der landbote l montag, 30. juni 2008 l Winterthur l 13 Der grosse Bauboom im «Patchworkdorf» In lässt sich gut wohnen. Die rege Bautätigkeit hat der Aussenwacht aber viele Probleme gebracht.

Draussen vor dem alten Dorfschul­ haus spielen die Primarschüler von Klassenlehrerin Ursula Steiner. Es ist fast wie früher, als das ländliche Iberg noch ganz den Charakter eines Dorfes hatte. Alles ist ruhig an diesem späten, bewölkten Vormittag Ende Juni. Un­ terhalb der Neubausiedlungen, Rich­ tung , weiden die Schafe auf einer eingezäunten Wiese. Der «Storchen»,

«Die Klösterli­ strasse sollte nur noch für Zubringer offen bleiben» Monica Frei, Einwohnerverein

Iberg ist rasch gewachsen. nun sollen die Einzelteile wieder zu einem Dorf werden. Dazu muss die Infrastruktur mit dem Bauboom Schritt halten können. Bild: Urs Baptista Ibergs Dorfbeiz, döst etwas verlas­ sen vor sich hin. Unten am Dorfrand lung, im Gegensatz zum beschaulichen der dorfladen Tösstalstrasse Seen machen sich ein paar Bauarbeiter an Weiler mit seinem erhalten einem mattroten Kubus zu schaffen, in gebliebenen Dorfkern, wo es noch auf vier rädern dem dereinst gewohnt werden soll. Bauernhöfe gibt und Kinder draussen Eidberg zählt 189 Einwohner, Iberg Ricketwilerstrasse auf der Dorfstrasse spielen. 885. Am stärksten gewachsen ist «Eine Baukastensiedlung» Seit Kurzem sei die Stadt willens, . Die Einwohnerzahl liegt bei Eidberg Iberg habe in den letzten Jahren eine in Iberg ein Gemeinschaftszentrum zu 1200. Mit der Schliessung von Post extreme Bautätigkeit erlebt, sagt Mo­ bauen, sagt Zanin. Dass Stadtbus zu­ und Volg gab es einen Verlust an Infra- Eidbergstrasse Eidbergstrasse reno Zanin, Präsident des Einwoh­ dem den öffentlichen Verkehr mar­ struktur. Heute bedient der Volg zwei- Tösstalstrasse nervereins Iberg, Eidberg, Gotzenwil, kant stärken will, nehmen er und Mo­ mal in der Woche die Aussenwachten Weierhöhe und Sennhof: «Diese Ent­ nica Frei-Mattenberger mit Genugtu­ mit dem fahrenden Dorfladen. Zu re- wicklung hat dem kleinen Dorf viele ung zur Kenntnis. «Gerade die Ein­ den gibt in Iberg die Schliessung des Weier Probleme gebracht. Da die Infrastruk­ führung des Nachtbusses ist für unsere Restaurants Klösterli. Neue Besitze- tur nicht mit der Bautätigkeit Schritt Kinder von grossem Vorteil, weil sie rin ist die «Christliche Gnadengemein- halten konnte, haben wir jetzt eine Art so auch nach einem Training zu später de», eine der Pfingstbewegung nahe-

Patchworkdorf.» Eidberg sei demge­ Stunde problemlos nach Hause fahren stehende Vereinigung. (cl) Iberg können», sagt die dreifache Mutter. Ibergstrasse Mulchlingen AUSSENWACHTEN Von Kuhglocken übertönt Lehrkräften und ein paar Teilzeitbe­ Eidberg iberg Handlungsbedarf sieht Frei-Matten­ schäftigten für die rund 150 Kinder Sie gehören zur Stadt, aber irgendwie berger beim Schleichverkehr aus dem zuständig ist, die in Iberg und Eidberg doch nicht so richtig. In loser Folge stellen wir die Winterthurer Aussen- Tösstal Richtung Stadt. Mehrmals zur Schule gehen, schätzt den Schul­ wachten und ihre Bewohner vor. habe sie angeregt, die Klösterlistrasse unterricht abseits der Stadt: «Wo fin­ Das Dorf hat sich stark gewandelt. sident Ernst Wohlwend (SP): «Das be­ nur für den Zubringerdienst zu öffnen. det sich heute noch ein Schulhaus, wo «Die Männer der in den 60er-Jahren trifft nicht nur die Anbindung an den genüber raumplanerisch kompakt ge­ Ebenso vermisst Frei-Mattenberger man am Morgen die Fenster schliessen zugezogenen Familien mussten sich öffentlichen Verkehr. Aussenwachten blieben. «Wir wohnen gerne in Iberg, eine Turnhalle für die Schüler. Heute muss, damit das Bimmeln der Kuhglo­ melden, um mit Ross und Wagen den sind auch auf Einrichtungen wie ein und wenn manches noch nicht so ist, gehen die Klassen für eine Doppel­ cken den Unterricht nicht übertönt?» Kehricht von Haus zu Haus einzusam­ Gemeinschaftszentrum angewiesen, wie wir es gerne hätten, sehen wir ge­ lektion mit dem Schulbus zum Tur­ Im Zuge der Bautätigkeit sind die meln, um ihn in der Kiesgrube zu de­ damit ein lebendiges Quartier erhal­ nau da die Chance, die verschiedenen nen nach Seen, in die Schulhäuser Schülerzahlen markant angewachsen. ponieren», erinnert sich Monica Frei- ten bleibt.» Er habe sich daher dafür Einzelteile zu einem Ganzen zusam­ Büelwiesen oder Steinacker. Im neuen In den beiden Schulhäusern wurden Mattenberger an alte Zeiten im Dorf. stark gemacht, das Restaurant Froh­ menzubringen», pflichtet ihm Monica Schuljahr wird ein Teil der Schüler im je ein zweites Klassenzimmer und ein In Eidberg gab es zwei Restaurants, sinn, ein wichtiger Treffpunkt in Eid­ Frei-Mattenberger, Ibergs Ortsver­ neuen Schulhaus Sennhof den Turn­ Lehrerzimmer eingerichtet. Zusätzlich eines davon hatte eine Tanzbühne. berg, nicht zu verkaufen, sondern im treterin, bei. Langjährige Einwohner unterricht besuchen. Ursula Steiner, mussten zwei Pavillons installiert wer­ Die Stadt sei an lebensfähigen Aus­ Besitz der Stadt zu halten («Landbo­ sprechen von einer Baukastensied­ die zusammen mit sieben weiteren den, um das Platzproblem zu lösen. senwachten interessiert, sagt Stadtprä­ te» vom Samstag). lCHRISTIAN LANZ Einen Kindergarten neu gestalten Wahlvorschläge fürs Arbeitsgericht Der Grosse Gemeinderat hat letzte praktisch ausschliesslich um Männer Die Kaspar Diener GmbH sein. Mit dem Preis sollen junge Men­ sowie Bruno Hablützel, Innenarchitekt Woche die Wahlvorschläge für die Er­ fortgeschrittenen Alters, sagte Yvonne vergibt seit vier Jahren einen schen ausgezeichnet werden, die mit HFG und Konzeptgestalter Globus, neuerungswahl des Arbeitsgerichtes Beutler. Trotzdem blieb der Wahlvor­ ihrer Arbeit im Bereich Innenraumge­ gewonnen werden. Anmeldeschluss verabschiedet. Die insgesamt 40 vor­ schlag ohne Gegenstimme und wird Preis für besonders kreative staltung innovative Akzente setzen. ist der 30. August, Eingang der Arbei­ geschlagenen Richterinnen und Rich­ nun von der wahlleitenden Behörde, Innenraumgestaltung. Der Preis ist nicht kommerziell. Für ten im Gewerbemuseum Winterthur: ter kommen aus den Berufsgruppen dem Stadtrat veröffentlicht. die Fachjury konnten Pia Schmid, Ar­ 17. bis 21. November 2008. (ssc) Baugewerbe und Handwerksbetriebe, Melden sich innert einer Frist von Erstmals wird der Kaspar-Diener- chitektin und Designerin aus Zürich, Genauere Informationen Industriebetriebe sowie Dienstleis­ sieben Tagen keine weiteren Kandi­ Förderpreis an einem konkreten Ob­ Werner Huber, Redaktor «Hochpar­ zur Preissausschreibung: tung, Handel und Gastgewerbe. Ar­ daten für das Arbeitsgericht mehr, gel­ jekt ausgeschrieben. Und zwar konn­ terre», Andrea Burkhard, Dozentin an beitgeber und Arbeitnehmer stellen ten die vorgeschlagenen Richter für ten Kaspar Diener und sein Team die der Zürcher Hochschule der Künste, www.kaspardiener.ch jeweils die gleiche Anzahl Richter. die Amtsdauer von 2008 bis 2014 als in Stadt Winterthur sowie eine private Zum Wahlvorschlag machte einzig stiller Wahl gewählt. Werden weitere Stiftung gewinnen, die Innenraum­ die SP eine Anmerkung. Bei den Ver­ Vorschläge eingereicht, ist eine Volks­ gestaltung des Kindergarten Matten­ tretern der Arbeitgeber handle es sich wahl notwendig. (dh) bachs in Winterthur zum Inhalt des diesjährigen Wettbwerbs zu machen. Der bestehende Kindergarten soll mit­ tels textiler Gestaltung in die Bereiche Vier Unfälle: Drei Personen verletzt Kindergarten und Betreuung mit Ru­ Am Samstag haben sich auf Stadtge­ prallte gegen das Heck. Der Sachscha­ heräumen unterteilt werden. biet vier Verkehrsunfälle ereignet. den an den Fahrzeugen wird von der Um 14 Uhr kam es auf der Kreuzung Polizei auf 11 000 Franken beziffert. Bezug zum Kanton Zürich St.-Georgen- und Theaterstrasse zu Um 19.30 Uhr missachtete ein Mo­ Laut Julia Diener ist es das Ziel aller einer Kollision zwischen zwei Autos. falenker bei der Einmündung der Verantwortlichen, dass das Siegerpro­ Eine Lenkerin hatte das Stoppsignal Walkestrasse in die Wülflingerstrasse jekt im kommenden Jahr umgesetzt missachtet und fuhr gegen den Wagen das Signal «Kein Vortritt». Es kam zur werden kann. Zum Hauptpreis gehört einer Richtung Bahnhof fahrenden Kollision mit einem stadtauswärts fah­ zudem ein Preisgeld von 5000 Franken Lenkerin. Der Sachschaden an beiden renden Auto. Verletzt wurde niemand, in bar. Dieses Jahr werden ausserdem Fahrzeugen betrug 14 000 Franken. am Auto entstand Sachschaden von total 2000 Franken als Anerkennungs­ Nach einer Auffahrkollision auf 2000 Franken. Beim Mofafahrer wur­ preise gesprochen. Teilnahmeberech­ der Tösstalstrasse mussten zwei Per­ den Alkoholsymptome festgestellt. tigt sind Gestalterinnen und Gestal­ sonen mit leichten Verletzungen ins Um 21.30 Uhr kollidierten auf dem ter und Studierende aus der ganzen Spital eingeliefert werden. Beide hat­ Lindspitz ein Auto und ein Töff. Der Schweiz, die in irgendeiner Form ei­ ten im vorderen Auto gesessen. Weil Autofahrer hatte einer 26-jährigen nen Bezug zum Kanton Zürich haben, Fussgänger auf dem Zebrastreifen die Töfffahrerin den Vortritt verweigert. sei es, indem sie hier wohnen, arbeiten Strasse überquert hatten, hatte das Sie wurde mit leichten Verletzungen oder studieren. Allerdings dürfen die Auto angehalten. Der nachfolgende ins Spital eingeliefert. Es entstand Teilnehmer nicht älter als 40 Jahre alt Der Kindergarten Mattenbach soll eine neue Innendekoration bekommen. Bild: pdx Lenker bemerkte dies zu spät und Sachschaden von 8000 Franken. (red)