GRÜNE fragen – die Bahn (DB) antwortet!

Im Februar haben wir GRÜNE im Münsterland unsere Fragen zur Bahn bzw. an die Bahn gesammelt und nach Berlin geschickt. Inzwischen hat die Bahn (DB) geantwortet. Die für relevanten Themen sind hier abgebildet:

Bahnhof Coesfeld-Lette: Der Bahnsteig müsste zur Barrierefreiheit erhöht werden. Wie ist der konkrete Sachstand (Ausschreibung, Baubeginn etc.)?

Die Entwurfsplanung (Leistungsphase 3 der HOAI) für die Erhöhung des Bahnsteiges ist abgeschlossen, der Antrag auf Plangenehmigung wird derzeit beim Eisenbahnbundesamt (EBA) gestellt. Vorbehaltlich einer Klärung der weiteren Finanzierbarkeit und der notwendigen Gremienbeschlüsse könnte mit dem Bau 2013 begonnen werden.

Die Öffnungszeiten des DB-Schalters am Bf. Coesfeld wurden vor kurzem reduziert. Dies erhöht die Attraktivität des Reisen mit der DB von Coesfeld aus nicht. Wieso kam es zur unlängst erfolgten Reduzierung?

Die Deutsche Bahn hat das „Netz Westliches Münsterland“ (NWM) mit Betriebsaufnahme zum Fahrplanwechsel 2011/2012 von einem Wettbewerber zurückgewonnen. Dabei wurde auch die Vertriebsleistung neu vergeben.

Die Öffnungszeiten des Reisezentrums sind im Verkehrsvertrag NWM festgelegt und sehen mit Betriebsaufnahme eine deutliche Ausweitung vor. Bis Mitte Dezember 2011 war das Reisezentrum an 50 Stunden pro Woche geöffnet, seit dem Fahrplanwechsel an 60 Stunden pro Woche. Um die Früh- und Spätnachfrage unserer Kunden noch besser abzudecken, ist ab April 2012 eine strukturelle Optimierung der Öffnungszeiten vorgesehen. (…)

In Coesfeld wird wahrgenommen, dass es gerade für Berufspendler eine bessere Anbindung an das westliche Ruhrgebiet geben müsste. Aus Sicht der Bürger in Coesfeld wäre eine Anbindung an die Ost-West-Trasse Amsterdam-Berlin, sowie an die Trasse Rheine-Emden wichtig. Wie steht die Bahn hierzu? Gibt es Bestrebung die Anbindung zu verbessern?

Die zuständigen Aufgabenträger – hier der NWL und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) – müssen in ihrer Verantwortung für die Organisation und Beauftragung des Schienen- Personen-Nahverkehrs (SPNV) entschieden, ob und in welchem Umfang sie Leistungen auf den von Ihnen genannten Relationen, von Coesfeld ins westliche Ruhrgebiet, bzw. Anbindung von Coesfeld an die Strecken Amsterdam –Berlin und Rheine-Emden, für sinnvoll halten und bestellen wollen.

Grundsätzlich bestehen bereits heute mehrere Verbindungen von Coesfeld ins Ruhrgebiet:

- Einmal stündlich mit der Regionalbahnlinie RB 51 bis Dülmen, dort Umstieg in den Regionalexpress RE 2 nach und ,

- Umsteigefrei mit der RB 51 nach

- Einmal stündlich mit der der RB 45 nach Dorsten, dort Umstieg in den RE 14 nach Essen (beide Linien werden durch die Nordwest-Bahn betrieben)

Mit der RB 51 (Enschede – Coesfeld – Dortmund)besteht in Enschede Anschluss an weitere Ziele in den Niederlanden, in Dortmund gibt es Reisemöglichkeiten nach Berlin.

Die Ziele Rheine und Emden können von Coesfeld aus mit Umstieg in Münster erreicht werden, die Linie 63 verbindet Coesfeld mit Münster im Stundentakt.

Die Coesfelder Bürger würden nicht nur die Wiedereinrichtung der Trasse Bocholt-Rhede als sinnvoll erachten, sondern auch deren Weiterplanung bis Coesfeld. Wie steht die Bahn hierzu? Gibt es Bestrebung die Anbindung zu verbessern?

Aktuell ist uns bzgl. einer beabsichtigten Reaktivierung der ehemaligen Strecke 2265 nichts bekannt, weder auf dem Teilstück von Bocholt nach Rhede noch auf der weiterführenden Strecke nach Coesfeld.

Wenn der für den SPNV zuständige Aufgabenträger NWL hierzu Überlegungen bzw. Planungen wünscht, wird sich die Deutsche Bahn AG konstruktiv einbringen.

Die Strecke (Enschede-)Gronau-Ahaus- Coesfeld-Dülmen-Dortmund wird seit nahezu 100 Jahren fast ausschließlich eingleisig gefahren. Dies führt zu einer recht langen Fahrzeit z.B. von Ahaus nach Dortmund 1:30h und macht Bahn fahren gegenüber dem Auto unattraktiv. Gibt es Überlegungen die Strecke zweigleisig auszubauen?

Die Strecke 2100 auf dem genannten Linienweg ist zwischen Lünen und Dortmund schon heute zweigleisig. Für den vom Zweckverband NWL bestellten Stundentakt auf dem Teilstück Gronau – Lünen ist die eingleisige Streckenführung für 2 Züge/Stunden ausreichende und wirtschaftlich. Eine Zweigleisigkeit für diesen Streckenabschnitt wird zurzeit nicht untersucht.

Der Bf Dülmen ist auch weiterhin ungemütlich und ungepflegt. Gedenkt die DB diesbezüglich zu handeln?

Am Bahnhof in Dülmen wurde im Rahmen des Konjunkturprogramms die komplette Beleuchtung erneuert. Weiterhin wird das vandalismusanfällige Wetterschutzhaus am Gleis 31 gegen ein modernes, widerstandsfähigeres Wetterschutzhaus ausgetauscht.

Die Option, das Empfangsgebäude des Bahnhofs der Stadt Dülmen zu verkaufen und darin gemeinsam einen neuen übersichtlichen Zugang zum Bahnsteig am Gleis 1/2. Zu schaffen, ist bisher an der Finanzierung gescheitert.

Das Empfangsgebäude in Dülmen ist inzwischen Bestandteil des zwischen Land NRW und DB AG Ende 2011 vereinbarten dritten Liegenschaftspaketes der Bahnflächen-Entwicklungs- gesellschaft NRW mbH (BEG).

Strecke Coesfeld-Dorsten Reken- Bf Maria Veen

Der Bahnhof in Maria Veen soll behindertengerecht ausgebaut werden da sich dort ein Zentrum für behinderte Menschen befindet. Wann erfolgt die Umsetzung?

Reken – Maria Veen

Am Bahnübergang werden die Schranken noch mit der Hand betrieben. Dies führt zu langen Wartezeiten mit einem sehr hohen Verkehrsstau. Am Übergang „Am Kloster“ gibt es ein erhöhtes Gefahrenpotential (Schulweg!), da sich dort der Verkehr in vier Richtungen staut. Im Bereich des Bahnübergangs selbst gibt es keinen gekennzeichneten Gehweg. Wann erfolgt die Automatisierung der Schranken? Welche Pläne gibt es für eine Sicherheitsverbesserung am Übergang „Am Kloster“?

Beide Bahnsteige in Maria Veen sind stufenfrei erreichbar, allerdings nur 38 cm hoch. Der Hausbahnsteig hat zum Zugeinstieg für Rollstuhlfahrer eine Klapprampe. Gespräche mit dem örtlichen Träger der Behinderteneinrichtung zum Betreib eines Hubliftes auf den Mittelbahnsteig sind bisher gescheitert.

Voraussichtlich 2015 wird die derzeit in Maria-Veen stattfindende Zugkreuzung der Regionalbahnlinie RB 45 nach Reken verlegt werden, so dass dann nur noch der Hausbahnsteig angefahren wird.

Die Schreiben können hier vollständig nachgelesen werden:

http://www.gruene-coe.de/dokumente/12_01_Fragen_DB_Bahnprojekte_Münsterland.pdf

http://www.gruene-coe.de/dokumente/12_03_Antworten_DB_Bahnprojekte_Münsterland.pdf