DIE GRÜNEN – 11. WP Fraktionssitzung: 21. 11. 1988

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21. November 1988: Fraktionssitzung

AGG, B.II.1, 2143. Überschrift: »Beschlußprotokoll der 68. Fraktionssitzung am 21. 11. 1988«. Zeit: 14.30–20.15 Uhr. Sitzungsleitung: Regula Bott, Christa Vennegerts.

Anwesend: Abgeordnete: Beer, Bott, Briefs, Ebermann, Eich [Nachrücker ab 20.2.1989], Flinner, Garbe, Hoss, Knabe, Lippelt, Meneses Vogl [Nachrücker ab 21.2.1989], Oesterle-Schwerin, Saibold, Schoppe, Sellin, Stratmann, Teubner, Unruh, Vennegerts, Wetzel, Wollny Fraktionsmitarbeiterinnen und Fraktionsmitarbeiter: Görg, Grüber, Laubach Gäste: Annette Kuhn (Prof., Historikerin und Frauenforscherin, Universität Bonn), Hilde Wackerhagen (Kabarettistin)

Ergänzung der Tagesordnung: Finanzantrag Dietrich Wetzel zur Auswertung des Antisemitismus-Kongresses – unter TOP 1 e). […]1

TOP 1: Bericht des Fraktionsvorstands a) Zweites Schiffahrtsregister2 Der Fraktionsvorstand bittet alle MdBs, durch Unterschrift eines entsprechenden Antrags die Initiative der ÖTV zu unterstützen, gegen die Einführung eines zweiten Schiffahrtregisters eine Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht zu erheben. Federführend für die Grüne Fraktion (Inhalt und Vollständigkeit der Unterschriften) sind die Büros von Thomas Ebermann, Helga Brahmst-Rock, -Oberdorf und Charlotte Garbe.3 b) Organklage Wüppesahl4 Es konnte kein Anwalt gefunden werden, der eine Stellungnahme an das Bundesver- 5 fassungsgericht im Sinne des Fraktionsbeschlusses vom 29. 09. 88 verfaßt. wird die Adresse der Anwaltspraxis, in der sie beschäftigt war, an Uwe Günther geben, damit dieser sich mit dem Rechtsanwalt in Verbindung setzen kann. c) Heute um 19.00 Uhr wird ein Jour fixe »Strategien zum Schutz der Erdatmosphäre« mit Wilhelm Knabe stattfinden. d) Besetzung von Kommissionen:

1 Tagesordnung. 2 Der von den Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und FDP am 20. April 1988 eingebrachte Gesetzentwurfs zur Einführung eines Schiffahrtsregisters für deutsche Handelsschiffe im internationalen Verkehr (Internationales Seeschiffahrtsregister) befand sich zur Beratung im Verkehrausschuss. Der Gesetzentwurf wurde von den GRÜNEN bzw. den Gewerkschaften insbesondere wegen der Möglichkeit des Lohndumpings abgelehnt. Vgl. BT Drs. 11/2161. Vgl. dazu ferner den Artikel »Soziales Dumping«; »taz« (Bremen), 1. September 1988, S. 18. 3 Vgl. dazu auch Dok. 71, Anm. 7. 4 Zur Organklage des Abg. Wüppesahl vom 19. Juli 1988 vgl. Dok. 62, Anm. 13. 5 Zum Fraktionsbeschluss vom 29. September 1988 vgl. Dok. 63.

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– Nachwahl eines Mitglieds in die Finanz-Kommission – vertagt. – Wahl der KassenprüferInnen: Uwe Hüser und Axel Vogel werden einstimmig gewählt. e) Finanzantrag Dietrich Wetzel Die Höhe der Kosten für die Auswertung des Antisemitismus-Kongresses6 ist strittig. Konsens besteht jedoch darüber, daß eine Veröffentlichung erfolgen soll. Dietrich Wetzel wird gebeten, mit den an der Vorbereitung und Durchführung des Kongresses Beteiligten ein Gespräch zu führen und einen entsprechend überarbeiteten Finanzantrag einzureichen.

TOP 6: Schreiben Beck-Oberdorf, Hoss, Unruh betr. Rentenreform (vorgezogen) Trude Unruh erläutert die Intention der Briefe an Minister Blüm und die SPD. Der Fraktionsvorstand ist der Meinung, daß es politisch nicht sinnvoll ist, Gespräche mit dem Minister bzw. anderen Parteien in dieser Angelegenheit zu führen, da der Charakter einer konzertierten Aktion entstehe. Die Fraktion beschließt (6 : 4 : 3), die Briefe an Minister Blüm und die SPD zu richten (Anlage 1 und 2).7

TOP 3: Vorgehen im Zusammenhang mit der Neuwahl einer Bundestagspräsidentin a) Neuwahl einer Bundestagspräsidentin8 Der Vorschlag des Fraktionsvorstands auf individuelle Abstimmung wird von der Fraktion akzeptiert bzw. als notgedrungenes Vorgehen in Sachen Frau Süssmuth angesehen. b) Anspruch der Grünen auf SV-Sitz im Präsidium Es besteht Einigkeit darin, daß wir weiterhin Anspruch auf einen Sitz im Präsidium erheben. Ein entsprechender Antrag auf Erweiterung des Präsidiums wird eingebracht.9 Christa Nickels hat einer Nominierung zugestimmt. Der Fraktionsvorstand hat sich mehrheitlich für einen Brief an Frau Süssmuth ausgesprochen, in dem um ein Gespräch im Zusammenhang mit der Erweiterung des Präsidiums gebeten wird. Die Mehrheit der anwesenden Fraktionsmitglieder ist dafür (Anlage 3).10 Von den mit den anderen Fraktionen gewünschten Gesprächen fand bisher nur das mit der SPD statt, die uns in der Frage, das Präsidium zu erweitern, unterstützt. Die Gespräche mit den Koalitionsfraktionen stehen noch aus. Sie werden geführt von Hubert Kleinert als PGF und einer SprecherIn.

6 Anläßlich des 50. Jahrestages der Reichspogromnacht veranstalteten die GRÜNEN vom 4. bis 6. No- vember 1988 einen Antisemitismuskongress in Frankfurt am Main. – Zur Vorbereitung des Kongresses vgl. auch Dok. 58, TOP 4. 7 Zu dem Schreiben an Bundesminister Blüm vgl. hier Anlage A. – Der Brief an die SPD-Fraktion wurde nicht ediert, da die Briefe fast wortgleich sind. 8 Zum Rücktritt von Bundestagspräsident Jenninger vgl. Dok. 67, Anm. 2. – Am 25. November 1988 wählte der mit großer Mehrheit die Abg. Süssmuth (CDU) zu seiner Nachfolgerin. Vgl. BT Plenarprotokoll 11/111, S. 7835 und 7839. 9 Der Antrag der GRÜNEN betr. »Erhöhung der Anzahl der Stellvertreterinnen/Stellvertreter der Präsidentin/des Präsidenten« wurde am 25. November 1988 vom Bundestag abgelehnt. Vgl. BT Drs. 11/3457; BT Plenarprotokoll 11/111, S. 7835–7839. 10 Vgl. hier Anlage B.

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c) Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur Analyse der Jenninger-Rede11 Der Arbeitsgruppe werden angehören: Uli Briefs, Udo Knapp, Helmut Lippelt, Jutta Oesterle-Schwerin, , Dietrich Wetzel. Die Gruppe ist für weitere Interessierte offen. Der Antrag von Wolfram Grüber, daß der Betriebsrat das Thema Urabstimmung über die Frage der Einführung von PCs unmittelbar nach der Schwerpunktdebatte behandeln möchte, ist Konsens.

TOP 7: Schwerpunkt »70 Jahre Frauenwahlrecht« Waltraud Schoppe führt in das Thema ein und begrüßt als Gäste Dr. Annette Kuhn, Hilde Wackerhagen und Birgit Laubach. Sie findet es unglaublich, daß bei einem Frauenthema wieder so wenig Fraktionsmitglieder anwesend sind (zwischen 6 und 9). Lilo Wollny klagt Frauensolidarität ein. Sie stellt sich ein Treffen der Frauen der Fraktion alle paar Wochen vor.

TOP: Urabstimmung zur Frage der Einführung von PCs12 Der Betriebsrat hatte eine Urabstimmung in zwei Schritten vorgesehen (zunächst Mitarbeitende, dann MdBs). Es wurde Einvernehmen zwischen Fraktionsvorstand und Betriebsrat erzielt, daß die zweite Urabstimmung entfällt. GO-Antrag Eckhard Stratmann: Lt. Fraktionsbeschluß müßte heute die Arbeitszeit- debatte stattfinden.13 Er möchte wissen, wie eine Diskussion in angemessenem Abstand zur BDK geführt werden könne. Er sehe ein, daß in dieser Besetzung eine vernünftige Debatte nicht zu führen sei. Der Fraktionsvorstand schlägt vor, das Thema auf der Wackersdorf-Fahrt anzudiskutieren bzw. am 06. 12. zu behandeln. Eine Fraktions-Sondersitzung wird auch als sinnvoll erwogen.14 Eckhard Stratmann betont, daß er eine Debatte wünsche. Von ihm werde – auch für die BDK15 – keine Initiative für einen Antrag kommen. Er möcht keinen Alleingang, aber er wisse auch kein Umgehen damit, daß über Wochen keine Diskussion möglich sei.

16 TOP 2: Wackersdorf-Fahrt 28./29. 11. 1988 Der Fraktionsvorstand geht davon aus, daß alle verbindlichen Zusagen zur Teilnahme an der Fahrt nach Wackersdorf eingehalten werden (mit Mitarbeitenden ca. 40 Pers., davon ca. 22–26 MdBs).

TOP 4: Noch offene Punkte zur Lfd. parl. Woche a) Vergabe strittiger Redebeiträge – zu Epl. 31 wird Imma Hillerich sprechen.17

11 Zur Rede von Bundestagspräsident Jenninger vgl. Dok. 67, Anm. 2. 12 Zum Hintergrund vgl. Dok. 66, TOP 7. 13 Vgl. dazu Dok. 66, unter TOP 3. 14 Hinweise auf eine weitere Behandlung des Themas »Arbeitszeit« in der Fraktion liegen nicht vor. 15 Vom 2. bis 4. Dezember 1988 fand in Karlsruhe eine außerordentliche Bundesdelegiertenversammlung der GRÜNEN statt. 16 Vgl. dazu Dok. 70. 17 Der Bundestag behandelte am 22., 23. und 24. November 1988 in zweiter und dritter Beratung den von der Bundesregierung eingebrachten Gesetzentwurf über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans

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– zu Epl. 25 wird einstimmig beschlossen, daß Jutta Oesterle-Schwerin die Rede hält.18 Jutta [Oesterle-Schwerin] erläutert den Antrag des AK IV, der sich mit den Forderungen des Deutschen Mieterbundes deckt. Der Antrag soll morgen eingebracht werden.19 Christa Vennegerts bittet darum, die Finanzierung mit Hans Verheyen abzusprechen. – zu Epl. 09: Halo Saibold und Peter Sellin werden sich den Redebeitrag teilen.20 – zu Epl. 16: Lilo Wollny verzichtet auf den Redebeitrag. Charlotte Garbe ist bereits vorbereitet und wird die Rede halten.21 b) Entschließungsantrag AK II Imma Hillerich hat Änderungsvorschläge. Die Fraktion bittet Willi Hoss und Imma Hillerich, sich über die Formulierungen in dem Antrag zu einigen und diesen morgen einzureichen. (Konsens, 1 Enth.)22 Imma Hillerich bittet darum, nicht als Antragstellerin mit aufgenommen zu werden, wenn keine Einigung erzielt werden kann. c) Änderungsantrag AK IV – unter 4.a) erledigt. d) Interfraktioneller Antrag »Reform des Auswärtigen Dienstes« – Konsens, 2 Enth.23 e) Forderung nach einem eigenständigen Gesundheitsministerium Halo Saibold erläutert ihre Intention, ein eigenständiges Gesundheitsministerium zu fordern. Die Fraktion beschließt mehrheitlich, die Forderung nach einem eigenständigen Gesundheitsministerium zu erheben und gleichzeitig darauf hinzuweisen, daß wir unsere Forderung nach einem eigenständigen Frauenministerium aufrechterhalten. Heike Wilms-Kegel sollte diese Forderungen in ihrem Redebeitrag berücksichtigen.24 Halo [Saibold] und Heike [Wilms-Kegel] werden dazu am Donnerstag eine Presseerklärung geben.

für das Haushaltsjahr 1989 (Haushaltsgesetz 1989). Vgl. dazu BT Plenarprotokoll 11/108, S. 7415– 7834. – Zur Rede der Abg. Hillerich am 23. November 1988 zu Epl. 31 – Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft – vgl. BT Plenarprotokoll 11/109, S. 7645–7647. 18 Zur Rede der Abg. Oesterle-Schwerin am 24. November 1988 zu Epl. 25 – Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau – vgl. BT Plenarprotokoll 11/110, S. 7779–7781. 19 Zu dem Änderungsantrag vom 22. November 1988 betr. ein Fünfjahresprogramm zur Bekämpfung der Wohnungsnot vgl. BT Drs. 11/3449. 20 Zu den Reden der Abg. Sellin und Saibold am 23. November 1988 zu Epl. 09 – Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft – vgl. BT Plenarprotokoll 11/109, , S. 7600 f und 7608 f. 21 Zur Rede der Abg. Garbe am 22. November 1988 zu Epl. 16 – Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – vgl. BT Plenarprotokoll 11/108, S. 7529–7531. 22 Zu dem Entschließungsantrag vom 23. November 1988, in dem die Bundesregierung aufgefordert wurde, ein ressortübergreifendes Programm zur Umstellung umweltschädlicher Produktions- und Arbeitsweisen vorzulegen und auf diesem Wege zu einem gleichzeitigem Abbau der Arbeitslosigkeit beizutragen, vgl. BT Drs. 11/3460. 23 Der Entschließungsantrag mit der Aufforderung, das angekündigte Gesetz über den Auswärtigen Dienst nunmehr vorzulegen, wurde am 22. November 1988 allein von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebracht. Vgl. BT Drs. 11/3424. 24 Zu der Rede der Abg. Wilms-Kegel am 24. November 1988 zu Epl. 15 – Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit – vgl. BT Plenarprotokoll 11/110, S. 7742 f.

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TOP 5: Zu verabschiedende Vorlagen a) Gr. Anfrage »Antwort auf Kl. Anfrage Atomwaffenlager Meyn« (einstimmig im AFI) – Konsens.25 b) Gr. Anfrage »Menschenrechtsverletzungen an Kindern« – vertagt.26 c) Ges.-Entwurf AK III »Zeugnisverweigerungsrecht für Suchtberater« (einstimmig im AK) – einstimmig angenommen.27 d) Ges.-Entwurf AK III »Zeugnisverweigerungsrecht für Mitarbeiterinnen von AIDS- Beratungsstellen« (einstimmig im AG) – einstimmig angenommen.28 e) Antrag AK V »Moratorium für WAA Wackersdorf« – Befassung auf der FV-Sonder- 29 sitzung am 24. 11. 1988. f) Ges.-Entw. »Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)« – mehrheitlich angenommen.30 g) Antrag betr. Betriebsverfassungsgesetz Die Fraktion hat mit Mehrheit beschlossen, daß ein Antrag in diesem Sinne auf den Weg gegeben werden soll. Eine konkrete, verabschiedungsreife Vorlage kommt nach AK-Befassung in die Fraktion.31

TOP 8: Berichte – vertagt Die Volkshochschule beklagt sich in einem Schreiben über die Äußerung von Grünen »Niveau eines VHS-Kurses« im Zusammenhang mit der Jenninger-Rede. Der Fraktions- vorstand wird ein Entschuldigungsschreiben an die VHS schicken. Protokoll: Gundi Görg

Anlage A

[November 1988]: Entwurf für ein Schreiben des Fraktionsvorstands der GRÜNEN an den Bundesminister für Arbeit und Soziales, Norbert Blüm. AGG, B.II.1, 2143.

Sehr geehrter Herr Minister, wir stellen fest, daß die Rentenreformpläne Ihres Hauses in Abstimmung mit den Koalitionsparteien sowie die diesbezüglich mit der SPD geführten Gespräche in ein konkretes Stadium eingetreten sind.

25 Zu der Großen Anfrage vom 14. Dezember 1988 betr. »Atomwaffenlager Meyn – hier: Unzureichende Beantwortung Parlamentarischer Anfragen« vgl. BT Drs. 11/3739. 26 Die Große Anfrage betr. »Menschenrechtsverletzungen an Kindern der Dritten Welt« wurde am 10. Januar 1989 im Bundestag eingebracht. Vgl. BT Drs. 11/3820. 27 Zu dem Gesetzentwurf vom 24. November 1988 »zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Suchtberater« vgl. BT Drs. 11/3482. 28 Zu dem Gesetzentwurf vom 24. November 1988 »zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiter/innen von AIDS-Beratungsstellen« vgl. BT Drs. 11/3483. 29 Gemeint ist die Fraktionssitzung in Wackersdorf am 29. November 1988. Vgl. dazu Dok. 70, TOP 8. 30 Zu dem Gesetzentwurf vom 11. Januar 1989 »zur Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuches« betr. den Regelunterhalt für nichteheliche Kinder vgl. BT Drs. 11/3824. 31 Der Entwurf eines Betriebsverfassungsgesetzes 1989 wurde am 11. Mai 1989 im Bundestag eingebracht. Vgl. BT Drs. 11/4525.

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Nach allem, was bisher darüber in der Öffentlichkeit bekanntgeworden ist, scheinen uns einige existenziell wichtige Aspekte gar nicht oder nur ungenügend berücksichtigt zu werden, so unter anderem: 1. Die Beseitigung der Altersarmut, vor allem von Frauen. 2. Die konkreten Formen der Angleichung der Beamtenversorgung an die gesetzliche Rentenversicherung. 3. Die Anhebung des Bundeszuschusses an die Rentenversicherung auf die Höhe der Fremdleistungen. Wir möchten die aufgeführten Punkte mit Ihnen erörtern und regen daher ein baldigstmögliches Gespräch mit unseren SpezialexpertInnen an. Mit freundlichen Grüßen

Anlage B

22. November 1988: Schreiben des Fraktionsvorstands der GRÜNEN an die Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit, Rita Süssmuth. AGG, B.II.1, 2143.

Sehr geehrte Frau Ministerin, in dieser Woche wird der Deutsche Bundestag eine/n neuen Präsidentin/en wählen. Anläßlich dieser Wahl stellt sich auch erneut die Frage der Beteiligung der Fraktionen im Präsidium. Unsere Fraktion ist bisher nicht im Präsidium des Deutschen Bundestages vertreten. Wir halten dies von unserem Demokratieverständnis her für nicht vertretbar. Wir haben deshalb in einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien angeregt, auch hier eine Änderung vorzunehmen und auch unserer Fraktion durch die Wahl einer/s Vizepräsidentin/en die Vertretung im Präsidium zu ermöglichen. Da Sie für das Präsidentenamt des Deutschen Bundestages kandidieren werden, würden wir gerne in den nächsten Tagen ein Gespräch mit Ihnen in dieser Angelegenheit führen und bitten Sie um einen entsprechenden Terminvorschlag. Mit freundlichen Grüßen Christa Vennegerts Dr. Helmut Lippelt32

32 Beide Unterschriften handschriftlich.

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