„Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften, 37 (2015), 195-212“ 195

Der Erstnachweis von Namur A in der Umgebung von Prettin. Ein Beitrag zur Tiefenkartierung von Sachsen- Anhalt

Stephan Schultka1, Aribert Kampe1, Bodo-Carlo Ehling2 & Eberhard Kahlert1

1 Dr. Stephan Schultka; Dr. Aribert Kampe; Eberhard Kahlert, Stiftung Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin, Invalidenstraße 43, D-10115 Berlin 2 Dr. Bodo-Carlo Ehling, Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt, Köthener Str. 38, D-06118 Halle

Schlüsselwörter: Lithologie, Paläobotanik, Namur A, Tiefenkartierung, Prettin, Sachsen-Anhalt Keywords: Lithology, Palaeobotany, Namurian A, Prettin, Sachsen-Anhalt

Zusammenfassung verschiedenen Sedimentationsgebiete erreicht Die lithologische und paläontologische werden. Das war nicht überall möglich, weil (paläobotanische) Bewertung von Bohrkernen zeitgleich zur Entstehung der o.g. Bände einschließlich deren geophysikalischen Mess- weiter geologisch im Karbon gearbeitet ergebnissen im Gebiet von Prettin bei ergab wurde. Das trifft u.a. auch für unsere aktuellen eine stratigraphische Einstufung in das Namur Ae 2 Untersuchungen im höchsten Unterkarbon, (Arnsbergium). Dieses Namur-Alter widerspricht den bisherigen strukturellen Vorstellungen eines dem Namur A, im Gebiet um Bitterfeld und Unterrotliegend-Grabens, die damit nicht aufrecht zu Prettin/Torgau zu. erhalten sind. Diese Untersuchungen im Namur A In diesem Raum erstmals nachgewiesene sind Bestandteil einer Bearbeitung der Konglomerate an der Basis des Namurs führen Gerölle, karbonischen Makroflora anhand einer die vermutlich von einem im Liegenden erbohrten Ignimbrit stammen. Vielzahl von Bohrungen im Bereich der ostdeutschen Molasse-Vorkommen Sachsen- Abstract Anhalts. Die hier vorgestellten Ergebnisse stützen sich weitgehend auf eine ausführliche Lithological and palaeobotanical assessments – Bearbeitung der Bohrung Wis BAW 805/78 including also geophysical measurements – from boreholes in the vicinity of Prettin near Torgau bei Prettin im Rahmen eines internen (Sachsen-Anhalt, ) indicate a Lower Berichtes für das Landesamt für Geologie

Carboniferous i.e. Namurian Ae2 (Arnsbergium) age. und Bergwesen Sachsen-Anhalt (Kahlert, This Namurian age contradicts previous concepts Kampe & Schultka 2009). Bei dieser Neu- involving the tectonic structure of a rift of Asselian age bearbeitung wurden überraschenderweise hypothesized in former publications. stratigraphische Hinweise auf Sedimente des Conglomerates from the basis of the Namurian discovered here for the first time have pebbles probably Namur A angetroffen. originate from the underlying ignimbrite. This offers important hints about the age of ignimbrites developed 1. Material und Methoden in the core. Grundlage der vorliegenden Arbeit ist die Einleitung Bohrung Wis BAW 805/78 am Nordwestrand Mit den 2005 und 2006 von der deutschen des Unterrotliegend- bis Oberkarbon-Grabens stratigraphischen Kommission vorgelegten von Bad Schmiedeberg-Torgau (Bräuer & zwei Karbon-Bänden zur Stratigraphie von Schenke 1986). Sie wurde ca. 2 km westlich Deutschland sollte ein möglichst aktueller des Ortes Prettin an der (Sachsen- Stand der stratigraphischen Kenntnisse für die Anhalt) niedergebracht (Abb. 3) und war 196 „Schultka, Kampe, Ehling & Kahlert: Erstnachweis von Namur A in de Nähe von Prettin “

Teil der intensiven lagerstättenkundlichen unternamurischen oberen Wagstädter (400 m) Prospektion auf Strahlenträger durch die und Hultschiner Schichten (400 m). SDAG Wismut in den 70er und 80er Jahren Diese marinen Formationen mit der im Raum Leipzig-Dessau- vom Goniatiten-Gliederung und der reichen Objektstandort Delitzsch. Die Bohrkerne Makroflora bildeten vor 80 bis 90 Jahren lagerten bis 1987 in Schlema und wurden die Grundlage für die biostratigraphische von dort ins Zentrale Geologische Einstufung der o.g. zwei ostdeutschen Probenarchiv in Bernau verbracht. Im Zuge Molasse-Vorkommen des Obervisé (Gothan der Dezentralisierung von geologischen 1913, Patteisky 1957). Als man Ende der 80 Unterlagen des staatlichen Geologischen er Jahre in Bohrungen bei Bitterfeld jüngere Fonds sowie des Kernlagers Bernau und Unterkarbonsedimente mit Flora über dem der Verteilung der Kerne auf die Länder, Obervisé antraf (Steinbach 1990, Kahlert kam die Bohrung 1993 in die Lithothek des 1998), hat man diese Flora folgerichtig vor Landesamtes für Geologie und Bergwesen allem mit der aus dem oberschlesischen Sachsen-Anhalt (LAGB). Karbonbecken verglichen. Erstbearbeiter der Bohrung war S. In Deutschland sind nur wenige Aufschlüsse Kutschke im Jahre 1978. Eine erste mit Namur Ae-Alter bekannt. Im Aachen- Durchsicht der Kerne erfolgte 1990 durch die Erkelenzer Steinkohlenrevier liegen die Autoren im Rahmen ihrer Untersuchungen Walhorner Schichten (Namur Ae2 bis Basis im Zentralteil der Mitteldeutschen Schwelle. H) bei Burgstütgen, Bornshäuschen und Die hier gewonnenen Proben bildeten neben Hastenrath auf mittelviséischem Kohlenkalk den neu entnommenen Proben die Grundlage und an der südlichen Umrandung des für die paläontologische Bearbeitung. Ruhrkohlebeckens entwickeln sich die Die beigefügte geologische Karte für den Unteren Arnsberger Schichten (Brigantium prätertiären Untergrund im Gebiet von Prettin bis Pendleium) aus den sog. hangenden wurde von den Autoren anhand von 354 Alaunschiefern (Kerp et al. 2006). In Bohraufschlüssen mittels GIS für die TK 25 Ostdeutschland ist für die ca. 1500 m - Blatt (Nr. 4343) erstellt (Abb. mächtige und gefaltete Grauwacken- 3). Pelit-Wechsellagerung der - Flechtingen-Formation mit zahlreichen 2. Das Namur A in Mitteleuropa Flyschmerkmalen ein Brigantium (cu IIIß spi) bis Pendleium-Alter (Namur Ae ) belegt. Sedimentäre Bildungen der Serpukhovium- 1 Über das Liegende ist nichts bekannt (Paech Stufe (Namur Ae) gibt es in Mitteleuropa et al. 2006). nur wenige. Die biostratigraphisch am besten belegten Aufschlüsse sind bisher Mehrere Bohrungen im Gebiet südwestlich aus dem oberschlesischen Karbonbecken von Bitterfeld haben vorwiegend Sedimente des Namur Ae (Arnsbergium) durchteuft. bekannt (Abb. 1). Im Gebiet von Mährisch 2 Ostrava bzw. Ostrava-Karvina (Tschechien) Sie liegen auf Frühmolassen des Dinants III überlagern sie die nach Goniatiten (Obervisé), anchimetamorphen Sedimenten gegliederte marine Abfolge der ca. 1500 m des Kambriums oder phyllitischen Gesteinen mächtigen Hradec-Kyjovice-Formation und der neoproterozoischen Rothstein-Formation. der ebenfalls maximal 1500 m mächtigen Überlagert wird das Namur lokal von Moravice-Formation (Dopita & Havlena Sedimenten mit Westfal-Alter. Der erste 1977; Dvořak 1977). Nach Patteisky (1957) paläontologische Nachweis von Namur sind das die oberviséischen Mohrataler geht auf Steinbach (1987, 1990) zurück. Posidonienschiefer (ca. 1500 m), die Er hat den lithostratigraphischen Begriff Grätzer Grauwacke (500 m) und die unteren der Sandersdorf-Formation in die Literatur Wagstädter Schichten (400 m) sowie die eingeführt. Weitere Mitteilungen darüber „Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften, 37 (2015), 195-212“ 197

Abb. 1 Vorkommen des höheren Unterkarbons in Ostdeutschland mit denen im oberschlesischen Becken (Polen und Tschechien) zum Vergleich Fig. 1 Occurrences of the upper Mississippian in with that in the Upper Silesian basin (Poland and Czech Republic) for comparison

erfolgten u. a. von Kahlert (1998), Gaitzsch die oberste, etwa 135 m mächtige schluffig- et al. (1998) und Steinbach & Kampe (2005). feinsandige Sedimentfolge, die ebenfalls nur Steinbach (1990) stützt sich bei seinen wenige Brandschieferlagen aufweist. Ausführungen hauptsächlich auf die Bohrung Stratigraphisch stufen Steinbach (1990) 1315/79, in der das Namur besonders gut und Kahlert (1998) die Sandersdorf- entwickelt ist. Es handelt sich um maximal Formation aufgrund der nur in einem Horizont etwa 400 m mächtige, feinsandig-schluffige nachgewiesenen Flora in das Namur A ein. bis tonige Abfolgen, die meist von fining-up- Im Vergleich zur Flora der Poruba-Schichten Sequenzen aufgebaut werden. Eingeschaltet im oberschlesischen Karbonbecken wird von

treten typischerweise Brandschieferlagen, Steinbach & Kampe (2005) Namur Ae2b Alter bis 1,35 m mächtige Steinkohlenflöze sowie abgeleitet. geringmächtige, feinkiesige Grobsandsteine Faziell handelt es sich um braided-river- auf. Die Verbreitung dieses Namurs war bisher Ablagerungen einer flood plain, im Norden mit nur durch Bohrungen ca. 4 km südwestlich Übergängen zu coastal-plain-Ablagerungen, von Bitterfeld in einem etwa 5 x 15 km (N-S) wo vermutlich zeitweise paralische großen Gebiet nachgewiesen. Verhältnisse herrschten (Steinbach 1990, Für den Nordteil dieser Verbreitung zeichnet Gaitzsch et al. 1998). sich eine lithologische Dreiteilung ab. An der Für die Sandersdorf-Formation nimmt Basis ist eine ca. 185 m mächtige, vorwiegend Gaitzsch et al. (1998), basierend auf psammitische Abfolge entwickelt, mit Steinbach (1990), einen N-S ausgerichteten fining-up-Sequenzen von Grobsandsteinen Sedimentationsraum an, der das variszische zu Mittel- und Feinsandsteinen sowie Orogen querte und in die variszische schließlich zu Schluffsteinen und Saumsenke nach Norden ausklingt. Die Kaustobiolithen. Die mittlere, ca. 120 m „molassoide“ Ausbildung wird dabei als mächtige, fast ausschließlich tonig-schluffige ein Bindeglied zwischen der variszischen Abfolge zeigt nur noch gelegentlich wenige Innenmolasse und dem Flysch der nördlich Brandschieferlagen. Ähnlich ausgebildet ist vorgelagerten subvariszischen Saumsenke 198 „Schultka, Kampe, Ehling & Kahlert: Erstnachweis von Namur A in de Nähe von Prettin “

angesehen. Dieser Sedimentationsraum lehnt 3. Kenntnisstand zur Geologie des Gebie- sich an das tektonische Naab-N-S-Element an tes um Prettin/Torgau und scheint grundsätzlich die nachfolgende Das Gebiet um Prettin/Torgau verstehen wir Beckensituation im Westfal, wie sie Gaitzsch als einen Bereich am Elbe-Lineament, der et al. (1998) beschreiben, bereits im Ansatz allseitig durch größere Störungen begrenzt vorwegzunehmen. wird und eine NW-SE-Erstreckung von ca. Eine paralische Situation, wie sie 20 km hat, bei wechselnden Breiten von 4 bis Vorbearbeiter vermuten, wird von Steinbach 8 km (Abb. 2). Die innerhalb dieser Struktur (1990) durch eine Brachipode, Orbiculoidea angetroffenen Vulkanite und Sedimente cf. marienka, die in typisch ausgebildeten, wurden bisher als „Unterrotliegendes“ feinplattigen Tonsteinen in der Bohrung kartiert. Die angrenzenden Gesteine besitzen 1315/79 auftritt, nachgewiesen. Damit wäre unterschiedliches Alter. Im NW streicht zumindest brackischer Einfluss in diesem Präkambrium aus, im NE sind es weitgehend Sedimentationsgebiet belegt. Ob es sich hier kambrische und im SW (im Düben-Torgau- um einen weit nach Süden eingreifenden Graben) mesozoische Gesteine (Abb. 2). marinen Vorstoß handelt oder um eine lokale, Über die prämesozoische Geologie in diesem „intramontane“ Verbrackung, kann nicht Gebiet ist wenig bekannt, weil entsprechende gesagt werden. Die typisch ausgebildeten Aufschlüsse fehlen. Nur im Stadtgebiet von Brachiopoden-führenden Tonsteine konnten Torgau streichen Vulkanite aus, für die von bisher nur in einer weiteren Bohrung den älteren Bearbeitern aufgrund fehlender nachgewiesen werden (Wis BAW 1347/79). belastbarer Daten Unterrotliegend-Alter Großflächige, länger anhaltende paralische geschlussfolgert wurde. Dies gilt auch für Verhältnisse scheinen sich aber tatsächlich Bohrungen in dieser Gegend, die Vulkanite erst sehr weit im Norden im Übergang zur erschlossen haben. Die Bearbeiter nahmen variszischen Vortiefe einzustellen (Gaitzsch an, dass hier ein isoliertes Vorkommen et al. 1998). als Fortsetzung (nördlichster Zipfel) des Nun mehr konnte erstmalig auch nordwest- Unterrotliegenden von NW-Sachsen vorliegt. lich von Prettin/Torgau eindeutiges Namur Die wenigen petrographischen Angaben A in der oberviséischen Delitzsch-Torgau- stammen aus den Untersuchungen zur Doberlug-Synklinale (Knoth & Schwab Kartierung des Blattes Torgau aus dem Jahre 1972, Steinbach 1990) am nordwestlichen 1931. Danach besitzen der im Stadtgebiet Rand des Saxothurigikums nachgewiesen Torgau ausstreichende Porphyr, sowie werden, abgesehen von der Bohrung Rösa weitere Porphyre, die in mehreren, flachen 1/60, in der Remy & Remy (1975) Namur A/B Bohrungen in der Umgebung angetroffen vermuteten. Diese Annahme stützt sich aber wurden, die gleiche Ausbildung. Sie sind lediglich auf einen Fund von Sphenophyllum felsitisch mit > 95 % Grundmasse und sehr tenerrimum, einer Form, die von Storch kleinen Einsprenglingen. Die größeren (1980) als leitend für das Namur A bezeichnet Feldspat- und Quarzeinsprenglinge werden wird. Er weist aber auch auf Funde aus dem von der Grundmasse schlierig umflossen. hohen Visé (cuIIIγ) Tschechiens und aus dem Kleine Orthoklase und Biotite bilden eine Namur B/C Spaniens hin. Ein Vergleich mit Fluidaltextur (Picard 1931). anderen Sedimentabfolgen in diesem Gebiet Mehrere Bohrungen in der Umgebung von lässt für die Sedimente der Bohrung Rösa Torgau erreichten das Prätertiär, aber lediglich 1/60 entgegen der Ansicht von Remy & Remy drei Kartierungsbohrungen (Kb Prettin 2/63, (1975) eher eine Zuordnung zur Klitschmar- 4/64 u. 6/65) und Wismutbohrungen in dieser Formation (höheres Visé), in der Sph. Gegend (z.B. Wis BAW 550/74 sowie Wis tenerrimum mehrfach nachgewiesen werden BAW 805/78) erschlossen mächtigere Profile konnte (Steinbach 1990), wahrscheinlich (Abb. 3). erscheinen. „Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften, 37 (2015), 195-212“ 199

Abb. 2 Geologie der Halle-Wittenberg-Scholle, abgedeckt (ergänzt nach Schwab & Ehling 2008) Fig. 2 Geology of the Halle-Wittenberg-Block, exposed (supplemented after Schwab & Ehling 2008)

Knoth (unveröff. Schichtenverzeichnis ins Rotliegende und Stefan eingestuft. Das o.J.) stuft die angetroffenen vulkanogenen zeigt u.a. die von Bräuer & Schenke (1986) und sedimentären Gesteine in den angefertigte geologische Karte im Maßstab Kartierungsbohrungen 4/64 u. 6/65 ins 1:100.000 für den Raum von Delitzsch- Rotliegende ein. Dagegen unterschied Coswig-Schönwalde-Torgau-Eilenburg. Sie Erzberger (1967) in der Kartierungsbohrung enthält auch stratigraphische Aussagen. Dabei 2/63 Grobklastite mit tieferem Stefan wurden für das Gebiet von Bad Schmiedeberg- (Rotliegend)-Alter und im Liegenden von Torgau von ihnen erstmals unterschiedliche 344 bis 388 m tektonische begrenzte, graue unterpermische Rhyolithe, Ignimbrite, Sedimente unbekannten Alters, die er mit Tuffe sowie graue bis rotbraune, fein- und den proterozoischen Lausitzer Grauwacken grobklastische Sedimente ausgehalten. Das verglich. Auch die entsprechenden Gesteine Unterrotliegend-Alter für alle Gesteine in den anderen Wismut-Bohrungen wurden schließen sie aus der engen räumlichen 200 „Schultka, Kampe, Ehling & Kahlert: Erstnachweis von Namur A in de Nähe von Prettin “

Legende: 1 Buntsandstein , 2 permokarbone Sedimente , 3 Zechstein, 4 Kambrium, überwiegend kontaktmetamorph, 5 Neoproterozoikum und Kambrium, 6 Neoproterozoikum, kontaktmetamorph, 7 Granodiorit bis Monzogranit, 8 basische Gesteine, 9 permokarbone Vulkanite, 10 tektonische Störung

Abb. 3 Karte des Prätertiärs der Umgebung von Prettin bei Torgau und Lage der im Text genannter Bohrungen Fig. 3 Map of the Pre-Tertiary area around Prettin near Torgau and location of the boreholes mentioned in the text

Verknüpfung von Sedimenten und Vulkaniten Zentralteil (Kampe et al. 1990) als auch für unterschiedlichster Fazies. Paläobotanische die neue geologische Karte von Sachsen oder paläozoologische Altersbelege sowie Anhalt i. M. 1:400.000 (Martiklos et al. absolute Altersdatierungen fehlten jedoch 2001) übernommen. bisher vollständig. Die Kartendarstellung von Bräuer 4. Die Bohrung Wis BAW 805/78 & Schenke (1986) wurde mit geringen Die Bohrung Wis BAW 805/78 erreichte Änderungen sowohl für die geologische Karte eine Endteufe von 476,20 m. Das Quartär 1:100.000 der Mitteldeutschen Schwelle - wurde bis ca. 100 m kernlos durchteuft. „Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften, 37 (2015), 195-212“ 201

Bis 115,0 m – wo man die Tertiärbasis Die palynologische Untersuchung durch vermutete – wurden nur Reste von Schluff Döring (pers. Mitt. 1990) erbrachte wegen und Braunkohlenton beobachtet. Nach der „zu hoher Inkohlung“ kein Ergebnis. geophysikalischen Bohrlochmessung lässt Daraufhin wurden die Pflanzenfunde W. sich dieser Teufenabschnitt ähnlich wie die Remy zur Bestimmung vorgelegt, der aber Tertiärbasis nicht plausibel interpretieren. auch zu keinem abschließenden Ergebnis Von uns wurde die Grenze gegen das kam. Er vermutete Neuralethopteriden aus Prätertiär nach der Gamma-Messung der larishii-Verwandtschaft oder aus dem bei 118,6 m festgelegt. Die schlecht Formenkreis der Neuropteris rectinervis interpretierbare geophysikalische Messung bzw. verwies auf Neuropteris nikolausiana. ist sehr wahrscheinlich durch fehlendes Aufgrund eines damit zusammen auftretenden bzw. aufgearbeitetes Tertiär bedingt, denn Sphenophyllums vermutete er Westfal A/B- auch die nur ca. 1,8 km südöstlich gelegene Alter und erwähnte eine “floristische Nähe” Kartierungsbohrung Prettin 2/63 hat bis zur zum oberschlesischen Karbon (Remy pers. Oberkante des Paläozoikums bei 118,4 m Mitt. 1992). Dieser Befund wurde von Wolf nur Holozän und Pleistozän erschlossen, et al. (2008) bekannt gemacht und war letztlich Tertiär konnte nicht nachgewiesen werden Anlass, im Rahmen unserer Untersuchungen (Erzberger 1967). zum Westfal des Gebietes Dessau-Wittenberg Für die erbohrten prätertiären Gesteine auch diese Bohrung bei Torgau näher zu wurde vom Erstbearbeiter Kutschke im untersuchen. Schichtenverzeichnis kein Alter angegeben Geologisches Profil des Prätertiärs sondern nur die Lithologie beschrieben: Das erbohrte sedimentäre Prätertiär ist • bis 206,5 m graue bis dunkelgraue fast durchgehend tektonisch beansprucht Fein- und Grobklastite, Tuffe und und besitzt ein Einfallen um 60°, so dass Tuffkonglomerate die ausgebrachten Kerne einen schlechten • bis 454,3 m Tuff (Kristalltuff) Erhaltungszustand aufweisen, bei gleichzeitig sehr geringem Kerngewinn. Er liegt teilweise • bis 476,2 m graue bis dunkelgraue unter 50%, im Abschnitt unter dem Ignimbrit Sandsteine und Tuffsandsteine, beträgt er sogar nur noch 30%. teilweise verkieselt. Möglicherweise aufgrund dieser Bräuer & Schenke (1986) stuften die Situation weichen unsere ermittelten dunkelgrauen Sedimente bis 206,5 m ins Teufen der Gesteinsgrenzen teilweise vom Unterrotliegende ein und kennzeichneten sie Wismutschichtenverzeichnis ab, so dass als eigene Fazies (P11 K) eines Teilbeckens wir die Teufen nach der geophysikalischen mit humidem Milieu. Für die Ignimbrite Bohrlochmessung neu festgelegt haben, wobei nahmen sie ebenfalls Unterrotliegend-Alter wir uns insbesondere nach der digitalisierten an (s.o.). Gamma-Bohrlochmessung mit markanten Von Kampe wurden bei der ersten Durchsicht Minima und Maxima gerichtet haben (Abb. der Kerne im Jahre 1990 in dunkelgrauen 4). Sandsteinen oberhalb der Vulkanite erstmals Die von den Erstbearbeitern von 118,60 schlecht erhaltene Pflanzenreste gefunden, – 205,50 m Teufe angegebenen Tuffe und die vorbehaltlich als Pecopteris pseudo- „Tuffkonglomerate“ konnten nicht bestätigt bucklandii bzw. Neuropteris schlehanii werden. Hier stehen graue bis dunkelgraue bezeichnet wurden (R. Daber, pers. Mitt. Konglomerate, Sand- und Schluffsteine an. 1990). Eine stratigraphische Einschätzung Aufgrund des steilen Einfallens reduziert sich wurde daraus nicht abgeleitet, aber es konnte die erbohrte Mächtigkeit von 86,9 m auf ca. ein Unterrotliegend-Alter ausgeschlossen 43 m wahre Mächtigkeit. Bei ca. 156 m Teufe werden. tritt eine geringmächtige Ruschelzone auf. 202 „Schultka, Kampe, Ehling & Kahlert: Erstnachweis von Namur A in de Nähe von Prettin “

Abb. 4 Geologisches Profil der Wis BAW 805/78 mit Florafunden, Gesteinsproben und digitalisierter Gamma-Messung Fig. 4 Record of the borehole Wis BAW 805/78 with horizons of plant fossils, rock samples and digital Gamma-ray-log „Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften, 37 (2015), 195-212“ 203

Die grobklastischen Gesteine besitzen mm Durchmesser auf. Teilweise ist Fließge- einen Anteil von ca. 60%. Die gröberen füge ausgebildet. Nach Wismutangaben treten Sandsteine sind teilweise gradiert, sonst sind zwei Störungszonen mit stärker geklüfteten, sie gleichkörnig aufgebaut. Die Komponenten zersetzten und chloritisierten Ignimbriten sind meist eckig und längs gestreckt, selten von 0,9 und 1,0 m Mächtigkeit bei 216,60 gerundet. Auffallend sind gelegentlich und 323,10 m sowie teilweise absetzige auftretende rötlichgraue Komponenten. Kalkspattrümer auf. Ober- und Untergrenze Bei den Konglomeraten, die annähernd ein vom Ignimbrit sind überbohrt, d.h. sie liegen Drittel der Grobklastite umfassen, lassen nicht als Kern vor. Über der Oberkante sich zwei unterschiedliche Geröllführungen treten in den hangenden Sedimenten unterscheiden. Unmittelbar über dem Gerölle von Ignimbriten auf und keine Ignimbrit bis ca. 193 m sind es vorwiegend Ignimbritlagen bzw. Ignimbritapophysen, wie kantengerundete Gerölle vom liegenden im Schichtenverzeichnis angegeben, d.h. der Ignimbrit mit maximalen Durchmessern bis Ignimbrit war zeitweilig Erosionsgebiet. Der 10 cm. Dagegen besitzen die Konglomerate an der Unterkante angegebene thermische oberhalb dieser Teufe ein Geröllspektrum mit Kontakt zwischen Ignimbrit und Sediment vorwiegend Magmatoiden, Milchquarzen, fehlt bzw. konnte an den Kernresten nicht Lyditen, aber auch Sedimentiten. Meist sind beobachtet werden. Die untere Grenze des die kantengerundeten Gerölle eng gepackt, Ignimbrits ist nach der geophysikalischen ihre Durchmesser liegen zwischen 1,5 und Bohrlochmessung wesentlich höher als bei 4,5 cm, können aber bis 7 cm erreichen. den Erstbearbeitern angegeben (s.o.). Die sandigen Schluffsteine und feinkörni- Ab der Teufe 447,80 m bis 476,20 m treten gen Sandsteine sind über das gesamte Profil graue bis dunkelgraue sandige Schluffsteine mit unterschiedlichen Mächtigkeiten verteilt, bis feinkörnige Sandsteine, mittel- bis aber nur in drei Abschnitten konnte eine grobkörnige Sandsteine, Konglomerate und Fossilführung nachgewiesen werden (s. grobklastische Tuffe auf. Diese Tuffe waren Abb. 4). Flöze fehlen, allerdings finden sich erst am geschnittenen Kern erkennbar. Die verbreitet Wurzeln und im mittleren Teil ist unterschiedlich großen Komponenten sind sogar ein Wurzelboden nachweisbar, der von feinkristalliner Matrix umgeben, die zumindest als Flözvertreter zu werten ist. Bei teilweise Fließgefüge zeigt, wobei noch dieser Aussage ist zu berücksichtigen, dass offen ist, ob es sich durchgehend um echte gerade in solchen weicheren Gesteinen mit Tuffe oder um deren Abtragungsprodukte erheblich höheren Kernverlusten gerechnet handelt. Alle Gesteine besitzen den gleichen werden muss als bei härteren, gröberklastischen tektonischen Beanspruchungsgrad und auch Sedimenten. Wie bereits Gaitzsch et al. annähernd das gleiche Schichteinfallen (1998) bei anderen Bohrungen vermuten, um 60° wie im Hangenden des Ignimbrits. wurden offenbar gerade die flözführenden Dadurch bedingt liegen von den erbohrten Bereiche weitgehend überbohrt. Auffallend 28,40 m nur 8,80 m Kern (31%) vor und es ist, dass die zu erwartenden schwarzgrauen, fehlen weitgehend die Gesteinsgrenzen. Die bituminösen, feinstplattigen Schluff- und wenigen erhaltenen Konglomerate weisen Tonsteine aus dem Gebiet von Bitterfeld kaum Matrix auf. An Geröllen überwiegen fehlen. Dieser Ausfall erscheint nach der Magmatite (Granitoide) gegenüber Fazies der übrigen Gesteine primär bedingt. Quarzen, Quarziten, Lyditen, Vulkaniten Von 205,50 – 447,80 m folgt im Bohrprofil u.a.. Sie sind meist nur kantengerundet und ein Ignimbrit, der nicht näher untersuchte erreichen Größen von 3 - 4 cm. Die meist wurde. Er besitzt eine durchgehend gleiche grobkörnigen Sandsteine führen teilweise Ausbildung. Die dichte hellgrünlichgrau einzelne Granitoidgerölle von 2 - 3 cm gefärbte Matrix weist Einsprenglinge bis zu 3 Durchmesser. Da auch keine durchgehende 204 „Schultka, Kampe, Ehling & Kahlert: Erstnachweis von Namur A in de Nähe von Prettin “

geophysikalische Bohrlochmessung für Artikulaten. In der damit relativ gering diesen Abschnitt vorhanden ist, sind nähere diversen Pflanzenvergesellschaftung Angaben über die Anteile, Mächtigkeiten dominieren die Neuropteriden, die die für und Verteilung der grob- bzw. feinklastischen den mitteldeutschen Raum offensichtlich Gesteine nicht möglich. typische Kleinwüchsigkeit aufweisen. Alle Die Abfolge ist gekennzeichnet von aufgefundenen Arten sind auch im Namur intensiver Erosion und Resedimentation. A des oberschlesischen Karbonbeckens Zyklotheme sind nicht erkennbar. Es ist nicht vertreten. Gothan (1913), Purkynova rekonstruierbar, ob die Sedimente in einem (1970), Havlena (1982), Kotasowa & kleinen, eigenständigen Becken abgelagert Migier (1995) u.a. beschreiben diese Flora wurden, oder ob es sich bei dem ehemaligen ausführlich und geben die stratigraphische Sedimentationsraum um den Randbereich Reichweite der einzelnen Arten in diesem eines größeren Beckens oder Beckensystems Raum an. handelt. In der vorliegenden Bohrung tritt am Makroflora häufigsten Neuropteris multivenosa (Abb. In den wenigen feinklastischen Sedimenten 5, 6) mit mehr als acht Funden auf. Diese unterhalb des Ignimbrits wurden trotz Art wurde primär aus dem oberschlesischen intensiver Suche nur Lycopsidenwurzeln Namur A beschrieben und ist bisher auch gefunden. In den Sedimenten über dem nur von dort bekannt. Das gilt ebenfalls für Ignimbrit konnten insgesamt 16 Proben N. trnavkiana, die nach Purkynova (1970) mit Pflanzenresten aus 3 Horizonten bisher nur aus den Schichten um den Enna- nachgewiesen werden (Abb. 4). Horizont Oberschlesiens bekannt war. Eher selten ist N. (cf.) bohdanowiczii (Abb. 7, 8), die Diese Pflanzenreste gehören alle zur ebenfalls eine bisher für das oberschlesische Gruppe der Pteridospermen (Alethopteriden, Karbonbecken endemische Art gewesen ist. Lyginopteriden, Neuropteriden und Diese Neuropteride tritt zusammen mit N. Sphenopteridium). Echte Farne und multivenosa erst im höheren Arnsbergium Lycopsiden (bis auf einen Fund von (Poruba-Schichten, höchstes Namur Ae) auf Lepidocarpon sp.) fehlen offensichtlich (Purkynova 1970, 1996). weitgehend. Ganz vereinzelt fanden sich nicht näher bestimmbare Achsen von Besonders interessant ist der Nachweis von N. reticulopteroides (Abb. 9), die durch

Abb. 5 Neuropteris cf. multivenosa, Bohrung Abb. 6 Neuropteris multivenosa, Bohrung 850/78, Teufe 159,45 m; MB.Pb.2011/0209 805/78, Teufe 121,90 bis 122,30 m „Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften, 37 (2015), 195-212“ 205

Abb. 7 Neuropteris cf. bohdanowiczii, Bohrung Abb. 8 Neuropteris cf. bohdanowiczii, Aus- 805/78, Teufe 189,45 m; MB.Pb.2011/0212 schnitt aus Abb. 7

Abb. 9 Neuropteris reticulopteroides, Bohrung Abb. 10 Alethopteris tectensis, Bohrung 805/78, 805/78, Teufe 16,20 m Teufe 187,50 m; MB.Pb. 2011/0211

ihre Maschenaderung eindeutig bestimmbar Hrusov-Schichten (Enna-Horizont) bis in und mit anderen Neuropteris-Arten auch bei die Poruba-Schichten der Ostrava-Formation kleinsten Resten und Teilen von Fiederchen vertreten. Später schränkt Purkynova kaum verwechselbar ist. Sie zeichnet (1996) das Vorkommen sogar nur noch auf sich durch eine auffallende flexuose bis die Jaklovec-Schichten ein, d.h. auf den maschenbildende Aderung der gewölbten, Abschnitt zwischen den marinen Horizonten zungenförmigen Blättchen aus. Enna und Barbora. Auf jeden Fall scheint N. Soweit bekannt, handelt es sich im Namur reticulopteroides bereits deutlich vor dem um die erste Bildung einer Maschenaderung Fazieswechsel an der Namur A/B-Grenze aus in der Erdgeschichte. Nach Purkynova dem Ablagerungsraum abzuwandern und ist (1970, 1979) ist diese bisher als endemisch damit zumindest ein sicherer Anzeiger für angesehene Art vom obersten Teil der Arnsbergium-Alter, d.h. ein Charakterfossil 206 „Schultka, Kampe, Ehling & Kahlert: Erstnachweis von Namur A in de Nähe von Prettin “

im Sinne von Remy & Remy (1977), wenn man verlässliches Charakterfossil dar (Steinbach diese Neuropteride nicht sogar als Leitfossil 1990; Kahlert 1998). des höheren Namur A ansprechen sollte. Allgemein schwierig zu bestimmen In der Bohrung 805/78 tritt eine sind die sphenopteridischen Blattformen Alethopteride mit einem auffallend hohen aufgrund ihrer großen Formenvielfalt Längen/Breiten-Verhältniss auf, wie man ihn und unterschiedlichsten morphologischen in diesem Zeitabschnitt nur bei Formen der Ausbildungen an ein und demselben Alethopteris tectensis (Abb. 10) kennt. Individuum. Häufig deuten sie auf Visé- Ob es sich dabei tatsächlich um diese bis tieferes Namur A-Alter hin, wenn sie Art handelt, ist nicht ganz eindeutig, da dem Formenkreis der Sphenopteridien bisher so kleinblättrige Formen wie die oder Rhodeopteridien nahestehen. Nach vorliegenden noch nicht beschrieben wurden. Purkynova (1970, 1996) überschreiten diese In der Literatur ist A. tectensis ab den Hrusov- aus dem Visé bereits bekannten Formen den Schichten unterhalb des Enna-Horizontes Enna-Horizont nicht mehr. Sicher zu dieser bekannt (Purkynova 1970), scheint aber Formengruppe gehörige Reste fanden sich in nach neueren Bewertungen doch nur auf das der Bohrung 805/78 nicht. hohe Namur A (Poruba-Schichten) beschränkt Stratigraphische Einstufung zu sein (Purkynova 1996). Josten (1983) Um die Sedimente der Bohrung 805/78 beschreibt ihr Vorkommen im Ruhrgebiet erst zeitlich einordnen zu können, muss man auf ab den Hagener Schichten (höheres Namur das Namur Oberschlesiens zurückgreifen, B) und Stockmans & Willière (1953) geben dass mit über 3000 m Sedimenten die für Belgien die A. tectensis sogar erst aus vollständigste Abfolge in Europa aufweist den Assise d’Andenne (Grenzbereich Namur (Fig. 5). Von besonderer Wichtigkeit ist dabei B/C) an. Möglicherweise deutet sich hier eine der sogenannte Florensprung im Grenzbereich Wanderung von Osten nach Westen an, wie des Namurs A/B, den Gothan (1913) definiert sie bei mehreren Arten des oberschlesischen und ausführlich beschreibt. Nach Havlena Namurs vermutet werden kann und bereits (1982) handelt es sich hier aber nicht um die 1998 von Kahlert für die Lyginopteriden Grenze Namur A/B sondern um einen nur in angenommen wird. Oberschlesien so deutlichen Umschwung in Überraschend selten sind in der vorliegenden den Ablagerungsbedingungen, der eher lokal Bohrung die Lyginopteriden, wenn man zu bewerten sei. dieses Vorkommen mit Vergesellschaftungen Während die Ostrava-Formation (Namur Ae) ähnlichen Alters bei Bitterfeld in Sachsen- noch weitgehend paralisch geprägt ist, wie die Anhalt und Ostrava in Tschechien vergleicht. Vielzahl mächtiger mariner Horizonte belegt, Außer einer unsicheren Lyginopteris herrschen später in der Karvina-Formation porubensis (die Art soll ebenfalls nur in den (Namur B - Westfal A) ausschließlich lim- Poruba-Schichten auftreten) tritt nur noch nisch-fluviatil geprägte Verhältnisse. Die zu Lyg. stangeri in zwei weiteren Horizonten erwartenden Übergangsschichten, die durch auf. Diese Art ist als typisches Fossil des die Homoceras-Zone vertreten sein sollten, gesamten mittleren und höheren Namur A fallen in diesem Becken weitgehend aus anzusehen (Purkynova 1970, 1996). Ab den (Purkynova 1996). Havlena (1982) und tiefen Petrkovice-Schichten (tiefes Namur Wagner (1982) sprechen für den Abschnitt A) häufig, überschreitet sie den Römer und zwischen Gothan’s Florensprung und dem Gaebler-Horizont nicht mehr (Havlena 1961, Erosionshorizont über Flöz Prokop von 1982, Purkynova 1970). Sie wurde aus einem Namur-Ae2 bis H-Horizont. Dabei legt Bohrungen im Gebiet um Bitterfeld mehrfach Havlena (1982) die Grenze zwischen Unter- beschrieben und stellt damit auch außerhalb und Oberkarbon (Namur A/B) in die lokale des oberschlesischen Karbonbeckens ein Erosionslücke zwischen der Ostrava- und „Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften, 37 (2015), 195-212“ 207

Abb. 11 Stratigraphie des Namur A von Prettin bei Torgau im Vergleich zur neuen Gliederung des Namur A im oberschlesischen Becken Fig. 11 Stratigraphy of the Namurian A of Prettin near Torgau as compared to the new divisions of the Namurian A in the Upper Silesian Basin 208 „Schultka, Kampe, Ehling & Kahlert: Erstnachweis von Namur A in de Nähe von Prettin “

der Karvina-Formation, d.h. in den Bereich Lyginopteriden, vor allem Lyg. fragilis, des Umschwungs von paralisch zu fluviatil/ die im Gebiet von Bitterfeld eine wichtige limnisch dominierter Sedimentation. Dem Charakterart darzustellen scheint und in widerspricht Wagner (1982), der weiterhin Oberschlesien den Enna-Horizont nicht diese wichtige Grenze im Bereich des mehr überschreitet. Dieser Horizont wurde Florensprungs im Sinne Gothan’s (1913) aufgrund paläobotanischer Untersuchungen beibehalten möchte. in den letzten Jahrzehnten im tschechisch- Unbestritten ist allerdings eine polnischen oberschlesischen Karbonbecken deutliche Zäsur mit einer Änderung im Vergleich mit den vielen älteren und der Florenzusammensetzung über dem jüngeren marinen Horizonten als wichtige Florensprung im Vergleich mit den Liegenden Grenze innerhalb des Namur A erkannt Schichten. Mit diesem Fazieswechsel ist (Kotasowa & Migier 1995 u.a.). Damit das plötzliche Verschwinden vieler Formen kann als gesichert angenommen werden, zu erklären. Das bedeutet aber auch, dass dass die fossilführenden Sedimente jünger die stratigraphische Reichweite der oben sind als die Hrusov-Schichten aber älter als genannten Formen, wenn sie in anderen jüngere Poruba-Schichten. Die namurischen Regionen auftreten, als noch nicht ausreichend Ablagerungen der Bohrung 805/78 könnten gesichert angesehen werden muss. somit in das tiefere Arnsbergium eingestuft Während von den Paläobotanikern werden. Dem widerspricht das Auftreten von ursprünglich die Grenze Namur Ae1/e2, d.h. Pendleium/Arnsbergium, an den marinen Neuropteris trnavkiana, Alethopteris Top der Kyjovice Formation (Stur-Horizont) tectensis und Lyginopteris porubensis, die in gelegt wurde, nimmt Havlena nach Rehor Oberschlesien erst im jüngeren Namur Ae2 & Rehorova (1972) diese Grenze über (höheres Arnsbergium) belegt sind. Daher dem Enna-Horizont an, d.h. im Übergang ist für das Namur Ae von Prettin-Torgau der Hrusov zu den Jaklovec Schichten, zur Zeit nur eine Einstufung in das Namur wohingegen von ihm 1977 diese Grenze Ae2 (Arnsbergium) möglich, detailliertere zwischen die Jaklovec und Poruba- Schichten Aussagen sind aufgrund der zu wenigen (Barbora-Horizont) gelegt wird. Spätestens Fossilfunde eher spekulativ.

1982 wird von ihm die Namur Ae1/e2-Grenze Das Alter der Sedimente unterhalb - wie von anderen Bearbeitern auch – dann des Ignimbrits ist wegen der fehlenden wieder durch den Top der Hradec-Kyjovice paläontologischen Daten nicht bestimmbar, Formation, d.h. den Stur-Horizont definiert. man könnte aber unter Hinzuziehung Rehor & Rehorova (1972) legen die Grenze regionaler Vergleiche durchaus berechtigt ein dagegen an die Unterkante des Barbora- Visé-Alter (Asbium/Brigantium?) vermuten. Horizontes, also an den Top der Jaklovec- Aufgrund dieser Beobachtungen wurden Schichten. Kotasowa & Migier (1995) drei radiometrische Datierungen des nehmen aufgrund ihrer Untersuchungen diese Ignimbrits aus der Teufe 302,30 bis 419,9 Grenze dann wieder im Bereich des Enna- m am Forschungsinstitut Senckenberg Horizontes an. in Dresden durchgeführt. Die Datierung Mit Sicherheit sind die fossilführenden bestätigt den geologischen Befund, dass der Schichten in der Bohrung 805/78 in das Vulkanismus bei Prettin/Torgau mit Sicherheit Liegende des Florensprunges einzustufen, kein Unterrotliegend-Alter besitzt, d.h. er da keinerlei Westfal-Floren gefunden werden kann nicht zum Unterrotliegend-Vulkanismus konnten. Des Weiteren fehlen weitgehend die der Nordwestsächsischen Senke gehören. Visé-Nachläufer und Formen des älteren Namur Gleichzeitig ist damit verstärkte vulkanogene A (Pendleium), wie z.B. Eleutherophyllum Tätigkeit im Namur Ae (Serpukhovium) mirabile, Neuropteris antecedens und einige belegt, was bisher weder aus Torgau und noch „Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften, 37 (2015), 195-212“ 209

aus der weiteren Umgebung bekannt war, Formation ausgehalten wurden (Steinbach ausgenommen der Hinweis auf das Auftreten 1990, Steinbach & Kampe 2005). von Kaolinkohlentonsteinen in den Flözen des Lithologisch weicht die sedimentäre Abfolge Namurs Ae bei Bitterfeld (Steinbach, 1990). der Bohrung 805/78 von der Ausbildung Älterer Vulkanismus im Obervisè (cu IIIα-β) des Namurs im Gebiet von Bitterfeld in ist dagegen seit langem durch die mächtigen einigen Charakteristika ab. So fehlen in Ignimbrite in der Klitschmar-Formation von dieser am Rande des Elbe-Lineaments Delitzsch und die geringmächtigen Andesite liegenden Abfolge bituminöse Schluff- wie von Doberlug gut bekannt. Auch hier sind Tonsteine mit Faunenführung und eindeutige darüber hinaus Kaolinkohlentonsteine in den Hinweise auf Flözführung, auch wenn in Flözen beider Vorkommen nachgewiesen. der vorliegenden Bohrung Wurzeln und Wurzelböden (Flözvertreter) vorhanden 5. Diskussion sind. Die fehlenden Flöze könnten allerdings auch durch die hohen Kernverluste bedingt Im Vergleich zu den Floren des west- und sein, nicht aber das Fehlen der ebenfalls mitteleuropäischen Karbons, vor allem charakteristischen hellgrauen, mittel- denen Großbritanniens und Schlesiens, darf bis grobkörnigen, m-mächtigen Quarz- das Namur-A-Alter der Pflanzenreste aus Sandsteine. Dafür konnten aber erstmals der Bohrung 805/78 als unstrittig gelten. mächtigere gröberklastische Lagen mit Im näheren Vergleich mit den Floren des eingeschalteten Konglomeraten im Namur oberschlesischen Karbonbeckens, vor allem von Mitteldeutschland nachgewiesen werden. im Raum von Mährisch-Ostrau kann die fossilführende Abfolge darüber hinaus auf Da die Sedimente erosiv von quartären den oberen Teil des Namur A eingegrenzt Schichten überlagert werden, sind keine werden und zwar auf den Bereich zwischen Aussagen über die primäre Mächtigkeit des dem Enna-Horizont und dem Florensprung Namurs möglich. Die erhalten gebliebene Gothan’s, d.h. den Hrusov- und Poruba- Mächtigkeit ist aber wesentlich geringer als Schichten, was in erster Linie durch das im Gebiet Bitterfeld und damit ebenfalls nicht Auftreten von N. reticulopteroides belegt ist. annähernd mit den über 3000 m mächtigen Abfolgen im SW-Teil des oberschlesischen Im Gegensatz zum schlesischen Karbon Beckens vergleichbar. Darüber hinaus fehlt reicht die N. reticulopteroides aber höher, wie im Raum Bitterfeld-Torgau weitgehend der ihr Auftreten im westfälischen Namur an der paralische Einfluss, der im oberschlesischen Grenze E2/H zeigt (eigene Beobachtungen). Karbon durch eine Vielzahl von mächtigen Trotzdem ist zumindest der Teufenbereich marinen Horizonten gut belegt ist. 121,35 m bis 191,75 m in der Bohrung 805/78, d.h. also die Sedimentfolge zwischen der Außer der Bohrung 805/78 und der nur etwa Grenze zum Quartär und der Oberkante des 500 Meter entfernt niedergebrachten Bohrung Ignimbrits, mit hoher Wahrscheinlichkeit der Wis BAW 550/74 durchteuften weitere Eumorphoceras-bisulcatum-Zone (Namur Bohrungen in der Umgebung von Torgau das Deckgebirge. Bisher wurde nur in den jüngsten Ae2) zuzuordnen. Vor allem aufgrund der im Vergleich zum oberschlesischen Namur sehr Schichten der Bohrung 550/74 eine Florula reduzierten Mächtigkeiten kann nicht völlig angetroffen, die auf ein Westfal A/B-Alter ausgeschlossen werden, dass das Profil noch hinweist. Die älteren erbohrten Sedimente sind sedimentologisch anders ausgebildet, bis in den Grenzbereich H1/H2 (d.h. Grenze Namur A/B) hineinreicht. vor allem deutlich grobklastischer und leider fossilleer. Es ist daher zum jetzigen Zeitpunkt Annähernd biostratigraphisch altersgleiche nicht möglich, etwas über die flächenhafte bis etwas ältere Sedimente sind in mehreren Verbreitung des Namurs in dieser Gegend Bohrungen südwestlich von Bitterfeld auszusagen. aufgeschlossen, wo sie als Sandersdorf- 210 „Schultka, Kampe, Ehling & Kahlert: Erstnachweis von Namur A in de Nähe von Prettin “

Die erstmals für das Namur in diesem V.M. & Wagner, R. (eds.): Symposium Raum nachgewiesenen Konglomerate über on Carboniferous Stratigraphy: 183-192, dem Ignimbrit lassen wichtige Rückschlüsse Geological Survey, Prague. auf die Ablagerungsbedingungen und das Dvořak, J. (1977): The Lower Carboniferous Alter des Ignimbrits in der Bohrung 805/78 of Moravia. In: Holub, V.M. & Wagner, zu. Vor dem Einsetzen und zu Beginn der R. (eds.): Symposium on Carboniferous Sedimentation lag der mächtige Ignimbrit Stratigraphy, 193-204, Geological Survey, durch Erosion offen zu Tage und war damit Prague. Abtragungsgebiet. Dies ist belegt durch Gaitzsch, B.; Rössler, R.; Schneider, Ignimbritgerölle in den o.g. Konglomeraten. J.W. & Schretzenmayr, St. (1998): Neue Da sich die überlagernden Sedimente Ergebnisse zur Verbreitung potentiellere erwiesenermaßen durch die Flora auf Muttergesteine im Karbon der variscischen Arnsbergium-Alter datieren lassen, muss der Vorsenke in Norddeutschland. Geologisches Ignimbrit älter sein, also mindestens tiefstes Jahrbuch, A 149, 25-58. Arnsbergium- oder sogar Pendleium-Alter haben, wie das die absolute Altersdatierung Gothan, W. (1913): Die Oberschlesische auch zusätzlich belegt. Steinkohlenflora. I. Farne und farnähnliche Gewächse. Abhandlungen der königlich Neben dem Nachweis von Namur A in dieser preußischen geologischen Landesanstalt, tektonischen Struktur können auch noch N.F. 75, 1-278. Westfal-Sedimente in der nur wenige 100 Meter entfernten Bohrung 550/74 vermutet Havlena, V. (1961): Die flöznahe und werden. Diese sind vergleichbar mit denen flözfremde Flora des Oberschlesischen im Gebiet östlich Bitterfeld, wo sie mit einer Namurs A und B. Palaeontographica, B bisher festgestellten Ausdehnung von etwa. 108, 1/2, 22-38. 3 x 5 km in den Bohrungen Rösa-Sausedlitz Havlena, V. (1982): The Namurian of Upper 11/1963 und Söllichau 1/60 nachgewiesen Silesia: Floral Breaks, lithological variations wurden (Kahlert & Schultka 2000). and the Mid-Carboniferous boundary Da die erschlossene Abfolge mit ca. 60° problem. Subcommission on Carboniferous einfällt, könnten darüber hinaus unter dem Stratigraphy. Biostratigraphic Data for a Känozoikum durchaus sogar noch jüngere Mid-Carboniferous Boundary: 112 - 119, und/oder ältere Gesteine verbreitet sein. Leeds. Aufgrund dieser Befunde sind die bisherigen Josten K.-H. (1983): Die fossilen Floren im Vorstellungen eines Unterrotliegend-Grabens Namur des Ruhrkarbons. Fortschritte in der völlig neu zu überdenken. Geologie von Rheinland und Westfalen, 31, 327 S. 6. Danksagung Kahlert, E. & Schultka, St. (2000): Eine Die Autoren danken Frau B. Gaitzsch und Westfal-Florula aus NW-Sachsen - die Herrn Prof. Dr. J. Schneider (Freiberg) für Bohrung Rösa-Sausedlitz 11/63. Neues den Zugang zur Lithothek Freiberg und ihre Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Unterstützung bei der Bereitstellung der dort Monatshefte, 2000, 147-164. gelagerten Bohrproben. Frau E. Siebert, Kahlert, E. (1998): Die Verbreitung von Berlin, erstellte dankenswerterweise einen oberschlesischen Lyginopteris-Arten in Teil der Zeichnungen. Nordwestsachsen, Namur A. Geoprofil, 8, 61-64. 7. Literatur Kampe, A.; Gaitzsch, B.; Nöldeke, W. & Steinbach, V. (2006): Molassen Dopita, M. & Havlena, V. (1977): Geology Ost-Deutschlands. In: Deutsche of the Ostrava-Karvina Coalfield. In: Holub, Stratigraphische Kommission (ed.): „Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften, 37 (2015), 195-212“ 211

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