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Deutscher Fußball-Kulturpreis 2013

Rund um die Preise Tafelhalle Nürnberg, 25. Okt. 2013

Probedruck C M Y CM MY CY CMY K

Inhalt 1 Programm Gala 2013 4 Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur: Programmrückblick und Mitglieder 8 „Lernanstoß“ – Der Fußball-Bildungspreis 9 Der Sieger 2013: „M4all“, SC Heuchelhof Würzburg e.V. 11 Die Bewerber 15 Die Jury 16 Fußballspruch des Jahres 17 Die vier besten Sprüche in den Halbfinals 18 Die Platzierungen im Überblick 19 Die Jury 20 Fußball-Comic des Jahres 21 Der Sieger 2013: Ralf Marczinczik mit „Niemandsland“ 24 Die Platzierungen im Überblick 27 Die Jury 28 Fußballbuch des Jahres 29 Der Sieger 2013: Ronald Reng mit „Spieltage“ 30 Die Platzierungen im Überblick 31 Die Nominierungen 37 Die Jury 38 Walther-Bensemann-Preis 39 Der Sieger 2013: Günter Netzer 43 Die Jury 44 Impressum und Dankeschön

Probedruck Deutscher Fußball-Kulturpreis 2013 Die Gala zur Preisverleihung Freitag, 25. Oktober 2013, 20 Uhr Tafelhalle Nürnberg 1

Programm Lernanstoß – Der Fußball-Bildungspreis 2013 Verleihung an das Projekt „M4all“, SC Heuchelhof Würzburg e.V. Würdigung durch den Juryvorsitzenden Norbert Niclauss, BKM, Berlin Preisverleihung durch Nicole Hummel, TESSLOFF Verlag Fußball-Comic des Jahres – Der easyCredit-Fanpreis 2013 Verleihung an Ralf Marczinczik für „Niemandsland“ Würdigung durch Flix, Berlin Preisverleihung durch Alexander Boldyreff, easyCredit Fußballbuch des Jahres 2013 Verleihung an Ronald Reng für „Spieltage. Die andere Geschichte der “ Würdigung durch Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main Preisverleihung durch Alexander Boldyreff, easyCredit Fußballspruch des Jahres 2013 LIVE-Abstimmung des Publikums über den Fußballspruch des Jahres 2013 mit Achim „Sechzig“ Bogdahn, BR, München Walther-Bensemann-Preis 2013 Verleihung an Günter Netzer Würdigung durch Rainer Holzschuh, kicker-sportmagazin Preisverleihung durch die Nürnberger Juroren Dr. Ulrich Maly, Rainer Holzschuh, Alexander Boldyreff, Theophil Graband und Toni Schnell, Leiter des Olympia-Verlags

Wichtigste Spielregel: Die Preise „Lernanstoß“, „Buch“ und „Spruch“ sind zeitlich bezogen auf Leistungen einer „Saison” – also auf den Zeitraum von August 2012 bis Juli 2013.

Ein MAX für jeden Sieger Die Preisfigur für die Gewinner des Deutschen Fußball-Kulturpreises trägt den Namen MAX, in Erinnerung an Max Morlock, den großen Club- und Nationalspieler der 40er bis 60er Jahre. Morlock, Weltmeister von 1954, blieb trotz seiner sportlichen Erfolge stets menschlich und bescheiden. Bis heute ist der „Maxl“ unvergessen und gilt als Vorbild für Jung und Alt – nicht nur in Nürnberg. Die etwa 40 cm großen MAX-Preis- figuren aus Terracotta wurden vom Nürnberger Bildhauer Robert „Bubi“ Scholz angefertigt. Der gelernte Steinmetz studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und ist seit 1996 frei- schaffend als Künstler tätig. 2 Das Programm der Gala 2013

Die ‚Ballonauten’, das klingt wie der neueste PR-Gag von Fifa-Boss Blatter (die Welt ist nicht genug!), in Wahrheit ist es die irre Geschichte zweier arbeitsloser Fußballer aus Regensburg. Die machten sich im Mai 1932 daran, ganz Deutschland zu durch-queren – einen riesigen Ball aus Holz immer mit sich rollend. Diese Holzkugel maß zwei Meter im Durchmesser, war 600 Kilo schwer und diente zugleich als Schlafstätte. Die Reise wurde zu einem phantastischen Road Movie, und sie querte nicht nur das Land, sondern auch die Zeit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten Anfang 1933. Die Route führte von Regensburg über Berlin zur Ostseeküste und in den Süden zurück bis auf den Wallberg am Tegernsee. Dokumentiert ist sie in einem Tagebuch, das über 1.000 Fotos ver- sammelt, dazu zahllose Notizen und Eindrücke der besuchten Fußballvereine – ein sieben Kilo schweres Werk. Und ein einzigartiges Zeitporträt der so ent- scheidenden Jahre 1932-1933 in Deutschland. Der Nachbau dieses kuriosen Fußball-Wohnmobils startet demnächst wieder – mit einem kulturpolitischen Auftrag, und quer durch Deutschland und Europa. Heutige Station: Tafelhalle Nürnberg. Lassen Sie sich überraschen! www.ballonauten.de

Weinelf Deutschland e.V. Die Fußballmannschaft der Deutschen Weinbranche ist ein beliebter Gast bei der Gala. Die Top-Winzer, Inszenierung, Bühnenbild: Oenologen und Weinjournalisten messen sich sportlich Günter Joschko, Birgitt Glöckl, Christoph Zitzmann, mit Spitzenköchen, Bierbrauern oder Auswahlteams Andreas Schade, Christian Schirmer, Maren Sautner, Michael Schott der Bürgermeister. Besonderen Wert legen sie aber Tafelhalle im KunstKulturQuartier: auf den guten Zweck – und natürlich auf die ‚dritte Leitung Sparte Kunst & Kultur: Michael Bader Halbzeit'. Heute geben sie sich mit ihrem Trainer Erich Technische Leitung: Gunnar Tippmann Rutemöller die Ehre – und sogar die amtierende Betriebsbüro: Viola Krimmling Deutsche Weinkönigin Nadine Poss ist mit von der Einspielungen: Donau TV, Spiegel TV, Hubertus Wiendl; weitere Beiträge bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt Partie! Die Weinelf Deutschland spendiert den Grafik und Montage: Susanne Kraus, Martin Küchle Begrüßungssekt (Rotkäppchen-MUMM) und serviert neueste Kostproben – Preisfee: Kathrin Kalb im Glas von Schott-Zwiesel mit exklusivem Fußball-Kulturpreis-Schliff. Der Deutsche Fußball-Kulturpreis – Die Gala 2013

Schwer zu sagen, wer sich auf den Gala-Abend mehr freut: das Publikum oder die Moderatorin? Seit 2006 ist Katrin Müller- Hohenstein mit spürbarer Begeisterung beim Deutschen Fußball- Kulturpreis dabei, genauso lang schon wie beim ZDF. Das lockere Gespräch mit den internationalen Preisträgern und Gästen macht ihr offensichtlich großen Spaß. Denn eine Live-Gala verlangt zwar Improvisation und Spontaneität, doch mit OB Uli Maly spricht sich’s eben leichter über Nudeln und Schuhe als mit Oli Kahn – und Franken als Lieblingsheimat von Katrin Müller-Hohenstein ist zudem ein 3 Heimspiel. Obwohl die Frage „Der FCN oder der FCB?“ nie abschließend geklärt werden konnte – vielleicht heute Abend?

Zur Einstimmung auf die WM 2014 in Brasilien spielen Renato Pantera und seine Samba Soul Band, deren ‚Homebase’ die Musik Brasiliens ist – mit all ihren Facetten. Bandleader Renato Pantera stammt aus Rio de Janeiro. Er hat Musiker aus verschiedenen Ländern um sich versammelt, um Standards und Traditionelles mit Eigenkompositionen und Einflüssen aus aller Welt zu verbinden. Damit ist die Renato Pantera Samba Soul Band ein musikalisches Projekt mit vielfältigen musikalischen Schattierungen wie Samba und Soul, dazu Funk, Rap, Rock, Reggae oder Forró, Jazz, Blues oder HipHop – und immer mit einer Menge Groove. Gitarre und Gesang: Renato Pantera Bass: Claudio Gomes Schlagzeug: Radi Madureira

Seine Stimme klingt jung und doch vertraut, aus dem Radio kennt man sie jetzt schon seit über 20 Jahren. Geboren in Erlangen, aufgewachsen in München, Studium der Evangelischen Theologie in München, Berlin und Glasgow, dann ‚Radiomensch’ bei Bayern2: Achim Bogdahn moderiert den Zündfunk, „Eins zu Eins. Der Talk“ und das Tagesgespräch. Als DJ und Musikexperte war er zuletzt 2012 Juror beim ‚Fußball-Song des Jahres’. Schließlich hat er auch noch eine andere Leidenschaft, und zwar, ungelogen: den TSV 1860 München! So ist Achim Bogdahn nicht nur ein schwer geprüfter Fan, dem im Fußball kaum etwas fremd ist. Er kennt bestens auch die verbale Sinnsuche am Mikrofon – der ideale Spielleiter für die Publikumsabstimmung zum Fußballspruch des Jahres.

After-Show-Party Foyer Tafelhalle • Mixed Zone mit PreisträgerInnen, AutorInnen, Jury- und Akademie-Mitgliedern – am Buffet und am Büchertisch • DJ Frank Keil, Journalist, Booker (SoundnArts), Tourneebegleiter und passionierter DJ aus Bamberg. Bossa Nova, Samba, Samba-Reggae, Pagode, Forró und Axé, Brazilectro, HipHop und Funk – Hauptsache brasilianisch! • Catering: TAFELHALLE Theatercafé • Tischfußball: Spezialanfertigungen aus den Werkstätten für Menschen mit Behinderung der Barmherzigen Brüder Gremsdorf, nahe Höchstadt/Aisch • „Nationalmannschaft 2006“ – Spielerskulpturen von Clemens Heinl, präsentiert von easyCredit 4 Zentrale Anspielstation: Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur

Die Akademie ist seit Oktober 2004 am Ball und begreift Fußball als wichtigen Teil der Alltagskultur. Auf dem weiten Feld zwischen Sportteil und Feuilleton hat sie ein bundesweit einzigartiges Kompetenzzentrum etabliert. Neben der DFB-Kulturstiftung ist sie heute die zentrale Anspielstation für kulturelle Fragen rund ums Spiel – und zum Akademie-Kader stoßen immer wieder neue Talente. (Mitspieler s. Seite 5) Die Akademie wird getragen von der Stadt Nürnberg in engem Zusammenspiel mit den Gründungs- partnern kicker-sportmagazin und Hauptsponsor „easyCredit“/TeamBank. Spitzenvertreter dieser drei Partner bilden das Akademie-Präsidium. Es ist zuständig für die Berufung neuer Akademie- Mitglieder und entscheidet über die großen Linien auf den diversen ‚Spielfeldern‘. Das Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg (KuF) ist für die Geschäftsführung verantwortlich. In der Spielzeit 2012/2013 lag ein Akzent des Akademieprogramms auf der Beteiligung an der großen politischen Bildungsreihe „Anne Frank in Nürnberg“. Bundesweite Beachtung fanden das Podium „Fans und Sicherheit in deutschen Stadien“ oder die erstmalige Verleihung der Preise „Deutscher Fußball-Botschafter“ in Zusammenarbeit mit der gleichnamigen Berliner Initiative an Holger Obermann, Dettmar Cramer und Sami Khedira. (Programm-Rückblick s. Seiten 6/7) Seit dem „Testspiel“ im Oktober 2004 und dem Aufeinandertreffen von Schily, Stoiber, Bierhoff, Breitner, Priol, Horst-Eberhard Richter u.v.a. standen immer wieder reizvolle Begegnungen auf dem Programm, zum Beispiel: 2005 bei „Fußball und Nation“ mit den Bundestrainern Jürgen Klinsmann, Jogi Löw und Andreas Köpke; 2006 mit den Themen „Fußball im Nationalsozialismus“, „Frauen, Männer und der Fußball“ und einem spielstarken WM-Kulturprogramm; 2007 das Gastspiel der Deutschen Autorennationalmannschaft „AutoNaMa“ im Theater und auf dem Platz; 2008 zur Alpen-EURO ein EM-Fangarten und die neue Lesungsreihe „Kaltblütig verwandelt“ mit namhaften Fußballautoren und Kabarettisten. Seit 2009 sind mit den „Nürnberger Gesprächen zur Fußball-Kultur“ und der Talkreihe für Nostalgiker „Weißt du noch, damals ...!?“ mit Helden und Haudegen der Fußballgeschichte zwei weitere Programmreihen am Start. 2010 gab’s in Kooperation mit der DFB-Kulturstiftung ein großes „double feature“ mit Foto-Ausstellung und Fußball-Filmfestival zur WM am Kap. 2011 stand die Frauenfußball-WM in Deutschland im Mittelpunkt und in der neuen Akademie-Reihe „Spiel ab!“ waren erstmals besondere Fußballfilme zu sehen. 2012 war die EURO in Polen und der Ukraine zentrales Thema, bei Poetry Slam, Foto-, Antidiskriminierungs- und Kunstaustellungen bis hin zu Vorträgen, Lesungen und dem Public Viewing. Wichtig auch: das Podium „Botschafter Fußball“ zur Entwicklung der israelisch-deutschen Beziehungen nach dem 2. Weltkrieg. Die Akademie kooperiert zudem regelmäßig mit Einrichtungen und Initiativen von Berlin bis Irsee und Tutzing. Auf www.fussball-kultur.org bietet sie tagesaktuell Termine, Hintergründe, Zusammenhänge und Unterhaltsames für Fans wie ‚Akademiker‘, unter anderem mit einem einzigartigen Überblick zu Fußball-Kulturprogrammen im ganzen Land. Höhepunkt im Jahresprogramm der Akademie – und im Fokus der Medien – ist der seit 2006 all- jährlich im Herbst verliehene Deutsche Fußball-Kulturpreis, mit Auszeichnungen in fünf Kategorien. Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur

Die Mitglieder der Akademie 5

Institutionen und ihre VertreterInnen Stadt Nürnberg: Dr. Ulrich Maly kicker-Sportmagazin: Toni Schnell und Rainer Holzschuh, Nürnberg easyCredit/TeamBank: Alexander Boldyreff und Theophil Graband, Nürnberg Land Bayern: Horst Seehofer, München Bayerischer Rundfunk: Ulrich Wilhelm, München Goethe-Institut: Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann, München Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.: Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bonn Adolf-Grimme-Institut: Uwe Kammann und Heinz Günter Clobes, Marl Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft: Prof. Dr. Bernd Strauß, Münster Fraunhofer Gesellschaft: Prof. Dr. Heinz Gerhäuser, Erlangen/München Frankfurter Allgemeine Zeitung, Feuilleton: Andreas Platthaus, Frankfurt/Main Die ZEIT, Ressort Leben: Moritz Müller-Wirth, Hamburg Süddeutsche Zeitung, Ressort Sport: Klaus Hoeltzenbein, München FussballD21 (Stiftung Jugendfußball): Jürgen Klinsmann, USA und Thorsten Brüggemann, Nürnberg Akademisches Fußball-Team der Uni Münster: Prof. Dr. Dieter H. Jütting, Münster Institut für moderne Kunst Nürnberg: Manfred Rothenberger, Nürnberg Kulturpolitische Gesellschaft: Dr. Norbert Sievers, Bonn und Axel Sedlack, Unna Deutsche Akademie Rom Villa Massimo: Dr. Joachim Blüher, Rom Bundesvereinigung soziokultureller Zentren: Bernd Hesse, Kassel und Rainer Bode, Münster Evangelische Akademie Tutzing: Pfr. Udo Hahn, Tutzing Koordinationsstelle Fan-Projekte bei der dsj (KOS): Michael Gabriel, Volker Goll, Frankfurt/Main Brot & Spiele e.V./11mm Filmfestival: Birger Schmidt, Christoph Gabler, Berlin „F_in“ Netzwerk Frauen im Fußball: Antje Hagel, Offenbach Ehrenmitglieder (Bensemann-Preisträger 2006) · Alfredo Di Stéfano (Bensemann-Preisträger 2007) César Luis Menotti (Bensemann-Preisträger 2009) · Otto Rehhagel (Bensemann-Preisträger 2010) Sir Robert ‚Bobby‘ Charlton (Bensemann-Preisträger 2011) · (Bensemann-Preisträger 2012) Jorge Valdano (Buchpreis-Sieger 2006) Nachruf Persönlichkeiten aus Fußball, Kultur, Medien, Wissenschaft, Gesellschaft Am 19. Juli 2013 ist Bernhard ‚Bert‘ Prof. Dr. Jean-Christophe Ammann · Django Asül · Christoph Bausenwein · Marc Becker · Dr. Günther Beckstein Trautmann gestorben. Der Walther- Bernd-M. Beyer · Christoph Biermann · Prof. Dr. Günter Blamberger · Ronny Blaschke · Hans Böller Bensemann-Preisträger von 2008 hatte Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier · Thomas Brussig · Anja Bühling · Dettmar Cramer · Friedrich Christian die Gäste der Gala tief bewegt und Delius · Gerd Dembowski · Christian Eichler · Lutz Engelke · Stefan Erhardt · Jürgen Ertelt · Beate Fechtig beeindruckt. Wir behalten ihn als Doris Fitschen · Oliver Fritsch · Prof. Bernd Gäbler · Prof. Dr. Gunter Gebauer · Prof. Dr. Hermann Glaser Ehrenmitglied der Akademie in steter Prof. Dr. Stefan Goch · Frank Goosen · Dr. Wolfgang Habermeyer · Eckhard Henscheid · Dr. Markwart Herzog Erinnerung. Michael Horeni · Jürgen Kaube · Prof. Dr. Guido Knopp · Günther Koch · Philipp Köster · Renate Künast Bernhard Trautmann (*1923, † 2013) Prof. Dr. Claudia Kugelmann · Erich Laaser · Prof. Dr. Manfred Lämmer · Kathrin Lehmann · Jürgen Leinemann wurde 1949 in einem britischen Kriegs- Dr. Mario Leis · Matti Lieske · Corny Littmann · Peter Lohmeyer · Dr. Peter März · Dr. Markus Merk · Hans Meyer gefangenenlager in der Nähe von Dr. Rainer Moritz · Katrin Müller-Hohenstein · Norbert Niclauss · Albert Ostermaier · Josefine Paul · Aljoscha Pause Liverpool vom englischen Erstliga-Klub Manchester City als Torwarttalent Prof. Dr. Lorenz Peiffer · Prof. Dr. Gunter A. Pilz · Urban Priol · Fedor Radmann · Ben Redelings · Prof. Dr. Karl Riha entdeckt. Legendär ist das Pokalfinale Moritz Rinke · Jürgen Rollmann · Claudia Roth ·Dr. Jürgen Roth · Alex Rühle · Christoph Ruf · Hans Sarkowicz von 1956, in dem Trautmann trotz Otto Schily · Johann-G. Schlüper · Gerd Schmelzer · Renate Schmidt · Thomas Schneider · Birgit Schönau einer schweren Nackenverletzung Dirk Schümer · Ludger Schulze · Dietrich Schulze-Marmeling · Dr. Norbert Seitz · Nicole Selmer · Dr. Christof den Sieg sicherte. Er wurde in England Siemes · Claus Spahn · Kathrin Steinbichler · Dr. Edmund Stoiber · Dirk Storck · Dr. Almut Sülzle · Heidi Thaler zum Fußballer des Jahres 1956 gewählt, Dr. Martin Thein · Prof. Dr. Klaus Theweleit · Pfr. Hans-Georg Ulrichs · Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner · Tanja Walther- erhielt 1997 das Bundesverdienstkreuz Ahrens · Dr. Uwe Wiemann · Frank Willmann · Andreas Wittner · Michael Wulzinger · Arnd Zeigler · Rainer Zietsch und die Queen ernannte ihn 2004 zum Stand: Oktober 2013 „Ehrenoffizier des Britischen Empire“. Seine „Trautmann Foundation“ verfolgt In memoriam: Kevin Coyne, † Dezember 2004; Friedrich Karl Waechter , † September 2005; weiter das Ziel, jungen Menschen Jürgen Egger, † Juli 2009; Karl-Heinz Heimann, † Juli 2010; Prof. Dr. Horst-Eberhard Richter, † Dez. 2011; positive Werte zu vermitteln. Bernhard „Bert“ Trautmann, † Juli 2013 2012/2013: Schlüsselszenen der letzten Saison

19. Oktober 2012, Tafelhalle Nürnberg Deutscher Fußball-Kulturpreis 2012: Die Gala zur Preisverleihung 6 Das Vergnügen von Uwe Seeler und Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein war offenbar beiderseitig: HSV-Ikone Seeler kam bei der Verleihung des Walther-Bensemann-Preises so grundsympathisch rüber, dass sie ihn seither auch in Franken nur noch „Uns Uwe“ nennen. Der Fußball-Bildungspreis Lernanstoß ging an das Projekt „Fußball ist für alle da“ der Heimsonderschule Haslachmühle. Die Kids dort können zwar schlecht hören, doch dank des Projekts umso besser über Fußball sprechen – Jungs der Schülerzeitung demonstrierten das mit Witz und Verve, während zwei Dolmetscherinnen den gesamten Gala-Abend in Gebärdensprache übersetzten. Für sein aufrüttelndes Recherche- Werk „Fifa-Mafia. Die schmutzigen Geschäfte mit dem Weltfußball“ nahm der Journalist Thomas Kistner den Buchpreis samt MAX entgegen. Der easyCredit-Fanpreis wurde 2012 zum Song-Contest: Über 100 MusikerInnen bewarben sich um den Fußball-Song des Jahres, den Sprung auf die Bühne schafften dann „Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen“. Mit „Die Gentlemen Spieler“, einer Verbeugung vor den Anfängen des Fußballs, kam Rock’n’Roll ins Spiel. Augenzwinkernd moderiert von Ben Redelings, wurde der Fußballspruch des Jahres wie stets live durchs Publikum ermittelt. Der Titel ging an Mehmet Scholl für seine Kritik an Mario Gomez: „Ich hatte zwischendurch Angst, dass er sich wundliegt und mal gewendet werden muss“ – bei den atemlosen Tanzeinlagen der co labs war das bestimmt nicht zu befürchten. 6. Dezember 2012 bis 17. September 2013, südpunkt Nürnberg Gesprächsreihe „Weißt du noch, damals!?“ – Unsere Fußballlegenden erinnern sich Der Nikolausabend 2012 wird so manchem Fan in wohliger Erinnerung bleiben: Stadion-Reminiszenzen unterm geschmückten Baum, mit Glühwein und Plätzchen, Blockflöte, Gesang und allerlei Spaß-Ehrungen zum Jahresausklang. Die FCN-Experten Harald Kaiser (kicker) und Dieter Nüssing blickten zurück auf Pleiten, Pech und packende Highlights beim 1. FCN, Steff Reisch las aus Morlocks Kindheitserinnerungen (Eisfußball!) und Pfarrer Heinrich Weniger setzte dem Abend die Nikolaus-Krone auf. Ernster dann im Februar der Neu-Start mit dem Thema „Politikum Fußball“ als Teil des großen Projekts „Anne Frank in Nürnberg“. Sportautor Christoph Ruf moderierte die Diskussion zwischen FCN-Aufsichtsrat Ralf Peisl, Heino Hassler vom Fanprojekt Nürnberg, Journalist Kurt Heidingsfelder und Manuel ‚Koblenz‘ Möhring vom Fanmagazin „Ya Basta!“. Besonders heiß diskutiert dabei: die Frage von Außen- und Selbstwahrnehmung der Ultras. Über alle Differenzen hinweg befand man jedoch die Selbstregulierungsprozesse in der Fanszene generell als gut, ebenso wie die Versuche, rechte Gesinnung in der Nordkurve einzudämmen – von wegen Politik habe im Stadion nichts zu suchen! Und auch der Ultra-Einsatz für Forderungen z.B. nach einem „Max-Morlock-Stadion“ folge demokratischen Regeln. „Vor dem Derby“ hieß es dann im April: Aus Polizei- und Vereinssicht wurde erklärt, was vor dem Aufeinandertreffen Club und Kleeblatt überhaupt so alles passiert. Daniel Kirchner (FCN) und Mittelfrankens Vize-Polizeichef Roman Fertiger skizzierten den enormen Aufwand schon lange vor Anpfiff. Heino Hassler vom Fanprojekt und Spielerlegende Marek Mintal ergänzten eher Amüsantes. Im September dann konnte das Publikum erfahren, wie ein Verein eigentlich zu neuen Talenten kommt. Unter dem Motto „Frischfleisch für den Club“ tauschten sich FCN-Chefscout Christian Möckel, FCN-Junioren-Koordinator Oscar Cuquejo und Spielerberater Frederik Hilbert über Kriterien und Aufstellung beim Scouting aus. Die letzte Südpunkt- Ausgabe 2013 folgt am 3.12.: „Wir melden uns vom Abgrund! – Immer was los auf der Pressetribüne des 1. FCN“. 22. Dezember 2012 bis 4. Oktober 2013 im Kino Filmreihe „Spiel ab!“ Eine besondere Filmpremiere gab’s kurz vor Weihnachten: Die Doku „Die Stille beim Schuss“ über die Fußball-WM der Gehörlosen in Ankara führte die gesamte DFB-Gehörlosenelf ins Nürnberger Filmhauskino. Schon traditionell wurden die besten Fußball-Kurzfilme des Jahres in Nürnberg gezeigt: Die Auslese des 2013er Shortcuts-Wettbewerbs beim 11mm Fußballfilmfestival Berlin kam im Mai auf die Leinwand des Casablanca Kinos. Dort war im September auch „Die Wand“ zu sehen, eine imposante Doku über Fans und Südtribüne des Dortmunder Stadions. Zum Nuremberg International Human Rights Film Festival brachte die Akademie „A World Not Ours“ nach Nürnberg, einen Film über das Leben im palästinensischen Flüchtlingslager Ain el-Helweh. Übrigens: „Fimpen, der Knirps“ ist nun offiziell der beste Fußballfilm aller Zeiten. Der schwedische Klassiker von 1973 wurde beim 11 mm Festival 2013 von einer Jury mit Akademie-Mitarbeiterin Birgitt Glöckl einstimmig gekürt. 15. Februar bis 19. Juli 2013, Zeitungscafé Hermann Kesten Lesungsreihe „Kaltblütig verwandelt“ Fußballer-Bios, mal anders – so ähnlich könnte das Motto der Lesungssaison lauten. Ein knackig volles Zeitungscafé gleich zum Start im Februar: Uli Borowka und Alex Raack gastierten mit „Volle Pulle – Mein Doppelleben als Fußballprofi und Alkoholiker“. Borowka nahm kein Blatt vor den Mund: direkte und kompromisslose Aussagen zu Alkohol und Fußball, Freunden und Feinden, Enttäuschungen und Hilfestellern. Im Zuge der Reihe „Anne Frank in Nürnberg“ sprach Werner Skrentny dann im März erst mit einer Klasse der Bertolt-Brecht-Schule über Julius Hirsch, den jüdischen Nationalspieler der 20er Jahre, dessen Spur sich im KZ verlor, um sein großes Recherche- Buch abends auch in einer Lesung vorzustellen. Im Mai folgte FAZ-Journalist Michael Horeni mit „Die Brüder Boateng – Drei deutsche Karrieren“. Die Lebenswege dreier ungleicher Fußballer und Charaktere werden nachgezeichnet – samt Einblicken in den Weddinger Fußball-Käfig und einem spannenden Familienporträt. Im großen Katharinensaal stellte Ronald Reng dann Mitte Juli sein druckfrisches Werk „Spieltage – Die andere Geschichte der Bundesliga“ vor. Ein Streifzug durch 50 Jahre Bundesliga, der dank des anwesenden Protagonisten Heinz Höher und Moderator Günther Koch auch viel Lokalkolorit hatte. Die Gäste der Lesung waren begeistert, und ebenso die Jury zum Fußballbuch des Jahres – Ronald Reng holte den Buch-Titel 2013 und kommt am 22.11.2013 noch einmal: zur Siegerlesung. Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur

14. Januar 2013, Presseclub Nürnberg Nürnberger Gespräche zur Fußball-Kultur: „Fans und Sicherheit in deutschen Stadien“ Es war Ende 2012 in der Sportpresse das meistdiskutierte Thema: die neuen DFL-Richtlinien zur 7 Stadionsicherheit samt den Fanprotesten „12:12“. Akademie, Nürnberger Presseclub und kicker- sportmagazin baten dazu kurz vor Start der BL-Rückrunde eine hochkarätige Expertenrunde nach Nürnberg: mit Andreas Rettig (DFL), Martin Bader (Vorstand Sport 1. FCN), Prof. Gunter A. Pilz (Uni Hannover), Michael Gabriel (Koordinationsstelle Fanprojekte) und Antje Hagel (Fanprojekt Offenbach, BAFF, F_in). Im Marmorsaal des Presseclub wurde die Chance für eine Versachlichung der Debatte genutzt: Jenseits von Medienhysterie und polizeigewerkschaftlichen Parolen ging es um Leitlinien und konstruktive Ansätze bei der Stadionsicherheit. Moderiert von Jörg Jakob (kicker) kamen auch Vertreter von Fan-Initiativen zu Wort: Sig Zelt („Eiserner Virus Union Berlin“, u.a. Unterstützer des Fan-Rechtefonds) und Stefan Schwaneck als Mit-Initiator der online-Aktion „ich-fühl-mich-sicher.de“. 13. Mai 2013, Presseclub Nürnberg Deutscher Fußball Botschafter 2013 Die Initiative Deutscher Fußball Botschafter wurde 2011 vom Berliner Roland Bischof gegründet und hat den Fußball-Globetrotter Rudi Gutendorf zum Schirmherren – am 13. Mai 2013 zeichnete sie im Marmorsaal des Presseclub Nürnberg erstmals ihre Preisträger aus: Holger Obermann mit dem Award „Deutscher Fußball Botschafter 2013“; Laudator und Schauspieler Peter Lohmeyer würdigte dessen jahrzehntelanges Engagement als „Fußball-Entwicklungshelfer“ v.a. in Entwicklungs- und Krisenländern. Dettmar Cramer mit dem „Ehrenpreis“; Jury-Vorsitzender und kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh betonte das überragende internationale Ansehen des 88- Jährigen in der gesamten Fußballwelt und dessen Wirken in 90 Ländern. Mit dem Preisgeld unterstützt Cramer ein Hilfsprojekt in der Nähe von Fukushima. Den Publikumspreis 2013 holte sich Nationalspieler Sami Khedira von Real Madrid. Laudator Christoph Lanz (Intendant Deutsche Welle) lobte dessen Auftreten auf und neben dem Platz als Image-Beitrag für das ganze Land. Sami Khedira grüßte live via Video-Botschaft aus Spanien in den Marmorsaal. Kooperationen von Irsee bis Brasilien Gastspiel der Akademie beim Erlanger Poetenfest: Zum 80. Mal jährt sich 2013 die Macht- Anfang September sprachen die langjährigen ergreifung der Nazis und die damit Buch-Jurymitglieder Hans Meyer, Jürgen Kaube verbundene Gleichschaltung des Sports. und Hans Böller über das Verhältnis von Fußball Die Gleichschaltung des Fußballsports und Literatur: „Das Runde im Eckigen? Versenkt!“ im nationalsozialistischen und staats- sozialistischen Deutschland war im Februar Thema einer sporthistorischen Der Schwul-lesbische Sportverein Rosa Panther e.V., Konferenz unter der Leitung von Akademie- die Sportorganisation der Evangelischen Jugend Mitglied Dr. Markwart-Herzog in der ‚Eichenkreuz’ und die Akademie setzten ihre Schwabenakademie Irsee, unterstützt Zusammenarbeit fort – diesmal mit einem Turnier von der Akademie. im Sommer 2013. Auch die Spielvereinigung Greuther Fürth „Brasilien – Land des Fußballs“ hieß es schon im stellte sich ihrer Vergangenheit. „Das Herbst 2013. Zusammen mit dem Nürnberger Kleeblatt unterm Hakenkreuz“ war im Lateinamerika-Freundschaftsverein Ceclam e.V. lud Herbst und unterstützt von der Akademie die Akademie Autor und Brasilienexperten Martin Thema eines Vortrags von Andreas Mau Curi auf die Südpunkt-Bühne. Mit Cocktails, Musik (Martin-Luther-Universität Halle- und aktuellen Infos aus dem WM-Land 2014. Wittenberg) im Stadtmuseum Fürth.

Die Akademie-Homepage: www.fussball-kultur.org Wo läuft Fußball gerade im Kabarett-Programm? Welcher Verein unterstützt ein Leseprojekt? Was halten Kritiker vom Buch des Lothar Matthäus, oder Fans vom jüngsten Sicherheitsbericht der Liga? Auf www.fussball-kultur.org erfahren Sie es. Die Internetseite der Akademie ist eine Plattform für die kleinen, aber feinen Sounds und Backgrounds im Umfeld des Fußballs. Fan-Arbeit, soziales Engagement, Bildungsprojekte, wissenschaftliche Vorträge und Tagungen, Literatur, Lesungen, Filme, Ausstellungen: Die Seite vereint Veranstaltungskalender, Kiebitz-News, Link-Tipps, bundesweit und auf vielen Feldern und schon jetzt bietet sie eine Menge Aktuelles und Hintergründiges zur WM 2014 in Brasilien. Natürlich findet sich dort auch alles Wichtige über Aufstellung, Mitglieder und Programm der Akademie, inklusive laufender News zu den Deutschen Fußball-Kulturpreisen. „Lernanstoß“ – Der Fußball-Bildungspreis

Der Fußball-Bildungspreis wird in diesem Jahr zum achten Mal verliehen: als Förderpreis für innovative pädagogische Projekte, die sich an Jugendliche bis 18 Jahren richten und Fußball erfolgreich als Mittel der Bildungsarbeit einsetzen. Fußball und Bildung, ein Konzept, das anfangs noch belächelt wurde, hat sich inzwischen vielerorts bewährt. Die „Lernanstoß“-Preisträger seit 2006 zeigen im Rückblick eine eindrucksvolle Vielfalt an Ideen, Methoden und Erfolgen. Fragt sich, warum das so gut klappt? Die Antwort ist recht einfach: Fußball macht Spaß! Besonders Kinder und Jugendliche begeistern sich für dafür – beim Zuschauen, Spielen oder darüber Reden. Diese Begeisterung kann man mitnehmen und Kinder für ganz andere Themen und Aktivitäten gewinnen. Man muss sie dazu gar nicht austricksen, Fußball-Bildungsprojekte ‚ködern’ nicht nur. Sie vermitteln vielmehr gute Erfahrungen, und viele von ihnen schon seit Jahren. Der „Lernanstoß“ ist also eine Auszeichnung für modellhafte Projekte, die es verstehen, die Lust von Kindern und Jugendlichen am Fußball mit innovativer Bildungsarbeit zu verbinden. Für Projekte, die ein spielerisches Lernen ermöglichen, die Neugier auf die Welt wecken und in denen Kinder selbst etwas auf die Beine stellen. Die Nachhaltigkeit der Projekte ist ein wesentliches Kriterium. Positiv bewertet wird außerdem ein ganzheitlicher Bildungsansatz – also Verbindungen von motorischem, kognitivem, sozialem und emotionalem Lernen. Der Preis betont den Vorbildcharakter und soll auch andere dazu ermutigen, einmal neue Wege zu beschreiten. Bewerben konnten sich Projekte aus ganz Deutschland, die zwischen August 2012 und Juli 2013 aktiv waren oder bereits früher mit der Arbeit begonnen hatten. Insgesamt 64 Bewerbungen hat es am Ende gegeben, zum Teil sehr unterschiedlich in Machart und Qualität, und auch Themen, Ansätze, Träger und Zielgruppen waren sehr weit gestreut. Auffällig dabei: 2013 nahmen besonders viele Sportvereine am Wettbewerb teil, aus dem ländlichen Raum genauso wie aus Großstädten. Einige von ihnen leisten mit sehr geringen Mitteln wirklich Außerordentliches. Auch organisatorisch hat sich das Modell „Bildung durch Fußball“ in vieler Hinsicht konsolidiert: Immer mehr Stiftungen widmen sich dem Thema und unterstützen beispielsweise die Lernzentren der sozialpädagogisch ausgerichteten Fanprojekte an den Bundesligastandorten. Zudem haben sich manche Fußball- Bildungsprojekte inzwischen eine eigene Organisationsform gegeben. Um die Arbeit der vielen vorbildlichen Projekte zu würdigen, finden Sie auf den nächsten Seiten Informationen und Kontakte zu allen, die diesmal den Kriterien der Ausschreibung entsprachen. Die Jury mit elf Fachleuten aus Bildung, Kultur, Politik, Wissenschaft und praktischer Projektarbeit kam eigens zu einer Sitzung in Nürnberg zusammen. Sie entschied auf Basis der eingereichten Unterlagen, persönlicher Fachkenntnisse und nach gründlicher Diskussion. Wir gratulieren dem Sieger! Der TESSLOFF Verlag unterstützt den Preis in diesem Jahr zum siebten Mal – herzlichen Dank!

Die Auszeichnung „Lernanstoß“ – Der Fußball- Preisträger 2012: „Wir können nicht sprechen – aber wir wollen mitreden – Fußball ist für alle da. Bildungspreis wird durch die Deutsche Akademie Fußball-Sonderhefte der Mühlezeitung“, Heimsonderschule Haslachmühle, für Fußball-Kultur vergeben. Wilhelmsdorf Preisträger 2011: „Bleib am Ball. Eine Ausstellung mit und für Kinder rund um den Fußball“, Der Preis ist mit 5.000 e Zinnober e.V., Hannover dotiert, gestiftet vom Preisträger 2010: „Fußball trifft Kultur“, LitCam, Frankfurt/Main TESSLOFF Verlag Preisträger 2009: „Bücher haben Gewicht. Bildungsfairplay mit VfL Borussia 1900“, Mönchengladbach Preisträger 2008: „Schlappeschneider – Schlappekicker“ des Sportkreis Frankfurt/Main e.V. Laudator: Norbert Niclauss, Referent bei Preisträger 2007: Richard-von-Weizsäckerschule Münster und Lernzentrum 1. FC Union Berlin dem Beauftragten der Bundesregierung Preisträger 2006: Straßensport Ostfildern und Edith-Stein-Schule Aichach für Kultur und Medien, Berlin Lernanstoß – Der Fußball-Bildungspreis 2013

Der Sieger 2013 „M4all – Migranten-Mädchen machen mit 9 im Alltagssport“ Fußballspielen und Lernhilfen für Mädchen mit Migrations- hintergrund beim SC Heuchelhof Würzburg e.V.

Der SC Heuchelhof ist der sportliche Mittelpunkt und soziale Integrationsort im Herzen des Heuchelhofs, einem Stadtteil im fränkischen Würzburg. Der Verein stellte sich die Frage, wie man besser an die Bewoh- nerinnen und Bewohner eines Stadtteils herankommt, in dem viele Menschen mit Migrationshintergrund und viele Kinder aus sogenannten bildungsfernen Familien leben. Der Verein will sich und dem Umfeld eine Chance für interkulturellen Austausch eröffnen und dabei alle Kinder fördern. entstanden, das Mädchen unterschiedlicher Herkunft und Wurzeln als ganze Persönlichkeiten versteht. Es wird versucht, sie durch das Mitspielen in den Verein einzubinden und über das Miteinander der Kulturen zudem die interkulturelle Kompetenzen aller Kinder zu stärken. Der SC Heuchelhof geht deshalb nach außen, um die Kinder zu gewinnen und bringt sie aktiv in den Verein hinein. Dabei soll nicht nur Bewegung, Spiel und Motorik als Teil der gesamten Persönlichkeitsentwick-lung gefördert werden. Den Mädchen werden auch weitere neue Lernmöglichkeiten geboten. Dabei hat man sich fachliche Hilfe von verschiedenen Partnern geholt – denn M4all ist ein Netzwerk-Projekt. Zielgruppe sind Mädchen zwischen sechs und 14 Jahren mit Migrationshintergrund. Seit September 2011 haben mehr als 80 Mädchen an Fußball-AGs, am Angebot des Vereins und der Hausaufgaben- und Lernhilfe des Projekts teilgenommen. Die Kooperationspartner sind unter anderem die Uni- Ort: Würzburg versität Würzburg, zwei Kindertagesstätten und zwei Grundschulen. Im Jugendfußball werden Träger: SC Heuchelhof Würzburg e.V. die Kinder von einer FSJlerin sowie 16 ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern gefördert, Internet: www.heuchelhof-dragons.de die aus unterschiedlichen Herkunftsländern stammen und so eine wichtige Brücke zu den Familien bilden. 10 M4all besteht aus mehreren Bausteinen, die der SC Heuchelhof zur Förderung der Zielgruppe anbietet. Sie werden von den Bereichs-Partnern mit der jeweiligen Expertise entwickelt. Dazu zählen wöchentliche Fußball- AGs von Sportstudentinnen der Universität Würzburg für Mädchen an den Kitas und Grundschulen des Bezirks. Außerdem gibt es ein Fußball-Vereinsangebot für Mädchen von den G- bis zu den D-Juniorinnen, die im Spielbetrieb mit kompletten Mädchenteams antreten und als ‚Heuchelhof Dragons’ auflaufen. An zwei Wochentagen bietet der SC Heuchelhof im Vereinsheim vor dem Training eine Hausauf- gaben- und Lernhilfe durch Pädagogik-Studentinnen der Universität Würzburg an. Zusätzliche Motivation für die kontinuierliche Teilnahme an der Hausaufgaben- und Lernhilfe ist dabei eine kostenfreie Teilnahme am Sommerfußball-Camp der „Galopp Fußballakademie“. Die Pädagogik- Studentinnen helfen außerdem bei Sprach- und Lernförderungen in den Kitas und Schulen. Und neben einer kostenlosen Fußball-Schuhbörse für Kinder und Jugendliche bietet der SC Heuchelhof auch eine kostenfreie Vereinsmitgliedschaft für Kinder aus sozial schwachen Familien an. Das Projekt setzt darauf, Kinder bereits im Kindergartenalter durch niedrigschwellige Angebote in Kitas und Schulen für Fußball zu begeistern – auf spielerische und altersgerechte Art. Mädchen mit Migrationshintergrund stehen deshalb im Fokus der Förderung, weil nach den Erfahrungen der Initiatoren die russisch-, türkisch- und arabischstämmigen Jungs im Stadtteil den Weg zum Fußball in der Regel auch von alleine finden. Eine typische Woche in dem Projekt sieht so aus: montags und mittwochs Training, Sprach-, Lern- und Hausaufgabenhilfen durch die Pädagogik- Studentinnen; dienstags die Fußball-AGs plus Einzelförderung für die Sprache und das Lernen; donnerstags ausschließlich Sprach- und Lernförderung und freitags wieder die Fußball-AGs, ein Verbandsspiel und die Schuhbörse. Dabei sind die Ideen längst nicht erschöpft. So will der SC Heuchelhof ab dem Schuljahr 2013/14 nachmittags und abends zusätzlich ein offenes Sportangebot im Fußball, Basketball und auf der Half-Pipe starten, speziell für die vereinslosen Jugendlichen im Kiez. Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur und der TESSLOFF Verlag freuen sich, den SC Heuchelhof durch den Fußball-Bildungspreis Lernanstoß 2013 bei diesen und weiteren Vorhaben unterstützen zu können! Lernanstoß – Der Fußball-Bildungspreis 2013

Lernanstöße auf allen Plätzen – die weiteren Bewerbungen im Überblick* Nach der Art der Trägerorganisationen

I. Träger: Umfeld des Fußball. Die wichtigsten Regeln II. Träger: Fußball- und Sportvereine 11 Profifußballs, Verbände in Leichter Sprache Fairness, Respekt und Toleranz DFB-Fußballregeln verständlich machen im Sport – für eine demokratische 1:0 fürs Lesen für Kinder mit körperlichen und Gesellschaft Zuerst war die Lektüre eines deutsch- geistigen Beeinträchtigungen oder Neun ländliche Breitensport-Vereine türkischen Fußball-Kinderbuchs, dann Menschen mit wenig Deutschkennt- sind im Gräfenberger Sportbündnis fuhr die 4. Klasse in die Sportschule nissen: Dies gelang durch „Leichte vereint zur Förderung von Sport und Barsinghausen – Klassenfahrt mit Sprache“ und einfache Grafiken. Die Broschüre ist kostenlos. Prävention (Gewalt, Diskriminierung) Schwerpunkt Fußball und Lesen: Ort: Bremen bei Kindern und Jugendlichen. Bewegung, spielerisches Lernen und Träger: SV Werder Bremen und das Büro für Besondere Fußball-Events (Fairplay- Mehrsprachigkeit wurden unterstützt. Leichte Sprache der Lebenshilfe Bremen Turniere, Workshops) nutzt man, um Ein Pilotprojekt, das über Lehrkräfte- www.lebenshilfe.de/de/leichte-sprache das Projektmotto im Alltag zu Workshops für andere Schulklassen Fußball & Lesen transportieren. genutzt werden soll. Bewerbungen beim Ort: Gräfenberg (und Umgebung)/ Bayern Träger möglich. Der Kids-Club des Bundesligisten SC Freiburg kooperiert mit mehreren Träger: Gräfenberger Sportbündnis Ort: Niedersachsen www.graefenberger-sportbuendnis.de Träger: Niedersächsischer Fußballverband / Grundschulen und macht Angebote zur Akademie für Leseförderung Niedersachsen Lese-, Sprach und Schreibkompetenz Fußball baut Brücken sowie der Förderung von Freude an www.alf-hannover.de Dauerkooperation zwischen einer Bewegung und Sport. Schule für Körperbehinderte und Antidiskriminierungs-AG Ort: Freiburg und Umgebung einem Fußballverein, die sich rund ums Entstanden aus einer Initiative von Träger: SC Freiburg e. V., Füchsleclub jungen Werderfans, Ziel: Fans und www.fuechsleclub.de monatliche Fußballtraining mit Schwer(st)behinderten ergab. Zur Öffentlichkeit für Rechtsextremismus Gesund und munter in die Schule und Diskriminierung zu sensibilisieren. Förderung von Sozialkompetenz Der Zweitligist FC Paderborn hat bei und gegenseitigem Verständnis wurde Neben den sichtbaren Choreografien seiner Nachwuchs-Fanarbeit den Schwer- und Veranstaltungen, haben die ein den Stärken und Schwächen punkt „Bewegung und Ernährung“ angepasstes Spiel neu entwickelt. Jugendlichen eine Website entwickelt, gewählt. Aktionstage und Fußballtur- die ausführlich über Formen von Jugendfußballer des Vereins sind niere für Vorschulkinder finden meist „Paten“, gemeinsame Ausflüge Diskriminierung informiert. am attraktiven „Lernort Stadion“ statt, (z.B. zu BL-Spielen) sind Programm. Ort: Bremen sie bieten den Kindern auch positive Träger: Fan-Projekt Bremen e. V. soziale und pädagogische Erfahrungen. Ort: Baden-Württemberg www.werderfans-gegen-rassismus.de Ort: Paderborn Träger: SC Neuburgweier e. V. www.scneuburgweier.de/fussball-baut-bruecken Audio Guide „Diskriminierung Träger: SC Paderborn 07 e. V. www.scpaderborn07.de mit den Ohren sehen“ Fußballakademie Kaufbeuren Für die neue Stadion-Tour (Alte Försterei) Junior-Coach: Dein Spiel. Deine Ideen Seit Jahren konsequent auf Kurs bei regte das Lernzentrum Jugendliche in Trainernachwuchs für Schulen und der Jugendförderung: Die Sportaka- einem WS an, einen Audio Guide speziell Vereine: Der NFV bietet für 14- bis 18- demie der SpVgg Kaufbeuren hat (auch für junge Leute zu entwickeln. Das Jährige eine flächendeckende und kosten- für Nichtmitglieder) jährlich wechselnd Hörstück verknüpft Infos über Verein lose Übungsleiterausbildung zum Junior- Angebote z.B. für interkulturelles und Stadion mit Hintergrundwissen Coach an. Inkl. umfangreicher fachlicher Lernen, Förderung von Gesundheit, zu Diskriminierung in Fußballstadien Qualifizierung, Begleitung und Betreuung körperlichen und sozialen Kompeten- und ist erfolgreich im Einsatz. sowie Förderung von Medienkompetenz zen oder sportlichen Techniken und und Persönlichkeitsentwicklung. Ort: Berlin Talenten. Eltern, Trainer und Gemeinde Träger: 1. FC Union Berlin e. V. Lernzentrum Ort: Niedersachsen sind einbezogen, neue Angebote www.fc-union-berlin.de/fans/fuma Träger: Niedersächsischer Fußballverband www.junior-coach.de entstehen auch in örtlichen Der Ball ist bunt Kooperationen. VfL-Wiki WS-Angebot des Fanprojekts Dresden Ort: Bayern Das VfL-Wiki ist ein eLearning- Träger: Spielvereinigung Kaufbeuren für Schülerinnen und Schüler der Arrangement ab dem Grundschulalter: www.spvgg-kaufbeuren.de/akademie/idee- Klassen 7-10, das Abwehr von Diskrimi- Wissen wird in interaktiven Übungen und-konzept nierung und den Einsatz für Zivilcourage „erzeugt“, strukturiert und vernetzt. am Beispiel des Fußballs behandelt – Fußball ist dabei einer von vielen in Theorie und Praxis. Jugendliche aus (attraktiven) Schreibanlässen. Arbeitet der Dynamo-Fanszene wirken dabei als schulübergreifend, z.B. in der Lehrer- glaubwürdige Multiplikatoren mit. fortbildung. Erfahrene Kinder werden Ort: Dresden in der Tutor-Rolle eingesetzt. Träger: Fanprojekt Dresden e. V. Ort: Wolfsburg (Lernzentrum „Denk-Anstoß“) Träger: VfL Wolfsburg-Fußball GmbH www.fanprojekt-dresden.de/lernzentrum www.vfl-wiki.de

*Weitere Informationen zu Projekten und Kontakten auf www.fussball-kultur.org 12 Gropiusstadt bildet sich – Kinder bewegen Bornheim – mittendrin statt außen vor – Streetbolzer NSF Nachhilfe Fußball- und Freizeitcamp Modellprojekt als Teil des „Streetbolzer“ ist die Abteilung des Eine Gruppe engagierter junger Die SG Bornheim ist eine Art Integrationskonzeptes Dynamo Windrad, in der die Kasseler Vereinsmitglieder bietet Schul- „soziokulturelles Stadtteilzentrum“, Der Verein verfolgt ein Integrations- Straßenfußballszene organisiert ist – Nachhilfe an, in kleinen Gruppen und nicht nur für Mitglieder: mit vielfäl- konzept, das auf benachteiligte Merkmale: kostenloses Mitmachen für außerhalb der Trainingszeit; gefördert tigen Programmen für Familien oder Jugendliche mit Migrationshintergrund Freizeitkicker aus allen Stadtteilen von werden dabei auch die Selbstreflexion kostengünstiger Betreuung für zielt. Ein Element: die ganzheitliche 10-18 Jahren, Liga-Format, Vernetzung mit der Kinder zu Themen wie Gesund- 6-12 jährige Kinder in allen Schulferien. Ausbildung zu Schiedsrichtern, wo lokalen Partnern der Jugendarbeit und heit und Umweltschutz. Gemeinsam u.a. mit Bildungsträgern neben dem Schiri-Schein auch soziale mit „Streetbolzer-TV“ eine Sendung Ort: Berlin – Neukölln setzt man auf eine Mischung aus und interkulturelle Kompetenzen (offener Kanal), die die Jugendlichen Träger: Neuköllner Sportfreunde 1907 e.V. Sport, Bildung und Kultur. erworben werden und die Persönlich- selbst produzieren. Medienpädagogisch Abt. Fußball Ort: Frankfurt am Main keit gestärkt wird. In der Koop. von motiviert ist auch eine Facebook-Seite. www.gropiusstadt-bildet-sich.de Träger: SG Bornheim 1945 Grün Weiss Verein, benachbarten Schulen und Ort: Kassel Integrationsmannschaft des FC http://www.sgbornheim.de/feriencamp unter Beteiligung der Eltern. Träger: Dynamo Windrad www.streetbolzer.org Germania Hütschenhausen Kindertagesstätten Mini Ort: Münster Träger: DJK Borussia Münster e.V. Integrationsmannschaft heißt: Seit Weltmeisterschaft www.borussia-ms.de III. Öffentliche und soziale Träger, Jahren trainieren (nicht nur) geistig Der ESV Lok Plauen lädt jährlich zum Kultur- und Bildungsträger und körperlich behinderte Mädchen Turnier der „Minis“: Kindertagesstätten Music for Goals 2013 Am Ball bleiben und Jungen in zwei Altersklassen der Umgebung stellen je ein Team Das komplexe Projekt will Menschen Auf ein Jahr angelegtes Projekt im Stadt- gemeinsam. Die Regeln werden lang- aus unter 6-Jährigen, gut vorbereitete unterschiedlicher Herkunft mittels teil Gelsenkirchen-Schalke für benach- sam erlernt, die pädagogische Be- und vom Schulunterricht befreite Musik und Fußball zusammenführen: teiligte männliche Hauptschüler mit treuung ist eng, die „Großen“ helfen Jugendliche des Vereins betreuen die Bereits zum fünften Mal gibt es, unter- Migrationshintergrund. Vier strukturierte den „Kleinen“. Es geht um Freude an Kids dabei. stützt von vielen Partnern, Musik-WS Tage pro Woche: Die Jungen essen der Bewegung, aber auch um Erfolgs- Ort: Plauen, Sachsen (Percussion/Rap) in Brennpunkt- erlebnisse etwa bei Turnieren. Im Verein Träger: ESV Lok Plauen e. V. schulen und Junioren-Fußballturniere gemeinsam, werden schulisch indivi- und bei gemeinsamen Aktivitäten www.lok-plauen.com sowie prominente „Fußballpaten“ beim duell gefördert und trainieren in einem kommen stets beeinträchtige und nicht- Abschlusskonzert in der Münchner offiziellen B-Jugendteam, das am LERNEN KICKT! beeinträchtigte Sporttreibende Muffathalle. Begleitend wird bei Spielbetrieb teilnimmt. Offenes Angebot, Ein integratives Fußball-Feriencamp zusammen. Jugendlichen wie Publikum für Inte- das antritt gegen Schulmüdigkeit und besonders für Kinder mit Migrations- Ort: Hütschenhausen, Rheinland-Pfalz grationsprojekte in der BRD und Ausgrenzung – für bessere Chancen auf hintergrund, das als Sport- und Träger: Fred Nageldinger (mit Unterstützung Afrika geworben. Teilhabe. Lernwoche eine gute Premiere hatte. weiterer Ehrenamtlicher) Ort: München Ort: Gelsenkirchen www.facebook.com/FCGHIntegrationsteam Inhalte: sportliches Training plus Träger: TSV Maccabi München Träger: Amigonianer soziale Werke e.V. intensive Förderung von Deutsch- www.amigonianer.org Jugendoffensive 2020 www.musicforgoals.com kenntnissen und der Freude am Der FC Wetter hat sein Projekt langfristig Biesalski Cup & Kids PK Umgang mit Sprache, von Lesekom- Projekte Bildung des SV 06 Lehrte angelegt, es wird von der TU Berlin Die Biesalski-Schule kümmert sich um petenz und Kenntnissen in Heimat-, Integrations- und Bildungsarbeit im begleitet und von zahlreichen Partnern „Körperlich-motorische Entwicklung“, Sachkunde und Mathematik – alles Viertel durch den Sportverein – kosten- unterstützt. Ein Ziel: Kindern gesunde „Autismus“ oder „Lernen“ – und lädt in Kooperation mit Lehramtsstudie- los und offen auch für Nicht-Mitglieder. Ernährung und Körperbewusstsein jährlich zu einem inklusiven Turnier (2013: renden der LMU München. Kinder diverser Altersgruppen können zu vermitteln (Ernährungsfachkraft). 24 Teams aus 7 Schulen). Dazu gehört Ort: Bayern teilnehmen an Nachhilfen, Bewerbungs- Ein zweites: Vorbereitung auf die Träger: FC Wacker München e. V. stammtisch, Konzentrationstraining eine „Kids-PK“, bei der die Schülerzeitung Ausbildung (mit IHK und Unternehmen). http://fc-wacker-muenchen.de/news/lernen-kickt oder Musikunterricht. Partner sind exklusiv Prominente wie Ex-DFB-Chef Diese Ansätze samt der fußballerischen Schule, Elternverein, Moschee und Zwanziger interviewen kann. Plus Mini-Kick-Liga Dellbrück Qualifikation wurden auch in den Krankenkasse. sportliche Angebote für und mit behin- Einmal im Monat kommen Kids aus Schulunterricht integriert (Koop. mit Ort: Lehrte in Niedersachsen derte(n) Schülerinnen und Schüler(n) Sekundarschule). verschiedenen Kitas aufs Gelände des Träger: SV 06 Lehrte e.V. sowie viele weitere Mitmach-Angebote Ort: Wetter (Ruhr), Nordrhein-Westfalen TV Dellbrück: zur Kindergartenliga, die www.sv-06-lehrte.de bei Malwettbewerben, Catering oder Träger: FC Wetter 10/30 nach der speziellen Fußball/Bewegungs- Auf- und Abbau. Ziel: Zusammenhalt, www.fc-wetter.de schule des Vereins trainiert. Begleitend Eigeninitiative und Selbstwertgefühl der greifen die Kitas Fußball-Themen auf, Kinder stärken. z.B. das Gestalten von Wimpeln und Ort: Berlin – Zehlendorf Trikots fürs alljährliche Turnier. Träger: Biesalski-Schule Ort: Köln www.biesalski-schule.cidsnet.de Träger: Turnverein Dellbrück 1895 e.V. www.tv-dellbrueck.de Lernanstoß – Der Fußball-Bildungspreis 2013

Bremen Global Championship 2013: Fußball kickt Kunst Lernkick Tschick 13 Bio + Fair = Mehr? Zweitägiger WS des Leipziger Künstlers Aktiv Fußball spielen oder für die Schule Eine Bühnenversion des gleichnamigen Das Bremer entwicklungspolitische Thomas Geier in der Jugendbetreuung lernen? Geht beides! Die private Nach- Romans vom (jüngst verstorbenen) Netzwerk bietet für Schulklassen Köln: Elf 9- bis 16-Jährige gestalteten hilfeschule „Lernwerk“ schreibt einen Wolfgang Herrndorf: wie im Buch mit der Mittelstufe ein Gesamtpaket: unter seiner Anleitung einen Tischkicker Förderpreis für Fußballteams aus (Klas- zwei jugendlichen Ausreißern und Auftaktveranstaltung, Projektphase und setzten sich mit Fußballkultur sen 5-13). Kreative Bewerbungen sind einem geklauten Auto – doch versetzt und finales Schulfußballturnier mit auseinander. gefragt. Fürs Gewinnerteam gibt’s ein ins Stadion des Regionalligisten RW dem Extra-Lernfeld „entwicklungs- Ort: Köln/Sürth kostenloses Lernprogramm für eine Woche Oberhausen. Die Aufführung für politische Bildung“. Es geht um Fair- Träger: miteinander leben e. V. – nach Maß und mit dem Fokus auf die Jugendliche entstand u.a. in Koop. www.miteinander-leben.com ness auf und neben dem Platz, aber Vereinbarkeit von Sport und Lernen. von jungen Graffiti-Künstlern. auch um Spaß und Gestaltungskom- Fußballprojekt Hannover Ort: Berlin Ort: Nordrhein-Westfalen petenzen. Beim Turnier fließt frisch Seit Jahren erfolgreiches Projekt der Träger: Lernwerk GmbH Träger: Theater Oberhausen erworbenes Wissen in die Wertung ein. Berufsbildenden Schule 6, Hannover, www.lernkick.de www.theater-oberhausen/programm/stuecke Ort: Bremen in Koop. mit Uni (wissenschaftliche Streetsoccer-Liga Wir wollen mitmachen – Träger: Bremer entwicklungspolitisches Begleitung) und lokalen Partnern: Gütersloh hat Straßenfußball in sechs Ein Sportverein für Rodenbeck Netzwerk (BeN) Das Unterrichtsmodul „Fußball“ ist www.bremen-global.de Ligen, betreut von der mobilen Kinder- Bürgerschaftliches Engagement für Wahlpflichtfach und soll den Kindern und Jugendarbeit. Es gilt die bewährte Jugendliche: Die Kreis-Sportjugend Schüsselqualifikationen und Sozial- EM-Kochen Fairplay-Wertung, und die 11-19-Jährigen und Partner der Jugendarbeit helfen kompetenzen u.a. für den Berufs- Im Sommerferienprogramm 2012 aus allen Milieus sind nicht nur an der Rodenbecker Jugendlichen, einen bzw. Ausbildungseinstieg vermitteln. griff man die Begeisterung der Kinder Organisation beteiligt: Abgeordnete eigenen Fußballverein zu gründen. Besonders angesprochen: schulmüde, für die EURO auf: Kids ab 6 konnten der Teams kommen pro Jahr drei Mal Sie lernen – pädagogisch begleitet – doch fußballinteressierte männliche sich zu insg. 16 Kochkursen melden – im Ratssaal zusammen, um über die planerischen und bürokratischen Jugendliche. So können Trainer- und jeder mit dem Ländermotto eines EM- Änderungen zu verhandeln. Hürden zu meistern, und gemeinsam Schirischeine gemacht werden, Kinder Teilnehmerlandes. Gekocht wurde Ort: Gütersloh, Nordrhein-Westfalen ein Ziel zu verfolgen. Wichtig dabei organisieren Sportfeste für die Grund- jeweils ein 3-Gänge-Menü, „gewürzt“ Träger: Stadt Gütersloh, Fachbereich Jugend u. schule oder sie erarbeiten wie zu- auch: das gleichberechtigte Sport- mit den wichtigsten Alltagsbegriffen Bildung, Abt. f. Kinder- u. Jugendförderung letzt didaktische Materialien für eine treiben von Mädchen und Jungen. der Landessprache. Selbst viele Jungs www.streetsoccer-liga.de Ausstellung (auch: für Lehrer!). Ort: Minden (Stadtteil Rodenbeck), konnten so ermuntert werden zum Nordrhein-Westfalen Ort: Niedersachsen „Trainieren wie die Profis“ – Träger: Sportjugend im Kreissportbund Kochen, zu gesunder Ernährung und Träger: BBS 6 Hannover bundesweite Fußballtage Minden-Lübbecke e. V. Europakunde. www.fussballprojekt-hannover.de Der Verein „Kinder von der Straße“ www.ksb-ml.de Ort: Eckental, Bayern nennt sich auch „Der Fußballsozial- Träger: Markt Eckental / Jugendbüro Eckental Fußballtraining für Mädchen verein in Deutschland“. Er bietet bundes- IV. Träger: Projektbezogene www.jugendbuero.eckental.de Das Projekt „Bildungsgestalten“ be- Spezialformen, Initiativen fragte Schülerinnen nach ihrem Freizeit- weit kostenlose Kinderfußballtage in Fit am Ball verhalten, um gewünschte Aktivitäten Heimen, Feriendörfern und Schulen: BallArbeit – Fußball & Migration Der Ansatz der Sporthochschule Köln samt Training und einem Turnier direkt auch außerschulisch anzubieten. Wanderausstellung zu „Fußball und ist universell: Förderung von Bewe- vor Ort. Kinder aus allen Schichten sollen Überraschung: Die Mädchen wollten vor Migration“, die seit Jahren erfolg- gung und sozialen Kompetenzen im so in Kontakt kommen und einander allem eines, Fußball spielen. So entstand reich durch Deutschland tourt: über Schulsport und ergänzend dazu Sport- schätzen lernen. Trainiert wird wie bei ein wöchentliches, altersgemischtes Sportlerinnen, Sportler und Fans AGs, Fortbildungen, Elternabende und den Profis: mit Spaß und Disziplin. Angebot in Koop. mit dem FC Gladbeck samt Theorien und Hintergründen von zentrale Abschlussturniere. So hat man Ort: Oberkochen, Baden-Württemberg und Amt für Integration und Sport. Ausgrenzung und Diskriminierung Lehrerhandreichungen entwickelt Träger: Kinder von der Straße e.V., Oberkochen Ziele: geschlechtersensibles Training und aufgrund von Herkunft. Für Jugendliche (u.a. „methodenbezogenes Bewegen www.kindervonderstrasse.de/#fussballtage eine „Durchmischung“ im Sozialraum. altersgerecht illustriert, u.a. mit vielen im Unterricht kognitiver Fächer“, Ort: Gladbeck/ NRW Beispielen aus der Lebenswelt des Förderung von Mädchenfußball). Träger: Projekt „Bildungsgestalten“ am Standort Fußballs. Kostenlos zu leihen, mit Ziele: bessere Motorik, Ernährung, Gladbeck im Internationalen Mädchenzentrum www.bildungsgestalten.de Optionen für Führungen, WS, Lehr- Bewegung, soziale Kompetenzen plus kräfteschulungen und Lernmaterial. interkulturelles Lernen – alles spielerisch, Fußball und Gesundheit Ort: Berlin/ Bundesweit für Kinder und Jugendliche von 6-14. im Quartier Robinsbalje Träger: Entwicklung durch „Flutlicht“ – Ort: Köln (Einsatzgebiet des Projektes Das pädagogisch betreute, offene kein übergeordneter Träger bundesweit) Fußballangebot für Jugendliche ist www.flutlicht.org Träger: Projektbüro der Deutschen angeschlossen an das Netzwerk des Sporthochschule Köln Viertels: Spaß an Sport und multi- www.fitamball.de kultureller Begegnung sind ebenso im Blick wie Gesundheitsförderung, Sozialverhalten, Fairplay, Konflikt- fähigkeit, Sozialraumorientierung, Akzeptanz und Respekt. Ort: Bremen Träger: Alten Eichen – Perspektiven für Kinder u. Jugendliche gemeinnützige GmbH www.alten-eichen.de 14 Camp Castle – Entdecke deine Stärken Erfolg mit SchuSS: Fußball und Schule – Internationales Kinder- und Jugend- Training fürs Leben „Schule und Sport Siegen“ Spielen und Lernen fußballfilmfestival und 1. Fußballfilm- Kernbotschaft des gleichnamigen Eine private Initiative bringt Bewe- Ein kostenloses und vereinsunab- kanon für Schülerinnen und Schüler Buches von Karin Helle und Claus-Peter gung in Siegen: an Schulen wurden hängiges Angebot für Fußballtraining Das Internationale Fußballfilmfestival Niem am Beispiel der Fußball spielen- (Mädchen-)Fußball-AGs gegründet und und Hausaufgabenbetreuung. Einmal 11mm in Berlin bot zum zweiten Mal ein den Jojo: In jedem Kind stecken werden schulübergreifend Turniere pro Woche können Kinder der 2.-6. einwöchiges Filmfestival speziell für Talente, gleich ob sportliche, hand- ausgespielt. Mädchen werden beson- Klassen in Ottersweier daran teilnehmen. Kinder und Jugendliche, pädagogische werkliche, künstlerische oder sonstige. ders bei der Ausbildung zur Sport- Ort: Ottersweier, Baden-Württemberg Aufbereitung für Schulklassen inklusive. Die Autoren kommen damit in Schul- assistentin und Schiedsrichterin Träger: Sportstiftung Biniok Für geeignete Fußballfilme hat 11mm unterstützt und übernehmen bald klassen und anderen Gruppen von gloBALL – Playing and learning zudem einen kommentierten„Fußball- Verantwortung für die Kleineren. 8-12-Jährigen: mit Lesung, Talente- without borders filmkanon“ entwickelt – passend für alle Trainingszirkel, Materialien – Ort: Siegen Schulformen und Altersklassen. Träger: Privatinitiative Kickfair macht seit Jahren globale prominent unterstützt durch die Ort: Berlin www.projektschuss.de Konzepte für Lernen mit Fußball, Christoph-Metzelder-Stiftung. Träger: Brot und Spiele e.V. und Fanprojekt der „gloBALL“ führte nun Jugendliche aus Ort: Nordrhein-Westfalen Erinnerungspokal Dr. Waldemar Spier Sportjugend Berlin (plus div. Partner von 11mm) sieben Ländern mit fünf Schulen in www.11-mm.de/kindervorstellungen Träger: Privatinitiative der Buch-Autoren Über die Geschichte von Fortuna Karin Helle und Claus-Peter Niem Deutschland zusammen: zu einer Kein Abseits! Düsseldorf in der NS-Zeit war wenig internationale Lernkooperation, die www.camp-castle.de Zwei Berlinerinnen gründeten den bekannt – bis Studierende recher- virtuell auf Facebook lief und stimuliert Verein „Kein Abseits!“, um positive Discover Football Mädchencamp chierten. Ihre Ergebnisse, v.a. zum wurde durch die Beschäftigung mit (Fußball-)Erfahrungen an jüngere Inzwischen weit über Berlin hinaus damaligen sportlichen Leiter der „Straßenfußball für Toleranz“, mit Mädchen weiterzugeben: mit offenem bekanntes internationales Frauen- Fortuna, dem jüdischen Mitbürger Fairplay und anderen Lebenswelten. Fußballtreff für Mädchen und einem Begegnungsturnier mit Kulturfestival Dr. Waldemar Spier, stellten sie jungen Für ihren eigenen Teil der Straßen- 1:1-Mentoringprogramm mit Älteren. – und eine Projektwoche, deren Fans in einem Turnier-Begleitheft vor: fußball-Staffel legten die Jugendlichen Ziele: Vermittlung von positiven Vor- Vormittage den Mädchen des Viertels anlässlich des Erinnerungspokals das Motto jeweils selbst fest. bildern und Schlüsselqualifikationen – gehören: Im Gratis-Trainingscamp „Dr. Waldemar Spier“ der Fan-Initiative Ort: Deutschlandweit/ Weltweit für mehr Selbstbewusstsein und üben die 10-Jährigen erst Tricks am „Kopfball“. Das Turnier sorgte für Träger: KICKFAIR e.V. bessere Berufsorientierung. Ball, um dann die Frauen der Teams Austausch und Vernetzung, und es www.fussball-lernen-global.org Ort: Berlin aus aller Welt beim Spielen und stieß ein Geschichtsprojekt an. Integratives Fanprojekt für blinde Träger: kein Abseits! e.V. Mittagessen kennenzulernen. Positive Ort: Düsseldorf und sehbehinderte Fußballfans www.kein-abseits.de Vorbilder und interkulturelle Begeg- Träger: Kopfball Düsseldorf Fan-Initiative http://kopfballduesseldorf.de Ziel der Neugründung „3 PUNKTE nungen beleben so das Gesicht des Show Racism the Red Card – für meinen Verein“ ist ein inklusives Deutschland e. V. Frauenfußballs. FairPlayLiga Sport- und Freizeitangebot im Sinne „Show Racism the Red Card“ bietet Ort: Berlin Die FairPlayLiga ist ein Präventions- Träger: Fußball und Begegnung e.V. in der UN-Konvention für Menschen mit Gesamtpakete zum Thema Rassismus bzw. Lernprojekt mit flächendeckendem Kooperation mit Kick it Behinderung. Pilotprojekt war die und (praktische) Anti-Diskriminierungs- Anspruch, das der FFV Niederrhein www.discoverfootball.de Unterstützung der Gründung für den arbeit: für Gruppen von Kindern und bereits umgesetzt hat: eine alters- Eintracht Frankfurt-Fanclub „Adler- Jugendlichen in Schulen und Jugend- „Ein Ball: Eine Welt“/ gerechte Spielform für den Kinder- augen“. In Kooperation mit der Johann- einrichtungen. Meist eintägige WS in „One Ball: One World“ fußball (bis ca.10 Jahre). Drei Regeln Peter-Schäfer Schule Friedberg unmittelbarer Nähe des Profifußballs, Ein Ball „reist“ alle vier Jahre von sind zentral: keine Schiedsrichter, konnten sich junge Sehbehinderte z.B. in den Lernzentren der Stadien, London zum nächsten WM-Austragungs- zurückhaltende Trainer und die Fans zusammentun und austauschen. dazu umfangreiche Materialien für die ort – begleitet von der englischen in respektvollem Abstand. Ort: Frankfurt am Main Pädagogen. Fußballprofis diverser Organisation „Spirit of Football“. Diese Ort: NRW, Schleswig-Holstein, Bayern, Träger: 3 PUNKTE für meinen Verein e. V. Vereine engagieren sich als Vorbilder. Reise kann Kinder und Jugendliche Hessen, Rheinland-Pfalz, www.3punkte.de aller Altersstufen animieren: „Spirit of HH, Saarland Ort: Berlin Träger: Show Racism the Red Card – Football“ fördert damit globales Lernen Träger: Ralf Klohr www.fairplayliga.de Deutschland e.V. an Schulen und Bildungseinrichtungen www.theredcard.de und offeriert individuell abgestimmte WS. Viele Partner vor Ort und im Ausland helfen, findige und lustvolle Lernprogramme zu entwickeln. Ort: Erfurt Träger: Spirit of Football e.V. www.spirit-of-football.de Fan-ChoreografieLernanstoßFußball-Comic – Der desdesFußball-Bildungspreis JahresJahres 20112013 2013

Die Jury 2315

Anja Bühling Journalistin München/ Nürnberg

Nicole Hummel Prof. Dr. Dieter H. Jütting Josefine Paul TESSLOFF Verlag, Presse- Sportsoziologe, Frauen- und und Öffentlichkeitsarbeit, Westfälische Wilhelms- queerpolitische Sprecherin, Nürnberg Universität Münster Michael Husarek Sprecherin für Sportpolitik, stellv. Chefredakteur Dr. Thomas Nonte Bündnis 90/Die Grünen im Nürnberger Nachrichten Sport- und Landtag NRW Olympiapfarrer, Düsseldorf

Jennifer Töpperwein Dr. Almut Sülzle Journalistin, F_in, Ali Yalpi Ethnologin und Düsseldorf Konfliktmanager (BFV), Erwachsenenpädagogin, Gerd Wagner Pädagogische Fachkraft, F_in, Archiv der München Jugendkulturen, Berlin Koordinationsstelle Fanprojekte, Deutsche Sportjugend, Frankfurt am Main

Norbert Niclauss Referent bei dem Beauf- tragten der Bundes- regierung für Kultur und Medien, Berlin Jury-Kapitän Fußballspruch des Jahres

„Wer nur vom Fußball was versteht, der versteht nicht mal davon was“, urteilte kürzlich Alt-Weltmeister und Bensemann-Preisträger César Luis Menotti trocken und etwas ungnädig – und fast scheint’s, als hätten sich das gerade unsere diesjährigen ‚Sprücheklopfer‘ etwas zu Herzen genommen. Motto: Bloß nicht als Fachidiot rüberkommen, dann schon lieber volle Kanne rein ins Interdisziplinäre! Und so schwadronieren sie emsig herum, über Felder der Biologie, Politik und Religion bis hin zu Schnellimbiss, Disco und in den Wellnessbereich. Besonders findig in allen Sport- und Lebensfragen zeigte sich dabei Freiburgs Kulttrainer Christian Streich, der es gleich zwei Mal in die Top-Elf der Bestenliste schaffte. Wo er wohl die Kraft dafür hernimmt? Aus der Badewanne? Im bunten Kader 2012/2013 finden sich einige Sprüchemacher wieder, die schon in den letzten Spielzeiten nicht auf den Mund gefallen waren, z.B. die notorischen Mehmet Scholl („Wenn er Postbote wäre, würde er meinen Hund beißen oder gleich aufessen.“ – über Louis van Gaal) oder Thomas Müller („Gegen Barcelona spielt niemand gern, außer Masochisten.“). Bloß einen, der in dieser Kategorie noch stets seinen Senf dazuzugeben wusste, den sucht man heuer vergebens: Nein, Jürgen Klopp hat es diesmal tatsächlich nicht geschafft, ‚Mentalitätsmonster‘ hin oder her; doch das ist auch mal kein Nasenbeinbruch, und ein Schweigegelübde schon gar nicht. Viel mehr darf man jetzt gespannt sein, welcher ‚Würstlbude‘ sich Norbert Meier nach dem Rauswurf bei Fortuna Düsseldorf annimmt; oder ob ‚Tante Käthe‘ eine weitere Sado-Maso-Saison seiner Leverkusener schad- und Fußball-titellos übersteht, indem er z.B. den Preis für den besten Fußballspruch des Saison kassiert und als Trophäe den MAX in die Höhe recken darf. Rund 150 Sprüche wurden diesmal wieder über die Akademie-Website eingesammelt (die Kollektion für 2013/2014 nimmt übrigens bereits Formen an, einfach mitmelden!), die kritische Sichtung und Bewertung lag bei der gewohnt sach- und sprachkundigen Jury rund um ‚Kapitän‘ Christian Eichler. Damit stehen fest: die Plätze 5-11 – und natürlich die vier Finalisten des Jahres, allerdings noch ohne Ranking. „Wenn du den Ball nicht hast, ist es schwer Fußball zu spielen“, bemerkte Gladbachs Trainer Lucien Favre (Platz 10) – und ohne Publikum kann es keinen Spruch-Gewinner geben. Denn wie üblich haben es die Gäste der Preis-Gala in der Hand zu entscheiden, über „Sieg oder Sarg“ wie Oliver Fink sagen würde (Platz 8). Und wer dabei kurzzeitig die Orientierung verlieren sollte, kann es ja mit Profi Patrick Funk halten: „Links ist ähnlich wie rechts, nur auf der anderen Seite.“ Die Entscheidung über den besten Fußballspruch des Jahres 2013 liegt also ganz bei Ihnen – in diesem Jahr präsentiert vom Radiomann des Bayerischen Rundfunks, Achim „60“ Bogdahn.

Preisträger 2012: „Ich hatte zwischendurch Angst, dass er sich wund liegt und mal gewendet werden muss.“ Mehmet Scholl Preisträger 2011: „I think we have a grandios Saison gespielt.“ Roman Weidenfeller Preisträger 2010: „Im Kölner Stadion ist immer so eine super Stimmung, da stört eigentlich nur die Mannschaft.“ Udo Lattek Preisträger 2009: „Er muss ja nicht unbedingt dahin laufen, wo ich hingrätsche.“ Neven Subotic und „Wir schießen so wenig Tore, vielleicht heißen wir deshalb auch die Knappen.“ Manuel Neuer Preisträger 2008: „Wir haben nur unsere Stärken trainiert, deswegen war das Training heute nach 15 Minuten abgeschlossen.“ Josef Hickersberger Preisträger 2007: „In schöner Regelmäßigkeit ist Fußball doch immer das Gleiche.“ Hans Meyer Preisträger 2006: „So ist Fußball. Manchmal gewinnt der Bessere.“ Lukas Podolski

Die Auszeichnung „Fußballspruch des Jahres“ wird durch die Deutsche Akademie für Fußball- Kultur vergeben. Die Ausschreibung wurde unterstützt von kicker.de und easyCredit.

Der Sieger erhält den Spruch-MAX als symbolische Auszeichnung.

Spielleiter der Abstimmung: Achim „60“ Bogdahn, Moderator bei BR2, München Fußballspruch des Jahres 2013

Einer wird gewinnen: Die Finalisten 2013 17

„Man macht auch nicht in drei „Es macht Spaß unserer „Der Eine holt Kraft aus „Links ist ähnlich wie rechts, Tagen aus einer Würstchenbude Mannschaft zuzuschauen, dem Gebet, der Andere nur auf der anderen Seite.“ eine Großraumdiskothek.“ auch wenn es wehtut.“ aus der Badewanne.“ Patrick Funk Norbert Meier Rudi Völler Christian Streich

Norbert Meier führte die Der Auftritt seiner Mannschaft Freiburgs Trainer Christian Streich Nach zwei Jahren beim FC St. Fortuna aus Düsseldorf als gegen Gladbach (3;3) am 21. hat es quasi aus dem Stand zum Pauli kehrte Patrick Funk zu Trainer von der dritten Liga Spieltag der Vorsaison rief beim ‚Kult-Status‘ gebracht – und seine Saisonbeginn ins Schwaben- zurück ins deutsche Oberhaus. Sportchef des Werksklubs aus ureigene (badensische) Art zu land zurück, wo er sich beim Nach dem guten Saisonstart Leverkusen offenbar wider- reden half dabei ziemlich. Der Auf- VfB erneut in der Bundesliga sprüchliche Gefühle hervor. schwung des Sportclubs wird vor versucht. Um die starke Kon- wähnten sich die Fans samt ‚ Tote-Hosen-Boss Campino Wer s gesehen hat, kann Völlers allem ihm angerechnet, binnen kurrenz im Stuttgarter Kader schon im siebten Fußball- Gefühlswelt nachvollziehen: eineinhalb Jahren konnte er den weiß er, doch auf St. Pauli, so himmel. Doch dann fing es an ein Spiel mit großem Unter- SC vom letzten Tabellenplatz in Funk, habe er sich schließlich zu stottern, und Norbert Meier haltungswert, überraschenden die Europa League führen. Für sportlich wie menschlich hatte vielleicht so eine Vor- Wendungen und vielen Toren – die Badische Zeitung ist er ein weiterentwickelt. Und ein klares ahnung. Eine seiner Euphorie- für den neutralen Zuschauer ein ‚Fußballphilosoph‘, dem man Vielseitigkeits-Statement hatte Frühwarnungen ging so: „Man ungetrübter Genuss. Doch aus sogar eine eigene Videorubrik er auch auf Lager: „Links ist macht auch nicht in drei Tagen Leverkusener Sicht standen am reserviert: den „Streich der ähnlich wie rechts, nur auf der aus einer Würstchenbude eine Ende einfach zwei Punkte zu Woche“. Mit seinen verbalen anderen Seite“ (nach einem Großraumdiskothek.“ Das Ende wenig auf der Habenseite, trotz Streichen könnte man gut und Testspiel von St. Pauli gegen war bitter, und spätestens nach drückender Überlegenheit und gerne eine eigene Top-Elf der Werder Bremen). Das klingt dem letzten Spieltag landete wegen fehlender Kaltschnäuzig- besten Sprüche aufstellen. Und zwar ein bisschen wie auch der letzte Düsseldorfer Fan keit vor dem Tor. Fragt sich, der Mann bleibt weiter in Form. Deutschland nach der Wahl, ob Völler ein sprichwörtlich Als es diese Saison für den SC meinte aber Funks multiple auf dem Boden der Realität. ‚dreckiges einsnull‘ lieber bescheiden anlief, schickte er Verwendbarkeit innerhalb des Die hieß bekanntlich zweite gewesen wäre? Vermutlich gleich mal eine bemerkenswerte sogenannten Vierecks. Soviel Liga – Erfolgscoach, Realo schon. Nur hätten wir dann auf ‚Wutrede‘ ins Land. Ganz in die Flexibilität sollte dem früheren und Frühwarner Meier aber Völlers so herrlich poetisches Karten schauen lässt er sich dabei VfB-Jugend-und U21- musste gehen. Resümee verzichten müssen: natürlich nicht, woher z.B. nimmt Nationalspieler bei seinem „Es macht Spaß unserer er bloß seine vulkanische Energie? neuen und alten Verein Mannschaft zuzuschauen, Ein typischer Streich: „Der Eine immerhin Vorteile bringen. auch wenn es wehtut.“ holt Kraft aus dem Gebet, der Andere aus der Badewanne.“ 718 Auf den Plätzen 5-11

5. Christian Streich „Man verändert sich immer, weil man ja Stoffwechsel hat. Man ist ja nicht tot.“

6. Mehmet Scholl „Wenn er Postbote wäre, würde er meinen Hund beißen, oder gleich aufessen.“ über den ehemaligen Bayern-Trainer Louis van Gaal

7. Mike Büskens „Ich wollte eigentlich Eto’o, aber der Präsident hat wohl Edu verstanden.“ als Coach der SpVgg Greuther Fürth nach der Verpflichtung von Edu

8. Oliver Fink „Sieg oder Sarg!“ vor dem entscheidenden Match seiner Düsseldorfer am letzten Spieltag bei Hannover 96

9. Thomas Müller „Gegen Barcelona spielt niemand gern, außer Masochisten.“ in der Hoffnung auf ein frühes Aus der Katalanen, die ihr Achtelfinal- hinspiel 0:2 beim AC Mailand verloren hatten

10. Lucien Favre „Wenn du den Ball nicht hast, ist es schwer, Fußball zu spielen.“ nach dem überaus glücklichen 3:3 seiner Gladbacher gegen Bayer Leverkusen

11. Jérôme Valcke „Manchmal ist weniger Demokratie bei der Planung einer WM besser.“ der Generalsekretär des Weltfußballverbands Fifa – „in Vorfreude“ auf die Weltmeisterschaft 2018 in Russland (?)

Timm Klose „Der Trainer hat gesagt, wir sollen weiter Tore schießen.“ über die Pausenansprache von FCN-Coach Michael Wiesinger: Nach einem Eigentor von Hanno Balitsch lag der Club gegen Fortuna Düsseldorf mit 0:1 zurück. (Endstand 2:1) Fußballspruch des Jahres 20112013

Die Jury 19

Christian Eichler Frankfurter Allgemeine Zeitung, Katharina Wildermuth Alexander Wagner München Leitung Presse- und Redaktionsleiter Jury-Kapitän Öffentlichkeitsarbeit kicker-online, Nürnberg 1. FC Nürnberg

Achim Bogdahn Bayerischer Rundfunk, München

Manni Breuckmann Sportreporter, Moderator Tülin Duman Wolff-Christoph Fuss und Autor, Düsseldorf GOAL - Eine Welt für Fußball, sky-Sportreporter, Berlin München Gerhard Delling Oliver Fritsch Moderator ARD/NDR, Zeit-Online und Hamburg Hartplatzhelden.de, Hamburg

Katrin Müller-Hohenstein Günther Koch Christoph Ruf ZDF-Moderatorin, Sportreporter, Aufsichtsrat Ben Redelings Journalist und Autor, München Karlsruhe 1. FC Nürnberg Autor und Scudetto-Macher, Bochum

Kathrin Steinbichler Journalistin, Süddeutsche Zeitung, München Fußball-Comic des Jahres – Der easyCredit-Fanpreis 2013

Manche erinnern sich noch: Comics mussten unter der Bettdecke gelesen werden, sonst setzte es was; und wollte man als Knirps in den Fußballverein, hielt der Herr Papa die Leichtathletik im Zweifelsfall doch für wesentlich angemessener. Comic und Fußball standen tief in der Schmuddel- ecke, doch das war einmal. Heute gehören Stadionbesuch und Fußball-Talk zum guten Ton, PolitikerInnen posieren bis in den Kabinentrakt hinein mit den Stars, Autoren haben ihre eigene Nationalmannschaft und selbst Top-Manager lassen sich beim Bundesliga-Tippspiel nicht lumpen. Und auch der Comic ist ein gutes Stück vorangekommen auf dem Weg zur eigenständigen Kunst- form und einem anerkannten Kulturgut – sein Einzug in Feuilletons und Museen beweist es. Gute Voraussetzungen also für die Akademie, um erstmals den besten Fußball-Comic der Saison zu küren. Das Thema war der Fußball und sein Umfeld, generell und ohne weitere Umrandung: egal ob historisch, aktuell oder in der Vorschau auf die Brasilien-WM 2014, ob gemünzt auf den Glanz des Königsspiels oder das Elend des Grottenkicks, auf Begeisterung, Spieltag-Alltag oder die ganz große Tristesse. Und alle durften auflaufen, ob Hobby- oder Profizeichner, thematisch die Duftmarke setzen: gleich ob Vereine oder Verbände, Spiele oder Spieler, Trainer, Funktionäre, Politiker, Sponsoren oder Medien, deutsche oder internationale Meisterschaften. Die Qualität sollte sich dabei genretypisch zu erkennen geben: in jedem Fall also kurz und pfiffig, pointiert, originell und mit einer Portion Witz – ob die Bildergeschichte nun in erster Linie erhellen oder entlarven, überraschen, frappieren oder auch ‚nur‘ unterhalten wollte. Dass Form und Inhalt dabei im Idealfall Hand in Hand gehen, versteht sich. Strich und Stil, Handwerk und ästhetische Wirkung flossen selbstverständlich in die Bewertung der Jurywertung mit ein. Wichtig dabei: Auch wenn die Sitten auf dem Platz manchmal rau sind und der Comic oft einen gewissen Biss braucht – unter die Gürtellinie sollte es nie gehen! Die bundesweite Ausschreibung wurde unterstützt vom Kooperationspartner Internationaler Comic-Salon Erlangen sowie von easyCredit und dem kicker-sportmagazin – und das Ergebnis war erstklassig, in puncto Qualität wie Quantität: Am Ende waren es 109 Bewerbungen, von denen rund die Hälfte erst kurz vor Abpfiff eintraf – Comic-Zeichner sind offenbar ebenso entspannt wie im Timing exakt. Den ganzen Strauß aus Bildern und Storys finden Sie zum Schmökern auf der Akademie-Homepage unter www.fussball-kultur.org/fussballcomic. Die 13-köpfige Jury war mit Experten und Liebhabern des Genres gleichermaßen besetzt, Regie führte Comic-Crack Flix, den Kapitän gab Dr. Christof Siemes von der ‚Zeit’ und selbst Philipp Lahm als Kapitän des DFB-Teams ordnete sich ein. Leichtes Spiel hatte diese Jury bei ihrer Abwägung dann nicht, dafür war zu viel Hochkarätiges zu sehen: von der steinzeitlichen Love Story bis zu einem Oli Kahn als Science-Fiction-Helden, von der Fußball-zentrierten Work-Life Balance eines Bürohengstes bis zu Jogi Löws Voodoo-Zauber unterm Zuckerhut – Ideen und Handwerk der Comics punkteten da im Kollektiv! Unterm Strich gibt es also einen Sieger, der sich über Auszeichnung und Preisgeld freuen darf – und es gibt eine beeindruckende Leistungsschau, von denen Publikum, Fachpresse und viele andere Wettbewerbs-Zeichner profitieren werden. Denn während der WM 2014 wird der Internationale Comic-Salon Erlangen ein Best-off des Wettbewerbs noch einmal in einer separaten Ausstellung präsentieren. Der „Fußball-Comic des Jahres“ wird in diesem Jahr erstmals ausgezeichnet. Das Zusammenspiel von Zeichenstift und rundem Leder hat imponiert – Comeback daher nicht ausgeschlossen!

Die Auszeichnung „Fußball-Comic des Jahres“ Preisträger der jährlich in der Zielrichtung rotierenden Kategorie ,Fanpreis des Jahres‘: 2012: „Fußball-Song des Jahres“ an ‚Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen‘ für wird durch die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur ‚Die Gentlemen Spieler‘ vergeben. 2011: „Fan-Choreografie des Jahres“ an die Fans des 1. FC Kaiserslautern für die ‚Fritz-Walter- Choreografie‘ (prämiert von der Jury, Entgegennahme durch die FCK-Fans abgelehnt) 2010: „Fan-Video des Jahres“ an die Filmemacher Sebastian Rasch und Jan Suwalski für Der Preis ist mit 5.000 e dotiert, ‚Die Liebe meines Lebens‘ gestiftet von easyCredit – 2009: „Fanzine des Jahres“ an die Redaktion ‚IN DER PRATSCH‘ von Alemannia Aachen Der easyCredit-Fanpreis des Jahres 2013 2008: „Fußball-Spiel des Jahres“ an Ulrich Weyel (Verleger) und Ralph Kuhl (Autor) für ‚WeyKick‘ 2007: „Fangesang des Jahres“ an die Fans des 1. FSV Mainz 05 für das ‚Schlumpflied‘

Laudator: Flix, Comic-Zeichner, Berlin Fußball-Comic des Jahres 2013

Der Sieger 2013 Ralf Marczinczik mit „Niemandsland“ 21

Herr Marczinczik, Sie sind ein erfolgreicher Art-Director und Comic-Künstler. Wie hat Ihre Karriere denn begonnen? Ich fing schon während meines Studiums an für ein Kölner Animationsstudio zu arbeiten. Eine gute Ausbildungszeit, auch um mich auf die schwierigeren Zeiten in diesem Geschäft vorzubereiten. Danach ging es mit dem Design für Computerspiele wie Moorhuhn, Gothic, Risen oder Die Siedler weiter. Konnten Sie anfangs von Ihrer Kunst leben? Ich hatte Glück, von Anfang an mehrere Auftraggeber parallel zu haben. Die Kombination aus Jobs für Werbeagenturen, Game- und Animationsstudios lässt einen den Kopf über Wasser halten. Nach gut 25 Jahren, die ich mit der Umsetzung der Ideen anderer verbrachte, hoffe ich mich nun verstärkt den eigenen Ideen zu widmen. Welchen Stellenwert haben für Sie Wettbewerbe wie z. B. der Fußball-Comic des Jahres? Als jemand, der Comics in jedweder Ausfertigung liebt, kann ich solche Wettbewerbe gar nicht hoch genug preisen! Noch immer gelingt es nur einer Handvoll Comiczeichner Ralf Marczinczik – der Zeichner im Selbstporträt hierzulande vom Schreiben und Zeichnen zu leben. Die Teilnahme an Wettbewerben erhöht nicht nur das eigene Profil in der Wahrnehmung, sondern erleichtert auch die Kontaktaufnahme mit Verlagen. Hatten sie sich bei der Bewerbung Siegchancen ausgerechnet? Es ist immer schwer abschätzbar, ob die eigene Idee bei einer Jury ankommt. Daher hatte ich die Hoffnung, unter den passenderen Einsendungen zu sein, war aber auf ein „Danke, aber nein danke“ auch eingerichtet. Einige Arbeiten sind hochprofessionell und viele Mitbewerber dabei bei weitem etablierter im Cartoon- und Comicbereich. Auch Werke, die weniger Erfahrung im Zeichnen und Schreiben vermuten lassen, zeigen wunderbare Ideen und Sichtweisen, die preiswürdig wären. Was hat Sie am Weihnachtsfrieden von 1914 und dem Fußballspiel fasziniert? Ich fühle mich, wie viele meiner Generation, mehr als Europäer, denn als Deutscher. Weihnachtsfrieden 1914 Viele Soldaten aller Kriegsparteien waren 1914 enthusiastisch Der Weihnachtsfriede von 1914 war immer eine kleine Fußnote der Geschichte, und und voller Siegesgewissheit in den Krieg gezogen, und hatten vielleicht auch nur ein singuläres Ereignis. Dennoch zeigte er mir, dass uns oft weit gehofft, „bis Weihnachten“ wieder zu Hause zu sein. Dieser mehr verbindet als trennt. Speziell Fußball hat noch immer das Potenzial, uns Optimismus verflog allerdings bald. Die bittere Realität der Nationalitäten übergreifend zu begeistern und näher zu bringen. Das war auch der Schlachten im Spätsommer und Herbst 1914 hatte in wenigen Grund, warum ich das Ergebnis des Spiels nicht in meine Geschichte aufnehmen Monaten eine deutliche Ernüchterung auf beiden Seiten der wollte. Es sollte von der eigentlichen Idee nicht ablenken. Front bewirkt. Der Weihnachtsfrieden war eine – von der Wie schätzen Sie die kulturelle Akzeptanz von Comics in Deutschland ein? Befehlsebene nicht autorisierte – Waffenruhe an einigen Seitdem das Feuilleton hierzulande Graphic Novels als valide Erzählform entdeckt hat, Abschnitten der Westfront während des Ersten Weltkrieges am ist es sicherlich besser geworden. Dennoch: Von einer breit gefächerten Akzeptanz wie 24. Dezember 1914 und an den folgenden Tagen. In Flandern in Frankreich oder Südeuropa können wir hier nur träumen. Für mich macht es den kam es an den Feiertagen zudem zu einem Freundschaftsspiel im Fußball zwischen deutschen und britischen Soldaten, das Anschein, dass durch den 2. Weltkrieg unsere sehr reiche Tradition an Karikatur und die Deutschen mit 3:2 gewannen. Die Erinnerung an den Satire in bildhafter Form einen Bruch bekommen hat, von dem wir uns noch immer nicht Moment des Friedens mitten in einem grausamen Krieg will erholt haben. Würde man nach Comictiteln auf der Straße fragen, bekäme man Namen das Projekt ‚Flanders Peace Field‘ wach halten: Der alte wie Mickey Mouse, Asterix oder Tim und Struppi genannt. Nicht nur, dass diese Titel Fußballplatz von Mesen soll als Gedenkstätte gestaltet werden. nicht in unserem eigenen Garten gewachsen sind, sie sind 40 Jahre oder älter. Und die In einer Feierstunde kurz vor Weihnachten 2014 werden Vertreter Literaturform Comic hat sich in dieser Zeit doch so viel weiter entwickelt … der Länder, die damals gegeneinander gekämpft haben, Sie leben in Bochum – sind Sie fußballerisch sozialisiert hier Reden halten. Dabei soll es ein Freundschaftsspiel an worden? Und für wen schlägt Ihr Fußballherz? historischer Stelle geben. Die nationalen Fußballverbände sind Mein Vater hatte immer den Traum von einer ganzen bereits eingeschaltet. Dies soll aber kein einmaliges Event zum Dynastie Marczincziks, die sonntags gemeinsam am 100-jährigen Jubiläum des Fußballspiels zwischen den Schützengräben sein. In der Jugendbegegnungsstätte ‚Flanders oder auf dem Fußballplatz stehen. Das hat leider Peace Village‘ sind spezielle Fußball-Camps geplant – etwa nicht ganz hingehauen, da mich die Kunst mehr für deutsche und britische Jugendliche. Zu Weihnachten 2014 anzog. Da aber 500 Meter von meinem Haus das soll dann u.a. auch ein internationales Jugendfußballturnier Bochumer Stadion steht, bekomme ich eine stattfinden, knapp zehn Kilometer entfernt in Ypern. Menge vom Fußball in unserer Stadt mit. 22

Zeichnerisch herangetastet: Vorskizze des Siegercomics „Niemandsland“ Fußball-Comic des Jahres 2013

23 Auf den Plätzen 2 bis 12*

2. „Gunther Schellenbach“

Autor: Benedikt Beck (18) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Ihrem Fußball-Comic? In der Vergangenheit fiel mir auf, dass ein gewisser Schlag – oder vielleicht besser: eine gewisse Generation – von Fußball-Fans andere Fan-Kulturen oft abschätzig betrachten. Als wäre Fußball- Wissen in irgendeiner Form gehaltvoller oder relevanter als z.B. zu wissen, wer Salacious Crumb ist. Das, und meine generelle Zuneigung zu Nerds (fast) jeder Art, wollte ich darstellen. Haben Sie bereits Comics veröffentlicht? 24 Zwischen meinem 16. und 18. Lebensjahr erschienen einzelne Strips von mir in der Süddeutschen Zeitung und insgesamt drei Alben bei dem Independent-Verlag FakePress Ruhrgebiet. Im Eigenverlag sind seit 2010 zwei meiner Comics erschienen (‚Normen Minus’ und ‚Lollipop’). Wie ging es mit dem Zeichnen los? Ich zeichne, seit ich einen Stift halten kann. Begonnen hat es wahrscheinlich mit Dinosauriern; dann kamen Micky Mäuse, Turtles und Batman, und schließlich eigene Figuren. Was bedeutet Fußball für Sie? Gegröle.

3. „Abseitsfalle“

Autorin: Wiebke Helmchen (23) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Ihrem Fußball-Comic? Lieblingsverein: FC Unterstrass, Der Comic spielt mit zwei geläufigen Fußballklischees, die sich überraschend gut zu einer da spielt mein Bruder! kleinen Pointe verbinden lassen. Wie ging es mit dem Zeichnen los? Es war ein regnerischer Herbsttag 1992. Ein bedeutungsvoller Blitz durchzuckte den November- himmel, als ich zum ersten Mal eine Jaxon-Kreide in die Hand nahm und zum Papier führte. Vor drei Jahren begann ich dann Illustration zu studieren. Wer sind Ihre zeichnerischen Vorbilder? Ich schaue mir vieles an, versuche aber, niemanden zu imitieren. Die Zeichnungen, Inhalte und Bildwelten von Charles Burns, Studio Ghibli und Loriot bewundere ich beispielsweise sehr. Was bedeutet Fußball für Sie? Alle zwei Jahre bei hitziger Stimmung mit Freunden beim Public Viewing den Sommer feiern und beobachten, wie gewöhnliche Bürger zum Tier werden.

4. „Rudi“

Autor: Andreas Schulze (40) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Ihrem Fußball-Comic? Künstlername: Nimrod Dormin Arme und Hände nicht benutzen! Das ist die Essenz des Fußballs. Der armlose Rudi verkörpert diese Essenz. Lieblingsverein: Karlsruher SC Was ihm fehlt, hat er doppelt und dreifach in den Beinen, wie so viele Leute ohne Hände. Mich reizte der Gedanke, dass ein Junge, der gerade wegen seiner Armlosigkeit aus dem Kreis der Normalen ausgeschlossen ist, zeigt, dass er dazugehört, weil er für dieses Spiel, das wiederum die Arme ausschließt, geboren wurde. So wird nebenbei auch das nicht Beachtete sichtbar, denn die Fiktion Rudi stößt einen mit der Nase darauf, dass man in der Realität die Arme natürlich doch braucht, um vernünftig kicken zu können. Ohne geht es eigentlich nicht – aber Rudi zeigt, es geht doch. Diese Überwindung des Unüberwindbaren und Rudis vage damalige Zukunft und jetzige Vergangenheit stehen ein bisschen für die Hoffnung auf das Unwahrscheinliche, so ganz grundsätzlich. Denn es könnte ja sein, pass mal auf, eines Tages, da kommt so ein Kerl ohne Arme, einfach so aus dem Nichts, und dann macht er sein erstes Probetraining, und alle sind peinlich berührt, was der hier eigentlich will, und dann – wartet mal ab, Freunde, ihr werdet schon sehen … Was bedeutet Fußball für Sie? Früher eine Sache, die mich aktiv und passiv und halbaktiv viel Zeit gekostet hat. Heute lese ich die Ergebnisse und Transfers und gucke das eine oder andere ‚wichtige’ Spiel. Diese Praxis spart Zeit – in der ich zeichnen kann.

5. „Auswärtsspiel“

Autor: Manuel Tiranno (37) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Ihrem Fußball-Comic? Lieblingsverein: Eintracht Frankfurt Die Idee des Comics besteht darin, typische Fußball-Phrasen auf andere Alltagssituationen, in diesem Fall einen Einkauf im Supermarkt, zu übertragen. Wer sind Ihre zeichnerischen Vorbilder? Vor allem franco-belgische Comics haben mich beeindruckt, darunter sind/waren Zeichner wie Moebius, Bilal oder Lauffrait. Haben Sie bereits Comics veröffentlicht? Von 2007 bis 2013 habe ich jeden Mittwoch ‚sagenhaft unnerwegs’, Frankfurter Sagen als Comics erzählt, in der FAZ veröffentlicht. Daraus sind zwei Bücher entstanden. Darüber hinaus erschien 2012 in der comix ‚piss on your grave’ und in einem Heft zum gratis Comic Tag 2013 der Beitrag ‚madman&mobbes’. Was bedeutet Fußball für Sie? „Fußball ist keine Frage von Leben und Tod, sondern viel wichtiger.“ (frei nach Bill Shankly)

* Alle Comics zum Nachschmökern auf www.fussball-kultur.org/fussballcomic – dazu gibt’s die Top-Platzierten auch in der Comic-Zeitung zur Preis-Gala und auf Nachfrage im Akademie-Büro. Fußball-Comic des Jahres 2013

6. „WM-Traum“

Autor: Guido Schröter (46) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Ihrem Fußball-Comic? Lieblingsverein: FC St. Pauli Das ständige Bemühen der Nationalmannschaft und Jogi Löws, endlich einen Titel zu gewinnen. Und das ständige Scheitern daran. Puyol symbolisiert in dem Comic nicht nur die spanische Über- Mannschaft, sondern auch das deutsche Scheitern an sich selbst, indem er ihnen, mit dem brachialen Ur-deutschen Kopfball, den Pokal aus den Händen köpft. Haben Sie bereits Comics veröffentlicht? Seit 1989 in sehr vielen verschiedenen Medien. Die wichtigsten waren und sind sicher die FUSSBALL- 25 GÖTTER in der SZ, die 2007 auch animiert in der Sportschau und bei Premiere zu sehen waren. Was bedeutet Fußball für Sie? Als FC St. Pauli-Fan ist das immer schwer zu sagen, weil es hier weite Teile einer Lebenseinstellung ausmacht. Es geht weit über den Fußball hinaus. Darüber ist auch schon genug gesagt und geschrieben worden. Für mich ist Fußball darüber hinaus natürlich noch ein nie versiegender Quell der Inspiration. Sei es nun der unwirkliche Fußball des FC Barcelona, der wahre Fußball der unteren Ligen oder der Was-auch-immer des Sepp Blatter.

7. „WM 1950 Brasilien – Uruguay“

Autor: Liam Tanzen (12) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Deinem Fußball-Comic? Lieblingsverein: Werder Bremen Ich wollte eine interessante, reale Geschichte erzählen, die nicht allen bekannt ist. Im Hinblick auf die kom- mende WM in Brasilien habe ich mich für eine Episode entschieden, in der Brasilien eine tragische Rolle spielt. Wie ging es mit dem Zeichnen los? Meine Eltern sagen gerne, dass ich zeichne, seit ich einen Stift halten kann. Schon immer habe ich mich über das Zeichnen ausgedrückt, schon bevor ich schreiben konnte. Beim Zeichnen, zusammen mit Musik oder einem Hörbuch, kann ich mich gut entspannen. Wer sind Deine zeichnerischen Vorbilder? Mein Vater, Frank Miller, Sebastian Krüger. Hast du bereits Comics veröffentlicht? Keine Comics im eigentlichen Sinne. Gemeinsam mit meinen Eltern habe ich jedoch zwei Fußballbücher herausgebracht (‚Fußball vom Feinsten’ und ‚Fußball vom Feinsten – Die Offensive’), die von mir durch- gehend illustriert wurden. Daneben habe ich am tschutti heftli Sammelalbum zur EM 2012 teilgenommen, durfte dort die französische Nationalmannschaft gestalten. Für das tschutti heftli habe ich außerdem ein Titelthema (Fußball und Wissenschaft) illustriert. Ich hatte auch schon ein paar Ausstellungen, wo ich u.a. meine Fußball-Portraits gezeigt habe, wurde im Werder-Bremen Magazin vorgestellt und habe in diesem Zusammenhang Thomas Schaaf und ‚Eisenfuß’ Höttges persönlich kennengelernt.

8. „Ist doch nur Fußball“

Autorin: Anemone Kloos (26) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Ihrem Fußball-Comic? Künstlername: Anemone Neben vielen kritischen Beiträgen wollte ich bewusst eine positive Seite des Fußballs zeigen. Lieblingsverein: FC Augsburg Fußball ist viel mehr als nur Trainer, zwei Mannschaften, zwei Tore, Taktik und ein Ball. Für mich bedeutet Fußball Emotionen pur. Sprühende Lebensfreude, Hoffnung, Trauer und Spannung. Feiernde Fans genauso wie trauernde Spieler. Ich wollte Begeisterung zeigen, die überspringt, und Gänsehaut bei Laola Wellen. Fußball eben! Mit all seinen Facetten, mit Ikonen, Königen, jungen Kaisern, und wer genau hinsieht, entdeckt sogar die Hand Gottes. Haben Sie bereits Comics veröffentlicht? Mein Comic ‚Freiheit’ war Teil des Comicmagazins Strichnin der Hochschule Augsburg. Diese Ausgabe wurde 2010 in Erlangen mit dem Max und Moritz Preis in der Kategorie ‚beste Studentische Publikation’ ausgezeichnet. Neben meiner Tätigkeit als Illustratorin arbeite ich gerade auch an einer surrealen Graphic Novel. Was bedeutet Fußball für Sie? Emotionen.

9. „Der Tribünen-Kommentar“ Autor: Jan Rathje (43) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Ihrem Fußball-Comic? Lieblingsverein: SV Olympia Biebesheim – Mein Sohn Finn (9 Jahre) spielt Fußball im Verein. Regelmäßig feuere ich ihn bei seinen Spielen hier spielt mein Sohn an. Oft muss ich mich über andere Eltern wundern, die sich über die Kinder aufregen. Die Dialoge, die überspitzt im Comic vorkommen, habe ich schon oft neben dem Spielfeld gehört. Haben Sie bereits Comics veröffentlicht? Ich habe für den Spielfilm ‚Haus der Krokodile’ einen Comic entworfen, der im Film gezeigt wird. Für das Computerspiel Colorelli von Wacom durfte ich eine interaktive Bildgeschichte entwerfen. Regelmäßig erscheinen Zeichnungen von mir im Geomini Magazin. Außerdem konzipiere ich momentan eine Graphic-Novel über die Lebensgeschichte meiner Großtante. Was bedeutet Fußball für Sie? Fußball ist ein Ereignis, das Menschen zusammenbringt und ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt. Besonders bei Länderspielen genieße ich die verbindende Atmosphäre der Public viewings. 26 10. „Bolzplatz“

Autorin: Asja Wiegand (30) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Ihren Fußball-Comic? Ich habe überlegt, was für mich persönlich den Kern des Fußballspielens ausmacht: Gemeinsam spielen mit Freunden, ohne großes Konkurrenzdenken, sondern einfach weil es Spaß macht. Haben Sie bereits Comics veröffentlicht? Bisher erschienen zwei Comicbücher beim Verlag Schwarzer Turm. Was bedeutet Fußball für Sie? Meinen Freund mit dem VfL Wolfsburg teilen zu müssen.

10. „Work-Life-Balance“

Autor: Michael Allocca (27) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Ihrem Fußball-Comic? Lieblingsverein: FC Bayern München Mich inspirieren die alltäglichen, meistens witzigen und ‚existenziellen’ Erlebnisse und Geschichten, die ich als leidenschaftlich erfolgloser Hobby-Fußballer und Fußball-Fan im Kreise meiner Freizeit-Mannschaft und anderer Gleichgesinnter erlebe oder die mir dort zu Ohren kommen. Wer sind Ihre zeichnerischen Vorbilder? Richtige Vorbilder habe ich keine, und da ich mich selbst nicht als klassischen Comic- Zeichner sehe, sind es eher Illustratoren wie Christoph Niemann oder Benjamin Güdel, deren Arbeiten ich verfolge. Was bedeutet Fußball für Sie? Soziales Bindemittel Nummer 1 und das, was ein mit bunten Plastikbällen gefüllter Pool für ein kleines Kind bedeutet.

10. „Träume“

Autor: Toni Greis (40) Welche Idee oder Inspiration steht hinter Ihrem Fußball-Comic? Lieblingsverein: Eintracht Braunschweig Das Gürteltier war die Inspiration, das zusammengerollt fast wie ein Fußball aussieht und ja auch Maskottchen der nächsten WM ist. Da zwei der fünf Arten bedroht sind, dachte ich, es sei eine gute Sache, auf die Seltenheit dieser Tiere hinzuweisen. Wer sind Ihre zeichnerischen Vorbilder? Als Kind habe ich MAD verschlungen und mir in Sachen Technik viel von Mort Drucker abgeguckt. Später orientierte ich mich sehr an Corben, bis ich meinen eigenen Stil fand. Haben Sie bereits Comics veröffentlicht? Neben längeren Serien im Bereich Erotik & SciFi wie ALRAUNE und LUNA (beide erschienen beim Verlag Schwarzer Turm) habe ich auch viele Kurzgeschichten bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht, unter anderen im ‚Heavy Metal’ und ‚EEE’. Fußball-ComicFan-Choreografie des des Jahres Jahres 2013 2011

Die Jury 2327

Flix (Felix Görmann) Dr. Christof Siemes

Comiczeichner und Die Zeit, Hamburg Cartoonist, Berlin Jury-Kapitän Jury-Coach

Christine Auernheimer Kuratorin Max und Moritz- Preis, Erlangen

Bodo Birk Leiter Internationaler Dr. Wolfgang Habermeyer Andreas Platthaus Comic-Salon Erlangen Ethnologe LMU München, Ressort-Leiter Feuilleton, Achim Frenz Moderator BR-alpha, München Frankfurter Allgemeine Leiter Caricatura – Klaus Hoeltzenbein Zeitung, Frankfurt am Main Museum für komische Ressort-Leiter Sport, Kunst, Frankfurt am Main Süddeutsche Zeitung, München

Bettina Wasner-Woidich Philipp Lahm Manfred Rothenberger TeamBank/easyCredit, Nationalspieler, Kapitän Direktor Institut für Nürnberg Jana Wiske des FC Bayern München moderne Kunst, Nürnberg Redakteurin kicker- sportmagazin, Nürnberg

Arnd Zeigler WDR-Moderator, Autor und Stadionsprecher, Bremen Fußballbuch des Jahres

Wenn nicht alles täuscht, steht dem Markt der Fußballbücher ein heißer Herbst bevor, und ein noch heißeres Frühjahr könnte folgen – die Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 regt die Phantasie von Autoren und Verlagen bereits sichtlich an. Dagegen wirkt die Buchsaison 2012/2013 vergleichsweise verhalten, fast wie das tiefe Atemholen vor dem großen Match. Rund 250 neue Titel hat die Recherche der Akademie diesmal ergeben, nachzulesen auf der Website und wie immer sauber sortiert in die Kategorien Belletristik, Humor, Sachbuch, Biografien, Vereinsbücher, Wissenschaftliches, Trainingstheorie sowie Kinder- und Jugendbuch. Das ist quantitativ einerseits relativ übersichtlich, andererseits setzt sich eine Tendenz auffällig fort: dass nämlich traditionell der sogenannten schönen Literatur verpflichtete Verlage wie Suhrkamp, Rowohlt oder Piper bei Fußball-Themen den einschlägigen Sportverlagen mehr und mehr Konkurrenz machen, auch mit ihrer Schlagkraft bei Werbung und Vertrieb – wenn man so will noch einmal eine Art Ritterschlag für den ehemaligen „Proletensport“. Ins 12er-Team der besten Fußballbücher der Saison schafften es diesmal, grob geordnet, allein vier Werke zum Thema „50 Jahre Bundesliga“, dazu drei (Spieler- und Trainer-) Biografien plus die Fan-Biografie einer Frau, dazu zwei anspruchsvolle Foto-Bände sowie zwei eher humoristisch bis essayistisch-satirisch gehaltene Bücher. Nicht berufen wurden dagegen zwei alte Helden der 50-jährigen Ligageschichte – der eine mehr, der andere weniger verdient: Lothar Matthäus und Uli Borowka, die jeweils ihre ganz eigene Biografie vorgelegt hatten. Das liest sich jedenfalls, als hätten sie nie in derselben Liga gespielt; und in mancher Hinsicht könnte das ja sogar stimmen. Die Auszeichnung „Fußballbuch des Jahres“ prämiert das beste deutschsprachige Buch des Jahres mit eindeutigem Bezug zu Themen rund um den Fußball. Dazu zählen auch Übersetzungen ins Deutsche. Berücksichtigt werden Werke aus allen Gattungen: gleich ob Belletristik (inkl. Drama und Lyrik), Sachbuch oder wissenschaftliche Studie, Kinder- und Jugendbuch oder auch anspruchsvoller, literarisch kommentierter (Foto-)Bildband. Zur Wahl standen ausschließlich Bücher, die zwischen August 2012 und Juli 2013 erstmals in deutscher Sprache erschienen sind. Eine Jury-Zwölf sichtete die neuen Titel der Saison und traf eine Auswahl: elf namhafte Sport- und Feuilletonjournalisten um Jürgen Kaube, gecoacht von Katja Kraus, die langjährige Bundesligaerfahrung als Torhüterin und HSV-Vorstand einbrachte. Jede/r Juror/in nominierte bis Juli 2013 einen persönlichen Favoriten, Ergebnis: die literarische Top-Zwölf der Saison. Zusammen mit einer lobenden Würdigung aus der Feder jenes Juroren, der den Titel ins Rennen geschickt hatte, wurde diese auf der Akademie-Homepage veröffentlicht – nachlesen lohnt sich! Die Rezensionen können im Folgenden leider nur stark gekürzt wiedergegeben werden. Eine Punkte-Abstimmung unter den Juroren ergab dann für die Buchsaison 2013 zwei klare Favoriten – mit dem besseren Finish für den Sieger Ronald Reng. Dass es dabei durchweg fair zuging, beweist auch die Enthaltung zweier Juroren bei der Abstimmung: Sie hatten einige eigene Texte beigesteuert zum Sammelband „15:30“ der Süddeutsche Zeitung Edition, der am Ende die Silbermedaille gewinnen sollte.

Die Auszeichnung „Fußballbuch des Jahres“ wird durch die Deutsche Akademie für Preisträger 2012: „Fifa-Mafia“ von Thomas Kistner Fußball-Kultur vergeben. Preisträger 2011: „Der FC Bayern und seine Juden“ von Dietrich Schulze-Marmeling Preisträger 2010: „Die Fußball-Matrix“ von Christoph Biermann Der Preis ist mit 5.000 e dotiert, Preisträger 2009: „Keine Kunst“ von Péter Esterházy gestiftet von easyCredit. Preisträger 2008: „Ist doch ein geiler Verein“ von Christoph Ruf Preisträger 2007: „Im Schatten des Spiels“ von Ronny Blaschke Laudator :Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Preisträger 2006: „Über Fußball“ von Jorge Valdano Zeitung, Frankfurt am Main Fußballbuch des Jahres 2013

Der Sieger 2013 Ronald Reng: 29 „Spieltage. Die andere Geschichte der Bundesliga“

»Eine Geschichte der Bundesliga, wo sie doch gerade 50 Jahre geworden ist? Viele sind auf diese Idee gekommen und haben sich dabei mühsam an Jahreszahlen, Pfostenbrüchen und dem Mikrofon von Günther Koch festgeklammert. Ronald Reng ist einen anderen, spannenderen Weg gegangen. Sein Protagonist ist keiner der ganz Großen, kein Torschützenkönig, kein Ehrenspielführer, sondern Heinz Höher, „ein heute weitgehend unbekannter Fußballspieler und -trainer“ wie Reng selbst schreibt. Die Älteren mögen sich an ihn erinnern, den Spieler bei Leverkusen und Trainer beim VfL Bochum. Höher hat die Bundesliga von Anfang an begleitet, mit ihm, seinen Erzählungen und Aufzeichnungen als Geländer gelingt Reng eine temporeiche, packende, authentische Geschichte der Bundesliga. Der Leser ist hautnah dabei, wenn Höher, obwohl bereits als Bundesligatrainer gut situiert, auf einer Bahnhofsbank übernachtet, wie er ein Kinderbuch schreibt und wie er unter dem fiktiven Namen Günter Traube Leserbriefe an die ortsansässige Zeitung „Ruhr-Nachrichten“ schreibt, um sich über die „infame Berichterstattung“ über den Trainer Heinz Höher auszulassen. Das klingt stark nach einer Bundesliga-Geschichte von unten und das ist sie auch, gleichwohl verliert Reng auch die großen Aufreger, Skandale, tektonischen Verschiebungen nicht aus dem Auge. Weder den Gladbacher Rausch Anfang der Siebziger, noch den Aufstieg des FC Bayern zum Branchenprimus, Spieltage. Die andere noch den Dortmunder Größenwahn um die Jahrtausendwende. Geschichte der Bundesliga All das gemeindet Reng ein, in eine große, atmosphärisch dichte Erzählung, in deren Verlauf er sich Ronald Reng nie, und das ist ein weiterer großer Vorzug, zu sehr gemein mit der Weltsicht seines Protagonisten Piper Verlag macht. Wenn Reng etwa die legendäre Spielerrevolte beim 1. FC Nürnberg beschreibt – die ein un- München 2013 gewöhnliches Ende nimmt, weil das Präsidium ausnahmsweise mal zum Trainer hält –, darf der damalige 480 Seiten; 19,99 e Präsident Gerd Schmelzer gestehen, dass ihm der sperrige Höher zu jener Zeit ziemlich auf die Nerven ging. Und auch sonst schont er Höher nicht, der in seiner querköpfigen Art so ganz anders ist als das Stammpersonal jener Jahre. 50 Jahre Bundesliga, erzählt mit Heinz Höher – Ronald Reng ist für diesen Mut belohnt worden, mit einem herausragenden Buch, dem besten dieses Jahres. PS: Dass die Jury an diesem Buch den historischen Irrtum, Rengs bewegende Biographie von Robert Enke, nicht zum Fußballbuch des Jahres gewählt zu haben, wieder gut machen könnte, sei hier nur am Rande erwähnt und soll keinen Druck auf die Jury ausüben. Oder nur ein bisschen.« Philipp Köster, Fußballbuch-Juror

Ronald Reng, geboren 1970 in Frankfurt, ist Sportjournalist und Schriftsteller. Für große deutsche Tageszeitungen berichtet er regelmäßig vom deutschen und internationalen Fußball. Sein Buch „Der Traumhüter“, das mitreißende Porträt eines unbekannten Torwarts, der in England überraschend Karriere macht, erreichte über die Fußballgemeinde hinaus eine große Leserschaft. Rengs Biografie „Ein allzu kurzes Leben“ über den verstorbenen Torwart Robert Enke stand zehn Wochen unter den Top 5 der Spiegel-Bestsellerliste und wurde von der Kritik hoch gelobt. Nach Platz drei beim Akademie- Wettbewerb „Fußballbuch des Jahres 2011“ wurde Ronald Reng für seine Robert Enke-Biographie im Rahmen des 23. William Hill Award im November 2011 in London in der Kategorie „Sportbuch des Jahres“ ausgezeichnet. Der William Hall Award ist die weltweit älteste und bedeutendste Auszeichnung in der Kategorie Sportbücher – und in diesem Jahr holte der Autor nun auch den Fußballbuch-Preis der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur. Am Freitag, 22. November 2013 (19.30 Uhr), ist Ronald Reng wieder zu Gast in Nürnberg. Bei der „Siegerlesung“ im Zeitungscafe Hermann Kesten stellt er neben dem Fußballbuch des Jahres, das manche bereits von Rengs Nürnberger Lesung im Juli kennen, auch Passagen aus seinen früheren Werken vor. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Nürnberg, Tickets nur an der Abendkasse; Infos unter www.fussball-kultur.org Fußballbuch des Jahres 2013

30 Die Platzierungen im Überblick

1. Spieltage. Die andere Geschichte 7. Willmanns (Fußball)kolumne: der Bundesliga Der Fluch der Wahrheit Ronald Reng Frank Willmann Piper Verlag CULTURCON Medien München 2013 Berlin 2013 480 Seiten, 19,99 e 152 Seiten, 9,95 e

2. 15:30. Die Bundesliga. Das Buch 8. Die unhaltbare Pudelmütze. Klaus Hoeltzenbein (Hrsg.) Fußball-Geschichten aus dem Süddeutsche Zeitung Edition Norden Europas München 2013 Gerhard Fischer 432 Seiten, 39,90 e Verlag Die Werkstatt Göttingen 2013 3. Kunstschuss. Die schönsten 192 Seiten, 9,90 e Fußballfotos aller Zeiten Reinaldo Coddou H. (Hrsg.) 9. Pep Guardiola. Die Biografie Edition Panorama Guillem Balagué Mannheim 2012 C. Bertelsmann 240 Seiten, 29,95 e München 2013 432 Seiten, 19,99 e Nachspielzeit. Eine un- vollendete Fußballkarriere 10. Tooor … in Deutschland! Die Timo Heinze dramatischsten Schlusskonferenzen Rowohlt aus 50 Jahren Bundesliga Reinbeck bei Hamburg 2012 Sabine Töpperwien (Einführung), 240 Seiten, 8,99 e Ludwig Hertel (Redaktion) Suhrkamp Verlag Berlin 2013 5. Samstags um halb vier. 224 Seiten, 7,99 e Die Geschichte der Fußballbundesliga Nils Havemann 11. Unter Spielern – Siedler Verlag Die Nationalmannschaft München 2013 Regina Schmeken 672 Seiten, 26,99 e Hatje Cantz Verlag Ostfildern 2012 160 Seiten, 29,80 e 6. Der zwölfte Mann ist eine Frau. Mein unerhörtes Leben als Fußball-Fan Mein Leben als Hope Solo Wiebke Porombka Hope Solo mit Ann Killion Berlin Verlag Edel Germany München 2013 Hamburg 2013 320 Seiten, 17,95 e 189 Seiten, 14,99 e

Alle Titel gibt es am Büchertisch im Foyer der Tafelhalle – anwesende Autoren signieren Ihr Exemplar gerne! Fußballbuch des Jahres 2013

Auf den Plätzen 2 bis 12*

Platz 2 Klaus Hoeltzenbein (Hrsg.): „15:30. Die Bundesliga. Das Buch“ 31

»(…) Man sieht ja seit einem Jahr flimmernde Bilder aus fünfzig Jahren Bundesliga, aber es dauerte nur ein paar Wochen, ehe man der Sache schon wieder überdrüssig war. Mit den Büchern zum Jubiläum war es ähnlich. Man blätterte hinein. Dachte: kennt man schon. Man las, merkte: kennt man schon – und blätterte wieder zu. (…) Dann kamen zwei Bücher: Ronald Rengs „Spieltage“. Und „15:30 Uhr“, der Band des Süddeutschen Verlages. Zwei Bücher, die dieses Jubiläum herrlich machten, bloß: Welches empfehlen? Langes Hin- und Her-Überlegen. Bis Kollege Köster (mit Reng) schneller war. Also: „15:30 Uhr“ ist ganz anders als die vielen schnell zusammengebastelten Bilderbücher. Man denkt zwar manchmal natürlich auch: kennt man schon. Dann liest man und merkt: oh, welch Vergnügen. Es ist: neu, ein anderer Aspekt, nicht die x-te Nacherzählung, sondern ein besonderer Blick auf ein besonderes Ereignis, neu belebt um die Perspektive von heute. Was man nie für möglich gehalten hätte: Man merkt, dass man tatsächlich stundenlang gelesen hat – nach einem Jahr, in dem man hauptberuflich schwer mit dem Bundesliga-Jubiläum befasst war. Und, wie schön: ein Interview mit dem großen Gerd Müller, dem Idol der Kindheit. Erinnerungen an Meister Pröpper vom Wuppertaler SV. Lustig: Der Brief der Staatskanzlei, nachdem der neue Bayern-Trainer Otto Rehhagel seine Frau für einen Ministerposten vorgeschlagen hatte. Kaum zu glauben: Die CSU, lustig, und auf einmal merkt man: Kannte man noch nicht. So viel zu finden, was die Wenigsten kannten, ist schon eine Kunst für sich. Die Bilder in dem Band sind prächtig, es ist auch ein großartiges Bilderbuch, und zwei Dinge müssen jetzt auch noch gesagt werden. Es wäre interessant zu wissen, wie viele Sportjournalisten, die heute zwischen, sagen wir, 35 und 55 Jahre alt sind, wohl einst das Vorbild Ludger Schulze hatten? Ludger Schulze ist heute Pensionär, er hat viele Texte für „15:30 Uhr“ geschrieben, das ist wunderbar. Und: Jedes Buch, das Texte von Birgit Schönau enthält, ist ein gutes Buch. Dieses enthält Texte von Birgit Schönau. Und dieses Buch zu erfinden, war eine sehr sehr gute Idee.« Hans Böller, Fußballbuch-Juror

Klaus Hoeltzenbein, geboren 1959 in Münster/Westf., ist Ressortleiter der Sportredaktion der Süddeutschen Zeitung. Es ist seine dritte Etappe bei der SZ: 1985–1996 Redakteur in München, 2003–2010 stellvertretender Ressortleiter; dazwischen ab 1996 gute sechs Jahre als Ressortchef bei der Berliner Zeitung. Seine journalistische Laufbahn begann Ende 1979 ganz klassisch: mit einem Volontariat beim Sport-Informations- Dienst (sid), jener Nachrichtenagentur, die damals noch nicht in Köln, sondern in Neuss, ganz nah beim Elternhaus, ansässig war.

Platz 3 Reinaldo Coddou H. (Hrsg.): „Kunstschuss. Die schönsten Fußballfotos aller Zeiten“

»In einer anständigen Zeitungsredaktion lernt der Volontär zum Thema Fotos gleich in der ersten Woche, nie, nie, nie diese eine Bildunterschrift zu verwenden: „Ein gutes Bild sagt mehr als tausend Worte“ – furchtbar abgedroschen, blankes Klischee, lass dir mal was Intelligentes einfallen. 11Freunde-Redakteur Fabian Jonas hat genau das getan und unter jedes Bild ein paar hintersinnige oder launige, jedenfalls immer treffende Zeilen gesetzt. Nun sind diese kurzen Texte, obwohl nur Beiwerk, schon ein Vergnügen für sich. Die Hauptsache, die 115 angeblich „schönsten Fußballfotos aller Zeiten“ aus dem von 11Freunde-Mitbegründer Reinaldo Coddou herausgegebenen Bildband „Kunstschuss“, aber ist einfach nur zum Niederknieen. Eine Zeitreise durch die Fußballgeschichte ebenso wie ein Geschichtenbuch des Fußballs. (…) Coddou ist selber Fotograf und hat den Blick dafür – für die Geschichte hinter der Oberfläche, die bloße Aktion interessiert ihn weniger. (…) Es gibt die großen Geschichten, von Maradona, der von sechs wie festgefrorenen belgischen Gegenspielern umringt ist, von denen keiner ihm zu nahe kommt aus Angst, als erster düpiert zu werden. Vom blutüberströmten Terry Butcher, der, wie es in der Bildunterschrift heißt, alles aus dem Strafraum geköpft hatte, „darunter offenbar auch Kühlschränke“. Vom kürzlich verstorbenen Torwart Bernd Trautmann mit einem Helm aus Gips bei der Ankunft am Flughafen. (…) Und es gibt die kleinen Geschichten. Die von Miss Casey aus Bradford, der Lehrerin mit der strengen Brille, die irgendwann in den dreißiger Jahren ehrfurchtsvoll staunenden Buben den regelgerechten Einwurf beibringt. Oder die aus der Augenklinik, in der die Blinden und Halbblinden einer Radioreportage lauschen. Es gibt das Bild vom großen Jimmy Greaves, der in der Kabine nach einem Sieg von Tottenham Hotspur erschöpft, aber zufrieden erst mal eine Zigarette raucht. Dieses und andere Fotos aus Coddous Fußball-Kaleidoskop könnten heute nicht mehr geschossen werden. In der streng durch- reglementierten, gehypten und pompös inszenierten Fußball-Unterhaltungsindustrie sind die Fotografen an den Rand des Geschehens gedrängt und in abgesperrte Planquadrate verpflanzt worden. (…) Insofern ist Coddous wunderbarer Band auch eine Hommage an die Zeiten vor der allgemeinen Gleichmacherei. Also gut, manchmal sagt ein gutes Bild vielleicht doch mehr als tausend Worte.« Ludger Schulze, Fußballbuch-Juror Reinaldo Coddou H., 1971 in Santiago de Chile geboren, wuchs in Bielefeld auf und studierte dort an der FH Foto-/Film-Design. Er war einer der beiden Gründer der Zeitschrift „11 Freunde“, die er acht Jahre lang als Bildredakteur und Fotograf prägte. Coddous Fotos von Stadien in aller Welt erscheinen in Bildbänden (Edition Panorama, Serie „Fußballtempel“), etwa „Buenos Aires – Welthauptstadt des Fußball“, 2011 auf Platz 2 beim Fußballbuch des Jahrrs. Heute lebt und arbeitet Coddou in Berlin und Buenos Aires.

* Die Rezensionen der Jury sind z. T. stark gekürzt – die kompletten Texte finden Sie auf der Akademie-Seite www.fussball-kultur.org. 32 Platz 3 Timo Heinze: „Nachspielzeit. Eine unvollendete Fußballkarriere“

» „Manchmal kann man eben tatsächlich auch verlieren, obwohl man kämpft“, resümiert Timo Heinze. Seit seinem zwölften Lebensjahr ist sein Leben nur auf ein Ziel ausgerichtet: Fußballstar zu werden. Sein Buch handelt davon, wie schwer es ist, so einen Traum aufzugeben – im Sport wie im normalen Leben. (…) Es ist keine Weltliteratur, aber ein sehr schönes Buch. Es ist schön, weil es ehrlich ist. Timo Heinze hadert. Timo Heinze grübelt, und er denkt auch darüber nach, ob es vielleicht das Nachdenken selbst ist, das ihn davon abhielt, den großen Durchbruch zu schaffen. So wie ihn Thomas Müller schaffte, der das Vorwort beisteuerte. Es ist noch gar nicht lange her, da haben sie zusammen gespielt in der Jugend des FC Bayern München. Aber während Thomas Müller eine sensationelle WM in Südafrika spielt, quält sich Timo Heinze damit ab, es in Unterhaching vielleicht doch noch in die Startelf zu schaffen. Ein einziges Mal hat er mitgespielt in der ersten Mannschaft des FC Bayern München – für die letzten zehn Minuten wechselte ihn Jürgen Klinsmann ein: im Abschiedsspiel für Oliver Kahn. Zuvor hat Timo Heinze alle Jugendnationalmannschaften des DFB durchlaufen, wurde mit dem FC Bayern Deutscher Meister, war Kapitän der U-23 des Rekordmeisters. Akribisch rekonstruiert er seine sportliche Karriere – immer auf der Suche nach dem entscheidenden Indiz fürs Misslingen, nach der Weichenstellung, die ihn eben nicht an die Spitze führte. Versetzt ist diese Erzählung über den Sport, den Ehrgeiz, das Training, Verletzungen, über viele falsche und wenige richtige Freunde mit einem Reisebericht. Timo Heinze haut ab, reist in die Ferne, fährt nach Bali. Und wie in jeder großen Literatur zielt der Abstand, die Weitung des Horizonts auf den „Ich“-Gewinn durch Welterfahrung. In der Selbstbefragung gibt es esoterische Einsprengsel, Versuche einer Typologie der Erfolgreichen und auch Abrechnungen. Der Leser spürt, dass da keiner schreibt, der „cool“ mit allem fertig ist. (…) Loslassen ist schwer, Loslassen muss gelernt werden. Das Buch (… setzt) einen ebenso realistischen wie erfrischenden Gegenakzent zur Fußballwelt (…) der strahlenden Sieger. (…) Statt Jubel- oder Jubiläumsarien singt da jetzt einer den Blues. Dieser Sound verbindet so viele – vielleicht gar uns alle – mit diesem Autor Timo Heinze, der so gerne ein Fußballgott geworden wäre.« Bernd Gäbler, Fußballbuch-Juror Timo Heinze, geboren 1986, kam mit zwölf Jahren zum FC Bayern München, wo er alle Jugendmannschaften durchlief. Ab 2005 spielte er in der Amateurmannschaft, bis er 2009 zur SpVgg Unterhaching wechselte. Er spielte zudem in den Nationalmannschaften der U-16, U-17 und U-19. Seit 2010 studiert Timo Heinze an der Deutschen Sporthochschule in Köln.

Platz 5 Nils Havemann: „Samstags um halb vier. Die Geschichte der Fußballbundesliga“

»Fußball ist ... – und dann kommt jetzt meist eine lange Reihe von aufregenden Merkmalen, von der schönsten Nebensache über Kampf zum Spiel bis zum Spiegel der Gesellschaft. Der Historiker Nils Havemann hat es auf sich genommen, das alles auszukühlen. Nicht, dass seiner Geschichte der Fußballbundesliga, pünktlich zu deren Jubiläum, fehlen würde, was aufm Platz entscheidend war. Aber zum Sport wird das Spiel eben nicht durch das Spielgeschehen. Sondern durch Schiedsrichter. Durch die Frage, wie es besteuert werden soll, wenn Vereine beginnen, Firmen zu ähneln. Durch Leute, die ihre Jugend herrlich mit Steilpässen verschwendet haben und nun, weil „field credibility“ zählt, Investitionspläne aufstellen oder Personalführung betreiben sollen. Hundert Fragen hat der Historiker an das Ligagebilde. Was bleibt den Kommunen von erfolgreichen Mannschaften, außer Polizei- einsätze und Überstunden der Stadtreinigung – und was bleibt von den Mißerfolgen? Wer hat etwas davon, wenn man die Drei- Punkte-Regel einführt oder die Trikotwerbung (außer für Kondome). Und was wird aus all den Hoffnungen, den biographischen wie kollektiven, die der Fußball weckt, wenn nach dem Spiel nicht mehr vor dem Spiel ist. Heimat soll die Bundesliga bieten, Abgrenzung auch, Integration soll sie leisten, etwas Modernes soll sie sein. Nichts davon passt zum anderen und so hören sich die Funktionärsreden auch regelmäßig an: schlecht. Vor allem aber sollte die Bundesliga, sehr deutsch, von Helden und nicht von Händlern handeln. Es brauchte eines migrationshintergründigen Offenbacher Obsthändlers mit einem Namen schöner als jeder bei Thomas Mann, um diese Lüge auffliegen zu lassen. Nils Havemann berichtet von all dem mit der homogenen Neugierde des Forschers, der zusieht, wie eine riesige Organisationswelt seit fünfzig Jahren Woche für Woche damit beschäftigt ist, den Zufall zu bekämpfen. Nieder mit dem Pathos, lautet die Devise des Historikers, und das muss auch einmal sein.« Jürgen Kaube, Kapitän der Fußballbuch-Jury Nils Havemann studierte Geschichte, Romanistik und Politische Wissenschaften in Bonn, Paris und Salamanca. 1996 promovierte er an der Universität Bonn. Heute ist Havemann am Historischen Institut der Universität Stuttgart tätig. Große Beachtung fand seine 2005 und kurz vor der Heim-WM erschienene DFB-Historie »Fußball unterm Hakenkreuz. Der DFB zwischen Sport, Politik und Kommerz«. Fußballbuch des Jahres 2013

Platz 6 Wiebke Porombka: „Der zwölfte Mann ist eine Frau. Mein unerhörtes Leben als Fußball-Fan“ 33

»Am Anfang sind zwei Ohrfeigen. Ihr neun Jahre älterer Bruder verpasst sie ihr, beide vor dem Fernseher. Die erste im Oktober 1982 (…) beim Länderspiel England gegen Deutschland (…). Die zweite im Februar 1984 (…) SV Werder gegen den 1. FC Nürnberg (…), doch sie verzeiht ihm auch diese Watschen, wohl weil ihr – schlagartig – klar wird: Er ist ein Fan. Werder- Fan. Und Fans können, nein, sie dürfen auch mal den Verstand verlieren (…). So krachend geht es los, ihr „unerhörtes Leben als Fußball-Fan“ (…). Und so zündend geht es weiter in diesem Bekenntnistext, in dem Porombka seziert, wie sie dem Spiel verfällt – und den Farben grün und weiß, den Farben Werder Bremens. Porombkas Selbstbildnis als Fußballjunkie (…) ist originell, gedankenreich, meinungsstark. Und es ist (…) erfrischend parteiisch und politisch wohltuend unkorrekt. Ihr Buhmann Klaus Augenthaler etwa, für die Autorin „die Inkarnation des Bösen“, weil der Münchner Libero anno ‘85 Rudi Völler ins Krankenhaus getreten – und Werder damit wohl die Meisterschaft entrissen – hatte, überschüttet Porombka stellvertretend für alles, was nach FC Bayern riecht, zunächst mit Verwünschungen, auf die selbst Willi Lemke damals ohne Souffleur nicht gekommen wäre. Dann die überraschende Wendung: ein Anflug plötzlicher Sympathie. Augenthaler soll Jahre später in einem Interview gesagt haben, er dürfe im Urlaub nicht einmal mehr mit seiner Familie Fußball spielen, weil er wiederholt seine Frau umgegrätscht habe und diese sich nun weigere, mit ihm zu kicken. Eine Vorstellung, die Porombka „auf geradezu irrwitzige, schluckaufmachende Weise komisch“ findet – und deshalb versöhnlich. Doch (…): „Habe ich dieses Augenthaler-Interview nur geträumt? Ich kann, heute, nichts mehr dazu finden.“ Und so hackt sie weiter lustvoll auf allem herum, was sie als „,Oans, zwoa, gsuffa‘-Seligkeit“ identifiziert. (…) Auch Frauenfußball schaut sie sich nicht an, aus Überzeugung allerdings. (…) Im Kapitel „I couldn‘t care less oder: Wie ich einmal auszog, den Frauenfußball lieben zu lernen“ beschreibt Porombka die Chance, die sie ihren Geschlechtsgenossinnen am Ball gibt: Turbine Potsdam gegen Bayern München, Pokalhalbfinale, 2500 Zuschauer in Babelsberg. Das Experiment, man ahnt‘s, geht schief. (…) Ihr Problem ist die Tribüne: kein Roar, kein Sog, keine Magie. Oder wie Porombka den Philosophen Theodor W. Adorno zitiert: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“« Michael Wulzinger, Fußballbuch-Juror Wiebke Porombka, geboren 1977 in Bremen, ist Werder-Fan, seit Völler an die Weser kam. Fünfzehn Spielzeiten später studierte sie Neue deutsche Literatur und Philosophie in Berlin und promovierte im selben Jahr, als Frings nach Toronto wechselte, über die ,Medialität urbaner Infrastrukturen‘. Seit 1996 arbeitete sie als Dramaturgie- und Regieassistentin und seit 2005 als Moderatorin und Literaturkritikerin, u. a. für die FAZ.

Platz 7 Frank Willmann: „Willmanns (Fußball)kolumne: Der Fluch der Wahrheit“

»Frank Willmann ist ein Fleißiger. Woche um Woche, Jahr um Jahr schreibt er seine Fußballkolumne im Berliner Tagesspiegel. In diesen Kolumnen vermisst er die intellektuellen Tiefen und analytischen Breiten (oder auch: die analytischen Tiefen und intellektuellen Breiten) dieses aus der menschlichen Existenz nicht mehr wegzudenkenden Spiels. (…) Er kann und will es (…) nicht lassen – keine Erkenntnis ohne Kritik – zu politisieren und zu polemisieren, seine Spitzen gegen diesen unseren Breitensport zu setzen wie seine Breitseiten gegen den Spitzensport zu feuern: gegen allzu verkrustetes Funktionärsgewese, gegen Liga-Lautsprecher und Medien-Schreihälse, gegen die Überwertung des kapitalwilden Westens und die Abwertung des fußballwilden Ostens. Denn er kennt nicht nur die Hochglanz-Stadien und Super-Mega-Arenen der BVBs und FCBs, sondern auch die Hartplätze und Grasnarben der Underdogs, nicht zuletzt selbst hautnah als Innenverteidiger der deutschen Autorennationalmannschaft. (…) Und er schreibt nach dem Prinzip „frei Schnauze“ – etwas, das seine Texte für die Sprachliebhaber unter den Fußballfans auch noch lange nach ihrem Erscheinen wertvoll macht. „Das ist pure Poesie!“, darf ich dazu den Autor selbst mal völlig aus dem Zusammenhang gerissen zitieren. (…) Allein schon die Kolumnenüberschriften sind eine Freude – und lassen zuweilen eine gewisse florale Leidenschaft erahnen. Titel wie „Wo Sachsen noch auf Bäumen wachsen“, „Wo neben der Klabusterbeere die Hämorride blüht“ oder – „Durstige Primeln auf dem Gipfel der Verzweiflung“ scheint Willmann leichten Herzens aus seiner Botanisiertrommel geholt und direkt dem Fußballrasen implantiert zu haben. Schweren Herzens hingegen greift er in die Tastatur, wenn trotz Sieges seines FCC ein Erfolg jener Retorten-Bolzer aus Leipzig ihn, den „Mann des Gleichmuts“, angesichts der aktuellen Tabelle eigentlich ein Klagelied anstimmen lassen sollte. (…) Wer bis jetzt auf das Wort ,Ironie‘ (…) gewartet hat, hat gut aufge-passt und mitgedacht. Wer nicht, dem brauche ich es an dieser Stelle jetzt auch nicht mehr erklären. (…) The truth according to Willmann. Die muss man sich aneignen, durchdenken, verdauen, und schon hat man wieder ein Stück mehr begriffen vom Fußball. (…) Manch gebeutelter Fußballfan muss immer wieder in den Trauerkloß beißen. Sei es das Wetter oder die hohen Eintrittspreise. Es kann auch an der Wurst liegen, die neben dem bitterbösen Schiedsrichtervolk Ursache zum schmerzerfüllten Weltentsagen ist. Wurst ist nicht gleich Wurst! Lasst euch das gesagt sein! Über das Stadionbier möchte ich heute gar nicht anfangen zu philosophieren. (…) Willmanns Wort zum Fußballsonntag (…): Manche Dinge im Leben sind schlecht. Sie können uns wirklich wahnsinnig machen. Wenn der Knorpel des Lebens uns dengelt, bleibt cool. Haltet besser Ausschau nach einer Trillerpfeife, einem Fußball, zwei Toren. Diese paar Sachen reichen, um uns glücklich zu machen.« Stefan Erhardt, Fußballbuch-Juror Frank Willmann, Jahrgang 1963, lernte Laufen, Fußballspielen und Schreiben in Weimar. 1984 reiste er nach Westberlin aus. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher (Fußball-)Bücher, u. a. „BFC Dynamo – Der Meisterclub“ (2003), „Fußball-Land DDR“ (2004), „Ultras Kutten Hooligans“ (2008), „Eisern Union!“ (2010), „Zonenfußball“ (2012) sowie „Stadionpartisanen“ (2013). Er lebt und arbeitet als Fußballforscher, Punk- rockforscher und Mauerforscher in Berlin und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur. 34 Platz 8 Gerhard Fischer: „Die unhaltbare Pudelmütze. Fußball-Geschichten aus dem Norden Europas“

»Der Schiedsrichter pfeift und unterbricht die Partie. Alle 22 Spieler werfen sich flach auf den Boden, damit sie nicht vom Wind weggeweht werden. Eine Mär? Nein, eine wahre Begebenheit auf den Färöern, jener Inselgruppe im Nordatlantik mit knapp 50.000 Einwohnern, fast doppelt so vielen Schafen und ein paar Handvoll Fußballspielern. Skurrile und lustige Fußball-Geschichten aus dem Norden Europas – Gerhard Fischer hat sie aufgeschrieben, augenzwinkernd und unterhaltsam, in seinem Buch „Die unhaltbare Pudelmütze. Fußball-Geschichte aus dem Norden Europas“. Der Autor erzählt, warum alle Welt den Norweger Ole Gunnar Solskjaer liebt – alle Welt, außer den Anhängern des FC Bayern. Warum die Fußballer der dänischen Hippie- und Haschkolonie Christiana manchmal auch gegen die Polizei spielen, wie Grönlands Nationalelf einmal sogar China Angst machte, wie ein achtjähriger Junge in der schwedischen Nationalelf spielte und warum sich erwachsene Menschen bei der Sumpffußball-WM im finnischen Hyrynsalmi im Matsch suhlen. Und was hat es nun mit der „unhaltbaren Pudelmütze“ auf sich? Nun, das seltsame Kleidungsstück führt uns noch einmal zurück auf die Färöer. Eine weiße Wollmütze galt dort als Markenzeichen eines Mannes namens Jens Martin Knudsen. Der Torhüter der Schafsinseln, auch dreimal Landesmeister im Turnen, trug sie am 12. September 1990, als die Fußball-National- mannschaft des Mini-Staates den größten Erfolg ihrer Geschichte feierte und Österreich in einem Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft 1992 sensationell mit 1:0 besiegte. Der überragende Knudsen stieg zum Nationalhelden auf – und trug seine Pudelmütze fortan in jedem Spiel.« Harald Kaiser, Fußballbuch-Juror Gerhard Fischer arbeitet als Redakteur für die Süddeutsche Zeitung und war viele Jahre deren Nordeuropa- Korrespondent; in dieser Zeit lebte er in Stockholm. 1999 veröffentlichte er im Verlag Die Werkstatt das Buch „Stürmer für Hitler. Vom Zusammenspiel zwischen Fußball und Nationalsozialismus“. Es war das erste Buch in Deutschland, das sich kritisch mit dem Fußball in der NS-Zeit auseinandersetzte.

Platz 9 Guillem Balagué: „Pep Guardiola. Die Biografie“

» „Pep sagte uns: ‘Ich bin nicht Superman‘ “. Dieses auf Seite 298 so lakonisch daherkommende Zitat muss die FC Bayern-Gemeinde erschüttern, die sich seit der Verpflichtung des „begehrtesten Trainers der Welt“ (Karl-Heinz Rummenigge) an dieser kongenialen Synthese und der zukünftigen Unbesiegbarkeit berauscht. Vielleicht bemüht sich der Autor Guillem Balagué auch deshalb auf den übrigen 418 Seiten seiner kürzlich aktualisierten Pep Guardiola-Biographie, diese verstörende Selbstbeschreibung des ,archetypischen Antihelden‘ zu widerlegen. „Nach einem Schnitt blutet er wie andere Menschen auch“, ist eine der zunächst erleichternden Enthüllungen. Umso größer wirken seine Taten, da sie tatsächlich von einem Menschen erbracht werden und nicht von einem Fabelwesen, als das ihn die epische Bewunderung des Fußballjournalisten und Freundes Balagué bisweilen erscheinen lässt. Guillem Balagué hat ein Buch geschrieben, das einen Einblick in die Persönlichkeit des Spielers, Trainers und Menschen Pep Guardiola gewährt. Er erklärt dessen frühkindlich geprägte Hingabe zum reinen Spiel, das ihm den Weg vom Dorfplatz in Santpedor auf den ersehnten Rasen in Camp Nou ebnete. Belege für die Einzigartigkeit des Trainers Guardiola und dessen strategische Präzision finden sich in den detailreichen Analysen zu den entscheidenden Begegnungen in der Champions-League, und vor allem zu den Clásicos gegen Real Madrid. (…) Dort findet der Leser dann die filigrane Beschreibung eines nachdenklichen Menschen, der sich selbst ebenso rastlos zu perfektionieren versucht wie die Fußfertigkeit seiner Spieler. Der seine Phantasie von Souveränität, Demut und Unterordnung bis zur eigenen Erschöpfung vorlebt und didaktisch damit bei Stars wie Eto‘o und Ibrahimovic an seine Grenzen gerät. (…) In diesen Szenen profitiert der Text von der Nähe des Autors zu seinem Protagonisten. Dann vor allem, wenn die Bewunderung dem durchaus sorgenvollen Blick eines nahestehenden Menschen weicht und die Sätze ihre Legitimität in genau denjenigen Beobachtungen finden, die der Autor offensichtlich nicht beschreibt. An anderer Stelle wäre ein Maß an differenzierter Distanz hilfreich. (...) Und auch die dramenreif ausgearbeitete Polarität zwischen Pep Guardiola und José Mourinho scheint allzu grob kontrastiert. Spannend wiederum ist es zu sehen, wie sehr sich Guardiola von Mourinhos Methoden zermürben und am Ende sogar seiner Begeisterung für das Spiel, ja für das Gewinnen, berauben ließ. Damit ist das Buch nicht nur eine aufschlussreiche Lektüre für Freunde des perfekten Fußballspiels oder solche, die den Menschen im Mythos Guardiola entdecken wollen. (…)« Katja Kraus, Coach der Fußballbuch-Jury Guillem Balagué, 1971 in Barcelona geboren, ist ein renommierter spanischer Fußballjournalist. Er lebt in London, wo er für spanische und englische Zeitungen und Fernsehsender über die Fußballszene beider Länder berichtet (u.a. Sky Sports, AS, The Times, Champions). Die Biografie entstand in engem Kontakt zu Pep Guardiola. Fußballbuch des Jahres 2013

Sabine Töpperwien (Einführung), Ludwig Hertel (Redaktion): 35 Platz 10 „Tooor … in Deutschland! Die dramatischsten Schlusskonferenzen aus 50 Jahren Bundesliga“

»Es ist die 90. Minute in Nürnberg, und das Spiel ist noch nicht entschieden. Wer wird heute Abend als Sieger vom Platz gehen? In den anderen Stadien ist bereits abgepfiffen, wir bleiben jetzt einfach drauf, denn hier ist es spannend, hier geht es um was, hier wird heute entschieden, wer den Titel holt, und es sieht gut aus für die Mannschaft der ARD, die jetzt den Ball erobert hat und wieder angreift, vielleicht ist es die letzte, alles entscheidende Aktion des Spiels. Für das schnelle Umschalten sind die Reporter ja bekannt, und so werfen sie jetzt auch alles nach vorne, Heribert Fassbender hat den Ball, bringt kurz etwas Ordnung in diesen Angriff, er gibt ab zu Tom Bayer, nach einem schnellen Doppelpass mit Alexander Bleick landet der Ball bei Toni Kahl, der seine ganze Erfahrung ausspielt, er ist ja schon ganz am Anfang mit dabei gewesen, seit 50 Jahren wartet diese Mannschaft ja nun schon auf diese Auszeichnung. Nach einem schönen Solo gibt Kahl ab zu Werner Hansch, der wuselt sich durch den Strafraum, vorbei an einem Verteidiger, vorbei am zweiten, jetzt müsste er schießen, Hansch hat ja schon so manch schmutziges Tor erzielt, und ein Tor würde ja reichen, aber dann ist da irgendein Bein dazwischen, der Ball prallt ab, an die Strafraumgrenze, wo Sabine Töpperwien schon wartet. Es ist jetzt hektisch hier in Nürnberg, und laut, man versteht kaum noch sein eigenes Wort, alles steht hier, alles wartet auf die Entscheidung. Töpperwien behält die Übersicht, ein kluges Zuspiel zu Manni Breuckmann, der sich auf der linken Seite unbemerkt freigelaufen und dieses Zuspiel gefordert hatte, Breuckmann spielt direkt, wie wir es von ihm gewohnt sind, und seine Flanke kommt gut, sie kommt sehr gut, halbhoch in den Fünfmeterraum, da wartet Koch und Toooooooooor! Tor in Nürnberg! Das ist die Entscheidung! Günther Koch, das fränkische Schlitzohr, steht genau richtig und staubt ab! Ausgerechnet Koch, der in diesem Nürnberger Stadion schon so viel leiden musste, macht den langersehnten Titel für die Reportermannschaft klar! Seit dem Beginn der Bundesliga 1963 sind sie dabei, Woche für Woche, 50 Jahre Arbeit, 50 Jahre feinstes Kurzpassspiel werden endlich belohnt! Die Fans stürmen den Platz, der Schiedsrichter hat gar nicht mehr angepfiffen! In Nürnberg wird jetzt gefeiert! Und damit zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.“« Anna Kemper, Fußballbuch-Jurorin Sabine Töpperwien, geboren 1960 in Seesen im Harz, begann nach ihrem Studium der Sozialwissenschaften 1985 als freie Mitarbeiterin beim NDR. 1989 wurde sie vom WDR fest eingestellt und seit 2001 ist sie Sport Hörfunk-Chefin beim WDR 2. Ludwig Hertel, geboren 1945, lebt in Hamm und ist zugleich Fan wie Fachmann für die dortige Spielvereinigung. Seit 27 Jahren beim WDR, davon 1985-1988 im Kabelprojekt Dortmund. Ansonsten Redakteur im WDR Hörfunk Sportteam und langjähriger Regisseur der ARD Bundesliga-Konferenz im WDR 2 Programmzentrum Köln.

Platz 11 Hope Solo mit Ann Killion: „Mein Leben als Hope Solo“

»In Richland im Staate Washington steht die Fabrik, in der das Plutonium für die Hiroshima-Bomben produziert wurde. Und in Richland ist man stolz darauf. Die Sportteams der örtlichen High School nennen sich die Richland High Bombers, einer ihrer Fangesänge ist „Nuke‘em, nuke‘em, nuke‘em till they glow“, ihr Logo ein Atompilz. „Mit politisch korrekt haben wir es nicht so in Richland“, spottet Hope Solo über ihre Heimatstadt. Die Torhüterin des Fußballnationalteams der USA hat auf besagter High School Fußball und Basketball gespielt und dann zugesehen, dass sie schnell aus Richland wegkam. (…) Sie wurde zur besten Keeperin des Landes und schließlich zur besten der Welt. Aber es war kein einfacher Weg, wie sie in ihrer Autobiografie (…) beschreibt. Ein bisschen Richland hat sich die 31-Jährige bewahrt. Sie ist bekannt dafür, dass sie sagt, was sie denkt, auch wenn es politisch nicht korrekt ist. Das hat ihr manchen Ärger eingebracht. Den größten 2007 bei der WM in China, als der überforderte und inkompetente Coach Greg Ryan seine Stammtorhüterin im Halbfinale gegen Brasilien plötzlich „aus einem Bauchgefühl heraus“ durch die Veteranin Briana Scurry ersetzte (…). Die USA verloren 0:4, Scurry spielte schlecht, und Solo sagte anschließend den Medien, sie hätte die Bälle gehalten, es sei nicht mehr 2004, man müsse in der Gegenwart leben. Ein Sakrileg, zumindest für Ryan und die alte Garde im Team um Kristine Lilly, die dafür sorgten, dass Hope Solo nach einem teaminternen Tribunal in geradezu grotesker Weise ausgegrenzt wurde. (…) Sie beschreibt, wie sehr sie unter dem Bannstrahl und der Gefahr eines endgültigen Rauswurfs litt, aber dass sie ihre in der Tat nicht sehr kameradschaftliche Aussage bereut hätte, lässt sich an keiner Stelle erkennen. Andere Spielerinnen wären nach dieser Erfahrung nie wieder zurückgekehrt, aber Hope Solo ist aus härterem Holz. Sie kam, als Pia Sundhage, Nachfolgerin des gefeuerten Ryan, sie rief, und wurde, mit dem Team versöhnt, 2008 und 2012 Olympiasiegerin. Bei der WM 2011 sorgte das US-Team zwar für landesweite Euphorie in der Heimat, verlor das Finale in Frankfurt aber gegen die Japanerinnen. Die seien nach Fukushima und dem Tsunami auf einer noch größeren Mission gewesen, erkennt Hope Solo neidlos an. Den Grund für ihre Zähigkeit sieht sie in ihrer Kindheit, die schwieriger war als die der meisten Teamkolleginnen. (…) Abgesehen von den Kapiteln zum Tod des Vaters, hat die Co-Autorin Ann Killion, eine renommierte Sportjournalistin, Solos gelegentlichen Hang zum sentimentalen Pathos erfreulich gedämpft (…). Es ist ein aufschlussreiches Buch geworden (…), vor allem die WM- Heldinnen von 1999 um Mia Hamm, Brandi Chastain und Kristine Lilly werden es mit sehr geringem Vergnügen gelesen haben. (…)« Matti Lieske, Fußballbuch-Juror Hope Solo zählt zu den charismatischsten Sportlerinnen Amerikas und galt zuletzt als beste Torhüterin der Welt. Nach Olympischem Gold mit dem US-Nationalteam 2008 wurde sie von der FIFA bei der WM 2011 als beste Torhüterin des Turniers ausgezeichnet. Ann Killion ist Sportjournalistin und Kolumnistin bei ,Sports Illustrated‘ und arbeitet als Kommentatorin für den US-amerikanischen Sender Comcast TV, für den sie bereits von neun Olympischen Spielen und den drei letzten Frauen-Fußballweltmeisterschaften berichtete. 36 Platz 11 Regina Schmeken: „Unter Spielern – Die Nationalmannschaft“

»Fußball ist bunt. Regina Schmeken fotografiert schwarz-weiß. Das ist aber nicht das einzige, was den aus ihrer Ausstellung „Unter Spielern“ hervorgegangenen Band mit Fotografien der deutschen Fußball-Nationalmannschaft besonders macht. Denn besonders ist vor allem Schmekens ganz eigener Blick. Sie bildet nicht die Inszenierung des Fußballs ab, sondern inszeniert selbst. Deshalb erscheinen die Nationalspieler bei ihr wie Schauspieler auf einer Bühne, die von der Fotografin selbst erschaffen wird. Sie wählt die Ausschnitte: die Beine des Toni Kroos mit dem Ball vorm Mittelkreis – das Spiel Deutschland-Niederlande 3:0 ist nebensächlich. (…) Schmekens Bilder sind zeitenthoben, zeitlos. Wie Momentaufnahmen aus einem Spiel, das keinen Anfang kennt und kein Ende, sondern immer weiter geht. Nun sind Momente im Fußball immer Augenblicke der Emotionen. Aber nicht bei Schmeken, obwohl sie doch mit der Nationalmannschaft den scheinbar stärksten Emotionsträger des deutschen Fußballs abbildet. Doch die in der Fußball- Fotografie wie in der Textreportage weit verbreitete folkloristische Attitüde sucht man bei ihr vergebens, ebenso wie eine ebenso beliebte, oft effektheischerische Form der Ironie. Ihre Fotos sind kühl durchkomponierte Kunstwerke, die den Fußball als sehr ernsthaftes Produkt sorgfältiger Kopfarbeit erscheinen lassen. (…) Die Mannschaft spielt eher wie ein Orchester, dessen Dirigent Joachim Löw, ob inmitten des Teams oder als Stratege am Spielfeldrand, mit voller Anspannung und tiefem Ernst die Einsätze erteilt. Schön sind Schmekens Bilder. Selbst, wenn die Spieler zu Boden gehen, wie Arne Friedrich oder Marco Reus, so tun sie das in vollendeter Ästhetik. Nichts riecht hier mehr nach Männerschweiß, nichts klingt nach dem harten Zusammenprall, nach Grätschen, Fouls und Flüchen. Diese Bilder stilisieren den Fußball zu einem stillen, schönen Sport, in dem selbst das Publikum als kunstvoll zusammengesetzte Stadion-Kulisse fungiert. Verniedlichend wirkt das nicht, eher in seinem Purismus verstörend. Derart enthoben hat man Fußball noch nie gesehen (…). Dazu passt, dass der Kunsthistoriker Willibald Sauerländer das Nachwort in Schmekens Band schreibt – und der ungleich leichtfüßigere Axel Hacke einen wunderbar poetischen Beitrag zum Begriff der Mannschaft. Denn (…) nicht Individualität ist hier das Thema, sondern eben die Mannschaft als ästhetisches Mosaik von Einzelfiguren. Regina Schmekens Nationalspieler ähneln (…) antiken Statuen. Wie elegante Archetypen einer Begeisterung für das exakte Spiel, die perfekte Bewegung, die vielleicht so alt ist wie die Menschheit selbst. (…)« Birgit Schönau, Fußballbuch-Jurorin Regina Schmeken lebt seit 2008 in Berlin. Fotografin seit 1976, seit 1980 regelmäßige Ausstellungen im In- und Ausland, u.a.: Deutsches Historisches Museum, Max-Liebermann-Haus, Museum für Fotografie in Berlin. Nationale und internationale Preise, u.a. Prix de la Critique des Rencontres Internationales de la Photographie (1978, Arles), Erich-Salomon-Preis (1996). Mit der Ausstellung ,Die neue Mitte‘ des Goethe-Instituts von 2002 bis 2007 in 100 Städten auf allen fünf Kontinenten. Mit ihren Arbeiten in bedeutenden Sammlungen vertreten, vom Münchner Lenbachhaus bis zum Museum of Modern Art in New York. Fotos für die SZ seit 1986, seit zehn Jahren Bewegungsstudien u.a. von Fußball, Tanz, Fechten, Stabhochsprung. 2006 große Schau ihrer Bildserien im Museum für Fotografie, Berlin. Ende 2012 die große Ausstellung ,Unter Spielern‘ im Berliner Martin-Gropius- Bau als Ergebnis zweijähriger Beobachtung der Nationalmannschaft. Fußballbuch des Jahres 2013

Die Jury 2337

Katja Kraus Autorin, Ex-HSV-Vorstand Ex-Bundesligatorhüterin, Hamburg Jury-Coach

Hans Böller Nürnberger Nachrichten, Nürnberg

Stefan Erhardt Der tödliche Pass, Jürgen Kaube Anna Kemper München Frankfurter Allgemeine Die Zeit, Berlin Bernd Gäbler Zeitung, Frankfurt am Main Professor für Journalistik, Jury-Kapitän Harald Kaiser Bremen kicker-sportmagazin, Nürnberg

Matti Lieske Ludger Schulze Philipp Köster Berliner Zeitung, Berlin Süddeutsche Zeitung, 11 Freunde, Berlin Birgit Schönau München Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Rom

Michael Wulzinger Der Spiegel, Hamburg Walther-Bensemann-Preis

Der Walther-Bensemann-Preis würdigt eine außergewöhnliche Lebensleistung und hat damit eine Sonderstellung unter den Fußball-Kulturpreisen der Akademie. Der Preis steht für das Anliegen der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur, den Fußball über das Spiel hinaus als kulturelles, historisches, soziales und politisches Phänomen zu begreifen. Denn Walther Bensemann war nicht nur ein Fußballpionier. Er stand trotz zahlreicher Anfeindungen fest zu seiner Überzeugung, dass der Fußball in besonderem Maße zur Völker- verständigung beitragen kann und soll. Zudem wird durch den Walther-Bensemann-Preis an eine herausragende Person des Sportjournalismus erinnert, die als Gründer und brillante Feder des „kicker“ Wertvolles für die mediale Darstellung des Spiels geleistet hat. Schließlich steht dieser Preis für das Bestreben, die Rolle des Fußballs in der politischen Geschichte zu verdeutlichen. Mit der Auszeichnung werden Menschen geehrt, die Herausragendes für den Fußball geleistet haben und dabei mitunter auch gegen den Strom schwimmen mussten. Der Preis zeichnet Personen der Zeitgeschichte aus, deren langjähriges Wirken in der Tradition Walther Bensemanns steht: ein Sonderpreis für außergewöhnliches Engagement verbunden mit Mut, Pioniergeist und menschlicher Integrität, für mehr gesell- schaftliche Verantwortung, Fairplay und interkulturelle Verständigung im Umfeld des Fußballs. Preisträger 2012: Uwe Seeler Preisträger 2011: Sir ‚Bobby‘ Charlton Preisträger 2010: Otto Rehhagel Preisträger 2009: César Luis Menotti Preisträger 2008: Bernd Trautmann Preisträger 2007: Alfredo Di Stéfano Preisträger 2006: Franz Beckenbauer

Der Walther-Bensemann-Preis wird durch die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur vergeben.

Er ist mit 10.000 e dotiert, gestiftet von kicker-sportmagazin.

Laudator: Rainer Holzschuh, kicker-sportmagazin, Nürnberg

Walther Bensemann (*1873; † 1934) war einer der großen deutschen Fußball- pioniere. Von seinen englischen Mitschülern an einer Schweizer Privatschule erlernte er das Fußballspiel und war von der damals neuen Sportart sofort begeistert. 1889 hob er in Karlsruhe den ersten Fußballverein Süddeutschlands aus der Taufe – den International Football Club. Zwei Jahre später gründete er den Karlsruher FV, der 1910 die Deutsche Meisterschaft gewinnen sollte. In der Folgezeit war Bensemann an zahlreichen Vereinsgründungen beteiligt, unter anderem bei den Vorgängervereinen von Bayern München und Eintracht Frankfurt. Bensemann war auch für die ersten internationalen Vergleiche deutscher Mannschaften verantwortlich. Noch bevor es den Deutschen Fußball-Bund gab, organisierte er 1899 vier Spiele gegen eine englische Auswahl, die heute als Ur-Länderspiele bekannt sind. Als schließlich im Jahr 1900 der DFB gegründet wurde, war Walther Bensemann ebenfalls mit von der Partie. Bensemann sah den Sport schon immer als ein wichtiges Medium für Frieden und Völkerverständigung. In diesem Geist gründete er 1920 den kicker, „als Symbol der Völker-Versöhnung durch den Sport“. Sein sportfeuilletonistischer Stil hat Maßstäbe gesetzt, sein Engagement gegen nationalistische Beschränktheit schaffte ihm viele Feinde. Nach der Machtübernahme durch die Nazis musste Bensemann, der jüdischer Herkunft war, sein Lebenswerk aufgeben und Deutschland verlassen. 1934 starb er in der Schweiz. Walther-Bensemann-Preis 2013

Der Sieger 2013 Günter Netzer 39

Die Haare flattern noch immer wie einst, als er auf dem Fußballgrün im Trikot mit der Nummer 10 mit ausgreifenden Schritten legendär aus der Tiefe des Raumes kam. Jetzt weht der sanfte Spätsommerwind die über den Sakkokragen fallende Mähne nach hinten, Netzer schiebt sich vom Züricher Bellevue leicht bergan die Rämistraße hoch zur Kronenhalle. Hier, bei einem Wiener Schnitzel, trockenem Weißwein und stillem Wasser, erzählt er von seinem spannenden Leben und zunächst vom „sicherlich außergewöhnlichsten Tag in meinem Fußballerleben“. 40 Jahre ist es mittlerweile her, man schrieb den 23. Juni 1973, im DFB-Pokalfinale treffen in Düsseldorf Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln aufeinander. Am Vormittag des Spieltages, beim obligatorischen Spaziergang mit der Mannschaft, teilt Borussia-Trainer Hennes Weisweiler Netzer, seiner Nummer 10, mit, dass er in diesem Finale zunächst auf der Auswechselbank sitzen werde. Netzer hatte wegen des Todes seiner Mutter kurz zuvor nicht ausreichend trainieren können und war nicht richtig fit. „Ganz schön mutig“, entgegnete der große Star seinem Chef. Nach der Rückkehr ins Teamhotel wollte Netzer eigentlich abreisen, „ich wurde ja nicht gebraucht“, doch Mitspieler wie , Hacki Wimmer oder Bernd Rupp überredeten ihn zu bleiben. Es war gut so, denn sonst hätte sich eine der unglaublichsten Geschichten der deutschen Fußball- Historie nicht ereignet. „Irgendwer hat das gewollt“ – Pokal-Siegtor für Mönchengladbach Netzer beugte sich also der kollegialen Bitte und setzte sich auf die Bank, bei brütender Hitze explodierte dieses Endspiel zu einer mitreißenden Veranstaltung. Zur Halbzeit, es stand 1:1, wollte Weisweiler aufgrund der zunehmenden Anti-Stimmung im Stadion den von Fans lautstark geforderten „Netzer! Netzer!“ einwechseln, doch der lehnte ab mit der Begründung: „Wenn ich jetzt reingehe, schade ich der Mannschaft, es gibt nichts zu verbessern.“ Nach 90 Minuten lautete das Ergebnis noch immer 1:1, Verlängerung. Als Netzer den Kollegen Christian Kulik völlig ermattet sah, zog er sich ohne Auftrag Weisweilers den Trainingsanzug aus, „wie ferngesteuert“, passierte den Vorgesetzten und sagte im Vorbeigehen: „Ich spiele jetzt.“ Vom verdutzten, zuweilen knurrigen Chefcoach kam Trainer Hennes Weisweiler war keine Reaktion. Also passierte, „was einfach passieren musste, irgendwer hat das gewollt“: Netzer Netzers sportliche Leitfigur. wuchtet nach wenigen Sekunden den kurz aufhüpfenden Ball mit dem linken Gemeinsam stiegen beide Außenspann in den Winkel, 2:1, der Pokaltriumph für Mönchengladbach. mit Mönchengladbach In seinem letzten Spiel für die Borussia – Netzer wechselte anschließend in die Bundesliga auf, zu Real Madrid – gelingt ihm dieser Siegtreffer, der zunächst gede- gemeinsam waren sie mütigte Star wird zum großen Helden, manchem gar zum Mythos, die Köpfe der legen- der Netzer selbst gar nicht sein möchte. Für ihn war es nur dären ‚Fohlen-Elf‘. „eine Leistung von Sekunden, pures Glück“. Und doch vielleicht mehr? Inspirationen aus der Kunst „Für unsere Denkweise“, sagt er und stützt sein Haupt nachdenklich auf die gespreizten Finger seiner rechten Hand, „reduziert es sich auf Glück“. Diese Location, wie es neudeutsch heißt, nahe dem Zürichsee gelegen, inspiriert zum Nachdenken. Die großen Schweizer 40 Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch waren hier Stammgäste, der berühmte James Joyce speiste hier, Pablo Picasso, Oskar Kokoschka oder Andy Warhol. An den Wänden hängen Originale von Chagall oder Miro. Netzer spricht von diesen Malern wie ein Sachver- ständiger, die Kunstszene hat ihn schon in seiner Zeit als Fußballspieler fasziniert und angezogen. Der Filmregisseur Michael Pfleghar wurde ihm eine prägende Bezugsperson. „Andere Sichtweisen jenseits des Fußballs haben mich immer interessiert und begeistert“, sagt Netzer, von Leuten, „die schlauer waren oder einen gewählteren Ausdruck hatten als ich“, ließ er sich beeinflussen und seine spezielle Sprache prägen. Da ist es irgendwie logisch, Links: Gemeinsam mit Jupp Heynckes feiert dass er die Initiative „Mönchengladbach liest“ in diesem November mit seinem großen Namen Netzer den Gewinn des DFB-Pokals 1973. unterstützt. Soziales Engagement zeigt er auch als Mitglied im Kuratorium der Bundesliga-Stiftung. Rechts: Königliches Duo – mit Paul Breitner Netzer selbst sieht sich anders, weniger gewaltig. „Ich bin mein größter Kritiker und finde mich spielte Netzer für Real Madrid. überwiegend nicht so toll“, sagt er mit der ihm eigenen, ganz feinen, staubtrockenen, todernst Unten: Mit Freund und Antipoden Franz erscheinenden Ironie. Er fügt hinzu: „Über all die Jahre versuchte ich mich zu verbessern – und bin Beckenbauer. Netzers Gladbacher galten nicht besser geworden.“ Wer so spricht, ist mit sich im Reinen. Netzer ruht in sich und empfindet als Avantgarde, des Kaisers Bayern als diesen Befund als Kompliment. Sein Leben hätte besser nicht laufen können, auch wenn ihn, den konservativer Gegenentwurf. Gemeinsam früheren Berufsfußballspieler, heute ein kapitaler Meniskusschaden, Arthritis und Rückenschmerzen dominierten sie in den frühen 1970ern plagen. Aber diesen Preis muss ein Leistungssportler wohl zahlen. Dafür konnte er, so Netzer, „über die Bundesliga. all die Jahre fast nur machen, was mir Spaß brachte“. Dann formuliert er einen schönen, typischen Netzer-Satz: Er habe „ein wunderbare Familie, die mich Tag für Tag ärgert und noch mehr erfreut“. Mit seiner Frau Elvira und Tochter Alana lebt er in Zürich, von dieser zentralen Lage aus kann er in Europa jedes Ziel per Flugzeug optimal erreichen. Seit Netzer Vater wurde, war er von seinen Lieben nur ein Mal länger als drei Tage getrennt, bei Länderspielen in Moldawien und in der Türkei passten die Fluglinien nicht. Für gewöhnlich aber geht es schnellstmöglich zurück in die heimische Behaglichkeit. Das Bild vom Rebellen „Ich bin rundum glücklich und zufrieden“, sagte Netzer, als er die Grenze zum Rentenalter überschritt, völlig unbeeindruckt von dieser vermeint- lichen Zäsur. „Wir“ – und da nennt er namentlich zwei andere deutsche Fußballgrößen, Franz Beckenbauer und , die für viele andere stehen mögen – „sind dermaßen auf der Sonnenseite des Lebens geboren und konnten uns unser Leben zurechtbiegen, deswegen ist es so phantastisch, deswegen steckte so viel in diesem Leben“. Für das Einzelkind Günter begann es in einfachen Verhältnissen, der Vater verkaufte Samen an Bauern und Gärtner, die Mama betrieb einen Gemischtwarenladen. Mit 14 Jahren verab- schiedete sich Sohnemann Günter vorzeitig vom Gymnasium, in der Handelsschule machte er den Abschluss. Das Kicken lernte er auf der Straße, zunächst war er Torhüter, in seinem ersten Verein 1. FC Mönchengladbach wurde er auch im Feld eingesetzt – eine kluge Entscheidung, wie sein weiterer Werdegang bestätigen sollte. Walther-Bensemann-Preis 2013

1963, im Gründungsjahr der Bundesliga, unterschrieb der Jugendnationalspieler Netzer bei 41 Borussia Mönchengladbach, zwei Jahre später führte er als Kopf und Regisseur die legendäre Fohlenelf in die Bundesliga. Weil er sich mit Trainer Weisweiler immer wieder wegen dessen allzu optimistischer Offensivstrategie anlegte – sie führte nach Netzers Meinung zu keinem Titel –, entstand das Bild vom Rebellen Netzer, der alternativ als Sunnyboy und Playboy dargestellt wurde wegen seiner langen Haare, der schwarzen Kleidung, der Disco, die er betrieb, und des Ferrari, den er fuhr. Dieses Image kultivierte Netzer noch, indem er zu seiner Zeit bei Real Madrid den sofortigen Rauswurf riskierte, weil er etwa einfach mal nach Las Vegas flog, verbotswidrig. Wie Borussia Mönchengladbach (1970 und 1971) dirigierte der Spielmacher auch die „Königlichen“ zu zwei Landesmeisterschaften, 1975 und 1976. Zwischenzeitlich, 1972, führte er mit seiner Kreativität, Spielintelligenz und seinen zentimetergenauen Pässen die angeblich beste deutsche Nationalmannschaft aller Zeiten zur Europameisterschaft und dieses Team in einer spektakulären Ouvertüre zum ersten Sieg in England, 3:1 am 29. April 1972 in Wembley. WM 1974? – „Mir fehlt da nichts in meiner Vita“ In diesem Jahr 1972 und erneut 1973 wurde Netzer zudem zu Deutschlands Fußballer des Oben: Popstar David Beckham? Unangepasst und extra- Jahres erhoben. 1974, beim Gewinn der Weltmeisterschaft, gehörte Netzer zur DFB-Delegation, vagant – so präsentierte sich schon der junge Günter Netzer durfte aber nur 22 Minuten mitspielen und das bei der 0:1-Niederlage gegen die damalige und prägte damit auch sein Image vom ‚Rebellen am Ball‘. DDR, so dass er sich nicht als Weltmeister fühlen mag, wie er betont: „Ich verbiete jedem zu Mitte: Goldene Zeiten beim HSV. Co-Trainer Aleksandar sagen, ich sei Weltmeister.“ Der 37malige Nationalspieler Netzer, der als späterer Manager Ristic, Spielmacher Felix Magath, Trainer-Legende des Hamburger SV nochmals dreimal Deutscher Meister wurde und 1983 den Europapokal der Ernst Happel und Manager Günter Netzer eilten mit Landesmeister gewann, fügt mit entspanntem Blick auf seine Nebenrolle bei der 1974er WM den Hamburgern von Erfolg zu Erfolg. glaubhaft an: „Mir fehlt da nichts in meiner Vita.“ Sein Leben verlief ohnehin erfolgreich genug. Nach der Fußballkarriere auf dem Platz und am Schreibtisch des HSV zog er sich Mitte der Unten: Polarisierend. Der Spielmacher Netzer inszenierte 1980er in die Schweiz zurück, um Geschäftsmann im Fußball zu werden und mit TV-Rechten sich auch außerhalb des Rasens – als Lebemann z.B. oder Bandenwerbung zu handeln. Nebenher profilierte er sich mit klugen Kritiken als manchmal in seinem Ferrari. kauziger Co-Kommentator der ARD bei Länderspielen. „Ich war da immer authentisch“, betont Netzer, der mit seiner Art dem Publikum bestens gefiel: 2000 wurde er mit dem Adolf-Grimme- Preis ausgezeichnet, 2010 beendete er dieses Engagement. „Ich hatte in meinem Leben nie eine Strategie, dass ich dies tun müsste, um jenes zu erreichen“, hat Netzer einmal gesagt, „ich habe nach Gefühl gehandelt.“ Es lenkte ihn in die richtige Richtung. Karlheinz Wild 42 Günter Netzer (*14. Sept. 1944 in Mönchengladbach) Stationen als Spieler 1952–1963 1. FC Mönchengladbach 1963–1973 Borussia Mönchengladbach 1973–1976 Real Madrid 1976/1977 Grasshopper-Club Zürich Erfolge als Spieler 1974 Weltmeister 1972 Europameister 1970, 1971 Deutscher Meister 1973 DFB-Pokalsieger 1975, 1976 Spanischer Meister 1972, 1973 Deutschlands Fußballer des Jahres Einsätze 230 Bundesligaspiele (82 Tore) 67 Regionalligaspiele (26 Tore) Oben: Persönliche Ehrung. Günter Netzer durfte zweimal 85 Erstligaspiele in Spanien (9 Tore) die Trophäe für den ‚Fußballer des Jahres‘ entgegennehmen. 35 Europapokalspiele (9 Tore) Unten: Frühe Tage. Ohne die legendäre Mähne und ohne 37 A-Länderspiele (6 Tore) modische Funktionskleidung – der Fußballer Günter Weiterer Werdegang Netzer konnte noch in ruhigen Zeiten zu einem Klasse- 1978–1986 Manager Hamburger SV Spieler reifen. 1986–1999 Geschäftsführer CWL Telesport & Marketing AG 1991–1992 Berater FC Schalke 04 1999–2002 Direktor der Mediengruppe Kirch Sport 2000–2010 Nationalmannschaftsexperte bei der ARD 2000 Adolf-Grimme-Preis (gemeinsam mit Gerhard Delling) seit 2002 Executive Director bei der Infront Sports & Media AG Walther-Bensemann-Preis 2013

Die Jury 4323

Die Jury bildeten die Spitzenvertreter jener drei Institutionen, die die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur als strategische Gründungspartner von Anfang an tragen und unterstützen.

Dr. Ulrich Maly Theophil Graband Rainer Holzschuh Oberbürgermeister Delegierter Herausgeber der Stadt Nürnberg TeamBank AG/easyCredit kicker-sportmagazin Alexander Boldyreff Toni Schnell TeamBank AG/easyCredit Verlagsleiter Olympia-Verlag GmbH 44 Impressum Amt für Kultur und Freizeit Bildnachweis der Stadt Nürnberg S. 2 Ballonauten: © Hubertus Wiendl Deutsche Akademie für Fußball-Kultur S. 6 südpunkt: © Haberzettel Marienstraße 15 S. 7 Presseclub: © Sportfoto Zink; Poetenfest: 90402 Nürnberg © Erich Malter, Rosa Panther: © Margit Hufmann, Tel. 0911/231-70 55 Brasilien: © Martin Curi Fax 0911/231-68 09 S. 8-14 „M4all“: © SC Heuchelhof Würzburg e.V. S. 17/18 Funk: © imago; Völler, Meier, Büskens, Fink, [email protected] Favre: © Sportfoto Zink www.fussball-kultur.org S. 19 Breuckmann: © Grüger-Breuckmann facebook.com/Fussballakademie S. 20-26 Comics: © jeweils bei den angegebenen Redaktion: Zeichnerinnen und Zeichnern Günter Joschko S. 29 Reng: © Gunnar Knechtel Birgitt Glöckl S. 32 Heinze: © Thorsten Wulff Christoph Zitzmann S. 33 Porombka: © Synnove Doran Andreas Schade S. 34 Balagué: © Sky Sports Christian Schirmer S. 40 Netzer Porträt: © imago Maren Sautner S. 43 Boldyreff: © easyCredit Michael Schott soweit nicht näher bezeichnet: Susanne Gumbmann © Deutsche Akademie für Fußball-Kultur (Sophie Linnenbaum, Karlheinz Wild Daniel Marr, Karl-Friedrich Hohl), Vereine, Verlage, Band, privat sowie Beiträge Grafik: Martin Küchle, Nürnberg von den 12 Mitgliedern Druck: Wiedemann & Dassow, Schwaig der Buchjury Auflage: 1.000 Stück

Acht Jahre Deutscher Fußball-Kulturpreis, das heißt auch im achten Jahr vor allem eines: ein gutes halbes Jahr lang intensives Teamwork – auf vielen Ebenen und kreuz und quer durch die Republik. Unser besonderer Dank gilt dabei den mehr als 50 Mitwirkenden in den fünf Fachjurys, die all ihre Kompetenz wieder ausschließlich der Sache zuliebe bereitgestellt haben, sowie den vielen (zumeist freiwilligen!) Helferinnen und Helfern am Abend der Preis-Gala. Im Namen von Jürgen Markwirth, Leiter des Nürnberger Amts für Kultur und Freizeit, bedanken wir uns nicht weniger herzlich beim Akademie-Präsidium mit Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, Toni Schnell, Rainer Holzschuh, Alexander Boldyreff, Theophil Graband und Bettina Wasner-Woidich wie auch bei André Knabel vom Nürnberger Kulturreferat für die überragende Unterstützung über die gesamte Saison hinweg. Und natürlich: Ein besonders Dankeschön gilt allen Trägern, Förderern und Sponsoren der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur und der Preis-Gala 2013!

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