12.11.2019

Martha Argerich & Sergei Babayan w

So klingt nur Dortmund Saison 2 019 / 20

Martha Argerich Klavier

Sergei Babayan Klavier

Abo: Curating Artist: Sergei Babayan

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

2,50 E (1756 – 1791) Sonate für zwei Klaviere D-Dur KV 448 (1781) Allegro con spirito Sergej Prokofiew (1891 – 1953) Andante Zwölf Klavierstücke aus »Romeo und Julia« Molto Allegro op. 64 (1935) Sergej Prokofiew Fassung für zwei Klaviere von Sergei Babayan Sieben Klavierstücke Prolog Fassung für zwei Klaviere von Sergei Babayan Tanz der Ritter Der Geist von Hamlets Vater aus »Hamlet« Morgentanz op. 77 (1938) Streit Mazurka aus »Eugen Onegin« op. 71 (1936) Gavotte Polka aus »Eugen Onegin« op. 71 (1936) Julia, das junge Mädchen Polonaise aus »Pique Dame« op. 70 (1936) Tanz des Volkes »Puschkin-Walzer« op. 120 Nr. 2 (1949) Tanz der Mandolinen Nataschas und Andrejs Walzer aus Morgenserenade »Krieg und Frieden« op. 91 (1941) Tanz der fünf Paare Idée fixe aus »Pique Dame« op. 70 (1936) Romeo und Julia vor der Trennung Tybalts Tod – Ende ca. 22.00 Uhr –

– Pause ca. 20.45 Uhr –

Expresseinführung um 19.40 Uhr im Komponistenfoyer

4 Programm Orchester mit 20 Fingern Eine Aussage von 1866, die bezeichnend ist für die musikalische Stimmungslage Original und Bearbeitungen für zwei Pianisten im 19. Jahrhundert: Hausmusik, Kammermusik, vor allem aber vierhändiges Klavierspiel standen zur damaligen Zeit hoch im Kurs. Vierhändiges Klavierspiel Der berühmte Musikkritiker Eduard Hanslick und einige seiner Freunde kehren an einem oder zwei Klavieren – das ist mehr als nur eine historische Fußnote, vom Spaziergang heim. Was tun? »Fast schüchtern regte uns die Frage, ob wir es ist vielmehr ein eigenes, allzu oft vergessenes Kapitel Musikgeschichte. Kein nicht ein wenig Musik machen sollten? Es verstand sich von selbst, dass mit Wunder also, dass ein so herausragender Pianist wie Sergei Babayan sich auch vierhändigem Spiel der Anfang gemacht wurde. Ist es doch die intimste, die be- heute noch für diese Gattung einsetzt und neue Bearbeitungen anfertigt für quemste und in ihrer Begrenzung vollständigste Form häuslichen Musizierens.« dieses Orchester mit 20 Fingern.

Die Werke des Abends auf einen Blick

1600 1700 1800 1800 1900 2000

Renaissance (Wiener) Klassik Impressionismus 1430 – 1600 Barock 1750 – 1830 1890 – 1920 Neue Musik 1600 – 1750 Romantik ab 1905 1820 – 1860 Expressionismus 1900 – 1925 Spätromantik 1860 – 1910

Prokofiew »Romeo und Julia«

Mozart Sonate für zwei Klaviere KV 448

Prokofiew Sieben Klavierstücke

Übersicht 6 8 Tote tanzen nicht gangen: Lebende Menschen können tanzen, tote nicht. Merkwürdigerweise Sergej Prokofiew Zwölf Klavierstücke aus »Romeo und Julia« op. 64 wurde die Nachricht, dass Prokofiew ein ›Romeo und Julia‹-Ballett mit Happy End geschrieben habe, in London ganz ruhig aufgenommen, während unsere Entstehung 1935, Suiten und Klavierbearbeitungen bis 1946 [sowjetischen] Shakespeare-Forscher päpstlicher als der Papst waren und zur Uraufführung 30. Dezember 1938 in Brünn Verteidigung Shakespeares aufmarschierten. Wenn ich dann doch noch den Dauer ca. 36 Minuten Schluss abänderte, so wurde ich dazu durch eine Bemerkung veranlasst, die jemand über das Ballett machte: ›Genau genommen hat Ihre Musik am Schluss Kirow ist tot, Sergej Kirow, erster Parteisekretär in Leningrad. Er wurde ermordet. keinen wirklich heiteren Ausdruck!‹ Das war richtig.« Nähere Umstände über das Attentat vom 1. Dezember 1934 konnten bis heute nicht restlos geklärt werden. Fest steht nur, dass Stalin der Tod dieses populären In der Tat mutiert am Ende der Liebestod zwar in ein funkelndes C-Dur, doch Oppositionsführers in die Karten spielte. Im Kommuniqué über Kirows Tod nur für wenige Takte – eine Andeutung für die Erfüllung im wiedergewonnenen, werden »Feinde der Arbeiterklasse« als Schuldige ausgemacht. Mit Kirows jenseitigen Paradies. Nacht und Tag liegen zum Schluss nicht nur symbolisch, Nachfolger Andrej Shdanow weht fortan ein kalter Wind durch die Leningrader sondern ganz konkret dicht beieinander: Während Julia ihren Gifttrank zu Parteizentrale und die gesamte Stadt. Zwischen 30.000 und 40.000 Einwohner sich nimmt, bricht draußen der Tag an. Nachdem bei den Proben die meisten Leningrads werden in Haft genommen. In der gesamten Sowjetunion beginnt eine Welle von Verhaftungen, Deportationen und Hinrichtungen. Nach dem Schrecken der Kollektivierung wird die Sowjetunion nun von der Geißel des »Großen Terrors« beherrscht.

Sergej Prokofiew ist unmittelbarer Zeuge, als am Leningrader Kirow-Theater, wie das renommierte Opernhaus heute zu Ehren des Revolutionärs heißt, der zuständige Theaterdirekter Sergej Radlow aus seinem Amt befördert wird. Inszenierungen werden vom Spielplan entfernt, Verträge für ausgehandelte Produktionen annulliert. Damit ist auch Prokofiews »Romeo und Julia«-Projekt zunächst gescheitert. Doch Prokofiew sieht sich schon zu weit in den sowjeti- schen Kulturapparat eingebunden, als dass er sich Ressentiments hätte erlau- ben können.

Im Herbst 1935 widmet sich Prokofiew ausschließlich seinem jüngsten und wich- tigsten Projekt, dem Ballett »Romeo und Julia«. Sein Ansprechpartner für die ge- plante Uraufführung: Sergej Radlow, der inzwischen rehabilitiert worden ist. »Im Frühjahr 1935 arbeiteten Radlow und ich ein Szenarium aus, wobei wir uns noch über die tanztechnischen Fragen mit dem Ballettmeister berieten. Im Lau- fe des Sommers beendete ich die Musik, aber das Bolschoi-Theater erklärte, es sei unmöglich, nach ihr zu tanzen, und trat vom Vertrag zurück. Viel disku- tiert wurde unser Versuch, dem Stück ein Happy End zu geben: Im letzten Akt tritt Romeo eine Minute früher ein, findet Julia am Leben und alles geht gut aus. – Wir hatten diese Barbarei aus rein choreografischen Gründen be-

10 Werke Musiker den Saal verlassen hatten, weil sie »nichts von der Musik« verstanden, wurde das Projekt zunächst auf Eis gelegt. Der Erfolg kam über Umwege. Kleine Orchestereinlagen, zu Suiten gebündelt, waren es, die über Rundfunk und Kon- zertaufführungen dem Werk allmählich zu seiner heutigen Popularität verhal- fen. Die Uraufführung des Balletts erfolgte 1938 in Brünn. Zweimal hat Prokof- iew dieses Werk später bearbeitet – als Serie von zwölf Klavierstücken und als zweiteilige Suite für Orchester. Ein ursprünglich in Erwägung gezogener dritter Teil kam nicht zustande.

Musikgeschichte: Vertonungen von »Romeo und Julia« Shakespeares »Romeo and Juliet«, erstmals erschienen 1597, zählt zu den berühmtesten Stoffen der Weltliteratur und stößt gerade bei Komponisten auf großes Interesse. Bearbeitungen für die Opernbühne stammen von Vincenzo Bellini (»I Capuleti e i Montechi«) und Charles Gounod (»Roméo et Juliette«), Tschaikowsky komponierte eine Fantasie-Ouvertüre. Massen- tauglich wurde der Stoff in der Geschichte von Tony und Maria, die einander in Leonard Bernsteins »West Side Story« lieben lernen und an den Realitäten in einem Problemviertel einer US-amerikanischen Großstadt scheitern.

Für Meisterschüler Wolfgang Amadeus Mozart Sonate für zwei Klaviere D-Dur KV 448

Entstehung 1781 Uraufführung November 1781 mit Mozart und seiner Schülerin Josepha Auernhammer Dauer ca. 25 Minuten

Zu den wenigen bekannten Pianistinnen, die vor Clara Schumann dauerhaft als Musikerin erfolgreich waren, zählt Josepha Auernhammer. Auch nach ihrer Hei- rat 1786 mit dem Magistratsrat Johann Bessenig und dreifacher Mutterschaft gab sie weiterhin unter ihrem ursprünglichen Namen regelmäßig Konzerte im Wiener Burgtheater und in privaten Kreisen. Bezeichnend, dass ihr letztes öf- fentliches Konzert am 21. März 1813 gemeinsam mit ihrer Tochter Marianna stattfand.

In die Musikgeschichte ist Josepha Auernhammer vor allem als Schülerin von Wolfgang Amadeus Mozart eingegangen. »Die freulle ist ein scheusal! – spielt

Werke aber zum entzücken«, schrieb der Lehrer im Juni 1781. Mehrere gemeinsame Auftritte sind belegt. Er widmete ihr seine Violinsonaten KV 296 und KV 376 – 380 sowie, unter Hilfestellung des Verlegers Torricella, die Klaviervariationen »Ah, vous dirais je, maman« KV 265. In den Jahren 1781 und 1782 führten sie gemeinsam die Sonate für zwei Klaviere KV 448 und das Doppelkonzert KV 365 auf.

Zeitdokument: Über Meister und Schülerin »Als [Mozart] nach Wien kam und seine sechs Sonaten für Klavier und Violine bei Artaria stechen und der Auernhammer widmen ließ, nahm er mich zur Probe, Artaria brachte den ersten Abdruck mit, die Auernhammer spielte das Pianoforte, Mozart begleitete statt auf der Violine auf einem zweiten nebenstehenden Fortepiano, ich war ganz entzückt über das Spiel des Meisters und der Schülerin, ich habe niemals mehr in meinem Leben so unvergleichlich vortragen gehört.« (Abt Maximilian Stadler)

Die Sonate beginnt fanfarenhaft, mit vollen Akkorden und vierstimmigen Tril- lern – ein orchesterähnlicher Satz, den Mozart immer weiter verfeinert, sodass man an manchen Stellen einzelne Bläserstimmen zu erkennen glaubt. In der Durchführung deutet er ein Fugenthema an, das er jedoch unbeantwortet lässt – eine Schein-Fuge sozusagen. Das Andante mit seinem kantablen Cha- rakter war wohl speziell auf die pianistischen Defizite von Josepha von Auern- hammer zugeschnitten, denn Mozart monierte, ihr ginge »der Wahre feine, singende geschmack« ab: »sie verzupft alles«. Das Finale, Molto Allegro, ist ein Feuerwerk. Wieder »orchestriert« Mozart die beiden Klavierstimmen; man kann neben einem Bläserchoral auch furiose Trommeln und sogar Triangeln erkennen – ein bisschen erinnert der Satz an die Musik aus der »Entführung aus dem Serail«.

Gefangen im System Sergej Prokofiew Sieben Klavierstücke

Entstehung 1936 – 1949 Dauer ca. 25 Minuten

Plötzlich ist alles anders. Anfangs ein schleichender Prozess, erfolgt die Zäsur durch die berühmt-berüchtigte »Stalin-Verfassung« dann doch schlagartig.

14 Werke 1936 tritt sie in Kraft und scheint auf dem Papier viele Träume zu erfüllen, doch zeptieren, aber wenn du nur wüsstest, wie sehr mir daran gelegen ist, ›Krieg die Realität ist ungleich trauriger. Denn diese Gesetze schließen den Aufbau und Frieden‹ das Licht der Welt erblicken zu sehen!«, schreibt der Komponist an und die Legitimierung des totalitären Staates endgültig ab. Sie regeln u. a. die seinen Komponistenkollegen Kabalewksi. Es zählt wohl zur Tragik seines letzten Übereinstimmung des Denkens von Partei und Künstlern, anders gesagt: Es Lebensjahrzehnts, dass der Gesamtentwurf dieser Oper von den Mühlen der geht um die vollständige Knebelung der Individualität. Nun ist zwar auch die politischen Zensur regelmäßig zerrieben wird. Nur ein Teil dieses gigantischen ernste Musik als Kulturträger von nationaler Bedeutung anerkannt, doch sollen Werkes wird zu Prokofiews Lebzeiten szenisch umgesetzt, eine vollständige Auf- die neuen Kompositionen möglichst attraktiv in das diktatorische System ein- führung bleibt ihm versagt. gebunden werden. Rezension: Die Bearbeitung Sergei Babayans Nun muss auch Sergej Prokofiew gewaltige Anstrengungen unternehmen, um »Die musikalische Machart wirkt so schlagwerkhaft, dass man das eine mit diesen Entwicklungen Schritt halten zu können und nicht Gefahr zu laufen, oder andere beinahe nicht Prokofiew, sondern schon Schostakowitsch in die Mühlen der Unterdrückung zu geraten. Er stürzt sich in mehrere Großpro- zurechnen möchte. Babayan als Arrangeur entdeckt in fast allen Werken jekte, die das Komitee für Kunstangelegenheiten bei ihm in Auftrag gegeben die Anlage zum Teufels-Walzer, zum sardonischen Tanz auf dem Weinfass, hat. Der Todestag von Alexander Puschkin jährt sich 1937 zum 100. Mal. Daher kurz: zum Höllenritt. Das trifft den Charakter des Komponisten.« (Musik- soll Prokofiew drei Schauspielmusiken schreiben: »Ägyptische Nächte«, »Boris journalist Robert Fraunholzer) Godunow« und »Eugen Onegin«.

Gerade für »Eugen Onegin« waren die Vorgaben besonders vertrackt, denn Gehört im Konzerthaus Prokofiew sollte vor allem die von seinem Komponisten-Kollegen Tschaikowsky Prokofiews »Romeo und Julia« stand im Konzerthaus schon in verschiedenen nicht vertonten Szenen aus Puschkins Vers-Epos bearbeiten – ein Unterfangen Fassungen auf dem Programm: als Ballettmusik mit dem Orchester der Komi- ohne nennenswerten Freiraum. Außerdem schreibt Prokofiew an einer Schau- schen Oper Berlin unter Kirill Petrenko und dem Orchester des Mariinsky- spielmusik zu Shakespeares »Hamlet«. Gerade die Erscheinung des Geistes Theaters St. Petersburg unter , als Suiten mit dem Mahler Cham- von Hamlets Vater gerät ihm sehr eindringlich. Die Motive, die er hier verwen- ber Orchestra unter Edward Gardner und dem Philharmonia Orchestra unter det, tauchen am Ende des Dramas noch einmal auf. Sie bilden eine Verbindung Esa-Pekka Salonen sowie in der Klavierbearbeitung mit Lise de la Salle und zur Schuld am Tode Ophelias und deuten gleichzeitig auf Hamlets eigene Sterb- Behzod Abduraimov. Mozarts Sonate für zwei Klaviere war zuletzt im Juni von lichkeit hin. den Brüdern Lucas und Arthur Jussen zu hören.

Prokofiews filmmusikalisches Œuvre ist überschaubar. Zwischen 1932 und 1948 entstand die Musik zu sieben Filmen, mit zwei von Sergej Eisenstein inszenierten Propaganda-Streifen im Zentrum: »Alexander Newski« (1938) und »Iwan der Schreckliche«, dessen erster Teil 1944 uraufgeführt und sogar mit dem »Sta- linpreis« ausgezeichnet wird. Im Schatten dazu steht die Musik zu Michail Romms unvollendetem Film »Pique Dame« von 1936, die aber erst im Jahr 2003 erstmals mit Michail Jurowski und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin öf- fentlich aufgeführt wurde.

Zu den wichtigsten Projekten der frühen 1940er-Jahre zählt Prokofiews Oper »Krieg und Frieden«: »Ich bin bereit, das Schicksal jedes meiner Werke zu ak-

16 Werke 18 Martha Argerich Bartók, Beethoven und Messiaen sowie Chopin, Schumann, Liszt, Debussy, Ravel, Franck, Prokofiew, Strawinsky, Schostakowitsch und Tschaikowsky. Martha Argerich ist in Buenos Aires (Argentinien) geboren. Ihren ersten Klavier- unterricht erhält sie mit fünf Jahren bei Vincenzo Scaramuzza. Schnell wird Obwohl sie regelmäßig von den renommiertesten Orchestern, Dirigenten und sie als Wunderkind bezeichnet und tritt öffentlich auf. 1955 zieht sie nach Musikfestivals in Europa, Japan, Amerika und Israel eingeladen wird, spielt Europa und setzt ihr Studium in London, Wien und der Schweiz bei Bruno Seidl- Kammermusik eine bedeutende Rolle in ihrem musikalischen Schaffen. Sie tritt hofer, Friedrich Gulda, Nikita Magaloff, Madeleine Lipatti und Stefan Askenase regelmäßig mit Nelson Freire, Alexandre Rabinovitch, , Gidon fort. 1957 gewinnt sie den »Internationalen Klavierwettbewerb Ferruccio Buso- Kremer und Daniel Barenboim auf und spielt mit ihnen Musik ein. ni« in Bozen und den »Concours de Genève«, 1965 folgt der Gewinn des »Inter- nationalen Chopin-Wettbewerbs« in Warschau. Seitdem gehört sie zu den gro- Martha Argerich hat zahlreiche Preise gewonnen: mehrere »Grammy Awards«, ßen international anerkannten Pianisten. den »Gramophone Award«, »Choc« der »Monde de la Musique« für ihr Amster- dam Recital, »Preis der Deutschen Schallplattenkritik«, den Titel » Record of the Martha Argerich wurde für ihre Darbietungen virtuoser Klavierliteratur des 19. Year« der »Sunday Times« und den »BBC Music Magazine Award«. und 20. Jahrhunderts hoch gelobt. Zu ihrem großen Repertoire gehören Bach, Seit 1998 ist sie Künstlerische Leiterin des »Beppu Festival« in Japan; 1999 hat sie in Buenos Aires »International Piano Competition and Festival Martha Arge- rich« gegründet und im Juni 2002 das »Progetto Martha Argerich« in Lugano.

Martha Argerich wurde 1996 als »Officier de l’Ordre des Arts et Lettres« und 2004 als »Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres« der französischen Regierung ausgezeichnet. Weiter Ehrungen waren »The Order of the Rising Sun, Gold Rays with Rosette« des japanischen Kaisers und der angesehene »Praemium Imperiale« der Japan Art Association. Zuletzt wurde sie 2016 mit den »Kennedy Center Honors« von Barack Obama und 2018 als »Commen- datore dell’Ordine al Merito della Repubblica Italiana« von Sergio Mattarella geehrt.

Sergei Babayan

Er ist einer der führenden Pianisten unserer Zeit: Bejubelt für seine emotionale Tiefe, Energie und sein bemerkenswertes Farbenspiel, zeigt Sergei Babayan ein tiefes Verständnis seines außergewöhnlich diversen Repertoires. Babayan hat mit Dirigenten wie David Robertson, Neeme Järvi, Yuri Temirkanov, Thomas Dausgaard, Tugan Sokhiev und Dima Slobodeniouk zusammengearbeitet. Über die Jahre ist Babayan häufig mit Valery Gergiev bei internationalen Festivals wie dem »Stars of the White Nights«, »Moskauer Osterfestival« und im Barbi- can Centre aufgetreten. Sie spielten im St. Petersburger Mariinsky-Theater, der

20 Biografien Great Hall des Moskauer Konservatoriums, im Théâtre des Champs-Élyseés in Paris, bei den »Salzburger Festspielen« und beim »Rotterdam Philharmonic Gergiev Festival«, wo Babayan Artist in Residence war.

In der Saison 2019/20 wird Babayan in der Carnegie Hall zu erleben sein und mit dem Gewandhausorchester Leipzig, den Bamberger Symphonikern, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, Mahler Chamber Orchestra, Or- chester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg, Toronto Symphony Orchestra, Vancouver Symphony Orchestra und Orchestra spielen.

Sergei Babayan tritt regelmäßig in den weltweit renommiertesten Konzertstät- ten auf wie dem Concertgebouw Amsterdam, der Londoner Wigmore Hall, dem Wiener Konzerthaus und Münchner Prinzregententheater, dem Maison de la Radio in Paris, der Elbphilharmonie, der Alten Oper Frankfurt und der Zürcher Tonhalle. Er wird erneut bei großen Festivals wie dem »La Roque d’Anthéron«, »Piano aux Jacobins« in Toulouse, »Gstaad Menuhin Festival« und »Verbier Festival« zu hören sein. Während der Spielzeit 2019/20 ist Sergei Babayan Curating Artist am KONZERTHAUS DORTMUND.

Babayan spielt mit den weltweit führenden Orchestern wie dem London Sym- phony Orchestra, , der Nationalphilharmonie Warschau, dem BBC Scottish Symphony Orchestra, Orchestre National de Lille, Detroit Symphony Orchestra, Baltimore Symphony Orchestra und der New World Symphony. Seine Engagements und Tourneen führten ihn zu bedeutenden Kon- zertstätten wie der Carnegie Hall in New York, der Warschauer Philharmonie, Severance Hall in Cleveland, dem Mariinsky-Theater in St. Petersburg, Herku- lessaal in München, der Liederhalle in Stuttgart, dem Konzerthaus Berlin, der Beethovenhalle Bonn und dem Dvořák-Saal im Prager Rudolfinum.

Sergei Babayan im KONZERTHAUS DORTMUND Er ist der erste Musiker, der für die neue Reihe »Curating Artist« ein Festival- Programm kuratiert und mit engsten Bühnenpartnern gestaltet. Sergei Baba- yan ist der Lieblingsduopartner von Martha Argerich, Mentor von Daniil Trifo- nov und favorisierter Solist von Dirigent Valery Gergiev. All diese Namen stehen auch auf der Gästeliste für Babayans Festival, bei dem der gebürtige Armenier in den nächsten fünf Tagen ein Programm vom Klavierrecital über Kammermu- sikabende bis zum Sinfoniekonzert gestaltet.

22 Biografien Weiterhören Unsere Tipps für Ihren nächsten Konzertbesuch

Einzigartig Grigory Sokolov ist ein Mann der Prinzipien: Keine Auftritte mit Orchester, kei- ne Interviews, ein einziges Solo-Programm pro Halbjahr und so viele Zugaben, dass er damit eine dritte Konzerthälfte füllen könnte. Im »Hauptprogramm« spielt der russische Pianist Werke von Mozart und Brahms.

Mi 27.11.2019 20.00 Uhr

Wechselbad der Gefühle Vladimir Jurowski und das London Philharmonic Orchestra bringen mit Proko- fiews beliebtem Klavierkonzert Nr. 3 und Schostakowitschs aufwühlender Sin- fonie »Das Jahr 1905« die russische klassische Moderne ins Konzerthaus.

Fr 13.12.2019 20.00 Uhr

Mozart-Liebe Musizieren im kammermusikalischen Geiste hat sich das Mahler Chamber Or- chestra auf die Fahne geschrieben. Mit Mitsuko Uchida hat das Ensemble eine der größten Mozart-Interpretinnen als Artistic Partner. Sie leitet das Orchester bei zwei Klavierkonzerten des Komponisten vom Klavier aus.

Sa 25.01.2020 20.00 Uhr

Termine Texte Christoph Vratz

Fotonachweise S. 08 © Marco Borggreve S. 14 © Alix Laveau S. 18 © Marco Borggreve S. 22 © Marco Borggreve

Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21, 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 200, www.konzerthaus-dortmund.de

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Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup

Konzeption Kristina Erdmann

Anzeigen Marion Daldrup, T 0231 – 22 696 213

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