Day 18 Speaker und Talkgäste ihre Forschungsergebnisse und Beiträge. Neben den Keynotes des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff und des renommierten US-Werbebloggers Bob Hoffman stand vor allem die Gattungsstudie „Screenlife 2016: Wie es Euch gefällt – Gratifikationen durch Bewegtbild“ im Mittelpunkt. Das Kernergebnis der vom IfD Allensbach und dem Medien-­ Institut durchgeführten Erhebung lautet, dass der individuelle Nutzen der unterschiedlichen Bewegtbild-­ angebote wie lineares TV, Videoportale oder Streamingdienste neben dem Alter auch stark von der jeweiligen Lebensphase der Zuschauer beeinflusst wird. Die Gratifikationen, die das Fernsehen seinen Zuschauern bietet, sind vor allem Entspannung und Stressabbau, aber auch Wissen, Spannung und Emotion. Diese Belohnungen sind sowohl im Zeitverlauf als auch über die Generationen hinweg weitgehend stabil. 2017 soll der Screenforce Day um Programm-Screenings der Sender ergänzt und zu einer zweitägigen Veranstaltung ausgebaut werden.

37 Marktdaten Fernsehen

TV-Erlöse in Deutschland 2015 in Milliarden Euro Die Umsatzerlöse der audiovisuellen Medien in Deutsch- land lagen im Jahr 2015 bei rund 16 Milliarden Euro (inklusive Teleshopping und Instream- und Video-on-De- mand-Erlösen).1 1,5 Die Erlöse der privaten Bewegtbildanbieter erreichten 2015 ein Volumen von rund 10,3 Milliarden Euro. Da- 1,8 4,9 von entfielen 4,1 Milliarden Euro auf die- TV Werbung und 300 Millionen Euro auf Instream-Werbung. Pay-TV (inkl. Pay-TV-on-Demand) erzielte 2,2 Milliarden Euro; Paid Video (inkl. Subscriptional-VoD [SVoD], Transactio- 2,2 nal-VoD [TVoD] und Electronic Sell Through [EST]) erlö- ste 400 Millionen Euro. Die Teleshopping-Umsätze lagen 2015 bei 1,8 Milliarden Euro. Die sonstigen Einnahmen 0,5 der privaten TV-Anbieter beliefen sich auf geschätzte 1,5 0,4 0,3 Milliarden Euro. 0,3 4,1 Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen lagen die Gesamtein- nahmen bei rund 5,7 Milliarden Euro, davon geschätzte 4,9 Milliarden Euro TV-Beiträge, rund 0,3 Milliarden Euro TV-Werbeerlöse und geschätzte 0,5 Milliarden Euro sons­ TV-Werbeerlöse (privat) tige öffentlich-rechtliche TV-Erlöse. Instream-Videowerbung (privat) Paid Video (privat)** Obwohl der öffentlich-rechtliche Sektor das stärkste Pay-TV- und Paid-VoD-Erlöse (privat) Segment darstellt, bieten die am Markt finanzierten privaten Fernsehveranstalter eine weltweit einmalige Teleshoppingerlöse (privat) ­Angebotsvielfalt. Die Zahl der privaten TV-Programme in sonstige TV-Erlöse (privat)* Deutschland lag 2015 bei 401 Programmen, davon 179 Rundfunkbeitrag / TV-Anteil (öffentlich-rechtlich) bundesweite sowie 222 landesweite, regionale und loka- sonstige TV-Erlöse (öffentlich-rechtlich)* le Angebote. TV-Werbeerlöse (öffentlich-rechtlich) Fernsehen erreicht täglich über 69 Prozent der Gesamt- bevölkerung und die durchschnittliche TV-Sehdauer lag * Schätzung auf Basis älterer Veröffentlichungen im vergangenen Jahr bei 3 Stunden und 43 Minuten pro der Landesmedienanstalten ** inkl. Subscriptional Video-on-Demand (SVoD), Tag. Der Weiteste Seherkreis lag 2015 bei 92,2 Prozent. Transactional Video-on-Demand (TVoD) und Electronic Sell Through (EST) Die Marktprognose für das Jahr 2016 finden Sie auf den Quellen: VPRT, die medienanstalten, ZAW, ARD, ZDF, KEF und eigene Hochrechnung Seiten 48 bis 50.

1 Noch nicht enthalten sind Umsätze aus vor- und nachgelagerten Stufen (z. B. Umsätze mit Empfangsgeräten oder aus Zugangsent- gelten)

www.vprt.de/tv-nutzung www.vprt.de/tv-programme www.vprt.de/tv-umsaetze

38 Marktdaten Fernsehen

Bundesweite private TV-Programme Private Fernsehangebote in Deutschland in Deutschland 2015 2003–2015 179 170 159 15 152 154 16 146 147 147 146 18 15 17 179 16 14 16 17 56 115 54 46 48 37 43 37 45 40 97 14 22 13 20 33 21 18 71 21 16 17 18 23 20 10 53 10 17 10 9 222 72 68 75 76 73 75 80 86 13 5 72 58 5 51 39 26

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Pay-TV-Programme Spartensender bundesweite TV-Programme Teleshopping Vollprogramme landesweite, regionale und lokale TV-Programme Quelle: die medienanstalten, Jahrbücher 2003–2016 Quelle: die medienanstalten, Jahrbuch 2015/2016

TV-Seher in Deutschland 2016 Durchschnittliche TV-Sehdauer in Prozent der Gesamtbevölkerung 1989-2016, pro Tag/Person in Minuten, Personen ab 3 Jahren, alle Sender, Mo–So, 3–3 Uhr Personen ab 3 Jahren, alle Sender, Mo–So, 3–3 Uhr

225

92,2 223 222 221 221 223 223 212 212 211 210 208 207 203 201 192 190 188 185 183 183 175 166 167 158 155

145 147

68,9

Anteil der TV-Seher an der Gesamtbevölkerung an einem durchschnittlichen Wochentag

Weitester Seherkreis (Anteil der TV-Seher an der 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Gesamtbevölkerung im durchschnittlichen Zweiwochenzeitraum) Quelle: Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung, 1989–1991: BRD West, Quelle: Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung 1992–2000: BRD Gesamt, seit 2001: Fernsehpanel D+EU

39 Marktdaten Fernsehen

Verteilung der Übertragungswege 2008–2016, in Prozent

52,5 52,8 51,4 50,2 47,9 46,3 46,3 46,1 45,9 46,2 46,1 46,5 46,5 44,7 45,6 42,0 42,1 42,8

12,5 11,1 11,3 11,1 11,8 11,0 10,0 9,7 9,0 6,2 4,3 4,9 4,9 4,8 3,0 2,3 0,3 1,0 Kabel Satellit Terrestrik IPTV

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: die medienanstalten / tns infratest: Digitalisierungsbericht 2016 Basis: 37,277 / 37,412 / 37,464 / 37,668 / 37,799 / 38,157 / 38,557 / 38,889 / 38,076 Mio. TV-Haushalte In Deutschland

Digitalisierung der Übertragungswege 2006–2015, in Prozent

100 100 100 100 100

86,4 82,1 79,1 72,5 74,1 62,9 65,7 55,9 57,3 48,2 47,2 42,5 37,8 30,6 21,0 15,2 16,2

Kabel Satellit

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Quelle: die medienanstalten / tns infratest: Digitalisierungsbericht 2016 Basis: 33,904 / 36,981 / 37,277 / 37,412 / 37,464 / 37,668 / 37,799 / 38,157 / 38,557 / 38,889 / 38,076 Mio. TV-Haushalte In Deutschland

Kabel und Satellit sind unverändert die wichtigsten Über 92 Prozent der TV-Haushalte empfangen laut Digi­ Übertragungswege für das Fernsehen in Deutschland. talisierungsbericht 2016 der Landesmedienanstalten Je rund 46 Prozent der Haushalte nutzen das Kabel mit mindestens einem Gerät digitales Fernsehen. bzw. den Satelliten für den TV-Empfang. Terrestrisch (DVB-T) empfangen neun Prozent der Haushalte Fern- Dank der Abschaltung der analogen Satellitenübertra- sehen – über Breitband sind es über sechs Prozent. gung im April 2012 liegt der Digitalisierungsgrad beim Satelliten bei 100 Prozent. Beim Kabelanschluss liegt der Anteil 2016 bei über 82 Prozent.

4040 VPRT-Publikationen

Regelmäßige Marktdaten aus der „Schönsten Branche der Welt“

Wie entwickeln sich die Umsätze bei den privaten TV-, Radio- und Onlinemedien? Steigen die Kurven nach oben? Oder fallen die Kurse? Wie viele Menschen sehen fern? Wer hört Radio? Welches Onlineangebot hat die meisten Visits? Der VPRT veranschaulicht mit regelmäßigen Veröffentlichungen – verteilt über das ganze Jahr – wie sich der private Rundfunk und seine Teilbranchen inhaltlich und wirtschaftlich entwickeln.

Das Jahr beginnt mit der VPRT-Mediennutzungsanalyse, in der für das vorangegangene Jahr die Entwick- lung der Mediennutzung in Deutschland dokumentiert wird. Besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Nut- zung von elektronischen und insbesondere audiovisuellen Medien, namentlich der TV- und Radio-, Audio- und ­Video- sowie Online- und Mobilenutzung.

Im Frühjahr folgt die VPRT-Werbemarktanalyse, welche vor allem die Entwicklung der Werbeumsätze im Vor- jahr abbildet und für das laufende Jahr Umsatzprognosen für die Segmente TV-Werbung, Radiowerbung sowie Instream-Audio- und Videowerbung umfasst.

In welchem Tempo sich Pay-TV und Paid-Video-on-Demand entwickeln, präsentiert der VPRT im Sommer mit seiner jährlich erscheinenden Broschüre „Pay-TV in Deutschland“. Darin wird die Entwicklung von Angeboten, Abonnenten, Nutzung und Umsätzen dargelegt.

Traditionell zu den Medientagen in München im Herbst stellt der VPRT seine Umsatzprognose für das laufen- de Jahr vor. Darin findet der Leser die Umsatzprognosen zu allen Segmenten der Audio- und audiovisuellen Medien: von Radio über Free- und Pay-TV, Instream-Advertising und Paid Content bis hin zu Transactional und Teleshopping.

Die zuletzt veröffentlichten Marktdaten für 2015 sowie die aktuelle Prognose für 2016 finden Sie auf den Seiten 36-48 bzw. 49 und 50. Viele weitere aktuelle Marktdaten werden fortlaufend unter www.vprt.de/marktdaten bereitgestellt.

41 Pay-TV in Deutschland 2016

VPRT-Marktüberblick zum deutschen Pay-TV-Markt 2016

Pay-TV-Abonnenten Der VPRT-Arbeitskreis Pay-TV hatte im Sommer 2016 in Millionen, in Deutschland (D, 2008–2015) zum vierten Mal einen Marktüberblick zur Entwicklung sowie Österreich (A) und Schweiz (CH) (2012–2015) von Pay-TV in Deutschland vorgelegt, der eine weiter- hin sehr positive Entwicklung dokumentiert. 8,2 Die Pay-TV- und Paid-Video-on-Demand-Umsätze in 7,7 Deutschland lagen 2015 bei 2,49 Milliarden Euro, das 7,1 6,7 entspricht einem Zuwachs von rund 12 Prozent ge- 7,4 genüber dem Vorjahr. Im gesamten deutschsprachigen 7,0 5,4 6,4 Raum wurde 2015 ein Umsatzvolumen von etwa 2,7 4,8 6,0 Milliarden Euro erreicht. Für 2016 rechnet der VPRT mit 4,3 4,3 einem Wachstum von 8 bis 11 Prozent und für die Fol- gejahre mit einer anhaltend positiven Entwicklung. Die Zahl der Pay-TV-Abonnenten in Deutschland ist um sechs Prozent auf 7,4 Millionen Abonnenten angestie- gen, im gesamten deutschsprachigen Raum sogar auf fast 8,2 Millionen Abonnenten. Die durchschnittliche kumulierte monatliche Reichweite von Pay-TV-Pro- 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 grammen in den deutschen TV-Haushalten lag im ersten Deutschland Deutschland D, A, CH Halbjahr 2016 bereits bei 12,4 Millionen Pay-TV-Sehern pro Monat. Im Gesamtjahr 2015 waren es 11,73 Millio- Quellen: ALM / die medienanstalten (2008–2011), VPRT (2012–2015) nen Pay-TV-Seher pro Monat. Hinweis: Die für das Jahr 2012 und 2013 genannten Abonenntenzahlen sind mit den Vorjahreswerten (2002–2011) nicht direkt vergleichbar, da die Daten aus unterschiedlichen Quellen stammen und von methodischen Unterschieden bei der Erhebung auszugehen ist.

Pay-TV-Seher an einem durchschnittlichen Wochentag in Millionen, in Deutschland, 2014-2016* 13,0 12,5 13,3 13,1 12,2 10,4 10,7 11,5 11,9 11,6 11,9 10,4 11,0 11,5 11,6 12,7 12,9 13,1 9,6 9,1 8,7 9,8 10,7 10,3 10,7 10,8 10,3 11,0 11,1 11,9

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember

2014 Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK; TV Scope 6.1, 01.01.2014 - 30.06.2016, KFA, 0/1 Verfahren, 1 min konsekutiv 2015 * Die Auswertung beschränkt sich auf die im jeweiligen Zeitraum lizensierten Pay-TV-Sender. 2016

42 Pay-TV in Deutschland 2016

Bundesweite private Pay-TV-Programme Pay-TV-Programme nach Genre in Deutschland, 2003, 2013–2015 Zahl der Programme in Deutschland, 2016

16

75 80 86 9 43

16

26 21 Unterhaltung 2003 2013 2014 2015 Sport Dokumentationen Kinder

Quelle: die medienanstalten, Jahrbücher 2003–2016 Quelle: VPRT Musik

Zuschauermarktanteile von Pay-TV Personen ab 3 Jahren in Deutschland (2014–2016), in Prozent* in allen TV-Haushalten 1,9 2,1 2,3 2,6 2,9 2,7 2,9 2,7 2,7 2,8 2,9 2,9 2,3 2,8 2,3 1,8 2,5 1,9 2,2 2,8 2,8 3,0 2,7 2,9 2,5 3,2 2,6 2,8 2,5 2,6 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember in allen Pay-TV-Haushalten 12,9 15,5 15,6 16,3 13,2 10,3 12,5 13,3 16,8 17,6 18,6 16,5 18,2 17,9 15,7 17,7 12,1 15,5 13,7 16,7 17,2 17,6 16,7 17,4 16,0 18,6 16,7 16,6 16,2 15,2

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember

2014 Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK; TV Scope 6.1, 01.01.2014 - 30.06.2016, KFA, 0/1 Verfahren, 1 min konsekutiv 2015 * Die Auswertung beschränkt sich auf die im jeweiligen Zeitraum lizensierten Pay-TV-Sender. 2016

43 Radio Advertising Summit 2016

„Audio hat eine große Zukunft.“

Die mobile Verbreitung von Radio- und Audioangebo- ten sowie die Marketing- und Mediaplanung waren die Hauptthemen des Radio Advertising Summit 2016, der zentralen Veranstaltung der Werbewirtschaft im Bereich Radio- und Audiowerbung, die am 14. April 2016 zum dritten Mal stattfand.

Die neue Vielfalt an Vertriebskanälen und die wachsende Varianz der Publikumsansprache hat eine zuneh- mende Komplexität der Marketing- und Mediaplanung zur Folge. Nach einer Keynote von Prof. Micael Dahlen (Stockholm School of Economics) über die soziale Entwicklung hin zu einer Spaß- Erwartungsgesellschaft ­diskutierten Oliver Adrian (AS&S Radio) und Florian Ruckert (RMS) mit Klaus–Peter Schulz (Organisation der Mediaagenturen) und weiteren Vertretern von Markenartikelherstellern darüber, ob Radio auf die digitalen ­Herausforderungen auch ausreichend sachgerecht und kundenorientiert reagiert. Die beiden Vermarkter konnten deutlich machen, dass Radio in Bezug auf wesentliche Marktforderungen wie dem gattungsübergrei- fenden Werbewirkungsnachweis oder der Konvergenzwährung eine Vorreiterrolle einnimmt. Auch im Bereich der Digitalisierung kündigten die Vermarkter weitere Schritte an, beispielsweise hinsichtlich Programmatic Ad- vertising oder erweitertem Targeting, um die bekannte Aktivierungskraft von Radio wirkungsvoll zu ergänzen.

In einem weiteren Kongressschwerpunkt präsentierten Radiounternehmen, mit welchen Angeboten und Lö- sungen sie auf Mobile Devices, wie Smartphones, präsent sind. Unter anderem stellte ANTENNE BAYERN seine Quiz-App „Schlaubayer“ vor und RADIO 21 gab den offiziellen Startschuss für „Visual-Radio“, Deutschlands erstem 24h-Stunden-Radio-Fernsehen.

44 Marktdaten Radio

Radioerlöse in Deutschland 2015 Die Umsätze von Radio- und Audiomedien lagen in in Milliarden Euro Deutschland im Jahr 2015 bei rund 4,7 Milliarden Euro.

Beim Privatradio lagen die Gesamterlöse bei rund 0,6 0,02 0,1 0,2 Milliarden Euro. Davon entfielen auf die privaten Radio­ 0,50,5 Werbeerlöse rund 0,5 Milliarden Euro, auf die sonstigen 0,3 Erlöse circa 0,1 Milliarden Euro und auf Instream-Wer- 0,2 bung etwa 20 Millionen Euro. Die Erlöse aus Paid Audio 0,20,5 (inkl. Subscriptional-AoD [SAoD] und Transactional-AoD [TAoD]) betrugen rund 500 Millionen Euro. 0,10,4 Die Gesamterlöse im öffentlich-rechtlichen Radio lagen 2015 bei geschätzten 3,6 Milliarden Euro. Davon waren rund 0,2 Milliarden Euro öffentlich-rechtliche Radio-Wer- 3,1 beerlöse. Das mit Abstand größte Einnahmensegment im deutschen Radiomarkt machte der öffentlich-rechtliche 3,1 Radiobeitrag in Höhe von rund 3,1 Milliarden Euro aus.

Private Radioanbieter finanzieren – mit weniger als 20 Prozent des öffentlich-rechtlichen Radiobudgets – Hun- derte attraktive Radioprogramme. Die Zahl der von den Radio-Werbeerlöse (privat) Landesmedienanstalten erfassten privaten Radiopro- gramme belief sich im Jahr 2015 auf insgesamt 283 An- Instream-Audiowerbung (privat) gebote. Paid Audio (privat)** sonstige Radio-Erlöse (privat)* Radio erreicht werktäglich rund 79 Prozent der Ge- Rundfunkbeitrag (öffentlich-rechtlich) samtbevölkerung und ist damit die reichweitenstärkste Mediengattung in Deutschland. Die durchschnittliche sonstige Radio-Erlöse (öffentlich-rechtlich)* ­Hördauer­ im Radio beträgt etwa drei Stunden und 10 Radio-Werbeerlöse (öffentlich-rechtlich) ­Minuten pro Werktag. Der weiteste Hörerkreis lag 2016 * Schätzung auf Basis älterer Veröffentlichungen der bei 92,9 Prozent der Bevölkerung. Landesmedienanstalten ** inkl. Subscriptional Audio-on-Demand (SAoD) und Transactional Audio-on-Demand (TAoD) Die Marktprognose für das Jahr 2016 finden Sie auf den Quellen: VPRT, die medienanstalten, ZAW, ARD, ZDF, KEF und eigene Seiten 48 bis 50. Hochrechnung

www.vprt.de/radio-nutzung www.vprt.de/radio-programme www.vprt.de/radio-umsaetze

45 Marktdaten Radio

Private Radioprogramme in Deutschland 2003–2015

282 283 270 268 38 252 255 42 247 244 29 18 229 15 18 39 15 222 228 14 12 209 17 14 13 14 54 200 20 20 20 19 56 15 54 18 12 54 55 52 52 55 54 54 55 38 49

144 148 155 153 155 159 158 166 168 174 170 175 180

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

DAB only landesweit UKW bundesweit Satellit lokal/regional UKW

Quelle: die medienanstalten, Jahrbücher 2003–2016

Radiohörer in Deutschland 2016 Hördauer Radio 2016 in Prozent der Gesamtbevölkerung Montag bis Freitag, in Minuten Personen ab 10 Jahren

92,9

189 190 183 183

78,7

Anteil der Radiohörer Erwachsene 14–49 Jahre an der Gesamtbevölkerung an einem ab 10 Jahren durchschnittlichen Werktag (Mo–Fr) Weitester Hörerkreis (Anteil der Radiohörer an der ma 2016 Radio I ma 2016 Radio II Gesamtbevölkerung innerhalb der letzten 14 Tage)

Quelle: agma / ma 2016 Radio II Quellen: agma / ma 2016 Radio I, ma 2016 Radio II Hinweis: Ab der ma 2015 Radio II basieren die Daten auf dem Zensus 2011. Hinweis: Ab der ma 2015 Radio II basieren die Daten auf dem Zensus 2011. Vergleiche zu älteren ma‘s sind aufgrund der veränderten Hochrechnungs­ Vergleiche zu älteren ma‘s sind aufgrund der veränderten Hochrechnungs- basis nur eingeschränkt möglich. basis nur eingeschränkt möglich.

46 Marktdaten Radio

UKW ist unverändert der wichtigste Übertragungsweg Bei der Ausstattung der Haushalte mit Radioempfangs- für Radio in Deutschland. 94 Prozent der Haushalte nut- geräten liegt UKW ebenfalls deutlich vor DAB+. 2016 zen die analoge Terrestrik für ihren Radioempfang. Die befanden sich 139,4 Millionen UKW-Empfänger in den digitale Terrestrik (DAB+) nimmt hinter dem Internet, deutschen Radiohaushalten. Die Zahl der DAB+-Geräte dem Kabel und dem Satelliten den vierten Platz in der betrug 8,2 Millionen. Die Ausstattung mit IP-Radioge- Hörergunst ein. räten lag bei rund 4,6 Millionen Geräten. 9,1 Millionen Radio­empfänger waren mit dem Kabel verbunden.

Verteilung der Radio-Übertragungswege 2013–2016, in Prozent

94,0 93,6 92,8 94,1

29,8 29,9 31,4 26,5 13,8 15,0 15,9 14,7 14,8 14,1 15,0 13,9 10,6 13,8 4,8 7,7

UKW DAB/DAB+ Kabel Satellit Internet

2013 2014 2015 2016

Quelle: die medienanstalten / tns infratest: Digitalisierungsbericht 2016 Basis: 70,214 / 70,326 / 70,525 / 69,241 Mio. Personen ab 14 Jahr

Haushaltsausstattung mit Radio-Empfangsgeräten 2013–2016, in Millionen 152,1 150,6 149,5 143,4 142,9 143,5 139,4 139,6 9,8 9,1 9,5 8,2 8,3 6,4 6,2 6,1 6,2 5,0 6,0 4,6 3,1 1,9 2,7 1,3

UKW/ DAB/DAB+ IP-Radiogerät** Kabel Satellit Radiogeräte analoges Radiogerät* -Radiogerät insgesamt***

2013 2014 2015 2016

Quelle: die medienanstalten / tns infratest: Digitalisierungsbericht 2016 Basis: 39,676 / 39,866 / 40,072 / 39,372 Mio. Haushalte in Deutschland * 2016 ohne eigenständige Erfassung von MP3‑Playern mit UKW‑Empfang ** Erstmals inklusive fest installiertem IP‑Radiogerät im Auto *** exklusive Kabel und Satellit

47 VPRT auf den Medientagen München 2016

„Webradiomonitor 2016 – Die Vielfalt der Audioangebote im Netz“

Seit 2009 wird im Auftrag der Bayerischen Landes­ zentrale für neue Medien (BLM) die Entwicklung des n-tv deutschen Online-Audiomarktes erforscht und als Sport1 „Web­radio­monitor“ veröffentlicht. 2016 beteiligte sich ProSieben RTL erstmals auch der VPRT an der Erhebung. N24 sixx Die zentralen Resultate bestätigten, dass sich der Webradio- und Online-Audiomarkt in Deutschland weiter SAT.1 TV NOW mit hoher Dynamik entwickelt und sich die Webradio- und Online-Audiowerbung weiter auf Wachstumskurs VOX befinden. Aktuell wurden 10.139 Online-Audioangebote in Deutschland gezählt, davon 7.686 User Generated kabel eins RTL 2 Radiostreams oder kuratierte Playlists und 2.453 Webradio-Angebote. Im Vorfeld der Münchener Präsentation Sky erklärte der Vorsitzende des VPRT-Fachbereichs Radio und Audiodienste, Klaus Schunk, dass Webradio- und MTV Disney.de Online-Audioangebote wichtige Wachstums- und Innovationstreiber im Markt sind. Ihre steigende Nutzung VIVA und das enorm breite Anbieterspektrum verlangen dabei aber mehr denn je nach fairen Regeln und politischen South Park Lösungen für den Zugang und die Auffindbarkeit. DMAX TOGGO Tele 5 Im Anschluss an die Studienpräsentation auf den Medientagen München fand eine Diskussion über die Bewer- RTL NITRO tung der Studienresultate statt. Caroline Grazé (radioplayer.de), Ulrich Hürther (sunshine live), Rainer Henze (laut.fm), Miles Palmer (TuneIn Europe), Nils Rauterberg (Audible) und Dr. Marcus Engert (detektor.fm) debat- tierten die Herausforderungen für die Webchannel-Branche.

48 Marktdaten Onlinemedien

Mobile- und Onlineerlöse in Deutschland 2015 Die Mobile- und Onlineerlöse erreichten in Deutschland in Milliarden Euro im Jahr 2015 rund 5,2 Milliarden Euro (ohne E-Com- merce). Erlöse aus klassischer Online- und Mobile-Dis- playwerbung machten davon 1,1 Milliarden Euro aus. 1,1 Die Umsätze aus Instream-Videowerbung lagen bei rund 0,3 Milliarden Euro und bei Instream-Audiowerbung bei circa 0,02 Milliarden Euro. Die Paid-VoD-Umsätze er- reichten etwa 0,4 Milliarden Euro, Paid Audio rund 0,5 0,5 Milliarden Euro. Das mit Abstand größte Segment war 2,9 die Suchwortvermarktung mit Umsätzen von rund 2,9 0,02 Milliarden Euro. 0,3

0,4

Inpage-Werbung* Paid Audio-on-Demand** Instream-Audiowerbung Instream-Videowerbung Paid-Video-on-Demand*** Search www.vprt.de/onlinemedien-nutzung

Quellen: VPRT, GfK, ZAW, BVMI www.vprt.de/multimedia-angebote * VPRT-Schätzung www.vprt.de/online-werbeumsaetze ** inkl. Subscriptional Audio-on-Demand (SAoD) und Transactional Audio-on-Demand (TAoD) *** inkl. Subscriptional Video-on-Demand (SVoD), Transactional Video-on-Demand (TVoD) und Electronic Sell Through (EST)

Internetportale deutscher Fernsehsender Internetportale deutscher Radiosender Reichweiten in Millionen Unique User, im Oktober 2016 Reichweiten in Millionen Unique User, im Oktober 2016

n-tv 10,38 Antenne Bayern 0,90 Sport1 6,85 Hit Radio FFH 0,77 ProSieben 5,95 bigFM 0,56 RTL 5,87 Radio Hamburg 0,37 N24 5,48 Radio ffn 0,24 sixx 3,66 RPR1 0,24 SAT.1 3,63 Antenne Niedersachsen 0,15 TV NOW 2,34 planet radio 0,15 VOX 1,65 radio SAW 0,15 kabel eins 1,30 Klassik Radio 0,13 RTL 2 1,06 ENERGY 0,11 Sky 0,61 104.6 RTL 0,10 MTV 0,58 Radio Essen 0,10 Disney.de 0,52 Antenne 1 0,09 VIVA 0,48 Radio sunshine live 0,09 South Park 0,32 Radio Regenbogen 0,09 DMAX 0,29 89.0 RTL 0,08 TOGGO 0,23 Radio Bonn 0,08 Tele 5 0,18 Radio PSR 0,08 RTL NITRO 0,11 RADIO SALÜ 0,06

Online User Online und Mobil User Mobil User Online User Online und Mobil User Mobil User

Quelle: AGOF / internet facts 2016-10, Auswahl VPRT Quelle: AGOF / internet facts 2016-10, Auswahl VPRT deutschsprachige Wohnbevölkerung in Deutschland ab 10 Jahren deutschsprachige Wohnbevölkerung in Deutschland ab 10 Jahren

4949 Marktdaten Rundfunk und Werbemarkt

Radio, Fernsehen und Multimedia in Deutschland

Rundfunkerlöse in Deutschland 2015 in Milliarden Euro Der Markt für Radio- und Fernsehangebote in Deutsch- land zeichnet sich durch seine weltweit einmalige An- bieter- und Angebotsvielfalt aus und ist zugleich ein ­gewichtiger Wirtschaftsfaktor für Deutschland.

Im Jahr 2015 lagen die Rundfunkerlöse in Deutschland bei insgesamt ca. 17,7 Milliarden Euro (exklusive Tele- shopping). Davon entfielen etwa 9,3 Milliarden Euro auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und etwa 8,4 Milli- arden Euro auf den privaten Rundfunk (exklusive Tele- 8,4 shopping). 9,3

Einnahmen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Einnahmen des privaten Rundfunks (exklusive Teleshopping)

Quellen: VPRT, die medienanstalten, ZAW, ARD, ZDF, KEF und eigene Hochrechnung

Netto-Werbeerlöse der Medien 1998–2015

Zeitschriften

Zeitungen

Onlinemedien

Radio

Fernsehen

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: VPRT, ZAW

Die Umsätze der audiovisuellen Medien werden laut der in der Publikation „Umsätze der audiovisuellen Medien Marktprognose 2016 des VPRT im Gesamtjahr 2016 vo- in Deutschland 2015/2016“ veröffentlicht (siehe Seite raussichtlich um 650 Millionen Euro auf insgesamt 11,1 39). Die Jahresprognose 2017 publiziert der VPRT im Milliarden Euro anwachsen. Der VPRT hat seine Prognose Mai 2017.

www.vprt.de/prognosen

50 VPRT-Marktprognose 2016

Netto-Werbeerlöse Fernsehen und Instream-Videowerbung 1997–2015, VPRT-Marktprognose 2016, in Milliarden Euro +3,9 % ca. 4,9 4,71 4,7 4,47 4,32 4,5 4,16 4,3 4,04 4,11 3,96 3,93 4,04 3,95 3,98 4,04 3,80 3,81 3,86 3,64 4,42 4,13 4,29 ca. 4,53 ca.

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016e

Quelle: VPRT, ZAW TV-Werbeerlöse Instream-Videowerbung

Netto-Werbeerlöse Radio und Instream-Audiowerbung 1997–2015, VPRT-Marktprognose 2016, in Milliarden Euro +2,6 % ca. 0,78 0,75 0,75 0,76 0,73 0,74 0,72 0,72 0,69 0,71 0,68 0,66 0,68 0,68 0,69 0,62

0,60 0,61 0,74 0,74 0,60 0,58 ca. 0,76 ca.

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016e

Quelle: VPRT, ZAW Radio-Werbeerlöse Instream-Audiowerbung

Zeitschriften Netto-Werbeerlöse Online- und Mobile-Displaywerbung Zeitungen 2003–2015, VPRT-Marktprognose 2016, in Milliarden Euro Onlinemedien 1,34 1,34 ca. 1,37 Radio 1,26 Fernsehen 1,08 0,99 0,86 0,75 0,76 0,69

0,50

0,33 0,25 0,27

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016e

Quelle: VPRT, ZAW

51 MARKTENTWICKLUNG | VPRT-Marktprognose 2016

Paid-Content-Umsätze in Deutschland 2002–2015, VPRT-Marktprognose 2016, in Milliarden Euro +13,6 % 3,5

3,1 0,6

2,9 0,5 2,6 0,5 0,4 2,4 0,4 0,3 0,2 0,3 0,2 0,1 Paid Audio (SAoD & EST)

1,8 1,9 2,1 2,2 2,3 Paid Video (SVoD, TVoD & EST) Pay-TV (inkl. PayTVoD)

2012 2013 2014 2015 2016e

Quelle: VPRT-Marktprognose 2016

Teleshoppingerlöse +3,0 % 1997–2015, VPRT-Marktprognose 2016, in Milliarden Euro 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,5 0,4 0,3 0,13 0,05

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016e

Quelle: Goldmedia (1997-2012), VPRT (2013-2015)

Für die Fernsehwerbung wurde für das Jahr 2016 ein Euro (+ 13,6 %) auf rund 3,5 Milliarden Euro ansteigen. Netto-Wachstum von ca. 2,4 Prozent auf 4,5 Milliarden Dabei wird für Pay-TV und Paid Video ein Wachstum Euro erwartet (+ 106 Mio. Euro). Bei der Instream-Video- von ca. 9 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro erwartet (Pay- werbung prognostizierte der VPRT einen Anstieg um ca. TV + 132 Mio. Euro [+ 6 %], Paid Video + 105 Mio. Euro 24 Prozent (+ 77 Mio. Euro). Der Radio- und In­stream- [+ 25 %]). Audiowerbeumsatz soll 2016 rund 780 Millionen Euro Für das Teleshopping wird mit einem Zuwachs von ca. betragen (+ 1,9 %). 3 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro (+ 55 Mio. Euro) ge- Für die Radiowerbung hatte der VPRT ein Wachstum von rechnet. 14 Millionen Euro (+ 1,9 %) bzw. sechs Millionen Euro bei Der VPRT hat seine Prognose in der Publikation „Umsätze der Instream-Audiowerbung (+ 40 %) prognostiziert. der audiovisuellen Medien in Deutschland 2015/2016“ Laut Prognose sollen die Paid-Umsätze für audiovisu- veröffentlicht (siehe Seite 39). Die Jahresprognose 2017 ellen Content 2016 voraussichtlich um 393 Millionen publiziert der VPRT im Mai 2017.

Die VPRT-Prognose 2016 basiert auf einer Befragung von Führungskräften deutscher Medienunternehmen. Auswertungsbasis der diesjährigen Prognose sind Rückmeldungen von 54 Unternehmen, die im Befragungszeitraum vom 19. September bis zum 14. Oktober 2016 eingegangen sind.

52 VPRT setzte Initiative „Schau HDTV“ fort

Kampagne informiert über Angebote, Empfangsmöglichkeiten und Vorteile von HDTV

Der VPRT hat seine im Oktober 2015 gestartete Initiative „Schau HDTV“ 2016 fortgesetzt. Gemeinsam mit Sendern und Plattformbetreibern will der Ver- band gegenüber den Endverbrauchern die Vorteile von HDTV aufzeigen und sie über die HDTV-Empfangsmög- lichkeiten in Deutschland informieren. Im Mittelpunkt der B2C-Kampagne standen ein TV-Spot und die Website www.schau-hd.tv. Der Fernsehspot, der von den Senderpartnern der Initiative ausgestrahlt wurde, sorgte mit einer emotionalen Ansprache für hohe Aufmerksamkeit beim Zuschauer und motivierte zum Besuch der Webseite. Die besondere Bildqualität von HD wird durch Motive und Storyline deutlich hervorgehoben. Auf www.schau-hd.tv bekommen interessierte Zuschauer zudem den Unterschied zwischen Standard- (SD) und HD-Qualität live vor Augen geführt. Außerdem finden sie neben einer Auflistung der in Deutschland verfüg- baren HD-Sender eine Übersicht über die unterschiedlichen Empfangsmöglichkeiten.

„Schau HDTV“ wird unterstützt von Discovery Networks Deutschland, HD PLUS, M7, MEDIA BROADCAST, ­Mediengruppe RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 Media SE, RTL2, sonnenklar.TV, Telekom Deutschland, The Walt Disney Company (Germany), Viacom International Media Networks Germany, WeltN24 und dem VPRT.

www.vprt.de/schauhdtv

53 VERBAND

VPRT-Vorstand

Der Vorstand des VPRT setzt sich aus dem Vorstandsvorsitzenden, den Vorsitzenden der beiden Fachbereiche als stellvertretende Vorstandsvorsitzende, den beiden stellvertretenden Fachbereichsvorsitzenden, dem Schatzmeister sowie bis zu acht weiteren Vorstandsmitgliedern zusammen. Der gesamte Vorstand wird von der Mitgliederver- sammlung für die Dauer von zwei Jahren gewählt. Er setzte sich 2016 wie folgt zusammen:

Vorstandsvorsitzender Hans Demmel n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH

Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Radio und Audiodienste Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Klaus Schunk Fernsehen und Multimedia Radio Regenbogen Hörfunk in Baden Julian Geist GmbH & Co. KG ProSiebenSat.1 Media SE

Schatzmeister Dr. Holger Enßlin Sky Deutschland GmbH

Jan-Uwe Brinkmann Kai Fischer radio NRW GmbH Antenne Niedersachsen GmbH & Co. KG

Hans-Dieter Hillmoth Dr. Nina Gerhardt Radio/Tele FFH GmbH & Co. RTL Radio Deutschland GmbH Betriebs-KG

Karlheinz Hörhammer Annette Kümmel ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG ProSiebenSat.1 Media SE

Marc Schröder Rainer Sura RTL interactive GmbH QVC Handel LLC & Co. KG

mit beratender Stimme kooptiertes Mitglied: Thomas Wrede Susanne Aigner-Drews ASTRA Deutschland GmbH Discovery Communications Dr. Harald Flemming Deutschland GmbH & Co. KG Viacom International Media Networks Germany GmbH

54 VERBAND

VPRT-Fachbereichsvorstände

Fachbereichsvorstand Fachbereichsvorstand Fernsehen und Multimedia 2016 Radio und Audiodienste 2016

Dem Fachbereich Fernsehen und Multimedia gehörten Dem VPRT gehörten 2016 51, im Wesentlichen landes- 2016 84 bundes-, landesweite und regionale TV-Veran- weite, regionale und bundesweite private Radioveran- stalter an. Der Fachbereich wählt aus seiner Mitte einen stalter an. Der Fachbereich wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter sowie bis zu neun Vorsitzenden und einen Stellvertreter sowie bis zu neun weitere Mitglieder in den Fachbereichsvorstand. weitere Mitglieder in den Fachbereichsvorstand.

Vorsitzender Vorsitzender Klaus Schunk Julian Geist Radio Regenbogen Hörfunk in Baden ProSiebenSat.1 Media SE GmbH & Co. KG

Stellvertretender Vorsitzender Stellvertretende Vorsitzende Marc Schröder Dr. Nina Gerhardt RTL interactive GmbH RTL Radio Deutschland GmbH weitere Mitglieder des Fachbereichsvorstandes: weitere Mitglieder des Fachbereichsvorstandes: Katharina Behrends Patrick Bernstein NBC UNIVERSAL Global Networks Deutschland GmbH Radio Hamburg GmbH & Co. KG Hannes Heyelmann Jan-Uwe Brinkmann Turner Broadcasting System Deutschland GmbH radio NRW GmbH Dr. Matthias Kirschenhofer Kai Fischer Sport1 Media GmbH Antenne Niedersachsen GmbH & Co. KG Sebastian Kocks Hans-Dieter Hillmoth Mediengruppe RTL Deutschland GmbH Radio/Tele FFH GmbH & Co. Betriebs-KG Vera Nickel Karlheinz Hörhammer Home Shopping Europe GmbH ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG Lutz Reulecke Ulrich Hürter Sky Deutschland GmbH RNO Rhein-Neckar-Odenwald Radio GmbH & Co. KG Dr. Torsten Rossmann Marco Maier WeltN24 GmbH ANTENNE THÜRINGEN GmbH & Co. KG Stephanie Struppler Philipp von Martius Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG STUDIO GONG GmbH & Co. Studiobetriebs KG Heiko Zysk ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH kooptierte Mitglieder: Prof. Matthias Gülzow kooptierte Mitglieder: Radio Paradiso GmbH & Co. KG Christoph Falke Timo Naumann Axel Springer SE Verband Lokaler Rundfunk in Nordrhein-Westfalen e. V. Paul Leo Giani dctp Entwicklungsgesellschaft für TV-Programm mbH Michael Keidel Viacom International Media Networks Germany GmbH Lars Wagner The Walt Disney Company (Germany) GmbH

55 VERBAND

VPRT-Technik- und Innovationsforum

Im Technik- und Innovationsforum sind 2016 14 Unternehmen aus dem Infrastrukturbereich (Satellitenbetreiber, Betreiber terrestrischer Sendernetze, Kabelnetzbetreiber) sowie technische Dienstleister vertreten. Das Technik- und Innovationsforum hat im VPRT vor allem eine beratende Funktion.

Stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender Dr. Harald Flemming Thomas Wrede Viacom International Media Networks ASTRA Deutschland GmbH Germany GmbH

Mitgliederentwicklung 2016

Neu im VPRT: Mitgliedschaft erloschen/ausgeschieden: Fachbereich Fernsehen und Multimedia Fachbereich Fernsehen und Multimedia Motor Presse TV GmbH (auto motor und sport channel) Köln.TV Entertainment GmbH & Co. KG (NRW.TV) ProSiebenSat.1 Media SE (kabel eins Doku) joiz GmbH (joiz) Sport1 GmbH (Sport1+) tape.tv AG (tape.tv) Sport1 GmbH (Sport1 US)

Fachbereich Radio und Audiodienste Radio Alpha 10 GmbH & Co. KG (Neckaralb live)

Änderungen in der Geschäftsstelle 2016/2017

Mit Wirkung zum 31. Dezember 2016 ist Claus Grewenig aus der Geschäftsstelle des Verbandes ausgeschieden. Er war 15 Jahre für den VPRT tätig, zuletzt seit 2011 als Geschäftsführer.

Als Referent Medienwirtschaft verstärkt Johannes Leibiger seit Februar 2017 den Verband. Seit März 2017 be- findet sich Maren Schulz (Politische Kommunikation / Öffentlichkeitsarbeit) in Elternzeit. Im April 2017 stieß Eva Hämmerle (Referentin Kommunikation / Öffentlichkeitsarbeit) zum VPRT.

Zum 30. April 2017 hat Sebastian Artymiak (Leiter Medientechnologie) die Geschäftsstelle verlassen. Lisa Kerner (Sekretariat Justiziariat / European Affairs) beendete im September 2016 ihre Tätigkeit beim VPRT. Seit März 2017 ist Rita Fillep (Assistentin Recht und Regulierung) neu in der Geschäftsstelle.

56 VERBAND

VPRT-Geschäftsstelle

Geschäftsführung

Claus Grewenig Geschäftsführer (zum 31.12.2016 ausgeschieden)

Daniela Beaujean Frank Giersberg Mitglied der Geschäftsleitung Mitglied der Geschäftsleitung Recht und Regulierung / Justiziarin / Markt- und Geschäftsentwicklung / Syndikusrechtsanwältin Kaufmännische Leitung [email protected] [email protected] T | +49 30 3 98 80 - 112 T | +49 30 3 98 80 - 121 Geschäftsstelle

Eva Hämmerle (seit 01.04.2017) Referentin Kommunikation / Sebastian Artymiak Öffentlichkeitsarbeit Leiter Medientechnologie [email protected] (zum 30.04.2017 ausgeschieden) T | +49 30 3 98 80 - 132

Jürgen Hofmann, LL.M. Johannes Leibiger (seit 01.02.2017) Referent Recht / Rechtsanwalt Referent Medienwirtschaft [email protected] [email protected] T | +49 30 3 98 80 - 111 T | +49 30 3 98 80 - 102

Julia Maier-Hauff Joachim Lemmel Senior Counsel European Affairs / Online-Redakteur Syndikusrechtsanwältin [email protected] [email protected] T | +49 30 3 98 80 - 133 T | +49 30 3 98 80 - 113 Elke Nußbaum Head of Brussels Office / Maren Schulz (in Elternzeit) Senior Counsel European Affairs Politische Kommunikation / [email protected] Öffentlichkeitsarbeit T | +49 30 3 98 80 - 0 [email protected] T | +32 2 73 87 - 619 T | +49 30 3 98 80 - 132

Tim Steinhauer Dr. Martin von Albrecht Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Urheberrechtlicher Berater / Rechtsanwalt [email protected] [email protected] T | +49 30 3 98 80 - 199 T | +49 30 22 00 29 - 400 Gesa Klebe Assistentin Geschäftsführung / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Hartmut Schultz [email protected] Pressesprecher T | +49 30 3 98 80 - 100 [email protected] Sandra Ohlsen T | +49 30 3 98 80 - 101 Sekretariat Marktentwicklung / Medientechnologie [email protected] T | +49 30 3 98 80 - 120 Pia Matheis Rita Fillep Buchhaltung / Interne Verwaltung Assistentin Recht und Regulierung (seit 01.03.2017) [email protected] [email protected] T | +49 30 3 98 80 - 110 T | +49 30 3 98 80 - 130

57 VERBAND

VPRT-Struktur

MITGLIEDERVERSAMMLUNG

VORSTAND

FACHBEREICHSVORSTAND FACHBEREICHSVORSTAND Radio und Audiodienste Fernsehen und Multimedia

TECHNIK- UND INNOVATIONSFORUM

ARBEITSKREISE

GESCHÄFTSSTELLE

VPRT-Arbeitskreise

AK Wetten AK Sparten- und Zielgruppensender Der Arbeitskreis befasst sich mit den gesetzlichen Rah- Der Arbeitskreis erörtert die spezifischen Fragestel- menbedingungen des Glücksspiels und setzt sich insbe- lungen der Sparten- und Zielgruppensender im VPRT. sondere für eine Liberalisierung des Marktes und der Hierzu zählen unter anderem Auffindbarkeit, Aspekte Werbung für Sportwetten ein. der technischen Verbreitung und Urheberrechtsthemen.

AK Online-Markt AK Pay-TV Der Arbeitskreis konzentriert sich auf die Entwicklung Der Arbeitskreis Pay-TV ist die zentrale Branchenplatt- des Online-Werbemarktes. Im besonderen Fokus steht form der Pay-TV-Sender in Deutschland. Er dient ihnen dabei die Online-Reichweitenmessung und die Etablie- als Rahmen für die gemeinsame Positionierung zu me- rung einer starken Online-Werbewährung – und damit dienpolitischen und regulatorischen Fragen, für den die Gremienarbeit in der Informationsgemeinschaft zur kontinuierlichen Dialog mit den relevanten Marktpart- Feststellung der Verbreitung von Werbe­trägern e. V. nern sowie für die anbieterübergreifende Kommunika- (IVW) und die Beteiligung des VPRT an der ­INFOnline tion zur Pay-TV-Marktentwicklung. GmbH.

AK Übertragungstechnik AK TV-Vermarktung Der Arbeitskreis ist ein technisch orientiertes Informa- Der Arbeitskreis TV-Vermarktung befasst sich anlassbe- tions- und Gesprächsforum für die von den Entwick- zogen mit Fragen der TV-Vermarktung und der TV-Wer- lungen der Übertragungstechnik betroffenen Mitglieder. beregulierung.

58 VERBAND

VPRT-Arbeitskreise

Ad-hoc-AG AVMD-Richtlinie Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe begleitet die Diskussion um die Zukunftsfähigkeit der EU-Richtlinie für audiovisu- AK Hörfunktechnik elle Mediendienste und erarbeitet Positionen für die Mit dem Arbeitskreis wurde eine Arbeits- und Kom- Kommunikation mit den politischen Entscheidungsträ- munikationsplattform für technische Probleme und gern. Fragestellungen der Hörfunksender eingerichtet. Hier werden sowohl aktuelle Themen als auch zukünftige technische Veränderungen behandelt. Ad-hoc-AG TKG-Novelle Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe verfolgt alle Regulierungs- entwicklungen im Bereich der Telekommunikation. Sie Ad-hoc-AG Frequenzpolitik wurde parallel zur Umsetzung des sogenannten Tele- Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe befasst sich mit den Regu- kom-Paketes der EU-Kommission eingerichtet und seit- lierungsvorhaben der Europäischen Union für eine her fortgeführt. Neuordnung der europäischen Frequenzordnung sowie ­deren nationaler Umsetzung. Ad-hoc-AG Navigatoren & EPGs Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe befasst sich mit den regula- Filmkommission torischen Anforderungen an die Abbildung von R­ adio- Die VPRT-Filmkommission erörtert medienpolitische und TV-Programmen in Navigatoren und Elektronischen und -rechtliche Fragen der Filmförderung (u. a. das Programmführern (EPGs). VPRT/FFA-Abkommen). Sie befasst sich darüber hinaus mit den Themen der Film- und Fernsehproduktion. Ad-hoc-AG Urhebervertragsrecht Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe dient in Ergänzung zur Ad- Ad-hoc-AG Werberegulierung hoc-AG Urheberrecht der Erörterung aktueller medien- Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe bearbeitet die wichtigsten politscher und rechtlicher Entwicklungen im Urheber- (selbst-)regulatorischen Entwicklungen im Werbebe- vertragsrecht. reich, u. a. drohende Werbebeschränkungen.

Ad-hoc-AG Barrierefreiheit Ad-hoc-AG Urheberrecht Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe Barrierefreiheit begleitet den Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe diskutiert aktuelle Fragen Prozess der nationalen sowie europäischen Umset- des Urheber- und Leistungsschutzrechts und bereitet zung der UN-Behindertenrechtskonvention und berät die Positionen des VPRT zu Gesetzesvorhaben auf nati- gemeinsam mit den Unternehmen über Möglichkeiten onaler und europäischer Ebene vor. und Grenzen gezielter Verbesserungen.

Ad-hoc-AG Jugendschutz / JMStV Ad-hoc-AG Telefonmehrwertdienste Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe befasst sich mit allen ju- Die Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe befasst sich mit allen Fra- gendschutzrechtlichen Fragen im Fernseh-, Online- gestellungen im Bereich von Telefonmehrwertdiensten und Mobilebereich, insbesondere mit den Fragen zum und anderen Diversifikationsangeboten, insbesondere Jugend­medienschutzstaatsvertrag. in jugend- und verbraucherschutzrechtlicher Hinsicht.

Ad-hoc-AG Datenschutz Ad-hoc-AG Elektronischer Pressespiegel Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe berät über die Entwick- Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe betreut die Urheberrechts- lungen im nationalen und europäischen Datenschutz- problematik des digitalen Pressespiegels und die damit recht. Einer der Schwerpunkte liegt dabei im Online-­ einhergehenden Verhandlungen mit den Verwertungs- Datenschutzrecht. gesellschaften und sonstigen Rechteinhabern.

59 VERBAND

Historie des VPRT

1984 hob der „Urknall“ des Ludwigshafener Kabelpilot- kation, BPRT). 1990 fusionierten beide Organisationen projekts den privaten Rundfunk in Deutschland aus der zum Verband Privater Rundfunk und Telekommunika­ Taufe. Rasant und wechselvoll entwickelte sich anschlie- tion e. V. (VPRT). Seit dem 17. Oktober 2006 firmiert der ßend eine neue Branche mit einer stetig wachsenden Verband unter dem Namen „Verband Privater Rundfunk Vielfalt und gebührenfinanzierter Konkurrenz. Unter- und Telemedien e. V. (VPRT)“. schiedliche Ansätze in der Interessenvertretung führten Bestanden BKS und BPRT in ihren Gründungsjahren 1983 bzw. 1985 zunächst zur Gründung zweier Verbän- zusammen noch aus rund 30 Mitgliedern, vertritt der de: Dem Bundesverband Kabel und Satellit (BKS) und VPRT heute die Interessen von 150 Unternehmen aus dem Bundesverband Privater Rundfunk (BPR, ab 1986 den Bereichen der elektronischen Medien Hörfunk, Bundesverband Privater Rundfunk und Telekommuni- Fernsehen und Multimedia.

VPRT-Mitgliedschaften

Gründungen, Beteiligungen und Weitere Partnerorganisationen des VPRT Mitgliedschaften des VPRT · Association of Commercial Television in Europe (ACT) · Association of European Radios (AER) · Association of Television and Radio Sales Houses (egta) · Deutsche Content Allianz (DCA) · Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) · Deutscher Datenschutzrat Online-Werbung (DDOW) · Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) · Deutscher Kulturrat · Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (AGOF) · Deutscher Werberat · Creativity Works! · Deutsches Medienschiedsgericht · European Interactive Digital Advertising Association · Deutsche TV-Plattform (EDAA) · Ein Netz für Kinder · European Advertising Standards Alliance (EASA) · fragFINN · Filmförderungsanstalt (FFA) · Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) · Radiozentrale · Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienste- anbieter (FSM) · INFOnline GmbH VPRT-Mitarbeit auf politischer und · Informationsgemeinschaft zur Feststellung der regulatorischer Ebene Verbreitung von Werbeträgern (IVW) · Bund-Länder-Kommission zur konvergenten · Media Smart Medienordnung · „sicher online gehen“ · Drogen- und Suchtrat der Bundesregierung · Screenforce Gattungsmarketing GmbH · I-KiZ - Zentrum für Kinderschutz im Internet · Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft · Initiative Kultur-und Kreativwirtschaft der (ZAW) Bundesregierung · Initiative kulturelle Integration · Inklusionsbeirat der Bundesregierung · Nationaler IT-Gipfel/Digital-Gipfel der Bundesregierung (über DCA)

www.vprt.de/partnerorganisationen

60 AER-Konferenz 2016

Europäisches Privatradio im Prozess der Medienkonvergenz

Die Auffindbarkeit von Radioangeboten auf digitalen Plattformen stand 2016 im Zentrum der Jahreskon- ferenz des europäischen Dachverbands der Privatra- dios, der Association of European Radios (AER). Michael Hill vom RadioPlayer UK präsentierte die wachsende Vielzahl von mobilen und stationären Empfangsgeräten, über die Radioangebote digital empfangbar sind, aber noch stärker auffindbar sein müssten. Anna Herold, Kabinettsmitglied bei EU-Kommissar Günther Oettinger, stellte anschließend die aktuellen Pläne der Europäischen Kommission zum digitalen Binnenmarkt vor. Sie ging dabei insbesondere auf die Frequenzpolitik sowie die Aspekte der europaweiten Verfügbarkeit digitaler Inhalte ein. In der Podiumsdiskussion debattierten Petra Kammerevert (MdEP, SPD) und Sabine Verheyen (MdEP, CDU) gemeinsam mit Vincent Sneed (AER), in welchem Umfang die EU-Politik Radiosender dabei unter- stützen, ihr Publikum zu erreichen. Vincent Sneed verwies unter anderem darauf, dass die Radiounternehmen vor allem langfristige Planungssicherheit für die Frequenznutzung benötigen. Aber auch in den Bereichen Urheberrecht und Netzneutralität bedürfe es regulatorischer Stabilität. Zudem müsse die Auffindbarkeit von Radioinhalten über Plattformen gewährleistet werden.

Im Anschluss an die Diskussionsrunde besichtigten die Konferenzteilnehmer die Radio- & Multimedia Services des Europäischen Parlaments, von dem aus Radiosender aus ganz Europa über die Arbeit des EU-Parlaments berichten können.

61 Impressum

© Juni 2017, Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V.

V. i. S. d. P.: Frank Giersberg, Mitglied der Geschäftsleitung

Redaktion: Tim Steinhauer

Co-Autoren: Martin von Albrecht Sebastian Artymiak Daniela Beaujean Frank Giersberg Jürgen Hofmann Julia Maier-Hauff Elke Nußbaum Maren Schulz

Grafikdesign, Satz: Oliver Standke

Bildnachweis: Association of European Radios·Michael Hill, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie·Maurice Weiss, Richard Hübner, Media Convention Berlin·Uwe Voelkner/Fotoagentur FOX, Medienforum NRW·Anna Kaduk, MEDIENTAGE MÜNCHEN, Sergey Nivens/Shutterstock.com, Radio Advertising Summit·Claus Langer, Claudius Pflug, Maren Schulz, Screenforce Day·Willi Weber, Tim Steinhauer

Grafiken: Joachim Lemmel, Oliver Standke

Lektorat: Gesa Klebe, Rita Fillep

Die Artikel dieses Berichts geben einen zusammenfassenden Überblick über die Arbeit des VPRT seit der letzten Mitgliederversammlung, sie enthalten keine zitierfähigen Verbandspositionen zu Einzelthemen. Offizielle Pressemitteilungen, Positionen und Stellungnahmen entnehmen Sie bitte der Webseite www.vprt.de unter „Pressemitteilungen“ und „Positionen“. Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) bemüht sich bei allen Erhebungen und Veröffentlichungen von Daten stets um möglichst hohe Qualität und Validität, jedoch können Fehler und Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Der VPRT übernimmt daher keine Gewähr für die vollständige Richtigkeit der mit dieser Publikation bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den VPRT, welche sich auf Schäden materieller oder immaterieller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der bereitgestellten Informationen verursacht worden sein sollen, sind grundsätzlich ausgeschlossen.

Redaktionsschluss: 29. Mai 2017

Adresse: Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. Stromstr. 1 10555 Berlin T | +49 30 3 98 80 - 0 F | +49 30 3 98 80 - 148 E | [email protected] www.vprt.de

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