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aus unserem Archiv vom 29. Dezember 2011 Ein Kaiser und drei Kirchenmänner

Der Besuch eines Kaisers auf der Grimburg, Erinnerungen an drei Kirchenmänner aus Beuren, und sowie ein Überblick über den technischen Fortschritt im Hochwald: Diese fünf Artikel mit direktem Bezug zur Gegend rund um Hermeskeil und finden sich im Kreis-Jahrbuch 2012.

Hermeskeil/Kell am See. Ein großes Ereignis wirft seine Schatten auch im kürzlich erschienenen Kreis- Jahrbuch 2012 voraus. Das Titelthema heißt "Religion und Kirche" und wurde deshalb gewählt, weil im nächsten Jahr im Trierer Dom der Heilige Rock ausgestellt wird. Erstmals bekam die Öffentlichkeit die Reliquie vor 500 Jahren zu Gesicht - und zwar auf Wunsch Maximilians I. Der damalige Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war 1512 zum Reichstag nach Trier gekommen. Maximilian I., der in der Geschichtsforschung häufig als "der letzte Ritter" bezeichnet wird, spielt auch die Hauptrolle in einem von drei Artikeln des Kreis-Jahrbuchs 2012, dessen Schauplatz der Hochwald ist. Der Historiker Dittmar Lauer berichtet in seinem Aufsatz über die zwei jeweils viertägigen Reisen, die Maximilian I. während des Reichtags in den Hochwald geführt haben. Dabei widerspricht Lauer der vielfach wiederholten Darstellung in heimatkundlichen Werken, dass der Kaiser einen Jagdausflug in der Region gemacht habe.

Übernachtung auf der Grimburg

Maximilian I. hat - so Lauers These - bei seinem ersten Umritt auf der Burg Grimburg beziehungsweise in Station gemacht, weil er das Grab des Heiligen Wendalinus in St. Wendel besuchen wollte. Deshalb übernachtete er auf dem Hinweg am 30. März 1512 auf der Grimburg, am 1. April 1512 übernachtete er auf dem Rückweg in Schillingen. Der zweite Ausflug führte Maximilian I. unter anderem auf die Burg Dagstuhl bei Wadern. Ziel dieser Reise war laut Lauer die Komturei des Deutschen Ritterordens in Beckingen. Bedeutende Kirchenmänner, die im Hochwald gewirkt haben, stehen im Mittelpunkt von drei Beiträgen, die Helmut Schuh, Egon Lichtmeß und wiederum Dittmar Lauer verfasst haben. Schuh erinnert an Paul Schwarz, der von 1951 bis 1987 Pfarrer in Beuren war. Lauer blickt auf das Leben von Dechant Wilhelm Greff zurück, der von 1912 bis 1944 das Amt des Pfarrers in Hermeskeil ausübte. Lichtmeß stellt die Person des aus Heddert stammenden Theologie-Professors Peter Meyers in den Vordergrund. Er lebte von 1811 bis 1868 und hatte unter anderem ab 1849 einen Lehrstuhl für Moraltheologie im Trierer Priesterseminar inne. Um technische Errungenschaften geht es schließlich in einem Artikel, den Hans Georg Rosar zum Kreis- Jahrbuch beigesteuert hat. Rosar zeigt, wie sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts das Leben der Menschen im Hochwald veränderte. Eine wichtige Rolle spielte dabei der Bau der Eisenbahnlinien von Trier nach Hermeskeil (1889) und von Hermeskeil nach Türkismühle (1897). Außerdem entstanden 1899/1900 die ersten Anlagen in Hermeskeil, in denen elektrischer Strom erzeugt wurde. ax Das Jahrbuch ist zum Preis von 6,50 Euro in den Buchhandlungen des Landkreises und der Stadt Trier sowie im Bürgerbüro der Kreisverwaltung erhältlich. Bestellungen können per E-Mail an kreisarchiv@trier-.de oder unter Telefon 0651/715 205 aufgegeben werden.

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