TEILHABEN IM LANDKREIS Ausgabe 04/2019

IN DIESER AUSGABE Neues vom Örtlichen Teilhabemanagement

 Teilhabe-Informationsflyer für Arbeitgeber Seite 2

 Update: Budget für die Arbeit Seite 4

 Befragung zum barrierefreien Reisen Seite 6

 Neuer Flyer des Örtlichen Teilhabemanagements in Leichter Sprache Seite 7

 Aussteller gesucht: Barrierefreier Tourismus im Landkreis Harz Seite 8

Neues aus dem Landkreis

 Update: Fördermöglichkeit „einfach machen“ Seite 9

 Bundesweite Befragung zum barrierefreien Banking Seite 9

 Stellenausschreibungen für Landesfachstelle für Barrierefreiheit Seite 9

 Stiftung Neinstedt setzt Qualitätsstandards in Leichter Sprache Seite 10

 Wussten Sie Schon? - Neuer Behindertenbeauftragter in Sachsen-Anhalt Seite 11

 Die Bodetal Therme - ein gelungenes Beispiel Seite 12

Tipps und Termine Seite 14

NEUES VOM TEILHABEMANAGEMENT

Chancen nutzen und geben – das Örtliche Teilhabemanagement und das Aktionsbündnis „Landkreis Harz inklusiv“ erstellen Informationsflyer für Arbeitgeber

Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderungen einstellen möchten oder bereits beschäftigen? An wen können sie sich für eine ausführliche Beratung und Unterstützung wenden? Um diese Fragen kurz und übersichtlich zu beantworten, erarbeitete das Örtliche Teilhabemanagement in Kooperation mit der Arbeitsgruppe 1 – „Teilhabe am Arbeitsleben“ des Aktionsbündnisses „Landkreis Harz inklusiv“ einen Informationsflyer für Arbeitgeber.

Laut Bundesagentur für Arbeit liegt die Erwerbslosenquote von Menschen mit Behinderung deutschlandweit über der Erwerbslosenquote der Bevölkerung allgemein. Durchschnittlich sind schwerbehinderte Arbeitslose älter als nicht- schwerbehinderte Arbeitslose, dafür sind sie aber auch höher qualifiziert und bieten in Zeiten des Fachkräftemangels ein oft unterschätztes Potenzial. Die Palette an Unterstützungsmöglichkeiten, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben zu fördern, ist bunt. So gibt es (finanzielle) Fördermöglichkeiten, wenn ein Arbeitgeber einen Menschen mit Schwerbehinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt neu einstellt. Aber auch, wenn ein Mitarbeiter durch eine Krankheit eine Schwerbehinderung erlangt und für die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses eine behindertengerechte Arbeitsplatzausgestaltung notwendig wird, gibt es staatliche Unterstützungsmöglichkeiten, die der Arbeitgeber nutzen kann. Und selbst außerhalb des allgemeinen Arbeitsmarkts gibt es Programme, wie das 2018 neu geschaffene Förderinstrument Budget für Arbeit (Vgl. https://ms.sachsen-anhalt.de/themen/ menschen-mit-behinderungen/ausbildung-und-beschaeftigung/budget-fuer-arbeit/). Die positiven Erfahrungen, die Frau Bienek (Edeka Halberstadt) als eine der ersten

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NEUES VOM TEILHABEMANAGEMENT

Arbeitgeberinnen im Landkreis damit gemacht hat, wurde exemplarisch im zweiten Newsletter „Teilhaben im Landkreis Harz“ vorgestellt. Zu verstehen, welche Unterstützungsmöglichkeiten helfen können, ist zeitaufwendig. Denn für die Förderinstrumente sind verschiedene Institutionen zuständig. Zu nennen sind die Agentur für Arbeit, das Integrationsamt, die KoBa, das Sozialamt oder die Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM). Das kann für Arbeitgeber, die mit dieser Thematik noch nicht vertraut sind, sehr unübersichtlich sein. Aus diesem Grund hat das Örtliche Teilhabemanagement gemeinsam mit der Arbeitsgruppe 1 - „Teilhabe am Arbeitsleben“ des Aktionsbündnisses „Landkreises Harz inklusiv“ einen Flyer für Arbeitgeber erarbeitet, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen und dafür Unterstützung in Anspruch nehmen möchten. „Wir wollten eine kurze Übersicht für Arbeitgeber schaffen, in der die Unterstützungsmöglichkeiten, die es bei uns im Landkreis gibt, übersichtlich und transparent dargestellt sind“, erklärt der Förderschullehrer Reiko Linzer als ehrenamtliches Mitglied die Motivation der Arbeitsgruppe. Für alle weitergehenden Fragen zu den Fördermöglichkeiten hat die Arbeitsgruppe eine zentrale Ansprechpartnerin benannt. Arbeitgeber und Interessierte können sich bei Nadine Albrecht, der regionalen Arbeitsmarktkoordinatorin des Landkreises Harz melden, welche sie dann je nach Anliegen an die richtigen Ansprechpartner weitervermittelt.

Kontakt: Nadine Albrecht Regionale Koordinatorin Arbeitsmarktpolitik Landkreis Harz Fachbereich Strategie und Steuerung Telefon: 0 39 41 / 59 70 - 15 05 E-Mail: [email protected]

Die Arbeitsgruppe 1 - „Teilhabe am Arbeitsleben“ „Harz inklusiv ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Ehrenamtlichen und institutionellen Akteuren, die sich für die Integration von Menschen im Arbeitsleben einsetzen. Jeder, der sich im Landkreis für die Teilhabe an Arbeit engagieren möchte, ist bei den Treffen willkommen. Bei Frau Kühn ([email protected]) kann man sich für das nächste AG-Treffen am 16. Oktober 2019 anmelden oder sich in den Einladungsverteiler aufnehmen lassen. Die digitale Version des Flyers finden Sie hier:.https://www.kreis-hz.de/de/datei/anzeigen/ id/1010165,1167/lk_harz_inklusiv_ag1_chancen_druck.pdf Bestellen können Sie die Flyer außerdem kostenfrei, so lange der Vorrat reicht, unter [email protected]. 3

NEUES VOM TEILHABEMANAGEMENT

Erarbeitung des Flyers Entstanden ist der Flyer als Gemeinschaftswerk: Das Örtliche Teilhabemanagement und Mitglieder der Arbeitsgruppe haben auf Grundlage des Ratgebers „Schwerbehinderte Menschen im Unternehmen: Leistungen und Hilfen“ (Vgl. t1p.de/ ratgeber-beschaeftigung-schwerbehinderte) die inhaltlichen Punkte des Flyers erarbeitet. Für die graphische Gestaltung nutzten das Örtliche Teilhabemanagement und die Arbeitsgruppe ihr Netzwerk. Das Layout wurde zusammen mit einem Schüler der Berufsfachschule Gestaltungstechnische Assistenz an den BbS J.P.C. Heinrich Mette, , entwickelt. Susanne Kühn Die Diakonie Werkstätten Halberstadt stellten Seit Mai mache ich eine Maßnahme der Fotos aus ihrem Fundus zur Verfügung und zwei KoBa mit. Während dessen habe ich mich ehrenamtliche Mitglieder der Arbeitsgruppe beim Cafe am Finkenherd hier in erklärten sich für ein Fotoshooting für zusätzliches Quedlinburg beworben. Im Moment bin Bildermaterial bereit. ich dort noch in einem Beide Mitglieder, sowohl Susanne Kühn als auch Praktikumsverhältnis, da mein Dr. Karsten Lippmann, haben in der Arbeitsplatz neu ausgestattet werden Vergangenheit die Erfahrung gemacht, wie muss. Und die Firmen, die den Umbau schwierig es teilweise für Menschen mit realisieren sollen, lassen sich Zeit.... Der Behinderung auf dem Arbeitsmarkt ist. Umbau wird vom Arbeitsamt finanziert.

Update: Budget für Arbeit In der Newsletterausgabe 01/2019 informierten wir über die Fachveranstaltung Budget für Arbeit, die das Örtliche Teilhabemanagement gemeinsam mit dem Sozialamt im Herbst 2018 organisierte. Das Budget für Arbeit gibt es seit Anfang 2018 und beinhaltet einen Lohnkostenzuschuss von bis zu 75% für Arbeitgeber von werkstattberechtigen Menschen mit Behinderung. Seit der Fachveranstaltung hat sich in Sachsen-Anhalt viel getan. Während im Herbst 2018 nur vier Bewilligungen für Budget für Arbeit vorlagen, waren es Anfang August 2019 bereits 31 Bewilligungen. Davon kommen 11 Anträge alleine aus dem Landkreis Harz. Bei einem Vor-Ort-Besuch im Sommer bedankte sich Staatssekretärin Beate Bröcker (Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt) dafür bei dem engagierten Sozialamt.

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NEUES VOM TEILHABEMANAGEMENT

Dr. Karsten Lippmann Dr. Karsten Lippmann ist promovierter Historiker. Nach seinem Realschulabschluss, im Jahr 1995, erlernte er den Beruf des Bürokaufmanns im Berufsbildungswerk in Hannover. Die anschließende Arbeitssuche gestaltete sich schwierig. „Viele Arbeitgeber hatten damals Hemmungen, einen schwerbehinderten Menschen einzustellen. Es bringt nichts, die Augen davor zu verschließen. Ich hatte einen sehr guten Abschluss und habe in den nächsten Jahren bewiesen, dass ich ein Gewinn für so manches Unternehmen hätte sein können. Heute kann ich die Unternehmen nur auffordern, schwerbehinderte Menschen einzustellen. Und die Schwerbehinderten bitte ich, den Mut nicht zu verlieren. - Das ist aber manchmal leichter gesagt als getan.“ Karsten entschloss sich, sein Abitur abzulegen. „Das wollte ich eigentlich schon immer. In der konkreten Situation war es aber auch eine Flucht nach vorn.“ Diese verlief recht erfolgreich. Im Jahr 2002 war Karsten einer der besten Abiturienten in Halberstadt. In den nächsten Jahren studierte er Geschichte und Philosophie, erst in Magdeburg, dann in Leipzig und promovierte schließlich, mit magna cum laude, an der Deutschen Sporthochschule in Köln. „Ich habe eine Arbeit zur deutsch-deutschen Sportgeschichte geschrieben. Sie ist auch in einem namhaften sportwissenschaftlichen Verlag erschienen und heute noch zu kaufen. Darauf bin ich ein bisschen stolz. - Meine ganz unparteiische Meinung ist, dass es sich lohnt, sie zu lesen.“, lacht er. Die Arbeitssuche gestaltete sich auch nach der erfolgreichen Promotion schwierig. „Man darf sich einerseits nicht zu sehr unter Druck setzen, andererseits aber auch niemals aufgeben. Eine harte Aufgabe, egal auf welchem Bildungsniveau.“ Auf einer sozialpolitischen Konferenz, die er auf eigene Initiative besuchte, erfuhr Dr. Lippmann, dass für das nächste Frühjahr eine Konferenz zur Umsetzung der von der UN garantierten Beteiligungsrechte behinderter Menschen stattfinden soll. „Das hat mich gleich interessiert. Dank meiner Qualifikation und etwas Hilfe der ArGe bin ich jetzt für die inhaltlichen Aspekte des Projekts zuständig. Das ist eine neue Herausforderung, macht aber auch viel Freude. Ich bin überzeugt, die Konferenz wird zu einer stärkeren europaweiten Vernetzung der Behindertenverbände führen“, sagt Dr. Lippmann noch, als sein Telefon klingelt.

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NEUES VOM TEILHABEMANAGEMENT

Urlaub und Ausflüge ohne Hindernisse? Teilhabemanagement im Landkreis Harz befragt zum barrierefreien Reisen

Wie verreisen Menschen mit Beeinträchtigungen und finden sie im Landkreis Harz passende barrierefreie Angebote? Antworten auf diese Fragen möchte das Örtliche Teilhabemanagement mithilfe einer Umfrage finden. Ziel ist es, das Reiseverhalten von Menschen mit Beeinträchtigungen auszuwerten, um die Barrierefreiheit der touristischen Angebote im Landkreis Harz zu verbessern. Dabei stehen sowohl bauliche Barrieren als auch fehlende Informationen oder Schwierigkeiten bei menschlichen Interaktionen im Fokus. Eine Beeinträchtigung entsteht nicht immer durch eine körperliche oder geistige Einschränkung. Auch Familien mit Kinderwagen, ältere Menschen oder Ortsunkundige profitieren von speziellen Angeboten und Informationen. Darum kann jeder an der Umfrage teilnehmen, egal ob er oder sie eine Behinderung im klassischen Sinne hat. Die Befragung läuft bis zum 13. September 2019 und ist im Internet unter http://www.kreis-hz.de/ de/befragung-zum-barrierefreien-reisen.html abrufbar. Außerdem liegen die Fragebögen in den Tourist-Informationen im Landkreis Harz aus. Die Ergebnisse der Befragung sind Teil einer Bestandsanalyse zu Teilhabebarrieren im Freizeitbereich und werden am 23. Oktober auf der Veranstaltung "Barrierefreier Tourismus im Landkreis Harz" in der Hochschule Harz in Wernigerode zum ersten Mal veröffentlicht. Sie dienen anschließend als Grundlage für die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Tourismus- und Freizeitbereich. Ansprechpartner für Fragen und Hinweise zum Fragebogen sowie bei technischen Problemen sind die Mitarbeiterinnen des Örtlichen Teilhabemanagements im Landkreis Harz.

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NEUES VOM TEILHABEMANAGEMENT

Neuer Flyer des Örtlichen Teilhabemanagements in Leichter Sprache

Das Örtliche Teilhabemanagement hat neue Flyer – jetzt auch einen in Leichter Sprache. Entstanden ist der Flyer in Leichter Sprache in Zusammenarbeit mit dem Büro für Leichte Sprache der Diakoniewerkstätten Halberstadt. Der Flyer erklärt nun auf vier DIN A4-Seiten, was es mit dem schwierigen Begriff „Teilhabemanagement“ auf sich hat und bei welchen Problemen die Mitarbeiterinnen unterstützen. Und auch der Projektflyer erstrahlt ganz im Zeichen des neuen Projektlogos in grünen Schattierungen und fügt sich nun besser ins gesamte Erscheinungsbild des Landkreises und des Projekts ein. Zu finden sind die neugestalteten Flyer auf der Internetseite des Projekts: https://www.kreis- hz.de/de/oertliches-teilhabemanagement.html

Das Teilhabemanagement Infoflyer in Leichter Sprache

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NEUES VOM TEILHABEMANAGEMENT

Aussteller gesucht! Veranstaltung zum barrierefreien Reisen im Oktober

Am 23. Oktober findet an der Hochschule Harz in Wernigerode die Veranstaltung „Barrierefreier Tourismus im Landkreis Harz“ statt. Das Örtliche Teilhabemanagement des Landkreises Harz sucht für den Markt der Möglichkeiten zur Veranstaltung noch Aussteller, die sich mit ihren Produkten, Dienstleistungen und Services mit einem kleinen Stand vorstellen möchten.

Ziel der Veranstaltung ist es, Lösungen zu zeigen, die das Reisen für Menschen mit Beeinträchtigung vereinfachen oder es Beherbergungsbetrieben, Tourist-Informationen und Unternehmen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft erlauben, ihre Angebote entlang der touristischen Servicekette barrierefreier zu gestalten. Es geht um die gesamte Reise, von der Informationsbeschaffung, über Anreise und Mobilität vor Ort, Unterkunft, Gastronomie und die Barrierefreiheit beim Besuch von Sehenswürdigkeiten und anderen Aktivitäten. Und es betrifft sehr verschiedene Beeinträchtigungsformen.

Folgende Produkte und Dienstleistungen können auf dem Markt der Möglichkeiten vorgestellt werden:

 Technische Hilfsmittel

 Medizinische Hilfsmittel

 Unterstützende Dienste

 Technologien wie Apps oder virtual reality- Lösungen

 Seminare und Schulungen für Mitarbeiter

 weitere innovative Lösungen

Die Beteiligung am Markt der Möglichkeiten ist für Aussteller kostenlos. Tische und Stühle werden vom Veranstalter gestellt.

Bei Interesse oder Fragen zur Teilnahme steht Almut Hartung vom Örtlichen Teilhabemanagement per E-Mail ([email protected]) oder telefonisch Ein Geschäft in der Quedlinburger Innenstadt (0 39 41 / 59 70 45 - 62) zur Verfügung. kennzeichnet eine bauliche Barriere und beugt so Unfällen vor. 8

NEUES AUS DEM LANDKREIS

Update: Fördermöglichkeit „einfach machen“

Im Mai 2019 informierten wir in einer Sonderrundmail über die neue Förderrichtlinie „einfach machen“. Über diese Richtlinie können zwischen 5 000 und 50 000 € bei einer Förderquote bis zu 90% für Maßnahmen rund um Teilhabe und Barrierefreiheit beantragt werden. Die Bewilligungsbehörde (Sozialagentur) plant die Anträge für diese Förderung auf ihrer Website hochzuladen. Bis man die Anträge im Internet runterladen kann, können Sie sich gerne an uns wenden ([email protected]) und wir leiten Ihnen die Anträge weiter.

Alternativ können Sie sich direkt an den zuständigen Mitarbeiter in der Sozialagentur wenden:

Kontakt: Martin Vogt Sozialagentur Sachsen-Anhalt Geschäftsbereich 5 – Zentrale Fachaufgaben / Recht Magdeburger Straße 38 06112 Halle (Saale) Tel.: 0 345 / 68 15 - 872 Fax.: 0 345 / 68 15 - 854 E-Mail: [email protected]

Bundesweite Befragung zum barrierefreien Banking

Die Commerzbank will digitale Bankgeschäfte barrierefreier gestalten und startete deshalb eine bundesweite Befragung von Menschen mit Sehbehinderung und motorischen Einschränkungen. Die Befragung ist unter folgendem Link bis zum 31.10.2019 zu finden: https:// www.feedback.commerzbank.com/uc/Barrierefrei/

Stellenausschreibungen bei der Landesfachstelle für Barrierefreiheit veröffentlicht

Nach einer Änderung des Gesetzes zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen des Landes Sachsen-Anhalt (Behindertengleichstellungsgesetz Sachsen-Anhalt – BGG LSA) soll es zukünftig eine Landesfachstelle für Barrierefreiheit, eine Überwachungsstelle des Landes für die Barrierefreiheit von Informationstechnik und eine Ombudsstelle geben. Die ersten Stellenausschreibungen diesbezüglich sind nun auf der Seite des Trägers, der Unfallkasse Sachsen-Anhalt zu finden: https://www.ukst.de/de/karriereportal.html

Der Redaktionsschluss für die fünfte Ausgabe ist am 20. November. Der nächste Newsletter erscheint Ende November.

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NEUES AUS DEM LANDKREIS

Stiftung Neinstedt setzt neue Qualitätsstandards bei Leichter Sprache Gastbeitrag von Anja Fromm, Evangelische Stiftung Neinstedt Die Evangelische Stiftung Neinstedt ist ein gemeinnütziger, sozialdiakonischer Dienstleister und mit mehr als 1000 Mitarbeitern zugleich einer der größten Arbeitgeber der Region. Bereits seit 1850 steht die Stiftung im Dienste der Menschen und sieht sich dieser Aufgabe bis heute verpflichtet. Infolge der stetigen Weiterentwicklung und Verbesserung der Arbeit wurde im Juli 2019 der Startschuss für das Leichte Sprache Büro gegeben. In der Stiftung wird großflächig und bereichsübergreifend schon lange mit Unterstützender Kommunikation und Leichter Sprache gearbeitet. Bereits seit 2004 beschäftigen sich Mitarbeiter der Stiftung ehrenamtlich, neben ihrer Arbeit, mit diesem Thema. Aufgrund des stetig wachsenden Bedarfs und Dank einer Förderung der Aktion Mensch, bauen wir jetzt unser Büro in der Evangelischen Stiftung Neinstedt auf. Das Büro für Leichte Sprache möchte neben internen Diensten, zur Förderung der flächendeckenden, barrierefreien Kommunikation und Information die Leichte Sprache auch außerhalb der Stiftung bekannt machen. Denn hier sehen wir noch viel Aufklärungsbedarf.

Frau Fromm vom Büro für Leichte Sprache der Stiftung Neinstedt übersetzt Texte und legt sie ihren Prü- fern vor. Foto: Evangelische Stiftung Neinstedt

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NEUES AUS DEM LANDKREIS

Unser Ziel ist es, die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung barrierefreier zu gestalten, ihnen Mitbestimmung und ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und somit auch ihre Lebensqualität zu verbessern. Das Büro ist ein neuer Dienst für Übersetzungen von Informationen jeder Art, wie zum Beispiel Gesetzestexten und Broschüren, in Leichte Sprache mit Beratungs- und Begleitungsangeboten für die Harzregion. Daneben wird das Büro eine Schlüsselstelle auf dem Weg zum Ortsentwicklungskonzept „Inklusives Dorf Neinstedt“. Besonders dabei ist, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten aktiv in eigener Sache mitwirken, da sie über die Verständlichkeit der Texte entscheiden. Dabei werden die Regeln der Leichten Sprache zwingend eingehalten. Hierfür werden die Prüfer speziell ausgebildet und zertifiziert. Abgesehen davon, dass ein Text den Regeln für Leichte Sprache folgt, entscheiden allein die Prüfer, wann ein Text verständlich genug ist. Gegebenenfalls unterziehen sie diesen weiteren Prüfungen, bis schlussendlich eine Freigabe erfolgt. Nur dann darf auch das geschützte Prüfsiegel des Netzwerks für Leichte Sprache vergeben werden.

Das Büro für Leichte Sprache strebt hier eine aktive Mitarbeit und enge Zusammenarbeit mit dem Netzwerk an. Zu erwähnen ist auch, dass ein reger Bildungsaustausch stattfindet, von welchem alle Seiten langfristig profitieren. Als nächster Schritt erfolgt die Zertifizierung der beiden Mitarbeiterinnen, um die geforderten Qualitätsstandards umzusetzen und damit die Arbeit im öffentlichen Bereich aufzunehmen, da erste Anfragen bereits vorliegen.

Wussten Sie schon? Neuer Behindertenbeauftragter für Sachsen-Anhalt

Im Juli 2019 ist Dr. Christian Walbrach (54) zum neuen Behindertenbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalts berufen worden. Er wird sein Amt am 1. Oktober 2019 antreten und löst damit Adrian Maerevoet ab, der in Ruhestand geht. Maerevoet war seit September 2005 Beauftragter der Landesregierung von Sachsen-Anhalt für die Belange der Menschen mit Behinderun- gen. Der Behindertenbeauftragte ist Ansprechpartner für rund 260.000 Menschen mit Behinde- rungen in Sachsen-Anhalt. Dazu zählen nicht nur die Menschen, die über einen Schwerbehin- dertenausweis verfügen, sondern auch diejenigen, deren Behinderung nicht staatlich anerkannt ist.

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NEUES AUS DEM LANDKREIS

Die Bodetal Therme – ein gelungenes Beispiel von inklusiven Angeboten im Landkreis Harz

Ina Jentsch ist sichtlich stolz auf ihr Haus als sie Almut Hartung, eine Mitarbeiterin des Örtlichen Teilhabemanagements im Landkreis Harz, durch das Gebäude führt.

„Wir entwickeln uns kontinuierlich weiter. Nach dem Betreiberwechsel sind wir derzeit noch in der Bestandsaufnahme. Es ist noch viel Potenzial da, so viel steht schon fest.“, erzählt die Betriebsleiterin beim Gang durch die Saunalandschaft. „Unter der Woche kommen viele Senioren. Viele haben einen Ausweis über eine 50-prozentige Schwerbehinderung. Nimmt man die Anzahl der mobilitätseingeschränkten Gäste dazu, sind wir bei einem Anteil von ca. 30 bis 40 Prozent. Aber auch andere Gruppen kommen gern zu uns. Am Wochenende sind es zum Beispiel Kleinkinder und Babys für das Babyschwimmen. Aber auch die Stiftung Neinstedt ist regelmäßig zu Gast und nutzt Zugang zum großen Becken auch für mobilitätseingeschränkte Personen die Becken für den Schwimmunterricht.“ „Wir sind eine 50 plus-Therme. Barrierefreiheit wurde daher schon von Anfang an, also schon bei der Planung des Gebäudes, mitgedacht.“ So gibt es in der 2011 eröffneten Therme eine große Umkleidekabine für Rollstuhlfahrer, ein WC und eine große Dusche, aber auch eine Hebevorrichtung, mit der Mobilitätseingeschränkte in das größte Becken der Wellnesslandschaft gehoben werden. Auch die Sauna kann von Rollstuhlfahrern besucht werden. Mehr ist in Planung. Und der Bedarf ist da. „Die Nachfrage nach einer zweiten Umkleidekabine ist groß. Daran arbeiten wir gerade. Auch die Präventivkurse und Kurse der Rheumaliga werden immer stärker nachgefragt. Mit unserer Ausstattung an medizinischen Wannen und Wellnesswannen sind wir in der Region einzigartig. Nur eine Hebevorrichtung fehlt noch.“

Neues Rabattsystem bietet Vorteile für Schwerbehinderte Damit mehr Menschen die Thermen- und Saunalandschaft nutzen können, führte die Geschäftsleitung seit dem ersten April 2019 ein neues Rabattsystem ein. Danach wird jedem Besucher mit Schwerbehindertenausweis ein Rabatt in Höhe seines Behinderungsgrades gegeben. „Viele Besucher sind sehr überrascht darüber.“, so Jentsch. „Es kommen ja auch

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NEUES AUS DEM LANDKREIS

Menschen mit einer 90 oder 100-prozentigen Schwerbehinderung. Die können kaum glauben, dass sie dann nur wenige Euro Eintritt bezahlen müssen.“

Die Therme ist seit 2015 nach dem Programm „Reisen für Alle“ für Gehbehinderte zertifiziert Die Idee an der Zertifizierung teilzunehmen, kam vom Seniorenbeirat des Landkreises. Denn als seniorenfreundliches Unternehmen waren wir von diesem ausgezeichnet worden. Das deutschlandweite Zertifizierungsprogramm bietet Gästen verlässliche Informationen. An dem Beispiel der Bodetal Therme sieht man, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Menschen bei der Planung von Freizeitangeboten zu berücksichtigen, um diese als Besuchergruppe zu gewinnen. Die Hausleitung um Geschäftsführer Ronny Große und Betriebsleiterin Ina Jentsch ruht sich auf dem Erreichten nicht aus, sondern will die Therme für die Besuchergruppe der Senioren und Menschen mit Behinderung noch attraktiver werden. Das macht die Bodetal Therme in Thale zu einem gelungenen Beispiel für ein inklusives Freizeitangebot im Landkreis Harz. Weitere Informationen zum Nachlesen finden Sie auf der Seite „Reisen für Alle“ https:// www.reisen-fuer-alle.de/bodetal_therme_thale_249.html?action=detail&item_id=75 Und unter https://www.bodetal.de/bodetalurlaub/bodetalthermethale/

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TIPPS UND TERMINE

September

09.09. Aktionsbündnis „Landkreis Harz inklusiv“* Treffen der Arbeitsgruppe Gesundheit, Pflege und Eingliederungshilfe in Quedlinburg

09.09. Außensprechtag des Landesverwaltungsamtes/Versorgungsamt 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr Landkreis Harz Haus 5, Beratungsraum 110 Friedrich-Ebert-Straße 42

09.09. - Special Olympics Sachsen-Anhalt (SO S.-A.) die „Offenen Sportspiele für 11.09. Menschen mit geistiger Behinderung“ in Osterburg Weitere Informationen unter: https://osterburg2019.specialolympics.de/

23.09. Aktionsbündnis „Landkreis Harz inklusiv“* Treffen der Arbeitsgruppe Bildung und Erziehung

24.09. Abschluss des Förderprojektes „TECLA-DINKA „Dokumentation Inklusion und Arbeit ein Instrument zur Sensibilisierung von Arbeitgebern zur Einstellung behinderter Menschen“ Ab 13:30 Uhr im Rathaussaal Halberstadt Mehr Informationen unter: www.kreis-hz.de/de/aktionsbuendnis.html

24.09. Aktionsbündnis „Landkreis Harz inklusiv"* Treffen der Arbeitsgruppe Barrierefreiheit und Mobilität in Halberstadt Oktober

16.10. Aktionsbündnis „Landkreis Harz inklusiv“* Treffen der Arbeitsgruppe Teilhabe am Arbeitsleben in Halberstadt

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TIPPS UND TERMINE

23.10. Barrierefreier Tourismus im Landkreis Harz: Fachveranstaltung für die Tourismus - und Freizeitwirtschaft und Menschen mit Beeinträchtigungen Ab 12:00 Uhr bis 17:15 Uhr In Haus 9 der Hochschule Harz in Wernigerode Friedrichstraße 57 - 59 Haben Sie Veranstaltungstipps 38855 Wernigerode und Termine zu Themen wie Weitere Informationen unter: https://www.kreis- Inklusion, Barrierefreiheit und hz.de/de/neuigkeiten/veranstaltung-barrierefreier- Teilhabe? tourismus-im-landkreis-harz-am-23-oktober-in- Dann schreiben Sie uns unter: wernigerode.html [email protected] November

07.11. Fachabend Inklusiv arbeiten „Vielfalt als Chance & weit gedacht“ 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr im Rathaussaal, Marktstraße 1 Wernigerode

27.11. Aktionsbündnis „Landkreis Harz inklusiv“* Sechstes Treffen der Vollversammlung im Rathaussaal Halberstadt

*Für weitere Informationen, oder wenn Sie Interesse daran haben an Treffen des Aktionsbündnisses teilzunehmen, melden Sie sich bitte bei der Behindertenbeauftragten des Landkreises, Frau Illas, telefonisch unter 0 39 41 / 59 70 41 - 88 oder per E-Mail an [email protected].

Jetzt neu: Veranstaltungskalender im Netz

Wer sich für Termine und Veranstaltungstipps rund um die Themen Teilhabe und Inklusion interessierte, musste bisher auf die nächste Ausgabe von „Teilhaben im Harz“ warten. Seit dem 12. August sind alle Termine auch im Internet unter https://www.kreis-hz.de/de/ veranstaltungen.html zu finden. Sie werden wöchentlich aktualisiert, sodass wir auch kurzfristig über neue Veranstaltungen informieren können.

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TIPPS UND TERMINE

Veranstaltungstipp

Das Örtliche Teilhabemanagement im Landkreis Harz und das Aktionsbündnis „Landkreis Harz inklusiv“ laden ein zur Veranstaltung

„Barrierefreier Tourismus im Landkreis Harz"

Am: Mittwoch, den 23. Oktober 2019, ab 12:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr Wo: Hochschule Harz Haus 9 (ehemalige Papierfabrik) Friedrichstraße 57-59 38855 Wernigerode

Im Fokus der Veranstaltung stehen die Sensibilisierung der Mitarbeiter und Führungskräfte der Tourismuswirtschaft für die Potentiale von Gästen mit Handicap, deren unterschiedlichen Bedürfnisse sowie das Aufzeigen von praktischen Lösungen im Alltag. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Herrn Professor Dr. Armin Willingmann, dem Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachen-Anhalt.

Anmeldung Die Anmeldung erfolgt elektronisch. Die Anmeldefrist endet am 30. September. https://www.hosting.grafstat.com/kreis-hz/f/Anmeldebogen_Tourismus/index.htm Oder über den QR-Code:

Bitte teilen Sie uns vorab mit, ob Sie besondere Unterstützungsbedarfe haben. Dazu zählt zum Beispiel ein Gebärdensprachdolmetscher. Für Rückfragen können Sie sich an das Team vom Örtlichen Teilhabemanagement telefonisch unter 0 39 41 / 59 70 45 61/ - 62 oder per E-Mail an [email protected] wenden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter: https://www.kreis-hz.de/de/neuigkeiten/veranstaltung-barrierefreier-tourismus-im-landkreis-harz- am-23-oktober-in-wernigerode.html

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ÜBER UNS

DAS PROJEKT

Das Projekt „Örtliches Teilhabemanagement“ ist im September 2017 mit drei Mitarbeitenden im Landkreis Harz gestartet.

Ziel des vom Land Sachsen-Anhalt und des Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts ist die Schaffung eines inklusiven Sozialraums im Landkreis auf Grundlage der UN-Behinderten- rechtskonvention.

Nähere Informationen zu unserem Projekt sowie zur Erreichbarkeit und Zugänglichkeit zu unserem Büro finden Sie auf: https://www.kreis-hz.de/de/oertliches-teilhabemanagement.html

SO ERREICHEN SIE UNS

Teresa Daubenmerkl Projektkoordinatorin Themen: Bildung und Erziehung, Arbeit und Beschäftigung Telefon: 0 39 41 / 59 70 45 - 61 E-Mail: [email protected]

Almut Hartung Teilhabemanagerin Themen: Kultur, Tourismus, Freizeit, Mobilität, Öffentlichkeitsarbeit Telefon: 0 39 41 / 59 70 45 - 62 E-Mail: [email protected]

Beratungstermine können individuell gestaltet und telefonisch oder per E-Mail unter: [email protected] abgestimmt werden. An jedem 1. Dienstag im Monat findet zusätzlich von 9:00 Uhr bis 11:00 Uhr unsere öffentliche Sprechstunde statt.

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IMPRESSUM

Verantwortlich für den Inhalt: Örtliches Teilhabemanagement Landkreis Harz Fachdienst Planung Friedrich-Ebert-Str. 42 38820 Halberstadt

Herausgeber: Landkreis Harz Friedrich-Ebert-Str. 42 38820 Halberstadt

Für den Inhalt des Projekts „Örtliches Teilhabemanagement“ ist das Ministerium für Arbeit, Sozia- les und Integration des Landes Sachsen-Anhalt zuständig.

Kontakt: Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg

Für die ESF-Förderung ist die EU-Verwaltungsbehörde zuständig.

Kontakt: Ministerium der Finanzen EU-Verwaltungsbehörde EFRE/ESF Editharing 40 39108 Magdeburg E-Mail: [email protected]

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