Europäische Route Lüneburg • der Backsteingotik • Kloster Lüne Europäische Route European Route of Brick Gothic i der Backsteingotik Natur und Kultur European Route of Brick Gothic www.eurob.org erleben auf der Route der Backsteingotik

Nikolaihof, Bardowick Leprosarium – Gemächlich fließt die durch die Stadt Lüneburg, am Kloster Lüne und dem Dom – Kloster alten Handelsplatz Bardowick vorbei zur . Doch der Fluss war über Jahrhunderte ein bedeutender Wasserweg. Auf ihm transpor­ tierte man das Salz, das in der Lüneburger Saline produziert wurde, nach Lübeck, um es im gesamten Ostseeraum zu verhandeln. Der Salzhandel brachte den Reichtum nach Lüneburg und in die Region. Von diesem Reichtum zeugen die mäch­ i tigen Backsteinkirchen in Bardowick und Lüneburg, das beeindruckende Ensemble von Backsteinhäusern in Lüneburg und die reizvolle Project part-financed by Klosteranlage Lüne. the European Union Der Radweg beginnt im Alten Hafen in Lüneburg und führt zunächst am linken Gemeinde Adendorf Ilmenauufer, über den ehemaligen Treidelpfad, www.adendorf.de nach Bardowick. Nikolaihof und Dom sind Zeugen der gemeinsamen Geschichte des Flecken Bardowick ehemaligen Handelsplatzes Bardowick und www.samtgemeinde-bardowick.de der alten Salzstadt Lüneburg. Nördlich von Bardowick verlässt der Weg die Kloster Lüne Ilmenauniederung und führt durch einen Wald www.kloster-luene.de zur Johanneskapelle in Adendorf. Von dort geht es schließlich zum Kloster Lüne. Nach rund 20 Kilometern schließt sich Lüneburg Marketing GmbH der Kreis der Lüneburger Radtour zur www.lueneburg.de Backsteingotik durch das reizvolle Ilmenautal.

Text: Edgar Ring Gestaltung: ali www.lueneburg.de 5 1. Alter Kran Die Fahrradtour startet am Alten Kran. 5. Dom Die Stiftskirche Peter und Paul des Der Hafen war die Drehscheibe des Handels in Kollegialstiftes Bardowick wird erstmals 1146 Lüneburg. Das Salz wurde über die Ilmenau nach genannt. Aus der Zeit Heinrichs des Löwen, der Lübeck und den Ostseeraum verschifft. Von Bardowick zunächst förderte, 1189 aber zerstörte, der Ostsee kamen der Hering und viele andere sind nur Spuren im Westwerk erhalten. Handelsprodukte, die im Kaufhaus gelagert Der Unterbau der Türme aus Gipsblöcken stammt wurden. Der Kran wird 1330 erstmals genannt. aus der Zeit des Wiederaufbaus nach der Zerstörung 1797 wurde er neu errichtet Noch heute ist der Hafen durch Heinrich den Löwen. Der Bau der dreischiffigen ein äußerst lebendiger Treffpunkt. Backsteinhallenkirche begann Ende des Links der Ilmenau geht es nun Richtung Bardowick. 4: Nikolaihof, Kirche 14. Jahrhunderts. Sehenswert sind das Taufbecken, 4 5: Dom zu Bardowick das im Jahr 1367 erworben wurde, das kunstvoll 2. Warburg Nach kurzer Zeit schon kommt man an geschnitzte Chorgestühl aus den Jahren 1486/87 der Warburg vorbei. Hier wohnte der Wächter der und der Hochaltar, der etwa zur gleichen Zeit fertig­ Hude, des großen Holzlagerplatzes. Nachts versperr­ gestellt wurde. Über dem Südportal thront ein Löwe te er den Zugang zum Hafen mit einer Kette. 6 aus Eichenholz und vergoldetem Bleimantel mit der 2: Warburg Inschrift: Ve (Die Spur des Löwen). 3. Landwehr Auf dem Treidelpfad gelangt man weiter Nun wechselt die Route auf die andere Seite der zur Lüneburger Landwehr, ein Wall- und Graben­ Ilmenau. Es geht wieder flussaufwärts. Nach einer system, das heute noch in seiner Grundstruktur 3 kurzen Fahrt durch einen Wald öffnet sich der Blick erhalten ist. Im Mittelalter spielte es eine bedeu­ 6: Johanneskapelle auf das Gut Vrestorf. Der Waldweg führt weiter tende Rolle in der Lenkung des Handelsverkehrs. Richtung Adendorf. Händler mussten ihren Weg über die Hansestadt Lüneburg nehmen und dort ihre Waren anbieten. 6. Adendorf Im alten Ortskern steht die Kapelle, Hinter einer Ilmenaubiegung erblickt man am die Johannes dem Täufer geweiht ist. Auf dem Horizont den Turm der Kapelle des Nikolaihofes. schlichten spätgotischen Backsteinbau thront Doch zunächst lädt die Ilmenauschleuse zu einer ein hölzerner Dachreiter. Einzigartig ist die goti­ Rast ein. sche Taufe aus Eichenholz (um 1400). Die farbigen Kurz hinter der Schleuse verlässt die Route die Ilmenau. Glasfenster wurden 1998 geschaffen. Durch einen Wald, den Eichwald, erreicht man den Nikolaihof. 7. Kloster Lüne. Auf dem Weg durch das Lüner Holz 1: Alter Kran erreicht man das Kloster Lüne. 1172 gegründet, 4. St. Nikolaihof in Bardowick Das Leprosenhospital wurde das ehemalige Benediktinerinnenkloster nach wird urkundlich erstmals 1251 genannt. Nach dem zwei Bränden ab 1372 am Ufer der Ilmenau errichtet. Rückgang der Leprakrankheit wurde es gegen Heute findet sich hier eine vollständig erhaltene Ende des 15. Jahrhunderts als Altersheim weiter Klosteranlage mit malerischem Innenhof, Streuobst­ geführt. Ursprünge der Kapelle St. Nikolai liegen wiesen und Kräutergarten. Bis in unsere Zeit hinein im 14. Jahrhundert. Im 1. Viertel des 15. Jahrhunderts vermitteln Brunnenhalle, Refektorium, Kreuzgang, entstand der Westturm. Der gesamte Backsteinbau Nonnenzellen und die an Kunstschätzen reiche wurde 1435 erneuert. Um 1440 entstand das 7 7: Kloster Lüne Kirche ein lebendiges Bild mittelalterlichen Kloster­ Männerhaus, das Frauenhaus wurde um 1700 lebens. Im Textilmuseum sind Altar- und Fasten­ errichtet. Beide Gebäude zeigen die charakteristi­ tücher, farbige gestickte Bildteppiche, Banklaken und sche Struktur eines Hospitalgebäudes mit kleinen andere Textilien für den liturgischen Gebrauch aus Räumen beiderseits eines langen Ganges. Auf dem 2 sechs Jahrhunderten zu sehen. weitläufigen Areal befinden sich weiterhin das Nach dem Rundgang lädt das Klostercafé zu Kaffee Provisorat (17. Jahrhundert) und das Organistenhaus und Kuchen ein. (16. Jahrhundert / 1672). Das Frauenhaus ist für Besichtigungen geöffnet. 1 Nun geht es weiter durch Bardowick zum Dom, dessen zwei Türme den Ort überragen.