Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH Unternehmenskurzporträt Weil der Himmel uns braucht!

Einem Steigfl ug gleich kam das Wachstum des Flugverkehrs seit den 80er Jahren: Um durch- schnittlich 9,5 Prozent nahm die Zahl der Flüge zu, die in Deutschland starteten und landeten oder den deutschen Luftraum überfl ogen. In Europa zufolge jedoch nicht in Sicht. Mit der nur zwanzig Jahren verdreifachte sich die Zahl Weiterentwicklung ihrer technischen Systeme, der kontrollierten Flüge im deutschen Luftraum: der Optimierung von Streckenprofi len und von unter einer Million auf drei Millionen. Die sorgfältigen Planung neuer An- und Abfl ugver- Luftfahrtbranche: ein Synonym für kräftiges, fahren ist es der DFS stets gelungen, mit der gesundes Wachstum, das nur die Richtung Verkehrsentwicklung Schritt zu halten und ihren nach oben kannte. Nicht zuletzt befördert wur- gesetzlichen Auftrag nach sicherer und pünkt- de es vom zunehmenden Mobilitätsbedürfnis licher Kontrolle zu erfüllen. Dass Lärm- und der Menschen und den für beinahe jedermann Klimaschutzziele dabei besondere Berücksich- Um die drei Millionen erschwinglich gewordenen Ticketpreisen, insbe- tigung erfahren, ist uns selbstverständliche Flüge kontrolliert die DFS sondere nach dem Aufkommen der Low-Cost- Verpfl ichtung. Deutsche Flugsicherung Airlines in den 90er Jahren. GmbH mit ihren rund 5.500 Was genau unser tägliches Geschäft ist und Mitarbeitern jährlich und Seit Beginn des Jahrtausends zeigt sich dieses was wir darüber hinaus tun, an welchen Stan- sorgt für deren sichere, Wachstum nicht mehr so ungebrochen. Als dards sich die Arbeit der Fluglotsen ausrichtet geordnete und fl üssige Folge von Finanzkrise und Wirtschaftsfl aute hat und wie sich die DFS auf europäischer Ebene in Abwicklung. es sich verlangsamt, pro Jahr nehmen die Flug- die Zukunft der Flugverkehrskontrolle einbringt: bewegungen um nur noch etwas mehr als ein All das lesen Sie in kompakter Form auf den Prozent zu. Nach wie vor kontrolliert die DFS nächsten Seiten. Und wenn Sie noch mehr Deutsche Flugsicherung GmbH mit ihren rund wissen oder den einen und anderen Aspekt 5.500 Mitarbeitern derzeit um die drei Millionen vertiefen möchten, steuern Sie ganz einfach Flüge jährlich und sorgt für deren sichere, unsere Webpräsenz an: www.dfs.de. geordnete und fl üssige Abwicklung. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre! Die Dynamik der Entwicklung mag derzeit nachgelassen haben. Ein dauerhafter Sinkfl ug ist aktuellen Prognosen für Deutschland und

3 In den vier Kontrollzentralen gewährleisten Per Sprechfunk und Bodenradar: der Bereich derzeit rund 2.000 Lotsen einen reibungslosen, Tower wirtschaftlichen und sicheren Verkehrsfl uss. Pro Die Mitarbeiter des Bereichs Tower sorgen an Jahr kontrollieren sie rund drei Millionen Flüge, den Flughäfen dafür, dass die Flugzeuge pünkt- davon etwa die Hälfte Ein- und Ausfl üge. Der lich und mit dem vorgeschriebenen Sicherheits- Platzkontrolle an 16 internationalen Flughäfen Per Sprechfunk gewährleis- übrige Teil sind Überfl üge und innerdeutsche abstand starten und landen. Der Arbeitsplatz Ebenso wie die Radarkontrollzentralen sind die ten die Towerlotsen den Kernaufgaben der DFS Flüge. Dabei teilen sich die Kontrollzentralen der Lotsen befi ndet sich im Tower, wo sie hoch Tower mit modernen Systemen ausgestattet, reibungslosen Ablauf des in , München und Langen den unteren über dem Boden das Geschehen auf dem Flug- die höchstmögliche Sicherheitsstandards Verkehrs an den Flughäfen, Luftraum (bis 24.500 Fuß/ca. 7.500 Meter). platz jederzeit im Blick und direkten Sichtkon- garantieren. An 16 internationalen deutschen damit sich startende und Was machen wir? In der Kontrollzentrale wird der obere takt zu den Flugzeugen haben. Verkehrsfl ughäfen zeichnet der DFS-Bereich landende Maschinen nicht Wer in ein Flugzeug steigt, baut darauf, dass Luftraum (oberhalb 24.500 Fuß) kontrolliert. Tower für die Platzkontrolle verantwortlich. ins Gehege kommen. er sicher und pünktlich an sein Ziel gelangt. Per Sprechfunk gewährleisten die Towerlotsen Die Fluglotsen der DFS garantieren dabei einen Darüber hinaus haben die Spezialisten des den reibungslosen Ablauf des Verkehrs an den Service und Daten reibungslosen und störungsfreien Verkehrsfl uss Fluginformationsdienstes auch die Piloten, die Flughäfen, damit sich startende und landende Mit ihrem Bereich Aeronautical Information auf den Himmelsstraßen und den Flughäfen: Sie nach Sichtfl ugregeln navigieren, aufmerksam Maschinen nicht ins Gehege kommen. Sie teilen Management bietet die DFS fl ugrelevante Daten, kontrollieren und überwachen die Flugzeuge bei im Blick. dem Piloten die Abfl ugrouten mit und erteilen Luftfahrtpublikationen und Flugberatung an. Für Start und Landung sowie in der Luft und sorgen die Start- und Landefreigabe. Bei Nebel und in die Flugvorbereitung stehen DFS-Mitarbeiter des dafür, dass sie auf den festgelegten Routen in der Nacht werden sie an den größeren Flughä- Aeronautical Information Service Centers (AIS-C) der richtigen Höhe fl iegen und die vorgeschrie- fen von einem Bodenradar unterstützt. in rund um die Uhr zur Verfügung. benen Sicherheitsabstände einhalten. Unsere Kunden Lotsen und Technik – zwei starke Partner Die DFS versteht sich als modernes Dienstleis- In den vier Kontrollzen- Dabei helfen den Lotsen moderne Flugsiche- tungsunternehmen. Zu ihren Kunden gehören tralen sorgen derzeit rund rungssysteme, die nicht nur die Position eines die großen nationalen Fluggesellschaften 2.000 Lotsen für einen Flugzeugs darstellen, sondern auch genaue ebenso wie ausländische Airlines, regionale Ge- reibungslosen, wirtschaft- Angaben zu Höhe, Geschwindigkeit und Luft- sellschaften, Privatfl ieger und die Bundeswehr. lichen und sicheren fahrzeugdaten liefern. Diese Technik wird von Unseren Service leisten wir unter höchsten Verkehrsfl uss. den hoch spezialisierten Ingenieuren der DFS Qualitätsansprüchen. Unser Maßstab dabei: ständig verbessert und weiterentwickelt. höchste Sicherheit.

Oberer und unterer Luftraum: der Bereich Spezialgebiet Ausbildung Center Neben den Flugsicherungsdienstleistungen an Der Center-Bereich ist der personell stärkste den internationalen Flughäfen, für den An- und des Unternehmens. Zu ihm gehören die Stre- Abfl ug sowie die Streckenkontrolle bildet die cken- sowie die An- und Abfl ugkontrolle. Seine DFS an der Flugsicherungsakademie in Langen Lotsen kontrollieren jeden Piloten, der nach den Fluglotsen-Nachwuchs aus, damit auch in Instrumentenfl ugregeln im deutschen Luftraum Zukunft bei zunehmendem Verkehr die Sicher- unterwegs ist. Gemeint sind damit Flüge, die heit aller Luftverkehrsteilnehmer zu jeder Zeit nicht nach Sicht, sondern nach Instrumenten garantiert ist. navigiert werden. In Kooperation mit der Bundeswehr hat sie Diese Grafi k veranschaulicht exemplarisch die Transponder Mandatory Zones (TMZ) wurden darüber hinaus die Ausbildung von militäri- Struktur des deutschen Luftraums. An schö- in der Umgebung von Regionalfl ugplätzen ein- schem Flugsicherungspersonal in Kaufbeuren nen Tagen steigen bis zu 6.500 Privatpiloten gerichtet. In diesem Teil des Luftraums besteht übernommen. in die Luft – die jedoch nur die (von der DFS) für alle Luftverkehrsfahrzeuge, also auch für unkontrollierten Lufträume „E“ und „G“ nutzen Sichtfl üge, die Pfl icht, einen Transponder zur au- können: bis zu einer Höhe von 10.000 Fuß, in Ei- tomatischen Höhenübermittlung mitzuführen. genverantwortung und ohne Freigabe durch die DFS. Ab dieser Höhe und um Verkehrsfl ughäfen herum ist der Luftraum in „C“- und „D“-Zonen eingeteilt, die von den Fluglotsen per Radar kontrolliert werden. Für diese Zonen gelten besondere Regeln.

4 5 Den Himmel im Blick

Die Arbeit der Towerlotsen Kurz darauf erscheint die Maschine auf dem sen und führen es nach einem festgelegten Die Kanzel des Towers hoch über dem Erdbo- Radarschirm des Lotsen der An- und Abfl ug- Verfahren auf eine der zahlreichen Luftstraßen. den ist der Arbeitsplatz des Towerlotsen. Sowie kontrolle, der sich in der Radarkontrollzentrale Dabei achten sie darauf, dass die vorgeschrie- die Reisenden in der Kabine in ihren Sitzen (Center) abseits des Flughafens befi ndet und benen Sicherheitsabstände eingehalten werden. Platz genommen haben und das Flugzeug start- die weitere Überwachung des Fluges über- Diese betragen im Nahbereich des Flughafens bereit ist, untersteht die Maschine der Kontrolle nimmt. Der Towerlotse leitet indessen das drei nautische Meilen (etwa 5,4 Kilometer) des Towerlotsen. Dieser teilt dem Piloten das nächste Flugzeug zur Landung auf die Piste horizontal und 1.000 Fuß (etwa 300 Meter) Abfl ugverfahren mit, weist ihm seine Startpositi- herunter und führt es über den Rollweg zum vertikal. on zu und erteilt die Startfreigabe. Er hat dabei Vorfeld. Der Luftraum über direkten Sichtkontakt zum startenden Flugzeug. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass während des Zusätzlich zur Unterteilung nach Sektoren ist Deutschland ist in Flugin- Startvorgangs kein Flugzeug landet und die Die Lotsen im Center – An- und Abfl ug und der Luftraum auch nach der Höhe unterteilt – in formationsgebiete (Flight Piste blockiert. Damit auf der Piste und auf den Strecke den unteren und in den oberen Luftraum. Die Information Regions, FIR) Rollbahnen durch den ständigen Wechsel star- Der Luftraum über Deutschland ist in Flugin- Grenze zwischen beiden verläuft in der Regel aufgeteilt. tender und landender Flugzeuge der Verkehr formationsgebiete (Flight Information Regi- bei 24.500 Fuß (ca. 7.500 Meter). Die Lotsen nicht ins Stocken gerät, steht der Towerlotse ons, FIR) aufgeteilt. Diese Gebiete sind den für die Streckenkontrolle des unteren Luftrau- in ständigem Kontakt mit den Piloten sowie mit Radarkontrollzentralen (Centern) zugeordnet mes (ACC/Area Control Center) übernehmen den An- und Abfl uglotsen. Auch hierfür steht und innerhalb der Center wieder in Sektoren das Flugzeug von den Approach-Lotsen und je ihm moderne Technik zur Verfügung, die höchs- unterteilt, ähnlich einem Puzzle, das aus vielen nachdem, wohin die Reise geht, reichen sie es te Präzision in der Koordinierung dieser Abläufe Einzelteilen besteht. Das Center ist Arbeitsort an die Streckenkontrolle des oberen Luftrau- gewährleistet. für die Lotsen der An- und Abfl ugkontrolle, auch mes (UAC, Upper Area Control) weiter. Approach genannt, sowie für die Lotsen der Während das Flugzeug abhebt, gibt der Tower- Streckenkontrolle. Ein Sektor wird stets von Nähert sich das Flugzeug dem Zielfl ughafen, lotse die genaue Startzeit in den Computer ein. zwei Lotsen kontrolliert: vom Radarlotsen und übernimmt die An- und Abfl ugkontrolle wieder von einem Koordinationslotsen. Während der die Maschine: Zur Vorbereitung auf die Landung Radarlotse über Funk dem Piloten entsprechen- fädeln die Approach-Lotsen die Flugzeuge auf de Anweisungen gibt, übernimmt sein Kollege der virtuellen Anfl uggrundlinie auf, bevor sie oder die Kollegin sämtliche Koordinationsaufga- an den Tower übergeben werden. Auch beim ben mit den Nachbarsektoren. folgenden Endanfl ug müssen die Sicherheitsab- stände strikt eingehalten werden: Die Luftfahr- Unmittelbar nach dem Start übernehmen die zeuge dürfen sich weder ein- noch überholen. Approach-Lotsen das Flugzeug vom Towerlot-

Zivil-militärische Integration

Seit 1994 ist die DFS als europaweit erste Flugsicherung neben dem zivilen Luftverkehr auch für den überörtlichen militärischen Flugverkehr in Friedenszeiten verantwortlich. Zuvor existierte in Deutschland neben der zivilen Flugsicherung eine eigenständige und überörtliche militärische Flugsicherung, zivile und militäri- sche Lufträume wurden getrennt von den beiden Organisatio- nen kontrolliert. Dieses starre System der Trennung blockierte wertvollen Platz am Himmel. Heute arbeiten militärische und zivile Fluglotsen gemeinsam unter einem Dach. Militärisch genutzte Lufträume sind damit keine starren Hindernisse mehr: Sie können, je nach Bedarf, von zivilen Flugzeugen oder von Militärmaschinen genutzt werden. Lediglich die militärischen Flugplätze werden von den Streitkräften kontrolliert.

6 7 Auch die Verminderung von Fluglärm steht im Fokus der planerischen Aktivitäten der DFS. Dabei bewegt sie sich in einem Spannungsfeld: Im Sinne von Pünktlichkeit und Umweltschutz Instrumentenfl ugregeln sollen die Flugzeuge einerseits über möglichst und Sichtfl ugregeln direkte Flugrouten an ihr Ziel gelangen. Das führt zu weniger Kerosinverbrauch und zur Verringerung der CO2-Emissionen. Um die Primär- und Sekundärradar Jeder Pilot, der nach Instrumentenfl ugregeln (Instrumental Lärmbelastung für Anwohner in Flughafenregi- Der gesamte Luftraum über Deutschland Flight Rules, IFR) fl iegt, wird von den Fluglotsen der DFS onen jedoch so gering wie möglich zu halten, mit Radar überwacht. Dabei unterscheidet kontrolliert. Damit sind Flüge gemeint, die nicht nach Sicht, führt die Planung andererseits oft zu längeren man zwischen Primär- und Sekundärradar. sondern nach Instrumenten navigiert werden. Der Lotse staffelt An- und Abfl ugstrecken – und damit zu höherem Das Primärradar sendet elektromagnetische Diese Technik wird von den Ingenieuren der dann die Maschinen vertikal mit mindestens 1.000 Fuß (rund Kerosinverbrauch und Kohlendioxid-Ausstoß. Impulse, die vom Flugzeug refl ektiert und von DFS permanent weiterentwickelt. Neue Syste- 300 Meter) und horizontal zwischen zwei und sechs nautischen der Antenne wieder aufgefangen werden. Auf me ermöglichen immer genauere Berechnun- Meilen Abstand (etwa 3,7 bis 11,1 Kilometer). Fliegt der Pilot Die DFS befi ndet jedoch nicht allein über die diese Weise wird die Position des Flugzeugs gen der Flugplandaten und ihre verbesserte nach Sichtfl ugregeln (Visual Flight Rules, VFR) und nicht nach Routen, vielmehr ist sie Teil eines komplexen im Luftraum bestimmt. Die Sekundärradar- Darstellung für den Lotsen. Instrumenten, ist der Pilot selbst dafür verantwortlich, den Enscheidungs- und Bewilligungsprozesses. Zu antenne sendet ebenfalls elektromagnetische Abstand zu anderen Flugzeugen einzuhalten. Er wird dann nicht diesem gehört beispielsweise auch der Dialog Signale, die im Flugzeug ein Antwortgerät, den Außerdem dienen Kommunikations-, Ortungs- von der deutschen Flugsicherung kontrolliert und darf auch nur mit den örtlichen Fluglärmkommissionen, die Transponder, aktivieren. Dieser sendet einen und Navigationsanlagen der Strecken- und bestimmte Lufträume nutzen. die DFS in Fluglärm- und Umweltschutzfragen codierten Impuls aus einer vierstelligen Zahlen- Anfl ugnavigation. Insgesamt stehen über 200 beraten. In diesen Prozess eingebunden sind kombination, der automatisch decodiert wird fl ächendeckende Systeme zur Verfügung, außerdem das Bundesaufsichtsamt für Flugsi- und dem Lotsen auf dem Radarschirm Identität davon rund 50 Instrumentenlandesysteme an cherung (BAF), das Umweltbundesamt und das und Flughöhe des Flugzeuges verrät. den 16 internationalen deutschen Verkehrsfl ug- Bundesjustizministerium – bis am Ende nach häfen. Prüfung der von der DFS abgewogenen Routen- Die heute im Einsatz befi ndlichen Flugsiche- vorschläge die Festlegung und Veröffentlichung rungssysteme übermitteln dem Lotsen neben Verfahren und Technik durch das Bundesaufsichtsamt steht. Angaben über Höhe, Geschwindigkeit und Luftfahrzeugdaten auch zahlreiche wichtige Flugverfahren: sicher, effi zient und so um- Die Flugsicherungstechnik Zusatzinformationen. Dies entlastet den Lotsen weltverträglich wie möglich In den Lufträumen bewegen sich die Flugzeuge von Routinetätigkeiten und hilft ihm, sich ganz Aufgabe der DFS ist es nicht nur, dafür zu auf festgelegten Luftstraßen. Im Gegensatz auf das Geschehen am Himmel zu konzentrie- sorgen, dass die Flugzeuge auf den festgeleg- zum Verkehr am Boden helfen dem Piloten ren. ten Routen in der richtigen Höhe fl iegen und dabei keine Verkehrsschilder. Dass sich auf den vorgegebene Sicherheitsabstände eingehalten Luftstraßen keine Staus bilden und die Piloten Die Fluginformationsdienste (FIS) werden – sondern auch ebenjene Routen zu die Sicherheitsabstände einhalten – dafür sor- planen. Ein komplexer Prozess, der unter gen die Fluglotsen in der Radarkontrollzentrale, Beachtung rechtlicher Grundlagen auch die die bei ihrer Arbeit auf modernste Präzisions- Für Piloten, die nach Sichtfl ugregeln im deutschen Luftraum Konzeption von An- und Abfl ugverfahren sowie technik bauen können. unterwegs sind, bietet der Center-Bereich einen zusätzlichen den Schutz der Umwelt umfasst Service an: die Fluginformationsdienste (FIS). Der Pilot erhält alle für seinen Flug notwendigen Informationen, beispielsweise Die Flugverfahrensplanung erfolgt im Einklang über Luftdruck und Wetterlage auf seiner Flugstrecke, über die mit der internationalen und nationalen Gesetz- Öffnungszeiten von Sperrgebieten oder das aktuelle Flugplatz- gebung. Zum einen fußt sie auf den beiden wetter. Bei Bedarf erteilen FIS-Mitarbeiter auch Verkehrsinfor- Dokumenten der Internationalen Zivilluftfahrt- mationen. Dabei können die Kunden auf ein fl ächendeckendes Organisation ICAO „Aircraft Operations“ und „Air Funknetz zurückgreifen, das der Bereich Center ihnen für die Traffi c Management“. Zum andern regelt das Kommunikation zur Verfügung stellt. deutsche Luftverkehrsgesetz, so zu planen, dass eine sichere, geordnete und fl üssige Verkehrsabwicklung zu jeder Zeit gewährleistet wird. Beide legen verbindliche Standards fest, von denen nicht abgewichen werden darf.

8 9 Europäische Zusammenarbeit: SES, FABEC, SESAR

An der Flugsicherungsakade- Für mehr Kapazität am europäischen Himmel mie in Langen bildet die Auch wenn der Himmel grenzenlos scheint, so DFS ihren Fluglotsennach- ist es der Luftraum doch nicht. Einen Luftraum wuchs aus. zu kontrollieren, der keine Grenzen kennt, ist daher das erklärte Ziel der Europäischen Kom- mission, die dafür 1999 das Projekt „Single European Sky“ ins Leben rief. Statt sich an den Mit der FAB-Initiative soll es gelingen, mehr Mit der FAB-Initiative soll es tatsächlichen Verkehrsströmen auszurichten, Kapazität zu schaffen, Engpässe zu beseitigen gelingen, mehr Kapazität Drittgeschäft, Partner und Beteiligungen orientiert sich der Zuschnitt der Luftraumstruk- und Fliegen noch sicherer zu machen. zu schaffen, Engpässe zu tur bislang zum größten Teil an den nationalen beseitigen und Fliegen noch Grenzen. Und nicht nur das: Den Flugverkehr Das Projekt „SESAR“ gehört ebenfalls unter sicherer zu machen. Mit ihren eigenen Flugsicherungssystemen über Europa kontrollieren 39 verschiedene das Dach des „Single European Sky“ und bildet vermarktet die DFS ihr Know-how im interna- Beteiligungsgesellschaft mbH ist sie Mitgesell- Flugsicherungsorganisationen, die zudem unter- dessen technologische Komponente. Es soll tionalen Geschäft. Darüber hinaus ist sie am schafter und stellt Kapital sowie Infrastruktur schiedliche Technik und Flugverfahren nutzen – die verschiedenen Flugverkehrsmanagement- Aufbau fl ugsicherungstechnischer Anlagen und zur Verfügung. bei mehr als 9,5 Millionen Flügen pro Jahr. Technologien harmonisieren, wofür sich die Einrichtungen insbesondere in anderen Ländern Europäische Union, die europäische Flugsiche- Europas, des Nahen Ostens und Ostasiens Flight Calibration Services GmbH Die Neustrukturierung des Luftraums soll eini- rungsbehörde und 15 Partner beteiligt. Nur die Kalibrierung aus der Luft mit Vermes- ges Potenzial heben: und direktere Flugprofi le aus der Luftverkehrsbranche zusammenge- sungsfl ügen garantiert, dass die Signale der ermöglichen, Verfahren vereinheitlichen, die schlossen haben. Die DFS ist einer von ihnen. GroupEAD Europe S.L. An der Flugsicherungsakademie in Langen Flugsicherungssysteme präzise funktionieren. Umwelt entlasten, Kosten für Flugsicherungen The AiS Expert Team bildet die DFS ihren Fluglotsennachwuchs aus. Die DFS ist zusammen mit der Schweizer und Airlines senken, Synergien schaffen in Ent- Sechs Mitglieder des „SESAR Joint Underta- Ebenso werden dort Techniker und Ingeni- Flugsicherung Skyguide und der österreichi- wicklung und Forschung oder im Einkauf neuer king“ – sechs führende europäische Flugsi- eure an modernen Flugsicherungssystemen schen Flugsicherung Austro Control an dem Systeme und in der Ausbildung. cherungsorganisationen – gründeten zudem geschult. Auch die Flugsicherungsorganisa- Unternehmen FCS Flight Calibration Services 2011 die Allianz A6. Weitere sind ihr seitdem tionen anderer Länder nutzen das Know-how mit Sitz in Braunschweig beteiligt, das sich als Mit neun „funktionalen Luftraumblöcken“ (FAB) beigetreten. Ziel der Allianz ist es, Synergien zu und die Technik der Akademie für die Aus- und kompetenter und zuverlässiger Partner in allen soll dieses Ziel umgesetzt werden. Ein solcher schaffen: sowohl während der Entwicklungs-, Weiterbildung ihrer Fluglotsen, und das zum Teil Fragen der Flugvermessung etabliert hat. Luftraumblock erstreckt sich geografi sch über Einführungs- und Umsetzungsphasen von in jahrelanger Zusammenarbeit. mehrere Länder, die Staaten behalten aber SESAR als auch auf Gebieten von gemeinsa- Air Navigation Solutions Ltd. (ANS) ihre nationale Souveränität. Der „Funktionale mem strategischen Interesse. DFS Aviation Services GmbH Die ANS, mit Sitz in London, wird als 100-pro- Luftraumblock Europe Central“ (FABEC) ist Die Welt der Flugsicherung ist im Umbruch: zentiges Tochterunternehmen der DFS Aviation davon der größte und der komplexeste. Durch technisch, betrieblich und politisch. Darauf hat Services GmbH geführt. Es erbringt Flugsi- das „Herz“ des Kontinents führen 55 Prozent die DFS mit der Gründung der Tochtergesell- cherungsleistungen innerhalb Großbritanniens, aller Flüge in Europa – das sind mehr als 5,5 schaft „DFS Aviation Services GmbH“ reagiert. zurzeit am Londoner Flughafen Gatwick und ab Millionen auf einer Fläche von 1,7 Millionen Qua- Als Teil der DFS-Gruppe bietet sie ihren Kunden 2018 auch in Edinburgh, sowie luftfahrtbezoge- dratkilometern. Zum FABEC gehören die DFS das Know-how und die technische Expertise ne Beratungsdienstleistungen. sowie ihre zivilen und militärischen Partner aus eines der größten und fortschrittlichsten Flugsi- Belgien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlan- cherungsanbieter der Welt. Ihr Produktportfolio: GroupEAD den und der Schweiz. Flugsicherungsdienste, Beratung, Systeme und Mit der europaweiten Luftfahrtdatenbank EAD Training. Sie ist zudem für die An- und Abfl ug- (European AIS Database) bietet die europäische kontrolle an acht deutschen Regionalfl ughäfen Flugsicherungsorganisation EUROCONTROL verantwortlich: Mit Frankfurt/Hahn, Dortmund, standardisierte weltweite Luftfahrtinformationen Karlsruhe/Baden-Baden und Niederrhein-Weeze an. Die DFS und die spanische Flugsicherung zählen die vier größten dazu. ENAIRE erhielten gemeinsam mit einem öster- reichischen Flugsicherungssystemhersteller European Satellite Services Provider (ESSP) den Auftrag zum Aufbau dieser Datenbank. Die DFS beteiligt sich gemeinsam mit sechs weiteren europäischen Flugsicherungsorgani- sationen an der Entwicklung des europäischen Satelliten-Navigationssystems EGNOS. Über die DFS European Satellite Services Provider

10 11 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH Unternehmenskommunikation Am DFS-Campus 10 63225 Langen

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Stand: Februar 2017 60-2290-205