Basketball in der Modularen Oberstufe

Ein Basketballkurs mit Schwerpunkt Verteidigung und Kommunikation

Diplomarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Naturwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz

vorgelegt von

Sebastian Hödl

am Institut für Sportwissenschaften

Begutachter: Mag. Dr.phil. Gerald Payer

Graz, Juni 2016

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Eidesstattliche Erklärung

Ich, Sebastian Hödl, geboren am 5.11.1989, versichere hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Ich versichere, dass ich diese Arbeit noch keiner anderen Prüfungsstelle weder im In- noch im Ausland in irgendeiner Form als wissenschaftliche Arbeit vorgelegt habe. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version.

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Ort, Datum Unterschrift (Sebastian Hödl)

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Danksagung

Da sich meine Studienzeit nun dem Ende zuneigt, gilt es nun allen Personen zu danken die mich auf diesem wunderschönen Weg begleitet und unterstützt haben.

Zu allererst möchte ich mich bei Mag. Dr. phil. Gerald Payer für die Betreuung bedanken. Er hat in mir die Leidenschaft für den Basketballsport erst so richtig entfacht und war stets da um mir mit konstruktiven Gesprächen, leidenschaftlichen Diskussionen und wertvollen Tipps weiterzuhelfen.

Der größte Dank gilt natürlich meiner Familie, vor allem meiner Mutter. Sie ermöglichte es mir sorgenfrei zu studieren, vor allem unterstütze sie mich bei all meinen Entscheidungen und gab mir auch in schweren Zeiten Kraft all meine Aufgaben zu bewältigen. Auch meine kleine Schwester Christiane möchte ich an dieser Stelle erwähnen. Zusammen durchlebten wir gute aber auch schwierige Lebenssituationen und wuchsen so stärker zusammen.

Zu guter Letzt will ich mich bei allen FreundInnen und StudienkollegInnen bedanken die ich in meiner Studienzeit kennenlernen durfte. An dieser Stelle will ich meine Freundin Alena erwähnen, die mit mir diese unglaublich schöne Studienzeit beschritten und durchlebt hat. Durch mein Auslandssemester konnte ich noch mehr wundervolle Menschen kennenlernen, die ich nie vergessen werde. Danke an Alle die mit mir lernten, lachten, feierten, sportelten und lebten.

Meine Studienzeit in Graz und Alicante war geprägt von großartigen Menschen und Momenten, die mir ewig in Erinnerung bleiben werden.

Danke für diesen unglaublich wertvollen Lebensabschnitt!

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Einleitung

„One man can be a crucial ingredient on a team, but one man cannot make a team.” Dieses Zitat von Kareem Abdul Jabbar beschreibt diese Diplomarbeit sehr gut. Sie zielt darauf ab Jugendliche, in der neuen oder auch modularen Oberstufe genannt, Teambasketball näherzubringen. Hauptaugenmerk ist dabei Teamverteidigung und Kommunikation, denn genau diese Aspekte bilden ein erfolgreiches Team.

Im theoretischen Teil werden die oben genannten Gesichtspunkte ausführlich beschrieben. Dabei spielen auch das Regelwerk, verschiedene Verteidigungsarten, die Foulregeln und Wurfvariationen wesentliche Rollen.

Im praktischen Teil der Arbeit wird ein speziell auf die modulare Oberstufe zugeschnittener Stundenplan vorgestellt und erklärt, wie ein Modul in dieser Oberstufe aussehen kann. Dieser Stundenplan greift natürlich die Aspekte des theoretischen Teils auf und setzt sie in die Praxis um. Jugendliche sollen durch Teambasketball bzw. Teamverteidigung für den Sport motiviert werden, erfahren was es ausmacht ein erfolgreiches Team zu sein und lernen gemeinsam wirkungsvoll zu agieren.

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Abstract

„One man can be a crucial ingredient on a team, but one man cannot make a team.” This quotation of Kareem Abdul Jabbar, a former NBA player, perfectly describes the main idea of this thesis. It aims to give pupils of the new or module- based “Oberstufe” (Upper secondary education) an understanding of team . The main focus lies on team defense and communication, which are considered to be crucial elements of a successful team.

The theoretical part provides a detailed description of the aspects mentioned above. In addition to that it gives an overview of the underlying set of rules, different types of defense, rules and regulations concerning fouls and common shooting techniques.

The practical part of the thesis introduces a modified lesson plan for a module- based “Oberstufe” and explains how a module in this specific Oberstufe could be conducted. As a realization of the theoretical part, the lesson plan takes into account all the aspects discussed and shows how to put them into practice. Through team basketball and defense strategies, pupils are supposed be motivated to do sports, experience what makes a good team and learn how to successfully operate within a team as individuals as well as a collective.

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Inhaltsverzeichnis Eidesstattliche Erklärung ...... 2 Danksagung ...... 3 Einleitung ...... 4 Abstract ...... 5 I Theoretischer Teil ...... 9 1. Die Entstehung des ...... 9 1.1. Einführung in die Thematik ...... 9 1.2. Einführung in die Sportwelt der USA ...... 9 1.3. Die Entstehung des Basketballs ...... 11 1.4. Basketball Allgemein ...... 12 1.5. Der Spielgedanke – Die Spielregeln ...... 13 1.6. Die Foulregel ...... 14 1.6.1. Verteidigerfouls ...... 15 1.6.2. Bestrafung von Verteidigerfouls...... 16 1.6.3. Angreiferfouls ...... 16 1.6.4. Bestrafung von Angreiferfouls ...... 17 1.6.5. Technische Fouls...... 17 1.6.6. Bestrafung von Technischen Fouls ...... 18 1.6.7. Unsportliche Fouls ...... 18 1.6.8. Bestrafung von Unsportlichen Fouls ...... 19 1.6.9. Disqualifizierende Fouls ...... 19 1.6.10. Bestrafung von Disqualifizierenden Fouls ...... 19 1.7. Die Schrittregel ...... 20 1.8. Das Doppeldribbling ...... 21 1.9. Spielerpositionen und Fachtermini ...... 21 1.9.1. Der Guard – Spielgestalter (Position 1) ...... 22 1.9.2. Der Shooting Guard – Scorer (Position 2) ...... 22 1.9.3. Small Forward – Flügelspieler (Position 3) ...... 23 1.9.4. Power Forward – Flügelspieler (Position 4)...... 23 1.9.5. Center – Anker der Verteidigung (Position 5) ...... 24 2. Die Technik des Basketballs...... 26 2.1. Die Grundstellung ...... 26 2.2. Passen und Fangen ...... 27 2.3. Das ...... 31 2.4. Die Beinarbeit / Der Sternschritt ...... 32 6

2.5. Die Wurfvarianten ...... 33 2.5.1. Der Korbleger oder „Lay-Up“ ...... 34 2.5.2. Der Standwurf oder „Set-Shot“ ...... 36 2.5.3. Der Sprungwurf oder „“ ...... 37 2.5.4. Der Hakenwurf oder ...... 39 2.5.5. Der Dunk ...... 40 2.6. Der ...... 42 2.6.1. Der Defensiv – Rebound ...... 42 2.6.2. Der Offensiv – Rebound ...... 44 3. Die Verteidigung ...... 45 3.1. Defensive Grundstellung ...... 45 3.2. Verteidigung gegen den/die BallführerIn ...... 47 3.3. Verteidigung gegen eine/n WerferIn ...... 48 4. Verteidigungstaktiken des Basketballsports ...... 50 4.1. Verteidigungstaktiken allgemein ...... 50 4.2. Die Mannverteidigung ...... 53 4.2.1. Transition Defense...... 54 4.2.2. Ball Defense ...... 55 4.3. Die Ball – Raum Verteidigung ...... 56 4.3.1. Funktionsweise der Ball – Raum – Verteidigung ...... 57 4.3.2. Anwendung der Ball – Raum – Verteidigung ...... 58 4.3.3. Varianten der Zonenverteidigung ...... 59 5. Basketball und seine Vermittlung in der neuen Oberstufe ...... 64 5.1. Vermittlung...... 64 5.2. Vermittlungsmethoden ...... 66 6. Die Neue oder Modulare Oberstufe ...... 68 6.1. Intentionen und pädagogischer Kontext ...... 69 6.2. Vorteile für Lernende und Lehrende ...... 70 6.3. Funktionsweiße der Oberstufe / Basis- und Wahlmodule ...... 71 II PRAKTISCHER TEIL ...... 74 7. Das Modul ...... 74 7.1. Rahmenbedingungen ...... 74 7.2. Modulverlauf ...... 75 7.3. Modulbeschreibung ...... 76 7.4. Stundenverlauf ...... 77 7.5. Stundenbilder ...... 77 7

7.5.1. Unterrichtseinheit 1 ...... 78 7.5.2. Beschreibung der Unterrichtseinheit 1 ...... 79 7.5.3. Unterrichtseinheit 2 ...... 80 7.5.4. Beschreibung der Unterrichtseinheit 2 ...... 82 7.5.5. Dribbleübungen ...... 82 7.5.6. Unterrichtseinheit 3 ...... 84 7.5.7. Beschreibung der Unterrichtseinheit 3 ...... 85 7.5.8. Passübungen...... 85 7.5.9. Unterrichtseinheit 4 ...... 88 7.5.10. Beschreibung der Unterrichtseinheit 4 ...... 89 7.5.11. Wurfübungen ...... 89 7.5.12. Unterrichtseinheit 5 ...... 91 7.5.13. Beschreibung der Unterrichtseinheit 5 ...... 93 7.5.14. Verteidigungsübungen ...... 93 7.5.15. Unterrichtseinheit 6 ...... 95 7.5.16. Beschreibung der Unterrichtseinheit 6 ...... 96 7.5.17. Beispiel und Regelwerk für Turnierplanung ...... 96 7.6. Interpretation und Resümee ...... 101 8. Glossar ...... 102 9. Quellenverzeichnis ...... 105 9.1. Literaturverzeichnis ...... 105 9.2. Abbildungsverzeichnis ...... 106 9.3. Internetquellen ...... 109

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I Theoretischer Teil

1. Die Entstehung des Basketballs

1.1. Einführung in die Thematik

Im ersten Kapitel dieser Diplomarbeit wird auf die Thematik hinsichtlich der historischen Tradition, demnach vor allem der Entwicklung und Etablierung der Sportart Basketball eingegangen und rekapituliert.

1.2. Einführung in die Sportwelt der USA

Amerikanische Sportarten sind weltbekannt, ihre größte Faszination üben sie natürlich in Amerika selbst aus. Die Sportarten die sich der größten Beliebtheit erfreuen sind unter anderem Baseball, American Football, Nascar, Wrestling und natürlich Basketball, mit dem sich diese Arbeit beschäftigt. Diese Sportarten werden so stark vermarktet und in die Welt exportiert, sodass sich in Europa nur der Fußball daran messen lässt. Bei den Sportarten Basketball, Baseball sowie American Football etc. werden schon in der High-School bzw. am College professionelle Verhaltensmuster etabliert. Sehr oft erhalten TopathletInnen in der High-School schon ein Stipendium für das College, welches den Grundstein für den Einzug in die NBA (National Basketball Association), die MLB (Major League Baseball) sowie der NFL (National Football League) legt. Die besten College-AtlethInnen werden einmal jährlich beim Draft in die höchsten Ligen Amerikas gewählt.

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Der Draft ist eine alljährliche Prozedur, die die Zugriffsrechte auf die besten College-SpielerInnen des Vorjahres der Clubs der NFL, NBA oder MLB regelt. Die erste Wahl hat dabei das nach der Tabelle schlechteste Team des Vorjahres, die letzte Wahl einer Runde hat der Champion des Jahres davor (Auerbach, 1992).

Dieses amerikanische Draftsystem das Auerbach hier beschreibt existiert in dieser oder ähnlicher Form im Basketball (NBA), im Baseball (MLB) und natürlich auch im American Football (NFL).

Wie hier beleuchtet, knüpft der amerikanische Spitzensport fest an das Schulsystem der USA an. Da AthletInnen im Schulsystem keine Bezahlung für ihren Einsatz erhalten dürfen, die Universitäten aber höchste Umsätze erzielen, zieht es viele SpielerInnen nach einem Jahr am College schon in die jeweiligen Profiligen. Da Basketball am College eine der aufregendsten Sportarten der USA ist, wie das College-Turnier „March Madness“ jährlich beweist, meine ich mit dieser Arbeit ein überzeugendes Argument für den Basketballsport an heimischen Schulen machen zu können. In dieser Sportart geht es nämlich nicht allein um pure Athletik, Körpergröße und Schnelligkeit, sondern Teams die erfolgreich sein wollen, müssen auch ein solches sein.

Wie der Basketballchampion Kareem Abdul Jabbar einmal sagte „ein Mann kann ein entscheidender Bestandteil eines Teams sein, aber ein Mann kann kein Team machen“, bester Punktejäger (38.387) der NBA-Historie.

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1.3. Die Entstehung des Basketballs

Die Kreation des Sports ist ganz klar mit einer Person verknüpft. „Alle Wurzeln des heutigen Basketballs belaufen sich ganz einfach und sehr eindeutig auf den Pädagogen Dr. . Er wird als der alleinige Erfinder des heutigen Millionenspiels in allen Geschichtsbüchern erwähnt“ (Zachert, 2003, S. 3). Weiter schreibt Zachert, „im Winter 1891 erhielt Naismith von seinem Vorgesetzten Dr. Luther Gulick den Auftrag, ein neues Hallenspiel zu entwickeln, welches mit geringem Verletzungsrisiko verbunden sein sollte, da zu jener Zeit im Hallensport selbst Todesfälle nicht auszuschließen waren“ (Zachert, 2003, S. 3). Zachert führt fort, dass „Naismith schnell klar wurde, dass er seine Studenten nicht mit deutschem Turnen oder schwedischer Gymnastik zufriedenstellen würde, da sie körperbetonte Spiele wie American Football und Rugby gewohnt waren und er sich so für ein Sportspiel entschied“ (Zachert, 2003, S. 3). Naismith wählte daher einen sehr einfachen Zugang und „hatte die Idee die Elemente der bekannten Sportarten zu vereinen“ (Zachert, 2003, S. 3). Er verband einfach die Charakteristika der beliebtesten Sportarten. Genau diese, die für ein spannendes Sportspiel existentiell waren. Es ergaben sich daraufhin folgende Eigenschaften, die dem gesuchten Spiel nicht fehlen durften:

. Ein großer und leichter Ball soll mit den Händen geführt werden . Laufen mit dem Ball in den Händen soll verboten werden . Jeder Spieler soll zu jeder Zeit, während er im Spiel ist, den Ball halten können . Gleiches Spielfeld für beide Mannschaften . Körperlicher Kontakt ist verboten oder nur bedingt möglich . Ziel soll horizontal und erhöht liegen (Jünemann, 2007)

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Priorität für Naismith, schrieb Zachert, war vor allem das erhöhte Ziel da er vermeiden wollte, „dass der Ball einfach ins Tor getragen würde, wie beim American Football und Rugby üblich“ (Zachert, 2003, S. 3) und so „entschloss er sich das Tor horizontal und erhöht anzubringen. Der Grundgedanke war eigentlich ein reines Pass- und Wurfspiel, bei dem es verboten war sich mit dem Ball zu bewegen. Aus Mangel an geeigneten „Toren“ wurden einfach zwei Pfirsichkörbe in der Höhe von zehn Fuß (3,05m) angebracht“ (Zachert, 2003, S. 3). Diese Körbe waren Namensgeber für diese neue Sportart, denn Korb in der englischen Sprache bedeutet „Basket“ – geboren war der Basketballsport (Naismith, 1996).

1.4. Basketball Allgemein

„Basketball ist neben Volleyball und Fußball das verbreitetste Sportspiel der Welt. Dem Internationalen Basketball – Verband (FIBA) gehören 213 nationale Verbände mit über 400 Millionen Mitgliedern an (Stand 2010; vgl. FIBA 2010)“ (Steinhöfer, 2004, S. 15). „Basketball war eine olympische Sportart für Männer seit 1936 und für Frauen ab 1976. In den meisten Ländern existieren Nationalteams in verschiedenen Kategorien, dazu gehören U15, U17, U19 und U21 Teams” (Forrest, 1991, S. 9). Nun stellt sich die Frage warum sich der Basketballsport, der sich ja anscheinend global größter Beliebtheit erfreut, im deutschsprachigen Raum noch nicht vollständig fußfassen konnte. Denn der „hohe sportliche und körperbildende Wert steht außer Frage, das Regelwerk garantiert bei allem Kampf größtmögliche Fairness“ (Steinhöfer, 2004, S. 15). Oft genannte Argumente gegen den Basketballsport sind laut Steinhöfer und Remmert z.B.: „das angeblich kompliziertes Regelwerk, zu konstruierte Bewegungsabläufe und daher schwierig zu erlernen, zu wenig kampfbetont, nur für große Menschen geeignet“ (Steinhöfer, 2004, S. 15). Diese Argumentationen sind, meiner Meinung nach nur existent, aufgrund fehlender Kenntnisse des Sports.

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1.5. Der Spielgedanke – Die Spielregeln

„Bei Basketball handelt es sich um eine Ballsportart, in der zwei Mannschaften um einen Ball spielen, welcher durch einen Ring mit einem Netz, den sogenannten „Basketballkorb“ gespielt werden soll (…), es befinden sich die Basketballkörbe der Mannschaften an Brettern, die in einer Ebene auf einer bestimmten Höhe über den Spieler befestigt wurden. Das Regelwerk bewirkt darüber hinaus durch Zeitregeln einen häufigen Ballwechsel und senkt durch eingeschränkt erlaubten Körperkontakt der Spieler das Verletzungsrisiko“ (Knecht, 2004, S. 4).

Genau betrachtet besteht jede Mannschaft aus fünf aktiven Feldspielern und bis zu sieben Bankspielern. Das Spielziel ist es „möglichst viele Körbe zu erzielen und zu verhindern, dass die gegnerische Mannschaft zu Korberfolgen kommt. Ein Korberfolg aus dem Spiel zählt zwei Punkte, erfolgt der erfolgreiche Wurf aus einer Entfernung von mehr als 6,25m zählt er drei Punkte. Ein Treffer durch einen Freiwurf ergibt einen Punkt“ (Neumann, 2004, S. 14).

Gesiegt hat jenes Team, dass nach einer reinen Spielzeit (d.h. dass die Spieluhr bei Unterbrechungen angehalten wird) von, 4-mal 10 Minuten in Europa, 4-mal 12 Minuten in der NBA, mehr Punkte erzielt hat als das gegnerische Team. Auf ein Unentschieden, nach Ablauf der regulären Spielzeit, folgt eine oder mehrere Verlängerungen von jeweils 5 Minuten bis ein Sieger feststeht. Es existiert daher kein Remis im Basketballsport. Die Spielfläche muss zwischen 26 und 28m lang und zwischen 14 und 15m breit sein. Nach jedem gezielten Korb und bei Ballverlust wechselt der Ballbesitz. „Die Mannschaft, die im Ballbesitz ist, muss innerhalb von 24 Sekunden auf den Korb werfen. Um in eine gute Wurfposition zu kommen, darf der Ball gedribbelt und zugespielt werden“ (Neumann, 2004, S. 14).

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1.6. Die Foulregel

Prinzipiell differenziert man zwischen Verteidigerfouls, Angreiferfouls, Technischen Fouls, Unsportlichen Fouls und Disqualifizierenden Fouls. Umfassend ist anzumerken, dass „die Foulregel alle körperlichen Kontakte mit einem Gegenspieler verbietet. Halten, Stoßen, Rempeln und Sperren mit den Armen und Beinen sind nicht erlaubt.“ (Neumann, 2004, S. 14). „Ein ist eine Regelübertretung in Verbindung mit unsportlichen Verhalten (technisches Foul) oder persönlichen Kontakt mit einem Gegenspieler (persönliches Foul)“ (Steinhöfer, 2004, S. 221).

Allerdings, merkt Neumann an, dass bei einem „so schnellen Spiel auf engem Raum sich körperliche Kontakte nie ganz vermeiden lassen wird bei zufälligem Kontakt nur dann auf Foul entschieden, wenn ein Gegenspieler benachteiligt wird“ (Neumann, 2004, S. 14).

Folgendes schildern Steinhöfer und Remmert zur Körperlichkeit im Basketballsport (2004, S. 221):

„Wenn sich zwei Spieler aus etwa gleich günstiger Position um den freien Ball bemühen (z.B. beim Rebound oder beim Annehmen eines ungenauen Zuspiels), und es kommt bei diesem Kampf um den Ball, trotz aller Bemühungen, nur den Ball zu spielen, zum Zusammenstoß, so ist kein Foul zu geben. Auch wenn der Zusammenstoß situationsbedingt heftig ausfallen sollte, da es sich in diesem Fall um einen unvermeidbaren Kontakt handelt. Entscheidend ist, dass beide Spieler sich aus solchen Positionen um den Ball bemühen, dass sie vernünftiger Weise annehmen können, bei entsprechender Rücksichtnahme den Ball ohne Körperkontakt mit dem Gegner zu erlangen, und dass sie auch bei der Aktion einen drohenden Kontakt zu vermeiden suchen“.

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Und trotz der sehr konkreten Definition, was ein Foul ist, sind die Entscheidungen der SchiedsrichterInnen oft ausschlaggebend und die SpielerInnen sind dazu angehalten sich an das Maß der Körperlichkeit, dass die Schiedsrichter zulassen zu adaptieren.

Eine detailreichere Analyse der speziellen Foulregeln des offiziellen Deutschen Basketballbunds (www.basketball-bund.de) sieht folgendes als Foul an:

1.6.1. Verteidigerfouls

 Festhalten, Stoßen, Bein stellen;  Sperren durch ausgestreckte Arme, Knie, Ellbogen usw.  Der/die VerteidigerIn läuft dem/r AngreiferIn in die Laufbahn (schneiden den Laufweg) und kann nicht rechtzeitig die Verteidigungsstellung einnehmen. Hier tragen der VerteidigerInnen die Hauptverantwortung für den Körperkontakt, denn sie haben einen Platz in der Bahn des/r laufenden AngreiferInnen eingenommen, sodass Rempeln und Stoßen nicht mehr zu vermeiden war.  Die VerteidigerInnen tragen die Verantwortung für den Kontakt, wenn die AngreiferInnen beim Durchbruch mit Kopf und Schulter bereits an den VerteidigerInnen vorbei sind.  Der/die VerteidigerIn versucht beim Dribbeln, Pass oder Wurf zu stören und berührt den/die AngreiferIn. Ausnahme: Der/die VerteidigerIn berührt die Hand des Angreifers/ der Angreiferin, wenn diese noch am Ball ist, dann gehört die Hand zum Ball.  Der/die VerteidigerIn ist so nahe bei seinem/r GegnerIn, sodass diese in deren Körperbewegungen (z. B. Ballfangen) behindert wird.

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1.6.2. Bestrafung von Verteidigerfouls

„Nach dem 5. Foul eines Spielers (also seinem 5. Persönlichen Foul) muss dieser das Spiel verlassen, darf aber durch einen anderen Spieler ersetzt werden“ (Neumann, 2004, S. 14). Ein Foulspiel, dass bei einem Wurfversuch geahndet wird, wird mit Würfen von der Freiwurflinie bestraft. Wenn jene Wurfaktion nicht erfolgreich war, erfolgen zwei Freiwürfe bzw. drei wenn dieser Wurf hinter der Dreipunktlinie stattfand. Landet der Wurfversuch jedoch trotz begangenem Foulspiel im Korb, so erhält der/die gefoulte AthletIn einen zusätzlichen Freiwurf (Ramen, 2007). Diese Chance einen -Freiwurf zu erzielen nennt man „And – One“. „War der gefoulte Spieler jedoch nicht beim Wurf, so erhält seine Mannschaft einen Einwurf, oder zwei Freiwürfe, wenn die gegnerische Mannschaft schon mehr als vier Fouls in der Spielperiode begangen hat, die gerade gespielt wird“ (Neumann, 2004, S. 14).

Das Angreiferfoul wird laut offiziellem Deutschen Basketballbund (www.basketball-bund.de) folgendermaßen definiert:

1.6.3. Angreiferfouls

 Auflaufen auf einen rechtzeitig in der Laufbahn stehende/n VerteidigerIn (vgl. oben), Festhalten, Stoßen usw.  Der/die AngreiferIn dribbelt zwischen einem nicht ausreichend großen Raum zwischen zwei VerteidigerInnen, sodass es zu Körperkontakt kommt.  Der/die AngreiferIn hält sich sehr nahe bei seinem/ihrer GegenspielerIn auf, nicht um den Ball zu spielen sondern um den Verteidiger in seinen Körperbewegungen (z.B.: regelgerecht zu verteidigen) zu behindern.

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1.6.4. Bestrafung von Angreiferfouls

Das Angreiferfoul wird auch als persönliches Foul geahndet. Dieses Vergehen wird allerdings nur mit einem Einwurf an der Seitenlinie auf der der Höhe des Fouls bestraft. Es verursacht keine Freiwurfhandlung des/der Gefoulten, auch wenn das Team schon Foulprobleme hat. Foulprobleme hat eine Mannschaft, wenn sie über vier Fouls in einem Spielviertel verursacht hat, denn ab dem fünften Foul stehen üblicherweise zwei Freiwürfe an. (www.basketball-bund.de)

1.6.5. Technische Fouls

Ein technisches Foul ist regelwidriges Verhalten ohne Körperkontakt eines/r SpielersIn, AuswechselspielersIn oder TrainersIn (www.basketball-bund.de).

Steinhöfer und Remmert (2004, S. 221) konkretisieren ein technisches Foul als solches bei:

 respektlosem Anreden oder Beschimpfungen von GegenspielerInnen, SchiedsrichterInnen sowie provozierende Gesten  Missachten von Schiedsrichterermahnungen oder – Entscheidungen  Winken mit den Händen dicht vor den Augen der GegenspielerInnen, um die Sicht zu behindern  Betreten des Spielfeldes als WechselspielerIn, ohne sich bei den SchreiberInnen zu melden und ohne vom/n SchiedsrichterIn dazu aufgefordert worden zu sein  Verzögern des Spiels, z.B.: durch Verhindern eines sofortigen Einwurfs  Festhalten am Korbring in der Weise, dass das Gewicht des/der AthletIn vom Ring gehalten werden muss

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1.6.6. Bestrafung von Technischen Fouls

Technische Fouls werden nicht als „gewöhnliche“ Fouls bestraft. Diese Fouls können auch von Personen verursacht werden, die nicht direkt im Spielgeschehen involviert sind (z.B.: ErsatzspielerIn, TrainerIn, BetreuerIn etc.). Sie führen, so Steinhöfer und Remmert (2004, S. 221), „immer zu zwei Freiwürfen für die gegnerische Mannschaft. Die Ausführung der Freiwürfe erfolgt durch einen beliebigen Spieler (bei Verteidigerfouls muss immer der gefoulte Spieler die Freiwürfe ausführen). Zusätzlich erhält die Mannschaft des Freiwerfers einen Einwurf von außerhalb der Seitenlinie in der Höhe der Spielfeldmitte“.

„Weiter können technische Fouls zur Disqualifikation und zum Verweis aus der Nähe des Spielfelds des Trainers führen“ halten Steinhöfer und Remmert fest, nämlich dann „wenn dieser mit zwei technischen Fouls durch persönliches unsportliches Verhalten bestraft wurde oder insgesamt das dritte technische Foul gegen Trainer, Ersatzspieler und Mannschaftsbegleiter verhängt wurde“ (2004, S. 221).

1.6.7. Unsportliche Fouls

Unsportliche Fouls sind, laut Steinhöfer und Remmert (2004, S. 224), „vorsätzliche Fouls, die ausschließlich und erkennbar nur dem Mann / der Frau und nicht dem Ball gelten, also kein legaler Versuch unternommen wird, den Ball zu spielen.“ Natürlich spielt hier die Interpretation des/der SchiedsrichtersIn eine entscheidende Rolle.

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1.6.8. Bestrafung von Unsportlichen Fouls

Ähnlich wie bei einem technischen Foul werden zwei Freiwürfe zugesprochen, es sei denn, das gefoulte Team erzielt einen Korb aus jener Scene (dann siehe Strafen für Verteidigerfouls). Das Spiel wird fortgesetzt mit Einwurf an der Seitenlinie der Spielfeldmitte für die gefoulte Mannschaft. Ein zweites Unsportliches Foul, des/der gleichen SpielerIn, wird mit der sofortigen Disqualifikation bestraft (www.basketball-bund.de).

1.6.9. Disqualifizierende Fouls

Dieses Foul kommt dann zutragen, wenn „grobes, offensichtlich unsportliches Verhalten“ geahndet wird (Steinhöfer, 2004, S. 224). Dazu zählen zum Beispiel körperliche Angriffe auf SchiedsrichterInnen oder GegenspielerInnen.

1.6.10. Bestrafung von Disqualifizierenden Fouls

Jene Person, die ein disqualifizierendes Foul begeht, muss die Spielfläche und ihre Umgebung umgehend verlassen (z.B. Kabine). Nach dieser Scene wird das Spiel, genau wie bei einem technischen- oder unsportlichen Foul, mit zwei Freiwürfen und seitlichem Einwurf auf der Feldmitte durch das gegnerische Team fortgeführt (www.basketball-bund.de).

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1.7. Die Schrittregel

Neben den oben ausführlich beschriebenen Foulregeln bildet vor allem die Schrittregel die Basis des Basketballsports. Sie unterscheidet den Basketballsport maßgeblich von anderen vergleichbaren Spielsportarten wie zum Beispiel dem Fußball, American Football oder (Eis)Hockey. Die Schrittregel besagt, dass ein/eine SpielerIn mit dem Ball in der Hand nur zwei Schritte laufen darf. „Bevor er einen dritten Schritt ausführt“, so Neumann (Neumann, 2004, S. 14), „muss er den Ball abspielen oder auf den Korb werfen. Will ein Spieler mehr als zwei Schritte mit dem Ball laufen, muss er dribbeln.“ Neumann schildert weiter in seinem Buch „Richtig Basketball“, dass noch folgende Einschränkungen existieren:

 Erhält er/sie den Ball im Lauf, muss er/sie sofort mit dem Dribbeln beginnen oder innerhalb zweier Schritte abstoppen oder den Ball abspielen oder auf den Korb werfen.  Erhält ein/e SpielerIn den Ball im Stand, darf er/sie mit einem Bein beliebig viele Täuschbewegungen (Sternschritt) in alle Richtungen machen, muss aber das andere Bein am Boden lassen (Standbein). Bevor er das Standbein vom Boden löst, muss er/sie mit dem Dribbling begonnen, den Ball abgespielt oder auf den Korb geworfen haben. Hat der/die SpielerIn das Dribbling beendet, darf er/sie erst wieder dribbeln, wenn er erneut in Ballbesitz gekommen ist (Neumann, 2004).

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1.8. Das Doppeldribbling

Sobald ein/eine beliebige AbgreiferIn den Ball nach einem bewussten Dribbling aufnimmt, darf er/sie nicht nochmals zum Dribbling ansetzen. Eine Missachtung dieser Schrittregel führt zu einem Einwurf für das gegnerische Team von der Seitenlinie. Von einem bewussten Dribbling kann man dann sprechen, wenn der Ball vor dem Dribbling in den Händen des/der Ballführenden unter Kontrolle war, ist dies nicht der Fall, spricht man von einem „Fumbling“ welches nicht als Regelübertretung gewertet wird. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der/die VerteidigerIn den Ball versucht aus den Händen des/der AngreifersIn zu schlagen. Also keine bewusste Absicht des/der AngreifersIn ersichtlich ist ins Dribbling zu gehen (www.basketball-bund.de).

1.9. Spielerpositionen und Fachtermini

Bevor nun Offensive und Defensive erläutert werden, müssen noch einige Schlüsselbegriffe des Basketballsports sowie die Grundfertigkeiten besprochen werden.

Traditionell existieren fünf verschiedene Positionen auf einem Basketballfeld: der Point Guard (Position 1), der Shooting Guard (P2), der Small Forward(P3), der Power Forward (P4) und der Center (P5). Auf den ersten Blick unterscheiden sich die verschiedenen Positionen vor allem durch die Körpergröße. Angefangen mit dem Point Guard steigt die Körpergröße bis zum Center. Auf den zweiten Blick sieht man aber, dass sich die verschiedenen Positionen nicht nur durch Größe unterscheiden, sondern jede Position verlangt nach speziellen Fähig- und Fertigkeiten. Die nachfolgenden Definitionen sind dem Buch „Basketball – verständlich gemacht“ von Kränzle und Brinke (2003, S. 17 ff) entnommen.

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1.9.1. Der Point Guard – Spielgestalter (Position 1)

Diese SpielerInnen stehen für den verlängerten Arm der TrainerInnen auf dem Parkett und sind so die meist bedeutendsten AthletInnen eines Teams. Ihnen obliegt es die Konzepte und Spielzüge der TrainerInnen auf dem Spielfeld umzusetzen. Meist sind diese SpielerInnen die kleinsten ihrer Mannschaft und zeichnen sich durch großes Ballgefühl und Spielübersicht aus. Sie dirigieren durch Dribblings und Pässe die Geschwindigkeit und den Fluss des Spiels. Im modernen Basketball wird auch von AufbauspielerInnen erwartet gegebenenfalls selbst zu punkten (Kränzle, 2003).

Bester Point Guard in der Historie ist unbestreitbar Magic Johnson. In der Gegenwart gelten Stephen Curry, Russel Westbrook und Chris Paul als Beste ihres Faches.

1.9.2. Der Shooting Guard – Scorer (Position 2)

Als eine Art Hybrid ist der Shootig Guard eine Mixtur von Aufbau- und FlügelspielerIn. Die primäre Aufgabe dieser SpielerInnen ist es, mit sicheren Weitwürfen die Verteidigung unter Druck zu setzten und nötigenfalls den Point Guard beim Spielaufbau zu unterstützen (Kränzle, 2003).

Jeder Mensch kennt diesen Namen: Michael Jordan. Und das kommt nicht von ungefähr, er gilt als bester Basketballer aller Zeiten. Natürlich ist er der beste Shooting Guard der Historie. Als sein Nachfolger der neuen Generation gilt Kobe Bryant, der nach der Saison 2015/16 die Basketballrente antrat und in seinem letzten Spiel mit 37 Jahren 60 Punkte erzielte.

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1.9.3. Small Forward – Flügelspieler (Position 3)

Diese Position ist wie der Shooting Guard am Flügel positioniert, jedoch etwas näher beim Korb. Seine Stärke sollte ein sicherer Halb- und Distanzwurf und eine starke Penetration (Angriff) zum Korb sein. Eine weitere Aufgabe ist es das Spiel nach einer Ballverlagerung auf dem Flügel zu gestalten und auch die Positionen 4 und 5 ins Spiel einzubeziehen (Kränzle, 2003).

Larry Bird gilt allgemein als der beste Small Forward der Geschichte, sein Nachfolger der Gegenwart ist Lebron James, der aber als eine Mischung zwischen Point Guard und Power Forward gilt. Dieses Hybridmodell kann man umgangssprachlich auch „Point Forward“ nennen. Diese Art von AthletIn ist vielseitig einsetzbar, er/sie ist mit Übersicht, Spielintelligenz und der nötigen Ballsicherheit ausgestattet. Er/Sie hat die Fähigkeiten den Spielaufbau zu übernehmen, ebenso ist der „Point Forward“ ausgestattet mit dem nötigen Körperbau und der Athletik eines Flügelspielers. Auch ist der NBA anzusehen, dass die Evolution des modernen Basketballsports immer weiter in Richtung der „Schweizer Taschenmesser“ führt. Das heißt, es werden AthletInnen bevorzugt, die variabel einsetzbar sind, also mehrere Positionen ausfüllen bzw. verteidigen können.

1.9.4. Power Forward – Flügelspieler (Position 4)

Diese SpielerInnen sind neben dem Center meist der/die größte und physisch stärksten AthletInnen eines Teams. In ihren Aufgabenbereich fällt meist die Schwerstarbeit am und unter dem Korb. Ihre Aufgaben bestehen darin, die GegnerInnen vom Korb fern zu halten, Spielzüge in ihrer Nähe zu unterbinden und vor allem, abprallende Bälle (Rebounds) für die eigene Mannschaft zu sichern (Kränzle, 2003).

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Im modernen Basketballsport wird es jedoch immer wichtiger das Spielfeld und damit die gegnerische Defensive zu öffnen. Das heißt, dass Power Forwards, in etwas geringerem Ausmaße Center, in der Lage sein müssen 3 Punkt-Würfe zu erzielen. Die SpielerInnen die dazu fähig sind, nennt man „Strech-Four“ wenn es sich um einen Power Forward handelt und „Strech-Five“ wenn ein Center diese Attribute hat.

Diese Position verkörpert kein anderer Power Forward so wie er: Tim Duncan. Er prägt diese Position bis in die Gegenwart und gilt als ultimativer Teamplayer und Champion.

1.9.5. Center – Anker der Verteidigung (Position 5)

Die größten SpielerInnen einer Mannschaft sind als Center damit beauftragt, am nächsten zum Korb zu agieren. Da sie im Angriff meist mit dem Rücken zum Korb stehen, müssen sie nicht nur beweglich und treffsicher aus kurzen Distanzen sein, sondern auch durch Blocks und Pässe und Rebounds ihre MitspielerInnen in Aktion setzen (Kränzle, 2003).

Klassische Center sollten „Sevenfooter“ sein, das heißt Körpermaße von mehr als 2,13 Meter haben. Jedoch entwickelt sich das Spiel sehr rasch in die Richtung, dass alle Positionen in der Lage sein müssen Distanzwürfe zu erzielen. Im Ergebnis heißt das, dass Center als „Sevenfooter“ auch in die Rolle des „Strech Five“ wachsen müssen. Diese Position ist also am stärksten vom Wandel des Spiels betroffen und muss sich daher anpassen und entwickeln. Sie gelten jedoch auch als Anker der Defense. Die Verteidigung des Korbes hängt meist vom Center ab, der in der auch in der Lage sein sollte den Ring durch Blocks und Wurferschwerungen zu beschützen.

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Wilt Chamberlain gilt als dominantester und bester Center der Geschichte. Sein Platz an der Sonne wird ihm streitig gemacht von Kareem Abdul-Jabbar und Bill Russell der älteren Generation. In der „neuen Ära“ konnte Shaquille O’Neal am ehesten in Chamberlains Fußstapfen treten und die NBA durch Größe und Stärke dominieren.

In der folgenden Abbildung (Abb. 1) sind die oben erläuterten „klassischen“ Positionen des Point Guards (1), Shooting Guards (2), Small Forwards (3), Power Forwards (4) und Centers (5) nochmals anschaulich dargestellt.

Abbildung 1: klassische Positionen des Basketballs

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2. Die Technik des Basketballs

Die Grundtechniken des Basketballs sind in die Disziplinen „Grundstellung“, „Passen und Fangen“, „Dribbeln“ und „Beinarbeit / Sternschritt“, sowie in eine Variation an Würfen „Korbleger“, „Standwurf“, „Sprungwurf“, „Hakenwurf“ und „Dunk“ gegliedert sind, so Kränzle und Brinke (2003, S. 23) und auch die richtige Verteidigungsstellung ist ein wesentlicher Faktor der Basketballtechnik.

2.1. Die Grundstellung

Prinzipiell obliegt die größte Wichtigkeit „der Balance des Körpers, um aus einer optimalen Ausgangsposition heraus eine Reihe von Aktionen durchführen zu können“ so Schrittwieser und Theiner im Werk „Basketball – Alles über Technik, Taktik und Training“ (Schrittwieser, 2004, S. 19). Kränzle und Brinke (Kränzle, 2003, S. 23) ergänzen,

„die Grundstellung im Basketball gibt dem Spieler Gelegenheit, möglichst schnell auf alle Situationen zu reagieren. In leichter Grätschstellung nimmt der Spieler eine etwas gebeugte Körperhaltung ein, geht leicht in die Knie und hält die abgewinkelten Arme locker vor dem Körper (über Hüfthöhe). Um blitzschnelles Reagieren zu ermöglichen, sollte der Stand nicht verkrampft und steif sein. Der Blick ist immer auf den unmittelbaren Gegenspieler und möglichst gleichzeitig auf den Ball führenden Spieler gerichtet.

Aus der Grundstellung kann der Spieler in Verteidigungsposition gehen, indem er die Arme streckt, um den Gegner beim Passen oder Werfen zu stören. Andere Aktionen, wie Passen, Fangen und Werfen, entwickeln sich ebenfalls aus der Grundstellung heraus“ (Kränzle, 2003, S. 24).

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In den Abbildungen 2 und 3 ist die Grundstellung noch einmal zur Veranschaulichung dargestellt.

Abbildung 3: Grundstellung für Jugendliche Abbildung 2: Grundstellung für Erwachsene

2.2. Passen und Fangen

Passen und Fangen bilden die Grundlage des Basketballsports. Der Basketball wird aufgrund verbesserter Haftung mit gespreizten Fingern gehalten und gefangen. Die Finger umfassen den Ball seitlich. Die Daumen liegen hinter dem Ball auf, sie bilden idealer Weiße einem Winkel von 45 bis 90 Grad zueinander. Um mit größtmöglicher Sicherheit passen und fangen zu können ist zu empfehlen, dies mit zwei Händen zu tun. Bei der Fangbewegung streckt man aus der Grundstellung dem Ball beide Arme entgegen. Mit gespreizten Fingern – nicht mit den Handflächen – wird der Ball gefangen und an den Körper herangezogen um die Wucht abzufangen (Kränzle, 2003).

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Auch die Fußstellung ist entscheidend, es gibt Standfuß und Schwungfuß. Diese Stellung wird Ausfallschritt genannt. Bei RechtshänderInnen ist der Schwungfuß rechts und der Standfuß links, bei LinkshänderInnen umgekehrt (Sahre, 1995).

„Weitergeben, also passen, kann man den Ball auf verschiedene Art und Weise. Am gebräuchlichsten und sichersten ist der beidhändige Pass. Auf Brusthöhe wird der Ball in derselben Haltung wie beim Fangen weggestoßen, auf möglichst geradliniger Flugbahn in Richtung Mitspieler gebracht („Brustpass“) (siehe Abb.4). In bestimmten Situationen wird es erforderlich sein, den Ball über dem Kopf zu halten und aus dem Handgelenk der gestreckten Arme einem Mitspieler zuzupassen („Überkopfpass“) (siehe Abb. 5). Schließlich bleibt noch die Möglichkeit, den Ball mit beiden Händen durch einen Bodenpass (Abb. 6) abzugeben. Nach zwei Dritteln der Strecke sollte der Ball den Boden berühren und den Mitspieler in Hüfthöhe erreichen. Erfahrene Spieler schöpfen aus einem großen Repertoire verschiedener Pässe: Mit einer Hand, seitlich gestoßen, über eine weite Strecke geworfen („Baseballpass“) (Abb. 7) oder hinter dem Rücken zugespielt “ (Abb. 8) („Behind – the – back –Pass“) (Kränzle, 2003, S. 25).

Abbildung 4: Darstellung eines Brustpasses

Abbildung 4 veranschaulicht nochmals die richtige Bewegung beim klassischen Brustpass. Abbildung 5 zeigt NBA Superstar Kobe Bryant bei einem Überkopfpass der schwer zu verteidigen ist, da der Ball für den/die GegenspielerIn sehr schwer erreichbar, hinter oder über dem Kopf gehalten, wird. Im Jugendbasketball ist es den SpielerInnen damit möglich, Pässe auch auf große Distanzen exakt zu platzieren, was mit dem Brustpass teilweise nicht möglich wäre, aufgrund der physischen Voraussetzungen.

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Abbildung 5: Überkopfpass von Kobe Bryant

Der Überkopfpass wird sehr oft verwendet, wenn enge Manndeckung vorliegt oder bei einem Pass auf lange Distanz, zum Beispiel um einen Schnellangriff oder auch „“ genannt, einzuleiten. Dieser Überkopfpass ermöglicht SpielerInnen über große VerteidigerInnen zu passen.

Abbildung 6: Schematischer Bodenpass

In Abbildung 6 zeigt die Darstellung eines Bodenpasses oder auch „Bounce- Pass“ genannt, in diesem Fall beidhändig gespielt. Dieser Pass wird benutzt, wenn man einen bestimmten Winkel kreieren will oder man damit die Verteidigung des/der GegenspielersIn verhindern kann.

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Abbildung 7 veranschaulicht einen einhändigen Pass, auch wie oben erläutert, „Baseball -Pass“ genannt. Diese Arten von Pässen sind schwieriger zu beherrschen als die herkömmlichen Pässe wie den Brust- und Überkopfball.

Abbildung 7: Baseball-Pass

Zum Abschluss der Passformen folgt nun einer der spektakulärsten ihrer Sorte: der „Behind-the-Back-Pass“. Dieser dient oftmals als Überraschungsmoment zum Beispiel, wenn ein/eine SpielerIn zum Korb penetriert und in letzter Sekunde anstatt eines Wurfversuchs, ein Pass hinter dem Rücken zum Mitspieler erfolgt. In Abbildung 8 demonstriert von NBA Spieler Jason Williams, einem der kreativsten Spieler seiner Generation.

Abbildung 8: Behind the Back Pass von Jason Williams

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2.3. Das Dribbling

Das Dribbling ist die nächste elementare Bewegungsform des Basketballs, da es verboten ist, sich mit dem Ball in beiden Händen mehr als zwei Schritte zu bewegen. Automatisch wird das Dribbling daher zu einem zentralen Element im Spiel.

Prinzipiell unterscheidet man zwischen hohem und tiefem Dribbling. Das hohe Dribbling wird verwendet um sich schnell fortzubewegen, wenn der/die ballführende SpielerIn unbedrängt ist. Als Alternative dazu wird das tiefe Dribbling dann eingesetzt, wenn ein/eine SpielerIn eng und aggressiv verteidigt wird.

Idealerweise prellen nur die Finger den Ball kräftig auf den Boden, sodass er so schnell wie möglich wieder in der Hand ist, um das Verteidigen des/der GegenspielersIn zu erschweren und höchste Ballkontrolle zu gewährleisten.

Die beiden Hauptziele jedes/jeder SpielersIn sollten sein, erstens Beidhändig dribbeln zu können und zweitens dribbeln zu können, ohne dabei den Blickkontakt auf den Ball gerichtet zu haben, um sich so voll auf Gegner, Mitspieler und das Spielgeschehen konzentrieren zu können (Kränzle, 2003) (Barth K. B., 2008).

Die Ausgangsposition vor fast jedem Dribbling sollte die „Triple-Threat-Position“ sein, sie ermöglicht es zu dribbeln, werfen und zu passen wie in Abb. 9 durch Blake Griffin, Power Forward der Los Angeles Clippers veranschaulicht.

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Abbildung 9: Triple-Threat-Position von Blake Griffin

2.4. Die Beinarbeit / Der Sternschritt

„Eine wichtige Beschränkung im Basketball ist die Zwei – Kontakt – Regel. Danach darf ein Spieler, der den Ball im Lauf erhält oder dribbelt, maximal zwei Bodenkontakte ausführen bis er zum Stand kommt. Es gibt zwei Möglichkeiten: Beim Schrittstopp setzt er einen Fuß auf (erster Kontakt) und den anderen davor (zweiter Kontakt) und nimmt Grundstellung ein, beim Parallelstopp landet der Spieler gleichzeitig auf beiden Beinen, erster und zweiter Bodenkontakt fallen hier zusammen. Um die Schrittregel etwas zu entschärfen, wurde der Sternschritt eingeführt. Zwar darf sich der Spieler dabei nicht von der Stelle bewegen, doch hat er die Möglichkeit, bei fest positioniertem Standbein („pivot foot“) das Spielbein beliebig oft in verschiedene Richtungen zu bewegen. Dies ermöglicht Finten „Täuschungen des Gegners), hilft den Ball zu sichern oder erlaubt dem Spieler, die Grundstellung nach einem Pass wieder einzunehmen“ (Kränzle, 2003, S. 29).

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Die Beinarbeit ist daher etwas Grundlegendes im Basketballsport, sie gehört zu den sogenannten „Fundamentals“. SpielerInnen sind gezwungen sich an das Reglement zu halten, aber trotzdem unberechenbar in ihrer Schrittabfolge zu sein. Kreativität und Koordination spielen daher eine entscheidende Rolle.

In Abbildung 10 ist der Sternschritt grafisch dargestellt.

Abbildung 10: Schematischer Sternschritt

2.5. Die Wurfvarianten

„Die wichtigste technische Fertigkeit eines Basketballspielers liegt im gezielten Korbwurf. Da nur fünf Spieler pro Mannschaft auf dem Feld stehen, sollte jeder Akteur in der Lage sein, den Ball im Korb unterzubringen“ (Kränzle, 2003, S. 29). Schrittwieser und Theiner (2004, S. 33) fügen hinzu, dass

„…unabhängig davon, wie gut verteidigt, gepasst oder gedribbelt wird, eine Mannschaft oder ein einzelner Spieler in seiner Wirkung stark eingeschränkt bleibt, wenn er den Ball nicht in den Korb werfen kann. Für viele SpielerInnen, vor allem aber für Kinder und Anfänger ist das Erlebnis des erfolgreichen Korbwurfes Motivation und Antriebsfeder für das weitere Trainieren und Lernen“.

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Schrittwieser und Theiner schildern weiter:

„Parallel mit dem Erlernen der Wurftechnik muss in jedem Fall die Wurfauswahl (Shot Selection) geschult werden – eine gute Auswahl des Wurfes in Bezug auf die Spielsituation bzw. die verbleibende Angriffszeit macht den technisch korrekten Wurf erst perfekt.“

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedenste Wurfvarianten entwickelt, doch als BeginnerIn der Sportart steht immer noch die „Beherrschung von Korbwürfen aus nächster Nähe“ im Vordergrund da am einfachsten und effektivsten (Kränzle, 2003, S. 29). So ist es natürlich auch verständlich, dass Korbleger und Standwurf aus korbnaher Position als erste Wurfformen gelehrt und erlernt werden.

2.5.1. Der Korbleger oder „Lay-Up“

„Der Korbleger erfolgt aus unmittelbarer Korbnähe, nach einbeinigem Absprung wird der Ball „in den Korb gelegt“ = „Lay Up“. Er dient meist als Abschluss eines Schnellangriffs bzw. einer Einzelaktion eines Angreifers. Der Korbleger wird ab Beginn der Ausbildung geschult, auf Grund der hohen Trefferquote (geringer Abstand zum Korb) kommt ihm natürlich im Anfängerbereich zentrale Bedeutung zu“ (Schrittwieser, 2004, S. 36).

„Zum Korbleger gehört eine spezielle Abfolge der Schritte – von der rechten Seite wird mit dem linken Bein abgesprungen – die beiden Kontakte mit dem Ball sind demnach rechts – links. Der Lay Up sollte beidhändig beherrscht werden – von der linken Seite wird mit dem rechten Bein abgesprungen und mit der linken Hand geworfen – die beiden Kontakte mit dem Ball in der Hand sind demnach links – rechts. Beim Korbleger wird die Hand zum Abschluss des Wurfes unter den Ball gebracht – der Ball wird durch die Impulsübertragung des Körpers und der Streckung der Hand in den Korb oder ans Brett gelegt“ (Schrittwieser, 2004, S. 36).

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Im modernen Basketball gibt es statt der oben beschriebenen Korbleger auch Bewegungen mit beidbeinigem Absprung, der oft sogenannte „Power-Move“ bzw. „Power-Lay-Up“, besonders, wenn ein/eine VerteidgungsspielerIn den Wurf behindert. Beim „Power-Move“ erfolgt der Absprung aus einem flachen Schrittstopp von beiden Beinen (Steinhöfer, 2004). Der Vorteil gegenüber dem einbeinigem Korbleger liegt darin, dass der Wurf verzögert, angetäuscht oder eventuell ganz abgebrochen werden kann. Der „Power-Move“ setzt allerdings das Beherrschen von Korbleger- und Abstopptechniken voraus und gehört somit in die Fortgeschrittenenschulung (Barth K. B., 2009).

In Abbildung 11 ist ein „Lay-Up“ aus dem Dribbling mit typischer Schrittfolge dargestellt. Der beste Winkel um zum Korb zu ziehen ist 45 Grad, er ermöglicht alle Varianten eines Korblegers oder Dunks.

Abbildung 11: Schematischer Lay-Up

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2.5.2. Der Standwurf oder „Set-Shot“

Die ideale Ausgangsposition ist die weiter oben erklärte „Trible-Threat-Position“ oder Grundstellung. Die Wurfhand ist hinter dem Ball, die Daumen bilden eine T-Form. Die Beine sind in leichter Schrittstellung, beim Rechtshändern ist der rechte Fuß etwas vorne, bei Linkshändern der linke (Schrittwieser, 2004).

Die Zehenspitzen des vorderen Fußes zeigen direkt zum Korb, die Knie sind leicht gebeugt. Aus dieser ausbalancierten Position kann nun die eigentliche Wurfbewegung beginnen. Das Wichtigste ist das individuelle Wohlbefinden des/der SpielersIn, so können Kompromisse bei der Beinstellung gemacht werden (Schrittwieser, 2004).

Der Korb wird nun fixiert. Die Augen haben den Korb im Blickfeld und man steuert einen Punkt in etwa 15 cm über der vorderen Ringkante an (Schrittwieser, 2004).

„Danach beginnt die Beugung der Gelenke – sowohl Knie als auch Hüfte werden jetzt stärker gebeugt, um die eigentliche Wurfbewegung zu starten. Parallel mit dem Beugen der Knie wandert der Ball nach oben und der Ellbogen der Wurfhand unter den Ball (Abb. 12). Das Perfekte Finish des Wurfes wird von Ellbogen, Handgelenk und Fingern bestimmt. Die reibungslose Abfolge dieser letzten Phase wird auch Follow through genannt (Abb.12). Dieses bezieht sich auf das schnelle Klappen des Handgelenks nach vorne (in Gedanken wird das Handgelenk um die vordere Ringkante „gewickelt“ – Feel the Steel). Zeigefinger und Mittelfinger der Wurfhand zeigen Richtung Korbmitte und geben dem Ball die Richtung. Durch diese Bewegung wird dem Ball die gewünschte Rotation gegeben. Die für den Wurf notwendige Kraft gewinnt der Werfer / die Werferin durch das Beugen und das darauffolgende Strecken der Beine, die in eine fließende Ganzkörperbewegung bis in die Fingerspitzen übergeht. Eine perfekte individuelle Wurftechnik garantiert noch keinen Korberfolg, ist aber – entspannt und locker ausgeführt – die Basis dazu“ (Schrittwieser, 2004, S. 32-34).

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Abbildung 12: Schematischer Standwurf

Zusätzlich zu erwähnen ist, dass im internationalen Basketball der Standwurf als Wurftechnik zwar im laufenden Spielgeschehen an Bedeutung verliert und seine Anwendung fast nur noch als Freiwurf findet, jedoch bei ausgeglichenem Spielstand ein wichtiger Faktor für Erfolg oder Misserfolg sein kann (Steinhöfer, 2004).

Dies bedeutet die Wichtigkeit des Standwurfs ist nicht nur für die Schulung von BeginnerInnen sondern auch auf internationalem Basketballniveau weiterhin immens groß.

2.5.3. Der Sprungwurf oder „Jump Shot“

„Der Sprungwurf ist die wirksamste Angriffswaffe im modernen Basketball. Er kann in nahezu jeder Situation aus fast allen Positionen erfolgreich angewendet werden. Im Gegensatz zum Standwurf kann er viel schneller, ohne lange Wurfvorbereitung auch in bedrängten Situationen ausgeführt werden. Die größere Abwurfhöhe des Balles erschwert zudem die Abwehr erheblich. Im Vergleich zum Korbleger benötigt der Sprungwurf weit weniger Raum, d.h. nur den Standraum des Werfers, und die Möglichkeiten für Wurffinten (Antäuschen eines Wurfs) sind günstiger“ (Steinhöfer, 2004, S. 114).

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Selbstverständlich hat der Jump-Shot nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Erstens muss der Basketball auf jeden Fall geworfen oder gepasst werden, da sonst ein regelwidriger Schrittfehler aufritt und geahndet werden muss. Zweitens ist die Komplexität der Wurfbewegung zu erwähnen und vor allem muss die Balance des/der SpielersIn vor und während des Wurfs vorhanden sein. Auf jeden Fall bildet die Basis eines guten Sprungwurfs die Beherrschung des Standwurfs.

„Der Sprungwurf basiert auf derselben Bewegungsausführung wie der Standwurf, wird jedoch im Sprung ausgeführt. Der Absprung erfolgt wieder aus paralleler oder leichter Schrittstellung. Es folgt ein gerade nach oben führender Sprung. Der Ball wird nach dem Absprung über den Kopf geführt, wie beim Standwurf ist die Wurfhand erst hinter, dann unter dem Ball. Idealerweise verlässt der Ball am höchsten Punkt die Hand des Werfers. Diese auch als „toter Punkt“ beschriebene Hängephase soll keineswegs bewusst abgewartet werden – Timing und „runde“ Bewegungsausführung sind Voraussetzung für das Gelingen des Jump Shots“ (Schrittwieser, 2004, S. 35).

Der Bewegungsablauf des Jump-Shots sollte flüssig und dynamisch erfolgen um das bestmögliche Resultat zu erzielen. Der Abwurf des Balls sollte eher in der Sprung- als in der Fallphase erfolgen, der Wurf könnte sonst zu flach werden. Die Landung erfolgt beidbeinig, der Ort der Landung ist aber individuell, je nach Sprungrichtung des/der AthletsIn (Wootten, 2003).

Bei unbedrängten Wurfversuchen wird der/die SchützIn eher in Richtung Korb springen, bei verteidigten Würfen beobachtet man oft einen „ Jump- Shot“. Dabei springt der/die WerferIn in die entgegengesetzte Richtung des Korbes, um damit Platz zwischen sich und dem/der VerteidigerIn zu schaffen und den Wurf anzubringen.

Der Sprungwurf aus dem Dribbling beginnt idealerweise mit einem Sprungstopp (ein Kontakt mit beiden Beinen am Boden). Der Energiefluss der dabei entsteht, erfolgt dadurch dynamischer (Wootten, 2003).

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In der nachfolgenden Abbildung (Abb. 13) ist Stephen Currys Jump-Shot dargestellt. Er gilt als bester „Shooter“ (Werfer) der Geschichte der NBA.

Abbildung 13: Sprungwurf von Stephen Curry

2.5.4. Der Hakenwurf oder Hook Shot

Diese Wurfvariante wird

„… zumeist von vom Center praktiziert, der den Ball, mit dem Rücken zum Korb stehend, zugespielt bekommen hat. Während er noch den Ball sichert, leitet er eine Drehbewegung zum Korb ein und setzt zum Sprung an. Der Ball wird mit dem korbabgewandten Arm über die Körperflanke und den Kopf nach oben geführt. Am höchsten Punkt wird er mittels einer Bewegung des Handgelenks, aus dem Schwung des Hochführens heraus, auf den Korb geworfen“ (Kränzle, 2003, S. 33).

Diese Wurfvariation ist ungemein schwer zu verteidigen da, wie im Werk „Wurftrainer-Basketball“ von Schauer (2007, S. 167),

 sich der Körper zwischen Ball und VerteidigerIn befindet.  der ausgestreckte Wurfarm den Abstand zum/r VerteidigerIn vergrößert.  der freie angewinkelte Arm die des/der VerteidigersIn das verhindert.

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Um diese Faktoren visuell zu erfassen folgt Abbildung 14. Zu sehen ist Marc Gasol, seine Position ist Center, bei der Ausführung eines Hook Shots.

Abbildung 14: Hook-Shot von Marc Gasol

2.5.5. Der Dunk

„Diese spezielle Art eines Korblegers hat in den letzten Jahren viel zur Popularität des Basketballs beigetragen. Ohne Brettberührung wird dabei der Ball vom Spieler direkt und oft unter enormen Kraftaufwand in den Korb „gestopft“. Die hohe Trefferquote dieses Spezialwurfs ist nur ein Pluspunkt, dazu kommt die Wirkung auf die Fans und nicht zuletzt spielt der Faktor der Motivation von Mitspielern beziehungsweise der Demoralisierung des Gegners eine Rolle“ (Kränzle, 2003, S. 34).

Zusätzlich erfordert das Dunken des Basketballs unglaubliche Athletik und Sprungkraft von den Akteuren. Von Vorteil ist auch eine gewisse Körpergröße, die aber durch Sprungkraft kompensiert werden kann. Wenn all diese Faktoren gegeben sind, stellt der Dunk eine fast unverteidigbare Offensivwaffe des/der AthletsIn dar. Die nachfolgenden Abbildungen 15 und 16 zeigen Dunkings von DeAndre Jordan (Abb.15) und Vince Carter (Abb. 16). Zweiter gilt als bester Dunker der Geschichte des Basketballs.

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Abbildung 15: Monsterdunk von DeAndre Jordan

Abbildung 16: legendärer Dunk von Vince Carter

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2.6. Der Rebound

Bei vielen Sportarten wechselt der Ball das Team nach fehlgeschlagenem Wurf- oder Schussversuch, dem ist nicht so beim Basketball. Zumeist bleibt der Ball nach einem Fehlwurf im Spiel und prallt dabei gegen den Korb oder das Brett. Das Erreichen dieses abspringenden Fehlwurfs nennt man Rebound. Hier wird differenziert zwischen „Offensiv-Rebounds – „ein Spieler der Mannschaft, die den Wurfversuch unternommen hat, kommt wieder in Ballbesitz“ (Schrittwieser, 2004, S. 39) – und „Defensiv-Rebounds“ – die verteidigende Mannschaft sichert sich den abprallenden Ball. Schrittwieser und Theiner führen weiter aus, dass im modernen Basketball die Häufigkeit des Ballbesitzes immens hohe Bedeutung zukommt. Demzufolge oft die Mannschaft das Spiel kontrolliert und gewinnt, welche die „freien“ Bälle – und das sind unter anderem auch die Bälle die vom Korb zurückspringenden, festmacht (Schrittwieser, 2004). Oft kommt es vor, dass nach einem Defensiv-Rebound ein schneller Gegenangriff (Fastbreak) erfolgt. Klar ist aber auch, dass ein Team, das einen Offensiv- Rebound erkämpft neue 24 Sekunden hat um den Angriff neu aufzubauen und erneut einen Wurfversuch anzubringen. Beim Erobern des Rebounds spielt natürlich die Körpergröße eine zentrale Rolle, aber viel wichtiger hierbei ist die korrekte Position, das Timing, die richtige Technik und natürlich das Kämpferherz des/der AthlestIn (Miller, 2009).

2.6.1. Der Defensiv – Rebound

Den Defensiv-Rebound kann man in zwei Phasen einteilen, obwohl er sich flüssig ins Spielgeschehen einfügt. Die erste Phase ist gekennzeichnet durch das Ausblocken des/der angreifenden SpielersIn. Die zweite Phase besteht aus dem Ergreifen des abspringenden Balls (Schrittwieser, 2004).

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Die erste Phase des Defensiv-Rebounds beinhaltet das Ausboxen oder Ausblocken. Körperkontakt zum/zur GegenspielerIn wird mit dem Rücken aufgenommen und das Gesicht blickt zum Korb, dies erfolgt, wenn der Wurf genommen wurde. Der/die OffensivspielerIn wird so breit wie möglich ausgesperrt und an der Bewegung Richtung Korb gehindert. Die richtige Ausbox-Position sollte idealerweise möglichst weit vom Korb entfernt sein, um die Phase Zwei des Defensiv-Rebounds einzuläuten und auch lang abspringende Wurfversuche unter Kontrolle bringen zu können (Schrittwieser, 2004).

„Die Arme befinden sich über Schulterhöhe und sind Richtung Korb bzw. des zu erwartenden abprallenden Balles zu richten. Erst wenn die Bewegung des Gegenspielers gestoppt ist, kann Phase 2 beginnen – das Ergreifen des Balles. Aus der relativ tiefen Position des Box outs (Aussperren) und mit Armen über Schulterhöhe geht die Absprungbewegung nun Richtung Korb und der Ball wird mit ausgespreizten Ellbogen unters Kinn gezogen. Aus dieser gesicherten Position kann nun die Angriffsphase gestartet werden. Jeder Spieler ist verantwortlich, seinen unmittelbaren Gegenspieler (Mann-Verteidigung) oder den Spieler in seinem Verantwortungsbereich (Zonen-Verteidigung) auszusperren“ (Schrittwieser, 2004, S. 40).

Abbildung 18: Ausboxen von Michael Beasly Abbildung 17: Joakim Noah beim Ausboxen

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In Abbildung 17 (Michael Beasley Nr.8) und Abbildung 18 (Joakim Noah Nr.13) sind NBA Spieler zu sehen die um ihre Ausbox-Position kämpfen.

2.6.2. Der Offensiv – Rebound

„Auch für den Offensiv-Rebound ist neben dem richtigen Stellungsspiel die Technik maßgeblich. Gute Offensiv-Rebounder „lesen“ die Würfe ihrer Mitspieler perfekt und antizipieren Abprallwinkel, Höhe und Geschwindigkeit. In unmittelbarer Korbnähe ist oft die Position im Rücken des Verteidigers besser, vor allem, wenn dieser nicht korrekt ausgesperrt ist und sich unter den Korb drängen lässt – dann ist es möglich, auch aus zweiter Position Rebounds zu erlangen, vor allem bei Weitwürfen, bei denen auch der Ball weiter wegspringt. In diesem Fall (unmittelbare Korbnähe) versucht der Angreifer sein vorderes Bein direkt hinter den Verteidiger zu stellen und sanften Druck auszuüben, um ihn unter den Korb zu bekommen. Die Arme sind über den Schultern, um den Ball möglichst rasch zu ergreifen.

In mittlerer Distanz versucht der Offensivspieler, Kontakt mit dem Verteidiger zu vermeiden und Distanz zu wahren. Das ermöglicht es ihm, einerseits zu täuschen, andererseits Tempo aufzunehmen, um am Verteidiger vorbei zu gelangen“ (Schrittwieser, 2004, S. 40).

In der folgenden Abbildung 19 wird ein Offensiv-Rebound dargestellt, der trotz Ausboxen des/der AngreifersIn gelingt. Gründe dafür wären zum Beispiel ein sehr weites Abspringen des Balls oder ein eher nachlässiges Ausboxen des/der VerteidigersIn.

Abbildung 19: Offensiv-Rebound

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3. Die Verteidigung

Im Basketball wird die Verteidigung oft unterbewertet, jedoch ist sie immens wichtig für den Erfolg eines Teams. Der Grundstein einer soliden Defense beginnt mit dem Erlernen der Grundstellung. Schrittwieser und Theiner schildern diese Basis der Verteidigung (2004, S. 41) wie folgt:

3.1. Defensive Grundstellung

„Eine korrekt geschulte Grundstellung in der Defensive ist die Basis für ein regelkonformes Verteidigen und damit letztendlich für den Erfolg jedes Teams. In der Defensiv – Grundstellung sind die Beine deutlich mehr als Schulterbreit auseinander, die Knie gebeugt. Die Arme sind ebenfalls leicht abgewinkelt. Bei der Verteidigung gegen den Ball führenden Spieler ist der Oberkörper nur leicht vorgeneigt – aus dieser Grundhaltung kann nun mit den für die Verteidigung typischen Gleitschritten begonnen werden. Die Fortbewegung in der Verteidigung ist ein Gleiten („defensive slides“), bei dem der Kopf stets auf derselben Höhe gehalten wird – geht die Defensivbewegung nach rechts, so zeigt die Fußspitze des rechten Fußes nach außen und umgekehrt. Die Fußspitze des Beines, das „nachgezogen“ wird, zeigt nach vorne. In dieser Position wird gegen den Ballführenden verteidigt. Der Abstand zum Angreifer ist mit ca. einer Armlänge definiert. Die innere Hand des Verteidigers befindet sich immer wieder im Hüftbereich des Angreifers, um den Abstand zu kontrollieren. Die andere Hand ist in der Passlinie zum nächsten Mitspieler. Als Grundregel gilt: Der Defensivspieler versucht, immer den Angreifer vor sich zu halten, den direkten Weg des Dribblers zum Korb zu verhindern und Druck auf den Ballführenden auszuüben“ (Schrittwieser, 2004, S. 41).

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In der folgenden Abbildung 20 ist sehr gut ersichtlich, wie Kawhi Leonard (schwarzes Trikot), seines Zeichens zweimaliger NBA „Defensive Player of the Year“, LeBron James (weißes Trikot) verteidigt. Durch einen leicht versetzten Stand versucht er die stärkere rechte Hand von LeBron James aus dem Spiel zu nehmen. Diese Verteidigungsvariante macht es dem/der AngreiferIn unmöglich, wie in diesem Fall, mit der stärkeren rechten Hand zu dribbeln und zum Korb zu ziehen.

Abbildung 20: Defense von Kawhi Leonard

In der darauffolgenden Abbildung 21 ist ein sogenanntes „Faceing“ zu erkennen. Kevin Durant (Nr. 35) gibt James Harden (Nr. 13) etwas Abstand, um zu verhindern überspielt zu werden. Durant steht zentral vor Harden und macht damit beide Seiten frei. Durant versucht damit den zentralen Zug zum Korb zu verhindern. Prinzipiell muss der/die VerteidigerIn ein Verständnis für die individuellen Fähigkeiten des/der AngreifersIn haben. Er/Sie muss wissen ob er/sie es mit einem/einer guten WerferIn („Shooter“) oder DribblerIn zu tun hat. (Neumann, 2004) .

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Abbildung 21: Kevin Durant "Facing" James Harden

3.2. Verteidigung gegen den/die BallführerIn

”Hier kann der Verteidiger versuchen, den Dribbler vom Korb abzudrängen, ihn zu stoppen oder den Ball herauszuspielen. Der Verteidiger weicht vor dem Dribbler zurück. Er versucht, den Dribbler durch eine seitliche Stellung von der Spielfeldmitte zur Seite abzudrängen. Wichtig dabei ist, dass sich der Verteidiger mit den bereits erwähnten Gleitschritten fortbewegt. Mit der inneren Hand (die dem Ball am nächsten ist) greift er ständig den Ball an. Der Rechtshänder wird mit der rechten Hand angegriffen, das linke Bein wird etwas zurückgenommen. Der Linksdribbler wird mit der linken Hand angegriffen. Beendet der Ballführende sein Dribbling, geht der Verteidiger sofort enger an ihn heran, um einen Pass oder Wurf zu erschweren“ (Neumann, 2004, S. 61).

Hier ist natürlich wieder, wie weiter oben angeführt, die individuelle Verteidigungsintelligenz des/der SpielersIn gefragt. Als VerteidigerIn muss man die Stärken und Schwächen des/der Opponenten/BallführerIn kennen und versuchen dies zu seinem/ihrem Vorteil zu nutzen.

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3.3. Verteidigung gegen eine/n WerferIn

„Das Verteidigungsverhalten gegen einen Werfer hängt von der Entfernung des Ballbesitzers zum Korb ab, aber auch davon, ob der Ballbesitzer schon gedribbelt hat. Hat der Werfer noch nicht gedribbelt, geht der Verteidiger nicht so nah heran, damit er nicht zu leicht überspielt werden kann. Setzt der Werfer zum Wurf an, rückt der Verteidiger in kurzen Gleitschritten näher heran, achtet aber noch auf ein mögliches Dribbling. Wenn der Werfer den Wurf ausführt, geht die Hand des Verteidigers beim Hochführen des Balles mit nach oben. Der Verteidiger versucht, den Ball erst dann zu blockieren, wenn der Ball die Hand des Werfers verlässt. Hat der Werfer schon gedribbelt, geht der Verteidiger nahe an den Werfer heran, da er jetzt nicht mehr umspielt werden kann.

Wichtig ist, dass auch wenn der Verteidiger den Ball nicht mehr erreichen kann, trotzdem den Werfer stört, um den Wurf zu erschweren. Oft „verzieht“ der Werfer den Wurf, wenn er sich gestört fühlt. Der Verteidiger soll aber erst dann hochspringen, wenn der Ball die Hand des Werfers verlässt oder der Werfer abgesprungen ist“ (Neumann, 2004, S. 61).

Zusätzlich kann hier angemerkt werden, dass es als VerteidigerIn wichtig ist mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben und nicht zu springen. Damit ist gemeint nicht auf Wurffinten („Pumpfakes“) des/der WerfersIn reinzufallen, da dies sehr häufig zu einem Foulspiel führt. Das gilt vor allem für Würfe hinter der 3-Punkte- Linie, da dies im schlimmsten Fall zu einem 4-Punkt-Spiel (Wurf getroffen und ein Freiwurf) führen kann.

Wie in der nachfolgenden Abbildung 22 dargestellt, ist das Blockieren des Wurfes sekundär, viel wichtiger ist das Irritieren des/der WerfersIn durch Sichtfeldbehinderung und enge Deckung. In Abbildung 23 ist ein Wurfblock des/der VerteidigersIn zu sehen, diese Blockaden sind eher rar und gehören unter anderem, zu den Highlights des Basketballsports.

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Abbildung 23: Wurfverteidigung von Kobe Bryant

Abbildung 22: Wurfblock als Highlight

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4. Verteidigungstaktiken des Basketballsports

Nach intensiver Beschäftigung mit den technischen Aspekten des Basketballs, folgt nun ein Einblick in den taktischen Defensivbereich des Sports. Beide Gesichtspunkte sind gleichermaßen wertzuschätzen und ergänzen einander. Schrittwieser und Theiner definieren Taktik so: „Unter Taktik werden gemeinhin die kollektiven Maßnahmen zur Erreichung des Spielziels verstanden – und gerade diese Maßnahmen und ihre Gewichtung bestimmen die taktische Konzeption“ (Schrittwieser, 2004, S. 55).

4.1. Verteidigungstaktiken allgemein

Marco Prey schreibt in seinem Buch folgendes zum Thema Defensive:

„Bedingt durch die stark verbesserten athletischen Fähigkeiten der Spieler und einer damit zwangsweise verbundenen effizienteren Offense, bekommt die Defense eine ganz neue Bedeutung. (…) Spiele bei denen beide Teams um die 100 Punkte erzielen sind keine Seltenheit. Die Differenz in den einzelnen Begegnungen beträgt meist weniger als 10 Punkte, was ein Beweis dafür ist, dass beide Teams mehr als genug Punkte machen. Die Entscheidende ist hier ganz eindeutig die Defense. Sie hat sich nicht in dem Maße entwickelt, wie es notwendig gewesen wäre oder es wird zu wenig Wert darauf gelegt. Denn zum Ende der Saison wird erheblich energischer verteidigt. Gerade wenn es noch um etwas geht. (…) Im Schnitt werden nur noch 70 bis 80 Punkte erzielt. Ein Teil der Punkte ist sicherlich der Nervosität zuzuordnen. Der Großteil wird aber an der veränderten Defense liegen. Es stellt sich also die Frage, wie ein Team abschneiden würde, wenn es die gesamte Saison aggressiver verteidigt hätte? Sehr wahrscheinlich besser!“ (Prey, Praxiserprobte Taktiken und Erfahrungen aus dem Traineralltag, 2009/3, S. 48).

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Um Preys Thesen fortzuführen kann behaupten werden, dass defensive Schulung gleichbedeutend ist, wenn nicht wichtiger, als die offensive Ausbildung. Denn junge AthletInnen verlieren oft an Motivation, wenn der Ball nicht in ihren Reihen zirkuliert. Zum anderen sind Defensivschemen sehr schwer zu erlernen da viele Einzelaspekte trainiert werden und diese auch ineinandergreifen müssen wie zum Beispiel:

 Ausboxen  Rebounden  Defense Slides (schnelle Sidesteps)  Defense Push-Steps (explosive Defense Slides z.B. zum Stoppen eines/r GegnerInn)  Peripheres Sehen  „Hedge & Back“ oder eine andere Version, um Blockaden zu Verteidigen  Helpside Defense  Cut – Defense  Close – out  Kommunikation am Court

Wenn man das Basketballspiel im seiner Gesamtheit betrachtet kann man feststellen, dass die Defensive mindestens den gleichen Einfluss auf das Spielgeschehen hat wie die Offensive. Die Problematik mit Defensivschemen ist, dass das ganze Team volle Aufmerksamkeit darauf richten muss und daher viel schwieriger zu erlernen und auszuführen ist als die Offensive. TrainerInnen müssen viel mehr Zeit darauf verwenden die Defensive zu perfektionieren im Gegensatz zur Offensive. Unter den SpielerInnen muss der Einsatz und die Kommunikation dauerhaft gewährleistet sein um akkurat und effizient zu verteidigen. Jedes der oben genannten Elemente muss funktionieren und individuelle Fehler zu einem Minimum reduziert werden um perfekte Team- Defense zu erbringen.

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Um noch mehr Klarheit und Struktur in Defensivsysteme zu integrieren existieren diese zehn Defense-Gebote (http://www.bbcoach.de/wp/tippstricks/):

 Keinen Fastbreak zulassen!  Kein Dribbling zur Mitte (Penetration) zulassen!  Keinen Offensivrebound zulassen!  Keinen Pass in die Zone oder ins Post-up zulassen!  Nie einen Werfer aus Mittel- oder Weitdistanz foulen.  Nie abspringen bevor die Füße des Werfers den Boden verlassen haben!  Jeden schon in der Entstehung laut ansagen!  Auf der Weakside immer absinken und dem Helfer helfen!  Nie tiefe Verteidigungsstellung aufgeben - es sei denn man springst um einen Wurf zu blocken oder zum Rebound!  Immer den Ball sehen und nie um die eigene Achse drehen - außer zum Ausblocken!

Generell unterscheidet man zwischen Mannverteidigung (Man-to-Man- Defense), Raumverteidigung (Zone-Defense), ähnlich anderer Ballsportarten. Um den Ball zu erobern und (Balleroberungen) zu produzieren verwendet man verschiedene Arten von Pressing. Grob unterscheidet man hier zwischen „Full-Court-Pressing“ und „Halfcourt-Pressing“. Die Erklärungen zu den wichtigsten Defensivtaktiken werden nun nachfolgend aufgeschlüsselt.

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4.2. Die Mannverteidigung

Zu den schwierigsten Aufgaben im Basketball zählt eine funktionierende Mannverteidigung. Denn auch wenn jede/r SpielerIn alle Defensivbasics erlernt hat, sorgen das Timing der Helpdefence und vor allem die Kommunikation der SpielerInnen am Spielfeld für häufig auftretende Fehler (Prey, 2009/2, S. 106).

„Ein ganz wichtiger Aspekt ist die Verteidigung am Ball. Die ersten beiden Dribblings eines offensiven Spielers muss jeder Verteidiger auf dem Feld alleine verteidigen können. Nur wenn dass der Fall ist, kann ein zweiter Verteidiger rechtzeitig aushelfen. Wird ein defensiver Spieler mit zwei Dribblings geschlagen, ist meist kein Verteidiger schnell genug zum Aushelfen da. Wenn die Penetrationen immer in Richtung der Grundlinie gelenkt werden, ist es erheblich leichter, eine Manndeckung zu spielen. Oberste Priorität ist es, den Ball aus der Mitte (High- Post) fernzuhalten, da sich die Offense ansonsten frei entfalten kann. Die grundsätzliche Regel lautet daher: „Keep the ball out of the middle.“ Die Offense wird immer das Gegenteil versuchen. Daher wird auch ein offensiver Spieler im High-Post permanent verteidigt. Kein Verteidiger darf vom High-Post absinken, um eine erste oder zweite Hilfe zu spielen. Somit ist eine 1-2-2 Aufstellung anders zu verteidigen, als beispielsweise eine 1-3-1 Aufstellung. Manndeckung zu spielen bedeutet immer sehr variabel zu verteidigen und für Situationen, wie z.B. direkte Blöcke, feste Regeln zu haben. Eine Manndeckung ist die beste Wahl, wenn sich für die Offense nicht mehr als zwei Miss- Matches (Anm. Überlegenheit) durch eine körperliche oder auch athletische Überlegenheit ergeben. Ein oder manchmal auch zwei Miss-Matches können innerhalb einer Manndeckung kompensiert werden“ (Prey, 2009/2, S. 106).

Die Entstehung dieser Verteidigungsvariante kann man nicht genau bestimmen. Aber in der Praxis bewährt sich die Einfachheit dieser, denn sie ist leicht verständlich und unkompliziert, das heißt, sie könnte schon vor den einzelnen Wurfarten entstanden sein (Wissel, 2004).

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In Abbildung 24 ist gut dargestellt wie X3 direkt den Ballführer verteidigt. X1 und X5 verteidigen einen möglichen Pass (Deny-Defense) und X2 und X4 sind bereit dem Ballverteidiger X3 auszuhelfen (Help-Defense).

Abbildung 24: Mannverteidigung einfach dargestellt

4.2.1. Transition Defense

Gute Verteidigung beginnt mit guter Transition Defense (Verteidigung beim Zurücklaufen). In der Regel versuchen drei SpielerInnen (Center, Power- Forward und der Flügelspieler der Weak-Side) den Offensivrebound zu sichern, die beiden anderen SpielerInnen sichern das Rückfeld. Wenn das gegnerische Team in Ballbesitz kommt, sprinten alle SpielerInnen in die eigene Hälfte zurück und verteilen sich gemäß der Verteidigungsstrategie. Während des Sprintens muss der Blickkontakt mit dem/der direkten GegenspielerIn und dem Ball aufgenommen werden um die Orientierung im Raum zu gewährleisten. Der/die BallführerIn muss unter Druck gesetzt werden um Penetration oder Pässe zum Korb verhindert zu können (www.bbcoach.de).

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4.2.2. Ball Defense

Die Grundvoraussetzung für gute Defense ist der maximale Druck auf den/die BallführerIn. Die erste Bedingung ist es den Ball zu stoppen ohne dabei Penetration zum Korb zu erlauben. Überdies dürfen keine einfachen Würfe oder Pässe nach innen erlaubt werden. Ist der Laufweg des/der BallführersIn zentral (Korb-Korb-Linie) so ist er/sie eng und aggressiv zu verteidigen, ohne ihm/ihr eine Seite anzubieten („Face-Defense“ siehe Abb. 21). Der einzige ausführbare Weg für den/die BallführerIn darf Richtung Seitenlinie oder Ecke sein, dadurch wird auch „ballside“ und „helpside“ klar definiert. Dies ist für die Zuteilung und Kommunikation innerhalb der verteidigenden Mannschaft wesentlich (www.bbcoach.de).

Als VerteidigerIn muss darauf geachtet werden, seine/ihre Verteidigungsposition immer zwischen dem Korb und der AngreiferIn einzunehmen. Beinarbeit und aktiv verteidigende Hände spielen dabei eine zentrale Rolle um den/der AngreiferIn den Zug zum Korb zu verweigern.

Die Prinzipien lauten:

 Keine Backdoor-/Lob-/Skippässe erlauben  Keine einfachen Würfe  Sichern von Rebounds  Annahme von Offensivfouls  Hilfe und Rotation so früh wie möglich kommunizieren und ausführen (wenn nötig) (www.bbcoach.de).

Die Signale für eine einfache und schnelle Kommunikation sind: „Helpside",

„Weakside“, „Help", „Bump".

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4.3. Die Ball – Raum Verteidigung

Bei der Ball-Raum Verteidigung steht nicht die Defense „Mann gegen Mann“ im Vordergrund, Ziel ist es den Raum abzuschirmen und den/die GegenspielerIn zu verteidigen der/die sich gerade im zugeordneten Raum aufhält. Wie der/die Ballführende unter Druck gesetzt wird ändert sich nicht gegenüber der Mannverteidigung. Im modernen Basketballsport und vor allem auf hohem Niveau ist bei einer Ball-Raum-Verteidigung die Laufbereitschaft, die Kommunikation im Team und die Orientierung am Court von fundamentaler Bedeutung. Hier wird von den SpielerInnen ein hohes Maß an taktischem Verständnis abverlangt (Steinhöfer, 2004).

Anforderungen laut Steinhöfer an die AthletInnen sind:

 Das Abschirmen individuell zugewiesener Deckungsräume  Das Attackieren des jeweiligen Ballbesitzers nach Mann gegen Mann- Prinzipien  Die Ausrichtung der Verteidigung an der jeweiligen Ballposition zur Abschirmung des korbnahen Raums gegen Pässe und Durchbrüche  Die Berücksichtigung taktischer Sonderaufgaben gegen bestimmte AngreiferInnen oder Ballpositionen

Diese komplexen Anforderungen machen anschaulich, dass die Ball-Raum Verteidigung ohne gut ausgebildete individuelle Verteidigungsgrundlagen und das Beherrschen der elementaren Prinzipien kaum funktionieren kann (Steinhöfer, 2004).

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4.3.1. Funktionsweise der Ball – Raum – Verteidigung

Die Ball-Raum-Verteidigung „funktioniert nach den gleichen grundlegenden Prinzipien, unabhängig von der gewählten Grundaufstellung, die besondere Stärken des Gegners bereits durch die Besetzung bestimmter Deckungsräume attackiert“, so beschreiben Steinhöfer und Remmert deren Funktionsweise in ihrem Werk (2004, S. 201). Wie schon weiter oben erwähnt, wird der/die BallführerIn nach denselben Axiomen verteidigt wie bei der Mannverteidigung. Die SpielerInnen die den/die BallführerIn nicht verteidigen, müssen den Raum zwischen Ball und Korb so zustellen, dass ein Zug zum Korb unmöglich ist. Sie helfen dem/der BallverteidigerIn mit Helpdefense und aktiven Händen um Pässe in die Zone zu verhindern. Überdies schirmen sie die Passwege für „cuttende“ Angreifer ab. „Dabei wird der schneidende Spieler von einem Verteidiger an den nächsten übergeben, wenn er dessen Zuständigkeitsbereich verlässt. Wechselt die Ballposition, verschiebt sich die gesamte Verteidigung“ (Steinhöfer, 2004, S. 201).

Wesentlich ist auch, dass der/die VerteidigerIn des/der BallführersIn dem gepassten Ball nicht nachfolgt, sondern der/die VerteidigerIn übernimmt der die Zone besetzt wo sich der Ball nun befindet. Er/Sie ist nun für die Verteidigung des/der neuen BallführersIn verantwortlich. Um diese kooperative Ballorientierung auch bei sehr raschen Pässen gewährleisten zu können ist neben reichlichem Training die Kommunikation im Team von zentraler Bedeutung (Steinhöfer, 2004).

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4.3.2. Anwendung der Ball – Raum – Verteidigung

Die Anwendung dieser Verteidigungvariante kann unterschiedliche Gründe haben. TrainerInnen können hiermit versuchen den offensiven Rhythmus des Gegners zu brechen oder eine/n SpielerIn der/die Foulprobleme hat etwas zu schützten. Die SpielerInnen agieren ähnlich einer Viererkette im Fußball, als wären sie miteinander verbunden und ordnen sich nach dem Ball. Bei dem Verlassen einer Zone von einem/r AngreiferIn übergeben VerteidigerInnen ihre GegenspielerInnen, dies ist der grundlegende Unterschied zur Mannverteidigung.

Prey fügt hinzu, dass die Zonenverteidigung auch folgende Vorzüge bietet, beziehungsweise bei folgenden Gründen angewandt werden kann (Prey, 2009/2, S. 118):

 Das gegnerische Team verfügt über schlechte Distanzschützen  Die Mannverteidigung funktioniert nicht wie erhofft  Der Rhythmus des Gegners soll gestört werden  Das gegnerische Team bekommt zu viele offensive Rebounds  Fast Breaks sollen ankurbelt werden  Die Zone ist weniger foulanfällig  Viele Teams sind im Angriff gegen eine Manndeckung erfahrener, als gegen eine Zone.

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4.3.3. Varianten der Zonenverteidigung

Es existieren unterschiedliche Formen der Zonenverteidigung. Die am häufigsten angewendeten Varianten sind:

 2-1-2-Zonenverteidigung  3-2-Zonenverteidigung  1-3-1-Zonenverteidigung  1-2-2-Zonenverteidigung  Sonderformen

Jede dieser Varianten bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile die in den folgenden Kapiteln genauer erläutert werden.

4.3.3.1. 2 – 1 – 2 – Zonenverteidigung

Diese Form der Verteidigung schützt den Bereich um den Korb gut, auch ist eine gute Ausgangslage für die Eroberung des Defensiv-Rebounds gegeben. Ebenfalls kann hierbei ein schneller Gegenangriff erfolgen. Ein Nachteil dieser Verteidigungsoption ist, dass gute WerferInnen auf den Flügelpositionen leichter zum Abschluss kommen können (Schrittwieser, 2004). Um dies zu veranschaulichen folgt Abbildung 25 nach.

Abbildung 25: Schematische 2-1-2-Zonenverteidigung

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4.3.3.2. 3 – 2 – Zonenverteidigung

Etwas anders ist diese Variante, hier agiert der/die SpielerIn im Zentrum der Defensive korbferner als oben gesehen. Vorteil hierbei ist, dass starke WerferInnen gut verteidigt werden können. Nachteile dieser 3-2- Zonenverteidigung sind jedoch die schwer verteidigbaren Ecken beziehungsweise die zentrale hohe Post-Position (Schrittwieser, 2004). Ein weiterer Grund für den Erfolg dieser Verteidigungsform ist das vergleichsweise einfache Verschieben innerhalb des Teams, wie auch in den Abbildungen 26, 27 und 28 zu sehen ist. Diese 3-2-Zone kann sofort zu einer 1-2-2 Version umgestellt werden, bei der/die erste VerteidigerIn der Zone den Ball aggressiv verteidigt (Schrittwieser, 2004).

Abbildung 26: 3-2 Zone Schema Abbildung 27: 3-2 Verteidigung am Flügel Abbildung 28: 3-2 Verteidigung der Ecken

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4.3.3.3. 1 – 3 – 1 Zonenverteidigung

„Interessant ist auch die 1-3-1-Zone, bei der vor allem der Bereich in der Mitte der Zone und Werfer von den Flügelpositionen sehr gut kontrolliert werden können. Diese Form der Zone erlaubt auch eine sehr aggressive Variante, bei der in den Spielfeldecken „gedoppelt“ wird, um Fehlpässe, beziehungsweise Ballverluste der Angreifer zu forcieren. Bei dieser risikoreichen Form der Verteidigung werden die eigentlichen Schwachstellen der 1-3-1-Defensive mit zwei Spielern verteidigt. Besondere Bedeutung kommt bei allen Formen der Raumverteidigung dem Reboundverhalten zu. Auch wenn sich im unmittelbaren Verantwortungsbereich des Defensivspielers kein Angreifer befindet, muss ein Spieler „gesucht“ werden, der ausgesperrt werden kann, damit kein Übergewicht der Offensive am Rebound entsteht. Aus den verschiedenen Möglichkeiten der Aufstellung und deren Varianten lassen sich auch Sonderformen der Defensive beziehungsweise Mischformen ableiten“ (Schrittwieser, 2004, S. 66).

Für gut funktionierende Mannschaften kann die 1-3-1-Zone eine sehr gute Alternative sein. Wie in Abbildung 29, 30 und 31 veranschaulichen, verschiebt sich die gesamte Defensive bei einer Ballverlagerung.

Abbildung 31: 1-3-1-Zonenverteidigung Abbildung 30: 1-3-1Verteidigung am Flügel Abbildung 29: 1-3-1Verteidigung der Ecken

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4.3.3.4. 1 – 2 – 2 – Zonenverteidigung

Diese Form der Zonenverteidigung zählt zu einer der am schwerst-erlernbaren Varianten, sie verlangt ungeheure Schnelligkeits- und Ausdauerleistung des gesamten Teams. Hierbei ist das Übergeben der AngreiferInnen komplex, daher steht die Kommunikation noch mehr im Vordergrund. Lange Laufwege sind hier vorherrschend. Abbildungen 32 und 33 veranschaulichen dies.

Abbildung 32: 1-2-2-Zonenverteidigung Abbildung 33: lange Laufwege in Ecken

4.3.3.5. Sonderformen

Schrittwieser und Theiner schreiben hierzu, dass es neben den oben erläuterten Defensivvarianten auch Möglichkeiten für besondere Konstellationen gibt. Wenn man nämlich im Kollektiv einen/eine großartigen SpielerIn verteidigen muss, können diese Formen zur Anwendung kommen.

„Meist handelt es sich um einen Aufbau oder Flügelspieler, der sich entweder durch besondere Wurfqualitäten oder Führungsqualitäten auszeichnet. Bei der Box and one Defense wird zum Beispiel ausgehend aus einer 1 – 2 – 2 – Zone der Spielmacher des Gegners hautnah gedeckt und nach dem ersten Pass „aus dem Spiel“ genommen. 4 Spieler spielen Raumverteidigung in Form einer „Box“, ein Spieler spielt Mann – Mann – Defensive. Dabei vernachlässigt er seine Pflichten, eventuell Mitspielern zu helfen, sein Hauptaugenmerk liegt bei seinem Gegenspieler, der idealerweise nicht mehr in Ballbesitz kommen sollte.

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Sehr oft kann es mit dieser Variante gelingen, eine Mannschaft zumindest vorübergehend aus dem Spielfluss zu bringen und damit den Rhythmus entscheidend zu brechen. Die vier Spieler, die Zone verteidigen, können sich allerdings auch in einer anderen Form (dies ist abhängig von den Stärken der Offensive) und zwar in der eines Diamanten aufstellen – diese Variante heißt Diamond and one“ (Schrittwieser, 2004, S. 67).

Abbildung 34 zeigt die „Box and one“ Defense und die Abbildung 35 die „Diamond and one“ Variante.

Abbildung 34: "Box and One" Schema Abbildung 35: "Diamond and One" Schema

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5. Basketball und seine Vermittlung in der neuen Oberstufe

Wie anfangs angeschnitten hat sich der Basketballsport in Österreich und auch zum Teil Deutschland noch nicht vollends etabliert. Eine Teilschuld hierbei trägt sicher auch der Schulbetrieb, denn Basketball nimmt nur sehr wenig Raum im Sportunterricht ein. Historisch begründen Steinhöfer und Remmert dies mit der Turn- und Sportbewegung, die das Hauptaugenmerk auf das Turnen und die beiden Feldspiele Fußball und Handball legte. Die Turnhallen waren speziell dafür gestaltet und erbaut und Wettkampfspiele bis in die 60er Jahre darin verboten, daher war die historische Entwicklung des Basketballs oder des Volleyballs schwer möglich (Steinhöfer, 2004). Mit der Vorreiterrolle des Fußballs ist es nun sehr schwierig, Jugendliche für den Basketballsport zu gewinnen. Da nun aber in den Lehrplänen der Universitäten und Schulen mehr Gewicht auf Hallenspiele gelegt wird, entsteht so eine Basis für eine Entwicklung des Basketballsports und natürlich auch anderer Sportarten wie Volleyball, Frisbee usw. Mit dieser Arbeit will ich diese Basis nutzen und versuchen Jugendliche für diesen Sport zu begeistern und so die Entwicklung des Basketballs in Österreich weiter fördern.

5.1. Vermittlung

Natürlich ist es schwieriger Basketball in der modularen, oder auch neuen Oberstufe genannt, zu vermittelt als in einem Verein, da ein Kurs in der dieser Oberstufe nur ein Semester lang geführt wird und man daher in einem Verein langfristiger üben und planen kann. Jedoch kann die Begeisterung der Jugendlichen für den Basketballsport hier geweckt werden. Dies wäre das Ziel dieses Basketballkurses für die Oberstufe. Um der Planung aber nicht vorzugreifen wird nun ein Blick auf die Vermittlung des Basketballsports im Schulbetrieb geworfen.

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Wie Steinhöfer und Remmert in ihrem Werk aber anmerken, gibt es nicht „die eine erfolgreichste“ Vermittlungsmethode (Steinhöfer, 2004). Dieses eine allgemein gültige Vermittlungskonzept, dass in der Praxis allen anderen überlegen ist, existiert nicht (Steinhöfer, 2004). All diese Konzepte und Methoden müssen individuell angefertigt und auf die Jugendlichen zugeschnitten werden. Für diese Planungen müssen Rahmenbedingungen, Zielsetzungen und Zielgruppe (Leistungsfähigkeit, Alter) festgelegt werden. Die Rahmenbedingung für diese Arbeit ist ein Kurs in der neuen oder modularen Oberstufe. Das Ziel ist es den Jugendlichen Verständnis für den Basketballsport und die dazugehörigen Komponenten, Verteidigung und Kommunikation beizubringen. Natürlich muss die Begeisterung der Zielgruppe geweckt werden. Dieses Ziel kann nur eintreten, wenn Spaß an der Bewegung und dem Sport im Kurs ausgelebt werden. Zielgruppe sind Jugendliche die die neue Oberstufe besuchen (5.-8. Klasse AHS).

Die Gestaltung des Unterrichts kann, wie weiter oben in der Arbeit schon angemerkt worden ist, nicht nur mit der „einen richtigen“ Vermittlungsmethode erfolgen, sondern ist ein Puzzle aus mehreren verschiedenen Vermittlungsmethoden, die richtig und individuell zusammengesetzt werden müssen. Steinhöfer und Remmert stellen folgende Methoden vor (Steinhöfer, 2004, S. 17):

 Die Zergliederungsmethode  Die Konfrontationsmethode  Das Spielgemäße Konzept  Mischformen

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5.2. Vermittlungsmethoden

Weineck beschreibt die Zergliederungsmethode in seinem Werk „Optimales Training“ so (Weineck, 2007, S. 857). Es…

„…werden schwierige und/oder komplexe Bewegungsabläufe – meist in Form einer methodischen Übungsreihe – in ihre funktionellen Einzelbestandteile zerlegt und vom Einfachen zum Schwierigen fortschreitend zur Gesamtbewegung geführt. Diese Methode sollte immer dann verwendet werden, wenn ein ganzheitliches Lernen nicht möglich ist oder wenn vom Lernenden genaue Bewegungsdetails mit vertieften Kausalzusammenhängen gewünscht werden (vor allem Jugend- und Erwachsenenalter).“

Da Basketball teilweise aus konstruierten Regelvorgaben und differenzierten technischen und taktischen Elementen besteht ist die Zergliederungsmethode ein wertvoller Bestandteil für das Erlernen des Sports (Waldowski, 1978). Da Jugendlich aber oft durch die abstrakten Übungsausführungen den Sinn dahinter nicht sehen können, fehlt die Motivation Teilbewegungen auszuführen hin und wieder (Steinhöfer, 2004). Das bedeutet, dass die Zergliederungsmethode allein nicht ausreicht um Jugendliche für den Basketballsport zu begeistern, sie kann aber maßgeblich zum Lernerfolg beitragen.

Die nächste Methode kann als Gegenteil der Zergliederungsmethode betrachtet werden. Die Konfrontationsmethode hat einen ganzheitlichen Ansatz und folgt der Devise „spielen-spielen-spielen“ (Dietrich, 2006, S. 37). Die Jugendlichen sollen hier so schnell wie möglich an das Zielspiel, durch Vorformen dessen, herangeführt werden. Wie auch die anderen Methoden hat diese Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite ist diese Weise der Vermittlung sehr motivierend für Jugendliche, da sie „dem Wunsch des Lernenden, sofort ein Wettspiel durchführen zu können“ nachkommt (Pfitzner, 2001, S. 254), auf der anderen Seite kann diese Methode durch die unvorbereitete Konfrontation mit dem Wettkampfspiel, vor allem AnfängerInnen überfordern und Lernprozesse verzögern (Steinhöfer, 2004).

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Die folgende Methode verbindet beide oben angeführten. Das sogenannte Spielgemäße Konzept „versucht, die Vorteile beider bisherigen Konzepte aufzugreifen, aber ihre Nachteile zu umgehen“ (Steinhöfer, 2004, S. 17). Der Leitfaden für diese Methode lautet „vom Einfachen zum Schwierigen, vom Bekannten zum Unbekannten. Es umschließt sowohl Spielreihen als auch ergänzende Übungsreihen“ (Altendorf, 2007, S. 15). Altendorf fügt noch hinzu, dass die

„Voraussetzung, in einem Sportspiel erfolgreich agieren zu können, das Begreifen der Spielidee ist. Daher sollten die in der Spielreihe verwendeten Spielformen stets die Spielidee des Zielspiels enthalten. Auf diese Weise schaffen sie Lernsituationen, in denen wichtige (Spiel-) Erfahrungen in spielgemäßer Form gemacht werden“ (Altendorf, 2007, S. 15).

Steinhöfer und Remmert beschreiben diese Methode als…

„Ganzheitlich, weil schon die ersten Spiele, mit denen begonnen wird, als Grundformen einen ganzheitlichen Eindruck des Zielspiels vermitteln; analytisch, weil auf jeder Stufe bei Bedarf technische und taktische Spielelemente ausgegliedert werden können. Ohne eine solche Ausgliederung (elementhaft – synthetisches Vorgehen) geht es also auch hier nicht“ (Steinhöfer, 2004, S. 17).

Vor allem AnfängerInnen hilft dieses Konzept komplexe Spielformen zu begreiflich zu machen, bei Fortgeschrittenen muss wiederrum auf andere Methoden zurückgegriffen werden um den Lernerfolg stätig zu gewährleisten.

Natürlich existieren weitere Konzepte, sie alle können als Mischformen der oben genannten bezeichnet werden, „die je nach pädagogischer Intention und Adressaten mal den ganzheitlichen und mal den zergliedernden Aspekt stärker gewichten“ (Steinhöfer, 2004, S. 18). Bei diesem Konzept können komplexe Technik- oder Taktikelemente ausgelagert und isoliert erklärt und geübt werden. Natürlich existieren noch weitere Mischformen von Vermittlungskonzepten, die die Lehrenden individuell auf die Zielgruppe anpassen müssen um einen maximalen und schnellen Lernerfolg garantieren.

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6. Die Neue oder Modulare Oberstufe

Dieses Kapitel soll Aufschluss über die modulare, oder auch neue Oberstufe genannt, bieten. Wie differenziert sich dieses neue Modell gegenüber dem Vorgänger. Wie genau funktioniert das Modulsystem und was sind dessen Ziele bzw. Vorteile für Lehrende und Lernende. Am Ende dieses Kapitels wird noch ein Ausblick auf die Umsetzung der modularen Oberstufe im Hinblick auf das Fach „Bewegung und Sport“ gegeben.

Schon im Jahr 2004 begannen erste Modellversuche der „Modularen Oberstufe“ oder auch „Neuen Oberstufe“ genannt. Ab dem Schuljahr 2013/14 erfolgt nun ein allmählicher Wandel aller drei- bis fünfjährigen mittleren und höheren Schulen ab der 10. Schulstufe, hin zur neuen Oberstufe. Dieser Prozess soll mit dem 1. September 2017 abgeschlossen werden und alle mittleren und höheren Schulen inkludieren. Es werden Maßnahmen gesetzt um Schulformen individueller und leistungsgerechter zu gestalten.

Was das Bundesministerium für Bildung und Frauen mit dem Begriff „Modularisierung“ meint, erklärt Rebel so (Lernkompetenz entwickeln - modular und selbstgesteuernt, 2008, S. 17):

„Ein Modul ist eine unabhängige und selbsttragende Lehr-/Lerneinheit. Es kann sich auf ein Thema, ein Problem, ein Verfahren beziehen und hat definierte Ergebnisse. Es wird nicht linear, sondern innerlich verzweigend aufgebaut. Module fügen sich in eine flexible lernorientierte Methodologie ein. Fächer und Themen, die sonst getrennt auftreten, können in thematisch gebündelten fächerübergreifenden Modulen zusammengebracht und im Projektunterricht behandelt werden. Wesentliches Merkmal ist hierbei die Zusammenarbeit der Lehrkräfte und Lernenden, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten gemeinsame Aufgaben bearbeiten“.

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6.1. Intentionen und pädagogischer Kontext

Das Bundesministerium für Bildung und Frauen gab 2015 die folgenden Maßnahmen für die neue oder modulare Oberstufe bekannt. Im Einzelnen sind folgende Zielsetzungen und strukturellen Änderungen mit der neuen Oberstufe verbunden. (Aussendung des BM: BF, 2015, www.bmbf.at)

 Die neue Oberstufe führt zu einer Verdichtung der Lernaktivität, da sowohl im Winter- als auch im Sommersemester in allen Gegenständen positive Leistungen erbracht werden müssen.

 Die neue Oberstufe stärkt die Eigenverantwortung der SchülerInnen. Sie sind für ihren Lernfortschritt stärker verantwortlich, werden aber bei Lernschwierigkeiten sowie schwächeren Leistungen durch die individuelle Lernbegleitung (ILB) unterstützt und können damit ein persönlich abgestimmtes Angebot in Anspruch nehmen, dass es bisher nicht gab.

 Die neue Oberstufe bereitet durch die Semestergliederung der Bildungs- und Lehraufgaben sowie des Lehrstoffes lernorganisatorisch besser auf die Hochschulen vor.

 Das System der Frühwarnung während des Semesters wird für alle Schulformen optimiert – neben der bisher gelebten Praxis, Fördermaßnahmen im Rahmen der Frühwarnung durchzusprechen, wird nunmehr mit der individuellen Lernbegleitung ein lernaktivierender Prozess initiiert.

 Negativ beurteilte Pflichtgegenstände im Semester können durch Semesterprüfungen, die zweimal wiederholt werden können, auf eine positive Note ausgebessert werden. Ab der zweiten Wiederholung der Semesterprüfung haben die SchülerInnen ein Vorschlagsrecht, wer ihre Prüferin bzw. ihr Prüfer sein soll.

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 Schulstufenwiederholungen und der damit verbundene Verlust an Lern- und Lebenszeit werden in der neuen Oberstufe reduziert. Eine Schulstufe wiederholen müssen nur Schülerinnen und Schüler, die mehr als zwei »Nicht genügend« bzw. Nichtbeurteilungen in den Semesterzeugnissen des Schuljahres aufweisen bzw. bereits einmal im Oberstufenverlauf mit drei »Nicht genügend« bzw. Nichtbeurteilungen in die nächste Schulstufe aufsteigen konnten. Im Wiederholungsjahr bleiben die bisher erbrachten positiven Leistungen aber jedenfalls erhalten.

 Für SchülerInnen mit besonderen Begabungen werden die individuellen Fördermöglichkeiten ausgebaut. Das Überspringen von Schulstufen, das Vorziehen von Prüfungen in Unterrichtsgegenständen sowie das Vorziehen von Teilprüfungen der Reife- bzw. Reife- und Diplomprüfung stellen konkrete Optionen dieser erweiterten Begabungsförderung dar.

6.2. Vorteile für Lernende und Lehrende

Folgende Vorteile bring die neue Oberstufe laut Bundesministerium für SchüllerInnen und LehrerInnen mit sich:

(BM:UKK Pressekonferenz, Die neue Oberstufe 2011, www.bmbf.at)

 Individuelle und effiziente Bildungswege.  Schrittweise und kontinuierliche Leistungserbringung in Kompetenzmodulen.  Alle positiv erbrachten Leistungen bleiben erhalten, nur negativ Abgeschlossenes muss wiederholt werden.  Erweitertes Frühwarnsystem bei punktuellen Leistungsschwächen.  Individuelle Lernbegleitung und Fördermaßnahmen.  Fördern von Selbständigkeit und Eigenverantwortung.  Eingehen auf Interessen und Begabungen (Begabungsförderung).  Erhalt des Klassenverbandes.  Verbesserte Vorbereitung auf ein universitäres Studium.

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6.3. Funktionsweiße der Oberstufe / Basis- und Wahlmodule

Der Unterricht wird ab der 6. Klasse in Basis- und Wahlmodule eingeteilt. Er besteht aus verpflichtenden Basismodulen und freiwählbaren Wahlmodulen, wobei jede Schule individuell Basismodule (Schwerpunktsetzung) festlegen kann und SchülerInnen sich nach persönlicher Präferenz Wahlmodule auswählen können. Die Basismodule bilden die Grundlage für die maturarelevanten Lerngebiete. Je nach Schultyp werden individuelle Schwerpunkte in den Basismodulen auserkoren, wie zum Beispiel Naturwissenschaften, Sprachen oder Sportunterricht etc. Die Unterrichtszeiten für die Basismodule ist stets vormittags in der ersten bis zur sechsten Stunde, hier wird im Klassenverband agiert. Alle Basismodule enthalten in sich abgeschlossene Lernbereiche, die Dauer beträgt jeweils ein Semester. Die Menge der zu absolvierenden Basismodule erschließt sich aus der vom Bildungsministerium vorgeschriebenen Mindestunterrichtszeit für jedes Fach. In der Oberstufe (6. – 8. Klasse) beträgt diese, abhängig vom Schultyp, in etwa 226-228 von 260 vorgeschriebenen Modulstunden. Die Benotung oder Leistungsbeurteilung sieht weiterhin Ziffern von 1 (Sehr gut) bis 5 (Nicht genügend) vor und erfolgt semesterweise. Zum Abschluss jedes Semesters erhält jede/r SchülerIn ein Zeugnis. Jedes positiv bewältigte Basismodul gilt als abgeschlossen, negative Basismodule können durch eine Wiederholungsprüfung, Kolloquium genannt, über den gesamten Lehrstoff des Moduls zu Beginn des nächsten Semesters verbessert werden (2. Chance). Wenn diese 2. Chance negativ ausfallen sollte, gibt es die Gelegenheit am Ende des nächsten Schuljahres zu einer 3. Bzw. 4. Chance. Sollten diese auch negativ beurteilt werden muss das Basismodul endgültig wiederholt werden. In diesem Fall verbliebe der/die SchülerIn im anfänglichen Klassenverband in allen anderen Basismodulen und müsste das negativ beurteilte Modul ohne Zeitverlust im laufenden Schuljahr nachholen. Bei mehr als vier negativ beurteilten Basismodulen müsste die Schulstufe wiederholt werden, abgeschlossenen Module blieben aber erhalten.

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SchülerInnen müssen sich, für die übrigen 32 bis 34 Stunden die nach den Basismodulstunden abfallen, Wahlmodule, die je nach persönlicher Präferenz frei wählbar sind, aussuchen. Diese Wahlmodule sind doppelstündige Unterrichtseinheiten die semesterweise zwischen 6. – 11. Stunde abgehalten werden. Die Inhalte dieser Wahlmodule bestehen aus Lerngebieten die entweder vertiefend oder fächerübergreifend den Schulstoff fortführen. Sie erfordern keine Schularbeiten von den Jugendlichen, sind auch nicht maturarelevant, können und sollen jedoch zum Lernerfolg für maturarelevante Themen beitragen. Ausnahmen sind je nach Schultyp möglich, Beispiele wären Sportkunde an Sportgymnasien oder verschiedene Sprachen an Gymnasien mit Sprachschwerpunkten wo SchülerInnen in diesen Fächern maturieren können bzw. müssen.

Die Benotung erfolgt wie bei den Basismodulen durch die Ziffern 1 (Sehr gut) bis 5 (Nicht genügend), wobei auch bei Wahlmodulen eine Abwesenheitspflicht von 75% einzuhalten ist. Bei zu vielen Fehlstunden muss eine Feststellungsprüfung über den Semesterstoff erfolgreich bestanden werden um das Modul abzuschließen. Bei negativ abgeschlossenen Wahlmodulen haben die SchülerInnen, wie bei den Basismodulen, das Recht auf eine Wiederholungsprüfung.

(http://www.nls.at/fileadmin/laaerberg/ahs/PDF/MOST- Homepage_neu_2013.pdf)

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6.4. Die neue Oberstufe im Unterrichtsfach Bewegung und Sport

Durch das Kurssystem wird der Sportunterricht in Quartale zu je acht Stunden aufgeteilt. Der Lehrkörper kann sich so speziell und gezielt auf vier Module pro Jahr vorbereiten. Die blockweise Abhaltung der Module intensiviert die Beschäftigung mit einem Themengebiet über kurzen Zeitraum. Somit kann garantiert werden, dass die Jugendlichen mehr Inhalte abspeichern und es weniger Zeitverlust durch Wiederholen gibt. Es kommt zu einer Verkürzung der Lernzeit und es kann schneller auf Gelerntem aufgebaut werden. Durch die fakultative Auswahl der Wahlmodule durch SchülerInnen, kann mehr Motivation und Interesse jener generiert werden. Diese Elemente fördern einen erfolgreichen Unterricht und bringen höheren Mehrwert für SchülerInnen und Lehrpersonal.

Auch die Vielfältigkeit und der Drang Neues auszuprobieren wird durch Wahlmodule gefördert. Das Lehrpersonal kann immer wieder neue Wahlmodule anbieten und SchülerInnen haben die Möglichkeit aus dieser Fülle, je nach persönlicher Präferenz, auszuwählen. So kann durch Engagement des Lehrpersonals eine große Auswahl und Vielfältigkeit an Wahlmodulen entstehen.

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II PRAKTISCHER TEIL

7. Das Modul

Der praktische Teil dieser Arbeit besteht aus der Umsetzung des Moduls im Unterrichtsfach Bewegung und Sport mit dem Thema „Teambasketball – Schwerpunkte Verteidigung und Kommunikation“, welches speziell für das System der modularen Oberstufe anwendbar ist.

7.1. Rahmenbedingungen

Dieses Basketballmodul bestehen aus sechs doppelstündigen Einheiten die aufeinander abgestimmt sind um Jugendliche tiefer in die Materie des Basketballs einzuführen, zu begeistern und den Teamspirit zu fördern. Das Modul erstreckt sich über sechs Wochen, wobei eine Einheit pro Woche angedacht ist. Dieses Modul kann im Winter- oder Sommersemester angewandt werden, da man diese Trainingseinheiten In- und Outdoor durchführen kann. Die Einheiten sind so zusammengestellt, dass sie sowohl schulstufen- und klassenübergreifend absolviert werden können. Da dies der Fall ist, spielt das auch Kennenlernen der MitspielerInnen eine zentrale Rolle in diesem Kurs. Die Wir-Zugehörigkeit ist nämlich die Voraussetzung und das Ziel des menschlichen Handels und Denkens (Langmaak, 2001).

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7.2. Modulverlauf

In der nachfolgenden tabellarischen Übersicht sind Grundvoraussetzungen zur Umsetzung des Basketballmoduls im Schulfach Bewegung und Sport aufgelistet. Die folgende Modulbeschreibung soll SchüllerInnen einen Ausblick auf Inhalte geben und zum Teilnehmen motivieren. Da ein wesentlicher Faktor im Zusammenspiel das einander kennen ist, wird in den ersten Einheiten großer Wert auf dieses Element gelegt. Eigenkönnenverbesserung steht anfangs noch nicht im Fokus, vielmehr muss sich das Lehrpersonal über die Homogenität der Gruppe klarwerden und SchülerInnen über ihre eigenen Stärken und Schwächen im Spiel. Ziel dieses Kurses ist ein funktionierendes Team zu generieren, dass in der Offensive wie in der Defensive organisiert ist und unter dem Aspekt der Kommunikation sich im ständigen Austausch miteinander befindet. Daher werden auch Einheiten unter dem Aspekt des Teambuildings abgehalten werden.

Mit Fortdauer des Kurses sollen erlernte Basketballtaktiken und Techniken zu verbessertem Eigenkönnen und Spielverständnis führen. Auch verbesserte technische und konditionelle Fähigkeiten der SchülerInnen sollen für eine Weiterentwicklung und mehr Spaß am Spiel sorgen.

Durch das agieren in Kleingruppen können diese Ergebnisse gewährleistet werden, da die Übungszeit jedes/r SchülersIn maximiert wird. Zum Ende des Kurses sollen die SchülerInnen die Erfahrung machen ein Turnier selbstständig zu planen und durchzuführen, natürlich mit Hilfestellung des Lehrpersonals.

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7.3. Modulbeschreibung

Freies Wahlmodul des Gegenstandes Sport und Bewegung

Kursname Teambasketball – Defense First

Zeitraum Sommer- oder Wintersemester

Schulstufen 10. – 12. Schulstufe

Umfang 6 Doppelstunden zu jeweils 100 Minunten

Methoden Kooperatives Lernen, praktische Übungen

Teilnehmerzahl Max. 20 SchülerInnen

Inhalte  Technik- und Taktikschulung  Konditionstraining  Teamgeist Förderung

Teilnahmevoraussetzungen  Grundlegendes Ballsportgefühl  Verinnerlichte Regelkunde  Begeisterung für Basketball  Freude an Teambasketball

Beurteilung  Fortwährende Teilnahme am Kurs  Hohe Teilnahmebereitschaft während des Kurses  Persönliche Steigerung der Leistungsfähigkeit  Implementierung des Teamgedankens

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7.4. Stundenverlauf

Der Ablauf jeder Unterrichtseinheit ist in drei Phasen gegliedert, Anfang, Hauptteil und Schluss. Zu Beginn steht das körperliche und geistige Aufwärmen im Fokus. Die SchülerInnen sollen ab der zweiten Einheit ein für sie erstelltes fünf minütiges Aufwärmprogramm selbstständig durchführen, mit dem Ziel Verletzungen zu minimieren und eine gewisse Routine vor dem Spiel zu entwickeln. Dieses Aufwärmprogramm besteht aus spezieller Laufschulung, Sprungübungen, Dribbling- und Passaufgaben und Shooting Drills.

Im Hauptteil werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt, wobei Übungen und Spielformen im Team und auf dem Court im Mittelpunkt stehen. Dieser Teil nimmt den Löwenanteil der Einheit in Anspruch und fordert sowie fördert Kondition und Konzentration von allen TeilnehmerInnen.

Den Schluss der einzelnen Einheiten bilden oft Spielformen sowie Shooting Drills mit Wettkampfcharakter. Danach muss aber immer ein gewisser Zeitraum geschaffen werden um sich auszutauschen. Daher bildet der Abschluss jeder Einheit eine Diskussionsrunde mit allen SchülerInnen und LehrerInnen.

7.5. Stundenbilder

Die nachfolgenden sechs Stundenbilder werden mit einer tabellarischen Übersicht der jeweiligen Einheit dargestellt. In dieser Übersicht kann man neben dem Ort, der Dauer und den Lernzielen auch den Stundenverlauf mit Inhalten, Phasen, Organisationsformen, Materialien und didaktische Überlegungen ablesen. Danach folgen spezifische Beschreibungen und Interpretationen der einzelnen Übungseinheiten.

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7.5.1. Unterrichtseinheit 1

Ort: Turnhalle mit Basketballcourt (bei Schönwetter Outdoor)

Dauer: 100 Minuten

Lernziele: Kennenlernen, Ballgewöhnung (Dibbeln, Passen, Werfen);

Phase Dauer Inhalte (Übungen, Organisationsform Materialien Didaktische Spiele etc.) Überlegungen

Anfang 10 Min. Begrüßung/Einführung Sitzkreis Einstimmung Darbietung der und Motivation Kursinhalte

30 Min. Kennenlern-Spiele Gesamte Gruppe in Hütchen, Kennenlernen und abgegrenztem Feld Basketbälle Erwärmung durch „Gib-mir-5“ Spielformen Balltransport Begrüßungsdribbeln

Hauptteil 10 Min. Passübungen mit 2er Teams mit Hütchen, Gewöhnung an Partner Partnerwechsel Basketbälle den Ball und Kennenlernen

10 Min. Dribbelübungen Selbständig Hütchen, Gewöhnung an Basketbälle den Ball

10 Min. Wurfübungen/ In Gruppen auf Basketbälle Wurffindung Körbe verteilt

Schluss 20 Min. Shootout In Gruppen auf Basketbälle Wettkampfgefühl Körbe verteilt Entwicklung

10 Min. „Gib-mir-5“und Gesamte Gruppe, Basketbälle, Namen fixieren, Abschlussbesprechung Sitzkreis Hütchen Meinungsaustausch

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7.5.2. Beschreibung der Unterrichtseinheit 1

Durch den gemeinsamen Sitzkreis erfahren die SchülerInnen vorab von Erwartungshaltung des Lehrpersonals, sowie Inhalte wie auch Lernziele. Eine kurze Vorstellungsrunde erfolgt, wie auch die Nennung jedes Namens oder Spitznamens um die Kommunikation gewährleisten zu können. Im Sport sind die Arten der Kommunikation sehr reichhaltig. Blickkontakte, Gesten oder Bewegungsreaktionen haben alle andere Bedeutungen und sollen von GegnerInnen, MitspielerInnen, SchiedsrichterInnen oder ZuschauerInnen Reaktionen erwirken (Baumann, 2002). Motivation kann durch verschiedene Videoanalysen und Highlights von ProfisportlerInnen schon im Vorhinein gesteigert werden. Danach werden folgende Aufwärmspiele absolviert, sie sind speziell für das Kennenlernen geeignet.

„Gib-mir-5“

Die SchülerInnen laufen in einem begrenzten Feld durcheinander und begrüßen sich nacheinander mit Gib-mir-5-Abschlägen und nennen ihren Vornamen. Erschwert kann dies auch im Dribbling erfolgen (Kleinmann, 2005).

Begrüßungsdribbeln

SchülerInnen dribbeln einzeln mit einem Basketball quer durch ein abgestecktes Feld. Trifft man auf eine/n MitschülerIn, gibt ihm/ihr die Hand und dribbelt dann zum/zur Nächsten. Die SchülerInnen müssen sich dabei in die Augen schauen und den Namen des Gegenübers sagen. (Kleinmann, 2005)

Balltransport

Zu zweit soll ein Basketball zwischen den Köpfen geklemmter Ball über einen abgesteckten Parcours transportiert werden. Fällt der Ball hinunter, wird der Ball zwischen die Schultern geklemmt und zum Abschluss zwischen den Gesäßen. Fällt der Ball wieder auf den Boden wird von vorne begonnen. Nach jeder Runde wird der/die PartnerIn gewechselt (Kleinmann, 2005). 79

Im Hauptteil machen sich die SchülerInnen einfach mit dem Ball, dem Korb, dem Brett am Korb, dem Bodenbelag, den MitspielerInnen, dem Basketballcourt durch einfache Dibbel- Pass- und Wurfübungen vertraut. Einfache Organisationsformen sowie Routine in diesen Übungen sind von großer Bedeutung da sie täglich Brot für BasketballspielerInnen sind. Diese einfachen Übungen sollten vor jeder Einheit erfolgen.

Den Schluss dieser Einheit bildet ein Spiel das sich „Shoot-out“ nennt. Die SchülerInnen stehen in einer Reihe hinter der Freiwurflinie. Die ersten beiden haben je einen Ball. Spieler 1 wirft zuerst, dann Spieler 2. Beide gehen auf ihren eigenen Rebound und werfen solange, bis der Ball im Korb ist. Nummert 1 scheidet aus, wenn 2 vor ihm trifft usw. Je nach Gruppengröße kann auf ein bis vier Körben gespielt werde. Wenn ein Konditionstraining geplant werden würde, kann man statt dem Ausscheiden auch Aufgaben verteilen die erledigt werden müssen um wieder am „Shoot-out“ teilzunehmen. Nach diesem sehr anstrengenden Spiel verabschieden sich die SchülerInnen durch das oben genannte „Gib-mir-5“ Spiel, danach folgt eine Abschlussbesprechung im Sitzkreis um alle Namen nochmals zu wiederholen, Resümee zu ziehen und einen Ausblick auf die nächste Einheit zu geben.

(http://schulen.eduhi.at/hs1.mondsee/pdf- Dateien/Sport/Kleine%20Spiele/Kleine%20Spiele.pdf)

7.5.3. Unterrichtseinheit 2

Ort: Turnhalle mit Basketballcourt (bei Schönwetter Outdoor)

Dauer: 100 Minuten

Lernziele: Schwerpunkt ist die Verbesserung der individuellen Dribblingeigenschaften.

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Phase Dauer Inhalte (Übungen, Organisationsform Materialien Didaktische Spiele etc.) Überlegungen

Anfang 5 Min. Begrüßung/Einführung Sitzkreis Einstimmung Darbietung der und Motivation Kursinhalte

10 Min. Kennenlern-Spiele Gesamte Gruppe in Hütchen, Festigen der abgegrenztem Feld Basketbälle Namen und  „Gib-mir-5“ Erwärmung durch  Begrüßungsd Spielformen ribbeln

10 Min. Freies 2er Teams Basketbälle Auflockerung durch Werfen/Dribbeln/Passen individuelles Aufwärmen

Hauptteil 20 Min. Dibbelübungen mit Eigenständig Hütchen, Gewöhnung an den Parcours und Basketbälle, Ball Verbesserung Hindernissen Hindernisse beider Hände (beidhändig)

20 Min. Dynamische Je eine Gruppe pro Hütchen, Verbesserung des Dribbelübungen mit Zug Korb Basketbälle Dribblings zum Korb

Schluss 25 Min. Spielform 3 VS 3 (auf In 3er Teams auf Basketbälle Wettkampfgefühl Kommunikation achten) Körbe verteilt Entwicklung

10 Min. „Gib-mir-5“und Gesamte Gruppe, Basketbälle, Namen fixieren, Abschlussbesprechung Sitzkreis Hütchen Meinungsaustausch

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7.5.4. Beschreibung der Unterrichtseinheit 2

Den Anfang bildet wieder die Begrüßung und Einführung in die Einheit im Sitzkreis, danach folgen noch zwei Kennenlernspiele um dann das individuelle Aufwärmen zu starten.

7.5.5. Dribbleübungen

Der Hauptteil dieser Einheit wird vom Dribbling geprägt. Jede/r SchülerIn soll hierbei seine Fähigkeiten am Ball verbessern. Das Lehrpersonal kann hier alle vorhandenen Materialien nutzen um Hindernisse oder Parcours zu erschaffen, die die SchülerInnen überwinden müssen. Materialien können Matten, Bänke, Hütchen, Kästen etc. sein. Die Form des Parcours ist natürlich auch frei wählbar. Auch Tempowechsel sind hier gefragt, zum Beispiel kann das Lehrpersonal drei Tempi (1=Langsam/2=Mittel/3=Schnell) vorgeben an die sich die Jugendlichen orientieren müssen. Somit dribbeln alle SchülerInnen und sind in Bewegung in einem Hindernisfeld oder Parcours. Am Ende dieser Übung kann man noch „Ausräumen“ spielen. Alle SchülerInnen haben die Möglichkeit den Ball aus den Händen der anderen zu schlagen, ist der Ball nicht mehr unter Kontrolle ist man selbst oder/und der/die GegnerIn ausgeschieden (Fouls sind nicht erlaubt). SiegerIn ist jene/r SchülerIn die/der als letztes den Ball noch dribbelt.

Nun folgen individuelle Dribbleskills, die jeder Jugendliche ohne Gegner ausführt. Die folgenden Übungen werden an der Grundlinie begonnen und die gesamte Länge des Basketballfeldes im Zick-Zack (Hütchen platzieren) zurückgelegt. Am anderen Ende des Feldes wird mit einem oder Jump- Shot abgeschlossen. Diese Übung kann dann wieder retour erfolgen. Das Lehrpersonal steht an der Mittellinie und kontrolliert die richtige Ausführung der Drills. Hier gilt die Devise vom Leichen zum Schweren.

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 Crossover-Dribbling vor dem Körper: Hier wird immer mit der korbfernen Hand gedribbelt, bei der Korb-Korb- Linie angekommen erfolgt ein Handwechsel vor dem Körper. Das Tempo wird gesteigert.  Crossover between the legs: Gleiche Übung wie das Crossover-Dribbling, nur erfolgt hier der Handwechsel zwischen den Beinen. Tempo anpassen;  Crossover behind the back: Der Handwechsel erfolgt hier hinter dem Körper.  Spinmove Hier erfolgt der Handwechsel nun mit einer Körperdrehung weg vom Hütchen.  Between the legs – Spinmove Dieser Move ist eine Kombination aus Handwechsel zwischen den Beinen, gefolgt von einem Spinmove. (Blümel, 2007).

Nach diesen Drills erfolgt ein Turnier (3 gegen 3 auf einen Korb), in dem die SchülerInnen erstmal ihre Stärken präsentieren können, hier muss auf Ausgeglichenheit der Teams und korrekte Mannverteidigung plus Kommunikation geachtet werden. Auch der Eigensinn jeder/s SchülersIn kann hier beobachtet werden. Das Turnier kann auf mehreren Körben gleichzeitig stattfinden. Danach wird sich wieder durch „Gib-mir-5“ verabschiedet und Respekt bekundet. Natürlich folgt wieder eine Abschlussbesprechung mit allen SchülerInnen um in Austausch zu kommen und Unstimmigkeiten zu klären.

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7.5.6. Unterrichtseinheit 3

Ort: Turnhalle mit Basketballcourt (bei Schönwetter Outdoor)

Dauer: 100 Minuten

Lernziele: Schwerpunkt ist die Verbesserung der individuellen Passeigenschaften und erlernen der Mannverteidigung.

Phase Dauer Inhalte (Übungen, Organisationsform Materialien Didaktische Spiele etc.) Überlegungen

Anfang 5 Min. Begrüßung/Einführung Sitzkreis Einstimmung Darbietung der und Motivation Kursinhalte

5 Min. Freies 2er Teams oder Basketbälle Auflockerung durch Werfen/Dribbeln/Passen einzeln individuelles Aufwärmen

Hauptteil 30 Min. Passübungen In 2er Teams und Hütchen, Erlernen (beidhändig) Gruppen Basketbälle, verschiederner Hindernisse Passformen (beidhändig)

30 Min. Passspiele Teams oder Hütchen, Verbesserung der Kleingruppen Basketbälle Passingskills (beidhändig)

Schluss 20 Min. 5 VS 5 (Fullcourt)+ Teams Bälle Ersterfahrung mit Erklärung der Fullcourtspiel Mannverteidigung

10 Min. „Gib-mir-5“und Gesamte Gruppe, Basketbälle Meinungsaustausch Abschlussbesprechung Sitzkreis

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7.5.7. Beschreibung der Unterrichtseinheit 3

Der Beginn sollte nun allen SchülerInnen klar sein, es erfolgen wieder Begrüßung, Einführung in die Einheit und selbständiges Erwärmen durch Drills und Übungen.

7.5.8. Passübungen

Der Hauptteil dieser Einheit besteht aus dem Schwerpunkt die Qualität und Arten der Pässe zu verbessern. Folgende Übungen stehen hier zu Verfügung:

Die SchülerInnen formieren sich paarweise, jedes Paar erhält einem Basketball. Ein/e SchülerIn steht an der Seitenlinie, der/die Andere an der Korb-Korb-Linie. Nun werden folgende Pässe trainiert, wobei das Lehrpersonal ständig die Qualität der Pässe und die exakte Ausführung überprüft.

 Brustpass  Bodenpass  Baseballpass  Überkopfpass  Behind-the-back-Pass

Natürlich sollen auch Tipps des Lehrpersonals den SchülerInnen helfen ihre individuellen Fähigkeiten zu steigern. Diese Passarten sollen nun auch in der Praxis Anwendung finden. Deshalb werden danach Passspiele absolviert um diese Passarten in reeller Spielgeschwindigkeit auszuprobieren und zu perfektionieren.

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Tigerball

Vier bis fünf Jugendliche bilden einen Kreis (Größe ist variabel) und spielen sich den Ball mit oben angeführten Passarten zu. Die Passarten sind frei wählbar und situationsabhängig. Ein Jugendlicher steht in der Mitte und ist der Tiger. Der Tiger versucht die Pässe zu verhindern. Bei einer Ballberührung des Tigers darf der Tiger aus dem Kreis und der/die PassgeberIn wird nun Tiger. Wichtig dabei ist, um das Verletzungsrisiko zu minimieren, dass die Bälle nicht über Kopfhöhe zugespielt werden dürfen (www.basketball-bund.de).

3 gegen 3 ohne Dribbling (Variationen 2 VS 2 / 4 VS 4 / 5 VS 5)

Die Jugendlichen spielen drei gegen drei auf einen Korb. Der Ball darf nur gepasst und nicht gedribbelt werden. Nach Korberfolg erhält die andere den Ball und beginnt außerhalb der 3er-Linie zu passen. Nach einem Defensivrebound muss der Ball zunächst nach außen (hinter die 3er-Linie) gepasst werden. Um dann das Fullcourt-Spiel zu initiieren, können Teams auf vier oder fünf SpielerInnen erweitert werden. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Kommunikation in der Verteidigung. SpielerInnen sollen lautstark kommunizieren um sich in der Mannverteidigung zu helfen (www.basketball- bund.de).

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Es folgt das Fullcourt Match bei dem alle offiziellen Regeln gelten. In der Verteidigung wird versucht die Mannverteidigung anzuwenden und zu etablieren die natürlich im Vorhinein gründlich erklärt wird. Dazu ein Zitat von Marco Prey (Techniken, Taktiken und Übungen für die Jugendausbildung, 2009/1):

„bei Anfängern lege ich Wert darauf, dass sie ihre Zuteilung zu einem direkten Gegenspieler eine gesamte Defense hindurch einhalten und nicht jeder dem Ball hinterherrennt. Der direkte Verteidiger des Ball führenden Spielers verteidigt eng und ist immer frontal zu ihm ausgerichtet, sodass er jederzeit exakt zwischen dem Korb und seinem Gegenspieler steht. Spieler, die nicht am Ball verteidigen, dürfen ca. 2 m Abstand zu ihrem direkten Gegenspieler halten, aber nicht absinken. Ich vermeide es ebenfalls, den Spielern zu erzählen, dass sie später absinken können und was es bedeutet, da die meisten, sowie sie davon Kenntnis erlangen, faul werden und ständig absinken. Im Vordergrund steht ganz klar, Verantwortung für den direkten Gegenspieler zu übernehmen. Um die Defense – Transition zu schulen, lasse ich mein Team auch des Öfteren über das ganze Feld verteidigen. So lernen sie, sich nicht stundenlang über einen Korb zu freuen, sondern so schnell es geht, ihren Gegenspieler zu suchen“ (Prey, 2009/1, S. 117).

Nach dieser sehr ermüdenden Einheit folgt natürlich wieder ein lockeres Abschlussspiel „Gib-mir-5“ und der ritualisierte Sitzkreis mit der Abschlussbesprechung und regem Meinungsaustausch.

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7.5.9. Unterrichtseinheit 4

Ort: Turnhalle mit Basketballcourt (bei Schönwetter Outdoor)

Dauer: 100 Minuten

Lernziele: Schwerpunkt ist die Verbesserung der individuellen Wurfeigenschaften und einüben der Mannverteidigung.

Phase Dauer Inhalte (Übungen, Organisationsform Materialien Didaktische Spiele etc.) Überlegungen

Anfang 5 Min. Begrüßung/Einführung Sitzkreis Einstimmung Darbietung der und Motivation Kursinhalte

5 Min. Freies 2er Teams oder Basketbälle Auflockerung durch Werfen/Dribbeln/Passen einzeln individuelles Aufwärmen

Hauptteil 30 Min. Wurfübungen + In 2er Teams oder Hütchen, Erlernen Verteidigung einzeln Basketbälle, verschiederner Wurfformen und deren Verteidigung

30 Min. Wurfspiele (gegen 2er Teams oder Hütchen, Verbesserung der Mannverteidigung) Kleingruppen Basketbälle Wurfskills

Schluss 20 Min. 5 VS 5 (Fullcourt)+ Teams Bälle Spielpraxis Mannverteidigung sammeln

10 Min. „Gib-mir-5“und Gesamte Gruppe, Basketbälle Meinungsaustausch Abschlussbesprechung Sitzkreis

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7.5.10. Beschreibung der Unterrichtseinheit 4

Der Einstieg dieser Einheit erfolgt wieder wie üblich mit Begrüßung und Einleitung in die aktuelle Thematik. Das Aufwärmen geschieht wieder durch individuelle körperliche Übungen sowie Pässe, Würfe und Dibbledrills.

Der vorrangige Aspekt dieses Hauptteils liegt auf der Verbesserung der individuellen Wurfleistung der Jugendlichen. Auch auf die Verteidigungsvarianten gegen Werfende, oder auch Shooter genannt, werden erklärt und angewandt. Ein weiterer Aspekt ist das korrekte Ausüben der Mannverteidigung, sie muss mit den SchülerInnen in der Theorie und danach auch in der Praxis einstudiert werde. Anfangs kann das Lehrpersonal in Spielsituationen, die nicht ideal gelöst wurden, intervenieren und die perfekte Lösung für diese Situation aufzeigen und erklären. Dies hat zufolge, dass die Jugendlichen schneller Spiel- und Verteidigungsgefühl entwickeln. Folgende Wurfdrills werden ausgeführt. Nach einer Eingewöhnungsphase kann man die Werfenden von VerteidigerInnen leicht stören lassen. Dies hat zwei Vorteile, erstens gewöhnen sich die Werfenden an das Verteidigen ihrer Würfe und zweitens erwerben die VerteidigerInnen die Fähigkeiten verschiedene Wurfarten zu verteidigen.

7.5.11. Wurfübungen

Die gesamte Mannschaft teilt sich in je zwei gleich große Gruppen auf und diese begeben sich jeweils in eine Ecke an der Mittellinie-Seitenlinie. Die beiden ersten SpielerInnen sind Partner, ein Ball ist im Spiel. Die Übungen erfolgen auf einen Korb. Die SpielerInnen auf der ballfernen Seite operieren als Reboundende und Passstationen, der/die Ballführende als WerferIn. Der Verlauf ist fließend mit Wechsel der Seiten. Nach der Hälfte der Übungszeit wird dieser Drill von der anderen Seite wiederholt. Das Lehrpersonal steht in Korbnähe, um die richtige Ausführung aufzuzeigen.

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 Lay-up mit Pass Pass zum/r gegenüberstehenden PartnerIn, der Ball kommt zurück und es erfolgt ein Korbleger mit oder ohne Dribbling;  Stoppschritt mit Jumpshot Pass zum/r gegenüberstehenden PartnerIn, der Ball kommt zurück und es erfolgt ein Jumpshot nach vorausgegangenem beidbeinigen Stoppschritt  Stoppschritt, Wurffinte, Dribbling, Jumpshot Pass zum/r gegenüberstehenden PartnerIn, man bekommt den Ball zurück und es erfolgt ein Stoppschritt, eine Wurffinte, danach ein Dribbling Richtung Korb mit anschließendem Jumpshot oder Lay-up; (Prey, 2009/4) (Schauer, 2007) (Gifforf, 2010)

Darauf folgt eine Verteidigungsübung nach ähnlichen Prinzipien. Die SpielerInnen bewegen sich in Verteidigungsposition durch die Halle, das Lehrpersonal gibt Kommandos, auf welche die SchülerInnen reagieren müssen.  „Face“: Schneller Schritt nach vorne und Hand nach oben um das Blickfeld eines/r imaginären GegnerIn beim Wurf zu stören;  „Shot“: Schneller Schritt nach vorne und Hand nach oben um einen/r imaginäre/n GegnerIn beim Wurf zu stören, dann sofort umdrehen und den/die imaginäre/n GegnerIn ausboxen;  „Run“: Push-and-Slide Verteidigung aufgeben und einen kurzen Sprint in Richtung Korb des gegnerischen Teams machen;  „Drive“: schneller Schritt nach hinten um einen imaginären Drive zu stoppen und sofort wieder Verteidigungshaltung einnehmen; (Goldstein, 1999) (Brown, 2004).

All diese Drills können auch wahlweiße mit reellen AngreiferInnen ausgeübt werden.

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Nach diesen Wurf- und Verteidigungsübungen folgt ein Fullcourtgame, fünf gegen fünf. Die Organisationsform kann natürlich der Gruppengröße angepasst werden. Es muss vom Lehrpersonal darauf geachtet werden, dass die Kommunikation in Angriffs- aber vor allem Verteidigungsverhalten aufrechterhalten bleibt. Kommunikationstraining ist ungemein bedeutend, es trägt neben dem Methodentraining, maßgebend zur Bildung von solzialer Kompetenz bei. (Klippert, 2001) Beide Teams versuchen die erlernte Mannverteidigung anzuwenden. Das Lehrpersonal kann natürlich wieder Fehler korrigieren und Lösungswege aufzeigen.

Der Abschluss erfolgt wieder mit der ritualisierten Respektsbekundung und Abschlussbesprechung. Hier können alle Probleme, Lösungen und taktische Aspekte besprochen werden.

7.5.12. Unterrichtseinheit 5

Ort: Turnhalle mit Basketballcourt (bei Schönwetter Outdoor)

Dauer: 100 Minuten

Lernziele: Schwerpunkt ist die Verbesserung der Team-Verteidigung einüben der Mannverteidigung und erlernen bzw. organisieren der Planung eines kursinternen Turniers.

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Phase Dauer Inhalte (Übungen, Organisationsform Materialien Didaktische Spiele etc.) Überlegungen

Anfang 5 Min. Begrüßung/Einführung Sitzkreis Einstimmung Darbietung der und Motivation Kursinhalte

10 Min. Freies 2er Teams oder Basketbälle Auflockerung durch Werfen/Dribbeln/Passen einzeln individuelles Aufwärmen

Hauptteil 20 Min. Übungen für Teams oder Hütchen, Verbesserung des Kommunikation und Kleingruppen Basketbälle, Abwehrverhaltens Teamverteidigung und des Shootings

20 Min. Spielform Teams oder Hütchen, Verbesserung im Kleingruppen Basketbälle Angriffs- und Verteidigungsverst ändnis

Schluss 40 Min. Selbstständige Planung Gesamte Gruppe Clipboard, Erfahrung in des Turniers Stifte, etc. Turnierplanungen sammel

5 Min. Shoot-out Gesamte Gruppe, Meinungsaustausch Abschlussbesprechung Sitzkreis

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7.5.13. Beschreibung der Unterrichtseinheit 5

Die Einführung und das Erwärmen erfolgen wie üblich. Danach folgen Dribbeldrills in Paaren mit Verteidigung um Erlerntes in Einheit vier und drei zu verinnerlichen.

7.5.14. Verteidigungsübungen

Aufteilung der gesamten Gruppe in AngreiferInnen und VerteidigerInnen mit anschließendem Wechsel der Funktion. Je ein/e AngreiferIn und ein/e VerteidigerIn beginnt an der Ecke Seitenlinie-Grundlinie, es wird die gesamte Länge des Basketballfeldes im Zick-Zack mit Finten usw. bewältigt. Am anderen Ende des Feldes wird mit einem Korbleger oder wahlweise Jump-Shot abgeschlossen. Bis zur Mittellinie sollen beide SpielerInnen sich aufeinander einstellen und etwas lockerer agieren, ab der Mittellinie soll mit voller Energie verteidigt und angegriffen werden.

Nach erfolgreichen/erfolglosen Korbversuch wird die Übung, mit vertauschten Rollen wiederholt. Das Lehrpersonal steht dabei an der Mittellinie und kontrolliert die richtige Ausführung und überprüft ob Tempo, Einsatz, Angriff und Verteidigung stimmen. Diese Drills gilt es zu absolvieren (siehe Unterrichtseinheit 2: Dribbelübungen).

 Crossover-Dribbling vor dem Körper mit Verteidiger  Crossover between the legs mit Verteidiger  Crossover behind the back mit Verteidiger  Spinmove mit Verteidiger (Blümel, 2007) (Krause, 2008).

Nach diesen Angriffs- und Verteidigungsübungen, die alle Jugendlichen mindestens zwei Mal absolvieren sollten, folgt ein kurzes Spiel 5 gegen 5, indem die zuvor erlerne Manndeckung geübt werden soll.

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Spiel mit Hauptaugenmerk Verteidigung und Kommunikation

Dieses Spiel soll nun die Teamverteidigung verbessern. Es soll zwischen, zuvor erlernten, Zonenverteidigungen und Mannverteidigung gewechselt werden. Das Lehrpersonal muss sehr aufmerksam sein und gegebenenfalls sofort eingreifen, wenn er / sie merkt, dass Probleme oder Fragen auftauchen. Die SchülerInnen sollen bessere Kommunikation erlernen um besser als Team zu verteidigen. In den ersten 10 Minuten wird gegebenenfalls unterbrochen um auftretende Probleme zu besprechen, die letzten zehn Minuten werden ohne Unterbrechung gespielt, um sich an den Spielfluss anzupassen.

Nach diesem Spiel kommt die gesamte Gruppe zusammen. Das Lehrpersonal beauftragt die SchülerInnen mit der Planung eines kursinternen Basketballturniers für die nächste Einheit. Die SchülerInnen müssen Organisationsform (z.B.: 5 VS 5/ Streetball / 2 VS 2), Teameinteilung, Spielraster und Zeitmanagement etc. selbstständig erarbeiten und erfassen, sie haben dafür circa 40 Minuten im Kurs dafür Zeit. Ziel ist es, Anfang nächster Einheit, dieses selbst organisierten Turnier durchzuführen. Natürlich steht das Lehrpersonal für Fragen der SchülerInnen parat und kann auch helfend eingreifen. Wenn noch Zeit bleibt, spielen die SchülerInnen zum Abschluss noch ein Shoot- out.

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7.5.15. Unterrichtseinheit 6

Ort: Turnhalle mit Basketballcourt (bei Schönwetter Outdoor)

Dauer: 100 Minuten

Lernziele: Umsetzung der gelernten Kursinhalte in dem selbstorganisierten kursinternen Basketballurnier.

Phase Dauer Inhalte (Übungen, Organisationsform Materialien Didaktische Spiele etc.) Überlegungen

Anfang 5 Min. Begrüßung/Einführung, Sitzkreis Einstimmung Besprechung der und Motivation Turnierabfolge

10 Min. Gemeinsames 2er Teams oder Basketbälle Erwärmung und Aufwärmen einzeln Vorbereitung auf das Turnier

Hauptteil 70 Min. Abhaltung des durch Teams Basketbälle Anwendung des SchülerInnen geplantes Erlernten in Turnier Spielsituationen

Schluss 15 Min. Turnierabschluss- Gesamte Gruppe, Meinungsaustausch besprechung Sitzkreis

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7.5.16. Beschreibung der Unterrichtseinheit 6

Zu Beginn dieser Turniereinheit wird der Ablauf des Turniers, die Regelkunde und die Lernziele nochmals besprochen. Das Lehrpersonal muss den reibungsfreien Ablauf des Turniers bewerkstelligen. Danach folgt das ritualisierte und individuelle Aufwärmen. Nun kann das schülergeplante Turnier starten. Nach dem Turnier wird die Siegerehrung vollzogen und eine allgemeine Abschlussbesprechung über den Kurs und seine Inhalte mit allen TeilnehmerInnen abgehalten. Natürlich kann dieser Kurs beliebig ausgebaut werden, dies soll nur ein Grundgerüst für die Basketballausbildung in der modularen Oberstufe bilden.

Ein Beispiel für solch ein Turnier stellt der offizielle Deutsche Basketball Bund (DBB) zur Verfügung, hier Regelwerk und nützliche Tipps dargestellt: (www.basketball-bund.de)

7.5.17. Beispiel und Regelwerk für Turnierplanung

Regeln: 3x3 Basketball wird in Anlehnung an das FIBA 3x3-Regelwerk nach den nachfolgenden Regeln gespielt. Überall dort, wo keine ausdrückliche Regelung formuliert ist, gelten die offiziellen FIBA-Basketball-Regeln. Vereinfachungen im Schulbereich gemäß Alter oder technischem Leistungsstand der Schüler oder Anpassungen an die zur Verfügung stehenden Körbe oder die Spielzeit sind individuell möglich.

Spielfeld: Das Spiel wird auf einem Spielfeld mit den Abmessungen 10 x 10 Meter oder einem regulären Halbfeld auf einen Korb ausgetragen.

Mannschaften: Jedes Team setzt sich aus vier Spielern (drei auf dem Feld, ein Auswechselspieler) und einem Trainer zusammen.

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Schiedsrichter: Das Spiel wird von einem Schiedsrichter geleitet. Ein Kampfrichter führt den vereinfachten Spielbericht für den Schulsport. Falls gewollt und vorhanden stoppt und zählt ein Zeitnehmer die 14-Sekunden (laut 10,11,12,13,14 - Pfiff; es sollte so gezählt werden, dass mit dem Ende der ausgesprochenen Zahl die jeweilige Sekunde verstrichen ist. Der Pfiff erfolgt also nach Ablauf der vierzehnten Sekunde! Bei Vorhandensein einer digitalen 14-(24) -Sek.-Anlage entfällt die Regelung). Der Pfiff des Vierzehn-Sek.- Zeitnehmers stoppt nicht das Spiel (Ball ist ggf. zu dem Zeitpunkt in der Luft), erst der Schiedsrichter entscheidet, ob eine Regelübertretung vorliegt und ahndet diese entsprechend.

Spielvorbereitung

 Beide Mannschaften haben eine gemeinsame Aufwärmphase von drei Minuten.  Vor dem Spiel führt ein Spieler von Mannschaft A einen Wurf von einem beliebigen Punkt (bspw. hinter der Drei-Punkte-Linie) aus. Ist dieser Wurf erfolgreich, erhält Mannschaft A den ersten Ballbesitz, wenn nicht wird dieser Mannschaft B zugesprochen. Das Spiel beginnt mit einem Checkball (Übergabe des Balles durch den Verteidiger an den Angreifer) am Scheitelpunkt der Distanzlinie. Entsprechend der Regelung des wechselnden Ballbesitzes erhalten die Mannschaften in den folgenden Sprungballsituationen den Ballzugesprochen. Statt eines Ballbesitzpfeils wird eine Karte mit den Buchstaben A und B vom Kampfrichter jeweils so gedreht, dass der Buchstabe des Teams, das den nächsten Ballbesitz erhält, sichtbar zum Spielfeld zeigt. Von beiden Teams wird Fair Play erwartet. Im Streitfall entscheidet der Schiedsrichter.

Spielzeit, Sieger und Zählweise

 Die Spielzeit und die Zahl der Spielperioden können der Anzahl der Spieler und der zur Verfügung stehenden Zeit und Anzahl der Spielfelder angepasst werden. Die Spielpause zwischen zwei Perioden beträgt immer mindestens eine Minute. Eine Periodenlänge von fünf bis zehn Minuten bei durchlaufender Spielzeit ist empfehlenswert.  Erzielt eine Mannschaft zu einem Zeitpunkt in dieser Spielzeit 21 Punkte, so hat sie das Spiel gewonnen. Auf ein Punktelimit kann bei zentraler Zeitnahme ggf. verzichtet werden.

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 Ist der Spielstand am Ende der letzten Spielperiode unentschieden, so wird so lange weitergespielt, bis ein Team zwei weitere Punkte erzielt hat. Vor der Verlängerung gibt es eine Spielpause von einer Minute.  Die Vierzehn-Sekunden-Zeitnahme beginnt, wenn der erste Spieler der angreifenden Mannschaft den Ball hinter der Drei-Punkte-Linie dribbelnd oder nach der Annahme eines Passes kontrolliert.  Jeder erfolgreiche Korbwurf innerhalb oder mit Berührung der Drei-Punkte-Linie zählt einen Punkt, jeder erfolgreiche Wurf von hinter der Drei-Punkte-Linie (maßgeblich ist der Absprungpunkt) zählt zwei Punkte. Ein erfolgreicher Freiwurf zählt einen Punkt. Nach einem erfolgreichen Korbwurf oder erfolgreichen letzten Freiwurf erhält die Mannschaft, die nicht gepunktet hat den Ballbesitz unter dem Korb. Für jüngere Schüler kann der Zwei-Punkte-Bereich entsprechend den U12- Basketballregeln des DBB auch bereits außerhalb der Zone festgelegt werden. Das gilt dann jedoch nicht für Regelungen zum Spielen des Balles hinter die Drei-Punkte-Linie.

Fouls: Es werden nur Mannschaftsfouls gezählt. Dennoch scheidet ein Spieler nach einem grob unsportlichen Foul oder anderen Verstößen gegen die Sportdisziplin mindestens für die Dauer des laufenden Spiels aus. Hier entscheidet die Spielleitung in Abstimmung mit dem Schiedsrichter. Die Mannschaftsfoulgrenze liegt bei fünf Fouls pro Periode. Mit dem fünften Mannschaftsfoul wird jedes Verteidigerfoul in der Periode mit einem Punkt und anschließendem Ballbesitz (Checkball) für das gefoulte Team geahndet. Eine Verlängerung zählt hierbei als Fortsetzung der letzten Spielperiode. Fouls in der Wurfaktion bleiben davon unbetroffen und werden mit einem (auch bei trotz Foul erfolgreichem Wurf) oder zwei Freiwürfen geahndet nach denen es keinen zusätzlichen Ballbesitz gibt, sondern das Spiel mit Rebound oder -im Falle eines erfolgreichen letzten Freiwurfs- mit Outlet-Pass oder -Dribbling fortgesetzt wird. Angreiferfouls werden auch bei Erreichen der Mannschaftsfoulgrenze mit Ballbesitz (Checkball) für die verteidigende Mannschaft geahndet. Besonders bei zentraler Zeitnahme kann es hilfreich sein, ganz auf Freiwürfe zu verzichten und für jedes Verteidigerfoul einen Punkt und Ballbesitz zu geben. Angreiferfouls werden weiterhin nur mit Ballbesitz für die verteidigende Mannschaft bestraft. Im Falle eines trotz Foul erfolgreichen Wurfes mit einem Zusatzpunkt für ein Foul sollte dann jedoch der zusätzliche Ballbesitz entfallen.

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Vierzehn-Sekunden-Regel (optional für Fortgeschrittene): Eine Mannschaft muss innerhalb von vierzehn Sekunden einen Korbwurf (mind. Ringberührung) versuchen. Verlässt der Ball vor Ertönen des Vierzehn-Sekunden-Signals (Pfiffs) die Hand des Werfers und geht in den Korb so Wurf. Berührt er nur den Ring so wird die Angriffszeit zurückgesetzt und das Spiel ohne Unterbrechung fortgesetzt. Berührt der Ball nicht den Ring, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel und es gibt Ballbesitz (Checkball) für die verteidigende Mannschaft.

Spielen des Balles: Im Anschluss an einen erfolgreichen Korbwurf oder einen erfolgreichen letzten Freiwurf: Ein Spieler der Mannschaft, die diese(n) Punkt(e) nicht erzielt hat, setzt das Spiel direkt unter dem Korb (nicht hinter der Grundlinie!) fort:

A) indem er einen Pass zu einem Mitspieler an einem beliebigen Platz des Spielfeldes spielt. Ist dieser Platz nicht hinter der Drei-Punkte-Linie muss der Passempfänger den Ball mit einem Dribbling oder Pass hinter die Drei-Punkte-Linie bewegen.

B) indem er den Ball selber hinter die Drei-Punkte-Linie dribbelt. Ist der Ball hinter der Drei- Punkte-Linie angekommen muss mindestens ein weiterer Pass zu einem Mitspieler erfolgen, bevor ein Korbwurf erfolgen darf.

 Im Anschluss an einen nicht erfolgreichen Korbwurf oder letzten Freiwurf - darf die angreifende Mannschaft den Ball rebounden und direkt weitere Wurfversuche unternehmen ohne den Ball hinter die Drei-Punkte-Linie passen zu müssen.- darf die verteidigende Mannschaft den Ball rebounden und muss ihn mit einem Pass oder Dribbling hinter die Drei-Punkte-Linie bewegen. Ist der Ball hinter der Drei-Punkte-Linie angekommen muss mindestens ein weiterer Pass zu einem Mitspieler erfolgen, bevor ein Korbwurf erfolgen darf.  Nach einem (Ballgewinn) oder Turnover (Ballverlust) muss der Ball von der Ball- erobernden Mannschaft hinter die Drei-Punkte-Linie bewegt werden. Ist der Ball hinter der Drei-Punkte-Linie angekommen muss mindestens ein weiterer Pass zu einem Mitspieler erfolgen, bevor ein Korbwurf erfolge darf.  Unternimmt der erste Spieler, der den Ball hinter die Drei-Punkte-Linie gedribbelt oder ihn dort nach einem Pass erhalten hat, direkt einen Korbwurf, so ist das eine Regelübertretung.

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 Nach Fouls (ohne Freiwürfe), Regelübertretungen, Ausbällen sowie zu Beginn einer zweiten Spielperiode und der Verlängerungen erhält das als nächstes angreifende Team den Ballbesitz hinter der Drei-Punkte-Linie (siehe Checkball). Dabei ist auf eine saubere und faire Ballübergabe zu achten, bei der Verteidiger und Angreifer spielbereit sind. Anschließend muss mindestens ein weiterer Pass zu einem Mitspieler erfolgen, bevor ein Korbwurf erfolgen darf. Dabei muss die Ballkontrolle klar zwischen zwei Spielern wechseln. Ein einfaches „Checken“ (Berühren) des Balles durch den Mitspieler ist nicht zulässig und stellt im Falle eines anschließenden Korbwurfes ohne weiteren Pass eine Regelübertretung dar.  Der Outlet-Pass und das Dribbling hinter die Drei-Punkte-Linie nach Erlangen des Ballbesitzes unter dem Korb (nach hingenommenem Korberfolg) dürfen nicht verteidigt werden.

Spielerwechsel: Ein Spielerwechsel ist bei jeder Spielunterbrechung für beide Teams zugelassen.

Auszeiten: Keiner Mannschaft stehen zu irgendeinem Zeitpunkt Auszeiten zu.

Sprungballsituationen: Entsprechend der Regelung des wechselnden Ballbesitzes erhalten die Mannschaften in Sprungballsituationen mit Hilfe des Ballbesitzanzeigers den Ball zugesprochen.

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7.6. Interpretation und Resümee

Diese Diplomarbeit soll neben den neuen Entwicklungen im Basketballsport, dessen Vielfältigkeit, auch die Möglichkeiten im Schulsport aufzeigen. Da Basketball eine der am weitest verbreiteten Teamsportarten der Welt ist, soll diese Arbeit den Fokus auf Teambasketball richten, weg vom sorgenannten „Heroball“. Dies ist auch der Grund warum wichtigsten Verteidigungsvarianten für den Schulunterricht erläutert werden. Natürlich steht die Kommunikation mit den TeamkollegInnen in der Verteidigung im Mittelpunkt, dies soll sich auch auf den allgemeinen Schulunterricht übertragen. Nach den Grundbegriffen und Verteidigungsvarianten des Spiels soll diese Diplomarbeit einen Leitfaden für ein Basketballmodul in der neuen Oberstufe bieten. Dieser Kurs ist für fortgeschrittene BasketballerInnen geplant, dennoch können durch Altersunterschiede Leistungsunterschiede vorherrschen, dies kann man aber durch Anpassung der PartnerInnen und Teams ausgleichen. Auch muss Situationsbedingt auf veränderte Rahmenbedingungen reagiert werden. Neben dem Hauptaspekt „Teambasketball – mit Schwerpunkten Verteidigung und Kommunikation“, können SchülerInnen auch erste Erfahrungen in Sachen Turnierplanung machen und werden zur Selbständigkeit erzogen. Aber vor allem soll die Freude am Sport und der Bewegung der Jugendlichen geweckt oder fortgeführt werden. Diese Diplomarbeit soll ein Leitfaden für ein Wahlmodul mit Basketballinhalt in der neuen oder modularen Oberstufe darstellen. Klar ist aber auch, dass dieser Kurs keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat und natürlich adaptiert werden kann.

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8. Glossar

Nun zu den Fachtermini die aus dem Lexikon der amerikanischen Basketball-Fachbegriffe stammen. Rolf Stratemeyer fasste diese, im Auftrag des offiziellen Deutschen Basketballbunds zusammen (www.basketball-bund.de). Dieses Glossar soll helfen, auch AnfängerInnen in Sachen Basketball, Taktiken, Drills, Spielzüge, Wurfarten etc. näherzubringen und zu erleichtern.

 Back - Block im Rücken des Verteidigers  Ballfake – Ballfinte  Ballhandling – Ballführung  Ballside - Seite, auf der sich der Ball befindet. -> strong side  Bank shot - indirekter Wurf, der Ball zuerst das Brett berührt  Baseball pass - Einhändiger Pass  Baseline – Grundlinie  Basics – Grundlagen  Basket cut - jede Schneidebewegung, die direkt zum Korb führt  Behind the back dribble – Dribbling hinter dem Rücken.  Behind the back pass - Pass hinter dem Rücken  Block – eine Blockade zum Freispielen eines Mitspielers  Blocked shot - geblockter Wurf, der Verteidiger kann den Korbwurf regelgerecht abwehren  Box and one - Verteidigung, bei der ein Spieler Mann-Mann verteidigt und die anderen vier eine 2:2, 1:3, 1:2:1 oder 3:1 Zone spielen. -> Diamond and one  Box out – der Versuch des Spielers, eine gute Position für einen -> Rebound zu bekommen  Bump, -ing - rempeln, durch Körperkontakt die Laufrichtung eines Angreifers ändern  Center - meist der größte Spieler des Teams, der im Angriff normalerweise mit dem Rücken zum Korb spielt. (Position 5)  Combination defense - Mischformen der Verteidigung aus Mann-Mann und Zonenverteidigung. ->Box and one ->Diamond and one, ->T and one -> Triangle and two  – Eine Richtungswechslung mit einhergehenden Handwechsel beim Dribbling 102

 Cutting - Schneiden des Angriffspielers in die deckungsschwachen Räume der Verteidigung (ohne Ball)  Defensive balance - Raumaufteilung in der Verteidigung  Deny - Anspiel verhindern  Diamond and one - Gemischte Verteidigung, ein Spieler deckt Mann-Mann, die anderen vier Spieler verteidigen in einer 1:2:1 Zone  - Zwei Verteidiger bedrängen den ballführenden Angreifer  Dribble - das Prellen des Balls während des Laufens.  Drill - Übungsformen mit fest vorgegebenem Ablauf, meist sehr belastend zur Festigung einer Fertigkeit oder Fähigkeit  Drive - Dribbling zum Korb (auch Penetration genannt)  Dunking - ein- oder beidhändiges Stopfen des Balles in den Korb von oberhalb des Ringes  Facing - das Anschauen des Korbes vor dem Wurf, das Ausrichten der Schulterachse im rechten Winkel zum Korb nach Anspiel  Face guarding, face to face - der Deckungsspieler steht Gesicht zu Gesicht zum Angreifer, oder hat eine Hand vor dem Gesicht des Gegenspielers  Forward - Großer Spieler mit Fähigkeiten zum Distanzwurf. Spielt tiefer, als etwa Freiwurflinie (Position 3/4) ->small forward (3), ->power forward (4)  Fronting - Verteidigungsstellung vor dem Angreifer, der nur noch mit einer Hand nach hinten kontrolliert wird.  Guard - Normalerweise ein Spieler, der sehr gut dribbelt, wirft und passt  Guarding - den Gegenspieler decken / verteidigen  Hedging - Über den Block gehen  Helping out - einem überspielten Teamkameraden in der Verteidigung helfen.  Helpside - Ballferne Seite -> weakside  High post - Hohe Position des Centers, Nähe Freiwurflinie  Lay-up – Korbleger  Low post - Tiefe Position des Centers, Nähe Grundlinie.  Man to man - Mann-Mann Verteidigung  Man to man press - Mann-Mann Presse  Match up defense - eine Verteidigung, die sich der Angreiferaufstellung anpasst  Match up zone - eine Ball - Raum - Verteidigung, die nach Mann-Mann Kriterien gespielt wird

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- Block, danach sofort abrollen und sich für einen Pass unter den Korb anbieten  Pivot  Sternschritt  Centerspieler, der in der Nähe des Brettes agiert  Point guard - Aufbauspieler, (Position 1) der das Spiel organisiert  Post – Spieler - Centerspieler, der im  ->Low Post agiert in der Nähe der Grundlinie  ->High Post in der Nähe der Freiwurflinie.  Power forward - Ein großer Spieler mit guten Reboundfähigkeiten in Angriff und Abwehr. Offensiver Flügel mit dem Drang zum Korb.(Position 4)  Power lay-up - Korbleger mit beidbeinigem Absprung  Press - engste Version der Mann-Mann-Deckung  Rebound - die Kontrolle über den Ball, der vom Brett oder Ring abspringt, erlangen  Roll - Abrollen, geplantes Weiterlaufen nachdem der Mitspieler den Block genutzt hat, um in eine günstige Anspielposition zu kommen.  Shooting Guard – Mischung aus Aufbau und Flügelspieler, (Position 2), Fähigkeit zum Distanzwurf  Small forward - kleinerer Flügelspieler (Position 3), Passgeber für die Center, guter Werfer  T and one defense - 1:1:2 Zonenverteidigung plus einem Mann-Mann Verteidiger  Trap - der ballbesitzende Spieler wird von zwei oder mehr Verteidigern so bedrängt, dass er wie in einer Falle sitzt und nur noch schlecht oder gar nicht mehr abspielen kann.  Triangle and two - Gemischte Verteidigung mit zwei Mann-Mann Verteidigern und einer 1:2 oder 2:1 Zone  - Ball-Raum-Verteidigung, Zonen Verteidigung  Zone press - Zonenpresse, Pressdeckung in einem bestimmten Bereich des Spielfeldes

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9. Quellenverzeichnis

9.1. Literaturverzeichnis

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9.2. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: klassische Positionen des Basketballs ...... 25 http://hidden-pattern.ch/glossar/ Zugriff am 14.04.16 Abbildung 2: Grundstellung für Erwachsene ...... 27 http://www.romanautzky.de/bilder/basketball/fox/2fussarbeit/theorie/foxfussth02.html Zugriff am 14.04.16 Abbildung 3: Grundstellung für Jugendliche ...... 27 http://www.romanautzky.de/bilder/basketball/fox/2fussarbeit/theorie/foxfussth02.html Zugriff am 14.04.16 Abbildung 4: Darstellung eines Brustpasses ...... 28 https://crispchestpass.files.wordpress.com/2012/10/3-1-2-chest-pass3.jpg Zugriff am 14.04.16 Abbildung 5: Überkopfpass von Kobe Bryant ...... 29 http://alf-img.com/show/overhead-pass-in-basketball.html Zugriff am 14.04.16

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Abbildung 6: Schematischer Bodenpass ...... 29 http://www.connectamillionminds.com/campaigns/stem-in-sports/basketball Zugriff am 14.04.16 Abbildung 7: Baseball-Pass ...... 30 Abb. 7 http://farisssurya.blogspot.co.at/2016/01/artikel-olahraga-bola-basket-artikel.html Zugriff am 14.04.16 Abbildung 8: Behind the Back Pass von Jason Williams ...... 30 http://img.bleacherreport.net/img/images/photos/002/392/868/72209931_original_crop_exact .jpg?w=1500&h=1500&q=85 Zugriff am 14.04.16 Abbildung 9: Triple-Threat-Position von Blake Griffin...... 32 Abb.9 http://amherst-basketball.com/triple-threat-position Zugriff am 15.04.16

Abbildung 10: Schematischer Sternschritt ...... 33 http://www.gmsdinkelscherben.de/downloads/hackenberg/qabasket/basket30.htm Zugriff am 15.04.16 Abbildung 11: Schematischer Lay-Up ...... 35 https://www.tes.com/teaching-resource/basketball-layup-reciprocal-sheet-6011395 Zugriff am 20.4.16 Abbildung 12: Schematischer Standwurf 37 http://www.sportunterricht.de/lksport/bbstand.html Zugriff am 20.4.16 Abbildung 13: Sprungwurf von Stephen Curry ...... 39 http://espn.go.com/nba/story/_/id/10703246/golden-state-warriors-stephen-curry-reinventing- shooting-espn-magazine Zugriff am 21.04.16 Abbildung 14: Hook-Shot von Marc Gasol ...... 40 http://www.sportskeeda.com/basketball/top-25-hook-shots-in-nba-2k13 Zugriff am 21.04.16 Abbildung 15: Monsterdunk von DeAndre Jordan ...... 41 http://bleacherreport.com/articles/1562721-brandon-knight-got-dunked-on-by-deandre- jordan-but-shhhh-nobody-say-anything Zugriff am 21.04.16 Abbildung 16: legendärer Dunk von Vince Carter ...... 41 http://deadspin.com/15-years-ago-vince-carter-jumped-over-a-7-footer-and-d-1733052531 Zugriff am 21.04.16 Abbildung 17: Ausboxen von Michael Beasly ...... 43 www.basketball.fanpiece.com Zugriff am 22.4.16 Abbildung 18: Joakim Noah beim Ausboxen ...... 43 www.basketball.fanpiece.com Zugriff am 22.4.16 Abbildung 19: Offensiv-Rebound ...... 44 http://www.gettyimages.at/detail/nachrichtenfoto/s-carol-willie-grabs-an-offensive-rebound- against-nachrichtenfoto/505953252# Zugriff am 22.4.16 Abbildung 20: Defense von Kawhi Leonard ...... 46 http://verticaljumptraininghq.com/articles/ Zugriff am 27.04.16

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Abbildung 21: Kevin Durant "Facing" James Harden ...... 47 http://www.punditarena.com/author/amitchell/ Zugriff am 27.04.16 Abbildung 22: Wurfverteidigung von Kobe Bryant ...... 49 Abb. 22 http://sports.ifeng.com/a/20151103/46095919_0.shtml Zugriff am 28.04.16 Abbildung 23: Wurfblock als Highlight ...... 49 http://fantasticpixcool.com/blocking+shots+basketball?image=43509481 Zugriff am 28.04.16 Abbildung 24: Mannverteidigung einfach dargestellt ...... 54 http://avcssbasketball.com/man-to-man-defense/ Zugriff am 04.05.16 Abbildung 25: Schematische Zonenverteidigung ...... 59 http://cyo.fauxball.com/defense.html Zugriff am 09.05.16 Abbildung 26: 3-2 Zone Schema ...... 60 https://www.breakthroughbasketball.com/defense/3-2zone.html Zugriff am 09.05.16 Abbildung 27: 3-2 Verteidigung am Flügel ...... 60 https://www.breakthroughbasketball.com/defense/3-2zone.html Zugriff am 09.05.16 Abbildung 28: 3-2 Verteidigung der Ecken...... 60 https://www.breakthroughbasketball.com/defense/3-2zone.html Zugriff am 09.05.16 Abbildung 29: 1-3-1 Verteidigung der Ecken ...... 61 https://www.breakthroughbasketball.com/playcreator/view.asp?ID=6&type=play Zugriff am 09.05.16 Abbildung 30: 1-3-1 Verteidigung am Flügel ...... 61 https://www.breakthroughbasketball.com/playcreator/view.asp?ID=6&type=play Zugriff am 09.05.16 Abbildung 31: 1-3-1-Zonenverteidigung ...... 61 https://www.breakthroughbasketball.com/playcreator/view.asp?ID=6&type=play Zugriff am 09.05.16 Abbildung 32: 1-2-2-Zonenverteidigung ...... 62 https://basketballlesson.wordpress.com/defensive-plays-1-2-2-zone-defense/ Zugriff am 09.05.16 Abbildung 33: lange Laufwege in Ecken ...... 62 https://basketballlesson.wordpress.com/defensive-plays-1-2-2-zone-defense/ Zugriff am 09.05.16 Abbildung 34: "Box and One" Schema ...... 63 http://best-basketballdrills.blogspot.co.at/2011/10/defense-zone.html Zugriff am 09.05.16 Abbildung 35: "Diamond and One" Schema ...... 63 http://coachingbetterbball.blogspot.co.at/2009/02/texas-diamond-and-one-against- abrams.html Zugriff am 09.05.16

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