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MainSeite 42.54 ERGUEL 368 Wörter, 2'436 Zeichen Burgruine Erguel. Erguel (Kt. Bern, Amtsbez. Courtelary, Gem. Sonvilier). 936 m. Malerische Burgruine, auf einem steilwandigen Felskopf (Portlandkalk), über einem tief in die Forêt de l'Envers eingeschnittenen Tobel; von Tannen umrahmt, aber vom Bahnhof Sonvilier aus sehr gut sichtbar; 3 km wsw. St. Immer und 1,3 km sö. Sonvilier. Die Burg wurde im 9. oder 10. Jahrhundert von einem aus Arguel, einer am linken Ufer des Doubs ca 5 km sw. Besançon gelegenen Ortschaft der Freigrafschaft Burgund stammenden Edelgeschlecht erbaut und spielte in der Geschichte der früher Suzinga (Thal der Schüss, ), in der Folge aber allgemein Pays d'Erguel oder d'Arguel geheissenen Landschaft bald eine hervorragende Rolle. 1264 kamen die Burg und ihre Ländereien in den Besitz des Bistums , das sie den Herren von Erguel als Lehen beliess. Die Burg im Bürgerkrieg 1367 durch Feuer zerstört, dann wieder aufgebaut und stark befestigt. Im 30jährigen Krieg hatten Burg und Landschaft unter dem Einbruch kaiserlicher Truppen stark zu leiden. Der vom Basler Fürstbischof eingesetzte Burgvogt verlegte im 18. Jahrhundert seinen Sitz von der wenig wohnlichen und schwierig zugänglichen Burg Erguel nach Courtelary, das seither stets Sitz der Behörden der Landschaft Erguel geblieben ist. 1797 kam die Gegend an Frankreich, und die mehr und mehr vernachlässigte Burg zerfiel in Trümmer. ^[Note:] 1814 wollte die Bevölkerung der Landschaft die Gebiete von Erguel, des Tessenbergs (Montagne de Diesse), von Neuenstadt und Biel zu einem eigenen Kanton, dem Kanton Schüss (Canton de la Suze) vereinigt wissen; der Wiener Vertrag ging aber auf diese veralteten Sondergelüste nicht ein und gliederte das Gebiet des ehemaligen Fürstbistums Basel dem Kanton Bern an, um diesen für den Verlust des Oberaargaues ^[Supplement: des Aargaus] und des Waadtlandes zu entschädigen. So kam das Pays d'Erguel an Bern, das seinem neuen Amtsbezirk den Namen Courtelary gab und diesen Ort wiederum zum Sitz der Behörden erhob. Es ist somit die Bezeichnung Pays d'Erguel heute nur noch eine Erinnerung an vergangene Zeiten. Wie der Name wird auch die Burgruine allmählig völlig vom Erdboden verschwinden, wenn sich nicht die Behörden ihrer noch bei Zeiten annehmen. Ende ERGUEL Quelle: Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902; Autorenkollektiv, Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg, 1902-1910;2. Band, Seite 44 [Suche = 42.54] im Internet seit 2005; Text geprüft am 23.9.2017; publiziert von Peter Hug; Abruf am 29.9.2021 mit URL: Weiter: https://peter-hug.ch/42_0055?Typ=PDF Ende eLexikon.

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