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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Beiträge zur Paläontologie

Jahr/Year: 2002

Band/Volume: 27

Autor(en)/Author(s): Harzhauser Mathias

Artikel/Article: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens und der Kreuzstettener Bucht (Österreich, Untermiozän) 61-159 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien Beitr. Paläont., 27: 61-159, Wien 2002

Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens und der • • Kreuzstettener Bucht (Österreich, Untermiozän)

von

Mathias H a r zh a u se r *

Harzhauser , M. (2002): Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens und der Kreuzstettener Bucht (Österreich, Untermiozän). — Beitr. Paläont., 27: 61-159, 12 Taf., Wien.

Zusammenfassung chen Grabungen geborgene Material ermöglicht. Zum an­ Die marine und brachyhaline Gastropodenfauna des Kor­ deren lieferte die umfangreiche Sammlung des Naturhi­ storischen Museums Wien einen reichhaltigen Fundus. neuburger Beckens und der Kreuzstettener Bucht (Nie­ Neben der systematisch-taxonomischen Beschreibung derösterreich) wird beschrieben. Die Assoziationen ge­ der Fauna wurde auch eine paläoökologische und biostra­ ben mit 132 Arten einen guten Einblick in die Zusam­ tigraphische Analyse der bis jetzt unzureichend doku­ mensetzung der Gastropodenfauna des höheren Unter­ mentierten Faunengemeinschaften durchgeführt. Auffäl­ miozäns (Karpatium) in der Zentralen Paratethys. lig ist dabei der moderne, beinahe mittelmiozäne Charak­ Die paläoökolgische Charakterisierung der bearbeiteten ter der Assoziationen aufgrund des hohen Anteils an Ar­ Lokalitäten weist auf starken ästuarin-fluviatilen Einfluß ten, die in der Zentralen Paratethys im Eggenburgium und im südlichen Korneuburger Becken hin, der gegen Nor­ Ottnangium noch fehlen. den zu abnimmt, während die Kreuzstettner Bucht voll­ Die paläoökolgische Auswertung der Faunen weist auf marine Verhältnisse aufweist. beträchtlichen Brackwassereinfluß im Korneuburger Tornus kuemeli nov. sp. wird als neue Art eingeführt. Becken hin, der - mit marinen Unterbrechungen - am stärksten im südlichen Teil rund um Stetten nachzuweisen ist. Gegen Norden deuten die Faunen von Kamabrunn und Abstract Kleinebersdorf vermehrt auf marine Verhältnisse, die be­ The marine and brachyhaline gastropod fauna of the Kor- sonders auch in der Kreuzstettener Bucht vorherrschten. neuburg Basin and the Kreuzstetten Bay is described. Im ersten Teil der Monographie: „Das Karpat des Kor­ With 132 the assemblages give a good impressi­ neuburger Beckens“ (Sovis & Schmid, 1998) gibt W es­ on of the gastropod fauna of the late Lower sely (1998) eine ausführliche Darstellung des geolo­ (Karpatian) in the Central Paratethys. gisch-tektonischen Rahmens des Korneuburger Beckens; The palecological characterisation of the investigated eine Beschreibung der bearbeiteten Profile und Auf­ sections documents strong fluvial influx in the southern schlüsse ist im selben Band bei Sovis (1998) nachzule­ Komeuburg Basin, which becomes weaker towards the sen. Im folgenden bezieht sich die Bezeichnung „Stetten“ north. In the Kreuzstetten Bay normal marine conditions als Fundortangabe auf die Grabungen im Bereich des Tei- prevailed. ritzberges. Tornus kuemeli nov. sp. is introduced as new species. 2. Historisches Schlüsselwörter Gastropodenführende Aufschlüsse aus dem Bearbei­ - Karpatium - Untermiozän - Korneuburger tungsraum waren schon Hörnes (1856) bekannt, der aus Becken - Niederösterreich - Paläoökologie - Biostrati­ Ebersdorf, Weinsteig und Niederkreuzstetten mnd 54 Ar­ graphie ten nennt und z.T. in seiner großen Monographie abbil­ det. Wenig später sind Gastropoden des Korneuburger Raumes erneut Ziel der Bearbeitung durch R. Hörnes & 1. Einleitung Auinger (1897-91), die die von M. Hörnes beschriebene Fauna revidieren und durch etliche Arten erweitern. Rund Die mit 132 Arten überraschend artenreiche marine und zwei Jahrzehnte später veröffentlicht Schaffer (1907, brachyhaline Gastropodenfauna des Korneuburger 1908) eine erste, lediglich 13 Gastropodentaxa umfassen­ Beckens und der Kreuzstettener Bucht wird hier zum er­ de Liste vom Teiritzberg und erwähnt auch Leobendorf sten Mal umfassend dargestellt. Diese Bearbeitung wurde als Fundpunkt. Wenig später beschreibt V etters (1910, zum einen durch das von Dr. Wofgang Sovis in zahlrei­ 1914) erneut die Fauna vom Teiritzberg, die er gemein­ * Anschrift d. Verf.: Dr. Mathias Harzhauser, Naturhistorisches sam mit Fundpunkten des tieferen Mittelmiozäns be­ Museum Wien, [email protected] arbeitet und die er - wie schon Schaffer (1908) - als ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 62 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Gründer Schichten zusammenfaßt. 1926 schließlich pu­ denster Assoziationen, die an die jeweiligen Umweltbe­ bliziert Glaessner erstmals eine ausführliche, 56 Gastro- dingungen angepaßt waren. Da viele der beschriebenen podentaxa umfassende Liste vom Teiritzberg bei Stetten. Taxa aus der Sammlung des NHMW stammen, war es Auch er betrachtet die beschriebene Fauna noch als Äqui­ nicht möglich, alle genannten Arten den entsprechenden valent der jüngeren Molluskenfauna aus den Gründer Probennummem in Sovis (1998) zuzuordnen. Es werden Schichten. Zwei Jahre darauf führenB obies & Kölbl daher nur die beiden signifikanten Proben 001/D/C und (1928) einige charakteristische Gastropoden des Korneu­ 001/Z/C im Detail behandelt. burger Beckens an und stufen die Sedimente ins „obere Helvet“ ein. Erst in den 30er Jahren beschäftigt sich Sie­ ber in mehreren systematischen Arbeiten eingehend mit 3. 1. 1. Proben 001/D/C und 001/Z/C den Gastropodenfaunen Niederösterreichs und behandelt 001/D/C dabei wiederholt Material aus dem Korneuburger Raum. 1936 erscheint seine Arbeit zu den Cancellariiden, Diodora (Diodora) itálica (Defrance , 1820) 1936/37 folgt die Darstellung der Potamididen, Cerithi- Nerita (Theliostyla) plutonis (Basterot , 1825) iden und Triphoriden und 1937 veröffentlicht er seine Ar­ Agapilia pachii (Hôrnes , 1848) (Boettger , 1906) beit über die Fasciolariden. In den 50er Jahren folgen Re­ Pareuchelus heres Granulolabium plicatum (Bruguière , 1792) visionen der Bullaceen (1953) und Ringiculiden (1954) Granulolabium bicinctum (Brocchi, 1814) erger durch B und der Bucciniden und Nassariiden durch Ptychopotamides papaveraceus (Basterot , 1825) B eer -B istricky (1958), in denen auch auf Arten des Terebraba bidentata (Defrance in Grateloup , 1840) Korneuburger Beckens und der Kreuzstettener Bucht ein- Sandbergeria spiralissima (Dubois, 1831) gegegangen wird. Zusätzlich publiziert Papp (1952) seine Turritella (Eichwaldiella) bicarinata (Eichwald , 1830) Gedanken zur Gruppe um „Clithon pictus “ und zur Caecum (Brochinia) banoni Benoist , 1874 Gattung „P irenella“ Im Gegensatz dazu erwähnen Melanopsis impressa Krauss , 1852 Schaffer (1942, 1943), Schaffer & Grill (1951) und Fossarus costatus (Brocchi, 1814) Hydrobia cf. frauenfeldi (Hôrnes , 1856) Grill (1953) in ihren geologischen Darstellungen des Hydrobia? sp. Korneuburger Beckens vorwiegend die von Glaessner Tornus kuemeli nov. sp. (1926) beschriebenen Faunen, ohne neue Gastropoden- Stossichia multicingulata (Boettger , 1887) taxa anzuführen. Calyptraea (Calyptraea) depressa Lamarck , 1822 Eine der letzten systematischen Bearbeitungen neogener Polinices pseudoredemptus (Friedberg , 1923) österreichischer Gastropoden, die auch Funde aus dem Natica tigrina Defrance , 1825 Korneuburger Becken berücksichtigt, stammt wieder von Murex (Bolinus) subtorularius Hôrnes & Auinger , 1885 Sieber (1960) und behandelt die Turritellen. Dieselbe Hexaplex (Phyllonotus) pomiformis Gruppe wird 1989 von Stürmer in einer unpublizierten Pyrene (Alia) polonica (Pusch, 1837) Dissertation revidiert. In einer weiteren unpublizierten indet. Dissertation behandelt Stoiaspal (1974) auch die Ocine- Clavatula dorotheae (Hôrnes & Auinger , 1891) brinen des österreichischen Karpatiums. Neben diesen Perrona jouanneti (Des Moulins , 1842) s. 1. systematischen Darstellungen gibt Sovis (1987) in einem Acteon pinguis d ’Orbigny , 1852 Ausstellungskatalog eine Zusammenstellung einiger be­ Acteon semistriatus burdigalensis d ’Orbigny , 1852 Turbonilla cf. pseudcostellata hoernesiana Sacco, 1892 sonders typischer Gastropoden vom Teiritzberg, die Odostomia (Megastomia) conoidea (Brocchi, 1814) durch die kurzen Faunenlisten in Stürmer & al. (1991) noch ergänzt werden. 2001 werden einige der charakteri­ stischen Brackwassergastropoden des Korneuburger 001/Z/C Beckens von H arzhauser & K owalke dargestellt und mit jenen des frühmiozänen Mittelmeerraumes ver­ Agapilia pachii (Hôrnes , 1848) glichen. Hydrobia cf. frauenfeldi (Hôrnes , 1856) Tornus kuemeli nov. sp. Turboella acuticosta Sacco, 1895 Alvania montagui trochiformis Csepreghy -Meznerics , 1956 3. Faunenbestand und Paläoökologie Alvania cf. oceani (d ‘Orbigny , 1852) 3.1. Teiritzberg bei Stetten Triphora perversa (Linné , 1758) Odostomia (Megastomia) conoidea (Brocchi, 1814) Die reichste Gastropodenfauna des Untersuchungsgebie­ Odostomia cf. peregrina Boettger , 1901 tes stammt vom Teiritzberg bei Stetten. Mit 87 Spezies Cingulina miocaenica Boettger , 1901 repräsentiert der Teiritzberg rund 2/3 des bekannten Ar­ Turbonilla cf. pseudcostellata hoernesiana Sacco, 1892 teninventars des Korneuburger Beckens. Diese hohe Zahl ist vorwiegend auf die umfangreiche Besammlung durch In beiden Proben fällt der hohe Anteil an Kleinformen private Sammler, aber besonders auch auf die gute Erhal­ auf, die großteils Vertreter der Rissoiden darstellen. Die­ tung der Mikromollusken zurückzuführen. Zusätzlich ga­ se Gruppe vereint rezent Arten des Süß-, Brack- und rantiert das breite Spektrum an Fazies, das von fluviatil- Meerwassers, die meist in unmittelbarer Küstennähe oder brackisch bis vollmarin reicht, eine große Zahl verschie­ im flachen Sublitoral mitunter auf Seegras leben und sich ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

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von Algen oder Detritus ernähren. Nach Rezentbeobach­ 3.1. 2. Teiritzberg bei Stetten - Gesamtfauna tungen handelt es sich bei vielen der Rissoiden um sehr Diodora (Diodora) italica (Defrance , 1820) kurzlebige Formen, die kaum älter als ein Jahr werden, Nerita (Theliostyla) plutonis (Basterot , 1825) dafür aber postmortal in beträchtlichen Mengen ange­ Agapilia pachii (Hörnes , 1848) häuft werden können (Kilburn & R ippey , 1982; Bändel Theodoxus crenulatus (Klein , 1853) & Wedler , 1987). Die in den Proben vertretene Gattung Pareuchelus heres (Boettger , 1906) Hydrobia ist rezent besonders im Schlickwatt vertreten, Astraea (Bolma) ex. gr. meynardi (Michelotti, 1847) wo Hydrobia ulvae mit bis zu 70.000 Individuen pro Qua­ Granulo labium plicatum (Bruguière , 1792) dratmeter auftreten kann (Quedens , 1997). Für litorale Granulolabium bicinctum (Brocchi, 1814) bis seicht sublitorale Bedingungen sprechen auch die indi­ Ptychopotamides papaveraceus (Basterot , 1825) viduenreichen Populationen von Alvania montagui trochi- Terebralia bidentata (Defrance in Grateloup , 1840) formis und Alvania cf. oceani, deren moderne Verwandte Bittium (Bittium) reticulatum (Da Costa , 1779) Sandbergeria spiralissima (Dubois, 1831) nach R iedl (1970) vorwiegend küstennahe Algenbestände Menke in Hörnes , 1856 besiedeln oder wie Alvania fenestrata sogar in Ästuarbe­ Turritella (Turritella) gradata Turritella (Turritella) bellardii Mayer , 1866 reiche Vordringen können (Kilburn & R ippey , 1982). Viele Turritella (Haustator) eryna d ’Orbigny , 1852 dieser Formen zeichnet eine gewisse Toleranz gegenüber Turritella (Eichwaldiella) bicarinata (Eichwald , 1830) B aldi B. Salinitätsschwankungen aus, die (1973) z. für Petaloconchus intortus (lamarck , 1818) Hydrobia ventrosa im ungarischen Egerium mit 3-10 %o Caecum (Brochinia) banoni Benoist , 1874 angibt. Vergleichbar euryhalin sind die Potamididen, die Melanopsis impressa Krauss , 1852 durch Terebralia bidentata und Ptychopotamides papa- Hydrobia cf. frauenfeldi (Hörnes , 1856) veraceus individuenreich vertreten sind. Auch diese For­ Hydrobia? sp. men bevorzugen litorale bis flach sublitorale schlammige Stenothyrella schwartzi (Frauenfeld , 1856) Flächen, wo sie Algen und Detritus weiden. Große Popu­ Tornus kuemeli nov. sp. lationen, wie sie am Teiritzberg bei Stetten auftreten, bil­ Solariorbis woodi (Hörnes , 1856) den sich rezent vorwiegend in Lagunen und geschützten Stossichia multicingulata (Boettger , 1887) Buchten, häufig in Verbindung mit Mangroven oder Turboella acuticosta Sacco, 1895 Austembänken. Auch die mit 4 Arten vertretenen Pyrami- Alvania montagui trochiformis Csepreghy -Meznerics , 1956 cf. (d ‘Orbigny , 1852) delliden dürften, wie viele ihrer rezenten Verwandten, Alvania oceani Fossarus costatus (Brocchi, 1814) Weichböden in geringen Wassertiefen besiedelt haben. Calyptraea (Calyptraea) depressa Lamarck , 1822 Besonders Odostomia und Cingulina sind im seichten Aporrhais pespelecani (Linné , 1766) Wasser häufig und werden auch unter Steinen im Litoral­ Zonaria dertamygdaloides (Sacco, 1894) bereich gefunden. Die Tiere sind parasitär und sind als Polinices pseudoredemptus (Friedberg , 1923) Schmarotzer von Mollusken, Echiniden und Polychaeten Polinices redemptus (Michelotti, 1847) bekannt. So erwähnt N ordsieck (1972), daß rezente Ver­ Neverita josephinia (Risso, 1826) treter von Odostomia conoidea auf Astropecten irregula­ Euspira helicina (Brocchi, 1814) ris schmarotzen, während R iedl (1970) Odostomia co­ Natica tigrina D efrance , 1825 noidea als Parasiten von Pectiniden beschreibt. Genauere Ficus (Ficus) cingulata (Bronn , 1856) Angaben macht Kuster -W endenburg (1980), die das Ficopsis (Fulguroßcus) burdigalensis (Sowerby , 1824) Tier als Parasiten auf den Bivalven Ostrea, Pecten, Mya Triphora perversa (Linné , 1758) und Mytilus angibt und zusätzlich den „Dreikantwurm“ Epitonium spinosum (Bonelli , 1826) Pomatoceras triqueter als Wirt anführt. Murex (Bolinus) subtorularius Hörnes & Auinger , 1885 Im Gegensatz dazu bevorzugt die rezente Diodora italica Hexaplex (Phyllonotus) pomiformis (Stramonita) exilis (Partsch in Hörnes , 1856) Hartgründe bis zu 10 m Wassertiefe (R iedl , 1970). Die Thais (Stramonita) sp. geringe Individuenzahl und die unterdurchschnittliche Ocenebra crassilabiata (Hilber , 1879) Schalengröße könnten auf das Fehlen des entsprechenden Ocenebra striata (Eichwald , 1853) Substrats oder auf suboptimale Salinitätswerte zurückzu­ Hadriania mioincrassata (Sacco, 1890) führen sein. Auch die in den Proben relativ seltene Tri­ Purpura (Tritonalia) vindobonensis (Hörnes , 1856) phora perversa bevorzugt rezent Hartgründe, wo sie mit Orania cheilotoma (Hörnes & Auinger , 1890) Schwämmen vergesellschaftet lebt. Gemeinsam mit den Phos hoernesi Semper , 1861 Pyramidelliden läßt Triphora perversa somit die Existenz Pyrene (Alia) polonica (Pusch, 1837) von Schwämmen und Polychaeten im Raum um Stetten Babylonia (Peridipsaccus) eburnoides(MATHEROM, 1842) vermuten. Sphaeronassa dujardini (Deshayes , 1844) Einen deutlichen Hinweis auf Süßwasserzufluß geben die Sphaeronassa schoenni (Hörnes & Auinger , 1882) häufigen Arten Melanopsis impressa, Agapilia pachii Sphaeronassa edlaueri (Beer -Bistricky , 1958) sp. und Nerita plutonis. Besonders Nerita plutonis dürfte sich Hinia (Hörnes , 1856) in der Zentralen Paratethys auf Biotope des Ästuars spe­ Dorsanum echinatum Dorsanum ternodosum (Hilber , 1879) zialisiert haben, wie es auch Starmühlner (1993) für Dorsanum suessi (Hörnes & Auinger , 1882) mehrere rezente Arten beschreibt. Ebenso dürfte Mela­ Dorsanum cf. haueri (Michelotti, 1847) nopsis impressa im Untermiozän der Paratethys ein guter Dorsanum cerithiforme (Auinger in Hilber , 1879) Faziesindikator für Ästuare sein (vgl. B arthelt , 1989). Mitraría goniophora (Bellardi , 1850) s. 1. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 64 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Tudicla rusticula (Basterot , 1825) Eine gewisse Toleranz gegenüber Salinitätsschwankun­ Narona austropolonica Baluk , 1997 gen zeigen auch manche der aasfressenden oder camivor­ Trigonostoma (Ventrilia) exwestiana (sacco, 1894) en Nassariiden, die in den Proben von Stetten häufig ver­ Trigonostoma gradatum (Hörnes , 1856) treten sind. Die hohe Variabilität in Skulptur und Gehäu­ Subula (Oxymeris) plicaria (Basterot , 1825) segestalt, wie sie besonders die Vertreter von Sphaero- Hastula cinereides (Hörnes & Auinger , 1880) nassa bei Stetten aufweisen, könnte als Reaktion auf der­ (Hörnes & Auinger , 1891) Clavatula dorotheae artige Schwankungen der ökologischen Rahmenbedin­ Clavatula schreibersi (Hörnes , 1856) gungen erklärt werden. Auch unter den Turriden zeigen Clavatula interrupta (Brocchi, 1814) Perrona louisae und Perrona jouanneti eine vergleichba­ Perrona semimarginata (Lamarck , 1822) Perrona louisae (Hörnes & Auinger , 1891) re Variabilität in der Gehäusemorphologie. Obwohl die Perrona jouanneti (Des Moulins , 1842) s. 1. meisten Turriden an vollmarine Biotope gebunden sind, Perrona jouanneti vindobonensis (Partsch in Hörnes , 1856) können einige Arten auch an Deltafronten heranreichen. Genota ramosa elisae (Hörnes & Auinger , 1891) Besonders die im Korneuburger Becken typische Perro­ Mangelia sp. na louisae bevorzugte sandige bis schlammige Weichbö­ Odostomia (Megastomia) conoidea (Brocchi, 1814) den des Litorals und seichten Sublitorals; da sie häufig Odostomia c f peregrina Boettger , 1901 mit Agapilia pachii und Terebralia bidentata vergesell­ Cingulina miocaenica Boettger , 1901 schaftet ist, dürfte die camivore Art relativ euryhalin ge­ Turbonilla cf. pseudcostellata hoernesiana Sacco, 1892 wesen sein. Architectonica simplex (Bronn , 1831) Die Gesamtfauna des Teiritzbergs bei Stetten weist aber Acteon pinguis d ’Orbigny , 1852 auch einen beträchtlichen Teil stenohaliner sublitoraler d ’Orbigny , 1852 Acteon semistriatus burdigalensis Formen auf, die auf zumindest kurzfristige vollmarine Ringicula (Ringiculella) auriculata paulucciae Morlet , 1878 Bedingungen und somit auf eine zeitweilige Schwächung Cylichna cylindracea subcylindrica (d ’Orbigny , 1852) Acteocina lajonkaireana Basterot , 1825 des fluviatilen Einflusses im Raum von Stetten schließen lassen. Wenn man die Gesamtfauna des Teiritzbergs betrachtet, In diese Gruppe fallen Arten wie Babylonia eburnoides, so deckt sich das aus den beiden oben beschriebenen Pro­ Tudicla rusticula, Zonaria dertamygdaloides, Murex (Bo- ben gewonnene Bild weitgehend mit den ökologischen linus) subtorularius, Subula (Oxymeris) plicaria oder Präferenzen der anderen Gastropoden. Viele der Formen Hastula cinereides. Diese Beobachtung deckt sich auch sind euryhalin und bevorzugen küstennahe Biotope. Die gut mit der ökologischen Analyse der Foraminiferenfau­ Austem-Balaniden Vergesellschaftungen vom Teiritz- na durch R ögl (1998b) und der Ostracodenassoziationen durch Zorn (1998). berg boten zahlreichen camivoren Arten Lebensraum. So bevorzugen einige moderne Arten der Gattungen Ocene- bra und Thais Hartgründe des Litorals. Eine besonders bemerkenswerte Parallele zeigt dabei die indopazifische 3. 2. Rückersdorf Thais savignyi, die von Kilburn & R ippey (1982) als Be­ Agapilia pachii (Hörnes , 1848) wohner von Crassostrea-Bävken genannt wird, wo sich Ptychopotamides papaveraceus (Basterot , 1825) die Art von Balaniden ernährt. Ebenso nennen die beiden Terebralia bidentata (Defrance in Grateloup , 1840) Menke in Hörnes , 1856 Autoren eine Ocenebra als Balaniden-Räuber (allerdings Turritella (Turritella) gradata Turritella (Eichwaldiella) bicarinata (Eichwald , 1830) erbeuten Vertreter dieser Gattungen auch Bivalven, Ga­ Melanopsis, impressa Krauss 1852 stropoden und „Würmer“). Thais cf. fucus wurde von Hydrobia c f frauenfeldi (Hörnes , 1856) B ändel & Kowalke (1999) an der Küste Kameruns in Tornus kuemeli nov. sp. ästuarin beeinflußten Mangroven beobachtet. Die Art be­ Polinices pseudoredemptus (Friedberg , 1923) vorzugt in lagunären Biotopen Mangrovenschnecken als Tudicla rusticula (Basterot , 1825) Beutetiere, während sie sich in Hartgrundbereichen auf Ocenebra striata (Eichwald , 1853) Balaniden spezialisiert. Pyrene (Alia) polonica (Pusch, 1837) Im Korneuburger Becken dürfte der von diesen Formen Dorsanum ternodosum (Hilber , 1879) (Hörnes & Auinger , 1891) bevorzugte Hartgrund entlang der vorwiegend schlam­ Clavatula barbarae Perrona louisae (Hörnes & Auinger , 1891) mig-sandigen Küste meist durch die ausgedehnten Cras- sostrea- und Mytilus-Bänke repräsentiert worden sein. Rückersdorf liefert eine seichtmarine, küstennahe Gastro- Ocenebra crassilabiata , die am Teiritzberg bei Stetten podenfauna mit zahlreichen euryhalinen Elementen wie besonders häufig auftritt, ist auch in der Mold-Formation Agapilia pachii, Melanopsis impressa, Hydroboa cf. des tieferen Eggenburgiums mit Crassostrea- und Mytilus- frauenfeldi oder Ptychopotamides papaveraceus. Alle Bänken assoziiert und scheint sich auf dieses Küstenbio­ Arten dürften ihre Hauptverbreitung von der Strandlinie top spezialisiert zu haben. Eine vergleichbare Spezialisie­ bis in wenige Meter Wassertiefe gehabt haben. Charakte­ rung ist bei Ptychopotamides papaveraceus zu beobach­ ristisch für derart seichte Gastropodenvergesellschaf- ten, der sowohl im Korneuburger Becken als auch im tungen ist auch der hohe Anteil an herbivoren Arten, Homer Becken (Eggenburgium) mit Austembänken ver­ während camivore Formen zahlenmäßig zurücktreten. gesellschaftet ist, aber auch auf schlammigen Böden zu Bis auf Ocenebra striata sind vorwiegend Bewohner von finden ist. Weichböden vertreten. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 65

3. 2. Obergänserndorf Clavus (Drillia) pustulatus (Brocchi, 1814) Perrona semimarginata (Lamarck , 1822) Agapilia pachii (Hörnes , 1848) Perrona louisae (Hörnes & Auinger , 1891) Granulolabium plicatum (Bruguière , 1792) Perrona jouanneti (Des Moulins , 1842) s. 1. Granulolabhim bicinctum (Brocchi, 1814) Architectonica (Architectonica) simplex (Bronn , 1831) Ptychopotamides papaveraceus (BASTEROT, 1825) Turbonilla cf. pseudcostellata hoernesiana Sacco, 1892 turonicum (Mayer , 1878) Bütium (Bittium) spina (Partsch in Hörnes , 1856) Eine artenreiche Fauna mit einem hohen Anteil an steno- Turritella (Eichwaldiella) bicarinata (Eichwald , 1830) Melanopsis impressa Krauss , 1852 halinen Formen des Sublitorals. Küstennähe zeigen die Ocenebra striata (Eichwald , 1853) Potamididen und Agapilia pachii an, insgesamt sind aber Ocenebra crassilabiata (Hilber , 1879) kaum litorale Arten oder Formen des Brackwassers ver­ Pyrene (Alia) polonica (Pusch, 1837) treten. Über 60% der Arten sind camivor, der Großteil da­ Clavatula dorotheae (Hörnes & Auinger , 1891) von sind infaunale Formen. Ein interessantes Element der Fauna von Kamabrunn ist die im Korneuburger Becken Die artenarme, aber individuenreiche Fauna wird von Po- sehr seltene Phalium (Semicassis) miolaevigata. Die für tamididen und Cerithiiden dominiert. Beide vertretenen Echiniden ungünstigen ökologischen Verhältnisse Granulolabium- Arten sind extrem euryhalin und gute Fa­ (Kroh , dieser Band) erklären auch die geringe Zahl an ziesanzeiger fur litorale Biotope. Auch Agapilia pachii Cassididen, die auf Seeigel und andere Echinodermaten und Melanopsis impressa sprechen für Brackwasserein­ spezialisiert sind. Auch Zonaria dertamygdaloides und fluß. Weniger tolerant gegenüber Salinitätsschwankun­ Architectonica simplex, die wahrscheinlich mit Coelente- gen dürfte Bittium spina gewesen sein, dessen rezente raten assoziiert waren, sind seltene Arten des Korneubur­ Verwandte Algenbestände im seichten Sublitoral besie­ ger Beckens, die für vollmarine Bedingungen im Raum deln (R iedl , 1970). von Kamabmnn sprechen.

3. 3. Karnabrunn 3. 4. Weinsteig Diodora (Diodora) italica (Defrance , 1820) pseudaraonis (Strausz , 1960) Agapilia pachii (Hörnes , 1848) Turritella (Turritella) gradata Menke in Hörnes , 1856 Theodoxus crenulatus (Klein , 1853) Turritella (Haustator) eryna d ’Orbigny , 1852 Granulolabium plicatum (Bruguière , 1792) Melanopsis impressa Krauss , 1852 Granulolabium bicinctum (Brocchi, 1814) Aporrhais pespelecani (Linné , 1766) Ptychopotamides papaveraceus (Basterot , 1825) Polinices pseudoredemptus (Friedberg , 1923) Cerithium turonicum (Mayer , 1878) Euspira helicina (Brocchi, 1814) s. 1. Turritella (Turritella) gradata Menke in Hörnes , 1856 Ocenebra crassilabiata (Hilber , 1879) Turritella (Haustator) eiyna d ’Orbigny , 1852 Melongena cornuta (Agassiz , 1843) Turritella (Archimediella) errónea (Cossmann , 1914) Sphaeronassa edlaueri (Beer -Bistricky , 1958) Turritella (Eichwaldiella) bicarinata (Eichwald , 1830) Dorsanum echinatum (Hörnes , 1856) aff. (Deshayes , 1839) Cirsotrema crassicostatum Dorsanum ternodosum (Hilber , 1879) (COSSMANN & Peyrot , 1919) Calyptraea (Bicatillus) irregularis Narona (Aneurystoma) austropolonica Baluk , 1997 (Linné , 1766) Aporrhais pespelecani Terebra (Myurella) acuminata Borson , 1820 (Sacco, 1894) Zonaria dertamygdaloides Perrona louisae (Hörnes & Auinger , 1891) (Friedberg , 1923) Polinices pseudoredemptus Acteocina lajonkaireana Basterot , 1825 Polinices redemptus (Michelotti, 1847) (Risso, 1826) Neverita josephinia Ausgesprochene Litoralformen sind in den Proben von Euspira helicina (Brocchi, 1814) s. 1. Weinsteig selten. Dennoch lassen die vertretenen Arten Natica tigrina Defrance , 1825 auf relativ geringe Wassertiefen im seichten Sublitoral Ficus (Ficus) cingulata (Bronn , 1856) Ficopsis (Fulguroficus) burdigalensis (Sowerby , 1824) schließen. Vergleichbare Populationen der an diesem Phalium (Semicassis) miolaevigata (Sacco, 1890) Fundpunkt sehr häufigen, großwüchsigen Turritella gra­ Thais (Stramonita) sp. data sind im Eggenburgium des Homer Beckens vor al­ Ocenebra crassilabiata (Hilber , 1879) lem auf schlammig-feinsandigen Böden in Küstennähe Hadriania mioincrassata (Sacco, 1890) entwickelt (Mandic & al., 1998). Ebenso ist die euryha- Pyrene (Alia) polonica (Pusch, 1837) line Gattung Melongena vorwiegend im nur wenige Me­ Babylonia (Peridipsaccus) eburnoides (Matheron , 1842) ter tiefen Wasser verbreitet, wo sie infaunale Bivalven er­ Euthriofusus burdigalensis (D efrance , 1820) beutet. So wie Melongena bevorzugt auch der Großteil (Lamarck , 1810) Amalda (Baiyspira) glandiformis der anderen Gastropoden Weichböden. Formen wie Tur­ Tudicla rusticula (Basterot , 1825) ritella eryna, Aporrhais pespelecani und Terebra acumi­ Trigonostoma (Ventrilia) exwestiana (sacco, 1894) Conus (Cleobula) steindachneri Hörnes & Auinger , 1879 nata zeigen relativ stabile marine Verhältnisse an. Nur Subida (Oxymeris) plicaria (Basterot , 1825) Melanopsis impressa kann als Indikator für fluviatilen Hastula cinereides (Hörnes & Auinger , 1880) Einfluß interpretiert werden, dürfte aber eingeschwemmt Terebra (Myurella) acuminata Borson , 1820 worden sein. /£ * FACH- f o BiBLIOTHEK ^ 1.5 FÜR ERDWISSEN- 5 - 1 \ o SCHÄFTEN ' V * ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 66 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

3. 5. Kleinebersdorf ebersdorf sicher als vollmarin anzusprechen. Auf sublito- rale Verhältnisse deuten die zahlreichen Coniden, Can- Agapilia pachii (Hörnes , 1848) Paroxystele amedei (Brongniart , 1823) cellariiden und Fusiniden. Der Anteil an camivoren For­ Granulolabium bicinctum (Brocchi, 1814) men liegt bei 75%; der geringe Prozentsatz epifaunaler Granulolabium plicatum (Bruguiere , 1792) Arten spricht für Weichböden. Wie bei Kamabrunn las­ Ptychopotamides papavemceus (Basterot , 1825) sen Zonaria und Architectonica auf Coelenteraten Terebrada bidentata (Defrance in Grateloup , 1840) schließen. CerUhium turonicum (Mayer , 1878) Besonders die marine Fauna von Kleinebersdorf ist jener Cerithium vulgatum europaeum (Mayer , 1878) der Grund-Formation des tieferen Badeniums sehr ähn­ Protoma cathedralis paucicincta Sacco, 1895 lich, unterscheidet sich aber durch Arten wieTurritella bel­ Menke in Hörnes , 1856 Turritella (Turritella) gradata lardii, Clavatula dorotheae, Perrona louisae und Conus Turrüella (Turritella) bellardii Mayer , 1866 sp. deutlich von der mittelmiozänen Vergesellschaftung. Turritella (Archimediella) errónea (COSSMANN, 1914) Turritella (Eichwaldiella) bicarinata (Eichwald , 1830) Rissoina podolica Cossmann , 1921 Calyptraea (Calyptraea) depressa Lamarck , 1822 3. 6. Niederkreuzstetten Aporrhais pespelecani (Linné , 1766) Agapilia pachii (Hörnes , 1848) Eratopsis subcypraeola (d ’Orbigny , 1852) Granulolabium bicinctum (Brocchi, 1814) Zonaria dertamygdaloides (Sacco, 1894) Turritella (Turritella) gradata Menke in Hörnes , 1856 Polinices pseudoredemptus (Friedberg , 1923) Turritella (Haustator) eryna d ’Orbigny , 1852 Polinices redemptus (Michelotti, 1847) Turritella (Eichwaldiella) bicarinata (ElCHWALD, 1830) Euspira helicina (Brocchi, 1814) Melanopsis impressa Krauss , 1852 Neverita josephinia (Risso, 1826) Strombus bonelli BRONGNIART, 1823 Natica tigrina D efrance , 1825 Calyptraea (Calyptraea) depressa Lamarck , 1822 Triphora perversa (Linné , 1758) Polinices pseudoredemptus (Friedberg , 1923) Ocenebra crassilabiata (Hilber , 1879) Polinices redemptus (Michelotti, 1847) Ocenebra striata (Eichwald , 1853) Jousseaumea diluviana (Gray , 1824) Purpura (Tritonalia) vindobonensis (Hörnes , 1856) Sassia parvula (Michelotti, 1847) Pyrene (Alia) polonica (Pusch, 1837) Thais (Stramonita) exilis (Partsch in Hörnes , 1856) Pyrene(Atilia) fallax (Hörnes & Auinger , 1880) Ocenebra crassilabiata (Hilber , 1879) Anachis haueri (Hörnes & Auinger , 1880) Ocenebra striata (Eichwald , 1853) Euthria (Euthria) puschi (Andrezejowski , 1830) Pyrene (Alia) polonica (Pusch, 1837) Babylonia (Peridipsaccus) eburnoides (Matheron , 1842) Babylonia (Peridipsaccus) eburnoides (Matheron , 1842) Fusinus (Fusinus) hoessi (Partsch in Hauer , 1837) Melongena cornuta (Agassiz , 1843) Euthriofusus burdigalensis (Defrance , 1820) Sphaeronassa edlaueri (Beer -Bistricky , 1958) Sphaeronassa schoenni (Hörnes & Auinger , 1882) Dorsanum echinatum (Hörnes , 1856) Sphaeronassa edlaueri (Beer -Bistricky , 1958) Dorsanum ternodosum (Hilber , 1879) Hinia subprismatica (Hörnes & Auinger , 1882) Dorsanum suessi (Hörnes & Auinger , 1882) Hinia sturi (Hörnes & Auinger , 1882) Amalda (Baryspira) glandiformis (Lamarck , 1810) Dorsanum echinatum (HÖRNES, 1856) Mitraria friedbergi (Cossmann , 1912) Dorsanum ternodosum (Hilber , 1879) Tudicla rusticula (Basterot , 1825) Dorsanum suessi (Hörnes & Auinger , 1882) Narona (Sveltia) inermis (Pusch, 1837) Dorsanum haueri excellens (Schaffer , 1912) Trigonostoma (Ventrilia) obsoleta (HÖRNES, 1856) Dorsanum cerithiforme (Auinger in Hilber , 1879) Conus (Lithoconus) betulinoides Lamarck , 1810 Tudicla rusticula (Basterot , 1825) Conus (Lithoconus) berghausi Michelotti, 1847 Narona (Aneurystoma) aus tropo Iónica Baluk , 1997 Conus (Cleobula) steindachneri Hörnes & Auinger , 1879 Narona (Tribia) partschi (Hörnes , 1856) Subula (Oxymeris) plicaria (Basterot , 1825) Trigonostoma (Trigonostoma) imbricatum (Hörnes , 1856) Hastula cinereides (Hörnes & Auinger , 1880) Trigonostoma (Ventrilia) exwestiana (sacco, 1894) Clavatula dorotheae (Hörnes & Auinger , 1891) Conus (Conolithus) dujardini Desha yes , 1845 Perrona louisae (Hörnes & Auinger , 1891) Conus (Conolithus) sp. Retusa truncatula (Bruguière , 1792) Conus (Chelyconus) ponderosus (Brocchi, 1814) Cylichna cylindracea subcylindrica (d ’Orbigny , 1852) Clavatula dorotheae (Hörnes & Auinger , 1891) Scaphander lignarius Linné Clavatula barbarae (Hörnes & Auinger , 1891) Clavatula asperulata (Lamarck , 1822) Die Fauna aus Niederkreuzstetten stammt ausschließlich aus Clavatula laevigata (Eichwald , 1830) Perrona louisae (Hörnes & Auinger , 1891) alten Sammlungsbeständen des NHMW. Sie setzt sich wie Perrona jouanneti (Des Moulins , 1842) s. 1. die Vergesellschaftungen aus Kleinebersdorf und Kama­ Architectonica (Architectonica) simplex (Bronn , 1831) brunn vorwiegend aus marinen, stenohalinen Arten zu­ Acteocina lajonkaireana Basterot , 1825 sammen, die das seichte bis mittlere Sublitoral besiedel­ ten. Im Gegensatz zu den Faunen des südlichen Korneu­ Abgesehen von einigen wenigen litoralen, euryhalinen burger Beckens beinhaltet die Gastropodenfauna der Kreuz- Elementen wie Terebralia bidentata und Granulolabium stettener Bucht kaum fluviatil-ästuarine Elemente. Arten wie bicin ctu m ist die reiche Gastropodenfauna von Klein- Theodoxus crenulatus, Granulolabium plicatum oder Tere- ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 67

bralia bidentata fehlen anscheinend völlig oder sind relativ Bemerkungen: Die Zahl der Spiralrippen schwankt in­ selten. Andere wie Agapilia pachii und Melanopsis im­ nerhalb der Population beträchtlich. Diese Schwankun­ presso. treten nur untergeordnet auf. Ein Unterschied zum gen zwischen 16 und 22 Rippen sind wahrscheinlich auf Korneuburger Becken zeigt sich auch in der Großwüch- Sekundärrippen zurückzuführen, die an den beschriebe­ sigkeit der Fauna. Arten wie Melongena cornuta erreichen nen Stücken kaum von den Primärrippen zu unterschei­ in Niederkreuzstetten mehr als die doppelte Größe von den den sind. Der Vergleich der Korneuburger Exemplare mit Vertretern aus dem Korneuburger Raum; auch unter den Nerita plutonis aus St. Maure und Pont-Levoy in Frank­ Coniden treten mit Conus berghausi riesige Formen auf. reich zeigte völlige Übereinstimmung in den Apertur­ Die Eigenständigkeit der Fauna der Kreuzstettener Bucht merkmalen und der Skulptur, so daß die Formen als kon- wird auch durch Arten wie Sassia parvula, Narona (Svel- spezifisch angesehen werden können. tia) inermis, Trigonostoma (Ventrilia) obsoleta, Conus berghausi , Retusa truncatula und Scaphander lignarius Verbreitung: Ab dem Oberoligozän ist Nerita plutonis unterstrichen, die aus dem Korneuburger Becken nicht aus der Paratethys, dem Mainzer Becken und dem Mittel­ bekannt sind. meerraum bekannt. In der Paratethys bleibt die Art bis ins Badenium verbreitet und dürfte auch in der Lusitanischen Bioprovinz bis ins frühe Mittelmiozän häufig sein. 4. Systematischer Teil Alle Inventamummem beziehen sich auf abgebildete Ob­ jekte. Naturhistorisches Museum Wien wird als NHMW Gattung Agapilia Harzhauser & Ko walke , 2001 abgekürzt. Agapilia pachii (Hörnes , 1848) (Taf. 1, Fig. 6-8) Klasse Gastropoda, Cuvier , 1797 Unterklasse Orthogastropoda 1848 Neritina Pachii - Hörnes in Czjzek, S. 23, nr. 341. Ponder & Lindberg , 1995 1910 Nerita (Puperita) picta Ferussäc - V etters , S. 159. Unterordnung Neritimorpha Golikov & 1952 Clithon (Vittoclithon) pictus pachii (Hörnes ) - Papp , Starobogatov , 1975 S. 108, Taf. 1, Fig. 9-16. Überfamilie Neritoidea R afinesque , 1815 1966 Neritina picta pachii Hörnes - Strausz , S. 58, Fig. 34. 1969 (Hörnes ) - Tejkal Familie Neritidae R afinesque , 1815 Clithon (Vittoclithon) pictus pachii & al., S. 192, Taf. 9B, Fig. 3-6. Gattung Nerita Linné , 1758 2001 Agapilia pachii (Hörnes ) - Harzhauser & Kowalke, Untergattung Theliostyla M örch, 1853 S. 270, Taf. 2, Fig. 11-12.

Nerita (Theliostyla) plutonis (Basterot , 1825) (Taf. 1, Fig. 2-5) Beschreibung: Kleine Gehäuse mit meist stark einge­ schnürten Flanken. Zwei gerundete Kiele säumen die De­ 1971 Nerita (Theliostyla) plutonis (Basterot ) Steinin - pression und grenzen die Flanken von der mäßig konve­ GER, S. 367, Taf. 2, Fig. 6-7. xen Basis und dem ebenfalls kaum gewölbten adapikalen 1975 Nerita plutonis (Basterot ) Baluk , S. 58, Taf. 7, Windungsteil ab. Spindelplatte kallös und deutlich von Fig. 6. der Basis abgesetzt. Der Kolumellarrand zeigt eine feine 1995 Nerita (Theliostyla) plutonis (Basterot ) - Kadolsky , Zähnelung, wobei ein Zähnchen im posterioren Viertel S. 5, Taf. 1, Fig. 1-2. und ein kleineres im posterioren Fünftel etwas prominen­ 2001 (Basterot ) Lozouet, Lesport & Nerita plutonis ter entwickelt sein können. Unter den Mustern dominie­ R enard , S. 20, Taf. 5, Fig. 4a-4d. ren axiale oder subaxiale Streifen und Wellenlinien; ent­ lang der Kiele ist die Musterung häufig durchbrochen. Beschreibung: Sehr flaches Gewinde und ein schnell an­ Die Morphologie des Protoconchs wurde bei Harzhau ­ wachsender letzter Umgang. Die Skulptur besteht aus ab­ ser & Kowalke (2001) eingehend dargestellt. geflachten, dichtstehenden, rundlichen, kräftigen Rippen mit einzelnen sekundären Einschaltungen. Die Zwi­ Material: Tausende Individuen vom Teiritzberg bei Stetten schenräume sind immer deutlich schmäler. Anwachs­ (Inv. NHMW2000z0001/0015), Obergänsemdorf, Kama­ streifen sind in frühen Stadien nur undeutlich entwickelt, brunn, Kleinebersdorf, Großrußbach, Helfens, Rückers­ werden aber gegen die Apertur hin stärker. Die kräftige, dorf und Niederkreuzstätten. kallöse Außenlippe trägt bei den meisten Stücken einen Höhe: 5 mm, Durchmesser: 4,5 mm schwachen Zahn im adapikalen Drittel; etwas tiefer in der Mündung ist eine kurze Parietalschwiele entwickelt. Die Bemerkungen: Die Art gehört zu den häufigsten und - Kolumellarplatte ist flach, der Spindelrand zeigt in der aufgrund der meist erhaltenen Muster - zu den schönsten Mitte zwei bis drei Fältchen, die häufig in unregelmäßige fossilen Gastropoden im Korneuburger Becken. Knötchenreihen aufgelöst sind. Wie Papp (1952) demonstriert, zeichnet sich Agapilia picta durch eine besonders große Variationsbreite in der Material: Mehr als 30 Individuen vom Teiritzberg bei Gehäuseform aus, wodurch eine artliche Abtrennung von Stetten (Inv. NHMW2000z0001/0013) und Kamabrunn. Agapilia pachii fraglich scheint. Die Variation bei den Höhe: 10,5 mm, Durchmesser: 13 mm ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 68 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

Populationen der Agapilia pachii im Korneuburger viduen in den beiden mittleren Vierteln des Kolumellar- Becken ist hingegen sehr gering. Durchwegs dominieren randes eine feine, nur bei günstigem Lichteinfall erkenn­ stark eingeschnürte Typen mit gerundeten Kielen, bare Fältelung. während globuläre Formen oder solche mit annähernd ge­ Die Musterung der Individuen vom Teiritzberg weist ei­ raden Windungsflanken nur selten auftreten. Deutliche ne überraschend geringe Variationsbreite auf. Es domi­ Unterschiede in der Protoconchmorphologie erlauben ei­ niert ein Typus mit dunkelbrauner Grundfarbe, die durch ne zusätzliche Trennung der beiden Arten (vergleiche helle, spiral verlängerte, kleine, unregelmäßige Flecken Harzhauser & Ko walke , 2001). unterbrochen wird. Die Unregelmäßigkeit der Flecken ist Einzelne Individuen, die Agapilia pachii morphologisch durch Versetzung der Pigmentierung entlang der An­ sehr nahe stehen, treten in der Paratethys bis ins Sarmati- wachslinien bedingt. um auf. Allerdings sind diese Formen immer mit der ty­ pischen Agapilia picta vergesellschaftet und durch Über­ Material: 7 Individuen vom Teiritzberg bei Stetten (Inv. gänge verbunden. Es scheint fraglich, ob diese Exempla­ NHMW2000z0001/0025) und ein Fragment aus Kama­ re wirklich der karpatischen Agapilia pachii entsprechen. brunn. Eine Unterscheidung von Unterarten, basierend auf der Höhe: 7 mm, Durchmesser: 9 mm im höchsten Maße variablen Musterung, ist ebenfalls nicht gerechtfertigt (vgl. Papp , 1952). Bemerkungen: Die mittelgroße, im Korneuburger Becken relativ seltene Theodoxus-PcA wurde von V et­ Verbreitung: Im Karpatium der Zentralen Paratethys ters (1910) aus Nodendorf erwähnt. Er betont das Fehlen (Slup, Korneuburger Becken). Die nahe verwandte Art von Randzähnen an der Spindelplatte als Unterschied zu Agapilia picta (Ferussac ) ist ab dem Oligozän in der Pa­ Theodoxus grateloupana (Hörnes ) und Theodoxus cre- ratethys und dem Mittelmeerraum verbreitet. Während nulata (Klein ) und vergleicht die vorliegende Form mit des Untermiozäns ist sie in beiden Arealen eine häufige Theodoxus morelli (B ellardi & M ichelotti) aus dem Form und erlischt in der Paratethys erst im Sarmat. Auch italienischen Burdigalium. Wie sich anhand des beschrie­ an der Mittelmeer- und der Atlantikküste scheint die Art benen Materials nachweisen läßt, ist das Fehlen von während des Mittelmiozäns auszusterben. Randzähnen (oder Kerben) keineswegs ein konstantes Merkmal. Vergleichbare Schwankungen wurden auch bei anderen Theodoxiden-Populationen beobachtet (z. B. bei Gattung Theodoxus M ontfort , 1810 Theodoxus cyrtocelis Schlickum [ 1964] oder bei sarma- tischen Populationen von Theodoxus crenulatus Papp Theodoxus crenulatus (Klein , 1853) [1954]). Die Zuordnung der Form in den Formenkreis des (Taf. 1, Fig. 9-11) Theodoxus morelli, wie von V etters (1910) und Tejkal (1969) vorgeschlagen - basierend auf dem Fehlen von 1856 Neritina Grateloupana Ferussac Hörnes , S. 533, Zähnchen und auf den unzureichenden Abbildungen und Taf. 47, Fig. 13a-c. Beschreibungen der italienischen Art in B ellardi & 1910 Nerita morelli Bellardi & Michelotti - V etters , S. M ichelotti (1840) und Sacco (1896) - scheint kaum 149. 1929 Theodoxus (Calverita) crenulatus crenulatus (Klein ) - haltbar. Wenz , S. 2941, (cum syn.) Die Neuabbildung des SACCO’schen Originals in Ferre - 1954 Theodoxus (Th.) crenulatus crenulatus (Klein ) - Papp , ro Mortara & al. (1984, Taf. 44, Fig. 7, 8) kann auch S. 22, Taf. 5, Fig. 4, 5. nicht zur Klärung beitragen, da die Spindelplatte durch 1969 Theodoxus (Theodoxus) cf. morelli (Bellardi ) - Tej- ein Etikett verdeckt ist. Im Unterschied zu den öster­ kal & al., S. 192, Taf. 9B, Fig. 7-9. reichischen Exemplaren scheint der letzte Umgang von Theodoxus morelli (Fig. 7) im adapikalen Teil sehr flach Beschreibung: Protoconch aus ?1 mäßig gewölbten, oder beinahe konkav. glatten Umgang, nur schwach vom Teleoconch getrennt. Dafür zeigen die karpatischen Stücke völlige Überein­ Weitere ?1 bis 2 Windungen bilden den glatten, sehr stimmung mit den sarmatischen Exemplaren, die Papp rasch anwachsenden Teleoconch und formen ein schief (1954) zu Theodoxus crenulatus Klein stellt. Sowohl die oval verlängertes Gehäuse. Die Windungsflanken und Gehäuse, die Papp zu Verfügung standen, als auch weite­ Basis sind stark konvex, der adapikale Windungsteil et­ res Sammlungsmaterial aus Gaweinstal bestätigen eine was flacher, rampenformig. Die weite, semizirkulare große Variabilität bezüglich der Skulpturierung des Ko- Apertur wird durch einen scharfen, unverdickten Außen­ lumellarplattenrandes; mitunter finden sich auch gut er­ rand begrenzt, der stegartig auf die Kolumellarplatte aus­ haltene Stücke mit glattem Rand. Zusätzlich weisen bei­ läuft. Die breite, glatte, aber kaum kallöse Spindelplatte de Formen eine identische Anordnung der Farbmuster wirkt dadurch etwas in die Mündung eingesenkt. Ihr auf. Ein vollständiges, großes (10 mm Höhe, 13 mm Rand ist bei keinem Individuum gerade, sondern weist in Durchmesser) Individuum aus gleich alten Sedimenten der Mitte immer eine schwache Einkerbung auf. Im po­ der Laa-Formation zeigt deutlich entwickelte Fältchen sterioren Drittel ist eine sehr undeutliche Konvexität aus­ und gleicht darin Theodoxus crenulatus aus der sarmati­ gebildet, ohne einen definierten Zahn zu formen. Im Ge­ schen Fundstelle Wiesen (Papp 1954, Taf. 5, Fig. 4; auf gensatz zu den Literaturangaben zu Exemplaren dieser der Abbildung ist die kräftige Skulpturierung der Spin­ Art aus dem Korneuburger Becken zeigen manche Indi­ delplatte wegen der schlechten Fotoqualität nicht erkenn­ ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 69 bar). Die Theodoxus-Art des Korneuburger Beckens ist Merkmal, das aber je nach Stärke der Anwachslinien daher konspezifisch mit Theodoxus crenulatus, dürfte großen Schwankungen unterliegt. aber eine Population mit Tendenzen zur Reduktion der Spindelplattenskulptur darstellen. Im allgemeinen er­ Material: 5 vollständige Exemplare und einige Fragmente reicht die Art im Korneuburger Becken nicht die Größe vom Teiritzberg bei Stetten (Inv. NHMW2000z0001/0036), wie in der ebenfalls karpatischen Laa-Formation. Rückersdorf und Kamabrunn. Die Korneuburger Form ist kaum vom stratigraphisch et­ Höhe: 5 mm, Durchmesser: max. >15 mm was älteren Theodoxus cyrtocelis Krauss zu trennen. So­ Höhe: 4,5 mm, Durchmesser: max. 11,5 mm wohl Schalenform, Größe und Musterung als auch die mehr oder weniger stark ausgeprägte Kerbung des Kolu- Bemerkungen: Die Art ist im Korneuburger Becken sehr mellarrandes (Schlickum 1964) sind bei einzelnen Ver­ kleinwüchsig und erreicht kaum die Dimensionen der tretern beider Typen sehr ähnlich. Ein Unterscheidungs­ stratigraphisch etwas jüngeren Populationen der Grund- merkmal ist die bei Theodoxus cyrtocelis namengebende, Formation. Möglicherweise war das Wachstum durch gewölbte Spindelplatte, die bei der Theodoxus crenulatus ungüstige ökologische Bedingungen gehemmt; ein Hin­ stets flach oder sogar schwach konkav ausgebildet ist. weis darauf ist die vollmarine Begleitfauna der Gründer Theodoxus cyrtocelis austriacus (R zehak ) aus dem Ott- Population, während Diodora italica am Teiritzberg bei nangium, wie in Ctyroky (1972) und Steininger (1973) Stetten mit euryhalinen Elementen gefunden wurde. beschrieben und abgebildet, unterscheidet sich deutlicher durch die schmälere Spindelplatte und das mitunter höhere Verbreitung: Eine rezent im Mediterran heimische Art, Gewinde. Diese Differenzialkriterien bestätigte auch der die ihren Ursprung im Burdigalium des heutigen Mittel­ Vergleich mit dem umfangreichen Sammlungsmaterial meerraumes hat. des NHMW, das von Ctyrok ^ (1972) bearbeitet wurde. In der Paratethys ist Diodora italica ab dem Ottnangium bekannt und reicht bis ins Badenium. Verbreitung: In der Zentralen Paratethys ist Theodoxus Ab dem höheren Untermiozän, aber besonders ab dem crenulatus ab dem Oberoligozän nachgewiesen (B aldi , Mittelmiozän, findet sich die Form - mit Ausnahme der 1973) und erscheint im Untermiozän auch an der Atlan­ nördlichen Bioprovinzen - an allen europäischen Küsten. tikküste Frankreichs. Im Sarmatium erreicht die Art ihre Blütezeit und erlischt wahrscheinlich während des Pan- noniums. Manche Autoren (Bartha , 1959) nennen Theo­ Überfamilie R afinesque , 1815 doxus crenulatus mit Unterarten auch noch aus dem obe­ Familie (Trochinae) R afinesque , 1815 ren Pannonium. Generell entwickelt sich im höheren Pan- Gattung Clanculus M ontfort , 1810 nonium aus crenulatus der häufige Theodoxus postcrenu- latus Papp . Clanculus pseudaraonis (Strausz , 1960) (Taf. 12, Fig. 8)

1966 Gibbula pseudaraonis Strausz - Strausz , S. 36, Taf. Überordnung Salvini -Plawen , 1980 52, Fig. 17-20. Überfamilie Fissurellioidea Fleming , 1822 1975 Clanculus (Clanculopsis) cf. cruciatus (Linné ) - Ba - Familie Fissurellidae (Diodorinae) Odhner , 1932 luk, S. 42, Taf. 5, Fig. 8. Gattung Diodora Gray , 1821 Beschreibung: Kleinwüchsige, niedrig-kegelförmige Diodora (Diodora) italica (Defrance , 1820) Schalen mit deutlich abgesetztem Protoconch aus etwas (Taf. 1, Fig. 1) mehr als einem Umgang, der gegen den Teleoconch 1926 Fissurella sp. - Glaessner , S. 117. schwach gekielt ist. Der Teleoconch besteht aus 3-4 mäßig 1966 Fissurella (Diodora) italica (Defrance ) - Strausz , S. konvexen, schwach gestuften Windungen. Am Teleoconch 29, Taf. 76, Fig. 15-16, (cum syn.) setzen erst 2 Spiralrippen aus zusammenhängenden, kräfti­ 1967 Fissurella (Diodora) italica (Defrance ) - Kökay , S. 86. gen Knoten ein. Innerhalb des ersten Umgangs folgt ein 1970 Diodora italica (Defrance ) - R iedl , S. 391, Taf. 128. dritter Reifen. Axial sind die Knoten der sehr prominenten 1973 Diodora italica (Defrance ) - Hölzl, S. 180. Spiralreifen durch schwächere, gerundete Leisten verbun­ 1998 Diodora (Diodora) italica (Defrance ) - Schultz, S. den. Am letzten Umgang schaltet sich zwischen die beiden 54, Taf. 20, Fig. 2. anterioren Reifen ein weiterer, schwächerer Knotenreifen ein; zwei weitere Knotenreifen werden zwischen Basis und Beschreibung: Zwischen die Radialrippen erster Ord­ dem anterioren Primärreifen entwickelt. Der unterste bildet nung schiebt sich schon früh eine Sekundärrippe. Meist die Grenze zwischen Basis und Flanke und entspricht dem wird die anfangs schwächere Zwischenrippe gleichwertig maximalen Durchmesser der Schale. An der Basis verlau­ mit den Primärrippen. Je eine Rippe dritter Ordnung wird fen 6 weitere Spiralreifen, die gegen den Nabel immer zwischen Primär- und Sekundärrippe eingeschaltet, diese schwächere Knoten tragen. Wie auf den wesentlich stärker Rippen dritter Ordnung bleiben allerdings stets deutlich skulpturierten Flanken sind die Knötchen durch radiale schwächer. An den Schnittpunkten mit den Anwachs­ Leistchen verbunden. Die Apertur ist bei beiden Individu­ streifen wirken die Radialrippen leicht gekömelt - ein en beschädigt. Der Pseudumbilicus ist tief. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 70 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Material: 2 Schalen aus Weinsteig (Inv. NHMW2000z Astraea (Bolma) ex. gr. meynardi (Michelotti, 1847) 0092/0000). (Taf. 1, Fig. 12) Höhe: 6 mm, Durchmesser: 6,5 mm ? 1975 Astraea (Bolma) meynardi (Michelotti) - Baluk , S. Bemerkungen: Die Form ist schwer bestimmbar, da sie 43, Taf. 6, Fig. 5-7, (cum syn.) sich vom Holotypus durch die weniger gleichmäßige Beschreibung: Ein kalkiges, paucispirales, exzentrisches Skulptur, durch die axialen Verbindungselemente und Operculum von ovaler Form. Die Innenseite ist glatt und durch die weniger zahlreichen Rippen an der Basis unter­ geringfügig convex. Durch Korrosion sind die rasch an­ scheidet. Nur der Vergleich mit mehreren Exemplaren wachsenden Akkretionslamellen gut erkennbar. Die aus dem Badenium von Wien/Pötzleinsdorf aus der Außenseite ist glatt, unregelmäßig konvex und entwickelt Sammlung des NHMW bestätigte die Identität der Typen. die maximale Dicke im Bereich der letzten Akkretionsla- Im Material aus Wien/Pötzleinsdorf treten Exemplare mit melle, wodurch ein keilförmiges Längsprofil entsteht. identischer Windungsskulptur auf, die aber mehr Reifen an der Basis entwickeln und so einen Übergang zu dem Material: Ein Operculum vom Teiritzberg bei Stetten. ungarischen Stück darstellen. Daneben finden sich auch (Inv. NHMW1980/70/1). Übergänge zu relativ gleichmäßig skulpturierten Formen. Durchmesser: längs 13,5 mm, quer 11 mm, Höhe: 5 mm Clanculus cruciatus Linné , mit dem Baluk (1975) die Form vergleicht, unterscheidet sich durch den gleich­ Bemerkungen: Größe und Gestalt lassen vermuten, daß mäßig konvexen letzten Umgang und durch die stärker es sich bei der Art des Korneuburger Beckens um einen ornamentierte Basis, während Clanculus pseudaraonis den maximalen Durchmesser im anterioren Drittel des Vertreter aus der Gruppe um Astraea (Bolma) meynardi (M ichelotti) handelt. Im Badenium der Paratethys bildet letzten Umgangs entwickelt und kaum Knoten an der Ba­ sis ausbildet. neben A. meynardi auch die nahe verwandte Astraea (Bolma) tuberculata (Serres ) vergleichbare Opercula aus. Eine Unterscheidung dieser sehr ähnlichen Arten ist Verbreitung: Die Art erscheint im Karpatium und ist bis aber anhand isolierter Deckel nicht möglich. ins Badenium in der Zentralen Paratethys als seltenes Fau­ Astraea meynardi ist im Untermiozän in der ganzen me­ nenelement aus Österreich, Ungarn und Polen bekannt. diterran-atlantischen Region verbreitet und erscheint zu dieser Zeit vereinzelt auch schon in der Paratethys (Eg­ genburgium, Maigen, eigene Beobachtung). Bedeutend Familie Trochidae (Umboniinae) Adams & adams , 1854 wird die Form in der Paratethys erst im Badenium, wenn Gattung Paroxystele Schultz, 1969 sie zu einer der dominanten Gastropoden der Leithakalk­ Paroxystele amedei (Brogniart , 1823) fazies wird. Im mediterranen Raum kommt es im Ober­ miozän zur Verdrängung der Art durch die rezente Astraea 1856 Trochuspatulus Brocchi - Hörnes , S. 458, partim rugosa (Michelotti); die Abtrennung der meynardi- 1958 Diloma () amedei (Brongniart ) - Hölzl, S. Gruppe von der modernen Art ist aber nicht scharf. Eini­ 173, Taf. 17, Fig. 2. ge Autoren wie Strausz (1966) lehnen eine artliche 1971 Diloma (Paroxystele) amedei amedei (Brongniart ) - Trennung sogar ab und lassen meynardi nur als Unterart Steininger , S. 365, Taf. 2, Fig. 5. von rugosa gelten. 1971 Diloma (Paroxstele) amedei amedei (Brongniart ) - Die Opercula von Astraea (Bolma) mehelyi (B oettger ) Schultz, S. 310-311. 1975 Diloma (Paroxystele) amedei (Brongniart ) - Baluk , dürften sich vom beschriebenen Typ sehr deutlich durch S. 31, Taf. 6, Fig. 8. die gekörnte Extemseite unterscheiden (vgl. B aluk 1975, 1978 Diloma (Paroxystele) amedei amedei (Brongniart ) - Taf. 6, Fig. 4). Schultz in Papp & al., S. 328, Taf 1, Fig. 1, 2.

Bemerkungen: Hörnes (1856) erwähnt die Art als „ Tro­ Unterfamilie Liotiinae Adams & Adams , 1854 chus patulus “ von Ebersdorf. Gattung Pareuchelus Boettger , 1906

Verbreitung: Nach Schultz (1969) tritt die Art in der Pareuchelus heres (Boettger , 1906) Paratethys vom Eggenburgium bis ins Karpatium auf und (Taf. 12, Fig. 9) reicht hier noch bis in die untere Lagenidenzone des Ba- 1906 Euchelus (Pareuchelus) heres n. sp. Boettger , S. deniums. Im Mediterran ist Paroxystele amedei aus dem 188, Nr. 640. Burdigalium Norditaliens beschrieben (Sacco, 1896) und 1934 Pareuchelus heres (Boettger ) - Zilch, S. 206, Taf 4, tritt nach eigenen Beobachtungen auch im Burdigalium Fig. 55 a, b. Griechenlands und der Türkei auf. Beschreibung: Kleine, relativ robuste, kreiselförmige Schale mit schwach stufig abgesetzten und rasch an­ Familie Turbinidae (Turbininae) R afinesque , 1815 wachsenden Windungen. Die Grenze zwischen dem glat­ Gattung Astraea R öding ,1798 ten, niedrigen Protoconch (>1 Windung?) und dem Teleo- Untergattung Bolma Risso, 1826 conch ist bei beiden Exemplaren korrodiert. An der ersten ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 71

Teleoconchwindung setzt in der Windungsmitte eine 1975 Melanopsis aquensis Grateloup - Baluk , S. 127, schwache Spiralrippe ein, die eine undeutliche Angula­ Taf. 13, Fig. 10. tion erzeugt. Zwei weitere, gleichwertige Rippen folgen. 1998 Melanopsis impressa impressa Krauss Schultz, Die oberste trennt die konvexe Flanke von einer mäßig S. 54, Taf. 20, Fig. 14. breiten Suturalrampe. Am letzten Umgang wird entlang der deutlichen Sutur noch eine vierte, sehr undeutliche Beschreibung: Spindelförmiges Gehäuse aus bis zu acht Spiralrippe angelegt. Markante, gebogene Axialrippen Windungen mit schwach coeloconoidem Gewinde. Der kreuzen die Spiralskulptur und erzeugen eine schwache letzte Umgang umschließt die vorhergehenden weitge­ Krenelierung auf den Spiralrippen. Drei zusätzliche Spi­ hend; sein posteriores Drittel ist durch eine schwache An- ralen verlaufen entlang der konvexen Basis, wobei die gulation vom anterioren Teil getrennt. Bei der Population beiden nahe dem die weitaus kräftigsten sind. von Rückersdorf überwiegen Typen mit nur schwach Die Spindel ist konkav, die Innenlippe über den engen voneinander abgesetzten Windungen. Bei den Stücken von Stetten treten daneben auch häufig Formen mit Nabel umgeschlagen. schmalen Schultern und schwach stufenförmigem Profil auf. Spindel dünn, glatt, stark gebogen. Mündungskallus Material: 2 Schalen aus Stetten (Inv. NHMW2000z0004). gut von der Basis abgesetzt, wird nach oben sehr stark Höhe: 1,8 mm, Durchmesser: 2 mm und bildet in der posterioren Winkelung der Apertur eine undeutlich knopfartige Schwellung. Bemerkungen: Pareuchelus heres ist eine sehr seltene Art, die bis jetzt nur aus dem Badenium Rumäniens be­ Material: Zahlreiche Exemplare aus Stetten (Inv. kannt war. Selbst die Gattung Pareuchelus ist immer ei­ NHMW2000z0001/0023), Weinsteig, Rückersdorf, ne Seltenheit und nur durch wenige Arten belegt. Vom Obergänsemdorf, Kleinebersdorf, Helfens und Nieder­ mittelmiozänen Pareuchelus excellens (B oettger ) unter­ kreuzstetten. scheidet sich die Korneuburger Art deutlich durch die Größtes Exemplar: Höhe: 27 mm, Durchmesser: 14 mm weniger kräftigen, aber zahlreicheren Axialrippen und Durchschnittlich: Höhe: 20 mm, Durchmesser: 9 mm durch die geringere Gehäusehöhe. Pareuchelus fossa- riopsis (Cossmann & Peyrot ) aus dem tiefen Untermio­ Bemerkungen: Sandberger (1870-75) zeigt, daß sich die zän Frankreichs entwickelt eine deutliche Krenelierung von Hörnes (1856) als Melanopsis aquensis Grateloup be­ der Spiralrippen und hat schärfere Axialrippen. Eine nannte Form aus Grund, die mit jener aus dem Karpatium weitaus ähnlichere Art ist der unteroligozäne Pareuche­ des Korneuburger Beckens als konspezifisch angeführt lus cancellatocostatus (Sandberger ), der sich aber eben­ wird, durch das Fehlen der typischen Suturalrinne und des falls durch die Axialskulptur unterscheiden läßt (vgl. Pa­ Kiels deutlich von Grateloups Art unterscheidet und reuchelus cancellatocostatus in Gürs , 1995 und Kuster - schlägt die Bezeichnung Melanopsis clava Sandberger vor. W endenburg , 1973). Papp (1951) führt diese Formen aus dem unteren Badeni­ um der Grund-Formation als Melanopsis impressa im­ Verbreitung: Karpatium des Korneuburger Beckens und pressa Krauss , ohne allerdings auf die Bemerkung Badenium von Rumänien. Sandbergers einzugehen. Der Vergleich der beschriebe­ nen Art mit sicheren Vertretern von Melanopsis impressa aus dem Sarmatium bestätigt die Ansicht von Papp , der Überordnung Cox, 1959 auch Schultz (1998) gefolgt ist. Ordnung Ponder & Lindberg , 1997 Die von B aluk (1975) als Melanopsis aquensis bezeich- Überfamilie Cerithoidea De Ferussac , 1819 nete Form aus dem Korytnica-Becken in Polen entspricht Familie Melanopsidae Adams & Adams , 1854 ebenfalls völlig der österreichischen Art. Gattung Melanopsis Férussac , 1807 Verbreitung: Die Art erscheint bereits im Oligozän in Melanopsis impressa Krauss , 1852 der Paratethys und im mediterranen Raum und ist in der (Taf. 3, Fig. 1-2) Paratethys bis ins Pannonium eine häufige Form. Im Mit­

1856 Melanopsis impressa Krauss - Hörnes , S. 596, Taf. telmeer lebt die Art bis ins Messinium, dürfte aber auch 49, Fig. 10. noch im Pliozän vertreten sein. Eine ausführliche Dar­ 1917/18 Melanopsis (Lyrcaea) impressa Krauss - Cossmann stellung über die Verbreitung von Melanopsis impressa & Peyrot , 70, S. 490, Taf. 16, Fig. 88, 89. gibt R ust (1997). 1951 Melanopsis impressa impressa Krauss Papp , S. 130, Taf. 9, Fig. 1-4. 1966 Melanopsis impressa Krauss - Strausz , S. 126, Taf. Familie Cerithidae Fleming , 1822 40, Fig. 7-11. Gattung Bittium Leach in Gray , 1847 1969 Melanopsis (Lyrcaea) impressa impressa Krauss - Tejkal & al., S. 197, Taf. 9B, Fig. 10-11. Bittium spina (Partsch in Hörnes , 1856) 1970 Melanopsis impressa impressa Krauss (Taf. 2, Fig. 10) Schlickum, S. 148, Taf. 10, Fig. 5. 1971 Melanopsis impressa impressa Krauss Steinin - 1936/37 Bittium (Bittium) spina (Partsch ) - Sieber , S. 490, GER, S. 377, Taf. 3, Fig. 9. (cum syn.) ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 72 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

1966 Bittium spina (Partsch ) - Strausz , S. 141, Taf. 7, Verbreitung: Ab dem Burdigalium bis rezent im medi­ Fig. 1, 2, (cum syn.) terranen Raum vertreten. In der Paratethys ist die Art - 1984 Bittium (Bittium) spina (Hörnes ) - Janssen , S. 152, zum Teil durch Unterarten vertreten - ein Durchläufer Taf. 49, Fig. 1. vom Ottnangium bis ins Sarmatium.

Beschreibung: Den Beschreibungen durch Strausz (1966) und Sieber (1936/37) ist wenig hinzuzufugen. Gattung Cerithium Bruguière , 1789 Auffällig ist die mehrheitlich deutliche Wölbung der Windungen, während schwach konvexe Typen seltener Cerithium vulgatum europaeum Mayer , 1878 auftreten. Beinahe alle Exemplare entwickeln vier stark (Taf. 2, Fig. 3-4) geknotete Spiralreifen, zusätzlich lassen sich die von B oettger (1904) behaupteten zwei spiralen Anschwel­ 1856 Cerithium minutum Serres - Hörnes , S. 390, Taf lungen an der Innenseite der Varices nachweisen. Kein 41, Fig. 5. Individuum ist vollständig, Aperturen sind zerstört. 1936/37 Cerithium (Vulgocerithium) europaeum Mayer Sieber , S. 496. 1966 Cerithium vulgatum europaeum Mayer Strausz , Material: Über 40 Gehäuse aus Obergänsemdorf (Inv. S. 130, Taf. 9, Fig. 19-28, (cum syn.) NHMW2000z0001/0059). 1975 Cerithium (Thericium) vulgatum europaeum Mayer Höhe: max. 5,8 mm, Durchmesser: max. 2 mm - Baluk , S. 144, Taf 17, Fig. 1-3. 1981 Cerithium vulgatum europaeum Mayer - Krach , S. Bemerkungen: Vom nahe verwandten Bittium reticulatum 58, Taf 16, Fig. 6-10. (da Costa ) unterscheidet sich Bittium spina durch die schlankere Gestalt und die stärker gewölbten Umgänge. Material: 27 Stück aus Kleinebersdorf, Helfens (Inv. Unterschiede in der Einschaltung der Spiralskulptur auf NHMW2000z0001/0075) und Hippies. den frühen Windungen, wie sie von Sieber und Strausz Höhe: 33 mm, Durchmesser: 12 mm angeführt werden, lassen sich aufgrund der mäßigen Er­ haltung am bearbeiteten Material nicht sicher feststellen. Bemerkungen: Die Schalen entsprechen durchaus den aus­ führlichen Beschreibungen von Baluk (1975) und Strausz Verbreitung: Bittium spina erscheint in den europäi­ (1966) und gleichen völlig dem Exemplar, das Friedberg schen Meeren im Untermiozän (Atlantik ab Aquitanium, (1914) auf Tafel 16 als Figur 3 abbildet. Die Population Nordsee Provinz und Mediterran ab Burdigalium, Para­ ist relativ homogen bezüglich Größe und Skulpturierung, tethys ab Karpatium) und bleibt bis ins Mittelmiozän eine wobei bei allen Individuen die mittlere Knotenreihe das weitverbreitete Art. Im Obermiozän und Pliozän dürfte formbestimmende Element darstellt. Einige Stücke erin­ die Form auf den Mittelmeerraum beschränkt gewesen sein. nern aufgrund der dominanten mittleren Domenreihe et­ was an die nahestehende Subspezies Cerithium vulgatum miospinosum Sacco, die sich aber schon allein wegen Bittium reticulatum (Da Costa , 1779) ihrer Größe unschwer unterscheiden läßt. (Taf. 2, Fig. 9) Verbreitung: Cerithium vulgatum europaeum erscheint im 1937 Bittium (Bittium) reticulatum (Da Costa) - Sieber , S. Untermiozän in der mediterran-atlantischen Region und ist 489, (cum syn.) ab dem Burdigalium von Frankreich bis in das zentralirani­ 1966 (Costa ) - Strausz , S. 140, Taf. 6, Bittium reticulatum sche Qom-Becken nachgewiesen (eigene Beobachtung). Fig. 17-21, (cum syn.) Spätestens im höheren Untermiozän (Karpatium) dringt das 1967 Bittium reticulatum Da Costa - Kökay , S. 86. 1970 Bittium reticulatum (Costa) - R iedl, S. 403, Taf 132. Tier auch in die Paratethys vor und ist in dieser Bioprovinz 1973 Bittium (B.) reticulatum exferrugineum (Sacco) im Badenium eine weitverbreitete Form. Im Mittelmeer ist Hölzl, S. 190. Cerithium vulgatum B ruguière bis heute eine häufige Art, 1975 Bittium (Bittium) reticulatum (Da Costa) - Baluk , S. während die Unterart europaeum noch im Pliozän erlischt. 140, Taf 16, Fig. 10-15.

Beschreibung: Vier stark beknotete, aber zusammenhän­ Cerithium turonicum (Mayer , 1878) gende Spiralreifen. Die beiden anterioren Knotenreihen (Taf. 2, Fig. 5-8) sind durch einen relativ breiten Abstand getrennt. Windun­ gen durch deutliche Suturen getrennt und kaum gewölbt. 1926 Cerithium (Pithocerithium) doliolum Brocchi Glaessner , S. 116. Material: 15 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW 1936/37 Cerithium (Pithocerithium) doliolum Brocchi var. n. v. Sieber , S. 499, Taf. 25, Fig. E3. 2000z0001/0048). imperfecta 1975 Cerithium (Thericium) turonicum Mayer - Baluk , Höhe: 10,6 mm, Durchmesser: 3 mm S. 148, Taf 17, Fig. 9-11, (cum syn.) ? 1975 Cerithium (Thericium) aff. zelebori Hörnes - Ba ­ Bemerkungen: Nach R iedl (1970) lebt das rezente B itti­ luk, S. 146, Taf 17, Fig. 4, 5. um reticulatum in der Adria vorwiegend in Algen- oder 1996 Cerithium (Thericium) turonicum Mayer - Kökay , Seegrasbeständen, besiedelt aber auch Weichböden. S. 456, Taf 3, Fig. 2. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M : Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 73

Beschreibung: Spitz-eiförmiges Gehäuse mit vier Kno­ Familie Scaliolidae Jousseaume , 1912 tenreihen am vorletzten Umgang. Die beiden posterioren Gattung Sandbergeria Bosquet, 1860 Knotenreihen dominieren die Skulptur und sind meist durch ein bis zwei sehr schwache Spiralrippchen ge­ Sandbergeria spiralissima (Dubois, 1831) trennt. Die Knoten der hintersten Reihe sind quadratisch 1914 Sandbergeria spiralissima (Dubois) - Friedberg , S. oder axial gestreckt, während die folgende Knotenreihe 320, Taf. 19, Fig. 7-8. aus weniger, aber kräftigeren Knoten oder runden Domen 1933 Sandbergeria spiralissima Dubois Meznerics , S. besteht. Die Knoten der beiden anterioren Reifen sind 339, Taf. 13, Fig. 6. schwächer, dichtstehend und ebenfalls mitunter durch ei­ 1954 Sandbergeria spiralissima Dubois - Csepreghy -Mez- ne sehr schwache Spiralrippe getrennt. Häufig ist die vor­ nerics , S. 20, Taf. 1, Fig. 19. dere, zweite Knotenreihe reduziert und als granulierter 1960 Sandbergeria spiralissima Dubois - Kojumdgieva & Spiralreifen ausgebildet. Bei einigen wenigen Exempla­ Strachimirov , S. 111, Taf. 31, Fig. 21. ren ist die Skulpturierung der drei verbleibenden Knoten­ 1966 Sandbergeria spiralissima Dubois Kokay , S. 43, reihen beinahe gleichwertig, aus plumpen, axial gestreck­ Taf. 4, Fig. 11-12. 1966 Dubois - Strausz , S. 173, ten Knoten gebildet. Die Apertur ist länglich-oval und en­ Sandbergeria spiralissima Taf. 4, Fig. 9. det in einem engen, relativ langen Kanal; oben ist sie ge­ 1970 Sandbergeria spiralissima (Dubois) - Baluk , S. 117, winkelt und zeigt einen schmalen Sinus. An den Innen­ Taf. 9, Fig. 8. seiten der Varices sind drei schwache, längliche Zähne zu 1975 Sandbergeria spiralissima (Dubois) - Baluk , S. 137, erkennen, wobei die beiden posterioren am kräftigsten Taf. 15, Fig. 3. entwickelt sind. 1985 Sandbergeria spiralissima (Dubois) - Atanckovic, S. 102, Taf. 24, Fig. 13,14. Material: Über 100 Individuen aus Obergänsemdorf, Helfens (Inv. NHMW2000z0001/0060), Kleinebersdorf Beschreibung: Kleine, turmförmige Schalen mit 5 stark und Kamabrunn. konvexen Teleoconchwindungen. Der Protoconch ist glatt Höhe: max. 25 mm, Durchmesser: max. 11mm und setzt sich aus etwas mehr als 2 Umgängen zusammen. Die sehr variable Skulptur besteht aus feinen Spiralripp­ Bemerkungen: Ursprünglich stellte Hörnes (1856) die chen und deutlich kräftigeren, relativ scharfen Axialrippen. Form zu Cerithium doliolum B rocchi, einer pliozänen, Am letzten Umgang laufen die Axialrippen entlang der mediterranen Art. Sacco (1895)spaltete die österreichi­ Flanke aus, so daß die Basis lediglich Spiralrippchen trägt. schen Vertreter als var. exdoliolum ab, wobei er sich aber nur auf Fig. 11 in Hörnes (1856) bezieht. Friedberg Material: 9 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z (1914) übernimmt Saccos Ansicht und erhebt die Unter­ 0092/0007). art zur Art Cerithium exdoliolum. Er führt allerdings Fig. Höhe: 3,5 mm, Durchmesser: 1,5 mm 11, 12 und 13 aus Hörnes in seiner Synonymie an. Sie­ ber (1936/37) stellt schließlich Fig. 11 und 13 zu Cerit­ Bemerkungen: Die Art zeigt eine besonders große Va­ hium turonicum und führt, ohne auf Hörnes ’ Fig. 12 ein­ riabilität bezüglich Skulptur und Höhe/Breite Verhältnis. zugehen, für einen zweiten Formenkreis die neue Unter­ Dennoch ist sie immer gut von Sandbergeria perpusilla art Cerithium doliolum B rocchi imperfecta ein, da er (Grateloup ) z u unterscheiden, die deutliche Knötchen Saccos und Friedbergs exdoliolum ohne nähere Erläute­ trägt und eine schwächere Axialskulptur aufweist. Die rungen ablehnt. Einen dritten Formenkreis spaltet er als Korneuburger Exemplare mit ihren kräftigen Axialrippen Cerithium italicum Mayer ab, relativiert aber diesen zeigen gute Übereinstimmung mit den von B aluk (1970) Schritt zugleich durch den Hinweis auf die zweifelhafte abgebildeten Formen. Selbständigkeit dieser Art. Alle drei SiEBER’schen For­ Nach Baluk (1975) und Atanackovic (1985) ist auch men treten im Karpatium des Korneuburger Beckens auf Sandbergia densesulcata B oettger , 1901 (abgebildet in und sind durch Übergänge miteinander verbunden. Auf­ Zilch, 1934, S. 226, Taf. 9, Abb. 63) als Synonym von grund dieser Variabilität führt B aluk (1975)Cerithium Sandbergeria spiralissima zu betrachten. exdoliolum Sacco als Synonym von Cerithium turoni­ cum Mayer , das gegenüber Saccos Art Priorität hat. Da Verbreitung: Sandbergeria spiralissima erscheint im - wie aus den verschiedenen, sich häufig widersprechen­ Karpatium und zeigt ihre Hauptverbreitung im Badenium den Ansichten der Bearbeiter ersichtlich ist - eine Tren­ der Paratethys. nung in Arten oder Unterarten niemals scharf durchführ­ bar ist, sollten zumindest die Korneuburger Formen unter dem Namen Cerithium turonicum vereinigt werden. Familie Potamididae Adams & Adams , 1854 Unterfamilie Batillariinae Thiele, 1929 Cossmann , Verbreitung: Cerithium turonicum Mayer tritt erstmals Gattung Granulolabium 1889 im Burdigalium in der mediterranen Bioprovinz auf und Granulolabium plicatum (Bruguière , 1792) besiedelt noch im Untermiozän die Paratethys. An der At­ (Taf. 1, Fig. 17-20) lantikküste und in der Paratethys verschwindet sie im Mittelmiozän und hält nur im mediterranen Raum bis ins 1856 Cerithium plicatum Bruguière - Hörnes , S. 400, Taf. Obermiozän durch. 42, Fig. 6. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 74 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

1895 Granulolabium plicatum (Bruguière ) div. var. - Sac- 1936/37 Pirenella bicincta Brocchi var. turritogracilis Sac­ co, S. 58, Taf. 3, Fig. 45-47. co - Sieber , S. 482, taf. 24, Fig. A3, 5, 6. 1912 Cerithium plicatum Bruguière div. var. - Schaffer , 1969 Pirenella bicincta turritogracilis (Sacco) - Tejkal S. 151, Taf. 51, Fig. 36-40. & al., S. 194, Taf. 9B, Fig. 15-21. 1925 Pirenella plicata (Bruguière ) - Cossmann & Peyrot , 1986 Granulolabium bicinctum (Brocchi) - Lozouet, S. 33. S. 267, Taf. 5, Fig. 99-101, Taf. 6, Fig. 42-44. 1926 Cerithium(Granulolabium) plicatum var. Glaess - Beschreibung: Eine überaus variable und sehr häufige NER, S. 117. Art im Korneuburger Becken. Die schlanken, spitz-kegel­ 1973 Pirenella plicata (Bruguière ) Baldi , S. 259, Taf. förmigen Schalen sind meist schwach gestuft mit flachen 29, Fig. 3. Flanken. Der vorherrschende Typ entwickelt an den Spi- 1986 (Bruguière ) - Lozouet, S. Granulolabium plicatum rawindungen zwei Spiralreihen aus gerundeten Knoten 8, Fig. 2 a-d, 4 f. knapp an den Suturen. Bei vielen Exemplaren sind diese 2001 Granulolabium plicatum (Bruguière ) Lozouet & al., S. 27, Taf. 8, Fig. 1-3. Knoten durch schwache Spiralrippen verbunden. Dazwi­ schen und/oder unterhalb der anterioren Knotenreihe tritt Beschreibung: Eine äußerst variable Art mit vier bis fünf mitunter je ein undeutlicher Spiralreifen auf. In Ausnah­ Spiralreifen, die in mehr oder weniger deutliche Knoten mefällen kann der zwischengeschaltete Reifen ebenfalls aufgelöst sind. Zum Teil erzeugen diese Knoten eine Knoten tragen. Am vorletzten Umgang entwickelt sich oft streng axiale Skulptur. Bei den meisten Exemplaren aus auch der anteriore Spiralreifen zu einer schwachen Kno­ dem Korneuburger Becken sind aber der adapikale Rei­ tenreihe. Der letzte Umgang trägt neben den drei beknote- fen und der dritte (vom aus) am stärksten ent­ ten Reifen auch noch zwei bis drei glatte Spiralrippen. wickelt und tragen deutliche Knoten. Die beiden anderen Viele der vorliegenden Schalen zeigen noch Reste der Reifen tragen schwächere, spiral verlängerte Knoten. Bei Zeichnung, die aus rostroten, beinahe quadratischen allen Stücken sind die Windungsflanken sehr flach und Flecken auf den Knoten besteht. verlaufen nahezu parallel zur Achse. Dieses Merkmal, verstärkt durch deutliche Suturen, erzeugt ein schwach Material: Zahlreiche Schalen aus Stetten, Kamabrunn, stufenförmiges Profil. An der Innenseite der Außenlippe Wetzleinsdorf, Helfens, Großrußbach, Gebmannsberg, verlaufen fünf Reihen aus dichtstehenden, kleinen Kleinebersdorf (Inv. NHMW2000z0001/0056) und Nie­ Knötchen, die für die Zuordnung in die Gattung derkreuzstetten. Granulolabium ausschlaggebend sind. Höhe: 21 mm, Durchmesser: 8 mm

Material: Zahlreiche Exemplare aus Stetten, Obergän- Bemerkungen: Lozouet (1986) gibt eine gute Darstel­ semdorf, Kleinebersdorf, Helfens (Inv. NHMW2000z lung der sehr dynamischen Entwicklung der Granulola­ 0001/0057), Kamabrunn, Wetzleinsdorf, Gebmannsberg bium plicatum - Granulolabium bicinctum-G ruppe vom und Obergänsemdorf. Oligozän bis ins Obermiozän. Von großer Bedeutung ist dabei sein Schluß, daß die Mehrheit der mittel- und ober- Bemerkungen: Der im Korneuburger Becken vorherr­ miozänen Vertreter der Gattung Granulolabium lediglich schende Typ unterscheidet sich durch das plumpere Synonyme von G. bicinctum sind. Er stellt daher die Formen Gehäuse und die weniger regelmäßige Skulpturierung G. bicostatum (Eichwald ) [= G. mitralis (Eichwald ), von typischen Vertretern der Populationen aus dem Eg- G. nymphum (Eichwald )], G. discolor (Dujardin ), G. genburgium. moravicum (Hörnes ) [= G. tabulatum (Hörnes )], G. Eine Trennung des Materials in mehrere Unterarten bzw. nodosostriatum (Hilber ) [= G. noricum (Hilber ), G. sturi (Hilber )] und G. pictum (Basterot ) in die Synony­ Varietäten, wie sie Glaessner (1926) andeutet, ist aber in mie von Granulolabium bicinctum (B rocchi). Diese sehr Hinblick auf die Variabiltät der Art, wie sie Lozouet (1986, Taf. 1, Fig. 1-5) darstellt, kaum gerechtfertigt. reduktionistische Sicht wird zum Teil auch durch das vor­ liegende Material gestützt, in dem sich neben typischen Vertretern des G. bicinctum auch Morphotypen finden, Verbreitung: Eine weit verbreitete Form in den oligozä- die auf G. pictum, G. nympha und G. moravicum bezogen nen und untermiozänen Meeren Europas. Im Oberoligo- werden müßten, aber aufgrund der zahlreichen Übergän­ zän besiedelt sie weite Teile der westlichen Tethys und ist ge kaum getrennt werden können. von Frankreich bis in den Zentraliran nachgewiesen. Im höheren Untermiozän verschwindet die Art allmählich; Verbreitung: Granulolabium bicinctum sensu Lozouet die Population im Karpatium des Korneuburger Beckens (1997) ist während des Miozäns in der gesamten mediter­ ist in der Paratethys eines der spätesten Auftreten von ran-atlantischen Region vertreten und wird von Sacco Granulolabium plicatum s.s. (1895) auch noch aus dem Pliozän genannt. In der Para­ tethys tritt die Gruppe ab dem Eggenburgium auf und bleibt bis ins Sarmatium häufig. Granulolabium bicinctum (Brocchi, 1814) (Taf. 1, Fig. 13-16)

1895 Tiarapirenella bicincta Brocchi div. var. - Sacco, Unterfamilie Potamidinae Adams & Adams , 1854 S. 60, Taf. 3, Fig. 52-56. Gattung Ptychopotamides Sacco, 1825 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 75

Ptychopotamid.es papaveraceus (Basterot , 1825) Auch in der Paratethys dürfte die Art bis ins frühe Mit­ (Taf. 1, Fig. 21) telmiozän reichen, allerdings scheinen viele Exemplare aus der Grund-Formation (unteres Badenium) aufgearbei- 1825 Cerithium papaveraceum Basterot , S. 56 tet zu sein. 1840 Cerithium papaveraceum Basterot Grateloup , Taf. 17, Fig. 28. 1856 Cerithium papaveraceum Basterot Hörnes , S. Gattung Terebralia Swainson , 1840 403, Taf. 42, Fig. 8. 1908 Cerithium (Ptychopotamid.es) papaveraceum Ba - Terebralia bidentata (Defrance in Grateloup , 1840) sterot - Schaffer , S. 114, Taf. 11, Fig. 20. (Taf. 2, Fig. 1-2) 1910 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ sterot ) - V ignal , S. 164. 1908 Cerithium (Clava) bidentatum (Defrance ) Gra ­ 1925 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ teloup - Schaffer , S. 115, Taf. 11, Fig. 22. sterot ) - Cossmann & Peyrot , 73, S. 243, Taf. 6, 1921 Terebralia bidentata (Defrance .-Grateloup ) - Coss­ Fig. 1. mann & Peyrot , S. 262, 264, Taf. 6, Fig. 4, 5. 1926 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ 1926 Cerithium (Clava) bidentatum var.fusiformis Schaf­ sterot ) - Glaessner , S. 116. fer - Glaessner , S. 116. 1936/37 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ 1926 Cerithium (Clava) bidentatum var. abbreviata Schaf­ sterot ) - Sieber , S. 478. fer - Glaessner , S. 116. 1937 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ 1928 Terebralia bidentata (Defrance ) V redenburg , S. sterot ) - Sieber , S. 2. 367, Taf. 16, Fig. 9,10, Taf. 18, Fig. 1. 1945 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ 1946 Terebralia bidentata (Defrance ) Stchepinsky , S. sterot ) - Sieber , S. 156. 138, 143, Taf. 30, Fig. 9-12. 1949 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ 1966 Potámides (Terebralia) bidentatus D efrance sterot ) - Glibert , S. 136, Taf. 9, Fig. 3. Strausz , S. 160, Fig. 67c. 1954 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ 1969 Terebralia bidentata bidentata (Grateloup ) - Tejkal sterot ) - Csepreghy -Meznerics , S. 20, Taf. 1, Fig. & al., S. 195, Taf. 9B, Fig. 13. 27, 29. ? 1975 Terebralia duboisi (Hörnes ) - Baluk , S. 135, Taf. 15, 1957 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ Fig. 4. sterot ) - Sieber , S. 135. 1998 Terebralia bidentata bidentata (D efrance ) 1966 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ Schultz, S. 54, Taf. 20, Fig. 17. sterot ) - Strausz , S. 158, Taf. 5, Fig. 30-32, Taf. 6, 2001 Terebralia bidendata (Defrance in Grateloup ) - Lo­ Fig. 1. zouet & al., S. 26, taf. 9, Fig. 11. 1998 Potámides (Ptychopotamides) papaveraceus (Ba ­ sterot ) - Schultz, S. 54, Taf. 20, Fig. 15. Beschreibung: Die Stücke stimmen völlig mit dem Ty­ pus überein. Alle Exemplare zeigen eine deutliche Spin­ Material: Zahlreiche Exemplare aus Kamabrunn (Inv. delfalte und eine ebenfalls gut ausgebildete Parietalfalte. NHMW2000z0001/0065), Wetzleinsdorf, Stetten, Groß­ Die Stärke der beiden Paritalzähne schwankt beträchtlich rußbach, Obergänsemdorf, Gebmannsberg, Kleinebers­ und reicht von starken Protuberanzen bis zur Ausbildung dorf und Rückersdorf. von unscheinbaren Knoten. Ebenso variabel ist auch die Stärke der Varizen. Verhältnismäßig schlanke Formen mit Bemerkungen: Die Korneuburger Population entspricht einem Apikalwinkel um 25° überwiegen; daneben treten völlig den von Hörnes (1856), Cossmann & Peyrot aber auch deutlich bauchigere, plumpere Gehäuse auf. (1925) und Strausz (1966) beschriebenen Formen. Die Variabilität der Skulptur ist relativ gering; meist ist die Material: Zahlreiche Exemplare von Stetten (Inv. NHMW mittlere Knotenreihe geringfügig schwächer als die bei­ 2000z0001/0030), Rückersdorf, Kamabrunn, Großruß­ den adsuturalen. Eine kleine, aber deutliche Spindelfalte bach, Helfens, Gebmannsberg und Kleinebersdorf. verläuft im anterioren Drittel der Windung. Lozouet & Höhe: max. 58 mm, Durchmesser: max. 21 mm al. (2001) betrachten die Art als Synonym von Tympano- tonos cinctus (B ruguière , 1792). Die Gattung Tympano- Bemerkungen: Baluk (1975) zeigt, daß - entgegen der tonos wäre daher bis ins frühe Badenium (Grund Forma­ Gepflogenheiten der meisten Bearbeiter - Terebralia lig- tion) in der Paratethys nachweisbar. nitarum (Eichwald , 1853) ein volles Synonym von Tere­ Viele Gehäuse dieser Art zeigen verheilte Frakturen, die bralia bidentata (D efrance , 1940) darstellt und daß da­ wahrscheinlich auf Krebse zurückzuführen sind. her die von anderen Autoren als Terebralia bidentata lig- nitarum oder Terebralia lignitarum bezeichneten Formen Verbreitung: Ptychopotamides papaveraceus tritt in großteils Terebralia duboisi (Hörnes , 1856) entsprechen. Frankreich ab dem Aquitanium auf und reicht bis ins Es wurde von den verschiedensten Autoren eine Vielzahl frühe Mittelmiozän. In die Paratethys gelangt die Art erst von Unterscheidungskriterien behauptet. Ausführliche im Eggenburgium, bleibt aber bis ins Karpatium unbe­ Beschreibungen geben B aluk (1975) und Hörnes deutend. Erst im höheren Untermiozän erreicht die Form (1901). Danach sei Terebralia duboisi durch ihre flachen, ihre Blüte und zählt zu dieser Zeit im Korneuburger niederen Umgänge, die glatte Spindel und die schwäche­ Becken zu den häufigsten und typischen Gastropoden. re Bezahnung charakterisiert. Das Fehlen einer Spindel­ ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 76 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

falte würde sogar die Zuordnung zur Gattung Terebralia Verbreitung: Protoma cathedralis B rongniart er­ in Frage stellen. Die Überprüfung des Originalmaterials scheint im Oberoligozän im mediterranen Raum, in der von Hörnes zeigte jedoch, daß auch die Formen aus westlichen Tethys und in der Zentralen Paratethys. Im Grund (NÖ) eine kräftige Spindelfalte zeigen und zwei Untermiozän ist sie eine häufige Art in der gesamten me­ Zähne entwickeln, die allerdings schwächer sind als bei diterran-atlantischen und in der paratethyalen Provinz der typischen bidentata. und erlischt während des Mittelmiozäns. Die Abtrennung der Form von bidentata als eigene Art scheint daher zweifelhaft. Wahrscheinlich handelt es sich bei Terebralia bidentata duboisi um eine Unterart oder Gattung Turritella Lamarck , 1799 lediglich um einen ökologisch bedingten Morphotypen der sehr variablen Terebralia bidentata. Turritella gradata Menke in Hörnes , 1856 Postmortal wurden die Schalen von Terebralia bidentata (Taf. 2, Fig. 11-13) am Teiritzberg bevorzugt von kleinen Ostreen besiedelt. 1856 Turritella gradata Menke - Hörnes , S. 420, Taf. 43, Fig. 3. Verbreitung: Der Formenkreis der Terebralia bidentata 1912 Turritella terebralis Lamarck var. gradata Menke - erscheint im Oligozän im mediterranen Raum und ist in Schaffer , S. 160, Taf. 52, Fig. 18. der Paratethys und an der Atlantikküste ab dem Unter­ 1926 Turritella terebralis Lamarck var. gradata Menke - miozän gesichert. Zu dieser Zeit dringt sie bis in den Glaessner , S. 116. westlichen Indopazifik vor, dürfte aber in Pakistan ihre 1928 Turritella terebralis var. gradata Bobies & Kölbl, S. 26. östlichste Verbreitungsgrenze aufweisen (V redenburg , 1929 Turritella tertebralis Lamarck var. gradata Menke . - 1928). Vom ausklingenden Untermiozän bis ins frühe R utsch, S. 36, Taf. 2, Fig. 4. Mittelmiozän durchläuft Terebralia bidentata ihren 1939 Turritella gradata Menke - Stchepinsky , S. 31, Taf. Höhepunkt; erst im höheren Mittelmiozän nimmt sie an 10, Fig. 11. 1953 Grill , S. 97. Bedeutung allmählich ab und erscheint in der Paratethys Turritella gradata - 1958 Turritella terebralis gradata Menke - Hölzl, S. 182. im Sarmatium nur mehr in geringen Zahlen (Boda , 1959). 1960 Turritella (Turritella?) gradata gradata M. - Sieber , Im Mittelmeer läßt sich die Form noch bis ins Tortonium S. 250, Taf. 3, Fig. 8/15. nachweisen. 1967 Turritella eff. terebralis gradata Menke - Kökay , S. 86. 1989 Turritella (Turritella) gradata Menke - Stürmer , S. 102, Taf. 2, Fig. 3-5, Taf. 10, Fig. 1. Familie Turritellidae Loven , 1847 1998 Turritella (Turritella?) gradata gradata Menke Unterfamilie Turritellinae Loven , 1847 Schultz, S. 56, Taf. 21, Fig. 9. Gattung Protoma Baird , 1870 Beschreibung: Große, robuste Schalen mit bis zu 20 Protoma cathedralis paucicincta Sacco, 1895 Windungen. Die leicht erkennbare Form zeichnet sich durch stark gekielte Umgänge aus. Dieser Kiel wird am 1856 Turritella cathedralis Brongniart - Hörnes , S. 419, stärksten an den frühen Windungen angelegt und setzt Taf. 43, Fig. 1. sich, etwas schwächer werdend, bis weit auf die Adult­ 1894 Protoma cathedralis var. paucicincta - Sacco, S. 32, Taf. 3, Fig. 17. windungen fort. Nur an den jüngsten Windungen ausge­ 1912 Protoma cathedralis Brongniart var. paucicincta wachsener Schalen kann der Kiel beinahe reduziert sein Sacco - Schaffer , S. 164, Taf. 53, Fig. 17-21. oder in seltenen Fällen sogar völlig verschwinden. Ad- 1929 Protoma cathedralis (Brongniart ) var. paucicincta apikal des Kieles sind die Flanken flach oder konkav, Sacco - R utsch, S. 42, Taf. 2, Fig. 15. mitunter auch stark eingeschnürt. Abapikal des Kieles 1954 Protoma cathedralis paucicincta Sacco - Csepreghy - sind die Windungen konvex. Die Skulptur wird haupt­ Meznerics , S. 17, Taf. 1, Fig. 15, 22. sächlich durch kräftige Spiralrippchen gebildet, die eben­ 1958 Protoma cathedralis var. (?) paucicincta Sacco - Se­ falls an den jüngeren Umgängen reduziert werden kön­ nfs , S. 135, Taf. 21, Fig. 271, 272. nen; hier werden dann die engstehenden Anwachslinien 1960 Protoma (Protoma) cathedralis paucicincta Sacco - zum bestimmenden Skulpturelement. Sieber , S. 263, Taf. 3, Fig. 7. 1966 Protoma cathedralis Brongniart - Strausz , S. 110, Taf. 78, Fig. 5. Material: Zahlreiche Exemplare aus Stetten, Kama­ 1967 Protoma cathedralis paucicincta Sacco - Kökay ., S. 86 brunn, Rückersdorf, Weinsteig (Inv. NHMW2000z0001/ 1973 Protoma cathedralis (Brongniart ) - Baldi , S. 253, 0050), Gebmannsberg (Inv. NHMW2000z0064/0004), Taf. 28, Fig. 12. Kleinebersdorf, Wetzleinsdorf, Helfens und Niederkreuz­ 1989 Protoma cathedralis paucicincta Sacco - Stürmer , S. stetten. 92, Taf. 1, Fig. 5-8, Taf. 9, Fig. 7, Taf. 11, Fig. 11. Höhe: 105 mm, Durchmesser: 27 mm 1998 Protoma (S.) cathedralis paucicincta Sacco max. Durchmesser: >37 mm Schultz, S. 56, Taf. 21, Fig. 17. Bemerkungen: Nach Stürmer (1989) leitet sichTurri­ Material: Nach Stürmer (1989) tritt die großwüchsige tella gradata über Turritella terebralis subgradata von Art in Kleinebersdorf und Großrußbach auf. der Turritella terebralis terebralis- Gruppe ab. Diese An­ ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M : Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 77 sicht wird auch durch eigene Beobachtungen an unter- Bemerkungen: Die Ausbildung der Angulation der Win­ miozänen Populationen von Turritella gradata aus der dungen schwankt beträchtlich. Bei den meisten Schalen Türkei bestätigt. Sowohl im südtürkischen Mut-Becken verschwindet sie schon nach wenigen Umgängen, kann als auch an der schon von Stchepinsky (1939) erwähnten aber auch verschieden weit auf die jüngsten Windungen Lokalität Sivas tritt die typische T. gradata gemeinsam auslaufen. Die große Materialmenge, die den völligen mit T. terebralis auf. An beiden Lokalitäten sind die bei­ Übergang zwischen allen Extremen deutlich macht, zeigt den Arten - wie die Populationen aus dem Eggenburgium klar, daß die Aufgliederung der Art im Korneuburger des Homer Beckens - noch durch Übergänge verbunden. Becken in Turritella bellardii bellardii und Turritella Im Karpatium fehlen diese Übergänge bereits und Turri­ bellardii carinulata, wie sie von Sieber (1960) und Stür ­ tella terebralis dürfte in der Paratethys ausgestorben sein. mer (1989) vorgeschlagen wird, nicht haltbar ist. Eine ganz ähnliche Variationsbreite in der Skulpturierung läßt Verbreitung: Die Art tritt in der Paratethys bereits im sich auch bei Populationen von Turritella venus beobach­ Eggenburgium auf und ist bis ins untere Badenium ver­ ten, bei der ebenfalls mehr oder weniger stark gekielte breitet. Ihre Blüte hat die Form allerdings im Karpatium. Formen auftreten können (eigene Beobachtungen an oli- Außerhalb der Paratethys ist sie aus dem (mittleren - obe­ gozänen Populationen aus dem Iran und aus Griechenland). ren) Burdigalium der Türkei aus dem Mut-Becken und Die Art ist sehr charakteristisch und kaum mit anderen in aus der Umgebung von Sivas bekannt (eigene Beobach­ der Paratethys verbreiteten Turritelliden zu verwechseln. tung). Zusätzlich findet sich in der Sammlung des Eine Ausnahme bildet die von Bohn -Havas (1973) als NHMW ein sicherer Beleg aus dem Untermiozän von Turritella vasconiensis terebriformis Cossmann & Pey - Portugal. rot beschriebene Form aus dem Badenium Ungarns. Sie unterscheidet sich vom vorliegenden Material vorwie­ gend durch die schlankere Gestalt und wird auch etwas Turritella bellardii Mayer , 1866 größer. Ohne Vergleichsmaterial läßt sich aber zur Zeit (Taf. 2, Fig. 14-16) nicht klären, ob es sich bei der ungarischen Form tatsäch­ lich um eine eigenständige Art handelt. 1895 Turritella Bellardii Mayer - Sacco, S. 7, Taf. 1, Fig. 20. Gewisse Ähnlichkeiten zeigt auch Turritella incisaefor- 1895 Turritella Bellardii Mayer var. carinulata - Sacco, S. mis Csep.-Meznerics aus dem Badenium Ungarns, die 8, Taf. 1, Fig. 22. sich aber durch ihre etwas größere Gestalt und die gerin­ 1904 Turritella Bellardii Mayer - Sacco, S. 183, Taf. 35, gere Rippenzahl gut unterscheiden läßt. Fig. 9. 1926 Turritella Bellardii Mayer - Glaessner , S. 116. Verbreitung: In der Paratethys dürfte die Art auf das 1926 Turritella Bellardii Mayer var. carinatula Sacco Karpatium beschränkt sein. Ein möglicher weiterer Hin­ Glaessner , S. 116. 1960 Turritella (Turritella) bellardii bellardii Mayer - Sie­ weis auf diese Art könnte aber die von B ohn -Havas ber , S. 251. (1973) als Turritella vasconiensis terebriformis Cos- 1960 Turritella (Turritella) bellardii carinulata Sacco smann & Peyrot beschriebene Form aus dem Badenium Sieber , S. 251, Taf. 1, Fig. 29. Ungarns sein. 1989 Turritella (Turritella) bellardii bellardii Mayer Im mediterranen Raum ist Turritella bellardii vorwie­ Stürmer , S. 103, Taf. 2, Fig. 7, Taf. 10, Fig. 3. gend aus dem Burdigalium Norditaliens bekannt. Nach 1989 Turritella (Turritella) bellardii carinulata Sacco Sacco (1895) läßt sich die Art aber im Mediterran auch Stürmer , S. 104, Taf. 2, Fig. 6. noch im Pliozän nachweisen.

Beschreibung: Kleine Schalen aus 2 glatten, deutlich konvexen Protoconchwindungen und 8-9 konvexen oder Untergattung Haustator Sacco, 1895 sehr schwach gewinkelten Teleoconchwindungen. Die Suturen sind schmal und mäßig eingeschnitten. Die Win­ Turritella (Haustator) eryna d ’Orbigny , 1852 dungen erreichen ihre maximale Breite im anterioren Drittel. Hier sind die Windungen auch am stärksten ge­ 1856 Turritella turris Basterot - Hörnes , S. 423 (partim). wölbt bzw. entwickeln eine schwache Angulation. Feine, 1912 Turritella eiyna rotundata Schaffer , S. 159, Taf. 58, Fig. 12-14. engstehende und relativ gleichförmige Spiralfäden be­ 1921 Turritella (Haustator) Eiyna D ’Orbigny - Cossmann decken die gesamte Schalenoberfläche, lediglich knapp & Peyrot , S. 36, Taf. 1, Fig. 31-33, Taf. 2, Fig. 33, 34. unter der adapikalen Sutur ist die Skulptur mitunter etwas 1926 Turritella turris Basterot - Glaessner , S. 116. reduziert. Bei den deutlicher gewinkelten Schalen tritt der 1958 Turritella (Haustator) eiyna aff. rotundata Schaffer entlang der Angulation verlaufende Spiralreifen schein­ - Hölzl, S. 181. bar etwas stärker hervor, wird aber entgegen der Angaben 1960 Turritella (Haustator) eiyna eiyna D ’Orbigny - Sie­ von Sieber (1960) nur sehr selten wirklich verstärkt. ber , S. 235, Taf. 1, Fig. 10, 13, Taf. 3, Fig. 8/2 1960 Turritella (Haustator) eiyna rotundata Schaffer Material: 43 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z Sieber , S. 236, Taf. 1, Fig. 14, 15. 0001/0009), Wetzleinsdorf, Gebmannsberg und Klein­ 1960 Turritella (Haustator) eiyna turriformis V oort . - Sie­ ebersdorf. ber , S. 237, Taf. 1, Fig. 5. 1966 Turritella eiyna D ’Orbigny - Strausz , S. 96, Taf. 3, Höhe: 18 mm, Durchmesser: 5,5 mm Fig. 5. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 78 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

1971 Turritella (Haust.) eryna rotundata Schaffer Stei- 1966 Turritella thetis erronea Cossmann - Strausz , S. 88, ninger , S. 371, Taf. 6, Fig. 6, 9. Taf. 2, Fig. 15-17, Taf 78, Fig.l. 1973 Turritella (Haustator) eryna eryna D’Orbigny 1989 Archimediella (Archimediella) erronea erronea COSS­ Hölzl, S. 190. MANN - Stürmer , S. 131, Taf. 6, Fig. 1-5, Taf 12, Fig. 11. 1984 Haustator (Haustator) eryna (D’Orbigny ) - Janssen , 1998 Turritella (Archimediella) erronea erronea Coss­ S. 148, Taf. 48, Fig. 5, 6. mann - Schultz, S. 56, Taf. 21, Fig. 10. 1989 Turritella (Erynella) eryna eryna D’Orbigny - Stür­ mer , S. 107, Taf. 3, Fig. 4, 5, 7, Taf 10, Fig. 8. Material: Stürmer (1989) gibt Kleinebersdorf und Kama­ 1989 Turritella (Erynella) eiyna eryna D’Orbigny - Stür­ brunn als Fundpunkte an. mer , S. 109, Taf. 3, Fig. 2, 3, 6, 8, Taf. 9, Fig. 7.

Verbreitung: Nach Sieber (1960) erscheint die Art be­ Beschreibung: Das vorliegende Material ist schlecht er­ reits im Eggenburgium Österreichs und bleibt in der Pa­ halten und immer fragmentär. Die Windungen der schlan­ ratethys bis ins Badenium nachweisbar. Zusätzlich er­ ken Art sind konvex und durch eingesenkte Suturen ge­ wähnt er die Art aus dem Mittelmiozän Frankreichs. trennt. Trotz der mäßigen Erhaltung ist die charakteristi­ sche Skulptur noch gut erkennbar. An jüngeren Umgän­ gen sind 2 kräftige Spiralreifen ausgebildet; einer verläuft Untergattung Eichwaldiella Friedberg , 1933 ca. in der Windungsmitte, der zweite, etwas schwächere, darunter im anterioren Windungsdrittel. In der posterio­ Turritella (Eichwaldiella) bicarinata (Eichwald , 1830) ren Hälfte über dem Hauptreifen sind 3 schwächere Spi­ (Taf. 2, Fig. 17-19) ralreifen entwickelt, von denen der neben dem Hauptrei­ fen verlaufende während des Wachstums noch deutlich 1853 Turritella bicarinata - Eichwald , S. 280, Taf. 10, Fig. stärker werden kann. 23. 1856 Turritella bicarinata Eichwald - Hörnes , S. 426, Taf. Ein zarter Spiralfaden schiebt sich schon bald zwischen 43, Fig. 8-12. die beiden dominanten Reifen, und ein weiterer, sehr 1895 Archimediella bicarinata (Eichwald ) var. taurevane- schwacher, wird knapp oberhalb der anterioren Sutur an­ scens - Sacco, S. 15. gelegt. 1895 Archimediella bicarinata (Eichwald ) var. subunocin- cta - Sacco, S. 15, Taf. 1, Fig. 51. Material: 3 Exemplare aus Weinsteig und Stetten, weite­ 1908 Turritella bicarinata Eichwald - Schaffer , S. 117, re Stücke werden von Stürmer (1989) aus Niederkreuz­ Taf. 11, Fig. 24. stetten genannt. 1926 Turritella bicarinata Eichwald var. - Glaessner , S. Höhe: 16 mm, Durchmesser: 4,5 mm 116. 1929 Turritella (Archimediella) cf. bicarinata Eichwald - R utsch, S. 41, Taf. 2, Fig. 13. Bemerkungen: Die Stücke erlauben keine Zuordnung zu 1934 Turritella (Archimediella) conospira Boettger einer der beschriebenen Unterarten von Turritella eryna. Zilch, S. 216, Taf. 6, Fig. 9. Da aber alle von Sieber (1960) behaupteten Unterarten 1960 Turritella (Torculoidella) bicarinata bicarinata auch synchron und sympatrisch auftreten (z.B. Grund/NÖ, (Eichwald ) - Sieber , S. 257, Taf. 2, Fig. 7, 19. unteres Badenium) dürfte ihr Status als Unterart im 1960 Turritella (Torculoidella) bicarinata taurevanescens biologischen Sinn anzuzweifeln sein (vgl. Sedlag & (Sacco) - Sieber , S. 258, Taf. 2, Fig. 25. W einert , 1987). 1960 Turritella (Torculoidella) bicarinata levis - Sieber , S. 258, Taf. 2, Fig. 22. Verbreitung: Die Art ist in der Paratethys vom Eggen- 1960 Turritella (Torculoidella) bicarinata subunocincta burgium bis ins Badenium gut belegt. Im Mediterran tritt (Sacco) - Sieber , S. 258, Taf. 2, Fig. 20. sie zumindest im Burdigalium auf (Türkei, eigene Beob­ 1960 Turritella (Torculoidella) scalaria praescalaria - Sie­ ber , S. 259, Taf. 2, Fig. 24, 26. achtungen), und im Atlantik und in der Nordsee ist sie 1966 Turritella bicarinata Eichwald - Strausz , S. 86, Taf. vom Hemmorium bis ins Mittelmiozän nachweisbar 2, Fig. 13. (Janssen , 1984; Sieber , 1960). 1966 Turritella bicarinata subarchimedis D ’Orbigny Strausz , S. 87, Taf. 2, Fig. 7-8. 1975 Turritella (Eichwaldiella) bicarinata bicarinata Untergattung Archimediella Sacco, 1895 (Eichwald ) - Baluk , S. 109, Taf. 12, Fig. 1-6. 1978 Turritella (Eichwaldiella) bicarinata Eichwald Turritella (Archimediella) erronea (Cossmann , 1914) Steininger , S. 332, Taf. 3, Fig. 1-4. 1985 Turritella (Torculoidella) bicarinata bicarinata 1856 Turritella Archimedis Brongniart - Hörnes , S. 424, (Eichwald ) - Atanackovic , S. 94, Taf. 22, Fig. 9, 10. Taf. 43, Fig. 13, 14. 1989 Archimediella (Torculoidella) bicarinata bicarinata 1914 Turritella erronea Cossmann Friedberg , S. 335, (Eichwald ) - Stürmer , S. 151, Taf. 5, Fig. 3, 4, 6, 8, Taf. 19, Fig. 23. 10, Taf. 10, Fig. 5, 6, Taf. 11, Fig. 9, Taf. 12, Fig. 13. 1929 Turritella (Archimediella) cf. erronea Cossmann 1989 Archimediella (Torculoidella) bicarinata levis (Eich­ R utsch, S. 42, Taf. 2, Fig. 14. wald ) - Stürmer , S. 153, Taf. 5, Fig. 7, Taf. 10, Fig. 2. 1960 Turritella (Archimediella) erronea erronea Coss­ 1998 Turritella (Eichwaldiella) bicarinata bicarinata Eich­ mann - Sieber , S. 252, Taf. 2, Fig. 8, Taf. 3, Fig. 8/16. wald - Schultz, S. 56, Taf. 21, Fig. 14. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 79

Beschreibung: Schlanke Schalen mit einem Apikalwin­ 1896 Petaloconchus intortus Lamarck (div. var.) - Sacco, kel um 25-30° Nach 6-8 Windungen werden die Schalen 20, S. 7, Taf. 1, Fig. 12-20. noch schlanker und die Flanken bilden einen Winkel um 1958 Petaloconchus intortus (Lamarck ) - Sieber , S. 139. 15°, wodurch das Profil (extrem gestreckt) cyrtoconoid 1963 Petaloconchus intortus woodi Mörch - Steininger , S. wird. Die Windungsflanken sind meist flach und gerade, 48. die Suturen kaum eingesenkt. Auffälligstes Skulpturele­ 1966 Vermetus intortus Lamarck Strausz , S. 121, Taf. 77, Fig. 21. ment ist eine schon an den ältesten Windungen deutlich 1975 Petaloconchus intortus (Lamarck ) - Baluk , S. 120, ausgebildete Spiralrippe in der Windungsmitte. Diese Taf 14, Fig. 8-10 cum syn. kräftige, gerundete Rippe kann bei einigen Schalen auch 1981 Petaloconchus (Macrophragma) intortus (Lamarck ) - undeutlich geknotet sein. Im Bereich, in dem sich der Svagrovsky , S. 130, Taf. 41, Fig. 10. Apikalwinkel verkleinert, treten zusätzlich eine viel 1984 Petaloconchus intortus (Lamarck ) - Janssen , S. 150, schwächere Spiralrippe knapp unter der posterioren Sutur Taf. 7, Fig. 2, Taf. 48, Fig. 10. und eine meist etwas deutlichere Rippe an der anterioren 1985 Petaloconchus intortus (Lamarck ) - Atanackovic , S. Sutur hinzu. Auch diese beiden Rippen können selten 100, Taf. 24, Fig. 3-5. schwache Knoten entwickeln. 1998 Petaloconchus intortus (Lamarck ) - Schultz, S. 58, Taf. 22, Fig. 6. Material: Zahlreiche Exemplare aus Kleinebersdorf, Kamabrunn (Inv. NHMW2000z0001/0054), Rückers­ Material: Ein Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z dorf, Obergänsemdorf, Helfens, Stetten, Großrußbach 0092/0002). und Niederkreuzstetten. Höhe: 35 mm, Durchmesser: 11 mm Bemerkungen: Ausführliche Beschreibungen dieser weit verbreiteten und leicht bestimmbaren Art geben Strausz Bemerkungen: Der Großteil der vorliegenden Schalen (1966) und B aluk (1975). entspricht der von Sieber (1960) definierten Turritella bi- carinata levis, die sich vorwiegend durch die schwächere Verbreitung: In der Paratethys und im mediterranen anteriore Spiralrippe, aber auch durch die kaum abgesetz­ Raum erscheint die heute noch im Mediterran verbreitete ten Umgänge und die flachen Flanken von Turritella bi- Art bereits im Untermiozän. Während des Mittelmiozäns carinata bicarinata unterscheidet. Daneben treten aber hat die Form in der Paratethys ihre weiteste Verbreitung auch typische Vertreter von T. bicarinata bicarinata und ist von allen europäischen Küsten beschrieben. (Eichwald ) und zahlreiche Zwischenformen auf, die eine scharfe Abgrenzung kaum möglich machen. Auch Baluk (1975) betont die hohe Variabiltät dieser Art im mittel- Unterordnung Ponder & miozänenen Korytnica-Becken und lehnt die Aufspaltung Lindberg , 1997 in Unterarten ab. Er betrachtet daher die Taxa T. b. tau- Überfamilie Gray , 1847 revanescens Sacco, T. b. subunocincta Sacco T. b. sub- Familie Rissoidae Gray , 1847 archimedis d ’Orbigny und T. b. tuberculata Mois. als Gattung Stossichia Brusina , 1870 nicht haltbar und führt sie als Synonyme von Turritella bicarinata Eichwald . In einem derartigen Artrahmen Stossichia multicingulata (Boettger , 1887) wäre die von Sieber (1960) aufgestellte T. b. levis aber (Taf. 4, Fig. 7) kaum als valide Unterart zu erhalten. 1856 Rissoa planaxoides D esmarest Hôrnes , S. 578, Verbreitung: Nach Stürmer (1989) erscheint die Art Taf. 48, Fig. 24. bereits im Eggenburgium in der Paratethys. Ihre erste 1921 Stossichia multicingulata Boettger Cossmann , Blüte läßt sich aber erst im Karpatium des Korneuburger 12, S. 76. Beckens nachweisen; im Badenium ist Turritella bicari­ 1923 Stossicia planaxoides D esmarest Friedberg , S. nata schließlich in der gesamten Zentralen Paratethys 361, Taf. 21, Fig. 4. 1932/33 Desmarest var. verbreitet. Im Mittelmeer und im Atlantik ist die Form Stossichia planaxoides helvética Cossmann & Peyrot - Meznerics , S. 328, Taf. 13, ebenfalls schon im Untermiozän vertreten und wird erst Fig. 11. im Mittelmiozän häufiger. Turritella bicarinata levis 1934 Stossichia multicingulata (Boettger ) Zilch, S. (Sieber ) ist auf das Karpatium beschränkt und nur aus 209, Taf. 5, Fig. 72-73. dem Korneuburger Becken beschrieben. ? 1949 Planaxis (Dalliella) dautzenbergi nov. sp. - Glibert , S. 133, Taf 8, Fig. 6. 1953 Zebina (Stossichia) planaxoides (Desmarest ) - SlE- Überfamilie Vermetoidea R afinesque , 1815 BER, S. 185. Gattung Petaloconchus H. & C. Lea , 1845 1966 Stossichia planaxoides helvética Cossmann & Pey ­ rot - Kokay , S. 37, Taf. 2, Fig. 22. Petaloconchus intortus (Lamarck , 1818) 1975 Zebina (Stossichia) multicingulata (Boettger ) - Ba ­ (Taf. 12, Fig. 5) luk, S. 73, Taf. 8, Fig. 26. 1985 Zebina (Stossichia) planaxoides (Des Moulins ) 1856 Vermetus intortus Lamarck - Hörnes , S. 484, Taf. 46, Atanackovic , S. 90, Taf. 20, Fig. 28, 29. Fig. 16. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 80 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

Beschreibung: Der Protoconch besteht aus ?2 glatten, Gattung Turboella Leach in Gray , 1847 konvexen Windungen, die folgenden Windungen sind schwächer gewölbt und tragen sechs gerundete Spiralripp­ Turboella acuticosta Sacco, 1895 chen, die durch sehr schmale Furchen getrennt sind. Selbst (Taf. 4, Fig. 6) an den sehr frühen Windungen ist in diesen Spiralfurchen 1856 Rissoa Lachesis Basterot Hörnes , S. 572, Taf. eine zarte Axialskulptur erkennbar, die durch Anwachs­ 48, Fig. 16. streifen verursacht wird. Die Zahl der Spiralrippen nimmt 1895 Turbella acuticosta - Sacco, S. 23. rasch zu und erreicht 11 an der vorletzten Windung und 1923 Turbella acuticosta Sacco - Friedberg , S. 369, Taf. 20-22 am letzten Umgang. Die Rippe direkt an der poste­ 22, Fig. 1. rioren Sutur ist geringfügig stärker ausgebildet. Im Profil 1923 Turbella dubiosa Friedberg Friedberg , S. 371, sind die durch eine seichte Sutur getrennten Windungen in Taf 22, Fig. 4. ihrer adapikalen Hälfte verhältnismäßig schwach gewölbt, 1932/33 Turbella acuticosta Sacco - Meznerics , S. 329, Taf. aber nahe der vorderen Sutur ziemlich bauchig. An der 13, Fig. 7. Basis des letzten Umgangs vergrößern sich die Abstände 1954 Rissoa (Turbella) acuticosta Sacco Strausz , S. zwischen den Rippen. Am Korneuburger Exemplar ist die 11, Taf. 3, Fig. 62. Apertur stark beschädigt; lediglich die Innenlippe ist er­ 1966 Rissoa turricula acuticosta Sacco - Strausz , S. 69, halten. Als dünne, schmale, umgeschlagene Leiste berührt Taf 46, Fig. 6-7. 1973 Sacco Bohn -Havas , S. 1105, sie die Basis der letzten Windung und hebt sich nur im Rissoa acuticosta Taf. 3, Fig. 7. vordersten Bereich etwas vom Umgang ab. 1975 Turboella acuticosta Sacco - Baluk , S. 69, Taf. 8, Fig. 9-11. Material: 1 Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z 1981 Turboella (Turboella) acuticosta Sacco - Krach , S. 0001/0041). 47, Taf. 15, Fig. 19-21. Höhe: 4,4 mm, Durchmesser: 2,3 mm Beschreibung: Sehr kleine, niedrig-kegelförmige Gehäuse Bemerkungen: Wie an Vergleichsexemplaren aus Stei­ aus ?2 konvexen Teleoconchwindungen, die ihre maxi­ nebrunn (NÖ) festgestellt werden konnte, bildet sich die male Breite nahe der anterioren Sutur entwickeln. Der nie­ charakteristische Apertur - bestehend aus robusten, be- dere Protoconch besteht aus 72 glatten, stark konvexen zahnten Lippen - erst bei adulten Tieren aus, während in Windungen. Die anschließenden Umgänge tragen schmale, früheren Stadien beide Lippen dünn und unbezahnt sind. gerade, gerundete Axialrippen, die durch etwas breitere, Die Form der Innenlippe bei dem beschriebenen Exem­ unskulpturierte Zwischenräume getrennt werden. plar legt daher den Schluß nahe, daß es sich um ein sub­ Basis ebenfalls ohne Skulptur; die Innenlippe formt eine adultes Individuum handelt. Trotz der fehlenden Außen­ sehr schmale Leiste. lippe lassen die typische Schalenform und die charkteri- stische Skulptur eine sichere Identifizierung der Art zu. Material: 3 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z Das Exemplar repräsentiert das stratigraphisch älteste 0001/0042). Vorkommen dieser Art, die im Badenium in der gesam­ ten Zentralen Paratethys verbreitet war. Planaxis (Dalli- Bemerkungen: Keines der vorliegenden Stücke ist voll ella) dautzenbergi Glibert aus dem Mittelmiozän des ausgewachsen, der Vergleich mit subadulten Exemplaren Loire-Beckens gehört mit Sicherheit in den Formenkreis aus dem Wiener Becken bestätigt aber die Bestimmung. der Stossichia multicingulata (B oettger ); ob sie tatsäch­ Die Korneuburger Schalen zeigen einen relativ kantigen lich synonym ist, wie von B aluk (1975) vermutet, ließe Verlauf von Flanke zu Basis, während dieses Merkmal sich aber erst durch Vergleiche mit Gliberts Material bei den meisten beschriebenen Vertretern der Art feststellen. Wie B aluk (1975) richtig bemerkt, ist Stossi­ schwächer ausgebildet scheint. Ähnliche Typen treten chia multicingulata (B oettger ) deutlich von der unter- aber auch im Vergleichsmaterial aus dem Badenium von miozänen Stossichia planaxoides (D esmoulins ) z u unter­ Vöslau auf. Durch diese Stücke wird eine bemerkenswer­ scheiden. Trotz der von ihm angeführten Unterschiede te Variabilität der Art dokumentiert, die von niedrig-ko­ stehen sich die Formen doch so nahe, daß eine Ableitung nischen zu hochgetürmten Schalen reicht. Ebenso zeigen von muticingulata aus planaxoides sehr wahrscheinlich die Exemplare beträchtliche Schwankungen in Zahl und scheint. Diese Ansicht wird durch das Korneuburger Ex­ Stärke der Axialrippen. Selbst die maximale Windungs­ emplar gestützt, dessen Spiralrippchen/furchen-Anzahl zahl ist bei ausgewachsenen Tieren nicht konstant und zwischen der untermiozänen französischen Art mit weni­ schwankt zwischen 3 und 5 Umgängen. gen Rippen und der „multicingulaten“ mittelmiozänen Art der Paratethys steht. Verbreitung: Die Art hat ihre Hauptverbreitung im Ba­ denium der Zentralen Paratethys und ist aus Österreich, Verbreitung: Die Form konnte erstmals aus dem jünge­ Polen und Ungarn nachgewiesen. Ihr frühestes bekanntes ren Untermiozän Niederösterreichs nachgewiesen wer­ den. Ab dem Mittelmiozän (Badenium) ist die Art in der Auftreten läßt sich bis ins Karpatium des Korneuburger ganzen Zentralen Paratethys bekannt (Österreich, Polen, Beckens zurückverfolgen. Bosnien, Rumänien). Ein weiteres mittelmiozänes Vor­ Nach Sacco (1895) tritt Turboella acuticosta auch im kommen im Loire-Becken ist wahrscheinlich. Tortonium von Montegibbio in Italien auf. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M : Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 81

Gattung Alvania Risso, 1826 Windungshöhe entwickelt ist. Protoconch glatt, 2 Win­ dungen. Das ganze Gehäuse ist durch eine kräftige, can- Alvania montagui trochiformis cellate Berippung skulpturiert. Zwar sind die Axialrippen Csepreghy -M eznerics , 1956 im allgemeinen etwas stärker, doch können die Spiralrip­ (Taf. 4, Fig. 4-5) pen gleichwertig werden. Je nach Abstand der Axialrip­ pen treten sowohl beinahe quadratische als auch spiral- 1956 Alvania montagui trochiformis Csepreghy -Mezne - rics, S. 379, Taf. 2, Fig. 7-10. verlängert-rechteckige Muster auf. Am letzten Umgang 1966 Rissoa (Alvania) montagui trochiformis Csepreghy - entwickeln die Schnittpunkte der Rippen mitunter kleine, Meznerics - Strausz , S. 75, Taf. 46, Fig. 21-22. spitze Knötchen. 1981 Alvania (Alvania) montagui trochiformis CsEPREGHY- Nahe der Apertur können schwache, varixartige Ver­ Meznerics - Svagrovsky , S. 115, Taf. 35, Fig. 8. dickungen auftreten.

Beschreibung: Zwei glatte, konvexe Protoconchwindun- Material: Häufig in Stetten (Inv. NHMW2000z0001/ gen werden von 3-4 kräftig skulpturierten Umgängen ge­ 0010). folgt. Die Flanken sind beinahe flach, die Windungen Höhe: 2,1 mm, Durchmesser: 1 mm leicht stufenförmig abgesetzt. Schmale, hohe, gerade Axialrippen, die durch breitere Zwischenräume getrennt Bemerkungen: Die Korneuburger Form steht der von werden, bilden die dominierende Skulptur. Quer dazu Hörnes (1856) als Rissoa Moulinsi bezeichneten Art aus verlaufen bis zu 5 schwächere Spiralreifen, die an den Steinabrunn sehr nahe. Das umfangreiche Material aus Schnittpunkten mitunter kleine Knötchen bilden. Der dem Badenium des Wiener Beckens dokumentiert eine Spiralreifen nahe der adapikalen Sutur ist etwas einge­ starke Variabilität bei der Ausbildung der Skulptur. Al­ schnürt, wodurch die Windungsflanke im Profil eine zu­ lerdings zeigen nur wenige Exemplare eine den Schalen sätzliche kleine Stufung aufweist. Auch die Axialskulptur aus dem Karpatium vergleichbare zarte Axialskulptur, so ist hier geringfügig versetzt, so daß die Axialrippen in daß die artliche Zugehörigkeit fraglich bleibt. diesem Bereich durch eine Knotenreihe ersetzt sein können. Im Übergang von Flanke zu Basis sind am letzten Um­ Verbreitung: Alvania cf. oceani ist aus dem Karpatium gang zwei etwas kräftigere Spiralreifen entwickelt, die des Korneuburger Beckens belegt. Im Badenium ist Alva­ zwischen den Axialrippen als markante Leisten erkenn­ nia oceani eine in der gesamten Zentralen Paratethys weit bar sind. Die mäßig konvexe Basis trägt 3-4 schmale, verbreitete Art. glatte Spiralrippen. Innenlippe relativ breit als Leiste ent­ wickelt, die einen engen, schlitzförmigen Nabel erzeugt.

Gattung Rissoina d ’Orbigny , 1840 Material: Sehr häufig in Stetten (Inv. NHMW2000z 0001/0028). Rissoina podolica Cossmann , 1921 Höhe: 2 mm, Durchmesser: 1 mm 1856 Rissoina pusilla Brocchi - Hörnes , S. 557, Taf. 48, Bemerkungen: Alvania montagui trochiformis Csepreghy - Fig. 4 M eznerics unterscheidet sich von Alvania montagui 1914 Rissoina pusilla Brocchi - Friedberg , S. 358, Taf. 20, ampulla (Eichwald ) [= syn. Alvania montagui miocaenica Fig. 22. 1960 Rissoina (Rissoina) podolica Cossmann - Kojumdgie - Sacco] durch die kantige Basis und den zwischen Flanke va & Strachimirov , S. 102, Taf. 30, Fig. 19. und Basis verlaufenden Kiel. 1966 Rissoina pusilla podolica Cossmann - Strausz , S. 79, Taf. 12, Fig. 23-28. Verbreitung: Alvania montagui trochiformis ist eine re­ 1975 Rissoina (Rissoina) podolica Cossmann - Baluk , S. lativ seltene Form im Badenium der Zentralen Paratethys, 90, Taf. 10, Fig. 11-14. die bis jetzt nur aus Ungarn und der Slowakei beschrie­ 1985 Rissoina (Rissoina) pusilla podolica Cossmann ben wurde. Ihren Ursprung hat sie aber, wie der Nachweis Atanackovic , S. 91, Taf. 21, Fig. 5, 6. aus dem Korneuburger Becken zeigt, bereits im Karpati­ um. Die nahestehende Alvania montagui ampulla (Eich­ Material: Nach Hörnes (1856) tritt die leicht erkennba­ wald ) ist nach Steininger & Senes (1971) bereits aus re Art bei Ebersdorf auf. Die erwähnten Exemplare konn­ dem Eggenburgium belegt. ten aber in der Sammlung des NHMW nicht mehr aufge­ funden werden.

Alvania cf. oceani (d ‘Orbigny , 1852) Verbreitung: Die Art hat in der Zentralen Paratethys ih­ (Taf. 4, Fig. 1-3) re Hauptverbreitung im Badenium und ist aus Österreich, Rumänien, Bulgarien, Polen, Ungarn und Bosnien nach­ 1856 Rissoa Moulinsi d ’Orbigny - Hörnes , S. 570, Taf. 48, Fig. 14. gewiesen. Im Karpatium wurde sie nur aus dem Korneu­ burger Becken genannt. Beschreibung: Schlank, kegelförmig aus 3-4 konvexen Windungen, deren maximale Breite ca. in der Mitte der ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 82 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Familie Tornidae Sacco, 1896 liche Unterschied zur Korneuburger Art die viel Gattung Tornus Jeffreys , 1867 schwächere Radialskulptur der Oberseite. Die Omamen­ tation der Basis stimmt aber bei beiden Arten überein. Tornus kuemeli nov. sp. Tornus kuemeli dürfte im Badenium durch die seltene, (Taf. 3, Fig. 7-13) aber in der gesamten Zentralen Paratethys verbreitete Art Tornus pseudotinostoma ersetzt sein. Derivatio nominis: Benannt nach dem österreichischen Tornus trigonostoma (Basterot ) aus dem Untermiozän Geologen Friedrich Kümel (1908-1955), der während Frankreichs unterscheidet sich von kuemeli und pseudoti­ seiner Bearbeitung miozäner Tomiden die Art als neu er­ nostoma durch ihre flachere, aber meist größere Gestalt kannte und ein Exemplar aus Rückersdorf/NÖ mit der und durch ihre geringere Skulpturierung. B aluk (1975) Bezeichnung „ Adeorbis ernae “ versah. Durch seinen betrachtet die mittelmiozänen, paratethyalen Individuen, frühen Unfalltod wurde die Veröffentlichung seiner Ga- die als Tornus trigonostoma geführt wurden (z. B. stropodenarbeit verhindert und die neuen „Kümel-Arten“ Strausz 1954; 1966), als Synonyme zu B oettgers pseu­ blieben unpubliziert. dotinostoma. Dennoch scheint die von ihm abgebildete Form aufgrund des engen Nabels keiner der genannten Locus typicus: Teiritzberg bei Stetten, Korneuburger Arten zu entsprechen. Becken, Niederösterreich. Tornus belgicus (Glibert , 1949) unterscheidet sich in seiner etwas höheren Gestalt, dem engeren Nabel, der Beschreibung: Eine sehr kleine, flache, scheibenförmige zarten Skulptur und in der stärker gerundeten Flanke. Zu­ Form mit einem Protoconch aus ?1 mäßig konvexen Win­ sätzlich ist der Übergang von Flanke zu Basis schwächer dung. Deutlich getrennt folgt der sich rasch erweiternde oder gar nicht gekielt (vgl. Marquet , 1998, S. 73, Text- Teleoconch, der kaum über ?1 Windung reicht. Die mar­ fig.). Baluk (1975) führt die Unterart Tornus belgicus kante Sutur wird durch eine leicht geschwollene, rundli­ varius ein (syn. Adeorbis dollfussi in Kokay , 1966), die che Spiralleiste gesäumt, auf die wiederum eine flache z. T. vergleichbare Skulpturen wie die Korneuburger Art Depression folgt. Dieser insgesamt schwach konvexe, ad- aufweisen kann (vgl. Baluk , 1975, Taf. 11, Fig. 14 oder apikale Windungsteil geht mit einer stärkeren Biegung in Kokay , 1966, Taf. 3, Fig. 9-10), aber ebenfalls durch die die wieder schwächer konvexe Windungsflanke über. höhere Gestalt und den eingeengten Nabel von Tornus Feine radiale Rippchen, die durch die engstehenden, pro- kuemeli zu trennen ist. soklinen Anwachsstreifen verursacht werden, überziehen Tornus globosus (B oettger , 1907) (syn. Tornus dollfusi die Oberfläche und verlieren nur im Bereich der Depres­ in Friedberg , 1928) ist wesentlich robuster und höher; sion und des anterior folgenden Schalenbereiches etwas der Nabel ist durch die Innenlippe halbkreisförmig ver­ an Intensität. Ein schmaler, aber scharfer Kiel markiert engt und die Anwachsstreifen bilden echte Rippen aus. den Übergang in die Basis, die starke Radialrippchen trägt. Anfangs flach, wird die Basis gegen die Apertur hin Verbreitung: Nur aus dem Karpatium von Niederöster­ konvex; ebenso biegt sie scharf in den weiten, perpektivi- reich bekannt (Teiritzberg, Rückersdorf). schen Nabel, der durch keine markanten spiralen Skulp­ turelemente begrenzt wird. Zwischen dem ersten und Gattung Solariorbis Conrad , 1865 zweiten äußeren Drittel der Basis ist ein zweiter, starker Kiel ausgebildet, der bei einem Exemplar an den Schnitt­ Solariorbis woodi (Hörnes , 1856) stellen mit dem Radialrippen leicht granuliert wirkt. Bei allen Individuen können leichte Schwankungen in der 1975 Teinostoma (Solariorbis) woodi (Hörnes ) - Baluk , S. Skulpturierung festgestellt werden. Die beiden Kiele so­ 100, Taf. 11, Fig. 7-8, cum syn. wie die Radialrippchen an Basis und Flanken sind aber bei allen Stücken ausgebildet. Material: 1 Exemplar aus Stetten (Institut für Paläonto­ Die Aperturen sind weitgehend zerstört, nur die Innen­ logie, Wien Inv. 1992/429). lippe ist bei zwei Exemplaren als gerade, umgeschlagene, Höhe: 1,1 mm, Durchmesser: 3 mm dünne Leiste erhalten. Bemerkungen: Das Exemplar entspricht völlig der aus­ Material: 11 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z führlichen Beschreibung in B aluk (1975). Besonders 0001/0008) und ein weiteres Stück aus Rückersdorf (Zie­ charakteristisch ist der kleine, gut abgesetzte und hervor­ springende Protoconch aus etwas mehr als 2 glatten Win­ gelofen). dungen. Holotypus: Höhe: 0,5 mm, Durchmesser: >1,2 mm Verbreitung: Im Untermiozän ist die Form aus dem Bur- digalium Norditaliens belegt (Sacco, 1896) und dürfte in Bemerkungen: Tornus kuemeli nov. sp. steht der mittel- der Paratethys erst im Karpatium einsetzen. In der Para­ miozänen Art Tornus pseudotinostoma (Boettger , 1907) tethys und in der mediterran-atlantischen Region hat äußerst nahe. Wie der Vergleich mit Sammlungsmaterial Solariorbis woodi die Hauptverbreitung im Mittelmiozän am NHMW und mit der guten Abbildung des Holotypus und wird aus Österreich, Ungarn, Rumänien, Polen, in Z ilch (1934, Taf. 6, Fig. 6) zeigt, ist der einzige deut­ Frankreich und Italien genannt. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 83

Familie Caecidae Gray , 1850 Gattung Hydrobia Hartmann , 1821 Gattung Caecum Fleming , 1817 Untergattung Brochina Gray , 1837 Hydrobia c f frauenfeldi (Hörnes , 1856) (Taf. 3, Fig. 3-5) Caecum (Brochina) banoni Benoist , 1874 (Taf. 12, Fig. 12, 13) 1853 Rissoa elongata Eichwald , S. 272, Taf 10, Fig. 15. 1856 Hydrobia frauenfeldi - Hörnes , S. 582, Taf. 47, Fig. 1921 Caecum Banoni Benoist Cossmann & Peyrot , S. 18a-c. 66, Taf. 3, Fig. 29-31. 1923 Hydrobia protracta (Eichwald ) - Friedberg , S. 399, 1949 Caecum (Brochina) banoni Benoist Glibert , S. Taf 24, Fig. 5. 129, Taf. 8, Fig. 3a-g. 1923 Hydrobia frauenfeldi (Hörnes ) - Friedberg , S. 400, 1966 Caecum (Brochina) banoni Benoist - Kokay , S. 40, Taf. 24, Fig. 6, 7. Taf 3, Fig. 15-17. 1952 Hydrobia frauenfeldi (Hörnes ) - Papp , S. 27, Taf. 3, 2001 Caecum banoni Benoist - Lozouet & al., S. 34, Taf Fig. 8-11. 14, Fig. 2a-2c, 8g. 1953 Hydrobia frauenfeldi (Hörnes ) - Papp , S. 113, Taf. 7, Fig. 2-4. Beschreibung: Kleines, schlankes, beinahe glattes Rohr 1964 Hydrobia frauenfeldi (Hörnes ) - Schlickum, S.5, Taf. mit ringförmigen, sehr feinen Anwachslinien. Protoconch 1, Fig. 8-12. fehlt. Das Septum ist deutlich konvex mit einem sehr 1966 Hydrobia frauenfeldi (Hörnes ) - Strausz , S. 63, Fig. 36. schwachen Mucro nahe dem Schalenrand (durch das an­ 1966 Hydrobia frauenfeldi (Hörnes ) - Kokay , S. 34, Taf. 2, haftende Sediment wirkt das Septum des abgebildeten Fig. 9. Exemplares übertrieben asymmetrisch!). Apertur unver­ 1973 Hydrobia frauenfeldi (Hörnes ) - Steininger , S. 390, dickt und sehr schwach verengt. Taf. 2, Fig. 2. 1974 Hydrobia elongata elongata (Eichwald ) Papp , S. Material: 1 Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z 335, Taf. 4, Fig. 1-3. 0092/0003). 1981 Hydrobia frauenfeldi (Hörnes ) - Krach , S. 53, Taf. Länge: 2 mm 22, Fig. 14.

Bemerkungen: Vom ähnlichen Caecum (Brochina) Beschreibung: Schlankes, turmförmiges Gehäuse aus fünf glabrum unterscheidet sich die Art durch den Mucro und oder in Ausnahmefällen sechs Windungen; der stumpf­ durch die Form des Septums. Der Unterschied wird be­ winkelige Protoconch ist bei den meisten Individuen be­ sonders deutlich, wenn man die Detailaufnahme des Sep­ schädigt. Die Umgänge sind konvex, mit der stärksten tums von Caecum glabrum in Marquet (1998) mit der Wölbung im anterioren Windungsdrittel und durch deut­ des Korneuburger Exemplares auf Tafel 12, Figur 13 ver­ liche Nähte getrennt. Die stumpf-ovale Apertur ist im gleicht. Obwohl die Art aus der Paratethys kaum genannt oberen Bereich sehr schwach gewinkelt, sonst aber wurde, dürfte sie z. T. mit Caecum (Brochina) glabrum durchlaufend rund. Nabel fehlt, mitunter ist ein seichter und Caecum (Caecum) trachea verwechselt worden sein. Schlitz ausgebildet. Außenlippe scharf, ohne Ausstül­ Von Caecum trachea unterscheidet sich die Art noch pung; Innenlippe sehr schwach, dünn, eng. deutlicher durch die beinahe fehlende Skulptur und durch das unterschiedliche Septum. Material: Zahlreiche Exemplare von Stetten (Inv. NHMW 2000z0001/0012) und Rückersdorf. Verbreitung: Die Art ist aus dem Untermiozän und Mittel­ Höhe: 3-4 mm, Durchmesser: 1,3-1,5 mm miozän der Atlantikküste beschrieben. In der Paratethys wurde sie bis jetzt durch Kokay (1966) aus dem Mittelmio­ Bemerkungen: Bezüglich ihrer gestreckt turmförmigen zän genannt. Einige als Caecum trachea beschriebene Ex­ Gestalt und den etwas gewölbten Windungen dürfte die emplare aus der Paratethys dürften eherCaecum banoni ent­ beschriebene Art dem Formenkreis der Hydrobia frauen­ sprechen, da die stärker skulpturierte Form Caecum tracha- feldi (Hörnes ) angehören. ea zumindest im Mediterran erst im Pliozän häufig ist. Da Hydrobia elongata schon 1806 durch Faujas für eine französische Form präokkupiert ist, sollte anstelle der erst 1853 aufgestellte Hydrobia elongata (Eichwald ) der von Familie Hydrobiidae Troschel, 1857 Hörnes (1856) eingeführte Name Hydrobia frauenfeldi verwendet werden. Eine Beschreibung der Hydrobia Wie R ust (1997) zusammenfassend gezeigt hat, ist der elongata (Faujas ) geben Cossmann & Peyrot (1918) Bearbeitungsstand der neogenen Hydrobiidae noch völlig und D ollfus (1912). ungenügend. Eine überaus hohe, intraspezifische Variabi­ Die Form war offensichtlich die präferierte Beuteart einer lität im Gehäusebau sowie Konvergenzen zwischen vie­ bohrenden Raubschnecke. In Anbetracht der Häufigkeit len Arten erschweren selbst bei rezenten Formen die Be­ von z. T. juvenilen Naticiden in der Schlämmprobe schei­ stimmung. Eine artliche Zuordnung einzelner Schalen ist nen Naticiden die wahrscheinlichsten Verursacher dieser in vielen Fällen unmöglich; die Trennung der zahlrei­ Anbohrungen, die sich fast ausschließlich auf den letzten chen, meist schlecht definierten, miozänen paratethyalen Umgang beschränken und hier meist auf der ventralen Arten daher unsicher. Schalenseite zu finden sind. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 84 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Verbreitung: Die Art erscheint im Ottnangium Bayerns Verbreitung: Vom Karpatium bis ins Sarmatium in der und im Karpatium von Niederösterreich und ist ab dem Zentralen Paratethys. Badenium in der gesamten Zentralen Paratethys weit ver­ breitet. Nachweisen läßt sich die Art bis ins untere Pan- nonium (Pannonium B) in Niederösterreich. Überfamilie Stromboidea R afinesque , 1815 Familie Aporrhaidae Gray , 1850 Gattung Aporrhais Da Costa , 1778 Hydrobia? sp. (Taf. 3, Fig. 6) Aporrhais pespelecani (Linné , 1766) (Taf. 4, Fig. 8) Beschreibung: Protoconch aus zwei stark konvexen Um­ gängen mit tiefen Suturen und stumpfem Apikalwinkel. 1908 Chenopus alatus Eichwald - Schaffer , S. 104, Taf. Vom Protoconch deutlich abgesetzt, schließt der turmför­ 11, Fig. 2. mige Teleoconch an, bestehend aus fünf beinahe flachen 1970 Aporrhaispes-pelecani Linné - R iedl, S. 406, Taf. 133. Windungen mit seichten Suturen. Die Flanke des letzten 1995 Aporrhais pespelecani Linné - Baluk , S. 177, Taf. 7, Umgangs biegt relativ abrupt in die ebenfalls wenig ge­ Fig. 4-11 (cum syn.). 1998 (Eichwald ) - Schultz, wölbte Basis. Mündung schief-oval, länglich, oben etwas Aporrhais (Aporrhais) alata S. 60, Taf. 23, Fig. 8. spitzer mit dünner, umgeschlagener Innenlippe und dün­ 2000 Aporrhais pespelicani Linné - Solsona , Gili & Mar - nem, kaum ausgestülptem Basalrand; der Nabel ist tinell , S. 83-94, Taf. 1, Fig. 1-3, 5, 6. schmal, schlitzförmig, die Außenlippe fehlt. Beschreibung: Die Gewindeumgänge sind deutlich ge­ Material: 2 Exemplare von Stetten (Inv. NHMW2000z kielt und tragen eine Spiralreihe kräftiger, geringfügig 0001/0006). schräg-axial verlängerter Knoten. Erst am letzten Um­ Höhe: 3,8 mm, Durchmesser: 1,8 mm gang wird eine zweite, schwächere Knotenreihe einge­ schaltet, die zu einer Spiralrippe verschmelzen kann. Ei­ Bemerkungen: Die unter- bis mittelmiozäne Hydrobia ne dritte, noch schwächere Spiralrippe verläuft entlang andreaei (B oettger ) weist Parallelen im Windungsbau der Basis. Zusätzlich sind zahlreiche schwache Spiralfä­ auf, unterscheidet sich aber wesentlich durch die stärke­ ren Suturen und die oben weniger zugespitzte Apertur. den und undeutliche Anwachslinien ausgebildet; beide Skulpturelemente gewinnen gegen die Apertur hin an Stärke. Nur bei einem Individuum sind Reste des Flügels Familie Fischer, 1885 erhalten, der die Ansatzstellen für zwei Finger trägt. Je Gattung Stenothyrella W enz , 1939 ein weiterer, dünnerer Fingeransatz ist an den anterioren und posterioren Enden der Apertur erhalten. Stenothyrella schwartzi (Hörnes , 1856) (Taf. 12, Fig. 3) Material: Je ein Exemplar von Kleinebersdorf (Inv. NHMW2000z0001/0047), Karnabrunn, Stetten und 1959 Stenothyrella schwartzi (Frauenfeld ) - Boda , S. 730, Weinsteig (Inv. NHMW1976/1758/19). Taf. 34, Fig. 7. 1966 Stenothyra schwartzi Frauenfeld - Strausz , S. 66, Höhe: 14-26 mm, Durchmesser: 6,5-12,5 mm Taf. 13, Fig. 24-27, cum syn. 1970 Stenothyrella schwartzi (Frauenfeld ) - Baluk , Taf. Bemerkungen: Das Exemplar aus Kleinebersdorf erreicht 9, Fig. 12. beinahe die doppelte Größe der beiden anderen Schalen, die Skulptur ist aber bei allen Stücken völlig identisch. Beschreibung: Kleine, plump-spindelförmige Schale aus Diese Größenunterschiede liegen durchaus im Rahmen 4 kräftig gewölbten Windungen. Die Apikalwindungen der von B aluk (1995) beschriebenen Variabilität von bis sind niedrig und mitunter im adapikalen Drittel leicht ab­ zu 150% bei Vertretern der Art aus dem polnischen geflacht. Die Schlußwindung nimmt wenig mehr als die Korytnica-Becken. Hälfte der Gesamthöhe ein und endet in einer deutlich ab­ Die häufig praktizierte Abtrennung der paratethyalen gesetzten, runden Apertur. Die Spindel ist sehr schief, bei Formen als eigenständige Art Aporrhais alata (Eich­ gut erhaltenen Exemplaren ist vom anterioren Ende der wald ) wurde von Strausz (1966) und B aluk (1995) kri­ Apertur bis zur Basis des letzten Umgangs eine schmale, tisiert. Die hohe Variabilität der Skulpturierung und der dünne Lippe entwickelt. Flügelstruktur, wie sie auch rezente Vertreter von Apor­ rhais pespelecani aufweisen, läßt die Abtrennung als un­ Material: Zahlreiche Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW gerechtfertigt erscheinen. Im Gegensatz dazu betrachten 2000z0010). Solsona & al. (2000) zumindest einige Schalen aus dem Höhe: 1,1 mm, Durchmesser: 0,4 mm Mittelmiozän des Nordseebeckens als eigenständige Form, die sie auf Aporrhais alata (Eichwald ) beziehen. Bemerkungen: Strausz (1966) betont die Variabilität Insgesamt scheint das Aporrhais pespelecani/alata- Pro­ der Skulptur bei Stenothyrella schwartzi ; aus der bearbei­ blem noch nicht zufriedenstellend gelöst und bedürfte ei­ teten Probe liegen allerdings nur glatte Typen vor, die ner ausführlichen statistischen Bearbeitung. Ein interes- keinerlei axiale Skulpturelemente aufweisen. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 85

santés Detail ist auch, daß Eichwald selbst 1850 in sei­ 1918 Calyptraea depressa Linné - Favre , Taf. 3, Fig. 24-26. ner Lethaea rossica seine , rRostellaria alata“ in die Syno­ 1926 Calyptraea chinensis Linné - Glaessner , S. 117. nymie von „ Chenopus pes pelecani “ stellt. 1929 Calyptraea cf. depressa Lamarck - R utsch, S. 50. 1963 Calyptraea (Calyptraea) depressa Lamarck Stei­ ninger , S. 51, Taf 10, Fig. 11, (cum syn.) Verbreitung: Die Art hat ihren Ursprung im Untermio­ 2001 Calyptraea depressa Lamarck Lozouet & al., S. zän (Burdigalium) in der mediterran-atlantischen Region 38, Taf 15, Fig. 6. (Sacco 1893; Cossmann & Peyrot 1924) und dürfte 1969 Calyptraea (Calyptraea) chinensis taurostriatellata vom nahestehenden Aporrhais meridionalis (Basterot ) Sacco - Tejkal & al., S. 198 (partim). abzuleiten sein. In die Paratethys wandert die Art wahr­ scheinlich schon im Ottnangium ein (Steininger 1973), Beschreibung: Wenig mehr als ein glatter, gewölbter läßt sich aber erst ab dem Karpatium sicher nachweisen. Umgang mit 0,6 mm Durchmesser bildet den deutlich ab­ Im Mittelmiozän wurde die Form an allen europäischen gegrenzten Protoconch. Selbst das juvenile Gehäuse aus Küsten heimisch und ist in der mediterranen-atlantischen Kleinebersdorf zeigt deutliche radiale Runzeln, die zum und der borealen Region bis heute verbreitet. Teil in leicht elongierte Granulae aufgelöst sind. Adulte Schalen entwickeln teilweise unregelmäßig verteilte Dörnchen. Bei sehr großen Tieren wachsen diese Pro­ Familie Strombidae Swainson , 1840 tuberanzen zu hohlen, gegen den Schalenrand geneigten Gattung Strombus Linné , 1758 Hohldomen heran, die zu gebogenen, radialen Rippen verschmelzen können. Strombus bonelli Brongniart , 1823 Gehäuseumriß meist etwas oval, nie kreisrund. Im Profil wirken die Schalen abgeflacht, wobei die Konvexität ge­ 1912 Strombus coronatus D efrance var. praecedens gen die Schalenränder zusätzlich abnimmt. Das von Hör ­ Schaffer - Schaffer , S. 149, Taf. 51, Fig. 21, 22. nes abgebildete Exemplar weist einen ungewöhnlich un­ 1971 Strombus (Canarium) bonelli praecedens Schaffer - regelmäßigen Umriß auf, der bei den anderen Exempla­ STeininger & al., S. 391, Taf. 9, Fig.l. 1995 Strombus (Strombus) bonelli Brongniart - Baluk , S. ren nicht zu beobachten ist. 180, TAf. 6, Fig. 4-10, cum syn. (Weitere Beschreibung siehe Originaldiagnose in Hörnes 1856, S. 633, Taf. 50, Fig. 16 zu Calyptraea depressa aus Bemerkungen: Hörnes (1856) nennt Strombus bonelli Niederkreuzstetten) aus Niederkreuzstetten. Da das Objekt nicht mehr aufzu- finden ist, kann nicht entschieden werden, ob es sich bei Material: 11 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW 2000z der Form des Karpatiums um einen typischen Vertreter 0001/0002), eines aus Kleinebersdorf, zwei aus Nieder­ von Strombus bonelli bonelli handelt, oder ob sie der klei­ kreuzstetten (Abbildungsoriginal zu Hörnes 1856, Inv. neren und schwächer skulpturierten Form des Eggenbur- NHMW1846/37/520). giums näher steht, die meist als Strombus bonelli prae- Höhe: 11 mm, Durchmesser: (längs) 30 mm, (quer) 25 mm cendens abgespaltet wird. Bemerkungen: Die beiden größten Exemplare aus Stet­ Verbreitung: Die Art Strombus bonelli tritt in der Para­ ten stimmen völlig mit der von Hörnes (1856) abgebil­ tethys ab dem Eggenburgium gesichert auf und wird auch deten Form Fig. 16 aus Niederkreuzstetten überein. Bei aus dem Ottnangium genannt (Hölzl, 1973). Ihre Blüte einigen kleineren Stücken mit schlecht erhaltenen Ober­ erlebt die Art in der Paratethys im Badenium und ent­ flächen ist die Zuordnung unsicher. Diese Exemplare wickelt zu dieser Zeit größere und stärker skulpturierte könnten auch Calyptraea chinensis taurostriatellata Sacco Schalen als im Untermiozän. Wahrscheinlich läßt sich entsprechen. Strombus bonelli bereits im Egerium nachweisen, da die von B aldi (1973) als Strombus coronatus erwähnte Form Verbreitung: Calyptraea depressa ist eine untermiozäne eher auf Strombus bonelli als auf den rein neogenen Art, die in der Paratethys vom Eggenburgium bis ins Kar­ Strombus coronatus zu beziehen ist. Im mediterran-atlan­ patium auftritt. In Frankreich erscheint die Form bereits tischen Raum ist die Art besonders im Burdigalium weit im Aquitanium, ist aber ebenfalls auf das Untermiozän verbreitet. beschränkt.

Untergattung Bicatillus Swainson , 1840 Überfamilie Calyptraeoidea Lamarck , 1809 Familie Calyptraeidae Lamarck , 1809 Calyptraea (Bicatillus) irregularis Gattung Calyptraea Lamarck , 1799 (Cossmann & Peyrot , 1919) (Taf. 4, Fig. 11-12) Calyptraea depressa Lamarck , 1822

(Taf. 4, Fig. 9-10) 1912 Calyptraea (Bicatillus) deformis Lamarck Schaf­ fer , S. 168, Taf. 54, Fig. 24-26. 1856 Calyptraea depressa Linné - Hornes , S. 633, Taf. 50, 1963 Calyptraea (Bicatillus) deformis irregularis (DOLLFUS Fig. 16. & Dautzenberg ) - Steininger , S. 211, Taf 57, Fig. 7. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 86 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

1971 Calyptraea (Bicatillus) deformis irregularis (Dollfus flachten Innenlippe durch eine schwache axiale Schwel­ & Dautzenberg ) Steininger , S. 389, Taf. 7, Fig. lung getrennt. Am Vorderende sind, von der Ventralseite 13-14. ausgehend, einige tiefe, schiefe Furchen ausgebildet, die 1995 Calyptraea (Bicatillus) irregularis (Cossmann & Pey - gegen die Dorsalseite hin verlaufen. r o t ) - Baluk , S. 175, Taf. 3, Fig. 2 (cum syn.) Außenlippe fehlt. Beschreibung: Tütenförmiges Gehäuse mit stark exzen­ Material: Ein Stück aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW trischem Apex und unregelmäßiger Basis. Der kegelför­ 1976/1785/20). mige Apex ist schwach nach hinten gebogen. Oberfläche Höhe: 7,5 mm, Durchmesser: 5 mm glatt bis auf dichte, unregelmäßige Anwachslinien. Die Vorderseite der Schale weist eine deutliche, bogenförmi­ Bemerkungen: Die hohe Variabilität der Art erschwert ge Einkerbung auf, die erst an den adulten Schalenteilen die Abgrenzung zu verwandten Formen. Darüber hinaus ausgebildet wird. Die Innenseite der Schale ist durch Se­ läßt die fragmentäre Erhaltung des Einzelstücks eine si­ diment verfällt. chere Bestimmung nicht zu. Viele in der Literatur als Erato laevis D ono van geführte Formen (z. B. Sieber , Material: Ein Exemplar aus Kamabrunn (Inv. NHMW 1958) dürften Eratopsis subcypraeola d ’Orbigny oder 2000z0001/0058). Eratopsis elongata Seguenza zuzuordnen sein. Höhe: 17 mm, Durchmesser: 25 mm: 20 mm Eratopsis barrandei (Hörnes & Auinger ) ist durch seine warzige, knotige Skulptur deutlich von der beschriebenen Bemerkungen: Nach B aluk (1995) sollten die meisten Form zu unterscheiden. der paratethyalen Calyptraeen, die der Art deformis Lam ­ arck zugeordnet wurden, eher auf irregularis (Cos­ Verbreitung: Eratopsis subcypraeola ist in der Paratethys smann & Peyrot ) bezogen werden. Tatsächlich unter­ bereits im unteren Eggenburgium nachweisbar (Eratopsis scheiden sich die Formen aus Gmnd, Kamabrunn und subcypraeola gallica Schilder in Steininger , 1963). Im Korytnica durch die höhere Schale, die deutlich unregel­ Badenium ist sie eine realtiv seltene, aber weit verbreitete mäßigere Basis, den stärker rückwärts gebogenen Apex Art, die vom Wiener Becken bis nach Ungarn, Rumänien und die anteriore Einbuchtung von Calyptraea deformis und Polen auftritt (Baluk , 1995; B oettger , 1901). Lamarck (vgl. Favre , 1918, Taf. 2, Fig. 20, 21, Taf. 3, Fig. 22, 23). Das Exemplar aus Kamabrunn unterscheidet sich allerdings von den Gründer Formen durch die glatte­ Überfamilie Cypraeoidea R afinesque , 1815 re Schalenoberfläche und den etwas größeren Wuchs. Familie Cypraeidae Gray , 1824 Unterfamile Erroneinae Schilder , 1927 Verbreitung: In der Paratethys erscheint Calyptraea Gattung Zonaria Sacco, 1894 irregularis im Eggenburgium (Steininger , 1971) und bleibt bis ins Badenium eine verbreitete, aber nie häufige Zonaria dertamygdaloides (Sacco, 1894) Art. Auch in der mediterran-atlantischen Region läßt sie (Taf. 4, Fig. 14-16) sich ab dem Untermiozän nachweisen (Sacco, 1896; Cossmann & Peyrot , 1919) und dürfte im unteren 1856 Cypraea pyrum Gmelin - Hörnes , S. 66, Taf. 8, Fig. Mittelmiozän erlöschen. 4, 5. 1877 Cypraea (Arida) lanciae - Brusina , S. 369, partim. 1894 Zonaria fabagina var. dertamygdaloides Sacco, S. 23, Taf. 2, Fig. 17. Überfamilie Lamellarioidea d ’Orbigny , 1841 ? 1926 Cypraea cf Lanciae Brusina - Glaessner , S. 116. ill Familie Eratoidae G , 1871 1927 Zonarina (Zonaria) badensis nov. sp. - Schilder , S. 115. Gattung Eratopsis Hörnes & Auinger , 1880 1932 Schilderia badensis (Schilder ) - Schilder , S. 175. 1932 Schilderia dertamygdaloides (Sacco) - Schilder , S. Eratopsis subcypraeola (d ’Orbigny , 1852) 175. (Taf. 4, Fig. 13) 1958 Schilderia badensis (Schilder ) - Sieber , S. 142. 1971 Zonarina (Zonaria) dertamygdaloides badensis 1995 (d ’Orbigny ) - Baluk , Erato (Eratopsis) subcypraeola (Schilder ) - Schilder & Schilder , S. 43. S. 190, Taf. 13, Fig. 1-3 (cum syn.) 1971 Zonarina (Zonaria) dertamygdaloides dertamygdaloi­ 2001 (d ’Orbigny ) - Lozouet & al., Eratopsis subcypraeola des (Sacco) - Schilder & Schilder , S. 43. S. 42, Taf. 16, Fig. 3. ? 1977 Schilderia badensis (Schilder ) - Ebner & Gräf, S. 161, Taf. 7, Fig. 3,4. Beschreibung: Kleine, bimenförmige, unskulpturierte 2000 Zonarina dertamygdaloides (Sacco) Endl , S. 48, Schale aus vier Windungen mit kaum hervortretendem Taf. 3, Fig. 3-6. Gewinde. Eine dünne Schmelzlage überzieht das Gehäu­ se und verdeckt die Suturen. Die Ventralseite der Schale Beschreibung: Gehäuse mäßig dickschalig, bauchig, ei­ ist entlang der Apertur etwas abgeflacht und trägt eine förmig. Randleisten kaum ausgebildet bzw. nur an den leicht gebogene Reihe spiral elongierter Zähnchen, die Enden schwach entwickelt. Basis ziemlich gerundet und gegen das anteriore Schalenende an Stärke zunehmen. deutlich breiter als die ebenfalls leicht gewölbte Mün­ Die Kolumella ist deutlich konvex und von der abge­ dungsaußenseite. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

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18 Zähne auf der Außenlippe, die bis auf die Ventralsei­ 1912 Basterotia ? sublyncoides d ’Orbigny - Schaffer , S. te der Schale auslaufen; getrennt von gleich weiten oder 148, Taf. 51, Fig. 12-14. etwas breiteren Zwischenräumen. An der Kolumellarlip- 1932 Jousseaumea diluviana propulchra Schilder - Schil­ pe 11 schwächere Zähne, die auf den Aperturbereich be­ der , S. 146. 1958 (Gray ) - Sieber , S. 141. schränkt bleiben. Die 1,3 mm breite Fossula wird poste­ Jousseaumea diluviana 1971 Jousseaumea diluviana diluviana Gray - Steininger , rior durch einen relativ kräftigen Kolumellarzahn und an­ S. 392, Taf. 9, Fig. 2, 3. terior durch eine schmale, deutliche Schwellung be­ 1971 Jousseaumea diluviana propulchra Schilder - Schil­ grenzt. Aperturränder in der hinteren Hälfte eng und sub­ der & Schilder , S. 39, Nr. 521. parallel, aber - aufgrund der schwach konkaven Kolu- 2000 Jousseaumea diluviana (Gray ) - Endl , S. 37, Taf. 1, mellarlippe - in der anterioren Hälfte etwas erweitert. Fig. 3-7.

Material: Zwei Exemplare aus Kamabrunn (Inv. NHMW Beschreibung: Eine schlanke, gestreckte, aber stark ge­ 2000z0001/0074) und eines aus Kleinebersdorf (Inv. wölbte Form. Apertur schmal und nur anterior schwach NHMW 1977/1944/3). erweitert. Fossula tief, weit, deutlich ausgehöhlt und Höhe: 26 mm, Durchmesser: dorsoventral 13 mm, basal glatt. Basis und Außenlippe sind ventral kaum abgeflacht; 16,5 mm Randleisten fehlen. Einige weitere Exemplare aus Stetten und Niederkreuz­ stetten werden von Glaessner und Hörnes angeführt, Material: 1 Gehäuse aus Niederkreuzstetten (Inv. konnten aber nicht wieder aufgefunden werden. Fünf NHMW1846/37/87). Mündungsfragmente von Cypraeen aus Stetten (001/1/21- Höhe: 38,6 mm, Durchmesser: dorsoventral 19,6 mm, 22-23-24) dürften ebenfalls der beschriebenen Art an­ basal 23,4 mm gehören, eine nähere Bestimmung ist aber unmöglich. Bemerkungen: Von der im Korneuburger Becken vor­ Bemerkungen: Baluk (1995) fuhrtCypraea lanciae B ru - herrschenden Zonaria dertamygdaloides unterscheidet sina und Cypraea pyrum sensu Hörnes (1856) als Syno­ sich die viel seltenere Art aus der Kreuzstettener Bucht nyme zu Monetaria brocchii (Deshayes 1844). Er sieht die durch die größere Schale, die schlankere Gestalt, die zar­ unterschiedlichen Gehäuseformen als intraspezifische Va­ tere Bezahnung und besonders durch die tiefe, aus­ riationsbreite und vergleicht sie mit der Vielgestaltigkeit gehöhlte Fossula. von Monetaria moneta (Lin .). Er geht allerdings bei dieser Art nicht auf die Revisionen Schilders ein und erwähnt Verbreitung: In der Paratethys ist die Art aus dem Eg- auch dessen Schilderia badensis nicht, die, nach seiner Sy­ genburgium und dem Karpatium Österreichs nachgewie­ nonymieliste zu schließen, auch in Monetaria brocchii auf­ sen. Im Badenium ist sie aus Rumänien bekannt (Lapugy, gehen würde. Darüber hinaus wird die Form, auf die sich Sammlung NHMW). Ebenso ist sie aus der mediterran­ Baluk bezieht und die Hörnes (1856) als Cypraea bro­ atlantischen Region aus dem Unter- und Mittelmiozän cchii Desha yes bezeichnet und als Fig. 3, Taf. 7 abbildet, nachgewiesen. von Schilder (1932) als Schilderia provincialis laterima- ta (Sacco) bestimmt. Jedenfalls scheinen die von Baluk als Taf. 10, Fig. 1 & 2 abgebildeten Exemplare konspezi- Überfamilie Naticoidea Guilding , 1834 fisch mit der Art aus dem Korneuburger Becken zu sein, Familie Naticidae Guilding , 1834 während sich Taf. 9, Fig. 4 & 5 deutlich durch die breitere Unterfamilie Polinicinae Gray , 1847 Außenlippe und die geschwollene Randleiste, die die Basis Gattung Polinices M ontfort , 1810 vom Dorsalbereich trennt, unterscheiden lassen. Polinices pseudoredemptus (Friedberg , 1923) Verbreitung: Aufgrund der unsicheren Literaturangaben (Taf. 5, Fig. 1-4) und wegen der unklaren Artdefinitionen können keine si­ 1923 Natica (Poliniceps) pseudoredempta Friedberg cheren Angaben über die geographische und stratigraphi­ Friedberg , S. 197, Taf. 15, Fig. 6. sche Verbreitung der Form gemacht werden. Gesichert ist 1960 Polinices (Polinices) pseudoredempta (Friedberg ) sie aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens, dem Kojumdgieva & Strachimirov , S. 120, Taf. 33, Fig. Badenium des Wiener Beckens und Rumäniens und 8-9. wahrscheinlich aus dem Badenium des Korytnica- 1966 Natica (Polynices) redempta Michelotti - Strausz , Beckens in Polen. Der weiteren Artauffassung Baluks S. 231, Taf. 47, Fig. 19-28 (partim). folgend, wäre die Art schon ab dem Aquitanium in Frank­ 1966 Polynices pseudoredempta Friedberg - Kókay , S. 55, reich und ab dem Burdigalium in Norditalien verbreitet. Taf. 7, Fig. 9. 1995 Polinices pseudoredemptus (Friedberg ) - Baluk , S. 197, Taf. 15, Fig. 6.

Unterfamile Cypraeinae G r a y , 1824 Beschreibung: Kleinwüchsige, gestreckte Gehäuse mit Gattung Jousseaumea S a c c o , 1894 erhabenem Gewinde und einem großen, etwas abgesetz­ Jousseaumea diluviana (G r a y , 1824) ten, letzten Umgang. Die Suturen sind undeutlich; der (Taf. 12, Fig. 1, 2) letzte Umgang im Suturbereich häufig abgeflacht oder ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

selten sogar konkav. Die halbmondförmige Apertur ist Polinices redemptus (Michelotti, 1847) prosoklin, deutlich schief zur Achse und durch einen mar­ (Taf. 5, Fig. 5-6) kanten Nabelkallus begrenzt. Der Kallus bedeckt weite Teile der Basis, ist aber meist durch eine deutliche Furche 1847 Natica redempta Michelotti, S. 157, Taf. 6, Fig. 6, 6a. 1856 Michelotti - Hörnes , S. 522, Taf. von der Schale abgesetzt. Die maximale Schwellung ver­ Natica redempta 47, Fig. 3a, 3b. läuft in den beiden posterioren Dritteln der Apertur; ante­ 1995 Polinices redemptus (Michelotti) - Baluk , S. 198, rior ist der Kallus entweder durch eine schwache Furche Taf. 15, Fig. 7-8, (cum syn.) oder - seltener - durch eine enge, seichte Depression be­ grenzt. Material: >40 Exemplare aus Stetten, Wetzleinsdorf- Die Beschreibung des Protoconchs gestaltet sich äußerst Hölle, Kleinebersdorf (Inv. NHMW2000z0064/0002), schwierig, da aufgrund der schlechten Erhaltung der api­ Niederkreuzstetten, Gebmannsberg und Kamabrunn (Inv. kale Schalenteil häufig stark korrodiert ist. Andererseits NHMW2000z0001 /0066). ist bei keinem der Stücke die Trennung zwischen Proto- Höhe: 43 mm, Durchmesser: 45 mm conch und Teleoconch deutlich ausgeprägt. Die Win­ dungszahl dürfte um 2 schwanken; nur der erste Umgang Bemerkungen: Die Gehäuse aus Kamabrunn erreichen ist stark gewölbt und unterscheidet sich dadurch gut von über 40 mm Durchmesser und übertreffen darin die indi­ den relativ flachen Windungen des frühen Teleoconchs. viduenreichere Population aus Kleinebersdorf, in der im Durchschnitt ca. 15 - 25 mm breite Schalen auftreten. Die Material: Zahlreiche Gehäuse aus Kamabrunn (Inv. größten erhaltenen Exemplare des Korneuburger Beckens NHMW2000z0001/0061), Wetzleinsdorf-Hölle, Stetten, erreichen Dimensionen, die mit jenen der mittelmiozänen Rückersdorf, Weinsteig, Hippies, Helfens, Niederkreuz­ Populationen des Badener Tegels vergleichbar sind. stetten, Leobendorf und Kleinebersdorf. An einigen Stücken ist die Musterung aus engstehenden, Höhe: 15 mm, Durchmesser: 11 mm; gegen die Apertur gelappten Flecken erhalten. Sowohl Höhe: 10 mm, Durchmesser: 8mm die Exemplare aus Vöslau (vgl. Glibert 1952, Taf. 2, Fig. 5h), als auch die durch B aluk (1995) und Hörnes Bemerkungen: Die leichten Schwankungen im Länge/ (1856) beschriebenen Vertreter der Art weisen identische Höhe-Verhältnis sowie die Unterschiede in der Kallus­ Farbmuster auf, was auf eine geringe Variabilität in der entwicklung, die an den Gehäusen des Korneuburger Ornamentik von Polinices redemptus in der Zentralen Pa­ Beckens zu beobachten sind, entsprechen durchgehend ratethys hinweist. Sacco (1891) beschreibtPolinices proredempta als et­ der Variationsbreite, wie sie B aluk (1995) für die Popu­ lationen aus dem Korytnika-Becken anführt. Einen guten was kleinere und rundere Vorläuferform des - wie er Überblick über die verschiedenen Wuchsformen ermögli­ meint, erst ab dem Tortonium auftretenden - Polinices redemptus. Cossmann & Peyrot (1919) übernehmen die­ chen die Abbildungen (Taf. 47, 19-28) in Strausz se Ansicht und fuhren die von Hörnes (1856) beschrie­ (1966), der die Formen allerdings irrtümlich Polinices re- bene und abgebildete Form ebenfalls als Polinces pro- dempta zuordnet. Von dieser Form unterscheidet sich redemptus Sacco. Spätere Autoren wie Glibert (1952), pseudoredempta nicht nur durch die geringere Größe und Strausz (1966) und B aluk (1995) lehnen diese Tren­ den etwas unregelmäßigeren Wuchs, sondern auch durch nung ab und betrachten die mittelmiozäne Art der Para­ den Protoconch, der bei redempta deutlich höher ist und tethys als konspezifisch mitredemptus (Michelotti). aus durchgehend stärker gewölbten Windungen besteht. Die von V etters (1910) erwähnten ,JNatica redempta“- Verbreitung: Polinices redemptus erscheint während des Exemplare aus Nodendorf und Niederleis dürften zu ei­ Burdigaliums im mediterranen Raum und im Karpatium nem guten Teil Polinices pseudoredemptus entsprechen. auch in der Paratethys. An der französischen Atlantik­ Hinweis darauf sind die Angaben von V etters , daß - wie küste ist die Art ab dem Unter-/Mittelmiozän - Grenzbe­ im Korneuburger Becken - kleine Formen (= pseudore­ reich nachgewiesen. Im Badenium ist redemptus eine demptus) überwiegen und daß seine „redempta“ die Nei­ weitverbreitete Naticide in der gesamten Zentralen Para­ gung zu Zwergformen hätte. tethys und kann im mediterranen Raum noch zumindest Sowohl von Strausz (1966) als auch von B aluk (1995) bis ins Obermiozän verfolgt werden. wird die Art als Bewohner von brackischen Milieus an­ geführt. Gattung Neverita Risso, 1826 Verbreitung: Die kleine Art hat ihre Blüte im Badenium der Paratethys und dürfte ihre Hauptverbreitung in Polen, Neverita josephinia (Risso, 1826) Ungarn und Bulgarien aufweisen. Aus dem Wiener (Taf. 5, Fig. 12-13) Becken ist pseudoredemptus im Badenium noch nicht si­ 1856 Natica Josephinia Risso - Hörnes , S. 523, Taf. 47, cher belegt. Das Vorkommen im Karpatium des Korneu­ Fig. 4, 5. burger Beckens bestätigt, daß die Art ihre Wurzeln schon 1891 Neverita Josephinia (Risso) - Sacco, 8, S. 83, Taf. 2, im höheren Untermiozän hat. Fig. 54. 1917-18Natica olla De Serres - Cossmann & Peyrot , S. 215, Taf. 12, Fig. 5-7. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

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1926 Natica (Neverita) Josephinia Risso - Glaessner , S. 1973 Polinices (Lunatia) catena helicina (Brocchi) 117 Baldi , S. 273, Taf. 33, Fig. 1. 1952 Polynices olla De Serres - Glibert , S. 72, Taf. 5, 1981 Natica (Lunatta) helicina Brocchi - Krach , S. 64, Fig. 11. Taf. 24, Fig. 4. 1958 Polinices (Neverita) josephinia Risso Hölzl, S. 1998 Lunatia catena helicina (Brocchi) - Schultz, S. 58, 207, Taf. 18, Fig. 18, 18a. Taf. 22, Fig. 11. 1962 Polinices (Neverita) olla D e Serres - Hölzl, S. 152, Taf. 9, Fig. 3. Beschreibung: Kleine bis mittelgroße Schalen mit rasch 1966 Natica josephinia olla De Serres - Strausz , S. 232, anwachsendem, letztem Umgang, der das kleine Gewin­ Taf. 49, Fig. 9-12. de großteils umschließt. Die Windungen sind an den Su- 1969 Polinices (Neverita) josephinia olla (Serres ) - Jans - turen nur schwach abgesetzt, wodurch sie im Profil zu ei­ sen , S. 262, Taf. 4, Fig. 16. ner Linie verschmelzen. Die halbmondförmige Apertur 1973 Polinices josephinia olla (De Serres ) Baldi , S. 274, Taf. 33, Fig. 2-4. ist prosoklin, schief und in der adapikalen Hälfte durch 1984 Neverita josephinia olla (De Serres ) - Janssen , S. einen deutlichen, von der Basis des vorletzten Umgangs 198, Taf. 56, Fig. 3a-b. scharf abgesetzten Kallus begrenzt. Dieser weist eine ge­ 1995 Neverita josephinia Risso - Baluk , S. 199, Taf. 15, ringe Einschnürung in der Anwachslinie entlang der Ba­ Fig. 4-5. sis auf. Darunter zieht der Kallus in den Umbilicus und 1998 Polinices (Neverita) olla (Serres ) - Schultz, S. 58, füllt ihn zur Hälfte. Die verbleibende, mehr oder weniger Taf. 22, Fig. 10a, 10b. halbkreisförmige Nabelrinne ist unterschiedlich tief, aber immer deutlich ausgebildet. Material: >20 Stück von Stetten (Inv. NHMW 2000z 0001/00026), Kamabrunn, Kleinebersdorf und Wetz­ Material: 14 Individuen aus Stetten, Kleinebersdorf leinsdorf. (NHMW1976/1785/17), Kamabrunn, Niederkreuzstetten Höhe: 12 mm, Durchmesser: 20 mm und Weinsteig. Höhe: 13 mm, Durchmesser: 14 mm Bemerkungen: Eine durch den starken, pfropfenartigen Nabelkallus leicht erkennbare Art, die im Korneuburger Bemerkungen: Der starke, eingeschnürte Kallus, der den Becken mit keiner anderen Naticidenart verwechselt wer­ Umbilicus halbkreisförmig verfüllt, kennzeichnet gemein­ den kann. Die Abtrennung der fossilen Unterart Polinices sam mit der tiefen Nabelrinne diese Naticide, und diese (Neverita) josephinia olla (Serres ) wurde zuletzt von Merkmalskombination unterscheidet sie im Korneubur­ B aluk (1995) kritisiert. ger Becken sehr klar vom vergleichbar kleinwüchsigen Polinices pseudoredemptus. Die Gehäuse aus Kleinebers­ Verbreitung: Ab dem Oligozän tritt die - rezent in der dorf sind mehrheitlich durch ein niederes Gewinde aus­ mediterranen Bioprovinz verbreitete Art - an allen europäi­ gezeichnet und entsprechen darin völlig den ungarischen schen Küsten auf und ist auch im Neogen eine häufige Form. Formen Fig. 3, 4, 7, 8 in Strausz (1966, Taf. 49). Nur eine Schale bildet ein deutlich erhabenes Gewinde aus und entspricht auch durch den weniger eingeschnürten Gattung Euspira Agassiz , 1839 Kallus eher den Exemplaren aus Durkovce und Dolne Pribelce in Tejkal & al. (1969). Die gleich alten Popula­ Euspira helicina (Brocchi, 1814) s. 1. tionen aus der Gegend um Laa repräsentieren, nach dem (Taf. 5, Fig. 7-9) Sammlungsmaterial des NHMW zu schließen, ebenfalls

1856 Natica helicina Brocchi - Hörnes , S. 525, Taf. 47, meist hohe Formen. Fig. 6, 7. Ausführliche Untersuchungen über das Auftreten und 1891 Natica catena var. helicina Brocchi - Sacco, 8, S. wichtige Differenzialkriterien der zahlreichen Unterarten 70, Taf. 2, Fig. 43. und Morphotypen von Euspira helicina werden von 1908 Natica helicina Brocchi - Schaffer , S. 118, Taf. 11, Janssen (1969) angegeben. Er fuhrt darin varians (Du- Fig. 27. jardin ) und protractus (Eichwald ) als Unterarten von 1917-18 Natica helicina Brocchi - Cossmann & Peyrot , S. helicina (B rocchi) und trennt den Formenkreis scharf 228, Taf. 11, Fig. 39-41, Taf. 12, Fig. 29, 54. von der jüngeren Euspira catena (Costa ). 1963 Lunatia catena helicina Brocchi Steininger , S. 50, Taf. 10, Fig. 8. Verbreitung: Die an allen europäischen Küsten vertrete­ 1966 Natica (Lunatta) catena helicina Brocchi ne Art hat eine außerordentliche stratigraphische Reich­ Strausz , S. 228, Fig. 108, Taf. 48, Fig. 13-16, Taf. 49, Fig. 1-8. weite vom Unteroligozän bis ins Pliozän. 1969 Euspira catena helicina (Brocchi) - Tejkal & al., S. 199, Taf. 10B, Fig. 12-14. 1969 Polinices (Euspira) helicinus helicinus (Brocchi) - Unterfamilie Naticinae Forbes , 1838 Janssen , S. 163, Taf. 4, Fig. 17-21, Taf. 5, Fig. 1-3, Gattung Natica Scopoli, 1777 (cum syn.) 1971 Lunatia catena helicina Brocchi Steininger , S. Natica tigrina (Defrance , 1825) 394, Taf. 7, Fig. 6, 7. (Taf. 5, Fig. 10-11) ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 90 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

1856 Natica millepunctata Lamarck - Hörnes , S. 518, Taf. Ficus (Ficus) cingulata (Br o n n , 1856) 47, Fig. 1, 2. (Taf. 5, Fig. 16) 1912 Natica millepunctata Lamarck Schaffer , S. 165, Taf. 54, Fig. 5-7. 1856 Pyrula reticulata Lamarck - Hörnes , S. 268, Taf. 28, 1958 Natica millepunctata Lamarck - Erünal -Erentöz , S. Fig. 1-5. 38, Taf. 5, Fig. 4-6. 1856 Pyrula cingulata Bronn - Hörnes , S. 676. 1958 Natica millepunctata Lamarck - Hölzl, S. 210, Taf. 1890 Pyrula (Ficula) cingulata B ronn - Hörnes & Auin - 19, Fig. 4, 4a. ger , S. 245, Taf. 35, Fig. 3. 1969 Natica (Nacca) millepunctata hoernesi Fischer - Tej- 1912 Pyrula (Ficula) cingulata Bronn - Schaffer , S. 139, KAL & al„ S. 198, Taf. 11B, Fig. 1. Taf. 49, Fig. 27. 1984 Natica tigrina Defrance - Janssen , S. 203, Taf. 57, 1912 Pyrula cingulata Bronn - Friedberg , S. 120, TextFig. Fig. 1-3, 10, 11. 35. 1995 Natica tigrina R öding - Baluk , S. 194, Taf. 15, Fig. 1923 Pirula cingulata B ronn - Cossmann & Peyrot , 4, S. 10-14, (cum syn.) 337, Taf. 10, Fig. 47. 1998 Natica (Naticarius) millepunctata hoernesi Fischer - 1952 Pirula cingulata Bronn - Glibert , S. 280, Taf. 4, Fig. 5. Schultz, S. 198, Taf. 22, Fig. 12. 1956 Ficus (Ficus) cingulatus Bronn - Sieber , S. 242. 1960 Ficus (Fulguroficus) cingulatua (Bronn ) - Kojumd - Material: Zahlreiche Exemplare aus Kleinebersdorf, gieva , S. 133, Taf. 36, Fig. 4-5, Taf. 37, Fig. 1. Gebmannsberg, Kamabrunn und Stetten (Inv. NHMW 1966 Pirula cingulata Bronn - Strausz , S. 255, in lit. 2000z0001/0028). 1967 Pyrula cingulata Bronn - Kökay , S. 86. Höhe: 18 mm, Durchmesser: 17 mm; 1995 Ficus (Ficus) cingulatua (Bronn ) Baluk , S. 203, Taf. 17, Fig. 1-3. max. Durchmesser: >28 mm Beschreibung: Keine der feigenförmigen Schalen ist Bemerkungen: Im Korneuburger Becken ist die Art vollständig erhalten. Die Spira ist flach, mit deutlich ein­ durch den weiten Nabel und die als Funiculus in den Um- gesenkten Suturen. Zwischen je einem Paar der breiten, bilicus ziehende schmale, runde Schwiele leicht von ande­ gut gemndeten Hauptrippen wird eine schwächere Se­ ren Naticiden unterscheidbar. Von Polinices redemptus kundärrippe eingeschaltet. Zusätzlich bildet sich je eine lassen sich selbst Windungsffagmente ohne erhaltene Um- Spiralrippe dritter Ordnung zwischen einem Primär-/Se- bilicalmerkmale leicht durch die stets deutlicher abgesetz­ kundärrippen-Paar. Diese gewinnen rasch an Stärke und ten Windungen und das daraus resultierende stufenförmi­ werden nahezu gleichwertig mit den Sekundärrippen. Die ge Profil trennen. Der letzte Umgang von P redemptus ist Axialrippen entsprechen in Stärke den Spiralrippen zwei­ immer schief anterior erweitert, und das Gewinde macht ter Ordnung und bilden mit diesen eine quadratische meist einen geringeren Teil an der Gesamthöhe aus. Gitterskulptur. Auf den glatten Hauptrippen setzen die Die vorliegenden Stücke aus Stetten sind deutlich klein­ Axialrippchen aus. wüchsiger als das aus Kamabrunn; zusätzlich unterschei­ den sich die Gehäuse durch den von den Suturen abfal­ Material: Ein Steinkem aus Stetten, 4 Schalenfragmente lenden adapikalen Bereich der Windungen (vgl. Baluk aus Stetten und Kamabmnn; ein weiteres Schalenexem­ 1995, Taf. 15, Fig. 10, 12), während das Individuum aus plar aus Stetten stammt aus der Sammlung des NHMW Kamabrunn geschultert ist (vgl. Baluk 1995, Taf. 15, (Inv. NHMW2000z0001/0031). Fig. 12, 13 oder Janssen 1969, Taf. 6, Fig. 29). Höhe: 52 mm, Durchmesser: 35 mm Nach Janssen (1969) dürfte sich Natica stercusmus- carum (Gmelin ) [=syn. N. millepunctata (Lamarck )] aus Bemerkungen: Die eher seltene Art läßt sich aufgmnd N. tigrina entwickelt haben. Neben morphologischen Kri­ der charakteristischen Spiralskulptur deutlich von Ficus terien, die Glibert (1952) ausgearbeitet hat, spricht nach condita abtrennen. Die von Strausz (1966) aufgestellte B aluk (1995) auch die unterschiedliche Mustemng für Behauptung, daß es sich bei Ficus cingulata um Alters­ eine spezifische Trennung der beiden Arten. Die teilwei­ formen der kleineren und feiner skulpturierten Ficus con­ se erhaltene Sprenkelung der Schale aus Kamabmnn ent­ dita handeln könnte, bzw. daß cingulata als Variation von spricht ebenfalls der Mustemng der Stücke, die B aluk condita zu bewerten sei, ist eindeutig zu widerlegen. Im (1995) abbildet. umfangreichen Sammlungsmaterial des NHMW befinden sich zahlreiche juvenile Schalen von cingulata aus Gmnd Verbreitung: In der Zentralen Paratethys ist die Art vom in Niederösterreich, die ontogenetisch schon sehr früh ei­ Oberoligozän (Baldi , 1973) bis ins Badenium eine der ne dominante Primärrippe ausbilden, während sich keine wichtigsten Naticiden. Auch außerhalb der Paratethys ist Übergänge zur Gmnder Population von Ficus condita Natica tigrina im Neogen von der Nordsee bis ins Mittel­ nachweisen lassen. meer weit verbreitet. Verbreitung: Diese großwüchsige Ficus- Art erscheint im Untermiozän bereits im Eggenburgium (Schlaffer , Überfamilie Ficoidea M e e k , 1864 1912) und Ottnangium (Hölzl, 1973). Auch in der medi­ Familie M e e k , 1864 terranen Bioprovinz läßt sich die Form z. B. im türkischen Gattung Ficus R ö d in g , 1798 Mut-Becken (eigene Beobachtungen) ab dem Burdigalium ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

H arzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 91 nachweisen. Dennoch bleibt Ficus cingulata im Unter­ Verbreitung: Eine für das Burdigalium Italiens und Frank­ miozän sehr selten und erreicht erst im unteren Mittel­ reichs typische Art, die in der Paratethys vorwiegend im miozän in der atlantisch-mediterranen Region und in der Eggenburgium auftritt, aber vereinzelt bis ins Karpatium Paratethys ihr Optimum. Typisch ist sie zu dieser Zeit vor reicht. NachS acco (1891) erscheintFicopsis burdigalensis allem in der Grund-Formation des unteren Badeniums. bereits im Aquitanium und erlischt im Mediterran erst im Obermiozän.

Gattung Ficopsis C o n r a d , 1866 Untergattung Fulguroficus S a c c o , 1890 Überfamilie Tonnoidea S u t e r , 1913 Familie Cassidae S w a in s o n , 1832 Ficopsis (Fulguroficus) burdigalensis Gattung Phalium L in k , 1807 (Sowerby , 1824) Untergattung Semicassis M ö r c h , 1852 (Taf. 5, Fig. 14-15) Phalium (Semicassis) miolaevigata (S a c c o , 1890) 1840 Pyrula clava Basterot - Grateloup , Taf. 26, Fig. 5, (Taf. 5, Fig. 18-19) 6, Taf. 27, Fig. 4-6, 16, Taf. 28, Fig. 7. 1856 Pyrula clava Basterot - Hörnes , S. 272, Taf. 28, Fig. 9. 1856 Cassis saburon Lamarck - Hörnes , S. 177, Taf. 15, 1891 Fulguroficus burdigalensis div. var. - Sacco, 8, S. 41, Fig. 2-7. Taf. 1, Fig. 51-52. 1890 Semicassis miolaevigata - Sacco, 7, S. 26, Taf. 1, Fig. 1912 Pyrula (Fulguroficus) burdigalensis div. var. - Schaf­ 23-24. fer , S. 139, Taf. 49, Fig. 30, 31,32. 1904 Semicassis miolaevigata Sacco (div. ssp.) Sacco, 1922 Pirula (Fulguroficus) burdigalensis Sowerby - Coss- 30, S. 97, Taf. 20, Fig. 5-10. mann & Peyrot , 74, S. 341, Taf. 11, Fig. 22-23. 1910 Cassis saburon Lamarck - V etters , S. 142. 1929 Pirula (Urosyca) burdigalensis Sowerby - R utsch, S. 1929 Cassidea (Semicassis) cf. miolaevigata Sacco 33, Taf. 2, Fig. 3. R utsch, S. 30, Taf. 2, Fig. 1. 1952 Pirula burdigalensis Sowerby - Glibert , 2, S. 282, 1936 Cassis (Semicassis) miolaevigata Sacco - Bogsch, S. Taf. 4, Fig. 7. 75, Taf. 2, Fig. 13. 1956 Pirula (Urosyca) burdigalensis Sowerby - Csepreghy - 1967 Semicassis (Semicassis) miolaevigata Sacco - Tejkal Meznerics , S. 418, Taf. 24, Fig. 4. & al., S. 200. 1958 Pirula (Urosyca) burdigalensis Sowerby - Hölzl, S. 1984 Semicassis miolaevigata Sacco - Ferrero Mortara 219. & al., S. 13, Taf. 1, Fig. 6. 1966 Pirula (Fulguroficus) burdigalensis Sowerby 1995 Semicassis (Semicassis) miolaevigata Sacco - Baluk , Strausz , S. 256, Fig. 121. S. 203, Taf. 16, Fig. 1.4, (cum syn.) 1971 Ficopsis (Fulguroficus) burdigalensis Sowerby div. 1996 Semicassis (Semicassis) miolaevigata (Sacco) - Ba ­ ssp. - Steininger , S. 397, Taf. 9, Fig. 10. luk, S. 286, Taf. 3, Fig. 6-8. 1998 Phalium (Semicassis) miolaevigata Sacco - Schultz, Beschreibung: Ein großes, dünnschaliges Gehäuse aus S. 62, Taf. 24, Fig. 2. fünf Umgängen und einem niedrigen Gewinde, das rund 18% der Gesamthöhe ausmacht. Die Schulter der Um­ Beschreibung: Kurzes, robustes, stark konvexes Gehäu­ gänge trägt starke Domen, die auf den frühen Windungen se mit niederem Gewinde. Knapp unterhalb der Suturen leicht spiral elongiert erscheinen, am letzten und vorletz­ weisen die Umgänge eine flache Einschnümng auf, die ten Umgang aber immer stärker axial verlängert sind. mehrere undeutliche Spiralfurchen trägt. Anterior zu die­ Von den vier Spiralreihen aus Domen, die am letzten ser Suturalrampe biegt die Schale in einer deutlichen Umgang verlaufen, bleibt nur die adapikale auf den älte­ Schulter in den bauchigen letzten Umgang. ren Windungen unbedeckt. Der maximale Durchmesser Rund acht weitere, gegen den Kanal stärker werdende Spi­ der bimenförmigen Schale ist entlang der zweiten adapi- ralfurchen finden sich im anterioren Schalendrittel der kalen Domenreihe entwickelt. Zusätzliche Skulpturele­ Schlußwindung. Die Apertur wird durch die verdickte, ge­ mente sind die unregelmäßigen Spiralfurchen, die gegen streckt halbmnde Außenlippe und die dünne emailartige die Apertur schwächer werden. Innenlippe gebildet. Letztere bedeckt die Ventralseite des Gehäuses weitgehend. Die anteriore Hälfte der Außenlippe Material: Ein Exemplar von Stetten (Inv. NHMW2000z trägt mnd 15, gegen den Kanal stärker werdende Zähne. 0001/0016) und ein Spira-Fragment aus Kamabrunn. Tief in der Apertur zeigt die Spindel ca. 9 Zähnchen; eben­ Höhe: 83 mm, Durchmesser: 48 mm so trägt die Kolumellarplatte in der Nähe des Kanals eini­ ge schwache Zähnchen und Runzeln. Der Kanal ist schmal, Bemerkungen: Skulptur und Gewindehöhe variieren in­ tief eingeschnitten und gegen die Dorsalseite gebogen. nerhalb der Art sehr stark. Diese Veränderlichkeit im Ha­ Neben den Anwachslinien und den erwähnten Spiral­ bitus gab vielen Autoren Anlaß zur Abtrennung zahlrei­ skulpturen bildet das Tier nur vereinzelte, sehr undeutli­ cher Varietäten, die aber nur in den wenigsten Fällen ech­ che Varizen. te Unterarten repräsentieren dürften. Dies gilt z. B. für die drei Varietäten, in die Schaffer (1912) die Population ei­ Material: Ein Exemplar aus Kamabrunn (Inv. NHMW nes einzigen Fundpunktes im Eggenburgium Niederöster­ 2000z0001/0064). reichs zergliedert. Höhe: 45 mm, Durchmesser: 36 mm ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 92 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Bemerkungen: Die Zuordnung der Art in die Gattung Verbreitung: In der Zentralen Paratethys nur aus dem Phalium folgt der Revision von Abbott (1968), der Karpatium und Badenium sicher nachgewiesen. Viel­ Semicassis als Untergattung von Phalium führt. leicht erscheint die Art hier aber bereits im Ottnangium NachV etters (1910) tritt die Art auch bei Nodendorf auf. (vgl. Hölzl, 1973). Mit Belegen aus Rumänien, Bulgari­ en, Ungarn und Österreich hat die immer seltene Art ihre Verbreitung: Im lusitanischen Raum tritt die Art ab dem weiteste Verbreitung im Mittelmiozän. Auch aus dem Burdigalium gesichert auf (Sacco, 1890). Derselbe Autor Mittelmeerraum ist Sassia parvula bereits ab dem Burdi­ zitiert außerdem ein fragliches Vorkommen aus dem ita­ galium bekannt und hält sich hier bis ins Obermiozän lienischen Oligozän. Aus dem Mediterran wandert Phali­ (vgl. B ellardi , 1872, Sacco, 1904). um (Semicassis) miolaevigata wahrscheinlich erst im Ott- nangium in die Paratethys ein und verdrängt die vorherr­ schende Art Phalium (Semicassis) subsulcosa (HöRNES & Unterordnung Ptenoglossa Gray , 1853 Auinger ). In allen Bioprovinzen erlischt die Art während Überfamilie Triphoroidea Gray , 1847 des Mittelmiozäns. Familie Triphoridae Gray , 1847 Gattung Triphora Blain ville, 1828

Familie Cymatiidae Dall , 1904 Triphora perversa (Linné , 1758) Gattung Sassia Bellardi , 1872 (Taf. 5, Fig. 20)

Sassia parvula (Michelotti, 1847) 1856 Cerithium perversum Linné - Hörnes , S. 414, Taf. (Taf. 5, Fig. 17) 42, Fig. 20. 1914 Triforis perversa Linné - Friedberg , S. 316, Taf. 3, 1847 Triton parvulum - Michelotti, S. 249, Taf. 17, Fig. 10. Fig. 62. 1856 Triton parvulum Michelotti - Hörnes , S. 208, Taf. 1936/37 Triphora (Triphora) perversa Linné Sieber , S. 20, Fig. 12. 508, Taf. 25, Fig. 3-4. 1884 Triton parvulum Michelotti - Hörnes & Auinger , S. 1949 Triphora (Triphora) perversa Linné Glibert , S. 179, Taf. 21, Fig. 19-22. 157, Taf. 10, Fig. 13. 1904 Triton (Sassia) parvulum Michelotti - Sacco, 30, S. 1963 Triphora (Triphora) perversa Linné - Steininger , S. 38, Taf. 10, Fig. 21,22. 46, Taf. 13, Fig. 6. 1960 Charonia (Sassia) parvula Michelotti - Kojumdgie - 1966 Triphora perversa Linné - Strausz , S. 171, Taf. 8, va & Strachimirov , S. 137, Taf. 37, Fig. 11. Fig. 39-44. 1966 Charonia (Sassia) parvula Michelotti - Strausz , S. 1971 Triphora perversa Linné - Steininger & al., S. 383, 250, Taf. 30, Fig. 9. Taf. 53, Fig. 6. ? 1973 Charonia (Sassia) cf. parvula Michelotti - Hölzl, S. 1975 Triphora perversa Linné - Baluk , S. 168, Taf. 20, 191. Fig. 3-5. 1981 Triphora perversa Linné - Krach , S. 63, Taf. 16, Beschreibung: Kleine, spindelförmige Schale; Protoconch Fig. 29, 30. teilweise zerstört; der letzte erhaltene Umgang ist glatt, 1985 Triphora perversa (Linné ) - Atanackovic , S. 113, stark konvex und deutlich vom Teleoconch abgesetzt. Die­ Taf. 27, Fig. 3-4. ser besteht aus 5 gewölbten Umgängen, deren maximaler Durchmesser knapp unterhalb der Mitte der Windungs­ Beschreibung: Kleine, turmförmige, linksgewundene höhe verläuft. 4 Spiralreifen erster Ordnung, mit je einem Schalen mit schwachen Suturen und mäßig abgesetzten zwischengeschaltenen Reifen zweiter Ordnung, sind auf Windungen. Die Windungsflanken sind flach und im Pro­ den Gewindeumgängen entwickelt und kreuzen die kräfti­ fil verlaufend. Die Protoconche fehlen bei allen Stücken. gen Axialrippen mit gleichbleibender Stärke. Die frühen Teleoconchumgänge entwickeln nahe den Su­ Jede Windung entwickelt eine Varix, die stärkste findet turen zwei Spiralreihen aus perlförmigen Knoten, die sich knapp vor der Apertur. Die Mündung ist klein, eng, durch sehr schwache Axialleisten verbunden sein kön­ oval und endet anterior in einem kurzen, engen, gut ab­ nen. Erst ab dem dritten bis vierten Umgang schiebt sich gesetzten Kanal. An der Außenlippe sind 7 markante zwischen die Knotenreihe eine viel schwächere dritte Zähne ausgebildet, während auf der Kolumellarlippe Perlenreihe, deren Knötchen auf den Axialleisten ausge­ zahlreiche, sehr unregelmäßige, elongierte Zähnchen ent­ bildet sind. Am kräftigsten ist meist die posteriore Kno­ wickelt sind; davon ist der posteriore Zahn am kräftigsten tenreihe, während die anteriore Reihe etwas schwächer ist und zieht als Falte in die Apertur hinein. und mitunter leicht spiral-elongierte Perlen trägt.

Material: 1 Exemplar aus Niederkreuzstetten (Inv. NHMW Material: 15 Fragmente aus Kleinebersdorf und Stetten 1814/23/17). (Inv. NHMW2000z0001/0024). Höhe: 14 mm, Durchmesser: 7,5 mm Durchmesser: 1,1 mm

Bemerkungen: Das von Hörnes (1856) und Hörnes & Bemerkungen: Selbst die wenigen vorhandenen Stücke Auinger (1884) beschriebene und abgebildete Exemplar dokumentieren eine beträchtliche Variabilität der Skulp- ist bis jetzt das einzige Exemplar dieser Art aus dem Kar- turierung. Auffällig ist besonders das mehr oder weniger patium des Korneuburger Beckens. frühe Einsetzen des mittleren Knotenreifens. Wie Stei- ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 93

NiNGER (1963) mit Hilfe von rezentem Vergleichsmaterial dem Neogen der mediterran-atlantischen Provinz und aus zeigen konnte, ist daher eine Trennung in Unterarten oder dem Nordseebecken bekannt. Am häufigsten ist die Art Varietäten, wie durch Sacco (1895) und Cossmann & Cirsotrema crassicostatum aber im Burdigalium. Peyrot (1921) angedeutet wurde, nicht angebracht.

Verbreitung: Die rezent in der mediterran-atlantischen Re­ Gattung Epitonium R öding , 1789 gion heimische Art läßt sich bereits im Untermiozän nach- weisen. Sie tritt im Burdigalium Frankreichs und Italiens Epitonium spinosum (Bonelli , 1826) auf, erreicht auch das Nordseebecken und ist ab dem Eg- 1856 Scalaria clathratula Turt . - Hörnes , S. 475, Taf. 46, genburgium auch in der Zentralen Paratethys anzutreffen. Fig. 8. 1933 Scala (Spiniscala) frondicuala Wood . var. spinosa Bonelli - Meznerics , S. 337, Taf. 14, Fig. 5a, b. Überfamilie Janthinoidea Lamarck , 1810 1966 Scala (Clathrus) frondicula spinosa B onelli Familie Epitoniidae Berry , 1910 Strausz , S. 175, Taf. 1, Fig. 34-35, Taf. 13, Fig. 17. Gattung Cirsotrema M örch, 1857 1975 Scala (Clathrus) spinosa Bonelli Baluk , S. 171, Taf. 20, Fig. 17, 18. Cirsotrema aff. crassicostatum (Deshayes , 1839) 1985 Scala (Spiniscala) frondicuala spinosa (Bonelli ) (Taf. 12, Fig. 6) Atanackovic , S. 115, Taf. 27, Fig. 15, 16.

(1840 Scalaria multilamella Lamarck - Grateloup , Taf. 12, Beschreibung: Kleines, mäßig schlankes Gehäuse aus 6 Fig. 9.) konvexen Windungen mit bis zu 7 dünnen, aber kräftigen (1921 Cirsotrema crassicostatum D eshayes - Cossmann & Axiallamellen, die im posterioren Windungsdrittel sehr Peyrot , S. 154, Taf. 4, Fig. 79-80, 85, 97-98.) schwach gegen den Apex ausgezogen sind. Keine Spi­ ralskulptur. Beschreibung: Schlankes, mittelgroßes Gehäuse aus 8 stark gewölbten und kräftig gestuften Windungen. Auf­ Material: 1 Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z fälligstes Merkmal sind die leicht prosoclin geneigten, la­ 0092/0009). mellenartigen, axialen Schwellungen (12 an der Schluß­ Höhe: 2,2 mm, Durchmesser: 1,1 mm windung). Im adapikalen Fünftel sind die Lamellen aus­ gezogen und bilden schwache, gegen den Apex geneigte Bemerkungen: Zilch (1934) bildet eine ähnliche Form Domen. Im Profil erscheinen die Windungen dadurch als Scala (Clathrus) detracta D e B oury ab, die sich aber leicht geschultert, und eine schmale Suturalrampe wird durch die deutlich schrägeren und höheren Axialrippen vorgetäuscht. Quer dazu verlaufen deutliche Spiralripp­ unterscheidet. Eine weitere morphologisch nahestehende chen, die die dominierende Axialskulptur nicht durch­ Art ist das mittelmiozäne, paratethyale Epitonium (Hya- schlagen, sondern immer etwas versetzt sind. loscala) kostejanum (B oettger ), das aber ein schlanke­ res Gehäuse entwickelt und engstehende Axiallamellen Material: 1 Exemplar aus Kamabrunn (Inv. NHMW aufweist. 2000z0092/0008). Die Identifikation der miozänen, paratethyalen Art mit Durchmesser: 10 mm, Höhe: 22 mm der pliozänen Form des mediterranen Raumes ist nicht si­ cher. AuchS acco (1901) glaubt nicht, wie von späteren Bemerkungen: Das Stück entspricht den von Gra ­ Autoren behauptet, daß die Wiener Form mit seiner Hir- teloup (1840) und Cossmann & Peyrot (1921) abgebil­ toscala frondicula var. spinosa identisch ist, sondern deten Exemplaren aus dem französischen Untermiozän, führt für sie den Namen Hirtoscala miofrondiculoides besonders in der schwachen Skulptur auf den Rücken der ein. Nach einer Revision dieser schwierigen Gruppe Axialrippen. Im Gegensatz dazu zeigt das von Janssen könnte die beschriebene Art daher auch als Epitonium

(1984) beschriebene Exemplar kräftige Spiralrippen auf miofrondiculoides (Sacco, 1901) z u bezeichnen sein. den Lamellen und die Windungen sind plumper. Die ver­ schiedenen von Sacco (1891) aus Norditalien beschrie­ Verbreitung: In der Zentralen Paratethys erscheint die benen Formen von Cirsotrema crassicostatum unter­ beschriebene Art im Karpatium des Korneuburger scheiden sich wiederum durch die viel breiteren und eng­ Beckens. Im Badenium weist sie bereits eine weite Ver­ stehenden Axialrippen. Diese Unterschiede in der Skulp­ breitung von Österreich, Bosnien und Ungarn bis Polen tur sowie das schlankere Gewinde und die tieferen Sutu- auf. In der mediterran-atlantischen Region tritt Epitonium ren lassen vermuten, daß es sich bei der Korneuburger spinosum s.s. erst im Pliozän auf. Form um eine geographische Unterart oder eine eigen­ ständige Art aus der Verwandtschaft von Cirotrema cras­ sicostatum (D eshayes ) handelt. Die geringe Material­ Unterordnung W enz , 1938 menge erlaubt aber keine sichere Entscheidung. Überfamilie Muricoidea R afinesque , 1815 Familie R afinesque , 1815 Verbreitung: Karpatium der Paratethys (Korneuburger Gattung Murex Linné , 1758 Becken). Die Cirsotrema crassicostatum-Gruppe ist aus Untergattung Bolinus Pusch, 1837 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 94 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Murex (Bolinus) subtorularius H ö r n es & Beschreibung: Robuste, gedmngene Schale mit sehr A u in g e r , 1885 breiter Schluß Windung. Die Umgänge sind deutlich kon­ (Taf. 6, Fig. 4-5) vex und durch wellige, kaum eingeschnittene Suturen ge­ trennt. Charakteristisch sind die breiten, wulstförmigen 1978 Murex (Bolinus) subtorularius Hörnes & Auinger Varizen; am letzten Umgang sind rund 6 dieser Schwel­ Stojaspal , S. 336. lungen ausgebildet. Zwischen je zwei Varizen wird eine 1995 Hörnes & Auinger - Murex (Bolinus) subtorularius meist undeutliche und vorwiegend im Bereich der größ­ Baluk , S. 212, Taf. 23, Fig. 10, (cum syn.) ten Windungskonvexität erkennbare axiale Schwellung 1998 Murex (Bolinus) subtorularius Hörnes & Auinger - Schultz, S. 64, Taf. 25, Fig. 3a,b. eingeschaltet. Kräftige, teilweise schwach schuppige Spi­ ralrippen verlaufen quer dazu und bilden an der gegen die Beschreibung: Fünf stark konvexe Umgänge mit un­ Apertur gerichteten Seite der Varizen verstärkt Schuppen deutlichen Suturen. Der letzte Umgang ist im Vergleich aus. Die Basis verengt sich sehr rasch in einer starken zum kurzen Gewinde dominant und erweitert. Die Basis Biegung in den gut abgesetzten, kurzen Kanal. Die Aper­ verengt sich abrupt in den kurzen Siphonalkanal. Das tur ist beinahe kreisförmig, mit bezahnter Außenlippe, charakteristische Skulpturelement sind die plumpen, glatter, schwach ausgestülpter Innenlippe und einem kräftigen, runden Axialrippen, die keinerlei Domen oder seichten posterioren Kanal. Der Siphonalkanal ist sehr Knoten tragen. 6 Rippen sind am letzten Umgang ent­ scharf abgesetzt, schief, deutlich verengt und dorsal auf­ wickelt; dazwischen treten viel schwächere Sekundärrip­ gebogen. pen auf. Das gesamte Gehäuse weist zusätzlich eine dich­ te, gleichmäßige Spiralskulptur aus kräftigen Spiralfäden Material: 5 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z erster, zweiter und dritter Ordnung auf. 0001/0033). Höhe: 62 mm, Durchmesser: 43 mm Material: 1 Exemplar aus Stetten (001/D/C, Inv. NHMW 2000z0001/0032). Bemerkungen: Der Autor folgt den Ausführungen Ba - Höhe: 22 mm, Durchmesser: 14 mm luks (1995), der alle paratethyalen Formen, die in der Li­ teratur als Murex sedgwicki, M. hörnesi, M. austriacus Bemerkungen: Das Stück ist deutlich kleiner als die mit- und M. turonensis pontileviensis geführt werden, als Sy­ telmiozänen Vertreter der Art des Wiener Beckens. Auf­ nonyme von Hexaplex pomiformis betrachtet. Die hohe fällig ist auch der wesentlich kürzere Siphonalkanal (vgl. Variabilität der Skulpturierung war teilweise Anlaß zur Abbildungen in Schultz, 1998). Es entspricht in diesem Trennung in verschiedene Arten. Die Exemplare aus dem Merkmal aber völlig den ungarischen und polnischen Korneuburger Becken repräsentieren einen relativ Stücken, die Kokay (1966) und Baluk (1995) abbilden. schwach skulpturierten Typus, der keine Domen auf den Varizen entwickelt. Sie entsprechen somit völlig den For­ Verbreitung: Murex (Bolinus) subtorularius tritt in der men, die Strausz (1966) als Fig. 1 & 4 (Taf. 32) abbil­ Paratethys im Karpatium und im gesamten Badenium auf. det. Die Beziehung dieser Art zu den morphologisch na­ hestehenden französischen, türkischen und norditalieni­ schen Muriciden ist nicht gesichert, obwohl nach den Be­

Gattung Hexaplex P e r r y , 1811 schreibungen zu vermuten ist, daß die Art auch im Mit­ Untergattung Phyllonotus S w a in s o n , 1833 telmeer vertreten war.

Hexaplex (Phyllonotus) pomiformis (E ic h w a l d , 1853) Verbreitung: Die Art ist in der Zentralen Paratethys ab (Taf. 6, Fig. 1-3) dem Karpatium nachgewiesen und ist im Badenium aus Österreich, Bulgarien, Ungarn und Polen bekannt. 1837 Murex pomum Linné - Pusch, S. 136, Taf. 11, Fig. 24. 1856 Murex Sedgwicki Michelotti - Hörnes , S. 220, Taf. 23, Fig. 1-5. Gattung Thais R öding , 1798 1885 Murex (Phyllonotus) Hörnesi d ’Ancona - Hörnes & Untergattung Stramonita Schumacher , 1817 Auinger , S. 211. 1912 Murex austriacus Tournouer Friedberg , S. 169, Thais (Stramonita) exilis (Partsch in Hörnes , 1856) Taf. 10, Fig. 10. (Taf. 6, Fig. 6) 1960 Murex (Muricanthus) pomiformis Eichwald Ko- jumdgieva & Strachimirov , S. 146, Taf. 40, Fig. 1. 1995 Thais (Stramonita) exilis (Partsch ) - Baluk , S. 222, 1966 Murex (Muricanthus) turonensis pontileviensis Tour ­ Taf. 27, Fig. 1-4 (cum syn.) nouer - Strausz , S. 264, Taf. 32, Fig. 1, 4, Taf. 33, Fig. 2, Taf. 56, Fig. 9-11, Taf. 79, Fig. 1. Beschreibung: Sehr bauchige, robuste Form mit niede­ 1978 Hexaplex austriacus Tournouer - Stojaspal , S. 336, Taf. 4, Fig. 4. rem Gewinde und großer, aufgeblähter Schluß Windung. 1995 Hexaplex (Phyllonotus) pomiformis (Eichwald ) - ba ­ Die SpiraWindungen sind schwach konvex, ihre Flanken luk, S. 214, Taf. 21, Fig. 1-6. wirken im Profil verlaufend. Erst der letzte Umgang ist durch seine starke Konvexität etwas abgesetzt, ohne eine ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M : Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 95 markante Stufe oder Schulter zu entwickeln. Die Skulptur ten. Die Außenlippe ist mäßig verdickt, am äußersten besteht aus schmalen Spiralrippen mit flachen Rücken, Rand sehr schwach gefaltet (sie folgt dabei den Erhebun­ die durch sehr enge Zwischenräume getrennt werden. Zu­ gen der Knotenreihen). 1-2 mm in die Apertur hinein ver­ sätzlich können die Rippen durch weitere schmale Fur­ setzt sind 6 Zähnchen ausgebildet, davon sind die 4 mitt­ chen gegliedert sein. Quer dazu verlaufen sehr undeutli­ leren am kräftigsten, während die äußeren reduziert wir­ che axiale Schwellungen, die kaum als Rippen anzuspre­ ken. Die Kolumellarlippe ist schwach verdickt, glatt und chen sind. Am vorletzten Umgang tragen diese Schwel­ im anterioren Drittel leicht gedreht. Siphonalkanal kurz lungen direkt an der anterioren Naht kleine Knoten, die und undeutlich abgesetzt; Gegenausguß deutlich, aber sich auch auf den letzten Umgang fortsetzen. Hier tritt z. wenig eingeschnitten. T. zusätzlich eine zweite, sehr undeutliche Knotenreihe auf. Die Apertur ist bei den Stücken weitgehend zerstört. Material: 3 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z Charakteristisch ist die breite, tiefe Nabelritze. 0001/0039) und Kamabrunn (Inv. NHMW2000z0001/ 0070). Material: 2 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z Höhe: 21 mm, Durchmesser: 11 mm 0001/0018); als weiteren Fundpunkt nennt Hörnes (1856) auch Niederkreuzstetten. Bemerkungen: Eine für die Zentrale Paratethys neue Höhe: 22 mm, Durchmesser: 14 mm Art, deren nächste verwandte Form wahrscheinlich durch Thais echinulata (Pusch) [vgl. Synonymie in B aluk Bemerkungen: Die Exemplare aus dem Korneuburger (1995)] repräsentiert wird. Trotz gewisser Ähnlichkeiten Becken repräsentieren eine relativ schwach skulpturierte in der Skulptur, wie sie besonders durch die Abbildungen Form, wie sie im Wiener Becken im Badenium auch in in Strausz (1966, Taf. 35, Fig. 14, Taf. 64, Fig. 1) und Gainfam auftritt. Im Gegensatz dazu zeigen andere Popu­ B aluk (1995, Taf. 27, Fig. 5, 6) unterstrichen werden, lationen des Wiener Beckens die Tendenz, kleine Domen läßt sich die Korneuburger Art durch ihr höheres Gewin­ und eine schmale Suturalrampe zu entwickeln. Eine ält­ de und die schlankere Gestalt gut unterscheiden. Von der liche Trennung dieser Typen wurde zuletzt von B aluk ebenfalls nahestehenden Thais austriaca (Hörnes & (1995) in Erwägung gezogen, der aber wie schon Hörnes Auinger ), die in Größe und Umriß nicht unähnlich ist, ist (1856) und Strausz (1966) die beiden Morphotypen vor­ die vorliegende Form deutlich durch die wulstige Spiral­ erst noch in einer Art vereinigt. skulptur an der posterioren Sutur des letzten Umgangs und durch die weniger spitzen Knoten getrennt. Eine wei­ Verbreitung: Thais (Stramonita) exilis ist in der Parate­ tere morphologisch sehr ähnliche Art ist die in Pavia thys ab dem Karpatium nachweisbar und erlischt im Ba­ (1975, Taf. 6, Fig. 5-6) abgebildete Cymia producta denium. Wenn man der Ansicht Baluks folgt, wonach (B ellardi ) aus dem Unterpliozän Italiens, die sich aber Thais subumbilcata B ellardi ein Synonym der parate - durch die Spindelfalte unterscheidet. thyalen Art repräsentiert, wäre die Art im Mittelmeer Vom ähnlichen Cantharus () exsculptus (Dujar - noch bis ins Obermiozän vertreten. Zusätzlich könnten din ) unterscheidet sich die Form durch die viel geringere auch einige andere von B ellardi (1882) aus dem Miozän Zahl an Spiralrippen am letzten Umgang und durch das Italiens beschriebene Formen der Thais exilis nahestehen Fehlen der schwachen Falten auf der Innenlippe, wie sie oder sogar mit ihr identisch sein. bei Cantharus (Pollia) exsculptus auftreten.

Verbreitung: Tritt im Karpatium des Korneuburger Thais (Stramonita) sp. Beckens auf. (Taf. 6, Fig. 7-8)

Beschreibung: Gedrungen spindelförmige Schalen mit Gattung Ocenebra Leach in Gray , 1847 spitzem Gewinde aus 5-6 Umgängen mit engen, aber tie­ Ocenebra crassilabiata (Hilber , 1879) fen Suturen. Zehn undeutliche Axialrippen und 5 stärke­ (Taf. 6, Fig. 9) re Spiralrippen bilden an den Schnittstellen plumpe, spi­ ral etwas verlängerte Knoten. Die oberste Rippe knapp 1879 Murex crassilabiatus - Hilber , S. 17, Taf. 3, Fig. 1,2. unter der Sutur ist dabei am wenigsten geknotet und ten­ 1885 Murex (Ocenebra) crassilabiatus Hilber - Hôrnes & diert dazu, in einen unregelmäßigen Spiralwulst überzu­ Auinger , S. 219, Taf. 26, Fig. 18-20. gehen. Die Umgänge der Spira tragen ebenfalls eine un­ 1912 Murex (Ocenebra) crassilabiatus Hilber - Schaffer , regelmäßige Spiralrippe an der posterioren Sutur und ei­ S. 143, Taf. 50, Fig. 14-15, non Fig. 13. ne zweite, aus kräftigen Knoten bestehende Spiralrippe 1926 Murex (Ocenebra) crassilabiatus Hilber - Glaess - ner , S. 116. an der anterioren Naht. Diese beiden Skulpturelemente 1928 Ocenebra crassilabiata Hilber - Friedberg , S. 588, sind sehr engstehend, so daß die Windungsflanke dazwi­ Textfig. 83. schen nur als schmale Einschnürung ausgebildet er­ 1966 Ocinebrina crassilabiata Hilber - Strausz , S. 274, scheint. Zusätzlich ist die Schalenoberfläche von zahlrei­ Taf. 23, Fig. 17, 18, Taf. 24, Fig. 1-3. chen feinen Spirallinien überzogen, die besonders zwi­ 1974 Ocenebrina crassilabiata Hilber - Stojaspal , S. 19, schen den Knoten des letzten Umgangs stark hervortre­ Taf. 1, Fig. 3-6. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 96 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

1978 Ocenebra (Ocenebrina) crassilabiata Hilber - Sto Beschreibung: Spindelförmiges Gehäuse aus 4-5 Win­ jaspal , S. 338, Taf. 5, Fig. 4. dungen. Die Spirawindungen sind flach bis konvex und im anterioren Drittel meist etwas gewinkelt. Im Profil non 1971 Ocinebrina crassilabiata Hilber Steininger , S. wirken die Spirawindungen mitunter verlaufend und 399, Taf. 10, Fig. 4. kaum abgesetzt. Der Kiel setzt sich auch auf den letzten Umgang fort, wo er eine flache oder mitunter auch kon­ Beschreibung: Plumpes, dickschaliges Gehäuse mit ver­ kave Rampe abtrennt. Die Skulptur besteht aus derben, laufendem Gewinde, undeutlichen Suturen und kaum ab­ gerundeten Axialrippen, die von zahlreichen, selten auch gesetztem Kanal. Die Schlußwindung ist aufgebläht und schuppigen Spiralrippen gekreuzt werden, ohne Knoten endet in einer geschwollenen Außenlippe mit 6-8 kräfti­ oder Domen zu entwickeln. Die Apertur ist oval, mit ei­ gen, kurzen Zähnen. 7-9 sehr breite, runde Axialrippen nem undeutlichen Gegenausguß und einem offenen, we­ bedecken den letzten Umgang. Bei einigen Schalen sind einige (meist 3) dieser Rippen varixartig geschwollen. nig abgesetzten Kanal. Außenlippe schwach gefältelt, Der kurze Kanal ist bei allen vorliegenden Exemplaren glatt oder schwach gezähnt. offen, aber eng. Material: Zahlreiche Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW Material: Zahlreiche Stücke aus Obergänsemdorf, Kama­ 2000z0001/0045), Rückersdorf, Kleinebersdorf, Obergän­ brunn, Stetten (Inv. NHMW2OO0z0001/0004), Klein­ semdorf und Niederkreuzstetten. ebersdorf, Weinsteig und Niederkreuzstetten. Höhe: 17 mm, Durchmesser: 9 mm Höhe: 27 mm, Durchmesser: 20 mm Bemerkungen: In seiner Bearbeitung der paratethyalen Bemerkungen: Von anderen Ocinebrinen des Korneu­ Ocinebrinen, in der er auch die zahlreichen von Hörnes burger Beckens unterscheidet sich die Art gut durch die (1856) und Hörnes & Auinger (1885) beschriebenen kantenlosen Umgänge und die schwächeren Suturen. Der Typen statistisch erfaßte, zeigte Stojaspal (1974), daß Kanal ist bei crassilabiata kaum abgesetzt und bleibt - die meisten auf Ocenebra sublavata bezogenen Literatur­ zumindest beim vorliegenden Material - auch bei sehr al­ zitate Synonyme von Ocenebra striata sind. ten Tieren offen, während bei Ocenebra credneri der Ka­ nal meist geschlossen wird. Verbreitung: Die Art ist in der Paratethys vom Karpati- um bis ins Sarmatium verbreitet. Verbreitung: Das Tier tritt in der Paratethys ab dem un­ teren Eggenburgium auf (Schaffer , 1912) und läßt sich bis ins mittlere Badenium nachweisen (Stojaspal , 1978). Ocenebra credneri (Hörnes & Auinger , 1885)

1856 Murex sublavatus Basterot - Hörnes , S. 236 partim, Taf. 24, Fig. 15-16. Ocenebra striata (E ic h w a l d , 1853) 1885 Murex (Occenebra) Credneri - Hörnes & Auinger , S. (Taf. 6, Fig. 10) 216, Taf 26, Fig. 16-17. 1885 Murex (Occenebra) caelatus Grateloup - Hörnes & 1856 Murex sublavatus Basterot - Hörnes , S. 236 partim, Taf. 24, Fig. 14! Auinger , S. 217, Taf. 26, Fig. 7-12. 1885 Murex (Occenebra) sublavatus var. Grundensis 1885 Murex caelatus var. badensis - Hörnes & Auinger , S. Hörnes & Auinger , S. 217, Taf. 26, Fig. 6. 218, Taf 26, Fig. 13-14. 1910 Murex (Ocenebra) sublavatus Basterot var. Grun­ 1960 Tritonalia (Ocinebrina) orientalis (Friedberg ) - Ko- densis Hörnes & Auinger - V etters , S. 142. JOMGDIEVA & S trachimirov , S. 150, Taf. 40, Fig. 10. 1912 Ocenebra sublavata (Basterot ) var. striata Eich­ 1974 Ocinebrina credneri (Hörnes & Auinger ) - Stojas­ wald - Friedberg , S. 178, Taf. 11, Fig. 11. pal , S. 27, Taf. 3, Fig. 1-7. 1926 Murex (Ocenebra) sublavatus Basterot var. Grun­ 1978 Ocinebrina credneri (Hörnes & Auinger ) - Stojas­ densis Hörnes & Auinger - Glaessner , S. 116. pal , S. 338, Taf. 5, Fig. 5. 1954 Ocinebrina sublavata striata (Eichwald ) Papp , S. 1995 Hadriania credneri (Hörnes & Auinger ) - Baluk , S. 48, Taf. 9, Fig. 1-4. 225, Taf. 28, Fig. 8. 1954 Ocinebrina sublavata sublavata (Basterot ) - Papp , S. 48, Taf 9, Fig. 5. Material: Nach Stojaspal (1974) tritt die Art bei Nie­ 1967 Ocinebrina sublavata sublavata (Basterot ) - Tejkal derkreuzstetten auf. & al., S. 200. 1966 Ocinebrina sublavata Basterot Strausz , S. 272, Taf 33, Fig. 9-11. Ocenebra scalaris (Br o c c h i, 1814) 1966 Ocinebrina sublavata grundensis Hörnes & Auinger (Taf. 6, Fig. 11) - Strausz , S. 274, Taf. 33, Fig. 15-16. 1974 Ocinebrina striata (Eichwald ) Stojaspal , S. 21, 1814 Murex scalaris - Brocchi, S. 407, Taf 9, Fig. 1. Taf. 2, Fig. 1-5. 1856 Murex scalaris Brocchi Hôrnes , S. 240, Taf. 25, 1978 Ocenebra (Ocenebrina) striata (Eichwald ) - Stojas ­ Fig. 5. pal , S. 339, Taf 5, Fig. 6. 1872 Murex scalaris Brocchi - Bellardi , S. 113, Taf 7, 1995 Hadriana coelata (Dujardin ) - Baluk , S. 223, Taf Fig. 15. 28, Fig. 4-7, Taf. 29, Fig. 6. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 97

1955 Ocinebrina scalaris (Brocchi) - R ossi-R onchetti, S. davon verengen sich die Flanken etwas; posterior ist eine 189, Fig. 99. steile Rampe entwickelt. Kräftige, breite Axialrippen be­ 1974 Ocenbrina scalaris (Brocchi) - Stojaspal , S. 32, Taf. decken die gesamte Schale, 8 davon sind am letzten er­ 4, Fig. 1. haltenen Umgang ausgebildet. Spiralrippen kräftig, gegen 1978 Ocenebra (Ocinebrina) scalaris (Brocchi) - Stojas­ die Apertur hin auch blättrig. Die prominenteste Spiral­ pal , S. 335. rippe verläuft entlang der Windungskante. Der kurze Ka­ 1978 Murex scalaris Brocchi Pinna & Spezia , S. 153, Taf. 42, Fig. 1,1a. nal ist durch eine seichte Einschnürung gut von der Basis abgesetzt. Beschreibung: Kleinwüchsig, schlank, spindelförmig aus fünf Teleoconchwindungen und einem turmförmigen, Material: 3 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z deutlich abgesetzten Protoconch aus ?2 stark konvexen, 0002/0005), Kamabrunn und Kleinebersdorf. glatten Umgängen. Die Adultwindungen sind gleich­ Höhe: 27 mm, Durchmesser: 14,5 mm mäßig konvex und durch tiefe Suturen getrennt. Kräftige Axialrippen (9 am letzten Umgang) und scharfe, schuppi­ Bemerkungen: Von den im Korneuburger Becken auf­ ge Spiralrippchen bilden die Skulptur. Der aufgeblähte tretenden Ocinebrinen unterscheidet sich H. mioincrassata Teil der Schlußwindung ist relativ niedrig und verengt besonders durch das höhere Gewinde und die stärker ein­ sich rasch in den gut abgesetzten, geschlossenen Kanal. geschnürten Windungen. Außerdem entwickelt H. mioin­ Die Apertur ist mäßig weit, begrenzt durch eine gut ab­ crassata viel kräftigere Schultern am letzten Umgang und gesetzte Innenlippe und eine kräftig bezahnte, in den bei­ hat einen deutlich abgesetzten, im Vergleich langen Kanal. den posterioren Dritteln halbkreisförmige Außenlippe. Verbreitung: Nach Hölzl (1973) tritt die Form bereits Material: 1 Exemplar aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW im Ottnangium Bayerns auf. Aus dem Karpatium konnte 1976/1785/21). Hadriania mioincrassata erstmals aus dem Korneuburger Höhe: 10 mm, Durchmesser: 5 mm Becken nachgewiesen werden und ist nach Stojaspal (1978)bis ins mittlere Badenium in der Paratethys weit Bemerkungen: Die Art des Korneuburger Beckens ist si­ verbreitet. Außerhalb der Paratethys ist die Art auch aus cherlich konspezifisch mit der von Hörnes (1856) aus dem Miozän und Pliozän Norditaliens bekannt. Sacco dem Badenium als Murex scalaris B rocchi beschriebe­ (1904) bezieht sich in seiner Synonymie unter anderem nen Form. Sowohl das von Hörnes abgebildete Tier als auf Murex craticulatus B rocchi var. B in B ellardi auch die Korneuburger Form unterscheiden sich von ty­ (1872), der nach B ellardi in den Colli Torinesi vor­ pischen, italienischen Vertretern durch den längeren Ka­ kommt und somit untermiozänem Alter (Burdigalium) nal. Weitere Exemplare aus Mikulov stimmen allerdings entspricht. gut mit B rocchis Typus überein, so daß eine artliche Tren­ Die von Cossmann & Peyrot (1924) als Hadriania nung der paratethyalen Form nicht notwendig scheint. mioincrassata Sacco geführten Formen werden von Gli- bert (1952) in die Nähe von Ocenebra coelata gestellt. Verbreitung: Die Art konnte erstmals auch aus dem höheren Untermiozän nachgewiesen werden. Ihre Haupt­ verbreitung hat die in der Paratethys immer sehr seltene Gattung Purpura Martyn , 1784 Form im Badenium, während sie im Mittelmeer vom Untergattung Tritonalia Fleming , 1828 Obermiozän bis ins Pliozän und nach Stojaspal (1974) auch noch bis ins Unterpleistozän belegt ist. Purpura (Tritonalia) vindobonensis (Hörnes , 1856) (Taf. 6, Fig. 13-14)

Gattung Hadriania Bucquoy , 1995 Purpura (Tritonalia) vindobonensis (Hörnes ) Ba - luk, S. 227, Taf 30, Fig. 5, (cum syn.) Dautzenberg & Dollfus, 1882

Hadriania mioincrassata (Sacco, 1890) Beschreibung: Der letzte Umgang bildet drei kräftige (Taf. 6, Fig. 12) Varizen, die kurze Stacheln tragen. Am deutlichsten ist die Bestachelung entlang der Schulter; diese auffällige 1904 Murex (Hadriania) craticulata mioincrassata Sacco - Skulptur entsteht an den Schnittpunkten der 5 primären Sacco, 30, S. 22, Taf. 6, Fig. 21. Spiralrippen mit den Varizen. Die dazwischengeschalte­ 1966 Sacco Hadriania craticulata mioincrassata ten Sekundärrippen erzeugen lediglich Knoten. Zwischen Strausz , S. 277, Taf. 33, Fig. 3, 4, (cum syn.) den Varizen wird je eine breite axiale Schwellung ausge­ 1978 Ocenebra (Hadriania) mioincrassata (Sacco) - Sto­ jaspal , S. 338, Taf 5, Fig. 3. bildet, die ebenfalls an den Schultern am stärksten ist. An 1998 Ocenebra (Hadriania) mioincrassata (Sacco) den Gewindeumgängen ist diese Differenzierung in Vari­ Schultz, S. 66, Taf. 26, Fig. 9. zen und schwächere Axialrippen weniger ausgeprägt; es fehlen auch Stacheln oder Dörnchen. Die Außenlippe Beschreibung: Spindelförmiges Gehäuse mit 7 stark trägt unterhalb der Schulter 5 massive, kurze Zähne. Der kantigen, gut abgesetzten Umgängen. Die Angulation Kanal ist - wie bei den mittelmiozänen Vergleichs­ verläuft deutlich unterhalb der Windungsmitte; anterior stücken - geschlossen. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 98 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Material: 1 Exemplar aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW sind. Spindel schwach gedreht, konkav in der posterioren 1977/1944/4) und zwei Individuen aus Stetten. Hälfte und mäßig konvex in der anterioren Hälfte. Der Si­ Höhe: 26 mm, Durchmesser: 17 mm phonalkanal ist kaum abgesetzt und dorsal aufgedreht. Gegenausguß sehr schwach. Bemerkungen: Der Vergleich mit dem Holotypus sowie mit dem umfangreichen Material aus Grund bestätigt die Material: 1 Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW592/1964). Bestimmung. Die Gründer Population zeigt eine gewisse Höhe: 19 mm, Durchmesser: 10 mm Variabilität bezüglich Bestachelung und Ausbildung der Varizen. Im Gegensatz zum Holotypus bildet der überwie­ Verbreitung: Die Art ist im Untermiozän sehr selten und gende Teil der Tiere nur kurze oder sogar weitgehend redu­ tritt in der Paratethys im Ottnangium des Gemerbachgra- zierte Stacheln auf den Varizen aus, wodurch diese ein wel­ bens (Hölzl, 1973), im Karpatium des Korneuburger lig-gezacktes Profil erhalten. Nur an der Apertur laufen die Beckens und in der Laa-Formation auf. Außerhalb der primären Spiralrippen fast immer in kleine Stacheln aus. Paratethys ist dem Autor nur das von Jannsen (1984) aus den Niederlanden genannte Vorkommen bekannt. Erst im Verbreitung: Die Art ist aus dem Untermiozän von Badenium ist Orania cheilotoma durch zahlreiche Exem­ Frankreich (Cossmann & Peyrot , 1924) und aus der Pa­ plare aus Österreich, Ungarn, Bulgarien und Polen belegt. ratethys aus dem Korneuburger Becken bekannt. Auch im unteren Mittelmiozän ist die Art im Atlantik und in der Paratethys verbreitet. Überfamilie Buccinacea R afinesque , 1815 Familie Columbeilidae Swainson , 1840 Gattung Pyrene R öding , 1798

Gattung Orania p a l l a r y , 1900 Untergattung Alia Adams & Adams , 1854

Orania cheilotoma (H ö r n es & A u in g e r , 1890) Pyrene (Alia) polo nica (Pusch, 1837) (Taf. 6, Fig. 15) (Taf. 6, Fig. 16)

1856 Murex intercisus Michelotti - Hörnes , S. 241, Taf. 1837 Nassa columbelloides Basterot var. polonica 25, Fig. 2. Pusch, S. 133, Taf. 11, Fig. 9. 1856 Murex flexicauda Bronn - Hörnes , S. 241, Taf. 25, 1856 Columbella curta Bellardi - Hörnes , S. 118, Taf. 11, Fig. 8. Fig. 2-6. ujardin laessner 1890 Pollia cheilotoma Partsch - Hörnes & Auinger , S. 1926 Columbella curta D - G , S. 116. 234, Taf. 30, Fig. 1-2. 1966 Columbella (Alia) helvética Mayer (curta auct.) Strausz , S. 288, Taf. 42, Fig. 31, 32, Taf. 43, Fig. 1, 1890 Murex Barrandei Hörnes Hörnes & Auinger , S. 235, Taf. 30, Fig. 3. 2, Textfig. 131b. 1995 Pyrene (Alia) polonica (Pusch) - Baluk , S. 234, Taf. 1912 Pollia cheilotoma Partsch - Friedberg , S. 185, Taf. 11, Fig. 20-21. 31, Fig. 8-10, (cum syn.) 1960 Cantharus (Pollia) cheilotoma (Partsch ) - Kojumd - gieva & Strachimirov , S. 173, Taf. 43, Fig. 18. Beschreibung: Eine ausführliche Beschreibung der ver­ 1966 Cantharus (Pollia) cheilostomus (Partsch ) schiedenen Morphotypen der Art gibt Strausz (1966). Strausz , S. 308, Taf. 35, Fig. 2-3. 1984 Cantharus (Pollia) cheilotomus (Hörnes ) - Janssen , Material: Zahlreiche Individuen aus Stetten (Inv. NHMW S. 231, Taf. 61, Fig. 7-8. 592/1964), Obergänsemdorf, Kamabrunn, Rückersdorf, 1995 Coralliophila (Orania) cheilotoma (Hörnes & Auin ­ Niederkreuzstetten und Kleinebersdorf. ger ) - Baluk , S. 232, Taf. 37, Fig. 5-6. Höhe: 15 mm, Durchmesser: 7 mm

Beschreibung: Kleine, schlanke, spindelförmige Schale Bemerkungen: Pyrene (Alia) polonica gehört zu den mit undeutlichen, etwas welligen Suturen. Starke, weit­ häufigsten Gastropoden des österreichischen Karpatiums. stehende Axialrippen von gerundet-dreieckigem Quer­ Bei Stetten und Kleinebersdorf entwickelt die Art nur sel­ schnitt bedecken die Oberfläche. Diese Rippen sind an ten den starken adsuturalen Wulst, wie er bei den meisten den Spiraumgängen in der Hälfte der Windungshöhe mittelmiozänen Vertretern auftritt (vgl. Hörnes 1856, kräftig gewinkelt, während diese Kante am letzten Um­ Taf. 11, Fig. 2; Baluk 1995, Taf. 31, Fig. 10). Die Form gang etwas reduziert wird. Adapikal zur Kante ist eine entspricht damit vorwiegend den Typen, die Hörnes flache Suturalrampe entwickelt, darunter sind die Flan­ (1856, Taf. 11) als Fig. 4-6 abbildet. Typische Schalen ken der Gewindeumgänge ebenfalls flach und einge­ mit kräftigem Wulst stammen hauptsächlich aus Nieder­ schnitten. Diese Angulation wird durch eine primäre Spi­ kreuzstetten. ralrippe gebildet, zu der am letzten Umgang 3 weitere Über die komplexe Synonymie der meist als Pyrene cur­ Hauptrippen hinzutreten. Zwischen diesen Primärrippen ta oder Columbella curta geführten Art geben Strausz werden 3-4 Spiralrippchen zweiter und dritter Ordnung (1966) und B aluk (1995) erschöpfend Auskunft. Ein eingeschaltet. Vergleich mit der echten Pyrene curta (Dujardin ), wie Apertur elongiert oval mit kräftiger Außenlippe, deren 5 sie Glibert (1952) abbildet, unterstreicht die Eigenstän­ kräftige Zähne ca. 1,5 mm in die Mündung hineinversetzt digkeit von curta sensu Hörnes (1856). ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 99

Verbreitung: Sowohl in der Paratethys als auch in der 1880 Columbella (Anachis) Haueri - HÖRNES & AUINGER, mediterran-atlantischen Region ist die hauptsächlich mit- S. 103, Taf. 11, Fig. 15, 16. telmiozäne Art schon im Untermiozän nachweisbar. Beschreibung: Schlankes Gehäuse mit hohem Gewinde, kaum konvexen Flanken und deutlichen Suturen. Die Untergattung Atilia A d a m s & A d a m s , 1853 Skulptur wird durch engstehende, gerundete Axialrippen dominiert, die an der posterioren Sutur durch ein schma­ Pyrene (Atilia) fallax (H ö r n es & A u in g e r , 1880) les Spiralband begrenzt werden. Erst an der Basis treten (Taf. 6, Fig. 17) ca. 9 schwache, schräge Spiralrippen auf. Die Mündung ist kurz, die Außenlippe trägt mindestens 4 kräftige Zäh­ 1856 Columbella subulata Bellardi (non Brocchi) - Hör ­ ne, während die schmale Innenlippe einige Knötchen nes , S. 121, Taf. 11, Fig. 11, 13. 1880 Columbella (Mitrella) fallax nov. form. - Hörnes & zeigt. Knapp vor der Apertur ist eine varixartige Schwel­ Auinger , S. 96. lung ausgebildet. 1910 Columbella subulata Brocchi - V etters , S. 153. 1952 Pyrene (Mitrella) fallax (Hörnes & Auinger ) - Gli- Material: Ein Exemplar aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW bert , S. 311, Taf. 7, Fig. 11. 1977/1944/6). 1960 Mitrella (Atilia) falax (Hörnes & Auinger ) Ko- Höhe: 12 mm, Durchmesser: 5 mm jumdgieva & Strachimirov , S. 183, Taf. 45, Fig. 6. 1966 Columbella (Atilia) fallax Hörnes & Auinger Bemerkungen: Die sehr seltene Art ist, wie schon H ör ­ Strausz , S. 292, Taf. 42, Fig. 18-21, (cum syn.) nes & A uinger (1880) bemerkten, durch ihr spitzes Ge­ 1967 Mitelia (Atilia) fallax (Hörnes & Auinger ) - Tejkal & al., S. 204, Taf. 11B, Fig. 12-14. winde und die schlanke Gestalt gut von anderen Anachis- 1973 Mitrella (Atilia) fallax (Hörnes & Auinger ) - Stei- Arten zu trennen. Auch die enge Axialskulptur und das NINGER, S. 419. Fehlen von Spiralrippchen auf den Flanken der Umgänge 1995 Pyrene (Atilia) fallax (Hörnes & Auinger ) - Baluk , kennzeichnen die Form. S. 237, Taf. 31, Fig. 5-7, (cum syn.) Das Exemplar war ursprünglich in der Sammlung des N H M W als Vexillium schaffen M eznerics bestimmt, von Beschreibung: Spindelförmig, mit schlankem Gewinde der es sich aber auf den ersten Blick durch das Fehlen von aus hohen Windungen mit deutlichen Suturen. Die Spira Spindelfalten unterscheiden läßt. ist - besonders im Bereich der ältesten Windungen - leicht konkav. Die Windungsflanken sind flach, kaum konvex. Verbreitung: Die Art ist endemisch auf die Zentrale Para­ Die Flanke der Schlußwindung ist ebenfalls flach, gerade tethys beschränkt. Sie erscheint im Karpatium und dürfte und verjüngt sich abrupt in den kurzen, gut abgesetzten bereits im unteren Badenium aussterben. Kanal. Die Schale ist bis auf einige schiefe Spiralfurchen im Caudalbereich glatt. Familie Buccinidae R afinesque , 1815 Material: 2 Exemplare aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW Gattung Phos Montfort , 1810 2000z0001/0046). Höhe: 20 mm, Durchmesser: 8 mm Phos hoernesi Semper , 1861 (Taf. 12, Fig. 4) Bemerkungen: Die von Hörnes & Auinger (1879) als Pyrene semicaudata (Bellardi ) beschriebenen und in der 1856 Buccinum polygonum Brocchi - Hörnes , S. 160, Taf. Sammlung des NHMW aufbewahrten Stücke aus Klein­ 13, Fig. 14-15. 1911 Semper - Friedberg , S. 105, Taf. 5, Fig. ebersdorf sind ebenfalls zu Pyrene fallax zu stellen. Der auf­ Phos hörnesi 22-23. fällig abgesetzte und deutlich ausgebildete Siphonalkanal 1956 Phos hörnesi Semper Csepreghy -Meznerics , S. erlaubt eine sichere Trennung von semicaudata, die einen 404, Taf. 6, Fig. 8-11. durchgehend konvexen Mundrand bildet (vgl. Syntypus 1958 Phos (Phos) connectens connectens Bellardi - Beer - von Pyrene semicaudata in Ferrero Mortara et al., 1981). Bistricky , S. 44, Taf. 1, Fig. 2. 1958 Phos (Phos) connectens hörnesi Semper Beer -Bi- Verbreitung: Ab dem Ottnangium ist Pyrene fallax in stricky , S. 45, Taf. 1, Fig. 3. der Paratethys nachgewiesen (Hölzl, 1973). Im Karpati­ 1960 Phos (Phos) connectens var. hoernesi (Semper ) - Ko- um tritt sie im Korneuburger Becken auf, und im Badeni- JUMDGIEVA & Strachimirov , S. 170, Taf. 43, Fig. 10. um ist die Art von Österreich bis Polen häufig. Glibert 1966 Phos (Phos) polygonum hoernesi Semper - Strausz , (1952) nennt Pyrene fallax zusätzlich aus dem Mittel­ S. 303, Taf. 35, Fig. 6, 7, Taf. 79, Fig. 3, 5, 7, 8. miozän des Loire-Beckens. 1973 Phos polygonum Brocchi - Steininger , S. 420. 1985 Phos (Phos) connectens hoernesi (Semper ) Atanackovic , S. 147, Taf. 33, Fig. 1, 2. 1995 Phos (Phos) hoernesi (Semper) - Baluk , S. 240, Taf. Gattung Anachis Adams & Adams , 1853 33, Fig. 8. 1998 Phos connectens hoernesi (Semper ) - Schultz, S. 66, Anachis haueri (Hörnes & Auinger , 1880) Taf. 26, Fig. 19. (Taf. 7, Fig. 4) ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 100 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Beschreibung: Bauchig spindelförmige Schale mit ho­ Bemerkungen: Die typische Skulptur trennt Euthria puschi hem, leicht gestuftem Gewinde. Die konvexen Windun­ deutlich von der glatten Euthria intermedia. Ebenso sind gen sind gekantet und tragen kräftige, schmale Axialrip­ Euthria adunca (B ronn ), E. friedbergi (Baluk ) und E. pen. Quer dazu verlaufen zahlreiche engstehende, feine, rhombus palatina (Strausz ) aufgrund der stärkeren Su­ aber deutliche Spiralrippchen, die auch entlang der turen leicht von der beschriebenen Art zu unterscheiden. Rücken der Axialrippen unvermindert kräftig bleiben. Gegen die Apertur hin ist eine geringfügige Drängung der Verbreitung: Euthria puschi hat ihre Hauptverbreitung Axialrippen zu beobachten. im Badenium der Paratethys und läßt sich im Untermio­ zän nur durch sehr wenige Vorkommen belegen. Neben Material: Ein Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z den hier beschriebenen Stücken aus dem Karpatium des 0092/0001). Korneuburger Beckens erwähnt Sacco (1904) die Art auch aus dem Burdigalium von Turin. An anderen mio- Bemerkungen: Das stark skulpturierte Exemplar aus zänen Fundpunkten der mediterran-atlantischen Region dem Korneuburger Becken entspricht den bei Atanacko - scheint die Form zu fehlen. vic (1985) und Schultz (1998) abgebildeten Formen. Auch B eer -B istricky (1958) erwähnt vergleichbare Ex­ emplare mit stark ausgeprägter Skulptur, fast gekielten Gattung Babylonia Schlüter, 1838 und stufig abgesetzten Windungen. Im Gegensatz dazu Untergattung Peridipsaccus R overeto , 1900 zeigen die von Kojumdgieva & Strachimirov (1969) und B aluk (1995) abgebildeten Exemplare eine viel Babylonia (Peridipsaccus) eburnoides schwächere Axialskulptur, wodurch der letzte Umgang (Matheron , 1842) gegittert wirkt. Eine Trennung dieser Typen in eigenstän­ (Taf. 7, Fig. 6-8) dige Arten wird aber von keinem der Autoren vorge­ schlagen und dürfte aufgrund der Übergänge nicht sinn­ 1856 Buccinum caronis Brongniart - Hörnes , S. 139, Taf. 12, Fig. 1-3. voll sein. 1882 Eburna eburnoides (Matheron ) - Bellardi , 3, S. 11. 1882 Buccinum (Eburna) Brugadinum Grateloup - Hör ­ Verbreitung: In der Paratethys ist die Art vom Ottnangium nes & Auinger , S. 116, Taf. 15, Fig. 24-26. bis zum Badenium nachgewiesen. Die Verbreitung von 1904 Peridipsaccus eburnoides Matheron - Sacco, 30, S. Phos hoernesi in der mediterran-atlantischen Provinz ist 61, Taf. 15, Fig. 4-5. wegen der in der Literatur meist unscharfen Trennung 1912 Eburna (Perdipsaccus) eburnoides Matheron von den verwandten Spezies Phos connectens B ellardi Schaffer , S. 145, Taf. 50, Fig. 22-25. und Phos polygonus (B rocchi) unklar. 1926 Latrunculus (Peridipsaccus) Brugadinus Grateloup - Glaessner , S. 116. 1928 Latrunculus (Peridipsaccus) eburnoides (Matheron ) Gattung Euthria Gray , 1850 - Cossmann & Peyrot , 79, S. 252, Taf. 4, Fig. 69-71. 1929 Latrunculus (Peridipsaccus) eburnoides (Matheron ) Euthria (Euthria) puschi (Andrezejowski , 1830) - R utsch, S. 24, Taf. 1, Fig. 12, 13. (Taf. 7, Fig. 5) 1936 Babylonia brugadina Grateloup - Bogsch, S. 78. 1966 Babylonia (Peridipsaccus) brugadina Grateloup 1995 Euthria puschi (Andrezejowski ) Baluk , S. 243, Strausz , S. 301, Taf. 40, Fig. 5, 6, Textfig. 136. Taf. 34, Fig. 1-5, (cum syn.) 1973 Babylonia (Peridipsaccus) eburnoides (Matheron ) - 1998 Euthria (Euthria) puschi (Andrezejowski ) Steininger , S. 400, Taf. 10, Fig. 12. Schultz, S. 68, Taf. 27, Fig. 3. 1998 Babylonia (Peridipsaccus) brugadina (Grateloup ) - Schultz, S. 68, Taf 27, Fig. 1. Beschreibung: Dickschaliges, spindelförmiges, plumpes Gehäuse mit schwachen Suturen und wenig abgesetzten Beschreibung: Großes, dickschaliges, robustes glattes Umgängen. Eine Spiralreihe kleiner Knötchen verläuft Gehäuse. Tiefe, rinnenförmige Suturen trennen die kon­ entlang der anterioren Sutur der frühen Windungen. Zwi­ vexen Windungen. Der bauchige letzte Umgang zeigt schen dem vierten und fünften Umgang entwickeln sich zahlreiche feine, leicht sigmoidal prosokline Anwachs­ die Knötchen zu kurzen Domen, die ca. in der Mitte der streifen. Die Innenlippe bildet einen dicken, emailartigen Windungen eine schwache Schulterung erzeugen. Der Kallus, der im anterioren Drittel etwas abgeflacht sein letzte Umgang ist aufgebläht und trägt einige undeutliche kann. Die Außenlippe ist unverdickt und scharf. Die elon- Spiralrippen im vordersten Schalenbereich. Die 8-9 star­ giert-ovale Apertur endet posterior in einem schmalen, ken, elongierten Zähne der Außenlippe sind etwas in die schlitzartigen Kanal und anterior in einem stark einge­ Mündung versetzt, so daß der äußerste Rand der schma­ schnittenen, weiten Kanal, der bis auf die Dorsalseite rei­ len Lippe glatt bleibt. Anterior endet die Apertur in einem chen kann. An älteren Schalenteilen zeichnet sich der engen, leicht gedrehten Kanal. Einschnitt als seicht eingesenktes Band ab, das bis zur In­ nenlippe zieht. Material: 3 Schalen aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW Das vorliegende Material des Karpatium zeigt beträchtli­ 1976/1785/39). che Schwankungen bezüglich Gewindehöhe und Wöl­ Höhe: 45 mm, Durchmesser: 23 mm bung des letzten Umgangs. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 101

Große Exemplare entwickeln am letzten Umgang eine 1966 Fusus hoessi Partsch - Strausz , S. 343, Taf. 26, Fig. seichte Einschnürung knapp unterhalb der Sutur. Bei klei­ 17, 18. neren Schalen fehlt dieses Merkmal und die Schlußwin­ 1981 Fusus aequistriatus Bellardi - Ferrero Mortara & dung ist durchgehend konvex. In Gegensatz dazu sind die al., S. 41, Taf. 4, Fig. 3. Schwankungen in Tiefe und Breite der Suturen größen­ 1995 Fusinus hoessi (Partsch ) - Baluk , S. 244, Taf. 35, Fig. 9. unabhängig. So schwankt die Suturbreite zwischen knapp 1998 Fusinus (Fusinus) hoessi (Partsch ) - Schultz, S. 68, 3 mm und - wenn auch wesentlich seltener - 0,5 mm. Taf. 27, Fig. 11, 12.

Material: 4 Stück aus Stetten (Inv. NHMW2000z0001/ Beschreibung: Spindelförmiges, schlankes Gehäuse mit 0040), 8 aus Niederkreuzstetten, 7 aus Kamabrunn und einer leichten Angulation etwas posterior der Windungs­ 18 Exemplare aus Kleinebersdorf. mitte. Die Suturalrampe ist knapp oberhalb dieser Kante Höhe: 55 mm, Durchmesser: 38 mm schwach konvex und verläuft konkav in ein schmales, nicht abgesetztes Band, das den vorhergehenden Umgang Bemerkungen: Die meisten Stücke aus dem Korneubur­ an der Basis bedeckt. Dichte, gleichmäßige und gleich ger Becken weisen breite, tiefe, canaliculate Suturen auf. starke Spiralfäden bedecken die gesamte Schale; nur ent­ Sie stimmen in diesem Merkmal völlig mit Babylonia lang der Kante ist dieses Skulpturelement stärker ent­ eburnoides Matheron aus dem Eggenburgium von Loi­ wickelt. Die Axialrippen werden von alten zu jungen bersdorf (NÖ) überein. Dennoch zeigen einige Stücke aus Windungen hin reduziert und sind ebenfalls im Bereich Niederkreuzstetten Tendenzen zur Verengung der Sutur der Kante am kräftigsten. und werden dadurch der vorherrschenden Form aus der mittelmiozänen Grund-Formation ähnlich. Generell las­ Material: Ein Exemplar aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW sen sich die Populationen aus dem Badenium des Wiener 1976/1785/30). Beckens von den untermiozänen des Eggenburger und Höhe: 37 mm (ohne Siphonalkanal), Durchmesser: 18 mm Korneuburger Raumes durch die weniger stufenförmigen Gewinde unterscheiden. Allerdings ist diese Regel nicht Bemerkungen: Obwohl das Stück nur als Fragment oh­ ohne Ausnahme, wie die extrem canaliculaten und hohen ne Siphonalkanal erhalten ist, ist die Bestimmung durch Formen aus Ritzing zeigen. Diese Formen sind von den den Vergleich mit mittelmiozänen Stücken des Wiener untermiozänen in keiner Weise trennbar. Auch das von Beckens gesichert. Die Exemplare aus der Sammlung des Hörnes & Auinger (1882) abgebildete Exemplar aus NHMW zeigen eine große Variabilität bezüglich der Bujtur entspricht diesem Morphotyp. Stärke der Angulation und in geringerem Ausmaß bezüg­ Die für diese Gattung bei paratethyalen Formen meist lich der Spiralskulptur. vorgenommene Trennung in Babylonia eburnoides für Glaessner (1926) dürfte bei seiner Bestimmung von Fu­ Exemplare des Eggenburgiums und Babylonia brugadina sus aff. multiliratus (Bellardi ) ein weiteres Exemplar für jene des Karpatiums und Badeniums scheint daher Vorgelegen haben. Tatsächlich zeigt B ellardis Art große nicht haltbar. AuchC ossmann & Peyrot (1928) führen Ähnlichkeiten zuFusinus hoessi. Ein Unterschied ist vor die Wiener Formen schon als Babylonia eburnoides. allem der kürzere Siphonalkanal der italienischen Form.

Verbreitung: Mit Babylonia eburnoides umbilicosifor- Verbreitung: In der Paratethys ist die Art ab dem Ott- mis (Telegdi -R oth) aus dem Egerium von Ungarn läßt nangium in Bayern (Hölzl, 1973) und ab dem Karpatium sich die Art ab dem Oberoligozän für die Paratethys be­ in Österreich nachgewiesen. Im Badenium ist Fusinus legen (Baldi & Steininger , 1975). Im Untermiozän ist hoessi weit verbreitet und tritt in Österreich, Ungarn und die Art in der gesamten mediterran-atlantischen Region Polen auf. und in der Paratethys verbreitet. Sie stirbt während des Nach Sieber (1937) und Hölzl (1958, S. 247) ist Fusinus Mittelmiozäns aus. hoessi ein Synonym zu Fusinus aequistriatus (B ellardi ), der in Norditalien ebenfalls im Burdigalium auftritt (V ai , 1996). Familie Fasciolariidae Gray , 1853 Unterfamilie fusininae R afinesque , 1815 Gattung Fusinus R afinesque , 1815 Unterfamilie Fasciolariinae Gray , 1853 Gattung Euthriofusus Cossmann , 1901 Fusinus (Fusinus) hoessi (Partsch in Hauer , 1837) (Taf. 8, Fig. 1) Euthriofusus burdigalensis (Defrance , 1820) (Taf. 8, Fig. 2) 1856 Fusus longirostris Brocchi - Hörnes , S. 293, Taf. 32, Fig. 5-7. 1825 Fasciolaria burdigalensis Defrance Basterot , S. 1872 Fusus aequistriatus - Bellardi , S. 134, Taf. 9, Fig. 6. 66, Taf. 7, Fig. 11. 1890 Fusus Hössi Partsch - Hörnes & Auinger , S. 253. 1856 Fusus burdigalensis Basterot - Hörnes , S. 296, Taf. 1926 Fusus (Aptyxis) aff. multiliratus Bellardi - Glaess - 32, Fig. 13-14. ner , S. 116. 1879 Fasciolaria (Tudicla) burdigalensis (Basterot ) 1937 Fusus (Fusus) hössi Partsch - Sieber , S. 146. Hörnes & Auinger , S. 264-265. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 102 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

1904 Euthriofusus burdigalensis (Defrance ) - Sacco, 30, Melongena cornuta (Agassiz , 1843) S. 27, Taf. 8, Fig. 6-8. (Taf. 7, Fig. 1-3) 1912 Fasciolaria (Euthriofusus) burdigalensis (Basterot ) var. rudis Schaffer , S. 141, Taf. 50, Fig. 3-5. 1840 Pyrula melongena Basterot - Grateloup , Taf. 26, 1928 Euthriofusus burdigalensis (Defrance ) Cossmann Fig. 1,7, Taf. 28, Fig. 12, 15. & Peyrot , S. 56, Taf. 6, Fig. 1-6, Taf. 9, Fig. 39. 1856 Pyrula cornuta Agassiz - Hörnes , S. 274, Taf. 29, 1929 Euthriofusus burdigalensis (Basterot ) - R utsch, S. Fig. 1-3, Taf. 30, Fig. 1-3. 21, Taf. 1, Fig. 8. 1879 Pyrula (Melongena) cornuta Agassiz Hörnes & 1937 Euthriofusus burdigalensis (Defrance ) - Sieber, S. 143. Auinger , S. 247, Taf. 28, Fig. 14-16. 1952 Euthriofusus burdigalensis (Defrance ) - Glibert , S. 1901 Melongena cornuta Agassiz - Cossmann , 4, S. 86, 349, Taf. 11, Fig. 2. Taf. 5, Fig. 11. 1965 Euthriofusus (Euth.) burdigalensis (Basterot ) 1904 Melongena cornuta Agassiz - Sacco, 30, S. 32, Taf. Hölzl, S. 271, Taf. 4, Fig. 11. 9, Fig. 18-21. 1966 Euthriofusus burdigalensis (Defrance ) - Strausz , S. 1926 Melongena cornuta Agassiz - Glaessner , S. 116. 355, Taf. 54, Fig. 5-8. 1929 Melongena cornuta (Agassiz ) - R utsch, S. 23, Taf. 1, 1973 Euthriofusus burdigalensis (Defrance ) Baldi , S. Fig. 11. 298-299, Taf. 42, Fig. 1-2. 1929 Melongena cornuta Agassiz - Cossmann & Peyrot , 1973 Euthriofusus (Euth.) burdigalensis (Basterot ) - Stei- 79, S. 37, Taf. 8, Fig. 1-6. ninger , S. 428, Taf. 7, Fig. 5. 1929 Melongena cornuta (Agassiz ) - R utsch, S. 23, Taf. 1, 1998 Euthriofusus (Euth.) burdigalensis (Basterot ) Fig. 11. Schultz, S. 68, Taf. 27, Fig. 6, 7. 1939 Melongena (Pyrula) cornuta (Agassiz ) - Stchepins- k y , S. 38, Taf. 10, Fig. 30. Beschreibung: Dünnschalige Form mit kurzer Spira und 1958 Galeodes cornuta (Agassiz ) Erünal -Erentöz , S. langem, schmalem Siphonalkanal. Frühe Windungen zei­ 60, Taf. 10, Fig. 1,2. gen eine Knotenreihe an der anterioren Sutur, die bei 1958 Galeodes cornuta (Agassiz ) - Hölzl, S. 232, Taf. 20, nachfolgenden Umgängen etwas gegen die Windungs­ Fig. 10. 1966 Melongena cornuta Agassiz - Strausz , Taf. 59, Fig. mitte verschoben wird. Adapikal zu dieser Knotenreihe 2, 3, Taf. 60-62, Taf. 63, Fig. 1-13. bildet sich eine steile, seicht konkave Suturalrampe, 1967 Galeodes cornuta Agassiz . - Kökay , S. 86. während die Flanke anterior dazu gegen die Sutur hin ein­ 1973 Galeodes (Volema) cornuta (Agassiz ) - Bohn -Havas , geschnürt wird. Die Basis ist stark konvex und verjüngt S. 1114, Taf. 5, Fig. 9. sich abrupt in den schmalen, abgesetzten Kanal. Neben 1995 Galeodes cornutus (Agassiz ) Baluk , S. 249, Taf. den spiral leicht verlängerten Knoten werden zahlreiche, 36, Fig. 7-8. gerundete Spiralrippchen ausgebildet, die an der Basis 1998 Galeodes cornutus (Agassiz ) - Schultz, S. 68, Taf. und am Kanal am stärksten hervortreten. 27, TextFig. 2001 Melongena cornuta (Agassiz ) - Lozouet & al., S. 62, Material: 4 Schalen aus Kamabrunn (Inv. NHMW2000z Taf. 27, Fig. 1-2. 0001/0072) und 2 Exemplare aus Kleinebersdorf. Höhe: 31 mm, Durchmesser: 17 mm Beschreibung: Ausführliche Beschreibungen dieser cha­ rakteristischen und leicht erkennbaren Art geben Hörnes Bemerkungen: Die wenigen Stücke aus Kamabrunn zei­ (1856) und Strausz (1966). gen eine geringe Variabilität bezüglich Spirahöhe und Omamentation und entsprechen völlig den Formen der Material: Zahlreiche Exemplare aus Großrußbach (Inv. Grund-Formation. Diese leicht bestimmbare Art ist im NHMW2000z0001/0052), Weinsteig und Niederkreuz­ Korneuburger Becken deutlich kleiner als ihre stratigra­ stetten (Inv. NHMW2000z0002/0007, Inv. NHMW phisch älteren Vertreter aus dem Eggenburger Raum, die 1847/12/1). Höhe: 5-19 cm, Durchmesser: 4-14 cm Schaffer (1912) als var. rudis abtrennt. Neben diesen Extremformen treten im Homer Becken (unteres Eggen- burgium) aber auch Exemplare auf, die dem Typus der Bemerkungen: Die Größen adulter Schalen schwanken Art entsprechen. beträchtlich. Ein ausgewachsenes Tier aus Großrußbach erreicht lediglich 5,4 cm, während in der Population aus Verbreitung: Euthriofusus burdigalensis tritt bereits im Niederkreuzstetten bis zu 19 cm große Tiere vertreten sind. Melongena cornuta ist somit die größte Gastropo- Oberoligozän in der Paratethys auf (B aldi , 1973). Während des Untermiozäns ist die Form im Atlantik, in denart des Korneuburger Beckens. Starken Schwankun­ der Paratethys und im Mittelmeerraum häufig. Ihre letzte gen unterliegen auch die Skulpturierung und die mehr Blüte durchläuft die Art besonders in der Paratethys im oder weniger gemndete Schulter. tiefen Mittelmiozän (Grund-Formation), erlischt aber Eine Teilung der Art in mehrere Unterarten oder Varietä­ noch während des unteren Badeniums. ten, wie sie Strausz (1966) vorschlägt, ist in Anbetracht der großen Variabilität der Melongeniden nicht sinnvoll.

Melongena cor­ Familie Gill, 1867 Verbreitung: Die ersten Vertreter von nuta Gattung Melongena Schumacher , 1817 lassen sich in der Paratethys bereits im Eggenburgi- ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M : Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 103

um vereinzelt nachweisen (Schaffer , 1912; Hölzl, 1958). klärt und wird in der Literatur sehr unterschiedlich darge­ Auch aus dem Ottnangium gibt es seltene Hinweise auf stellt (vgl. Beer -B istricky , 1958; Strausz , 1966; Baluk , diese großwüchsige Art (Hölzl, 1973; R utsch, 1929). 1997). Obwohl die Formen hier als getrennte Arten be­ Im Karpatium erreicht die Art ihr Optimum und tritt auch schrieben werden, dürften die im vorliegenden Material im unteren Badenium in der Grund-Formation und selte­ häufigen Übergänge zwischen den typischen Vertretern ner im Wiener Raum bei Kalksburg und Sievering auf. der einzelnen Arten vermutlich für die von Strausz Ebenso hat die Form im Mediterran und entlang der fran­ (1966) vorgeschlagene Darstellung sprechen, in der S. ed­ zösischen Atlantikküste ihr Hauptauftreten im höheren laueri und S. schoenni als Unterarten von S. dujardini be­ Burdigalium und im tiefen Mittelmiozän. Im älteren Bur- handelt werden. digalium und besonders im Aquitanium tritt neben Me- Die von Glaessner (1926) als Dorsanum grundense longena cornuta die deutlich gestufte Melogena lainei- (Hörnes & Auinger ) aus Stetten angegebenen Stücke deutlich häufiger auf. konnten in der Sammlung des NHMW wieder aufgefun­ den werden und gehören zweifellos in den Formenkreis der Sphaeronassa dujardini. Familie Nassariidae Iredale , 1916 Gattung Sphaeronassa Locard , 1886 Verbreitung: Die Art ist im Unter- und Mittelmiozän in der mediterran-atlantischen Region nachgewiesen. In der Sphaeronassa dujardini (Deshayes , 1844) Paratethys ist sie vom Karpatium bis ins Badenium ver­ (Taf. 8, Fig. 3) breitet.

1856 Buccinum mutabile Linné - Hörnes , S. 154 partim, Taf. 13, Fig. 2! Sphaeronassa schoenni (H ö r n es & A u in g e r , 1882) 1856 Buccinum Dujardini Deshayes - Hörnes , S. 668 partim. (Taf. 8, Fig. 4) 1882 Buccinum (Niotha) Dujardini Deshayes - Hörnes & Auinger , S. 124, Taf. 15, Fig. 12. 1882 Buccinum (Niotha) Schönni nov. form. Hörnes & 1925 (Deshayes ) - Cossmann & Pey - Arcularia dujardini Auinger , S. 125, Taf. 15, Fig. 18-20. rot , S. 187, Taf. 3, Fig. 124-126. 1911 Nassa Schönni Hörnes & Auinger Friedberg , S. 1952 Nassa (Nassa) dujardini (Deshayes ) Glibert , S. 78, Taf. 4, Fig. 16-18. 333, Taf. 9, Fig. 9. 1926 Nassa (Zeuxis) cf. Schönni Hörnes & Auinger 1958 Hinia (Hinia) dujardini dujardini Deshayes - Beer - Glaessner , S. 116. Bistricky , S. 56, Taf. 2, Fig. 12. 1967 Arcularia (Arcularia) schoenni (Hörnes & Auinger ) 1958 Hinia (Hinia) dujardini longitesta - Beer -Bistricky , - Tejkal & al, S. 202, Taf. 11B, Fig. 11. S. 57. 1970 Nassa schoenni schoenni (Hörnes & Auinger ) - Ba ­ 1960 Nassa (Phrontis) dujardini Deshayes - Kojumdgieva luk, S. 118, Taf. 12, Fig. 13. & Strachimirov , S. 338, Taf. 40, Fig. 1-4. 1996 Sphaeonassa schoenni (Hörnes & Auinger ) - Baluk 1966 Nassa (Phrontis) dujardini Deshayes - Strausz , S. & R adwansky , Taf. 1, Fig. 1. 338, Taf. 40, Fig. 1-4. 1997 Sphaeonassa schoenni (Hörnes & Auinger ) - Baluk , 1970 Nassa schoenni dujardini (Deshayes ) Baluk , S. S. 7, Taf. 1, Fig. 1-3. 118, Taf. 12, Fig. 12. 1997 Sphaeonassa dujardini (Deshayes ) - Baluk , S. 6, Taf. Beschreibung: Dickschalige, plumpe Form mit kurzem, 1, Fig. 4-6. spitzem Gewinde und einem großen, aufgeblähten letzten Umgang. Frühe Windungen zeigen schwache, engstehen­ Beschreibung: Verlängert eiförmig mit hoher, spitzer de Axialrippen, die von ca. 4 undeutlichen Spirallinien Spira aus 6 Windungen. Die Gewindeumgänge sind we­ gekreuzt werden. Diese Skulpturen verlieren sich schon nig konvex und zeigen eine schwache axiale Berippung, bald, und der letzte und vorletzte Umgang sind glatt bis die schon gegen den vorletzten Umgang reduziert wird. auf einige schwache axiale Schwellungen, die vorwie­ Der letzte Umgang ist schwach bauchig und endet in ei­ gend auf der Ventralseite des letzten Umgangs ausgebil­ ner verdickten Außenlippe mit zahlreichen zarten Zähn- det werden. Gegen die Apertur hin wird die Schale der chen. Schlußwindung verdickt und bildet mehrere Anwachslei­ sten. Den maximalen Durchmesser erreicht die Schale im Material: 5 Schalen aus Stetten (Inv. NHMW2000z0001/ anterioren Aperturdrittel, wo die Außenlippe meist stark 0021). aufgewölbt ist. Die Innenlippe ist als kräftige, kallöse Höhe: 12,5 mm, Durchmesser: 7 mm Schwiele entwickelt.

Bemerkungen: Baluk (1997)stellt auch die sehr hoch­ Material: Zahlreiche Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW gewundenen Formen, die Friedberg (1911) als var. mai- 2000z0001/0022), Wetzleinsdorf und Kleinebersdorf. or und B eer -B istricky (1958) als Unterart longitesta Höhe: 12 mm, Durchmesser: 8 mm von Sphaeronassa dujardini abspalten, hierher. Das Verhältnis von Sphaeronassa dujardini (D eshayes ) Bemerkungen: B eer -B istricky (1958) führtSphaero­ zu den nachfolgenen beiden Formen S. schoenni (Hörnes nassa schoenni (H. & A.) als volles Synonym zu Sphae­ & Auinger ) und S. edlaueri (Beer -B ist.) ist noch unge­ ronassa dujardini (Deshayes ). Trotzdem bezieht sie ge- ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 104 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

rade das Stück, das Hörnes (1856) auf Tafel 13 als Figur Gattung Hinia L e a c h in G r a y , 1847 1 abbildet und auf das sich Hörnes & Auinger (1882) bei der Definition ihrer S. schoenni berufen, nicht in ihre Hinia sp. Synonymie ein, so daß der von der Autorin angewandte (Taf. 8, Fig. 8) Artrahmen unklar bleibt. Tejkal & al. (1967)und B aluk 1926 Nassa (Uzita?) Toulai Hilber - Glaessner , S. 116. (1997)folgen dieser Sichtweise nicht, sondern trennen S. schoenni wieder als eigenständige Art ab. Von der typi­ Beschreibung: Sehr kleine bauchige Art. Spirawindun- schen Sphaeronassa dujardini läßt sich die Art durch das gen schwach konvex; der letzte Umgang ist groß, aufge­ kürzere Gewinde und den plumperen, aufgeblähten letz­ bläht und verengt sich abrupt. Die zahlreichen Axialrip­ ten Umgang unterscheiden. pen werden durch tiefe, enge Spiralfurchen in anterior und posterior scharf begrenzte Knoten zerteilt. Am vor­ Verbreitung: Sphaeronassa schoenni ist aus dem Karpa- letzten Umgang entstehen auf diese Weise 4 bis 5 spirale tium und Badenium der Paratethys bekannt. Knotenreihen (die fünfte Knotenreihe ist überwiegend vom nachfolgenden Umgang verdeckt und läßt sich nur in der Sutur erkennen). Sphaeronassa edlaueri (Be e r -Bis t r ic k y , 1958) Die Innenlippe trägt knapp unterhalb des schmalen, we­ (Taf. 8, Fig. 5-7) nig eingeschnittenen posterioren Kanals eine kräftige 1856 Buccinum miocenicum Michelotti - Hörnes , S. 153 Leiste. In der Außenlippe sind 8 kräftige Zähne ent­ partim, Taf. 12, Fig. 22a, b. wickelt. 1882 Buccinum (Uzita) obliquum Hilber Hörnes & Auinger , S. 135, Taf. 13, Fig. 33. Material: 1 Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z 1926 Nassa obliqua Hilber - Glaessner , S. 116. 0001/0038). 1958 Hinia (Hinia) edlaueri nov. nom. Beer -Bistricky , Höhe: 5,5 mm, Durchmesser: 3,5 mm S. 55, Taf. 2, Fig. 11. 1967 Hinia (Hinia) edlaueri (Beer -Bestricky ) - Tejkal & Bemerkungen: Das Exemplar wurde von Glaessner al., S. 202, Taf. 11B, Fig. 6-7. (1926) gesammelt und als Nassa (Uzita?) Toulai be­ stimmt. Die in der allgemeinen Form und Skulpturierung Beschreibung: Eiförmiges Gehäuse mit kurzem, stufi­ sehr ähnlicheHinia toulai (Auinger , 1879) unterscheidet gem Gewinde. Schlußwindung groß, bauchig bis zylin­ drisch. Frühe Windungen entwickeln grobe, runde Axial­ sich aber durch die viel breitere Innenlippe, die weit auf rippen. Am letzten Umgang sind diese Rippen an der die Basis hinausreicht, sowie durch die 3 Zähnchen im Dorsalseite meist stark reduziert und nur als Knoten ent­ anterioren Bereich der Innenlippe. Diese Merkmale von lang der Sutur angedeutet. Auf der Ventralseite sind die Hinia toulai sind sowohl beim Holotypus als auch bei al­ Rippen kräftig, plump und etwas breiter als die Zwi­ len anderen Vergleichs- und Abbildungsexemplaren aus schenräume. Bei einigen Exemplaren ist auch bei den Pöls entwickelt. Es kann daher das vorliegende Stück Axialrippen auf der Ventralseite eine stärkere, knoten­ auch nicht als Varietät von H toulai betrachtet werden. In artige Schwellung nahe der adapikalen Sutur abgesondert. gleicher Weise kann das Stück nicht zu Hinia poelsensis (Auinger , 1879) gestellt werden, die ebenfalls eine brei­ Material: Zahlreiche Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW tere und bezahnte Innenlippe entwickelt. Hinia? illoven- 2000z0001/0027), Wetzleinsdorf, Helfens, Kamabrunn, se (Hörnes & Auinger ) zeigt zwar Übereinstimmungen Niederkreuzstetten, Weinsteig und Kleinebersdorf. in der Ausbildung der Innenlippe, bildet aber zahlreiche­ re und feinere Zähne an der Außenlippe und hat wesent­

Bemerkungen: Strausz (1966) nennt die Form ebenso lich engerstehende Axialrippchen. wie Sphaeronassa schoenni als Unterart von Sphaeronas­ sa dujardini (D eshayes ) und verweist auf die zahlreichen Übergänge zwischen den typischen Vertretern. Im Ge­ Hinia subprismatica (H ö r n e s & A u in g e r , 1882) gensatz dazu bezieht Baluk (1997) die bei Strausz (Taf. 8, Fig. 9) (1966) als S. d. edlaueri geführten Stücke aufSphaero­ 1882 Buccinum (Caesia) subprismaticum Hörnes & nassa schoenni, ohne ihr Verhältnis zu der von B eer -B i­ Auinger , S. 131, Taf. 13, Fig. 1. stricky (1958) aufgestellten Art zu erläutern. 1958 Hinia (Uzita) subprismatica (Hörnes & Auinger ) - Tatsächlich finden sich auch im vorliegenden Material Beer -Bistricky , S. 61. viele Übergangsformen zwischen typischen S. schoenni 1960 Nassa (Hinia) subprismatica (Hörnes & Auinger ) - und S. edlaueri, die zumindest eine nahe Verwandtschaft Baldi , S. 68, Taf. 2, Fig. 6. dieser Arten nahelegen. 1997 Hinia (Uzita) subprismatica (Hörnes & Auinger ) - Baluk , S. 16, Taf. 2, Fig. 3. Verbreitung: Die Art hat ihre Hauptverbreitung im Kar- patium der Paratethys. NachB eer -B istricky (1958) und Beschreibung: Deutlich abgesetzter, glatter Protoconch Strausz (1966) tritt Sphaeronassa edlaueri auch noch im aus drei stark konvexen Windungen. Der Teleoconch be­ Badenium Polens und Ungarns auf. steht aus bis zu sieben konvexen, niederen Windungen, ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 105 wobei der letzte Umgang am stärksten aufgebläht und Material: Zwei Exemplare aus Kleinebersdorf (Inv. sehr breit ist. Daraus ergibt sich bei dem ausgewachsenen NHMW1985/83/33). Exemplar ein Breite/Höhe Verhältnis von 0,65, während Höhe: 10,5 mm, Durchmesser: 4,5 mm bei dem jüngeren Exemplar, dem die extrem breite Schlußwindung der adulten Tiere noch fehlt, das Verhält­ Bemerkungen: Die Stücke entsprechen völlig dem von nis nur 0,5 erreicht. Hörnes & Auinger (1882) beschriebenen Material und Neben dem charakteristischen Umriß wird die Art durch können mit Sicherheit als konspezifisch betrachtet werden. die Skulptur aus kräftigen Axialrippen mit stark gerundet­ Die Innenlippe ist beim Typusmaterial aus Lapugy meist dreieckigem Querschnitt und dichten, deutlichen Spiral­ sehr dünn und ihre Ausdehnung auf die Windungsbasis rippchen gekennzeichnet. schwankt beträchtlich. Nur bei wenigen Exemplaren hebt sich die Innenlippe als schmale Leiste von der Basis ab, Material: 2 Schalen aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW während sie häufig überhaupt nicht abgehoben ist. 1976/1785/29). Die morphologisch nahestehende Art Hinia schroeckin- Höhe: 20 mm, Durchmesser: 13 mm geri (Hörnes & Auinger ) ist weniger schlank, die Um­ gänge sind etwas niedriger und die Axialrippen sind grö­ Bemerkungen: Baluk (1997) fuhrt auchHinia brugno- ber. Die ebenfalls ähnliche Hinia restitutiana (Fontan ­ nis B ellardi (vgl. Ferrero M ortara & al. 1981, Taf. nes ) [incl. syn. Hinia hoernesi (Hörnes & Auinger )] ist 24, Fig. 4) und Hinia prysmatica B rocchi (sensu Gli- leicht durch die deutliche Spiralskulpturierung zu unter­ bert 1952, S. 344, Taf. 10, Fig. 9) als Synonym von Hi­ scheiden. nia subprismatica. Da sich aber sowohl der Holotypus von Hinia subprismatica als auch die hier beschriebenen Verbreitung: Die seltene Art ist bis jetzt nur von weni­ Exemplare von den zitierten atlantischen und mediterra­ gen Punkten aus dem Badenium der Paratethys genannt nen Stücken durch die stärker konvexen Windungen, die worden. Hinia sturi konnte somit erstmals aus dem Kar­ deutlicher eingeschnittenen Suturen und den wesentlich patium nachgewiesen werden. kürzeren letzten Umgang unterscheiden, sollten die For­ men nicht als konspezifisch betrachtet werden.

Gattung Dorsanum Gray , 1847 Verbreitung: In der Paratethys wurde die seltene Art bis jetzt nur aus dem Badenium Österreichs, Ungarns und Dorsanum echinatum (Hörnes , 1856) Polens genannt. Das Vorkommen von Kleinebersdorf ist (Taf. 8, Fig. 16-17) somit der erste Nachweis im Karpatium. Folgt man der zuletzt von B aluk (1997) vertretenen An­ 1856 Buccinum echinatum - Hörnes , S. 159, Taf. 13, Fig. sicht, wäre die Art auch im Mittelmiozän des Atlantiks 12-13. vertreten und würde im Mediterran bis ins Obermiozän 1882 Buccinum (Hebra) echinatum Hörnes Hörnes & reichen. Auinger , S. 136. 1926 Nassa echinata Hörnes - Glaessner , S. 116. 1958 Dorsanum (Dorsanum) echinatum (Hörnes ) Beer - Bistricky , S. 50. Hinia sturi (Hörnes & Auinger , 1882) 1967 Dorsanum (Dorsanum) echinatum (Hörnes ) - Tejkal (Taf. 8, Fig. 11-12) & af, S. 201, Taf. 11B, Fig. 3-5. ? 1997 Hebra cf. echinata (Hörnes ) - Baluk , S. 20, Taf. 5, 1882 Buccinum (Leiodomus) Sturi - Hörnes & Auinger , S. Fig. 4-5. 120, Taf. 14, Fig. 33-36. 1958 Hinia (Uzita) sturi (Hörnes & Auinger ) - Sieber , S. 149. Beschreibung: Verlängert eiförmig mit spitzem Gewinde aus kaum abgesetzten Windungen. Die Gewindeumgänge Beschreibung: Schlankes Gehäuse aus wenig konvexen tragen zwei Spiralreihen aus kleinen, aber kräftigen Knoten, Windungen, die durch deutliche, nahtförmige Suturen ge­ die am vorletzten und letzten Umgang in kurze, spitze, trennt werden. Die beiden Protoconchwindungen sind etwas gegen den Apex geneigte Domen übergehen. Die niedrig und glatt, die anschließenden Umgänge ent­ Knoten und Domen des Gewindes verlaufen nahe den wickeln engstehende, gerundete Axialrippen. Diese wer­ Suturen, der Flankenteil dazwischen ist flach oder seicht den am letzten, vorletzten und z. T. auch am vorherge­ eingeschnürt. Am letzten Umgang treten zwei weitere, henden Umgang stark reduziert. Die Spiralskulptur, be­ schwächere Domenreihen auf. Eine fünfte undeutlich ge­ stehend aus schwachen Furchen, tritt erst an der Basis der knotete Spiralleiste kann knapp vor dem Kanal ausgebil­ Schlußwindung auf. Zusätzlich zieht über die Außenseite det sein. Ausgewachsene Exemplare weisen in der Mitte der des kurzen Kanals von der Innenlippe bis zum Ausguß ei­ Außenlippe 3-4 schwache, ungleichmäßige Zähnchen auf. ne schmale, undeutliche, schiefe Spiralleiste, die aber beim Vergleichsmaterial nicht bei allen Individuen aus­ Material: Zahlreiche Schalen aus Kamabrunn, Wetz­ gebildet wird. Eines der Exemplare entwickelt - wie vie­ leinsdorf, Stetten (Inv. NHMW2000z0064/0001), Nie­ le Stücke aus Lapugy - knapp vor der Außenlippe eine derkreuzstetten, Kleinebersdorf und Weinsteig. schwache Varix. Höhe: 17 mm, Durchmesser: 8,5 mm ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 106 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Bemerkungen: B eer -B istricky (1958) betont die nahe Dorsanum suessi (Hörnes & Auinger , 1882) Verwandtschaft von Dorsanum echinatum mit dem plum­ (Taf. 8, Fig. 18) per skulpurierten Dorsanum ternodosum (Hilber ). Echte Übergänge, wie sie die Autorin beschreibt, lassen sich im 1882 Buccinum (Cominella) Suessi - HÖRNES & AUINGER, S. 117, Taf. 15, Fig. 6a, b. vorliegenden Material aber nicht finden. 1926 Dorsanum Suessi Hörnes & Auinger - Glaessner , S. 116. Verbreitung: Nach Tejkal & al. (1967) ist Dorsanum 1958 Dorsanum (Dorsanum) suessi Hörnes & Auinger - echinatum eine endemische Art des Karpatiums der Para­ Beer -Bistricky , S. 48, Taf. 1, Fig. 6a, b. tethys, die vereinzelt noch bis ins tiefere Mittelmiozän 1967 Dorsanum baccatum (Basterot ) - Kökay , S. 86. (Grund-Formation) durchhält. Unsichere Belege nennt 1998 Bullia (Bullia) suessi (Hörnes & Auinger ) - Schultz, B aluk (1997) auch aus dem Badenium Polens. S. 66, Taf. 26, Fig. 11.

Beschreibung: Eine großwüchsige Form mit verlängert ei­ förmigem Umriß und hohem Gewinde, das mnd 50% der D o r s a n u m te rn o d o s u m (H il b e r , 1879) (Taf. 8, Fig. 15) Gesamthöhe ausmachen kann. Neben der Größe sind zwei Spiralreihen aus weitstehenden, runden, kräftigen Knoten 1879 Buccinum ternodosum - Hilber , S. 15, Taf. 12, Fig. 7. das charakteristische Merkmal der Art. Die erste, kaum 1882 Buccinum (Hebra) ternodosum Hilber Hörnes & schwächere Knotenreihe verläuft knapp unterhalb der ad- Auinger , S. 136, Taf. 15, Fig. 1, 2. apikalen Sutur. Die zweite Knotenreihe formt eine schwa­ 1926 Dorsanum ternodosum Hilber - Glaessner , S. 116. che Angulation, die bei den Spirawindungen ungefähr in 1926 Dorsanum cf. nodosocostatum Hilber - Glaessner , der Mitte, beim letzten Umgang in ca. 2/5 der Windungs­ S. 116. höhe unterhalb der Sutur ausgebildet ist. Drei zarte Spiral­ 1958 Dorsanum (Dorsanum) ternodosum (Hilber ) - Beer - rippen verlaufen im anterioren Viertel des letzten Umgangs. Bistricky , S. 49. 1966 Dorsanum nodosocostatum ternodosum Hilber Material: 18 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z Strausz , S. 336, Taf. 36, Fig. 16-18. 0001/0020), Kleinebersdorf und Niederkreuzstetten. 1967 Dorsanum (Dorsanum) ternodosum (Hilber ) - Tejkal Höhe: 38,5 mm, Durchmesser: 15,5 mm & al., S. 201. Bemerkungen: Große Exemplare von Dorsanum ter­ Beschreibung: Kleine bis mittelgroße, spitz-eiförmige, nodosum werden jungen Vertretern von Dorsanum suessi schlanke Gehäuse. Zwei Reihen engstehender Knoten mitunter ähnlich, lassen sich aber durch die engerstehen­ sind auf den Gewindeumgängen entwickelt. Am letzten den Knoten, die dritte und vierte Knotenreihe und die ge­ Umgang tritt häufig noch eine dritte, deutlich schwäche­ ringere Angulation der Windungen leicht unterscheiden. re Knotenreihe hinzu. Bei einer Minderheit der Schalen Dorsanum haueri subsuessi (Schaffer , 1912) läßt sich ist im unteren Viertel des letzten Umgangs noch eine von Dorsanum suessi (Hörnes & Auinger ) besonders vierte, undeutliche, schwach geknotete Spiralrippe ausge­ durch die Axialrippen am letzten Umgang unterscheiden, bildet. worauf schon Schaffer (1912) hingewiesen hat, der kei­ neswegs - wie von Hölzl (1958, S. 236) behauptet - Material: Zahlreiche Schalen aus Niederkreuzstetten (Inv. Dorsanum suessi zu Dorsanum haueri stellt. NHMW2OO0z0OO 1/0079), Stetten, Rückersdorf, Wein­ steig, Kleinebersdorf, Großrußbach und Gebmannsberg. Verbreitung: Dorsanum suessi ist vorwiegend auf das Höhe: 14 mm, Durchmesser: 6,5 mm Karpatium und tiefere Badenium der Zentralen Para­ tethys beschränkt. Zusätzlich erwähntH ölzl (1973) die Bemerkungen:. B eer -B istricky (1958) führt die auffäl­ Art aus dem Ottnangium Bayerns. ligen Größenunterschiede der Population von D. ternodo­ sum innerhalb des Korneuburger Beckens auf unter­ schiedliche ökologische Bedingungen zurück und be­ Dorsanum haueri excellens (Schaffer , 1912) merkt, daß die besonders kleinwüchsige Form meist mit (Taf. 8, Fig. 13) Arten auftritt, die reduzierte Salinität bevorzugen. Wie man aus den häufigen Anbohrungen schließen kann, 1856 Buccinum baccatum Basterot - Hörnes , S. 156, Taf. 13, Fig. 9. war die Form eine bevorzugte Beuteart von Naticiden. 1912 Buccinum (Dorsanum) Haueri excellens - Schaffer , Die von Glaessner (1926) als Dorsanum cf. nodoso­ S. 146, Taf. 51, Fig. 1-3. costatum (Hilber ) geführten Exemplare repräsentieren 1926 Dorsanum Haueri Michelotti - Glaessner , S. 116. große Schalen von Dorsanum ternodosum. Ebenso sind 1958 Dorsanum (D.) haueri excellens Schaffer Beer - die Schalen aus Kleinebersdorf in der Sammlung des Bistricky , S. 47, Taf. 1, Fig. 5a-f. NHMW, die als Dorsanum haueri bezeichnet wurden, 1958 Dorsanum (D.) haueri excellens Schaffer Beer - hierher zu stellen. Bistricky , S. 47. 1958 Bullia (Dorsanum) haueri (Michelotti) - Hölzl, S. Verbreitung: Tritt im Karpatium und tieferen Badenium 236, Taf. 20, Fig. 11. 1971 Dorsanum (D.) haueri excellens Schaffer Steinin - der Zentralen Paratethys auf. ger , S. 400, Taf. 10, Fig. 10. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M : Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 107

Es handelt sich bei dem abgebildeten Stück um das bei Dorsanum cerithiforme (Auinger in Hilber , 1879) Hörnes (1856) als Buccinum baccatum B asterot Taf. (Taf. 8, Fig. 10) 13, Fig. 9 illustrierte Stück aus Kleinebersdorf, das von Hörnes & Auinger (1882) sowie von nachfolgenden Au­ 1879 Buccinum cerithiforme Auinger - Hilber , S. 15, Taf. 2, Fig. 8. toren als Dorsanum haueri (Michelotti) oder Dorsanum 1882 Buccinum (Leiodomus) cerithiforme Auinger - Hör ­ haueri excellens (Schaffer ) geführt wurde. Ausführliche nes & Auinger , S. 119, Taf. 15, Fig. 14-17. Beschreibungen finden sich bei Hörnes & Auinger 1928 Dorsanum cerithiforme Auinger - Friedberg , S. 580, (1882) und Schaffer (1912). Taf. 37, Fig. 32-34. 1958 Dorsanum (Dorsanum) cerithiforme cerithiforme Material: 3 Exemplare aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW (Auinger ) - Beer -Bistricky , S. 51. 1846/37/135) und zahlreiche Schalen aus Stetten. 1958 Dorsanum (Dorsanum) cerithiforme brevior n. ssp. Höhe: 19 mm, Durchmesser: 10 mm Beer -Bistricky , S. 52, Taf. 1, Fig. 8. 1997 Dorsanum cerithiforme (Auinger ) Baluk , S. 21, Bemerkungen: Von den bei Hörnes & Auinger (1882) Taf. 5, Fig. 9. erwähnten Exemplaren aus Kleineberesdorf lassen sich nur 3 Schalen zu Dorsanum haueri stellen, während die Beschreibung: Schlank, mit verlängert eiförmiger Schale anderen Stücke als Dorsanum suessi anzusprechen sind. aus 5-7 leicht konvexen Windungen mit tiefen Suturen. Knapp unterhalb der posterioren Sutur verläuft eine stark Verbreitung: Die Unterart excellens (Schaffer ) ist in eingeschnittene, enge Furche und sondert ein glattes der Paratethys vom Eggenburgium bis ins Karpatium Band ab, das kaum ein Drittel der gesamten Windungs­ nachweisbar. Dorsanum haueri (Michelotti) tritt im höhe erreicht. Darunter befinden sich auf älteren Um­ Burdigalium Norditaliens auf. gängen kräftige, etwas schiefe Axialrippen, deren Stärke gegen den vorletzten Umgang bedeutend abnimmt. Folg­ lich sind der vorletzte Umgang kaum und die Schlußwin­ Dorsanum cf. haueri (Michelotti, 1847) dung nie axial skulpturiert. Die Basis des letzten Umgangs (Taf. 8, Fig. 14) trägt weitere 6 Spiralfurchen; die oberste (posteriore) ist von den anderen am weitesten entfernt, während die rest­ 1926 Dorsanum Haueri Michelotti - Glaessner , S. 116. lichen gleiche Abstände aufweisen. (1958 Dorsanum (D.) haueri excellens Schaffer Beer - Bistricky , S. 47, Taf. 1, Fig. 5a-f.) (1958 Dorsanum (D.) haueri excellens Schaffer B eer - Material: 2 Schalen aus Stetten (Inv. NHMW2000z Bistricky , S. 47.) 0002/0002) und 3 aus Kleinebersdorf. (1958 Bullia (Dorsanum) haueri (Michelotti) - Hölzl, S. Höhe: 10 mm, Durchmesser: 4,5 mm 236, Taf. 20, Fig. 11.) (1971 Dorsanum (D.) haueri excellens Schaffer - Steinin - Bemerkungen: Bei den vorliegenden Stücken werden die ger , S. 400, Taf. 10, Fig. 10.) axialen Rippen zwar schwächer, werden aber nicht durch echte Knoten ersetzt. Wie aus Vergleichsmaterial ersicht­ Beschreibung: Plumpe, eiförmige Schale mit niedriger lich ist und schon von B eer -B istricky (1958) angedeutet Spira und konvexer Schluß Windung. Die ältesten Win­ wurde, handelt es sich dabei um intraspezifische Varia­ dungen tragen axiale Rippen, die bald in zwei engstehen­ bilität. Ebenso variiert die Spiralskulptur stark und reicht de, spirale Knotenreihen zerfallen. Am letzten und vor­ von Typen mit Furchen, die die gesamte Oberfläche über­ letzten Umgang sind die kurzen, runden Knoten nicht un­ ziehen (vgl. Hilber , 1879) bis zu solchen, bei denen Tei­ tereinander angeordnet, sondern etwas zueinander ver­ le der Windungen glatt bleiben (vgl. Baluk , 1997). setzt. Die untere Knotenreihe bildet eine sehr schwache Schulter des letzten Umgangs, der an der Basis vier zarte Verbreitung: Dorsanum cerithiforme erscheint verein­ Spiralrippchen entwickelt. Unterhalb der zweiten Kno­ zelt im Karpatium und ist im Badenium von Österreich tenreihe sind undeutliche Axialrippen angeschlossen, die und Ungarn (Csepreghy -Meznerics , 1971 nach Baluk , rasch an Stärke verlieren. 1997) bis Polen verbreitet. Material: 2 Schalen aus Stetten (Inv. NHMW2000z 0001/0035). Familie Mitridae Swainson , 1831 Höhe: 14 mm, Durchmesser: 8 mm Gattung Mitraría R afinesque , 1815 Bemerkungen: Die plumpe Gestalt mit der relativ nie­ Mitraría friedbergi (Cossmann , 1912) deren Spira unterscheidet die Korneuburger Form von (Taf. 8, Fig. 21) den aus der Paratethys beschriebenen spitz-eiförmigen Typen. Am nächsten stehen die plumpen Vertreter von 1997 Mitraría (Mitraría) friedbergi (Cossmann ) - Baluk , Dorsanum haueri excellens (Schaffer ), die B eer -Bi- S. 30, Taf. 8, Fig. 1-2, (cum syn.) stricky (1958) als Fig. 5b und 5c abbildet. Auch an man­ che Exemplare von Dorsanum haueri scalata (Schaffer ) Beschreibung: Spindelförmige, an C o lu m b ella erinnern­ lassen sich die vorliegenden Stücke anschließen. de Schale. Die Apertur erreicht rund 30-40% der Ge- ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 108 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002 samthöhe. Die Umgänge haben schwach konvexe Flan­ für den Formenkreis um Mitraria goniophora anwendet, ken und sind durch deutliche Suturen getrennt. Der letzte läßt eine Abspaltung des Korneuburger Typs nicht zwin­ Umgang ist etwas stärker gewölbt und vom Gewinde gend erscheinen. Sicherheit würde hier nur eine größere durch eine sehr schwache Stufe abgesetzt. 3 scharfe, Materialmenge bringen. schiefe Kolumellarfalten sind entwickelt, eine vierte un­ deutliche Erhebung anterior der Falten ist auf die geringe Verbreitung: Die Art ist im Mittelmiozän in der Parate­ Drehung der Spindel Zurückzufuhren. Die Außenlippe ist thys und der mediterran-atlantischen Region verbreitet durchgehend konvex, nur auf der Dorsalseite und links (Cossmann & Peyrot , 1928). Im Mediterran ist sie zu­ der Apertur ist die Schale eingeschnürt. Der Kanal ist mindest bis ins Obermiozän belegbar (Ferrero Morta ­ sehr kurz und breit. Bis auf 4-6 Spiralfäden im Caudal- ra & al., 1984). bereich ist die Schale unskulpturiert.

Material: 3 Exemplare aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW Familie Turbinellidae Swainson , 1840 1976/1785/31). Unterfamilie Tudiclinae Cossmann , 1901 Höhe: 20 mm, Durchmesser: 7,5 mm Gattung Tudicla R öding , 1798

Bemerkungen: In den Sammlungen und in der Literatur Tudicla rusticula (Basterot , 1825) wird diese Form meist als Mitra ambigua Friedberg (Taf. 9, Fig. 11) geführt. Auf die Synonymie das Tieres, das schon unter 1856 Pyrula rusticula Basterot - Hörnes , S. 266, Taf. 27, vier verschiedenen Namen geführt wurde, geht B aluk Fig. 1-7, (8-10?). (1997) ein. 1890 Pyrula (Spirilla) rusticula Basterot Hörnes & Auinger , S. 243. Verbreitung: Mitraría friedbergi ist im Badenium der 1904 Tudicla rusticula (Basterot ) - Sacco, 30, S. 31, Taf. Zentralen Paratethys verbreitet. 9, Fitg. 10-12. 1910 Pyrula rusticula Basterot - V etters , S. 142. 1912 Pyrula (Tudicla) rusticula Basterot - Schaffer , S. M itr a r ía g o n io p h o r a (Be l l a r d í , 1850) s. 1. 137, Taf. 49, Fig. 38. (Taf. 8, Fig. 20) 1926 Pyrula (Tudicla) rusticula Basterot - Glaessner , S. 116. 1926 Mitra goniophora Bellardi var. - Glaessner , S. 116. 1928 Pyrula rusticula - Bobies & Kölbl, S. 26. 1997 Mitraría (Mitraría) goniophora (Bellardi ) - Baluk , 1929 Tudicla rusticula (Basterot ) - R utsch, S. 22, Taf. 1, S. 30, Taf. 8, Fig. 3-4, (cum syn.) Fig. 9, 10. 1958 Tudicla rusticula (Basterot ) - Hölzl, S. 251, Taf 21, Beschreibung: Spindelförmig; Spira kürzer als Mün­ Fig. 7. dung. Gewindeflanken sind flach oder leicht konvex und 1967 Tudicla (Tudicla) rusticula (Basterot ) Tejkal & al., S. 204, Taf. 11B, Fig. 22. bilden eine schwache adsuturale Schwellung, die ein ge­ 1973 Tudicla rusticula rusticula (Basterot ) - Steininger , stuftes Profil erzeugt. Die Flanken des letzten Umgangs S. 403. sind in der posterioren Hälfte gerade, kaum konvex, wo­ 1973 Tudicla rusticula hoernesi Stur - Steininger , S. 403, durch dieser Windungsteil einem Zylinder gleicht, der Taf 11, Fig. 2. sich erst im anterioren Schalenteil gegen den Kanal hin 1997 Tudicla (Tudicla) rusticula (Basterot ) Baluk , S. verengt. 3 schiefe Falten befinden sich in der Mitte der 40, Taf. 12, Fig. 1-5. Kolumella. 1998 Tudicla (Tudicla) rusticula (Basterot ) - Schultz, S. 70, Taf. 28, Fig. 5. Material: 1 Stück aus Stetten (Inv. NHMW2000z0001/ 2001 Tudicla rusticula (Basterot ) - Lozouet & al., S. 64, 0043). Taf 29, Fig. 7. Höhe: 18 mm, Durchmesser: 7 mm Beschreibung: Großwüchsige Schale mit diskusformi- Bemerkungen: Das beschriebene Exemplar ist auch gem, kurzem Gewinde und stark verlängertem, schmalem Siphonairohr. Der letzte Umgang bildet mit dem weitge­ schon Glaessner (1926) Vorgelegen, der es als Mitra go­ hend umschlossenen Gewinde eine flache Suturalrampe niophora B ellardi var. bezeichnete. Tatsächlich unter­ scheidet sich die Form von typischen Vertretern von mit welligen Suturen. Die schmale Flanke wird durch Mitraría goniophora durch die zylindrische Schlußwin­ zwei Angulationen mit je einer Spiralreihe dreieckiger dung und durch die schwache adsuturale Schwellung, die Dörnchen begrenzt. Die Basis verengt sich abrupt in den keine Kante entwickelt. Innerhalb der Populationen aus mehr als die Hälfte der Gesamthöhe erreichenden Kanal. dem Badenium des Wiener Beckens treten Formen auf, Die Außenlippe ist unverdickt, die Innenlippe schmal und die dem Exemplar aus Stetten sehr nahe kommen, und kaum abgesetzt. Flanke, Basis und Siphonairohr sind mit zahlreichen zarten Spiralreifen bedeckt. Knapp unterhalb auch Strausz (1966, S. 364, Textfig. 160) betont, daß im ungarischen Material Formen ohne ausgeprägte Kante der Basis verläuft eine markante Spindelfalte von rundem Querschnitt. auftreten. Auch der enge Artrahmen, den B aluk (1997) ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 109

Material: Zahlreiche Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW 1960 Ancilla (Baryspira) glandiformis Lamarck Kö- 592/1964), Rückersdorf, Wetzleinsdorf, Gebmannsberg, jumdgieva & Strachimirov , S. 167, Taf. 43, Fig. 3-4. Kamabrunn, Kleinebersdorf und Niederkreuzstetten. 1966 Ancilla (Baryspira) glandiformis Lamarck - Strausz , Höhe: 110 mm, Durchmesser: 70 mm S. 357, Taf. 40, Fig. 16-23, Taf. 41, Fig. 1-2, Taf. 73, Fig. 13, 14?, Taf. 74, Fig. 1-2. 1967 D eshayes Bemerkungen: Häufig sind nur die Spindel und Frag­ Ancilla (Baryspira) glandiformis conoidea - Kökay , S. 86. mente der Siphonalschale erhalten; die charakteristische 1973 Ancilla (Baryspira) glandiformis Lamarck - Steinin - Form und die deutliche Kolumellarfalte ermöglichen selbst GER, S. 431. bei diesen Bruchstücken eine verläßliche Bestimmung. 1989 Ancilla (Baryspira) glandiformis Lamarck - Davoli , Bei den verschiedenen österreichischen Populationen die­ S. 114, Taf. 1, Fig. 8-9, Taf. 2, Fig. 1-10, Taf. 3, Fig. ser Art lassen sich Formen mit einer oder zwei Knoten­ 11, Taf. 6, Fig. 1,3,8, 11. reihen unterscheiden. Juvenile Schalen bilden zuerst im­ 1997 Ancilla (Baryspira) glandiformis (Lamarck ) - Baluk , mer nur eine mehr oder weniger bestachelte Angulation S. 24, Taf. 6, Fig. 1-11. aus. Erst während der Ontogenie folgt bei den meisten 1992 Amalda glandiformis (Lamarck ) Lozouet, S. 29, Tieren eine zweite, schwächere Knotenreihe. In den Po­ Taf. 1, Fig. 5-8. pulationen des Korneuburger Beckens überwiegt der 1996 Amalda (Baryspira) glandiformis (Lamarck ) - V ai , S. 171, Taf. 5, Fig. 2a, b. zweireihige Typus, während Exemplare mit einer Kno­ 1996 Ancilla (Baryspira) glandiformis (Lamarck ) - Baluk , tenreihe kaum auftreten. Bei der hohen Variabilität dieser S. 286, Taf. 3, Fig. 1-3. tur örnes uinger Art scheint die von S (1870) und H & A 1997 Ancilla (Baryspira) glandiformis (Lamarck ) - Baluk , (1884) vorgenommene Trennung der ungekielten Formen S. 24, Taf. 6, Fig. 1-11, (cum syn.) als Tudicla hoernesi (Stur ) nicht gesichert. AuchS ieber 1998 Ancilla (Baryspira) glandiformis (Lamarck ) (1958) führt die Form lediglich als Unterart von rusticu­ Schultz, S. 70, Taf. 28, Fig. 2. la, während B aluk (1997) die bei Hörnes (1856) als Fig. 8-10 abgebildeten Schalen erneut von rusticula trennt. Beschreibung: Doppelkegelförmiges Gehäuse mit kur­ zem Gewinde, das von einer dicken Schmelzschicht ver­ Verbreitung: In der Paratethys ist Tudicla rusticula ab deckt wird. Der letzte Umgang bildet eine runde, mar­ dem Oberoligozän nachweisbar (z. B. Linzer Sande bei kante Schulter und gerade Flanken. Die Außenlippe ist Plesching, eigene Beobachtung). Im Untermiozän er­ gerade, die Spindel konkav. Zusätzlich zeigt die Innen­ reicht die Form eine weite Verbreitung von der französi­ lippe knapp unterhalb des posterioren Kanaleinschnitts schen Atlantikküste (Cossmann & Peyrot , 1928) bis in eine flache, schmale Spiralrinne. Die mächtige Schmelz­ das iranische Qom-Becken (eigene Beobachtung). Zu­ schicht bildet im posterioren Schalendrittel auf der Ven­ mindest in der Paratethys durchläuft die Art ihr Optimum tralseite eine abgeflachte, kallöse Platte, in die eine im Karpatium und unteren Badenium (Grund-Formation) schmale, deutliche Rinne eingeschnitten ist, die von der und zählt zu dieser Zeit zu den typischen und häufigsten Apertur gegen das Gewinde hin ausläuft. Neben der Gastropoden. Schmelzschicht wird die Art besonders durch das Fascio- larband, das sich in der vorderen Schalenhälfte über den ganzen letzten Umgang zieht, charakterisiert. Überfamilie Olivellidoidea T r o s c h e l , 1869 Familie Olividae L a t r e il l e , 1825 Material: 8 Schalen aus Kamabrunn (Inv. NHMW2000z Unterfamilie Olivinae S w a in s o n , 1840 0001/0062) und Niederkreuzstetten. Gattung Amalda A d a m s & A d a m s , 1853 Höhe: 40 mm, Durchmesser: 27 mm Untergattung Baryspira F is c h e r , 1883 Bemerkungen: In der deutschsprachigen Neogen-Litera- Amalda (Baryspira) glandiformis (L a m a r c k , 1810) tur ist Amalda (Baryspira) glandiformis meist den Gat­ (Taf. 8, Fig. 19) tungen Ancilla oder Ancillaria zugeordnet (vgl. W enz , 1943). Neuere Bearbeitungen von B eu & Maxwell 1840 Ancillaria glandiformis Lamarck Grateloup , Taf. Lozouet 42, Fig. 6-10. (1990) und (1992) zeigen aber, daß die Unter­ 1856 Ancillaria glandiformis Lamarck Hörnes , S. 57, gattung Baryspira der Gattung Amalda angehört. Taf. 6, Fig. 6-7, 9, 12-13. 1879 Ancillaria glandiformis Lamarck - Hörnes & Auin ­ Verbreitung: Amalda glandiformis ist in der Paratethys ger , S. 55, Taf. 7, Fig. 2. vereinzelt bereits ab dem Eggenburgium nachweisbar 1912 Ancillaria (Baryspira) glandiformis Lamarck (Homer Becken, eigene Beobachtungen), tritt aber im Schaffer , S. 137. Untermiozän nie so zahlreich wie im Badenium auf. Im 1929 Ancilla (Baryspira) glandiformis Lamarck Coss­ mediterranen Raum ist sie ebenfalls ab dem Untermiozän mann & Peyrot , 79, S. 187, Taf. 12, Fig. 21-25. gut belegt und reicht hier bis ins Tortonium. Nach D avo ­ 1958 Ancilla (Baryspira) glandiformis Lamarck - Hölzl, li (1989) erscheintAmalda glandiformis bereits im Chat- S. 249, Taf. 21, Fig. 6. tium Italiens und Deutschlands. Diese Formen werden 1958 Ancilla (Baryspira) glandiformis Lamarck - Erünal - aber meist als A. anomala (Schlotheim) geführt. Erentöz , S. 75, Taf. 12, Fig. 1-3. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 110 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

Überfamilie Cancellarioidea F o r bes & H a n l e y , 1851 dung. Im Mittelmiozän ist Narona (Aneurystoma) austro­ Familie F o r bes & H a n l e y , 1851 polonica auf das untere Badenium beschränkt und ist in Unterfamilie Cancellarinae G r a y , 1853 Österreich in der Grund-Formation und aus Polen aus Gattung Narona A d a m s & A d a m s , 1854 dem Korytnica-Becken nachgewiesen. Untergattung Aneurystoma C o s s m a n n , 1899

Narona (Aneurystoma) austropolonica Ba l u k , 1997 Subgenus Tribia J o u s s e a u m e , 1887 (Taf. 9, Fig. 1-2) Narona (Tribia) partschi (H ö r n e s , 1856) 1856 Cancellaria Dufouri Grateloup Hörnes , S. 312, (Taf. 9, Fig. 10) Taf. 34, Fig. 9. 1890 Cancellaria (Merica) Dufouri Grateloup - Hörnes & 1856 Cancellaria Partschi - Hörnes , S. 307, Taf. 34, Fig. 3. Auinger , S. 281. 1890 Cancellaria (Trigonostoma) Partschi Hörnes - Hör ­ 1894 Aphera Bronni (Bellardi ) - Sacco, 16, S. 66, Taf. 3, nes & Auinger , S. 278. Fig. 77, (78?). 1936 Cancellaria (Tribia) partschi Hörnes - Sieber , S. 92. 1936 Cancellaria (Aphera) bronni Bellardi Sieber , S. 100. Beschreibung: Spindelförmige Schale mit deutlich abge­ ? 1973 Aphera (A.) cf. bronni (Bellardi ) - HölzL, S 194. setzten, eingeschnittenen Umgängen. Frühe Windungen 1997 Narona (Aneurystoma) austropolonica nom. n. - Ba ­ sind konvex, mit der stärksten Biegung im posterioren luk, S. 51, Taf. 17, Fig. 3-4. Drittel. Erst der letzte und vorletzte Umgang entwickeln eine schwache Schulter. Rund 11 Axialrippen sind am Beschreibung: Breit spindelförmige Gehäuse aus 6 kon­ letzten Umgang ausgebildet; die quer verlaufenden Spi­ vexen Windungen, ohne deutliche Suturalrampe und mit ralreifen und Fäden sind in den Zwischenräumen der gut gerundeter Schulter. Die Flanken der Gewindeum­ Axialrippen am deutlichsten und etwas schwächer an den gänge sind gerade oder leicht gewölbt. Ihre Axialskulptur Schnittpunkten. Die Basis verjüngt sich rasch in anteriorer besteht aus runden, engstehenden Rippen, die durch die Richtung und wird kaum durch den dünnen, schmalen spiralen Primär- und Sekundärrippen in spiral verlänger­ Kallus bedeckt. te Knoten aufgelöst sind. Gegen die Apertur hin wird die Die gerade Spindel trägt zwei schiefe, scharfe Falten; Axialskulptur reduziert und die Spiralrippen werden do­ eine dritte, deutlich schwächere Falte ist anterior dazu minant. Am letzten Umgang sind zusätzlich in unregel­ ausgebildet. mäßigen Abständen sigmoidale Anwachsstreifen zu er­ kennen. Material: 1 Fragment aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW Die konkave Spindel trägt zwei scharfe, sehr schräg ver­ 1977/1944/9). laufende Kolumellarzähne. Außenlippe dünn und scharf; Höhe: 13 mm, Durchmesser: 7,5 mm Innenlippe ebenfalls dünn, umgeschlagen und bildet ei­ nen schmalen Parietalkallus, der kaum von der Basis ab­ Bemerkungen: Hörnes (1856) betont das Vorhanden­ gesetzt ist. Erst im anterioren Drittel hebt sich der Kallus sein einer dritten Spindelfalte bei Narona (Tribia) partschi von der Schale ab und bildet einen unscheinbaren, seich­ als Unterscheidungsmerkmal zur nahestehenden Narona ten, schlitzförmigen Nabel. Apertur elongiert oval mit (Tribia) uniangulata. Beim Vergleich der Holotypen, die kaum eingeschnittenem Kanal. in der Sammlung des NHMW aufbewahrt werden, zeigt aber N. (T.) uniangulata bei entsprechendem Lichteinfall Material: 1 Exemplar aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW ebenfalls Tendenzen zur Ausbildung einer schwachen 1977/1944/10), eine Schale aus Stetten und 4 Exemplare anterioren Spindelfalte und gleicht darin dem Exemplar aus Weinsteig. aus Kleinebersdorf. Die wesentlicheren Unterschiede Höhe: 25 mm, Durchmesser: 14 mm zwischen den beiden Arten sind vielmehr die scharfe Angulation und die schmalen Axialrippen bei N (T.) uni­ Bemerkungen: Wie B aluk (1997)bemerkt, ist die von angulata und die viel prominentere Spiralskulptur bei Sieber (1936) als Aphera bronni beschriebene Form aus N. (T.) partschi. der Grund-Formation keineswegs mit der untermiozänen, italienischen Art identisch. Der Irrtum ist auf die schlechte Verbreitung: Die seltene Form ist bis jetzt nur aus dem Abbildung in Sacco (1894) zurückzuführen, während die Karpatium und dem Badenium durch je ein Exemplar Neuabbildung des Typus in Ferrero Mortara & al. nachgewiesen. (1984) die Unterschiede in der Skulpturierung verdeut­ licht. Untergattung Sveltia J o u s s e a u m e , 1887 Verbreitung: Das Tier dürfte endemisch auf die Parate­ thys beschränkt sein. Das Vorkommen im Korneuburger Narona (Sveltia) inermis (P u s c h, 1837) Becken ist das älteste gesicherte Auftreten. Einen Hin­ 1936 Cancellaria (Sveltia) inermis Pusch - Sieber , S. 97. weis auf ein Vorkommen im Ottnangium Bayerns gibt 1936 Cancellaria (Sveltia) inermis Pusch var. angulata n. Hölzl (1973) durch eine cf. Bestimmung ohne Abbil­ v. - Sieber , S. 98. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 111

1997 Narona (Sveltia) inermis Pusch - Baluk , S. 47, Taf. Untergattung V en trilia J o u s s e a u m e , 1887 16, Fig. 3-5. Trigonostoma ( V en trilia) ex w e stia n a (S a c c o , 1894) Material: nach Sieber (1936): 3 Exemplare aus Nieder­ (Taf. 9, Fig. 6-7) kreuzstetten (nicht aufgefunden). 1856 Cancellaria westiana (Gratelöup ) - Hörnes , S. 325, Taf. 35, Fig. 11-13. Verbreitung: Die Form hat ihre Hauptverbreitung im un­ 1890 Cancellaria westiana (Gratelöup ) - Hörnes & Auin ­ teren Mittelmiozän und ist zu dieser Zeit sowohl in der ger , S. 273. Paratethys als auch an der Atlantikküste verbreitet. 1894 Gulia exwestiana nov. sp. - Sacco, 16, S. 24. Im Untermiozän tritt die Art in der Paratethys ab dem 1926 Cancellaria Westiana Gratelöup - Glaessner , S. 116. Karpatium auf. 1936 Cancellaria (Ventrilia) exwestiana Sacco) - Sieber , S. 89, Taf. 3, Fig. 2-4. 1967 Trigonostoma (Ventrilia) exwestiana (Sacco) Tej- kal & al., S. 205. Gattung Trigonostoma Blainville , 1827 ? 1982 Trigonostoma (Ventrilia) exwestianum (Sacco) - Da ­ Trigonostoma (Trigonostoma) imbricatum voli, S. 36, Taf. 3, Fig. 7-11. ? 1995 Trigonostoma (Ventrilia) cfr. exwestianum (Sacco) - (Hörnes , 1856) Davoli , S. 235, Taf. 2, Fig. 1. (Taf. 9, Fig. 3-5) 1998 Trigonostoma (Ventrilia) exwestianum (Sacco) Schultz, S. 70, Taf. 28, Fig. 16. 1856 Cancellaria imbricata - Hörnes , S. 327, Taf. 35, Fig. 16. 1890 Cancellaria (Trigonostoma) imbricata Hörnes - Hör ­ nes & Auinger , S. 276. Beschreibung: Deutlich gestufte Gehäuse mit meist gut 1894 Trigonostoma imbricatum (Hörnes ) - Sacco, S. 13, ausgeprägter Schulter. Die Axialrippen sind leicht sig- Taf. 1, Fig. 31-32. moidal prosoklin und von dreikantigem Querschnitt. Ihre 1936 Cancellaria (Trigonostoma) imbricata Hörnes - Sie­ Zahl schwankt zwischen 11 und 15 am letzten Umgang. ber , S. 83. 6 bis 8 kräftige Spiralrippen kreuzen die Axialskulptur und ? 1982 Trigonostoma (Trigonostoma) cfr. imbricatum (Hör ­ erzeugen mitunter schwache Dörnchen an den Schnittpunk­ nes ) - Davoli , S. 32, Taf. 3, Fig. 1-3. ten. Zwischen je einem Primärrippenpaar verlaufen eine weitere Rippe zweiter Ordnung und zwei Spiralfäden dritter Beschreibung: Stark gestufte Schalen mit schwach ein­ Ordnung, ohne Knoten oder Domen zu entwickeln. An­ gesenkter Suturalrampe. Die Schultern sind adapikal wachslinien werden erst gegen die Apertur hin sichtbar; bei hochgezogen und verstärken die Rinnenform der Rampe. adulten Schalen läßt sich knapp vor der Apertur eine Drän- Die Axialskulptur aus gerundeten Rippen verliert gegen gung und Vergröberung der Anwachsstreifen erkennen. Die die Apertur hin an Stärke, so daß am letzten Umgang die Suturalrampe zwischen Schulter und Sutur ist meist in ei­ engstehenden, scharfen, z. T. etwas gekörnten Spiralrei­ nem Winkel von wenigen Graden gegen den Apex geneigt. fen dominieren. Nur selten können auch flach eingesenkte Typen auftreten.

Material: 2 Schalen aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW Material: 5 Exemplare aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW 1977/1944/8). 1976/1785/32), Kamabrunn und Stetten (Inv. NHMW Höhe: 27 mm, Durchmesser: 16 mm 1980/70/8). Höhe: 19 mm, Durchmesser: 13,5 Bemerkungen: Vergleichsmaterial aus dem Badenium des Wiener Beckens zeigt, daß neben dem bei Hörnes Bemerkungen: Sieber (1936) gibt einen guten Überblick (1856) abgebildeten, schwach skulpturierten Typus auch über die Variationsbreite der Art. Im Vergleich dazu sind Formen mit deutlichen Axialrippen auftreten. Die hier be­ die Gehäuse des Korneuburger Beckens relativ einför­ schriebenen Exemplare waren in der Sammlung des mig. Die Art ist im Badenium von Grund und Wien-Pötz- NHMW als Trigonostoma puschi (Hörnes & Auinger ) leinsdorf sehr häufig. Diese mittelmiozänen Vertreter er­ bestimmt. Die enge und markante Spiralskulptur, die ge­ reichen beinahe die doppelte Größe der untermiozänen meinsam mit den breiten, gerundeten Axialrippen eine Gehäuse. enge Gitterung erzeugt, unterscheidet T. puschi jedoch gut von T. imbricatum (vgl. T. puschi in Schultz 1998, Verbreitung: Die Art tritt im Karpatium und Badenium Taf. 28, Fig. 15). in der Paratethys auf. Die ersten Hinweise lassen sich aber schon im Ottnangium finden, wo sie als Unterart T. Verbreitung: Die Art tritt ab dem Karpatium in der Pa­ exwestiana compressa (Sacco) genannt wird (Steinin - ratethys auf. Im Badenium ist sie im Wiener Becken und ger , 1973). Die obermiozänen Formen, die von Sacco in der Grund-Formation nicht selten. Im mediterranen (1894) und D avoli (1982; 1995) aus Italien mit Trigono­ Raum ist Trigonostoma imbricatum wahrscheinlich nur stoma exwestiana identifiziert werden, können nicht mit aus dem obermiozänen Tortonium bekannt (D avoli , völliger Sicherheit als konspezifisch mit der paratethy- 1982). alen Art betrachtet werden. Den Abbildungen nach zu schließen, scheint es sich aber wahrscheinlich um diesel- ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 112 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

be Art zu handeln. D avoli irrt, wenn er als Einstufung für Material: 1 Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z die Schalen aus Enzesfeld in Niederösterreich ein torto- 0001/0017). nes (obermiozänes) Alter angibt. Tatsächlich sind die Höhe: 28 mm, Durchmesser: 17 mm jüngsten Vertreter von Trigonostoma exwestiana in der Paratethys aus dem Badenium (Mittelmiozän) bekannt. Bemerkungen: Aus dem Korneuburger Becken ist die Art nur durch ein einzelnes, gut erhaltenes Exemplar be­ legt. Die Skulptur- und Aperturmerkmale stimmen beina­ Trigonostoma (Ventrilia) obsoleta (H ö r n e s , 1856) he völlig mit dem etwas kleineren Holotypus aus Steine­ brunn überein. Ein Unterschied besteht nur in der Ram­ 1856 Cancellaria obsoleta - Hörnes , S. 678, Taf. 52, Fig. 3. penskulptur. Bei den mittelmiozänen Stücken des Wiener 1936 Cancellaria (Ventrilia) obsoleta Hörnes - Sieber , S. Beckens ist entlang der Schulter zwischen den Axialrip­ 92, Tabelle 1. pen ein dünner Wulst ausgebildet, der auf der Rampe den Eindruck tiefer Einbuchtungen erzeugt. Dieser Wulst ist Material: nach Sieber (1936): 1? Exemplar aus Nieder­ bei dem vorliegenden Exemplar aus Kleinebersdorf kaum kreuzstetten (nicht aufgeftmden!). ausgebildet. Da aber die mittelmiozänen Stücke aus Un­ garn (Strausz , 1966) ähnliche Schwankungen bei der Verbreitung: Narona obsoleta ist aus dem unteren Ba­ Ausbildung dieses Merkmals zeigen, ist eine Abtrennung denium der Paratethys und dem Burdigalium Norditaliens von T gradatum nicht gerechtfertigt. bekannt (Sacco, 1894; Ferrero Mortara & al, 1984). Verbreitung: Die Form ist im Karpatium der Paratethys nur aus dem Korneuburger Becken bekannt und dürfte Trigonostoma gradatum (H ö r n e s , 1856) durch eine Unterart auch aus dem mediterranen Raum aus (Taf. 9, Fig. 8-9) dem Burdigalium nachgewiesen sein (Sacco, 1894). Erst im Badenium zeigt die Form eine weitere Verbreitung 1856 - Hörnes , S. 319, Taf. 35, Fig. 2. Cancellaria gradata und ist aus Österreich, Serbien, Rumänien, Ungarn und 1890 Cancellaraia (Trigonostoma) gradata Hörnes - Hör ­ Polen belegt. Nach Sacco (1894) tritt die Art bis ins nes & Auinger , S. 277. 1894 Trigonostoma gradatum Hörnes - Sacco, 16, S. 10. Obermiozän in Norditalien auf. 1912-14 Trigonostoma gradatum Hörnes - Friedberg , S. 251, Textfig. 56. 1936 Cancellaria (Trigonostoma) gradata Hörnes Sie­ Überfamilie Conoidea R a f in e s q u e , 1815 ber , S. 86. Familie Conidae R a f in e s q u e , 1815 1956 Cancellaria (Trigonostoma) gradata Hörnes - Cse- Gattung Conus L in n é, 1758 preghy -Meznerics , S. 416, Taf. 9, Fig. 30-31. Untergattung Conolithus H e r r m a n n s e n , 1847 1966 Cancellaria (Trigonostoma) gradata Hörnes Strausz , S. 378, Taf. 45, Fig. 8-10,12,13, Textfig. 165. Conus (Conolithus) dujardini D e s h a y e s , 1845 1966 Cancellaria (Trigonostoma) gradata Hörnes Kö - (Taf. 9, Fig. 12) kay , Taf. 9, Fig. 10. 1984 Trigonostoma gradatum Hörnes - Ferrero Morta - 1958 Conus (Conospirus) dujardini Deshayes Erünal - ra & al., S. 160. Erentöz , S. 123, Taf. 20, Fig. 9, 9a. 1985 Trigonostoma (Trigonostoma) gradata Hörnes 1967 Conus (Conolithus) dujardini Deshayes - Tejkal et Atanackovic , S. 164, Taf. 37, Fig. 1, 2. al., S. 208, Taf. 12B, Fig 1. (1984 Trigonostoma gradatum var. dertumbilicata Sacco - 1971 Conus (Conospirus) cf. dujardini Deshayes - Steinin - Ferrero Mortara & al., S 160, Taf. 28, Fig. 7a,b) ger , S. 406, Taf. 11, Fig. 8-9. 1973 Conus (Conospirus) dujardini Deshayes Steinin - Beschreibung: Gestuftes Gehäuse aus mehr als 5 Win­ ger , S. 446, Taf. 9, Fig. 6. 1997 Conus (Conolithus) dujardini Deshayes - Chirli , S. dungen (1-2 Apikalwindungen fehlen). Die Flanken der 13, Taf. 3, Fig. 14. Gewindeumgänge sind flach und biegen in einer gerun­ 1997 Conus (Conolithus) dujardini (Deshayes ) - Baluk , S. deten Angulation in eine schwach gegen den Apex ge­ 55, Taf. 19, Fig. 1-4, (cum syn.) neigte Rampe. Die Skulptur wird durch starke, breite 1998 Conus (Conolithus) dujardini Deshayes - Schultz, S. Axialrippen dominiert; 8 Rippen sind am letzten Umgang 72, Taf. 29, Fig. 11. ausgebildet. Die Spiralskulptur ist reduziert und besteht aus undeutlichen Primärrippchen mit einer zwischenge­ Beschreibung: Kleine Schale mit hohem, stark gestuf­ schalteten Sekundärrippe. Am kräftigsten wird diese Spi­ tem Gewinde. Die Spirawindungen weisen eine scharfe ralskulptur an den Flanken der dreikantigen Axialrippen. Kante auf, von der die Flanke deutlich gegen die anteriore Die Außenlippe ist verdickt und etwas umgeschlagen, mit Sutur einfallt, während gegen die adapikale Naht eine flache 6 starken Zähnchen. Die umgeschlagene, kräftige Innen­ oder sehr seicht konkave Suturalrampe ausgebildet ist. lippe bildet einen schmalen Kallus; die gerade Kolumella Der letzte Umgang verengt sich stielartig und weist im trägt zwei scharfe Falten. Ein weiterer schwacher Pa­ anterioren Drittel eine leichte Einschnürung auf. Die rietalzahn bleibt auf den Außenrand der Apertur be­ Skulptur, bestehend aus kräftigen Spiralfürchen, reicht schränkt, ohne wie die anderen weit in die Mündung zu bis zur Mitte der Basis, während die posteriore Hälfte des reichen. letzten Umgangs glatt bleibt. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

H arzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 113

Material: Ein Exemplar aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW Untergattung Lithoconus M örch, 1852 1976/1785/45). Höhe: 22 mm, Durchmesser: 10 mm Conus (Lithoconus) betulinoides Lamarck , 1810 (Taf. 9, Fig. 15-16) Bemerkungen: Die Formengruppe um Conus dujardini 1856 Conus betulinoidesi Lamarck - Hörnes , S. 16, Taf. 1, wurde von den verschiedenen Autoren in zahlreiche Ar­ Fig. la, b. aluk ten, Unterarten und Varietäten gesplittet. B (1997) 1856 Conus Aldrovandi Brocchi - Hörnes , S. 18, Taf. 1, versucht eine klarere Darstellung der sehr verworrenen Fig. 2a-c. Synonymie der einzelnen Formen und trennt im mittel- 1856 Conus mercati Brocchi - Hörnes , S. 23, Taf. 3, Fig. miozänen Material aus Polen lediglich Conus (Conoli- 2a, b. thus) exaltatus Eichwald von Conus (Conolithus) dujar­ 1879 Conus (Dendroconus) betulinoides Lamarck - Hör ­ dini D eshayes ab. Beide Arten sind morphologisch über­ nes & Auinger , S. 17. aus ähnlich und lassen sich vorwiegend durch die voll­ 1879 Conus (Lithoconus) Aldrovandi Brocchi - Hörnes & ständige, bis an die Windungskante reichende Spiral­ Auinger , S. 25, Taf. 4, Fig. 2. skulptur am letzten Umgang von Conus exaltatus unter­ 1879 Conus (Lithoconus) Karreri - Hörnes & Auinger , S. 26, Taf. 4, Fig. 7. scheiden. Dieser Darstellung folgend müssen die meisten 1972 Conus betulinoides Lamarck - D avoli , S. 84, Taf. 2, als Conus brezinae geführten Schalen in den Artrahmen Fig. 1-4, 6-8. aluk von Conus dujardini gestellt werden (vgl. B , 1997). 1997 Conus (Lithoconus) betulinoides Lamarck - Baluk , S. 60, Taf. 20, Fig. 9. Verbreitung: Eine weitverbreitete Form, die im Unter­ miozän in der gesamten mediterran-atlantischen Region Beschreibung: Ein großes, gestutzt kegelförmiges Ge­ verbreitet war und auch in der Paratethys spätestens im häuse mit einem kaum konvexen Gewinde mit einem Ottnangium sicher nachweisbar ist. In der Paratethys er­ Apikalwinkel von 145° und einem Basalwinkel von 45° lischt die Art im Mittelmiozän, während sie im Mittel­ Die Spirawindungen weisen eine schwache Rinne auf, die meer noch bis ins Pliozän verbreitet ist (Chirli , 1997). eine wulstformige Schwellung an der anterioren Sutur vom flacheren adapikalen Teil trennt. In der Rinne wie auch auf dem flachen, gegen den Apex geneigten Win­ Conus (Conolithus) sp. dungsteil sind undeutliche Spiralfurchen entwickelt. Die (Taf. 9, Fig. 13-14) Schulter des Kegels ist gut gerundet; der maximale Durchmesser liegt aber rund 1 cm anterior zur Schulter. Beschreibung: Kleine bis mittelgroße, doppelkegelför- mige Schale mit einem hohen Gewinde, das ca. 1/3 der Material: 1 Exemplar aus Niederkreuzstetten (Inv. NHMW Gesamthöhe erreicht. Die Spira ist bei jungen Individuen 1848/21/10). leicht konkav ausgezogen, bei adulten Schalen aber flach Höhe: 78 mm, Durchmesser: 55 mm und bildet einen Apikalwinkel von 85-95° Die Gewin­ deumgänge sind knapp über der anterioren Sutur stark ge­ Bemerkungen: Davoli (1972) bezieht auch die von winkelt und entwickeln darüber eine breite, seicht konka­ Hörnes (1856) als Conus mercati und Conus aldrovandi ve bis flache Suturalrampe. Am letzten Umgang ist die beschriebenen Exemplare aufConus betulinoides. Daraus Schulter etwas weniger deutlich gewinkelt. Im anterioren ergibt sich auch für einige von Hörnes & Auinger Drittel der Basis erscheinen einige sehr schiefe Spiralfur­ (1879) aufgestellte Arten wie Conus karreri und Conus chen; zusätzlich zeigt ein Exemplar noch sehr undeutli­ mojsvari die Zuordnung zu Conus betulinoides. Der ech­ che Spiralfürchen unterhalb der Schulter. Die Sutural- te Conus aldrovandi B rocchi (vgl. Holotypus in Pinna & rampen sind bis auf die bogenförmigen Anwachsstreifen Spezia , 1978) ist nach Davoli (1972) auf das Pliozän be­ glatt. schränkt und kommt daher in der Paratethys nicht vor.

Material: 5 Exemplare aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW Verbreitung: In der gesamten mediterran-atlantischen 1976/1785/44). Region tritt die Form im Burdigalium auf. In die Paratethys Höhe: 27 mm, Durchmesser: 15 mm dürfte die Art erst im Karpatium einwandem und hält sich hier bis ins Badenium. Im Mittelmeer bleibt Conus Bemerkungen: Die Form schließt wahrscheinlich an die betulinoides noch bis ins Pliozän erhalten (D avoli , 1972). Conus dujardini- Gruppe an, läßt sich aber auf keine der Arten mit Sicherheit beziehen. Conus antediluvianus ist durch sein schlankeres Gehäuse Conus (Lithoconus) berghausi M ichelotti, 1847 und die wesentlich stärker ausgezogene Basis leicht zu (Taf. 10, Fig. 4-6) unterscheiden. Das vergleichsweise niedere Gewinde 1856 Conus Berghausi Michelotti - Hörnes , S. 19, Taf. 1, trennt die Form auch gut von Conus dujardini. Fig. 3. Auch Conus brocchii steht der beschriebenen Art mor­ 1879 Conus (Dendroconus) Vaceki - Hörnes & Auinger , S. phologisch nahe, unterscheidet sich aber durch die schär­ 22. fere Kante an den Windungen und durch die feine Spi­ 1912 Dendroconus Berghausi Michelotti var. - Schaffer , ralskulptur der Suturalrampe. S.132, Taf. 49, Fig. 1. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 114 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

1997 Conus (Lithoconus) berghausi Michelotti Baluk , 1856 Conus ventricosus partim - Hörnes , S. 32, Taf. 3, Fig. 8. S. 58, Taf. 21, Fig. 1-4, (cum syn.) 1879 Conus (Dendroconus) Hochstetten nov. form. - Hör ­ nes & Auinger , S. 24. Beschreibung: Gedrungene Form mit niederer Spira, die 1879 Dendroconus Steindachneri nov. form (Hochstetten nur selten auch bis zu 15% der Gesamthöhe erreichen im Text) - Hörnes & Auinger , S. 24, Taf. 3, Fig. 3. kann. Die Umgänge sind schwach konvex und durch tie­ 1966 Conus (Cleobula) steindachneri Hörnes & Auinger - fe Suturen getrennt. Die Rampe des letzten Umgangs ist Strausz , S. 465, Taf. 71, Fig. 6-9. ebenfalls leicht konvex und deutlich gegen den Apex ge­ neigt. Von der Rampe biegt die Schale allmählich in ei­ Beschreibung: Breit-kegelförmige, robuste Form mit ner gerundeten Schulter in die geraden Flanken der Basis, niederer Spira, einem Apikalwinkel von 105-110° und ei­ die in einem Winkel von 40° konvergieren. Die Apertur nem Basiswinkel um 38°- 40° Die Gewindeumgänge so­ verschmälert sich adapikal geringfügig. Im anterioren wie das Spiraprofil sind schwach konvex. Der letzte Um­ Drittel der Basis verlaufen 5-12 Spiralfurchen; die übrige gang ist beinahe doppelt so breit wie die vorhergehenden Schale ist unskulpturiert. Drei der Exemplare weisen und biegt über eine stark gerundete Schulter in die Basis. noch Reste der Farbzeichnung auf, die aus 6-7 Reihen in Die Apertur ist eng mit einem mäßig tief eingeschnitte­ Spiralen angeordneter Flecken besteht. Die axialen Strei­ nen Analsinus. Das ehemalige Farbmuster ist als erhaben fen auf der Rampe des letzten Umgangs bei dem in H ör - verwitternde Spiralstreifen erhalten, die in unregelmäßige nes (1856) abgebildeten Exemplar sind auf dem Abbil­ Flecken zerfallen. dungsoriginal nicht sicher erkennbar. Bei einigen Schalen ist das posteriore Drittel des letzten Umgangs aufgebläht und die Basis leicht konkav, wo­ Material: 14 Exemplare aus Niederkreuzstetten (Inv. durch die Exemplare ein keulenförmiges Profil erhalten. NHMW1849/4/17). Höhe: 39 mm, Durchmesser: 29 mm Material: 10 Schalen aus Niederkreuzstetten (Inv. NHMW 2000z0001/0063) und Kamabrunn. Bemerkungen: Von Conus steindachneri Hörnes & Höhe: 54 mm, Durchmesser: 34 mm Auinger , der in Niederkreuzstetten ebenfalls häufig ist, läßt sich die Art sehr deutlich durch die viel niedrigere, Bemerkungen: Die Stellung der Art ist relativ unsicher. beinahe flache Spira unterscheiden. Außerdem fehlen Nach Hall (1964) ist Conus steindachneri als Synonym bei den aus Niederkreuzstetten stammenden Schalen von von Conus berghausi zu betrachten, während B aluk Conus steindachneri die feinen Spiralfürchen, die Conus (1997) diese Form nicht im Rahmen von C. berghausi berghausi an der Basis entwickelt. führt. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal der bei­ Unter den vorliegenden Exemplaren finden sich auch den nahestehenden Formen ist das deutlich höhere Ge­ jene Schalen, die Hörnes & Auinger (1879)als Conus winde von Conus steindachneri. Dieses Merkmal ist so­ (Dendroconus) Vaceki beschrieben haben. Schon Strausz wohl bei den untermiozänen als auch bei den mittelmio- (1966) zweifelt die Eigenständigkeit dieser Art an und zänen Tieren gut ausgebildet, während bei keinem der führt die Form als Unterart von Conus berghausi. B aluk zahlreichen italienischen Vertreter von Conus berghausi (1997)geht schließlich einen Schritt weiter und sieht die­ eine vergleichbar hohe Spira zu erkennen ist (vgl. Conus se Form innerhalb der Variationsbreite von Conus berg­ berghausi in Sacco, 1893; Hall , 1964 und Davoli , 1972). hausi - ohne Unterarten abzuspalten. Zusätzlich betrach­ tet er auch die von Hörnes & Auinger (1879)aufgestell- Verbreitung: Conus steindachneri tritt im Karpatium ten Arten Conus voeslauensis, C. hungaricus, C moravicus, und Badenium in der Zentralen Paratethys auf. C. neumayeri, C. daciae, C. Loroisi als Synonyme von C. berghausi. (Im Gegensatz dazu vereinigt D avoli (1972) Conus hungaricus mit Conus betulinoides .) Untergattung Chelyconus M örch, 1852

Verbreitung: Die Art erscheint im Burdigalium im me­ Conus (Chelyconus) ponderosus (Brocchi, 1814) diterranen Raum (Norditalien) und entlang der Atlantik­ (Taf. 9, Fig. 17) küste (Frankreich) und dringt bereits im Eggenburgium 1856 Conus ponderosus Brocchi - Hörnes , S. 26, Taf. 2, auch in die Paratethys vor. Während Conus berghausi in Fig. 6. der Paratethys im Badenium ausstirbt, läßt sich die Art im 1856 Conus raristriatus Bellardi & Michelotti - Hörnes , Mittelmeer bis ins Obermiozän sicher nachweisen (Da ­ S. 28, Taf. 3, Fig. 2. voli, 1972). 1879 Conus (Chelyconus) enzesfeldensis - Hörnes & Auin ­ ger , S. 46. 1929 Conus cf. ponderosus Brocchi - R utsch, S. 17, Taf. Untergattung Cleobula Iredale , 1930 1, Fig. 5. 1966 Conus (Chelyconus) enzesfeldensis Hörnes & Auin ­ Conus (Cleobula) steindachneri ger - Strausz , S. 460, Taf. 70, Fig. 7-9. H örnes & Auinger , 1879 1997 Conus (Chelyconus) ponderosus Brocchi - Baluk , S. (Taf. 10, Fig. 1-3) 62, Taf. 22, Fig. 9, (cum syn.) ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M : Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 115

Beschreibung: Kleines bis mittelgroßes Gehäuse mit 1966 Terebra (Subula) fuscata plicaria Basterot einem Basiswinkel um 35° Die Spira wird von 7-8 mäßig Strausz , S. 394, Taf. 5, Fig. 8-10. konvexen Windungen gebildet. Der Gewindeumriß ist 1966 Terebra (Subula) fuscata modesta Tristan in D e- meist deutlich cyrtoconoid, seltener sind die Flanken france - Strausz , S. 395, Taf. 5, Fig. 12-15. nahezu flach. Der letzte Umgang bildet eine kaum 1997 Subula (Oxymeris) plicaria (Basterot ) - Baluk , S. 68, Taf. 24, Fig. 6-12, (cum syn.) gewölbte Suturalrampe; darunter verläuft eine gut gerun­ 1998 Subula (Subula) fuscata plicaria (Basterot ) dete Schulter. Schultz, S. 72, Taf. 29, Fig. 14. Die sich sehr stark verengende Basis zeigt bei einigen Ex­ emplaren noch die Reste der feinen, weitstehenden Spi­ Beschreibung: Große, schlanke Schalen mit nahtförmi- ralstreifen. gen oder etwas verwaschenen Suturen. Die Windungen sind flach, verlaufend, lediglich der letzte Umgang ist Material: 6 Exemplare aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW manchmal stärker konvex, meist aber zylindrisch. Die 1976/1785/46). Spindel ist gewunden und trägt eine schiefe Spiralfalte. Höhe: 30 mm, Durchmesser: 17 mm; Gegen den Kanal hin verengt sich der letzte Umgang und max. Durchmesser: 20 mm erzeugt eine stark schiefe Spiralleiste, die von der Mitte der Innenlippe über die Dorsalseite bis zum Kanal zieht. Bemerkungen: Wie schon B aluk (1997)vermutet, soll­ Die Skulptur besteht aus zarten, schwach sigmoidalen te die von Hörnes & Auinger (1879)als Conus enzesfel- Anwachslinien. Ältere Windungen zeigen z. T. auch ein densis beschriebene Art in den Rahmen von Conus pon- sehr undeutliches, schmales Band, das entlang der poste­ derosus B rocchi einbezogen werden. Diese Ansicht wird rioren Sutur verläuft. auch durch den von Hall (1964) vertretenen breiteren Artrahmen für C. ponderosus gestützt. Der Revision Material: 13 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z Halls folgend fallen auch viele von Sacco (1893) aufge­ 0001/0001), Niederkreuzstetten und Kamabrunn. stellte Formen wie Conus ponderosulcatus, C. laevipon- Höhe: 57 mm, Durchmesser: 15 mm. derosus tauroperlata, C. ponderovulatus oder C. mucro- natolevis aus dem Miozän und Pliozän Norditaliens in die Bemerkungen: Die Stücke zeigen starke Tendenzen zur Synonymie von C. ponderosus. Die Exemplare aus dem Reduktion des Suturalbandes und gleichen darin den nahe­ Karpatium ebenso wie die Stücke aus dem österreichi­ zu glatten Formen, die Baluk (1997) und Strausz (1966) schen Mittelmiozän, die von Hörnes & Auinger als C. aus dem Badenium Polens und Ungarns beschreiben. enzesfeldensis bzw. von Hörnes (1856) als C. raristria- Diese sowohl im Untermiozän als auch im Mittelmiozän tus geführt wurden, entsprechen somit völlig der intra­ weit verbreitete und sehr variable Form wurde in der Li­ spezifischen Variabilität des Conus ponderosus B rocchi. teratur in zahlreiche Arten aufgespalten. Die meisten aus Fundpunkten der Paratethys als Terebra fuscata und Te­ Verbreitung: Conus ponderosus tritt im Mediterran und rebra modesta geführten Schalen fallen in die Synonymie in der Paratethys ab dem höheren Untermiozän (Burdiga- der Subula plicaria (Basterot ). Die große Variations­ lium, Karpatium) auf. Ein möglicherweise noch älteres breite der Art verleitete aber auch zur Aufstellung neuer Vorkommen aus dem Ottnangium könnte der von „Arten“ oder Varietäten wie Peyrots Terebra plicaria R utsch (1929) beschriebene Conus sein. Nach Baluk sublaevigata und Terebra salomacensis oder Hörnes & (1997), der auch das von Peyrot (1931, Taf. 7, Fig. 3) als Auingers Terebra hochstetteri. Conus clavatus Lamarck bezeichnete Exemplar aufCo­ Über die Synonymie der Art gibt B aluk (1997) erschöp­ nus ponderosus B rocchi bezieht, würde die Art auch im fend Auskunft. Atlantik ab dem Burdigalium auftreten. Ab dem Mittel­ miozän ist die Art sowohl in der Paratethys als auch in der Verbreitung: In der Paratethys ist die Art ab dem Eg- mediterran-atlantischen Region gut dokumentiert und genburgium (Schaffer , 1912) bis ins Badenium nachge­ läßt sich im Mittelmeer bis ins Pliozän verfolgen. wiesen. Ebenso erscheint die Form in der mediterran­ atlantischen Region bereits im Untermiozän und ist in Norditalien bis ins Pliozän belegt (Sacco, 1891). Familie Terebridae Adams & Adams , 1853 Gattung Subula Schumacher , 1817 Untergattung Oxymeris Dall , 1825 Gattung Hastula Adams & Adams , 1853

Subula (Oxymeris) plicaria (Basterot , 1825) Hastula cinereides (Hörnes & Auinger , 1880) (Taf. 10, Fig. 7) (Taf. 10, Fig. 8)

1856 Terebra fuscata Brocchi - Hörnes , S. 128, Taf. 11, 1856 Terebraplicatula Lamarck - Hörnes , S. 129, Taf. 11, Fig. 15-18, 26. Fig. 25. 1880 Terebra (Acus) fuscata Brocchi Hörnes & Auin ­ 1856 Terbra cinera Basterot - Hörnes , S. 667. ger , S. 106, Taf. 12, Fig. 17. 1880 Terebra (Hastula) cinereides - HÖRNES & AUINGER, S. 1880 Terebra (Acus) Hochstetten - Hörnes & Auinger , S. 109, Taf. 12, Fig. 20. 107, Taf. 12, Fig. 18-19. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 116 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

1926 Terebra (Myruella) Lapugyensis Hörnes & Auinger - Beschreibung: Sehr schlanke, hohe Schalen mit zylindri­ Glaessner , S. 116. schen, leicht gestuften Windungen. Die Skulptur besteht 1966 Terebra (Hastula) subcinerea cinereides Hörnes & aus einem schmalen Band an der adapikalen Sutur, das Auinger - Strausz , S. 396, Taf. 5, Fig. 19-21, 23. bei frühen Windungen in zahlreiche, axial verlängerte 1967 Hastula (Hastula) striata cinereides (Hörnes & Auin ­ Knötchen zerfällt, während es bei adulten Windungen zu ger ) - Tejkal & al., S. 209. einem relativ glatten Nahtband reduziert werden kann. 1997 (Hörnes & Auinger ) - Baluk , S. Hastula cinereides Unter dem Band folgen opisthocyrte Axialrippen, die eben­ 66, Taf. 25, Fig. 8-9, (cum syn.) falls gegen die Apertur hin schwächer werden können. Ein Stück aus Kamabrunn zeigt Reste des Farbmusters aus Beschreibung: Kleine, schlanke Art mit mäßig abgesetz­ schmalen, rotbraunen Axialstreifen, die parallel zu den Rip­ ten Umgängen. Die Windungsflanken sind flach oder pen ohne Unterbrechung auch auf dem Nahtband verlaufen. schwach konkav und nahezu unskulpturiert. Die relativ stärkste Skulptur bildet ein Reihe undeutlicher, axial ver­ Material: 7 Exemplare aus Kamabrunn (Inv. NHMW längerter Knötchen direkt unterhalb der adapikalen Sutur. 2000z0001/0073) und Weinsteig. Bei einem Individuum ist noch eine zweite, deutlich Durchmesser: 7 mm schwächere Knötchenreihe an der Flanke des letzten Um­ gangs entwickelt. Bemerkungen: Die Ansichten über den Artrahmen von Terebra acuminata B orson divergieren bei den verschie­ Material: 4 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW 592/ denen Autoren deutlich. B aluk (1997) betont die intra­ 1954) und Kamabrunn. Zusätzlich nennt Hörnes (1856) spezifische Variabilität der Form und vereint die meisten die Art aus Niederkreuzstetten. der in der Paratethys als Terebra neglecta und Terebra Höhe: 20 mm, Durchmesser: 5 mm pertusa geführten Formen in Terebra acuminata. Zusätz­ lich sieht erS accos Terebra postneglecta als Synonym Bemerkungen: Terebra lapugyensis (Hörnes & Auinger ), von T acuminata. Dem entgegengesetzt führt Chirli mit der Glaessner (1926) die Form verwechselt, ent­ (1997) in seiner Revision der pliozänen Conoidea der wickelt entlang der anterioren Sutur eine Knotenreihe, die Toscana T. acuminata und T. postnegelcta erneut als ei­ an den frühen Windungen mit der adapikalen Reihe zu genständige Arten. Axialrippen verschmilzt. Außerdem sind die Flanken von Terebra lapugyensis stärker konkav. Verbreitung: Die Art tritt in allen europäischen Meeren Vergleichsmaterial von Hastula cinereides aus Lapugy, bereits im Untermiozän auf. In der Paratethys erlischt sie das auch schon Hörnes (1856) und Hörnes & Auinger im Badenium, bleibt aber im Mediterran bis ins Pliozän (1880) zur Verfügung gestanden ist, zeigt eine gewisse verbreitet (Chirli , 1997). Variabilität bezüglich der Ausbildung der adapikalen Knotenreihe, die in extremen Fällen sogar völlig reduziert sein kann. Auch bei den Stücken des Korneuburger Familie Turridae A d a m s & A d a m s , 1853 Beckens ist diese Variabilität zu beobachten. Unterfamilie Clavinae Pow e l l , 1942 Gattung Clavus M ontfort , 1810 Verbreitung: Ab dem Ottnangium tritt die Art in der Pa­ Clavus (Drillia) pustulatus (Brocchi, 1814) ratethys sicher auf(H ölzl, 1973). Ihre weiteste Verbrei­ tung hat sie aber erst im Badenium, wo sie die gesamte 1856 Pleurotomapustulata Brocchi - Hörnes , S. 370, Taf. Zentrale Paratethys besiedelt. Ihre Verbreitung außerhalb 39, Fig. 21. der Paratethys ist aufgmnd der unsicheren Beziehung zu 1879 Pleurotoma (Drillia) pustulata Brocchi - Hörnes & den Formen des mediterran-atlantischen Raumes nicht Auinger , S. 319, Taf. 19, Fig. 1-2. geklärt. 1912 Pleurotoma (Drillia) pustulata Brocchi (var.?) Schaffer , S. 134, Taf. 49, Fig. 8. 1926 Pleurotoma (Drillia) pustulata Brocchi - Glaessner , S. 116. Gattung Terebra Bruguière , 1789 1958 Clavus (Crassispira) pustulatus (Brocchi) - Hölzl, S. Untergattung Myurella Hinds in Sowerby , 1845 273, Taf. 21, Fig. 21. 1960 Drillia pustulata (Brocchi) - Kojumdgieva & Stra - Terebra (Myurella) acuminata Borson , 1820 chimirov, S. 202, Taf. 48, Fig. 10. (Taf. 10, Fig. 9) 1966 Drillia pustulata Brocchi - Strausz , S. 424, Taf. 19, Fig. 9. 1856 Terebra acuminata Borson - Hörnes , S. 130, Taf. 11, 1970 Clavus (Crassispira) pustulatus Brocchi - Baluk , S. Fig. 22-24. 119, Taf. 13, Fig. 10. 1880 Terebra acuminata Borson - Hörnes & Auinger , S. 1998 Clavus (Drillia) pustulatus (Brocchi) - Schultz, S. 110, Taf. 12, Fig. 13. 74, Taf. 30, Fig. 10 a,b. 1997 Terebra (Myurella) acuminata Borson Baluk , S. 69, Taf. 24, Fig. 1-5 (cum syn). Beschreibung: Schlank, spindelförmig mit kaum konvexen 1997 Terebra acuminata Borson - Chirli , S. 19, Taf. 6, Windungsflanken. An der adapikalen Sutur ist ein schmales Fig. 1-4. Band abgeschnürt, das in schwache Knoten zerfallen kann. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 117

Darunter folgen plumpe Axialrippen, die bei den Stücken 40), 2 aus Niederkreuzstetten und 10 aus Obergänsemdorf. aus Kleinebersdorf am letzten Umgang reduziert werden. Höhe: 27 mm, Durchmesser: 10 mm Apertur schmal, elongiert; Kanal nicht abgesondert. Bemerkungen: Clavatula agatensis (Bellardi ) aus dem Material: 3 Exemplare aus Kamabrunn. Obermiozän Italiens steht Clavatula dorotheae morpho­ Höhe: 15 mm, Durchmesser: 5 mm logisch sehr nahe. Ein wesentliches Unterscheidungskri­ terium ist aber, daß bei der italienischen Art die Knoten des Bemerkungen: Die Exemplare unterscheiden sich von letzten Umgangs nicht in axiale Rippen verlängert sind. typischen Vertretern durch den schwach skulpturierten Clavatula brigittae (Hörnes & Auinger ) dürfte ebenfalls letzten Umgang und durch die geringere Größe. Trotz­ eine nahestehende Art repräsentieren, läßt sich aber durch dem finden sich im reichen Vergleichsmaterial des das plumpere, stärker gestufte Gehäuse ebenso wie durch NHMW aus dem Miozän der Paratethys zahlreiche die Knotenreihe an der posterioren Sutur unterscheiden. Stücke, die dem vorliegenden Material völlig entspre­ chen. Besonders die von Schaffer (1912) und Hölzl Verbreitung: Die Art ist nur aus dem Karpatium Öster­ (1958) aus dem Eggenburgium genannten Exemplare ste­ reichs beschrieben. hen der Form aus Kleinebersdorf in Skulptur und Größe sehr nahe. Die hohe Variabilität der Art, die Strausz (1966) wie Clavatula barbarae (Hörnes & Auinger , 1891) auch andere Autoren beschreiben, spricht jedenfalls ge­ (Taf. 10, Fig. 14-15) gen eine Abspaltung der karpatischen Form. 1891 Pleurotoma (Clavatula) Barbarae - Hörnes & Auin ­ ger , S. 355, Taf. 48, Fig. 12, 13. Verbreitung: Die Art tritt in der Paratethys ab dem Eg­ 1958 Clavatula (Clavatula) barbarae Hörnes & Auinger - genburgium auf und ist bis ins Badenium eine gut doku­ Sieber , S. 157. mentierte Form. In der mediterran-atlantischen Region ist sie ebenfalls schon im Untermiozän weit verbreitet und Beschreibung: Die 3 Exemplare aus Rückersdorf sind hält sich im Mittelmeer zumindest bis ins Obermiozän. hinlänglich durch Hörnes & Auinger (1891) dargestellt. Zusätzlich wird hier die Beschreibung des Einzelstücks aus Kleinebersdorf gegeben: Unterfamilie Turriculinae Powell, 1942 Spindelförmiges, leicht gestuftes Gehäuse. Entlang der Gattung Clavatula Lamarck , 1801 posterioren Sutur verläuft ein breiter, deutlich abgegrenz­

Clavatula dorotheae (Hörnes & Auinger , 1891) ter, glatter Spiralwulst. An der anterioren Sutur ist eine (Taf. 10, Fig. 10-13) Spiralreihe schief axial elongierter, gerundeter Knoten entwickelt. Zwischen diese beiden Skulpturelemente ist

1891 Pleurotoma (Clavatula) Dorotheae - Hörnes & Auin ­ ein durch zwei sehr seichte Spiralfurchen getrenntes, glat­ ger , S. 336, Taf. 46, Fig. 4-7. tes Band eingeschaltet. Die Flanken erscheinen dadurch etwas eingebuchtet. Am letzten Umgang tritt anterior zur Durch neue Aufsammlungen zeigte sich, daß das von Knotenreihe eine weitere, in undeutliche Knoten aufgelö­ Hörnes & Auinger beschriebene Material keine voll ste Spiralrippe auf, die zwischen Flanke und Basis eine ausgewachsenen Individuen enthielt. Darüber hinaus sind deutliche Kante formt. Zusätzlich erscheint am Kanal ei­ die hier beschriebenen Individuen deutlich besser erhal­ ne dritte schwache Rippe, die gegen die Apertur hin in ten und erlauben neue Angaben zur Schalenmorphologie. spiral verlängerte Knötchen zerfallt.

Beschreibung: Schlankes, spindelförmiges Gehäuse aus Material: 3 Exemplare aus Rückersdorf (Inv. NHMW 9-10 Umgängen. Ein Spiralwulst an der posterioren Sutur 1949/5/103) und eines aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW erzeugt ein leicht stufenförmiges Profil. Dieser Wulst 1976/1785/35). bleibt meist weitgehend glatt, kann aber auch in unregel­ Höhe: 13-17 mm, Durchmesser: 5-7 mm mäßige Knoten aufgelöst werden. Darunter entwickeln die Windungsflanken eine flache Einschnürung, die zarte Bemerkungen: Die Form dürfte der Clavatula-doderleini- Spiralfurchen zeigt. Entlang der anterioren Sutur verläuft (HöRNEs)-Gruppe angehören. Von der häufigeren Clava­ eine Spiralreihe axial leicht elongierter Knoten. Die rund tula dorotheae (Hörnes & Auinger ) unterscheidet sich 22 Knoten des letzten Umgangs verlaufen bei jüngeren die Schale deutlich durch das Fehlen der Axialrippen am Schalen in Axialrippen, die gegen den Kanal hin rasch an letzten Umgang, die viel plumperen Knoten und durch Stärke abnehmen. Die Schalen haben ihren maximalen die Kante an der Schlußwindung. Eine weitere ähnliche Durchmesser an der Schlußwindung im Bereich der Kno­ Form beschreibt Strausz (1966) als Clavatula schreibersi tenreihe, anterior davon ist die Oberfläche durch zahlrei­ szokolyensis Strausz ; sie ist der Art aus Kleinebersdorf che Spiralrippchen verziert. Der Kanal ist kurz und deut­ morphologisch sehr nahe, läßt sich aber durch die Kno­ lich abgesetzt. tenreihe an der adapikalen Sutur klar unterscheiden.

Material: 25 Exemplare aus Stetten, Kamabrunn, Klein- Verbreitung: Die unsichere Form ist nur aus dem Kar­ ebersdorf (Inv. NHMW1976/1794/2; Inv. NHMW1949/5/ patium des Korneuburger Beckens beschrieben. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 118 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Clavatula asperulata (Lamarck , 1822) s. 1. 1856 Pleurotoma Schreibersi Hörnes - Friedberg , S. 194, (Taf. 10, Fig. 18) Textfig. 47. 1954 Clavatula schreibersi Hörnes Csepreghy -Mez- 1856 Pleurotoma asperulata Lamarck Hörnes , S. 341, nerics , S. 50, Taf. 6, Fig. 24-27. Taf. 37, Fig. 1. 1966 Clavatula schreibersi Hörnes - Strausz , S. 409, Taf 1912 Clavatula asperulata (Lamarck ) - Friedberg , S. 188, 16, Fig. 5-8. Taf. 12, Fig. 1,2. 1998 Clavatula (Clavatula) schreibersi (Hörnes ) 1912 Pleurotoma (Clavatula) asperulata var. subsculpta Schultz, S. 74, Taf. 30, Fig. 2. Schaffer , S. 134, Taf. 49, Fig. 9, 10. 1966 Clavatula asperulata (Lamarck ) - Strausz , S. 405, Beschreibung: Robustes, spindelförmiges Gehäuse mit Taf. 15, Fig. 16-21. leicht gestuftem Gewinde. Ein Spiralwulst verläuft ent­ 1996 (Lamarck ) Baluk , S. 286, Clavatula asperulata lang der posterioren Sutur und wird gegen die Apertur hin Taf. 3, Fig. 9-12. verstärkt in unregelmäßige, plumpe Knoten aufgelöst. 1998 Clavatula (Clavatula) asperulata (Lamarck ) - Mikuz, S. 70, Taf 1, Fig. 5-7, Taf. 2, Fig. 1. Ein zweiter, engerer Wulst ist an der anterioren Sutur aus­ 1998 Clavatula (Clavatula) asperulata (Lamarck ) gebildet und zeigt ebenfalls die Tendenz, an den letzten Schultz, S. 74, Taf. 30, Fig. 1. Windungen in Knoten zu zerfallen. Diese Knotenreihe verläuft knapp unter dem Analsinus; die Knoten sind be­ Beschreibung: Verlaufende Spiramit schwach konkaven sonders am letzten Umgang etwas axial verlängert und Windungsflanken und deutlichen Suturen. Entlang beider folgen den Anwachslinien. Zwischen diesen Spiralskulp­ Suturen entwickeln die Umgänge Spiralreihen aus Kno­ turen sind die Windungsflanken flach oder schwach kon­ ten, die gegen die Apertur hin in Domen übergehen. Die kav. An der Schluß Windung fällt die anteriore Knotenrei­ adapikale Domenreihe ist stets kräftiger, die dreieckigen he mit dem maximalen Schalendurchmesser zusammen, Protuberanzen sind durch weite Zwischenräume getrennt. darunter verengt sich die Flanke allmählich und biegt in Im Gegensatz dazu sind die Knoten der älteren Windun­ die Basis. In diesem Bereich sind zwei weitere, engste­ gen entlang der anterioren Sutur stärker und engstehend. hende Spiralrippen entwickelt, die undeutliche Knötchen Die Schlußwindung trägt zusätzlich zwei Spiralreifen aus zeigen. Eine viel schwächere Spiralrippe findet sich auch ineinandergreifenden, elongierten, mitunter aber auch noch im Bereich der maximalen Einschnürung zwischen perlartigen Knoten. Juvenile Schalen zeigen zahlreiche Basis und Kanal. feine Spiralreifen im Caudalbereich, während die Siphonal- schale bei adulten Tieren nahezu glatt ist. Material: 1 Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z 0001/0034). Material: 10 Exemplare aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW Höhe: 32 mm, Durchmesser: 14 mm 1976/1785/33). Höhe: 37 mm, Durchmesser: 16 mm Bemerkungen: Das Stück ist mäßig erhalten und zeigt auch schwache Abrasion. Es unterscheidet sich von typi­ Bemerkungen: Die Populationen des Korneuburger schen Vertretern von Clavatula schreibersi durch die et­ Beckens bleiben in ihrer Durchschnittsgröße hinter den was plumpere Skulptur. Wie der Vergleich mit Popula­ riesigen Formen des Badeniums zurück. Gute Überein­ tionen aus Gainfam in der Sammlung des NHMW zeigte, stimmung in der Skulpturierung der juvenilen Windun­ finden sich unter den charakteristischen Formen auch et­ gen zeigen vor allem die Individuen aus Enzesfeld und liche Vertreter, die eine ähnliche Skulptur wie das Kor­ Gainfam, während die Domen der Alterswindungen bei neuburger Exemplar aufweisen. den Schalen aus dem Karpatium verhältnismäßig schwach ausgebildet sind. Verbreitung: Clavatula schreibersi ist aus der Parate­ thys vorwiegend aus dem Badenium beschrieben, hat Verbreitung: Die Art erscheint in der Paratethys bereits ihren Urspmng aber bereits im Karpatium. Nach B ellar - im Eggenburgium (Schaffer , 1912) und ist auch in der di (1877) erscheint die Art in Norditalien auch noch im mediterran-atlantischen Region im Untermiozän weit Obermiozän. verbreitet (Frankreich, Cossmann & Peyrot , 1931; Tür­ kei, Griechenland, Iran, eigene Beobachtungen). Im Mit­ telmiozän ist Clavatula asperulata eine charakteristische Clavatula laevigata (Eichwald , 1830) Form in der Paratethys und im Mittelmeerraum. (Taf. 10, Fig. 17; Taf. 11, Fig. 1)

1856 Pleurotoma asperulata Lamarck - Hornes , S. 341, Clavatula schreibersi (Hörnes , 1856) Taf 37, Fig. 2. (Taf. 10, Fig. 16) 1891 Pleurotoma (Clavatula) Susannae Hornes & Auinger , S. 347, Taf. 45, Fig. 7-8. 1856 Pleurotoma Schreibersi Hörnes , S. 343, Taf. 37, 1911-28 Clavatula laevigata Eichwald - Friedberg , S. 191, Fig. 10-13. Taf 12, Fig. 3, S. 192, Textfig. 45, 46. 1891 Pleurotoma (Clavatula) Schreibersi Hörnes - Hörnes 1960 Clavatula (Clavatula) laevigata (Eichwald ) Ko- & Auinger , S. 350, Taf. 46, Fig. 20-21. jumdgieva & Strachimirov , S. 197, Taf. 47, Fig. 7, 8. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 119

1966 Clavatula asperulata suturalis Andrezejowski Clavatula intermpta (Brocchi, 1814) Strausz , S. 407, Taf. 15, Fig. 22, Taf. 16, Fig. 1-2. (Taf. 11, Fig. 2) 1996 Clavatula laevigata (Eichwald ) Baluk , S. 286, Taf. 3, Fig. 13, S. 288, Taf. 5, Fig. 2. 1891 Pleurotoma (Clavatula) intermpta Brocchi - Hörnes 1998 Clavatula (Clavatula) laevigata (Eichwald ) Mi- & Auinger , S. 337, Taf. 43, Fig. 2. kuz, S. 72, Taf. 3, Fig. 1-2. 1926 Pleurotoma (Clavatula) Mariae Hörnes & Auinger - Glaessner , S. 116. nach Sieber (1958): 1955 Clavatula (Turricula) (Surcula) intermpta (Brocchi) 1891 Pleurotoma (Clavatula) Amaliae - Hörnes & Auin - - R ossi R onchetti, S. 312, Fig. 167. GER, S. 346, Taf. 44, Fig. 1-2. 1966 Clavatula intermpta (Brocchi) Strausz , S. 403, 1891 Pleurotoma (Clavatula) Clarae - Hörnes & Auin - Taf. 14, Fig. 18, 19, 24-26, Taf. 15, Fig. 1, (cum syn.) ger , S. 342, Taf. 45, Fig. 9. 1997 Clavatula interrpta (Brocchi) - Chirli , S. 29, Taf. 8, Fig. 3-6. nach Kojumdgieva & Strachimirov (1960): 1891 Hörnes & Auin - Pleurotoma (Clavatula) Juliae Beschreibung: Spindelförmig, schlank, mit mäßig abge­ GER, S. 350, Taf. 45, Fig. 4-6. setzten Windungen. Flanken schwach konkav mit je ei­ nem Spiralwulst an den Suturen. Der adaperturale Spiral­ Beschreibung: Spindelförmige Schale mit schwachen wulst trägt schief-axial elongierte Knoten; die Elongation Suturen und verlaufenden, konkaven Windungsflanken. folgt dabei den Anwachslinien. Am letzten Umgang bil­ Juvenile Windungen entwickeln zwei schwache Spiral­ det der adaperturale Wulst die Trennlinie zwischen der wülste mit engstehenden Knoten entlang der Suturen. konkaven Flanke und der konvexen, mit mehreren Spiral­ Zwischen drittem und fünftem Umgang verschwinden die rippen versehenen Basis. Zwischen den schwachen Spi­ Knoten, und auch der anteriore Spiralwulst wird reduziert. ralrippen sind zusätzlich zahlreiche undeutliche Spiralfä­ An der posterioren Sutur werden stattdessen kräftige Dor­ den eingeschaltet. nen entwickelt. Zwischen Flanke und Basis des letzten Umgangs verlaufen zwei markante Spiralkiele, die bei Material: Ein Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z manchen Individuen Tendenzen zur Knotenbildung 0001/0037). zeigen. Höhe: 36 mm, Durchmesser: 14 mm Material: 21 Exemplare aus Kleinebersdorf (Inv. NHMW Bemerkungen: Das vorliegende Stück wurde von 2000z0001/0067) und Gaweinstal. Glaessner (1926) als Pleurotoma (Clavatula) mariae Höhe: 25 mm, Durchmesser: 12 mm beschrieben. Diese in der Paratethys aus dem Eggen- burgium bekannte Art unterscheidet sich aber deutlich Bemerkungen: Wie aus der Synonymieliste hervorgeht, von der Form aus Stetten. Die von Schaffer (1912) ist die Art sehr schlecht definiert. Das extreme Splitten abgebildeten Gehäuse sind schlanker und wesentlich der Clavatula asperulata - Gruppe in zahlreiche Morpho- kleiner; außerdem ist der Siphonalkanal kürzer. typen, wie von Hörnes & Auinger (1891) durchgeführt, Die Bestimmung wird durch den schlechten Erhaltungs­ erschwert die Artdefmition im biologischen Sinn. Wenn zustand des Exemplares erschwert. Trotzdem bestätigt man, wie durch die verschiedenen Bearbeiter angedeutet, die gute Übereinstimmung mit dem in Rossi R onchetti C. susannae, C. clarae, C. juliae und C. amaliae in C. (1955) abgebildeten, italienischen Typus die Zuordnung laevigata vereinigt, wird die Variationsbreite der Art zu Clavatula intermpta (Brocchi). Sowohl in der Parate­ etwas deutlicher. thys als auch im Mediterran zeichnen sich typische Ver­ Die Trennung von der meist kräftiger skulpturierten, treter von intermpta, wie sie Chirli (1997) abbildet, höheren und weniger kantigen Clavatula asperulata ist in durch den deutlichen, hervortretenden Kiel aus, der die manchen Fällen dennoch schwierig. Es scheint daher konkave Flanke von der konvexen Basis trennt. Beim auch die von Strausz (1966) vertretene Ansicht, daß es Korneuburger Exemplar ist der letzte Umgang mehr zy­ sich bei der Form nur um eine Unterart der C. asperulata lindrisch und die Kante weniger prominent. Neben diesen handelt, nicht ausgeschlossen. Formen entsprechen viele Stücke - wie die von Strausz Von der im Korneuburger Becken häufigen Perrona loui- (1966) beschriebenen Vertreter aus dem ungarischen Mit­ sae unterscheidet sich Clavatula laevigata durch die telmiozän, aber auch Stücke aus Enzesfeld und Gainfam schrägen Flanken, das weniger gestufte Gewinde und in der Sammlung des NHMW - dem Individuum aus durch die doppelte Reihe von Spiralrippen an der Basis Stetten. des letzten Umgangs. Die frühen Windungen von C. lae­ vigata zeigen ein verlaufendes Profil, während P. louisae Verbreitung: Nach Chirli (1997) tritt Clavatula inter- schon sehr früh einen adsuturalen Wulst bildet. rupta (Brocchi) im Mediterran vorwiegend im Pliozän auf. In der Paratethys läßt sich die Art bereits im Karpa­ Verbreitung: Ab dem Karpatium in der Zentralen Para­ tium nachweisen, aber erst im Badenium wird sie hier tethys nachgewiesen. Mit Vorkommen in Österreich, häufig. Kroatien, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und Polen zeigt Clavatula laevigata ihre weiteste Verbreitung im Badenium. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 120 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

Gattung Perrona Schumacher , 1817 Beschreibung: Spindelförmige, meist plumpe Schalen mit kurzem, stark gestuftem Gewinde. Neben dem vor­ Perrona semimarginata (Lamarck , 1822) herrschenden, bauchig-kurzspindeligen Typ tritt verein­ (Taf. 11, Fig. 7) zelt auch ein elongiert-fusiformer Schalentyp auf. Die Flanken sind flach, parallel zur Achse oder leicht konkav. 1856 Pleurotoma semimarginata Lamarck Hörnes , S. Entlang der Suturen verläuft eine markante Schwellung, 347, Taf. 38, Fig. 7-8. die eine Spiralreihe kurzer, dreieckiger Domen trägt. Die 1904 Clavatula (Perrona) semimarginata (Lamarck ) Sacco, S. 20, Taf. 13, Fig. 6. Spitzen dieser Protuberanzen sind meist etwas gegen den ? 1958 Clavatula (Perrona) semimarginata (Lamarck ) Apex gerichtet oder ragen mit 90° von der Achse weg. Hölzl, S. 264, Taf. 21, Fig. 17. Knapp anterior der Domenreihe zeigen manche Schalen ? 1971 Perrona (Perrona) semimarginata (Lamarck ) - Stei- 4-5 schwache Spiralfurchen, die kaum bis zur Windungs­ n Inger , S. 405, Taf. 11, Fig. 4. mitte erkennbar sind. Die anteriore Windungshälfte ist 1973 Clavatula semimarginata (Lamarck ) - Bohn -Havas , bei allen Exemplaren glatt bis auf die z. T. sehr kräftigen S. 1119, Taf. 6, Fig. 9. Anwachslinien, die knapp unter den Domen einen tiefen 1998 Perrona (Perrona) semimarginata praecursor Analsinus ausbilden. Zwischen Flanke und Basis ent­ (Schaffer ) - Schultz, S. 74, Taf. 30, Fig. 6. wickelt der letzte Umgang einen Kiel, der kleine Dörn­ chen oder Knoten tragen kann oder als schwacher bis Beschreibung: Großwüchsige, spindelförmige unskulp- deutlicher Spiralreifen ausgebildet sein kann. turierte Art mit flachen Windungen, die an der adapikalen Sutur eine schwache Schwellung ausbilden. Die Flanke Material: Zahlreiche Schalen aus Stetten (Inv. NHMW des letzten Umgangs ist mitunter im Bereich des tiefen 2000z0001/0044), Rückersdorf, Wetzleinsdorf, Großruß­ Analsinus seicht eingeschnürt, im anterioren Bereich bach, Weinsteig, Kleinebersdorf, Kamabrunn und Nieder­ etwas aufgebläht und biegt abrupt in die sich rasch ver­ kreuzstetten. jüngende Basis. Höhe: 27 mm, Durchmesser: 12,5 mm Der Kanal ist deutlich abgesetzt und eng. Bemerkungen: Die Art ist im Karpatium des Korneu­ Material: 6 Schalen aus Kamabrunn (Inv. NHMW2000z burger Beckens weit verbreitet. Schon Hörnes (1856) 0001/0071) und ein Exemplar aus Stetten. und Hörnes & Auinger (1891) bezogen sich auf Exem­ Durchmesser: 35 mm plare aus Weinsteig und Niederkreuzstetten. Die Abtrennung von Perrona louisae von der morpholo­ Bemerkungen: Die riesige Form entspricht völlig den gisch sehr ähnlichenPerrona jouanetti descendens (H il- Vertretern aus dem Badenium des Wiener Beckens, ber ) ist unscharf, die spezifische Selbständigkeit der Kor­ während sich die Exemplare des Eggenburgiums, die auf neuburger Form daher unsicher. Als mehr oder weniger semimarginata bezogen werden, durch die geringere deutliche Unterschiede kann man das generell kürzere Größe und die schlankere Gestalt unterscheiden. Den Be­ Gewinde, den kürzeren Kanal und die daraus resultieren­ schreibungen und Abbildungen in Schaffer (1912), de gedrungenere Gestalt von louisae anführen. Außerdem Hölzl (1958) und Steininger (1971) folgend scheint es entwickelt jouanetti descendens nur grobe Knoten und jedenfalls nicht gesichert, daß die Eggenburger Art mit kaum Domen; überwiegend ist nur ein unregelmäßiger der des Badeniums konspezifisch ist. adsuturaler Wulst ausgebildet. Schließlich unterscheiden sich die Formen noch durch den mäßig deutlichen Kiel Verbreitung: Perrona semimarginata ist im Untermio­ zwischen Basis und Flanke bei Perrona jouanetti descen­ zän der mediterran-atlantischen Region verbreitet. Ab dens , der bei keinem der vorliegenden Stücke aus Grund dem Karpatium läßt sich die Art auch in der Paratethys Knoten trägt. sicher nachweisen, wo sie im Badenium ihre Blütezeit hat. NachB ellardi (1877) hält sich die Form in Nord­ Verbreitung: Perrona louisae erscheint in der Paratethys italien noch bis ins Obermiozän. im Ottnangium (Hölzl, 1973) und ist im Karpatium des Korneuburger Beckens häufig. Im unteren Badenium tritt die Form noch in der Grund-Formation sicher auf. Einen Perrona louisae (Hörnes & Auinger , 1891) weiteren, etwas unsicheren Nachweis für ein Auftreten (Taf. 11, Fig. 8-9) im Badenium von Ungarn gibt Kokay (1966). Der Formenkreis um Perrona jouanetti (Des M oulins ), 1891 Pleurotoma calcarata Grateloup - Hörnes , S. 345, dem Perrona louisae angehört, ist im Mittelmiozän in der Taf. 37, Fig. 6-9. gesamten Paratethys und im mediterran-atlantischen Hörnes & Auin ­ 1891 Pleurotoma (Clavatula) Louisae - Raum verbreitet (Mikuz, 1998). ger , S. 354. 1926 Pleurotoma (Clavatula) Luisae Hörnes & Auinger - Glaessner , S. 116. Perrona jouanneti (Des Moulins , 1842) 1958 Hörnes & Auinger Clavatula (Clavatula) louisae (Taf. 11, Fig. 3-4) Sieber , S. 157. ? 1966 Clavatula louisae (Hörnes & Auinger ) Kokay , S. 1907 Pleurotoma (Clavatula) Emmae HÖRNES & AUINGER - 63, Taf. 9, Fig. 14. Schaffer , S. 225. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 121

1908 Pleurotoma (Clavatula) Emmae Hörnes & Auinger - tritt der Formenkreis bereits im Untermiozän auf. Nach Schaffer , S. 10. Cossmann & Peyrot (1931) läßt sichPerrona jouanneti 1926 Pleurotoma (Clavatula) Jouanneti Desmarest - Glaess - bis ins Aquitanium zurückverfolgen. Im Mittelmiozän ner , S. 116. wird Perrona jouanneti auch aus dem Karaman-Becken 1929 Clavatula (Perrona) cf. jouanneti (Des Moulins ) der Türkei genannt (Erünal Erentöz , 1958). R utsch, S. 14, Taf. 1, Fig. 2. 1931 Clavatula (Perrona) Jouanneti (Des Moulins ) - Coss- MANN & Peyrot , 83, S. 55, Taf. 7, Fig. 8, 9, Taf. 8, Fig. 34, 43,61,62, 66,71,99. Perrona jouanneti vindobonensis 1942 Pleurotoma jouanneti D esmarest - Schaffer , S. 155. (Partsch in H örnes , 1856) 1943 Pleurotoma jouanneti Desmarest - Schaffer , S. 533. (Taf. 11, Fig. 5-6) 1951 PI. jouanneti Desmarest - Schaffer & Grill , S. 722- 723. 1926 Pleurotoma (Clavatula) aff. descendens Hilber 1960 Clavatula (Perrona) emmae (Hörnes & Auinger ) Glaessner , S. 116. Kojumdgieva & Strachimirov , S. 199, Taf. 48, Fig. 2. 1966 Clavatula jouanneti vindobonensis (Partsch ) 1966 Clavatula jouanneti D es Moulins - Strausz , S. 400, Strausz , S. 400, Taf. 14, Fig. 5-14, (cum syn.) Taf. 14, Fig. 3. 1985 Perona (Perona) vindobonensis (Partsch ) 1998 Clavatula (Perrona) floriana (Hilber ) - Mikuz, S. 77, Atanackovic , S. 167, Taf. 38, Fig. 3, 4. Taf. 5, Fig. 3, 6, 7. 1998 Perrona (Perrona) vindobonensis (Partsch ) Schultz, S. 74, Taf. 30, Fig. 5. Beschreibung: Eine variable Form mit spindelförmigem Gehäuse und leicht gestuftem Gewinde. Die hohe Spira Beschreibung: Schlank, spindelförmig, mit hohem Ge­ besteht aus 8-9 niederen Umgängen mit flachen, sanft ge­ winde. Flanken flach, beinahe gerade und nur gering ge­ gen den Apex geneigten Flanken. Ein schwacher Spiral­ gen den Apex geneigt. Entlang der adapikalen Sutur ver­ wulst verläuft entlang der posterioren Sutur. Dieses läuft ein kräftiger, gut abgesetzter Spiralwulst, darunter Merkmal ist vor allem bei frühen Windungen ausgeprägt sind rund 6-8 sehr feine, gegen die anteriore Sutur hin und wird während des Wachstums reduziert. Bei adulten, schwächer werdende Spiralreifen ausgebildet. Bei gut er­ großen Schalen verschwindet der Wulst auf den letzten 2- haltenen Exemplaren läßt sich auch auf dem adsuturalen 3 Windungen häufig vollständig, dennoch bleiben auch Wulst eine undeutliche Spiralskulptur erkennen. Die bei diesen Schalen die Umgänge stufig abgesetzt. Flanke der zylindrischen Schlußwindung biegt abrupt, aber ungekielt in die Basis, die ebenfalls zahlreiche deut­ Material: Zahlreiche Gehäuse aus Stetten, Kleinebers­ liche Spiralreifen trägt. dorf (Inv. NHMW2000z0001/0044) und Kamabrunn. Höhe: 35 mm, Durchmesser: 14 mm Material: 8 Schalen aus Stetten (Inv. NHMW2000z 0002/0001). Bemerkungen: Die Art ist in der Literatur in zahlreiche Höhe: 25 mm, Durchmesser: 10 mm Arten und Unterarten zergliedert, deren Gültigkeit stati­ stisch überprüft werden müßte. Bemerkungen: Von Perrona jouanneti (D es moulins ) Da eine Zuordnung ohne Revision der Gruppe sehr unterscheidet sich die Form nach Hörnes & Auinger schwierig ist, erfolgt die Eingliederung der hier beschrie­ (1891) und Strausz (1966) nur durch die feinen Spiral­ benen Formen in Perrona jouanneti s.l. unkritisch. Die reifen. Wie Strausz (1966) zeigt, ist die Abtrennung von im Korneuburger Becken auftretenden Morphotypen sind P.j. vindobonensis von P. jouanneti als eigenständige Art, durch Übergänge nahtlos miteinander verbunden; auch zu wie von Atanackovic (1985) dargestellt, nicht haltbar. der besser faßbaren Perrona jouanneti vindobonensis fin­ Interessant ist, daß Perrona jouanneti vindobonensis ver­ den sich Übergangsformen. gleichbar dem Vorkommen im Korneuburger Becken Auffällig sind die großen Schalen, bei denen die letzten nach Strausz (1966) im ungarischen Mittelmiozän be­ Windungen keine deutliche adsuturale Spiralrippe ausbil­ sonders in Brackwasserablagerungen auftritt. den, und die dadurch der Perrona emmae (Hörnes & Auinger ) sehr ähnlich werden. Von dieser unterscheidet Verbreitung: Perrona jouanneti vindobonensis tritt in sich die Form durch das Fehlen der charakteristischen der Paratethys ab dem Karpatium bis ins Badenium auf. Spiralfäden auf den frühen Windungen, durch den kürzeren letzten Umgang, durch die weniger hohen Windungen und durch das etwas stärker gestufte Gehäuse. Sowohl in der Unterfamilie Clathurellinae Adams & Adams , 1853 Literatur als auch in den meisten Sammlungen wird diese Gattung Genota Adams & Adams , 1853 Korneuburger Art häufig als Perrona emmae geführt. Diese Bestimmung dürfte auf Schaffer (1907) zurück- Genota ramosa elisae (Hörnes & Auinger , 1891) zuführen sein, der die Form allerdings in seinen späteren (Taf. 11, Fig. 10) Arbeiten ab 1942 richtig als Perrona jouanneti führt. 1856 Pleurotoma ramosa Basterot - Hörnes , S. 335 par­ tim, Taf. 36, Fig. 12-14. Verbreitung: Ottnangium bis Badenium der Zentralen 1891 Pleurotoma (Genota) Elisae - Hörnes & Auinger , S. Paratethys. Auch in der mediterran-atlantischen Region 310. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 122 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

1912 Genota ramosa Basterot var. Elisae Hörnes & die Spiralskulptur sind sehr ähnlich. Wesentliche Unter­ Auinger - Friedberg , S. 213, Taf. 13, Fig. 13-14. schiede scheinen aber die weniger schlanke Gestalt und 1929 Genotia cf. ramosa (Basterot ) - R utsch, S. 16, Taf. die gleich starken Spiralrippen der Korneuburger Form 1, Fig. 3, 4. zu sein. Mangelia subcylindrata (Boettger ), die gleich 1960 Genota ramosa var. elisae (Hörnes & Auninger ) - Ko- starke Spiralrippen entwickelt, ist ebenfalls deutlich jumdgieva & Strachimirov , S. 196, Taf. 47, Fig. 3. schlanker. Mangelia subfusiformis (B oettger ) ist zwar 1966 Genota ramosa elisae (Hörnes & Auinger ) weniger schlank, unterscheidet sich aber durch die weni­ Strausz , S. 448, Taf. 22, Fig. 8-15. ger tiefen Suturen und die weniger gewölbten Umgänge. Beschreibung: Ein schlankes, spindelförmiges Gehäuse. Strausz (1966) bildet unter der Bezeichnung Mangelia Eine Spiralreihe kleiner Knoten verläuft entlang der deut­ aff. perpulchra (Friedberg ) mehrere Gehäuse ab, die si­ lichen Schulter; posterior dazu ist eine schwach konkave cherlich verschiedenen Arten zuzuordnen sind. Unter den Suturalrampe entwickelt. Die Basis verläuft langsam in abgebildeten Exemplaren dürfte Fig. 1, Taf. 21 mit der den langen, engen Kanal und ist mit zahlreichen, gleich­ hier beschriebenen Art identisch sein; keinesfalls kann sie mäßigen Spiralfurchen verziert. aber auf Friedbergs Mangelia perpulchra bezogen wer­ den, die schon allein durch das plumpere und stärker ge­ Material: Ein Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z kielte Gehäuse zu unterscheiden ist. 0001/0019). Höhe: 23 mm, Durchmesser: 8 mm Verbreitung: Karpatium des Korneuburger Beckens.

Bemerkungen: Die nahe der Sutur verlaufende Knoten­ Überordnung Heterobranchia Gray , 1840 reihe, die dichten, regelmäßigen Spiralfurchen und der Überfamilie Architectonicoidea Gray , 1840 verengte Kanal erlauben die Zuordnung des Exemplares Familie Architectonicidae Gray , 1850 zur Unterart elisae (Hörnes & Auinger ). Gattung Architectonica R öding , 1799

Verbreitung: Genota ramosa (Basterot ) wird bereits Architectonica (Architectonica) simplex (Bronn , 1831) aus dem Oligozän Norditaliens genannt (Fuchs, 1870). (Taf. 11, Fig. 14-15) Während des Unter- und Mittelmiozäns ist die Art weit verbreitet und läßt sich im gesamten mediterran-atlanti­ 1929 Solarium cf. simplex Bronn - R utsch, S. 44. schen Raum und sogar bis ins Nordseebecken nachwei- 1973 Architectonica (Architectonica) simplex B ronn sen. Im Mittelmeer stirbt die Form erst im Pliozän aus. Steininger , S. 404, Taf. 4, Fig. 4. 1975 Architectonica (Architectonica) simplex Bronn - Ba - l u k , S. 117, Taf. 13, Fig. 1, 2, (cum syn.) 1984 Architectonica (Architectonica) simplex (Bronn ) Unterfamilie Belinae Bellardi , 1875 Janssen , S. 142, Taf. 47, Fig. 2. Gattung Mangelia Risso, 1826

Mangelia sp. Material: 2 Exemplare aus Kamabrunn (Inv. NHMW2000z (Taf. 12, Fig. 11) 0001/0068) und Kleinebersdorf (Inv. NHMW2000z 0001/0069). Beschreibung: Schlank-spindelförmiges Gehäuse aus 7 Höhe: 6,5 mm, Durchmesser: 12,5 mm konvexen Windungen mit tiefen Suturen. Entlang der Naht bilden die Umgänge adapikal ein sehr schmales Suturband. Bemerkung: Die Form des Korneuburger Beckens ent­ Kräftige Axiarippen dominieren die Skulptur (9 am letzten spricht völlig den Formen, die B aluk (1975) oder Umgang); quer dazu verlaufen wesentlich schwächere Spi­ Strausz (1966) beschreiben. ralfäden, die in gleicher Stärke die Axialrippen kreuzen. Der maximale Windungsdurchmesser liegt ca. in der Win­ Verbreitung: In der Zentralen Paratethys ist Architecto­ dungsmitte, wo die Umgänge schwach gewinkelt wirken. nica simplex ab dem Ottnangium bekannt und reicht bis Der Siphonalkanal ist kurz, relativ breit und kaum abge­ ins Badenium. In der mediterran-atlantischen Region er­ setzt. Außenlippe konvex. scheint die Art bereits im frühen Untermiozän (Aquitani- um, Frankreich; Burdigalium, Italien) und erreicht späte­ Material: Drei Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000 stens im Mittelmiozän auch das Nordseebecken. Im Me­ Z0092/0011). diterran stirbt die Form schließlich im Pliozän aus. Höhe: 4,5 mm, Durchmesser: 1,7 mm

Bemerkungen: Bei allen drei Individuen ist die Apertur Überfamilie Pyramidelloidea Gray , 1840 beschädigt, und nur bei einem Exemplar ist auch die Familie Pyramidellidae Gray , 1840 Schlußwindung erhalten. Die geringe Stückzahl und die Gattung Odostomia Fleming , 1817 bescheidene Erhaltung gestatten somit keine sichere Be­ Odostomia conoidea (Brocchi, 1814) stimmung der seltenen Form. Mangelia fraterna (Boett- (Taf. 11, Fig. 11) ger ) steht der Korneuburger Art morphologisch sehr na­ he. Sowohl die leichte Angulation der Umgänge als auch 1814 conoideus Brocchi, S. 660, Taf. 16, Fig. 2. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 123

1856 Odontostoma plicata (Montfort ) - Hörnes , S. 496, Bemerkungen: Die Gehäuseform von B rocchis Art Taf. 43, Fig. 26. schwankt beachtlich und nähert sich mitunter der Scha­ 1892 Odontostomia conoidea (Brocchi) - Sacco, 11, S. 33, lenform von Odostomia plicata (Montagu ), mit der Taf. 1, Fig. 66-70. Hörnes die von ihm beschriebene conoidea verwechsel­ 1892 Odontostomia conoidoplicata - Sacco, 11, S. 35, Taf. te. Nach Strausz (1966) dürften die weniger gewölbten 1, Fig. 71. Flanken, die schwache Kante an der Schlußwindung und 1892 Odontostomia aplicangulata Sacco, 11, S. 36, Taf. die gefältelte Außenlippe eine Abgrenzung von conoidea 1, Fig. 72. 1892 Odontostomia longosismondae Sacco, 11, S. 37, von plicata ermöglichen. Einen Einblick in die gewaltige Taf. 1, Fig. 73. Variationsbreite der Schale erhält man durch die italieni­ 1892 Odontostomia turritangula - Sacco, 11, S. 37, Taf. 1, schen Formen, die Sacco (1892) unter verschiedenen Na­ Fig. 74. men abbildete (vgl. Synonymieliste). Wie Pavia (1975) 1892 Odontostomia rotumbilicina - Sacco, 11, S. 37, Taf. 1, nachweisen konnte, fallen alle diese „Arten“ in die Syno­ Fig. 76. nymie von conoidea. Die Korneuburger Form stimmt gut 1904 Odontostomia conoidea (Brocchi) Sacco, 30, S. mit den rezenten Vertretern aus Ibiza überein, die von 108, Taf 24, Fig. 7, 8. N ordsieck (1972) abgebildet und ausführlich beschrie­ 1920 Odostomia conoidea (Brocchi) Harmer , S. 599, ben wurden. Ebenso stimmen die Exemplare aus dem Taf 50, Fig. 33. Pliozän Englands (Harmer , 1920) und dem Mittelmiozän 1928 Odontostomia conoidea (Brocchi) Friedberg , S. des Wiener Beckens (Hörnes , 1856) mit dem Tier gut 447, Taf. 27, Fig. 14. ? 1950 Odontostomia conoidea (Brocchi) - Csepreghy -Mez- überein. Innerhalb der Variationsbreite der Art repräsen­ nerics , S. 36, Taf 2, Fig. 10. tiert das Gehäuse vom Teiritzberg eine relativ schlanke 1955 Odostomia (Megastomia) conoidea (Brocchi) - Rossi Form, die keine deutliche Kante an der Schlußwindung R onchetti, S. 152, Fig. 77. ausbildet (vgl. Pavia 1975, Taf. 10, Fig. 12). 1960 Odostomia conoidea (Brocchi) Kojumdgieva & Strachimirov , S. 97, Taf 30, Fig. 7. Verbreitung: In der Zentralen Paratethys erscheint die 1966 Odostomia conoidea (Brocchi) Strausz , S. 200, Art im Untermiozän und wird von Hölzl (1973) aus dem Taf 1, Fig. 17, 18. Ottnangium des Gemergrabens in Bayern angeführt. In 1970 Odostomia conoidea (Brocchi) - R iedl , S. 419, Taf Österreich ist die Form ab dem Karpatium bekannt und 139. ist im Badenium aus Österreich, Polen und Ungarn nach­ 1972 Odostomia (Megastomia) conoidea (Brocchi) gewiesen. Odostomia conoidea besiedelt im Mittelmio­ N ordsieck , S. 108, Taf P-III, Fig. 18. 1973 Odostomia (Megastomia) conoidea (B rocchi) zän die mediterran-atlantische Region und tritt spätestens Hölzl, S. 190. ab dem Pliozän auch in den nördlicheren Bioprovinzen 1975 Odostomia (Megastomia) conoidea (Brocchi) Pa - auf und ist rezent in allen europäischen Meeren vertreten v i a , S. 158, Taf. 10, Fig. 9-13. (nach N ordsieck , 1972: England, Norwegen, Kanaren, 1980 Odostomia (Megastomia) conoidea (Brocchi) - Ku- Mittelmeer). ster -Wendenburg , S. 376, Taf 1, Fig. 11-13. 1981 Odostomia conoidea (Brocchi) - Krach , S. 55, Taf 14, Fig. 19, Taf 24, Fig. 21, 22. O d o sto m ia cf. p e r e g r in a Boettger , 1901 1984 Odostomia (Megastomia) conoidea (Brocchi) - Sva - GROVSKtf, S. 182, Taf. 2, Fig. 3. 1901 Odostomia peregrina - Boettger , S. 100, nr. 315. 1934 Odostomia peregrina Boettger - Zilch, S. 239, Taf Beschreibung: Kleine, gestreckt kegelförmige Schale 12, Fig. 19. aus fünf kaum gewölbten Umgängen, die durch rinnenar­ tige, schmale Nähte getrennt werden. Protoconch hetero- Beschreibung: Kleine, kegelförmige Schale aus ?3 leicht stroph, ragt wenig über die erste Teleoconchwindung. konvexen Windungen mit deutlichen Suturen. Proto­ Knapp über der Sutur verläuft auf den letzten zwei Win­ conch abgebrochen, aber mit heterostrophem Ansatz. dungen ein schwacher Kiel, von dem die Windungsflan­ Die Skulptur besteht aus zahlreichen, ziemlich flachen ke steil, ohne Wölbung in die Sutur verläuft. Die Aper­ Axialrippen, die bereits auf den ersten TeleoconchWin­ turhöhe erreicht beinahe die halbe Höhe des letzten Um­ dungen erkennbar sind. Die Innenlippe bildet eine sehr gangs und wird durch eine mäßig verdickte, umgeschla­ schmale Leiste, die in der Mitte eine undeutliche Spin­ gene Innenlippe begrenzt. Die adapikale Hälfte liegt der delfalte trägt. Basis an, während die untere Hälfte der Innenlippe sich von der Schale abhebt und eine enge Ausstülpung produ­ Material: 1 Exemplar aus Stetten (Inv. NHMW2000z ziert. In der Mitte der Spindel ist eine starke, scharfe Fal­ 0001/0009). te ausgebildet, die weit auf die Innenlippe hinausläuft. Durchmesser: 0,4 mm Mündung länglich oval, oben etwas gewinkelt, Außenlip­ pe innen schwach gefältelt. Bemerkungen: Die fragmentäre Erhaltung erlaubt keine sichere Bestimmung. Dennoch verweist die in dieser Material: 10 Stück aus Stetten (Inv. NHMW2000z0001/ Gruppe ungewöhnliche Axialskulptur auf die von B oett­ 0007). ger (1901) beschriebene Art. Von der im Korneuburger Höhe: 3,3 mm, Durchmesser: 1,4 mm Becken häufigeren Odostomia conoidea unterscheidet ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 124 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002 sich die Art nicht nur durch die Axialskulptur, sondern Gattung Turbonilla Risso, 1826 auch durch die viel schwächere Kolumellarfalte. Turbonilla cf. pseudocostellata hoernesiana Verbreitung: Die Art ist aus dem Badenium Rumäniens Sacco, 1892 beschrieben. (Taf. 11, Fig. 13)

1960 Turbonilla (T.) pseudocostellata hoernesiana Sacco - Gattung Cingulina Adams , 1860 Baldi , S. 88. ? 1963 Turbonilla (Sulcoturbinella) costellata Grateloup Cingulina miocaenica (Boettger , 1901) Steininger , S. 42, Taf 12, Fig. 9. (Taf. 11, Fig. 12) 1966 Turbonilla pseudocostellata hoernesiana Sacco Strausz , S. 194, Taf. 1, Fig. 21-23, (cum syn.) 1901 Oscilla (Pseudoscilla) miocaenica Boettger , S. 1973 Turbonilla pseudocostellata hoernesiana Sacco 113, nr. 360. Bohn -Havas , S. 1111. 1906 Oscilla (Pseudoscilla) miocaenica Boettger - Boett­ ger , S. 134, nr. 360. Beschreibung: Schlankes, turmförmiges Gehäuse. He- 1921 Cingulina (Pseudoscilla) miocaenica (Boettger ) terostropher Protoconch aus ?1 glatten, stark konvexen Cossmann , 21, S. 269, Taf. 6, Fig. 40-41. Windung. Die maximal fünf erhaltenen, flachen bis leicht 1934 Menestho (Pseudoscilla) miocaenica (Boettger ) konkaven Umgänge sind durch schwach eingeschnittene Zilch, S. 236, Taf. 11, Fig. 6a-b. Suturen getrennt und tragen deutlich opisthokline, kräfti­ 1985 Cingulina miocaenica (Boettger ) - Atanackovic , S. 123, Taf. 28, Fig. 15-16. ge, gerundete Axialrippen (13-15 an den letzten erhalte­ nen Windungen); Zwischenräume beinahe gleichwertig Beschreibung: Sehr kleine, zarte Schale mit heterostro- der Rippenbreite. Die Spindel ist schwach gedreht und phem, wenig hervorragendem Protoconch. Die erste Te- weist in der Mitte eine undeutliche Schwellung auf. In­ leoconchwindung trägt zwei scharfe, schmale Spiralrip­ nenlippe schwach umgeschlagen. pen. Die posteriore Rippe verläuft knapp unter der Sutur, die anteriore im unteren Windungsdrittel. Der Abstand Material: 15 Exemplare aus Kamabrunn und Stetten (Inv. zwischen den Spiralrippen entspricht ca. dem Abstand der NHMW2000z0001/0011). anterioren Rippe zur Sutur. Die letzte erhaltene Windung max. Durchmesser: 1 mm zeigt eine dritte, schwächere Spiralrippe, die aber durch den vorhergehenden Umgang völlig verdeckt ist. Eine Bemerkungen: Die vorliegenden Stücke stehen der Tur­ schwache, schiefe Falte verläuft in der Mitte der Spindel. bonilla costellata- Gmppe nahe. Wie selbst Strausz (1966) anmerkt, wäre es durchaus möglich, daß sich die von Material: 2 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z Sacco (1892) unterschiedenen Formen hoernesiana und 0001/0014). pseudocostellata auf Turbonilla costellata (Grateloup ) Durchmesser: 0,3 mm beziehen lassen. Die charakteristische schiefe Berippung trennt die Form jedenfalls deutlich von ähnlichen Arten Bemerkungen: Die generische Zuordnung der Art ist wie T. pusilla, T. reussi oder T. pseudoauricula. nicht geklärt. Während B oettger (1901) für diese Art Pseudoscilla als neue Untergattung von Oscilla aufstellt, Verbreitung: Die Formengruppe Turbonilla costellata betrachtet sie Cossmann (1921) als Untergattung von ist im gesamten europäischen Miozän verbreitet. Cingulina. Auch Zilch (1934) siehtPseudoscilla als va­ lide Untergattung, unterstellt sie aber der Gattung Me­ nestho. Wenz (1940) zieht Pseudoscilla schließlich ein Familie Amathinidae Ponder , 1987 und führt sie als Synonym von Cingulina - eine Betrach­ Gattung Carinorbis Conrad , 1862 tungsweise, die hier unkritisch übernommen wurde. In der Sammlung des NHMW finden sich zahlreiche gut Carinorbis burdigalus (d ’Orbigny , 1852) erhaltene Exemplare dieser Art aus Kostej und Lapugy in Rumänien. Diese Stücke waren fälschlich als „Odonto- 1852 Turbo Burdigalus d ’Orbigny - d ’Orbigny , S. 47, Nr. stoma Hörnesi R euss“ bestimmt. Diese von R euss (1860) 757. beschriebene Art unterscheidet sich aber deutlich durch 1856 Fossarus costatus Brocchi - Hörnes , S. 468, Taf 46, ihr plumperes, stumpferes Gehäuse. Fig. 25. 1919 Fossarus (Phasianema) burdigalensis (d ’Orbigny ) - Cossmann & Peyrot , S. 643, Taf 17, Fig. 69-70. Verbreitung: Die Art ist äußerst selten und kann hier 1923 Fossarus costatus Brocchi - Friedberg , S. 410, Taf. erstmals aus dem höheren Untermiozän nachgewiesen 25, Fig. 3. werden. Neben dem Einzelfimd aus dem Karpatium des 1933 Fossarus (Phasianema) costatus (Brocchi) var. mio­ Korneuburger Beckens ist Cingulina miocaenica nur aus caenica d ’Orbigny - Meznerics , S. 325. dem Badenium Rumäniens und Bosniens beschrieben. 1950 Phasianema costata burdigalensis d ’Orbigny - Cse- Zusätzlich finden sich in der Sammlung des NHMW un­ preghy -Meznerics , S. 35. beschriebene Exemplare von Cingulina miocaenica aus 1954 Phasianema costata burdigalensis d ’Orbigny - Cse- dem Badenium von Forchtenau, Steinebrunn und Baden. preghy -Meznerics , S. 26, Taf. 2, Fig. 22. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

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1966 Phasianema costatum burdigalum d ’Orbigny Exemplare sind sicherlich konspezifisch mit der von Strausz , S. 204, Taf. 46, Fig. 29. Hörnes (1856) als Acteon pinguis abgebildeten Form. 1981 Fossarus (Phasianema) costatus burdigalensis (d ’Or ­ Diese wird in der Folge von Sacco (1997) zu Acteon punc- bigny ) - Krach , S. 65, Taf. 23, Fig. 13. tulatus und von Peyrot (1932) erneut zu Acteon pinguis 1995 Fossarus costatus (Brocchi) - Baluk , S. 171, Taf. 4, gestellt. Strausz (1966) bezieht die schlankere unter- bis Fig. 6-8. 2001 Carinorbis burdigalus (d ’Orbigny ) - Lozouet & al., mittelmiozäne Art jedoch auf den plumpen, pliozänen S. 77, Taf 36, Fig. 5. Acteon inflatus. Er beruft sich dabei auf Sacco (1897), der aber lediglich die von Hörnes (1856) aus dem Pliozän Bemerkungen: Ein sicher bestimmbares Exemplar die­ von Asti erwähnten (aber nicht abgebildeten!) Vergleichs­ ser Art wurde aus der Probe 001/D/C geborgen. Leider exemplare in die Synonymie von Acteon inflatus stellt. zerfiel die stark entkalkte Schale bei den Vorbereitungen für REM-Aufnahmen. Verbreitung: Die Art ist in der mediterran-atlantischen Die systematische Stellung der Art innerhalb der Pyrami- Provinz ab dem Aquitanium nachgewiesen (Lozouet & delloidea wird von Lozouet & al. (2001) diskutiert. al., 2001). Im Burdigalium ist sie weit verbreitet; Acteon pinguis erscheint auch in der Paratethys bereits im Eg- Verbreitung: Die im Korneuburger Becken vertretene genburgium und bleibt bis ins Badenium nachweisbar. Form erscheint ab dem Aquitanium in Frankreich. Ebenso nennt Sacco (1895) die Art mit mehreren Varietätsnamen bereits aus dem Burdigalium Norditaliens. Aus der Zen­ Acteon semistriatus burdigalensis d ’Orbigny , 1852 tralen Paratethys ist Carinorbis burdigalus (dem Autor) (Taf. 12, Fig. 10) erst ab dem Karpatium bekannt. Die Art dürfte somit spätestens im oberen Untermiozän aus der mediterran­ 1932 A c ta e o n semistriatus var. burdigalensis d ’Orbigny atlantischen Region in die Paratethys eingewandert sein. Peyrot , S. 156, Taf. 11, Fig. 36. 1952 A c ta e o n semistriatus burdigalensis d ’Orbigny - Gli- bert , S. 384, Taf. 13, Fig. 7. Unterklasse Euthyneura Spengel , 1850 1962 A c te o n semistriatus Ferussäc var. burdigalensis d ’Orbigny Kecskemetine-Körmendy , S. 93, Taf. Ordnung Cephalaspidea Fischer, 1883 11, Fig. 9. Überfamilie Acteonoidea d ’Orbigny , 1835 1973 A c te o n semistriatus burdigalensis d ’Orbigny Ko- Familie Acteonidae d ’Orbigny , 1835 kay in Steininger , S. 448, Taf. 9, Fig. 7. Gattung Acteon Montfort , 1810 1984 A c ta e o n semistriatus f. burdigalensis d ’Orbigny Janssen , S. 365, Taf. 78, Fig. 2, 3. Acteon pinguis d ’Orbigny , 1852 (Taf. 12, Fig. 7) Beschreibung: Ähnlich wieActeon pinguis, aber kleiner, 1856 Actaeon pinguis D’Orbigny Hörnes , S. 506, Taf. schlanker und mit deutlich höherem Gewinde. Die Skulp­ 46, Fig. 21. tur ist feiner und auf die Basis und einen schmalen Strei­ 1897 Actaeon pinguis D’Orbigny Sacco, S. 35, Taf 3, fen unterhalb der Sutur beschränkt. Fig. 36-38. 1932 Actaeon pinguis D’Orbigny - Peyrot , S. 157, Taf 11, Material: Zahlreiche Schalen aus Stetten (Inv. NHMW Fig. 55-57, Taf 14, Fig. 12, 13. 2000z0092/0006). 1954 Actaeon pinguis D’Orbigny - Csepreghy -Meznerics , Höhe: 3 mm, Durchmesser: 1 mm S. 58. 1958 Actaeon inflatus Borson - Sieber , S. 162. Bemerkungen: Einige Autoren, wie Janssen (1984), be­ 1966 Acteon inflatus Borson - Strausz , S. 467, Fig. 210. 1973 Actaeon inflatus Borson - Hölzl, S. 172. trachten diesen schlanken Typus nicht als Art oder Unter­ 1973 Actaeon inflatus Borson - Steininger , S. 448. art, sondern lediglich als Morphotypen des plumperen Acteon semistriatus. Beschreibung: Gedrungen spindelförmige Schalen mit kurzem Gewinde und großer, aufgeblähter Schlußwindung. Verbreitung: Die Form tritt im Untermiozän ab dem Ott- Die Spiraflanken sind konvex, aber kaum abgesetzt. Zahl­ nangium in der Paratethys und ab dem Burdigalium in der reiche schmale Spiralfurchen mit eingestochener Punk­ mediterran-atlantischen Provinz auf. Im Mittelmiozän ist tierung bilden die Skulptur. Apertur spitz-oval mit kon­ sie schließlich bis zur Nordsee vorgedrungen. kaver Spindel und kräftiger Falte in der anterioren Aper­ turhälfte. In diesem Bereich ist auch die Innenlippe etwas erweitert und liegt deutlich abgesetzt an der Basis auf. Überfamilie Ringiculoidea Philippi, 1853 Familie Ringiculidae Philippi, 1853 Material: 3 Schalen aus Stetten (Inv. NHMW2000z Gattung Ringicula Deshayes , 1838 0092/0005). Untergattung Ringiculella Sacco, 1892 Höhe: 5,5 mm, Durchmesser: 3 mm Ringicula (Ringiculella) auriculata paulucciae Bemerkungen: Die artliche Zuordnung der Stücke ist durch Morlet , 1878 die verworrene Synonymie erschwert. Die Korneuburger (Taf. 11, Fig. 16) ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 126 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

1856 Ringicula buccinea Brocchi - Hörnes , S. 86, Taf. 9, 1966 Retusa truncatula Bruguière - Strausz , S. 474, Taf Fig. 4. 74, Fig. 27-29, (cum syn.) 1926 Ringicula buccinea Deshayes - Glaessner , S. 116. 1970 Retusa truncatula (Bruguière ) - Baluk , S. 119, Taf 1932 Ringicula Tournoueri Morlet Cossmann & Pey - 14, Fig. 7a, b. rot , S. 143, Taf. 11, Fig. 7, 11-13, 18-25,37, 54,61. 1985 Retusa (Retusa) truncatula (Bruguière ) - Atanacko - 1954 Ringicula auriculata pauluccinae Morlet Berger , vic, S. 190, Taf 42, Fig. 13, 14. S. 115, Taf. 7, Fig. 3-18. 1958 Ringicula auriculata pauluccinae Morlet - Hölzl, S. Beschreibung: Gedrungenes, subzylindrisches Gehäuse 281, Taf. 22, Fig. 10. mit sehr leicht eingeschnürten Flanken und einem breiten, 1958 Ringicula (Ringiculella) auriculina pauluccinae Mor ­ nicht verengten posterioren Ende. Der Gegennabel ist weit let - Sieber , S. 162. und ermöglicht den Blick auf die eingesunkenen Spira­ 1963 Ringicula auriculata pauluccinae Morlet - Steinin - windungen. Die Außenlippe ist weit hinaufgezogen, und GER, S. 56, Taf. 12, Fig. 15. bildet in den beiden adapikalen Schalendritteln eine enge 1973 Ringicula auriculata pauluccinae Morlet - Baldi , S. Apertur mit parallelen Rändern. Anterior weitet sich die 333, Taf. 50, Fig. 3. Mündung aufgrund der stark eingebuchteten Innenlippe. 1973 Ringicula (Ringiculina) auriculata pauluccinae Mor ­ let - Steininger & al., S. 449. Material: 1 Exemplar aus Niederkreuzstetten (Inv. NHMW 2000z0001/0055). Beschreibung: Kleine, bauchige Form mit spitzem Ge­ Höhe: 2,1 mm, Durchmesser: 1,1 mm winde und deutlichen Suturen. Die Spirawindungen sind konvex, verbreitern sich kontinuierlich gegen die anterio­ Bemerkungen: Die Art ist im Korneuburger Becken re Sutur und tragen sechs feine Spiralfurchen. Der große, durch ihr „abgeschnittenes“ posteriores Ende leicht von konvexe letzte Umgang endet in einer markanten, dicken anderen Formen zu unterscheiden. Außenlippe. Die konkave Innenlippe formt einen dünnen, Nach B erger (1953) kann das Exemplar aufgrund der glänzenden Kallus, der auf die Basis ausläuft. Ein kräfti­ kleinen, plumpen Gestalt und wegen des Fehlens einer ger Zahn ist im adapikalen Drittel ausgebildet; ein zwei­ Spindelfalte als Unterart Retusa truncatula truncata ter, leicht schiefer, leistenartiger Zahn, gefolgt von einem (Adams ) abgespalten werden. kaum schwächeren dritten Zahn ist im anterioren Drittel der Apertur entwickelt. Die Skulptur des letzten Umgangs Verbreitung: Die rezent im Mittelmeer und dem eu­ besteht aus 12 Spiralfurchen in regelmäßigen Abständen. ropäischen Atlantik heimische Art läßt sich in der Para­ tethys vom Karpatium bis ins Sarmatium nachweisen. Material: 1 Stück aus Stetten (Inv. NHMW1989/55/1). Auch in Frankreich dürfte die Form bereits im Burdigali- Höhe: 3,8 mm, Durchmesser: 2,5 mm um auftreten (vgl. Cossmann & Peyrot , 1933 und B er ­ ger , 1953: Retusa truncatula subtruncatula d ’Orbigny ), Bemerkungen: Aufgrund der Aperturmerkmale, sowie während sie aus dem mediterranen Raum vorwiegend ab wegen der geringen Größe und der relativ hohen Spira, dem Mittelmiozän genannt wird. läßt sich das Exemplar sicher in die Unterart Ringicula auriculata paulucciae Morlet eingliedem. Zusätzlich nennt B erger (1954) Ringicula auriculata mit der Unterart Überfamilie Philinoidea G r a y , 1850 laevigata als seltenes Element von Niederkreuzstetten. Familie Cylichnidae, A d a m s & A d a m s , 1854 Ringicula auriculata exilis (Eichwald ), die von Tejkal Gattung C y lic h n a L o v é n, 1847 & al. (1967) ebenfalls aus dem Karpatium beschrieben C y lic h n a cylindracea subcylindrica (d ’O r b ig n y , 1852) wird, unterscheidet sich durch die bedeutendere Größe (Taf. 11, Fig. 20-21) und die weniger skulpturierte Oberfläche. 1856 Bulla Brocchi Michelotti - Hörnes , S. 622, Taf. 50, Verbreitung: Die Art Ringicula auriculata Menard tritt Fig. 6. ab dem Oberoligozän in der Paratethys und der borealen 1926 Bullinella (Cylichnia) Brocchii Michelotti - Glaess ­ Provinz auf (Baldi , 1973). Während des Neogens war sie ner , S. 116. eine weitverbreitete Form an allen europäischen Küsten. 1933 Bullinella pseudoconvoluta subcylindrica d ’Orbigny - Cossmann & Peyrot , 84, S. 184, Taf. 13, Fig. 21-23. 1953 Retusa (Cylichnina) brocchii (Michelotti) - Berger , S. 100. Überfamilie Retusoidea Thiele, 1931 1953 Cylichna (Cylichna) cylindracea (Penn .) - Berger , S. Familie Retusidae Thiele, 1931 109, Taf. 18, Fig. 72-73. Gattung Retusa Brown , 1827 1963 Cylichna (Cylichna) cylindacea (Penn .) - Steininger , S. 57, Taf. 12, Fig. 17. Retusa truncatula (Br u g u iè r e, 1792) 1966 Cylichna cylindricea subcylindrica d ’Orbigny (Taf. 11, Fig. 19) Strausz , S. 479, Taf 74, Fig. 33. 1967 Retusa (Cylichnina) brocchii (Michelotti) - Tejkal 1856 Bulla truncata Adams - Hörnes , S. 621, Taf 50, Fig. 5. & al., S. 210. 1953 Retusa (Retusa) truncatula truncata (Adams ) - Ber ­ 1984 Cylichna (Cylichna) subcylindrica (d ’Orbigny ) ger , S. 90, Taf. 16, Fig. 17-18. Janssen , S. 372, Taf 19, Fig. 3. ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 127

Beschreibung: Schlanke, zylindrische Form mit nahezu Beschreibung: Große, ovale Gehäuse, die sich adapikal parallelen Flanken, die sich nur sehr schwach gegen den stark verengen. Der letzte Umgang bedeckt die vorher­ Apex neigen. Die Spira ist stark versenkt, genabelt. Die gehenden Windungen vollständig und ist im anterioren Apertur wird durch die scharfe, gerade Außenlippe be­ Schalendrittel bauchig aufgebläht. Die Apertur ist dem­ grenzt, die den Apex schwach überragt. Der Kolumellar- entsprechend in der anterioren Hälfte sehr breit und ver­ rand ist nicht verdickt und verläuft in den beiden adapi- engt sich im posterioren Teil relativ stark. Außenlippe kalen Dritteln parallel zur Außenlippe. Das anteriore scharf, unverdickt; im Gegensatz dazu ist der Kolumellar- Drittel ist konkav und entwickelt eine schwache, von der rand als enge, deutlich abgesetzte, geschwollene Leiste aus­ Basis gut abgesetzte Innenlippe, die noch vor dem ante­ gebildet, die bis in den anterioren Rand der Apertur zieht. rioren Aperturrand ausläuft. Die Stärke dieser Ver­ Die Skulptur besteht, zusätzlich zu den gegen die Apertur dickung schwankt beträchtlich; bei jungen Schalen kann hin stärker werdenden Anwachsstreifen, vorwiegend aus die Lippe sogar fehlen. feinen Spiralfurchen. Bei schrägem Lichteinfall werden feine, weitstehende Spiralfurchen sichtbar. Material: 4 Exemplare aus Niederkreuzstetten (Inv. NHMW2000z0001/0053). Material: 3 Exemplare aus Niederkreuzstetten (Inv. Höhe: 44 mm, Durchmesser: 25 mm NHMW1846/37/524) und Stetten. Höhe: 17,2 mm, Durchmesser: 7,4 mm Bemerkungen: Die beträchtliche Schalengröße und die weite Apertur erlauben die Zuordnung zu Scaphander Bemerkungen: Die Stellung und Abgrenzung der Form lignarius lignarius , da die Unterarten Scaphander ligna­ zur rezenten Cylichna cylindracea (Pennant ) ist unscharf. rius targionius RiSSO und Scaphander lignarius grate- Einige Bearbeiter - wie Steininger (1963) - sehen die loupi M ichelotti kleiner und schlanker sind. Formen C. pseudoconvoluta d ’Orbigny und C. subcylin- drica d ’Orbigny aufgrund von Vergleichsuntersuchun­ Verbreitung: Die Art erscheint bereits im Oligozän in den gen mit rezentem Material von C. cylindracea (Penn .) als nordeuropäischen und paratethyalen Provinzen (Hölzl, Synonyme der modernen Art. Andere - wie Strausz 1958). Im Untermiozän ist Scaphander lignarius in allen (1966) - betrachten convoluta (Brocchi) und subcylindrica europäischen Meeren vertreten und läßt sich im Burdiga- d ’Orbigny als miozäne Unterarten von cylindracea (Penn .). lium sogar bis ins iranische Qom-Becken verfolgen (ei­ Die zur Unterscheidung herangezogenen Merkmale, wie gene Beobachtung). Rezent ist die Form noch immer vom die Spiralskulptur und der mehr oder weniger breite Ge­ Mittelmeer bis zur Nordsee vertreten (Sabelli , 1979). gennabel, scheinen jedenfalls auch bei der rezenten Form beträchtlich zu variieren (vgl. Steininger , 1963). Zwei der hier vorgestellten Exemplare aus Niederkreuz­ Gattung Acteocina Gray , 1847 stetten sind schon Hörnes (1856) und B erger (1953) Acteocina lajonkaireana Ba s t e r o t , 1825 Vorgelegen und wurden von ihnen zu Retusa brocchii (Taf. 11, Fig. 18) (M ichelotti) gestellt. Das größere der beiden wurde bei Hörnes als Figur 6 auf Tafel 50 abgebildet. Schon Coss- 1856 Bulla lajonkaireana Basterot - Hörnes , S. 634 (par­ MANN & Peyrot (1933) erkannten, daß dieses Exemplar tim), Taf. 50, Fig. 9c. nicht Retusa brocchii (Michelotti) entspricht, die auf­ 1953 Acteocina lajonkaireana lajonkaireana (Basterot ) - grund der deutlich stärker konvergierenden Flanken gut Berger , S. 104, Taf. 17, Fig. 54-61. zu unterscheiden ist (vgl. Sacco, 1897). 1954 Acteocina lajonkaireana lajonkaireana (Basterot ) - Papp , S. 59, Taf. 10, Fig. 4-7. 1966 Acteocina lajonkaireana Basterot - Strausz , S. 472, Verbreitung: Die Form ist aus dem Unter- und Mittel­ Taf. 74, Fig. 25-26, Textfig. 211a, (cum syn.) miozän aus dem Atlantik, dem Nordseebecken und der 1974 Acteocina lajonkaireana lajonkaireana (Basterot ) - Paratethys bekannt. Die rezente Cylichna cylindracea Papp , S. 354, Taf. 11, Fig. 3-7. (Penn .), mit der die beschriebene Form vielleicht iden­ tisch ist, ist vom Mittelmeer bis Norwegen verbreitet. Beschreibung: Schlankes, nahezu zylindrisches Gehäuse, das sich gegen beide Enden hin veijüngt. Die Spira ist weit­ gehend zerstört, nur der vorletzte Umgang ist erhalten Gattung Scaphander M o n t f o r t , 1810 und läßt auf ein niederes Gewinde aus mäßig konvexen Windungen schließen. Außenlippe scharf, unverdickt; Spin­ Scaphander lignarius L in n é, 1758 delrand ebenfalls unverdickt, aber deutlich von der Schale (Taf. 11, Fig. 17) abgesetzt. Im unteren Viertel ist eine kräftige Falte ent­ 1953 Scaphander (Scaphander) lignarius lignarius Linné - wickelt, die in den anterioren Aperturrand verläuft. Berger , S. 113, Taf. 18, Fig. 80, Taf. 21, Fig. 104-105. 1966 Scaphander lignarius Linné - Strausz , S. 477, Taf. Material: 8 Exemplare aus Stetten (Inv. NHMW2000z 75, Fig. 7, 8, (cum syn.) 0001/0005) und Kleinebersdorf - weiteres Material gibt 1998 Scaphander lignarius Linné - Marquet , S. 221, Text- Hörnes (1856) von Weinsteig an. fig A, B. Höhe: 2,3 mm, Durchmesser: 1,1 mm ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 128 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

Bemerkungen: Aufgrund der starken Spindelfalte ist das wird auch dadurch erschwert, daß einige Arten gerade in Exemplar aus Stetten der von B erger (1953) aufgestell- diesem Grenzbereich ihre Blüte erreichen und in Nieder­ ten Acteocina heraclitica ähnlich, läßt sich aber durch österreich sowohl in Ablagerungen des Karpatiums als den allgemeinen Schalenumriß von heraclitica leidlich auch noch in der mittelmiozänen Grund-Formation häu­ trennen. Trotzdem scheint die Abspaltung von Acteocina fig sind. Zu diesen Grenzgängern zählen einige der am heraclitica, basierend auf der stärkeren Spindelfalte und meisten charakteristischen Formen wie Melongena cor- den gegen den Apex flach verlaufenden Flanken, nicht nuta, Tudicla rusticula, Euthriofusus burdigalensis oder sehr sicher. Ficus cingulata. Wie die meisten untermiozänen paratethyalen Vertreter Im Gegensatz dazu ist der Anteil an Arten, die auf das dieser Art erreicht auch das Exemplar aus Stetten nicht Karpatium beschränkt sind, mit 9 Spezies (7%) gering. Der die Maße der sarmatischen Stücke. Prozentsatz der rein karpatischen Arten mag sogar geringer sein, da einige Formen wie Dorsanum cf. haueri (Miche- Verbreitung: Die Art ist im Untermiozän im gesamten lotti) möglicherweise keine valide Arten darstellen. mediterran-atlantischen Raum nachgewiesen (z. B. Sacco, Als typische Arten des Karpatiums können Agapilia pa- 1897; Cossmann & Peyrot , 1933) und erreicht im Kar- chii, Turritella bellardi, Tornus kuemeli nov. sp, Thais patium auch die Paratethys. In der Zentralen Paratethys sp., Clavatula barbarae und Clavatula dorotheae ge­ tritt sie selten auch im Badenium auf. Erst im Sarmatium nannt werden. Durch ihre Häufigkeit kennzeichnet aber erlebt Acteocina lajonkaireana als marine Reliktform auch Perrona louisae das obere Untermiozän der Zentra­ ihre Blüte. Während sie in der Paratethys mit dem Sar­ len Paratethys. matium erlischt, bleibt sie im Mittelmeer bis ins Ober­ Neben den stratigraphisch aussagekräftigen Arten ist mit miozän erhalten. 40% persistierender Taxa auch ein hoher Anteil an Durchläufem präsent, die im Unter- und Mittelmiozän verbreitet sind und ihre Wurzeln zum Teil sogar im Oli- 5. Biostratigraphie gozän aufweisen. Bei diesem Anteil handelt es sich über­ Die stratigraphische Stellung dieser Fauna wurde erst re­ wiegend um einen Fazieseffekt, bedingt durch den star­ lativ spät erkannt, da sie meist mit jener der Grund-For­ ken Brackwassereinfluß im Korneuburger Becken. Denn mation des unteren Badeniums vermengt wurde. Dieser in dieser rund 46 Arten umfassenden Gruppe finden sich Irrtum erklärt sich durch den relativ modernen Charakter besonders viele euryhaline Formen wie Nerita plutonis, der Fauna, die schon zahlreiche „mittelmiozäne“ Elemen­ Agapilia pachii, Theodoxus crenulatus, Terebralia biden- te enthält. Rund 44% der beschriebenen Arten lassen sich data und Melanopsis impressa, die schon im Oligozän erst ab dem Karpatium nachweisen und fehlen in den stra­ charakteristische Arten der Ästuare, Flußmündungen und tigraphisch älteren Fundpunkten der Paratethys. Einige Lagunen waren. dieser Spezies erleben ihre Blüte erst während des Ba­ Aufgrund der großen Materialmenge und der hohen Di- deniums und geben der Gastropodenfauna des Korneu­ versität dürfte diese Fauna durchaus repräsentativ für das burger Beckens ihr beinahe mittelmiozänes Gepräge. In Karpatium der Zentralen Paratethys sein. Zusätzliche Ar­ diese Gruppe fallen besonders Arten wie Conus stein- ten des Karpatiums, die aus dem Bearbeitungsgebiet nicht dachneri, Thais exilis, Phalium miolaevigata, Gyrineum nachgewiesen werden konnten, sind die von Tejkal & al. marginatum (aus Laa/NÖ), aber auch einige Nassariidae (1967) beschriebenen Patella tenuifilosa, Rissoina cf. ob- und Turridae, die ihre Hauptverbreitung in der Zentralen soleta, Petaloconchus intortus, Calyptraea chinensis tau- Paratethys während des Badeniums haben. rostriatella, Hinia rosthorni cf. hilberi, Hinia hoernesi, Auffällig ist, daß innerhalb dieser Gruppe einige wenige Mitraefusus ottnangensis, Turricula dimidiata, Clavus al- Familien den Großteil der „neuen“ Arten stellen. Während lionii, Turris cf. trifasciata, Gemmula annae, Conus an- unter den Archaeogastropoda und den Cerithoidea relativ tediluvianus und Vaginella cf. austriaca. Weiters nennt wenige Spezies ihr Erstauftreten im Karpatium zeigen, Kokay (1967) aus Varpalota Oxystele amedei, Gibbula weisen die Rissoiden und Muriciden einen ungleich buchi, Turritella tricarinata, Turritella vermicularis, höheren Anteil auf. Am höchsten ist der Prozentsatz un­ Turritella subarchimedis, Lemintina arenarius, Capulus ter den Nassariiden und Cancellariiden, bei denen es im barrandei anceps, Amalthea sulcata, Xenophora des- Vergleich zum Eggenburgium und Ottnangium zu einer hayesi, Dolium orbiculatum, Ocenebra erinacea, Fascio- Diversifikation kommt. So sind unter den Nassariiden ca. laria fimbriata, Fusus lamellosus palatinus und Athleta 80% der Formen aus dem Ottnangium (noch) nicht be­ ficulina. kannt. Da viele dieser „neuen“ Arten im Untermiozän in der Aus der bisher unpublizierten Fauna von Laa in Nieder­ mediterran-atlantischen Region verbreitet sind, läßt sich österreich, die der des Korneuburger Beckens sehr ähn­ ihr Auftreten im Karpatium der Paratethys auf eine be­ lich ist, sind vorläufig besonders Sinum Striatum, Gyrineum deutende Migrationswelle aus dem mediterranen Raum zu­ marginatum, Ficus condita, Thais (Stramonita) echinulata rückfuhren, die ihren Weg über den „Trans-Tethyan Trench (= syn. haemastoma sensu HöRNES, 1856) und Vitularia Corridor“ genommen haben dürfte (vgl. R ögl, 1998a). linguabovis als weitere Elemente des Karpatiums zu nennen. Die Trennung zwischen den Gastropoden-Vergesell­ Die Inhomogenität in der Zusammensetzung wurde lange schaftungen des Karpatiums und jenen des Badeniums durch die Verwendung der „Helvetischen“ Stufe ka­ ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 129

schiert, die schlecht definiert war und von jedem Autor in B aldi , T. & Senes , J. (1975): OM, Egerien. Die Egerer, einem anderen stratigraphischen Rahmen gesehen wurde Pouzdraner, Puchkirchener Schichtgruppe und die (vgl. Cicha & al., 1967). Durch die Einführung des Kar- Bretkaer Formation. Chronostratigraphie und Neo­ patiums als regionale Stufe der Zentralen Paratethys durch stratotypen. 5: 1-577, Bratislava (Veda). Cicha & Tejkal (1959) war auch formal die Vorausset­ B aluk , W (1970): Dolny torton Niskpwej kolo Nowego zung für die richtige Einstufung gegeben. Die Einführung Sacza. — Acta Geol. Polonica, 29 (1): 101-157, der Stufe Karpatium - die vorwiegend durch Foraminife­ Warszawa. ren und zu einem geringeren Teil durch Pectiniden defi­ niert wurde (vgl. Cicha & al., 1971) - erleichterte aber B aluk , W. (1975): Lower Tortonian gastropods from nicht immer die stratigraphische Zuordnung der gastro- Korytnica, Poland. — Palaeont. Polonica, 32: 1-186, podenführenden Fundpunkte. Dies zeigt sich zum Bei­ Warszawa. spiel, wenn Tejkal & al. (1967) die mittelmiozänen Fau­ B aluk , W & R adwanski , A. (1984): New data on the nen von Nodendorf und Niederleis fälschlich ins Karpa­ Korytnica Basin, its organic communities and ecolo­ tium stellen und so den Eindruck der „helvetischen“ gical relationships between species (Middle Mio­ Mischfauna nur prolongieren. cene; Holy Cross Mountains, Central Poland). — Ac­ Trotz der Schwierigkeiten, manche Assoziationen des ta geol. polonica, 34 (3-4): 179-194, Warszawa. Karpatiums von denen des Mittelmiozäns zu trennen, ist B aluk , W. (1995): Middle Miocene (Badenian) gastro­ umgekehrt die Unterscheidung der Gastropodenfaunen pods from Korytnica, Poland; part 2. — Acta geol. des unteren Badeniums meist durch das Einsetzen zahl­ polonica, 45 (3-4): 153-255, Warszawa. reicher Arten erleichtert. Einige der Spezies, die z. B. in der Grund-Formation in der Paratethys ihr Erstauftreten B aluk , W. & R adwanski , A. (1996): Stomatopod preda­ zeigen, eignen sich hervorragend zur biostratigraphischen tion upon gastropods from the Korytnica Basin, and Abgrenzung gegen das Karpatium. Unter diesen Formen from other classical Miocene localities in . — dürften unter vielen anderen so charakteristische Arten wie Acta Geol. Polonica, 46 (3-4): 279-304, Warszawa. Cerithium crenatum, Cerithium bronni, Cassidaria cingu- B aluk , W. (1997): Middle Miocene (Badenian) gastro­ lifera, Cypraecassis cypraeiformis, Bursa nodosa, Charo- pods from Korytnica, Poland; part 3. — Acta geol. nia apenninica, Charonia nodifera, Murex (Tubicauda) polonica, 47 (1-2): 1-76, Warszawa. spinicosta und Muricopsis cristatum zu nennen sein. Bändel , K. & W edler , E. (1987): Hydroid, amphineuran and gastropod zonation in the littoral of the Carib­ bean Sea, Colombia. — Senckenbergiana maritima 6. Dank 19 (1/2): 1-130, Frankfurt/Main. Mein besonderer Dank gilt Dr. Ortwin Schultz und Dr. B ändel , K. & R iedel , F. (1994): Classification of Fred R ögl für Unterstützung und zahlreiche Diskussio­ and Recent Calyptraeoidea (Caenogastropoda) with a nen. Weiters möchte ich OskarH opfinger , Mag. Andreas discussion on neomesogastropod phylogeny. — Ber­ Kroh und Dr. Herbert B inder für die Bereitstellung ihres liner geowiss. Abh. E 13: 329-367, Berlin. privaten Sammlungsmaterials danken. REM-Aufnahmen durch Mag. Andreas Kroh , Makrofotos und Entwicklung Bändel , K. & Kowalke , T. (1999): Gastropod fauna of durch Alice Schumacher . Die Arbeit wurde durch Mittel the Cameroonian coasts. — Helgol Mar Res (1999) des FWF (Projektnummer P 13745 Bio) unterstützt. 53: 129-140. Ein wesentlicher Teil des bearbeiteten Materials wurde von B artha , F. (1959): Feinstratigraphische Untersuchungen Dr. Wolfgang Sovis geborgen und dem NHMW geschenkt, am Oberpannon der Balatongegend. — Jahrbuch der wofür ihm auch an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Ungarischen Geologischen Anstalt, 48 (1), Budapest.

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Tafel 1

Fig. 1: Diodora (Diodora) italica (Defrance , 1820) Teiritzberg bei Stetten (001/D/C), Inv. NHMW2000z0001/0036 3x

Fig. 2 - 5 : Nerita (Theliostyla) plutonis (Ba s t e r o t , 1825) Teiritzberg bei Stetten (001/D/C), Inv. NHMW 2000z0001/0013 3x

Fig. 6-8: Agapiliapachii (Hörnes , 1848) Teiritzberg bei Stetten (001/D/C), Inv. NHMW 2000z0001/0015 4x

Fig. 9, 11: Theodoxus crenulatus (Klein , 1853) Teiritzberg bei Stetten (001/D/D), Inv. NHMW2000z0001/0025 3x

Fig. 10: Theodoxus crenulatus (Klein , 1853) Vergleichsexemplar aus Laa/NÖ 3x

Fig. 12: Astraea (Bolma) ex. gr. meynardi (M ic h e l o t t i , 1847) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW1980/70/1 3x

F ig . 13-16: Granulolabium bicinctum (Br o c c h i, 1814) Kleinebersdorf (010/R/B), Inv. NHMW2000z0001/0056 2x

Fig. 17-20: Granulolabium plicatum (Br u g u iè r e, 1792) Helfens (103/F/A), Inv. NHMW2000z0001/0057 2x

Fig. 21: Ptychopotamides papaveraceus (Basterot , 1825) Kamabrunn (108/T/B), Inv. NHMW2000z0001/0065 lx ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

H arzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 137 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 138 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

Tafel 2

Fig. 1-2: Terebralia bidentata (D e f r a n c e in G r a t e l o u p , 1840) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0030 lx

Fig. 3-4: Cerithium vulgatum europaeum M a y e r , 1878 Helfens (103/F/A), Inv. NHMW2000z0001/0075 2x

Fig. 5-8: Cerithium turonicum (M a y e r , 1878) Helfens (103/F/A), Inv. NHMW2000z0001/0060 2x

Fig. 9: Bittium (Bittium) reticulatum (D a C o s t a , 1779) Teiritzberg (001/A/C), Inv. NHMW2000z0001/0048 4x

Fig. 10: Bittium (Bittium) spina (P a r t s c h in H ö r n e s , 1856) Obergänsemdorf (023/U/6), Inv. NHMW2000z0001/0059 10x

Fig. 11-12: Turritella (Turritella) gradata M e n k e in H ö r n e s , 1856 Weinsteig, Inv. NHMW2000z0001/0050 lx

Fig. 13: Turritella (Turritella) gradata M e n k e in H ö r n e s , 1856 Gebmannsberg, Inv. NHMW2000z0064/0004 lx

Fig. 14-16: Turritella (Turritella) bellardii M a y e r , 1866 Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0002/0009 3x

Fig. 17-19:Turritella (Eichwaldiella) bicarinata (E ic h w a l d , 1830) Kamabrunn, Inv. NHMW2000z0001/0054 2x ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

H arzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 139 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 140 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Tafel 3

Fig. 1-2: Melanopsis impressa KRAUSS, 1852 Teiritzberg bei Stetten (001/D/C), Inv. NHMW2000z0001/0023 2x

Fig. 3-5: Hydrobia c f frauenfeldi (Hörnes , 1856) Teiritzberg bei Stetten (001/D/C), Inv. NHMW2000z0001/0012 20x

Fig. 6: Hydrobia? sp. Teiritzberg bei Stetten (001/D/C), Inv. NHMW2000z0001/0006 15x

Fig. 7, 9, 10,11, 14: Tornus kuemeli nov. sp. (Holotypus: Fig. 9) Teiritzberg bei Stetten (001/Z/C), Inv. NHMW2000z0001/00008 30x

Fig. 8, 12, 13: Tornus kuemeli nov. sp. Teiritzberg bei Stetten (001/D/C), Inv. NHMW2000z0001/00008 30x ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

H arzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 14 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 142 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

Tafel 4

Fig. 1-3: Alvania cf. oceani (d ‘O r b ig n y , 1852) Teiritzberg bei Stetten (001/Z/C), Inv. NHMW2000z0001/0010 30x

Fig. 4-5: Alvania montagui trochiformis Csepreghy -M eznerics , 1956 Teiritzberg bei Stetten (001/Z/C), Inv. NHMW2000z0001/0028 30x

Fig. 6: Turboella acuticosta Sacco, 1895 Teiritzberg bei Stetten (001/Z/C), Inv. NHMW2000z0001/0042 30x

Fig. 7: Stossichia multicingulata (Boettger , 1887) Teiritzberg bei Stetten (001/D/C), Inv. NHMW2000z0001/0041 10x

F ig . 8: Aporrhaispespelecani (L in n é, 1766) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/19 2x

Fig. 9: Calyptraea (Calyptraea) depressa Lamarck , 1822 Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0002 lx

Fig. 10: Calyptraea (Calyptraea) depressa L a m a r c k , 1822 Niederkreuzstetten, Inv. NHMW1846/37/530 2x Abbildungsoriginal zu Hörnes , 1856

Fig. 11-12: Calyptraea (Bicatillus) irregularis (Cossmann & Peyrot , 1919) Kamabrunn (108/T/B), Inv. NHMW2000z0001/0058 lx

Fig. 13: Eratopsis subcypraeola (d ’O r b ig n y , 1852) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/20 4x

Fig. 14, 16: Zonaria dertamygdaloides (S a c c o , 1894) Kamabrunn, Inv. NHMW2000z0001/0074 2x

Fig. 15: Zonaria dertamygdaloides (S a c c o , 1894) Kleinebersdorf, Inv. NHMW 1977/1944/3 2x ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

H arzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 143 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 144 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Tafel 5

F ig . 1-4: Polinicespseudoredemptus (F r ie d b e r g , 1923) Kamabrunn (108/T/B), Inv. NHMW2000z0001/0061 2x

Fig. 5: Polinices redemptus (Michelotti, 1847) Kleinebersdorf (010/Z/A), Inv. NHMW2000z0064/0002 2x

Fig. 6: Polinices redemptus (Michelotti, 1847) Kamabrunn (108/T/B), Inv. NHMW2000z0001/0066 lx

Fig. 7-9:Euspira helicina (Br o c c h i, 1814) s. 1. Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/17 2x

F ig . 10-11: Natica tigrina (D e f r a n c e , 1825) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0028 2x

Fig. 12-13: Neverita josephinia (Risso, 1826) Teiritzberg bei Stetten (001/A/B), Inv. NHMW2000z0001/0026 2x

Fig. 14-15: Ficopsis (Fulguroficus) burdigalensis (S o w e r b y , 1824) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0016 lx

F ig . 16: Ficus (Ficus) cingulata (Br o n n , 1856) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0031 lx

Fig. 17: Sassia parvula (Michelotti, 1847) Niederkreuzstetten., Inv. NHMW1849/23/17 3x Abbildungsoriginal zu Hörnes (1856) und Hörnes & Auinger (1884)

Fig. 18-19:Phalium (Semicassis) miolaevigata (S a c c o , 1890) Kamabrunn, Inv. NHMW2000z0001/0064 lx

Fig. 20: Triphora perversa (Linné , 1758) Teiritzberg bei Stetten , Inv. NHMW2000z0001/0024 20x ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

H arzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 145 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 146 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Tafel 6

F ig . 1-3: Hexaplex (Phyllonotus) pomiformis (E ic h w a l d , 1853) Teiritzberg bei Stetten (001/D/C; 001/Y/-60cm), Inv. NHMW2000z0001/0033 lx

F ig . 4-5: Murex (Bolinus) subtomlarius H ö r n es & A u in g e r , 1885 Teiritzberg bei Stetten ( 001/D/C), Inv. NHMW2000z0001/0032 2x

Fig. 6: Thais (Stramonita) exilis (P a r t s c h in H ö r n e s , 1856) Teiritzberg bei Stetten (001/A/C), Inv. NHMW2000z0001/0018 2x

Fig. 7: Thais (Stramonita) sp. Teiritzberg bei Stetten (001/A/C), Inv. NHMW2000z0001/0039 3x

Fig. 8: Thais (Stramonita) sp. Kamabrunn (108/T/B), Inv. NHMW2000z0001/0070 3x

F ig . 9: Ocenebra crassilabiata (H il b e r , 1879) Teiritzberg bei Stetten (001/C/D), Inv. NHMW2000z0001/0004 2x

Fig. 10: Ocenebra striata (Eichwald , 1853) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0045 3x

F ig . 11: Ocenebra scalaris (Br o c c h i, 1814) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/21 4x

Fig. 12: Hadriania mioincrassata (Sacco, 1890) Teiritzberg bei Stetten , Inv. NHMW2000z0002/0005 2x

F ig . 13-14: Purpura (Tritonalia) vindobonensis (H ö r n e s , 1856) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1977/1944/4 2x

F ig . 15: Orania cheilotoma (H ö r n es & A u in g e r , 1890) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW592/1964 3x

F ig . 16: Pyrene (Alia) polonica (P u s c h, 1837) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/24 3x

F ig . 17: Pyrene(Atilia) fallax (H ö r n es & A u in g e r , 1880) Kleinebersdorf, Inv. NHMW2000z0001/0046 2x ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

H arzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 147 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 148 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

Tafel 7

Fig. 1: Melongena cornuta (AGASSIZ, 1843) Niederkreuzstetten, Inv. NHMW2000z0002/0007 0,75x Abbildungsoriginal zu Hörnes (1856)

Fig. 2: Melongena cornuta (AGASSIZ, 1843) Niederkreuzstetten, Inv. NHMW1847/12/1 0,75x

Fig. 3: Melongena cornuta (AGASSIZ, 1843) Großrußbach, Inv. NHMW2000z0001/0052 lx

Fig. 4: Anachis haueri (Hörnes & Auinger , 1880) Kleinebersdorf, Inv. NHMW 1977/1944/6 4x

Fig. 5: Euthria (Euthria) puschi (Andrezejowski , 1830) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/39 lx

Fig. 6-8: Babylonia (Peridipsaccus) eburnoides (Matheron , 1842) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0040 lx ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

H arzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 149 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 150 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Tafel 8

Fig. 1: Fusinus (Fusinus) hoessi (P a r t s c h in H a u e r , 1837) Kleinebersdorf, Inv. NHMW 1976/1785/30, 2x

Fig. 2: Euthriofusus burdigalensis (Defrance , 1820) Kamabrunn (108/T/B), Inv. NHMW2000z001/0072, 2x

Fig. 3: Sphaeronassa dujardini (Deshayes , 1844) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0021, 3x

Fig. 4: Sphaeronassa schoenni (Hörnes & Auinger , 1882) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0022, 3x

Fig. 5-7: Sphaeronassa edlaueri (Beer -Bistricky , 1958) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0027, 3x

Fig. 8: Hinia sp. Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0038, 5x

Fig. 9: Hinia subprismatica (Hörnes & Auinger , 1882) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/29, 2x

Fig. 10: Dorsanum cerithiforme (Auinger in Hilber , 1879) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0002/0002, 4x

Fig. 11-12: Hinia sturi (Hörnes & Auinger , 1882) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1985/83/33, 4x

Fig. 13: Dorsanum haueri excellens (S c h a f f e r , 1912) Kleinebersdorf, Inv. NHMW 1846/37/135, 2x

Fig. 14: Dorsanum cf. haueri (M ic h e l o t t i , 1847) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0035, 3x

Fig. 15: Dorsanum ternodosum (Hilber , 1879) Niederkreuzstetten, Inv. NHMW2000z0001/0079, 3x

F ig . 16-17: Dorsanum echinatum (H ö r n e s , 1856) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0064/0001, 3x

Fig. 18: Dorsanum suessi (Hörnes & Auinger , 1882) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0020, 2x

Fig. 19: Amalda (Baryspira) glandiformis (L a m a r c k , 1810) Kamabrunn, Inv. NHMW2000z0001/0062, lx

Fig. 20: Mitraria goniophora (Bellardi , 1850) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0043, 2x

Fig. 21: Mitraria friedbergi (C o s s m a n n , 1912) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/31, 2x ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 151 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 152 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Tafel 9

Fig. 1: Narona (Aneurystoma) austropolonica Ba l u k , 1997 Kleinebersdorf, Inv. NHMW1977/1944/10 2x

F ig . 2: Narona (Aneurystoma) austropolonica Ba l u k , 1997 Kleinebersdorf, Inv. NHMW1977/1944/10 3x

F ig . 3-5: Trigonostoma (Trigonostoma) imbricatum (H ö r n e s , 1856) Kleinebersdorf, Inv. NHMW 1977/1944/8 2x

F ig . 6-7: Trigonostoma (Ventrilia) exwestiana (S a c c o , 1894) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/32 2x

Fig. 8-9: Trigonostoma gradatum (H ö r n e s , 1856) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z001/0017 2x

Fig. 10: Narona (Tribia) partschi (Hörnes , 1856) Kleinebersdorf, Inv. NHMW 1977/1944/9 3x

Fig. 11: Tudicla rusticula (Ba s t e r o t , 1825) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW592/1964 lx

Fig. 12: Conus (Conolithus) dujardini D e s h a y e s , 1845 Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/45 2x

Fig. 13-14: Conus (Conolithus) sp. Kleinebersdorf, Inv. NHMW 1976/1785/44 2x

F ig . 15-16: Conus (Lithoconus) betulinoides L a m a r c k , 1810 Niederkreuzstetten, Inv. NHMW 1848/21/10 lx

F ig . 17: Conus (Chelyconus) ponderosus (Br o c c h i, 1814) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/46 2x ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 153 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 154 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

Tafel 10

Fig. 1-3: Conus (Cleobula) steindachneri H ö r n es & A u in g e r , 1879 Niederkreuzstetten, Inv. NHMW2000z0001/0063, lx

Fig. 4-6: Conus (Lithoconus) berghausi Michelotti, 1847 Niederkreuzstetten, Inv. NHMW1849/4/17, lx Abbildungsoriginal zu Hörnes (1856)

Fig. 7: Subula (Oxymeris) plicaria (Ba s t e r o t , 1825) Teiritzberg bei Stetten (001/A/C), Inv. NHMW2000z0001/0001, lx

Fig. 8: Hastula cinereides (H ö r n es & A u in g e r , 1880) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW592/1954, 3x

Fig. 9: Terebra (Myurella) acuminata Borson , 1820 Kamabrunn, Inv. NHMW2000z0001/0073, 2x

Fig. 10: Clavatula dorotheae (H ö r n es & A u in g e r , 1891) Kleinebersdorf, Inv. NHMW 1949/5/40, 3x Abbildungsoriginal zu Hörnes & Auinger (1891, Taf. 46, Fig. 4)

Fig. 11: Clavatula dorotheae (H ö r n es & A u in g e r , 1891) Kleinebersdorf, Inv. NHMW 1949/5/40, 4x Abbildungsoriginal zu Hörnes & Auinger (1891, Taf. 46, Fig. 7)

Fig. 12: Clavatula dorotheae (H ö r n es & A u in g e r , 1891) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1794/2, 2x

Fig. 13: Clavatula dorotheae (H ö r n es & A u in g e r , 1891) Kleinebersdorf, Inv. NHMW 1949/5/40, 3x Abbildungsoriginal zu Hörnes & Auinger (1891, Taf. 46, Fig. 5)

Fig. 14: Clavatula barbarae (H ö r n es & A u in g e r , 1891) Rückersdorf, Inv. NHMW 1949/5/103, 3x Abbildungsoriginal zu Hörnes & Auinger (1891, Taf. 48, Fig. 12)

Fig. 15: Clavatula barbarae (H ö r n es & A u in g e r , 1891) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/35, 3x

F ig . 16: Clavatula schreibersi (H ö r n e s , 1856) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW 2000z0001/0034, lx

Fig. 17: Clavatula laevigata (Eichwald , 1830) Kleinebersdorf, Inv. NHMW2000z0001/0067, 2x

Fig. 18: Clavatula asperulata (L a m a r c k , 1822) Kleinebersdorf, Inv. NHMW1976/1785/33, 2x ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 155 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 156 Beitr. Paläont., 27, Wien 2002

Tafel 11

Fig. 1: Clavatula laevigata (E ic h w a l d , 1830) Kleinebersdorf, Inv. NHMW2000z0001/0067, 2x

Fig. 2: Clavatula interrupta (Brocchi, 1814) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0037, 2x

Fig. 3-4: Perrona jouanneti (D es M o u l in s, 1842) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0044, 2x

Fig. 5-6: Perrona jouanneti vindobonensis (P a r t s c h in H ö r n e s , 1856) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0002/0001, 2x

Fig. 7: Perrona semimarginata (Lamarck , 1822) Kamabrunn (108/T/B), Inv. NHMW2000z0001/0071, lx

Fig. 8-9:Perrona louisae (H ö r n es & A u in g e r , 1891) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0049, 2x

Fig. 10: Genota ramosa elisae (Hörnes & Auinger , 1891) Teiritzberg bei Stetten (001/1/8), Inv. NHMW2000z0001/0019, 2x

Fig. 11: Odostomia (Megastomia) conoidea (Br o c c h i, 1814) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0007, 30x

Fig. 12: Cingulina miocaenica (Bo e t t g e r , 1901) Teiritzberg bei Stetten (001/Z/C), Inv. NHMW2000z0001/0014, 65x

Fig. 13: Turbonilla cf. pseudocostellata hoernesiana Sacco, 1892 Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0011, 20x

F ig . 14: Architectonica (Architectonica) simplex (Br o n n , 1831) Kamabrunn (108/T/B), Inv. NHMW2000z0001/0068, 3x

Fig. 15: Architectonica (Architectonica) simplex (Bronn , 1831) Kleinebersdorf, Inv. NHMW2000z0001/0069, 3x

Fig. 16: Ringicula (Ringiculella) auriculatapaulucciae M o r l e t , 1878 Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW 1989/55/1, 12x

Fig. 17: Scaphander lignarius Linné Niederkreuzstetten, Inv. NHMW2000z0001/0053, lx

Fig. 18: Acteocina lajonkaireana Basterot , 1825 Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0001/0005, 20x

Fig. 19: Retusa truncatula (Br u g u iè r e, 1792) Niederkreuzstetten, Inv. NHMW2000z0001/0055, 20x

Fig. 20: Cylichna cylindracea subcylindrica (d ’O r b ig n y , 1852) Niederkreuzstetten, Inv. NHMW1846/37/524, 2x

Fig. 21: Cylichna cylindracea subcylindrica (d ’O r b ig n y , 1852) Niederkreuzstetten, Inv. NHMW NHMW 1846/37/524, 3x ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

Harzhauser , M: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 157 ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien 158 Beitr. Paläont, 27, Wien 2002

Tafel 12

F ig . 1: Jousseaumea diluviana (G r a y , 1824) Niederkreuzstetten, Inv. NHMW1846/37/87, 2x

Fig. 2: Jousseaumea diluviana (G r a y , 1824) Niederkreuzstetten, Inv. NHMW 1846/37/87, l,5x

Fig. 3: Stenothyrella schwartzi (Frauenfeld in Hörnes , 1856) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0092/0010, 50x

Fig. 4: Phos hoernesi Semper , 1861 Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0092/0001, 3x

Fig. 5: Petaloconchus intortus (Lamarck , 1818) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0092/0002, 2x

Fig. 6: Cirsotrema (Cirsotrema) a ff. crassicostatum (D e s h a y e s , 1839) Kamabrunn, Inv. NHMW2000z0092/0008, 2x

Fig. 7: Acteon pinguis d ’O r b ig n y , 1852 Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0092/0005, 5x

Fig. 8: Clanculus pseudaraonis (S t r a u s z , 1960) Weinsteig, Inv. NHMW2000z0092/0000, 4x

Fig. 9: Pareuchelus heres (Boettger , 1906) Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0092/0004, 20x Das Objekt wurde leider mit Lack gehärtet und zeigt daher im REM eine reduzierte Skulptur.

F ig . 10: Acteon semistriatus burdigalensis d ’O r b ig n y , 1852 Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0092/0006, 25x

Fig. 11: Mangelia sp. Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0092/0011, 15x

Fig. 12: Caecum (Brochina) banoni Be n o is t , 1874 Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0092/0001, 40x

Fig. 13: Caecum (Brochina) banoni Benoist , 1874 Teiritzberg bei Stetten, Inv. NHMW2000z0092/0001, 110x ©Verein zur Förderung der Paläontologie am Institut für Paläontologie, Geozentrum Wien

H arzhauser , M.: Marine und brachyhaline Gastropoden aus dem Karpatium des Korneuburger Beckens 159