Wachholderheide Wilzi Krieg von 1866 und Kulturlandschaft

Bruderkrieg 1866 Wacholderheide Wilzi In der Auseinandersetzung zwischen Österreich und Preußen um die Wenn man den Westrand des Herchenbergs erreicht, öffnet sich der Wald Vorherrschaft in Deutschland war auch Unterfranken Kriegsschauplatz. und es bietet sich ein wunderschöner Blick auf das Tal zwischen Die bayerische Armee als Verbündeter Österreichs und eine preußische und Waldbrunn. Diese offene Fläche trägt den Eigennamen „Wilzi“. Heeresabteilung, die sogenannte „-Armee“ lieferten sich auf dem Gebiet zwischen Uettingen, Greußenheim, Roßbrunn und ein letztes blutiges Gefecht. Rund 50.000 Soldaten waren hier am 26. Juli 1866 beteiligt.

Bayerische Truppen hatten die beiden beherrschenden Höhen, den Ossnert (zwi- schen Roßbrunn und Uet- tingen) und den Kirchberg (nördlich Uettingen) besetzt, die Artillerie sperrte die Stra- ße nach Würzburg. Die Stel- Der Blick auf den Herchenberg von Westen zeigt den heutigen Trockenrasen als mit Reben Kreüssheim lungen der Kanonen zogen bestandenen Weinberg. Links die älteste bekannte Darstellung von Greußenheim ( ,rechts Roßbrunn als Rußbron. Die Karte entstand im Jahr 1660 in Zusammenhang mit einem sich am unteren Rand des Gemarkungsstreit mit dem Kloster Unterzell. Herchenbergwaldes von den Die Kämpfe von 1866 markieren die Übergangszeit Roßbrunner Posthäusern Bis an den Bach zieht sich diese großlächi- zum modernen Krieg mit Massenschusswaffen. Be- sonders die Lazarette waren von massiv ansteigenden bis zur Mühle südlich von ge alte Huteläche, begrenzt von den Kiefern- Verletztenzahlen überfordert. Erst der Einsatz des Greußenheim. Westlich der Forsten im Norden und Osten. Am Hangfuß im Roten Kreuzes brachte später Linderung. Gemeindeverbindungsstraße Westen grenzen Rinderweiden an. Die „Wilzi“ von Uettingen - Greußenheim ist vor allem ein Magerrasen. war in den Tagen vor dem Gefecht ein Feldbiwak für mehrere tausend Soldaten errichtet worden. Der Haupthang ist deutlich geteilt in Bereiche mit einzelnen Gehölzen und bereits stärker ver- Preußischen Truppen hatten auf buschten Zonen. Auffällig sind im Norden die ihrem Marsch von Wertheim nach sehr dichten Wacholderbestände, dazwischen Würzburg am Vorabend des Ge- typische Schlehenbüsche, durchsetzt mit alten fechtes Uettingen kamplos besetzt. Kirschbäumen, einzelnen Eichen und Kiefern. In den frühen Morgenstunden brach Aus dem Übergangsbereich zum Wald im Nor- der Kampf aus. Nach der Einnahme den dringen Haselgebüsche in die Rasengesell- der beiden beherrschenden Höhen schaften ein. durch preußische Regimenter war Der Wacholder benötigt die Der Kalkmager- weiterer Widerstand hier unmöglich offene Landschaft zum Ge- rasen ist sehr deihen - ohne regelmäßige und die bayerische Armee zog sich Beweidung würden Hecken artenreich mit über Roßbrunn bzw. Greußenheim und schließlich Wald die Enzian, Hügel- über und Zell nach Würz- Wiese zum Verschwinden Meister, der Ge- bringen. burg zurück. wöhnlichen Kü- Die Bevölkerung der betroffenen Orte chenschelle und anderen Arten. In den half bei der Versorgung der Verwun- Auf der Übersichtskarte des Gefechtsfeldes offenen Hangbereichen wandern zuneh- von 1866 bei Uettingen ist der Standort der deten und der Bestattung der Gefal- Tafel mit einem blauen Kreis markiert. mend Saumarten lenen. Die Felder waren verwüstet, ein, was auf eine Privateigentum beschädigt oder zer- deutliche „Unter- stört. Denkmäler und Soldatengräber weidung“ der Be- in den Orten erinnern heute noch an stände hinweist. diesen Krieg Deutscher gegen Deut- Neben den ei- sche, den „Bruderkrieg“. gentlichen Hang- zonen wurden Auf diesem Foto von der gegenüber liegenden noch artenreiche Seite inden Sie den Tafelstandort ebenfalls als und strukturrei- blauen Kreis. che Waldränder Auch der Deutsche Enzian schätzt erfasst. den Trockenrasen der „Wilzi“.

Im nahe gelegenen Wald beindet sich ein Gedenkstein für den Greußenheimer Georg Scheiner, der hier 1885 einen Schlaganfall erlitt.

In 1866 was part of the theater in the conlict between Austria and Prussia about dominance in . The Bavarian army as allied to the Austrians encountered a detachment of the Prussian army, the so called «Main-Armee». In the area of Uettingen, Roßbrunn and Helmstadt they met for a last and bloody show down on June 26th. 1866. About 50 000 soldiers took part in that engagement. Reaching the western border of the Herchenberg, the forest opens and one will have a wonderful look out on the valley between Uettingen and Waldbrunn. This open space is called «Wilzi». It is grown over by shrubbery of juniper and sloe. You may ind old cherry trees and even gentian. Guerra dei fratelli nel 1866: La bassa Franconia è stata scena della guerra austro-prussiana, meglio conosciuto come «guerra tedesca» o «guerra dei fratelli». L’esercito bavarese, alleato dell’Austria, e una divisione prussia- na chiamata «Main-Armee» («Esercito del Meno») si sono combattuti nella regione tra Uettingen, Greußenheim, Roßbrunn e Helmstadt in un’ultima battaglia sanguinosa. Il 26 luglio 1866 all’incirca 50.000 soldati stavano in questo campo. Wilzi, brughiera di ginepro: Arrivando ai conini occidentali del Herchenberg il bosco si apre e offre una vista stupenda sulla valle tra Uettingen e Waldbrunn. Questa pianura Erinnerungskarte der unterfränkischen Kriegsschauplätze von 1866 coperta di prati magri con ginepro, prugnole selvatiche e vecchi ciliegi viene chiamata «Wilzi». Qui cresce anche la genziana.

© Archäologisches Spessart-Projekt e.V. Weitere Informationen bei: Der europäische Kulturweg in Greußenheim wurde realisiert im Rahmen des Projekts »Pathways to Cultural Landscapes«. Der Vereinsring Greußenheim e.V. Archäologisches fördert das Projekt des Kulturweges „Zu Tisch in Greußenheim“ als größter Einzel- Spessart-Projekt e.V. spender aus den Erlösen der Veranstaltungen Backhäuslesfest, 1.Mai-Fest und Treibgasse 3 anderen kulturellen Veranstaltungen. Weitere Förderung von: Sparkasse Mainfran- ken Würzburg, Gesunde Wärme GmbH, memo AG, e.on Bayern , Theaterverein 63739 „Vorhang auf“, Raiffeisenbank Höchberg eG, Gluetec/WIKO, WIKO, Fensterbau www.spessartprojekt.de Öchsner, Reinhold und Karin Kuhn. Mit Unterstützung der Gemeinde Greußenheim und des Bezirks Unterfranken. [email protected]