Stadtgemeinde Schwechat 17. Änderung des örtlichen Raumordnungsprogrammes

Auflageexemplar

Abteilung 8 – Ing. Thomas Schlesinger DI Melanie Hutter

DI Porsch ZT GmbH - Gf. DI Karl Heinz Porsch DI Clemens Erich DI Johannes Treml

Schwechat, Februar 2019

Inhaltsverzeichnis

1. Beschreibung der Änderungspunkte Seiten 03 bis 15 2. Verordnungstext Seiten 16 bis 17 3. Plandarstellungen Seiten 18 bis 26

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STADTGEMEINDE SCHWECHAT 17. ÄNDERUNG DES ÖRTLICHEN RAUMORDNUNGSPROGRAMMES

ERLÄUTERUNG ZU DER GEPLANTEN ÄNDERUNG:

17. Änderung des örtlichen Raumordnungsprogrammes (Flächenwidmungsplan) 2006 – Auflage

Die Stadtgemeinde Schwechat beabsichtigt die Änderung des örtlichen Raumordnungs- programmes in den Katastralgemeinden Schwechat, Kledering, Mannswörth und Rannersdorf.

Der derzeit rechtsgültige Flächenwidmungsplan als Teil des digitalen örtlichen Raumordnungsprogrammes wurde am 23. März 2006 vom Gemeinderat beschlossen und ist am 24. August 2006 in Rechtskraft erwachsen. Seither wurde der Flächenwidmungsplan 16 Mal abgeändert. Im Zuge der 15. Änderung erfolgte zum ersten Mal eine Änderung des örtlichen Entwicklungskonzeptes.

Die gegenständliche Änderung des örtlichen Raumordnungsprogrammes betrifft in allen vier Katastralgemeinden (Schwechat, Kledering, Mannswörth und Rannersdorf) die Festlegung von max. 2 Wohneinheiten für Ein- und Zweifamilienhausgebieten innerhalb des Bauland-Wohngebietes (Punkt 1).

Änderungspunkt 2 umfasst in der Katastralgemeinde Schwechat, östlich des Kindergartens "Regenbogen", die Umwidmung von derzeit Grünland-Parkanlage in Bauland-Sondergebiet-Kinderbetreuungseinrichtungen. Nördlich der Neuen Mittelschule Schwechat/Frauenfeld werden in der KG. Schwechat Grünland-Freihaltefläche in Bauland-Sondergebiet-Schule und Kinderbetreuungs- einrichtungen sowie in der KG. Rannersdorf Grünland-Parkanlage in eine öffentliche Verkehrsfläche umgewidmet (Änderungspunkt 3). In der Plankenwehrstraße erfolgt nördlich des öffentlichen Freibades eine Umwidmung von Grünland-Parkanlage, Bauland-Wohngebiet und einer öffentlichen Verkehrsfläche in Bauland-Wohngebiet und in eine öffentliche Verkehrsfläche (Änderungspunkt 4). Nördlich der Mannswörther Straße an der Gemeindegrenze zu Wien wird die rechtskräftige Widmungsabgrenzung zwischen Bauland-Betriebsgebiet und Bauland- Betriebsgebiet-Aufschließungszone (BB-A1) geringfügig an einen Teilungsplan angepasst. Darüber hinaus wird ein Teil des Betriebsgebietes als öffentliche Verkehrsfläche verordnet und als Bahnfläche kenntlich gemacht (Änderungspunkt 5). Änderungspunkt 6 umfasst eine Umwidmung von Grünland-Sportstätte und Bauland- Sondergebiet-Justizschule in eine private Verkehrsfläche im Zuge der Erweiterung eines Parkplatzes nördlich des Justizbildungszentrums Schwechat. Änderungspunkt 7 betrifft die Einleitung des Schwechat-Werksbaches in den Feilbach sowie dessen geringfügige Umlegung in der Katastralgemeinde Rannersdorf.

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Laut NÖ Raumordnungsgesetz 2014 (§ 25 Abs. 4) sind unbeschadet einer allfälligen Verpflichtung zur Durchführung einer strategischen Umweltprüfung im Zuge der Änderung von Örtlichen Raumordnungsprogrammes jedenfalls die Themen Bevölkerungsentwicklung, Naturgefahren und Baulandbilanz aufzuarbeiten und darzustellen:

Aktuelle Flächenbilanz und Bautätigkeit:

In der Stadtgemeinde Schwechat sind derzeit 296,47 ha als Wohnbauland ausge- wiesen. 220,27 ha entfallen dabei auf die Widmung Bauland-Wohngebiet, 68,57 ha auf die Widmung Bauland-Kerngebiet und nur 7,63 ha auf die Widmung Bauland- Agrargebiet.

Während im Bauland-Wohngebiet Reserven von ca. 43 ha bestehen, weisen das Bauland-Kerngebiet noch rund 3,7 ha und das Bauland-Agrargebiet noch rund 0,5 ha unbebaute Flächen auf. Damit sind insgesamt ca. 84% des gewidmeten Wohnbaulandes bebaut und ca. 16% unbebaut. Dieser Wert ist verglichen mit anderen Gemeinden durchschnittlich.

Die größten Reserven an Wohnbauland befinden sich in Mannswörth mit 16,5 ha. Es folgen Schwechat mit 14,7 ha, Rannersdorf mit 12,6 ha und Kledering mit 3,4 ha.

Bauland-Betriebsgebiet ist in allen Katastralgemeinden im Ausmaß von insgesamt 136,9 ha verordnet (Reserven: 35,9 ha). Bauland-Industriegebiet legt der Flächen- widmungsplan in allen Katastralgemeinden außer Kledering in einem Umfang von 248,5 ha fest (Reserven: 18 ha). Als Bauland-Sondergebiet sind aktuell 32,7 ha (Reserve: 8,1 ha) verordnet.

Gemäß Angaben der Gemeinde (Stand Mai 2017) wurden in den letzten zehn Jahren insgesamt 1.374 neue Wohneinheiten errichtet. Besonders hoch war die Bautätigkeit in den Katastralgemeinden Schwechat und Mannswörth, wo 967 bzw. 234 neue Wohneinheiten errichtet worden sind (= Wohneinheiten in Einfamilien-, Doppel-, Reihenhäusern und Wohnhausanlagen). Zwischen Anfang Mai 2017 und 23. Juli 2018 wurden laut Angaben der Gemeinde weitere 671 Wohneinheiten errichtet.

Bevölkerungsentwicklung1:

In der Stadtgemeinde Schwechat leben aktuell 18.338 Personen (Stand: 23.07.2018; Personen mit Hauptwohnsitz). Seit dem Vergleichsjahr 2001 (Volkszählung) hat die Bevölkerung damit um 3.052 Personen (= +20,0 %) zugenommen.

Im Zeitraum zwischen 2001 bis 2017 ist die Bevölkerung in allen vier Katastral- gemeinden gewachsen. Den höchsten absoluten Zuwachs gab es in Schwechat (+2.108 EW; +20,1%). Das höchste relative Bevölkerungswachstum weist Mannswörth mit +49,2% (= +659 EW) auf.

Der Siedlungsschwerpunkt der Gemeinde liegt im Hauptort Schwechat, wo aktuell 12.621 Menschen (Hauptwohnsitz) wohnen. Es folgen Rannersdorf mit 3.113, Mannswörth mit 1.997 und Kledering mit 607 Personen.

1 Angaben Stadtgemeinde Schwechat, 23.07.2018 sowie http://www.statistik.at/blickgem/vz2/g30740.pdf, abgerufen am 02.08.2018

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Aktuell stehen den 18.338 mit Hauptwohnsitz gemeldeten Personen 2.131 Zweitwohn- sitzer gegenüber. Hiervon leben über zwei Drittel in der KG. Schwechat.

Naturgefahren:

a) Hochwasser (HQ100):

Für Schwechat liegen laut NÖ Atlas mehrere Untersuchungen zur Hochwassergefährdung vor:  Abflussstudie „Überlappungsbereich der Überflutungsflächen des Mitterbachs“ – ID PROJ1065 und PROJ1192, Erstellungsjahr 2012  Detailprojekt „HWS Schwechat, Maria -“, Erstellungsjahr 2012  Abflussstudie „Danube Floodrisk“ - Anschlaglinien und Wassertiefen an der österreichischen Donau, Erstellungsjahr 2012  und das auf dem Gefahrenzonenplan basierende Projekt „Laxenburger Entwässerungsrayon in der Stadtgemeinde Schwechat“, KG. Rannersdorf, Erstellungsjahr 2000

Durch hundertjährliches Hochwasser (HQ100) gefährdete Bereiche in innerörtlicher Lage finden sich in Rannersdorf vor allem zwischen der Landestraße B 11 und dem Mitterbach sowie im Süden von Schwechat beiderseits des „Kalten Ganges“.

b) Gefahrenzonen:

Im gesamten Gemeindegebiet der Stadtgemeinde Schwechat ist laut NÖ Atlas kein Gefahrenzonenplan des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinen- verbauung verordnet.

c) Hangwasser:

Neben den ausgewiesenen Hochwasserabflussbereichen sind in der Hangwasser- Gefahrenhinweiskarte des NÖ-Atlas mehrere Fließwege von Oberflächenwässern mit großem Gefährdungspotenzial verzeichnet. Diese müssen bei den jeweiligen Änderungspunkten berücksichtigt werden und die konkrete Gefährdung evaluiert werden.

d) Geogene Gefahren:

Die im NÖ Atlas in einem Maßstab von 1:20.000 einsehbare Geogene Gefahren- hinweiskarte zeigt, dass die Ortsgebiete der Stadtgemeinde Schwechat durch keine Rutsch- oder Sturzprozesse gefährdet sind, für die eine Vorbegutachtung bzw. teilweise eine genaue Erkundung unverzichtbar wäre.

e) Altlasten, Verdachtsflächen:

Laut Verdachtsflächenkataster des Umweltbundesamts gibt es in der Stadtgemeinde Schwechat aktuell 13 Verdachtsflächen2.  Schwechat: Deponie Zirkelweg

2 http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/altlasten/ am 10.09.2018

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 Schwechat: Altablagerung Wünschek-Dreher  Schwechat: Kaltschlammablagerung AGA  Schwechat: Altablagerung ÖSAG – B301/451  Schwechat: Verdachtsfläche S 1- Fläche 24  Mannswörth: Deponie Schwechat  Mannswörth: Altablagerung Schwechat  Mannswörth: Schottergrube Fuchs  Mannswörth: Deponie Habau  Mannswörth: Deponie Wünschek-Dreher  Mannswörth: Petrochemie Danubia Schwechat  Mannswörth: Schuttablagerung Fa. Dowei  Rannersdorf/Schwechat: Deponie Croda

Weiters gibt es laut Altlastenatlas des Umweltbundesamtes folgende Altlasten3:  N 58 Heferlbach (KG. Mannswörth)  N 70 Deponie Rannersdorf (KG. Rannersdorf)  N 79 Lechnergrube (KG. Mannswörth)  N 80 Flammgrube (KG. Mannswörth)

Daneben gibt es laut Cadenza-Web-Abfrage (Abt. WA2, Amt der NÖ Landesregierung) 77 „gemeldete“4 Altstandorte und 3 „gemeldete“ Altablagerungen sowie 66 „erfasste“5 Altstandorte und 54 „erfasste“ Altablagerung6. Ob von diesen tatsächlich eine erhebliche Gefahr besteht, müsste im Falle von Widmungsmaßnahmen in den einzelnen Bereichen durch entsprechende Untersuchungen (z.B.: Boden- und Grundwasseruntersuchungen) nachgewiesen werden.

f) Wasserverhältnisse:

Die digitale Bodenkarte des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) zeigt, dass es in den Siedlungsgebieten der Stadtgemeinde Schwechat keine Bereiche gibt, die durch extreme Feuchtlage gekennzeichnet sind.

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Anderweitige naturräumliche Gefahren sind im Gemeindegebiet nicht bekannt bzw. laut verfügbaren Datenquellen nicht vorhanden.

Damit ist abschließend festzuhalten, dass in der Stadtgemeinde Schwechat vor allem auf die Gefahrenquellen Verdachtsflächen/Altlasten und Hochwasser bei Abänderungen des Flächenwidmungsplanes Rücksicht zu nehmen ist. Für die Gemeinde ergibt sich diesbezüglich kein unmittelbarer Handlungsbedarf in Form von Rückwidmungen oder Bausperren. Eine genauere Abklärung der Gefahrenquellen ist im Einzelfall jeweils für den jeweiligen Änderungspunkt vorzunehmen.

3 http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/altlasten/ am 10.09.2018 4 Diese wurden vom Land dem BMLFUW als Verdachtsfläche "gemeldet“. 5 D.h. sie wurden vom Land NÖ dem BMLFUW (noch) nicht als Verdachtsfläche gemeldet und ihr Gefährdungspotential wurde (noch) nicht abgeschätzt. 6 https://cadenza.noel.gv.at/cadenza/index.xhtml, abgerufen am 06.08.2018

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Hinweis: Kenntlichmachung archäologische Fundgebiete

Im rechtskräftigen Flächenwidmungsplan der Stadtgemeinde Schwechat waren bislang insgesamt drei archäologische Fundstellen als Bodendenkmäler kenntlich gemacht. Diese sind in der KG. Schwechat situiert.

Nunmehr werden auf der Grundlage eines Schreibens des Bundesdenkmalamtes vom 05.03.2014 (GZ: BDA-13124/obj/2014/0006-allg) weitere im Gemeindegebiet situierte archäologische Fundstellen als Bodendenkmäler im Flächenwidmungsplan kenntlich gemacht. Diese sind in grüner Farbdarstellung gekennzeichnet.

A.) Änderung des Verordnungstextes zum örtlichen Raumordnungsprogramm:

Seit 1991 ist die Einwohnerzahl der Stadtgemeinde Schwechat kontinuierlich angestiegen, in den letzten Jahren hat das Wachstum deutlich an Geschwindigkeit zugenommen. Dabei kam es insbesondere in Ein- und Zweifamilienhausgebieten zur Errichtung von großvolumigen Wohnbauten, welche der zuvor homogenen Struktur dieser Bereiche nicht entsprechen. Auch verfügen besonders diese kleinteilig strukturierten Gebiete oftmals nicht über eine ausreichende Leistungsfähigkeit der technischen und sozialen Infrastruktur sowie über entsprechend funktionsgerecht ausgebaute Straßen, um einen raschen Bevölkerungsanstieg zu bewältigen.

Deshalb soll nun durch eine Ergänzung der Zielsetzungen im Verordnungstext zum örtlichen Raumordnungsprogramm zeitgerecht reagiert werden, um die Geschwindigkeit des Bevölkerungswachstums einzudämmen und den strukturellen Charakter der Bereiche zu wahren. Diese Ergänzung ist Bestandteil eines eigenen Berichtes („Zusatzbericht zum örtlichen Raumordnungsprogramm – insbesondere zu neuen Zielsetzungen im Verordnungs- text“) und soll an dieser Stelle nicht näher ausgeführt werden.

B.) Änderung des Flächenwidmungsplanes:

KG. Schwechat, KG. Rannersdorf, KG. Kledering und KG. Mannswörth:

1.) Festlegung von max. 2 Wohneinheiten auf den gegenständlichen Grundstücken

Wie unter dem vorhergehenden Punkt „Änderung des örtlichen Entwicklungskonzeptes“ bereits angeführt, sollen die Geschwindigkeit des Bevölkerungswachstums eingedämmt werden und der strukturelle Charakter von kleinteiligen Ein- und Zweifamilienhaus- gebieten erhalten werden. Dementsprechend wird in diesen – rechtskräftig als Bauland- Wohngebiet ausgewiesenen – Bereichen eine Einschränkung auf maximal 2 Wohn- einheiten festgelegt. Aufgrund des Umfanges wird der Änderungspunkt in einer eigenen Erläuterung behandelt, welcher den Auflage-Unterlagen beiliegt. Dieser Bericht wurde von dem Büro DR. Paula, Raumplanung, Raumordnung und Landschaftsplanung ZT-GmbH (1030 Wien) erstellt und umfasst die Grundlagenforschung / -analyse, die Widmungsmaßnahmen sowie den Änderungsanlass und die Zielsetzungen der Maßnahme.

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Die Einschränkungen auf maximal zwei Wohneinheiten in den entsprechenden Gebieten betreffen im Sinne einer Kenntlichmachung auch den Bebauungsplan (12. Änderung).

KG. Schwechat:

2.) Umwidmung von Grünland-Parkanlage in Bauland-Sondergebiet-Kinderbetreuungs- einrichtungen (Kindergarten Regenbogen)

Betroffene Parz. Nr.: 1132

Aufgrund des prognostizierten Wachstums der Bevölkerung in Schwechat – laut der kleinräumigen Bevölkerungsprognose für Österreich 2010-2030 der ÖROK stellt der Raum Schwechat die Region mit der stärksten prozentuellen Bevölkerungszunahme (bis +27,9%) bis zum Jahr 2030 dar7 – und der bereits jetzt vorhandenen großen Dynamik im Bereich der Stadtentwicklung, hat die Stadtgemeinde Schwechat im Jahr 2015 das Büro Dr. PAULA (Raumplanung, Raumordnung und Landschaftsplanung ZT- GmbH, 1030 Wien) mit der Untersuchung und Erarbeitung einer Studie zum Thema „Soziale Infrastruktur“ beauftragt. Diese Studie wurde nunmehr zu Beginn dieses Jahres evaluiert.

Als Ergebnis kann erneut festgehalten werden, dass aufgrund der bereits im Bau befindlichen Bauvorhaben und dem damit verbundenen Zuzug sowie den noch vorhandenen, überdurchschnittlich großen Baulandreserven in den einzelnen Katastralgemeinden (v.a. Aufschließungszonen im Ausmaß von über 29 ha) für die kommenden Jahre ein nicht unerheblicher Bedarf an sozialen Infrastruktureinrichtungen zu erwarten ist.

Demgemäß werden auf Basis der Abschätzung der Entwicklungspotentiale in den nächsten fünf Jahren rund 150 zusätzliche Kindergartenplätze benötigt. Das entspricht ungefähr sechs Kindergartengruppen. Darüber hinaus kann in den nächsten 5 bis 10 Jahren von rund 50 weiteren nachgefragten Plätzen, also zwei Gruppen, ausgegangen werden.8

Die Errichtung eines zusätzlichen Kindergartens wurde im Jahr 2015 vorrangig im westlichen Zentrum von Schwechat empfohlen, da gerade in diesem Bereich aufgrund der Entwicklungen auf dem ehemaligen Brauereigelände zukünftig der größte Bedarf auftreten wird. Noch in diesem Jahr wird diese Empfehlung umgesetzt. Auf dem ehemaligen Brauereigelände wird eine neue Kinderbetreuungseinrichtung errichtet. Die Übergabe ist für Herbst 2019 vorgesehen. Der kurzfristige Bedarf kann teilweise durch die neue Kinderbetreuungseinrichtung auf dem ehemaligen Brauereigelände gedeckt werden. Ein Großteil der neu geschaffenen

7 Vgl. ÖROK: Kleinräumige Bevölkerungsprognose für Österreich 2010-2030. Endbericht zur Bevölkerungsprognose, S. 80 8 Vgl. Büro Dr. Paula, Raumplanung, Raumordnung und Landschaftsplanung ZT-GmbH: Schwechat. Fortschreibung Grundlagenstudie. Soziale Infrastruktur, S 68

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Kapazitäten wird jedoch voraussichtlich von den neuen Einwohnern des Areals benötigt werden.9

Neben einem Kindergartenneubau können gemäß der Studie auch bestehende Kindergartenstandorte ausgebaut werden, wobei das Ausbaupotential nur mehr an einem einzigen Standort – dem Kindergarten Regenbogen (Ehrenbrunngasse 9, 2320 Schwechat – gegeben ist.

Es ist zu erwarten, dass eine Erweiterung des Kindergartens Regenbogen in naher Zukunft notwendig wird. Um zeitgerecht auf die prognostizierte Nachfrage reagieren zu können, soll deshalb bereits jetzt das örtliche Raumordnungsprogramm (Flächen- widmungsplan) entsprechend abgeändert werden.

Im Sinne einer zukünftig notwendigen Bebauung soll daher die rechtskräftige Widmung Grünland-Parkanlage in Bauland-Sondergebiet für Kinderbetreuungseinrichtungen umgewidmet werden.

Diese neue Festlegung (mit entsprechender Implementierung im Flächenwidmungsplan würde die Erweiterung des Kindergarten Regenbogen in der Zukunft ermöglichen, ohne nachteilige Auswirkungen auf die Umgebung zu verursachen. Das von der Änderung betroffene 1639 m2 große Grundstück befindet sich im Osten der Katastralgemeinde Schwechat nahe dem Stadtzentrum und wird bereits seit ca. 2008 als zusätzliche Freifläche des Kindergartens genutzt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit den unweit sich befindenden großzügigen Freiraum am Kellerberg zu nutzen. Ein neuer großer Spielplatz wurde im vergangenen Jahr feierlich eröffnet. Demgemäß steht eine Ausgleichsfläche für diese ehemalige kleine Parkfläche bereit.

Dementsprechend soll nun auf Ebene der Flächenwidmung auf Parzelle 1132 die rechtskräftig verordnete Widmung von derzeit Grünland-Park in Bauland-Sondergebiet- Kinderbetreuungseinrichtungen abgeändert werden.

Die angestrebte Widmungsart würde einen Ausbau des Kindergartens um maximal 4 weitere Gruppen bei Bedarf zeitgerecht sicherstellen.

Die geplante Änderung der Widmungsart findet in keinem natur- (Natura 2000, Land-, Naturschutzgebiet, Naturpark) oder wasserschutzrechtlich (Schongebiet, Schutzgebiet) zu berücksichtigenden Bereich statt10. Darüber hinaus sind auf der Projektfläche keine Standortgefahren (Hochwasser, Altlasten, Deponien, verminderte Tragfähigkeit, Grundwassereinfluss, Hangwässer, Rutsch – oder Sturzgefahr etc.) bekannt.

Die beschriebenen Änderungen betreffen im Sinne einer Kenntlichmachung auch den Bebauungsplan (12. Änderung).

9 Vgl. Büro Dr. Paula, Raumplanung, Raumordnung und Landschaftsplanung ZT-GmbH: Schwechat. Fortschreibung Grundlagenstudie. Soziale Infrastruktur, S 68 10 Hinweis: Das in der Plandarstellung des ÖEK kenntlich gemachte Brunnenschutzgebiet wurde im Zuge der 11. Änderung aus dem Flächenwidmungsplan gelöscht, da es mit Bescheid vom 12.05.2010 (WA1-W-13649/089- 2010) aufgehoben wurde. Die Nutzung der vorhandenen Brunnenanlagen wurde auf den Feuerlöschbedarf eingeschränkt. Da das ÖEK seit seiner Erlassung im Jahr 2006 noch nicht abgeändert wurde, wurde in dieser Plandarstellung auch bislang noch nicht die Kenntlichmachung entfernt.

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3.) Umwidmung von Grünland-Freihaltefläche in Bauland-Sondergebiet-Schule und Kinderbetreuungseinrichtungen sowie von Grünland-Parkanlage in eine öffentliche Verkehrsfläche (nördlich der VS Rannersdorf neu)

Betroffene Parz. Nr.: 26/1, 27/1 (KG. Schwechat) und 266 (KG Rannersdorf)

Aufgrund des prognostizierten Wachstums der Bevölkerung in Schwechat – laut der kleinräumigen Bevölkerungsprognose für Österreich 2010-2030 der ÖROK stellt der Raum Schwechat die Region mit der stärksten prozentuellen Bevölkerungszunahme (bis +27,9%) bis zum Jahr 2030 dar11 – und der bereits jetzt vorhandenen großen Dynamik im Bereich der Stadtentwicklung, hat die Stadtgemeinde Schwechat im Jahr 2015 das Büro Dr. PAULA (Raumplanung, Raumordnung und Landschaftsplanung ZT- GmbH, 1030 Wien) mit der Untersuchung und Erarbeitung einer Studie zum Thema „Soziale Infrastruktur“ beauftragt. Diese Studie wurde nun mehr zu Beginn dieses Jahres evaluiert. Als Ergebnis kann erneut festgehalten werden, dass aufgrund der bereits im Bau befindlichen Vorhaben und dem damit verbundenen Zuzug sowie den noch vorhandenen, überdurchschnittlich großen Baulandreserven in den einzelnen Katastralgemeinden (v.a. Aufschließungszonen im Ausmaß von über 29 ha) für die kommenden Jahre ein nicht unerheblicher Bedarf an sozialen Infrastruktureinrichtungen zu erwarten ist.

Demgemäß werden auf Basis der Abschätzung der Entwicklungspotentiale in den nächsten fünf Jahren rund 150 zusätzliche Plätze in Volksschulen benötigt. Darüber hinaus kann in den nächsten 5 bis 10 Jahren von rund 50 weiteren benötigten Plätzen ausgegangen werden.12

In der Fortschreibung der Grundlagenstudie „Soziale Infrastruktur“ wurde im Jahr 2015 eine Empfehlung formuliert, einen Volksschulneubau ins Auge zu fassen. Im Zuge einer Neuorganisation der Volksschulen im Gemeindegebiet soll diese Empfehlung aufbauend auf ein aktuelles Standortkonzept am Standort der Neuen Mittelschule Frauenfeld umgesetzt und im Jahr 2021 eine neue Volksschule mit schulischer Nachmittagsbetreuung eröffnet werden. Der Standort der Volksschule Rannersdorf, die etwas weiter südlich situiert ist, wird dahingegen aufgelassen bzw. für temporäre Zwischenlösungen genutzt. Mangels Reserveflächen ist ein Ausbau der bestehenden Volksschulstandorten nicht möglich. Durch die Errichtung des neuen Standortes, der in der Nähe der bevölkerungsreichen Stadtteile mit großer Entwicklungsdynamik liegt, bei gleichzeitiger Auflassung des Standortes in Rannersdorf soll eine Verbesserung der Versorgungsqualität erreicht werden.

Da davon auszugehen ist, dass das Bevölkerungswachstum auch nach der Fertigstellungstellung des neuen Standortes weiter anhalten wird, soll bereits jetzt das örtliche Raumordnungsprogramm (Flächenwidmungsplan) entsprechend abgeändert werden. Die rechtskräftige Widmung Bauland-Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Schule“ auf Parzelle 13/1 soll deshalb in Richtung Norden auf den Parzellen 26/1 und 27/1 erweitert und zugleich mit der Zweckbestimmung „Kbe“ (Kinderbetreuungs- einrichtungen) ergänzt werden. Damit kann u.a. eine eventuell notwendige

11 Vgl. ÖROK: Kleinräumige Bevölkerungsprognose für Österreich 2010-2030. Endbericht zur Bevölkerungsprognose, S.80 12 Vgl. Büro Dr. Paula, Raumplanung, Raumordnung und Landschaftsplanung ZT-GmbH: Schwechat. Fortschreibung Grundlagenstudie. Soziale Infrastruktur, S. 69

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Erweiterung/Ausbau des Standortes bei Bedarf schnellst möglichst vorgenommen werden.

Die geplante Änderung der Widmungsart findet in keinem natur- (Natura 2000, Land-, Naturschutzgebiet, Naturpark) oder wasserschutzrechtlich (Schongebiet, Schutzgebiet) zu berücksichtigenden Bereich statt. Darüber hinaus sind auf der Fläche keine Standortgefahren gemäß § 15 Abs. 3 und 5 NÖ Raumordnungsgesetz 2014, LGBl. Nr. 3/2015 i.d.g.F., (Hochwasser, Altlasten, Deponien, verminderte Tragfähigkeit, Grundwassereinfluss, Hangwässer, Rutsch – oder Sturzgefahr etc.) bekannt.

Östlich der bestehenden Neuen Mittelschule befindet sich der KG. Rannersdorf auf Parzelle 265/1 ein öffentlich genutzter Parkplatz für die Schule, der rechtskräftig entsprechend seiner Nutzung als öffentliche Verkehrsfläche gewidmet ist. Nördlich daran anschließend befindet sich auf Parzelle 266 ein erweitertes Straßenbegleitgrün, in welchem sich die Zufahrt zum Parkplatz der Neuen Mittelschule samt Bushaltestelle befindet. Das Grundstück ist rechtskräftig im Flächenwidmungsplan als Grünland- Parkanlage verordnet. Es handelt sich dabei jedoch um keinen parkähnlichen Freiraum, der Erholungscharakter aufweist. Entsprechend der tatsächlichen Nutzung soll die Parzelle deshalb in eine öffentliche Verkehrsfläche umgewidmet werden.

Die beschriebenen Änderungen betreffen auch den Bebauungsplan (12. Änderung).

4.) Umwidmung von Grünland-Parkanlage, Bauland-Wohngebiet und einer öffentlichen Verkehrsfläche in Bauland-Wohngebiet und in eine öffentliche Verkehrsfläche (Kreuzung Plankenwehrstraße/Brauhausstraße)

Betroffene Parz. Nr.: 103/1, 103/3 und 752/3

Änderungsanlass des gegenständlichen Änderungspunktes ist die Schaffung einer klareren Verkehrssituation zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Bereich der Kreuzung der Plankenwehrstraße und der Brauhausstraße. Die Straßeneinmündung von der Brauhausstraße in die Plankenwehrstraße soll um rund 15 m in Richtung Nordosten verlegt werden. Dadurch werden die Abbiegevorgänge im Kreuzungsbereich der Brauhausstraße in Richtung Norden sowie nach Süden erleichtert und sicherer gestaltet. Bezüglich der Verlegung existiert ein Teilungsplanentwurf der Korschineck & Partner Vermessung ZT GmbH (1040 Wien) mit der Geschäftszahl 9047.

Im Zuge der Verlegung der Straße bzw. der Neuvermessung der Grundstückssituation im gegenständlichen Bereich wird die Parzelle 103/3 vergrößert. Auf dieser Parzelle ist in Anbetracht der steigenden Wohnbevölkerung in Schwechat (siehe dazu die Ausführungen zur Bevölkerungsentwicklung am Beginn dieses Berichtes bzw. die unter Änderungspunkt 2 angeführten Prognosen), vor allem im Stadtteil nördlich des Schwechatflusses, eine Apotheke zur wohnortnahen Arzneimittelversorgung der Wohnbevölkerung geplant. Ergänzend soll in dem zu errichtenden Gebäude ein Ärztezentrum zur optimalen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung untergebracht werden.

Im rechtskräftigen Flächenwidmungsplan ist ein Teil der Parzelle 103/1 als Grünland- Parkanlage gewidmet. Die noch bestehende Straße auf Parzelle 752/3 ist als öffentliche Verkehrsfläche verordnet, die östlich angrenzende Parzelle 103/3 ist rechtskräftig als Bauland-Wohngebiet ausgewiesen. Entsprechend des Teilungsplanentwurfes soll ein

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Teil der neu vermessenen Parzelle 103/3 als Bauland-Wohngebiet festgelegt werden. Die Widmung der öffentlichen Verkehrsfläche wird gemäß den neuen Grundstücks- grenzen in Richtung Nordosten verschoben.

Betreffend die Baugrundeignung ist festzuhalten, dass im Bereich des geplanten Wohnbaulandes auf Parzelle 103/3 keine Standortgefahren gemäß § 15 Abs. 3 und 5 NÖ Raumordnungsgesetz 2014, LGBl. Nr. 3/2015 i.d.g.F., wie beispielsweise verminderte Tragfähigkeit oder Gefährdung durch 100-jährliche Hochwasserereignisse bekannt sind.13 Die Cadenza-Web-Abfrage zeigt auf Teilbereichen der Grundstücke 103/1, 103/3 und 752/3 eine Altablagerung, die jedoch dem Umweltbundesamt nicht gemeldet und somit auch nicht als Verdachtsfläche aufgenommen wurde. Die digitale Bodenkarte gibt im gegenständlichen Bereich keine Auskünfte zu den Wasserverhältnissen. Diesbezüglich sind jedoch keine Probleme bekannt. Die geogene Gefahrenhinweiskarte des NÖ Atlas zeigt, dass weder eine Rutsch- noch eine Sturzgefährdung vorliegen. Gemäß online einsehbarer Hangwasser-Gefahren- hinweiskarte besteht keine Gefährdung durch den Abfluss von Oberflächenwässern.

Die geplante Umwidmung findet außerdem weder in naturschutzrechtlich (Naturschutz-, Landschaftsschutzgebiet, Naturpark, Natura 2000, Naturdenkmal) noch wasserrechtlich (Schutz- oder Schongebiet) zu berücksichtigenden Bereichen statt. Ein gemäß § 14 Abs. 2 Zi. 4 NÖ Raumordnungsgesetz 2014, LGBl. Nr. 3/2015 i.d.g.F., geforderter funktionsgerechter Anschluss an eine öffentliche Verkehrsfläche ist vorhanden.

Die beschriebenen Änderungen betreffen auch den Bebauungsplan (12. Änderung).

5.) Umwidmung von Bauland-Betriebsgebiet-Aufschließungszone (BB-A1) in Bauland- Betriebsgebiet sowie Umwidmung von Bauland-Betriebsgebiet in Bauland- Betriebsgebiet-Aufschließungszone (BB-A1); Umwidmung von Bauland-Betriebsgebiet(- Aufschließungszone) in eine öffentliche Verkehrsfläche sowie Kenntlichmachung als Bahnfläche

Betroffene Parz. Nr.: 1178 (ehem. .178/14 bzw. .178/3), 1179 (ehem. .178/3 bzw. .178/14)

Anlass für die geplante Änderung des Flächenwidmungsplanes ist eine wesentliche Änderung der Grundlagen, die sich durch einen Teilungsplan (GZ. 2350; Planverfasser Dipl. Ing. Johanna Fuchs-Stolltzka, 1130 Wien) ergeben. Die Grundstücke .178/3 und .178/14 werden neu vermessen, als Grundstücke Nr. 1177 und 1178 im Grundbuch übernommen und die gemeinsame Grundstücksgrenze begradigt.

Entsprechend dieser neuen Grundstücksgrenzen soll die Widmungsabgrenzung zwischen dem rechtskräftig verordneten Bauland-Betriebsgebiet (BB) und dem Bauland-Betriebsgebiet-Aufschließungszone-1 (BB-A1) angepasst werden. Dies hat zur Folge, dass ein Teil der Bauland-Betriebsgebiet-Aufschließungszone-1 in Bauland- Betriebsgebiet sowie ein Teil umgekehrt von Bauland-Betriebsgebiet in Bauland- Betriebsgebiet-Aufschließungszone-1 umgewidmet werden. Die Betriebsgebäude auf der neuen Parzelle 1178 wurden bereits abgerissen.

13 Vgl. NÖ Atlas, digitale Bodenkarte (eBOD), e-HORA und Cadenza-Web-Abfrage

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Laut Cadenza-Web-Abfrage (Abt. WA2, Amt der NÖ Landesregierung) besteht auf der Parzelle .178/3 ein gemeldeter Altstandort (VFNÖUKONT Hammerbrotwerke u. Dampfmühle Skaret, Hanusch & Co). Diese Fläche wurde dem Umweltbundesamt als Verdachtsfläche gemeldet. Laut Herrn DI Punesch (Abt. WA2, Amt der NÖ Landesregierung) ist die gegenständliche Änderung geringfügig und behindert weitere fachliche Schritte nicht.14

Der nordwestlichste Teil der als Bauland-Betriebsgebiet bzw. Bauland-Betriebsgebiet- Aufschließungszone (BB-A1) gewidmete Teil an der Gemeindegrenze zu Wien stellt einen Teil der angrenzenden Bahntrasse der ÖBB dar. Der schmale Streifen wurde seitens der Österreichischen Post AG bereits vor Jahren an die ÖBB verkauft, allerdings im Grundbuch nie dementsprechend übertragen. Dies wird nunmehr nachgeholt. Der Teilungsplan mit der Geschäftszahl 1901-7 (Planverfasser Dipl. Ing. Johanna Fuchs-Stolltzka, 1130 Wien) dokumentiert die neuen Grundgrenzen des gegenständlichen Bereiches (Parzelle 1179).

Entsprechend der neuen Grundstücksgrenzen und der Besitzverhältnisse soll das Grundstück 1179 in eine öffentliche Verkehrsfläche umgewidmet werden. Darüber hinaus wird die öffentliche Verkehrsfläche, da sie einen Teil der Bahntrasse darstellt, im Flächenwidmungsplan gemäß § 15 Abs. 2 Z 1 NÖ Raumordnungsgesetz 2014, LGBl. Nr. 3/2015 als Bahnfläche kenntlich gemacht.

Die beschriebenen Änderungen betreffen auch den Bebauungsplan (12. Änderung).

6.) Umwidmung von Grünland-Sportstätte und Bauland-Sondergebiet-Justizschule in eine private Verkehrsfläche

Betroffene Parz. Nr.: 1056

In der Katastralgemeinde Schwechat besteht auf Parzelle 1056 am Standort des Justizbildungszentrums südlich der Tennisplätze ein Stellplatz für Kraftfahrzeuge, der für die nördlich angrenzenden Tennisplätze verwendet wird und rechtskräftig als Grünland-Sportstätte gewidmet ist. Da die Stellplätze aus derzeitiger Sicht für die Sportausübung erforderlich sind, ist eine Widmung des Parkplatzes als Grünland- Sportstätte gemäß NÖ Raumordnungsgesetz 2014, LGBl. 3/2015 i.d.g.F., im Rahmen der Sportausübung zulässig. Ein Teil des bestehenden Stellplatzes ist innerhalb der Widmung Bauland-Sondergebiet-Justizschule situiert.

Nunmehr soll eine Erweiterung der vorhandenen Stellplatzanlage durchgeführt werden, um zukünftig für das Justizbildungszentrum, das Bezirksgericht und die Sportanlage Stellflächen anzubieten. Gleichzeitig sollen die Tennisplätze im Rahmen einer Sportplatzreaktivierung teilweise entfernt werden. Aufgrund dieser Änderung der Grundlagen und der Tatsache, dass die Erforderlichkeit einer Erweiterung der Stellplatzanlage im Rahmen der rechtskräftigen Widmung Grünland-Sportstätte nicht argumentierbar ist, soll die Fläche der geplanten Anlage entsprechend §19 Abs. 1 NÖ Raumordnungsgesetz 2014, LGBl. 3/2015 i.d.g.F., in eine private Verkehrsfläche umgewidmet werden. Jener Teil im Nordwesten der Widmung Bauland-Sondergebiet- Justizschule, auf dem sich der bereits bestehende Stellplatz sowie dessen geplante Erweiterung befinden, wird ebenfalls in eine private Verkehrsfläche umgewidmet.

14 DI Punesch (WA-2), E-Mail vom 23.08.2018

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Die beschriebenen Änderungen betreffen auch den Bebauungsplan (12. Änderung).

KG. Rannersdorf:

7.) Umwidmung von Grünland-Land- und Forstwirtschaft in Grünland-Wasserfläche sowie von Grünland-Wasserfläche in Grünland-Land- und Forstwirtschaft im Zuge einer Bachverlegung (Bio-Mühle Rannersdorf)

Betroffene Parz. Nr.: 21/1, 21/2, 24/3, .25/1 und 26

Änderungsanlass des gegenständlichen Änderungspunktes ist eine wesentliche Änderung der Grundlagen aufgrund einer wasserrechtlichen Bewilligung einer Bach- umleitung. Per Bescheid BLW2-WA-17669/003 vom 16.05.2018 erteilte die Bezirkshauptmann- schaft die wasserrechtliche Bewilligung für die Umleitung des Schwechat-Werksbaches in den Feilbach auf Grundstück Nr. .25 in der Katastral- gemeinde Rannersdorf. Der Schwechat Werksbach verläuft unmittelbar östlich der Betriebsgebäude der Bio-Mühle (GoodMills Österreich GmbH), welche Bio-Getreide verarbeitet. Nunmehr soll die vorhandene Wasserkraftanlage stillgelegt, der Werksbach aufgelassen und über den Feilbach unter Berücksichtigung des zukünftigen Hochwasserschutzes Rannersdorf umgeleitet werden. Die Wasserkraftanlage wurde im Jahr 1820 errichtet. Der Feilbach stellte davor den Gewässerverlauf der damaligen Schwechat dar. Der Schwechat Werksbach soll durch die Umlegungsmaßnahme wieder in sein ursprüngliches Gewässerbett zurückverlegt werden. Die Maßnahme ist unter anderem aufgrund einer zukünftig geplanten Betriebserweiterung der Bio-Mühle in Richtung Osten im Anschluss an das bestehende Betriebsgebäude notwendig.

Um im Flächenwidmungsplan den entsprechenden neuen Bachverlauf zu berück- sichtigen, soll der neue Gewässerverlauf als Grünland-Wasserfläche verordnet und ein Teil des Schwechat-Werksbaches sowie ein Teil des alten Verlaufs des Feilbaches (Parz. 26) in Grünland-Land-und Forstwirtschaft umgewidmet werden. Die beschriebenen Änderungen betreffen im Sinne einer Kenntlichmachung auch den Bebauungsplan (12. Änderung).

Die geplante Umwidmung findet in keinem naturschutzrechtlich (Naturschutz-, Landschaftsschutzgebiet, Naturpark, Natura 2000, Naturdenkmal) zu berücksichtigenden Bereich statt.

Strategische Umweltprüfung (SUP):

Im Zuge der Erstellung des örtlichen Raumordnungsprogrammes wurden das gesamte Projekt, insbesondere der Flächenwidmungsplan und das örtliche Entwicklungskonzept, einer Strategischen Umweltprüfung (SUP) unterzogen.

(Für einige Bereiche, nämlich dort wo beabsichtigte Entwicklungen dem regionalen Raumordnungsprogramm widersprechen, wurde die SUP auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die von der 17. Änderung betroffenen Parzellen zählen nicht zu diesen Bereichen.)

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Eine Erstabschätzung der Auswirkungen auf die Schutzgüter Klima, Oberflächen- gewässer, Natur und Landschaft, menschliche Gesundheit und Sachwerte sowie Kultur und Ästhetik kommt zu dem Ergebnis, dass durch die gegenständliche Änderung des örtlichen Raumordnungsprogrammes keine erheblichen negativen Umweltaus- wirkungen zu erwarten sind. Aus diesen Gründen kann für die geplanten Widmungs- änderungen die Durchführung einer SUP (Scoping, Umweltbericht, …) gemäß § 25 Abs. 4 Z. 2 des NÖ Raumordnungsgesetz 2014, LGBl. 3/2015 i.d.g.F., entfallen.

Die gegenständlichen Änderungspunkte der 17. Änderung, stehen – wie im Text zuvor näher erläutert – nicht im Widerspruch zum rechtskräftigen örtlichen Entwicklungs- konzept.

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ANTRAG:

Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Schwechat beschließt /*nach Erörterung der eingelangten Stellungnahmen / folgende

VERORDNUNG

§ 1

Auf Grund des § 25 Abs. 1 des NÖ Raumordnungsgesetzes 2014, LGBl. 3/2015 i.d.g.F., wird das örtliche Raumordnungsprogramm dahingehend abgeändert, dass in der Katastralgemeinden Schwechat, Kledering, Mannswörth und Rannersdorf, der Flächenwidmungsplan abgeändert und neu dargestellt wird.

§ 2

Darüber hinaus wird auf Grund des § 25 Abs. 1 des NÖ Raumordnungsgesetzes 2014, LGBl. 3/2015 i.d.g.F. der am 23.03.2006 vom Gemeinderat beschlossene Verordnungstext zum örtlichen Raumordnungsprogramm dahingehend abgeändert, dass:

- unter § 3 BESONDERE ZIELE, Punkt 3 Siedlungsentwicklung, Ortsbild und Wirtschaft folgende Zielsetzung mit der Nummer 9 festgelegt wird: „In Teilen des Siedlungsgebietes mit kleinteiliger Bebauungsstruktur („Ein- und Zweifamilienhausgebiete“) soll zukünftig eine unkontrollierte Nachverdichtung verhindert werden. Eine zukünftige Nachverdichtung soll sich auf die bestehenden Kernzonen konzentrieren. In allen Teilen des Siedlungsgebietes sollen nach Möglichkeit der strukturelle Charakter der Siedlungsgebiete erhalten und eine unkontrollierte Nachver- dichtung unterbunden werden. Besonders sollen die charakteristischen, innenliegenden Grünbereiche bei Blockrandbebauung bewahrt werden.“

- unter § 3 BESONDERE ZIELE, Punkt 5 Ver- und Entsorgung folgende Zielsetzung mit der Nummer 4 festgelegt wird: „In Teilen des Siedlungsgebietes mit kleinteiliger Bebauungsstruktur („Ein- und Zweifamilienhausgebiete“) soll zukünftig eine unkontrollierte Nachverdichtung unterbunden werden, um die funktionsgerechte und leistungsfähige technische Infrastruktur in diesen Bereichen weiterhin aufrecht erhalten zu können.“

- unter § 6 SONSTIGE MASSNAHMEN, Punkt 3 Siedlungsentwicklung und Wirtschaft folgende Maßnahme mit der Nummer 6 festgelegt wird: „Zur Sicherung des strukturellen Charakters der Siedlungsgebiete soll zukünftig durch zusätzliche Festlegungen im Flächenwidmungsplan eine unkontrollierte Nachverdichtung in Bereichen mit kleinteiliger Bebauungsstruktur („Ein- und Zweifamilien-hausgebiete“) unterbunden werden. Zur Sicherung des strukturellen Charakters, zur Unterbindung einer unkontrollierten Nachverdichtung und zur Erhaltung der charakteristischen, innenliegenden Grünbereiche bei Blockrandbebauung sollen zukünftig für alle

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Siedlungsgebietes zusätzliche Festlegungen im Bebauungsplan getroffen werden.“

- unter § 5 SONSTIGE MASSNAHMEN, Punkt 5 Ver- und Entsorgung folgende Maßnahme mit der Nummer 3 festgelegt wird: „Um die Funktionsfähigkeit und Leistungsfähigkeit der bestehenden technischen Infrastruktur zu erhalten, soll zukünftig durch zusätzliche Festlegungen im Flächenwidmungsplan und im Bebauungsplan eine unkontrollierte Nachverdichtung in Bereichen mit kleinteiliger Bebauungsstruktur („Ein- und Zweifamilienhausgebiete“) unterbunden werden.“

§ 3

Die Plandarstellungen, die gemäß § 2 Zi. 3c der Planzeichenverordnung, LGBl. 8000 i.d.g.F., als Neudarstellung ausgeführt und mit einem Hinweis auf diese Verordnung versehen sind liegen im Stadtamt Schwechat während der Amtsstunden zur allgemeinen Einsicht auf.

§ 4

Diese Verordnung tritt nach ihrer Genehmigung durch die NÖ Landesregierung und nach ihrer darauf folgenden Kundmachung mit dem auf den Ablauf der zweiwöchigen Kundmachungsfrist folgenden Tag in Kraft.

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