Umwelterklärung 2012 der evangelischen Kirchengemeinde Ittlingen

Inhalt

I Unsere Kirchengemeinde

II Wie der Grüne Gockel nach Ittlingen kam

III Unser Umweltmanagement

IV Unsere Schöpfungsleitlinien

V Umweltprogramm

VI Kennzahlen und Bilanz

VII Gültigkeitserklärung

VIII Impressum

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I Unsere Kirchengemeinde

Ittlingen liegt an der Nordwestgrenze des Landkreises und somit in unmittelbarer Nähe des Rhein-Neckar-Kreises im Norden und des Landkreises Karlsruhe im Westen.

Heute im „Dreiländereck“ dieser Kreise war Ittlingen über Jahrhunderte in hochherrschaftlichem Besitz. Eine Vielzahl von Adelsgeschlechtern tauchen abwechselnd in alten Urkunden als Besitzer auf und da Ittlingen zweien Adelsgeschlechtern gleichzeitig gehörte, kam es zeitweilig sogar zur Teilung des Ortes in zwei Hälften. Nach dem Ende des 30-jährigen Krieges gab es nunmehr noch 300 Einwohner. Nach und nach entwickelte sich Ittlingen von einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde zu einer attraktiven Wohngemeinde mit einigen Industriebetrieben.

Die evangelische Kirche wurde im Jahr 1732 erbaut, wobei man den Turm der alten Kirche aus dem Jahr 1250 erhalten konnte.

Die evangelische Kirchengemeinde hat heute ca. 1085 Gemeindeglieder und gestaltet ein vielfältiges Gemeindeleben. Neben der Jungschar gibt es für die Jugend einen Jugendkreis und die Jungbläser des Posaunenchors.

Es gibt einen Frauenkreis, den Kirchenchor und einen Besuchsdienst.

In einer Vielzahl von Vereinen in Ittlingen sind viele Mitglieder auch sozial engagiert und vernetzen somit auch kirchliche und freizeitliche Aktivitäten mit- einander.

In einer sich stetig wandelnden Welt ist ein umweltbewusstes Handeln eine Folge des Schöpfungsglaubens und somit für die Gemeindeglieder selbstverständlich, auch die Rechte künftiger Generationen zu achten. Damit untrennbar verbunden ist natürlich der schonende Umgang mit Energieresourcen sowie der Schutz von Tieren und Pflanzen sowie deren Lebensräume.

Wir alle sind Bestandteil der Schöpfung und tragen Verantwortung für unser Handeln besonders im Hinblick auf die Wirkung unseren Umgangs mit dem, was unser aller Lebensbedingungen ausmacht.

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Evangelische Kirche

Pfarramt

Kirchliche Gebäude in

Ittlingen

Evangelisches Gemeindehaus

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Auf der Gemeindekarte von Ittlingen sind die kirchlichen Gebäude rot markiert.

Hier ist gut ersichtlich, dass alle Gebäude in der Ortsmitte angeordnet und in die

bestehende Bebauung gut integriert sind. Alle Gebäude sind für die meisten Einwohner gut fußläufig erreichbar.

- 4 - Die gesamte Gemeinde Ittlingen liegt im Wasserschutzgebiet III B. Für unsere Gebäude hat dies jedoch keine direkten Auswirkungen oder besondere Einschränkungen.

Das Kirchengebäude stammt im Ursprung aus dem 12. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Es befindet sich inmitten dichter Bebauung. Grünflächen sind bis auf eine kleine Randbepflanzung nicht vorhanden. Im Umfeld der Kirche sind immer wieder Turmfalken beobachtet worden. Im letzten Jahr konnten wir einen kleinen Falken, der von Nachbarn erschöpft am Boden gefunden wurde, aufpäppeln und durch eine speziell am Kirchturm geschaffene Maueröffnung wieder in die Freiheit entlassen.

Das Gemeinde- und das benachbarte Pfarrhaus dagegen haben eigene kleine Gärten, die teilweise auch für Veranstaltungen genutzt werden. Am Rand des Gemeindehausgartens befindet sich ein neu angelegter Parkplatz, der durch die Ortskernsanierung und den Wegfall von Parkflächen unmittelbar vor dem Gemeindehaus notwendig wurde. Hier wurde darauf geachtet, dass Versickerungsflächen erhalten wurden, der Platz wurde mit Rasengittersteinen belegt.

In den letzten Jahren wurde die Bepflanzung der Gartenfläche noch erweitert . Hier sind eine zusätzliche Hecke gepflanzt sowie Maßnahmen zur Ansiedlung von Vögeln und Insekten durchgeführt worden.

Die kirchengemeindeeigenen Grünflächen sind Teil eines Grünzuges, der sich entlang des alten Ittlinger Dorfgrabens erstreckt. Dieser Teil des Ortes bildet eine kleine grüne Lunge und ist von Bebauung weitgehend frei geblieben.

Wir sind bestrebt, unseren Teil der Anlagen so zu erhalten und weiter im Sinne der Erhaltung der Schöpfung auszugestalten, dass auch nachfolgende Generationen davon noch profitieren können.

II Wie der Grüne Gockel nach Ittlingen kam

Im Dezember 2006 wurde im Kirchengemeinderat (KGR) Ittlingen der Beschluss gefasst, beim Grünen Gockel mitzumachen.

Mitglieder der Kirchengemeinde, die diesen Begriff zum ersten Mal hörten, konnten sich erst einmal nichts darunter vorstellen. Doch nach und nach wurde klar, dass es sich dabei um ein kirchliches Umweltprojekt handelt. Nach der Vorstellung des Projekts durch Herrn Dr. Witthöft-Mühlmann ging der damalige Pfarrer Köser rasch zu Werke und suchte gezielt nach potentiellen Mitgliedern für ein Umweltteam.

Im Sommer 2007 wurde das Team komplettiert und ich als Schöpfungs-beauftragter vom KGR ernannt. Damit begann die Arbeit, die nunmehr im Grünen Buch dokumentiert wurde und mit der Umwelterklärung ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat.

Das nunmehr 6-köpfige Team hat in ca. 18 Monaten nicht nur eine Fülle von Bestands- und Verbrauchsdaten erhoben, sondern auch sofort damit begonnen, das Energie- und Umweltthema in die Kirchengemeinde zu tragen. Das 275-jährige Kirchenjubiläum und

- 5 - der Gottesdienst im Grünen waren hervorragende Gelegenheiten, das Team und seine Arbeit vorzustellen. Zudem wurden sofort die Mitarbeiter befragt und kleinere Verbesserungen in deren Umfeld vorgenommen.

Aber auch größere Aktivitäten, wie Notreparaturen am Gemeindehaus, eine neue Heizungsanlage für das Pfarrhaus, die Pfarrhausrenovierung, umfangreiche Umstellungen aller Gebäude auf Energiesparlampen und Sicherheitsprüfungen wurden von den Mitgliedern des Umweltteams durchgeführt oder gemanagt.

Im April 2008 konnten die Schöpfungsleitlinien vom KGR verabschiedet werden. Während des ganzen Jahres 2008 berichteten wir in verschiedenen Veröffentlichungen über unsere Aktivitäten. Aus Amtsblatt- und Zeitungsartikeln erfuhr die Gemeinde über unsere Arbeit, die wir zudem bei öffentlichen Veranstaltungen vorstellen konnten. Daraus resultierte eine große Unterstützung auch von Seiten der politischen Gemeinde Ittlingen, die zum Gelingen zahlreicher Aktivitäten beitrug.

In den letzten Jahren hat das Umweltteam zahlreiche Projekte umgesetzt. Zu einen wurde das Gemeindehaus energetisch saniert. Dach, Wände und Fenster wurden komplett erneuert. Zum anderen wurden die Heizungen von Pfarr- und Gemeindehaus durch eine Nahwärmeleitung verbunden und somit optimiert. Mit Konfirmanden und Grundschülern wurde der Bau von Insektenhotels durchgeführt und inzwischen sind überall in der Gemeinde und im Umkreis eine Vielzahl dieser kleinen Hotels in Betrieb. Auch für die kommenden Jahre hat sich unser kleines Team viel vorgenommen, das sich jedoch in der Hand des Schöpfers wohl aufgehoben weiß.

Wir hoffen alle, mit unserer Arbeit und durch den schonenden Umgang mit Energie, einen kleinen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten.

(Dipl.-VerwWirt Dieter Eilers, Schöpfungsbeauftragter)

III Unser Umweltmanagement

Die Aufgabe des Umweltteams (UT) besteht im Aufbau und der Weiter-entwicklung eines Umweltmanagements in der ev. Kirchengemeinde Ittlingen. Dazu gehört die

- 6 - Information und Einbeziehung aller kirchlichen Gruppen in den Gedanken der Schöpfungsbewahrung sowie die Zertifizierung nach EMAS.

Die Mitglieder des UT nehmen dabei verschiedene Aufgaben wahr, die ihren Neigungen und Vorkenntnissen entgegenkommen.

Als Leiter und Schöpfungsbeauftragter wurde Dieter Eilers ernannt. Außer Teamleitung und Planung ist er auch für die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und Dateneingabe verantwortlich. Da er gleichzeitig für die Kirchengemeinde ehrenamtlich als Gebäudemanager tätig ist, deckt er die Bereiche Arbeitssicherheit, Gebäudeaufnahme und Unterhaltung bis zu Erhaltungs- und Reparaturmaßnahmen ab.

Für die Bestandsdatenerhebung und Terminplanung ist Ruth Eilers verantwortlich. Sie kümmert sich zudem als Schriftführerin um die Dokumentation.

Die Betreuung von Projekten mit Kindern ist die Aufgabe von Ilse Keller. Das Insektenhotel und auch das Igelhaus werden in Kindergarten und Schule vorgestellt und eignen sich besonders hier, den Kindern die Schöpfung und deren Erhaltung näherzubringen.

Sybille Kern ist die Fachfrau für Befragungen und Erhebungen. Sie spricht einzelne Gemeindeglieder gezielt an, um Vorschläge zu hören und Verbesserungspotenziale zu erkennen.

Für die technischen Anlagen, insbesondere Sanitär- und Heizungstechnik, ist Daniel Schmidt unser Mann. Als Inhaber eines Sanitär- und Heizungs-baubetriebes ist er der Fachmann bei der technischen Umsetzung unserer Energieeinsparungskonzepte.

Als Verbindung zum KGR fungiert Michael Mireisz, der dort ohnehin für die Gebäude zuständig ist.

Durch diese Struktur des Umweltteams ergibt sich eine optimale Vernetzung mit der Leitung der Kirchengemeinde. Das schafft kurze Entscheidungswege zur schnellen Umsetzung von Aktivitäten.

Das UT ist in die Struktur der Kirchengemeinde Ittlingen integriert und stellt eine der aktiven Gruppen dar. Die Gesamtstruktur ist nachstehend aufgeführt.

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Übersicht über die Struktur der Ev. Kirchengemeinde Ittlingen

Ebene Bereich Funktion

1 Legitimation a) Örtlich Kirchengemeindeversammlung b) Amtlich EOK der bad. Landeskirche Dekanat

2 Leitung Kirchengemeinderat

(Aufgabenverteilung siehe Anlage )

3 Verwaltung Frau Dr. Doris Hiller (Pfarrerin) Frau Ilse Keller (Pfarrsekretärin)

Herr Dieter Eilers (ehrenamtl. Gebäudemanager) Frau Daniela Rustemeier (Kirchendienerin) Herr Werner Herzog (Organist)

Frau Anita Hauk (Reinigungsdienst) Frau Kalong Lörz (Reinigungsdienst)

4 Gruppen Konfirmandenunterricht Jungschar Musikteam Vlek Kindergottesdienst Grüner Gockel Gemeindebriefteam Frauenkreis Posaunenchor Kirchenchor

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Verantwortlichkeiten im Kirchengemeinderat Ittlingen

Stand: 01.05.2012

Mitglieder KGR Operative Mitglieder Vorsitzender Silvia Keller Stellvertreter Pfr.in Dr. D. Hiller Schriftführer Michael Mireisz Getränke für die Anke Uhler Sitzungen Jugendarbeit Silvia Keller Hauskreise Heike Retter Kindergottesdienst Heike Retter Lesungen Dieter Eitel Gebäude Michael Mireisz Dieter Eilers Grüner Gockel Michael Mireisz Dieter Eilers Finanzen Eckhard Keller Personal Fr. Dr. Hiller Ökumene und Mission z.Zt. unbesetzt Veranstaltungen Anke Uhler Mitarbeiterkreis und Fr. Dr. Hiller Mitarbeiterbesprechungen Diakonie Heike Retter Reinhard Lackner Bezirkssynode Dieter Eitel Frauenkreis Anke Uhler Myrtha Schwab Kirchenchor Werner Herzog Posaunenchor Werner Herzog Blumenschmuck Altar Heike Retter

Besuchsdienst Fr. Dr. Hiller Anke Uhler Presse u. Silvia Keller Öffentlichkeitsarbeit

- 9 - IV Unsere Schöpfungsleitlinien

Artikel 1 Wir verpflichten uns zum Erhalt der Schöpfung. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinde in Ittlingen verstehen die Schöpfungsverantwortung als eine Kernaufgabe der Kirche. Der Schutz der Natur und der Umwelt stellt für uns eine Verpflichtung dar. Wir wollen zu einer stetigen Verbesserung beitragen. Wir halten die für uns relevanten Gesetze und Verordnungen ein.

Artikel 2 Wir sehen uns der Ökumene und dem gesellschaftlichen Dialog verpflichtet. Wir suchen den Dialog nicht nur im eigenen Miteinander sondern im Besonderen mit allen gesellschaftlichen Gruppen. Dabei gehen wir als Evangelische Kirchengemeinde einen gemeinsamen Weg, der sich in der Ökumene besonders widerspiegelt. Wir wollen von der Ökumene und aus den umweltfreundlichen Techniken anderer lernen.

Artikel 3 Wir handeln in der besonderen Verantwortung für nachfolgende Generationen. Uns sind die Grenzen unserer Rohstoffe bewusst und wir wollen die begrenzte Regenerationsfähigkeit von Ökosystemen beachten. Wir möchten nachhaltig handeln und damit auch nachfolgenden Generationen die Möglichkeit bieten, in diesem Sinne weiterzuwirken.

Artikel 4 Wir beachten und erhalten die Lebensräume aller Lebewesen. Wir wollen bei allen Renovierungsarbeiten und Eingriffen in unseren Lebensraum auf die Verwendung umweltfreundlicher Materialien achten. Im Bereich kirchlicher Gebäude und Liegenschaften sollen Lebensräume für Tiere und Pflanzen erhalten und gefördert werden.

Artikel 5 Wir stehen für die Vereinbarkeit von Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit und handeln sozialverträglich. Wir wollen Rohstoffe und Materialien sparsam und wirtschaftlich nutzen. Dies schont die Umwelt und spart Kosten. Wirtschaftlich vertretbare neue Techniken ermöglichen es uns, unsere Ziele im Sinne der Erhaltung der Schöpfung zu erreichen. Wir vermeiden und verringern Belastungen für die Umwelt kontinuierlich. Wir bevorzugen umweltfreundliche Produkte, Verfahren und Dienstleistungen und berücksichtigen ökologische Zielsetzungen.

Artikel 6 Wir handeln als lernende Solidargemeinschaft. Wir wollen gemeinsam hohe Umwelt- und Qualitätsstandards erreichen. Wir begrüßen Aus- und Weiterbildungskonzepte und streben eine Organisationskultur an, die diese Bemühungen unterstützt und es uns ermöglicht, das Wissen über unsere Möglichkeiten an andere Gruppen weiterzugeben.

Artikel 7 Wir stehen für ein kirchliches Umweltmanagement. - 10 - Wir installieren ein kirchliches Umweltmanagement, um durch ständige Verbesserung unserer technischen Systeme, Erfassung und Bewertung unserer Leistungen Handlungsmuster zu entwickeln, die es uns ermöglichen, nachhaltig zu wirtschaften und zu wirken.

Artikel 8 Wir stehen im ständigen Dialog mit der Gesellschaft. Wir informieren über unsere Arbeit und noch bestehende Schwachstellen. Wir freuen uns über Anregungen und Kritik. Wir begreifen Kritik als einen willkommenen Verbesserungsvorschlag. In allen Arbeitsfeldern stellt das Thema „Umwelt“ einen wesentlichen Bestandteil unserer Bemühungen dar. Wir verstehen uns als eine weltweite Lerngemeinschaft.

Die Schöpfungsleitlinien wurden am 14.04.2008 durch den Kirchengemeinderat verabschiedet.

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V Unser Umweltprogramm 2012-2014

Nr. Umweltziel Maßnahme Zeitraum Verantwortlicher 1 Lebensräume Bau eines Igelhotels mit den Herbst D. Eilers I.Keller schaffen Kindern des Kindergarten 2012 R. Eilers Ittlingen 2 Lebensräume Bau eines Insektenhotels mit Frühjahr D. Eilers I.Keller schaffen den Kindern des Kindergarten 2012 R. Eilers Ittlingen 3 Energieverluste Bei der Kirchendachsanierung 2013 D. Eilers senken ggf. M. Mireisz Dämmung des Dachbodens 4 Lebensräume Bau von Nistkästen für 2013 D. Eilers schaffen heimische Vogelarten 5 Naturflächen Bewirtschaftung des Ab 2012 D. Eilers Mitglieder sinnvoll nutzen Gemeindehausgartens Greenteam 6 Energie Wohnungsabtrennung vom 2013 D. Eilers einsparen Treppenhaus im Pfarrhaus M. Mireisz 7 Energie Heizkörperventile im 2012 D. Schmidt einsparen Gemeindehaus austauschen

8 Umweltgedanke Nistkkästen an der Kerwe 2013 D. Eilers kommunizieren verkaufen S. Kern 9 Kleinklima Lüftungs- und 2014 D. Schmidt verbessern Heizungskonzept für D. Eilers Gemeindehaus erstellen 2012 Daten erheben

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VI Bilanz und Kennzahlen

Umsetzung des Umweltprogramms 2009 - 2011

Nr Umweltziel Maßnahme Zeit- Verant- Umsetzung . raum wortliche/r 1 Energieeinsparung Vollwärmeschutz, 2010 D.Eilers Mitte 2010 im Gemeindehaus neues Dach, neue M.Mireisz (ca. 30%) Fenster 2 Versickerungsflächen Parkplatzbau im 2009 D. Eilers 2010 erhalten Gemeindegarten unter Verwendung von Rasengitter- steinen 3 Umweltfreundliche Einrichtung eines 2009 D.Eilers 2011 Verkehrsmittel Fahrradständers E.Keller fördern vor dem Gemeindehaus 4 Regenwasser nutzen Prüfen der 2009 D.Schmidt Wegen Einbaumöglich- geringer keit einer Verbrauchs Zisterne beim menge Gemeindehaus verworfen 5 Energieeinsparung Planung einer 2009 D.Eilers 2010 Fernwärmeleitung Pfarrhaus- Gemeindehaus 6 Abfallvermeidung im Gruppen 2009 S.Kern 2009 Gemeindehaus informieren 7 Energie einsparen Prüfen des 2010 D.Eilers Aufgrund durch Einsatzes von R.Eilers bisher hoher Beleuchtungsoptimie dimmbaren Anschaffungs rung in der Kirche Energiespar- kosten lampen für den zurück- Kronleuchter gestellt 8 Verbesserung des Heizungs- und 2010 D. Schmidt Zunächst Raumklimas Lüftungskonzept Zurück- für die Kirche gestellt 9 Energieeinsparung Prüfen des 2011 D.Eilers Soll im Wärmeverlustes D.Schmidt Zusammen- der Kirchen- hang mit dachfläche (ggf. einer Dach- Dämmung reparatur oder Abteilung durchgeführt des Dachbodens) werden 10 Umweltbelastung Austausch der 2011 E. Keller Entfällt nach senken Heizung im Einbau von Gemeindehaus Nahwärme- prüfen leitung 11 Lebensräume Nistkästen für 2011 S.Kern 2011 schaffen Vögel und R.Eilers Bereiche für

- 13 - Insekten im Gemeindegarten schaffen

12 Projekt Insektenhotel Bauen von 2010 D. Eilers 2010 Insektenhotels im R.Eilers Rahmen des Religionsunter- richts in Schulen 13 Projekt Planen eines 2011 Alle Zunächst Schöpfungsweg Schöpfungswegs Mitglieder zurück- zwischen Ittlingen gestellt und Richen

Beurteilung der Kennzahlen und Umweltaspekte

Die letzten drei Jahre haben für das Umweltteam große Herausforderungen bedeutet. Die Größte war zweifelsfrei die energetische Sanierung des Gemeindehauses. Die Auswirkungen dieser Maßnahme sind klar erkennbar in den Zahlen unserer Betriebskosten. Hier haben sich in den letzten Jahren mehrere Verschiebungen ergeben. Zum einen wurde eine Nahwärmeleitung zwischen Pfarr- und Gemeindehaus verwirklicht, so dass nunmehr auch das Gemeindehaus überwiegend vom Brennwertgerät des Pfarrhauses beheizt wird. Zum anderen sind jetzt die Heizströme des Pfarrhauses durch vier Wärmemessgeräte genau aufteilbar und können den Verbrauchern (Pfarramt, Gemeindehaus und Privatwohnung) zugeordnet werden. Im Jahr 2011 konnte in der Bilanz zum ersten Mal das Pfarramt komplett vom Gemeindehaus getrennt betrachtet werden, bisher war dies aufgrund noch fehlender Messgeräte nicht möglich. Außerdem wurde konsequent die Heizungssteuerung optimiert und das Zusammenspiel alter und neuer Heizströme im Gemeindehaus verbessert. Dies hat zu erheblichen Einsparungen geführt. Bei der energetischen Sanierung wurde zudem besonderen Wert auf die Weiter- oder Wiederverwertung der Baustoffe gelegt. Die Fenster wurde z.T. ganz oder teilweise weiterverwendet, lediglich das Glas wurde ausgetauscht. Alte Fenster wurden abgegeben und zum Bau eines Gewächshauses weiter- verwendet. Die Innentüren wurden aufgearbeitet und erhalten. Geländerteile wurden wieder verwendet. Die Dachdämmung wurde mit Material auf Hanfbasis (Nachwachsender Rohstoff) ausgeführt.

Unser Ziel, auch im Bereich der Kirche noch Heizenergie einzusparen, ist uns nur teilweise gelungen. Wir konnten zwar gegenüber dem Ergebnis von 2006 insgesamt ca. 30% Energie durch ein besseres Heizmanagement einsparen, jedoch unsere Dämmmaßnahmen im Bereich des Dachbodens aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht durchführen. Dieses Ziel bleibt jedoch für die nächsten Jahre erhalten.

Seit Beginn unserer Arbeit konnten folgende Einsparungen generiert werden: Kirche: Heizenergie 37,9 % Strom 55,7 % Gemeindehaus: Heizenergie 55,1 % Strom 75,0 %

- 14 - Diesen Einsparungen liegen die Bezugsjahre 2006 (letztes Kalenderjahr vor Beginn unserer Arbeit) und 2011 zugrunde. Aufzeichnungen wurden bereits vereinzelt ab 2002 durchgeführt. Beim Papierverbrauch hatten wir eine Steigerung aufgrund anders vorbe-reiteter Aktivitäten und Veranstaltungen. Im Bereich des Verkehrs wurden ab 2010 keine Ansätze für Kfz mehr gemacht, da die Verbindungsfahrten zur Nachbargemeinde Richen aufgrund der Aufhebung der Sprechstunden des Pfarrbüros weggefallen sind. Innerorts sind alle Wege extrem kurz und werden entweder fußläufig oder mittels Fahrrad bewältigt. Hierzu wurden Fahrradständer beim Gebäudekomplex Pfarr- /Gemeindehaus aufgestellt.

Die Abfallmenge verringerte sich stark von 2009 auf 2010, da zum einen die Mülltrennung strikt eingehalten und eine Recyclingstation im Gemeindehaus installiert wurde, zum anderen weil im Garten ein Thermokomposter für Bioabfälle aufgestellt wurde. Danach blieb die Menge konstant, da das Einsparpotential mittlerweile ausgeschöpft ist.

Wie schon in den letzten Jahren wird, wie auch in unserem neuen Umwelt-programm ersichtlich, die Bewahrung der Schöpfung durch Arbeit an der Natur eine unserer Hauptaufgaben sein. Unser Erfolgsmodell „Insektenhotel“, das im Rahmen des Konfi- Unterrichts, an der Grundschule und dem Kinder-garten schnell Freunde gefunden hat, wird fortgesetzt und um das „Igelhotel“ erweitert. Zusätzlich ist der Bau von Nistkästen geplant.

All diese Aktivitäten stellen für uns eine praktische Umsetzung und Demonstration des Umwelt- und Schöpfungsgedankens dar, wobei uns die Jugend als ein erfolgreicher Multiplikator dient.

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Kennzahlen 2008 bis 2011

2008 2009 2010 2011 GEMEINDEKENNZAHLEN Beschäftigte (MA) Anzahl66 6 6 Gemeindeglieder Anzahl 1.217 1.111 1.111 1.085 Beheizte Nutzfläche m 2 739 626 626 626 Nutzungsstunden (Nh) Nh 1.226 1.226 1.226 1.227

UMWELTKENNZAHLEN

Wärmeenergie a) Gesamtverbrauch absolut kWh 85.064 91.789 101.140 70.380 Verbrauch / Nutzfläche kWh/m2 115 147 161 112 Verbrauch / Nutzungsstunde*Nutzfläche kWh/Nh*m² 0,09 0,12 0,13 0,09 b) Gesamtverbrauch witterungskorrigiert kWh 87.575 90.668 93.960 77.675 Verbrauch / Nutzfläche kWh/m2 119 145 150 124 Verbrauch / Nutzungsstunde*Nutzfläche kWh/Nh*m² 0,10 0,12 0,12 0,10

Strom Gesamtverbrauch kWh 5.889 5.208 5.891 4.638 Verbrauch / Nutzfläche kWh/m2 8,0 8,3 9,4 7,4 Verbrauch / Nutzungsstunde*Nutzfläche kWh/Nh*m² 0,0 0,0 0,0 0,0

Wasser Gesamtverbrauch m³ 62 42 60 55 Verbrauch / Nutzfläche l/m2 84,2 67,3 96,6 87,6 Verbrauch / Nutzungsstunde*Nutzfläche l/Nh*m² 68,7 54,9 78,8 71,4

Papier Gesamtverbrauch kg 125 125 125 229 Verbrauch pro Gemeindeglied kg 0,10 0,11 0,11 0,21 Anteile FF-Papier %00 0 0 Anteil RC-Papier %00 0 0

Verkehr Gesamtkilometer km 799 799 0 0 Kilometer pro Mitarbeiter km/MA 133 133 0 0 PKW Benzin km 407 407 0 0 PKW Diesel km 392 392 0 0

- 16 - PKW RME km 0 0 0 0 PKW Rapsöl km 0 0 0 0 Bahn km 0 0 0 0 ÖVN km 0 0 0 0 Flugzeug km 0 0 0 0

Abfall Gesamtaufkommen l 6.013 5.888 2.932 2.932 Abfallmenge pro Gemeindeglied l/Gg 4,9 5,3 2,6 2,7 Anteil Restmüll l 2.912 1.248 1248 1248 Anteil Restmüll % 48% 21% 43% 43% Anteil Wertstoff l 125 1.664 1664 1664 Anteil Wertstoff % 2% 28% 56% 56% Anteil Kompost . Biomüll l 2.976 2.976 20 20 Anteil Kompost . Biomüll % 49% 51% 1% 1% Anteil Sonderabfälle l <1 <1 <1 <1 Anteil Sonderabfälle % 0,00% 0,00% 0,00% 0,00%

Emission CO2 Gesamtemission t 27 28 31 22 Emissionen / m² kg/m² 36 45 50 35 Emissionen pro Nutzungsstunde und Nutzfläche kg/Nh*m² 29 37 41 29 Emissionen / Gemeindeglied Kg/Gg 22 26 28 20

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Kernindikatoren nach EMAS III für das Jahr 2011

Die EMAS III-Verordnung (gültig ab 11.1.2010) sieht den Nachweis von so genannten Kernindikatoren vor. Diese sind nachvollziehbar auszuweisen. bzw. zu begründen, warum keine Ausweisung erfolgen kann.

Output Nr. Kernindikator Bezugsgröße Verbrauch Verhältnis (Anz. MA) 1 Energieeffizienz MWh/a 75,018 55 1,364

2 Materialeffizienz entfällt

3 Wasser / Abwasser m3 55 55 1,0

4 Abfall t 1,248 55 0,022

5 Gefährliche Abfälle t <1 kg zu gering zu gering

6 Biologische Vielfalt m2 1542 55 28

7 Emissionen CO2 t 21,92 55 0,4

Die grauen Felder sind auszufüllen und die Tabelle in die Umwelterklärung zu übernehmen, alternativ können die Werte auch in die Kennzahlentabelle übertragen, bzw. ergänzt werden.

In der Spalte Output ist die Zahl der Mitarbeitenden anzugeben und in der Spalte Verhältnis das Ergebnis Verbrauch dividiert durch Output

Begründungen und Nachweise: Die Energieeffizienz ergibt sich aus der Summe des absoluten jährlichen Heizenergieverbrauchs und des absoluten Stromverbrauchs (Abrechnungen der Energieversorger, bzw. Rechenwert nach GEMIS 4.5). Materialeffizienz wird nicht ermittelt, da keine Produktion stattfindet. Bei Wasser / Abwasser wird der absolute Verbrauch bei Frischwasser angegeben. Bei Biologischer Vielfalt ist die bebaute und versiegelte Fläche anzugeben. Dieser Wert wurde bei der Umweltbestandsaufnahme aus den Plänen oder eigenen Messungen ermittelt.

Bei Emissionen werden die erzeugten CO2 – Äquivalente (andere Bestandteile der Abgase werden in CO2 umgerechnet. Eine Ausweisung anderer Schadstoffe ist unverhältnismäßig. Die dafür erforderlichen Daten und Messungen sind bei Kleinfeuerungsanlagen i.d.R. nicht zugänglich, bzw. nur mit hohen, nicht zu rechtfertigenden Mehrkosten verbunden.

Hinweis: Alle Daten bis auf versiegelte Fläche sind der Kennzahlentabelle zu entnehmen.

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VII Gültigkeitserklärung

Erklärung des Umweltgutachters zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten

Der für die KPMG Cert GmbH mit der Registrierungsnummer DE-V-0328 Unterzeichnende, Michael Sperling, EMAS-Umweltgutachter mit der Registrierungsnummer DE-V-0097 akkreditiert oder zugelassen für den Bereich NACE 94 und 85, bestätigt, begutachtet zu haben, ob die gesamte Organisation, wie in der Umwelterklärung 2012 der Organisation Evangelische Kirchengemeinde Ittlingen mit der Registrierungsnummer D-136-00068 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt.

Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass

 die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,

 das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen,

 die Daten und Angaben der Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereichs geben.

Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS- Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.

Ittlingen, den 26.06.2012

Michael Sperling Umweltgutachter

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Barbarossaplatz 1a 50674 Köln www.kpmg.de

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Herausgeber Ev. Kirchengemeinde Ittlingen Hauptstr.73 74930 Ittlingen

Tel. 07266/2253 Fax 97266/2277

e-mail [email protected]

Pfarrerin Dr. Doris Hiller Stellv. Vorsitzende Hauptstr.73 des KGR 74930 Ittlingen

Vorsitzende Anke Uhler des KGR Hauptstr. 59 74930 Ittlingen

Tel. 07266/911250

Schöpfungsbeauftragter Dieter Eilers , Dipl.-VerwWirt Gebäudemanager Nonnenpfad 10 Verfasser der Umwelterklärung 74930 Ittlingen

Tel. 07266/309567 Fax 07266/911731 e-mail [email protected]

Datum der Erstellung: Juni 2012

Die Vorlage der nächsten aktualisierten und validierten Umwelterklärung wird im Juni 2014, die nächste konsolidierte und validierte Umwelterklärung im Juni 2016 vorgelegt.

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