Bericht über die Lehrfahrt in das Baumschulgebiet - Termin: Mittwoch, 11. Juli bis Sonntag, 15. Juli 2012

Vorwort Programm von Gerhard Sandtner Mittwoch, 11.07.12 Eine mehrtägige Lehrfahrt ist für viele 5:45 Abfahrt Höchstädt Auszubildende eine einzigartige Möglich- 12:00 -14:00 Kirschenversuchsanlage keit, einmal über den eigenen Tellerrand Wendershausen zu schauen. Auch wenn den Besuch eines ca. 18:30 Ankunft Hotel Maximo, bedeutenden Baumschulzentrums immer Pinneberg mit großem zeitlichem und finanziellem Aufwand für alle Beteiligten verbunden ist, Donnerstag, 12.07.2012 halten wir derartige Veranstaltungen für 9:00 -12:00 Baumschule Lorenz von einen unverzichtbarer Bestandteil der Aus- Ehren, Hamburg bildung. 12:00-13:00 Mittagessen Dehner Gartencenter, Unser Dank gilt deshalb allen, die zum Hamburg Gelingen dieser Lehrfahrt beigetragen 13:30-16:00 BKN Strobel, Holm haben: 16:30-18:30 Baumschule Peter Har- • Den Firmen, die wir besichtigt haben, der, Ellerhoop für ihre Gastfreundschaft und die erst- klassigen Führungen. Freitag, 13.07.2012 • Den Ausbildungsbetrieben, die zum Teil 8:15-10:00 Baumschule Clasen & ihre Auszubildenden großzügig unter- Co., stützt und manchmal auf diese Weise 10:30-12:30 Rosen Tantau, eine Teilnahme an der Lehrfahrt erst 12:30-14:30 Mittagessen möglich gemacht haben. Rosarium Uetersen • Meinen Kollegen Franz-Xaver Leopold 15:00-17:00 Kordes Jungpflanzen, und Iris Rummel, die mich bei der Vor- bereitung und vor allem während der 20:00 Hamburg (Bahnfahrt) Fahrt tatkräftig unterstützt haben. Möglichkeit zum Besuch • Unserem Busfahrer, der uns vermutlich eines Musicals an jeden Ort der Welt sicher und pünkt- lich auf die Minute gebracht hätte. Samstag, 14.07.12 • Nicht zuletzt unseren Teilnehmern, die ganztägig Hamburg (Bahnfahrt) ganz viel Interesse und gute Laune Stadtbummel, Hafen- mitgebracht haben und auf die wir uns rundfahrt, Botanischer immer, wenn es notwendig war, verlas- Garten sen konnten. 19:30 Abfahrt Hamburg Treffpunkt Hardrock-Cafe St. Pauli- Landungsbrücken

Sonntag, 15.07.12 ca. 7:00 Ankunft Höchstädt Bericht Lehrfahrt Hamburg-Pinneberg 11. Juli - 15. Juli 2012 2 Teilnehmer: Kirschenversuchsanlage Wendershau- sen bei Witzenhausen von Merlin Höh & Robert Fischer 11B1

Der Besuch der Kirschenversuchsanlage Wendershausen bei Witzenhausen ergab sich aus der Notwendigkeit, die vorge- schriebenen Ruhezeiten des Busfahrers sinnvoll zu nutzen und erwies sich als ab- soluter Glücksfall. Bild 1: Teilnehmer der Lehrfahrt vor dem Ver- waltungsgebäude der Baumschule Clasen & Mit Herrn Eberhard Walther von dem Lan- Co Rellingen desbetrieb Landwirtschaft Hessen führte Lehrkräfte: uns ein im modernen Süßkirschenanbau Franz-Xaver Leopold äußerst kompetenter Mann durch die An- lage. Außerdem war gerade Haupternte- Iris Rummel zeit, so dass wir uns nicht nur ein Bild über Gerhard Sandtner den Einfluss der Unterlage auf den Wuchs Auszubildende: sondern auch auf die Fruchtgröße und den Marina Aglassinger 11B1 Ertrag machen konnten. Christiane Benn 11B1 Daniel Büchler 11B1 Markus Bünnagel 11B2 Stefanie Engl 11B2 Michael Engraf 11B1 Lisa-Marie Ficker 11B2 Robert Fischer 11B1 Julia Frank 11B2 Mirco Franz 11B2 Timo Friedrich 11B1 Stefanie Geier 11B2 Martina Geiger 11B2 Johannes Haertl 11B1 Bild 2: Führung durch die Kirschenversuchsan- Merlin Höh 11B1 lage Wendershausen Anna Holland-Moritz 11B2 Martin Huber 11B1 Auch ohne statistische Auswertung stand Menili Karaman 11B2 für uns schnell der Sieger fest: GiSelA 5. Diese Unterlage war 1981 aus einem Johannes Kolbe 11B1 Züchtungsprogramm der Universität Gie- Raphael Kraus 11B2 ßen hervorgegangen, bei dem mehr als Alfredo Lavado Cordova 11B1 6.000 Typen auf dem Prüfstand standen. Christina Link 11B2 Es handelt sich bei der Unterlage um eine Timo Nees 11B1 Hybride aus der Kreuzung Prunus cerasus Thomas Schottenhamel 11B1 'Schattenmorelle' x Prunus canescens. Im Eva Schütz 11B2 Versuchsbetrieb Wendershausen wurde Corinna Simmeth 11B2 sie auf ihre Anbaueignung mit einer Viel- Tatjana Tischer 11B1 zahl von Edelsorten geprüft und ist derzeit Anja Waltenberger 11B1 die bedeutendste Unterlage im Süßkir- Ehemalige: schenanbau. Korbinian Maier Herbert Rogl Bericht Lehrfahrt Hamburg-Pinneberg 11. Juli - 15. Juli 2012 3

Bei dem Slogan „das urigste im Norden“ und Bild 3: Süß-Kirschen auf Gisela-Unterlagen dem Wildschwein als Logo fühlten wir uns schon etwas an Asterix und Obelix erinnert. Vorzüge von GiSelA 5: Die Zimmer waren dann auch etwas eigenar- tig im „Gallierstil“ eingerichtet, aber insgesamt • Kleine Bäume mit waagrechter Aststel- waren wir positiv überrascht: Alles war sauber lung und jedes Zimmer war mit Dusche, TV und • Ertragsbeginn ist im 2/3. Jahr der Ver- kostenlosen W-LAN-Zugang, sowie Kühl- edelung, bringt damit einen früheren schrank und Mikrowelle ausgestattet. Rückfluss des Investitionskapitals • Bringt Anfangserträge bis 10kg/Baum Sehr urig ging es auch im Restaurant zu, in und mehr (im 4.Standjahr), Vollertrag dem wir unser Frühstück einnahmen und in ab dem 6. Standjahr dem abends ein üppiges „Gallierbuffet“ gebo- ten war. • 100-Fruchtgewicht bis 1000 g und mehr

• Wurzelausläufer nicht bekannt von Christina Link, Markus Bünnagel und Mirco Franz 11B2

Baumschule Lorenz von Ehren, Ham- burg von Michael Engraf & Marina Aglassinger 11B1

Wir wurden von Kerstin Abicht, die für das Marketing bei Baumschule von Lorenz von Ehren zuständig ist, herzlich in dem reprä- sentativen Firmengebäude empfangen. Bild 4: Ast voller Süß-Kirschen Kirschenver- suchsanlage Wendershausen

Mit einem Bauch voller Kirschen ging es dann weiter. Gegen 18 Uhr kamen wir im Hotel Maximo in Pinneberg an.

Hotel Maximo Mitten in einem Industriegebiet nahe der Au- tobahnauffahrt gelegen, erhofften wir uns zunächst nicht viel. Unsere Wahl war in erster Linie auf dieses Hotel gefallen, weil es sehr zentral im Pinneberger Baumschulgebiet liegt Bild 5: Repräsentatives Firmengebäude, und außerdem recht preiswert ist. Baumschule Lorenz von Ehren, Hamburg Bericht Lehrfahrt Hamburg-Pinneberg 11. Juli - 15. Juli 2012 4 Sie stellte uns im Konferenzraum die Nachdem wir am Haus von Dieter Bohlen Baumschule kurz auf einer Leinwand vor vorbeigefahren waren, ging es weiter zu (Geschichte, Sortiment, usw.). Danach dem Gartencenter „Garten von Ehren“, wo begann die Führung durch das Außenge- Pflanzen, Möbel und Steinfiguren in einer lände. gehobenen Preisklasse zu finden waren.

Vor dem Verladeplatz sahen wir große Bäume und Sträucher in Holztrögen die mit Tröpfchenbewässerung bewässert werden. Auf dem riesigen Platz war genau angezeichnet, wo LKW, Kran und Ware stehen müssen. Um die Versandhalle stand ein Teil der riesigen Maschinen. Beeindruckend waren die an der Hallen- wand meterhoch gestapelten Versandpa- letten und die zahlreichen Hänger für den Bild 8: Gestaltung des Gartencenter-Eingangs Transport der Aufträge während der Ver- „Garten von Ehren“, Hamburg sandzeit. Mit dem Mittagessen beim daneben lie- genden Dehner Gartencenter beendeten wir diesen eindrucksvollen Programm- punkt und machten uns mit dem Bus auf zu BKN-Strobel in Holm.

BKN-Strobel, Holm von Anna Holland-Moritz und Michael Ka- schube 11B2

Bild 6: Ballenstechmaschinen bei der Kundenberater Herr Jez gestaltete für uns Baumschule Lorenz von Ehren, Hamburg eine interessante Führung. Dabei ging er nicht nur auf die umfangreiche Container- Danach ging es mit dem Bus (leider etwas produktion auf heute 65 ha ein, sondern schnell) durch einen Teil der Quartiere. hob auch das ausgefeiltes Marketingkon- Bäume soweit das Auge reicht! Die Baum- zept hervor, welches durch Trendthemen schulquartiere bestehen insgesamt aus die Emotionen bestimmter Zielgruppen 500 ha, davon 350 ha in Hamburg und anspricht, wie zum Beispiel Duftgarten, 150 ha in Bad Zwischenahn. Familienbäume oder Vitamine.

Bild 7: Alleebaumquartiere so weit das Auge reicht bei Lorenz von Ehren, Hamburg Bild 9: Führung durch die Containerstellflächen bei BKN Strobel, Holm Bericht Lehrfahrt Hamburg-Pinneberg 11. Juli - 15. Juli 2012 5 Der Rundgang begann bei den Horten- Baumschule Peter Harder, Ellerhoop sien, es folgten Rosen, Obstgehölze, von Anja Waltenberger und Nadine Betz Kleinkoniferen und zu guter Letzt die Ge- 11B1 wächshäuser mit einem Meer von blühen- den Hortensien. Während der Führung Die Baumschule Peter Harder ist speziali- bekamen wir am eigenen Leib zu spüren, siert auf die Aussaat von Wildgehölzen was es heißt im Norden zu produzieren. und produziert jährlich auf 130 ha ca. 40 Denn durch den starken Wind werden die Millionen einjährige Sämlinge, Forstpflan- Töpfe am Randbereich der Stellflächen zen, Veredelungsunterlagen, Laubgehölze ständig umgeweht und müssen täglich neu und autochthone Wildgehölze. Diese wer- aufgestellt werden. Trotzdem sind die den bis nach England und nach Skandina- Containerflächen erstaunlich sauber und vien exportiert. ordentlich. Der Aussaatbetrieb ist Mitglied beim BdB Die Produktionsflächen liegen in einem (Bund deutscher Baumschulen), VuB (Ver- Landschaftsschutzgebiet, weshalb mit suchs- und Beratungsring Schleswig Hol- hohem ökologischem Aufwand Aus- stein) und VDF (Verband deutscher gleichsflächen geschaffen werden. Durch Forstbaumschulen). ein geschlossenes Rückgewinnungssys- tem und einem 39.000 Kubikmeter großen Wasserspeicher, werden die Pflanzen ausschließlich mit Regenwasser versorgt. Umwelt und Ökologie sind ein sehr wichti- ges Thema für das Unternehmen und der verantwortungsvolle Umgang mit der Na- tur steht im Mittelpunkt der Firmenphiloso- phie.

Bild 11: Stratifikationskästen in der Baumschu- le Peter Harder, Ellerhoop

Bei der Betriebsführung zeigte uns Lars Harder zuerst die Stratifikationskästen. Stratifizieren heißt „Samen in Sand ein- schichten“. Die Lagerung des stratifizierten Saatguts erfolgt im Freien. Für größere Mengen gibt es aus porösen Ziegelsteinen Bild 10: Wasserspeicher für geschlossenes gemauerte Behälter, die Luft und Wasser Bewässerungssystem, BKN Strobel, Holm durchlassen. Vor Vogel- oder Mäusefraß schützt ein Käfig aus feinem Maschen- Am Ende des Rundgangs zeigte Herr Jez draht. Durch die Stratifikation wird die Sa- noch die Topfmaschine und die Angießan- menhülle durch Feuchtigkeit, Sauerstoff, lage. Direkt beim Topfen werden die Con- Bakterientätigkeit, Wärme und die für viele tainer mit einem Gemisch aus Sägespäne Samen zur Keimung erforderliche und Harz bestreut, damit später das Frosteinwirkung für Wasser durchlässig Unkrautaufkommen reduziert wird und die gemacht. Diese Kräfte müssen je nach Erde länger feucht bleibt. Auch die Kultur Samenart unterschiedlich lange Zeit auf unter Glas mit mobilen Tischen beein- die Samenschale einwirken. Wichtig ist, druckte die Auszubildenden. dass während Stratifikation immer wieder gewendet bzw. umgeschaufelt wird, damit Bericht Lehrfahrt Hamburg-Pinneberg 11. Juli - 15. Juli 2012 6 die Schimmelbildung unterbunden wird Containern kultiviert. Insgesamt werden und die Samen immer gleichmäßigen Ein- jährlich etwa 750000 Gehölze produziert, flüssen ausgesetzt und immer leicht feucht die zum Teil bis nach Skandinavien gelie- sind. fert werden.

Weiter ging es in den Sortierraum, in dem die Sämlinge und Sträucher sortiert wer- den. Die Gehölze werden erst sortiert, wenn eine Bestellung eingeht. Auf diese Weise können die Sortierkosten für Ge- hölze vermieden werden, die am Ende gar nicht verkauft werden können.

Dann zeigte uns Herr Harder seine Rode- geräte, Sämaschinen und Spritzen. Er erzählte uns, dass er jede der Maschinen Bild 12: Containerhochstammquartier Baum- schule Clasen & Co, Rellingen in zweifacher Ausführung hat; da in der Saison keine Zeit zum Reparieren der Ma- Nach der informationsreichen Rundfahrt schinen sei. ermunterte uns Herr Schneekloth noch, nach der Ausbildung auch einmal im Nor- Zum Abschluss schauten wir noch die um- den Berufserfahrung zu sammeln, neue liegenden Quartiere mit einjährigen Aus- Gesichter seien immer gerne gesehen. saaten von Corylus avellana an. Herr Har- der meinte, das größte Problem bei dieser Rosen Tantau, Uetersen Kultur seien die Krähen, die auch noch die von Martin Huber, Stephan Dotzauer und bereits gekeimten Sämlinge massenhaft Fatih Aydemir 11B1 aus dem Boden ziehen. Wegen dieser Probleme sei er mittlerweile schon fast Bei Rosen Tantau wurden wir bereits er- europaweit der einzige Anbieter. wartet und von Herr Krüger durch den Be- trieb geführt. Schwerpunkt war die Züch- Baumschule Clasen und Co, Rellingen tung neuer Rosensorten. Zunächst de- von Tatjana Tischer und Franz Seiler monstrierte Herr Krüger uns die Kreuzung 11B1 der Rosen. Jede einzelne Blüte muss von Hand mit dem Pollen des gewünschten In der Baumschule Clasen und Co. wur- Kreuzungspartners bestäubt und an- den wir von dem Geschäftsführer Herr schließend eingetütet werden, um eine Schneekloth herzlich begrüßt. Anschlie- unkontrollierte Bestäubung zu verhindern. ßend wurde uns der Betrieb vorgestellt. Die Containerbaumschule verfügt mittler- weile über 37 Hektar mit Felder und Con- tainerstellflächen, um die sich 50 Mitarbei- ter kümmern.

Kurz darauf starteten wir eine Rundfahrt durch die verschiedenen Containerquartie- re. Wir bekamen einige Kulturen der über 450 verschiedenen Arten und Sorten zu Gesicht wie zum Beispiel Kletterpflanzen (Hedera helix), Koniferen (Pinus contorta) Bild 13: Rosenzüchtung bei Rosen Tantau, und vor allem aber Alleebäume mit Uetersen Stammumfängen zwischen 14 und 20 cm. Die größten Gehölze werden in 80 Liter Bericht Lehrfahrt Hamburg-Pinneberg 11. Juli - 15. Juli 2012 7 Nachdem die sich daraus entwickelnden im In- und Ausland beauftragt. Nur bei Hagebutten geerntet sind, werden die wenigen Gehölze wie Araucaria araucana Samen im Winter ausgesät. Nun folgt die wird die Aussaat selbst durchgeführt. Ins- Selektion nach Kriterien wie Laub, Blüten- gesamt kultiviert das Unternehmen etwa form, Farbe, Duft und vor allem Gesund- 1000 verschiedene Arten und Sorten auf heit. Hübsche, interessante und robuste ca. 40 ha Betriebsfläche. Sorten werden dann weiter vermehrt und beobachtet. Am Ende dieses Auswahlpro- zesses bleiben nur einige wenige Neu- züchtungen, die auf den Markt kommen. Insgesamt werden über tausend Kreuzun- gen und acht bis zehn Jahre benötigt, um eine neue Rosensorte herauszubringen.

Anschließend besichtigten wir noch die Schaugewächshäuser, in denen die Firma ihren Kunden das aktuelle Rosensortiment präsentiert. Die zurzeit erfolgreichsten Bild 14: Führung durch die Vermehrungshäu- ser bei Kordes Jungpflanzen, Bilsen Tantau-Züchtungen sind 'Nostalgie' und 'Augusta Luise'. Nach diesem umfangreichen fachlichen Programm hatten wir uns ein bisschen Rosarium Uetersen Vergnügen verdient. Wunschgemäß ver- von Gerhard Sandtner brachten wir den Abend in Hamburg. Wäh- rend einige Teilnehmer die nächtliche Etwas verwaschen aufgrund der häufigen Reeperbahn wohl fast magisch anzog, Niederschläge der letzten Tage präsentier- bevorzugten vor allem die weiblichen Teil- ten sich die Rosen im Rosarium Uetersen. nehmer den Besuch des Musicals Tarzan Schön war es trotzdem von der Terrasse in der Flora. des Parkhotels beim Mittagessen auf das als Park gestaltete Gelände zu blicken. Bei einem leckeren Fischgericht und ei- Musical! nem passenden, für norddeutsche Ver- Bereits Wochen vor der Lehrfahrt hatten wir hältnisse wirklich hervorragendem Weiß- uns überlegt in Hamburg auch ein Musical zu besuchen. Die Entscheidung war nicht leicht, wein, war es nicht schwer die Ruhe und da wir uns zwischen König der Löwen und die Aussicht zu genießen, bevor der Tarzan entscheiden mussten. Schließlich nächste und auch letzte fachliche Pro- stimmten wir für grammpunkt auf uns wartete. Tarzan. Nach einem anstrengen- Jungpflanzen Kordes, Bilsen den dritten Tag von Daniel Büchler und Marco Duarte fuhren wir mit der 11B1 S-Bahn zum Stage-Theater. Kordes ist als Lieferant von Jungpflanzen Dort bekamen wir Schüler an der in vielen Baumschulen ein Begriff. Umso Abendkasse Young-Tickets für 29€, die Leh- interessanter war es bei einer Führung rer mussten dagegen 70€ bezahlen! Die Vor- einmal hinter die Kulissen zu schauen. stellung war sehr spektakulär und emotional. Schnell wurde uns hier bewusst, dass hier Wir waren begeistert. die Masse zählt. In zahlreichen Gewächs- häusern werden verschiedene Gehölze Nach der Vorstellung ging’s nach langem vorwiegend vegetativ vermehrt. Mit Aus- Fußweg noch auf die Reeperbahn. Dort aßen saaten und Veredelungen werden meist wir etwas und marschierten anschließend andere darauf spezialisierte Baumschulen Bericht Lehrfahrt Hamburg-Pinneberg 11. Juli - 15. Juli 2012 8 manche vielleicht etwas wehmütig, mit zurück zur S-Bahn, wo die Lehrer den Fahr- plan falsch lasen und uns deswegen mit dem vielen Erinnerungen und Bildern die Heim- Taxi zum Hotel schickten. Die Lehrer machten reise antraten. sich noch einen gemütlichen Abend im Hard- rockcafe und kamen ebenfalls mit dem Taxi Am Sonntag in der Früh trafen wir wieder nach. Der Abend war richtig schön. in Höchstädt ein, ein paar Schülerinnen und Schüler waren während der Rückfahrt von Stefanie Geier und Stefanie Engl 11B2 schon ausgestiegen.

Hamburg Ende einer Lehrfahrt von Johannes Kolbe und Johannes Haertl Die Hinfahrt war langweilig, sehr still und dau- 11B1 erte eine Ewigkeit, die Rückfahrt war das Ge- genteil: Am letzten Tag fuhren wir gleich nach dem Frühstück und dem Auschecken aus dem Nach drei sehr interessanten, aber anstren- Hotel mit der S-Bahn von Pinneberg nach genden Tagen ging es in der Nacht zurück Hamburg. nach Bayern. Endlich nach Hause! Einige hatten schon in Hamburg angefangen zu fei- ern. Alle waren guter Laune. Ich dachte die Erster Programmpunkt des Sightseeing- Integration wird mit Alkohol besser und plötz- Programms war der Hafen, wo einige von lich brach das südamerikanische Tempera- uns eine Hafenrundfahrt mit einer Barkas- ment aus mir heraus. Das war ein schöner se durch die Speicherstadt machten und Abschluss und ich kam zu ganz neuen Er- die Landungsbrücken, die Hafencity sowie kenntnissen, aber drei Stunden später war ich den Fischmarkt anschauten. Danach lock- total erledigt. Ich fühlte mich wie San Nicolaus te wieder St. Pauli mit der Reeperbahn, und fing an, an alle Kameraden Bier zu vertei- die aber bei Tag vergleichsweise harmlos len. aussieht. In der Innenstadt, besichtigten wir die St. Michaeliskirche, weiter ging es Die Konsequenzen waren 50 Euro weniger in meinem Geldbeutel und natürlich große zum Rathaus, zum Jungfernstieg und zur Schmerzen in meinem Kopf. So kam ich zur Alster. Wer bis dahin nicht den Versu- nächsten Erkenntnis, dass es sehr gefährlich chungen der zahlreichen Geschäfte erle- ist neben einem sehr gut ausgestatteten Kühl- gen war, der konnte auch noch den alten schrank zu sitzen – sehr gefährlich Pleite zu botanischen Garten, besser bekannt als gehen. Planten & Blomen, auf sich wirken lassen, eine grüne Insel der Ruhe mitten in der Großer Dank an alle, die für uns gesorgt ha- Großstadt. ben und noch eine Empfehlung für das nächs- te Mal: Günstigeres Bier, Wein, Sambuco oder Aquavit

von Alfredo Lavado Cordova 11B1

Bild 15: Japangarten in Planten & Blomen, Hamburg Um 19.30 Uhr trafen wir uns dann an den St. Pauli-Landungsbrücken im Hard-Rock- Cafe, von wo aus wir gegen 20.30 Uhr,