PERU Von der weißen Stadt zur Schlucht des Kondors Hochland und Dschungel, lebendige Traditionen und alte Kultur – bietet eine unwiderstehliche Mischung. Besonders eindrucksvoll zeigt sich Pferd und Maultier gehören im Colca- das im Süden, wo am Fuße hoher Vulkane eine der schönsten Städte Canyon noch zum Alltag und auch Besucher können das Tal reitend erkunden (1). des Landes liegt: . Ein Besuch dieser prächtigen Kolonialstadt Nirgendwo lässt sich der vom Aussterben lässt sich ideal verbinden mit einer Tour zum Colca-Canyon, wo die bedrohte -Kondor besser beobach- ten (2). Entlang des Colca-Tales liegen Anden-Kondore ihre Schwingen über der gewaltigen Schlucht ausbreiten. vierzehn Dörfer, die ihre Traditionen weitgehend erhalten haben (3). Die Berg - terrassen für die Landwirtschaft wurden bereits in der Prä-Inka-Zeit angelegt (4).

Text: Andreas Drouve Fotos: Christian Heeb

er gefiederte „König der Anden“ – was für ein Anblick! Majestätisch harrt er auf einem Felsvor- sprung hoch über dem Canyon des Río Colca aus. Vorläufig zögert er, wartet auf die richtige Thermik. Das schwarzweiße Feder- Dkleid reflektiert in der Sonne. Hell zeichnet sich die Halskrause unterhalb des kahlen, rötlich schimmernden Kopfes ab. Plötzlich breitet er seine Schwingen aus und nutzt den Aufwind zu einem seiner unvergleich- Höhenklima von 2.350 Metern breitet sie sich als lichen Gleitflüge. Erhaben, ästhetisch. Seine Flügelspannweite dürfte riesiges Häusermeer aus, die hohe Landflucht hat bei drei Metern liegen. Über hundert Menschenaugenpaare sind es, die Einwohnerzahl auf 1,2 Millionen steigen lassen. die heute an den Absperrungen die Flugshow des Kondors verfolgen. Allgegenwärtiger Blickfang ist der Vulkan Misti, Später stoßen weitere Vögel wie aus dem Nichts hinzu und bevölkern der sich in konischer Musterkegelform nahe der 1 2 das Stahlblau des Himmels. Ein grandioses Naturschauspiel. Hier, Stadt erhebt. Wie ein stiller Wächter wirkt er, doch 3 4 am Aussichtspunkt des „Kondorkreuzes“, dem Cruz del Cóndor, definitiv erloschen ist er nicht. Gelegentlich schickt befindet sich Kennern zufolge einer der besten Plätze in ganz Süd- der Misti Rauchzeichen aus Fumarolen. Etwas wei- amerika, um den Giganten der Lüfte so nahe wie möglich zu sein. ter weg buckeln sich die Fünf- und Sechstausen- „Das Maximum an Anden-Kondoren, das wir von der Guide-Verei- dermassive Picchu Picchu und Chachani auf. nigung hier an einem einzigen Tag gezählt haben, war 42“, sagt Regio- Die Unesco hat Arequipas historisches Zentrum nalführer Fredy Torres, der weiß, dass die beste Beobachtungszeit zum Weltkulturerbe ernannt, mittendrin erstreckt am frühen Vormittag ist. Zudem hat er weitere Tipps auf Lager: „Die sich einer der weitläufigsten und schönsten Plätze besten Monate für die Beobachtung der Kondore sind August und Perus. Die Kathedrale nimmt eine komplette Flanke September, zwischen Januar und März fliegen sie gewöhnlich fort in der Plaza de Armas ein, die übrigen Seiten tragen Richtung Küste.“ die Symmetrie doppelstöckiger Arkaden, die Platz- Rund um das „Kondorkreuz“ erstreckt sich eine wilde, menschen- mitte ist mit Grün, einem Dreischalenbrunnen und feindliche Landschaft. Grasbüschel klammern sich an die Felsen. Im prallem Leben gefüllt. Grazile Palmen wiegen sich Hintergrund tragen die Gebirgsrücken Zuckergüsse aus Eis und im Wind, auf den Spazierwegen und Ruhebänken Schnee, zum Canyon hin fallen die rotbraunen Felsflanken über tau- findet sich ein entspannter, Händchen haltender, send Meter ab – doch andernorts im Tal des Río Colca geht es noch Tauben fütternder Querschnitt der Einwohner Are- einschneidender abwärts, insgesamt 4.150 Meter. Dies macht den Col- quipas. Schilder mahnen das Verbot fliegender ca-Canyon zu einem der tiefsten Canyons der Welt. Händler an, doch einige Bauchladenträger gehen das Risiko ein und versuchen trotzdem ihr Glück. Die „weiße Stadt“ Arequipa Der Beiname „weiße Stadt“, Ciudad Blanca, mit Ausgangspunkt für einen Trip in den Colca-Canyon ist die dem sich Arequipa schmückt, bezieht sich auf das geschichtsträchtige Kolonialstadt Arequipa. In einem angenehmen weiße Sillar-Gestein vulkanischen Ursprungs, mit

82 terra 4/2016 4/2016 terra 83 Das weitläufige Kloster Santa Catalina besteht zu großen Teilen aus herrlichen Gärten und Innenhöfen (1). Ohne ein kleines Souvenir verlässt kaum ein Besucher die Altstadt Are quipas (2). Vor 500 Jahren war das Lama noch das Haupttransportmittel der Inkas in Peru, heute ist seine Wolle wichtiger (3). Wahrzeichen des kleinen Dorfes Maca im Colca- Canyon ist eine alte spanische Kirche (4).

1 2 3 4 AREQUIPAS KOLONIALES ERBE SPANISCHE ELEGANZ IN DER WEISSEN STADT

dem viele der historischen Gebäude erbaut wurden. Mauern zum weltlichen Geschehen hin ab und wurde für viele Frauen Highlights unter den vielen Kolonial monumenten aus hochstehenden Familien zum Luxusgefängnis im Zeichen des sind Herrenhäuser wie die Casa Tristán del Pozo Kreuzes. Hier durchlebten sie – nachdem sie eine reiche Mitgift ein- sowie reich dekorierte Kirchen jener Ordens - gebracht hatten – den Zwangswandel zur Klausurnonne, hier wurden gemeinschaften, die einst den Konquistadoren ins sie generös untergebracht und im Alltag von Dienstpersonal unter- Land folgten. Die Iglesia de San Francisco geht auf stützt. Auch dafür kamen ihre Familien finanziell auf. „Eine Stadt in die Franziskaner zurück, La Merced auf die Mer- der Stadt“ nennt sich das Kloster. cedarier und La Compañía auf die Jesuiten. Hinter Der Streifzug durch Gassen, Höfe, Säle, Kreuzgänge, die Open- der Jesuitenkirche schließen sich zwei idyllische air-Wäscherei und die einstigen Behausungen der Ordensschwestern Kreuzgänge an, von dort geht es in die überbordend ist aufschlussreich, wird aber vor allem dienstags und donnerstags, mit Blüten-, Vogel- und Engelsmotiven ausgemalte während der außerordentlichen Abendöffnungszeiten, zum Erlebnis. Kapelle San Ignacio hinein. Eine Sonderstellung Dann werden die Gehwege mit ihren rostroten Gebäuden und Bögen gebührt dem 1579 gegründeten Monasterio de San- wunderschön erleuchtet und im Inneren der labyrinthisch verwin- ta Catalina, benannt nach der heiligen Kirchen - kelten Trakte werden Feuerstellen und Kerzen entzündet. Als Besucher lehrerin und Dominikanerin Katharina von Siena. fühlt man sich geradezu weltentrückt – zumindest so lange, bis aus Dieses Kloster nimmt eine Riesenfläche von über der Ferne das nächste Fahrzeughupen ertönt. Hupkonzerte, so sinn - 20.000 Quadratmetern ein, schirmte sich mit hohen entleert sie auch sein mögen, zählen zur Dauerbeschallung im

84 terra 4/2016 4/2016 terra 85 In vielen Dörfern sind Projekte zur Herstellung der tradi- tionellen peru anischen Stoffe gegründet worden. Dies bietet insbesondere Frauen die Möglichkeit, zum Familien ein- kommen beizutragen.

DOPPELT SO TIEF WIE DER GRAND CANYON DER COLCA-CANYON BILDET EINE ATEMBERAUBENDE KULISSE FÜR WANDERUNGEN peruanischen Alltag. Ein Alltag, der sich in Arequipa im Mercado San Hochland, das zunehmend reizvoller und beein- Camilo fortsetzt, den Markthallen. Hier decken sich die Einheimischen druckender wird. Kakteen wuchern am Straßen- mit Knoblauch und roten Zwiebeln aus dem Umland ein, mit Fleisch, rand, der Misti zeigt seine eisige Rückansicht. Im Mais und Quinoa. Messerschleifer und Topfreparateure geben ihr Naturschutzgebiet Salinas y Aguada Blanca spren- Bestes, an den Garküchen isst man günstig für eine Handvoll Soles gen Vikunjas davon, im einsamen Höhendorf Pam- und an speziellen Ständen warten getrocknete Lamaföten als Opfer- pa Cañahuas tut ein „Mate Inka“-Tee aus Cocablät- gaben für die Erdmutter Pachamama auf ihre Käufer. tern und Bergkräutern gut. Hinter der Gabelung Ein Flehen um göttliche Hilfe – Richtung Colca ebbt der Verkehr ab, über klirrkal- Der Anden-Aussichtspunkt ten Seen steigen Andenmöwen auf, ein paar Jungs die Petroglyphen von Toro Muerto Auf der Fahrt von Arequipa nach Colca ist nicht nur das Ziel hüten eine Herde Alpakas und Lamas. Später raubt Lohnendes Zusatzziel ab Arequipa ist das Flusstal des Majes, das 140 Kilometer sehenswert. Unaufhörlich zieht sich die Asphaltader aufwärts ins der „Anden-Aussichtspunkt“, der Mirador de los westlich der Stadt beginnt. Der Talgrund ist gefüllt mit Grün, darüber steigt das Braun schrundiger Steinwüstenberge an – ganz so, als hätte irgendwer fein Der Colca-Canyon säuberlich mit einem Messer einen Schnitt gesetzt, um die fruchtbaren Niede- gräbt sich an rungen von der kargen Ödnis zu trennen. In den unwirtlichen Höhenstufen des seiner tiefsten Tals gelangt man bei Corire in den archäologischen Park Toro Muerto. Hier be- Stelle über 4.000 gannen vor mehr als 1.200 Jahren die Bewohner der Gegend damit, das größ- Meter in die Tie- te Petroglyphenfeld Perus zu schaffen. In verstreut liegende, vulkanische Blöcke, fe, in seiner Mitte die leicht zu bearbeiten waren, ritzten und schabten sie mit Steinwerkzeugen all auscht der wilde das ein, was sie aus dem Alltag kannten: Maskentänzer, Reptilien, Lamas, Vögel, Río Colca. Ein Ort Pflanzen und einen stilisierten Flusslauf. So hinterließen die Künstler auf jeder der Fels- für spektakuläre leinwände ein offenes Buch der Geschichte, angefüllt mit Rätseln. Was haben die unter der Wanderungen sengenden Sonne des Hochlands verewigten Motive zu bedeuten? In der Wissenschaft ist man durch Schluchten und über hohe sich einig, dass die „Rock Art” im Zusammenhang mit Naturphänomen stand, sprich: extremen Pässe, vorbei an Dürren. Roberto, seit acht Jahren als einziger Ranger von Toro Muerto tätig, bringt es kenntnis- weiten Terrassen- reich auf den Punkt: „Die Petroglyphen waren an den Gott Sonne gerichtet. Masken- und Feder- feldern, die schmucktänzer, sogar Vögel, haben Tränen in den Augen. Sie alle sind traurig, weil der Regen aus- bereits vor hun- bleibt.“ Langanhaltende Trockenperioden bedeuteten den Tod für Mensch und Tier. Insofern kamen derten von Jahren die in den Stein geritzten Botschaften einem inständigen Flehen um göttliche Hilfe gleich. angelegt wurden.

4/2016 terra 87 Ein Fest fürs Auge – die traditio - nelle peruanische Kleidung ist an Farbenpracht und Musterfülle kaum zu überbieten. Die Tracht der Frauen besteht aus einem bunt bestickten Überrock und bis zu zehn Unterröcken, dem Schulter- tuch und dem typischen Hut. IDYLL UNTER ARKADEN AREQUIPA, DIE STADT DES EWIGEN FRÜHLINGS

Andes, den Atem – allein schon wegen der Höhe von knapp 5.000 hinaus immer spektakulärer zum Canyonschlund. Colca-Trekking ein großartiges Erlebnis. Beim Ort Der Schweizer Fotograf Christian Heeb Metern. Wie auf einer Kinoleinwand reihen sich in der Ferne imposante Wobei erstaunt, dass der Flusslauf des Río Colca Cabanaconde geht’s steil hinab in die Canyontiefen lebt seit Jahren in den USA. Als Gründer Vulkangipfel aneinander, darunter der , Mitte der 90er Jahre an sich weniger sehenswert ist und aus mehr Geröll- nach San Juan de Chuccho (nur für Schwindelfreie des „Cascade Center of Photography“, Sensationsfundort eines mumifizierten Mädchens, das zu Inkazeiten bett als Wasser besteht. mit guten Bergschuhen geeignet), dann über Malata eines Workshop Centers mit Galerie in geopfert wurde. Im Museum Santuarios Andinos in Arequipa ist das Das Colca-Tal ist nicht nur das Zuhause des in die Oase Sangalle mit ihren erfrischenden Pools Bend, Oregon, veranstaltet er gemeinsam in einer Tiefkühlvitrine ausgestellte Mädchen, „Juanita“ genannt, das Anden-Kondors, sondern auch das historisch ange- und schließlich wieder hinauf nach Cabanaconde. mit seiner Partnerin Regula Fotoreisen Prunkstück unter den Exponaten. Ob „Juanita“, die durch einen geziel- stammte Territorium der Ethnien der Collaguas Das letzte Stück legen die Bergwanderer möglichst und Workshops in den USA und auf der ten Schlag auf den Schädel starb, als Auserwählte wirklich frohen Her- und Cabanas, deren Patchworks aus Feldbau - vor der aufziehenden Morgensonne zurück, um ganzen Welt. www.heebphoto.com zens dem Tod entgegengetreten war, wie ein Museumsvideo verbürgt, terrassen das Bild prägen. Im 15. Jahrhundert rück- der gefürchteten Tagesglut zu entgehen. Wer schwä- muss offen bleiben. ten die Heere der Inka an, die hoch über Chivay chelt, heuert bei einem Eseltreiber einen vierbeini- einen Wachturm und Steinunterschlupfe für ihre gen Helfer für den Transport an. Ausgiebig Dr. Andreas Drouve, freier Autor und Im Colca-Canyon Stafettenläufer erbauten. Die Ausblicke von dort entspannen kann man sich spätestens wieder in Journalist, lebt seit über 15 Jahren in Spanien. Scheinbar endlos windet sich die Straße hinab nach Chivay, Kon- oben ins Tal sind prächtig und hinter den Ruinen den bestens gepflegten Thermalbecken nahe Die Länder Lateinamerikas zählen zu den trollpunkt und Einstiegsstädtchen ins Colca-Gebiet. Dessen Land- beginnt der Inkapfad Richtung Cusco. Unser Chivay. Kulinarisch sorgen Alpaka-Steaks und Spezialgebieten des Völkerkundlers, der mit schaften splitten sich deutlich. Was hier in Chivay mit einem breiten, Guide Fredy ist dieses Stück durch das alte Inka- gebratene Forellen, die beiden Lokalspezialitäten, über hundert publizierten Büchern als einer der erfolgreichsten deutschen Reise- und Kul- fruchtbaren Flusstal auf Höhen um 3.600 Meter beginnt, verengt und reich schon zweimal gegangen, wie er sagt. Für all dafür, dass die ermatteten Wanderer wieder zu Kräf- turbuchautoren gilt. www.andreas-drouve.de erhebt sich weiter westwärts in Richtung „Kondorkreuz“ und darüber jene, die Strapazen nicht scheuen, ist ein dreitägiges ten kommen. y

88 terra 4/2016 4/2016 terra 89 PERU terra reiseinfos ZWISCHEN KÜSTE, BUCHTIPP ANDEN UND REGENWALD Tui De Roy Die Anden – Einreise Heimat des Kondors Peru ist nach Brasilien und Argentinien das drittgrößte Land Südameri- Touristische Aufenthalte für kas. Die Fläche entspricht in etwa der dreieinhalbfachen Größe Deutsch- 152 Seiten, 209 Abb. Deutsche, Österreicher und geb., 30 x 24 cm lands. Peru gliedert sich in drei Landschafts- und Klimazonen: Küste ISBN: 978-3-939172-78-9 Schweizer sind visumfrei. Der (Costa), Gebirge (Sierra) und Urwald (Selva). Das bis zu 140 Kilometer € 39,80 Pass muss bei der Einreise breite und annähernd 3.000 Kilometer lange Küstengebiet des Pazifiks www.tecklenborg-verlag.de noch mindestens sechs Mona- nimmt mit seinen Stränden, Wüsten, fruchtbaren Fluss tälern und der te lang gültig sein. Für die Ein- Hauptstadt Lima zwölf Prozent der Landesfläche ein. Das Rückgrat Perus Als längste Gebirgskette der Erde erstrecken sich die Anden reise füllt man die Einreisekar- bildet die Sierra mit den von Nordwesten bis Süden verlaufenden Anden. entlang der Westküste Südamerikas. Unumstrittener König Anreise te (Tarjeta Andina de Migra - Tief eingeschnittene Canyons wie Colca und Cotahuasi, Hochbecken, dieser magischen Bergwelt ist der Kondor. Im ge samten ción) aus, von der nach der Täler, Vulkane, die von Grasvegetation durchsetzte Puna sowie der Andenraum verbreitet, lebt er bevorzugt in den wildesten und Perus größter internationaler Grenzkontrolle ein Abschnitt 3.800 Meter hohe Titicacasee geben den Gebirgsregionen ein wildes, abgelegensten Regionen. Genau dorthin hat sich auch die Flughafen liegt in Lima und bis zur Ausreise aufzubewah- kontrastreiches Gepräge. Höchster Landesgipfel ist der Huascarán, der Fotografin Tui der Roy immer wieder aufgemacht und zeigt in in der „Weißen Kordillere“, Cordillera Blanca, mit 6.768 Metern an den wird u.a. von KLM, Lufthansa, ren ist. Touristen ist ein freier diesem Bildband ein atemberaubendes Panorama der Anden. Wolken kratzt. In Sichtweite von Arequipa erheben sich der Misti Air Europa, Iberia und Lan an- Aufenthalt bis zu 183 Tagen (5.825 Meter) und die Massive Picchu Picchu (5.665 Meter) und Chachani geflogen. Ein direkter KLM- erlaubt. Flug aus Amsterdam, wohin es (6.075 Meter). Perus Osten wird von teils unzugänglichen Fluss-und Arequipa Colca-Tal Regenwaldweiten bedeckt: der Selva, auch Amazonía genannt. Ein Zubringer aus Deutschland Casa Andina Select Aranwa Siebtel de peruanischen Landesfläche steht als Nationalparks, Natur- gibt, dauert 12,5 Stunden. und Landschaftsreservate unter Schutz. Während das Ama- Modernes, servicebewusstes Idyllisch gelegener Komplex in Ansonsten gibt es diverse Um- Klima & Reisezeit zonasgebiet das Gros der Pflanzen- und Tierarten Spitzenhotel in Toplage schräg Form eines Dörfchens direkt am steigeverbindungen; über die Peru kann ganzjährig bereist wer- beherbergt, leben im Hochland u.a. gegenüber der Kathedrale am Colca-Fluss. Acht Kilometer USA mit Visumpflicht. Ticket- Kondore, Lamas, Alpakas und Vicuñas. preise hin und zurück begin- den, da sich das Klima in den Hauptplatz. Dachterrasse mit westlich von Chivay. Mit Spa, verschiedenen Regionen des Lan- kleinem Pool. Pool und Restaurant. nen bei 750 Euro; Preisverglei- www.casa-andina.com www.aranwahotels.com che bei www.opodo.de, des stark voneinander unterschei- Schnäppchen unter www.ur- det. An der Küste sowie in den laubspiraten.de. Ab Lima gibt westlichen Andenregionen ist es und US-Dollar Typhus impfen lassen. In die es regelmäßig Inlandsflüge von Dezember bis April sonnig können in Arequi- Reiseapotheke gehören Medika- nach Arequipa (Lan). mit Temperaturen zwischen 20 pa nahe dem Haupt- mente gegen Durchfall- und 30 Grad. In den übrigen platz problemlos und erkrankungen und Entzündun- Monaten dagegen verschwindet kommissionsfrei in Wech- gen, außerdem Sonnen- und die Region meist unter einer Wol- selstuben (casas de cambio) Insektenschutzmittel. kendecke. Im Andenhochland getauscht werden. Alter- Die Höhenkrankheit (soroche) beginnt die Trockenzeit und da- nativen zum Bartausch kann ab 2.500 Meter auftreten mit die beste Reisezeit im Mai sind Abhebungen mit gängigen und mit Kopfschmerzen, Übel- und dauert bis September an. Kreditkarten wie Visa an Bank- keit, Schwindel und Schlafstö- Heftige Niederschläge sind in automaten (cajeros automáticos); rungen einhergehen. Wichtig ist der Regenzeit von Januar bis April dafür fallen Gebühren an, die es, sich langsam an die Höhe zu in den Regenwaldregionen im allerdings nicht transparent sind. gewöhnen, anfangs Strapazen zu Flachland zu erwarten. Die Bezahlung mit Kreditkarte vermeiden, auf Alkohol zu ver- Wer die höchsten Gipfel um Are- ist verbreitet, allerdings können zichten, ausreichend zu schlafen quipa und den Colca-Canyon in quipa regelmäßig mit Chivay, dem zig, Tel. 0341-39 28 13 020, dafür Aufschläge von bis zu acht und viel zu trinken. Empfehlens- ihrer schönsten Eispracht sehen Einstiegspunkt ins Colca-Tal. www.gateway-brazil.de, www.ga- Prozent erhoben werden. wertes Getränk: Kokatee. will, kommt im Südwinter. Die Mietwagen bucht man am besten teway-lateinamerika.de). Der Fo- In den tropischen Gebieten Perus Stadt Arequipa ist jahresdurch- bereits von Zuhause aus. Die kus des Veranstalters liegt auf Sprache besteht ein geringes Malariarisiko. gängig für ihr mildes, sonniges Preise sind hoch, vor allem bei individuellen Rundreisen, Miet- Als malariafrei gelten Lima, Cuz- Klima bekannt; die Tageshöchst- kompletten Freikilometern; an- wagentouren, frei miteinander Die Amtssprachen sind Spanisch, co, Machu Picchu, das Anden- temperaturen liegen um 22 Grad. sonsten liegt das Tageslimit ge- kombinierbaren Reisebausteinen Quechua und Aymara. Mit Eng- Hochland sowie die Küste im wöhnlich bei 200/250 Kilometern. sowie ausgewählten landestypi- lisch kommt man außerhalb der Süden von Lima. Unterwegs Auf Überlandstraßen gibt es schen und exklusiven Unterkünf- Touristenzentren nicht weit. vereinzelt Mautstellen. Die wag- ten. Jede Reise ist ein Unikat und Unterkünfte Wichtigstes öffentliches Verkehrs- halsigen Überholmanöver peru- wird nach den Wünschen der Gesundheit mittel ist der Bus. Über Land anischer Fahrer erfordern ständige Kunden maßgeschneidert – das Ausländische Touristen sind bei werden zahlreiche Strecken be- Wachsamkeit. ist auch für das Zielgebiet dieser Impfungen sind nicht vorge- der Bezahlung von Unterkünften dient, die Fahrzeuge sind im all- Reportage, Arequipa & Umge- schrieben. Es ist jedoch empfeh- vom Steueraufschlag in Höhe von gemeinen in einem guten Zustand. Veranstalter bung & Colca-Canyon, möglich. lenswert, den Basisimpfschutz 18 % befreit, sofern sie die In Arequipa liegt der große Bus- gegen Tetanus, Polio, Diphtherie Einreisekarte (vgl. Stichwort bahnhof (terminal terrestre) außer- Peru zählt zu den Spezialgebieten Reisekasse und Hepatitis A vor Reisebeginn „Einreise“) vorweisen können. halb der Innenstadt; ab dem Zen- des Reiseveranstalters Gateway zu überprüfen. Bei längeren Auf- Check-in ist gewöhnlich ab 14, trum kostet ein Taxitransfer dort- Lateinamerika / Gateway Brazil Landeswährung ist der Nuevo enthalten sollte man sich zudem Check-out oft bis 12 Uhr hin 7 Soles. Busse verbinden Are- (Karl Heine-Str. 99, 04229 Leip- Sol (1 Euro = 3,65 Soles). Euro gegen Tollwut, Hepatitis B und möglich.

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