II. Wettbewerb Regionaltypisches Bauen klimafreundlich in der Region des Biosphärenreservates Schorfheide- Ergebnisse 2013/ 2014

Organisation der Schorfheide-Chorin Vereinten Nationen für Biosphärenreservat im Programm Bildung, Wissenschaft, Der Mensch und die Biosphäre Kultur und Kommunikation seit 1990 2 | Regionaltypisches Bauen Regionaltypisches Bauen | 3

Regionaltypisches Bauen Klimafreundlich in der Region des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin

Das UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Insgesamt wurden 37 Arbeiten eingereicht, von denen dient dem Schutz einer in Mitteleuropa herausragenden 31 anhand der Unterlagen bewertbar waren. Alle Beiträ- Kulturlandschaft. Siedlungen, Gehöfte und Gebäude und ge zeichneten sich durch eine hohe Qualität aus und wa- deren typische, oft historische Umgebung sind ein we- ren jeweils in bestimmter Hinsicht preiswürdig. Da bei sentlicher Teil der Kulturlandschaft des Biosphärenreser- einem Wettbewerb leider nicht alle Arbeiten ausgezeich- vates, die auch von Gästen hoch geschätzt wird. Diese in net werden können, mussten Arbeiten ausscheiden, die ihrer regionalen Form zu erhalten und angepasst zu ent- jedoch keinesfalls schlecht waren - nur gab es Arbeiten, wickeln, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. die die Wettbewerbskriterien noch konsequenter oder überzeugender erfüllen. Die Juroren betonen explizit, Daher führte die Verwaltung des Biosphärenreservates dass auch viele Arbeiten ohne besondere Auszeichnung Schorfheide-Chorin in Kooperation mit der Hochschule beispielhaft sind und sicherlich eine Publikation unter für Nachhaltige Entwicklung (HNEE) und mit dem Label „best practice“ verdient hätten. der Unterstützung weiterer Partner 2013 einen Wettbe- werb zum Regionaltypischen Bauen und energieeffizi- Insgesamt waren die Juroren zum einen von der großen enten Sanieren in der Region des Biosphärenreservates Anzahl der Projekte in der Region begeistert, die sich von Schorfheide-Chorin durch, um für dieses Thema zu sensi- dem Prinzip der Nachhaltigkeit leiten lassen, und zum bilisieren. Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb anderen auch von der zielstrebigen Vorgehensweise und übernahm Herr Matthias Platzeck, Ministerpräsident von der hohen Qualität der Arbeiten und Konzepte. Das zeigt, a.D.. dass die Authentizität der Region und der Klimaschutz doch bei vielen Bauherren bereits zu Leitlinien des Han- Der Wettbewerb richtete sich an alle Bauherren, um ge- delns geworden sind. lungene Beispiele regionaltypischen Bauens im Einklang mit Klimaschutzzielen auszuzeichnen, um von den guten Es erfreut und gibt Hoffnung, dass die guten Beispiele Erfahrungen zu berichten und um weitere Bauwillige zur eine Hilfe sein können, noch mehr Gebäude mit Kreativi- Nachahmung anzuregen. tät und Sachverstand zu erhalten, zu einer neuen zu- kunftsweisenden Qualität zu verhelfen und die regionale Der Wettbewerb schloss folgende Gebäudearten ein: Identität stärken. • private Wohnhäuser (Bestandssanierungen, Denk- male und Neubauten), Allen Einsendern sei für Ihr Engagement an der regional- • öffentliche und private Gemeinschaftseinrichtungen, typischen Bausubstanz, der Unverwechselbarkeit der Re- • landwirtschaftliche Gebäude und sonstige Gewerbe- gion und dem Klimaschutz sehr herzlich gedankt. Ein be- einrichtungen. sonderer Dank gilt den Einsendern, da sie sich bereit Um den anspruchsvollen Zielen des Wettbewerbs ge- erklärt haben, mit der Publikation Ihrer Beispiele zu wei- recht werden zu können, war deren Konkretisierung terem Handeln anzuregen. durch folgende Bewertungsmerkmale notwendig: • Orientierung an regionaltypischen Bauformen, Bitte lassen auch Sie sich von den Arbeiten inspirieren…. • Energieeffizientes Sanieren und Bauen, • Anwendung nachwachsender Baustoffe, • Einsatz regenerativer Energien, • Berücksichtigung ökologischer Aspekte des Bauens, Dr. Martin Flade • Gestalterische Einbindung des Gebäudes in die Um- Leiter des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin gebung, • Verwendung regionaler Baumaterialien, • Handwerkliche und materialgerechte Bauweise und Ausführungsqualität. 4 | Regionaltypisches Bauen

Preisträger

Als Juroren haben bei der Beurteilung mitgewirkt:

Dipl.-Ing. Uwe Graumann, Biosphärenreservat Schorf- Dipl.-Ing. Norbert Rauscher, Architekt, Glienicke/ Nordb. heide-Chorin Herr Thomas Simon, Geschäftsführer der Barnimer Ener- Dr.-Ing. Uwe Hartmann, Deutsche Gesellschaft für Son- giegesellschaft mbH nenenergie e.V. (DGS) Dr.-Ing. Günther Ludewig, Energieberater, sol•id•ar Archi- Assistenz: tekten u. Ingenieure, Frau Dipl.-Ing. Katharina Marks, Landschaftsnutzung und Prof. Dr. Jürgen Peters, Hochschule für nachhaltige Ent- Naturschutz, Eberswalde wicklung Eberswalde (HNEE) Frau Emilia Czaja, Regionaltypisches Bauen | 5

Übersichtskarte 6 | Preisträger in der Kategorie DENKMAL

Denkmal 1. Preis Alter Gasthof Gutengermendorf

Landkreis: Oberhavel Das Ergebnis trägt erheblich zur Aufwertung des traditio- 16775 Löwenberger Land, Ortsteil Gutengermendorf nellen dörflichen Umfeldes bei. Der Komplex ist darüber Gutengermendorf 28, Fertigstellung: 2012 hinaus auch hof- und gartenseitig für die Öffentlichkeit Bauherren: Renate Abelmann und Walter Vielain nutzbar und erlebbar. Architekten: Abelmann+Vielain (avp architekten bda) Die Außenwände des Haupthauses erhielten einen lü- ckenlosen Wärmeschutz aus kapillaraktiver Holzfaser-In- Eine ortsbildprägende, typisch brandenburgische Hofan- nendämmung, die EG-Böden und alle Dachflächen wur- lage des 19. Jahrhunderts wurde nach langem Leerstand den konsequent gedämmt, neue Fensterelemente mit saniert und unter Beachtung denkmalpflegerischer guten Dämmwerten wurden nach historischem Vorbild Grundsätze weitgehend im ursprünglichen Zustand wie- gefertigt. derhergestellt. So erhielten z.B. die Räume aufgrund eines restauratorischen Gutachtens die typische Farbig- Niedertemperatur-Heizflächen an den Außenwänden, keit zurück. Dachränder und Fensterbänke wurden origi- verlegt in Lehmputz, sorgen für hohe Behaglichkeit und nalgetreu ohne „die übliche“ Verblechung hergestellt ermöglichen die Absenkung der Raumlufttemperaturen und die Dachflächen wurden bewusst nicht DIN-gerecht ohne Komforteinbuße. Die Wärmeversorgung erfolgt mit egalisiert, sondern in ihren baualtersgerechten Verfor- Erdwärme über vier Sonden im Hof und unter Einsatz ei- mungen belassen. ner Wärmepumpe. Preisträger in der Kategorie DENKMAL | 7

OL: Fassadengestaltung an der Straßenfassade wie im Original OR: Lehmputz auf Wandheizung und Holzfaserdämmung MR: Wohnküche UR: Dachboden mit alter Räucherkammer in der Mitte UL: Schilfrohrmatte als Putzträger oder Akustikplatte im Saal 8 | Preisträger in der Kategorie DENKMAL

Denkmal 2. Preis Breitenteicher Mühle

Landkreis: Uckermark Vorhandene Materialien wurden weitgehend restaurativ 16278 Angermünde, OT Frauenhagen erhalten und mit regionalen Baustoffen ergänzt. Die In- Breitenteicher Mühle 1, Fertigstellung: 2013 nenräume zeigen sich in schlichter Eleganz mit der ge- Bauherr: Frank Hantzsche zimmerten Holzkonstruktion und dem Eichenfußboden. Architekt: M. Krassuski, Planungsbüro ALV, Angermünde Der Wärmeschutz der Aussenwände wurde mit minera- lischer, kapillaraktiver Innendämmung auf Basis der Roh- Das baufällige Mühlengebäude an der Welse hat eine stoffe Sand, Kalk, Zement und Wasser hergestellt. aufwändige und detailgetreue Wiederherstellung in zie- gelsichtiger Bauweise erfahren. Die Instandsetzung des Die Energieversorgung ist weitgehend autark: Durch Mühlenrades und Einbeziehung des Wassers in die In- Wasserkraftnutzung wird der Strom selbst erzeugt, der nenarchitektur führen dem Nutzer den permanenten En- zum Betrieb der Wärmepumpe erforderlich ist; diese ge- ergiegewinnungsprozeß vor Augen. neriert die Wärmeenergie aus einem speziell angefertig- ten Flusswasserwärmetauscher. Das ist ingenieurmäßige Tageslicht von oben, das über eine Lichthaube auf dem Handwerkskunst! Dach den innen liegenden Bereich versorgt, ermöglicht konzentrierte Seminararbeit am abgelegenen Wald- Auch die Wasserversorgung und -aufbereitung erfolgen standort und minimiert außerdem den Kunstlichtbedarf. autark vor Ort. Preisträger in der Kategorie DENKMAL | 9

OL: Neue Fenster hinter alten Rahmen OR: Gastzimmer für die Seminarteilnehmer im Dachgeschoß ML: Tageslicht von oben versorgt das Gebäudezentrum MR: Das Wasserrad ist vom Speiseraum durch Glasscheibe sichtbar UL: Rückschächtiges Wasserrad treibt Turbine an UR: Die Welse wieder im freien Lauf nach Strom- und Wärmegabe 10| Preisträger in der Kategorie DENKMAL

Denkmal 3. Preis I Gutshaus Wilmersdorf

Landkreis: Uckermark bereits für den Abbruch vorgesehen. Das Gutshaus wur- 16278 Angermünde, OT Wilmersdorf de mit hohem Aufwand qualitätvoll saniert und somit für Gutshaus, Wilmersdorfer Straße 23 die Region erhalten. Bauherr: Stefan Palme, Wilmersdorfer Landgut WILA GmbH & Co KG Bauherrschaft und Architekt erhielten 2006 den Branden- Architekt: Dipl.-Ing. Reinhard Bühlmeyer burgischen Denkmalpflegepreis.

Die Materialien wurden unter den Aspekten der Langle- Bei dem ehemaligen Gutshaus zum Gut Wilmersdorf bigkeit, des ökologischen Wertes und der Denkmalver- handelt es sich um ein außerordentlich ortsbildprä- träglichkeit gewählt. Es lag also nahe, den Wärmeschutz gendes Gebäude aus dem späten 17. Jahrhundert von der Fachwerk-Außenwände mit einer inneren Vorsatz- regionaler architektur- und kulturgeschichtlicher Bedeu- schalung aus Lehmplatten mit Dämmwolle aus Hanf her- tung. Sein historischer Zustand wurde unter Beachtung zustellen; der Dachboden wurde mit Hanfwolle aus der denkmalpflegerischer Grundsätze weitgehend wieder- Uckermark gedämmt; die Fenster erhielten Wärme- hergestellt, ohne eine zeitgemäße Nutzung zu verhin- schutzverglasung. Mit diesen Maßnahmen erreichte man dern. Der zweistöckige Fachwerkbau mit Krüppelwalm- das selbst gesteckte Ziel, die zur Bauzeit gültige Energie- dach war fast vollständig dem Verfall preisgegeben und einsparverordnung 2004 für Neubauten zu erfüllen. Preisträger in der Kategorie DENKMAL | 11

OL und OR: Fachwerkfassade 10 Jahre nach der Sanierung M: Die Ruine war eigentlich schon aufgegeben .... UL: ... heute fasziniert, dass das Gebäude gerettet wurde UR: Geschoßdecken und Dielenböden sind zwar verformt und verworfen, aber die Fachwerkkonstruktion verkraftet es. 12| Preisträger in der Kategorie DENKMAL

Denkmal 3. Preis II Bahnhof Chorin-Kloster

Landkreis: anstaltungsraum ausgebaut, während die verbleibenden 16230 Chorin Gemeinde, Britz- Chorin- Räumlichkeiten vom EG bis DG als Büroflächen dem jet- Bahnhofstraße 2, Fertigstellung: 2008 zigen Eigentümer dienen. Bauherrin: CHORONA Immobilien GmbH Architekt: Andreas Gaier Der Wärmeschutz an den Außenwänden wurde innensei- tig aus mineralischen Dämmstoffen mit Dampfsperre hergestellt; die großformatigen, einfach verglasten Fen- Mit den Silikatfarben in den originalgetreuen, kräftig ster wurden aufgearbeitet und durch ein neues Innen- kontrastierenden Tönen gelingt es dem Gebäude, die fenster zu Kastenfenstern erweitert. Aufmerksamkeit der Bahnreisenden auf sich zu ziehen. Wie es sich für einen Bahnhof gehört, wird er seiner Rolle Die Beheizung erfolgt mit Erdwärme (Sonden), die über gerecht als Treffpunkt, Veranstaltungsort und Startpunkt eine Wärmepumpe die Fußbodenheizung versorgt. Ein für touristische Unternehmungen durch Fahrradverleih, Holzfeuerofen kann additiv im Versammlungsraum be- Wirtschaft, Touristinformation und Souvenirgeschäft im trieben werden. Stil alter Kolonialwarenläden. Die ursprünglich offene Wartehalle wurde einfühlsam - teilweise mit historisie- Die Planung erfolgte in guter Kooperation von Bau- renden Baustoffen (z.B. Klinker im Klosterformat) - als Ver- herren, Architekt und Denkmalschutz. Preisträger in der Kategorie DENKMAL | 13

OL und OR: Durch neue Innenfenster entstehen Kastenfenster ML: ehemalige Wartehalle ist heute Veranstaltungsstätte MR: Büronutzung und handgemalte Schmuckbänder im EG UL: Vortrags- und Medientechnik in historischer Konstruktion UR: Ein Kolonialwarenladen wurde im Original aufgebaut 14| Preisträger in der Kategorie DENKMAL

Denkmal Anerkennung für Baustoffe Landgehöft am Feldrain

Landkreis: Uckermark Vorbildlich ist auch die Wärmeversorgung über die 17268 Buchenhain, Gemeinde Boitzenburger Land Wandheizung, deren Energie aus einem Erdkollektor un- Buchenhain 5, Fertigstellung: 2013 ter der Streuobstwiese gewonnen wird. Die noch ge- Bauherrin: Anne Lierow plante Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gartenge- Architekt: Jörg Wappler, WOF-Planungsgemeinschaft bäudes wird die Selbstversorgung der Betriebsenergie für die Wärmepumpe aus regenerativen Quellen perfekti- onieren. Ergänzt wird die Raumheizung durch den holz- Mit Erhalt der historischen Raumaufteilung und durch befeuerten Herdofen und die Holzbrandöfen im Gebäu- Wiederherstellung des Eichenfachwerks wurde dieses dezentrum, angeordneten in der ehemaligen schwarzen fast 150 Jahre alte Gebäude vor dem Verfall gerettet und Küche, die nun als Lounge dient. auf der Straßenseite seine originäre, ländliche Ausstrah- lung bewahrt. Allerdings: Was für das Innenraumerlebnis einen echten Zugewinn bedeutet, ist für die Außenwirkung irritierend. Die Verwendung nachwachsender, natürlicher oder re- So wirkt das an der Rückseite angefügte Treppenhaus cyclierter Baustoffe ist hoch anzuerkennen, so z.B. Innen- wenig integriert. Auch die Aufsparrendämmung des dämmung der Wände mit Holzfasern, Lehmputz, Einbau Daches führt zwar zu einem phantastischen Oberge- aufbereiteten Altlehms, Schaumglasschüttung und wie- schoß mit sichtbarem Holztragwerk wie im historischen der eingebaute Biberschwanzziegel. Auch auf barriere- Boden, jedoch leider auch zu einem mächtigen Traufen- freie Benutzung des Erdgeschosses wurde geachtet. detail, das die Harmonie der Außenansicht etwas stört. Preisträger in der Kategorie DENKMAL | 15

OL und OR: Das Originaltragwerk im DG bleibt im großen Ge- meinschaftsraum sichtbar, auch der Rauchfang berichtet von der Geschichte des Hauses und seiner Bewohner. UL: Die ehemalige schwarze Küche ist heute Durchgangsraum ML und MR: einladende Ferienräume im Erdgeschoß, die mit und Treffpunkt mit Holzbrandofen für die Feriengäste. Naturprodukten behaglich ausgestattet wurden. UR: Küche im Erdgeschoß an der Gartenseite. 16| Preisträger in der Kategorie ALTBAU

Altbau 1. Preis I Wohnhaus im Dorf

Landkreis: Barnim Für die energetische Sanierung wurden nachwachsende 16230 Chorin, OT: Brodowin und natürliche Baustoffe eingebaut (Hanfdämmwolle, Brodowiner Dorfstraße 65, Fertigstellung: 2010 Kalk-Sand-Hanfschäben-Schüttung, Lehm, Schilf und Bauherren: Andrea Häufele-Böhm und Klaus Böhm Kalk), für deren Auswahl auch die ortsnahe Verfügbarkeit Architekt: Architekturbüro Poleh, Berlin eine Rolle spielte, um Transportenergie und Stoffströme zu minimieren und die im Falle von Abriss oder Entfer- nung keinen Sondermüll darstellen, sondern wieder ver- Es kommt unspektakulär daher und steht mit seiner wie- wertbar sind. der hergestellten Schlichtheit gelassen an seinem Platz, um Wohnraum und Entspannung für Bewohner und Be- Die fünf holzgefeuerten Kachelöfen mit Ringheizung an sucher anzubieten. Wohltuend grenzt es sich von der allen Außenwänden bilden das Heizsystem zusammen „Nachwende-Architektur“ vis-à-vis ab und überzeugt mit Heizkörpern in ofenfernen Räumen und einer Gas- durch seine Liebe zu originalen Details (z.B. Stuckele- Brennwerttherme für Spitzenlasten. Die Komposttoilette mente, Drämpelfenster, Holzfenster in historischen For- im privaten Wohnbereich, partielle LED-Beleuchtung und maten, weitgehend ungestörte Dachfläche, etc.), die dem niedrige Elektrosmogbelastung unterhalb baubiologisch Haus seit 1892 im Laufe der Zeit abhanden gekommen definierter Grenzwerte runden das ökologische Gesamt- waren. konzept vorbildlich ab. Preisträger in der Kategorie ALTBAU | 17

OL und ML: Innendämmung mit Lehm verputzt, farbiger Kalk OR: Drämpelfenster und Stuckbänder UL: Ringleitung im EG UR: Nach dem Rückbau der zwischenzeitlichen Bausünden wurde der Eingang wieder neu hergestellt 18| Preisträger in der Kategorie ALTBAU

Altbau 1. Preis II Ferienhaus

Landkreis: Uckermark entfernt, die Fenster auf das alte Maß verkleinert und 17291 Nordwestuckermark OT: Kraatz nach historischem Vorbild mit Isolierverglasung erneuert, Schloßstraße 7, Fertigstellung: 2013 Fensterläden angebaut und der Hof vor der alten Haustür Bauherren: Edda Müller und Florian Profitlich mit Lesesteinen gepflastert. Architektur: Bauherreneigenleistung Die Baustoffe wurden nach ökologischen Kriterien ge- wählt. So wurden das Dach mit Stopfhanf und die Fassa- Es handelt sich um einen äußerst selten anzutreffenden den mit Zelluloseflocken gedämmt und mit Holzweichfa- Haustyp, ein Neubauernhaus von 1930, welches sorgfäl- serplatten beplankt. Das Dachgeschoss wurde in Lehm- tig renoviert und äußerlich weitgehend in seinen schlich- bautechnik auf Schilfrohrmatten ausgebaut, die Lehm- ten, ursprünglichen Formen wiederhergestellt wurde. plattenwände erhielten Hanfschäbenfüllungen. Die Innen- wandfarben bestehen aus Leim, Quark und Kreide. Die Häuser dieser Art wurden nur wenige in dem kurzen Zeit- Fußbodendielung stammt aus regionalem Kiefernwald. raum zwischen ~1925 bis zum 2. Weltkrieg errichtet. Die- ses Beispiel der ländlich-brandenburgischen Bauge- Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Holzpelletshei- schichte wurde für eine zeitgemäße Nutzung erhalten zung und eine thermische Solaranlage unterstützt die und bekam die ursprünglichen Gestaltungselemente Warmwasserbereitung. Die Abwässer werden auf dem ei- wieder. So wurden z.B. überformende An- und Einbauten genen Grundstück in einem Pflanzenklärbeet gereinigt. Preisträger in der Kategorie ALTBAU | 19

OL: Fotodokument aus der Sanierungsphase ML: Holzbaustoffe in Kombination mit Lehmputz schaffen Atmo- sphäre OR: heute strahlt der Eingang selbst bei Nebel Geborgenheit aus UL: Ess- und Aufenthaltsraum im Erdgeschoß UR: Die Küche im EG für die gemeinschaftliche Nutzung 20| Preisträger in der Kategorie ALTBAU

Altbau 2. Preis Pferdestall zur Villa

Landkreis: Barnim vorgefundenen, ursprünglichen Farbfassung angegli- 16248 chen werden. Ernst-Thälmann-Straße 20, Fertigstellung 2012 Bauherren: Anett und Alexander Nebel Architekturgeschichtlich ist das Gebäude ein besonderes Beispiel für den auch im ländlichen Raum etwa ab 1880 zunehmend auftretenden Historismus, Das zweigeschossige Gebäude wurde um 1900 als Pfer- übernommen von städtischen Vorbildern. destall zur Villa eines Rittmeisters errichtet. Es befindet sich unmittelbar an der sehr eng um das Grundstück he- Den Wärmeschutz bilden partiell Holzfaserdämmung rum geführten Ortsdurchfahrt an außerordentlich mar- und im Obergeschoß mineralische Innendämmung so- kanter Stelle. wie Zusatzfenster auf der Raumseite. Der Innenausbau im Obergeschoss (Decken, Balken, Fußböden) erfolgte Es wurde liebevoll und weitgehend detailgenau restau- ausschließlich mit brandenburgischem Kiefernholz. In riert, saniert und für eine Wohnnutzung ausgebaut. So- den Wohnräumen ergänzen holzbefeuerte Kaminöfen gar die äußere Farbgestaltung konnte der noch in Resten die Fußbodenheizung. Preisträger in der Kategorie ALTBAU | 21

OL: Das hohe Sockelgeschoß des ehemaligen Pferdestalles trägt das kunstvoll gebaute Fachwerk-Wohngeschoß OR: Neue Fenster hinter alter Einfachverglasung erhöhen die Energieeffizienz ML/ UL und UR: Innenansichten 22| Preisträger in der Kategorie ALTBAU

Altbau 3. Preis Energiespeicher

Landkreis: Uckermark In die Dachflächen wurden Dünnschicht-Fotovoltaikmo- 17337 Uckerland OT: Nechlin dule flächenbündig integriert, so dass der Betrachter die- Nechlin 8, Fertigstellung: 2013 se erst bei genauerem Hinschauen wegen kleiner Farb- Bauherren: Ute und Jörg Müller unterschiede wahrnimmt. Architekt Gebäudesanierung: Gerhard Krekow, Prenzlau Solararchitektin: Astrid Schneider Solar Architecture Insgesamt entstand hier eine solartechnische Ausrü- stung, die beispielgebend für die architektonische Ge- bäudestruktur konzipiert wurde. An einer Ertragsanzeige Die Fassaden des sehr großen ländlichen Wirtschaftsge- können Besucher die erzeugte Energiemenge ablesen. bäudes sind architektonisch durch Ziegelstein-Lisenen und Putzflächen gegliedert. Zur Stromerzeugung wur- Da das Gebäude nur temporär genutzt wird und haupt- den die der Sonne zugewandten Seiten mit Solarmodu- sächlich über Leergeschosse verfügt, wurde kein Wärme- len ausgestattet, die sich gelungen in die Fassadenglie- schutz ausgeführt. Der Energiebedarf wird in erster Linie derung einfügen. Die vorgehängten Fassadenmodule regenerativ selbst erzeugt: Photovoltaik (15kW), 2 BHKW sind beweglich gelagert und werden dem Sonnenstand (25 u. 5 kW), Pelletkessel (40 kW). Die Wärme für Veran- nachgeführt, wodurch bei Sonnenschein ein lebhaftes, staltungen im EG wird mit einem Luft-Wasser-Wärmetau- sich im Tageslauf veränderndes Schattenbild entsteht. scher mit Gebläse bereitgestellt. Preisträger in der Kategorie ALTBAU | 23

OL: die Photovoltaik-Fassadenmodule können dem Sonnenlauf OR: die Spezialanfertigung der Lager und Verankerungen auf der nachgeführt werden Raumseite für die nachführbaren Fassadenmodule ML: nicht nur auf der langen Südseite sondern auch in den Walm- MR: Leergeschosse in den oberen Etagen bieten noch Ausbaupo- dachflächen wurden PV-Module integriert tenzial UL: Der Schaukasten veranschaulicht die Energieumwandlung UR: für große Veranstaltungen ist im EG vorgesorgt 24| Preisträger in der Kategorie ALTBAU

Altbau Anerkennung Fachwerkhaus

Landkreis: Uckermark mauert und außen mit einem Kalkmörtel verputzt. 17268 Friedenfelde, Gemeinde Gerswalde Innenseitig erhalten die Außenwände eine mit Hanffa- Friedenfelde 5, Fertigstellung ist noch nicht erfolgt sern versetzte Dämmschale aus Stampflehm. Die Decken Bauherr: Axel Lawaczeck werden mit aus Altpapier hergestellten Zelluloseflocken Architektin: Gabriele Riesner gedämmt. Der nicht unterkellerte Boden wird mit Bläh- ton wärmegedämmt und die Decke des Teilkellers erhält unterseitig eine Wärmedämmung. Die Austauschfenster Mit dieser Auszeichnung soll das große Engagement für werden isolierverglast. die anspruchsvolle Rettung eines Fachwerkhauses aus dem 18. Jahrhundert und für den Einsatz regionalty- Ein moderner Grundofen beheizt die schon nutzbare pischer Materialien anerkannt werden. nördliche Haushälfte im Erdgeschoss mit Schlaf-, Gäste- und Badezimmer. Die Wärmeleistung reicht auch für die Die Arbeiten sind in vollem Gang, es entsteht sehr viel in zwei geplanten Zimmer im Dachgeschoß. Die Kacheln Eigenleistung. Zerstörte Ständer und Riegel des Fach- der vormals im Haus vorhandenen Kachelöfen wurden werks werden sukzessiv ausgetauscht. Die Gefache wer- wieder verwendet und mit Ofenkacheln von abgetra- den mit den vorhandenen Ziegelsteinen wieder ausge- genen Öfen aus Berlin ergänzt. Preisträger in der Kategorie ALTBAU | 25

OL und OR: Der Giebel ist bereits saniert ML und MR: Innendämmung der Aussenwände wird mit Hanffa- sern angereicherter Stampflehmschale und Rohrputzträgermat- ten versehen, die mit Lehmputz beschichtet werden. UL: Bodendämmung mit Blähtonschüttung 26| Preisträger in der Kategorie ALTBAU

Altbau Anerkennung für Hofensemble Erhaltung des Hofensembles

Landkreis: Uckermark Das Wohnhaus wurde den Nutzeranforderungen ent- 17268 , OT Bebersee; Gemeinde: Groß Dölln sprechend behutsam angepasst. Die geringfügig vergrö- Bebersee Nr. 7, Fertigstellung: 2002 ßerte Fledermausgaube des Wohngebäudes orientiert Bauherr: Werner Weber sich in Gestaltung und Proportion, auch unter denkmal- Architekten: Restauratorengemeinschaft Mühlenbein – pflegerischen Gesichtspunkten, sehr gut am historischen Scheikle GmbH Vorbild.

Auch die Neben- bzw. Wirtschaftsgebäude dieser Drei- Das wieder hergestellte Hofensemble bestehend aus seithofanlage wurden fachgerecht sowie mit Einfüh- Wohnhaus, Stall und Scheune befindet sich in der schon lungsvermögen saniert und einer neuen Nutzung zuge- seit 1980 denkmalgeschützten Ortslage Bebersee. Es ist führt. Insgesamt ist es ein gelungener Beitrag zum Erhalt ein sehr schönes und formal stimmiges Sanierungser- des traditionellen regionaltypischen Ortsbildes. gebnis. Preisträger in der Kategorie ALTBAU | 27

Bauerngarten und Staketenzaun ähneln heute wieder dem Original 28| Preisträger in der Kategorie UMNUTZUNG

Umnutzung 1. Preis Wohnhaus

Landkreis: Uckermark Eine große Zahl historischer Bauteile (z.B. Balken, Bretter, 17268 Friedenfelde, Gemeinde Gerswalde Dielenboden, Treppenstufen und –geländer, Fliesen, Tü- Dorfstraße 1, Fertigstellung: 2009 ren, Beschläge etc.) wurden aus Rückbauten alter Häuser Bauherr: Robert Klinge in Berlin und der Mark Brandenburg geborgen und für Architektin: Gabriele Riesner eine zweite Nutzungszeit hier neu eingebaut. So kommt der Charme von Altbauten zur Entfaltung und außerdem werden große Energie- und Materialmengen - ~70% - Die Umgestaltung dieses landwirtschaftlichen Gebäudes eingespart. Alle Beschichtungen basieren auf Naturpro- für die neue Wohnnutzung ist mit den landschaftsty- dukten wie Kalkputze, Kalkfarben, pflanzliche Öle, Farb- pischen Materialien beispielgebend gelungen. pigmente und als Bindemittel Molke.

Mit dem detailgetreu restaurierten Feldsteinmauerwerk Der Wärmeschutz folgt dem konsequenten Hüllflächen- im Erdgeschoß repräsentiert das Bauwerk die Hand- Konzept und besteht weitreichend aus Holzwolleleicht- werkskunst des 19. Jahrhunderts. Das einschalige Außen- bauplatten und Zelluloseflocken. mauerwerk des Obergeschosses wurde zweischalig mit Kerndämmung in regionaltypischem Ziegelmauerwerk Ein Holzfeuerofen in der Küche im Erdgeschoss beheizt stilvoll ergänzt und erhöht aufgebaut. das gesamte Gebäude als Hypokaustenheizung über zwei Etagen in zentraler Anordnung. Preisträger in der Kategorie UMNUTZUNG | 29

OL: Die Gartenseite ML und OR: Zentrale Wärmeflächen im Obergeschoß werden von dem Holzfeuerofen im Ergeschoß versorgt UR: Der Ofen der Gebäudeheizung befindet sich in der Küche UL: Halbierte Altziegel, auf Bodendämmung verlegt 30| Preisträger in der Kategorie UMNUTZUNG

Umnutzung 2. Preis Offene Höfe Ihlow

Landkreis: Märkisch-Oderland Die Erdgeschoß-Außenwände wurden partiell gedämmt, 15377 Oberbarnim, OT Ihlow die Dachflächen mit Zellulose ausgeflockt. Ein Scheit- Reichenberger Straße 9, Fertigstellung: 2000 holzbrenner (Bullerjan) im Gebäudezentrum sorgt für Bauherr: Uwe Steinkamp Raumwärme und die Warmwasser-Bereitung wird solar- Planung in Eigenleistung des Bauherren gestützt betrieben.

Bei der Beurteilung des Projektes wurde die frühe Reali- Die materialgerechte Restaurierung einer Scheune in sierungsphase (ab 1995) berücksichtigt, da die heutigen Feldstein- und Ziegelbauweise ermöglichte die Umnut- energetische Anforderungen noch nicht galten. zung in Wohn- und Atelierräume. Das Dach ist in regio- naltypischer Bauweise mit neuen Ton-Biberschwanzzie- Es entstand eine anspruchsvolle Neugestaltung des Hof- geln eingedeckt. Türen und Tore mit Lichtöffnungen in raumes in regionaltypischer Raumaufteilung mit Feld- individueller Holz-Glas-Ausführung werden durch selbst steinpflasterflächen und buchsgefassten Blumenrabatten gefertigte Holzskulpturen künstlerisch bereichert. unter Verwendung traditioneller Kulturpflanzen. Garten- kunst gedeiht hier zu Kunst im Garten. Preisträger in der Kategorie UMNUTZUNG | 31

OL: Wintergarten und thermische Solaranlage OR: Naturholzkunstwerke gestalten den Garten UL: selbst gebaute Küche in der ehemaligen Scheune UR: Gegenüber in zentraler Lage befindet sich der Scheitholzofen mit Wärme-Sitzbank 32| Preisträger in der Kategorie NEUBAU

Neubau 1. Preis Kleinstadthaus

Landkreis: Barnim Zweitverwendungen reduzieren die Umweltbelastung 16248 Oderberg, Gemeinde, Britz- Chorin- Oderberg bei der Gebäudeherstellung. Außerdem kamen nach- Berliner Straße 21, Fertigstellung: 2007 wachsende und natürliche Baustoffe aus dem engen Bauherr: Horst Brandenburg Oderberger Umkreis zum Einsatz: Bau- und Tischlerholz, Objektplaner: Dietrich Brandenburg Baulehm und Stroh.

Eine Stroh-Lehm-Dämmung bildet den Wärmeschutz, Das Gebäude zeigt den äußerst seltenen Fall der Kopie wobei die relativ kleine Dämmwirkung durch große eines an sich unbedeutenden, aber für das traditionelle Wandstärken kompensiert wird. Straßenbild wichtigen kleinstädtischen Wohnhauses. Das ehemals an dieser Stelle vorhandene Fachwerkhaus wur- Die Beheizung erfolgt ausschließlich mit einem Scheit- de in seinen öffentlichkeitswirksamen Formen nach alten holz-Vergaser. Fotos wieder aufgebaut. Der Neubau schließt die bis dato vorhandene Baulücke im historischen Stadtbild und trägt Obwohl die Straßenfassade als Kopie der historischen somit erheblich zur Aufwertung der Umgebung bei. Fassade in traditioneller Bauweise erstellt wurde, erfüllt das Gebäude alle zeitgemäßen bautechnischen Anforde- Im Haussockel und im Boden des Flures wurden Ziegel rungen. Es ist eine gelungene Alternative zum „moder- aus Abbruchhäusern der Region vermauert. Solche nen“ Neubau im historisch geprägten Umfeld. Preisträger in der Kategorie NEUBAU | 33

traditionelles Zimmermanns-Handwerk ist auch im Neubau mög- lich und kann bei entsprechendem Energiekonzept wegweisende Effiizienzkennwerte erreichen. 34| Preisträger in der Kategorie NEUBAU

Neubau 2. Preis Wohnhaus

Landkreis: Barnim standes märkischer Architektur aufgefasst werden. Auch 16348 die bauzeitlichen Fenster- und Türformate wurden weit- Kirchstraße 18, Fertigstellung: 2012 gehend wieder hergestellt. Bauherren: Judith Dubiel und Stefan Woehrlin Architekten: Judith Dubiel, Stefan Woehrlin, rw+ Gesell- Für die Wärmedämmung der Außenwände kamen Holz- schaft von Architekten mbH faserdämmung als nachwachsender Baustoff zum Ein- satz. Der Innenausbau erfolgte zum Teil mit Lehmputz auf Schilfrohr. Wärmeschutz der Hüllflächen und Holz- Das landwirtschaftliche Stallgebäude wurde für Wohn- fenster mit Dreifachverglasung führen zu einem Wärme- zwecke ausgebaut. Es ist eine Replik, die noch wenige bedarf, der das Limit der Energieeinsparverordnung 2009 originale Bausubstanz aufweist. Bei der Herstellung ver- um 40% unterschreitet. wendeten die Planer regionaltypische Baumaterialien (Ziegel) und setzten traditionelle Details um. Der feh- Die Solarkollektoren sind gut in die Dachlandschaft inte- lende Dachüberstand an Giebel und Traufe kann als Neu- griert. Als solarthermische Anlage unterstützen sie die interpretation des altüberlieferten geringen Dachüber- Gasbrennwertheizung. Preisträger in der Kategorie NEUBAU | 35

OL: Die Traufe wird durch den Frontspieß unterbrochen, ein his- torisches Architekturzitat für den ehemaligen Ladekran (Heubal- ken), der jedoch nicht wieder eingebaut wurde. ML: OG-Aussenwand mit Kerndämmung OR: Der „Ladeerker“ von innen mit heutiger Wohnnutzung UL und UR: gemauerte Kappendecken im Erdgeschoß MR: OG mit Holzfaser-Innendämmung und Lehmputz 36| Preisträger in der Kategorie NEUBAU

Neubau Anerkennung Ferienhaus

Landkreis: Barnim samtkubatur und im Detail am Ortgang, der Traufe und 16230 Chorin, OT: Brodowin der Putzstruktur, jedoch ohne diese in ihrer gestalte- Brodowiner Dorfstraße 79a, Fertigstellung: 2012 rischen Ausprägung und Materialwahl historisierend aus- Bauherren: Claudia Euler und Jan Dilling zuführen. Architekten: de+ architekten GmbH, dilling - euler Das Gebäude bleibt besonders in seiner Farbgebung und Fassadengestaltung ein architektonisch auffallender Bei dem Wohngebäude handelt es sich um einen Neu- Neubau, der sich selbst betont aber der gleichzeitig die bau nach den zum Zeitpunkt der Planung gültigen tech- typisch dörflichen Strukturen seiner Umgebung respek- nischen Standards im traditionell dörflichen Umfeld tiert. ohne direkte Nachbarschaft zu denkmalgeschützten Ge- bäuden. Mit dem sog. KfW-70-Standard unterschreitet das Gebäu- de bezüglich des Wärmeschutzes und des Primärenergie- Die selbstbewusst vorgetragene moderne Architektur- bedarfs die gültigen Mindestanforderungen für Neu- sprache respektiert die traditionellen regional- und orts- bauten. In die Süddachfläche wurde eine thermische typischen märkischen Bauernhausformen hinsichtlich Solaranlage integriert, die die Betriebszeiten der Gasther- Gebäudeproportionen, Bauhöhen, Dachneigung und Ge- me reduziert. Preisträger in der Kategorie NEUBAU | 37

O: Ortsbild Brodowin OR: Ansicht Nordwest L und MR: Wohnraum mit Küche UR: Ansicht Südwest 38 | Regionaltypisches Bauen

Die weiteren Einsendungen Regionaltypisches Bauen | 39

Abschlußfeier und Posterausstellung

Die Preisverleihung fand am 23. Juni 2014 im Angermün- Im Anschluß wurde die Posterausstellung über die Wett- der Rathaus in feierlichem Rahmen statt. bewerbsbeiträge eröffnet. Die Ausstellung besteht aus 17 Roll-up-Postern - à 80x200cm - und kann vom Landes- amt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (An- germünde) ausgeliehen werden.

Impressum

II. Wettbewerb Regionaltypisches Bauen Gesamtkoordination und Ansprechpartner: klimafreundlich Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz in der Region des Biosphärenreservates Schorfheide- Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Chorin Hoher Steinweg 5–6, 16278 Angermünde Ergebnisse 2013/ 2014 Dipl.-Ing. Uwe Graumann; Tel.: +49 / 33 31 / 36 54-21 Tel.: +49 / 33 31 / 36 54-0, Fax: +49 / 33 31 / 36 54-10 Herausgeber: E-Mail: [email protected] Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher- Internet: http://www.grosschutzgebiete.brandenburg.de; schutz (MUGV) http://www.lugv.brandenburg.de

in Zusammenarbeit mit der Redaktion: Dr.-Ing. Günther Ludewig, sol•id•ar Architekten, Berlin Dipl.-Ing. Katharina Marks, Eberswalde Prof. Dr. Jürgen Peters, Hochschule für nachhaltige Ent- wicklung Eberswalde (HNEE) Dipl.-Ing. Norbert Rauscher, Architekt, Glienicke/ Nordb.

Konzeption und Gestaltung Dr.-Ing. Günther Ludewig, sol•id•ar Architekten, Berlin M. Eng. Noé Hierro Meurer, sol•id•ar Architekten, Berlin

Abbildungen: Wettbewerbsteilnehmer / Juroren Fotos der Abschlußfeier und Titelbild: Hubert Klaus Pape; Schutzgebühr: 3 € Titelbild: Gutshof Wilmersdorf Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) Gesamtkoordination: Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Hoher Steinweg 5–6, 16278 Angermünde

Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gehört zu den „Nationalen Naturlandschaften“, der Dachmarke der deutschen Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks, getragen von EUROPARC Deutschland e.V.: www.europarc-deutschland.de