Telefon: 233 - 24718 Referat für Stadtplanung Telefax: 233 - 21797 und Bauordnung Stadtentwicklungsplanung PLAN-HA I/32-3

Verkehrskonzept Münchner Norden Öffentlicher Personennahverkehr / Schienenpersonennahverkehr a) Kabinenbahnen als weiteres öffentliches Verkehrsmittel Antrag Nr. 14-20 / A 00483 von Herrn Stadtrat Alexander Reissl, Herrn Stadtrat Hans Podiuk vom 25.11.2014 b) Gründung einer Arbeitsgruppe „Nordring“ Antrag Nr. 14-20 / A 01890 der ALFA vom 08.03.2016 c) S-Bahn-Nordring zügig umsetzen Antrag Nr. 14-20 / B 02493 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 11 – Milbertshofen-Am Hart vom 08.06.2016 d) S-Bahnbetrieb auf dem Eisenbahnnording Antrag Nr. 14-20 / B 02715 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 13 – Bogenhausen vom 02.08.2016 e) Die Zeit ist wirklich reif: Verkehrspotenziale eines S-Bahn-Nordrings bis Trudering neu ermitteln - Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur integrierten ÖPNV-Planung von 1989 fortschreiben Antrag Nr. 14-20 / B 02844 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 15 – Trudering-Riem vom 22.09.2016

Sitzungsvorlagen Nr. 14-20 / 06860

Anlagen: 1. Antrag Nr. 14-20 / A 00483 2. Antrag Nr. 14-20 / A 01890 3. Antrag Nr. 14-20 / B 02493 4. Antrag Nr. 14-20 / B 02715 5. Antrag Nr. 14-20 / B 02844 6. Leistungsbild 7. Übersichtsplan mit Untersuchungsbereichen 8. Stellungnahme des BA 10 9. Stellungnahme des BA 11 10. Stellungnahme des BA 12 11. Stellungnahme des BA 13 12. Stellungnahme des BA 15 13. Stellungnahme des BA 24 14. Lageplan mit Stadtbezirkseinteilung

Beschluss des Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung vom 24.05.2017 (VB) Öffentliche Sitzung Seite 2

I. Vortrag der Referentin

Zuständig für die Entscheidung ist die Vollversammlung des Stadtrates, gemäß §4 Nr. 9b der Geschäftsordnung des Stadtrates nach Vorberatung durch den Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung.

1. Auftrag Mit Beschluss der Vollversammlung vom 22.10.2014 (Sitzungsvorlagen-Nr. 08-14 / V 09317) wurden dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung folgende Prüfaufträge erteilt. „Es wird ein Regionalzughalt beim FIZ und auf Höhe der Ungererstraße geprüft. Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Freistaat Bayern und der Firma BMW eine Aktivierung des DB-Nordrings für den Schienenpersonenverkehr zu prüfen. Die Umlandgemeinden sowie die Bezirksausschüsse 10, 11, 12 und 24 werden in die Prüfungen einbezogen.“

„Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Freistaat Bayern eine Einführung des 15-Minuten-Taktes auf der S1 und vermehrte Regionalzughalte in und Feldmoching zu prüfen. Dabei darf es zu keinen unzumutbaren Erhöhungen der Schrankenschließzeiten an den Querungen Feldmochinger Straße, Lerchenstraße und Lerchenauer Straße kommen.“

Dabei handelt es sich in erster Linie um Aufgabenstellungen, welche über den Aufgabenträger- und Kompetenzbereich der kommunalen Verwaltung hinausgehen.

In Absprache mit den zuständigen Aufgabenträgern und Institutionen, insbesondere der Obersten Baubehörde im Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr (OBB) und der DB Netz AG, wurde vereinbart, zur Bearbeitung dieser komplexen Planungsaufgabe ein Leistungsbild von einem fachkundigen Planungsbüro aufstellen zu lassen. Für diese Aufgabe wurde das renommierte Schweizer Planungsbüro Ernst Basler und Partner gewonnen.

Am 28.07.2015 wurden im Rahmen eines Workshops die Anforderungen an ein solches Leistungsbild erarbeitet (siehe Anlage 6). Neben dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung und der OBB nahmen an diesem Workshop Vertreter und Vertreterinnen der Landkreise München und Dachau, des Planungsverbandes, der MVV GmbH, der MVG mbH, der DB Netz AG, der BMW AG, der Flughafen München GmbH (FMG) und der Industrie und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK) teil. Das Leistungsbild wurde in der Folgezeit aufgestellt und schließlich im April 2016 abgenommen. Herauskristallisiert hatte sich in der Zwischenzeit ein Auftraggeber- und Finanzierungskonsortium, bestehend aus der OBB, BMW AG, MVV GmbH, IHK, FMG mbH und der Landeshauptstadt München. Seite 3

Im Rahmen dieser Beschlussvorlage soll das Leistungsbild für eine „Untersuchung zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im schienengebundenen Verkehr im Münchner Norden mit dem Umland und dem Flughafen München“, vorgestellt und eine Mittelbereitstellung für eine Finanzierung im Rahmen eines Auftraggeberkonsortiums unter der Geschäftsführung der MVV GmbH beantragt werden.

Dabei ist nach derzeitigem Stand vorgesehen, dass die MVV GmbH den Auftrag vergeben und die LHM sich dabei, neben den weiteren Partnern an der Finanzierung der Untersuchung beteiligen wird.

2. Nutzungspotentiale im städtischen Einzugsgebiet Im Einzugsgebiet des DB-Nordrings hat es bereits in den letzten Jahren deutliche Zunahmen an Einwohnerinnen und Einwohnern und Arbeitsplätzen gegeben. Weitere Entwicklungen in ganz erheblichem Umfang sind absehbar.

SPNV-Ko rridor

Bis zum Jahr 2050 werden im Planungsgebiet des BMW Forschungs- und Innovationszentrums FIZ zu den bereits vorhandenen ca. 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den ca. 5.000 Arbeitsplätzen zahlreicher Zulieferbetriebe weitere 10.000 bis 15.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. Der FIZ Masterplan (Siegerentwurf) sieht eine Ausrichtung des erweiterten und umgestalteten Areals nach Süden zu einem S-Bahn-Haltepunkt am DB-Nordring vor. Am DB-Nordring entstehen des Weiteren im Bereich der Firma Knorr Bremse neue Gewerbe und Wohngebiete, im Bereich des ehemaligen Shell Tanklagers besteht die Möglichkeit einer direkten Verknüpfung mit einer Verlängerung der im Nahverkehrsplan Seite 4

enthaltenen Tram München Nord. Mit der vorgesehenen intensiveren Nutzung des Geländes des Bayerischen Rundfunks (weitere 1.600 Arbeitsplätze) entstehen weitere Potentiale. Auf dem Gebiet der ehemaligen Bayernkaserne werden in den nächsten Jahren mehr als ca. 5.000 Wohneinheiten und ca. 1.000 Arbeitsplätze entstehen.

3. Inhalte des Leistungsbildes der Untersuchung zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im schienengebundenen Verkehr im Münchner Norden mit dem Umland und dem Flughafen München

Die ÖV- und IV-Systeme sind im Münchner Norden bereits heute aus- bzw. überlastet. Zusätzlich zur allgemein prognostizierten Steigerung der Bevölkerungszahlen in Stadt und Region entstehen insbesondere im Münchner Norden zusätzliche Arbeitsplatzschwerpunkte im Bereich der ehemaligen Bayernkaserne, des Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ) von BMW sowie weiterer Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Der Korridor zum Flughafen München ist zudem der am stärksten wachsende Raum innerhalb der Metropolregion München.

Der Münchner Norden wird heute maßgeblich durch die S2, die S1, die U2, die U6 und die S8 erschlossen. Alle fünf Linien verlaufen weitgehend radial auf das Münchner Zentrum zu. Ergänzend zur U- und S-Bahn verkehren Buslinien und die Tramlinie 23 bis Nord. An den Bahnhöfen Feldmoching und Moosach halten vereinzelt Regionalzüge.

Da die heutigen ÖV-Systeme vornehmlich eine radiale Ausrichtung auf das Münchner Zentrum aufweisen und notwendige leistungsfähige tangentiale Verbindungen hinsichtlich der zu erwartenden Entwicklungen fehlen, bietet es sich an zu prüfen, ob die vorhandene Infrastruktur des Nordringes der DB Netz AG ein Systemelement eines künftigen – den Münchner Norden tangential erschließenden – S-Bahn-Systems darstellen kann. Es soll geprüft werden, ob und inwieweit auf der heute nur von Güterzügen genutzten Strecke zusätzliche Verkehre einer S-Bahn oder von Regionalzügen abgewickelt werden können. Folgende Arbeitsschwerpunkte sind vorgesehen:

• Verkehrsangebotsplanung in Varianten unter Berücksichtigung des heutigen und künftigen Güterverkehrs und Ermittlung des Infrastrukturbedarfs • Potenzialschätzung für eine ÖPNV-Schienenverbindung über den Münchner Nordring mit Verkehrsnachfrageprognose • Abschätzung der Machbarkeit des Infrastrukturbedarfs einschließlich Kosten.

Die Arbeiten werden von einem Lenkungskreis aus dem Auftraggeber- und Finanzierungskonsortium begleitet und gesteuert.

Das o.g. Leistungsbild wurde erarbeitet, um den Untersuchungsumfang und vor allem den hierfür erforderlichen Finanzierungsbedarf abschätzen zu können. Dies bedeutet aber nicht, dass das Leistungsbild in dieser Form 1:1 in Auftrag gegeben wird. So enthält die Tabelle 1 auf Seite 3 des Leistungsbildes (Anlage 6) einen Seite 5

Flughafen-Express auf dem Westkorridor. Dies gibt lediglich den Arbeitsstand aus dem Jahr 2015 wieder, aktuell wird dieser Flughafenexpress über den Westkorridor von der FMG aber nicht mehr weiterverfolgt u.a. auf Grund der Problematik der Schrankenschließzeiten in Feldmoching.

So wird das Thema möglicher Flughafenexpressverbindungen im Rahmen der konkreten Angebotseinholung und der Bietergespräche, entsprechend der Aktualität angepasst.

4. Untersuchungsraum

Der Untersuchungsraum umfasst folgende räumliche Abgrenzung (siehe Anlage 7):

• Engerer Untersuchungsraum München Nord: Bereich zwischen den beiden Eisenbahnachsen der S 2 und S 8 entlang des derzeitigen Güterzugnordringes (Stadtbezirke 10, 11, 12, 13 und 24). • Angrenzender Untersuchungsraum, umfassend den Bereich der Landeshauptstadt München, des Landkreises Dachau, des Landkreises München, des Landkreises Freising und dem Landkreis Erding. • Weiterer Untersuchungsraum, umfassend die Schienenachsen Richtung Landshut /Regensburg, Nürnberg, Augsburg sowie den Bereich bis Salzburg.

5. Güterverkehr und Bundesverkehrswegeplan

Mit dem nunmehr vorliegenden Entwurf des Bundesverkehrwegeplans 2030 hat sich der Bund entschieden, den grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr aus Richtung Italien im Wesentlichen über den Knoten München, d.h. das Münchner Stadtgebiet zu führen (die Zulaufstrecken sind im vordringlichen Bedarf). Deshalb haben die OBB und die DB AG gefordert, im Rahmen der o.g. Untersuchung die Nachfrage und die Führung der Güterzüge gemäß Bundesverkehrswegeplan zugrundezulegen.

Unabhängig von der Tatsache, dass die Führung des Schienengüterverkehrs ohne Quelle oder Ziel in München, durch das Stadtgebiet München auch aus Lärmschutzgründen problematisch erscheint, stellen diese Güterzüge auch eine „Konkurrenz“ für mögliche Personenzüge auf den selben Strecken dar.

Die Alternativstrecke über den sog. Ostkorridor (Rosenheim – Mühldorf – Landshut) ist allerdings immer noch im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans im potentiellen Bedarf enthalten. Aus Sicht des Referats für Stadtplanung und Bauordnung sollte daher im Rahmen der anstehenden Untersuchung darauf hingewirkt werden, dass neben dem Szenario „Brenner-Nordzulauf über Nordring“ auch ein 2. Szenario „Brenner Nordzulauf mit Netzdiversifikation: Führung Güterzüge über Nordring und Landshut – Rosenheim – Mühldorf“ mit betrachtet wird. Seite 6

6. Projektorganisation Die Projektorganisation wurde folgendermaßen festgelegt

Lenkungsgremium: Oberste Baubehörde LHM (Referat für Stadtplanung und Bauordnung)

Projektsteuerung: MVV

Mitglieder der Projektgruppe:

Oberste Baubehörde LHM MVV FMG, BMW, IHK

Sofern erforderlich werden weitere Dienststellen und Behörden im Planungsprozess beteiligt, wie z.B. die MVG bei Fragen der U-Bahn und Tram-Anbindung (Umsteigeknoten bei der Verlängerung der Linie 23 in den Münchner Norden) sowie der Nutzung des Verkehrsmodells.

7. Finanzierung Die Kosten der 1. Projektstufe „Kurzfristig“ liegen bei ca.160.000 € - 180.000 €. Der Freistaat Bayern hat eine paritätische Beteiligung mit der Stadt angekündigt. Ein Mitfinanzierungsanteil der Stadt erscheint bis zu 90.000 € möglich, mit der Maßgabe, dass sichergestellt ist, dass der Freistaat Bayern sich ebenfalls (hälftig) verpflichtet.

Weitere Finanzierungspartner sind MVV, FMG, BMW und IHK. Die jeweiligen Finanzierungsanteile sind noch nicht geklärt. Je nach der Höhe der Beteiligungen sinken die Kosten für die Stadt. Der Auftrag für die Untersuchung soll durch die MVV GmbH vergeben werden.

Der Mitfinanzierungsanteil der Stadt in Höhe von 90.000 € erfolgt aus dem laufenden Budget des Referats für Stadtplanung und Bauordnung. Seite 7

8. Dauer der Studie und Befassung des Stadtrates

Für die Durchführung der Studie „Kurzfristig“ wird ein Zeitbedarf von ca. 9 Monaten (ab Beauftragung) veranschlagt. Für die Studie „Langfristig“ wird mit zusätzlich 10 Monaten kalkuliert, hierfür gibt es aber noch keine Finanzierungszusage des Freistaates. Dem Stadtrat werden nach Abschluss der Studie „Kurzfristig“ die Ergebnisse vorgelegt. In diesem Zusammenhang ist dann über das weitere Vorgehen zur „Langfriststudie“ zu entscheiden.

9. Anträge a) Kabinenbahnen als weiteres öffentliches Verkehrsmittel Antrag Nr. 08-14 / A 00483 von Herrn Stadtrat Alexander Reissl, Herrn Stadtrat Hans Podiuk vom 25.11.2014

Der Antrag fordert die Prüfung, ob weggebundene führerlose Systeme spezifische Transportaufgaben im Münchner ÖPNV-System übernehmen können. Als Beispiel wurde BMW-FIZ genannt. Im Rahmen des in dieser Beschlussvorlage dargelegten Untersuchungsdesigns wird im Arbeitsmodul 2 eine Potenzialschätzung für eine Schienenverbindung über den Münchner Nordring mit Verkehrsnachfrageprognose durchgeführt.

Im Rahmen dieser Potentialanalyse können grundsätzlich auch aufkommensstarke Punkt zu Punkt Verbindungen ggf. abseits vorhandener Schienenstrecken untersucht werden. Es wird vorgeschlagen, eine derartige Potentialanalyse im Rahmen der anstehende Untersuchung im Arbeitsmodul 2 mit durchführen zu lassen. Dem Antrag Nr. 08-14 / A 00483 kann nur nach Maßgebe der vorstehenden Ausführungen entsprochen werden. b) Gründung einer Arbeitsgruppe „Nordring“ Antrag Nr. 14-20 / A 01890 der ALFA vom 08.03.2016 Die Antragsteller fordern, dass mit dem Land, der S-Bahn-Gesellschaft und der DB Netz AG eine gemeinsame Arbeitsgruppe gegründet wird.

Entsprechend den o.g. Ausführungen wird vorgeschlagen, eine „Untersuchung zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im schienengebundenen Verkehr im Münchner Norden mit dem Umland und dem Flughafen München“ gemeinsam mit dem Freistaat Bayern, der DB Netz AG und weiteren Akteuren durchzuführen. Insofern wird dem Anliegen des Antragstellers grundsätzlich Rechnung getragen. Die tatsächlichen Möglichkeiten einer Nutzung des DB-Nordrings werden im Rahmen der Untersuchung geprüft werden. Erst auf Basis der Untersuchungsergebnisse ist es möglich, zu den einzelnen Punkten inhaltlich Stellung zu nehmen.

Dem Antrag Antrag Nr. 14-20 / A01890 der ALFA vom 08.03.2016 kann nur nach Maßgebe der vorstehenden Ausführungen entsprochen werden. Seite 8

c) S-Bahn-Nordring zügig umsetzen Antrag Nr. 14-20 / B 02493 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 11 – Milbertshofen-Am Hart vom 08.06.2016 Der Bezirksausschuss bittet die Landeshauptstadt München, im Sinne der notwendigen verkehrlichen Entlastung der Bewohnerinnen und Bewohner des 11. Stadtbezirkes und der Wirtschaft, sich für die zügige Realisierung des S-Bahn-Nordrings einzusetzen und diesem Priorität vor der 2. Stammstrecke einzuräumen.

Die 2. Stammstrecke ist unabdingbare Voraussetzung für Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstadt und die hierfür benötigte Taktverdichtung der S-Bahn. Die Einführung von Schienenpersonennahverkehr könnte dieses Konzept durch tangentiale Verkehre sinnvoll ergänzen. Der Spatenstich für die 2. Stammstrecke ist am 05.04.2017 erfolgt, die Überlegungen im Zusammenhang mit dem DB-Nordring stehen noch ganz am Anfang, von einer Priorisierung ist daher abzuraten. Die Projekte DB-Nordring und 2. Stammstrecke werden parallel verfolgt und stehen in keinem Abhängigkeitsverhältnis zueinander.

Die Möglichkeiten einer Realisierung von Schienenpersonennahverkehr auf dem DB-Nordring werden im Rahmen der Untersuchung geprüft werden. Von diesen Untersuchungsergebnissen ist abhängig, ob das Projekt weiterverfolgt wird. Die Untersuchung als Voraussetzung einer Realisierung wird von der Landeshauptstadt München so zügig wie möglich vorangetrieben. Die Aufgabenträgerschaft für des SPNV obliegt im übrigen dem Freistaat Bayern.

Dem Antrag Nr. 14-20 / B 02493 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 11 – Milbertshofen-Am Hart vom 08.06.2016 kann nur nach Maßgebe der vorstehenden Ausführungen entsprochen werden.

d) S-Bahnbetrieb auf dem Eisenbahnnording Antrag Nr. 14-20 / B 02715 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 13 – Bogenhausen vom 02.08.2016 Der Bezirksausschuss fordert, dass bei den Planungen der DB AG zum Ausbau des Abschnittes Daglfing – Johanneskirchen Verbindungen von den Güterzuggleisen des DB-Nordrings zum S-Bahn-Tunnelabschnitt vorgesehen werden.

Um den DB-Nordring für Schienenpersonennahverkehr aktivieren zu können, steht im Zulauf, neben den Strecken der S1 West, der S2 West, natürlicherweise auch die Strecke der S8 Ost im Focus der Untersuchungen. Aussagen zu einem möglichen Infrastrukturbedarf können aber erst nach Abschluss der ersten Stufe der Untersuchungen getroffen werden. Eine Überleitung von der S8 zum DB-Nordring ist grundsätzlich vorhanden bzw. im Rahmen der Ausbauplanungen der S8 geplant.

Dem Antrag Nr. 14-20 / B 02715 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 13 – Bogenhausen vom 02.08.2016 kann nur nach Maßgebe der vorstehenden Ausführungen Seite 9

e) Die Zeit ist wirklich reif: Verkehrspotenziale eines S-Bahn-Nordrings bisTrudering neu ermitteln ? Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur integrierten ÖPNV-Planung von 1989 fortschreiben Antrag Nr. 14-20 / B 02844 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 15 – Trudering-Riem vom 22.09.2016 Der Bezirksausschuss beantragt u.a. die Vorfinanzierung des SPNV-Ausbaus als staatliche Aufgabe, die Berücksichtigung der Strukturzuwächse durch die SEM Nordost, ein attraktives Bedienkonzept bis Trudering-Riem und die Verbindung von der S8 zum DB-Nordring. Wie bereits in der Antwort zu o.g. Antrag unter Buchstabe d) können Aussagen zum Infrastrukturausbau erst nach Abschluss der Untersuchungen getroffen werden. Die Untersuchungen zur Einführung von SPNV auf dem DB-Nordring fällt grundsätzlich in die Aufgabenträgerschaft des Freistaates Bayern. Die Landeshauptstadt München beabsichtigt eine Mitfinanzierung. Ein weitergehendes finanzielles Engagenment in Erfüllung staatlicher Aufgaben ist derzeit nicht veranlasst. Von Seiten der LHM wird die Ausweitung der Untersuchungen hinsichtlich einer Bedienung des Bereiches Trudering-Riem unterstützt und gegenüber den Untersuchungspartnern eingebracht.

Dem Antrag Nr. 14-20 / B 02844 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 15 – Trudering-Riem vom 22.09.2016 kann nur nach Maßgebe der vorstehenden Ausführungen entsprochen werden.

10. Beteiligung der Bezirksausschüsse

Die Bezirksausschüsse der Stadtbezirke 10 Moosach, 11 Milbertshofen – Am Hart, 12 Schwabing-Freimann, 13 Bogenhausen, 15 Trudering-Riem und 24 Feldmoching-Hasenbergl wurden gemäß § 9 Abs. 2 und 3 (Katalog des Referates für Stadtplanung und Bauordnung, Ziffer 2) Bezirksausschuss-Satzung angehört.

Der Bezirksausschuss des Stadtbezirks 10 Moosach hat am 16.02.2017 folgende Stellungnahme abgegeben (Anlage 8): Der BA 10 fordert Lärmschutzmaßnahmen an der S1 bei einem dichteren S-Bahn-Takt. Eine Verlagerung des München durchfahrenden Güterverkehrs, die Einbeziehung der Reaktivierung der Feldmochinger Kurve und eine verbesserte Einbeziehung der BA´s in die Planungen.

Antwort: In der vorgeschlagenen Machbarkeitsstudie soll zunächst untersucht werden, wie auf dem DB-Nordring baldmöglichst Personenverkehr eingeführt werden kann (kurzfristige Stufe). Welche Streckenabschnitte der Bahn (z.B. Feldmochinger Kurve) dabei in Frage kommen, wird das Ergebnis der Machbarkeitsstudie bringen können. Sofern sich hieraus Ansprüche auf gesetzlichen Lärmschutz ergeben, sind diese bei der Seite 10

Umsetzung natürlich zu berücksichtigen.

Wie unter Ziffer 5. „Güterverkehr und Bundesverkehrswegeplan“ im Vortrag der Referentin ausgeführt, soll im Rahmen der anstehenden Untersuchung darauf hingewirkt werden, den München durchlaufenden Güterverkehr zu verringern. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung beteiligt die betroffenen Bezirksausschüsse z.B. im Rahmen der Erstellung dieser Stadtratsvorlage. Darüber hinaus stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Referats für Stadtplanung und Bauordnung den Bezirksausschüssen für Fragen und Informationen gerne zur Verfügung. Die Bezirksausschüsse haben weiter die Möglichkeit, über Anträge und Anfragen konkrete Planungswünsche bzw. Prüfaufträge zu formulieren.

Der Bezirksausschuss des Stadtbezirks 11 Milbertshofen – Am Hart hat am 09.02.2017 folgende Stellungnahme abgegeben (Anlage 9):

Der BA hat der Vorlage zugestimmt, mit der Bitte, die Machbarkeitsstudie mit der Untersuchung zur Verbindungsspange von der U2 zur U6 (U26) zu ergänzen.

Antwort: Mit der vorgesehenen Machbarkeitsstudie sollen Potentiale für den Personenverkehr auf Bahnstrecken ausgelotet werden. Mit einbezogen können dabei auch Potenzialerkundungen für Punkt zu Punkt-Verbindungen wie eine Kabinenbahn. Für die Verbindungsspange U26 wurden bereits mehrfach Verkehrswertabschätzungen durchgeführt. Die mögliche Weiterverfolgung ist aber Wesentlich mit einer Weiterentwicklung des Münchner U-Bahn-Netzes verbunden. Eine Einbeziehung der U26 in die Machbarkeitsstudie zur Aktivierung des DB-Nordrings für den Personenverkehr sollte daher nicht erfolgen.

Der Bezirksausschuss des Stadtbezirks 12 Schwabing-Freimann hat am 24.03.2017 der Vorlage mit der Maßgabe einstimmig zugestimmt, dass eine Beschleunigung des Vorhabens angestrebt werden soll. Des Weiteren sind aus Sicht des BA gegebenenfalls die Mittel für dieses Vorhaben aufzustocken (Anlage 10). Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung wird den Forderungen/Hinweisen des BA 12 soweit möglich entsprechen.

Der Bezirksausschuss des Stadtbezirks 13 Bogenhausen hat am 16.02.2017 folgende Stellungnahme abgegeben (Anlage 11):

Der BA 13 hat der Vorlage zugestimmt, und hat beantragt, dass die geplante Tieflage der Bahn zwischen Daglfing und Johanneskirchen berücksichtigt wird.

Antwort: In der vorgeschlagenen Machbarkeitsstudie soll zunächst untersucht werden, wie auf dem DB-Nordring baldmöglichst Personenverkehr eingeführt werden kann (kurzfristige Stufe). Im Bereich Daglfing – Johanneskirchen ist hierfür vom Bestand auszugehen. Seite 11

Im Rahmen einer später möglicherweise zu beauftragenden Machbarkeitsstudie für langfristige Maßnahmen ist vom Bundesverkehrswegeplan auszugehen u.a. vom viergleisigen Ausbau der Strecke Daglfing – Johanneskirchen, aus Sicht der Landeshauptstadt München in Tieflage.

Eine aktive Planung für die Tieflage der Bahn zwischen Daglfing und Johanneskirchen ist im Rahmen der vorgesehenen kurzfristigen Machbarkeitsstudie nicht notwendig und daher auch nicht vorgesehen.

Der Bezirksausschuss des Stadtbezirks 15 Trudering-Riem hat mit Schreiben vom 01.03.2017 dem Beschlussentwurf zugestimmt (Anlage 12).

Der Bezirksausschuss des Stadtbezirks 24 Feldmoching - Hasenbergl hat am 16.02.2017 folgende Stellungnahme abgegeben (Anlage 13):

Haltepunkte sollen bereits im ersten Anlauf in Karlsfeld, Oberwiesenfeld (U3), FIZ (U2) und der Max-Valier-Str (U6) eingerichtet werden. Des Weiteren soll eine Einbeziehung der Feldmochinger Kurve vermieden werden, durch eine Erhöhung der Taktfrequenz auf der U2 nach Feldmoching.

In der vorgeschlagenen Machbarkeitsstudie soll zunächst untersucht werden, wie auf dem DB-Nordring baldmöglichst Personenverkehr eingeführt werden kann (kurzfristige Stufe). Dies berücksichtigt zunächst nur einen Haltepunkt am FIZ mit möglichst geringem Infrastrukturaufwand. Dabei ist ein möglicher Start- und Zielbahnhof mit einem Haltepunkt FIZ zu finden. In diesem Zusammenhang erwarten wir auch Hinweise auf mögliche weitere potentielle Haltepunkte wie z.B. für die vom BA 24 vorgeschlagenen. Eine Konkretisierung wird aber erst der langfristigen Studie vorbehalten bleiben.

Wie unter der Stellungnahme zum BA 10 ausgeführt, wird die Frage, welche Streckenabschnitte der Bahn (z.B. Feldmochinger Kurve) benutzt werden, erst das Ergebnis der Machbarkeitsstudie bringen.

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) und die MVV GmbH haben der Beschlussvorlage zugestimmt. Das RAW hat mit Stellungnahme vom 23.11.2016 für eine angemessene Berücksichtigung der Belange der MVG mbH im Planungsprozess zu sorgen, u.a. zur Datenüberlassung und der Darstellung der Auswirkungen der neuen Verkehrsverbindungen auf U-Bahn, Bus und Tram (Entlastung/Belastung). Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung sagt eine Berücksichtigung soweit möglich zu.

Der Korreferentin, Frau Stadträtin Rieke, und der zuständige Verwaltungsbeirat, Herrn Seite 12

Stadtrat Bickelbacher, ist je ein Abdruck der Sitzungsvorlage zugeleitet worden. Seite 13

I. Antrag der Referentin Ich beantrage Folgendes:

1. Der Stadtrat nimmt den Sachstand zum DB-Nordring zur Kenntnis.

2. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung wird beauftragt, gemeinsam mit der Obersten Baubehörde das Lenkungsgremium der durch die MVV GmbH als Projektsteuerer durchgeführten Machbarkeitsstudie zu übernehmen.

3. Für die von der MVV GmbH zu vergebende Untersuchung zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im schienengebundenen Verkehr im Münchner Norden mit dem Umland und dem Flughafen München werden die für die Finanzierungsbereitstellung der LHM erforderlichen Mittel in Höhe von bis zu 90.000 € aus dem laufenden Budget des Referates für Stadtplanung und Bauordnung bereitgestellt.

4. Der Antrag Nr. 14-20 / A 00483 von Herr Stadtrat Alexander Reissl und Herrn Stadtrat Hans Podiuk vom 25.11.2014, ist damit geschäftsordnungsgemäß behandelt.

5. Der Antrag Nr. 14-20 / A 01890 der ALFA vom 08.03.2016 ist damit geschäftsordungsgemäß behandelt.

6. Der Antrag Nr. 14-20 / B 02493 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 11- Milbertshofen-Am Hart vom 08.06.2016 ist damit gemäß Art. 60 Abs. 4 Gemeindeordnung behandelt.

7. Der Antrag Nr. 14-20 / B 02715 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 13 – Bogenhausen vom 02.08.2016 ist damit gemäß Art. 60 Abs. 4 Gemeindeordnung behandelt.

8. Der Antrag Nr. 14-20 / B 02844 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 15 – Trudering-Riem vom 22.09.2016 ist damit gemäß Art. 60 Abs. 4 Gemeindeordnung behandelt.

9. Dieser Beschluss unterliegt nicht der Beschlussvollzugskontrolle. Seite 14

II. Beschluss nach Antrag

Über den Beratungsgegenstand wird durch die Vollversammlung des Stadtrates endgültig entschieden.

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München

Der Vorsitzende Die Referentin

Ober-/Bürgermeister Prof. Dr.(I) Merk Stadtbaurätin

IV. Abdruck von I. - III. Über die Verwaltungsabteilung des Direktoriums Stadtratsprotokolle (SP) an das Revisionsamt an die Stadtkämmerei mit der Bitte um Kenntnisnahme. Seite 15

V. WV Referat für Stadtplanung und Bauordnung – SG 3 zur weiteren Veranlassung.

Zu V.: 1. Die Übereinstimmung vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt. 2. An das Direktorium HA II – BA (3x) 3. An das Direktorium HA II/V (2x) 4. An die Bezirksausschüsse 10, 11, 12, 13, 15, 24 5. An das Baureferat 6. Referat für Arbeit und Wirtschaft 7. An die Stadtkämmerei 8. An die Stadtwerke München GmbH 9. An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung – SG 2, SG 3 10. An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung – HA I, I/1, I/01-BVK, I/3 11. An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung – HA II 12. An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung – HA III 13. An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung – HA IV mit der Bitte um Kenntnisnahme.

14. Mit Vorgang zurück zum Referat für Stadtplanung und Bauordnung HA I/3 zum Vollzug des Beschlusses.

Am Referat für Stadtplanung und Bauordnung SG 3