Amtsblatt Donnerstag, 11. Oktober 2018 Nummer 41 | www.bruchsal.de R Mitglied der Technologie RegionHightech trifft Lebensart

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Großer Andrang beim Heubühlfest

„Der letzte Koff er“ - eine Vernissage

Aus dem Inhalt: Premiere von „Das große Heft“

Kernstadt ...... Seite 24 im Alten Güterbahnhof Büchenau ...... Seite 30 Heidelsheim...... Seite 33 setzt den passenden musikalischen Rahmen und die Sängerin singt über den letzten Koffer. Der Eintritt ist frei. Helmsheim ...... Seite 35 Obergrombach ...... Seite 38

ÖkumenischerUntergrombach Hospiz-Dienst ...... Seite 41 2 | AMTSBLATT BRUCHSAL · 11. Oktober 2018 · Nr. 41

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Premiere von „Das große Heft“ im Alten Güterbahnhof Mosaik mit Reizüberflutung Bruchsal (cah). Wenn ein Aufsatz gut ist, wird ler Tatort einem bundesweiten Publikum nen harten lokalen Bezug herstellte. Das er ins große Heft übertragen. Und was gut ist, bekannt geworden, hat mit seiner Inszenie- Publikum saß auf Holzbänken – dankens- entscheiden die Zwillinge selbst. Brüderliche rung ein vielschichtiges Mosaik mit mancher werterweise mit warmen Decken versehen Solidarität und ein eiserner Wille ist das einzi- Reizüberflutung geschaffen. Alleine, dass – rings um die Bühne, zusätzliche Live- ge, was Claus und Lucas in Àgota Kristófs Ro- die Zwillinge von bis zu zwölf Darstellern Videoprojektionen auf Malerfolie machten man „Das große Heft“ am Leben hält. Was die gleichzeitig dargestellt wurden, brach Sehge- Szenenwechsel aus anderen Gebäudetei- Zehnjährigen in den Kriegswirren bei ihrer wohnheiten auf. Sie sprachen ihre Texte teils len möglich oder zeigten Details auf der rohen Großmutter erleben ist kein Ponyhof. synchron im Chor, seien es Dialoge oder Er- Bühne in Großaufnahme. Hennes Holz war Sie sehen aber die Schikanen als Herausfor- läuterungen wie „Die Großmutter sagte: ...“, da als musikalischer Leiter beinahe die kom- derung und auferlegen sich zur Abhärtung der Aufsatzcharakter des Romans beibehal- plette Aufführung auf der Bühne und ent- selbst noch Prüfungen im Fasten, Schlagen, ten wurde. Gut, dass auch nicht jede textliche lockte seiner Gitarre sehnsuchtsvolle Har- Schweigen und Stillhalten. Sie unterrichten (Über-)Information optisch dargestellt wurde, monien und verstörende Dissonanzen. Für sich gegenseitig, lernen, was immer sie auf- etwa die Schilderung sexueller Erfahrungen, ein integratives und interkulturelles Thea- schnappen können und organisieren alles die eindeutig nicht mehr zweideutig waren, terprojekt, deren Akteure großteils Ama- Nötige selbst, bis sie nicht mehr selbst Spiel- wenngleich offen blieb, wie viel die Protago- teure sind, war der Anspruch sehr hoch: ball von Launen anderer werden, sondern das nisten davon wirklich erfasst haben. ringsum Zuschauer, chorisches Sprechen, Heft selbst in die Hand nehmen. Perfekt gewählt war der Alte Güterbahn- viel Bewegung, Nahaufnahmen, zusätzli- Es ist ein schwerer Boden, den das „Circus hof als Spielstätte, der als grob-rustikale che Szenen backstage – viele Einzelheiten, Pari-Pari Ensemble Bruchsal“ beackert. Regis- Kulisse die kargen Kriegszeiten glaubhaft die in der Summe auch Profis an Grenzen seur Mehdi Moinzahdeh, in Ubstadt-Weiher widerspiegelte und spätestens, als das bringen können. Das Ensemble überzeug- aufgewachsen und als Schauspieler im Kie- Thema Deportation gestreift wurde, ei-