DasStadt Bürgermagazin für Stadt Neustadt an der Donaumagazin und Umgebung Ausgabe 3 / Mai 2021

INFOS AUS DEM NEUSTÄDTER RATHAUS

DER WALDKINDERGARTEN IST BEREIT

EIN JAHR ALS BÜRGERMEISTER Die ältesten Stadtrechte Bayerns

Das Wandgemälde auf dem Titelbild ist am Schmidmayr Am 11. Mai 1273 verlieh Herzog Ludwig II, der Strenge, Gebäude in Neustadt zu sehen und zeigt die Verleihung von aus den Bürgern von Säligenstadt das der Stadtrechte durch Herzog Ludwig den Strengen am Stadtrecht. Seligenstadt war der erste Name der Stadt 11. Mai 1273. Das Gemälde entstand vor circa 40 Jahren Neustadt. Der Name konnte sich circa 25 Jahre lang im Zuge von Sanierungsarbeiten an der ehemaligen Jä- halten. Das älteste Siegel der Stadt Neustadt trägt die gerwirtschaft. Umschrift „+ . S’ . CIVIUM IN SAELIGENSTAT“ und wur- LUDWIG II., DER STRENGE de noch während des gesamten 14. Jahrhunderts ver- Herzog Ludwig wurde am 13. April 1229 in Heidelberg wendet. Erst ab 1423 taucht ein neues Siegel mit dem geboren und ist am 2. Februar 1294 dort auch wieder Namen Neustadt auf. verstorben. Er war insgesamt drei Mal verheiratet. FREIHEITEN UND RECHTE Seine erste Frau Maria von Brabant und Lothringen töte- Mit diesem Stadtrecht wurden die rechtlichen Verhält- te er 1256 nach nur eineinhalbjähriger Ehe wegen Eifer- nisse in der Stadt geregelt. In 17 Artikeln wurden den sucht, was ihm den Beinamen „der Strenge“ einbrach- Bürgern verschiedene Freiheiten und Rechte verliehen, te. Doch schon bald zeigte er Reue über die Ermordung um aus der neuen Stadt möglichst schnell ein blühen- seiner unschuldigen Gattin des Gemeinwesen zu machen. So sollten in der Stadt und stiftete 1263 das Klos- vor allem Schuster, Zimmerleute, Fleischhacker und ter in Fürstenfeldbruck. 1260 Handwerker angesiedelt werden. Auch der Sitz eines heiratete er seine zweite Frau Gerichtes und dessen Zuständigkeiten wurden festge- Anna, die nach 1271 verstarb. schrieben. 1273 heiratete Ludwig II. die Neben den wirtschaftlichen Erwägungen spielten si- 22-jährige Mechthild, Tochter cherlich auch militärische Aspekte eine Rolle. Auf der König Rudolf I., dem ersten einen Seite lag Neustadt direkt an der Grenze zu Nieder- römisch-deutschen König bayern (), auf der anderen Seite hatten die Her- aus dem Hause Habsburg am ren von eine eigenständige Grafschaft, die Tag dessen Krönung. Der 44-jährige Ludwig II., Herzog somit für Neustadt „Ausland“ war. Ein weiterer Gesichts- von Oberbayern und Pfalzgraf bei Rhein, erhielt seine punkt dürfte auch die Sicherung des Donauüberganges dritte Ehefrau gewissermaßen als Dank dafür, dass er und der alten Handelsstraßen von Landshut über Neu- sich für Rudolfs Wahl zum König eingesetzt hatte. stadt nach Nürnberg bzw. der Donautalstraße zwischen Nach dem Tode von Herzog Otto II. im Jahre 1253 regier- Ingolstadt und gewesen sein. ten zunächst Ludwig und sein jüngerer Bruder, Herzog Neustadt setzte sich als Name für die „neue Stadt“ be- Heinrich XIII., das Herzogtum Bayern gemeinsam. Das reits im ausgehenden 13. Jahrhundert durch. Erstmals sollte aber nicht lange gut gehen. Bereits nach zwei Jah- wird der Name Neustadt in einer Urkunde des Abtes ren, 1255, teilten sie das Erbe. Ludwig erhielt den größ- Konrad von Weltenburg im Jahre 1277 als „ACTUM APUT ten Teil der Oberpfalz, den südwestlichen Teil Altbayerns NOVAM CIVITATEM“ erwähnt. Auf deutsch konnte man zwischen Isar und Lech und die Pfalzgrafschaft am Rhein. ihn erstmals 1290 als „Niunstat“ lesen. Im neuen Stadt- Heinrich fiel das östliche und nordöstliche Gebiet zu. Für siegel von 1423 steht „. S . CIVITATIS . DE . NEWENSTAT“. die beiden Herrschaftsgebiete kamen bald Namen auf: Durch die Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1273 das obere Land zu Bayern unter Ludwig II. und das unte- ist Neustadt an der D