17 Hasli (Hasli 21) 23 Untere Walkenmatte (Walkenmatte 5) 27 Wampflen (Wampflen 30) 32 Boden (Narrenbach 6 + 8) 34 Schürmatte (Kileystrasse 7) Erbaut 1689 von Zimmermeister Michel Reber mit Stubenan- – am Talweg gelegen! Erbaut 1785, vermutlich von Christian Klossner und seiner Erbaut 1778 von Zimmermeister Hans Messerli für Peter bau aus der Bauzeit (restauriert 1979). Schwarzgefasste, ge- Alte Mühle, ehemals mit Backstube. Erbaut 1740 für Stäffen Frau Elisabeth Knutti (Initialen unter der Giebelfensterbank). Denner, Barbara Schläppi, Hans Regez und Magarita Heimann. kerbte Antiqua- und Frakturschriften begleiten das aus Würfel Agenstein und Verena Willen. Klimageschichtlich interessanter Als Zimmermeister zeichnet ein H.M. (Hans Messerli). Breite und Rauten beschränkte rot-schwarze Schnitzwerk. Hausspruch. Ein alter Mühlstein in der Pflästerung zwischen asymmetrische Fassade. Die Asymmetrie und der sich nach Nördlich davon sehenswertes Haus (Hasli 9) mit der Jahreszahl dem Wohnhaus und der Scheune weist auf die ursprüngliche oben steigernde Zimmermannsschmuck mit dem deutlichen 1516 unten in der Firstkonsole. Älteste Datierung im Berner Funktion des Hauses hin. Vorkrag der Giebelwand verleihen der Fassade Spannung. Ge- Oberland; der Giebel bergwärts ist im Original von 1516 erhal- zackter Bug auf der Westseite und teilweise alte Sprossenein- ten. Speziell hervorzuheben sind die verjüngten Pfetten, die teilung der Gaden- und Giebelfenster. Ausgebaut 2015. im Diemtigtal selten zu sehen sind.

18 Feld (Feldweg 51) Erbaut 1737 von Zimmermeister Christian Wolet für Wacht- meister Agenstein und Margret Regez. Das Giebeldreieck ist ILD W Zweistubenbreites, symmetrisches Haus, erbaut um 1750 H W ERTVO original erhalten. Die übrige Fassade mit Malereien und In- NA LL für Antoni Knutti und Susanna Mani, renoviert 1976. Schöne schriften wurde nach dem Vorbild des 1745 vom gleichen Zim- Blockkonsolen und Blockvorstösse. Fassadenmalerei flächig, mermeister erbauten Eichstaldens ob Boltigen erneuert. malerisch in der fortschrittlichen Tendenz des älteren Sim- mentalerstils. NATURPARK RL BNIS 24 Obere Walkenmatte (Walkenmatte 13) Daneben zweistubenbreites Bauernhaus (Wampflen 17) aus dem Jahre 1784 mit bemerkenswerten Friesen. Fassade ver- mutlich einst symmetrisch. Als das Haus geteilt wurde, gab es ein verbrieftes Recht, dass diejenigen vom rechten Hausteil durch die Stube des linken Hausteils gehen durften, um am Brunnen Wasser zu holen. Südliche Stube und Scheuenteil links jünger. 1968 renoviert. Westliches Nachbarhaus (Narrenbach 12), längsgeteilter Fassade ursprünglich zwei Stuben breit, symmetrisch. Nebst Mehrzweckbau, wie er besonders im Frutigland üblich ist, dem Zimmermannsschmuck bestehend aus kräftigen, flach- HINTERES TAL original erhaltener Kernbau. geschnitzten Ranken am Stubenbund und einem stark plasti- schen Fries aus Würfeln und Blendbogen, welches den Vorkrag der Gadenwand hervorhebt, besticht die Fassade durch die reiche schwarze Frakturschrift. Sie wurde 1968 restauriert und 28 Hinteres Riedli (Riedli 50) 33 Houeten (Narrenbach 36) ziert Giebel- und Gadenbrüstung und die Stirnseiten der alten Erbaut 1753 durch Niklaus Kuntz und Madlena Heren «seine Erbaut um 1780. Gut gestaltete Hausfront mit kräftigem traufseitigen Lauben. Die zurückhaltenden Malereien kündi- Ehegemahlin». Als Zimmermeister zeichnet Antoni Baumer, Zimmermannsschmuck. gen bereits das allmähliche Ausklingen der Fassadenmalerei Erbaut 1757 von David Lörtscher, Wachtmeister und Zimmer- der 1751 im Tiermatti noch als Meisterknecht gewirkt hat. im Tal an. mann, und seiner Frau Susanna Karlen «für sich und der Nach- Dreistubenbreites, vermutlich ehemals symmetrisches Haus. welt z’nutz». Renoviert 1976. Stubenwand im 19. oder frühen Reich gestaltete Front mit Würfel-, Rauten- und Blendbogen- 20. Jahrhundert ersetzt. Nur wenige Häuser im Oberland wei- sen einen ähnlichen Reichtum an Malerei und Schnitzerei auf! 35 Rain (Kileystrasse 5) Die Malereien, vermutlich von Stefan Allenbach, sind bereits Erbaut 1743. Dreistubenbreites Haus mit traufseitig angefüg- jüngerer Simmentalerstil (malerische Grundhaltung, beson- tem Scheunenteil. Verschiedene Bauphasen, doch eine in sich dere Motive wie Schrifttafeln, Muschelwerk, Kartuschen u.a.; geschlossene, asymmetrische Fassade mit reichem Zimmer- Vorbilder aus der städtisch-bürgerlichen Dekorationsmalerei). mannsschmuck, verwitterter Schrift und Malereien. Besonders Stefan Allenbach hat auch am Haus auf dem Büel in Oberwil ge- erwähnenswert sind die als Tierköpfe gestalteten Blockvor- wirkt (vgl. «Simmentaler Hausweg» Wimmis – Boltigen, Nr. 26). stösse sowie die leichten, durchbrochenen Bundkopfkonsolen. MITTLERES TAL Aussergewöhnliche Schnitzereien wie ein geflochtener Fries Viel Arvenholz. auf dem Stubenbund beleben die Fassade zusätzlich. Auf der Gadenbrust zwei Schriftbänder in aufwändig gekerbter Frak- tur. Die überschwänglich geschmückte Fassade wird von ei- Diemtigtaler Hausweg 19 Sodmatte (Entschwil 22) 36 Tiermatti (Tiermatti 33) nem gemalten Dachhimmel mit Sonne, Mond und Sternen Erbaut 1751 von Zimmermeister Gilgian Henni und seinem Datiert 1618, Stubenanbau von 1828. Die asymmetrische und überspannt. Meisterknecht Antoni Baumer für Jacob Rebmann und sei- Das Diemtigtal (130 km2) ist das grösste Seitental des Sim- zweistubenbreite Fassade weist feine Rillen und Würfelfriese friesen. Auf dem Gadenbund ein gebrochenes Wellenbad, im ne Ehefrau Magdalena Regez. Fassade 1938 renoviert. 1900 auf. Das giebelseitige Vordach ist oben länger als unten. Als Giebel ein niedriges Buchrückenfries. Die Fenster sind alle mentals und besteht aus den acht Dörfern Oey, Bächlen, wurden die beiden Käsekeller zu Gaststuben umgebaut und man begann, die Dächer mit Ziegeln zu decken, wurde diese im Originalstil erhalten. Die prächtige, raumfüllende Fraktur- Horben, Riedern, Entschwil, Zwischenflüh, Schwenden und 25 Rüti (Rüti 7) 1931 ein Tanzsaal ans Haus angebaut. Erstes Haus mit Viertel- Bauweise nicht mehr weiterverfolgt. 29 Laden (Oeyen 32) schrift wurde 1992 vorbildlich restauriert. Auffallend ist, dass Erbaut 1712 für Jakob Schläppi und «sein Hausfrau Madlena walmdach und Buchrückenfries der Gemeinde und Diemtigen. Zusammen bilden sie die Einwohnergemeinde sich die reiche Zierschrift nur auf den linken zwei Dritteln des Hiltebrand». 1944 restauriert. Das ursprüngliche Haus wurde Erbaut um 1780. Gut gestaltete, wohlproportionierte Front mit damit des Simmentals. Diemtigen mit rund 2200 Einwohnern. Gebäudes befindet. Es lässt vermuten, dass nach der Haustei- später durch Stuben- und Scheunenanbauten erweitert. Poly- kräftigen Schnitzereien an Stuben- und Gadenbund. In diesem Neben dem reichen Rankenfries auf der Stubenbrüstung und 20 Entschwil (Unterberg 1) lung nur der linke der beiden Hausbesitzer Geld für die Schrift chrome Malerei (Bären und Blumen) und eine reich verzier- Gebäude befand sich zu früheren Zeiten ein Laden. feinem Glockenblumenfries unter der Gadenfensterbank rei- hatte. Ebenfalls erwähnenswert ist die für das 18. Jahrhundert Im ganzen Tal wird Vieh- und Alpwirtschaft betrieben. Erbaut 1791 von Zimmermeister Hans Messerli für Jakob Stucki te Frakturschrift zieren das originale Gadengeschoss und den che plastische Zier aus geometrischen Formen, welche durch seltene innere Kellertreppe, die heute noch im Original vor- und Maria Hiltbrand. Die zweimal fünf Fenster breite Fassade Giebelbereich. Nachbarhaus östlich davon (Oeyen 36) Farbe besonders hervorgehoben werden. Die Wappen der Als sechstgrösste Gemeinde des Kantons ist Diem- handen ist. ist durch drei Schriftbänder in reicher schwarzer Fraktur und Erbaut 1715. Das Haus weist eine sehr gut gestaltete Front Talschaft, die zwei Rebmannwappen und die beiden Bären tigen die bedeutendste Alpwirtschaftsgemeinde der die durchgehenden, schön profilierten Fensterbänke klar ge- aus. Von der ursprünglichen Bemalung sind die zwei Bären unter dem Sternenhimmel werden von pflanzlichen Motiven Schweiz. Hauptsächlich die Viehwirtschaft führte zur heu- gliedert. Das kräftige Mittelgwätt und die geschwungenen im Giebel noch gut erkennbar. Teile der Schrift wurden gut im jüngeren Simmentalerstil begleitet. Fünf Schriftbänder in 26 Wattfluh (Wattfluh 14) te noch charakteristischen Streusiedlung. Blockkonsolen, auf welchen das breite Vordach ruht, verlei- restauriert, der Rest der kräftigen Frakturschrift hingegen ist 33A Kapelle Schwenden (Grimmialp 35) schwarz aufgemalter Fraktur ergänzen die vielgestaltige Zier. Das Haus weist an seiner talwärts gerichteten Front Schmuck hen der Fassade plastische Wirkung. Der Hausspruch gibt die kaum mehr zu entziffern. Schon 1854 stimmte die Berner Regierung einer Filialkirche Beachtenswerte Blockvorstösse in Form von Tierköpfen. Wäch- aus dem 16. Jahrhundert auf. Es wurde 1752 von Zimmermeis- Preise für Korn und Wein im Jahre 1791 wieder. in Schwenden zu. Vorher war die hintere Talschaft auf die Kir- terfigur mit mannshohem Schwert am ehemaligen traufseiti- Die Gemeinde Diemtigen hat es verstanden, in einer ter Michel Tschabold für Christian Mani und Elsbeth Schwendi- che in Diemtigen angewiesen und musste ihre Toten auf den gen Eingang. mann längs dem First erweitert. Aus dieser Zeit stammen auch weitsichtigen Ortsplanung den Siedlungscharakter des 30 Grosshaus (Oeyen 18) Friedhof in Diemtigen tragen (!). Mit dem Bau der heutigen Unmittelbar südlich der Wirtschaft Haus Tiermatti 37, erbaut die Malereien an der bergwärts gerichteten Hausfront. Tals in vorbildlicher Weise zu erhalten. So wurde sie 21 Entschwil (Unterberg 3) Während an der Hauptfront von 1680 die Rillenzüge und die Kapelle beim Kurhaus Grimmialp wurde aber erst 1911 begon- 1730 von Zimmermeister Jakob Lutz. Symmetrische, zweistu- 1986 vom Schweizer Heimatschutz mit dem Henri-Louis- 1699 erbaut von Zimmermeister Niklaus Reber, Sohn des Mi- Wülste an den Pfetten noch in die Zeit der Zimmermannsgotik nen. Der mit spitzbogigen Fenstern versehene Saal besitzt ein benbreite Fassade. Stubenanbauten jünger. Sehr schöner plas- chel Reber. Das Haus weist als Besonderheit neben einer An- zurückweisen, künden die Würfelfriese am angebauten Stüb- Nagelschindeldach, das im Osten und Süden vorkragt und von tischer Schmuck. Die Malereien zeigen seltsame aus einem Wakker-Preis ausgezeichnet. tiquaschrift eine Inschrift in früher Fraktur auf. Weitere Häuser, chen bereits eine neue Stilepoche an. Bemerkenswert sind die hölzernen Säulen abgestützt wird. Ein Dachreiter verdeutlicht weissen Gesicht wachsende Blattranken, wie sie auch in Saa- die Funktion des Gebäudes als Gotteshaus. nen anzutreffen sind. Leider verblasst. In der Stube des nörd- ebenfalls mit Antiqua- und Frakturschriften, wurden von Vater fünf Andreaskreuze an den Pfetten. Häuser mit Andreaskreu- Die ältesten Häuser des Diemtigtals entstammen dem Reber im Hasli und im Moos erbaut (vgl. Nr. 14, 17 und 22 zen an den Firsthölzern wurden vermutlich von Männern er- lichen Anbaus befand sich das erste Telefon des Tals. Deshalb 16. Jahrhundert. Das Landschaftsbild aber prägen die dieses Führers). Die Fenster wurden erneuert und vergrössert. baut, die einer geistlichen Vereinigung, den «Andresen», an- heisst sie noch heute «Telefonstube». gehörten (vgl. Christian Rubi: Das Simmentaler Bauernhaus). 33B Kurhaus (Grimmialp 25) Bauten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und Erbaut 1899 dank der Initiative von J.J. Rebmann, Nationalrat, aus dem beginnenden 19. Jahrhundert. Der Zusammenar- 22 Moos (Riedern 37) 1846 in Schwenden geboren. Ursprünglich als Kuretablisse- beit wohlhabender Bauern und fähiger Handwerksleute, Erbaut 1684 von Zimmermeister Michel Reber. Stubenwand 31 Kumm (Oeyen 13) ment für Trink- und Badekuren erbaut, erlebte das Haus seine darunter so berühmte wie Zimmermeister Hans Messerli Blütezeit zwischen 1925 und 1930 durch die zahlreichen eng- und nördlicher Anbau neu. Der Altbau war zweistubenbreit. Erbaut 1708, gewisse Hausteile sind sicher älter. Ursprünglich (1720–1806), verdankt das Diemtigtal seinen prächtigen Gaden- und Giebelwand kragen leicht vor und ruhen auf Kon- zweistubenbreites, wohlproportioniertes Haus. Gut gestaltete lischen Sommer- und Wintergäste. 1929 zählte das Haus 3200 solen. Durchgehende Fensterbank mit feinem, doppeltem Hausfront mit Würfelfriesen und stark verwitterten Fraktur- Logiernächte im Winter und 2897 im Sommer. Hotelier Rudolf Baubestand. Würfelfries. Wie bei seinen anderen Bauten verwendet Reber schrift auf aufgedoppeltem Balken. Bemerkenswert sind die Kunz, Schwiegersohn des Initianten, konnte 1926 den Postau- auch hier auf dem Gadenbund die Antiqua-, auf dem Stuben- aufwändig gestalteten kleinen Konsolen, welche die vorkra- tobetrieb Oey-Schwenden aufnehmen und wurde erster Post- Dank seiner landschaftlichen Einzigartigkeit und Schön- halter. Berühmter Gast des Hauses war u.a. Urwalddoktor und bund eine gekerbte Frakturschrift. gende Gadenbrust stützen. Auch hier sind an den Pfetten die heit, der gepflegten Baukunst und -Kultur, sowie dem Andreaskreuze erkennbar. Menschenfreund Albert Schweitzer. Im Herbst 1946 wurde das Hotel an die Krankenkasse der Stadt Basel verkauft und heute reichen Vorkommen hoher Naturwerte, trägt das Diem- Weiter taleinwärts unterhalb der Strasse Brunnenhaus (Oeyen in privater Hand als Familienbetrieb geführt. tigtal seit 2011 das Bundeslabel «Regionaler Naturpark – 10). Erbaut 1717, schöne Würfelfriese und Reste einer Frak- Die Lauben des Gebäudes sind im Original erhalten. Die sich Landschaft von nationaler Bedeutung». turschrift. neben dem Hauptgebäude befindende Liegehalle ist ebenfalls in Originalzustand. VORDERES TAL Die heutigen Wandbilder wurden 1915–1917 vom Kirchen- Breite Front, flach geneigtes Satteldach mit weit ausladendem 12 Gruebi (Häusern 6) und Glasmaler Paul Zehnder geschaffen. Auf dem Chorbogen Vordach, auf den Kellermauern das Stubengeschoss in Stän- Erbaut Ende 18. Jahrhundert. Symmetrische, zweistubenbrei- die Himmelfahrt Jesu Christi, an der Chorrückwand Garten derbau mit drei Fenstergruppen zu je fünf Fenstern, darüber in Das Dorf Diemtigen ist Hauptort der Gemeinde und Pfarr- te Fassade mit geschnitzten Tulpen- und Wellenbändern. Die Gethsemane. Im Kanzelfenster befinden sich zwei Scheiben Blockbau das Gadengeschoss mit drei Fenstergruppen zu vier, Hausverlängerung bergseits erfolgte später. 18 dorf. Neben Kirche, Pfarrhaus und Ofenhaus, Schule und nach Entwürfen von Zehnder und Robert Schär: Gleichnis etwas kleineren Fenstern. Zwei traufseitige Lauben. Wilerau Oey Wirtschaft säumen mehrheitlich Bauernhäuser mit ihren vom guten Hirten, Erzengel Michael, über dem Nordeingang Die vorkragenden Schwellen, Bünde und Wände, die durchge- 17 Nebenbauten die Strasse. Im dazugehörenden Ofenhaus backten die Hausfrauen von Sämann. Die heutige Orgel wurde 2000 von der Firma Kuhn zogenen Fensterbänke, die Blockvorstösse, die Dachkonsolen Bächlen ihr Brot. Das Getreide pflanzten die Bauern selber und 16 Männedorf ZH eingebaut. Es ist die vierte seit 1795. Das Orgel- und die passenden Verzierungen verleihen der Front die aus- Hausweg Selbezen liessen es auf der Horboden- oder Diemtigmühle mahlen. Styg 15 gehäuse aus Lärchenholz wurde von einem Diemtiger Künstler geprägte Plastizität. Vorderes Tal 1 2-9 14 geschaffen. Wer wissen möchte, wie das Haus vor 200 Jahren eingerichtet Die Glocken sind auf fis – a – h gestimmt und stammen aus war, besucht das Agensteinhaus in Erlenbach (Landschafts- 11 13 Heidenhus (Dörfli Bächlen 12) 10 DiemtigeDiemtigenn den Jahren 1629,1637 und 1973. museum), mit dem das Trogmattehaus gewissermassen ver- Höhenprofil Dörfl i Bächlen wandt ist. Hausweg Vorderes Tal 12 13 1‘400 m ü. M. Pfarrhaus (Dorf 21) 1‘200 Das Pfarrhaus wurde 1781/82 erbaut, gleichzeitig mit der Ver- 6 Haus Reber (Dorf 35) 1‘000 26 grösserung der Kirche. Schönes Beispiel der Zimmermannsgotik des 16. Jahrhunderts. Wattfl uh 800 Die der Strasse zugekehrte Rückseite des Hauses ist wenig verändert. Dem Haus gegenüber steht die dazugehörende 600 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 km Hausscheune (Dorf Nr. 36), erbaut 1765 durch Peter Reber. 25 Startort Bahnhof Oey-Diemtigen Houeten Horboden Länge 8.92 km 1 Styg (Styg 7) Auf-/Abstiege 455 m / 455 m 7 Haus Iseli (Dorf 41) Höhe min/max 669 m / 964 m Mehrzweckhaus vorne Wohnteil, hinten Scheune. 1789 als Erbaut 1648 durch Zimmermeister Stefan Bergmann, einem Wanderzeit 2 h 50 min 23 erstes Ründihaus in Diemtigen durch Hauptmann und Land- Walkenmatte seckelmeister Jakob Mani erbaut. Im 19. Jahrhundert im Be- der begabtesten Meister seiner Zeit. Hausfirst ausnahmsweise 24 sitz des Nationalrates und bernischen Regierungsrates Johann parallel zur Strasse verlaufend. Einzig erhaltenes Haus im Dorf Wampfl en Hausweg Jakob Karlen. aus dem 17. Jahrhundert. 19 27 Mittleres Tal Die elegante Ründi wölbt sich über die dreistubenbreite, sym- Verzierungen ursprünglich weiss, rot und schwarz ausgemalt. Ehemalige Säumerherberge, gemäss Jahrringabfolge zwi- Entschwil metrische Front. Blockvorstösse und Dachkonsolen betonen Gekerbte Inschrift in Antiqua. Konsölchen unter Gadenbund schen 1507 und 1510 erbaut, somit eines der ältesten Häuser 20 die Senkrechte, die Fenstergruppen und passende Verzierun- entfernt, Fenster vergrössert, talseitig erweitert. des Diemtigtals. Ursprünglich zweistubenbreit, Gaden- und 21 22 gen die Waagrechte. Schöne Bachkieselpflästerung führt ums Giebelpartie original. Seitenverstrebungen stützen den Gie- belpfosten, der das Firstholz trägt. Diese Konstruktion wurde Moos Haus. Der prächtige Bau bildet auf markantem Standort den Wie die typischen Berner Herrensitze ist es verputzt und weist Riedli nordöstlichen Abschluss des Dorfes. 8 Muurhus (Dorf 42) später «Heidenkreuz» genannt. Die vorgesetzte, mit Rillen ver- 29/29A 28 ein geknicktes Walmdach auf. Strassenseits betont ein Säulen- zierte Gadenschwelle stellt den bislang ältesten Wandvorkrag Erbaut 1823. Von 1789 bis ca. 1830 wurden in der Bäuert 31 perystil (= Vorhalle) den Eingang. im Oberland dar. Die Wülste an der Unterseite der Firstpfette Diemtigen sieben Ründihäuser erstellt, vier in Ständer- und 31A 30 Die Laube auf der Ostseite stammt aus dem 19. Jahrhundert. sind eine typische Schmuckform des 16. Jahrhunderts. Die lin- Zwischenwischenflfl üh (Dorf 4) Blockbau und drei als reine Ständerbauten mit Einzelbefens- 2 Haus Moser Westlich davon steht das zum Pfarrhaus gehörende Ofenhaus ke Eckstube gehörte bis 1908 der Schulgemeinde Bächlen und terung wie hier. Mittelbau aus dem 16. Jahrhundert, zweistubenbreit und (Dorf 21A) aus der gleichen Bauzeit, ein massiver Bau unter ei- diente als zweite Schulstube. Auch in den 30er-Jahren wurde 32 Ab 1869 war in diesem Haus die Sekundarschule Diemtigen Hausweg 32A asymmetrisch. Rillenzüge an Fensterbank und Wülste an Un- nem Viertelwalmdach mit gehauenen Tür- und Fenstergewän- hier nochmals Schule gehalten. Von 1941 bis 1946 befand sich Hinteres Tal NarrenbachNarrenbach Höhenprofil tersicht der Blockkonsolen. Mehrfach erweitert. den. Bemerkenswert sind die inkl. Haken erhalten gebliebenen untergebracht, die aber nach wenigen Jahren wieder aufge- Hausweg Mittleres Tal im Haus die Wirtschaft «Alpenrösli». 33 Baujahr und Bauherrschaft des nördlichen Anbaus sind in An- Dachkännel. Dem Zerfall nahe, wurde das Ofenhaus 1981 reno- löst wurde. Daneben das zweite sogenannte Muurhus (Dorf 1‘400 m ü. M. tiquaschrift festgehalten: IM 1647 HAT JACOB FLOGERZI UND viert und wieder zugänglich gemacht. Heute wird der Ofen ab 44), undatiert, aber mit allem Zierrat des 16. Jahrhunderts ver- sehen. Mit Ausnahme der angebauten Eckstube auf der Nord- 1‘200 BARBLA MANI GEBUEN UF GOT STAT IR VERTRUE. Oktober bis Mai einmal im Monat eingeheizt (auf Anmeldung). seite des Hauses und der ersetzten Stubenwand ursprünglich 14 Gmeinen (Gmeinen 12) 1‘000 Südliche Erweiterung der Traufseite vermutlich 18. Jahrhun- dert. Südliche Erweiterung der Hausfront vermutlich 19. Jahr- geblieben. Erbaut 1688 von Zimmermeister Michel Reber. Renoviert 1962. 800 hundert. 4 Grosshaus (Dorf 28) Es folgen drei weitere währschafte Simmentalerhäuser aus Nord- und Südfassade geschmückt. Bezeichnend für Michel 600 dem 19. Jahrhundert. Reber weist das Haus Inschriften in Antiqua- und Frakturschrift 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 km Erbaut 1805 durch Jakob Reber. Zimmermeister unbekannt. auf (vgl. Häuser Nr. 17, 21 und 22 dieses Führers). Jakob Reber bekleidete zahlreiche Ämter in der Gemeinde. Er Startort Postautohaltestelle Horboden 3 Gasthof Hirschen (Dorf 10) gehörte zu den wohlhabendsten und einflussreichsten Diemti- Länge 10.24 km 9 Haus Riesen (Dorf 56) 36 Auf-/Abstiege 498 m / 497 m Um 1800 als Gasthof erbaut. Die doppelläufige Freitreppe lädt gern. Ihm gehörten auch die Trogmatte (Dorf 32), deren Haus- Das Haus stammt aus dem 16. Jahrhundert. Ursprünglich sind 15 Sälbeze (Selbezen 2) Tiermatten Höhe min/max 813 m / 1‘128 m zur Einkehr. Schwungvoll schliesst die Ründi die der Zeit ent- scheune (Styggässli 20) er 1779 durch Zimmermeister Hans Messerli erbauen liess, wie auch das Ründihaus am Wiler, das Gaden und Estrichgeschoss. Die Asymmetrie, die feinen Ril- Erbaut 1636, nordorientiert und symmetrisch. Giebel mit Ga- Hausweg Wanderzeit 3 h 10 min sprechend reichverzierte harmonische Front ab. er 1792 in Auftrag gab. lenzüge im Gadenfenstergesims und der Schmuck der Dach- denbund original. Auf dem Gadenbund steht an Stelle eines e-Bike/Velo Hier soll 1819 das Fell des letzten im Tal erlegten Bären die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt haben. konsolen zeigen Zimmermannsgotik. Hausspruchs in Antiquaschrift und römischen Ziffern der Hin- In der bachseitigen Erweiterung war einst die Dorfschmiede weis auf Psalm 122 (Friede sei in deinen Mauern und Glück). Schwenden Gesamter Hausweg per e-Bike/Velo Höhenprofil und später die Schneiderei untergebracht. 35 Hausweg Hinteres Tal Kirche 34 Länge 43 km 1‘400 m ü. M. 16 Sälbeze (Selbezen 10) 33A Auf-/Abstiege 1‘238 m / 1‘239 m Die St. Nikolaus und Katharina geweihte Kirche wurde erst- 10 Vorderes Bergli (Bergli 6) Erbaut 1738, vermutlich von Zimmermeister Christian Wolet für 33B Höhe min/max 669 m / 1‘270 m 1‘200 mals 1314 erwähnt. Sie ist eine romanische Saalkirche mit ei- Erbaut 1804. Schöne unveränderte Front mit Würfelfries- Christen Jantz und Susanna Hiltbrand. Eindrückliches Beispiel Grimmialp 1‘000 nem eingezogenen rechteckigen Chor, über dem sich der Turm erhebt. Der heutige Bau wurde vor der Mitte des 15. Jahrhun- schmuck, Rosetten und geschnitzten Pflanzenmotiven. Simmentaler Zimmermannskunst und Hausmalerei. Reines 800 derts fertig gestellt. Im 18. Jahrhundert wurde das Kirchen- Wohnhaus auf Mauersockel, Stubengeschoss in Ständerbau-, Vielen Dank 600 Gadengeschoss in Blockbauweise erstellt. Die symmetrische 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 km schiff gegen Westen verlängert und die gewölbte Holzdecke unseren Sponsoren eingebaut. 1915, 1956 und 1985 wurde die Kirche restauriert. 11 Vorderes Bergli (Bergli 12) Giebelfassade mit frontaler Freitreppe zeigt ein virtuoses orna- Startort Parkplatz Wiriehornbahnen Riedli mentales Spiel mit stark plastischer Akzentuierung von Schwel- 1627 erbaut von Zimmermeister Hans Iulmi für Bendicht Länge 11.98 km len, Bünden, Simsen, Gwätt und Konsolen. Steigerung der Zur Ausstattung gehören eine einfache Holzkanzel aus dem Schwingruber und Kathrin Mani (Antiquaschrift). Restauriert Apps und weitere Infos zum Auf-/Abstiege 442 m / 282 m Gesamtwirkung durch die farbige Fassung des Zimmermanns- 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance, ein spätgotischer 1988. Ursprünglich sind Gaden und Estrichgeschoss. Angebaut Diemtigtaler Hausweg finden Sie auf: Höhe min/max 990 m / 1‘237 m schmuckes; dazu gemalte Blumengebilde, Tiere, Wappen und www.diemtigtal.ch/hauswege Wanderzeit 3 h 20 min Taufstein mit dem Wappen von Pfarrer Johann Rudolf Kyburz wurden die südliche Trauflaube und die nördliche Eckstube. reiche Frakturinschriften. Die David-und-Goliath-Darstellung an und seiner Gattin Katharina Salome Lupicius. Erneuert wurden die Stubenwände. Der repräsentable Wohnsitz des Amt- und Würdenträgers be- der Südfront weist auf den Maler Stefan Allenbach hin. eindruckt durch seinen Standort, die Ausmasse und die Front- An Stelle der Rillen im Fenstergesims wird nun das Würfelfries gestaltung mit doppelläufigen Steintreppen zur kunstvoll be- als Schmuckelement verwendet. Die kräftigen Vorkragen sind Praktische Hinweise Impressum schlagenen und geschnitzten Tür. Reiche Flachschnitzereien. mit Konsölchen abgestützt und die Dachkonsolen streng abge- schrägt. Die Front wirkt dadurch für diese Zeit sehr plastisch. Verkehrsmittel: Inventare: Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz www.isos.ch Der RegioExpress Lötschberger der BLS bedient Bauinventar der Denkmalpflege des Kantons Bern www.erz.be.ch 5 Trogmatte (Dorf 32) tagsüber regelmässig und ohne Umsteigen ab Karten: Erbaut um 1770. Zimmermeister war vermutlich Hans Messer- Wanderkarte Diemtigtal 1 : 25 000, erhältlich beim Naturpark Diemtigtal Bern den Bahnhof Oey-Diemtigen. Von dort be- Wanderkarte Saanenland – 1 : 50 000 Blatt 5025 T li. Hier können die Merkmale des Simmentaler Bauernhauses stehen Postautoverbindungen bis Schwenden aus der Blüte der Zimmermannskunst besonders gut betrach- Quellen und Literatur: tet werden. im hinteren Diemtigtal. Diemtigtal BE, Schweizerischer Kunstführer (Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte), Stämpfli Bern 1986 Fahrplan und Infos finden Sie unter: Affolter, von Känel, Egli: Die Bauernhäuser des Kantons Bern, Band 1, Das Berner Oberland, Stämpfli Bern 1990 bls.ch/loetschberger Nyffeler, Stucki: Diemtigtal. Haupt Bern 1992 (Berner Heimatbücher 142). Rubi Christian: Das Simmentaler Bauernhaus (Berner Heimatbücher 125). Haupt Bern 1980 Der Diemtigtaler Hausweg folgt in der Regel Schweizer Jürg: Kunstführer Berner Oberland (Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte): Büchler Bern 1987 den markierten Wanderwegen. Er ist zusätzlich Herausgeber: Berner Heimatschutz Region Thun Kandertal Simmental mit braunen Wegweisern beschildert. Die ein- und Naturpark Diemtigtal

zelnen Häuser tragen eine braune Plakette mit Text: Die erste Ausgabe von 2002 mit Texten von Hans Stucki und Peter Kratzer wurde durch Guntram Knauer, Hans-Peter Meyer, der Nummer, auf die sich die Angaben dieses Wilhelm Stucki und Rahel Mazenauer überarbeitet Prospekts beziehen. Bilder: Martin Wymann

Gestaltung: Reto Kernen, magma graphics, www.magmagraphics.ch Diemtigtaler Hausweg Druck: Vetter-Druck Thun, Juni 2020