BEBAUUNGSPLAN NR. 101 „GREMERTSHAUSEN OST II“ GEMEINDE , OT GREMERTSHAUSEN, LANDKREIS BEGRÜNDUNG

Gemeinde Kranzberg OT Gremertshausen

Bebauungsplan Nr. 101 „Gremertshausen Ost II“

Begründung zur Planfassung vom 10.12.2019

Auftraggeber: Gemeinde Kranzberg Untere Dorfstraße 3 85402 Kranzberg Tel.: 08166 6896-0 Fax: 08166 6896-25 www.kranzberg.de mail: [email protected]

Entwurfsverfasser: Wipfler PLAN Planungsgesellschaft mbH Hohenwarter Straße 124 85276 Pfaffenhofen/Ilm Tel.: 08441 5046-0 Fax: 08441 490204 E-mail: [email protected]

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INHALTSVERZEICHNIS

1 Planungsgrundlagen ...... 2 2 Plangebiet ...... 2 2.1 Lage und Erschließung ...... 2 2.2 Plangebiet ...... 2 3 Planungsrechtliche Voraussetzungen ...... 3 3.1 Verfahren ...... 3 3.2 Belange der Landes- und Regionalplanung ...... 3 3.3 Flächennutzungsplan ...... 5 4 Anlass und Ziel der Planung ...... 6 5 Planerisches Konzept ...... 7 5.1 Art der baulichen Nutzung ...... 7 5.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 7 5.3 Bauweise / Baugrenzen ...... 8 5.4 Verkehrliche Erschließung ...... 8 5.5 Grünordnung ...... 8 5.6 Auf Landesrecht beruhende Regelungen ...... 9 6 Ver- und Entsorgung ...... 9 6.1 Technische Infrastruktur ...... 9 6.2 Niederschlagwasser ...... 10 6.3 Zusätzliche Sparten ...... 10 7 Klimaschutz und Klimaanpassung ...... 10 8 Belange des Umweltschutzes ...... 11 9 Belange des Denkmalschutzes ...... 12 10 Flächenbilanz ...... 12

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1 Planungsgrundlagen

Der Gemeinderat Kranzberg hat in seiner Sitzung am 31.07.2018 die Aufstellung des Be- bauungsplans Nr. 101 „Gremertshausen II“ beschlossen.

Der Geltungsbereich umfasst die Flur-Nrn. 128 und 307, sowie Teilflächen der Flur-Nrn. 306, 130, 131, 132, 127, 693, 694, 129 und 95, jeweils Gemarkung Gremertshausen.

Er wird wie folgt umgrenzt:

- im Norden: Flur-Nrn. 308/1 und 306 (TF), 130 (TF) und 131 (TF) - im Süden: Flur-Nr. 693 (TF) - im Osten: Flur-Nrn. 130 (TF), 132 (TF), 127 (TF), 693 (TF), 129 (TF) und 95 (TF) - im Westen: Flur-Nrn. 128/10, 128/9, 128/13, 128/2, 128/14, 127 (TF) und 308 (TF) jeweils Gemarkung Gremertshausen.

2 Plangebiet

2.1 Lage und Erschließung

Die Gemeinde Kranzberg liegt im östlichen Bereich des Landkreises Freising, im Nordos- ten der Region München, ca. 10 km westlich des Mittelzentrums Freising (mögliches Ober- zentrum). Die Gemeinde liegt östlich der A9 (München – Ingolstadt). Bis zur nächsten Au- tobahnauffahrt sind es ca. 10 Pkw-Minuten.

Der Ortsteil Gremertshausen liegt ca. 3 km südöstlich des Hauptortes Kranzberg. Er ist über die Kreisstraße FS 34 an den überörtlichen Verkehr angebunden. Gremertshausen ist über den Regionalbus 614, welcher lediglich zu Schulzeiten fährt, an Freising angebunden.

2.2 Plangebiet

Das Plangebiet befindet sich im Nordosten des Ortsteils Gremertshausen. Es erstreckt sich nördlich und südlich der Kreisstraße FS 34 und wird im Osten begrenzt durch dir Ortsver- bindungsstraße von Schaidenhausen nach Viehausen. Es schließt im Westen an die be- stehende Ortsbebauung an.

Für die südwestlich angrenzende Bebauung besteht ein rechtskräftiger Bebauungsplan („Gremertshausen-Ost“).

Das Gebäude fällt von Norden nach Süden von ca. 502 m u .NN auf ca. 500,50 m ü. NN leicht ab.

Die Kreisstraße verläuft zur nördlich angrenzenden Fläche z. T. in einem Geländeeinschnitt mit einem Höhenunterschied von bis zu ca. 1,50 m . Nach Süden wird die Kreisstraße von einem Graben begrenzt.

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3 Planungsrechtliche Voraussetzungen

3.1 Verfahren

Zur dringenden Schaffung von Wohnraum hat sich die Gemeinde Kranzberg entschieden, den vorliegenden Bebauungsplan im Verfahren nach § 13 b BauGB aufzustellen. Dies ist möglich, da durch die Festsetzungen des Bebauungsplans ausschließlich Wohnnutzungen begründet werden, sich die Flächen an einen im Zusammenhang bebauten Ortsteil an- schließen und die durch die Festsetzungen des Bebauungsplans zulässige Grundfläche geringer als 10.000 qm ist.

Es wird durch den Bebauungsplan keine Zulässigkeit von Vorhaben begründet, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen. Es bestehen keine An- haltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter oder dafür, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes- Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind.

Der Bebauungsplan wird gem. § 13 Abs. 3 BauGB ohne Durchführung einer Umweltprü- fung nach § 2 Abs. 4 BauGB aufgestellt, von dem Umweltbericht nach § 2 a, von der An- gabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 6 a Absatz 1 und § 10 a Absatz 1 wird abgesehen; § 4 c ist nicht anzuwenden.

3.2 Belange der Landes- und Regionalplanung

Landesentwicklungsprogramm

Die Gemeinde Kranzberg ist im Landesentwicklungsprogramm (LEP, 2013) als allgemeiner ländlicher Raum dachgestellt.

„Der ländliche Raum soll so entwickelt und geordnet werden, dass

- er seine Funktion als eigenständiger Lebens- und Arbeitsraum nachhaltig sichern und weiter entwickeln kann, - seine Bewohner mit allen zentralörtlichen Einrichtungen in zumutbarer Erreichbarkeit versorgt sind, - er seine eigenständige Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur bewahren kann und - er seine landschaftliche Vielfalt sichern kann.

Im ländlichen Raum soll eine zeitgemäße Informations- und Kommunikationsinfrastruktur geschaffen und erhalten werden.“ (LEP 2013, 2. 2. 5 G)

Laut Raumordnungskataster der Regierung von Oberbayern liegt das Planungsgebiet in der geplanten Erweiterung des Bauschutzbereiches nach § 12 LuftVG des Flughafen Mün- chens.

Regionalplan Im Regionalplan der Region München wird Kranzberg im ländlichen Teilraum im Umfeld der großen Verdichtungsräume dargestellt und besitzt keine zentralörtliche Funktion.

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Folgende maßgebliche Grundsätze und Ziele nennt der Regionalplan zum Punkt Sied- lungsstruktur und Siedlungsentwicklung:

- Zum Erhalt der dynamischen Entwicklung der Region ist es von besonderer Bedeutung, ausreichend Flächen für eine gewerbliche und wohnbauliche Siedlungstätigkeit bereit- zustellen. (B III 1.1 G) - „Es ist anzustreben, die Siedlungsstruktur unter Wahrung ihrer Vielfalt res- sourcen-schonend zu entwickeln, Grund und Boden sparsam in Anspruch zu nehmen und Siedlungs- und Erschließungsformen flächensparend aus- zuführen.“ (B III 1.1.1 G) - Die Siedlungstätigkeit soll in allen Gemeinden in Übereinstimmung mit ihrer Größe, Struktur und Ausstattung in der Regel organisch erfolgen. (B III 1.2 Z) Westlich des Ortsteils Gremertshausen grenzt das Landschaftsschutzgebiet Ampertal an.

Von einer Übereinstimmung der Planung mit den Zielen der Landes- und Regionalplanung wird daher ausgegangen.

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Abbildung 1: Auszüge aus Karte 1 „Raumstruktur“, Karte 2 „Siedlung und Versorgung“ und Karte 3 „Landschaft und Erholung“ des Regionalplans der Region München, i.d.F. vom 01.11.2014, ohne Maßstab 3.3 Flächennutzungsplan

Das Plangebiet sowie die umgebenden Flächen werden im rechtsgültigen Flächennut- zungsplan der Gemeinde Kranzberg (Ursprungsplan aus dem Jahr 1997) als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Die Gemeinde Kranzberg schreibt ihren Flächennutzungsplan zurzeit fort. Im Entwurf zur Fortschreibung des FNP wird das Planungsgebiet bereits als Allgemeines Wohngebiet (WA gem. § 4 BauNVO) dargestellt.

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Abbildung 3: Auszug aus dem rechtsgültigen Flächennutzungsplan (i.d.F. vom 18.02.1997, ohne Maßstab) mit Kennzeichnung des Plangebietes

Abbildung 3: Auszug aus dem Flächennutzungsplanentwurf (i.d.F. vom 18.10.2017, ohne Maßstab) mit Kennzeichnung des Plangebietes

4 Anlass und Ziel der Planung

Die Gemeinde Kranzberg ist bemüht neben der Ausweisung von Wohnbauflächen am Hauptort auch in dem Ortsteil Gremertshausen ausreichend Flächen für Wohnbebauung vor allem für ortsansässige Nachgeborene zu schaffen, um deren Lebensmittelpunkt im familiären und sozialen Umfeld erhalten zu können. Nachdem Nachverdichtungsflächen im Ortsteil Gremertshausen nur in einem geringen Umfang zur Verfügung stehen ist die Ent- wicklung des vorliegenden Planungsgebietes notwendig.

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Für eine zügige Umsetzung des Wohngebietes hat die Gemeinde die Grundstücke im Pla- nungsgebiet erworben.

Die Gemeinde Kranzberg möchte durch die Aufstellung des Bebauungsplans die planungs- rechtlichen Voraussetzungen zur Errichtung von Einzel- und Doppelhäusern am östlichen Ortsrand von Gremertshausen schaffen.

5 Planerisches Konzept

5.1 Art der baulichen Nutzung

Als zulässige Art der baulichen Nutzung wird in allen Teilen des Plangebiets ein Allgemei- nes Wohngebiet gem. § 4 BauNVO festgesetzt.

Gem. § 1 Abs. 6 BauNVO sind die gem. § 4 Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Nutzungen unzulässig, da sie den Gebietscharakter des Ortsteils in dieser Lage beein- trächtigen würde. Das Planungsgebiet dient somit ausschließlich dem Bedarf an Wohnnut- zungen.

Die Zahl der zulässigen Wohnungen wird auf 2 Wohnungen je Wohngebäude (Einzel- /Doppelhaus) beschränkt. Damit wird der Umgebungsbebauung sowie der Ortsrandlage Rechnung getragen.

5.2 Maß der baulichen Nutzung

Als Maß der baulichen Nutzung wird eine höchstzulässige Grundflächenzahl (GRZ) von 0,35 für Einzelhausbebauung und 0,4 für Doppelhausbebauungen festgesetzt. Gem. den allgemein zulässigen Überschreitungsmöglichkeiten nach § 19 Abs. 4 BauNVO darf die GRZ bis zu 50% durch die Fläche von Garagen und Stellplätzen mitsamt Zufahrten und Nebenanlagen gem. § 14 BauNVO und baulichen Anlagen unterhalb der Geländeoberflä- che überschritten werden. Bei der Berechnung der GRZ ist das Baugrundstück maßgeb- lich. Die Festsetzung einer Geschossflächenzahl (GFZ) ist aus städtebaulichen Aspekten nicht notwendig, da zusätzlich die Geschossigkeit und die maximale Wandhöhe sowie die Dachneigung festgesetzt wird.

Es werden zwingend zwei Vollgeschosse festgesetzt um eine einheitliche ortstypische Be- bauung zu gewährleisten. Das zweite Vollgeschoss kann dabei auch als Dachgeschoss ausgebildet werden.

Die zulässige Wandhöhe (WH) wird bei I+ D auf 4,50 m, bei II auf 6,50 m begrenzt. Sie wird traufseitig gemessen von der Oberkante des Erdgeschosses – Rohfußboden (OK EG RFB) bis zum Schnittpunkt der verlängerten Außenkante Mauerwerk mit der Oberkante Dachhaut. Diese Festsetzung ermöglicht, in Zusammenschau mit den festgesetzten Dach- formen eine sowohl ortstypische, als auch zeitgemäße Baukubatur in Ortsrandlage, die sich in ihrer Proportionalität der Bestandsbebauung anpasst.

Die Höhenlage der Gebäude (Oberkante des Erdgeschosses – Rohfußboden = OK EG RFB) wird mit maximal 0,30 m über dem, der Gebäudemitte nächstgelegenen, Straßenni- veau festgesetzt und dient als Bezugspunkt für die zulässigen Wandhöhen.

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5.3 Bauweise / Baugrenzen

Zur Anpassung an die umgebende Bebauung sind nur Einzel- und Doppelhäuser in offener Bauweise zulässig.

Die überbaubare Grundstücksfläche wird durch eine Baugrenze auf dem jeweiligen Bau- grundstück festgesetzt.

Garagen und Carports sind nur innerhalb der Baugrenzen sowie dem hierfür vorgesehenen Bauraum für Garagen und Carports zulässig. Garagen sind aus städtebaulichen Gründen in entsprechender Dachform und -neigung des Hauptgebäudes zu errichten. Aus ökologi- schen Gründen werden zudem begrünte Flachdächer zugelassen. Im Bereich der Gara- genzufahrten ist ab der straßenseitigen Grundstücksgrenze ein mind. 5,0 m tiefer Stau- raum vorzusehen, der entsprechend der Festsetzung 6.2 sickerfähig zu gestalten ist.

5.4 Verkehrliche Erschließung

Das Planungsgebiet wird durch die in Ost-West-Richtung verlaufende Kreisstraße geteilt und ist zudem über die an der östlichen Grenze in Nord-Süd-Richtung verlaufende Orts- verbindungsstraße erschlossen. Mit der Ausweisung dieser Baufläche verschiebt sich der Ortseingang von Gremertshausen in Richtung Freising nach Osten, bis hin zur Ortsverbin- dungsstraße.

In Absprache mit dem Tiefbauamt Freising soll sowohl das Ortsschild, als auch die OD- Grenze entsprechend nach Osten verschoben werden. (Ein entsprechender Antrag zur Verlegung der OD-Grenze wurde der Regierung von Oberbayern bereits vorgelegt. Gemäß Aussage der Regierung von Obb. wird die OD Grenze allerdings erst nach der Be- bauung des Planungsgebieter, also wenn die geschlossene Ortslage vorhanden ist, ver- setzt).

Zur Erschließung des Baugebietes wurden mehrere Varianten im Vorfeld des Verfahrens geprüft. Ziel der Gemeinde ist eine Entschleunigung des Verkehrs aus Richtung Freising am Ortseingang. Eine Variante die die Errichtung einer Querungshilfe an der Kreisstraße vorsieht wurde als nicht zielführend wieder verworfen.

Ziel der Gemeinde ist es nun über einen Kreisel die Geschwindigkeit des in den Ort einfah- renden Verkehrs deutlich zu reduzieren und die geplanten Bauflächen über nach Nord und Süd verlaufende Äste anzubinden.

Die innere Erschließung erfolgt wirtschaftlich und flächensparend jeweils über Schlaufen, die an die bestehenden Ortsstraßen angebunden und verkehrsberuhigt ausgebaut werden. Die Ortsmitte ist fußläufig durch das südliche Baugebiet und die südlich verlaufende Orts- straße zu erreichen. Zudem wird eine fußläufige Verbindung zwischen Parzelle 10 und 11 geschaffen. Die Orts- verbindungsstraße bekommt auf der Gesamtlänge des BG eine Gehwegverbindung.

5.5 Grünordnung

Zur Durchgrünung des Baugebietes sind auf den privaten Grundstücksflächen Pflanzgebo- te festgesetzt. Im Straßenraum der inneren Erschließung sind entlang der geplanten Stellplätze ebenfalls Baumpflanzungen vorgesehen. Diese sind als Hinweis im Bebauungsplan dargestellt und werden im Rahmen der Erschließungsplanung abschließend festgelegt.

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Die Eingrünung nach Norden hin zur freien Landschaft erfolgt auf entsprechend festgesetz- ten privaten Grünflächen. Die Eingrünung nach Osten ist durch den durchgehenden, allee- artigen Gehölzbestand entlang der Ortsstraße bereits vorhanden.

Die Oberflächen von Stellplätzen, Grundstücks- und Garagenzufahrten sowie die der priva- ten Verkehrsflächen sind versickerungsfähig zu gestalten (z.B. wassergebundene Decke, Schotterrasen, Rasensteine, Pflaster mit Kiesfuge, etc.).

5.6 Auf Landesrecht beruhende Regelungen

Die Abstandsflächen sind gem. Art. 6 BayBO einzuhalten.

Die Baugrundstücke dürfen maximal bis auf das Niveau der angrenzenden öffentlichen Verkehrsflächen aufgefüllt werden. Die Geländeoberfläche darf im Umfeld der Gebäude, an Zugängen und Zufahrten, bis auf die Oberkante des Erdgeschossfertigfußbodens (OK EG FFB) geführt werden. Böschungen werden nur mit einer Neigung von maximal 1 : 2 (Höhe : Breite) zugelassen. Stützmauern werden nur mit einer maximalen Ansichtshöhe von 1,0 m zugelassen, sie müssen zu öffentlichen Flächen und zueinander einen Abstand von mind. 1,5 m einhalten.

Zur Einbindung der geplanten Bebauung in die Umgebungsbebauung werden nur gleich- geneigte Sattel- und Walmdächer mit mittigem First zugelassen. Die Dachneigung ist für zweigeschossige Gebäude mit 15°-25° festgesetzt. Für Gebäude mit Dachgeschoss als zweites Vollgeschoss (Bauweise I + D) sind Dachneigungen von 30°- 42°zulässig. Hier sind auch geregelte Dachaufbauten möglich.

Die Dächer sind ausschließlich mit nicht glänzenden naturroten oder rotbraunen Dachzie- geln oder Betondachsteinen zu decken. Nicht aufgeständerte Anlagen zur Gewinnung so- larer Strahlungsenergie sind unabhängig davon zulässig.

Um homogene Baukörper gem. der vorhandenen Baustruktur zu erreichen sind Doppel- häuser profilgleich zu errichten.

Einfriedungen der Baugrundstücke sind nur bis zu einer Höhe von max. 1,20 m zulässig. Es sind nur transparente und sockellose Zäune, mit einem Abstand zum Boden von min- destens 10 cm zulässig, um die Durchlässigkeit für Kleintiere zu gewährleisten. Vollflächig geschlossene Einfriedungen, wie Mauern, Gabionen, etc., sind unzulässig.

6 Ver- und Entsorgung

6.1 Technische Infrastruktur

Parallel zur Aufstellung des Bebauungsplans wird die Erschließungsplanung des Bauge- biets erstellt. Die geplanten Bauvorhaben sind an die herzustellende technische Infrastruk- tur anzuschließen.

Das anfallende Schmutzwasser wird über einen neuen Schmutzwasserkanal, mit An- schluss an den bestehenden Kanal im Bereich der FS 34 bzw. der südlichen Dorfstraße, abgeleitet.

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6.2 Niederschlagwasser

Aufgrund der undurchlässigen Böden ist eine Versickerung des Niederschlagwassers nicht möglich. Um den bestehenden Regenwasserkanal sowie den Vorfluter hydraulisch nicht zu überlasten, wird das Regenwasser zurückgehalten und dann gedrosselt abgeleitet. Hierfür wird eine Kombination aus dezentraler und zentraler Rückhaltung gewählt. Die Privatgrundstücke müssen dezentral in Zisternen rückhalten. Für die Verkehrsflächen werden zentrale Rückhaltesysteme geschaffen.

6.3 Zusätzliche Sparten

Die bestehende Freileitung (20 kV) der Bayernwerke, die aktuell im Erschließungsgebiet von einer erdverlegten Leitung in eine Freileitung übergeht, wird verlegt. Ein entsprechen- des Angebot liegt bereits vor.

7 Klimaschutz und Klimaanpassung

Durch die in § 1 a Abs. 5 BauGB eingefügte Klimaschutzklausel soll der Klimaschutz bei der Aufstellung von Bauleitplänen in der Abwägung verstärkt berücksichtigt werden. Dem- nach soll den Erfordernissen des Klimaschutzes sowohl durch Maßnahmen, die dem Kli- mawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen, Rechnung getragen werden. Wichtige Handlungsfelder sind die Anpassung an zukünftige klimawandelbedingte Extrem- wetterereignisse und Maßnahmen zum Schutz des Klimas, wie die Verringerung des CO2 - Ausstoßes und die Bindung von CO2 aus der Atmosphäre durch Vegetation. Die nachfolgende Tabelle fasst die Planungsziele mit klimabezogenen Aspekten als Er- gebnis der Abwägung zusammen:

Maßnahmen zur Anpassung an den Berücksichtigung durch Klimawandel Hitzebelastung  Lage am Ortsrand  keine Überhitzung (z.B. Baumaterialien, Topografie, der Siedungsfläche Bebauungsstruktur, vorherrschende  Austausch von Kaltluft mit der östlich, nörd- Wetterlagen, Freiflächen ohne Emis- lich und südlich gelegenen freien Feldflur sionen, Gewässer, Grünflächen mit durch lockere Baustruktur, damit Vermei- niedriger Vegetation, an Hitze ange- dung von Stauwirkungen und Erhalt der passte Fahrbahnbeläge) Durchlässigkeit für Luftströmungen

Extreme Niederschläge  Lage außerhalb wassersensibler Bereiche (z.B. Versiegelung, Kapazität der  Trennkanalisation Infrastruktur, Retentionsflächen, An-  Verwendung versickerungsfähiger Beläge passung der Kanalisation, Sicherung  Zusätzliche Bereiche zur Versickerung privater und öffentlicher Gebäude, Beseitigung von Abflusshindernis- sen, Bodenschutz, Hochwasser- schutz)

Trockenheit  Minderung des Versiegelungsgrades durch (z.B. Versiegelung, Kapazität der Festsetzung durchlässiger Beläge für Stell- Infrastruktur, Retentionsflächen, An- plätze, so dass möglichst viel Nieder-

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passung der Kanalisation, Sicherung schlagswasser im natürlichen Kreislauf privater und öffentlicher Gebäude, verbleibt, Beseitigung von Abflusshindernis-  Bereitstellung eines Mindestmaßes an Er- sen, Bodenschutz, Hochwasser- schließung schutz)

Maßnahmen, die dem Klimawandel Berücksichtigung durch entgegenwirken (Klimaschutz) Energieeinsparung/ Nutzung regene-  Zulässigkeit von Solar- oder Photovoltaik- rativer Energien modulen auf Dachflächen, (z.B. Wärmedämmung, Nutzung  Bereitstellung eines Mindestmaßes an Er- erneuerbarer Energien, installierbare schließung erneuerbare Energieanlagen, An- schluss an Fernwärmenetz, Verbes- serung der Verkehrssituation, An- bindung an ÖPNV, Radwegenetz)

8 Belange des Umweltschutzes

Der Bebauungsplan wird im beschleunigten Verfahren aufgestellt.

Entsprechend den geltenden Vorschriften des Verfahrens wird von einer Umweltprüfung und einem Umweltbericht abgesehen (§ 13 b BauGB).

Die Umsetzung der vorliegenden Planung hat den Verlust von bisher überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen zur Folge, die insgesamt betrachtet geringe Bedeu- tung für den Naturhaushalt haben. Die Bebauung führt zu einer dauerhaften Versiegelung von Flächen; Boden und Wasserhaushalt werden dadurch beeinträchtigt und Lebensraum für Tiere und Pflanzen geht verloren. Die geplanten Verkehrsflächen und baulichen Anla- gen führen zu einer Verlagerung des Ortsrands nach Nordosten und somit zu einer Verän- derung des Orts- und Landschaftsbildes sowie zu einer Erhöhung des Verkehrsaufkom- mens im bestehenden Siedlungsgebiet.

Durch Festsetzungen im Bebauungsplan kann der Eingriff so gering wie möglich gehalten werden und durch Vermeidungsmaßnahmen die Gesamtsituation von Natur und Land- schaft erhalten bleiben.

Das Vorkommen von europarechtlich geschützten Arten kann nach der Ortsbegehung am 23.10.2018 mit großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Das Intensivgrünland bietet für Wiesenbrüter aufgrund der Kulissenwirkung sowie der angrenzenden Straße kei- nen geeigneten Lebensraum. Der große Einzelbaum im Norden des Planungsgebietes wies am Tag der Ortsbegehung keine Brutvogelnester oder Baumhöhlen auf. Für Ge- büschbrüter gibt es des Weiteren kein geeignetes Habitat. Auch andere Tierarten, wie Fle- dermäuse oder Reptilien finden im Planungsgebiet keine geeigneten Lebensräume.

Um Verbotstatbestände dennoch ausschließen zu können, ist die Gehölzrodung aus- schließlich außerhalb der Vogelschutzzeit, d.h. vom 1.10. bis 28./29.02. eines jeden Jahres zulässig.

Durch die Planung sind - zusammenfassend betrachtet - keine erheblich nachteiligen Um- weltauswirkungen zu erwarten.

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Die Beeinträchtigungen der Schutzgüter werden als gering eingestuft.

Gem. § 13 a Abs. 2 Nr. 4 BauGB gelten Eingriffe, welche durch die Aufstellung dieses Be- bauungsplanes zu erwarten sind, als im Sinne des § 1 a Abs. 3 Satz 5 BauGB vor der pla- nerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig – ein naturschutzrechtlicher Ausgleich ist daher nicht erforderlich.

9 Belange des Denkmalschutzes

Nach bisherigen Erkenntnissen befinden sich keine Bodendenkmäler im Planungsgebiet. Im Bereich des geplanten Kreisels auf Fl.-Nr. 693 befindet sich ein Wegweiser aus Gussei- sen (Ende 19. Jahrhundert.). Im weiteren Verfahren ist hierfür in Absprache mit der Denk- malschutzbehörde ein geeigneter Standort festzulegen.

10 Flächenbilanz

Geltungsbereich ca. 2,5 ha Nettobauland ca. 1,75 ha Verkehrsfläche mit Begleitung ca. 0,75 ha

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