SOWI-ARBEITSPAPIER NR. 21

Detlef Bald

DER UNTEROFFIZIER DER - SOZIALE HERKUNFT UND SCHULISCHE BILDUNG ______

München, im April 1989 1

Ausbildung, Fortbildung, fachliche Leistungsfähigkeit, Professionalität einerseits und Attraktivität, Strukturverbesserung, zivilberufliche Ausbildung, berufsnahe Spezia- lisierung auf der anderen Seite sind die Stichworte, mit denen in der Regel die gegenwärtige Lage der Unteroffiziere der Bundeswehr umschrieben zu werden pflegt. Diesen hochgesetzten und in der Bundeswehr von Beginn an betriebsintern immer wieder rekapitulierten Zielsetzungen entspricht die Aussage, methodisches Können und die Fähigkeit zur Menschenführung der Unteroffiziere müsse stärker gewichtet werden, um den Anforderungen der Zukunft besser gerecht zu werden.

Die qualitativen Anforderungen an die Menschenführung, die bedeutsame Verantwortung für Personal sowie der Umgang mit komplexen Waffensystemen verlangen, wie ein im ministeriellen Sprachgebrauch ungewöhnlicher, aber geradezu kühn formulierter Begriff es bezeichnet, den "Meister des Militärhandwerks". Klingen diese Formulierungen dem einen als angemessene Beschreibung der realistischen Anforderungen für den hierarchischen Mittelbau des Heeres, so erscheinen sie dem anderen allzu sehr als eine formelhafte, sinnentleerte Kennzeichnung der Verlegenheit, die "Unter-Offiziere" im Gegensatz zu ihrer tatsächlichen Bedeutung unterzubewerten.

Ein Blick auf die Merkmale der Bildung und Herkunft der Unteroffiziere mag einige Indikatoren aufzeigen, ob und in welchem Ausmaß die militärische Führung sich tatsächlich bemüht, ihre selbstgesetzten Anforderungen in der Auswahl dieses Personals zu verwirklichen. Denn die neuzeitliche Entfaltung der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und industriell-technischen Verhältnisse haben bestimmenden Einfluß auf die Stellung und die Aufgaben der Unteroffiziere:

Ausbilder, Erzieher, Experte, Sachbearbeiter usw. umschreiben die vielfältigen fachlichen Leistungsbereiche, in denen eine eigenständige berufliche Befähigung notwendig ist. Differenzierte und qualifizierte Standards bezeichnen heutzutage vielfältige berufliche Schwerpunkte, die eigentlich mehrere unterschiedliche Berufs- profile oder -bilder für die Unteroffiziere unterscheiden lassen. Struktureller Wandlung entspricht die Umformung des Selbstverständnisses, das weniger einheitlich als gesellschaftlich offen und pluralistisch ist.

Zur sozialen Herkunft

Die soziale Herkunft der Unteroffiziere ist ein wichtiger Indikator, um den Wandel dieser Berufsgruppe zu verdeutlichen. Doch gerade hier gilt zu beachten, daß diese militärische Führungsgruppe ebenso wie die der Offiziere seit jeher einer Auslesepolitik des Staates unterlag, die besonderen staatlichen und sicherheitsbestimmten Interessen folgte und daher einem offenen pluralistischen Wandel entgegenstand. Die soziale Herkunft wird nach der Herkunft, insofern sie durch den Beruf des Vaters bestimmt wird, und nach dem Herkommen aus städtischen und ländlichen Lebensbereichen, die für Einstellung und Selbstverständnis der Unteroffiziere einflußreich sind, unterschieden, um einige Feststellungen zur sozialen Lage dieses Berufes zu machen.

Zunächst einige Hinweise auf die Familien der Unteroffiziere, soweit der Beruf des Vaters dazu Auskunft gibt. Die traditionelle Personalpolitik des deutschen Militärs 2 begünstigte vor allem landwirtschaftliche Berufe. Die Rekrutierung aus der städtischen Industriebevölkerung wurde abgelehnt, da Mobilität und Modernismus nicht zu den gewünschten Eigenschaften des Unteroffiziernachwuchses gehörten.1) Der Kern des Unteroffizierkorps wurde bevorzugt aus den für diese als geeignet angesehenen Kreisen gewählt, nämlich aus den Familien von Soldaten, Kleinbauern, Angestellten in der Landwirtschaft und mittleren Beamten. Trotz kleinerer Kompromisse gegenüber ausgewählten Berufsgruppen im städtischen Lebensbereich2) gelang es, die soziale Konsistenz des Unteroffizierkorps nach diesen alten Grundsätzen des Kaiserreichs bis zu Beginn der dreißiger Jahre zu erhalten.3) In der Bundeswehr wurde das alte System nicht restituiert.

Allgemein betrachtet kamen die Unteroffiziere der Bundeswehr aus allen Schichten, wenn auch mit deutlichen Schwerpunkten und mit bestimmten Entwicklungs- tendenzen. Sowohl bei den Unteroffizieren ohne als auch bei denen mit Portepee ergibt sich ein Überwiegen der Herkunft aus der unteren Mittelschicht, d.h. hauptsächlich aus den Berufen der gelernten Arbeiter, Handwerker und Facharbeiter.4) Die Entwicklung wird eindeutig bestimmt durch eine Abnahme der Herkunft aus dem Bereich der Beamtenschaft gegenüber einer enormen Zunahme aus der Arbeiterschaft.

Tabelle 1

Soziale Herkunft der Unteroffiziere 1959 - 1978 (Angaben in %)

1959 1964 1966 1978 /öff. Dienst 23 28 18.0 14.2 Soldaten ? ? 18.0 ? Angestellter 10 12 12.0 9.7 Arbeiter 35 39 14.5 54.9 Facharbeiter ? ? 24.0 ? Landwirtschaft ? ? 2.0 8.8 Sonstige 32 21 11.5 12.4

1959 und 1964 (Heer); 1966 (Unteroffizierschüler); 1978 (Unteroffizier m.P., Heer).

Quelle: Klaus Roghmann: Soziologische Analyse von Militär und Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Bonn 1967, S. 43; Heidelore Dillkofer, Paul Klein: Der Unteroffizier der Bundeswehr. I. Tätigkeitsfeld und Ausbildung. München 1980 (= Berichte des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr, Bd. 18): Die Unteroffizierslage in der Bundeswehr 1966.

Interessant in diesem Zusammenhang ist noch, daß diese Tendenz insofern unterstrichen wird, als Unteroffiziere im höheren Maße aus der Schicht der gelernten Arbeiter und einfachen bzw. mittleren Angestellten und Beamten kommen - im Vergleich zu deren Anteil, an den diesbezüglichen Erwerbstätigen in der Bevölkerung der Bundesrepublik insgesamt. Ergänzend sei noch bemerkt, daß die Unteroffiziere nur in einem verschwindend geringen Anteil aus den Reihen der höheren Beamten und Angestellten, den selbständig Gewerbetreibenden oder aus Soldatenfamilien stammen. Die Herkunft aus Angestellten- und Facharbeiterkreisen allerdings läßt bei 3 einem Vergleich der Unteroffiziere mit und ohne Portepee am Ende der siebziger Jahre auch für die einzelnen Teilstreitkräfte schon deutlich unterscheidbare Sozialprofile erkennen.5) Ihr Verhältnis entspricht dem Bild von den funktionalen Bedürfnissen der "technischen" Teilstreitkräfte Marine und .

Die Herkunft aus ländlichen Lebensbereichen gibt hinsichtlich der sozialen Zusammensetzung der Unteroffiziere weitere Hinweise, galt damals doch die Vorstellung, gerade ein ländlich bestimmter "Volkscharakter" würde die "Beschaffenheit des Heeres"6) positiv prägen. Immerhin: 65,2 % der "Militärpersonen“ des Deutschen Reiches im Jahre 1906 stammten aus ländlichen Gebieten mit Gemeinden bis zu 2.000 Einwohnern.7) Die ländliche Herkunft bzw. die Tatsache, in kleinen Gemeindegruppen aufgewachsen zu sein, prägte die Tradition dieser militärischen Führungsgruppe in diesem Jahrhundert. Die Bundeswehr knüpfte an diesen Verhältnissen an, ohne allerdings das Auswahlprinzip in der gleichen Radikalität wie früher umzusetzen. Am Ende der siebziger Jahre entstammte knapp ein Drittel der Unteroffiziere mit und ohne Portepee aus Landgemeinden. Nimmt man die Entwicklung des letzten Jahrzehnts, steigt der Anteil der aus ländlichen Gemeinden stammenden Unteroffiziere ohne Portepee bemerkenswerterweise deutlich an. Dies erscheint um so weniger als Zufall, wenn man die kleinstädtische Herkunft mit berücksichtigt. Ungewöhnliche Steige-rungsraten sind festzustellen, die direkt mit der Abnahme der entsprechenden Daten vor allem der Großstadtherkunft korrespondieren. Immerhin kommen im Jahre 1988 wieder knapp zwei Drittel der Unteroffiziere ohne Portepee der Bundeswehr aus kleinstädtischem und ländlichem Milieu.

Tabelle 2

Einstufung der Heimatorte der Unteroffiziere 1978 - 1988

Unteroffiziere o.P. Unteroffiziere m.P. 1978 1988 1978 1988 Heer Bw Heer Bw Landgemeinde 32.0 36.0 32.9 29.8 Kleinstadt 15.5 28.0 19.2 24.5 Mittelstadt 20.5 17.7 17.1 27.7 Großstadt/ Umgebung 32.0 18.3 30.9 23.0

Quelle: P. Klein: Die soziale Struktur des Unteroffizierkorps, in: ders. (Hrsg.): Das strapazierte Rückgrat. Baden-Baden 1983, S. 45 und Befragung 1988 des DBwV Die Einstufung der Heimatorte der Unteroffiziere mit Portepee bestätigt im allgemeinen diese Aussagen, ohne mit ihnen identisch zu sein. Sie rekrutieren sich weniger aus Landgemeinden, kaum 30 % kommen von dort, wohingegen ihre prägende Herkunft offensichtlich die Klein- und Mittelstadt ist. Etwa 52 % sind dieser Kategorie zuzurechnen. Für beide Gruppen der Unteroffiziere ist auffällig, wie gering die Bedeutung der großstädtischen Lebensräume am Ende der achtziger Jahre geworden ist.

Diese Aussagen lassen sich etwas weiter erhärten, betrachtet man die Gemeinde- größenklassen genauer. Bei den Unteroffizieren ohne Portepee ist seit 1978 eine geradezu extreme Steigerung um mehr als das Doppelte auf 47,6 % in der 4

Gemeindeklasse bis 2.000 Einwohnern zu erkennen. Eine nicht ganz so ausgeprägte Zunahme findet sich bei den Unteroffizieren mit Portepee auf dennoch beachtliche 38 %. Damit ist das Unteroffizierkorps in einer ungewöhnlichen Weise überproportional repräsentiert aus einer Umgebung, deren Bezugssystem für den einzelnen durch Überschaubarkeit, soziale Nähe und persönliche Kontakte bestimmt ist. Eine solche Erfahrung kann nicht unbedingt als beste Voraussetzung für den "modernen" Beruf des Unteroffiziers angesehen werden; sie kann auch erschwerend für die Beziehungen in der Bundeswehr wirken. Denn diese ländliche Herkunft ist geradezu untypisch für die Bevölkerungsstruktur der Bundesrepublik. Der Kontrast könnte nicht größer sein; er entspricht der umgekehrten Proportion bei der Herkunft aus Städten Über 100.000 Einwohnern, in denen mehr als 35 % der Bevölkerung wohnen. Hier sind die Unteroffiziere beider Gruppen besonders deutlich unter- repräsentiert.

Tabelle 3

Gemeindegrößen der Heimatorte der Unteroffiziere 1978 - 1988

Unteroffiziere o.P. Unteroffiziere m.P. 1978 1988 1978 1988 Heer Bw Heer Bw unter 500 Einwohnern 6.4 5.3 6.2 4.6 insgesamt bis 2.000 22.4 47.6 23.4 38.0 2.001 – 10.000 19.8 23.0 21.4 24.2 10.001 – 50.000 20.9 9.0 23.4 14.1 50.001 – 100.000 11.5 13.7 8.3 12.4 100.001 – 500.000 15.0 4.3 8.8 7.2 über 500.000 10.4 2.3 15.2 4.1

Quelle: P. Klein, a.a.O., S. 46 und Befragung 1988 des DBwV 5

Im letzten Jahrzehnt hat sich bei der Nachrekrutierung der Unteroffiziere der Bundeswehr eine bemerkenswerte Entwicklung durchgesetzt, die zum einen der allgemeinen Konzentration der Bevölkerung 'in immer größeren Gemeindezentren und zum anderen dem Prinzip einer pluralistischen Repräsentation der Bevölkerung prinzipiell entgegensteht. Bestand am Ende der siebziger Jahre bereits eine absolute und relativ starke Dominanz der ländlichen und kleinstädtischen Regionen, so ist dieses Ungleichgewicht bis zum Ende der achtziger Jahre nicht ausgeglichen, vielmehr unverhältnismäßig stark sogar weiter untermauert worden. Die über- bzw. unter-proportionale Akzentuierung der regionalen Herkunft der Unteroffiziere ist ein wichtiges Faktum, dessen Folgen für die berufliche Einstellung usw. nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Die Neubewertung der schulischen Leistungsqualifikationen

Schulische Bildungsqualifikationen bildeten nach der Tradition der deutschen Unteroffiziersrekrutierung in der Neuzeit keine besondere, vor allem keine positive Auszeichnung für den Bewerber. Nur insofern spielte es als Kriterium der Auswahl eine, als nach der Jahrhundertwende das Gymnasium bzw. der Abiturabschluß mehr und mehr zum Kriterium für die Einstellung zum Offizier wurde. Formal war der erfolgreiche Abschluß der Volksschule für die Eignung zum Unteroffizier ausreichend. Übermäßige schulische Bildung wurde damals nicht als erforderlich angesehen, zumal die bildungsmäßigen Verhältnisse im vergleich zu heute verbreitet als schlecht anzusehen sind.

„Man begnügte sich daher mit Grundkenntnissen in den Elementarfächern, die nach den damaligen Schulverhältnissen wohl recht unterschiedlich waren“,8) lautet zutreffend das zusammenfassende Urteil. Denn wenn für den Beruf des Offiziers schon durch sogenannte praktische Erfordernisse Mängel im Bildungsabschluß ausgeglichen werden konnten, um wieviel weniger sollte dann der für dienende und ausführende Tätigkeiten vorgesehene Unteroffizier schulische Bildung im besonderen Maße nachweisen? Präzise Angaben lassen sich aber ebenso wie für die folgenden Jahrzehnte nicht machen, sieht man vielleicht von der Tatsache ab, daß die offiziell geforderte Qualifikation sowohl in der als auch in der nicht über den Abschluß der Volksschule hinausging. Eine generelle Anmerkung muß für diesen geschichtlichen Abschnitt allerdings gemacht werden, in dem die Entwicklung in der Bundeswehr vorweggenommen wurde: Mit der Zunahme der spezialisierten Fachaufgaben als Folge der Technisierung und Motorisierung des Militärs wurde schon relativ früh, zumal in den technischen Einheiten, ein höherer Bildungsabschluß tatsächlich wichtiges zusätzliches Kriterium, um die Auswahl und die soziale Zusammensetzung der Unteroffiziere zu charakterisieren.

Der Berufsstruktur entsprechend und im Zusammenhang mit der bildungsmäßigen Tradition des deutschen Militärs sind die Unteroffiziere der Bundeswehr vorwiegend Hauptschüler. Zu Beginn der Bundeswehr, im Jahre 1963, hatten rund 80 % den Abschluß einer Volksschule, ungefähr 16 % weiterführende Schulen besucht. Immerhin hatten 1972 noch 4 % der Unteroffiziere keinen Hauptschulabschluß (vgl. Tabelle 4). Die Zunahme der höheren schulischen Qualifikationen tritt erst deutlicher in den siebziger Jahren zutage. Dem relativen Rückgang der Hauptschüler um ein Viertel entspricht die Zunahme des Anteils der Unteroffiziere mit Mittlerer Reife. Doch 6 hat es bis 1978 gedauert, bis gut ein Fünftel der Unteroffiziere die Mittlere Reife nachweisen konnte.

Tabelle 4

Bildungsabschlüsse der Unteroffiziere 1963 - 1988 (Angaben in Prozent)

Schulabschluß Hauptschule Mittel-, Real-, Abitur, Fach- Jahr (Volksschule) Fachschule hochschulreife Unteroffiziere Unteroffiziere Unteroffiziere zus. o.P. m.P. zus. o.P. m.P. zus. o.P. m.P. 1963 77.6 84.8 18.5 14.7 1964 11.4 0.4 1972 85+ 15.0 1978 60.9 54.8 72.6 22.1 26.4 23.7 5.8 8.2 1.2 1988 50.8 37.0 57.9 39.1 47.2 34.8 10.1 15.8 7.2

+ davon 4 % ohne Hauptschulabschluß

Quelle: D. Bald: Vom Kaiserheer zur Bundeswehr. Frankfurt, Bern 1981, S. 74 und Befragung 1988 des OBwV

Die Bildungslage für die Dienstgradgruppen der Unteroffiziere hat sich im Jahre 1988, zunächst dem allgemeinen Trend in der Bundeswehr folgend, weiterentwickelt, allerdings deutlichere Unterschiede zwischen den Unteroffizieren ohne und denen mit Portepee herausgebildet. Im Rahmen der allgemeinen Entwicklung liegt die Aussage, daß im letzten Jahrzehnt die Bedeutung der Hauptschüler weiter abgenommen hat und mittlerweile nur noch gut die Hälfte der Unteroffiziere ausmacht. Aus bildungspolitischer Sicht gleichermaßen erfreulich ist die Zunahme des Anteils derjenigen mit Mittlerer Reife auf beinahe zwei Fünftel und der Abiturienten auf etwa ein Zehntel der Gesamtzahl der Unteroffiziere.

Unterscheidet man die Unteroffiziere nach ihren Dienstgradgruppen, sieht das Bild für diejenigen ohne Portepee recht günstig aus. Den größten Anteil unter ihnen haben die Absolventen der Mittleren Reife, die wohl bald die Hälfte dieser Gruppe stellen werden. Bei zusätzlicher Berücksichtigung der Abiturienten haben immerhin 63 % von ihnen eine weiterführende Schulausbildung erhalten. Demgegenüber sind die Unteroffiziere mit Portepee mit etwa 58 % noch eindeutig durch die Hauptschule bestimmt. Diese Unterscheidung nach dem schulischen Bildungsniveau ist mehr als nur eine Akzentuierung der beiden Gruppen der Unteroffiziere.

Die im Jahre 1988 immer noch sehr niedrige Zahl von Abiturienten unter den Unteroffizieren mit Portepee läßt erkennen, wie gering die Attraktivität dieser Laufbahn für zivile Bewerber ist. Ein Großteil aller Unteroffiziere mit einem höheren Schulabschluß ist wohl nur kurz- oder mittelfristig bereit, sich bei der Bundeswehr zu verpflichten. Die Höhe der Schulbildung sinkt deutlich mit der Zunahme der Verpflichtungsdauer, so daß das schon früher festgestellte Urteil uneingeschränkt weiter gilt, "daß die Laufbahn des Berufsunteroffiziers für Abiturienten bisher noch keine realistische Alternative zu anderen Berufen" 9) ist. Die Tatsache, daß sich der 7

Anteil der Unteroffiziere mit höherer Schulausbildung im letzten Jahrzehnt nicht im größeren Ausmaß durchgesetzt hat, muß eigentlich Verwunderung auslösen, haben wir doch im Vergleichszeitraum eine beständige und sehr hohe Anzahl von Arbeitslosen. Wohl ist im historischen Vergleich die Höhe der Bildungs- qualifikationen der Unteroffiziere der Bundeswehr positiv zu bewerten, da niemals zuvor derartige Quoten erreicht wurden, doch im Hinblick auf das allgemein sehr gut ausgebaute Bildungssystem in der Bundesrepublik illustrieren die statistischen Angaben, daß sich das Berufsbild des Unteroffiziers als eines besonderen Fachmannes im militärischen Dienst nur verzögert durchzusetzen scheint.

3. Ein Aufstieg zum Offizier?

Der Aufstieg vom Unteroffizier zum Offizier ist eine besondere Angelegenheit. Sie ist so heikel, daß man am besten gar nicht darüber spricht. Selbstverständlich gibt es keinen Erlaß, der den. Weg zum Offizier versagen würde. Jedoch sind die Barrieren der Bewerbungsmöglichkeiten und Prüfungen vor der Ernennung zum Offizier in einer Weise angelegt, daß es in der Praxis kaum einem Unteroffizier gelingt, im höheren Lebensalter die Lernanforderungen zu erfüllen und den Schulungs- und Lehrgangsprozeß erfolgreich zu absolvieren. Aber warum denn überhaupt diese Feststellung? Gibt es doch den Militärfachlichen Dienst (MfD), der die Beförderung von Unteroffizieren mit Portepee bis zum gestattet. Und das ist eigentlich die Chance zum Aufstieg zum Offizier.

Bemerkenswerterweise hatte es bis zum Jahre 1969 gedauert, bis endlich im April die Einführung des Militärfachlichen Dienstes gesetzlich geregelt wurde. Diese rechtliche Regelung fußte auf den sozialen Gleichheitsforderungen des Grundgesetzes, der Reform des öffentlichen Dienstrechts und der fachlichen Entwicklung des Unteroffizierberufes. Ihm entsprach auch das gewandelte Verständnis vom Beruf des Offiziers, der nicht mehr in sozialer Abgrenzung und Abgeschlossenheit von der Bevölkerung gedacht wurde.

Der MfD-Offizier bot - das ist das Anliegen der gesamten personalpolitischen Konstruktion - keine Öffnung des Offizierberufes für den Unteroffizier, sondern stellte nur vordergründig eine Alternative dar; denn er kanalisierte die sozialen und beruflichen Aufstiegswünsche der Unteroffiziere, denen auf diese Weise die Laufbahn des sogenannten Truppenoffiziers praktisch entzogen wurde. Der Aufstieg zum MfD-Offizier stellt also einen Kompromiß zwischen den Wünschen nach Exklusivität des Offizierkorps und den Erfordernissen dar, die fachlichen Leistungen der Unteroffiziere hierarchisch und finanziell zu würdigen. Die Laufbahn der Offiziere des Militär-fachlichen Dienstes gewährt eine bedingte und begrenzte Durchlässigkeit zwischen den Unteroffiziersgruppen und dem Offizierkorps.

Mit der Einrichtung des Fachdienstoffiziers wird im Prinzip (noch) an wichtigen Forderungen der traditionellen Trennung zwischen Unteroffizieren und Offizieren der deutschen Militärgeschichte festgehalten - ist es doch eine alte Legende, daß es im preußisch-deutschen Militär die Einrichtung gegeben hätte, dem Unteroffizier durch fachliche Qualifizierung den beruflichen Aufstieg zu gestatten.10) Das Gegenteil war der Fall, selbst in Kriegszeiten galt es, den "unerbittlichen Wall“ im Sinne "des staatlich-militärischen Schichtungsgesetzes"11) zwischen Offizieren und Unter- 8 offizieren zu erhalten. Die gerne zitierten Noske-Offiziere und andere Beispiele sind punktuelle Ausnahmen, die zudem weitestgehend ohne Folgen geblieben sind. Allein in den letzten Kriegsjahren des Zweiten Weltkrieges unter einer pluralistisch wirkenden, breit geöffneten Personalpolitik des sozialrevolutionären Nationalsozialismus nicht zuletzt aber bedingt durch die kriegsbedingten drastischen Verluste unter den Offizieren wurden die alten Rekrutierungsprivilegien des Offizierkorps radikal in Frage gestellt. Unteroffiziere konnten Offizier werden. Schließlich wurden 18 ehemalige Unteroffiziere zu Generalen ernannt.

Mit der Aufstellung der Bundeswehr wurde in gewisser Weise auf das alte kaiserliche System der Personalpolitik und also auch auf das Prinzip der Abgrenzung des Offizierkorps zurückgegriffen. Und daran hält die Bundeswehr-führung bis heute fest. Der Militärfachliche Dienst schien die Lösung für den Kompromiß zu bieten. Ob diese Art der Kanalisierung diverser und divergierender Interessen und sachlicher Gebote ausreicht, um in der Zukunft für die Attraktivität des Unteroffizierberufes tragfähig zu bleiben, wird von Kennern der Materie seit Jahren bezweifelt.

Wie steht es nun mit der Laufbahn des Militärfachlichen Dienstes für Unteroffiziere? Von den gesetzlich vorgesehenen 13.000 Stellen wurden innerhalb von fünf Jahren, bis zum Herbst 1973, bereits 8.320 besetzt; zwei Drittel des möglichen Kontingents dieser Dienstposten waren innerhalb kurzer Zeit ausgeschöpft. Doch dann ging es langsam voran. Noch im Jahre 1981 war die Zahl von 11.000 besetzter Stellen nicht weit überschritten. Bis 1988 hielt sie sich mit geringen Schwankungen um 11.500. Während also diese Größenordnungen stagnieren, ist in den achtziger Jahren die Zahl der Unteroffiziere selbst von knapp 138.000 um 15.000 auf etwa 153.000 im Jahre 1988 angehoben worden. Aufgabenzuweisung und Verwendungsplanung scheinen die Festlegung der Personalstrukturen in dieser Weise zu bestimmen.

Zur Gliederung der MfD-Stellen ist anzumerken, daß es sich keineswegs um eine pyramidenförmige Zuordnung, vielmehr um eine Schichtung handelt. Vergleicht man die Verhältnisse zwischen 1983 und 1988, fallen zwei Tatsachen auf. Zum einen: Der Anteil der Leutnante ist etwa mit 16 % gleichgeblieben; zum anderen: Die Gruppe der Oberleutnante hat sich um etwa 6 % von knapp 50 % auf gut 43 % (1988) verändert; ganz zum Vorteil der Hauptleute mit mehr als 40 % (1988). Zu dieser eigentümlichen Schichtungsstruktur des Militärfachlichen Dienstes kommt noch, daß die durchschnittliche Beförderungsdauer zum im letzten Jahrzehnt nur unmerklich von vier auf etwa viereinhalb Jahre gestiegen ist, wohingegen die Wartezeit zum Hauptmann sich von ursprünglich sieben Jahren mittlerweile fast verdoppelt hat.

Tabelle 5

Einstellung,der Unteroffiziere zur Laufbahn der Offiziere des Militärfachlichen Dienstes (MfD)

Attraktivität des MfD Chancen zum Aufstieg in den MfD 9

bei entspr. Schulbil- ja nein ja dung keine Unteroffiziere o.P. 38.6 61.4 12.2 47.0 40.3 Unteroffiziere m.P. 15.1 84.5 22.0 22.6 47.2

Quelle: Befragung 1988 des DBwV

Aus der Perspektive der Unteroffiziere selbst gewinnen diese Daten über die Struktur des MfD eine weitere Relevanz. Auffallend sind die Einschätzungen der Attraktivität der Fachoffizierslaufbahn. Nur 15,1 % der Unteroffiziere mit Portepee, also der älteren und der längerdienenden Unteroffiziere, fühlen sich von diesen Laufbahnchancen angesprochen. Erschreckender liest sich eher dieselbe Aussage, wenn man feststellt, daß fast 85 % den MfD eben nicht als attraktiv ansehen. Wie in Tabelle 5 ersichtlich, sehen die Verhältniszahlen bei den Unteroffizieren ohne Portepee etwas günstiger aus. Immerhin sind es fast zwei Fünftel dieser Gruppe, für die der MfD eine berufliche Perspektive wäre. Realistischerweise sehen allerdings nur 12,2 % eine konkrete Chance zum Aufstieg. Daß hier allerdings ein Potential zur Besserung der Personalsituation der Unteroffiziere insgesamt liegt, wird deutlich, da etwa drei Fünftel der Unteroffiziere ohne Portepee Chancen für den Aufstieg in den MfD unter Berücksichtigung guter Schulqualifikationen sehen. In dieser Personen- gruppe, deren schulische Qualifikationen, die sie vor dem Eintritt in die Bundeswehr erworben haben, ja deutlich höher liegt als bei den Unteroffizieren mit Portepee, liegt ein von den personalverantwortlichen Stellen zu wenig genutztes Reservoir. Man könnte diese Aussage auch in die Frage formulieren, was müßte die Bundeswehr anbieten und wie müßte sie sich bieten, um diese besser qualifizierten Unteroffiziere langfristig an sich zu binden?

4. Zuspitzung der Probleme

Der Beruf des Unteroffiziers hat in diesem Jahrhundert einen beträchtlichen Wandel durchgemacht. Nicht Gleichheit oder Gleichberechtigung können als dessen Ursache angesehen werden, vielmehr Modernisierung und Umstrukturierung bzw. die Zuweisung neuer Aufgaben und Entscheidungsbedürfnisse der Armee selbst. Kurz gesagt, die Technik befreite den Unteroffizier grundsätzlich aus der ursprünglich gedachten vollständigen Unterordnung unter die Befehlsgewalt des Offiziers. Als Spezialist für einzelne Funktionen oder technische Geräte gewann der Unteroffizier schon früh gegenüber dem Offizier einen Grad an Entscheidungs-kompetenz und Fachwissen, daß ihn in vielen technischen Bereichen überlegen machte. Dieser Umwandlungsprozeß verlief langsam und über viele Jahre, bis es im Jahre 1930 in der Vorschrift unzweideutig erkennbar wurde: "Der Unteroffizier muß daher im größeren Umfang Aufgaben übernehmen, die früher zum Aufgabenkreis des Offiziers gehörten, als selbständiger, verantwortlicher Ausbilder und als Führer unterer Verbände".12) Die Bedeutung dieser technischen Entwicklung gilt heute mehr denn je, wenn man die Aufgaben der Unteroffiziere erfassen will.

Dazu ist eine weitere Schwerpunktsetzung der Aufgaben getreten, die allzuhäufig unterschlagen oder unterbewertet wird: Die Spezialisierung als Fachmann für 10 unterschiedliche Verwaltungsaufgaben. Das Berufsbild des Unteroffiziers ist, fügt man die dritte Komponente als Ausbilder hinzu, außerordentlich unterschiedlich. Nach traditionellem Muster wird der Unteroffizier generalisierend für alle Aufgaben für gleichermaßen zuständig erklärt, ein Fehler, den die militärische Führung ebenso. für die heterogenen Berufsrichtungen innerhalb des Offizierkorps allzuleicht wiederholt. Dieser Bezug zur konkreten Festlegung des Berufsbildes ist erforderlich, will man bewertende Aussagen zur Sozialstruktur machen, die einen Sinn geben.

Für alle drei genannten Aufgaben aus den möglichen Berufsfeldern des Unteroffiziers ist, um nun auf die Indikatoren der Sozialstruktur einzugehen, das Niveau der Schulbildung zu niedrig. Trotz der jahrzehntelangen Umschichtung zu Gunsten einer ein wenig höheren Schulausbildung besteht eindeutig ein Defizit an Absolventen der Mittleren Reife. Hier soll keineswegs ein abstrakter Bildungs-euphemismus vertreten werden, aber die aller Orten betonte Problematik der Situation in der Truppe kann nur auf diesem Wege mittelfristig ein besseres Fundament erhalten.

Die Schwierigkeit, mit Problemen der modernen Arbeitsabläufe und -bewältigung fertig zu werden, werden durch die extrem einseitige ländliche Rekrutierung negativ akzentuiert. Ob in der Bevorzugung der Bewerbungen der Unteroffiziere aus ländlichen Gebieten eine bewußt betriebene Personalpolitik lag oder das Ergebnis der tatsächlichen Bewerberlage sich widerspiegelt, kann nicht entschieden werden. Auf jeden Fall ist hier eine Einseitigkeit zu vermerken, die sowohl der größeren Pluralität in den siebziger Jahren widerspricht als auch den unguten Verhältnissen im Kaiserreich wieder nahekommt. Verstärkt wird diese Sondersituation noch dadurch, daß zwei Drittel der Unteroffiziere in Gemeinden bis zu 10.000 Einwohnern tatsächlich auch wohnen. Hier finden sich soziale Divergenzen, deren Folge- wirkungen für die Arbeitsabläufe in der Bundeswehr und das soziale Klima keineswegs unterbewertet werden können.

Die soziale Zusammensetzung der Unteroffiziere läßt Strukturprobleme erkennen, die durch die Personalpolitik des Militärs selbst mitverursacht sind. Betrachtet man unter dieser Perspektive die unterschiedliche Herkunft und Bildung der Unteroffiziere mit und ohne Portepee, wird das Dilemma nur allzu offensichtlich. Wenn die Bundeswehr es nicht schafft, die von ihr eigentlich einzustellenden Bewerber mit adäquaten Qualifikationen, wie sie zu einem größeren Anteil bei den Unteroffizieren ohne Portepee zu finden sind, auch für die Feldwebellaufbahn langfristig zu gewinnen, ist es keine Lösung, dies auf den Pluralismus der Gesellschaft oder die Zeitumstände abzuwälzen.

Zwei zentrale Probleme scheinen zu bestehen. Zum einen ist die Diversifizierung der Laufbahnstrukturen im Rahmen der bestehenden Dienstgradgruppen der Unteroffiziere im Blick auf die tatsächlichen Funktionen und Tätigkeiten neu zu bedenken. Zum anderen ist der berufliche Aufstieg der Unteroffiziere in die Offizier- laufbahn durch die gegenwärtige Form des Militärfachlichen Dienstes keineswegs glücklich geregelt. Es ist nicht nur eine rangmäßig eng begrenzte Chance des beruflichen Fortkommens, sondern es handelt sich vor allem um eine unzureichend an die bestehenden oder zu erweiternden Aufgaben und Funktionen der Unteroffiziere gekoppelte Aufstiegsmöglichkeit. 11

Die wenigen Indikatoren zur Sozialstruktur der Unteroffiziere geben zu erkennen, wie sehr in den letzten Jahren die Misere dieser militärischen Führungsgruppe strukturell zugenommen hat. Aufgaben und Laufbahngruppen auf der einen Seite und die sozialen und bildungsmäßigen Voraussetzungen der Unteroffiziere auf der anderen Seite stehen nicht im Einklang. Die Lage ist zweifelsohne ernst und verlangt nach grundlegender Bestandsaufnahme. Ein falscher, jahrzehntelang eingeübter Pragmatismus hilft nicht weiter. Daß die Bundeswehrplanungen für die neunziger Jahre für echte Lösungen genutzt werden, bleibt nur eine Hoffnung - und eine vage allzumal. 12

ANMERKUNGEN

1) Vgl. die Diskussion bei W. Claasen: Die abnehmende Kriegstüchtigkeit im Deutschen Reich in Stadt und Land von 1902 bis 1907, in: Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie, H. 1, 1909; R. Koczynski: Ist die Landwirtschaft die wichtigste Grundlage der deutschen Wehrkraft?, in: Volkswirtschaftliche Zeitfragen, Jg. 27, 1905; 0. von Schjerning: Die Bedeutung der landwirtschaftlichen Bevölkerung für die Wehrkraft des Deutschen Reiches, in: Archiv des Deutschen Landwirtschaftsrates, Jg. 26, 1902 2) Vgl. D. Bald: Vom Kaiserheer zur Bundeswehr. Sozialstruktur des Militärs: Politik der Rekrutierung von Offizieren und Unteroffizieren. Frankfurt/Bern 1981, s. 58 ff. 3) Vgl. H.J. Gordon: Die Reichswehr und die Weimarer Republik 1919 - 1926. Frankfurt 1952, S. 202 und W. Lahne: Unteroffiziere. Gestern - heute - morgen. Herford/Bonn 2. Aufl. 1974, S. 435 4) Vgl. P. Klein: Die soziale Struktur des Unteroffizierkorps, in: ders. (Hrsg.). Das strapazierte Rückgrat. Unteroffizier der Bundeswehr. Baden-Baden 1983, S. 42 5) Vgl. P. Klein, a.a.O., S. 43 6) 0. von Schjerning: Sanitätsstatistische Betrachtungen über Volk und Heer. Berlin 1910, S. 1 7) Vgl. 0. Bald, a.a.O., S. 64; G. Evert: Die Herkunft der deutschen Unteroffiziere und Soldaten am 1. Dezember 1906, in: Zeitschrift des Königlich-Preußischen Statistischen Landesamtes. Ergänzungsheft 1953, S. XVI ff. 8) Die Unteroffizierlage in der Bundeswehr 1966, S. 7 9) P. Klein, a.a.O., S. 48 f 10) Vgl. D. Bald: Der deutsche Offizier. München 1982 und D. Bald 1981, a.a.O., S. 51 f und 67 ff. 11) Chr. W. Gässler: Offizier und Offizierkorps der Alten Armee in Deutschland als Voraussetzung einer Untersuchung Über die Transformation der militärischen Hierarchie. Wertheim 1930, S. 70 12) W. Lahne, a.a.0.. S. 443