AGENDA 2025 -Serneus

Vollversion

Gemeinde Klosters-Serneus, März 2017

Impressum

Herausgeber Gemeinde Klosters-Serneus Rathausgasse 2, CH-7250 Klosters www.klosters-serneus.ch

Autor Alfonso Aguilera Leiter Regionalentwicklung Prättigau/, Rathausgasse 2, CH-7250 Klosters www.praettigau-davos.ch

Titelbild: „Herbst auf Palfärä, Klosters“, Foto: Corinne Gut Klucker

März 2017 Inhalt

1 Management Summary ...... A 2 Einleitung ...... 1 3 Klosters-Serneus heute ...... 3 3.1 Bevölkerung ...... 3 3.2 Tourismus und Touristischer Masterplan ...... 6 3.3 Arbeitsplätze ...... 12 3.4 Gemeindefinanzen und Tourismusfinanzierung ...... 14 3.5 Standortqualität ...... 17 4 Schnittstellen ...... 20 4.1 Prättigau ...... 21 4.2 Davos ...... 22 4.3 ...... 22 4.4 Montafon ...... 22 5 Handlungsachsen ...... 23 6 SWOT-Analyse ...... 24 7 Vision 2025 ...... 26 8 Zieldimensionen ...... 28 9 Teilziele für die einzelnen Zieldimensionen ...... 29 10 Massnahmenkatalog ...... 30 10.1 Zieldimension Tourismus & Wirtschaft...... 30 10.2 Zieldimension Flächen & Arbeitsplätze ...... 32 10.3 Zieldimension Wohnen & Leben ...... 33 11 Umsetzung ...... 33 12 Verabschiedung ...... 35

1 Management Summary

Die Agenda 2025 Klosters-Serneus bietet den politischen Behörden, der Verwaltung und der Wirtschaft eine Arbeitsgrundlage zur Entwicklung der Gemeinde. Sie wurde in enger Zusammen- arbeit mit der Regionalentwicklungsstelle Prättigau/Davos und unter Einbezug eines Expertenzir- kels sowie einer Resonanzgruppe erarbeitet. Dabei wurde die Agenda auf die regionale Standor- tentwicklungsstrategie 2030 Prättigau/Davos abgestimmt.

Das Strategiepapier besteht grob aus drei Teilen. Der erste Teil ist eine Bestandsaufnahme und hält die Entwicklung der letzten Jahre fest. Dieser zeigt einen klaren Abwärtstrend bei Logier- nächten, Beschäftigungs- und Bevölkerungsentwicklung. Die Klosterser Hotellerie musste seit 2008 einen Rückgang von über 50% Logiernächten hinnehmen. Verglichen mit anderen Ferien- destinationen im alpinen Raum sind die Einbussen überproportional hoch. Der Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit der Euroschwäche und der bedeutenden Minderung bei den Tou- risten mit Herkunftsland Deutschland (-68%). Einen nicht unwesentlichen Teil zu dieser Entwick- lung beigetragen hat aber auch das reduzierte Bettenangebot in der Hotellerie (ca. -22%). Schlechtere Unternehmensergebnisse und sinkende Kurtaxeneinnahmen stellen die Tourismus- finanzierung vor Herausforderungen und limitieren die Möglichkeiten der Branche, neue und wichtige Akzente zu setzen. Unter Berücksichtigung von Kurtaxen und Tourismusförderabgabe stemmt die Gemeinde zurzeit knapp zwei Drittel der Tourismusfinanzierung, mit steigender Ten- denz. Durch die negative Entwicklung im Tourismus und die starke Abhängigkeit der Klosterser Wirtschaft von dieser Branche ist die Beschäftigung in allen Branchen rückläufig (1995-2008: -14.4% und 2011-2014: -4.2%). Diese Entwicklung hat sich auch auf die Bevölkerungszahlen niedergeschlagen. Seit 1997 verzeichnet Klosters-Serneus (inkl. Saas) einen Bevölkerungsrück- gang von knapp 200 Einwohnern, was einer Abnahme von 4.1% entspricht. Dabei entwickelte sich die Altersgruppe 50+ positiv, die Altersgruppe 0-49 hingegen klar rückläufig. Besonders be- troffen sind die Altersgruppen 20-29 (-45%) und 30-39 (-38%), welche die Entwicklung der Al- tersgruppe 0-9 (-43%) und auch die Schülerzahlen beeinflussen (-26%).

Im zweiten Teil wird nach Wegen gesucht, wie man diesem Negativtrend entgegentreten kann. Mittels einer SWOT-Analyse und unter Berücksichtigung des Klosterser Leitbildes wurden eine Vision sowie qualitative und quantitative Ziele für das Jahr 2025 formuliert. Rückmeldungen zei- gen, dass Einheimische, Gäste und Zweitwohnungsbesitzer an Klosters-Serneus besonders die Natur, das Ortsbild, das breite Kultur- und Sportangebot, die Ruhe und Erholung sowie die gute Erreichbarkeit schätzen. In anschliessenden Workshops wurden die Zieldimensionen „Tourismus & Wirtschaft“, „Wohnen & Leben“ und „Flächen & Arbeitsplätze“ sowie entsprechende Teilziele und Massnahmen ausgearbeitet. Dabei wurden entlang der Themenbereiche „Touristische Infra- struktur“, „Touristisches Angebot & Vermarktung“, „Grundlagenentwicklung Flächen & Arbeits- plätze“, „Projekte zur Arealentwicklung“ und „Projekte zur Verbesserung der Standortqualität“ mehr als zwei Dutzend Massnahmen formuliert. Die Stärken und Massnahmen sollen dafür sor- gen, die Negativspirale zu stoppen, die Standortvorteile weiter zu stärken und gezielte Investitio- nen zu tätigen. Teilziele und Massnahmen sind periodisch zu überprüfen und sollen zur nachhal- tigen Entwicklung von Klosters-Serneus beitragen.

Im dritten und letzten Teil wird das weitere Vorgehen mittels Arbeitsgruppen vorgeschlagen. Ziel ist die Beteiligung und das Engagement möglichst vieler Interessensgruppen, welche zum Erfolg von Klosters-Serneus beitragen möchten. Dem Gemeindevorstand ist es ein Anliegen, dass dies konstruktiv und im Dialog stattfindet, mit dem Ziel, Klosters-Serneus vorwärts zu entwickeln. Hierzu sind Arbeitsgruppen mit Leistungsträgern und weiteren Akteuren für die Konzept- und Projektarbeit innerhalb der definierten Zieldimensionen vorgesehen. Die Auswahl der Projekte, die Einsetzung der Projektleitung und die Einberufung von Arbeitsgruppen sollen in der Kompe-

A tenz einer zu konstituierenden Steuerungsgruppe erfolgen. Dabei kann die Behörde auf die Un- terstützung der Regionalentwicklungsstelle Prättigau/Davos zählen.

Die Agenda 2025 deutet auf die starke Wechselbeziehung zwischen Arbeitsplatzangebot und der Bevölkerungsentwicklung hin. Will man den Schrumpfungsprozess aufhalten, muss beim örtli- chen Arbeitsplatzangebot und somit auch bei der Stärkung des Tourismus angesetzt werden. Kein Ort lebt vom Tourismus allein, dennoch hat sich der Gemeindevorstand dafür ausgespro- chen weiterhin auf den Tourismus als Entwicklungsmotor zu setzen. Klosters-Serneus verfügt nach wie vor über günstige Voraussetzungen, um sich wirtschaftlich und touristisch erfolgreich zu positionieren.

B 2 Einleitung

Klosters-Serneus, ein nachhaltig gestalteter Lebens- und Wirtschaftsraum Der idyllische Bergdorf-Charakter von Klosters-Serneus erweckt den Eindruck, als würde das Rad der Zeit hier „bin ünsch“ etwas langsamer drehen. Das schöne Bijou im Prättigau, welches eine wichtige Funktion an der Grenze zur grossen, urbanen „Schwester“ Davos, dem Montafon und dem Engadin wahrnimmt, hat sich im letzten Jahrhundert stärker entwickelt, als man vermu- ten würde. Aufgrund der geografischen Lage stand am Anfang des wirtschaftlichen Aufschwungs die verkehrstechnische Erschliessung. Der Bau der Prättigauer Talstrasse 1852 war ein erster Meilenstein, und als 1889 die Verbindung der Rhätischen Bahn von nach Klosters eröffnet wurde, war eine wichtige Voraussetzung für den touristischen Aufschwung geschaffen. Der Sommerkurort Klosters wurde dank neuen Infrastrukturen zunehmend auch im Winter attrak- tiv, was nach dem Zweiten Weltkrieg viele illustre Gäste nach Klosters brachte. Noch heute spricht man vom „Hollywood on the Rocks“ und es ist unbestritten, dass der regelmässige royale Besuch einen wesentlichen Teil zur Wahrnehmung von Klosters beigetragen hat. Es waren zwei- fellos die Gäste, die Klosters zu dem machten, was es heute ist – wirtschaftlich und gesellschaft- lich. Jede Klosterserin und jeder Klosterser ist in irgendeiner Form direkt oder indirekt mit dem Tourismus verbunden. Dabei waren es stets die innovative Weitsicht, der Unternehmergeist von Einheimischen und Auswärtigen sowie das kulturelle Leben, die das Fundament für zufriedene Gäste aus dem In- und Ausland bildeten.

Während Finanzkrise, Euroschwäche, die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative oder die Ur- banisierung der Gesellschaft grosse Herausforderungen darstellen, ist es wichtiger denn je, das Entwicklungspotenzial und die langfristigen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten, wo Leistungsträger primär auf die eigene Organisation fokus- siert sind, ist branchenübergreifende Zusammenarbeit von grosser Bedeutung. Dazu müssen Modelle entwickelt, die vielversprechendsten Projekte mit grösster Hartnäckigkeit vorangetrieben und Fehler als Chancen zur Verbesserung betrachtet werden. In Klosters-Serneus soll man wis- sen, wohin die Reise geht, damit alle etwas zum Erfolg beitragen können.

Die vorliegende „Agenda 2025“ steht im Einklang mit dem Leitbild der Gemeinde und ist keines- wegs als Konkurrenz zu den definierten Legislaturzielen zu verstehen. Sie ist vielmehr ein lang- fristiges Strategiepapier, in die das Leitbild einfliesst und die auch für die künftigen Legislatur- ziele von Bedeutung sein wird. Das Strategiepapier entstand zudem unter Berücksichtigung der Standortentwicklungsstrategie 2030 Prättigau/Davos. Die Massnahmen sollen periodisch über- prüft und priorisiert werden.

Klosters-Serneus weiterentwickeln Die „Agenda 2025“ soll dafür sorgen, dass die vorhandenen Stärken von Klosters-Serneus wei- terentwickelt, Schwächen als solche erkannt und beseitigt sowie Stolpersteine umgangen wer- den. Unter dem Grundsatz der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit werden Antworten auf folgende zentralen Fragen gesucht:  Wovon leben wir in Klosters-Serneus heute?  Welches sind unsere Stärken und Schwächen?  Wo sehen wir die grössten Chancen für unsere Gemeinde?  Gegen welche Risiken müssen wir uns wappnen?  Wofür steht Klosters-Serneus?  Wie kann sich Klosters-Serneus positiv weiterentwickeln? Welches sind dabei die einzelnen Anspruchsgruppen, und wie sehen die konkreten Massnahmen aus?

1 Es gilt, zwischen Realisierbarem und Wunschdenken, zwischen Erfolgsversprechendem und Riskantem und zwischen Notwendigem und Unnötigem zu unterscheiden. Dabei ist eine offene Kommunikation zwischen Behörden, Verwaltung, Unternehmen, Non-Profit Organisationen und Privaten zentral, um geeignete Möglichkeiten für eine erfolgreiche Zukunft von Klosters-Serneus auszuloten.

Der Gemeindevorstand freut sich, gemeinsam mit den verschiedenen Anspruchsgruppen den attraktiven und nachhaltig gestalteten Lebens- und Wirtschaftsraum Klosters-Serneus zu erhalten und weiterzuentwickeln.

2 3 Klosters-Serneus heute

Die vorliegende „Agenda 2025“ soll als Blick in die Zukunft verstanden werden. Dennoch ist ein Rückblick sinnvoll. Wenn wir verstehen, welche Entwicklungen die Gemeinde und die Region in den vergangenen Jahren geprägt haben, können die Potenziale für die kommenden Jahre besser aufgezeigt werden. Dabei stehen nicht Verklärungen oder Kritik an früheren Entscheidungsträ- gern im Fokus, sondern es geht um eine zahlen- und faktenorientierte Beurteilung der jüngsten Entwicklung.

3.1 Bevölkerung Die Klosterser Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre spiegelt einen schweizweiten Trend wider: Die Leute, insbesondere Junge und Hochqualifizierte, ziehen vermehrt in die Zentren, was in den Randregionen einen Brain-Drain zur Folge hat. Im Fall von Klosters-Serneus findet eine Verschiebung in Richtung Rheintal und in den Grossraum Zürich statt. Dabei spielt insbesondere das breitere Bildungs- und Arbeitsplatzangebot in den Zentren eine wichtige Rolle. Junge Klos- terserinnen und Klosterser ziehen oft für Ausbildung und Studium weg und kommen anschlies- send nicht mehr zurück, weil sie keine Stelle in ihrem jeweiligen Spezialgebiet finden. Sie lassen sich von Technologie- und Industrieunternehmen oder Dienstleistungsbetrieben im Rheintal und Schweizer Mittelland anwerben. Ein Mangel an hochqualifizierten Arbeitskräften führt einerseits zur Abwanderung von ansässigen Unternehmen, aber auch zu einem Verlust an Steuereinnah- men. Aus der Einwohnerstatistik geht hervor, dass sich viele Einwohnerinnen und Einwohner aufgrund der saisonalen oder zeitlich begrenzten Anstellung nur kurz- bis mittelfristig in der Regi- on niederlassen.

Die folgenden Abbildungen zeigen die Abwärtsbewegung in der Klosterser Bevölkerungsentwick- lung in absoluten Zahlen per Stichtag 31.12. und mit Blick auf die Geburts- und Todesfallstatistik. Die aufgeführte ständige Wohnbevölkerung umfasst dabei neben den Niedergelassenen auch Kurzaufenthalter (L-Bewilligung), welche sich bereits länger als 12 Monate in der Schweiz aufhal- ten. Besonders auffallend ist der Bevölkerungsrückgang in den Jahren 1998-2001. Für die Jahre 1997-2002 verzeichnet Klosters-Serneus (inkl. Saas) tendenziell einen Geburten- und ab 2003 einen Todesfallüberschuss. Über den Zeitraum 1997 bis 2015 resultiert insgesamt ein Todesfall- überschuss von 14 Personen. In der gleichen Periode hat die Bevölkerung jedoch um ganze 195 Einwohner abgenommen (-4.1%). Dies verdeutlicht, dass die Gründe des Bevölkerungsschwunds ausserhalb der demografischen Entwicklung zu suchen sind. Die Vermutung liegt nahe, dass die Abnahme zu einem wesentlichen Teil durch den Abbau von Arbeitsplätzen in der Hotellerie, in den Davoser Kliniken und im Baugewerbe mitverursacht wurde.

3 Ständige Wohnbevölkerung 1997-2015 Klosters-Serneus (inkl. Saas)

4850

4800 4785 4750

4700

4650

4600 4590 4550

4500 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Entwicklung der ständigen Wohnbevölkerung in Klosters-Serneus 1997 – 2015 (inkl. Saas) Quelle: Bundesamt für Statistik (STATPOP)

Geburt- und Todesfallstatistik 1997-2015 Klosters-Serneus (inkl. Saas)

90

70

50

30 Geburtenüberschuss

Geburt 10

Todesfall 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 -10

-30

Geburt- und Todesfallstatistik 1997-2015, Klosters-Serneus (inkl. Saas) Quelle: Bundesamt für Statistik (BEVNAT)

Will man den negativen Trend bei der Bevölkerungsentwicklung stoppen, braucht es wirkungsvol- le Strategien, welche die Rahmenbedingungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen verbessern.

4 Ein Vergleich der Altersstrukturen der Klosterser Bevölkerung zwischen den Jahren 1997 und 2015 zeigt einen erheblichen Rückgang bei den unter 50-jährigen. Grund dafür ist zu einem nicht unwesentlichen Teil das sinkende Arbeitsplatzangebot im Tourismus- und Baugewerbe. Beson- ders auffällig sind die Rückgänge bei der Altersgruppe 20-29 (-45%) und 30-39 (-38%), welche sich wiederum stark auf die Zahlen der Altersgruppe 0-9 auswirken (-43%).

Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen Klosters-Serneus (exkl. Saas)

90-99 80-89 70-79 60-69 50-59 2015 40-49 1997 30-39 20-29 10-19 0-9

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900

Altersgruppen 1997 vs. 2015, Dauer- und Kurzaufenthalter, Klosters-Serneus (exkl. Saas) Quelle: Gemeinde Klosters-Serneus

Diese Entwicklung schlägt sich unweigerlich auch auf die Entwicklung der Schülerzahlen nieder. Die Schülerzahlen der Volksschule sind von 1997/98 bis 2014/15 um mehr als 25% gesunken. Die Rückgänge auf Kindergartenstufe sind mit knapp -37% innerhalb der Volksschule am stärks- ten.

Entwicklung Schülerzahlen Klosters-Serneus (exkl. Saas) Indexiert (100% = 84 [KG]; 260 [PS]; 104 [OS]) 120%

110%

100% Kindergarten 90% Primarschule 80% Oberstufe Total 70%

60%

Entwicklung Schülerzahlen 1997/98 bis 2014/15, Klosters-Serneus (exkl. Saas) Quelle: Schulverwaltung Klosters-Serneus

5 Die Bevölkerungsentwicklung ist in den vergangenen Jahren rückläufig. Das Amt für Raument- wicklung des Kantons Graubünden geht für die nächsten Jahre von einer weiteren Abnahme aus. Per 2030 wird eine Bevölkerung von unter 4‘300 Einwohnern prognostiziert (inkl. Saas). In Klos- ters-Serneus und Umgebung befinden sich aber einige bedeutende Unternehmen und For- schungsinstitute, welche eine gute Grundlage bieten, um sich als attraktiven Wohnstandort mit einer hohen Lebensqualität zu positionieren. Dem regionalen und lokalen Arbeitsplatzangebot sollte eine hohe Beachtung geschenkt werden, um die Entwicklung günstig zu beeinflussen.

Zweitwohnungsbesitzer Als eine Art Bevölkerungsgruppe können die zahlreichen Zweitwohnungsbesitzer betrachtet wer- den. Sie sind eine Bereicherung für den Ort und tragen zur Wertschöpfung in Klosters-Serneus bei. Die wirtschaftliche und touristische Bedeutung dieser Gruppe darf nicht unterschätzt werden. Zweitwohnungsbesitzer sollten aber nicht ausschliesslich als finanzielle Einnahmequellen be- trachtet werden, sondern als Partner, die sich in der Gemeinde einbringen und neue Impulse geben möchten (Müller-Jentsch, 2017)1. Oftmals bringen Zweitwohnungsbesitzer auch bedeu- tendes Wissen und wertvolle Fähigkeiten mit, von denen Klosters-Serneus profitieren kann.

Die Zweitwohnungsquote in Klosters-Serneus von maximal 61.7% verdeutlicht die grosse Bedeu- tung eines partnerschaftlichen Dialogs und die aktive Zusammenarbeit. Bei dieser Quote handelt es sich um eine fundierte Schätzung des Bundesamts für Statistik, welche in Wirklichkeit tenden- ziell tiefer liegt. Dennoch verdeutlicht die Zahl, dass die Mehrheit der 5‘735 Wohnungen in Klos- ters-Serneus nicht etwa durch Einheimische, sondern durch Zweitwohnungsbesitzer belegt wer- den.

Zweitwohnungs- Gemeinde quote Vaz/Obervaz 75.3% Klosters-Serneus 61.7% St.Moritz 54.5% Davos 53.5% Potentielle Zweitwohnungsquote Klosters-Serneus (inkl. Saas); Klosters-Serneus im Vergleich mit anderen ausgewählten Bündner Gemeinden Quelle: BFS (GWS 2015)

Etliche Zweitwohnungsbesitzer engagieren sich aktiv in der Gemeinde z.B. als Initianten von kul- turellen Anlässen, als Voluntari für Sportveranstaltungen oder als private Investoren für bedeu- tende Infrastrukturprojekte. Die Gemeinde schätzt den guten Dialog und eine konstruktive Zu- sammenarbeit mit Zweitwohnungsbesitzern, einschliesslich dem „Guest Board“ und der „IG Zweitwohnungsbesitzer Klosters-Serneus und Umgebung“.

3.2 Tourismus und Touristischer Masterplan Die Ausgangslage für die Tourismusbranche hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Nach der Finanzkrise folgten weitere Herausforderungen für den Schweizer Tourismus: die Aufgabe des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank anfangs 2015 und die Auswir- kungen der Zweitwohnungsinitiative. Die Eurozone gehört nach wie vor zu den wichtigsten Ziel- märkten für Klosters, das traditionell einen leicht höheren Anteil an ausländischen Gästen im Vergleich zum Destinationspartner Davos hat. Für dieses Gästesegment sind Ferien in den Schweizer Bergen massiv teurer geworden. Aber auch Schweizer Gäste sind preisbewusst und

1 Müller-Jentsch, D. (2017). Strukturwandel im Schweizer Berggebiet. Zürich: Avenir Suisse.

6 verbringen vermehrt Ferien im Ausland. Insofern steht die Destination Davos Klosters seither in stärkerer Konkurrenz mit Berggebieten im nahen Ausland.

Durch den Rückgang der Logiernächte ist es für die Hoteliers eine grosse Herausforderung, die notwendigen Mittel für unerlässliche Investitionen zu generieren, um im internationalen Wettbe- werb bestehen zu können. Aus touristischer Sicht ist es jedoch von grosser Bedeutung, dass das Angebot weiterentwickelt wird.

Vergleich mit Wettbewerbern Das Destinationsmarketing hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Empfehlungen, Ran- kings und soziale Medien prägen den Alltag der Touristiker. Die Buchungen werden immer kurz- fristiger getätigt und es ist ein Trend zu kürzeren Aufenthalten zu beobachten. Um die unter- schiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen der Gäste zu erfüllen, braucht es entsprechende An- gebote. Zudem muss Information und Werbung auf die verschiedenen Kundensegmente zuge- schnitten werden. Nur so können Gäste-Erlebnisse geschaffen werden und langfristige Kunden- bindungen entstehen.

Untenstehende Abbildung zeigt, dass Klosters-Serneus bei einem Vergleich mit ausgewählten Wettbewerbern im In- und Ausland die grössten Einbussen hinsichtlich Logiernächte bei Hotel- und Kurbetrieben hinnehmen musste. Dabei schwingt das Südtirol auf der positiven Seite oben aus.

Entwicklung der Logiernächte in Hotel- und Kurbetrieben 1997 - 2015 (indexiert) 130% 126%

120%

114% Südtirol 110% 111% Schweiz 100% 97% Berner Oberland 95% 90% Tirol

Wallis 80% 80% Gemeinde Davos (exkl. Kurbetriebe 70% Graubünden 63.2% 60% Gemeinde Klosters

Serneus

2011 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2012 2013 2014 2015 1997

Entwicklung Logiernächte in Hotel- und Kurbetrieben 1997-2015 Quelle: BFS (Beherbergungsstatistik HESTA), TourMis, ISTAT

Das Südtirol hat seit 1990 intensiv an den diversen Strategien zur Regionalentwicklung der Euro- päischen Union teilgenommen und neben den direkten Effekten der einzelnen Programme und Initiativen viele Erfahrungen zu erfolgreichen Entwicklungsansätzen gesammelt. Das Erfolgsre- zept der Südtiroler Hotellerie ist neben dem Währungsvorteil auch auf den starken Fokus auf Qualität und die Unterstützung durch den Staat zurückzuführen. Der Qualitätsindex der Beher-

7 bergungsbetriebe im Südtirol ist innert zehn Jahren auf fast das Zweifache geklettert2. Aus den Logiernächte-Statistiken des ASTAT geht deutlich hervor, dass die gestiegene Anzahl an Schweizer Gästen einen wesentlichen Teil zum Erfolg der touristischen Entwicklung im Südtirol beigetragen hat.

Für eine umfassende Beurteilung der touristischen Wertschöpfung reichen Logiernächtezahlen nicht aus. Es müssen weitere Kennzahlen, insbesondere hinsichtlich der Auslastung, der Renta- bilität und der gesamten regional induzierten Wertschöpfung beigezogen werden. Die Anzahl Logiernächte ist jedoch eine der wenigen und bedeutendsten Masseinheiten, die für einen quanti- fizierbaren Vergleich mit anderen Destinationen zur Verfügung stehen. Eine Studie aus dem Jahr 2008 besagt, dass von der gesamten Wertschöpfung in Davos etwa 53.5% direkt und indirekt über den Tourismus erwirtschaftet werden. Für das Oberengadin liegt dieser Wert bei 68.2%, für das Prättigau bei 32.2% (Kronthaler, 2008)3. Aufgrund der Wirtschaftsstruktur kann für Klosters- Serneus im Sinne der Studie eine Abhängigkeit vom Tourismus von ca. 60% angenommen wer- den.

Die untenstehende Ankünfte- und Logiernächte-Statistik der Klosterser Hotels zeigt ebenfalls einen deutlichen, spürbaren und durchaus ernst zu nehmenden Rückgang der Logiernächte auf. Der Logiernächte-Rückgang im Zeitraum 2008-2016 von gut 50% sowie die Abnahme der An- künfte von rund 38% ist zu einem wesentlichen Teil auf das reduzierte Bettenangebot in Klosters zurückzuführen (- 21.73%) sowie auf die kürzere Aufenthaltsdauer der Gäste.

Ankünfte und Logiernächte Hotellerie

250000 227'328

200000

150000 112'107 Logiernächte Ankünfte 100000 60'055

50000 37'263

0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Ankünfte und Logiernächte Hotellerie Klosters 2008-2016 Quelle: Davos Destinations-Organisation

2 Von 1.7 im 2004/2005 auf 3.2, laut den Erhebungen des Landesinstituts für Statistik ASTAT, Südtirol 3 Kronthaler, F. (2008). Wertschöpfung des Tourismus in den Regionen Graubündens - Stand und Entwicklung. Chur: HTW Chur.

8 Herkunftsländer der Gäste Bei der Vermarktung von Destinationen geht es um Emotionen und darum, die potenziellen Gäs- te über die richtigen Kanäle anzusprechen. Tourismusstrategen setzen in der Kommunikation den Schwerpunkt vermehrt beim gezielten Ansprechen der verschiedenen Nutzergruppen (z.B Biker, Skifahrer, Kulturinteressierte, etc.). Nach wie vor wird Werbung aber auch auf die Her- kunftsländer der Gäste ausgerichtet, weil diese Gruppen aufgrund ihrer Gemeinsamkeiten eben- falls als Nutzergruppen betrachtet werden können.

Die grosse Mehrheit der Klosterser Gäste stammt mit 60% aus der Schweiz, der grosse Rest aus Europa (37%) und eine kleine Minderheit aus übrigen Ländern (3%). Die europäische Ländersta- tistik wird durch Deutschland, Grossbritannien und die Niederlande angeführt. Diese drei Länder decken alleine knapp 82% der europäischen Logiernächte ab. Zusammen mit den Schweizer Gästen sind sie für gut 90% der Gäste in Klosters verantwortlich.

Kommerzielle Logiernächte Klosters (weltweit) 15/16 Kommerzielle Logiernächte Klosters (Europa) 15/16 Quelle: Davos Destinations-Organisation Quelle: Davos Destinations-Organisation

Wie bereits dargelegt, haben sich die Logiernächte-Zahlen in den vergangenen Jahren rückläufig entwickelt. Die folgende Abbildung zeigt die Logiernächte-Entwicklung der sieben grössten Märk- te nach Herkunftsländern und verdeutlicht, woher der Gästeschwund primär stammt. In der Ab- bildung verglichen werden die Logiernächte aus der Saison 2015/16 mit der Saison 2008/09. Es zeigt sich, dass die grössten Einbussen bei den deutschen (minus 68.41%) und niederländischen Gästen verzeichnet werden (minus 75.02%), wobei die Einbussen beim erst genannten Gäs- tesegment aufgrund der quantitativen Bedeutung am schwersten wiegen.

9 Logiernächteentwicklung der grössten Märkte Klosters 2015/16 vs. 2008/09

160000

-4.5% 140000

120000

100000

80000

60000 -68.4%

40000 -29.8%

20000 -75.0% -14.4% -49.6% -60.8% 0

-20000 Schweiz Deutschland Grossbritannien Belgien Niederlande Schweden Luxembourg 2008/09 141713 129680 30957 6253 20195 1955 2382 2015/16 135318 40972 21746 3153 5044 1674 933 Veränderung in % -4.512641748 -68.40530537 -29.75417515 -49.57620342 -75.02352067 -14.37340153 -60.83123426

Logiernächteentwicklung der grössten Märkte (total kommerzielle Logiernächte) – Klosters 2008/09 vs. 2015/16 Quelle: Davos Destinations-Organisation

Wintertourismus und Klimawandel Traditionellerweise ist der Tourismus in Klosters eng mit dem Wintertourismus verbunden. Die Gemeinde liegt auf ca. 1200m und reicht bis 2’650m (Madrisa) respektive 2'843 m.ü. M. (Weiss- fluhgipfel). Man beachte, dass Serneus mit seinen 990m immer noch gut 200m höher liegt als Kitzbühel (762m). Dennoch spürt Klosters die negativen Auswirkungen des Klimawandels. Eine kürzlich erschienene Studie zeigt, dass innert gut 45 Jahren die Schneesaison massiv verkürzt wurde (Klein, Vitasse, Rixen, Marty, & Rebetez, 2016)4. Bei der niedrigsten Messstation auf 1139m (Airolo) verschob sich der Zeitpunkt der ersten Schneebedeckung vom 22. November auf den 7. Dezember, auf der höchstgelegenen Messstation auf 2540m (Weissfluhjoch) vom 15. Oktober auf den 25. Oktober. Beim Abschmelzen der Schneedecke ist der klimatische Veränderungspro- zess noch deutlicher zu spüren. Die Schmelze beginnt bei der tiefsten Station um den 16. März (1970: 15. April), bei der höchsten um den 25. Juni (1970: 20. Juli) – also knapp einen Monat früher.

Eine Studie aus dem Jahr 2011 der CIPRA zur Schneesicherheit in den Alpen zeigt die ver- gleichsweise gute Ausgangslage der Bündner Skigebiete im europäischen Vergleich (Abegg, Tourismus im Klimawandel, 2011)5. Bei einem Temperaturanstieg von durchschnittlich 4°C ge- genüber heute gälten 83% der Bündner Skigebiete immer noch als schneesicher. Solche Spit- zenwerte schafft keine Region. Nur das Wallis kommt mit ca. 80% knapp an diese Werte heran. Demgegenüber stehen die Quoten für die österreichischen Skigebiete bei 21%, für die Skigebiete

4 Klein, G., Vitasse, Y., Rixen, C., Marty, M., & Rebetez, M. (2016). Shorter snow cover duration since 1970 in the due to earlier snowmelt more than to later snow onset. Climatic Change. 5 Abegg, B. (2011). Tourismus im Klimawandel. Schaan: CIPRA International.

10 im Tirol bei 29% und für das Vorarlberg bei 12%. Der Wert für das Südtirol beträgt nur gerade 9%.

Die komparativen Vorteile zu anderen Wintersportdestinationen schaffen eine gute Vorausset- zung für Investitionen in den Schnee- und Wintertourismus. Aber auch in Klosters kann auf eine künstliche Beschneiung nicht verzichtet werden. Experten warnen, dass die künstliche Beschnei- ung zur Gewährleistung der Schneesicherheit bis zum Ende des Jahrhunderts verdreifacht wer- den müsste (Abegg, Steiger, & , 2013)6. Durch geringeren Niederschlag wird sich die ge- speicherte Wassermenge in alpinen Gebieten sukzessive verringern. Die Erwärmung der Perma- frostböden führt zu Bewegungen an der Oberfläche, welche die Infrastruktur in hochalpinen Ge- bieten beschädigen und zu grossen Mehrkosten führen können (Ambühl, et al., 2016)7. Mit der Stärkung von Sommerangeboten (z.B. Bike-, Kletter- und Wassersport) gehen viele Bestrebun- gen in Richtung einer Diversifizierung. Zunehmend wird auch versucht, das Frühlings- und Herbstangebot attraktiver zu gestalten und stärker zu vermarkten. Zurzeit generieren die lokalen Bergbahnen ihre Umsätze vorwiegend im Winter. Aufgrund der klimatischen Bedingungen und des Potenzials wird der Stärkung des Sommertourismus deshalb besondere Beachtung ge- schenkt, wie z.B. durch die verschiedenen bestehenden Angebote Davos Klosters Active, Bike Tourismus, Events, etc. Wirkungsvolle Klimastrategien können aber häufig nicht alleine von tou- ristischen Leistungsträgern getragen werden, sondern bedürfen die Unterstützung von Destinati- onen, Gemeinden, Regionen und der Bevölkerung (Clivaz, et al., 2012)8.

Touristischer Masterplan Die Destination Davos Klosters hat im Jahr 2015 ein Projekt zur Revitalisierung der Marke Davos Klosters unter Einbezug von diversen Leistungsträgern innerhalb der Destination lanciert. Ziel ist die Bündelung der Ressourcen und die touristische Positionierung aus dem Blickwinkel der Gäs- te. Durch eine klare Stossrichtung und gute Zusammenarbeit soll die Entwicklung der Destination positiv beeinflusst werden.

In Zeiten der schnellen und weltumspannenden Kommunikation erwarten Gäste vermehrt eine Spezialisierung des Angebots. Der Konsument ist durch die Kommunikationsflut zunehmend überfordert, sein Bedürfnis nach Orientierung ist im Steigen begriffen. Eine eindeutige Positionie- rung von Davos Klosters schafft für den Gast Orientierung, Sicherheit und Vertrauen und verein- facht somit seine Wahl für die Reisedestination. Das Angebot der Destination soll mit Hilfe eines einzigartigen Markenversprechens gegenüber den Konkurrenzangeboten klar differenziert wer- den, so dass eine reine Preisargumentation an Bedeutung verliert.

Die vorläufigen Ergebnisse aus diversen Workshops zeigen eine klare Stossrichtung hin zur stär- keren Vermarktung der Destination über die Themen „Sport und Bewegung“. Die Neuausrichtung berücksichtigt aber auch Bereiche wie den Gesundheitstourismus, das breite Kultur- und Unter- haltungsangebot, ein unvergleichliches Winter- und Sommerangebot sowie eine erstklassige Infrastruktur. Diese muss in einer gewissen Qualität und Quantität zur Verfügung stehen, um sich im Wettbewerb mit anderen Destinationen behaupten zu können. Für die Bereitstellung des tou- ristischen Angebots ist aber nebst den touristischen Leistungsträgern (Bergbahnen, Hotel- & Gastrobetriebe und Drittanbieter) auch die Gemeinde gefragt, besonders, wenn es um die Mitfi-

6 Abegg, B., Steiger, R., & Walser, R. (2013). Aktuelle und zukünftige Schneesicherheit der Bündner Skigebiete. Herausforderung Klimawandel: Chancen und Risiken für den Tourismus in Graubünden. Amt für Wirtschaft und Tourismus & Bergbahnen Graubünden. 7 Ambühl, H., Arnold, S., Cadotsch, L., Herger, M., Kohli, M., Kull, C., . . . Ammon, K. (2016). Brenn- punkt Klima Schweiz. Bern: Akademien der Wissenschaften Schweiz. 8 Clivaz, C., Doctor, M., Gessner, S., Ketterer, L., Luthe, T., Schuckert, M., . . . Wyss, R. (2012). Adap- tionsstrategien des Tourismus an den Klimawandel in den Alpen. Rapperswil: HRS Hochschule für Technik.

11 nanzierung von grossen Infrastrukturvorhaben oder um raumplanerische Belange geht. Nebst der touristischen Infrastruktur („Hardware“) sollte die Politik in Klosters-Serneus auch eine Vorstel- lung haben, wie die touristische „Software“, sprich die Produkt- und Angebotswelt, in der Region aussehen könnte.

Ein touristischer Masterplan soll in enger Absprache zwischen der Gemeinde, dem Verein Klos- ters Tourismus sowie der Davos Destinations-Organisation erarbeitet werden. Dieses Ziel verfolgt das Projekt „Klosters 2018“, welches von den genannten Parteien gemeinsam vorangetrieben wird. Die Positionierung von Klosters innerhalb der Destination Davos Klosters sowie im regiona- len Tourismuskontext (übriges Prättigau) soll analysiert und neu ausgerichtet werden. Themati- siert werden im Projekt ausserdem organisatorische Strukturen im Klosterser Tourismus, die Tou- rismusfinanzierung, die Schaffung neuer touristischer Produkte (mit Fokus auf Bergsport) und die Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde Klosters-Serneus und Davos Destination Organi- sation (DDO).

Im Sinne einer erfolgreichen Zusammenarbeit innerhalb der Destination und mit Prättigau Tou- rismus leiten sich folgende Leitsätze ab:

 Klosters besitzt eine eigenständige und klare Positionierung innerhalb der Destination. Diese orientiert sich an der übergeordneten Ausrichtung der Destination.  Die Gemeinde operiert im Einklang mit der Neupositionierung der Destination und setzt den touristischen Schwerpunkt auf „Sport und Bewegung“.  Die Gemeinde stimmt ihre Angebote und touristischen Infrastrukturvorhaben mit den Ge- meinden der Region Prättigau/Davos ab.  Touristische Infrastrukturen, Produkte und Dienstleistungen richten ihren Fokus auf die örtli- chen Voraussetzungen und Standortvorteile.  Das Angebot mit Schwerpunkt „Sport und Bewegung“ könnte für Klosters zielgruppengerecht auf „Genuss“ und „Familien“ zugeschnitten werden. Für eine solche Positionierung müssten entsprechende Hotelangebote geschaffen werden.  Die Gemeinde stellt sicher, dass die Verantwortung zur Entwicklung von touristischen Ange- boten und Produkten in Klosters geregelt ist.

3.3 Arbeitsplätze Der Klosterser Tourismus hat nicht nur einen grossen Einfluss auf die Entwicklung der Hotel-/ Gastro-Branche, sondern auf eine ganze Reihe weiterer Branchen, welche Umsätze direkt oder indirekt mit Touristen erwirtschaften. Baugewerbe, Immobilienwesen, Detailhandel und Banken- wesen beispielsweise erwirtschaften damit über 30% ihres Umsatzes und profitieren somit be- trächtlich vom Tourismus (Kronthaler, 2008)9. Beim Detailhandel liegt die Abhängigkeit auf der Hand: Mehr Gäste und Einwohner resultieren ganz direkt in einem grösseren Konsumvolumen, was zu mehr Wertschöpfung und tendenziell zu mehr Arbeitsplätzen führt.

Während der Kanton Graubünden zwischen 2011 und 2014 eine Steigerung der Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente) von knapp 1.7% verbuchen konnte, erlitt Klosters-Serneus mit -4.2% schmerzliche Einbussen. Dabei seien für Klosters-Serneus die Rückgänge in den Branchen

9 Kronthaler, F. (2008). Wertschöpfung des Tourismus in den Regionen Graubündens - Stand und Entwicklung. Chur: HTW Chur.

12 Energieversorgung, Landverkehr und Transport, Beherbergung/Gastronomie, Landwirtschaft sowie in der Baubranche und dem Detailhandel besonders hervorgehoben. Kurz- bis mittelfristig wird es eine Herausforderung darstellen, diesem Trend im Kontext der Euroschwäche, dem star- ken Wettbewerb im Tourismus und der Annahme der Zweitwohnungsinitiative entgegenzuwirken. Gerade deshalb sollte der Entwicklung in diesen Bereichen besonderes Augenmerk geschenkt und Gegenmassnahmen ergriffen werden.

Die Erhebungsmethode zur Wirtschaftsstruktur wurde per 2011 geändert und erfasst neu auch Kleinstbetriebe und kleine Arbeitspensen. Die Erhebung der Unternehmensstatistik nach alter Methode wurde das letzte Mal im Jahr 2008 vorgenommen. Betrachtet man den Zeitraum von 1995 bis 2008 resultiert für Klosters-Serneus ein Minus von über 14% an Vollzeitäquivalenten. Die nächste Abbildung beschränkt sich auf die Jahre 2011 bis 2014.

Wirtschaftsstruktur Gemeinde Klosters-Serneus 2000 1800 1600 1400 1284 1229 1187 1167 1200 3. Sektor 1000 2. Sektor 800 1. Sektor 600 400 592 580 570 572 200 0 113 118 118 114 2011 2012 2013 2014

Wirtschaftsstruktur der Gemeinde Klosters-Serneus, 2011-2014, Vollzeitäquivalente Quelle: Bundesamt für Statistik (STATENT)

Die Entwicklungen der letzten Jahre schlugen sich auf die Arbeitsplatzsituation nieder. Der Ver- lust an Arbeitsplätzen in der Hotellerie und im Tourismus, welche indirekte Auswirkungen auf das Gewerbe haben, verstärkt für Arbeitssuchende die Sogwirkung in Richtung Zentrumsregionen im Rheintal und in den Räumen Zürich, Ost- und Zentralschweiz.

13 Die folgende Abbildung zeigt die Anzahl Vollzeitäquivalente nach Wirtschaftszweigen für das Jahr 2014.

Wirtschaftsstruktur der Gemeinde Klosters-Serneus, 2014, Vollzeitäquivalente (Detailansicht) Quelle: Bundesamt für Statistik (STATENT)

3.4 Gemeindefinanzen und Tourismusfinanzierung Die Gemeinde Klosters-Serneus verfügt über gesunde Finanzen und weist in der Jahresrechnung 2015 den hohen Selbstfinanzierungsgrad von 145.8% aus. Mit einer sorgfältigen Finanzplanung soll die gute Situation nachhaltig gesichert werden. Gleichzeitig stehen aus strategischer Sicht langfristige strukturelle Anpassungen und Investitionen an. Dieses Kapitel zeigt eine Übersicht der Laufenden Rechnungen von 2010 bis 2016. Aufgrund der Bedeutung des Tourismus, wird zudem auf die Tourismusfinanzierung in Klosters-Serneus sowie in anderen Schweizer Destinati- onen eingegangen.

In den vergangenen Jahren konnte die laufende Rechnung meist mit einem positiven Saldo ab- geschlossen werden, wie ein Blick auf die folgende Grafik zeigt. Dennoch war man in der Ver- gangenheit auf die Unterstützung von wohlgesinnten privaten Investoren angewiesen, um wichti- ge touristische Projekte in Klosters-Serneus zu realisieren.

14 Laufende Rechnung Klosters-Serneus (2010-2016*) Quelle: Gemeinde Klosters-Serneus * Voranschlag

Die laufende Rechnung im Jahr 2013 zeigt einen deutlichen Ertragsüberschuss von gut CHF 5.8 Mio. Die Differenz erklärt sich vorwiegend mit der vorsichtigen Budgetierung der ordentlichen Steuereinnahmen. Auch bei den Spezialsteuern (Grundstückgewinn- und Handänderungssteu- ern), welche eher schwierig zu veranschlagen sind, hat man aufgrund des angewendeten Vor- sichtsprinzips deutliche Mehreinnahmen gegenüber dem Budget erzielt (ein Plus von zusammen total knapp CHF 4 Mio.). Mit rund CHF 823'000 hat zudem die Auflösung von nicht mehr benötig- ten Spezialfinanzierungen (Armenfonds, Fürsorgefonds, Sozialer Wohnungsbau und Fonds für Sonderschulzwecke) zum deutlich besseren Resultat in diesem Jahr beigetragen.

Die Grundbuchgebühren sind im Jahr 2015 innerhalb eines Jahres um 26% eingebrochen. Im gleichen Zeitraum sind auch die Einnahmen für Handänderungssteuern und Grundstückgewinn- steuern um knapp 55% respektive um gut 21% zurückgegangen. In absoluten Zahlen beläuft sich die Differenz zum Vorjahr auf CHF 2.31 Mio. Somit sieht sich die Gemeinde mit den ersten Aus- wirkungen der Zweitwohnungsinitiative konfrontiert (Jahresbericht 2015 Gemeinde Klosters- Serneus). Dennoch konnte die Rechnung 2015 mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlos- sen werden. Für 2016 wird ein negatives Ergebnis prognostiziert.

Finanzierung von touristischen Infrastrukturvorhaben in Schweizer Gemeinden Schweizer Tourismusdestinationen investieren gegenwärtig sehr viel Geld, um ihre touristische Anziehungskraft zu steigern. Arosa Lenzerheide eröffnete die Verbindungsbahnen Heimberg- Motta und Motta-Urdenfürggli auf die Wintersaison 2013/14, Sedrun und Andermatt setzen der- zeit Grossprojekte im finanziellen Umfang von knapp CHF 130 Mio. um. Engadin St. Moritz führte 2017 die Ski-Weltmeisterschaften mit einem Budget von CHF 65 Mio durch. Hinzu kamen Investi- tionen im Umfang von CHF 12 Mio. der Gemeinde St. Moritz für Infrastrukturen am Berg. Zudem weihte die Gemeinde 2014 ein CHF 69 Mio. schweres Freizeitzentrum mit Hallenbad und Spor- tinfrastrukturen ein. Im Berner Oberland steht mit der V-Bahn ein Grossprojekt im Umfang von CHF 400 Mio. zur Verbindung von Grindelwald mit dem Eigergletscher und Männlichen auf der

15 Agenda, um mittel- und langfristig die erfolgreiche touristische Zukunft der gesamten Jungfrau- Region zu sichern (geplante Realisierung im Jahr 2018/2019).

Gemeindebeiträge Klosters-Serneus an den Tourismus Die Gemeinde und das Stimmvolk von Klosters-Serneus sind sich der Bedeutung des Tourismus bewusst und haben diesen in der Vergangenheit tatkräftig unterstützt. Mithilfe der Gästetaxe können je nach Verwendungsschlüssel die Kosten für Betrieb und Unterhalt von touristischen Infrastrukturanlagen teilfinanziert werden. Betriebs- und Unterhaltskosten für diese Infrastrukturen werden ungefähr zur Hälfte durch die Gemeinde getragen (50% Sportzentrum, 45% übrige touris- tische Anlagen). Die Gemeinde betreibt und unterhält mit substantiellen Beiträgen der öffentli- chen Hand Wanderwege, Langlaufloipen, Schwimmbad, Eisbahn, etc.

Darüber hinaus unterstützt die Gemeinde den Tourismus auch mit grossen Investitionen in touris- tische Infrastrukturanlagen, wie z.B. bei der Erweiterung des Sportzentrums Klosters (Event- und Sporthalle), der neuen Arena Klosters, wo insgesamt ca. CHF 14 Mio. bis ins 2017 aufgewendet werden. Ausserdem strebt die Gemeinde im Rahmen von Projekten zur regionalen Entwicklung (PRE10) die bessere touristische Vermarktung und Inwertsetzung der Landwirtschaft an (Agrotou- rismus und Direktvermarktung). In diesem Zusammenhang seien insbesondere der Panorama- Höhenweg sowie der Ersatz, die Modernisierung und Erweiterung des Schlachthauses (Fleisch- zentrum Klosters Davos) hervorzuheben. Diese Projekte sollen zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung beitragen, weshalb sich die Gemeinde mit knapp CHF 2 Mio. an den Investitions- kosten beteiligt hat (gesamtes Investitionsvolumen CHF 6.69 Mio.). Aber auch die Madrisa-Bahn hat als systemrelevante touristische Infrastruktur von der Gemeinde in den Jahren 2005, 2007 und 2015 namhafte Unterstützung erhalten. Letztmals, als von der Urnengemeinde vom 14. Juni 2015 die Herabsetzung des Nennwerts des bestehenden Aktienkapitals der Gemeinde bei der Klosters-Madrisa Bergbahnen AG um 90% auf CHF 206‘000 und zugleich die Zeichnung 82‘400 neuer Aktien à CHF 25 zu total CHF 2‘060‘000 beschlossen wurde. Insbesondere dank privater Unterstützung konnte die Klosters-Madrisa Bergbahnen AG grosse zukunftssichernde Investitio- nen tätigen.

Die folgende Abbildung zeigt die touristischen Ausgaben aus dem Jahr 2015, welche gemeinde- seitig (grau) und taxenseitig (rot) finanziert wurden. Die Kosten für die Tourismusfinanzierung werden zurzeit mit ca. 63%, also fast 2/3, durch die Gemeinde getragen. Würden zusätzlich In- vestitionen und Abschreibungen für touristische Infrastrukturen berücksichtigt, wäre die Beteili- gung der Gemeinde noch bedeutend höher.

10 Projekte zur regionalen Entwicklung zur Schaffung von Wertschöpfung in der Landwirtschaft und landwirtschaftsnahen Sektoren.

16 Tourismusfinanzierung Klosters-Serneus

Gemeinde Marketing; 235'000 ; 4%

Kurtaxe Information, Administration, Gemeinde Angebote; 1'850'000 ; Direkte Ausgaben / 32% Betrieb u. Unterhalt; 2'547'000 ; 44% TFA Marketing; 325'000 ; 5%

Gemeinde Information, Administration, Angebote; 864'000 ; 15%

Tourismusfinanzierung Klosters-Serneus 2015 Quelle: Botschaft des Gemeinderates zur Abstimmungsvorlage vom 27.11.2016, Gemeinde Klosters-Serneus

Seit 2008 verlor Klosters ca. 39% kommerzielle Logiernächte und rund CHF 560‘000 Kurtaxen- einnahmen. Aufgrund dieser Entwicklung wird die Belastung für touristische Aufwendungen sei- tens öffentlicher Hand möglicherweise weiter zunehmen.

Damit die Gemeinde Klosters-Serneus und die Destination sich im Sinne einer Vorwärtsstrategie weiterentwickeln können, müssen nebst einer klaren strategischen Ausrichtung auch der finanzi- elle Spielraum und die Investitionsfähigkeit dringend erweitert werden. Trotz der Ablehnung der Abstimmungsvorlage zur neuen Tourismusfinanzierung (NTF) vom 27. November 2016 mit einem Nein-Stimmenanteil von mehr als zwei Drittel wird es für die Gemeinde nach wie vor von grosser Bedeutung sein, eine nachhaltige und faire Tourismusfinanzierung sicherzustellen. Eine neue Lösung soll im Dialog mit Einheimischen, Leistungsträgern und Zweitwohnungsbesitzern erarbei- tet werden. Eine langfristige Stärkung der Investitionsmöglichkeiten der Gemeinde gelingt nur, wenn auch die Haupteinflüsse für einen gesunden Finanzhaushalt gestärkt werden. Finanzielle und strategische Ziele sollen transparent gemacht und klar kommuniziert werden.

3.5 Standortqualität Beim Versuch, die Attraktivität einer Region für Unternehmen, Einheimische und Gäste fassbar und letztlich auch vergleichbar zu machen, werden oft Qualitätsrankings erstellt. In der schweize- rischen Regionalökonomie gilt der regelmässig erstellte Bericht der Credit Suisse als generell anerkannte Grundlage, um die Standortqualität innerhalb der Schweiz zu vergleichen. Verwendet werden dabei sieben Faktoren, namentlich die Erreichbarkeit der Bevölkerung, Erreichbarkeit der Beschäftigten, Erreichbarkeit von Flughäfen, Verfügbarkeit von Hochqualifizierten, Verfügbarkeit von Fachkräften, steuerliche Attraktivität für juristische Personen und steuerliche Attraktivität für natürliche Personen. Die folgende Abbildung zeigt in farblicher Abstufung die Standortqualität der Schweizer Regionen.

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Standortqualität der Schweizer Wirtschaftsregionen, September 2016 Quelle: Credit Suisse

Bei der Analyse der gesamtschweizerischen Erhebung stehen aus der Perspektive der Gebiete Prättigau und Davos primär zwei Erkenntnisse im Vordergrund:

1. Sämtliche Regionen des Kantons liegen bezüglich Standortqualität unter dem Schweizer Durchschnitt, der hauptsächlich von den Regionen Basel, Zentralschweiz und Grossraum Zürich dominiert wird. Einzig das Churer Rheintal und Davos vermögen im kantonalen Ver- gleich ein wenig besser abzuschneiden. Eine kantonale Beurteilung, welche im Oktober 2015 von der Credit Suisse veröffentlicht wurde, bestätigt dieses Bild (Rühl, et al., 2015)11:

11 Rühl, T., Hurst, S., Schüpbach, J., Gachet, E., Jucker, S., & Rieder, T. (2015). Bündner Wirtschaft: Mit Reformen gegen die Strukturschwäche. Zürich: Credit Suisse, Economic Research.

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Bündner Wirtschaft: Mit Reformen gegen die Strukturschwäche, 2015 Quelle: Credit Suisse

2. Beim Ranking der Credit Suisse stehen die Rahmenbedingungen für Unternehmen im Zent- rum. Gemäss den Autoren der Studie bestimmen Unternehmen das langfristige Wirt- schaftspotenzial einer Region. Firmen investieren vor allem in attraktive Standorte und schaffen Arbeitsplätze, was wiederum Wertschöpfung und Wohlstand bringt12.

Die Rahmenbedingungen, die mit politischer Einflussnahme gesteuert werden können, sind im Prättigau respektive in Klosters-Serneus vergleichsweise gut. Bei den Faktoren zur Erreichbarkeit schneidet das Prättigau aufgrund der geografischen Lage unterdurchschnittlich ab. Anzumerken ist, dass bei der verkehrstechnischen Erreichbarkeit eine konkurrenzfähige Situation im Vergleich zu den Zentrumsregionen grundsätzlich illusorisch sein wird. Die Verkehrsanbindung ans Rheinthal ist durch den vorgesehenen Halbstundentakt der RhB und die ausgebaute Prättigau- erstrasse jedoch gut gewährleistet.

Die Credit Suisse stützt sich bei ihrer Studie ausschliesslich auf harte Standortfaktoren ab. Es wurde jedoch festgestellt, dass weiche Faktoren wie das Image als wirtschaftsfreundlicher Standort, hochstehende Bildungseinrichtungen für den Nachwuchs, das Kulturangebot, aber auch Angebote zur Erholung und Stressabbau, Bewegung in naturnahem Raum oder die frische Luft für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zunehmend wichtiger werden (Freyer, Neumann, & Schuler, 2008)13. Damit seien Unternehmen und Non-Profit-Organisationen genauso angespro- chen wie Privatpersonen. Diese Standortfaktoren gelten sowohl für Einheimische als auch für Gäste, und genau deshalb gilt es, der Standortqualität auch im touristischen Kontext besondere Beachtung zu schenken. Immer wieder hört man von Gästen, Zweitwohnungsbesitzern und Ein- heimischen, was sie an Klosters-Serneus besonders schätzen. Häufig genannt werden Natur, Sportangebote, gute Luft, Erholungswert und die besondere Atmosphäre. Klosters-Serneus sollte in Zukunft weiterhin bewusst auf diese Standortvorteile setzen.

12 vgl. http://files.newsnetz.ch/upload/2/9/29468.pdf, S. 4 13 Freyer, W., Neumann, M., & Schuler, A. (2008). Standortfaktor Tourismus und Wissenschaft. Chan- cen und Herausforderungen für Destinationen. Berlin.

19 4 Schnittstellen

Bedingt durch die geografische Lage besitzt Klosters-Serneus eine wichtige Funktion als Ge- meinde mit Schnittstellen zu verschiedenen funktionalen Wirtschaftsräumen. Klosters-Serneus ist seit der Gebietsreform vom 1.1.2016 der Regionshauptort und pflegt Beziehungen mit den übri- gen Prättigauer Gemeinden. Einen wichtigen Stellenwert hat aber insbesondere die Beziehung zur Nachbargemeinde Davos.

Montafon

Prättigau

Davos

Engadin

Geografische, administrative und ökonomische Schnittstellen der Gemeinde Klosters-Serneus Eigene Darstellung

20 Die letztverfügbare Statistik mit den Arbeitsorten der erwerbstätigen Bevölkerung stammt aus dem Jahr 2011. Sie zeigt, dass drei von vier erwerbstätigen Klostersern ihrer Arbeit innerhalb der Gemeinde nachgehen. Die restlichen 25 Prozent der Arbeitsorte werden durch das Mittelprättigau (9.2%), den übrigen Kanton GR (5.8% [ohne das Unterengadin]) und Davos (5.2%) angeführt. Eine grosse Mehrheit der in Klosters wohnhaften erwerbstätigen Bevölkerung arbeitet innerhalb der Region Prättigau/Davos (91%). Die Eingemeindung von Saas per 1.1.2016 wurde bei dieser Auswertung rückwirkend berücksichtigt.

Arbeitsorte der Klosterser erwerbstätigen Bevölkerung im 2011 Anzahl (100% = 1'913 ) 1% 2% 2%

5% 6% Klosters-Serneus Mittelprättigau 9% Übriger Kanton Graubünden Davos Ausserhalb Kanton Vorderprättigau 75% Unterengadin

Arbeitsorte der Klosterser erwerbstätigen Bevölkerung per 2011 Quelle: Bundesamt für Statistik (Pendlermatrix)

4.1 Prättigau Nicht nur topografisch, sondern auch aus wirtschaftlicher Perspektive ist die Gemeinde Klosters- Serneus ein Teil des Prättigaus. Im Tourismus weist Klosters-Serneus trotz der wirtschaftlichen Nähe zur Schwestergemeinde Davos diverse Schnittstellen und grosse Synergien mit dem Prät- tigau auf. Als Beispiel sei hier der Bergsport mit den ausgezeichneten Voraussetzungen für Alpi- nisten, Kletterer, Skitourengänger, Wanderer und Biker erwähnt. Auch im kulturellen Bereich sind bis heute bedeutende Kooperationen zustande gekommen, die unbestritten wirtschaftliche Aus- wirkungen auf Klosters-Serneus und das gesamte Prättigau haben. Dazu zählen viele Anlässe wie etwa die „nostalgische Genussmeile“, kleine, aber feine Museen wie das „Nutli Hüschi“ oder der Kulturschuppen in Klosters als Veranstaltungsort. Rund um die Thematik Wohnen, Leben und Freizeit spielt auch die Wohnraum-Situation eine wichtige Rolle. Klosterserinnen und Klosterser arbeiten in anderen Gemeinden des Prättigaus und umgekehrt, je nach familiärer und beruflicher Situation. Die guten Verkehrsverbindungen erlauben ein unkompliziertes Pendeln mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln. Die Prättigauer Gemeinden arbeiten auch in der Alters- und Ge- sundheitsversorgung sowie bei weiteren öffentlichen Aufgaben zusammen. Dabei nimmt Klos- ters-Serneus innerhalb der Region eine bedeutende Stellung ein.

21 4.2 Davos Mit der Gebietsreform ab 1. Januar 2016 wurde die administrative und öffentlich-rechtliche Zu- sammenarbeit zwischen Klosters-Serneus und der höchstgelegenen Stadt der Alpen weiter ver- stärkt. Heute sind die wirtschaftlichen Überlappungen zwischen den Gemeinden sehr gross. Nicht nur die geografisch bedingte Nähe im Gebiet Gotschna-Parsenn, sondern auch die gemeinsame Vermarktung als Destination Davos Klosters bringen ökonomische Synergien. Während Davos auf der einen Seite als urbanes Zentrum mit grossen Infrastrukturen eine internationale Ausstrah- lung hat, bietet Klosters als schickes, rustikales Dorf mit exklusivem Ambiente einen willkomme- nen Kontrast für Gäste aus dem In- und Ausland. Aus einer touristischen Angebots- und Ver- marktungssicht geniessen Klosters und Davos ein Nebeneinander, das nicht primär von Konkur- renz, sondern vielmehr von Ergänzung geprägt ist. Eine Kooperation wird auch für das künftige gesunde wirtschaftliche Wachstum der Region von zentraler Bedeutung sein.

Des Weiteren gilt – analog zum Prättigau – den Pendlerströmen eine grosse Aufmerksamkeit. Die Schliessung der Davoser Kliniken und Kurbetriebe wirkte sich auch auf die Bevölkerungszah- len in Klosters-Serneus aus, da ein Teil der Klosterser Einwohnerinnen und Einwohner in Davos ihrer Arbeit nachgehen oder nachgegangen sind.

4.3 Engadin Durch die Eröffnung der Vereinalinie im November 1999 mit dem weltweit längsten Meterspur- Eisenbahntunnel wurde Klosters zu einem wichtigen regionalen Verkehrsknotenpunkt. Es liegt auf der Hand, dass die neuen Verkehrsströme auch wirtschaftliche Auswirkungen haben. Eine Studie hat gezeigt, dass im Sinne der Exportbasis-Theorie die wirtschaftlichen Vorteile haupt- sächlich auf der Engadiner Seite liegen14. Im touristischen Bereich konnten aufgrund der verbes- serten Erreichbarkeit verschiedene gemeinsame Projekte zwischen der Destination Davos Klos- ters und dem Engadin realisiert werden.

4.4 Montafon Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Prättigau und dem Montafon sind Jahrhunderte alt. Der rege Handel wurde um 1800 durch das kriegsbedingte Verbot des freien Handels einge- dämmt, was aber gleichzeitig das Schmuggeln als einzige Erwerbsquelle für viele Familien för- derte. Kaffee, Tabak und Zucker waren in Österreich sehr beliebt und wurden von der Schweiz via das Gebiet der Madrisa ins Land gebracht, während Fleisch, Felle und Kuhglocken vom Mon- tafon ins Prättigau geschmuggelt wurden. Erst durch die strenge Bewachung der Grenze im 2. Weltkrieg fand die Schmugglergeschichte ein Ende. Diese Geschichte wurde von den beiden Regionen aufgearbeitet und wird heute der breiten Öffentlichkeit durch ein attraktives Angebot zugängig gemacht15. Dieses Projekt ist nur ein Beispiel der touristischen Zusammenarbeit zwi- schen Klosters-Serneus und dem Montafon. Im Zuge eines Interreg-Projekts „Prättigau/Montafon – grenzenlos in die Zukunft“ (2010-2013), konnte mit diesem Projekt eine vielversprechende Ba- sis für die exportorientierte touristische Zusammenarbeit aufgebaut werden. Seit Beginn des Pro- jektes haben zahlreiche Begegnungen stattgefunden und der einst rege Austausch über die Ber- ge ist wieder aufgelebt. Neben einem grenzüberschreitenden Regionalen Naturpark im Rätikon wird erneut auch eine Skigebietsverbindung Madrisa-Gargellen diskutiert.

14 vgl. Studie Räumliche Auswirkungen des Vereinatunnels – eine ex-post Analyse des Bundesamts für Raumentwicklung 15 www.schmugglerland.com

22 5 Handlungsachsen

Die Standortentwicklung der Gemeinde Klosters-Serneus stellt unter den gegenwärtigen Bedin- gungen eine Herausforderung dar. Es ist deshalb sinnvoll auf nicht prioritäre Massnahmen zu verzichten und dort zu investieren, wo der grösste Nutzen erwartet wird. Die anvisierten Mass- nahmen könnten auf drei Handlungsachsen angegangen werden.

Handlungsachse I: Abwärtstrend stoppen So stark der Druck auf die Standortförderung und die einzelnen Akteure auch sein mag: Es wäre nicht zielführend und wirtschaftlich nachhaltig, alle Ressourcen in ein bedingungsloses Wachs- tum der Klosterser Wirtschaft zu stecken. Den ökonomischen Abwärtstrend, am besten sichtbar im Tourismus-Geschäft und bei der in Zusammenhang stehenden Bevölkerungsentwicklung, gilt es zu stoppen, bevor von Wachstum gesprochen werden kann. Deshalb stehen möglichst wirk- same Gegenmassnahmen auf der Prioritätenliste ganz oben. Ohne sie können die Handlungs- achsen II und III nicht gewinnbringend umgesetzt werden. Massnahmen sollten aber nur dort eingeleitet werden, wo die Gemeinde und weitere engagierte Akteure eine realistische Wirkung erzielen können. Wo dies der Fall ist, sollten erste „Pflöcke“ so rasch wie möglich eingeschlagen werden. Die Effekte auf das Wachstum sind jedoch vorerst meist nicht wahrnehmbar, da „ledig- lich“ der Abwärtstrend aufgehalten wird.

Handlungsachse II: Standortvorteile in Wert setzen Die Analyse des Expertenzirkels, des Gemeindevorstands und des Regionalmanagements zeig- ten auf, dass Klosters-Serneus viele Stärken hat, die als Standortvorteile verstanden werden können. Dazu zählen die Landschaft, das Ortsbild, die intakten Gemeindefinanzen, die relativ attraktive Steuersituation, das exklusive Image, die Lage und Erreichbarkeit, die vorhandenen und ausbaufähigen Infrastrukturen sowie die hohe Lebensqualität. Es überrascht, dass manche Einheimische und Zweitwohnungsbesitzer diese Vorteile nicht mehr als solche wahrnehmen – sie werden schlicht als selbstverständlich wahrgenommen. Gespräche mit Gästen verdeutlichen aber immer wieder, wie sehr diese Aspekte geschätzt werden. Aus den genannten Stärken resultiert ein grosses Potenzial, welches sich durch die richtige Inszenierung auch weiterhin und noch bes- ser wirtschaftlich nutzen lässt.

Handlungsachse III: Strategisch und gezielt wachsen Eine solide Basis, die durch die ersten beiden Handlungsachsen erarbeitet wurde, lässt gezielte Investitionen mit einer gesunden Portion Risikobereitschaft zu. Die Bildung von Schwerpunkten bedeutet oftmals aber auch einen schmerzlichen Verzicht. Es ist schlicht nicht sinnvoll, die limi- tierten personellen und finanziellen Ressourcen nach dem Giesskannenprinzip themenübergrei- fend aufzustocken. Vielmehr müssen bestehende Angebote und neue Projekte auf ihre Zweck- dienlichkeit überprüft und entsprechend den Analyseergebnissen gefördert werden. Wie in der Privatwirtschaft gilt auch im öffentlichen Sektor das Prinzip des „Return on Investment“. Durch das ständige Hinterfragen der eigenen Aktivitäten wird sichergestellt, dass man sich da engagiert, wo ein konkreter Nutzen wahrscheinlich ist. Das Prinzip soll jedoch nicht nur aus rein monetärer Perspektive betrachtet werden. Soziale und ökologische Aspekte sind im Sinne einer nachhalti- gen Entwicklung ebenfalls bedeutsam. Hier steht besonders die Gemeinde in der Pflicht.

23 6 SWOT-Analyse

Anhand einer SWOT-Analyse (Strengths = Stärken, Weaknesses = Schwächen, Opportunities = Chancen, Threats = Risiken) sollen die künftigen Herausforderungen für die Gemeinde Klosters- Serneus aufgezeigt werden. Dabei handelt es sich um eine nicht abschliessende Aufzählung der zurzeit relevanten Einflussfaktoren. Diese wurden im Rahmen eines Workshops mit dem „Exper- tenzirkel“ und weiteren Klosterser Anspruchsgruppen erarbeitet.

Gegenwart

Stärken Schwächen  Landschaft, Ortsbild und Image  „Dorfplatz“/Zentrum fehlt  Intakte Gemeindefinanzen  Abhängigkeit von Bergbahn-Betrieben  Wille/Passion einzelner  Tourismusfinanzierung, Tourismus- Leistungsträger Strukturen  Lage, Erreichbarkeit, Mobilität,  Kurze Wintersaison/Öffnungs- und Be- Verkehrsinfrastrukturen triebszeiten

 Natur, Sommer- und Wintersport  Schlechte Auslastung im Sommer  Schneesicherheit  Nachtleben und Schlechtwetter-  Zweitwohnungsbesitzer und Angebote Stammgäste  Klosters-Dorf als Durchgangsort  Lebensqualität  Teurer Wohnraum  Steuersituation relativ attraktiv  Fehlendes Selbstbewusstsein  Kurze Kommunikations- und  Gästeorientierung Entscheidungswege  Interne und externe Kommunikation  Kulturelles Angebot  Ausrichtung der Hotels auf Spitzenzei-  Ruhe ten  4-Jahreszeiten  Zu wenig Risikobereitschaft bei grossen Projekten  Unterschiedliche Eigen- und Fremdwahrnehmung  Träge Reaktionszeiten bei neuen Ent- wicklungen  Administrative Tätigkeiten ohne Gäste- nutzen  Gewerbeflächen

negativ

positiv Chancen Risiken  Auf dem Image des schicken Touris-  Abwanderung musorts aufbauen  Demografische Entwicklung  Familien resp. 3 Generationen als  Zu grosser Investitionsbedarf Zielsegment (3. Generation als potenzi-  Fehlende Einnah- ell zukünftige Erstwohnsitznehmer) men/Finanzierungsbasis  Trägerschaften für die Umsetzung von  Währungsrisiken im internationalen Ideen Wettbewerb  Konsequente Marktbearbeitung  Abwärtstrend des lukrativen, wertschöp-  Kooperation Private – Öffentliche Hand fungsintensiven Wintertourismus  Regionalpolitik von Bund und Kanton  Direkte und indirekte Folgen des  Sommertourismus Klimawandels  Wohnen mit Services  Auswirkungen Zweitwohnungsinitiative  Die Grenze als Erlebnis (CH-AT)  Fehlende verfügbare Flächen  Neupositionierung von Madrisa  «Lädeli»-Sterben  „Arena Klosters“ – Event- und Sport-  Abwanderung des Gewerbes und von zentrum Arbeitsplätzen  Integration der Landwirtschaft in die  Mögliche Einschränkungen durch Um- (touristische) Angebotsgestaltung setzung der regionalen Richtplanung  Hauptort der Region Prättigau/Davos – (RPG) Übernahme regionaler Funktion  Kulturelles Image

Zukunft

24 Stärken von Klosters-Serneus Die folgende Wortwolke zeigt besondere Eigenheiten und Stärken von Klosters-Serneus. Es sind diese besonderen Werte, welche die Gäste schätzen und auf die man auch künftig setzen und kommunizieren sollte.

Wortwolke: Stärken von Klosters-Serneus Eigene Darstellung

25 7 Vision 2025

Visionen bergen oft die Gefahr, zu inhaltsarmen Floskeln oder „Papiertigern“ zu verkommen, die zwar gut klingen, aber nie in Form konkreter Massnahmen umgesetzt werden. Diese Kritik ist nicht von der Hand zu weisen, und es gibt unzählige Beispiele von Gemeinde-Leitbildern, die in umfangreichen Workshops mit zahlreichen Teilnehmern formuliert wurden, jedoch anschliessend in der Schublade oder auf der Gemeinde-Website enden und nie gelebt werden. Erfahrungen zeigen jedoch, dass ein gemeinsames Verständnis der anvisierten Ziele und der dazu notwendi- gen Schritte von zentraler Bedeutung sind. Denn nur auf dieser Basis kann im Anschluss eine Priorisierung der Themen, die Entwicklung von Teilstrategien und letztlich die Ableitung von er- folgsversprechenden Massnahmen vorgenommen werden. Aus diesem Grund wurde vom Ge- meindevorstand, dem einberufenen Expertenzirkel und dem Regionalmanagement auf der Grundlage der SWOT-Analyse, des bestehenden Leitbilds sowie den kantonalen Standortent- wicklungsstrategien (rSES) eine Formulierung von Zielen vorgenommen, die in den nächsten Jahren konsequent verfolgt werden sollen.

Ein Leitbild ist nicht als konkreter Massnahmenkatalog zu verstehen, sondern als Zusammenfas- sung der Standortvorteile und Wertvorstellungen und soll als Orientierungshilfe dienen. Es geht vielmehr um die Beantwortung der Frage „Wofür steht Klosters-Serneus, was macht Klosters- Serneus aus?“. Die „Agenda 2025“ soll darüber hinausgehen und konkrete strategische Ziele und Massnahmen hervorbringen.

rSES

Wir wollen ein at- Wir wollen ein traktiver Wohnort Wir leben eine gesundes Gewerbe Wir leben eine gute sein und fördern den ökologische, und Handwerk auf Gastfreundschaft Zuzug von neuen energiebewusste hohem Niveau. und bekennen uns Einwohnern. Wir setzen unsere Entwicklung unse- Stärken besser ein zu einem weltoffe- nen Tourismus. res Dorfes und und zeigen sie unserer natürli- selbstbewusst. chen Umgebung. SWOT- Analyse Wir fördern eine Wir pflegen eine Wir setzen uns ein vielfältige und breit aktive, faire und Wir tragen Sorge für einen lebendi- angelegte Kultur. offene Kommuni- zu Natur, Land- gen Ort und ein kation schaft und Orts- attraktives Er- bild. scheinungsbild.

Vision Ziele Massnahmen

26 Vision Klosters-Serneus ist als attraktiver Tourismusort bekannt und bietet eine hohe Lebensqualität. Davon profitieren unsere Einwohner, Gäste, Zweitwohnungsbesitzer und die Wirtschaft gleich- ermassen. Gäste mit hohen Ansprüchen fühlen sich in Klosters-Serneus besonders wohl.

Im Jahr 2025 ist Klosters-Serneus…

 für Private und Unternehmen – Einheimische, Gäste und Zweitwohnungsbesitzer – ein at- traktiver Aufenthaltsort.  im nationalen und internationalen Vergleich punkto Lebensqualität und regionalem Angebot einer der führenden Wohnorte.  ein fortschrittlicher Standort mit günstigen Perspektiven für Privatpersonen und Unterneh- men.  eine Destination mit internationaler Ausstrahlung für Gruppen-, Business- und Individualgäs- te.  ein Standort, an welchem Tourismus, Dienstleistungsbetriebe, Gewerbe und die Landwirt- schaft gedeihen können.  eine unternehmerisch denkende, wachstumsorientierte Gemeinde mit gesunden Finanzen und einer intakten Umwelt.  bekannt für wiederkehrende und hochstehende Events.  ein Tourismusort mit neuen attraktiven und modernen Hotelbetrieben für Familien im mittle- ren sowie im gehobenen Segment.  weiterhin steuerlich attraktiv.

oder in Zahlen und Fakten:

 entgegen den negativen Prognosen hinsichtlich der Bevölkerungszahl stabil.  trotz Abwanderungstendenzen aus dem alpinen Raum bezüglich Arbeitsplätzen gewachsen.  im jährlichen Regionen-Ranking der CS-Standortstudie16 punkto Standortqualität auf einem verbesserten Niveau.  zusammen mit Davos im BAK TOPIndex17 zur Identifizierung der erfolgreichsten Destinatio- nen an der Spitze des Kantons und unter den ersten fünf Destinationen im Alpenraum vertre- ten.  an Logiernächten gewachsen (Einleitung der Trendwende in der Hotellerie und weitgehends- te Kompensation der Verluste seit 2008).

16 Quelle: Jährlich erscheinende Studie der Credit Suisse «Standortqualität der Schweizer Kantone und Regionen» (September 2016) 17 Quelle: BAKBASEL «Internationales Benchmarking Programm für den Schweizer Tourismus« im Auftrag des Seco

27 8 Zieldimensionen

Der Gemeindevorstand, das Regionalmanagement und weitere Interessensvertreter haben mög- liche Schwerpunkte zur Weiterentwicklung der Gemeinde eingehend besprochen. Im Sinne einer Fokussierung haben sich in den Diskussionen drei strategische Zieldimensionen herauskristalli- siert.

Diese Zieldimensionen sollen in der Umsetzungsphase als Leitlinie dienen, das heisst sämtliche Massnahmen sollten einem dieser Bereiche zugeordnet werden können. Die Formulierung von Teilstrategien innerhalb der Zieldimensionen lässt eine gewisse Flexibilität zu, sie sind also eine nicht abschliessende Schwerpunktbestimmung. Dennoch soll an dieser Stelle betont werden: Künftige Projekte, die nicht in einer dieser Zieldimensionen passen, sollen mit Blick auf die Regi- onalentwicklung als nicht prioritär behandelt werden. Bei der Bereitstellung von Fördermitteln im Bereich der Wirtschaftsentwicklung sollen die definierten Zieldimensionen als Entscheidungs- grundlage für den Gemeindevorstand dienen. Fördermittel auf Stufe Bund und Kanton im Rah- men der Neuen Regionalpolitik NRP werden primär auf ihre Übereinstimmung mit regionalen und lokalen Entwicklungsstrategien wie der „Agenda 2025“ geprüft. Eine mittel- bis langfristige Ver- bindlichkeit des definierten Orientierungsrahmens ist somit gegeben und soll der Gefahr einer Verzettelung der Ressourcen vorbeugen.

Tourismus Wohnen & & Leben Wirtschaft

Flächen & Arbeitsplätze

Zieldimensionen der Agenda 2025 Klosters-Serneus Eigene Darstellung

28 9 Teilziele für die einzelnen Zieldimensionen

Die folgenden Teilstrategien für die drei regionalwirtschaftlichen Schwerpunkte wurden im Rah- men des Workshops mit dem Expertenzirkel erarbeitet und zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Gemeindevorstand weiter vertieft.

Tourismus & Wirtschaft

 Klosters-Serneus positioniert sich in einem turbulenten und herausfordernden wirtschaftlichen und touristischen Umfeld als starker Teamplayer von Partnern in Wirtschaft und Tourismus.

 Synergien mit dem Destinationspartner Davos werden genutzt und gewinnbringende Koopera- tionen mit dem Prättigau und dem Montafon gesucht.

 Ein anspruchsgerechtes Event- und Sportzentrum, hochstehende Sportanlagen und attraktive Beherbergungsbetriebe richten sich an aktive Feriengäste.

 Klosters-Serneus spricht den gehobenen Mittelstand an, insbesondere Familien und aktive Senioren, die Wert auf hohe Qualität legen.

 Urlaubsgäste geniessen das ansässige und umfangreiche Angebot ebenso wie Sportler, Kon- gressteilnehmer und Zweitwohnungsbesitzer.

 Klosters-Serneus bietet eine dörfliche, angenehme Atmosphäre, die von Gästen und Einwoh- nern zum Flanieren, Verweilen und Konsumieren einlädt. Eine solche Atmosphäre könnte durch ein autofreies Zentrum verstärkt werden.

 Klosters-Serneus bietet mit exklusivem Charakter und mit „traditionellem Charme“ einen hoch- stehenden Mix zwischen lokalen Produkten und international renommierten Marken.

Flächen & Arbeitsplätze

 Klosters-Serneus baut zu einem wesentlichen Teil auf dem volkswirtschaftlichen Standbein

Tourismus auf. Dies hat direkte und indirekte Auswirkungen auf sämtliche in Klosters-Serneus anwesenden Unternehmen.

 Auch in anderen Bereichen schaffen Klosterser Betriebe wichtige Arbeitsplätze für die Ge- meinde und die ganze Region.

 Durch optimale Rahmenbedingungen, einer der entscheidenden Standortfaktoren überhaupt, sollen ansässige Firmen, aber auch neue Unternehmen und Organisationen angesprochen werden.

Wohnen & Leben

 Klosters-Serneus wirkt als Wohnstandort mit hoher Lebensqualität der Magnetwirkung der urbanen Zentren entgegen. Deshalb wird der Attraktivität als Wohnstandort besondere Beach- tung geschenkt.

 Durch Investitionen in bestehende und neue Angebote werden Personen angesprochen, die zurzeit noch nicht in Klosters-Serneus wohnhaft sind.

 Potenzielle Zuzüger verlegen ihren Wohnsitz nach Klosters-Serneus, engagieren sich politisch

und gesellschaftlich und werden nicht zuletzt als wertvolle Steuerzahler geschätzt.

29 10 Massnahmenkatalog

Basierend auf den definierten Teilstrategien wurden gemeinsam mit dem Gemeindevorstand und dem Expertenzirkel konkrete Massnahmen formuliert. Bei der Definierung der Massnahmen wur- de auch die Standortentwicklungsstrategie 2030 Prättigau/Davos berücksichtigt (rSES 2030 Prät- tigau/Davos)18. Die Massnahmen sind periodisch zu überprüfen und dienen auch als Diskussi- onsgrundlage für die Arbeitsgruppen.

10.1 Zieldimension Tourismus & Wirtschaft

Bereich Massnahmen Lead Priorität Touristische Infrastrukturen - Bergbahnen  Begleitung der Langfriststra- tegie in Form eines Bergbahnen 1 10-Punkte-Plans (s. rSES 2030).  Machbarkeit Bergbahnver- Bergbahnen, 1 bindung Madrisa-Gargellen. Gemeinde  Ausbau der Beschneiung in den Skigebieten Gotschna- Bergbahnen, 1 Parsenn und Madrisa. Gemeinde  Entwicklung Tal- und Berg- station Gotschna. Machbar- Davos Klosters 1 keitsplanung im Dialog mit Bergbahnen, Davos Klosters Bergbahnen Gemeinde, RhB und der RhB. - Beherbergung  Dokumentation der verfügba- ren Areale und Weiterent- Gemeinde 1 wicklung zur Überbauungs- reife.  Ansiedlung von neuen Hotels im mittleren und oberen Gemeinde, 1 Segment, mit attraktiven An- Projektanten geboten für Familien (Ent- wicklung von alternativen Beherbergungskonzepten). - Skilanglauf  Ausbau Skilanglauf- Infrastruktur. Gemeinde 1

- Campingplatz  Prüfung eines attraktiven und neuen Campingplatzes, wel- cher sich an aktive Ferien- Gemeinde 3 gäste richtet. Schaffung der richtplanerischen Grundla- gen.

18 https://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/dvs/awt/dokumentation/Dokumente%20Themen%20und %20Projekte/Standortentwicklungsstrategie_Praettigau_Davos.pdf

30 Touristisches Angebot und Vermarktung

- Positionierung,  Aktive Mitgestaltung und Strategie, Strukturen, Umsetzung der „Revitalisie- DDO 1 Vermarktung rung der Marke Davos Klos- ters“.  Erarbeitung und Umsetzung eines touristischen Master- Klosters Touris- 1 plans in enger Zusammenar- mus, Gemeinde beit mit dem Verein Klosters Tourismus („Klosters 2018“).  Aufbau einer ausgewogenen Tourismusfinanzierung und klare Regelung von Aufga- ben, Verantwortung und Gemeinde 1 Kompetenzen der touristi- schen Partner („Klosters 2018“).

- Events und Sportveran-  Weiterentwicklung und Etab- Gemeinde 1 staltungen lierung der „Arena Klosters“ (Event- und Sporthalle).  Durchführung von wiederkeh- Gemeinde, Tou- renden Anlässen von natio- ristische Leis- 1 naler und internationaler Be- tungsträger deutung. - Alternativen zum Winter-  Evaluation und Stärkung von tourismus Alternativen zum klassischen Touristische 1 Ski- und Schneetourismus Leistungsträger, zur Erhaltung und Schaffung Gemeinde, DDO von Arbeitsplätzen. - Herzlichkeitsinitiative  Herzlichkeit dem Gast ge- genüber ist das, was einige Touristische 1 Gäste in Klosters vermissen. Leistungsträger, Aufgrund der Bedeutung un- Gemeinde terstützt die Gemeinde Initia- tiven in diesem Bereich. - Angebotsgestal-  Entwicklung und Lancierung tung/Produkte- von neuen touristischen An- Touristische 1 bündelung geboten und Dienstleistun- Leistungsträger, gen („Gesamtpakete“). Gemeinde

31 10.2 Zieldimension Flächen & Arbeitsplätze

Bereich Massnahmen Lead Priorität Grundlagenentwicklung - Siedlungs- und Entwick-  Dokumentation zu Flächen, lungskonzept im Rah- deren Erschliessungsgrad Gemeinde 1 men des RPG (KRIP)19 und weiteren Informationen.

- Standortmarketing zur  Erstellung einer Standortmar- Schaffung von Arbeits- keting-Broschüre/-Mappe. Gemeinde 1 plätzen

- Digitalisierung: Hoch-  Erarbeitung eines Master- breitband-Infrastruktur plans „Hochbreitband- Infrastruktur“, mit dem Ziel die Gemeinde 1 Potenziale des Megatrends „Digitalisierung“ auszuschöp- fen. Projekte zur Arealentwicklung - Montana-Areal  Weiterentwicklung Projekt Montana. Gemeinde, 1  Im Zentrum von Klosters Platz Projektanten soll die Parkplatzkapazität durch ein neues Parkhaus er- höht werden. - Ober Ganda  Weiterentwicklung des Be- Klosters- 1 herbergungsprojekts Ober Madrisa Berg- Ganda. bahnen, Ge- meinde, Bür- gergemeinde - Zubringer Skigebiet  Sicherung und Attraktivitäts- Parsenn steigerung des Zubringers Gemeinde 2 Gotschna zum Skigebiet. - Ansiedlung von attrakti-  Ansiedelung von attraktiven Immobilien- ven Geschäften Geschäften an der Bahn- Eigentümer, 2 hofstrasse. Gemeinde

19 RPG: Raumplanungsgesetz; KRIP: Kantonale Richtplanung

32 10.3 Zieldimension Wohnen & Leben

Bereich Massnahmen Lead Priorität Projekte zur Verbesserung der Standortqualität - Wohnort für alle Gene-  Erstellung eines „Vermark- rationen tungskonzepts“. Gemeinde 1 - Attraktives Steuerklima  Finanzstärke erhalten durch langfristige Finanzstrategie Gemeinde 1 und -planung (attraktiver Steuerfuss). - Verkehrsberuhigung  Zone 30 bzw. Begegnungs- zonen, Tempo 20 für die Gemeinde 2 Bahnhofstrasse. - Begegnungszone Klos-  Prüfung einer Begegnungs- ters Dorf zone Klosters Dorf als eine Gemeinde 2 Möglichkeit zur Aufwertung des Gebietes. - Kultur, Tradition und  Förderung von Kultur, Traditi- Gemeinschaft on und Gemeinschaft in Klos- Bevölkerung, 3 ters-Serneus. Touristische  Zur Forcierung der Dorfraum- Leistungsträger, und Aufenthaltsqualität sind Gemeinde Wettbewerbe denkbar. - Mobilität  Klärung Bedürfnisse und Möglichkeiten für öffentlichen Gemeinde 3 und motorisierten Individual- verkehr (Infrastrukturen, An- gebote, Leistungen).

11 Umsetzung

Basierend auf den Zieldimensionen „Tourismus & Wirtschaft“, „Wohnen & Leben“ und „Flächen & Arbeitsplätze“ sowie den definierten Massnahmen sollen Arbeitsgruppen mit Interessensgruppen und Leistungsträgern gebildet werden, welche sich bei der konkreten Umsetzung der Massnah- men engagieren möchten. Es sollen Lösungswege aufgezeigt, mögliche Stolpersteine beseitigt und konkrete Projekte realisiert werden.

Die Governance-Struktur der Agenda 2025 Klosters-Serneus sieht den Gemeindevorstand als Auftraggeber des Agenda-Settings vor. Die Umsetzung der Massnahmen der Agenda 2025 Klos- ters-Serneus liegt in seiner Aufsicht und Verantwortung. Hierzu wählt der Gemeindevorstand einen ausgewogenen und fachkundigen Steuerungsausschuss mit Vertretern aus Politik, Wirt- schaft und Gesellschaft, welcher sich für die Auswahl und Priorisierung der Projekte verantwort- lich zeigt. Der Steuerungsausschuss wählt und vergibt die Arbeiten an eine Projektleitung und ernennt nach Bedarf die Vertreter der zu bildenden Arbeitsgruppen. Für operative Projektaufga- ben kann der Steuerungsausschuss auf die Unterstützung der Regionalentwicklungsstelle Prät- tigau/Davos zählen oder eine externe Projektleitung beauftragen.

33 Bei der Bildung des Steuerungsausschusses und von Arbeitsgruppen ist auf Fachkompetenz, Motivation, Durchmischung, Ausgewogenheit und Grösse zu achten. Die Kernteams der Arbeits- gruppen arbeiten eng mit der Projektleitung zusammen und sind entsprechend in die Steue- rungsprozesse des Projekts eingebunden. Je nach Projekt werden Zweitwohnungsbesitzer und Vertreter von Davos Klosters Tourismus, Bürgergemeinde, Handels- und Gewerbeverein, IG Landwirtschaft, Hotelierverein und weitere Akteure durch den Steuerungsausschuss oder die Projektleitung eingeladen. Die folgenden beiden Abbildungen zeigen die beabsichtigte Zusam- menarbeit im Rahmen des Agenda-Settings.

Arbeitsgruppen

* Vertreter aus Gemeindevorstand, Gemeinderat und weiteren Akteuren. Die Zusammensetzung liegt in der Kompetenz des Gemeindevorstands. ** z.B. Regionalentwicklung Prättigau/Davos oder externe Projektleitung

Governance Agenda 2025 Klosters-Serneus Eigene Darstellung

Zusammenarbeit verschiedener Akteure in Klosters-Serneus Eigene Darstellung

34 12 Verabschiedung

Die vorliegende „Agenda 2025“ ist eine Arbeitsgrundlage für die politischen Behörden, die Ver- waltung und die Wirtschaft in Klosters-Serneus. Sie wurde in enger Zusammenarbeit mit der Re- gionalentwicklungsstelle Prättigau/Davos erarbeitet. Als Basis dienten die verschiedenen Grund- lagen auf regionaler, kantonaler und nationaler Ebene, darunter die „Agenda 2025“ der Gemein- de Davos, die regionale Standortentwicklungsstrategie 2030 Prättigau/Davos sowie das kantona- le NRP-Umsetzungsprogramm 2016-2023.

Sämtliche Inhalte wurden mit einem Expertenzirkel unter Einbezug verschiedener Interessensver- treter und Delegierten der politischen Fraktionen des Gemeinderats erarbeitet und von den Mit- gliedern massgeblich geprägt. Den involvierten Personen sei für Ihren wertvollen Beitrag zur Zu- kunft der Gemeinde und Region herzlich gedankt:

Region Prättigau/Davos

 Alfonso Aguilera Leiter Regionalentwicklung (ab 05.2016)

 Georg Fromm Geschäftsführer und Regionalentwickler

Expertenzirkel „Agenda 2025“

 Peter Aebli Gemeinderat (bis 31.12.2016), Präsident Handels- und Gewerbeverein Klosters (bis 11.05.2016)

 Christian Erpenbeck Hotelier, Präsident Hotelierverein Klosters (bis 02.12.2016)

 Hans-Peter Garbald jun. Gemeinderatspräsident

 Georg Grass Tourismuskoordinator Klosters

 Stephan Kasper-Flütsch Gemeinderat, Präsident Bürgergemeinde Klosters (beides bis 31.12.2016)

 Kurt Steck Gemeindepräsident, Verwaltungsrat Destination Davos Klosters, Verwaltungsrat Klosters-Madrisa Bergbahnen AG

 Prof. Dr. Rudolf Minsch Chefökonom, Leiter allgemeine Wirtschaftspolitik und Bildung, economiesuisse

Neben Gemeindevorstand, Expertenzirkel und der Regionalentwicklungsstelle Prättigau/Davos hat eine breit angelegte Reso- nanzgruppe, bestehend aus Einwohnern und Zweitwohnungsbesitzern, bei dieser Agenda mitgewirkt.

35 Die konstruktive Zusammenarbeit im Entstehungsprozess der „Agenda 2025“ für Klosters- Serneus bietet eine aussichtsreiche Grundlage für eine vielversprechende Zukunft unserer wun- derschönen Gemeinde. Über Erfolg und Misserfolg unserer gemeinsamen guten Absichten ent- scheidet die Umsetzung. Packen wir es also an und bringen dieses Papier zum Leben – wir freu- en uns darauf!

Die Agenda wurde am 7. März 2017 durch den Gemeindevorstand Klosters-Serneus verabschie- det.

Kurt Steck Gemeindepräsident

Josias Jenny Michael Kneller Forstwirtschaft und Landwirtschaft Tiefbau und Öffentliche Sicherheit

Stefan Darnuzer Eva Waldburger Hochbau sowie Soziale Wohlfahrt und Sanität Bildung und Kultur

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