Nr. 171/172 · Dezember 15/Jänner 16 · Euro 5,50

P. b. b. GZ 02Z032603M Verlagspostamt 9020 Erscheinungsort Klagenfurt am Wörthersee

MIGRATION Kunst und Kultur

mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at

Bruecke_171-172_U1-U2.indd 1 25.11.15 12:26 EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser! www.sterntaler.at Die aktuellen Ereignisse in Europa, die beinahe täglich für Schreckensmeldungen sorgen, sind mehr als schockierend und führen uns vor Augen, dass wir uns in ein neues Zeitalter bewegen. Wie werden wir in Zukunft mit der Flüchtlings- thematik umgehen? Wie werden sich die Wertehaltung und die Kultur in Europa entwickeln? Welche Einflüsse wird diese neue Form der Völkerwanderung auf unsere Gesellschaft haben? Wie kann Kunst auf diese neuen gesellschaftlichen Herausforderungen agieren?

Fragen über Fragen, auf die es noch keine Antworten gibt. Es war uns daher ein Anliegen, die aktuelle BRUECKE schwerpunktmäßig dem Thema Migration, Kunst und Kultur zu widmen. Aktualitätsbezogen wird versucht, mehrschichtige, differen- zierte und durchaus selektive Darstellungen zu dem vieldiskutierten Flüchtlings- thema anzubieten und eine inhaltliche BRUECKE zur Kunst und Kultur zu bilden.

Als Einstieg wurde die BRUECKE-Rubrik Auf.ge.worfen gewählt, in der Hans-Peter Premur und Wolfgang Petritsch sich aus verschiedenen Blickwinkeln zur Kultur des Miteinanders äußern. In einem Artikel erläutert Karl Bertram Steiner Anmer- kungen zu unserer Kultur in den Zeiten einer Völkerwanderung, um dann zum Schluss zu kommen: Wir sind NIEMAND geworden. Künstler aus der Fremde in Kärnten stehen in einem weiteren Beitrag im Mittelpunkt, denn neben der Flucht eint sie die Liebe zu Kunst und Kultur. In einer kurzen historischen Betrachtung des Phänomens Völkerwanderung werden sowohl Parallelen als auch Unter- schiede zwischen Wanderbewegungen, die vergangene Epochen der Mensch- heitsgeschichte prägten, und den aktuellen Flüchtlingsströmen betrachtet.

In der Rubrik Aus.der.Sammlung wird Lusine und ihr Mantel, den sie aus einem Caritas-Laden (Carla) hat, vorgestellt. Aus.der.Caritas-Sammlung stammen etliche Kleidungsstücke, die hilfsbereite Menschen Tag für Tag spenden und die dann Not leidenden Menschen aus dem In- und Ausland zugutekommen. Wir wollen damit exemplarisch jene Organisationen und Menschen in den Mittelpunkt rücken, die tagtäglich aus Liebe zum Menschen an ihre persönlichen Grenzen gehen.

Am Ende des Jahres nehmen wir uns aber auch wieder die Zeit, den Blick zurück zu machen. Ilse Gerhard erinnert in ihrem Artikel an begangene Jubiläen, aber TRAUMHAFT auch an verstorbene Künstlerpersönlichkeiten und deren Lebenswerke. Anlässlich des für 2016 ausgerufenen Kärntner Jahres der freien Kulturinitiativen wird in einem Beitrag an deren Anfänge in den 1970er- und 1980er-Jahren erinnert, auf deren Bedeutung für den Kulturbetrieb unseres Bundeslandes GENIESSEN hingewiesen und zukünftige Perspektiven dargestellt. Abschließend möchten wir die Gelegenheit nutzen, und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das kommende Jahr 2016 wünschen. „Das Kleine Restaurant“ im Hotel Warmbaderhof*****, Erika Napetschnig und die BRUECKE-Redaktion aktuell von Gault Millau mit der 2. Haube ausgezeichnet und seit 25 Jahren bekannt für allerfeinste Kochkunst und preisgekrönt.

Die raf nierten, saisonalen à la carte Menüs mit Ochse, „Ein Augenblick Brücke“ Fotoserie von Stefanie Grüssl Wild und Trüffel verführen zum Schlemmen und Genießen von Oktober bis ins neue Jahr.

Küche: 18:30 – 21:30 Uhr Reservierung Tel.: 04242 3001-1283 www.warmbaderhof.com Foto: www.stefanie-kunst.at „Das Miteinander überquert große Hindernisse“ Schatten der Zellerbrücke. E S.G.

Bruecke_171-172_U1-U2.indd 2 25.11.15 12:26 INHALT Foto: www.kath-kirche-kaernten.at (archiv der diözese gurk)

4 HORIZONTE

5 KULTUR.TIPP Hemma von Gurk: Was sagen uns heute noch 7 DA.SCHAU.HER die großen Archetypen der Kultur Kärntens? 9 DENK.MAL Cover zum Schwerpunkt: Diese Installation mit 11 BAU.KULTUR großer Symbolkraft hat der Fotografen und Blogger Nils Waldow als Motiv in Hamburg 12 AVISO entdeckt. Seit Kurzem gibt es eine Tür mit der Aufschrift „REFUGEES WELCOME“ im Wilhelms- 13 KULTUR.PREISE burger Zollzaun. Lange Zeit hat der Zollzaun 15 KULTUR.T(R)IPP die Hamburger Stadtteile Wilhelmsburg und Veddel geprägt. Mit dem Ende des Freihafens 16 AUF.GE.WORFEN: Kultur des Miteinanders am 1. Januar 2013 wird auch die Umzäunung nicht länger benötigt. Der Großteil des ehe- Erinnern, um weiser zu sein für ein anderes Mal. Wolfgang Petritsch maligen Zollzauns ist bereits entfernt worden. Ein Stück des Zauns wird aber weiter bestehen Hans-Peter Premur Kultur als Brücke zu Flüchtlingen. bleiben – und dort gibt es nun eine offene Tür, die ● 18 Wir sind NIEMAND geworden. Flüchtlinge willkommen heißt (www.urbanshit.de). Anmerkungen zu „unserer“ Kultur in den Zeiten einer Völkerwanderung. Bertram Karl Steiner Foto: Nils Waldow, strassenfotografie.org ● 21 AUS.DER.SAMMLUNG

Ein Mantel für Lusine. AUS.DER.Caritas-SAMMLUNG. Ingrid Brachmayer Impressum Herausgeber, Medieninhaber und Copyright: ● 22 Völkerwanderungen. Eine kurze historische Betrachtung. Markus Wenninger Land Kärnten (Abteilung 6 – Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport) ● 24 Künstler aus der Fremde in Kärnten. 9021 Klagenfurt am Wörthersee, Burggasse 8 Neben der Flucht eint sie die Liebe zu Kunst und Kultur. Sabine Weyrer Mag.a Erika Napetschnig E: [email protected], Fax 050/536-16 230 ● 27 WELT.KINO.WELTEN www.bruecke.ktn.gv.at Redaktion, in alphabetischer Reihenfolge: Günther Aus dem Flüchtlings-Filmtagebuch. M. Trauhsnig (B.B.), [email protected], Vom Winter in Lampedusa zum drohenden Winter in Österreich. Horst Dieter Sihler Mario Waste, [email protected] Horizonte/Aviso: Petra Röttig, T: 050/536-16 224 ● 28 SERVICE.RECHT Kulturtermine: Daniela Vellick, T: 050/536-16 225 Abos: Elisabeth Pratneker, T: 050/536-16 242 Künstler ohne Grenzen. Anna Woellik Weitere redaktionelle Mitarbeiter Bruecke WELTER.SKELTER Dezember/Jänner 2015/16: Marielies Auersperg, Anke Bosse, Kerstin Breyer, Magdalena Felice ● 29 Räume der Flucht und des Wartens. Die Wanderausstellung „Fluchtraum Österreich“ (M.F.), Elisabeth Grebenicek, Jakob Grollitsch, Stefanie Grüssl (S.G.), Bernhard Gutschier, kommt wieder nach Kärnten. Gordana Brandner-Gruber Michael Herzog (M.H., Dean Martinez), Wilhelm 30 Keimzellen der Kultur. Huber (WiH), Margit Hubmann, Adrian Kert, Geraldine Klever (G.K.), Astrid Langer, Astrid Anmerkungen zum Jahr der freien Kulturinitiativen 2016. Gerhard Pilgram Meyer (A.M.), Erika Jung-Mittergradnegger, Heinz Ortner, Tina Perisutti, Birgit Sacherer, 32 Gigantische Lebenswerke. Oliver Welter (O.W.), Slobodan Zakula (MM Lobo). Jahresrückblicke auf Jubiläen und Todesfälle 2015. Ilse Gerhardt Namentlich gekennzeichnete Bei träge geben die Meinung der Autorinnen und Autoren wieder. Die ● 34 ANTIKE.WELT Redaktion behält sich vor, Beiträge bei Bedarf zu kürzen oder zu ändern. Zur Verfügung gestelltes Asylverfahren antik. Text- oder Bild material wird (wenn nicht anders Der Tragödiendichter Aischylos erzählt eine Geschichte. Mario Rausch vermerkt) nicht retourniert. Grafik: Harald Pliessnig 35 Die Sichtbarkeit der Literatur. Satz & Produktion: WERK1, T: 0463/320 420 Anke Bosse, neue Leiterin des Robert-Musil-Instituts, setzt auf Öffnung und Austausch. Druck: Kreiner Druck, Villach Katharina Herzmansky Verlagspostamt: 9021 Klagenfurt am Wörthersee ● 36 VORLESE.PRVO BRANJE Abonnement: 6 Doppel-Ausgaben Euro 27,80 inkl. KulturCard Kärnten, „Seelen auf der Flucht“. Porto und Versand. Literatur der IG AutorInnen im Kreuzberglstollen. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe 38 BUCH.MUSIK.TIPPS Februar/März 2016: 10. Jänner für den redaktionellen Teil 41 SEITE.OHNE.NAMEN (ACHTUNG! Alle redaktionellen Beiträge sind an [email protected] zu senden!). 15. Jänner Keep on Rockin in the Free World. für die Eintragung Ihrer Kulturtermine auf Die Möglichkeiten des Internets werden von Jahr zu Jahr größer. Dean Martinez www.kulturchannel.at 42 Musik. Songs. Glück. Der Schriftsteller und Musiker Sven Regener über „Lieblingsfarben und Tiere“ und 30 Jahre „Element of Crime“. Christian Lehner ● 44 KARI.CARTOON 45 KÄRNTNER KULTURKALENDER PEFC­zertifiziert. GALERIEN/AUSSTELLUNGEN Dieses Papier stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten 53 KINO/FILMTIPPS Quellen. www.pefc.at

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 3 25.11.15 12:26 „Stiller Advent“ wandert vom Landhaushof in die Bezirksstädte Leider gibt es heuer den langjährigen und äußerst erfolgreichen „Stillen Advent im Landhaushof Klagenfurt“ nicht mehr. Doch Volkskultur- spezialist Richi di Bernardo ließ es sich nicht nehmen, diese große Erfolgskette weiterzuführen und veranstaltet aufgrund des großen Erfolges im Vorjahr auch heuer wieder einige Stille Adventabende in folgenden Bezirksstädten: 4. Dezember in der Domkirche Klagenfurt mit den „Stimmen aus Kärnten“; 6. Dezember in der Markuskirche in Wolfsberg mit dem „A Cappella Chor Villach“ (Bild), der auch am 13. Dezember im Warmbaderhof Villach erklingen wird; 13. Dezember in der Stiftskirche in St. Georgen am Längsee mit dem HORIZONTE „Grenzlandchor Arnoldstein“ und am 19. Dezember in der Pfarrkirche St. Nikolai in Villach mit der Singgemeinschaft „Seltschach- Agoritschach“. www.oeticket.com, www.a-cappella-chor-villach.chor.at e Foto: A Cappella Chor Villach

Eine Klanggeschichte zum Mitmachen Gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern der Jeunesse Kärnten entdeckt Musical, Kabarett und Theater Die Beach Band in am 16. Jänner die kleine Annie auf der Gabriel Barylli hat für die neuebuehne­ Weihnachtsstimmung Bühne des Konzerthauses Klagenfurt im villach ein zauberhaftes Musical geschrie- Bevor es in die wohlverdiente Konzert- Wasser, in der Luft, im Holz und in den ben, mit dem er erneut seine Fähigkeit Winterpause im Jänner geht (das Museum Steinen die akustische Welt der Berge. Volks- zeigt, eine unterhaltsame Geschichte mit hat jedoch geöffnet!), wird im Eboard­ lieder und atmosphärische Klänge führen tiefgreifender Botschaft zu erzählen. Für museum Klagenfurt im Dezember noch durch eine Geschichte über Neugierde, die Vertonung von „Cherubim“ konnte der einmal so richtig eingeheizt. Zum Todestag mystische Sagenwelten sowie die Stärke Musiker, Komponist und Produzent Erwin von John Lennon gibt es am 4. Dezember und Bedeutung der Natur. Reinhard Göbel, Kiennast (Bild) gewonnen werden. „A tribute to the Beatles“: drei Stunden Galionsfigur der alten Musikbewegung und Aufführungstermine ab 5. Dezember Hits, Anekdoten und Background-Stories Gründer der legendären Musica Antiqua bis 23. Jänner. Jeweils zwei Silvester-Vor- mit der Band Winston O`Boogie. Zur tradi- Köln, musiziert am 24. Jänner – ebenfalls stellungen gibt es am 31. Dezember: ein tionellen Weihnachtsshow der Beach Band im Konzerthaus – mit der Bayerischen kabarettistisches „best of“ mit dem Salz­ (Bild) mit Harry Holler, Rolf Holub, Tom Kammerphilharmonie Meisterwerke der burger AffrontTheater. Fritz Egger ent- Piber und Gert Prix sowie Special Guests Vorklassik und Mozarts prächtige, „auf die führt zusammen mit Johannes Pillinger wird am 11. Dezember geladen. Schnelle“ komponierte Linzer-Symphonie. (Musik) das Publikum in ein Hinterzimmer Am 18. Dezember wird die Bühne für Mit dabei in Vater Leopold Mozarts der Festtagsfeierlichkeiten. Am 27., 28., Nachwuchsstars aller Stilrichtungen von Serenade D-Dur und dem Posaunenkonzert 29. und 30. Jänner gibt es ein Gastspiel 6 bis 86 Jahre freigegeben. Eine Prix Mas des Wieners Georg Christoph Wagenseil: der ARBOS­Gesellschaft für Musik und Session für alle und alles! (Bild), Ausnahme- Theater in einer Inszenierung von Fabrice Millischer Herbert www.eboardmuseum.com e Foto: Gert Prix posaunist und Gewinner des ARD-Wett- Gantschacher. Es spielen Rita Hatzmann bewerbs 2007. www.jeunesse.at, und Werner Mössler im Stück „Verweigert www.musikverein-kaernten.at e den Krieg!“. www.neuebuehnevillach.at e Foto: Caroline Doutre Foto: Kiennast

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 4 25.11.15 12:26 Werke von Falke Neue Serie – Persönlichkeiten kultur.tipp nun auch online erzählen aus ihren Büchern Die Jahreszeit hören Seit 2013 arbeitet die Falke Foundation Das Musil­Institut Klagenfurt veran- mit Sitz in Loibach/Libuče und Bleiburg/ staltet demnächst folgende Lesungen Die Weihnachtszeit lädt alljährlich zu einem harmonischen Beisammensein mit Familie, Pliberk an der Aufarbeitung des künstleri- und Buchpräsentationen im Musil­Haus: Freunden oder musikalischen Gästen ein. schen Nachlasses von Hermann Falke Am 3. Dezember liest Richard Schuberth (Bild). Im ersten Schritt entstand die (Bild) aus seinen modernen Schelmenroman Zahlreiche Chöre geben in der winterlichen um fassende, informative Homepage zum mit dem Titel „Chronik einer fröhlichen Jahreszeit die passende Stimmung an das Leben und Werk des aus dem deutschen Verschwörung“. Schmökern, Stöbern und Publikum weiter. In Klagenfurt ist am 12. in der Domkirche der Madrigalchor Westfalen stammenden Künstlers. Seit Plaudern kann man am 15. Dezember bei Dezember zu Gast. Da lädt ebenfalls die Singgemeinschaft 1975 war das südliche Kärnten seine einem Bücherflohmarkt. Am 17. Dezember Oisternig in das Stift Ossiach (CMA) zu einem Wahlheimat. Er verstarb 1986 erst 52-jährig präsentieren Klaus Amann und Brigitte Vokalen Advent. Während auch der Alpen-Adria- in Loibach/Libuče und hinterließ ein umfang- Strasser den zweiten Band der vierbändi- reiches künstlerisches Werk, bestehend aus gen Werkausgabe über Christine Lavants Chor Villach (Foto) in die Kirche St. Nikolai in Gemälden auf Leinwand, Zink oder Alu- Erzählungen in neu edierter Gestalt. Eine Villach (zusätzliche Konzerte finden am 13. 12. minium, Prägedrucken, Radierungen, Begegnung mit DicherInnen aus Vergangen- in Maria Gail und am 23. 12. im CCV statt) und der Singkreis Porcia ins Spittl in Spittal/Drau Skulpturen, Objekten und den für ihn so heit und Gegenwart präsentiert Jochen (auch am ) zu Adventskonzerten einla- typischen Aquarellen. Auf der Homepage Jung am 14. Jänner. Höchst interessant 13. 12. den, fordert der Eisenbahnerchor St. Veit/Glan „Falke-Foundation.at“ hat man nun Zugang wird es am 19. Jänner bei der Auftakt- zu 360 seiner Werke, die von der Falke veranstaltung zu einer Serie, in der Per- im örtlichen Rathaushof von seinen Gästen Foundation erfasst und in einem Werk- sönlichkeiten über ihre Lieblingsbücher Horch auf los zua. Der Singkreis Seltenheim verzeichnis angelegt wurden. Die Herbst- erzählen. Den Auftakt macht Landeshaupt- feiert am 20. 12. im Konzerthaus Klagenfurt 40 Jahre des Seltenheimer Advents. Am ausstellung im Werner Berg Museum mann Peter Kaiser. Am 26. Jänner liest gleichen Tag lädt der Männerchor Koschat- in Bleiburg/Pliberk mit dem Titel Clemens J. Setz aus seinem Roman „Hermann Falke Blau-Modro“ gibt noch „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“. bund vormittags in die Kirche St. Hemma und abends in den Dom. bis 20. Dezember einen weiteren Einblick www.uni-klu.ac.at/musil e Auch in den Bezirken überraschen viele Chöre in sein künstlerisches Schaffen. Im Rahmen Foto: Tanja Savic/Musil-Institut mit einem bunten Gesangsreigen in der Vor- der Ausstellung findet am 6. Dezember weihnachtszeit, wie in der Pfarrkirche Maria im Museum ein Gitarrenkonzert mit Janez Wörth. Love shine a light: Zu Mariä Empfängnis Gregorič statt. www.falke-foundation.at e hat der Chorus Paradisi unter der Leitung von Foto: Archiv der Falke Foundation Martina Ragger zum ersten Mal die wunder- schöne Basilika Maria Loreto in St. Andrä gewählt. Das Kärntner Bildungswerk bietet in der Reihe Kultur2 in der Pfarrkirche Timenitz am Magdalensberg zwei Konzerte (Oh Heiland, reiß die Himmel auf von und mit Arnold Mettnitzer und Edgar Unterkirchner am 11. 12. sowie ein Adventsingen mit der Sängerrunde St. Thomas am 13. 12.) um die Gedanken vom Stress in Blickrichtung einzigartiger Klänge zu befreien. Der Gemischte Chor Liebenfels verbreitet am 19. 12. im örtlichen Kulturhaus den Glantaler Weihnachtszauber. Der vierte Advent ist zugleich die letzte Möglichkeit noch einmal in den musikalischen Genuss von beschaulichen Chorkonzerten vor dem Weihnachtsabend zu kommen. Diese sollte man nutzen, denn zwischen Lavamünd (MGV und Gemischter Länderübergreifendes Adventsingen Chor Grenzwacht in der Marktkirche) und Obervellach (MGV und Gemischter Chor Die Chöre von St. Ursula laden am 11. Dezember zu einem einzigartigen Adventkonzert Obervellach in der Pfarrkirche) sind noch in den Dom zu Klagenfurt. Rund 200 Mitwirkende lassen eine reiche Bandbreite der einmal die schönsten Adventsklänge zu hören. Weihnachtsmusik vom Kärntner Liederfürsten Thomas Koschat bis zu Modernem (Also e M.H. hat Gott die Welt geliebt, Andreas Gassner 2011) erklingen. Neben der Band und den Chor- formationen des Bischöflichen Gymnasiums St. Ursula samt Gastsängern wirken der Chor Infos und Termine unter: www.saengerbund.com des Abteigymnasiums Seckau/Stmk. (Gospels und Benjamin Britten) und der Männerchor und www.kulturchannel.at des Gesangsvereines Wiesmath/NÖ (Kärntnerlieder) mit. Die musikalische Leitung hat der bekannte Chorleiter und Musikpädagoge Ernst Pollheimer inne. Diözesanbischof Alois Schwarz wird als Sprecher diesem Abend einen besonderen Rahmen verleihen. e

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 5 25.11.15 12:26 Drei Ausstellungen als Geschenk zum 80er Am 14. Dezember feiert ER seinen 80. Geburtstag und SEINE Werke sind in Kärn- ten derzeit an drei verschiedenen Veranstal- tungsorten ausgestellt. Die Rede ist von Valentin Oman, der derzeit wohl gefragtes- te Kärntner Künstler mit slowenischer Mut- tersprache. Neben der Oman-Retrospektive im MMKK (DIE BRUECKE berichtete in der letzten Ausgabe ausführlich) – zu sehen bis 6. März – und der Dauerausstellung im Kunstwerke und Katalog vom Millstätter See Warmbad Villach (siehe Bericht daneben) befasst sich bis 31. Jänner die diesjährige Am 22. Jänner findet in Spittal/Drau die Katalogpräsentation des artLAB Seeboden 2014, Herbstausstellung unter dem Titel „Spuren/ umrahmt von einer Ausstellung der Künstler, die zu unterschiedlichen Zeiten am artLAB Sledi“ der Galerie Walker im Schloss teilgenommen und im Zuge dessen ihre Kunstwerke erarbeitet hatten, statt. Die Ausstellung Ebenau mit geschlossenen Bilderzyklen, ist bis 19. Feber zu sehen. Im Sommer 2014 waren 17 Künstlerinnen und Künstler unter- die sowohl vielschichtige Collagen und schiedlicher Sparten – von bildender bis darstellender Kunst – eingeladen, an diesem HORIZONTE Tafelbilder als auch Landschaften und Projekt teilzunehmen. Die Kunst- und Kulturinitiative artLAB Seeboden als „Artist in Resi- Grafiken der vergangenen Jahre des Künst- dence“ gab den Künstlern die Möglichkeit, ihre Ideen Vorort zu entwickeln und diese dem lers Oman zeigen. In der Richard-Wagner- Publikum zu präsentieren. Die Ergebnisse dieses Schaffens dokumentiert nun ein Katalog, Straße Klagenfurt zeigt die Galerie Walker für dessen Werkbeschreibungen die Kunsthistorikerin Elisabeth Th. Winkler verantwortlich noch bis 15. Jänner Werke des in Berlin zeichnet. www.artlabseeboden.com e Foto: Christian Redtenbacher, www.redtenbacher.net lebenden österreichischen Malers Hanns Kunitzberger (Bild). www.galerie-walker.at e Foto: Galerie Walker

Äthiopien goes to Klagenfurt Die Leiterin des Ateliers und der Galerie de La Tour Christine Stotter hat mit ihrem Mann und den Kindern fast acht Jahre in Afrika gelebt und dabei zwei große Künstler aus Äthiopien kennengelernt, die sie nun für eine Ausstellung unter dem Titel „Licht. ZeiT(n)ehmen (für) Zeitthemen Blicke“ in der Galerie de La Tour in der Noch bis 20. Jänner zeigen die Kunstvereinsmitglieder des Vereins KunstRAUM Ober­ Lidmanskygasse Klagenfurt gewinnen vellach (Foto) ihre Interpretationen von Heimat. Diese umfangreiche sowie zeitkritische konnte. Worku Goshu arbeitet mit archety- Ausstellung ist ein Sichauseinandersetzten mit der Thematik unserer Zeit und den völlig pischen Symbolen vorchristlicher und unterschiedlichen Empfindungen der Künstler. Ab 21. Jänner präsentiert Angelika christlich-orthodoxer Tradition in seinen Unterberger realistische Ölmalerei und Spontanrealismus in Acryl. Gleichzeitig werden mystisch anmutenden Arbeiten, wobei Skulpturen aus dem seltenen Pörtschacher Marmor und dem außergewöhnlichen Granat- das Licht in seinem Oeuvre eine zentrale glimmerschiefer von der Millstätter Alm des Steinkünstlers und Designers Gottfried Recnik Rolle spielt. Barbara Goshu zeigt moderne ausgestellt. Zu sehen bis 5. März. Weihnachtlich wird es am 3. Dezember mit einer Ikonen. Zu bestaunen noch bis 4. Feber. Adventlesung von Helga Huber­Lerchster mit musikalischer Umrahmung von Nuci www.diakonie-delatour.at e Foto: Galerie de La Tour Wieser. www.kunstraum.obervellach.net e Foto: Atelier & Galerie Aktrice

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 6 25.11.15 12:26 Ergebnisse einer Spurensuche Künstlerinnen und Künstler Ferdinand Neumüller, © MMKK Im ThermenResort Warmbad­Villach ist für Amnesty International Foto: noch bis 31. Dezember die Ausstellung Alle zwei Jahre findet in Villach die große Livia, 2002, Fotografie bestickt mit „Fotografische Spurensuche in der Natur – Solidaritätskundgebung der bildenden Rocailles-Perlen, 64 x 50 cm Natur.Raum“ zu bewundern. Der Fotograf Künstlerinnen und Künstler für die Men- Detlef Löffler zeigt das Links und Rechts schenrechte statt: Die traditionsreiche neben der Straße auf dem Weg von Villach Kunstausstellung für Amnesty International da.schau.her nach Triest. Der Villacher Medienkünstler, im KunsthausSudhaus der Villacher Herwig Steiner schuf eine Video- und Brauerei, organsiert von der Gruppe 47 Sissi Farassat Klang-Installation, die auf die damalige Villach. Vom 1. bis 5. Dezember haben Großbaustelle der KärntenTherme projiziert Kunstinteressierte die Möglichkeit, sich Paillettenbilder wurde. Elisabeth Wörndl zeigt klassische die rund 250 Kunstwerke anzusehen und Die iranisch-österreichische Fotografien (Bild), deren Augenmerk auf dabei auch das eine oder andere künstleri- Fotokünstlerin Sissi Farassat abstrakten Formen in der Park- und Garten- sche Weihnachtsgeschenk zu erwerben. wurde 1969 in Teheran (Iran) gestaltung liegt. Mit Valentin Omans Serie Am 5. Dezember findet die Benefizkunst- geboren. Sie kam 1978 mit ihrer Familie nach „Toplice – Warmbad“, die als permanente ausstellung 2015 mit einem Jazz-Brunch Wien, wo sie seit 1991 als freie Fotografin Ausstellung im 2-Hauben-Gourmet-Restau- mit Karen Asatrian ihren würdigen arbeitet. 1993 besuchte Farassat die Interna- e rant „Das Kleine Restaurant“ im Warm­ Abschluss. Foto: Lea Friessner AI tionale Sommerakademie in bei Nan baderhof zu sehen ist, begann die künstle- Goldin und 1993/94 die Klasse von Friedl rische Auseinandersetzung mit dem Ort Kubelka an der Schule für künstlerische Foto- und die bis heute andauernde Kooperation grafie. Ihre künstlerischen Arbeiten sind in zwischen der Verantwortlichen des Berei- öffentlichen Sammlungen und internationalen ches Kunst & Ambiente im ThermenResort, Ausstellungen vertreten. Leonore Lukeschitsch, und Margit Zuck­ Sissi Farassat arbeitet an der Schnittstelle von riegl vom Museum der Moderne Rupertinum reproduzierbarer Fotografie und originaler Bild- e in Salzburg. www.warmbad.at und Objektkunst. Ihre Arbeiten berühren foto- Foto: ThermenResort Warmbad-Villach Holding GmbH theoretische und feministische Fragestellungen zur Repräsentationskultur gleichermaßen. Daneben machen sie den Einfluss der unter- schiedlichen Kulturen, die in der Person der Künstlerin zusammentreffen, sichtbar. In Farassats Paillettenbildern bilden Schnapp- schüsse ihrer selbst oder von Freundinnen den Ausgangspunkt der Arbeiten. Die Modelle, die oft vom Bildrand abgeschnitten abgelichtet sind, erwecken den Anschein beiläufig und in einem kurzen Moment einer meist weiblich konnotierten Bewegung oder Handlung in einer bestimmten Situation fotografiert worden zu sein. Doch Farassat schaltet die zeitliche und räumliche Verortung der Figuren vollkommen herzhören – inspired by God Grafische Techniken aus, stellt sie in ihrer Bewegung sozusagen von In der bereits legendären Weihnachtsaus- Grafik ist heute zu einer der führenden Zeit und Raum frei. In akribischer und zeitauf- stellung in der Galerie Muh am Aichberg künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten wändiger (weiblicher) Handarbeit bestickt die zeigt heuer die Künstlerin Silke Konatschnig geworden – vielfältig wie keine andere Form Künstlerin, ganz im Gegensatz zu dem schnell in ihren Werken eine Symbiose aus der bildenden Kunst. Daher beschäftigt sich und (männlich-)mechanisch erzeugten Ausgangs- ab strakten Wortimpulsen, Aphorismen die BV Galerie Klagenfurt diesmal mit foto, die gesamte Bildfläche um die Figuren her- und Gedichten als Ausdruck des Geistigen Werken der Grafik. Gezeigt werden Digital um mit Pailletten und Glasperlen. So entstehen und des bildnerischen, immerwährenden Prints, Radierungen jeglicher Art, Sieb- preziös, bunt und ornamental wirkende Farb- Symbols des Herzens. Das Wort als einzige drucke und Zeichnungen von Crtomir flächen um die Figuren, die an orientalische Konstante – geschrieben, gezeichnet, Frelih (Bild) (Professor für Zeichnung und Teppichknüpfkunst und Goldhintergründe früh- geformt zu Gedicht-Bildern. In der Natur Druckgafik an der Universität Ljubljana), christlicher Bildkunst ebenso denken lassen wie Gefundenes und dazu Geschriebenes wird der Künstlergruppe 1000& mit Irmgard an Pop oder Kitsch, in denen beiläufige „weib- zur Installation. Begegnungen auf ihren Siepmann und Martin F. Hahnl, die haupt- liche“ Bewegungen kontextlos zu einem in der Wegen und Reisen lässt sie in ihr Tun ein- sächlich in Wien und Kärnten arbeiten, Ewigkeit verankerten Bildobjekt erhoben werden. e fließen und bildet daraus in Worte gefasste Kurt Kellner und Petra Traggauer. Die M.F. Brücken zum Herzen. Zu sehen bis Vernissage findet am statt. 7. Dezember Info: Das abgebildete Bild ist eines von zweien 6. Jänner. www.galerie-muh.wg.vu e Dauer der Ausstellung: bis 24. Jänner. aus dem Besitz der Kunstsammlung des Landes Foto: Silke Konatschnig www.bv-kaernten.at e Foto: Crtomir Frehlih/BV Galerie Kärnten/MMKK.

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 7 25.11.15 12:26 Berühren erwünscht! In dieser Hands-on-Ausstellung, die in einem Zeitraum von drei Jahren in ganz Österreich gezeigt wird und nun bis Vielfältig.vielschichtig.spannend.überraschend.arbeitsreich 20. Feber in der wissens.wert.welt – blue cube in Klagenfurt seine 20 Stationen zur In Zusammenarbeit mit der Universität für angewandte Kunst Wien und im Speziellen aktiven Benutzung aufgestellt hat, kann mit der Abteilung für Textil – freie, angewandte und experimentelle künstlerische Gestaltung man sich spielerisch auf Neues ein lassen. (Leitung: Barbara Putz-Plecko) zeigt die Galerie Freihausgasse ab 16. Dezember unter Spannende Ausstellungsstationen machen dem Titel „roter faden – textileforce“ einmal mehr, wie vielseitig die Produktionsweisen Wechselwirkungen aus unteschiedlichen junger KünstlerInnen heute angelegt sein können und aus welch unterschiedlichen Perspek- HORIZONTE wissenschaftlichen Disziplinen erfahrbar. tiven geschaut, gedacht und gestaltet wird. Dauer der Ausstellung bis 30. Jänner (vom Bildbeschreibung: Objekte oder Personen e 24. Dezember bis 6. Jänner geschlossen). www.villach.at/galeriefreihausgasse werden mit einer Kamera abgefilmt und Foto: Nicole Weniger/Galerie Freihausgasse auf einem Bildschirm angezeigt. Gleichzeitig wird das Videobild vom Bildschirm wieder abgefilmt. Auf einem Screen werden die Bilder dadurch immer wieder wiederholt, weshalb scheinbar ein Blick in die Unend- lichkeit möglich wird. „Wirkungswechsel“ ist eine interdisziplinäre Wanderausstellung der PartnerInnen im ScienceCenter-Netz- werk. www.wirkungswechsel.at e Foto: ScienceCenter-Netzwerk

3 Plastiken. 3 Installationen. 3 Künstlerinnen Mit Ende 2015 schließt die Galerie Offenes Atelier D.U.Design in Villach leider ihre Pforten. Der kooperierende Villacher Kunst- verein postWERK wird nun in Zukunft seine Ausstellungen an externen Orten im Rahmen seines Netzwerkes abhalten. Standort des Kunstvereines bleibt nach wie vor die Post- gasse 6 in Villach. Als letzte Schau in der gewohnten Räumlichkeit präsentiert post- WERK von 11. bis 31. Dezember die Ausstellung „C.U.T. Schönheit und Körper im Wandel“ des CHS Villach. Die im Zuge Rendezvous mit der Realität der Diplomarbeit geschaffenen Plastiken, In der Burgkapelle des MMKK Klagenfurt setzt sich der in Wien und NÖ lebende frei- Installationen und Bildcollagen von schaffende Künstler Fabio Zolly in seiner Installation bis 6. März mit der politischen und Christina Razingar, Ursula Schenk und wirtschaftlichen Situation seines Heimatlandes Kärnten – vor allem auch für den Kultur- Tiffany Frierss setzen sich mit facetten- sektor – auseinander. Seine Kunst ist konzeptionell und multimedial. Inhaltlich setzt sich reichen Anschauungen zur Schönheit aus- Zolly mit dem urbanen Leben in einer globalisierten Welt auseinander, die von Mobilität, einander. Das Hauptaugenmerk liegt dabei Reglementierung und Kapitalismus geprägt ist. Er macht auf Beiläufiges aufmerksam, auf Extremen in Verbindung mit dem durchleuchtet, nimmt Stellung und verquickt Allgemeines immer wieder mit der Frage menschlichen Körper in unterschiedlichen nach dem, was Kunst ist, wie die Mechanismen im Kunstbetrieb funktionieren und welchen Zeitepochen und Kulturen. www.postwerk.at Bedingungen Kunst und Kunstschaffende ausgesetzt sind. Am 21. Jänner gibt es auch ein e Foto: Kunstverein postWerk Kunstgespräch mit Zolly. www.mmkk.at e Foto: Ferdinand Neumüller MMKK

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 8 25.11.15 12:26 BDA/Geraldine Klever 2015 Foto: Rosenbach, die Kapellenruine im Zustand vor der Restaurierung. denk.mal Kulturdrehscheibe Feldkirchen Kapellenruine bei Rosenbach Der Veranstaltungsreigen des kultur-forums-amthof im Amthof Feldkirchen beginnt den Der heutige konservatorische Umgang mit Dezember mit einem Puppentheater am 2. Dezember, in dem das Kasperl versucht den Denkmälern ist von Wertvorstellungen geprägt, Krampus zu fangen. Am 5. Dezember spielen Bartolomey Bittmann progressive strings die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Auseinan- aus Wien mit unbändiger Spiellust und radikalen Rhythmus. Ein Klassiker macht am dersetzung mit dem im Klassizismus und Histo- 11. Dezember zum 20. Mal mit exklusiven Programm-Premieren beim „Guiness Irish rismus verfolgten Prinzip der Stileinheit bzw. Christmas Festival“ mit Tim Edey & Brendan Power, der Michelle Burke Band, Stilreinheit entstanden. Im Zentrum der damals The Rambling Boys und dem special guest Edwina nig Eochaidhean Station. Zur entwickelten, bis heute gültigen Denkmal- Schreibfeder wird in der Schreibwerkstatt mit Susanne Axmann am 12. Dezember pflegetheorie steht der „Alterswert“ (Alois Riegl, gegriffen, abends rezitiert Aloisia Maschat in einer szenischen Lesung „Hinfällig starre 1903). Vergleichbar den Runzeln und Narben ich ins Rad der Zeit“ anlässlich des 100. Geburtstags von Christine Lavant. Jazzig wird eines Menschen erzählen auch Mauerrisse und das neue Jahr am 2. Jänner mit Klemens Marktl und dem New York Sextett begrüßt. abgewitterte Architekturoberflächen eines Jeweils am 5. und 6. Jänner bringt das Johann­Strauß­Ensemble der Stadtkapelle Feld- Bauwerkes von Zeitläuften und erlittenen kirchen ein Neujahrskonzert zum Besten. Das Literarische Quintett diskutiert am 8. Jänner Schicksalen. Und wie bei der Betrachtung einer „Die Farbe des Granatapfels“ von und mit Anna Baar. Johannes Ramsauer stellt ab gelifteten Frau stellt sich auch in der Wahr- 15. Jänner mit „Der Humor darf nie zu kurz kommen“ in der Stadtgalerie aus. Asja Valcic nehmung eines „Denkmals im neuen Glanz“ und Klaus Paier präsentieren am 16. Jänner ihre neue CD „Timeless Suite“. Unbehagen ein, weil mit den Spuren des Alters www.kultur-forum-amthof.at e Foto: kultur-forum-amthof auch ein wesentlicher Bestandteil an Einmalig- keit, Echtheit, Glaubwürdigkeit eingebüßt wurde. Bei der heuer begonnenen Konservierung einer Kirchenruine in Rosenbach haben sich der Eigentümer und die am Projekt beteiligte Gemeinde ganz bewusst auf die Herausforde- rung der zu bewahrenden Ruinenerzählung eingelassen: Die Errichtung des Bauwerkes steht mit dem Bau der Karawankenbahn 1901-1907 und dem Eisenbahn-Tunnelbau zwischen Rosenbach und Birnbaum bei Aßling (heute Jesenice) in Zusammenhang. Zur Infrastruktur der Baustelle gehörte auch Ein Weihnachtsmärchen ein temporär angelegter Friedhof mit einer mit viel Herz „gemauerten Totenkammer“ – der heutigen Eine fantasievolle, besinnliche Geschichte Ruine. Der das Projekt wissenschaftlich beglei- mit viel Herz von Michael Ende bringen tende Historiker Theodor Domej hat archiva- die Burghofspiele Friesach auf die Bühne: lisch die Identitäten jener aus allen Teilen der Zeit ist Geld – daher bringen die grauen Monarchie stammenden Arbeiter und ihrer Herren die Menschen dazu, Zeit zu sparen. Angehörigen festgestellt, die hier ihre letzte In Wirklichkeit aber werden die Menschen Ruhestätte fanden. Als wesentlicher Bestandteil um ihre wertvolle Zeit betrogen. Denn des Bauwerkes wird aber auch die Geschichte während die Menschen Zeit für später seiner Zerstörung im Jahre 1919 lesbar bleiben. sparen, verlieren sie ihre Fähigkeit, im Jetzt Geplant sind nur konservatorische Minimal- zu leben, zu lieben, zu genießen. Zeit kann interventionen: Mauern bleiben ohne Dach, man nicht sparen wie Geld. Da kommt Fassaden ohne Neuverputzung, historische Momo, ein Mädchen, das zuhören kann. Beschädigungen, wie die zahlreichen Einschuss- Mit einer Stundenblume und der Hilfe von löcher, die aus den Kampfhandlungen gegen Schildkröte Kassiopeia nimmt Momo den die Truppen des SHS-Staat stammen, bleiben Kampf mit den grauen Herren auf, um ihren derart als Zeugnisse des Vergangenen erhalten. e Freunden die Lebenszeit zurückzugeben. G.K. Aufführungen im Stadtsaal Friesach am Info: Eine Präsentation des Denkmals ist unter dem 12., 13., 19., 20. und 26. Dezember. Motto „Gemeinsam unterwegs“ im Rahmen des www.burghofspiele.com e nächsten Denkmaltages am 25. September 2016 Foto: Rainer Osinger, Burghofspiele Friesach geplant!

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 9 25.11.15 12:26 Weihnachtsgeschenksideen gesucht? Das TheaterServiceKärnten bietet in der TheaterWerkstatt spannende Seminare und Workshops, die sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk eignen. Im kom- menden Jahr kann man aus folgenden Angeboten wählen: „Der Körper erzählt alles!“ mit Michael Weger (20. Feber), „Maske & Schminken“ mit Angelika Galsterer (19. März), „Rollenbiografie“ mit Katharina Springer (9. April), „Rio Flamenco – Bewahren Sie Haltung“ mit Roberta Rio (29. April), „Faktor Stimme – Modul 2“ mit Ania Konarzewski, „Scheitern erlaubt – Lachen garantiert“ mit Uschi Nocchieri (4. Juni) u. m. Für Kinder von 3 bis 14 Jahren gibt es den TheaterClub, der in Modulen mit unterschiedlichen Angeboten besucht werden kann. www.theater-service-kaernten.com e Foto: TSK HORIZONTE

Sissys Galgenhumor prämiert Mono bene – einsame Spitze In der Kaisergruft ist es feucht und modrig. Ganz schlecht für den Zum 2. Mal bringt VADA internationales Solotheater nach Kärnten. Zustand von Sissi (Kaiserin Elisabeth, Klaudia Reichenbacher) und Diesmal sind fünf Produktionen aus Berlin, Feldkirch, Klagenfurt, Romy (Schneider, Anja Clementi), die auch noch im Tod verbunden Ljubljana und Wien zu Gast, die sich teils auf eigenen Wegen, teils sind. Beide leiden an Darmträgheit, Hyperaktivität, sexueller Unlust anhand von Klassikern wie Kafka und Kleist mit den brennendsten und Magersucht, dem sogenannten Sissi-Syndrom. Dabei müssten Problemen des Individuums in der Gesellschaft auseinandersetzen. aber beide doch das kranke österreichische Bankensystem retten, Zwischen 9. und 11. Dezember werden 10 Vorstellungen in folgen- das in den ehemaligen Kronländern geradezu fantastische Verluste den Spielstätten gezeigt: VolXhaus Klagenfurt, Kulturhof:keller einfährt. Das alles und noch mehr zeigt eine Koproduktion von Villach, Conatiner25 in St. Michael bei Wolfsberg und Pheldman- Theater Kaendace und Theater(Off)ensive Salzburg in der bühne in Tröpolach bei Hermagor. Am 12. Dezember steigt in theaterHALLE11 Klagenfurt mit dem humorvollen Titel „Das Krumpendorfer Bahnhofsbuffet die Preisverleihungsgala mit Sissisyndrom – Eine Notverstaat lichung“. Aufführungstermine: musikalischer Umrahmung durch Franz from alias 17., 18. und 19. Dezember, wobei es am 18. Dezember nach Gernot Fischer-Kondratovitch. www.vada.cc e der Aufführung eine Podiumsdiskussion zum Thema „Pathologie Foto: Felix Abrudan / Pygmalion Theater Wien des Bankensystems“ geben wird. www.theaterkaendace.at e Foto: Alexander Mitterer, Theater Kaendace

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 10 25.11.15 13:42 Miran Kambič Foto: Die Urania (1910) bildete den städtebaulichen Endpunkt der Wiener Ringstraße. bau.kultur Ein Tunnel, ein KZ und viel Leid Das klagenfurter ensemble widmet sich ein weiteres Mal der Geschichte der Ermordung, Max Fabiani – eine Architektur- Verfolgung und Solidarität im Konzentrationslager Loibl Nord und beauftragte Erwin Riess, zeitreise im Alpen-Adria-Raum ein Stück über diese Ungeheuerlichkeit zu schreiben. Wissenschaftlich begleitet wird das Vor 150 Jahren wurde die Wiener Ringstraße Projekt von . Niemand könnte dieses Werk besser inszenieren als der Peter Gstettner von Kaiser Franz Joseph eröffnet. In demselben ebenso feinfühlige wie direkte, immer in mindestens zwei Sprachen arbeitende Marjan Jahr wurde auch einer der bedeutendsten Inszeniert wird das Drama „Loibl-Saga“ in Zusammenarbeit mit dem . Štikar. Verein rož Architekten der Monarchie geboren: Max Aufführungstermine: in der in Klagenfurt/Celovec am , , und theaterHALLE11 2. 3. 4. Fabiani. Er wuchs in einem slowenischen Dorf sowie am , ., und . In St. Jakob i. R./Šentjakob v Rožu 5. Dezember 13. 14 15. 16. Jänner auf, studierte in Wien und lebte zuletzt in im Pfarrhof/Faovž am , , und . Begleitend zur Produktion gibt 10. 11. 12. 13. Dezember Gorizia (Görz), wo er 1962 verstarb. Maxs es eine Ausstellung mit Bildern aus dem Projekt „Zeichnen gegen das Vergessen“ von Fabiani wirkte (heutige) Grenzen überschrei- in der theaterHALLE 11. www.klagenfurterensemble.at Manfred Bockelmann tend im gesamten Alpen-Adria-Raum und gilt (siehe auch Buch.Tipp „Loibl-Saga“ Seite 38) e Foto: klagenfurter ensemble neben Josef Plečnik als der einflussreichste Architekt Sloweniens im 20. Jahrhundert. Das Architekturzentrum Wien zeigte im November eine Auswahl seiner Bauten im Rahmen einer vielbeachteten Ausstellung. Die dazu bei Hermagoras/Mohorjeva erschie- nene Publikation „Max Fabiani. Wien – Laibach – Triest“ wurde auch im Architektur Haus Kärn- ten vorgestellt. Sie beschreibt die wichtigsten Bauwerke Fabianis anhand von Texten von Andrej Hrausky und Janez Koželj, Fotografien von Miran Kambič sowie von Originalskizzen und -plänen. So ist etwa die Urania, eines der bekannteren Bauwerke Fabianis in Wien, darin zu finden wie auch das Verlagshaus Artaria am Kohlmarkt oder das Geschäftshaus Portois & Fix, dessen Fassadenornament aus verschieden- farbigen keramischen Fliesen an Fabianis Lehr- meister Otto Wagner erinnert. In Triest errichte- te der Architekt der Monarchie das Haus Bartoli im Stil der Wiener Sezession mit großen Ausla- gen über einem mit Marmor verkleideten Sockelgeschoss. Neben Schulen, Kirchen und Geschäftshäusern zeichnete Fabiani in Ljubljana für die Gestaltung des Slovenski trg (Slowenischen Platzes) vor dem Gerichtsgebäude und für den Bank für Gemeinwohl Sockel des Prešeren Denkmals auf dem dama- ligen Marienplatz (heute Prešeren trg) verant- Wann hat man je im Leben die Möglichkeit, als BürgerIn eine Bank mitzugründen? Zum wortlich. Die Publikation stellt somit nicht nur ersten Mal seit rund hundert Jahren entsteht hierzulande eine neue Bank nach gutem alten eine umfassende Monografie des multikulturel- Stil: Die Bank für Gemeinwohl. Diese erste ethische Alternativbank Österreichs stellt gesell- len Architekten dar, sondern kann auch als schaftliche Verantwortung in den Mittelpunkt ihres Handelns. Engagierte arbeiten bis auf Architektur-Reise(beg)leiter im Alpen-Adria- ein kleines Kernteam ehrenamtlich, aus Begeisterung für die Sache. Ziel ist Maximieren Raum verwendet werden. des Gemeinwohls, nicht des Gewinns. Die Bank wird nicht spekulativ agieren und Geld aus e A.M. Geld schöpfen. So wird sie ausschließlich in gemeinwohlorientierte Projekte investieren, rund um Ökologie, Alternativenergie, Soziales, Bildung und kulturelle Projekte. Prominente Andrej Hrausky, Janez Koželj, Miran Kambič Kärntner haben dem ambitionierten Vorhaben bereits ihr Vertrauen geschenkt: Karin Leeb Max Fabiani. Wien – Laibach – Triest vom Hotel Hochschober unterstützt die in Entstehung befindliche Bank ebenso wie der Mohorjeva založba/Verlag Hermagoras Chronobiologe und Buchautor Prof. Maximilian Moser. Auch die Segel-Doppelwelt- Klagenfurt/Celovec Format: 23,5 x 29 cm, Euro 49,90 meisterin Lara Vadlau ist angetan von der neuen Bank. www.mitgruenden.at 192 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag (Im Bild: Lara Vadlau, Vorstand Robert Moser, Ingun Kluppenegger, Sprecherin Regional- ISBN 978-3-7086-0861-7 gruppe Kärnten und Roland Jaritz, von links) e www.mohorjeva.com

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Kärntner Kunst im Ratgeber „Auf einen Blick. Fokus einer Auktion EU-Regionalförderungen Der Katalog zur Auktion am 9. Dezember 2015 im Dorotheum Klagenfurt liest sich für Kunst und Kultur“ wie das „Who is who“ der Kärntner Kunst- In der neuen online Publikation des Bundes- szene. Werner Berg ist einer der Protagonis- kanzleramts werden die Fördermöglich- ten der Versteigerung. Zwei seiner Ölge- keiten für Kunst- und Kulturprojekte in mälde, „Bauernpaar“ und „Haltestelle“, den EU-Strukturfonds und im Leader in der werden in der Dorotheum-Auktion ausge- Laufzeit 2014-2020 erläutert. Neben einem rufen. „Betende Frauen“, ein Holzschnitt allgemeinen Überblick über die Regional- aus 1964, ist mit 3.400 Euro bewertet. politik der Europäischen Union werden Von Hans Bischoffshausen gibt es ein die fünfzehn Förderprogramme einzeln Strukturbild mit Gips und Goldfarbe vorgestellt und mit Projektbeispielen ver- „Stratification de l’espace“ aus dem Jahr anschaulicht. Weiters sind relevante 1963/64 zu ersteigern (Rufpreis EUR Kontaktdaten und ein Glossar enthalten. 16.000). Kiki Kogelniks „Venetian Head“ Der Download ist auf der Website des aus Glas soll ebenfalls für 16.000 Euro Creative Europe Desk verfügbar. Rufpreis einen neuen Besitzer finden. www.creativeeurope.at/eu-kulturpolitik/ Herbert Boeckl bietet eine Ansicht von news/ratgeber-auf-einen-blick-eu-regional- Maria Saal, unter den weiteren Kärntner VorlesepatInnen gesucht! foerderugnen-fuer-kunst-und-kultur.html E Künstlern finden sich u. a. Giselbert Hoke, Sie haben Freude an Büchern und sind Foto: www.creativeeurope.at Anton Mahringer und Franz Wiegele. Einen gerne mit Menschen in Kontakt? Sie möch- Schwerpunkt im Schmuckbereich bilden ten die Erfahrung des Lesevergnügens mit mehrere ausgesuchte Kreationen von E Kindern und/oder SeniorInnen teilen, Zeit Sepp Schmölzer. www.dorotheum.com schenken und einen wertvollen Beitrag für Foto: Dorotheum das Gemeinwohl leisten? Dann wollen Sie vielleicht VorlesepatIn werden? Im Rahmen Förderung für des österreichweiten Projekts „Ganz Ohr!“ zeitgenössischen Tanz bietet das Katholische Bildungswerk Die Kulturabteilung der Landeshauptstadt Kärnten (KBW) eine unentgeltliche Aus- Klagenfurt schreibt zum zweiten Mal eine bildung zum/r VorlesepatIn an vier ver- einmonatige Residenz für zeitgenössischen schiedenen Orten an. Bei unverbindlichen Tanz im April 2016 aus. Einreichen kann Info-Abenden gibt es die Möglichkeit Österreichs größter jede in Italien, Österreich oder Slowenien gegenseitige Erwartungen und offene Live Band Contest lebende Einzelperson, die am Beginn ihrer Fragen zu klären. Anmeldungen und Infos Für den Local Heroes Band Contest beruflichen Praxis steht und bereits erste bei: Katholisches Bildungswerk Kärnten werden noch aufstrebende Nachwuchs- eigene choreografische Projekte realisiert Tarviser Straße 30, 9020 Klagenfurt, bands in ganz Österreich gesucht. Erlaubt hat. Den Abschluss der Residenz bildet Mag.a Daniela Miklautz, T 0676/8772 2422 ist von Pop, Rock, Ska, Hipp Hop, Metal bis eine Präsentation der Arbeitsergebnisse in E [email protected] Singer Songwriter wieder alles was Spaß der Stadtgalerie Klagenfurt. Unterstützt E Foto: Helga Bansch macht. Bis Ende Jänner 2016 könnt ihr wird dies mit einem Stipendium in der euch anmelden, um live dabei zu sein. Höhe von 2.000 Euro. Einsendeschluss: Ausschreibungen Das große Finale findet im Mai statt, 15. Dezember 2015. www.kulturraum- Bundeskanzleramt wo dann der „Local Heroes Austria 2016“ klagenfurt.at E gekürt wird. Hauptpreis: Slot am Frequency Junge, österreichische oder seit drei Jahren Festival 2016 (18. bis 20. August Green in Österreich lebende Architektinnen und Park St. Pölten). Zipfer ermöglicht auch Neue Frist für Kultur- Architekten mit Studienabschluss innerhalb dieses Jahr wieder einen tollen Sieger- Subventionsansuchen der letzten drei Jahre und freiberuflicher Preis: ein professionelles Songrecording an die Stadt Klagenfurt Stellung können sich nun für die TISCHE – in der GAB Music Factory Damit Ansuchen um finanzielle Unterstüt- Stipendien 2016 bewerben. Stipendien- www.gabmusicfactory.com unter der zung von Kulturprojekten durch die Landes- dauer: 6 Monate. Stipendienhöhe: 1.500 Anleitung von Musikproduzent Georg hauptstadt Klagenfurt in Zukunft so schnell Euro monatlich; Auch schreibt das Bundes- Gabler (u. a. Mother’s Cake, Sigi Maron, wie möglich bearbeitet werden können, kanzleramt die „Margarete Schütte-Lihotzky Mondscheiner), falls gewünscht auch gibt es ab heuer eine Einreichfrist bis Ende Projektstipendien“ für das Jahr 2016 aus, gleich inklusive digitaler Veröffentlichung Jänner. Anträge für das Jahr 2016 können die zu Ehren der verdienstvollen österreichi- via hauseigenem Label „GAB Music“ ab sofort bis 31. Jänner 2016 per schen Architektin anlässlich Ihres 100. www.gab­music.com. Alle Infos zur digitalem Ansuchen eingereicht werden. Geburtstages eingerichtet worden sind. Anmeldung und teilnehmenden Venues Der digitale Antrag ist unter Stipendienhöhe je 7.500 Euro. Einreich- findet ihr auf: www.local­heroes.org oder schluss für beide Stipendien: jeweils 31. www.klagenfurt.at/rathaus-direkt/e-service/ www.facebook.com/LocalHeroesAustria E Jänner 2016. www.kunstkultur.bka.gv.at e formulare/subvention.html abrufbar. E Foto: ((stereo))

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 12 25.11.15 12:26 Foto: KK Bruno Strobl (Live-Elektronik) im Konzert mit Kontrabass (Nina Polaschegg) während einer Kulturhaus Mörtschach erhielt Österreichisches Museums- Residenz in Druskininkai (Litauen) 2015. den Holzbaupreis Kärnten 2015 gütesiegel an vier weitere Im Architektur Haus Kärnten in Klagenfurt Kärntner Museen verliehen kultur.preise wurde vor Kurzem der „Holzbaupreis Vor Kurzem wurden im Rahmen des 26. Öster- Kärnten 2015“ verliehen. Siegerobjekt ist reichischen Museumstages im Museums- Land Kärnten ehrt Bruno Strobl ein öffentliches Gebäude: das Kulturhaus quartier in Wien insgesamt 17 Museen in der Mölltaler Gemeinde Mörtschach. Wo Kunst und Kultur stattfinden, findet auch zum ersten Mal mit dem Österreichischen Entwicklung statt, sagt Kulturlandesrat Christian Ausgelobt wird der Holzbaupreis alle Museumsgütesiegel ausgezeichnet. zwei Jahre von proHolz Kärnten und dem Benger, um zugleich deren Stellenwert in Da runter befanden sich auch vier Kärntner Kärnten hervorzuheben. Den Landeskulturpreis Architektur Haus Kärnten. Heuer gab es Museen: das Evangelische Diözesan­ 85 Einreichungen, in neun Kategorien 2015 erhält Bruno Strobl aus der Sparte Musik. museum in Fresach, die Schatzkammer Besonders hervorzuheben ist sein Engagement wurden zwölf Bauten prämiert. Die Kelag Gurk, der Archäologische Park Magda­ als Sponsor des Holzbaupreises stellte für die zeitgenössische Musik als Chor- und lensberg und das Kärntner Botanikzent­ Ensembleleiter sowie als Dirigent und Förderer 5.000 Euro an Preisgeld zur Verfügung. rum in Klagenfurt. Das Eboardmuseum in Seitens des Landes gratulierten Landes- des künstlerischen Nachwuchses. Als Obmann Klagenfurt und das Museum im Lavant­ der Sektion Kärnten (seit 1977) und seit 2008 hauptmann Peter Kaiser und Forstlandes- haus haben ihre Museumsgütesiegel für rat Christian Benger den Preisträgern. als Präsident der Internationalen Gesellschaft weitere fünf Jahre verlängert bekommen. für neue Musik (IGNM Österreich) war Strobl Neben dem Holzbaupreis wurden weiters Demnach tragen bereits 17 Kärntner ein „Preis der Jury“, zwei Auszeichnungen für zahlreiche Projekte, Symposien und Museen das Österreichische Museums- Konzerte verantwortlich. Das reichhaltige und sieben Anerkennungen sowie eine gütesiegel. Damt erfüllen sie das Kriterium „Lobende Erwähnung“ vergeben. E Schaffen des Komponisten sorgte im In- und zum Erhalt der Basisförderung vom Land Ausland für Begeisterung und wurde durch Foto: LPD/fritzpress Kärnten in der Höhe von 10.000 Euro. Das zahlreiche Preise (u. a. Förderungspreis des E BRUECKE-TEAM gratuliert dazu herzlich. Landes Kärnten 1983, Würdigungspreis des Foto: ICOM Österreich, Sonja Bachmayer Landes für Musik 2000) gewürdigt. Außerdem wurden von den Fachbeiräten des Kärntner Kulturgremiums drei Würdigungs- preise (mit je 6.000 Euro dotiert) und acht Förderungspreise (in der Höhe von je 3.600 Euro) vorgeschlagen. Die Würdigungspreise gehen an Dietmar Pickl (Musik) im Bereich der zeitgenössischen Musik und mit dem Ensemble Hortus Musicus, an Siegfried Kogler (Volks- kultur) für sein Engagement in einem interkultu- rellen Netzwerk mit verstärkter Berücksichti- gung von Brauchtums- und Alltagskultur sowie an das im Rahmen der Fachhochschule Kärnten betreute Projekt SCHAP!, das durch Architekt Peter Nigst vertreten wird (Architektur und Aus Hintere Gasse wird Kärntnerin gewinnt inter- Verdienste um die Baukultur). Die Förderungspreise erhalten das Künstler- Pankratius Gasse nationalen Orgelwettbewerb Duo Markus Hanakam und Roswitha Schuller Anlässlich des Saisonabschlusskonzertes Marina Ragger aus Maria Rain hat den (Bildende Kunst), Michael Krištof (Darstellende im Haus des Staunens – Pankratium ersten Platz beim renommierten Internatio- Kunst), Magdalena Lauritsch (Elektronische Gmünd im Oktober mit der kelagBIGband nalen Buxtehude-Orgelwettbewerb errungen. Medien – Fotografie und Film), Miriam und Gaststar Klaus Paier brachte Gmünds Er wurde von der Musikhochschule Lübeck Helga Auer (Literatur), Philipp Zarfl (Musik), Bürgermeister Josef Jury ein besonderes in Lübeck und Hamburg veranstaltet. Carmen Gaggl (Volkskultur), Gerhard Katschnig Geschenk mit. Da es in Gmünd bisher Zwanzig junge Musiker aus zwölf Nationen (Geistes- und Sozialwissenschaften) sowie 2 Hintere Gassen gegeben hat, wird die, wetteiferten in drei Runden vor der inter- Mathias Lux (Naturwissenschaften/Technische in der sich das Haus des Staunens befindet, nationalen Jury. Ragger studierte Orgel und Wissenschaften). ab nun Pankratius Gasse genannt. Auch Kirchenmusik an der Universität für Musik e M.H. die älteste Kirche Gmünds, die Pankratius und darstellende Kunst Wien. Von 2005 Kirche, die an der südlichen Seite eines bis 2009 studierte sie Orgel bei Michael Tipp: Die Verleihung der mit insgesamt 61.300 Euro dotierten Preise findet am 13. Dezember im kleinen Platzes in dieser Gasse steht und Radelescu, ab 2009 bei Pier Damiano Konzerthaus Klagenfurt statt. die dem hl. Pankratius geweiht ist, wird nun Peretti. Sie ist als Kirchenmusikreferentin besser zu finden sein. Der Vorplatz heißt in und Dozentin am Konservatorium in Linz Zukunft Pankratius Platz. Jury überreichte tätig. Beim Buxte hude-Orgelwettbewerb die neuen Tafeln dem künstlerischen Leiter teilte sie sich den ersten Platz mit dem des Pankratiums, Manfred Tischitz. E Niederländer Adriaan Hoek, beide erhielten Foto: Pankratium jeweils 6.500 Euro Preisgeld. Das BRUECKE-TEAM gratuliert dazu herzlich. E Foto: Marina Ragger

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 13 25.11.15 12:26 Was ist los in … Graz? Die Ausstellung „Steiermark im Blick“ im Volkskundemuseum Graz wirft bis 6. Jänner anlässlich des Themenschwer- punkts „Landschaft“ im Universalmuseum Joanneum einen Blick auf die bäuerliche „Zubereitung“ der steirischen Landschaft Chöre und Solisten und auf deren Vermarktung durch die Der Monteverdi Choir und die English Baroque Soloists kommen unter der Leitung von Tourismuswerbung. Das Museum Palais Sir John Eliot Gardiner nicht nur nach Zürich, Barcelona und London, auch ein Gala-Abend zeigt bis 17. Juli die Ausstellung „Die Mur – mit Werken von Mozart steht am 21. Jänner im Teatro Nuovo Giovanni in Udine auf dem Eine Kulturgeschichte“ und setzt die Bezie- Programm (am 22.1. ist man auch im Salzburger Festspielhaus zu Gast). Gardiner zählt zu hung des Menschen zum Fluss in den Mit- den renommiertesten Dirigenten unserer Zeit. Davon zeugen über 250 Aufnahmen, seine telpunkt. Im Kunsthaus Graz ist unter dem Tätigkeit als Leiter der Oper von Lyon und seine Ordensernennung (1998) durch die Queen. Titel „Das Paradies der Untergang“ das Werk Der Monteverdi Choir und die English Baroque Soloists überzeugen durch eine virtuose des Grazer Künstlers Hartmut Skerbisch Meisterschaft ihrer Stimmen und Instrumente weltweit. www.monteverdi.co.uk e Foto: KK (1945 – 2009) als Beitrag einer zweiten Generation von österreichischen Konzept- künstlern bis 7. Feber zu sehen. Eine Retrospektive von Gerhard Rühm (1952 – 2015) wird in der Neuen Galerie Graz ausgestellt. Die Ausstellung zeigt bis

ALPEN-ADRIA-HORIZONTE 21. Feber erstmals eine Totalansicht auf das vielfältige Schaffen des großen öster- reichischen Mehrfachbegabten. Dies und noch mehr auf www.museum-joanneum.at e Foto: Anna Keil, Wienbibliothek, Universalmuseum Joanneum Alpe Adria Cinema Seit mehr als 25 Jahren wird Triest im Jänner zum cineastischen Treffpunkt der besten osteuropäischen Filme und Autoren. Mit dieser strikten programmatischen Orientierung hat sich das Alpe Adria Cinema – Trieste Film Festival einen einzigartigen Ruf erarbeitet. Vom 22. bis 30. Jänner werden mehr als 100 Filme in verschiedenen Kategorien gezeigt und mit Preisen gekürt. Die ganze Stadt – die genau an der Stelle liegt, wo Osteuropa endet, aber auch beginnt – steht eine Woche lang im Zeichen des Festivals. Neben dem Wettbe- werb gibt es zahlreiche Retrospektiven, Side-Events, Hommagen an ausgewählte Autoren, Buchpräsentationen, künstlerische Performances und Konzerte an verschiedenen Schau- Kurzschluss vor 2016 plätzen. Auch mehrere Filme des Kärntner Regisseurs Thomas Woschitz wurden bereits Die dritte Auflage des Elektronik­Festivals gezeigt. Einer der Höhepunkte beim nächsten Festival ist „Cinema: A Public Affair“ von Kurzschluss versetzt die Besucher in der Tatiana Brandrup, ein Film über Naum Kleiman (Foto). Er ist einer der wichtigsten russischen Steklena Dvorana im Gospodarsko Intellektuellen, Filmkritiker und Filmhistoriker, der u. a. das Sergei-Eisenstein-Archiv und e razstavišče in Laibach mit einer frischen das Moskauer Filmmuseum geleitet hat. Infos: www.triestefilmfestival.it Foto: SZ Ladung an Kreativität heimischer und inter- nationaler Stars der elektronischen Musik in Hochspannung. Auf dem Programm stehen unterschiedliche Konzerte wie jenes der slowenischen Alternative-Rocker Siddharta (10.12.), der US-amerikanischen House-DJ-Legende Roger Sanchez (12.12.) oder des slowenischen Balkanelektro- Pioniers Magnifico (25.12.) sowie des briti- schen House-Musiker-Duos Shapeshifter (26.12.). Am 18. Dezember hat man die Möglichkeit mit Roni Size (Foto) im Klub K4 Ljubljana in die Urtiefen des Trip-Hops (Size schuf mit New Forms ein wegweisen- des Album und gilt als Entdecker von Massive Attack) abzutauchen. Info: www.eventim.si e Foto: KK

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 14 25.11.15 12:27 Johannes Puch/Unikum Foto: kultur.t(r)ipp Linea Due/Linija Dva Winterausstellungen in der Kunsthalle Krems Der mehrsprachige Film Linea 2/Linija 2 (mit Die Kunsthalle Krems feiert heuer ihr 20-Jahr-Jubiläum, die renommierte Kunstsammlung deutschen Untertiteln) von UNIKUM (Produk- des niederösterreichischen Energieanbieters EVN ebenfalls. Dieses Jubeljahr wird nun mit tion) und VADA (Buch, Regie und Mitwirkung: einer gemeinsamen Ausstellung gekrönt. In der Ausstellung „Now, At The Latest. Videos und Yulia Izmaylova und Felix Strasser) feierte erst andere Sehenswürdigkeiten aus der evn sammlung“ wird ein Querschnitt durch die Samm- jüngst Mitte November in der TheaterHalle11 in lung gezeigt. Als Trailer zum Videoparcours wird in einem eigenen Bereich die strukturelle Klagenfurt seine Österreichische Erstaufführung Vielstimmigkeit der Sammlung anhand einer eklektischen und persönlichen Auswahl reflek- (die Premiere fand im Teatro Miela in Triest tiert, die zeigt, dass Leidenschaft und Kunstbegeisterung grundlegendes Movens einer statt). Das Projekt lädt ein zu einer Reise zur jeden Sammlung sind. Die Präsentation der evn sammlung reflektiert nicht nur die enorme historisch relevanten Tranvia, die Trieste/Trst Vielfalt unterschiedlicher künstlerischer Positionen innerhalb der Sammlung, sondern bietet mit Villa Opicina/Opčine auf dem Karstplateau nichts weniger als einen Einblick in das internationale Kunstgeschehen der letzten zwanzig hoch über der Stadt verbindet und ganze 340 Jahre. Die Ausstellungen sind bis 21. Feber zu sehen. Bildbeschreibung: Video von Markus Höhenmeter ansteigt. Die 1902 in Betrieb Schinwald www.kunsthalle.at e Foto: Bildrecht, Wien, 2015 genommene Straßenbahn legt die Strecke abschnittweise als Standseilbahn zurück, was eine technische Rarität darstellt und den Passa- gieren ein einzigartiges Fahrerlebnis in luftige Höhen beschert. Die ehrwürdige Tramway und die historischen Schauplätze entlang der Strecke liefern den Stoff für einen Videofilm, der durch die Kamera- führung von Niki Meixner, die Choreografie von Boris Randzio und die Musik von Gernot Fischer-Kondratovich (aka Franz from Austria, Foto) zusätzlich an Fahrt gewinnt. VADA (der Verein zur Anregung des dramatischen Appetits) versteht sich auf die Adaptierung literarischer Vorlagen zu geistreichen Dialogen und Bildern, die bei allem schrägen Humor auch einen ernsten Hintergrund haben. Im Film fügen sich scheinbar zusammenhanglose Szenen – Sketches, Interviews, Trickfilmsequenzen und Tanzeinlagen – zu einer ebenso chaotischen Glücksgefühle Eine Auseinandersetzung mit wie poetischen Straßenbahnfahrt, bei der natio- nale Klischees aufs Korn genommen und politi- In „The Happy Show“ lotet Stefan Sagmeister, Schrift, Sprache und Stille sche Dogmen ad absurdum geführt werden. der Großmeister des Grafikdesigns, die In der ersten retrospektiven Ausstellung Protagonisten sind kaiserliche Hoheiten (sic!) Grenzen zwischen Kunst und Design aus eines Wiener Bundesmuseums zu dem und Literaten, irre Dentisten und Partisanen, und überschreitet sie. Die Ausstellung im 1927 in Feld am See geborenen Kärntner sowohl Witzfiguren als auch tragische Helden, Wiener Mak – Österreichisches Museum Maler Hans Bischoffshausen, würdigt die sich in den Wirrnissen der Geschichte ver- für angewandte Kunst/Gegenwartskunst – das Belvedere den Künstler noch bis stricken. Die Tranvia bleibt hier aber nicht nur dokumentiert noch bis 28. März seine zehn 14. Feber unter dem Titel „Mehr als Zero – Schauplatz, an dem bemerkenswerte Situatio- Jahre andauernde Untersuchung des Glücks Hans Bischoffshausen“. Bischoffshausen nen entstehen, sie erwacht selbst zum Leben. anhand von Videos, Drucken, Infografiken, gehört heute neben seinem Künstlerfreund Man kann in dieser Gemeinschaftsarbeit der Skulpturen und interaktiven Installationen. Erwin Thorn zu den wenigen österreichi- beiden Kärntner Kulturvereine zu künstleri- Sie führt die BesucherInnen auf eine Reise schen Vertretern der Zero-Bewegung. Die schen Höhepunkten reisen, die in Form eines durch die Gedankenwelt des Designers Schau in der Orangerie beschränkt sich Film-Theaters verschiedene Kulturschauplätze und seine Versuche, das eigene Glück zu nicht nur auf die Zero-Periode Bischoffs- aus dem Alpen-Adria-Raum miteinander verbin- steigern, indem er seinen Geist trainiert hausens, sondern zeigt die Zusammen- den. wie andere ihren Körper. The Happy Show, hänge und die Freundschaft mit der Galerie e M.H. die sich über Gänge, Treppen und Ausstel- Hildebrand in Klagenfurt und Künstlern und lungsräume des MAK erstreckt und auch Wegbegleitern aus Holland, Deutschland, Unter www.youtube.com/watch?v=6f1ohecQhwc die „Zwischenräume“ des Museums ein- Italien und Frankreich. Aufgezeigt werden bietet ein Trailer einen Vorgeschmack zur im Jänner 2016 beim UNIKUM erscheinenden DVD (auch bezieht, ist nach 2002 Sagmeisters zweite auch die künstlerischen Wechselbeziehungen Ausstellung im MAK. Der Designer, geboren Termine, wo diese dann weiter vorgestellt wird, zu Malerkollegen der Nachkriegsavantgarde sind geplant). 1962 in Bregenz, lebt und arbeitet in New aus Frankreich, Deutschland, Italien und e York. Foto: www.mak.at Holland. Bildbeschreibung: Atelier in Villach Infos: www.vada.cc www.unikum.ac.at 1975 e Foto: Belvedere Wien

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Bruecke_171-172_Horizonte.indd 15 25.11.15 12:27 60 Jahre Volksabstimmung in Kärnten AUSZÜGE AUS DER REDE ZUR 10. OKTOBER-FEIER IN VILLACH/BELJAK

AUF.GE.WORFEN: KULTUR DES MITEINANDERS

Erinnern um weiser zu sein für ein anderes Mal

mit Menschen in Not umgegangen wird. menschlich und fair zu handeln. Es ist mir Menschlichkeit, Empathie und spontane beruflich und persönlich immer ein großes Hilfsbereitschaft sind in den vergangenen Anliegen, mich für den Abbau von Vorur­ Monaten auf überraschende Weise sicht­ teilen und Ungerechtigkeiten einzusetzen. bar geworden. Auch dafür gibt es Beispie­ Dies gilt für meine Arbeit im Dienst le aus der Vergangenheit. Eine meiner Österreichs ebenso, wie in der Krisenre­ frühen Kindheitserinnerungen waren die gion des ehemaligen Jugoslawien, wo ich – in Dorfnähe untergebrachten – Ungarn­ für die Europäische Union und die Ver­ flüchtlinge – meine ersten Fremden. Sie einten Nationen tätig gewesen bin. Zwei­ haben weder Deutsch noch Slowenisch fellos hat meine Herkunft aus dem gesprochen, aber meine Neugierde erregt. gemischtsprachigen Gebiet Südkärntens, Insbesondere der um einige Jahre ältere in Glainach/Glinje im Rosental, wo ich Tibor, der – nachdem wir uns ein wenig meine Kindheit verbracht habe, mitgehol­ angefreundet hatten – zu meinem Leid­ fen, die Menschen und die Politik in den wesen mit seinen Eltern nach Amerika Kriegsgebieten des Balkans besser zu weitergezogen ist. Auf die mutige Hilfs­ verstehen und Lösungsansätze zu vermit­ bereitschaft der Nachkriegsgeneration, teln. Nicht nur einmal musste ich im Lauf

Petra Spiola die selbst wenig hatte, sind wir noch meiner intensiven Aufgabe im Kosovo

Foto: heute stolz. Daran sollten wir alle denken, oder in Bosnien und Herzegowina an Dr. Wolfgang Petritsch, zweisprachig aufge- wenn wir uns zuweilen überfordert fühlen Kärnten denken. Die weitreichenden und wachsen in Glainach/Glinje, Lehrerbildungs- von dem menschlichen Leid, das ein oft tragischen Auswirkungen von Vorur­ anstalt Klagenfurt; Volksschullehrer; Studium schrecklicher Krieg in unser Land gespült teilen gegenüber dem doch so vertrauten in Wien, Ljubljana und Los Angeles. War zuletzt Österreichischer Botschafter bei der OECD in hat. In dieser Hinsicht können wir gerade anderen, der erschreckende Mangel an Paris, davor Vertreter seines Landes bei UNO, an diesem Tag mit Zuversicht in die Verständnis vieler Menschen für das Leid WTO und Abrüstungskonferenz in Genf; ehe- Zukunft blicken. Denn der 10. Oktober des Nachbarn, vor allem aber eine Politik, maliger Hoher Repräsentant in Bosnien und steht heute im Zeichen einer weitgehend die das Trennende über das Gemeinsame Herzegowina und EU-Sonderbotschafter für Kosovo. Botschafter in Belgrad. Kabinettchef von gelungenen Versöhnung der Kärntner stellt – all das hat mich in den sprichwört­ Bruno Kreisky; Leiter der EU-Beitrittskampagne Volksgruppen. Es war ein schwieriger lichen Schluchten des Balkans zuweilen 1993/94. Autor bzw. Herausgeber zahlreicher Weg, der fortgesetzt werden muss, denn an die dunklen Seiten meiner Heimat Beiträge und Bücher (z. B. Kärnten liegt am Meer/ Drava). Träger des Europäischen Menschen- das Zusammenleben ist eine ständige erinnert. rechtspreises 2006. Ehrenbürger der Stadt Herausforderung. Überall sind mir aber auch Menschen Ferlach/Borovlje. Ich erinnere mich noch recht genau an begegnet, die trotz Krieg und Verwüstung die 60­Jahr­Feier am Klagenfurter Neuen nicht das Gefühl für Gerechtigkeit verloren Gedenktage sind dazu da, sich zu erinnern, Platz im Jahr 1980. Ich durfte als Mitar­ haben. Die Kunst der Politik besteht dar­ wie es damals gewesen ist. Gedenktage beiter von Bundeskanzler Bruno Kreisky in, dieses oft sehr tief sitzende »nachbar­ dienen dazu, im Licht der Vergangenheit dabei sein. Es ist mir damals nicht leicht schaftliche Misstrauen« abzubauen und unsere Gegenwart und mögliche Zukunft gefallen, für meinen Chef einige passende in einen Prozess des Miteinanders zu zu betrachten. Stichworte für die Festrede vorzubereiten. verwandeln. Ich habe daher überall die Lassen Sie mich zu Beginn die erfreuli­ Was im Jahr 1980 noch nicht möglich war, Bemühungen um einen ehrlichen Dialog che Feststellung machen, dass der Kärnt­ nämlich eine gemeinsame Feier beider aller Betroffenen stets unterstützt, wenn­ ner Landesfeiertag über die Jahrzehnte Kärntner Volksgruppen, ist erst 1995 gleich vergangenes Unrecht aufgearbeitet einen Bedeutungswandel durchgemacht Wirklichkeit geworden, und zwar nicht werden muss. Gerade heute – in dieser hat. Einen Wandel zum Besseren für unser von Ungefähr, zumal 1995 ein mehrfach für Kärnten politisch außerordentlich Land, die Region und Europa. Dies sollten bedeutsames Datum ist: Es war zum einen schwierigen und wirtschaftlich prekären wir uns heute ins Bewusstsein rufen, wenn das Jahr des Beitritts Österreichs zur Situation, herbeigeführt von einer krimi­ die Opfer weit entfernter Konflikte vor Europäischen Union. Und 1995 markiert nellen Clique – ist verantwortungsvolles unserer Haustür stehen. Wenn Flüchtlin­ das Ende des Bosnienkriegs, in dessen Handeln die Grundlage eines ersprießli­ ge zu zeitweiligen Nachbarn werden, die Folge binnen kurzer Zeit mehr als 160.000 chen Miteinanders. Da ist Kärnten – da dringend Unterstützung benötigen. Und Flüchtlinge nach Österreich gekommen sind wir alle – ganz besonders gefordert. nicht vergeblich anklopfen mögen. Wenn sind. Viele sind geblieben und sind längst e Wolfgang Petritsch wir aus der schwierigen Geschichte unse­ loyale Bürgerinnen und Bürger unseres rer Heimat eines gelernt haben, dann wohl Landes. 60 Jahre Volksabstimmung in Kärnten: Auszüge aus der Rede zur 10.-Oktober-Feier die Erkenntnis, dass sich die Qualität eines Es sollte uns heute gemeinsam – und in Villach/Beljak. Gemeinwesens daran erkennen lässt, wie damit meine ich ganz Europa – gelingen,

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Bruecke_171-172_Innen.indd 16 25.11.15 12:43 AUF.GE.WORFEN: KULTUR DES MITEINANDERS

Kultur als Brücke zu Flüchtlingen

Normalerweise ist in einem Das hat es am Wörthersee noch Dorf die reine Panik los, nie gegeben. Bei fremdländi­ wenn das Innenministerium schen Klängen tanzten wieder über Nacht eine Zeltstadt für einmal alle. Die Syrer zeigten bei 240 Flüchtlinge eröffnet. Doch dementsprechender Musik den von nicht in Krumpendorf. Anfang Juli IS­Terroristen verbotenen „Lehmstampf­ verbreitete sich die Meldung durch die Tanz“ und Irakis oder Afghanen hatten Medien und in Windeseile waren Künstler vielleicht zum ersten Mal die Möglichkeit zur Stelle, die ein Willkommenssignal an beim Tanzen mit unverschleierten Frauen die Kriegsvertriebenen senden wollten. ungezwungen einen Moment der Befrei­ Die Unvollendeten, Matakustix, Gran Tou­ ung zu erleben. rismo, die Talltones und die Krumpendor­ Die Allianz in der Zivilgesellschaft, in fer Singgemeinschaft erklärten sich spon­ Verbindung mit den politisch Verantwort­

tan bereit für alle aufzuspielen und zu lichen und den Beamten des Innenminis­ Foto: KHG singen. Die Raffinesse an der Formulie­ teriums hatte es möglich gemacht, dass Mag. Hans-Peter Premur, geboren 1961, rung war schon das Wundermittel selbst. es zu keinem Zwischenfall negativer Art aufgewachsen in Maria Saal. Studium der „All are welcome!“, stand in großen Lettern kam. Der Druck, der sowohl im Zeltlager Theologie mit Schwerpunkt Religionsphilosophie. 1988 Priesterweihe. Von 1992-2000 Leiter des über der Straße und in vielen Nachrichten unter den Flüchtlingen, als auch unter der Bildungshauses St. Georgen. Ab 2000 KHG- der sozialen Netzwerke. Und so war es Bevölkerung da war, wurde kreativ abge­ Hochschulseelsorger der Alpen-Adria-Universität auch. Alle, die Einheimischen, die Touris­ baut, indem gerade Kulturveranstaltungen Klagenfurt und Pfarrer in Krumpendorf. ten und die neu angekommenen Flücht­ Orte der Problemtransformation wurden. linge sind an das Ufer des Wörthersees Auch die Kirche in Krumpendorf erlebte gekommen und haben gemeinsam gesun­ manch Überraschendes. Kenianische gen, getanzt oder mit Hansi Waluschnig Marathonläufer waren geplanterweise zu gemeinsam getrommelt. Dieses Prinzip: Gast, als sich ein Mauretanier taufen ließ, Alle anzusprechen bewährte sich für unser während kongolesische Musiker die Litur­ Dorf im Sommer 2015. Dadurch wurde gie gestalteten und 25 Muslime sich als die Projektionsleinwand der Anonymität, „Feldforscher“ einen christlichen Gottes­ die Flüchtlinge umgibt und die in der dienst anschauen wollten. Die Kirche als Bevölkerung oft für Ängste und irrationa­ Ort des kulturellen Geschehens und als le Gefühle herhalten muss, erst gar nicht Raum der Völkerverbindung! Erleichtert aufgestellt, sondern systematisch abge­ wurde dieser Prozess durch die Ausstel­ baut. Der Rahmen für eine freie Kommu­ lung „WELTETHOS.“ Einem Projekt rund nikation war gegeben und man lernte sich um den Theologen Hans Küng. Dabei wird kennen. Wir organisierten Konzerte, zeig­ nach friedensstiftenden Ansätzen in allen ten Filme. Christian Hölbling gastierte mit Weltreligionen gesucht. seinem Kabarettprogramm bei uns und Damit zeigt sich exemplarisch an Krum­ „aftershow“ wurde immer eine kleine pendorf, was das Gebot der Stunde ist: Pro Party gefeiert. Die Flüchtlinge brachten aktiv auf die Flüchtlinge zuzugehen. Die ihre Talente ein. Es wurden Piroschki und Kommunikation mit ihnen zu suchen und verschiedene Gemüse in siedend heißem Rahmenbedingungen zu schaffen für Kul­ Öl gebacken. Da jeder Asylwerber auch turbegegnungen. Der Fantasie sind dabei über ein Smartphone verfügt – dieses ist keine Grenzen gesetzt. Allein bedarf es gleichsam die externe Memoplatte und des Mutes und der Offenheit von uns als einzige Kommunikationsmöglichkeit und Gastgeber. deshalb auch lebensnotwendig – gab es e Hans-Peter Premur auch genügend irakische, afghanische oder syrische Musik, die man in die schon Siehe auch Seite 20, wo Bilder dieses Festes aufgestellte Tonanlage einspeisen konnte. des Miteinanders zu sehen sind.

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Bruecke_171-172_Innen.indd 17 25.11.15 12:43 REUTERS/Yannis Behrakis Foto:

Wir sind NIEMAND geworden Anmerkungen zu „unserer“ Kultur in den Zeiten einer Völkerwanderung.

Ein Schulkind, ein Student, ein Passant Raum nach erkaltetem Weih­ werden, der ist nicht weiter betritt zufällig eine der schönen alten rauch? Was wollen ihm die wählerisch. Ist der Zeitgenosse Kärntner Kirchen. Was nimmt dieser seltsam fremden Figuren sagen ein gutmütiger Mensch, so wird „Zeitgenosse“ wahr? Da ist zunächst ein mit ihren Schwertern, Lanzen, er sich für die Armen engagieren, Gefäß aus Stein, darin Wasser. Was soll Rädern, Flügeln? Das geht mich doch im umgekehrten Falle wird er eine das sein? Er schaut nach vorne: ein ver­ nichts mehr an, schließt der Zeitgenosse, „populistische“ Partei wählen, deren Füh­ goldetes Gebilde aus Bildern und Statuen, bin ich doch ein zeitgemäßer Zeitgenosse rer bereit ist, sie zurück in das Elend zu davor ein Tisch. Wozu ist das aufgerichtet und daher modern und blicke nur nach deportieren. worden? Hat diese Kunstfertigkeit, dieser vorne. Frustriert verlässt er die Kirche Wie aber soll der Zeitgenosse auf die „Aufwand“ einen „Zweck“? Vielleicht fällt und damit den Bereich seiner, unserer ihm so ferneliegende Frage eines soeben dem Zeitgenossen ein Kruzifix auf oder Kultur… angekommenen Schutzsuchenden reagie­ das Bild einer schönen Dame, die auf einer Aber das weiß er nicht. Draußen ver­ ren, der, in einer ihm fremd anmutenden Mondsichel thront und ein kleines Kind meint er sich besser zu fühlen, aber halt, Welt erfahren möchte, WAS wir sind, WER auf den Armen trägt. Ja, denkt er, da war da sieht er sich auf den Bahnhöfen, in den wir sind, WORAN wir hier in Europa, in doch irgendetwas. Aber was? Eine ver­ Straßen, vor dem Fernsehschirm mit Österreich, in Kärnten, in der Ortschaft, blasste Erinnerung an Weihnachten, eine Tausenden traurigen Männern, Frauen wo er gelandet ist, glauben. Für ihn, den noch viel blassere an Ostern. Und was soll und Kindern konfrontiert. Sie kommen Flüchtling aus dem Nahen Osten ist dies diese Taube im Strahlenkranz? Der Zeit­ von weit her, sind vertrieben worden, eine durchaus naheliegende Frage. Kommt genosse kennt sich nicht mehr aus. Viel­ haben Todesängste ausstehen müssen. er doch aus einer, allen mörderischen leicht, dass seine Eltern, seine Großeltern Eigentlich wollten sie gar nicht da sein, Bürgerkriegen zum Trotz, kulturell und noch etwas gewusst hätten. Aber das ist aber wer in seiner Heimat bombardiert religiös weitgehend glaubensbestimmten lange her. Und warum riecht es in dem wird oder in Gefahr ist, geschlachtet zu Welt. Der Flüchtling, der bei uns Asyl­

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Bruecke_171-172_Innen.indd 18 25.11.15 12:43 Trudywsimmons | Dreamstime.com Foto:

Ein mit syrischen Flüchtlingen übervolles Schlauchboot treibt nach einem Motorschaden zwischen der Türkei und Griechenland in der Ägäis (links). Vergessene Bildsprache der Abendländischen Zivilisation: eine Fensterrose des „Urbildes“ einer hochgotischen Kirche in Frankreich. Die Kathedrale von Chartres liegt etwa 90 km südwestlich von Paris.

suchende ist in den allermeisten Fällen Glauben sie überhaupt an etwas, so, dass Mischkulanz aus pseudofortschrittlichen Moslem. Nun kann kein Experte, so dia­ man sie aus der Sicht eines gläubigen Konzepten und unzusammenhängenden logwillig er auch sein mag, ernstlich Moslems ernst nehmen müsste? Oder aber jeweils stramm ideologisch konno­ leugnen, dass sich zwischen unserem müssen sie uns für gleichgültige, identi­ tierten „Beispielen“ aus der Geschichte. (vergessenen…) christlichen Traditionen tätslose Wesen halten, mit denen man Wer hingegen hat uns die Geschichte des und unserem (im Laufe der Zeiten ver­ über grundsätzliche Fragen gar nicht erst Alten Orients vermittelt, jener Region, aus blassten, weil viel zu abstrakten…) zu sprechen braucht, weil uns, und das welcher die Bevölkerungen stammen, die Bekenntnis zu den Menschenrechten und finden unsere Gäste allzu bald heraus, ein jetzt gezwungen sind, bei uns Schutz zu der islamischen Glaubenswelt doch tief­ eigener Standpunkt abhanden gekommen suchen? Vor 1400 Jahren noch waren gründige Unterschiede auftun. Sie, die ist. Was können wir einem solchen Urteil Mesopotamien, Syrien, die heutige Türkei, gläubigen Muslime, verstehen, ob es uns entgegensetzen? Ägypten, der Maghreb die Zentren der passt oder nicht, die Welt und die Kräfte, Was sind wir Zeitgenossen noch imstan­ frühen christlichen Zivilisation. die diese Welt bewegen, ganz anders, als de, einem soeben in etwa in Europa, in Gerade dass man uns im Religions­ wir es tun (oder eben nicht mehr tun…). Österreich, in Kärnten angekommenen unterricht noch erzählt hat, dass wir Begreiflicherweise achten sie, oft peinlich gläubigen Moslem über unsere Kultur zu „Solidarität“ üben sollen, dagegen hat man genau, darauf zu erfahren, mit wem sie erzählen? Die Bilanz ist ernüchternd: Von uns die Begriffe „Nächstenliebe“, „Feindes­ es eigentlich bei uns zu tun haben. Sie Kindheit an gelernt hat der Zeitgenosse, liebe“, „Barmherzigkeit“, „Frömmigkeit“, kennen uns ja nur aus Narrativen, welche die Zeitgenossin davon so gut wie nichts, „Anbetung“, weil nicht mehr „zeitgemäß“, weitgehend ihre Gültigkeit eingebüßt nichts mehr erfahren, nichts mehr gefühlt. wohlweislich vorenthalten; Die Sensible­ haben. Aber diese Europäer, Österreicher, Dafür kann er freilich nichts. In der Schu­ ren unter den Schülern sollen halt Bäume Kärntner, mit denen sie jetzt hautnah le hat man uns „Geschichte und Sozial­ umarmen und daraus „Kraft schöpfen“; konfrontiert sind, woran glauben sie? kunde“ beigebracht, eine obskuratistische Esoterik zu Schleuderpreisen. Von Gott,

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Bruecke_171-172_Innen.indd 19 25.11.15 12:43 Fotos: HPP Auf dem Weg zur Integration … gerade in Krumpendorf wurde eine festliche Kultur des Miteinanders sichtbar – siehe auch Seite 17, Auf.ge.worfen. Die heilige Hemma von Gurk, Symbol einer fast vergessenen Kontinuität in Kärnten (siehe Bild unten).

der Erlösung durch das Kreuz, von den Blicken wir auf die Völkerwanderungen Taufe ihres Häuptlings Chlodwig in frühe letzten Dingen wagt doch kaum ein zeit­ vor 1600 Jahren zurück. Da strömten, so Franzosen, in Hispanien vermehrten die schlüpfriger Pädagoge mehr zu sprechen. wie heute, fremde Stämme in das grie­ Westgoten das Erbe der Antike. Die Nor­ Ein fader Diskussionseintopf über „Pfar­ chisch­römisch, vor allem aber vom Chris­ mannen, ehedem Schrecken Westeuropas, rerinitiativen“ wird uns von betulichen tentum geprägte Europa herein. Die soge­ schufen, nachdem sie zu Christen gewor­ „AktivistInnen“ in pseudomodernen nannten Germanen waren ganz eindeutig den waren, in Apulien und Sizilien eine Kirchenräumen aufgetischt, die allesamt Migranten, Flüchtlinge, Wirtschaftsflücht­ strahlende Mischkultur aus griechischen, ausschauen wie Werkskantinen. Friss linge, die, zum Beispiel in Kärnten eben­ römischen und arabischen Elementen, Vogel oder stirb! so wenig als bodenständig gelten konnten, denken wir an die Kathedralen von Cefalù, Wir dürfen nichts mehr wissen. Von als die Syrer und Iraker, welchen wir Monreale und Palermo. Der Krönungs­ der Kulturgeschichte des Abendlandes heute auf unseren Bahnhöfen, in unseren mantel der Kaiser des Heiligen Römischen (und damit natürlich auch des Morgen­ Flüchtlingsquartieren begegnen. „Kulti­ Reiches deutscher Nation ist eine norman­ landes) darf keine Rede mehr sein im viert“ im Sinne der hoch organisierten nisch­arabische Arbeit aus Sizilien, zu fortschrittlichen „Bildungssystem“. Die­ römischen Welt waren sie nicht, die Ger­ bewundern in der Wiener Schatzkammer… sem soll vor allem nur eine Funktion manen. Sie waren exzessiv kriegerisch, So betrachtet können sich Völkerwan­ zugebilligt werden: „Nutzen“ zu bringen, halten zunächst ziemlich wenig von den derungen zum Segen wandeln, wenn, aber „Effizienz“ zu zeigen. Bildung? Wenn es Kulturtechniken ihrer fremd anmutenden nur wenn „Integration“ von der Wurzel hoch kommt, darf sie als „Ausbildung“ Gastländer, von Lesen und Schreiben, von her betrieben wird; und die Wurzel von gerade noch durchgehen. Denn in dem Körperpflege, Hygiene, Kosmetik oder Kulturen ist seit es Kulturen gibt, immer Punkte sind sich „Linke“, Faschisten, verfeinerter Kunst und Literatur. Sie und überall der Glaube. Ich weiß, dass wir Nationalisten und entfesselte Kapitalisten hatten sich auch nicht als Touristen auf das ungern hören, weil wir unsere Bin­ einig: Das einzelne Individuum zählt ihre lange Reise aus dem Osten und dem dungen an die eigene Geschichte abge­ nichts, es zählt der Nutzen für die „Gesell­ Norden begeben, sondern weil sie von den schnitten haben. Weil wir in unserer schaft“, das „Kollektiv“. Diese wiederum herandrängenden Reitervölkern aus Zen­ Hybris vermeinten, alles zerstören zu wird von unfehlbar erleuchteten Wirt­ tralasien vertrieben worden waren. müssen, was Europa ausmacht. Weil wir schaftskapitänen und, oder von unfehlba­ Da waren sie nun, an der Donau, am verdrängt haben, dass Europa auf drei ren Parteifunktionären dirigiert. Wer nicht Rhein, in Gallien, ein paar von ihnen haben Hügeln entstanden ist: der Akropolis, dem mitmacht, gilt als „Reaktionär“. sich auf dem Wege nach Italien nach Kapitol und dem alles überragenden Hügel Nichts haben wir von der Philosophie Kärnten verirrt. von Golgatha. Nur wenn es uns gelingt, der Griechen, Inder, Chinesen erfahren Christliche Glaubenswelt. Soweit die die Frage der Migranten glaubwürdig zu dürfen, nichts von der Literatur, nichts Übereinstimmung zur heutigen Situation. beantworten, könnte aus der Völker­ von den atemberaubenden, faszinierenden, Doch sehen wir hier einen entscheidenden wanderung, die sich vor unseren Augen den Kulturen schaffenden Abenteuern des Unterschied. Die Stämme der Völkerwan­ vollzieht, Segen für die kulturelle Zukunft Denkens. Platon, Aristoteles, Augustinus, derungen stießen vor 1600 Jahren keines­ Europas erwachsen. Aber wir sind Thomas von Aquin, Pascal, Buddha, Laot­ wegs in ein kulturelles Vakuum. Denn NIEMAND geworden… se, Schopenhauer? Alles nicht mehr „zeit­ sogar noch in seiner politischen Schwäche e Bertram Karl Steiner gemäß“. Homer, Vergil, Dante, Shakes­ ist die Strahlkraft der antiken christlichen peare, Goethe? Für „moderne“ Menschen Welt noch stark genug, um die neu Ange­ „gesellschaftlich nicht mehr relevant“. kommenen zu faszinieren. Umgekehrt So sind wir mit Vorbedacht und mithil­ taten Mönche als Glaubensboten das, was fe ideologischer Tücke zu „gleichen“, je sie als ihren ureigenen Auftrag empfan­ nach Bedarf austauschbaren, gleichge­ den: Sie gingen daran, die Germanen zu machten Zombies geworden, die sich in missionieren. Es mutete wie ein Wunder dem Kontinent, den sie bewohnen, nicht an, aber es bedurfte kaum einer Genera­ mehr auskennen. WIR SIND NIEMAND tion, um aus ihnen „Europäer“, legitime GEWORDEN. Erben der Antike zu machen. Geblendet Wo aber NIEMAND mehr ist, da tut sich von der Pracht einer erneuerten Kultur ein immenser Hohlraum auf. Und wo sich stehen wir vor den Kirchenbauten von ein Hohlraum aufgetan hat, dort hinein Cividale, auf dem Hemmaberg, erst recht strömen Kräfte, die kräftig genug sind, vor den Basiliken und Rotonden von ihn auszufüllen. Physik hat weit mehr mit Ravenna oder später in Gurk. In Gallien Geschichte zu tun als „Sozialkunde“. verwandelten sich die Franken nach der Fotos: www.kath-kirche-kaernten.at (archiv der diözese gurk)

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Bruecke_171-172_Innen.indd 20 25.11.15 12:43 Gerhard Maurer (www.dermaurer.at) Foto: AUS.DER.SAMMLUNG

Ein Mantel für Lusine* AUS.DER.CARITAS-SAMMLUNG Lusine (*Name geändert) schmiegt sich an ihren Mantel. Aus Furcht vor Verfolgung aus Afrika geflohen, lebt sie heute als sogenannter Konventionsflüchtling in Kärnten. Den Mantel hat sie in einem Caritas-Laden (,,carla“) bekommen. In den ,,carlas“ und in den Sachspendenlagern in Klagenfurt und Villach spenden hilfsbereite Menschen Tag für Tag Kleidung, die Not leidenden Männern und Frauen aus dem In- und Ausland zugutekommt. „Oft erhalten wir besonders schöne Kleidungsstücke. Manchmal, weil der Besitzer nicht mehr hineinpasst. Jeder Mantel, jeder Pullover hat seine Geschichte“, weiß Jaqueline Murn, ,,carla“-Leiterin in Klagenfurt. Auch die Flüchtlinge haben ihre Geschichte – von Krieg, Verfolgung und Not oft traumatisiert, eine besonders tragische. Davor kann kein Mantel schützen. Aber vor der Kälte kann er es schon. e Ingrid Brachmayer

Weitere Infos über die Caritas: www.caritas-kaernten.at

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Bruecke_171-172_Innen.indd 21 25.11.15 12:43 Bruecke_171-172_Innen.indd 22 Foto: REUTERS/Srdjan Zivulovic 22 Eine kurzehistorischeBetrachtung Völkerwanderungen

Die Brücke171/172 –Dezember15/Jänner16 ????? wir imDetailwenig.DieHunnen hatten tisch. Überdas,wasvorher war,wissen noch nachdieserVölkerwanderung sta- überhaupt erstimLaufihrerWanderung. andere, wiedieBaiuwaren,entstanden schwanden vonderBildfläche.Undwieder erfolgreicheren Stämmenaufundver- in gründen. Anderegingen nen Reiche brechenden RömischenReichsihreeige- irgendwo aufdemBodendeszusammen- schließlich einenneuenPlatzundkonnten Europa zogen.Manchevonihnenfanden Völker undStämmekreuzquerdurch jahren. EsistjeneZeit,indergermanische gobarden inItalien568unddenFolge- Jahr 375biszurEinwanderungderLan- Auftauchen derHunneninEuropaumdas zwei JahrhundertedauerndePeriodevom verbinden wirhistorischgesehendieetwa Mit demBegriffder„Völkerwanderung“ Tatsächlich waraberdieWelt wedervor andere. in Europaunterwegs,undvor diesennoch andere, derenNamenwirnicht kennen, durch archäologischeZeugnisse greifbar, en gewandert.VordenKeltenwaren,nur Italien, aufdenBalkanundnachKleinasi- keltische StämmeausWesteuropabis Und vordenGermanenwarenschon die Markomannen, im3.die Alemannen. Sueben, im 2.Jahrhundert nach Christus gen. ZuCäsarsZeitenwarenesdanndie in denrömischenMachtbereicheindran- ihrer SuchenachgünstigemSiedlungsland Kimbern, TeutonenundAmbronenauf den, alsvon113bis101vorChristusdie den Germanenstämmenkonfrontiertwor- Jahrtausend frühererstmalsmitwandern- waren dieRömerschonfasteinhalbes sie nurbeschleunigt.InWirklichkeit schen Völkernichtausgelöst,siehatten jedenfalls dieWanderungdergermani- jedenfalls dann,wennihre Wanderung Lebensbedingungen vorfinden würden; bekannt gewesenseinodernicht, bessere sie amZielihrerReise,mag esihnen zusammenfassen: Allehofftensie,dass streben –sielassensichdochineinem besserung derLebensumstände,Gewinn- vor DürreoderNaturkatastrophen,Ver- unmittelbarer persönlicherBedrohung, Auseinandersetzungen, Fluchtvorganz sein –Ausweichenvorkriegerischen im einzelnenunterschiedlichgewesen bis zurGegenwartfort.DieGründemögen von Kleingruppen,ganzenVölkern setzt sichdieWanderungvonIndividuen, ter Mensch,nennt,ausAfrika.Undseither sich selbsthomosapiens,vernunftbegab- der AuswanderungjenesLebewesens,das beginnt sogarmiteinerWanderung, auch eineGeschichtederWanderung,sie Denn die Geschichte der Menschheitist Geschichte Denn die 25.11.15 13:49 Wanderbewegungen heute: Ein berittener Polizist leitet eine Gruppe von Migranten in der Nähe von Dobova in Slowenien. Als im Oktober 2015 der ungarische Grenzzaun geschlossen wurde, strömten Tausende Flüchtlinge über Kroatien nach Slowenien und weiter in den Norden.

freiwillig (das im weitesten Sinn verstan- Zivilisation und die allein selig machende Für weitere Verunsicherung sorgen – den) erfolgt war. Denn es gab auch Milli- Religion bringen würden und diese sich und sorgten seit jeher – materielle Ängste: onen, die keine Wahl hatten: Bevölke- daher unterzuordnen hätte. Nicht überall Wenn mehr Menschen kommen, dann rungsteile und ganze Völker, die vertrieben war diese selten friedliche Inbesitznahme müssen die vorhandenen Ressourcen auf oder aus unterschiedlichen Gründen von dauerndem Erfolg gekrönt. Aber wenn einen größeren Kreis aufgeteilt werden. umgesiedelt wurden, Sklaven, die vor heute mehr als vier der sechs bewohnba- Ressourcen wären in Europa an sich in allem aus Afrika nach Amerika verschifft ren Kontinente (neben Europa die beiden ausreichender Menge vorhanden, aber an wurden, und, in viel geringerem Maß, Amerika, Australien und das nördliche der Verteilungsgerechtigkeit mangelt es europäische Sträflinge, die nach Austra- Asien) überwiegend von abstammungs- seit einiger Zeit zunehmend. Die europä- lien gebracht wurden oder dorthin, wo der mäßigen Europäern bewohnt sind, dann ische Politik der jüngeren Vergangenheit sprichwörtliche Pfeffer wächst. ist das das Ergebnis der größten Völker- hat zu steigenden Arbeitslosenzahlen, Auch innerhalb Europas waren die wanderung der Geschichte, die vom späten sinkenden Reallöhnen gerade in den Wanderungen mit dem Ende der „Völker- 18. bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhun- unteren Einkommensgruppen, einer stark wanderung“ nicht vorbei. Aber unser Blick derts stattgefunden hat. Und bis heute zunehmenden Zahl prekärer Arbeits- auf diese späteren Wanderungen ist ein bilden diese Wanderungen samt der dar- verhältnisse, einem immer weiteren Auf- anderer als auf die vorangegangenen. Für aus resultierenden Kolonisierung des gehen der Einkommensschere usw. uns ist, das lernten wir in der Schule und Landes für eine Reihe von Nationen vom geführt. Bei einem beträchtlichen Teil der haben es gut verinnerlicht, die Völker- russischen Sibirien über Australien bis Bevölkerung haben sich damit Ver- wanderung mit dem Sesshaftwerden der Amerika wesentliche Teile ihrer nationa- lustängste breit gemacht, die durch die wandernden Germanen vorbei. Diese hat- len Identität. befürchtete Konkurrenz der Zuwanderer ten nun ihr Ziel erreicht, hatten ein Land, Können wir daraus Lehren für die intensiviert und von fremdenfeindlichen „ihr“ Land, in Besitz genommen, und das Migrationsbewegungen der Gegenwart politischen Gruppierungen bewusst galt es in der Folge zu verteidigen. Späte- ziehen? Zunächst wohl einmal die, dass geschürt werden. re Wanderbewegungen werden daher in es sich rein zahlenmäßig, wenn wir die Die vorhandenen Ängste sind nachvoll- den Geschichtsbüchern und insbesondere Wandernden in Relation zur sesshaften ziehbar. Letztlich wird man ihnen nur in den Schulbüchern meistens nicht mehr Bevölkerung setzen, bislang um keine gegensteuern können, indem man so weit als solche bezeichnet: Diese späteren Völkerwanderung handelt. Andererseits wie möglich ihre Ursachen beseitigt. In Völker sind nicht mehr „gewandert”, sie wissen wir aus der Geschichte wie aus materieller Hinsicht wäre die wichtigste sind in Europa und im Mittelmeerraum der Psychologie, dass Fremde und Frem- Voraussetzung dafür eine größere Vertei- „eingebrochen“, haben diese Länder „über- des fast immer Skepsis, oft Angst, und ein lungsgerechtigkeit bei den Einkommen fallen“: die Awaren, die Magyaren, die gewisses Maß an Abwehr bis hin zu und Vermögen, in geistiger Hinsicht Araber, die Wikinger, die Mongolen und gewaltsamen Auseinandersetzungen und Bewusstseinsbildung über die Ursachen verschiedene andere. groß angelegten Mordaktionen hervorru- der aktuellen Wanderbewegungen, nicht Nicht einmal mit dem Mittelalter waren fen. Als fremd wird dabei alles eingestuft, zuletzt auch über den europäischen Anteil die Wanderungen der Völker vorbei. Ganz was nicht zur eigenen Gruppe gehört. daran. Denn der resultiert nicht nur aus im Gegenteil: Die Zunahme der Weltbe- Diese eigene Gruppe ist allerdings keine der kolonialen Vergangenheit, sondern völkerung seit dem Mittelalter und insbe- feststehende Größe, sondern an ganz auch aus der heute noch viel intensiver sondere seit dem 18. Jahrhundert führte unterschiedliche Identitäten und Zusam- als damals gegebenen Ausbeutung auch zu Wanderbewegungen in bisher menhänge gebunden: Familie, Freundes- anderer Erdteile (wir entziehen ihnen nicht gekanntem Ausmaß. Und es waren kreis, Arbeitsumfeld, Fanclub, Wohnort, Lebensmittel und Rohstoffe und liefern in erster Linie, wenn auch nicht aus- Land, Staat, Nation, Religion, europäischer dafür unsere Industrieprodukte inklusive schließlich, die europäischen Völker, die (oder welcher Art auch immer) Kulturkreis, Waffen und Müll) durch die Europäer, nun auf Wanderschaft gingen – zwar nicht Weltbevölkerung. Was wir als unsere also durch uns. geschlossen, sondern nur in kleineren wichtigste Gruppe sehen – und damit e Markus Wenninger oder größeren Gruppen, aber auch sie mit anders herum: wen wir ausgrenzen – , ist Univ.-Prof. Dr. Markus Wenninger, dem Anspruch, dass ihre Zielländer ab teilweise situationsabhängig, ist aber auch Institut für Geschichte, Abt. Mittelalter nun ihr Besitz sein würden, ideologisch eine Frage bewusster Reflexion und damit und Historische Hilfswissenschaften, überhöht durch den Anspruch, dass sie abhängig vom Bildungs- und Bewusst- Alpen-Adria-Universität Klagenfurt der dort vorgefundenen Bevölkerung seinsstand. www.aau.at

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Bruecke_171-172_Innen.indd 23 25.11.15 13:49 Künstler aus der Fremde in Kärnten Neben der Flucht eint sie die Liebe zu Kunst und Kultur

Aref Omer auf dem Saz. Unter dem Motto „Frieden“ rief Marlies Wagner ein Kunstprojekt ins Leben. Hier mit Ismaeil. Refaayi mit Christiane Bulfon und sein Bruder Yones bei der Vernissage in Feldkirchen. Lokman (links) in der Kirchenoper Christophorus. Gesellige Tonhofabende auf herzlicher, freundschaftlicher Basis. Claudia Petschenig nahm den syrischen Profitänzer Walaa an die Hand. Walaa (Mitte) in seiner Choreografie „Sandglass“. Walaa mit dem Leiter des Europaballettkonservatoriums, Michael Fichtenbaum. Kawa in seiner Schneiderei im Libanon. Khamis, Kawa, Rami mit Brigitte Jordan und Barbara Rupitz beim Begegnungsabend in Maria Saal.

Kunst und Kultur spielen als Balkan bis nach Afghanistan verbreitet Die Menschen an die Hand nehmen, non­verbales Bindeglied in der ist. Sie stammen von Aref Omer, einem dieser Gedanke bewegte auch Claudia Kommunikation mit Asylwer­ kurdischen Musiker aus Syrien. Er Petschenig, Chefin der Klagenfurter Tanz­ bern eine ungleich wichtige Rolle. studierte einst Musik an der Universität schule „Dance­Point“ dazu, den Flüchtlin­ Unter ihnen, welche in Kärnten eine in Aleppo. Mit 13 Jahren kam er das erste gen und vor allem den Kindern etwas zu sichere Zuflucht gefunden haben, befinden Mal mit Musik in Berührung und seitdem geben, damit sie sich nach der Flucht vor sich Musiker, Künstler, Schneider und ließ ihn diese Passion nicht mehr los: dem Krieg wieder als Mensch fühlen leidenschaftliche Tänzer. In Zusammen­ Saz, Oud, Trompete, aber auch die moder­ können. Diverse Projekte und Tanzveran­ arbeit mit heimischen Kulturschaffenden ne Elektro­Saz – Aref ist ein Vollblut­ staltungen sind aus ihrem Engagement sind daraus einzigartige Projekte und musiker: „Die Melodien kommen aus heraus entstanden. Im Zuge dessen lern­ einprägsame Botschaften entstanden. meinem tiefsten Inneren, mein Geist te sie in der Zeltstadt Krumpendorf Walaa Ingeborg Bachmann schrieb einst: „Das findet sich in allen komponierten Werken Almejbl kennen, einen syrischen Profi­ ganze Leben ist der Versuch, es zu behal­ wieder.“ Zu den bedeutendsten Momenten tänzer. Er floh und folgte seinem sehn­ ten.“ Sein eigenes und jenes der geliebten seiner musikalischen Laufbahn zählt ein lichsten Wunsch, seinen Traum als Tänzer Familie, das versuchen derzeit Abertau­ Soloauftritt auf dem Saz in der Oper in in Europa weiterleben zu können. Was sende Flüchtlinge zu beschützen, die in Damaskus. Auch als Militärmusiker war zuerst mit vielen Stunden Tanzunterricht der Hoffnung in Europa eine neue Chance er tätig. Seit dem Sommer lebt Aref nun in Klagenfurt begann, der 26­jährige Mann auf ein Leben in Frieden sehen. Aus in Weitensfeld. Sein Ziel ist es, in Öster­ hatte durch die Flucht einiges an Gewicht Afghanistan, aus Syrien, aus dem Irak und reich ein neues Leben beginnen und von verloren und musste erst wieder sein aus anderen Teilen des Nahen Ostens, in seiner Musik leben zu können. Erste Körpergefühl zurückerlangen, führte mitt­ denen der Bürgerkrieg unaufhaltsam tobt, erfolgreiche Auftritte pflichten seinem lerweile soweit, dass er nun auf Probe haben sie sich aufgemacht, um Sicherheit musikalischen Können bei, so spielt er beim Europaballettkonservatorium St. und Schutz zu finden. Viele von ihnen bereits bei diversen Veranstaltungen unter Pölten mittanzt. Seinen ersten großen haben mittlerweile in Kärnten eine vor­ anderem in der Galerie 59, am Stadt­ Auftritt hatte er bei der Herbstgala des übergehende Heimat gefunden. Neben theater Klagenfurt, am Tonhof in Maria Europaballetts St. Pölten unter der Leitung dem Schicksal der Flucht teilen einige Saal und auch in Wien. Eine helfende von Michael Fichtenbaum. Hier stand er dieser Menschen vor allem eine Leiden­ Stütze in der Sprache und Koordination das erste Mal seit zwei Jahren wieder schaft: Die ehrliche Liebe zur Kunst und ist ihm Elisabeth Steiner, die den Bären­ auf der Bühne und zeigte seine eigene Kultur. wirt seit einem Jahr als offenes Haus und Choreografie mit dem Namen „Sandglass“. Im Flüchtlingsintegrations Gasthaus Ort der Begegnung führt: „Ich sehe mich Für ihn ein unbeschreiblich bewegender Bärenwirt in der Gurktaler Gemeinde in der Rolle des Vermittlers und versuche, Moment: „Diese Chance war einzigartig Weitensfeld ertönen aus einem Zimmer den Menschen in einer ohnehin schon für mich. Ich kann immer noch nicht täglich melodische Klänge vom Saz, einer sehr schweren, ungewissen Situation zu fassen, dass das wirklich passiert.“ türkischen Langhalslaute, welche vom unterstützen.“ Klassische Bewegungsabläufe mit einer

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Bruecke_171-172_Innen.indd 24 25.11.15 12:43 Markus Ertl, Stefan Schweiger, Ing. Wolfgang Mayer, KK Die Brücke 171/172 – Dezember 15/Jänner 16 25 Fotos:

Bruecke_171-172_Innen.indd 25 25.11.15 12:44 hohen emotionalen Ausdrucksstärke wur­ ente der Seminarkirche Tanzenberg urauf­ sie im Frühjahr nach Maria Saal kamen. den kombiniert. Loslassen, dem Schmerz geführt wurde. Im Vorfeld völlig unge­ Er integriert sie bei seinen zahlreichen entsagen, Toleranz leben und respektvoll plant, bekam die weithin bekannte Kulturprojekten nach dem Motto „Sie miteinander umgehen, das versucht Walaa Geschichte vom Schutzheiligen, der das können kommen und mithelfen, müssen in seinen Choreographien auszudrücken. Jesuskind auf den Schultern über einen aber nicht“. Wer in der vergangenen Sai­ Die Kunst spielt als Bindeglied non­ Fluss trägt, für Achatz erst diesen einen son den Veranstaltungen und Konzerten verbaler Kommunikation gerade in der großen Sinn, als er die Asylwerber aus im Zuge der Trigonale oder der Kammer­ Asylthematik eine ungleich wichtige Rolle. Maria Saal in die Choreografie miteinbe­ musik Maria Saal beiwohnte, dem wird Mithilfe der Kunst ist es ganz einfach zog: „Ich hatte für die Inszenierung zehn nicht entgangen sein, dass viele mit großer möglich, eine gemeinsame Sprache zu Tage Zeit, die Idee kam mir schließlich Motivation mitgearbeitet haben und sich finden, die Barrieren abbaut und hilft, sich eines Abends während meines Aufenthal­ für die Kultur begeistern. Ob bei der über Grenzen wegzusetzen. Diese Meinung tes im Tonhof. Gemeinsam mit Trigonale­ Technik, bei der Kostümerstellung oder vertritt Christiane Bulfon aus Feldkirchen, Leiter Stefan Schweiger haben wir sie bei geselligen Abenden mit den Musikern die mit zwei syrischen Künstlern, die in gefragt, ob sie mitmachen wollen und am Tonhof, jeder hilft überall und gerne, Steuerberg leben, eine Kunstausstellung ihnen die Geschichte erzählt.“ Alle waren die Basis ist herzlich, freundschaftlich. unter dem Titel „Begegnung“ ins Leben mit großer Hingabe dabei, die Zusammen­ Diese Hilfsbereitschaft zieht sich durch gerufen hat. Die beiden Künstler und arbeit war geprägt von Freude und Innig­ ganz Maria Saal. Kunstprojekte mit der Brüder Refaayi und Yones Ahmed stam­ keit. Den Geflohenen, die tatsächlich über Künstlerin Marlies Wagner zum Thema men aus dem Nordosten Syriens. Ihre das Wasser hinweg nach Europa gekom­ Frieden, Nähnachmittage, gemeinsame Bilder, die sie ausnahmslos nach ihrer men waren, wurde über das Ensemble der Begegnungsabende, von Abgrenzung und Flucht in ihrer Unterkunft gemalt haben, Kirchenoper eine Stimme verliehen. Die Skepsis keine Spur. sollen auf die schwierige Situation der Schauspieler und Sänger nahmen die Im Hinblick auf die Asylthematik plant Flüchtlinge aufmerksam machen und Flüchtlinge helfend an die Hand und auch Autorin und Regisseurin Ute Liepold helfen, Nähe und Verständnis für sie sprachen für sie – in diesem Moment war derzeit ein neues Theaterprojekt, in dem aufzubauen, Vorurteile abzubauen und zu für Achatz alles offen und klar: „Hier hat sie Flüchtlinge einbinden möchte. Gemein­ einer gegenseitigen Begegnung ermutigen. einfach das Leben mitgespielt.“ Drei der sam mit dem Theaterverein Wolkenflug Refaayi selbst schloss die Hochschule der Asylwerber spielten auf der Bühne, die und dem Kärntner Landesmuseum hat sie Kunst in Damaskus ab und machte im anderen nähten Vorhänge und Kostüme, sich für kommenden Mai die antike Arena Jahr 2000 den Abschluss im Fach Ölma­ die übrigen halfen wiederum bei der von Virunum ausgesucht, um das Stück lerei. Seine Ausstellungen führten ihn technischen Umsetzung und schlussend­ „Die Perser“ von Aischylos aufzuführen. dabei in die Türkei, nach Kuwait sowie in lich war die Kirchenoper ein großes „Ein Bürgertheater ist geplant. Für mich den Irak. Auch in Damaskus stellte er aus, Ganzes. Besonders für Lokman, einen stellt dieses Stück, welches stark die einige Bilder wurden damals vom Kultur­ syrischen Flüchtling aus Damaskus, war Themen Krieg, Elend, die Frage der Huma­ ministerium angekauft. Sein Bruder Yones der Moment auf der Bühne enorm bedeu­ nität und den schmerzenden Verlust studierte Kunst in einem Spezialstudium tend: „Die Möglichkeit hier mitzuspielen beschreibt, einen reellen Bezug zur Gegen­ und durfte seine Bilder ebenfalls bei war unvergleichlich.“ Mit Achatz verbin­ wart dar.“ diversen Gruppenausstellungen der det ihn seither ein starkes freundschaft­ Denn vor Krieg und Zerstörung geflohen, Öffentlichkeit präsentieren. Refaayi blickt liches Band. von Verfolgung, Verlust und Schmerz als Künstler mit Wehmut auf seine Heimat Einer der Schneider, die bei den Nähar­ getrieben, sind sie nach Europa gekom­ zurück: „Ich habe leere Plätze zurückge­ beiten mithalfen, ist Kawa Abdallah aus men, um ihr Leben, wie eingangs erwähnt, lassen, die früher mit vielen Menschen Damaskus. Er besitzt im Libanon mit schlicht zu behalten. In ihrem künstleri­ bevölkert waren. Ich liebte die wunderba­ seiner Familie eine große Schneiderei und schen Schaffen teilen sie uns nun auf ihre ren Geschichten und Farben, ich liebte ist in der High Fashion tätig. Aufwendig Art das Erlebte und die traumatischen die Olivenhaine und Weizenhalme, die bestickte Haute­Couture­Kleider, die wohl Momente ihres Lebens mit. Hinsehen und uns umarmten.“ Er geht nun einen Weg jeden Mädchentraum wahr werden lassen, sie erzählen lassen, auch das ist schon ins Unbekannte: „Ich möchte mit meiner vermag er binnen weniger Tage zu kreie­ eine symbolische Geste der „helfenden Malfeder erzählen, wie Vögel oder Objek­ ren, sofern das Material vorhanden ist. Er Hand“. Und lässt Vorurteile schwinden. te sich in einem Raum ohne Grenzen frei arbeitete bereits mit bekannten Designern Gänzlich. bewegen können, darüber hinwegfliegen aus Saudi­Arabien und Dubai zusammen, e Sabine Weyrer und hoffen, dass sie an einem anderen Ort sogar Hochzeitskleider für Prinzessinnen Die Autorin lebt und arbeitet als Journalistin und von Neuem starten und ein Nest bauen stammen aus seiner Hand. Die Kreativität PR-Texterin im Bezirk St. Veit/Glan. können.“ Seine Arbeiten malt er im „mixed habe er schlicht in die Wiege gelegt www.gedankenschmiede.at style“ mit Acyl, Öl und in Form einer bekommen, wie er meint. Aufgrund des Collage. Bürgerkrieges in Syrien und den drohen­ Eine ewige Gültigkeit, davon zeugen den Terroristen auch im Libanon, wagte Im Zuge der Weihnachtsausstellung des Kunstvereins für Kärnten im Klagenfurter nicht nur Gemälde, sondern auch Erzäh­ er die Flucht. Sein Ziel ist es, in Österreich Künstlerhaus werden die zwei syrischen lungen. Die tiefe Symbolkraft des Wassers Fuß zu fassen, seine Familie nachzuholen, Künstler Refaayi und Yones Ahmed mit je war für den Schauspieler und Regisseur um hier gemeinsam von der Schneiderei zwei Bildern vertreten sein. Maximilian Achatz die Brücke zur Asylthe­ zu leben. KUNST SCHENKEN: bis 23. Dezember Kleine Galerie: DIE NEUEN – Neu aufgenommene matik und der Kirchenoper Christophorus, Helfende Hände, diese streckte Stefan Mitglieder stellen sich vor welche im Zuge der Trigonale im Ambi­ Schweiger den Flüchtlingen entgehen, als Kunstverein Kärnten – Künstlerhaus Klagenfurt

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Bruecke_171-172_Innen.indd 26 25.11.15 12:44 WELT.KINO.WELTEN

Derzeit laufen zwei bemerkenswerte österreichische Dokumentarfilme in unseren Kinos: „Lampedusa im Winter“ von Jakob Brossmann (oben) und „Last Shelter“ von Gerald Igor Hauzenberger (unten).

Aus dem Flüchtlings-Filmtagebuch Vom Winter in Lampedusa zum drohenden Winter in Österreich

In diesem Herbst brach eine neue Völker­ the world“ oder „Let’s make money“) haben „Noch nach dem Abspann gehen die Bilder wanderung, eine Flüchtlingswelle unge­ in den letzten Jahren international Aufse­ weiter von Menschen, die Grenzen über­ ahnten Ausmaßes über Österreich herein. hen erregt. Österreichische Filmemacher winden und weiter wandern in Richtung Die Ursache liegt kaum zwei Flugstunden werden sich auch diesmal bemühen, zu einer zunehmend düsteren Zukunft.“ entfernt. Dort führt ein Diktator, ein War­ dokumentieren, was sich derzeit an unse­ „Lampedusa im Winter“. Hier geht es Lord neuen Kalibers, Krieg gegen sein ren Grenzen abspielt. Film ist das Medium, wiederum um das auf den Kopf gestellte eigenes Volk, dem nur die Flucht zum um diese Ereignisse auf Dauer festzuhal­ Leben der 5000 Einwohner einer kleinen Überleben bleibt. Eine Million erreichte ten und in das Gedächtnis des Landes italienischen Insel im südlichen Mittel­ in diesem Jahr schon Europa und Tausen­ einzuschreiben, abseits des täglichen meer, die zum Synonym wurde für die de ertranken im Mittelmeer. Ein Ende ist „Katastrophen­Fernsehens“, dessen Rettung von Flüchtlingen aus dem Meer kaum in Sicht. erschreckende, aber flüchtige Bilder am und eine von der großen Politik im Stich Was vorher weit entferntes Elend war, nächsten Tag schon wieder vergessen sind. gelassene Bevölkerung. Der Film zeigt, ist plötzlich ganz nah. Menschen fremder Derzeit schon laufen zwei bemerkenswer­ was alles zu tun ist, damit aus einem Sprache, fremder Kultur, fremder Religion te österreichische Dokumentarfilme aus Asylanten ein Emigrant wird, wie man überrollen in Massen unsere Grenzen. Das dem Vorfeld der Flüchtlingskrise in unse­ mit Vorurteilen umgeht und dass man wurde zum größten Problem: die Masse ren Kinos: „Last Shelter“ von Gerald Igor kämpfen muss, um Solidarität zeigen zu der Flüchtlinge! Niemand war darauf Hauzenberger und „Lampedusa im Winter“ können. Ich zitiere Jakob Brossmann, der vorbereitet, konnte es sein. Oder doch? von Jakob Brossmann. sich zunächst schämte, angesichts der Was vorher Theorie war, wurde plötzlich Last Shelter. Die Doku erinnert daran, großen Fragen wieder nur einen Film Realität. Zuständige, ob in Land oder Bund, dass vor nicht allzu langer Zeit eine Grup­ machen zu können: „Als es wieder zu einer waren überfordert, waren nicht fähig, pe von Asylwerbern die Votivkirche in Rettungsaktion kam, habe ich gewusst, nüchtern nachzudenken, vernünftige Ent­ Wien besetzte, um ihre drohende Abschie­ dass ich das möglichst vielen zugänglich scheidungen zu treffen, Einzelinteressen bung zu verhindern, dokumentiert die machen möchte – diesen Moment, in dem hintanzustellen, um Würde und Mensch­ Hungerstreiks, die Hilflosigkeit der Kirche die Verzweiflung, die hinter der Flucht lichkeit gegenüber Hilfsbedürftigen zu und die Verzweiflung der Flüchtlinge und steht, nicht mehr zu leugnen ist, die bewahren. Es dauerte lange, sich auf Helfer. Was wurde aus den Menschen, Erleichterung der Rettung, das kurze christliche Tugenden zu besinnen. Es was geschah danach? Diesen Fragen geht Aufflackern der Hoffnung, bevor die geschah dann doch. Das wirkliche Wunder „Last Shelter“ nach und schlägt so den unmenschliche Asylmaschine greift!“ aber war die gelebte Solidarität unzähliger Bogen zur aktuellen sogenannten Flücht­ e Horst Dieter Sihler freiwilliger Helfer. lingskrise. Wessen Krise ist das eigentlich? Kritische Dokumentarfilme aus Öster­ Ich fand ein schönes Zitat von Skip­ reich (wie „Darwin’s Nightmare“, „We feed Autorin Magdalena Miedl zu dem Film:

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Bruecke_171-172_Innen.indd 27 25.11.15 12:44 SERVICE.RECHT

Künstler ohne Grenzen Überblick über Sonderregelungen betreffend Aufenthalt und Beschäftigung von ausländischen Kunstschaffenden Foto: O.W. welter.skelter Mobilität und Internationalität nenkünstler sowie Artisten, OHNE SPRACHE sind für Künstler, aber auch für Film­, Rundfunk­ und Fernseh­ ‚Was denkst du dir, wenn du, wie jetzt gerade das vielfältige Kulturleben schaffende und Musiker, die aus dem Zugfenster auf die schöne Landschaft eines Landes von großer Bedeu­ entweder nur für einen Tag oder blickst?‘, fragt ihr mich. ‚Nichts‘, entgegne ich tung. Die verfassungsgesetzlich vier Wochen im Rahmen einer euch, ‚ich denke gar nichts. gewährleistete Freiheit der Kunst künstlerischen Gesamtproduktion Ich starre durch die Scheiben, denke aber nach Artikel 17a Staatsgrundgesetz gilt zur Durchführung eines Konzerts, einer nichts.‘ ‚Aha‘, sagt ihr und schüttelt eure Köpfe. nicht nur für österreichische Staatsbürger, Veranstaltung, einer Vorstellung, einer ‚Die bloße Landschaft rührt dich also nicht?‘ sondern ebenso für Ausländer. Da jedoch laufenden Filmproduktion, einer Rund­ ‚Doch, das tut sie. Sie rührt mich sogar so sehr, Drittstaatsangehörige – das sind Personen, funk­ oder Fernsehlivesendung angestellt dass mir die Tränen kommen, nur wenn ich sie die weder EU/EWR­Bürger noch Schweizer werden sollen, bedarf es – unbeschadet sehe, die bloße Landschaft.‘ Staatsangehörige sind – für ihren Aufent­ eines gültigen Aufenthaltstitels – keiner halt und ihre Beschäftigung grundsätzlich arbeitsmarktbehördlichen Bewilligung. Ihr steckt die Köpfe zusammen und tuschelt, eine behördlichen Bewilligung benötigen, Deren Beschäftigung ist vom Veranstalter eh ihr weiter an mir nagt. ‚Und, wenn du auf sieht das österreichischen Recht konkret bzw. Produzenten lediglich am Tag der deinen Reisen die Menschen aus fremden für Künstler bestimmte Ausnahmen bzw. Arbeitsaufnahme der zuständigen regio­ Ländern durch die Landschaft ziehen siehst, Erleichterungen vor. nalen AMS­Geschäftsstelle zu melden. In kommen dir dann auch die Tränen?‘ ‚Ja.‘ Aufenthalt. Das Niederlassungs­ und jenen Fällen der Beschäftigung von Künst­ ‚Was aber geschieht mit dir, wenn du auf den Aufenthaltsgesetz (NAG) regelt in Paragraf lern, auf die diese Bestimmung nicht Bahnhöfen in ihre schmerzerfüllten Gesichter 61 eine spezielle Aufenthaltsbewilligung: anwendbar ist, bedarf es zwar vorab einer blickst‘, fragt ihr im Chor, ‚dann rinnt es dir wohl auch aus den Guckern?‘ Ich nicke stumm Drittstaatsangehörigen Künstlern kann arbeitsmarktbehördlichen Genehmigung, in der Hoffnung, ihr würdet nun von mir lassen. für einen vorübergehenden, jedoch mehr jedoch darf diese nur verweigert werden, Die Quälerei aber hat kein rasches Ende. als sechsmonatigen Zeitraum eine Auf­ wenn die Beeinträchtigung der durch das ‚Wir haben hier also eine jämmerliche Heul- enthaltsbewilligung ausgestellt werden, AuslBG geschützten öffentlichen Interes­ suse‘, schreit der Lauteste von euch allen. wenn nachgewiesen wird, dass Unter­ sen unverhältnismäßig schwerer wiegt Und weiter: ‚Was aber denkst du dir, wenn du kunft, Krankenversicherung und ausrei­ als die Beeinträchtigung der Freiheit der die Horden der Gepeinigten siehst und in ihre chende finanzielle Mittel vorhanden sind. Kunst des Ausländers. Diesem darf eine leeren Augen blickst? Sag es uns und verkauf Für die Ausübung einer unselbständigen zumutbare Ausübung seiner künstleri­ uns ja nicht für dumm, Bürschchen.‘ Ich steck künstlerischen Tätigkeit bedarf es eines schen Tätigkeit im Ergebnis nicht unmög­ mir eine Zigarette in den Mund. positiven schriftlichen Gutachtens der lich gemacht werden (§ 14 AuslBG). ‚Es ist so, dass ich nicht sagen kann, was ich regionalen Geschäftsstelle des Arbeits­ Kunst. Hervorzuheben ist, dass im denke, auch wenn ich es wollte. Ich denke marktservice (AMS), das insbesondere die Sinne der eingangs erwähnten Freiheit etwas, aber ich habe keine Sprache dafür. Mein Art der beabsichtigten Beschäftigung und der Kunst bei der Beurteilung der Anträ­ Mund und meine Zunge wollen Wörter formen, den Dienstvertrag im Hinblick auf die ge hinsichtlich Aufenthalt oder Beschäf­ die es nicht gibt, noch nicht gibt. Wenn ich Gleichbehandlung mit inländischen Künst­ tigung weder der Wert der künstlerischen mein Denken niederschreiben will, dann hacken lern (z.B. betreffend die Entlohnung) prüft. Tätigkeit noch die künstlerische Qualität meine Finger Unverständliches, Unlesbares in Die Aufenthaltsbewilligung beinhaltet des Künstlers eine Rolle spielen. die Tastatur. Mein Denken hat keine Form dann auch die Arbeitsgenehmigung bei e Anna Woellik mehr, kein Wesen, kennt nicht oben, noch dem im Antrag angegebenen Arbeitgeber/ unten, weiß keinen Anfang und kein Ende. Veranstalter. Der Antrag ist grundsätzlich Hinweis: Hier konnten nur einzelne Wenn ich die Hundertschaften der Gequälten Sonderregelungen ohne Anspruch auf sehe, dann denke ich zwar daran, habe dafür vom Ausland aus zu stellen, kann aber Vollständigkeit kurz dargestellt werden. Im aber keine Worte, keine Sprache mehr. So ist auch vom Arbeitgeber/Veranstalter im Einzelnen gestalten sich die gesetzlichen Inland eingebracht werden. Vorgaben äußerst kompliziert und sollte daher vor das…‘ Einreise bzw. Beschäftigung unbedingt eine ‚Haha,‘ lacht ihr los, ‚du bist dann also sprach- Beschäftigung. Die Sonderregelung in genaue Auskunft bei den zuständigen Behörden los, alter Mann?‘ Paragraf 3 Absatz 4 Ausländerbeschäfti­ eingeholt werden. ‚Nein, ich bin dann OHNE SPRACHE. Das ist ein gungsgesetz (AuslBG) sieht darüber hin­ Weiterführende Informationen finden sich im Internet auf den Homepages des Außen- riesengroßer Unterschied, ihr Idioten!‘ aus eine wichtige Ausnahme für kürzere e ministeriums sowie des Arbeitsmarktservices: O.W. Engagements vor: Für Konzert­ oder Büh­ www.ams.at bzw. www.bmiea.gv.at

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Bruecke_171-172_Innen.indd 28 25.11.15 12:44 Die Ausstellung Fluchtraum Österreich war auch als Aktion im Tonhof zum Langen Tag der Flucht am 25. September 2015 zu sehen. Foto: starke Orte Eröffnung der Wanderausstellung im Flüchtlingsintegrationsprojekt Gasthof Bärenwirt in Weitensfeld am 30. August 2015 (Kuratorin Nina Valerie Kolowratnik mit Bewohnern des Gasthofs und Besuchern). Foto: starke Orte

Architektur Haus Kärnten: Ausstellung „Fluchtraum Österreich“. Eröffnung: 7. April 2016 (geplant), Ausstellungsdauer 8. April – 13. Mai 2016

Stationen der Wanderausstellung 2015: 31. August – 24. September: Flüchtlingsintegrationsprojekt Gasthof Bärenwirt in Weitensfeld 25. September im Rahmen des Langen Tages der Flucht: Karlsplatz in Wien und Tonhof in Maria Saal als Aktion der Veranstaltung „tua eppas – sinnvoll warten“ www.langertagderflucht.at 27. September – 11. Oktober: Flüchtlingsheim Reichenau in Innsbruck www.asyl-in-tirol.at/tirols-fluechtlingsheime/fh-innsbruck 20. Oktober – 29. Jänner 2016: architekturforum oberösterreich in Linz www.afo.at Auszeichnung: „Fluchtraum Österreich“ wurde mit einem ersten Preis beim internationalen Wettbewerb „Planetary Urbanism – Critique of the Present in the Medium of Information Design“ 2015 des Journal ARCH+ ausgezeichnet. www.archplus.net/home/planetaryurbanism/ Publikation: Die bei diesem Projekt entstandenen Texte und Mappings (13 raumanalytische Kartografien und kritisch-argumentative Essays) wurden als Gastedition von asyl aktuell Ausgabe 02/2015 publiziert. Bestellungen zum Preis von 15 Euro unter [email protected] Räume der Flucht und des Wartens Die Wanderausstellung „Fluchtraum Österreich“ macht sichtbar, wie sich gegenwärtige Asylpolitik und reglementierte Zustände des Wartens räumlich niederschlagen.

Wer kennt es nicht: Menschen auf der techniken für die gegenwärtige Asylpoli­ bekannt ist. Wie sehen die Räume der Flucht Flucht nach Europa, neue Asylwerber in tik und Zustände des Wartens in und um und des Wartens in Österreich aus? Wie Österreich, wohnhaft in engen Flüchtlings­ Österreich und bereiteten die Ergebnisse wohnen die Leute auf dem Weg von ihren quartieren, Zelten und Containern in in der Wanderausstellung „Fluchtraum Herkunftsländern nach Österreich? Wie Anbetracht des Winters – ein menschen­ Österreich“ auf. Damit wollen sie eine neue funktioniert das österreichische Asylwesen unwürdiger Zustand. Auf der anderen Sichtweise auf Zustände der Flucht und des eigentlich? Oder wie kann die Wartezeit Seite Architekten, die ausgebildet sind, Wartens, der reglementierten Raumnutzung sinnvoll verbracht werden und ist Arbeiten konkrete Raumbedürfnisse und ­program­ von Asylwerbern, sowie der Rolle, welche überhaupt möglich? me in maßgeschneiderte Planungen zu Architektur und gebauter politischer Raum „Fluchtraum Österreich“ ist als Gast­ gießen und kreative Ideen zu finden. Doch in diesem Zusammenhang spielen, schaffen. edition der Zeitschrift Asyl Aktuell der was tun, wenn weder das Errichten von Es bedarf der Information der Öffent­ Asylkoordination Österreich publiziert, Notunterkünften noch das Adaptieren von lichkeit, um Missstände zu beseitigen, die als Ausstellungskatalog dient und vorhandenem Leerstand erwünscht sind? solange es keine langfristig zufriedenstel­ einen ganzen Satz der Kartierungen und Wenn sich der Ausnahmezustand in Hal­ lende Planung gibt. Während in Europa Essays enthält. Es ist ausdrücklich len, Zelten und Containern zu institutio­ mit Stacheldrähten und Grenzzäunen erwünscht, die Plakate in Umlauf zu brin­ nalisieren droht, während Migration viel­ offensichtliche Barrieren errichtet werden, gen und in Wirtshäusern oder Bushalte­ mals weltweit stattfindet? beleuchtet die Ausstellung die institutio­ stellen zu zeigen. Die Ausstellung war im Es sind Methoden gefragt, sich mit der nellen und sozialen Grenzen, die um Sommer und Herbst 2015 erstmals in Ungleichheit von Raumaneignung und Asylsuchende und rechtlich anerkannte ausgewählten Asylquartieren wie dem Raumproduktion auseinanderzusetzen. Flüchtlinge entstehen. Unklare Informa­ Flüchtlingsintegrationsprojekt Bärenwirt Und es gibt neue Werkzeuge, die analyti­ tionslage und komplexe Regelwerke sind im Kärntner Weitensfeld* zu sehen, wo sche und grafische Techniken einsetzen, diese fluiden, unsichtbaren und schwer die vorangegangene Feldrecherche statt­ um räumliche Ungleichheiten sichtbar zu greifbaren Aspekte, die im Kontrast zu den gefunden hatte, und die lokale Bevölke­ machen. Die jungen Architekten Nina neuen Grenzen von Europa nicht eindeutig rung zum Austausch geladen war. Im April Valerie Kolowratnik aus Südtirol und festmachbar sind, so die Kuratoren Kolo­ 2016 wird sie in einem Remake und mit Johannes Pointl aus Oberösterreich kamen wratnik und Pointl. Anhand von 13 raum­ Rahmenprogramm in das Architektur nach ihren Masterstudien an der Columbia analytischen Kartografien und kritisch­ Haus Kärnten nach Klagenfurt kommen University in New York mit dem Wissen argumentativer Essays stellen sie und damit einen weiteren Impuls für die zurück und erarbeiteten mit Studierenden rechtliche, gesellschaftliche und wirt­ Öffentlichkeit und den Architekturdiskurs am Institut für Architektur und Entwerfen schaftliche Zusammenhänge dar und the­ setzen. der Technischen Universität Wien im matisieren, was abseits der allgegenwär­ e Gordana Brandner-Gruber Sommersemester 2015 Visualisierungs­ tigen Bilder über Fluchtbewegungen kaum *Siehe auch Seite 24 bzw. Bruecke 169/170

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Bruecke_171-172_Innen.indd 29 25.11.15 12:44 Keimzellen der Kultur Anmerkungen zum Jahr der freien Kulturinitiativen 2016

Ältere Semester werden sich an die ersten fast alle genannten Kulturinitiativen frü­ politik, die den hohen Stellenwert freier „freien Kulturinitiativen“ Kärntens erin­ her oder später das Zeitliche. (Die NEUE­ Kulturarbeit nicht einzuschätzen wusste nern, auch wenn dieser Begriff in den BÜHNEVILLACH, das NEUE MUSIK­ und diese daher nur zögerlich unterstütz­ 1970er­ und 80er­Jahren noch kaum FORUM VIKTRING und das NEUE te. War die sozialdemokratische Kultur­ gebräuchlich war: an die 1969 von Alfred VOLKSKINO sind Neugründungen, deren politik vor 2000 noch von „wohlwollender Meschnigg gegründete Studiobühne Vorläufer früher oder später aufgegeben Ignoranz“ geprägt, stand die Ära der Villach; an das 1972 von Friedrich Gulda hatten.) Die Liste der gescheiterten Kul­ freiheitlichen bzw. BZÖ­Kulturreferenten geleitete internationale MUSIKFORUM turinitiativen ließe sich fortsetzen, man unter dem Zeichen der Destruktion. Kri­ VIKTRING; an den 1973 von Helle Rainer denke an ATIK, BOLLWERK, IKARUS, den tischen Kulturinitiativen wurde über Nacht ins Leben gerufenen SPIELKREIS KÄRN­ BIERJOKL/PRI JOKLNU, das THEATER IM der Geldhahn zugedreht, politisch unbe­ TEN; an den im selben Jahr eröffneten LANDHAUSKELLER und etliche andere quemen Künstlern die Emigration nahe­ KONTAKTOFEN des Künstlers Heinz Goll; Ende der 1980er gegründete KIs. Ausnah­ legt. Stattdessen setzte man auf seichte an das seit 1975 bestehende K & K EXPE­ men wie die KULTURINITIATIVE BLEI­ Events und eine geradezu obszöne Begüns­ RIMENTALSTUDIO von Dieter Kaufmann BURG, die seit 1983 das Kärntner Unter­ tigung der Huldigungskultur. Innerhalb und Gunda König; an das 1977 von Horst land mit einem vielseitigen Kultur­ eines Jahrzehnts wurden die Förderungen Dieter Sihler initiierte Projekt des Klagen­ programm versorgt, oder das 1987 gegrün­ für die sogenannte Volkskultur verzehn­ furter Alternativkinos; an das KOMMZ, dete UNIKUM, das bisher alle politischen facht, während der Anteil des Kulturbud­ ein 1979 von jungen Literaten und Jugend­ Anfechtungen überstehen konnte, bestä­ gets für die Kulturinitiativen zurückging. lichen besetztes Haus in der Klagenfurter tigen die Regel. Dass Kärnten heute den­ Der „Kulturkampf von oben“ blieb nicht Reitschulgasse; an die Anfänge des noch über 80 freie Kulturinitiativen zählt, unwidersprochen. So gab es heftige Pro­ KLAGENFURTER ENSEMBLES (K.E.) im grenzt an ein Wunder, zu dem die verant­ teste, als der damalige Landeshauptmann Jahr 1979 oder an das 1983 eröffnete wortlichen Kulturpolitiker wenig beige­ den rechtsextremen Publizisten Andreas Erste Kärntner Kleinkunstbühnenkultur­ tragen haben. Trotz widrigster Bedingun­ Mölzer als „Kulturbeauftragten“ des Lan­ beisl, genannt UNI­CLUB. gen tragen freie Kulturinitiativen nicht des einsetzte. Zwar wurde dieser bald Nur wenige dieser „Pioniere“ haben die nur zur kulturellen Vielfalt bei, sondern wieder abberufen und schlugen Haiders Zeit überdauert. Vom k.e. abgesehen, das waren darin auch stets besonders innova­ Nachfolger einen etwas gemäßigteren Kurs im Laufe der Jahre gut zwanzigmal die tiv. ein, von einer Normalisierung konnte Spielstätte wechseln und mehrmals um Die geringe Lebenserwartung vieler dennoch keine Rede sein. Wann immer seine Existenz bangen musste, segneten Kulturinitiativen war Folge einer Kultur­ es zu rechtspopulistischen Auswüchsen

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Bruecke_171-172_Innen.indd 30 25.11.15 12:44 RAUBZUG (2013): eine Aktion von TEATR TROTAMORA, ZORA & UNIKUM (links). Fotos: Marco Zwitter LENDLINKS (2013): eine Aktion von LENDHAUER, UNIKUM & KUNSTRAUM. Foto: Johannes Puch HAUSBERGVERBOT (2011): eine Aktion vom Verein VIA, UNIKUM und Alpenverein. Foto: Johannes Puch

kam, man denke an die Ortstafelverrü­ tiativen führten im Jahr 2013 gut 3.700 maßgeschneidertes Seminarangebot für ckungen oder das Asylwerberheim auf der Veranstaltungen durch und erreichten freie Kulturarbeiter; dezentrale Jour­fixe­ Saualm, waren es nicht zuletzt Kultur­ damit insgesamt fast 230.000 Besucher. Termine mit dem Landeskulturreferenten; schaffende, die sich kritisch zu Wort Zum Vergleich: Das Klagenfurter Stadt­ eine Medienoffensive; ein Anerkennungs­ meldeten. So kann die freie Szene für sich theater hat pro Saison etwas mehr als preis für Kulturinitiativen im Rahmen der in Anspruch nehmen, einen kleinen Bei­ 100.000 Zuschauer. Bewerkstelligt wird Kulturpreisverleihung 2016; die gezielte trag zur politischen Wende im Jahr 2013 die Arbeit der Kulturinitiativen mit einem Förderung innovativer regionaler Leucht­ geleistet zu haben, etwa mit der Aktion hohen Maß an Selbstausbeutung und trotz turmprojekte; die Lukrierung von Gemein­ „AbFPiff“ des UNIKUM oder den „WAHL­ chronischer Unterfinanzierung, wobei der defördergeldern für Kulturinitiativen. Der EMPFEHLUNGEN“ der IG KIKK. finanzielle Eigenleistungsanteil von durch­ Katalog ist das Ergebnis eines „runden Entsprechend groß war die Freude über schnittlich 43 Prozent außerordentlich Tisches“, an dem Mitarbeiter des Kultur­ den Wechsel im Kulturreferat des Landes, hoch ist. Fazit: „Die freien Kulturinitiativen referenten und der Unterabteilung für noch größer die Hoffnung auf „Wiedergut­ sind der größte kulturelle Player im Lan­ Kunst und Kultur mit Mitgliedern des machung“. Tatsächlich setzte Kulturlan­ de“, so die Obfrau der IG KIKK, Angelika Kulturgremiums und der IG KIKK zusam­ desrat Wolfgang Wallner einige Schwer­ Hödl. mensaßen. Zieht man in Betracht, wie punkte, die zur Verbesserung des LR Christian Benger hat daraus die schwierig mitunter das Verhältnis zwi­ kulturellen Klimas beitrugen und auch richtigen Schlüsse gezogen und – auf schen Kulturpolitik, Verwaltung und Kul­ den Kulturinitiativen zugutekamen. Eine Anregung des Kärntner Kulturgremiums turinitiativen war, ist das derzeitige gute der Maßnahmen war die Finanzierung – das Jahr 2016 zum „Jahr der freien Gesprächsklima umso höher zu bewerten. einer Studie der IG KIKK über die Situa­ Kulturinitiativen“ ausgerufen. Damit setzt Und sollten die Vorhaben auch tatsächlich tion der freien Kulturinitiativen in Kärn­ er ein deutliches Zeichen zur Aufwertung umgesetzt werden, darf sich die freie ten, deren Ergebnisse Anfang 2015 prä­ der freien zeitgenössischen Kulturarbeit Szene – ohne gleich in Euphorie zu ver­ sentiert wurden. 65 Kulturinitiativen und zur Verbesserung der kulturpoliti­ fallen – auf ein durchaus fruchtbringendes hatten sich an der Befragung beteiligt und schen Rahmenbedingungen. Vorgesehen Jahr 2016 freuen. damit ein umfassendes Bild von ihren ist eine ganze Reihe von Maßnahmen: eine e Gerhard Pilgram Arbeitsbedingungen und den Tätigkeits­ spürbare Anhebung der Fördermittel für Obfraustellvertreter der IG KIKK und feldern geliefert. Die Details können hier Kulturinitiativen; ein Symposium über Geschäftsführer des Universitätskulturzentrums nicht erörtert werden; umrissen seien nur den Stellenwert freier Kulturarbeit; die UNIKUM die wichtigsten: Die befragten Kulturini­ Ausschreibung von Stipendien sowie ein

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Bruecke_171-172_Innen.indd 31 25.11.15 12:44 Die „Venetian Heads“ von Kiki Kogelnik warten in der Galerie Walker auf Schloss Ebenau im Rosental auf ihre Bewunderer. Wie aktuell auch gerade die Werke von Valentin Oman (hier der jubilierende Künstler mit seiner Frau Elisabeth und den Galeristinnen Judith und Carolin Walker). Grund zum Feiern hatten auch Galeristin Maria Šikoronja und „ihre“ Künstlerin Caroline – bei der Jubiläums-Ausstellung in Rosegg gleich doppelt. Im Jahr 2006 beeindruckte Angelika Kaufmann im Musilmuseum in Klagenfurt mit ihren Werken (siehe auch Die Bruecke 68). 2015 gingen von uns: Helene Bischoffshausen (hier mit dem ebenfalls heuer verstorbenen französischen ZERO-Künstler Bernard Aubertin, 81, bei seiner Ausstellung in Schloss Ebenau) – wie auch Giselbert Hoke (von Kunstfreunden umlagert auf Schloss Saager) – oder Franz Grabmayr (in seinem Atelier).

Fotos: IG, Galerie Walker, Johannes Puch, Jürgen Hudelist, www.franzgrabmayr.at

Gigantische Lebenswerke Jahresrückblicke auf Jubiläen und Todesfälle 2015

Er war Doyen und Leitfigur des Kärntner trug Kärnten einen der großen öster­ Ausstellungen in hiesigen Galerien deut­ Kunstlebens, ein international arrivierter, reichischen Künstler zu Grabe. lich. Wie sein gleichaltriger Kollege Hoke in Kärnten verehrter Künstler: Giselbert Oman, der andere Gigant. Als folgen­ starb auch er im 88. Lebensjahr, aber Hoke starb am 18. April im 88. Lebensjahr. der Doyen der Kärntner Kunst nimmt nun genau am 8. Mai, als just die Galerie An seinem außergewöhnlichen Holzsarg Valentin Oman Hokes ersten Rang ein. Magnet eine Grabmayr­Personale in defilierte vor dem Begräbnis in Saager bei Das beweist die Präsentation seines Klagenfurt präsentierte. Grafenstein ganz Kunst­Kärnten, die Stim­ Lebenswerks zum Achtziger des am 14. Die Lavant in aller Munde. Der Hun­ mung im Werkhaus des Künstlers war Dezember 1935 in St. Stefan/Rosental derter der Kärntner Dichterin Christine bedrückt, weil die Trauergemeinde sehr Geborenen im Klagenfurter MMKK. Zur Lavant spielte heuer eine tragende Rolle. wohl wusste, von wem sie sich da verab­ Eröffnung Ende Oktober strömten Massen Vor allem Wolfsberg rollte den roten schiedete. Giselbert Hoke, geboren am 12. in die Burg und ins Schloss Ebenau (Gale­ Teppich aus und lockte interessierte Besu­ September 1927 in Warnsdorf, Nordböh­ rie Walker), um diesem exorbitanten cher zur großen Ausstellung ins Lavant­ men, verlor im Krieg als Gymnasiast Künstler und seinem Werk die Ehre zu museum. Es gab auch landesweit Vorträge, seinen rechten Arm, schulte sich hartnä­ erweisen (siehe auch Bruecke 169/170). Lesungen, sogar ein Theaterstück und ckig auf Links um, absolvierte dann die Oman ist darüber hinaus ein politisch Buch­Neuerscheinungen (siehe auch Wiener Kunstakademie mit Bravour und denkender und konsequent handelnder Bruecke von 165/170). Aber emotional am gewann den Wettbewerb für die künstle­ Widerständler, stolzer Slowene, liebender nächsten kamen der Dichterin Gudrun rische Ausgestaltung des Klagenfurter Mensch. Diesen sonst stillen, zurückge­ Maria Leb (Texte) und Karen Asatrian Hauptbahnhofs. Infolge der dadurch aus­ zogenen Künstler zum Freund zu haben, (Piano), die mit unglaublichem Gefühl das gelösten Hasstiraden zog er nach Wien, ist ein Privileg. Seine Ruhe und Gelassen­ weitergaben, was der Lavant am Herzen kehrte aber dann wieder nach Kärnten heit sind Legende, seine Gedanken druck­ lag: Sehnsucht, Verzweiflung, Liebe … zurück und schuf sich um Schloss Saager reif. Dass er dazu noch in jeder Phase und eine Brise Humor! seinen Lebensmittelpunkt. Als Mensch seines Lebens ein innerlich wie äußerlich Angelika Kaufmann jubilierte. Am 3. und Künstler blieb Hoke ein Dynamiker, schöner Mensch geblieben ist, ringt März feierte Angelika Kaufmann ihren der auch im Alter seine unglaubliche Bewunderung ab. Achtziger. Die in St. Ruprecht bei Villach Schaffenskraft nicht verlor. In seiner Famos.Pastos. Auch Franz Grabmayr, geborene Künstlerin lebt seit Abschluss letzten Lebensphase stellte er Format und Urvater der Wiener „Wilden“, ist in diesem ihres Kunststudiums in Wien, bleibt aber Bildsprache um, verschrieb sich dem Jahr von uns gegangen. Der am 19. April stets mit Kärnten verbunden. Ihre Domä­ absoluten Großformat und dem philoso­ 1927 in Pfaffenberg im Mölltal geborene ne ist die Kunst der Grafik, ihre dichten phischen wie bildnerisch interpretierten Künstler lehrte an der Akademie für bil­ Schrift­ und feministisch betonten Strick­ Nichts, seinem NADA. Prof. Hoke war ein dende Künstler und stach bereits in den bilder faszinieren. Darüber hinaus profi­ Genius, der den Wert seiner Arbeit wohl 1950er­Jahren durch seine Materialtech­ lierte sich Kaufmann als Buchillustratorin, kannte und der sein Genie gleichsam bis niken hervor. Grabmayr malte mit Sand, hauptsächlich von Anthologien und Kin­ zuletzt ausreizte. Sein gigantisches Asche und Feuer, bezog aber auch andere derbüchern. Lebenswerk umfasst Malerei, Grafik, Materialien in seine Bildsprache ein und Kiki wäre 80 geworden. Auch die am Emailreliefs und Architektur. In seinen erntete Erstaunen, Bewunderung und 22. Jänner 1935 in Bleiburg geborene Kiki Lebensäußerungen war er exzentrisch, Unverständnis. Seine Kunst wirkte bahn­ Kogelnik wäre heuer 80 Jahr alt geworden. radikal, abgründig und kompromisslos brechend und wegweisend. Seine Bindung Die quirlige Popartistin, die lebenslang wie in seinem Werk. Mit Giselbert Hoke an Kärnten wird an der Vielzahl von zwischen New York, Wien und dem Jauntal

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Bruecke_171-172_Innen.indd 32 25.11.15 12:44 pendelte, starb aber allzu früh am 1. Feb­ Hoch! In den „halbrunden“ Fünfund­ Seit den Achzigerjahren arbeitet sie ruar des Jahres 1997. Überlebt haben ihre siebziger segelten heuer: Die Malerin als freie Schriftstellerin (Hekabe, Hekate, pfiffigen, kritischen bis hinterfotzigen Caroline, jugendlich und temperamentvoll First Land, Wie Marilyn Monroe nach Scherenschnittbilder, ihre umwerfenden wie eh und je, feierte mit einer großen Kärnten kam), wofür sie u.a. mit einem Hangings, Glasköpfe und Popartgirls. Ausstellung bei Maria Šikoronja in Rosegg der Kärntner Lyrikpreise ausgezeichnet Überlebt hat auch die Erinnerung an – mit grandiosen Bildern und feurigen, wurde. Kogelniks bewusste Lebenshaltung, ihren lateinamerikanischen Klängen. Die facet­ Auch Gunda König hatte Grund für eine weltmännischen Charme, ihre gelebte Kritik­ tenreiche und erstklassige Künstlerin hat runde Geburtstagsfeier. Zuerst Lehrerin, fähigkeit und an den Atem von Amerika, sich in den Jahrzehnten ihres Schaffens dann Schauspielerin und Sängerin, ist sie den sie ihrer Heimatstadt Bleiburg/Pliberk an die Spitze ihrer Kollegen hochgestram­ eine hervorragende Komödiantin und allsommerlich einhauchte. pelt. Unermüdlich, wenn auch ihr Enga­ fesselnde Tragödin. Gemeinsam mit ihrem Tod im 98. Jahr. In Spittal starb am 20. gement als Familienmutter sie oft ein­ Komponistengatten Dieter Kaufmann August der Maler Peter Brandstätter im bremste. Es ist zu hoffen, dass Caroline gründete sie das „K&K Experimentalstu­ sagenhaften 98. Lebensjahr. Brandstätter, noch zu Lebzeiten jenen Rang einnehmen dio“, mit dem das Paar anzuecken versteht. am 31. Dezember als „Silvesterkind“ in der kann, der ihr gebührt. Die Architektin Eva Rubin komplettiert Lieserstadt geboren, profilierte sich zeit­ Letzteres gilt auch für Franz Moro, das Siebziger­Damenterzett. Die bei Berlin lebens als spätromantischer Genremaler und einem Jugendfreund Carolines. Moro geborene Tochter des berühmten Roland erfreute sich regional großer Beliebtheit. müsste ebenso längst im Verein mit Atter­ Rainer trat in die Fußstapfen ihres Vaters Abschied. Im 87. Lebensjahr starb see, Anzinger und Brus genannt werden, und profilierte sich als Exponentin einer die legendäre Künstlerwitwe Helene doch die Bescheidenheit dieses Künstlers lebenswerten humanen Architektur. Als Bischoffshausen. Am 3. März 1929 in verbat ihm jegliche Eigenwerbung. Kön­ Ehefrau des Malers Egon Rubin und Villach geboren, heiratete Helene in den nen, Wissen, seine außerordentliche Bega­ Mutter der „Drachenbauerin“ Anna Rubin Fünfzigerjahren den Avantgardekünstler bung und sein Humor zeichnen diesen ist Eva das weibliche Oberhaupt einer Hans Bischoffshausen und lebte mit ihm Maler aus. Darüber hinaus war Moro ein echten Künstlerfamilie. und ihren kleinen Kindern zwölf Jahre Kunsterzieher, bei dem die Schüler wirk­ e Ilse Gerhardt „wie die Clochards“ in Paris „mit Flöhen, lich viel fürs Leben gelernt und Kunstsinn Verstorben ist auch Prof. Ernst Fuchs (85), Läusen und Obdachlosen“ (Helene). 1972 erfahren haben. geboren am 13. Februar 1930 in Wien. Er nach Villach zurückgekehrt, ging es der Von schwerer Krankheit gezeichnet und hinterlässt 15 Kinder; er war ein österreichischer Künstlerfamilie etwas, aber nicht exorbi­ vom Abriss seiner Minimundusstiege Maler, Grafiker, Bildhauer, Bühnenbildner, tant besser. Als Hans Bischoffshausen enttäuscht wurde der Architekt Klaus Architekt, Komponist, Autor, Philosoph und Visionär. Er gilt als ein Mitbegründer der Wiener erblindete, war die Familie wieder der Mayr zu seinem 75. Geburtstag. Mayrs Schule des Phantastischen Realismus. Mit Hoffnungslosigkeit ausgeliefert, gegen die Arbeit zeichnet sich nicht nur durch pla­ Kärnten verbunden war er vor allem durch Helene wie eine Löwin kämpfte. Wegen nerische Modernität aus, der Architekt die Apokalypse-Kapelle der Klagenfurter der progressiven Krankheit ihres Mannes widmet sich auch dem Design der Möbel Stadtpfarrkirche St. Egid, an der er beinahe 20 Jahre werkte. kam es zu Notverkäufen seiner Kunst, und des Interieurs seiner Bauten. sein Tod 1987 stürzte Helene in tiefe Drei „runde“ Siebziger. So feierte im Abschied nehmen hieß es auch von der Verzweiflung. Ihr eigenes Leben, das am Februar die ehemalige Kultur­ und prä­ Journalistin und (Kinderbuch)-Autorin (siehe Bruecke 169/170). 8. Oktober endete, gleicht einem Hohelied mierte Wissenschaftsjournalistin (KTZ Susanne Lawson der Liebe und Treue. und Kurier) Edith Darnhofer-Demár.

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Bruecke_171-172_Innen.indd 33 25.11.15 12:44 Antike Bronzebüste des Aischylos. Foto: Sailko, https://de.wikipedia.org Die Danaiden, Gemälde von John William Waterhouse (1903). Foto: Brandmeister~commonswiki, https://de.wikipedia.org Das Dionysostheater in Athen. Foto: BishkekRocks (15. 3. 2006) https://de.wikipedia.org

Asylverfahren antik Der Tragödiendichter Aischylos erzählt eine Geschichte

Ein Vater von 50 Töchtern hat­ te durchaus Verständnis für die Gewalt gebraucht, soll wer uns nicht zu te es noch niemals leicht. Schon prekäre Lage der Flüchtlinge, Hilfe eilt von den Bürgern hier, ehrlos sein, gar nicht, wenn diese ausge­ unterzog sie aber dennoch einer Flüchtling selbst, durch des Volks Beschluss rechnet von den bekannt lüs­ eingehenden Befragung, um die verbannt.* Den Flüchtlingen wurde also ternen und brutalen Söhnen rechtliche Grundlage des Asyl­ voller Rechtsschutz und dauerhaftes Auf­ eines mächtigen Staatsoberhaup­ antrags zu klären: Euer Fliehen enthaltsrecht in Argos gewährt. Dass tes, in unserem Fall des Königs von muss dem Recht eurer Heimat entspre- allerdings das Leben im neuen, noch ANTIKE.WELT Ägypten, begehrt wurden. Um seinen chen, es darf für sie (die Söhne des ägypti- ungewohnten sozialen Umfeld des Gast­ Töchtern eine Zwangsheirat zu ersparen, schen Königs, Anm. d. Ü.) kein Anspruch landes nicht einfach sein würde, war dem blieb Danaos – so hieß der leidgeprüfte irgendwelcher Art auf euch bestehen.* Erst alten Danaos klar. Daher ermahnte er auch Vater, von dem hier die Rede ist – nur die als ihm dies glaubhaft versichert worden seine Töchter, ein Höchstmaß an Integra­ Flucht ins Ausland. Seine Wahl fiel auf war, kam eine Aufnahme der Geflohenen tionsbereitschaft zu zeigen: Dir unbekann- die Stadt Argos in Griechenland, aus der ernsthaft in Betracht. Dennoch war es eine tes Volk zu durchschauen – das braucht seine Familie ursprünglich stammte und schwere Entscheidung, schließlich war Zeit. Und jeder probt die böse Zunge gern die weit genug von den liebestollen ägyp­ im Fall eines positiven Asylbescheids mit an Zugezognen. Leicht zieht Rede andre tischen Prinzen entfernt schien. weit reichenden politischen Konsequenzen dann in Schmutz. Euch nun ermahn’ ich: Doch mit der Flucht allein war die Sache zu rechnen: Der mächtige König von Macht ja keine Schande mir… Schätzt noch lange nicht ausgestanden, stand doch Ägypten würde die Ansprüche seiner Sittsamkeit noch höher als das Leben!* im Gastland erst einmal ein strenges Söhne sicher mit politischem Druck, viel­ Doch das wirkliche Problem sollte in Asylprüfungsverfahren mit höchst unge­ leicht sogar mit Waffengewalt durchzu­ diesem Fall nicht die Integration im Gast­ wissem Ausgang bevor. Umso wichtiger setzen versuchen. land werden, sondern die Intervention des war es, sich zunächst in ein sicheres So ohne Weiteres war eine Entscheidung mächtigen ägyptischen Königs. Zwar wur­ „Auffanglager“ zu begeben: Es ist besser also nicht zu treffen. Not tut tiefgründiges de der ägyptische Unterhändler, der die Mädchen wir setzen uns am Hügel der Denken uns, das Rettung sucht; in Tauchers Auslieferung der Töchter des Danaos vereinten Stadtgottheiten hier nieder: denn Weise muss man in die Tiefe gehen, das forderte, mit dem unumstößlichen mehr noch als jede Burg schützt uns ein Auge klaren Blicks, nicht vom Wein getrübt, Beschluss der Volksversammlung kon­ Altar, ein sicherer Schild. (Aischylos)* In dass ohne Schaden dies für unsere Stadt frontiert: Die Volksgemeinschaft selbst hat der Tat garantierte im alten Griechenland und für uns selber auch zu gutem Ende beschlossen: Nie auszuliefern der Gewalt das Sakralrecht als eine Art antiker kommt.* Schließlich entschied Pelasgos, die Schar der Frauen. Das ist alles festge- „Flüchtlingskonvention“ politisch wie das politisch heikle Ansuchen der nächst macht, hieb und stichfest und bleibt unver- rechtlich verfolgten Personen umfassen­ höheren Instanz vorzulegen: als „Bundes­ rückbar bestehen. Damit war das letzte den Schutz, sofern sie sich an einem asylsenat“ fungierte im antiken Argos die Wort aber noch nicht gesprochen, erwi­ heiligen Ort niederließen. politische Versammlung aller Bürger, das derte doch der verbitterte Ägypter: Es Auf Dauer war so ein Heiligtum aber Bürgerparlament. scheint, dass einem neuen Krieg wir nun für niemanden ein wirklich angenehmer Was dort entschieden wurde, trieb sogar entgegengehen.* Doch das ist eine andere Wohnort. Über ein permanentes Aufent­ dem hart gesottenen Danaos Freudenträ­ Geschichte… haltsrecht im Gastland Argos konnten nen in die Augen: Mitbewohner sollen wir e Mario Rausch jedoch nur die zuständigen Behörden des Landes hier sein und frei, geschützt vor *Aischylos, „Die Schutzflehenden“, Verse entscheiden. Erster Ansprechpartner dabei Zugriff, vor dem Raub durch irgendwen; 188-190/390/407-410/607-612/993-997/950 war niemand geringerer als der König und keiner der Bewohner soll, kein Fremder selbst, ein gewisser Pelasgos. Dieser zeig­ uns wegführen; sollte es sein, dass man

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Bruecke_171-172_Innen.indd 34 25.11.15 12:44 AAU Klagenfurt Foto: Anke Bosse (Mitte), neue Leiterin des Musil-Instituts, mit ihrem Team: Elmar Lenhart, Fabjan Hafner, Edith Bernhofer, Walter Fanta (von links nach rechts). Die Sichtbarkeit der Literatur Anke Bosse, neue Leiterin des Robert-Musil-Instituts, setzt auf Öffnung und Austausch

Ich hoffe, Sie haben keinen Fotoapparat Universität Klagenfurt (AAU) im Allge­ aus Einführung, Lesung und anschließen­ dabei! Anke Bosse empfängt mich lächelnd meinen und an die kulturwissenschaftliche dem Gespräch – seien vermehrt interak­ und führt mich in ihr Büro, das sie als Fakultät im Besonderen. Das wissenschaft­ tive und auch performative Formate zu neue Leiterin des Robert-Musil-Instituts/ liche Team des Musil­Instituts soll ver­ erwarten, der Literaturvermittlung insge­ Kärntner Literaturarchivs der Universität stärkt am Campus der AAU (wo man samt werde große Bedeutung zukommen. Klagenfurt mit erstem Oktober des Jahres übrigens ein Gemeinschaftsbüro eingerich- Die archivarische Kernaufgabe der Insti­ bezogen hat. Obwohl sich die Umzugskar­ tet hat) präsent sein und seine Forschungs­ tution – die Verwahrung, Erschließung und tons stapeln, sind einige persönliche ergebnisse in die universitäre Lehre ein­ Vermittlung bzw. Publikation literarischer Dinge bereits ausgepackt, hat die Atmo­ bringen können, umgekehrt sollen Vermächtnisse von Kärntner Autoren – soll sphäre etwas gleichermaßen Gemütliches Studierende und Kollegen der AAU über zunehmend im Rahmen des Open­Access­ wie Puristisches – der Situation wohnt ein gemeinsame Veranstaltungen oder zerti­ Gedankens stattfinden: Literarische Vor­ Neuanfang inne. fizierbare Praktika vermehrt den Weg in und Nachlässe sollen nicht länger hinter Die gebürtige Hannoveranerin, die in die Bahnhofstraße 50 finden. verschlossenen Türen verwahrt und bear­ Göttingen und München Germanistik, Parallel zur Achse zwischen Musil­ beitet, sondern digital in Text und Bild auf Komparatistik und Romanistik studierte, Institut und Universität setzt Anke Bosse, interaktiven Forschungsplattformen zu­ in Genf über Goethes „West­östlichen gemeinsam mit Heimo Strempfl, dem gänglich werden, wo sich die interessier­ Divan“ promovierte und die Lehrbefugnis Leiter des Robert­Musil­Literaturmuseums, te Forschungscommunity, und natürlich für Neure deutschsprachige Literatur auf stärkere Gewichtung im innerstäd­ auch jeder interessierte User – ortsunab­ erwarb, danach 18 Jahre lang an der Uni­ tischen Raum. Durch die Profilierung der hängig, interaktiv – und auch mehrs­ versität Namur in Belgien einen Lehrstuhl Dachmarke „Musil-Haus“ soll das altehr­ prachig – einbringen kann. Literatur und für Germanistik und Komparatistik inne­ würdige Gebäude, das neben dem Institut ihre Edition erscheinen somit nicht als hatte, ist nun in Klagenfurt angekommen. und dem Museum auch die literarischen starr und unveränderlich, sondern werden Die gesamte Menschheitsgeschichte ist eine Interessensvertretungen der IG Autorinn- in ihrer Entwicklung und Prozesshaftigkeit Migrationsgeschichte, meint sie, angespro­ nen und Autoren sowie der GAV – Grazer sicht­ und begreifbar. Und das gute alte chen auf ihre akademischen Wanderjahre, Autorinnen Autoren Versammlung beher­ Buch? Erfährt als bibliophile Leseausgabe die auch von privatem Pendeln begleitet bergt – als offenes Haus der Literatur eine Aufwertung. Man darf gespannt sein. waren. Nach 17­jähriger Fernbeziehung etabliert werden und nicht zuletzt auch e Katharina Herzmansky bzw. Fernehe mit ihrem Mann, dem Kla­ dank eines zu schaffenden in­ und exter­ genfurter Architekten Dietmar Kaden nen Leitsystems, insgesamt mehr Präsenz Programmvorschau 2015/2016 (Pyramidenkogel, Anm.), können die Ener­ und Sichtbarkeit erhalten. Um gute Bezie­ 17. Dezember: Christine Lavant: Zu Lebzeiten gien nun konzentriert an einem Ort ein­ hungen ist man auch zu den unmittelbaren veröffentlichte Erzählungen (Wallstein Verlag) gesetzt werden, und die Nachfolgerin von Nachbarn und (potentiellen) Kooperations­ Buchpräsentation: Klaus Amann und Brigitte Strasser. Lesung: Veronika Schmidinger. Klaus Amann ist voller Tatendrang und partnern wie der AK­Bibliothek bemüht; 14. Jänner: Jochen Jung: Zwischen Ohlsdorf mit klaren Konzepten angetreten. Synergien sollen hergestellt und das und Chaville. Begegnungen mit Dichtern aus Eine Öffnung, Sichtbarmachung und literarisch­kommunikative Potential des Vergangenheit und Gegenwart. 19. Jänner: MEIN BUCH. LH Peter Kaiser im teilweise Neupositionierung des Vier­ Bahnhofsviertels als einem Ort des Tran­ Gespräch über die Bücher, die ihn geprägt und Sparten­Instituts, das ein Forschungsins­ sits und der Begegnung aktiviert werden. beeinflusst haben. titut, ein Literaturhaus, ein Literaturarchiv Auf Austausch und Öffnung setzt man 26. Jänner: Clemens J. Setz: Die Stunde zwischen und eine Fachbibliothek umfasst, stehen auch in den Bereichen der Veranstaltungen Frau und Gitarre. Lesung und Gespräch. dabei an erster Stelle. Intensiviert werden und des Literaturarchivs. Neben den klas­ Musil-Institut, Bahnhofstraße 50, soll die Anbindung an die Alpen­Adria­ sischen Autoren­Lesungen – bestehend 9020 Klagenfurt, jeweils 19.30 Uhr

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Bruecke_171-172_Innen.indd 35 25.11.15 12:44 „Seelen auf der Flucht“ Literatur der IG AutorInnen im Kreuzberglstollen In Erinnerung an das Novemberpogrom 1938 … konfrontiert mit dem derzeitigen Flüchtlingsleid wurde ein künstlerischer Begegnungsabend in Klagenfurt veranstaltet. Es gab syrisch-kurdische Musik des Gitarristen Aref Omer, Jiddisches von Ilse Gerhardt und eine Ausstellung zweier syrischer Flüchtlinge, Refaayi und Yones Ahmed (siehe auch Seite 24). Im Zentrum stand eine Lesung von zwölf IG AutorInnen. Die Bruecke bringt eine kleine Auswahl.

Regina Kail-Claus, geb. 1951 in Zwickau/ Sachsen, aufgewachsen in Kärnten. Ihr erster Gedichtband „Worte“ wurde 1999 ver- öffentlicht, der zweite „Zeitreise“ 2003. Im

Jahre 2011, 2012 und Marlies Karner-Taxer 2013 Veröffentlichungen Foto: in der Anthologie der Brentano-Gesellschaft/Frankfurt. Der dritte Anneliese Merkač-Hauser, geb. 1952 in Gries- Edeltraud Pirker (76), geb. 1939 in Inner- Gedichtband „Kratzspuren“ sucht noch einen kirchen/OÖ, aufgewachsen in Wels. Studium der teuchen, das Stille Tal (Übers.) hat sie auch Verleger. Musikpädagogik und Germanistik in Salzburg. geprägt. In der evange lischen Toleranzgemeine Unterrichtstätigkeit an verschiedenen Gymnasien Arriach ging sie in die Volksschule. Sie war viel und Musikschulen in Salzburg und von 1982 bis unterwegs (Wien, Schweiz, Kanada), studierte VORLESE.PRVO BRANJE Wünsch dir, 2014 Instrumentallehrerin am BRG Klagenfurt- Theologie in Salzburg, arbeitete als Lehrerin in Viktring. Lyrisches Schaffen seit 1993. New York und kehrte später nach Kärnten zurück, wo sie viele Jahre als Religionslehrerein an der dass sie aufhört HTL Klagenfurt tätig war. Jetzt ist sie in Pension, die Zeit Treibholz aber kulturell sehr aktiv (z. B. im Bildungshaus der Verfolgung Sodalitas in Tainach/Tinje: Fußspuren Jesu auf den Lebenswegen). Ihre große Liebe zur Literatur der Tränen Angeschwemmt (Bachmann/Lavant) gilt besonders der Lyrik. der Flucht Mitten in der Nacht der Entbehrungen… Hungrig wünsch dir Mit nassem Schweiß Nacht ein Dorf, eine Stadt An der Haut wo du wieder atmen kannst, Keine wolkenlose – die dunkle friedlich, frei… Sie kommen ­ Die Nacht als Seelenkern Wie Treibholz Und die Wolken reden Taumeln sie Mit Stimmen vom Licht Nur Worte Und weiter Ein Glühen – unerwartet am Horizont Schiebt sie die Strömung Reißt die Schale auf Worte – ich habe nichts als Worte. Und alle Fragen der Zeit Nichts? sagst du – das ist mehr als Ich tauche meine Hand Zerfallen im Nichts. genug. Ins kalte Wasser Verletze mit Worten, zerstöre Und rüste meine Kraft mit Worten – Und die Hoffnung Es fehlt Gebet oder gib Mut, Kraft, Sinn mit Worten – Auf Freundschaft ist das nichts? Und wo Gebet ist erst verstummt Bist du in einem fremden Land, Plavje das Wort ganz andre Sprüche klopft was bleiben dir mehr als Worte, am Marmorboden ­ dein Ausdruck und wie du dem Naplavljeni im Asphalt der Sonne Hitze glüht Nächsten begegnest. Sredi noči geht in Tuch gehüllt ein Flüchtlingskind e Lačni verirrt, verstummt ­ Z mokrim znojem weil alle Worte Hülsen, Pulver, Staub Na koži geworden sind e Kot naplavina Se opotekajo In naprej Jih potiska tok

Potopim svojo roko V mrzlo vodo In oborožim svojo moč In upanje Na prijateljstvo Zum Foto – auf dem Völkermarkter Stausee: Anneliese Merkač-Hauser und Edeltraud Pirker sowie Rebekka Scharf (von links) – drei der (ins Slowenische übersetzt IG AutorInnen, die im Bergbaumuseum von Franc Merkač) e Flüchtlingstexte gelesen haben.

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Bruecke_171-172_Innen.indd 36 25.11.15 12:44 Tatjana Gregoritsch, vermißt, nun auch die Tochter verloren. Da wird die Waggontür geöffnet, ein Jg. 1962, aufgewachsen Offiziell wußte man noch nichts, sie war Mann in Uniform und ein zweiter in zivil in Wien und am Klopei- ner See; Studien in mit ihrem Sohn Albert in die Stadt, nach treten ein, sehen sich um, kommen auf Wien, München, Stuttgart, gefahren, Bomben waren gefal­ sie zu. Was mache so eine fesche Frau in Helsinki; Werbekauf- len. Den Namen müsste sich Sonja gut dieser Gegend, fragt der Zivile. Sie ant­ frau, IT- Consulterin, Journalistin, Buch- einprägen und auch sonst auf ihre Sprech­ wortet, wie man ihr beigebracht hat. Ja, autorin. Auslandsauf- weise achten. Sie hat während der Arbeits­ sie werde heute Abend in Veldes erwartet. enthalte in Deutschland, zeit im Haus viel gelernt. Frau Wille sah Sie Glückliche, scherzt er, so einen Kur­ England, West afrika, sie zum Abschied liebevoll an. Ihr Mann aufenthalt hätte er auch gern. Der andere Skandinavien. Veröffentlichungen seit 1980, in Kärnten: STW-Lyrik-Preis 6. und 7. Platz 2012, hielt sich an seiner Pfeife fest, drückte Mann sagt nichts. Beide gehen weiter, da 2013; Magazin-Kolumnen; Beiträge: 2013 in Sonja mit beiden Händen die Hand, steck­ dreht sich der in Uniform um, sieht sie Freiraum K/Barbara Rapp (Hg.) „Schmutzkübel- te er ihr Geld zu. Sie werde es brauchen, an, als ob er überlege. Oh Gott, das ist kampagne“ (Drava), Bulletin Kärntner Geschichts-

sagte er, Gott behüte sie. Die Tochter doch der Passinger, der junge ist das! So VORLESE.PRVO BRANJE verein, „Mein Garten“ (Drava, 2015), „Stroh- blumenstörung. Politische Dichtung“ (Chilverlag). Adelheid Wille dankte, gegenüber winkte erschrocken sie ist, so tapfer lächelt sie Eigene Bücher: 2013 „Wörtherseewanderungen“ der Nachbar aus dem Fenster, nahm den ein fremdes Lächeln, sagt laut, Albert, gib u. 2015 „Rosentalwanderungen“ (Styria). Lebt in Koffer, wanderte, Albert neben sich, zum Obacht, bald kommt der Tunnel. Der Mann Kärnten und Wien. Bahnhof. Dort ließ die Kontrolle sie ohne geht weiter. Ihr klopft das Herz. Die nächs­ Weiteres durch, der Zug kam, ein Soldat te Station ist schon zu sehen. Sie gibt dem auf Urlaub verstaute den Koffer für sie. Buben das Zeichen, geht Richtung hintere Der Bub betrachtete ernst die Menschen Waggontür, klettert kaum, daß angehalten Nach Hause – könnte es im Waggon. Gott gib, daß alles gut gehe, ist, hebt den Buben und den Koffer auf die so gewesen sein? betete Sonja stimmlos. Die Landschaft zog Geleise herunter. Ein Geräusch, ober ihr an ihnen vorüber, die Stunden streckten auf der Plattform steht jemand. Sie blickt Sie haben ihr Kleider und Schuhe der sich, die ersten Berge waren zu sehen. hinauf. Auf Wiedersehen, junge Frau, sagt Tochter überlassen, den Koffer – und den Der Bub sah zum Fenster hinaus. Sie die Stimme, … ich kannte früher jeman­ alten Paß gegeben. Sie solle sagen, sie sei mußten umsteigen, warten, einen halben den, sah aus wie Sie… Sonja, sie lebt wohl auf der Reise zum Onkel, der Bub heiße Tag lang mit vielen anderen auf den nicht mehr, sagt der Mann leise, sieht Albert. Die Frau hat ihr das Haar geschnit­ nächsten Zug warten. Mit dem Geld kauf­ hinter sich in den Waggon. Dann deutet ten – ein Kopftuch würde eher auffallen te sie etwas zu essen. Am Abend wurden er ihr, rasch weg, schließt die Tür hinter – und hat ihr Wellen gelegt, mein Gott, die Schmerzen stärker. Oh Gott, bitte nicht sich. Von innen ist die Stimme des Zivilen die Ähnlichkeit, geseufzt. Die Kleider in diesem überfüllten Wartesaal. Wohin? zu hören. Oh Gott, er hat sie erkannt und paßten, darunter war sie trotz der Umstän­ Da zog ihr Bub sie an der Hand, deutete läßt sie doch weg, hält den anderen auf, de noch immer mager, obwohl die Willes hinaus. Eine Rotkreuzstation unten am rasch rasch weg, laß den Koffer, Bub ihr Extrarationen zugesteckt hatten. Im Bahnsteig! Sie küßte ihn, schaffte es bis komm, fest halte ich das Kind, lauf, lauf, Spiegel hat sie ihr Gesicht kaum wieder zum Eingang. Die Schwester blickte auf, über die Geleise, den Abhang hinunter, erkannt. Nun sah sie aus wie Frau Adel­ reagierte, gute Frau, nur ruhig. Wenig rasch ins Gebüsch, weiter, weiter! Hinter heid Wille, nun WAR sie Adelheid, die später schon war das Kind da. Wo ist, wo sich hört sie Stimmen, ist da jemand oder Tochter des gütigen Ehepaars, das sie an ist Albert, fragte Sonja. Bei den Schwestern doch nicht? Sieht der Zivile den Koffer, dem Abend gefunden hatte, in der Einfahrt saß der Bub, den Mund voll Kuchen. Ein wie erklärt der Passinger ihm das Ver­ liegend, verstört, blutend, die Hände auf Mutterlächeln. Am nächsten Morgen schon schwinden von Frau Wille nebst Kind aus den Unterleib gepreßt. Der Blick der Frau stand sie auf, dankte, band sich das Bün­ dem Abteil? In ihren Ohren dröhnt es, nur hatte verstanden. Behutsam hatte sie ihr del Kind um, den Koffer in der einen, weiter, weiter. Sie horcht, nein, niemand, aufgeholfen, dem Mann etwas zugeflüstert sagte laut, sag artig Lebewohl, Albert an nur die Schritte des Buben dicht hinter und sie in ihr Haus gebracht. Der Mann der anderen Hand, ging zum Zug. Die Fahrt ihr. Der Koffer, sein Inhalt nicht wichtig. war weggegangen, während die Frau sie verlief ruhig, die Berge wurden höher, das Wichtig ist, sie müssen es bis nach Hause versorgt hatte. Sie würde bleiben können, Kind schlief. Frau Adelheid Wille zeigte schaffen. Komm, nur durch den Wald, er hätte sie als Ersatz für die Tochter, dem Grenzbeamten den Paß, sie wären dann ist es nicht mehr weit. Der Bub sagte er, angefordert, als er wiederkam. unterwegs zum Onkel, zur Erholung. Der stolpert. Kurz stehenbleiben, zu Atem Sonja verstand nicht alles. Die Frau hat Beamte nickte nur. Stunden später wurde kommen. Milch wird es für Dich geben, ihr in den nächsten Wochen Schritt für sie doch unruhig; sie näherten sich der ja, frische Milch, komm weiter, komm. Schritt alles beigebracht. Nein, sie müsse Heimat. Nun sah auch sie gebannt aus Der Wald nimmt sie auf wie er alle auf­ nicht mehr zurück, wäre alles überfüllt. dem Fenster. In der Provinzstadt meinte nimmt, die Schutz und Zuflucht suchen. Die wären froh, wenn eine weniger dort sie, jemanden zu erkennen und duckte Sie erkennt die Pfade wieder. Dort, der wäre, hieß es. Sollte sie ihre Leute nie sich hinter dem Säugling. Die Fahrt ging hölzerne Bildstock am Wegkreuz wie eh wiedersehen? Allmählich erfuhr das Ehe­ weiter. Der See, Mama, der See! Sie zwin­ und je, wieder Tränen, Mutter Maria, hilf! paar Wille ihre Geschichte. Nach einiger kerte die Tränen weg. Nicht weinen, Sind doch alle weg, weggeholt worden wie Zeit konnte der Mann auch ihren Buben flüsterte der Bub. Nein, nicht weinen, wir sie. Niemand würde dort sein. Fieberhaft herausholen. Sie war überglücklich. Im sind bald daheim. Wie es wohl sein würde? denkt sie nach. Wie ein Licht kommt ihr Frühjahr, als jemand die Nachricht vom Paß gut auf, Albert heißt Du, fragt dich der Gedanke. Oh ja, es würde jemanden Tod der Tochter brachte, trafen sie eine jemand, mahnte sie ihn. Wir müssen bald geben. Sonja schöpft neue Hoffnung. Entscheidung. Dieser jungen Frau würden aus dem Zug und dann rasch weg. Sie Hanzi, komm, pridi že, moj ljub, pridi, sie helfen, auch wenn es gefährlich werden waren allein, die zwei Frauen auf der Bank drückt ihre Last fester an sich und wandert könnte. Sie hatten nichts mehr zu verlie­ gegenüber waren bei der letzten Station wie früher den alten Steig bergwärts. ren, der Sohn tot, der Schwiegersohn ausgestiegen. Der Bub nickte. e

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Bruecke_171-172_Innen.indd 37 25.11.15 12:44 Bruecke_171-172_Innen.indd 38 38 Bewertung: eeee diskutabel / eeee originell und inspirierend / eeee beeindruckend / eeee einzigartig, meisterhaft / e für Liebhaber bzw. hoher Grad an Spezialisierung Die Brücke171/172 –Dezember15/Jänner16 BUCH.MUSIK.TIPPS Art. Nr. 254, Taschenbuch, 146 Seiten, Euro 15 Euro 146 Seiten, Nr. Taschenbuch, 254, Art. 2015 Verlag,Kitab Klagenfurt Loibl-Saga Gstettner –Peter Riess Erwin statt (sieheauchHorizonteSeite11). als auchinSt.Jakobi.R./ŠentjakobvRožu Weitere TerminefindensowohlinKlagenfurt des k.e.mitdemVereinrožuraufgeführt. Marjan Štikarwirdam2.12.alsKooperation Tipp: gleichnamigen Buch.(TinaPerisutti) Material überdasKZLoibl,vereinigensichim Beides, TheatertextwieauchErzählungenund des LiteratenundDramatikersErwinRiess. Hintergründe fürdasTheaterstück„Loibl-Saga“ lagers PeterGstettnerliefertediehistorischen schende ExpertedesMauthausenAußen Stück fürdieBühne:Derunermüdlichfor- wurde auseinemStückKärntnerHistorieein Wenn HistorieaufKunsttrifft…IndiesemFall LOIBL RIESS eee ISBN 978-3707418637 ISBN 6Jahren Ab 12,99 Euro 32 Seiten, Gebunden, G&G Verlag, 2015 Wien Illustrationen: Den Umgang mit Geld spielend begreifen!“ …“ wurden reich Tiere die „Als Ulrike Motschiunig das Christkindsucht“. Ihrem Weihnachtsbuch„WiederkleineFuchs 12. DezemberaufdemPyramidenkogelaus TIPP: Ende desBuches.(BirgitSacherer) Sehr hilfreich:daskleineGeldlexikonam Geld denjungenLesernnähergebracht. spielerische ArtundWeisewirddasThema Das Chaosistsomitvorprogrammiert.Auf Tiere „legt“dieGoldmünzenandersan. Tierenbrüderlichaufgeteiltundjedesder Hocker Geld.DerFundwirdunterallen findet hinterdenBrombeersträucherneinen dort ändertsichschlagartig.HofhundBello unter denTierenriesengroßunddasLeben lich zu.EinesTagesjedochistdieAufregung Auf demWeberhofgehtesrechtbeschau- MOTSCHIUNIG.TIERE eeee Die mehrsprachigeInszenierungvon Ulrike Motschiunigliestum16Uhram MatthiasKahl e -

ISBN: 9783854209690ISBN: g 2015 Graz Droschl, Roman, Literaturverlag Andern im Eins Monique Schwitter mannpreis teil: nahm Mit einemAuszugihresneuenRomans SCHWITTER 1A eeee ISBN 978-3-902973-20-7 ISBN 13,90 Euro Taschenbuch, 136 Seiten, 2015November Malandro Verlag, Ausgewählte Kurzgeschichten des WahnsinnsBanalitäten Feinig Stefan jeden Wahnsinns.(JakobGrollitsch) schwingt immermit,amGrundeeines der Erscheinungselbst:DieBanalität Ende, indemersichauflöst,odermitten seinem Anfang,ausdemerentsteht, Facetten undErscheinungsformen.Oban in vielen,wennauchvermutlichnichtallen und DynamikenwahnsinnigerErscheinungen legt. SiehandelnvondenbanalenAspekten Realität undhinterfotzigemHumorvorge- bitterböse(Kurz-)Geschichtenvollabsurder im Erfolgsbuch„Ent(z)weihnachtet“)hat Einführung: StefanFeinig(waraucheinAutor Genealogie desWahnsinnsodereineanale FEIN.IG ee Begehren undSexentgegen.(BB) Freundschaften, Liebschaften,Schmerz, die AutorinIntensitätvonBegegnungen, zwölf Männergeschichtenpräsent.Ihmhält Liebesreigen.UndderTodbleibtinjeder Mit einemTodesfallbeginntSchwitters in Hamburglebt,eineReihevonPreisen. Schweizer AutorinundSchauspielerin,die ausgezeichnet. Schonzuvorerhieltdie wurdemitdemSchweizerBuchpreis2015 der ShortlistzumDeutschenBuchpreisund ebunden, 232 Seiten, Euro 19 Euro 232 Seiten, ebunden, Monique SchwitterheueramBach-

Eins imAndernstandauf Klagenfurt Klagenfurt

tung: RudiBenetik.(AdrianKert) Gregorič undFabjanHafner;Covergestal- Herausgegeben vondenInitiatorenJanez geschichtlichen BeitragvonFranzGlaser. ten KärntnerKünstlernsowieeinen und Musikdarbietungenvonvielenbekann- tive bzw.DokumentationmitTexten,Bildern Buch samtAudio-CDbieteteineRetrospek- Jahren alljährlicham14.Auguststatt.Das TRIVIUM tripoti/dreiwegefindetseit15 Die kunstübergreifendeVeranstaltungsreihe ein kulturhistorischbedeutenderSchauplatz. Kärntens istbereitsseit Der HemmabergimzweisprachigenGebiet 3 POTI/3WEGE eee w 20 Euro CD, mit Klappe mit Broschur 2015, 132 Seiten Klagenfurt/Celovec Verlag/MohorjevaHermagoras wege /drei poti tri TRIVIUM Fabjan (Hg) Gregorič, Hafner Janez beide CD, LP und digital und LP CD, beide 2015 Records, Tapete Über... Menschen Fehlfarben 2015 Berlin, Vertigo s/t Album) (das rote Tocotronic (Kerstin Breyer) LandesundihrerGeneration. und durchdiepolitischeRealitätihres durch diemusikalischenStilebewegt– gegeben, diesichsoschönundkühn in denletztenJahrenkeineandereGruppe schon Langspiel Seit 20JahrenbringenTocotronicnun mit demNamenÜber…Menschen.– noch fastpenibelunpathetischeTunes, regte, 2015ausderZeitgefallene,immer wieder einneuesAlbumvor:13unaufge- wie wichtigdieFehlfarbenwaren.Nunliegt und Youngsterszuerklären,warum Musik-Highlights: Überflüssig,Best-Agern Zum Jahresabschlussnochzweideutsche ÜBER.MENSCHEN eeee ww.mohorjeva.at e platten heraus,undeshat frühchristlicher Zeit

25.11.15 12:44 BUCH.MUSIK.TIPPS

eeeee eeee e eeeee eeeee Anna Woellik mehrfach Herr Huber schwärmt Rezension der Musil- Frau Hubmann rät auf Dylans Spuren gleich im Doppelpack Chefin Anke Bosse zu New York-Jazz Als käme man einem Dichter an sag an villon komm sprich mit Musils Mann ohne Eigenschaf- Der bereits fünfte Tonträger von den Stätten seines Wirkens mir/was tun wenn alle stricke ten ist einer der Literatur-Gigan- Klemens Marktl als Drummer, näher und hier allein dem Zau- reißen ich/häng im echo meiner ten des 20. Jahrhunderts – ein Bandleader, Komponist und ber seiner Poesie auf den worte kann/mich selbst schon Werk, an das der Autor sein Arrangeur wurde bei seinem Grund: In diesem Sinne begab nicht mehr hören… Leben gab und über dem er letzten künstlerischen Aufent- sich Peter Wawerzinek (Gewin- Schon der erste Dialog mit starb. Blieb es deshalb unvoll- halt in New York aufgenommen. ner des Bachmannpreises 2010 Francois Villon im Christoph W. endet? Wenn Sie schon immer Das New York Sextett spielte im und Klagenfurter Stadtschreiber Bauers „stromern“ (siehe Brue- wissen wollten, ob und wenn ja, April dieses Jahres im Studio in 2011) an die Orte und Land- cke Vorlese159/160) zeigt: welches Finale Musil plante, Queens Eigenkompositionen schaften des walisischen Dich- Auch die Poesie selbst wird dann sind Sie hier an der richti- und Arrangements des interna- ters Dylan Thomas (1914 – immer wieder zum Auslöser gen Adresse. Hier wird der tionalen Jazz-Musikers aus 1953; Unter dem Milchwald). poetischer Reflexionen. War die gigantische Nachlass durchfors- Friesach ein. Sein dazu jüngst im neu gegrün- Inspirationsquelle im grandio- tet und verständlich gemacht: Bereits 2005 war er mit dem deten Wiener Verlag Wortreich sen Gedichtband „mein lieben tausende Manuskripte, in denen Ausnahmesaxofonisten Seamus erschienenes Buch „Ich – Dylan mein hassen mein mittendrin Musil den Roman vorantrieb … Blake sowie dem brillanten – Ich“ ist Bericht, Beschreibung, du“ der lateinische Dichter allerdings rhizomatisch in viele Pianisten Aaron Goldberg auf Huldigung und mehr: Als der Catull, bezieht sich Bauer in sei- Richtungen. Fanta zeigt, dass Europatournee, um seine erste Autor im Alter von 14 Jahren nem neuen Buch immer wieder, Musils megalomanes Unterneh- NY-CD Ocean Avenue zu präsen- Dylan Thomas’ Stimme aus dem aber nicht nur, auf den großen men, eine ganze Epoche zu tieren. Auch mit dem energeti- Radio vernimmt, ist er nicht nur französischen Dichter des Spät- erfassen, eine Selbstüberforde- schen Vibrafonisten Joe Locke sogleich von dessen Dichtung mittelalters. Und mit Meister rung war. Essayistisches und in New York hatte Marktl das und Vortragskunst fasziniert. Er Villon kommt naturgemäß das wissenschaftliches Schreiben Vergnügen in Europa zu konzer- identifiziert sich von da an gera- Vagantische und Vagabundie- mixend, bietet uns Fanta vier tieren (u. a. auch in Klagenfurt). dezu mit ihm, der bis zu seinem rende ins Spiel, das permanente thematische Ariadne-Fäden an: Der in Brooklyn lebende John frühen Tod ein exzessives Dich- Unterwegssein, das den Dichter Krieg, Wahn, Sex und Liebe. Ellis steuert mit seinem gefühl- ter-/Trinker-Leben führte (wel- Bauer durch seine Kindheits- Dominierend ist der Krieg, denn vollen Saxofonspiel und auf der ches vom klagenfurter ensemble landschaften bis in die Dichter- er durchzieht als Gewaltphäno- Bassklarinette eine ganz beson- zuletzt eindrucksvoll in der Regie stadt Paris treibt, wo er in der men den Kollektiv- und Individu- dere Note bei. Der aus Chicago von Peter Wagner auf die Bühne „passage d’enfer“ auf seine alwahn und den Sex als Entla- stammende Bassist Harish Rag- gebracht wurde). Auf seiner Ahnenreihe von Rimbaud über dung. Liebe ist unter diesen havan inspirierte Marktl, seine Reise zu den abgeschiedensten Joseph Roth bis Beckett trifft. (Vor-)Zeichen nur noch asexuell, Komposi tionen rhythmisch zu Orten inklusive deren Pubs Und im bibliophilen Kleinod diskursiv zu realisieren. Und verfeinern. bleibt Wawerzinek dennoch „orange sind die äpfel blau“ eine positive Utopie: so eines Die Kompositionen spiegeln stets auf Distanz, aus Respekt führt Bauers poetisches Ich der von Musil imaginierten Fina- breitgefächerte musikalische und Ehrfurcht vor dem Dichter- über zeitliche und räumliche le. Wenn Sie mehr wissen wol- Eindrücke der New Yorker Down- idol, aber durchaus nicht frei Grenzen hinweg ein lyrisches len, müssen Sie das Buch lesen town Szene. Es findet sich eine von Kritik. So offenbaren sich Zwiegespräch mit dem spani- und sich hineinziehen lassen in breite Palette von Songs ausge- seine Recherchen schließlich schen Dichter Frederico Garcia Musils Schreiben. Dies profund hend von spirituellen Passagen als Wege zu sich selbst, von Lorca: als riefe mich/dein und eloquent darzustellen, das über swingende Tunes bis hin den „Wawerzinek’schen“ Raben schweigen in die täler/grüner ist das Verdienst von Fantas zu musikalischen Neujahrsgrü- begleitet, die da rufen: Dichten tage keine/violen gab es nicht Buch. (Siehe auch Seite 33) ßen. Ein wunderbares Geschenk meint, die Dunkelheit zu oliven/aber tannen herbeigezo- für alle Jazz-Freunde! besingen. gen/auf dem akkordeon…Wenn Walter Fanta Krieg. Wahn. Sex. Liebe. Klemens Marktl Sie in Bauers Gedichte eintau- Das Finale des Romans Peter Wawerzinek „New York Sextett“ chen, geraten Sie in den Sog Der Mann ohne Eigenschaften Ich – Dylan – Ich Recorded for the famous Barcelona- von Robert Musil Roman, 160 Seiten, Hardcover seiner Verse. based Label „Fresh Sound New Drava 2015, Klagenfurt/Celovec Verlag Wortreich, Wien 2015 Talent“ on April 2015 at Gebunden, 370 Seiten, Euro 29 Euro 19,90 Christoph W. Bauer Samurai Hotel Recording Studio in ISBN 978-3-85435-765-0 ISBN 978-3-903091-01-6 stromern Queens, NYC/USA. Gebunden, 136 Seiten, Euro 17,90 www.klemensmarktl.com ISBN: 978-3-7099-7022-5 orange sind die äpfel blau Präsentations-Termine 2016: Kartoniert, 20 Seiten, Euro 16,90 2.1. Amthof Feldkirchen ISBN: 978-3-7099-7197-0 4.1. Porgy & Bess beide Haymon, 5.1. Stadtsaal Friesach FRIE:JAZZ Innsbruck-Wien 2015 7.1. Jazzclub Unterfahrt in München (D) 11.1. ZOO Ljubljana (Slo)

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eeee e eeee e eeee e Dean Martinez Künftig auf dem Platten- Weihnachtskultur Jahresabschluss-Liste teller von MM Lobo von Erika Jung- Zwei Favoriten aus dem Bereich Singer/Songwriter und ein Drei Favoriten runden für unseren Mittergradnegger Album, das über jeglichen Zweifel erhaben ist bestimmten Musikexperten das Musikjahr 2015 „Kiss of Live“, die neueste CD der für Dean Martinez das Musikjahr 2015: Have you in my ab bzw. lassen schon ins neue Jahr internationalen Kärntner Konzert- Wilderness nannte Julia Holter ihr neues Album nicht ohne blicken: Etwas mehr als ein Jahr nach Gitarristin Julia Malischnig ist ein Grund. Man konnte das auch so übersetzen: Komm rein in ihrer Reunion haben The Libertines wahres Geschenk! Schon durch ihre mein Reich und ich zeige dir die musikalische Traumwelt, ihr drittes Album „Anthems For stilistische Vielfalt ausgezeichnet, wie man sie selten zuvor gehört hat. Klar, Songs wie Doomed Youth“ veröffentlicht. Auf präsentiert die Künstlerin darin Lucette stranded on the Island, Betsy on the Roof oder famose Art und Weise verbinden und ihre spannenden „Saiten“ als Kom- Vasquez sind nicht für jeden bestimmt, doch wer sich verschmelzen hier das Songwriting, ponistin wie auch als Sängerin mit darauf einlässt, kann zwischen der barocken, entrückten die Gitarren und die Stimmen von Soul-Charisma. Sie nimmt alle auf Sperrigkeit des Gesamtkunstwerks Folk- und Jazzschätze Peter Doherty und Carl Barât (Yes ihre Gitarren Reise mit, und man entdecken, die zweifelsohne zu den Höhepunkten des we thought that they were brothers/ erlebt die Buntheit von Klassik, Jahres gehören. Then they half-murdered each other Jazz, Pop bis in die Latinmusic. Sehr persönlich präsentiert sich auch Indie-Liebling Sufjan im Titelsong). Gemeinsam pusten sie Erlebnisstark taucht man in ihre Stevens auf seinem neuen Album. In Carrie & Lowell wird mit den zwölf neuen Hymnen sämt- meisterlich ausgeführten Eigen- das sehr schwierige Verhältnis zu seiner Mutter themati- liche Konkurrenz und Nachahmer kompositionen ein. Als besonderes siert. Nach dem Breitwand-Indie-Rock auf Come on feel the weg. Zuckerl stellt sie, die Kärntenver- Illinoise! (2005) und den Elektrovisionen von Age of Adz „M:FANS“ des avantgardistischen wurzelte, zwei Kärntner Weisen – (2010) erinnert Stevens auf Carrie & Lowell hier wieder an New Yorker Künstlers John Cale ist Is schon still uman See und Wearst die Seven Swans Zeit (2004), in der die Gefühle durch eine einer der ersten musikalischen mei Liacht ume sein (Weihnachts- sparsame Instrumentierung noch intensiver zum Vorschein Höhepunkte im neuen Jahr. Das Lieblingslied und zugleich Album- kamen. Auch Bookends von Simon & Garfunkel und Desire Projekt ist eine radikale Neubearbei- abschluss) – als eigenwillige Inter- von Bob Dylan sind gute Anhaltspunkte, aber selbst diesen tung seines Klassikers „Music For pretationen vor, verwebt sie hinein Meisterwerken gelingt es nicht, aus scheinbar einfachen A New Society“ aus dem Jahr 1982, in Weltrhythmen und unterstreicht Songs eine solche epische emotionale Bandbreite zu das hier dekonstruiert und unter damit die Grenzenlosigkeit der Musik erschaffen. Verwendung von originalen Samples (Titel: Baku, Peace for Kyiv, Georgia, Nicht an der Oberfläche kratzte, sondern tief unter die mit neuen Sounds frisch interpretiert Arabian Nights etc.). Malischnig: Haut ging auch die Musik von Kendrick Lamar. To Pimp a wird. Auch das originale Album wird Meine Musik erzählt vom Zauber des Butterfly war aber noch mehr: Rap, Free Jazz, Funk, R’ n’ B endlich wiederveröffentlicht. Augenblicks, von emotionalen Ein- und Soul verbanden sich mit einer Lyrik, die nicht nur die „Not To Disappear“, das neue Album drücken und Erlebnissen, Momenten, Zustände aus seiner Heimat Compton beschrieb, sondern der Londoner Band Daughter, ent- Begegnungen und Träumen. Ich folge etwa in einem fiktiv geführten Interview mit Rap-Legende stand während einer Recording- meiner Intuition… Tupac Shakur (Mortal Man) auch gesellschaftliche (wie Session in New York, produziert Alljährlich im August vernetzt Julia Rassendiskriminierung) sowie persönliche Entwicklungen wurde es von Nicolas Vernhes. Ihre Malischnig durch ihr hochkarätiges (wie den Umgang mit Erfolg) aus der Vergangenheit in die zweite Platte zeigt die große Weiter- Internationales Gitarrenfestival La Gegenwart holt. Zugleich verschafft er dem Hörer damit entwicklung der jungen Band. Guitarra esencial (9. Ausgabe vom einen Überblick über die schwarze Musikgeschichte Indie-Folk-Gitarren und diskrete, 3. bis 7.8.2016) in Millstatt am See Amerikas – von Curtis Mayfield bis Wu-Tang-Clan, von begleitende Elektronik schaffen – das musikalische Kärnten mit der James Brown und Funkadelic bis zu OutKast und seinem zusammen mit der distanzierten, ganzen Welt. Bis dahin kann ihr Mentor Dr. Dre. aber eindringlichen Stimme von Kiss of Live als fesselndes neues Elena Tonra – wieder eine dunkle Hörerlebnis der Extraklasse herzlich Julia Holter und emotive, fast schmerzhaft Have you in my Wilderness empfohlen werden. Domino Records wehmütige und verheerende Stimmung. Julia Malischnig Kiss of Live Sufjan Stevens Aufgenommen 2015 Carrie & Lowell The Libertines Tiroler Festspielhaus Erl Asthmatic Kitty Records Anthems For Doomed Youth Virgin EMI Recorded an Mixed by Dieter Stemmer and Thomas Zalud Kendrick Lamar VÖ: 11. September 2015 Mastered by Ton Eichinger To Pimp a Butterfly Photography by Gisela Schenker Interscope Records Daughter Not To Disappear Produced by Julia Malischnig Edición La Guitarra esencial Jeweils: CD/Digital/Vinyl, 2015 4AD VÖ: 15. Jänner 2016 www.juliamalischnig.com

John Cale M:Fans + Music For A New Society Double Six/Domino VÖ: 22. Jänner 2016 Bewertung: e eee diskutabel / ee originell und inspirierend beeindruckend eeee einzigartig, meisterhaft für Liebhaber bzw. hoher Grad an Spezialisierung

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Bruecke_171-172_Innen.indd 40 25.11.15 12:44 SEITE.OHNE.NAMEN

Das Internet – eine unerschöpfliche Fundgrube für klassische Musik (Foto von Kurt Eulenburg und Dokumente von Hans Werner Freyhan) wie auch moderne (Videoblogger Anthony Fantano und Nardwuar the Human Serviette) Musik.

Keep on Rockin in the Free World* Die Möglichkeiten des Internets werden von Jahr zu Jahr größer. Videoblogs zeigen aktuelle Trends, und Daten aus Sammlungen emigrierter Musikschaffender werden vor dem Vergessen gerettet.

Jahresbestenlisten. Sie machen Ende des zigartig, seine Fragen so umfassend und lin (bis 1939), Brighton und Bedford (ab Jahres die Runde (siehe auch Seite 40). mit überraschenden Querverweisen ver­ 1939). Beide beeinflussten das musikali­ Natürlich ist alles rein subjektiv und muss sehen, dass sie selbst die Interviewten sche Geschehen in und rund um Bedford nicht gefallen. Mehr Bestenlisten entdeckt überraschen. Zu den Bekanntesten gehö­ als Schriftsteller, Kritiker, Lehrer und man im Internet. Wie man sagen muss, ren Nirvana, Blur, Wu­Tang Clan, Flaming galten als musikalisch­pädagogische För­ dass das Internet für die Musikbranche Lips, The Black Keys, Joanna Newsom, derer der örtlichen Jugend (der Hans immer wichtiger wird. Aber nicht nur Michael Moore, Sonic Youth, Arnold Freyhan Trust ist noch heute eine wichtige Musikmagazine finden den Weg ins Netz, Schwarzenegger, The Killers, Katy Perry, finanzielle Unterstützung des musikalischen auch eigene Plattformen ergeben sich aus Arctic Monkeys, The White Stripes und Nachwuchses der Bedfordshire Youth Ope- den neuen Möglichkeiten. Einer der wich­ Anthony Fantano. Während seiner Inter­ ra). tigsten Kritiker ist der amerikanische views überreicht Nardwuar Geschenke, Die zweite Sammlung. Auch sie ist Musikjournalist Anthony Fantano, der betont den Bezug zu seiner Heimat Van­ derzeit im Internet abrufbar. Sie widmet 2007 seinen eigenen Blog The Needle Drop couver und beendet sie mit den Aussprü­ sich dem Förderer klassisch­romantischer startete und ihn 2009 als Videoblog auf chen Keep on Rockin in the Free World* Taschenpartituren, dem Leipziger Kurt Youtube stellte. Mittlerweile überschreitet und Doot Doola Doot Doo … Doot Doo! Eulenburg (geb. 1879). Der Halbjude die Zahl der Besucher des Blogs unfass­ Speichermedium. Daneben bietet das Eulenburg wurde 1938 mit einem Berufs­ bare 100 Millionen. Das Konzept ist ein­ Internet aber auch die Möglichkeit von verbot belegt und gründete, nachdem er fach: Fantano, der sich als Internet’s Datenerfassungen und Sammlungen. Die 1945 über Basel nach London gegangen Busiest Music Nerd beschreibt, bespricht Abteilung Musik­ und Tanzwissenschaft war, den Musikverlag Eulenburg Ltd., der und bewertet aktuelle Platten (viele davon der Universität Salzburg macht davon seit eine Anzahl von weniger und nicht – etwa Algiers, Belle & Sebastian, Father Beginn des Jahres 2014 Gebrauch. Seit bekannter Werke publizierte und jene John Misty – fanden heuer auch den Weg damals begann die Abteilung mit der Publikationen der von Eulenburg ursprüng­ in die Musiktipps unserer Redaktion). Sein Universitätsbibliothek ein für Studenten, lich von seinem Vater Ernst übernomme­ nervend­naiver Mitbewohner, die Kunst­ Forscher und Interessierte relevantes nen Firma in Leipzig wieder verfügbar figur Cal Cuchesta (auch Fantano), bildet Archiv für Musik und Migration zusam­ machte. den Gegenpol zu seinem Musikgeschmack. menzustellen. Ausgewähltes Material zu E Dean Martinez Mittlerweile wurde The Needle Drop um in Vergessenheit geratenen emigrierten *Rockin in the Free World (Song von Neil Young einen weiteren Kanal, That is the Plan, der Musikschaffenden soll über das Internet aus dem Album Freedom, 1989) sich mit allen möglichen Themen rund abrufbar gemacht und in Zukunft erweitert um Musik und Platten befasst, erweitert. werden. Von der Universität werden der­ Videoblogs: Ungewöhnliche Fragen. Solche stellt zeit Links zu den Sammlungen von Kate www.needledrop.com, www.youtube/user/theneedledrop und Nardwuar the Human Serviette. Der kana­ und Hans Walter Freyhan sowie zu Kurt www.youtube/user/thisistheplan dische Radio­DJ und Musiker John Ruskin Eulenburg zur Verfügung gestellt. www.nardwuar.com und ließ 1986 seinen Namen in diesen Kunst­ Die erste Sammlung. Sie enthält Brie­ www.youtube/user/NardwuarServiette namen, der sich auf die Tatsache, dass die fe, Manuskripte, Kritiken, persönliche Salzburg Musik and Migration Collection: Amerikaner den Ausdruck Serviette nicht Unterlagen und Tagebücher von Kate (geb. www.uni-salzburg.at/index.php?id=68165 kennen (dort heißt sie napkin), bezieht, 1909 als Käthe Levi) als auch Hans Walter ändern. Nardwuars Interviewstil ist ein­ Freyhan (geb. 1909) aus ihrer Zeit in Ber­

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Bruecke_171-172_Innen.indd 41 25.11.15 12:44 „Musik. Songs. Glück“ Die Bruecke-Reihe „Pop-Geschichte(n)“ schielt diesmal nach Berlin: Der Schriftsteller und Musiker Sven Regener über „Lieblingsfarben und Tiere“ und 30 Jahre „Element of Crime“.

Denk an Lieblingsfarben und Tiere, Dosen- wir natürlich die niedlichen Tiere am liebs- englischsprachigen Studioalben und einem ravioli und Buch, und einen Bildschirm mit ten, Kaninchen, Kätzchen und Spätzchen. Livealbum getraute: Ich glaube, wir haben Goldfisch, das ist für heute genug!, singt Die nicht so niedlichen, also Spinnen, in den 80ern einfach nicht geglaubt, dass Sven Regener im Titelsong des aktuellen Küchenschaben und Grottenolme werden man solche Songs auch auf Deutsch machen Albums seiner Band „Element of Crime“. ja generell weniger geliebt, wahrscheinlich kann. Als wir dann merkten, dass es ging, Das Modewort Entschleunigung fällt einem ungerecht, aber so ist die Welt! war kein Halten mehr. dabei ein, ein Motto der Band? Mit den Markenzeichen Trompete. Der typische Poesie und Pop. Als Songwriter und Mottos haben wir es ja nicht so. Wichtig ist Sound von Element of Crime basiert auf Schriftsteller ortet Regener keine „zwei doch nur, dass man sich nichts verbietet in Stimme, Gitarre, Bass, Schlagzeug – wie Seelen, ach, in meiner Brust“: Es ist eher der Kunst, das gilt dann natürlich auch für weitgehend üblich im Rock/Pop, dazu umgekehrt. Und vergleichen kann man die Entschleunigung, die ja nun auch wieder kommen immer wieder mal Streicher, das eine mit dem andern sowieso nicht: nur ein Euphemismus für Schlaffheit ist, Saxofon, Klarinette, Akkordeon – und Das eine ist Musik, das andere Literatur, denke ich mal, und daran kann ja wohl natürlich Regeners Trompete, die zur das eine Dichtung, das andere Prosa und nichts falsch sein, sagt dazu Regener, Trademark wurde: Ich kam ja als Trompe- so weiter und so fort. Sänger, Texter, Gitarrist und Trompeter ter zum Rock ’n’ Roll, und im Rock ’n’ Roll Für viele der Fans sind seine Lieder wie der Band und Schriftsteller.* ist die Trompete so selten, dass sie sofort der häufig zitierte „Soundtrack des Kätzchen und Spätzchen. „Lieblings­ auffällt. Lebens“, weil sie vom Unperfekten han­ farben und Tiere“ – warum nicht „Lieb­ Stilistisch bereichern Element of Crime deln und weil der Poet Alltägliches in lingsfarben und Lieblingstiere“? Regener: die Pop/Rock­Basis mit Elementen aus existentielle Gedankenblitze zu verwan­ Nun ja, man kann das, wenn man es nicht Chanson, Schlager, Shanty, Country, Blues, deln vermag. Ob’s einfacher sei, ein Lie­ liest, sondern hört, auch als ,Lieblingsfarben Jazz. Verehrt und geliebt – bei aller Wert­ beslied oder ein kritisches zu schreiben? und -tiere‘ verstehen, insofern ist das offen- schätzung der musikalischen Qualitäten Das hat beides seine Tücken. Das Schwie- geblieben bzw. erst durch die Schreibweise – wird die Band aber vor allem wegen rigste ist allerdings, das Liebeslied mit festgenagelt worden. Lieblingsfarben und Regeners melancholischen Texten, seiner kritischer Message. Das ist die Königs- -tiere haben ja vor allem Kinder, denen ist ganz eigenen Poplyrik zwischen Humor disziplin. das wichtig, weil sie ihre Eindrücke besser und Traurigkeit. In deutscher Sprache – Vom Schriftsteller darf man im nächsten bewältigen können, wenn sie sie klassifi- was die 1985 in Berlin gegründete Band Jahr Neues erwarten: Ich habe ein Thea- zieren, denke ich mal. Ansonsten mögen sich allerdings erst nach vier erfolgreichen terstück geschrieben, das wird auch als

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Bruecke_171-172_Innen.indd 42 25.11.15 12:44 Ingo Pertramer Fotos:

Element of Crime: Begonnen hat alles 1985, als in Berlin Postpunk und New Wave angesagt waren. 30 Jahre, 13 Studio-Alben und mehrere Live-Alben später spielte die Band rund um Schriftsteller und Musiker Sven Regener im November erstmals in Kärnten. Die Fotos dazu stammen vom Wiener Fotografen Ingo Pertramer, aufgenommen bei einem Konzert der Frühjahrstournee in Deutschland.

Buch herauskommen. Man hat mir schon Kult & Rock ’n’ Roll. Für den Bandna­ was man dem Publikum vom Konzert mit im Vorfeld von verschiedenen Seiten versi- men stand der dänische Regisseur Lars nach Hause geben will, Regener: Musik. chert, dass es schwierig sei, dieses Theater- van Trier Pate bzw. dessen Kultfilm „Ele­ Songs. Glück. stück zu realisieren. Ich aber meine: Wenn ment Of Crime“ (1984, auch als „Spuren e Christian Lehner es leicht wäre, wäre es ja keine Kunst. des Verbrechens“ bekannt). Mittlerweile * Sven Regener: Autor der Romane „Herr Hinterm Mond. Mit dem Titelsong des sind sie längst selbst Kult, wobei Regener Lehmann“ (2001), „Neue Vahr Süd“ (2004), ersten komplett deutschsprachigen dieses Wort gar nicht so gerne hört: Der „Der kleine Bruder“ (2009; alle: Verlag Eichborn) Albums „Damals hinterm Mond“ (1991) Kultbegriff ist ja doch irgendwie problema- und „Magical Mystery oder Die Rückkehr des eröffneten Element of Crime ihre dies­ tisch, der müffelt immer ein bisschen nach Karl Schmidt“ (2014; KiWi) sowie weiterer Bücher, zuletzt mit und für Andreas Dorau „Ärger mit der jährige Livetournee, die sie erstmals nach Sekte und Kunstreligion. Rock’n’Roll ist da Unsterblichkeit“ (Galiani Berlin). Kärnten führte, ins Bundesland, das noch – auch nach 30 Jahren – schon eher sein fehlte, um in allen neun wenigstens einmal Ding: Auf jeden Fall! Element of Crime: gespielt zu haben. Es war der Band ein Verändert hat sich in den drei Dekaden Sven Regener: Gesang, Gitarre, Trompete Jakob Ilja: Gitarre Bedürfnis, Kärnten geradezu eine offene Element of Crime das Tourleben: Es ist Jakob Friderichs (alias Jakob Ilja) Wunde, die nach 30 Jahren geschlossen luxuriöser. Bei den ersten Tourneen ist man David Young: Bass (ab 2002) wurde. Die Musiker mögen Österreich, damals ja fast verhungert! Zerwürfnisse Richard Pappik: Schlagzeug (ab 1986) Rainer Theobald: Saxofon, Klarinette Österreich mag Element of Crime: „Lieb­ innerhalb der Band sind Vergangenheit: (live, ab 2015) lingsfarben und Tiere“ war hier Nummer Wir sind alle gleichgeschaltet. Und haben 1 der Albumcharts, in Deutschland nur alle Recht! (Smile) Aktuelles Album: „Lieblingsfarben und Tiere“ Platz 3. Und sie hören auch die hiesige Also alles Routine? Nein, wir schreiben (2014, Vertigo Berlin) Aktuelles Livealbum: „Bluebird Tapes Bochum“ Popmusik: Wir kennen die österreichische ja neue Songs und nehmen immer wieder (Konzert vom März 2015, Bochumer Musikszene ziemlich gut, man kommt ja auch neue Platten auf. Das macht man ja, Jahrhunderthalle; Vertigo Berlin, nur bei iTunes). gar nicht daran vorbei oder drum herum, weil da immer noch was zu tun und zu streut Regener der heimischen Szene entdecken ist. Die Band klingt sicher heute Siehe auch Bruecke 169/170. Rosen. Nicht nur die eigene Musik zu auch anders als vor dreißig Jahren, sowas hören, ist für ihn selbstverständlich: Aber ergibt sich von ganz alleine, da braucht nicht zu Bildungszwecken, sondern weil’s man sich nicht extra drum zu bemühen. Da schön ist und Spaß macht! bemüht man sich schon lieber um das,

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Bruecke_171-172_Innen.indd 43 25.11.15 12:44 KARI.CARTOON Heinz Ortner Astrid Langer

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Brücke.Kulturkalender

DONNERSTAG, 3. DEZEMBER „Thirteen Days – Abschiedskonzert”, Dezember Film „Kulturkino Gmünd – 300 Worte Abschiedskonzert der Klagenfurter Punk/ Deutsch – deutscher Spielfilm”, Rock Band im VoLXhaus Klagenfurt, DIENSTAG, 1. DEZEMBER Regie: Züli Aladag, D 2014, 92 Min., VolXhaus Klagenfurt, Südbahngürtel 24, Klagenfurt, 19:30h, T:0699/10061982 Lesung „BUCH13 Volx:literatur”, es lesen Alter Theatersaal, Pfarrhof, Künstlerstadt Kunst „Advent im Schloss”, Weihnachtsmarkt Annemarie Seidl & Ludwig Roman Fleischer, Gmünd, 18:30h, T:04732/221518 des Kreativ Kreises Gmünd von rund 40 Volxhaus, Klagenfurt, 19h, T:0680/2450745 Konzert „Stiller weards im Granatium”, Ausstellern, 10-18 Uhr , Stadtsäle und Theater „Theatersport”, English Lovers (Wien) Adventkonzert mit dem Kärntner Viergesang, Leitung: Peter Grüning, Schlosshof Schloss Lodron, Künstlerstadt gegen die zebras (Linz), Congress Center, Gmünd, 10h, T:0664/7505 7830 Josef-Resch-Saal, Villach, 19:30h, Granatium Stollen, Klammweg 10, Theater „Die Loibl – Saga”, Ermordung, T:04242/2053412 Radenthein, 19:30h, T:04246/29135 Lesung „BUCH13 Literatur:im:puls”, Verfolgung und Solidarität im „Lyrisches Schauspiel, Leitung: Konzentrationslager Loibl Nord in Kärnten, Lisa-Maria Sommerfeld”, 7 auf einen Buchpräsentation 1000+ facehook und BUCH13 ent(z)weihnachtet, Galerie D.U. Theater Halle 11, Messplatz 1 / 11 Halle, Streich (Schauspielabteilung), Klagenfurt, 20h, T:0463/310 300 KONSE-Kellertheater, (Konzerthaus), Design , Villach, 19h, T:0680/2450745 „Uraufführung – „Cherubim“ von Gabriel Klagenfurt, 19h, T:0664/8053616536 Theater „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Verfolgung und Solidarität im Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit MITTWOCH, 2. DEZEMBER Konzenrationslager Loibl Nord in Kärnten, Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Film „Kulturkino Gmünd – 300 Worte Theater Halle 11, Messplatz 1 / 11 Halle, Klagenfurt, 20h, T:0463/310 300 T:04242/27 3 41 Deutsch – deutscher Spielfilm”, Vortrag „TheaterWerkstatt: Rollenspiele Regie: Züli Aladag, D 2014, 92 Min., FREITAG, 4. DEZEMBER im Advent (Inklusiver Workshop)”, mit Alter Theatersaal, Pfarrhof, Künstlerstadt Elisabeth Zimmermann, Theaterworkshop

Gmünd, 20h, T:04732/221518 Konzert „Winston O‘Boogie – A tribute to für Menschen mit und ohne Behinderung, 3 Stunden Hits, Kabarett „Knecht Ruprechts Töchter”, The Beatles – Live”, Haus der Volkskultur Bahnhofplatz 5, Anekdoten und unglaubliche Background Kabarett mit den Dornrosen, Casineum Klagenfurt, 09h, T:0463/53657640 am See, Velden, 20h, T:04274/2064 112 – Stories rund um The Beatles, „Jössas Maria und Gabriel”, Premiere Eboardmuseum, Klagenfurt, 20h, SONNTAG, 6. DEZEMBER Weihnachtskabarett mit Mario Kuttnig, T:0699/19144180 „Meisterwerke – Galakonzert Konzert „Fang ein Licht für besondere VolXhaus Klagenfurt, Südbahngürtel 24, Kinder”, Licht ins Dunkel Gala, Casineum Klagenfurt, 20h, T:0699/10061982 Stadtkapelle Klagenfurt .”, Kartenverkauf: Optik am Domplatz, Ö-Ticket, Kleine am See, Velden, 18:30h, T:04274/2064 112 Konzert „Lehrerkonzert des KONSE”, „Adventkonzert Ambidravi vocal”, „von Leitung: Prof. Alexei Kornienko, Zeitung, Konzerthaus, Mießtaler Straße 8, Klagenfurt, 19:30h, T:05 0536 16301 Hoffnung umgebene Zeit“ – Lieder aus Konservatorium, Neuer Saal, Klagenfurt, Kärnten und dem deutschsprachigen Raum, 19:30h, T:0664/8053616536 „***SAXOFOUR*** „european christmas”, die 4 Topmusiker Florian Bramböck, Klaus FH im Spittal, Villacher Straße 1, Spittal an Theater „Anton – das Mäusemusical ”, der Drau, 16h, T:04762/5650-223 Familienmusical von Gertrud Pigor und Dickbauer, Christian Maurer & Wolfgang Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, Puschnig , Hauptplatz 1, Sankt Veit an der Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Glan, 20h, T:04212/4238 10:30h, T:0463/54064 Kunst „Adventmarkt – Art Studio Arche”, „Kasperl, Krampus und Nikolaus”, Vom 4. – 6. Dezember treffen sich Künstler, Puppentheater mit Puppe Inge, für Kinder Handwerker und Besucher im Art Studio Bruecke.Kultur.Termine! ab 3 Jahren, Amthof , Feldkirchen, 17h, Arche, Art Studio Arche, Feistritz 54, T:0676/7192250 Berg im Drautal, 16h, T:0650/4721221 Theater „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Höflichst möchten wir darauf aufmerksam „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Verfolgung machen, dass nur Kulturtermine aufge- und Solidarität im Konzenrationslager Verfolgung und Solidarität im Konzentrationslager Loibl Nord in Kärnten, nommen werden, die auch von Kultur- Loibl Nord in Kärnten, Theater Halle 11, veranstaltern bzw. BRUECKE Lesern und Messplatz 1 / 11 Halle, Klagenfurt, 20h, Theater Halle 11, Messplatz 1 / 11 Halle, Klagenfurt, 20h, T:0463/310 300 – Interessierten auf unserer Homepage T:0463/310 300 mittels vorgegebenen Formular eingetra- Vernissage „Preisverleihung SAMSTAG, 5. DEZEMBER gen werden! www.bruecke.ktn.gv.at Landesbaupreis Kärnten 2015”, Konzert „BartolomeyBittamann”, Allerdings können aus Platzgründen in Verleihung des KÄRNTNER der BRUECKE nicht immer alle eingegan- LANDESBAUPREIS 2015 durch Landesrat CD-Präsentation „Neubau“, Amthof , Feldkirchen, 20h, T:0676/7192250 genen Ankündigungswünsche berück- Dipl.-Ing. Christian Benger, Architektur Haus sichtigt werden. Kärnten, Klagenfurt, 19h, T:0463/504577 „Gilbert”, ein Musikerlebnis für die ganze Termine können auch auf unserer Vortrag „Mag. Dr. Doris Kucheernig”, Familie, Stadtsaal, Lutherstraße 4, Spittal Homepage www.kulturchannel.at Hippokrates – die hippokratischen Schriften an der Drau, 20h, T:04762/5650-223 eingetragen werden. Hier finden alle Ihre von der Heilkunst zur Heilkunde, „Konzert des Kammerchors Klagenfurt- Termine Platz, außerdem haben Sie dort Stadtgalerie, Theatergasse 4, Klagenfurt, Wörthersee Besinnliche Weihnachten”, die Möglichkeit zusätzlich ein Foto und 17:30h, T:0463 /53640572 Begleitung: Ensemble Caprea, weihnachtl. Liedgut von der Renaissance bis zur eine umfangreiche Beschreibung Ihrer „Türspalt zur Kunst”, Bertram Karl Steiner: Veranstaltung einzugeben. Das Testament Peter des Großen, Gegenwart, Lodronsche Reitschule, Stadtgalerie, Theatergasse 4, Klagenfurt, Hintere Gasse , Künstlerstadt Gmünd, Ihre Veröffentlichungen sind weiterhin 17:30h, T:0463 /53640572 17h, T:04732/221518 selbstverständlich KOSTENLOS!

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„Stiller Advent mit dem A-cappella-Chor Lesung „BUCH13 Literatur:montag”, es lesen FREITAG, 11. DEZEMBER Villach”, Einstimmung auf Weihnachten mit Silvia Bacher und Rudolf Lechleitner, Konzert „Zünd an es Liacht – Adventsingen alpenländischen Advent- und Weihnachts- Katholische Hochschulgemeinde, Bischöfl. Gymnasium St. Ursula”, liedern , Markuskirche , Wolfsberg, 18h Nautilusweg 11, Klagenfurt, 19h, Bischöfl. Gym St. Ursula; Abteigym Seckau; „Klassischer Advent”, Musikalische T:0680/2450745 MCH Wiesmath; Bischof Dr. Alois Schwarz , Begegnungen im Advent mit Florian Berner Dom, Klagenfurt, 19:30h, T:0463/5115401 DIENSTAG, 8. DEZEMBER und Erwin Kropfitsch. , CMA Stift Ossiach 1, „20th Guiness Irish Christmas Festival”, Ossiach, 11h, T:04243/45594 Kunst „Advent im Schloss, 17.00h Tim Edey&Brendan Power + Michelle Burke „Besinnliche Weihnacht 2015 – Bläserduo”, Weihnachtsmarkt des Kreativ & Band + The Rambling Boys of Pleasure, Kammerchor Klagenfurt”, Kartenverkauf: Kreises Gmünd von rund 40 Ausstellern, Amthof , Feldkirchen, 20h, T:0676/7192250 bei den Chormitgliedern, Konzerthaus, 10-18h, Stadtsäle und Schlosshof Schloss „Surfing Christmas”, Die Weihnachts Mießtaler Straße 8, Klagenfurt, 17h, T:05 Lodron, Künstlerstadt Gmünd, 10h, – Show der Beach Band und ihrer Freunde, 0536 16301 T:0664/7505 7830 Eboardmuseum, Klagenfurt, 20h, „Kinder Advent”, beim Kinderadvent in der Lesung „OCTAGON – Am Ufer der Seele – T:0699/19144180 CMA bringt der Nikolaus die Päckchen sogar von Michael Weger”, Buchpräsentation „Good News – Konzert im Advent”, mit dem Boot! , CMA Stift Ossiach 1, und Signierstunde, neuebuehnevillach, Veranstaltung der Neuen Musikmittelschule Ossiach, 16:30h, T:04243/45594 Rathausplatz 1, Villach, 20h, T:04242/27 3 Gmünd, Lodronsche Reitschule, Hintere Kunst „Advent im Schloss,16.00 Uhr 41 Gasse , Künstlerstadt Gmünd, 19h, Quintett Mühldorf, 17.30 Uhr Blech T:04732/221518 MITTWOCH, 9. DEZEMBER k‘hopt”, Weihnachtsmarkt des Kreativ Lesung „Lesung aus „Mein Garten“ Drava Kreises Gmünd von rund 40 Ausstellern, Film „Kulturkino Gmünd – Nowhere Boy – Verlag 2015, Hg. Gabriele 10-18h , Stadtsäle und Schlosshof Schloss englischer Spielfilm”, Regie: Sam Russwurm-Biro”, es lesen Gerard Kanduth, Lodron, Künstlerstadt Gmünd, 10h, Taylor-Johnson, GB 2009, 95 Min., ehem. Burgschauspieler Franz Günther T:0664/7505 7830 Kulturkino Gmünd, Alter Theatersaal, Heider und Jakob Pernull (Kabarett), Aula Lesung „Literatur um 11”, Nobelpreislesung, Pfarrhof, Künstlerstadt Gmünd, 20h, der Neuen Mittelschule, Kötschach 302, Warmbaderhof, Parksalon, Villach, 11h, T:04732/221518 Kötschach/ Mauthen, 19h, T:0699 T:04242/2053416 Konzert „Zwergenweihnacht”, unsere /12711862 Kleinsten singen und spielen für ihre Theater „MONO BENE: KLEIST – Wenn ich MONTAG, 7. DEZEMBER Familien., Bambergsaal – Parkhotel , Villach, dich nur hätte...”, Briefe, Stücke u. Kunst „Advent im Schloss, 18.00h 15h, T:04242/24644 Schriften von H.v.Kleist, mit Kristine Frauenchor Die Liesner”, Weihnachts- Kunst „V barvah utripajo bližine”, Walther, Regie: Jürgen Skambraks, markt des Kreativ Kreises Gmünd von rund Buchvorstellung, Lesung, Ausstellung der Container 25, Hattendorf 25, St. Michael bei 40 Ausstellern, 10-18h, Stadtsäle und Originalwerke aus dem Buch, Stadthaus, Wolfsberg, 20h, T:0680/2461152 Schlosshof Schloss Lodron, Künstlerstadt Studiogalerie, Theaterplatz 3 , Klagenfurt, „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Verfolgung Gmünd, 10h, T:0664/7505 7830 18h, T:0650/4412200 und Solidarität im Konzenrationslager Loibl Theater „MONO BENE: Distanz”, von und mit Nord in Kärnten, Pfarrhof St. Jakob im Lisa-Maria Sommerfeld und Amrei Rosental /Farovz Sentjakob, 20h, Baumgartl / SpecialSymbiosis, VolXhaus, T:0463/310 300 Südbahngürtel 24, Klagenfurt, 20h, „Uraufführung – Cherubim von Gabriel T:0680/2461152 Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit „Hafen Wien – Rabenhof Theater”, Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- Einführung zum Sprechtheaterabend, villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Congress Center Villach, Josef-Resch-Saal, T:04242/27 3 41 Villach, 18:30h, T:04242/2053416 „Anton – das Mäusemusical ”, Familienmusical von Gertrud Pigor und DONNERSTAG, 10. DEZEMBER Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, Film „Kulturkino Gmünd – Nowhere Boy – Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, englischer Spielfilm”, Regie: Sam 10:30h, T:0463/54064 Taylor-Johnson, GB 2009, 95 Min., Kulturkino, Alter Theatersaal, Pfarrhof, SAMSTAG, 12. DEZEMBER Künstlerstadt Gmünd, 18:30h, Konzert „Adventkonzert Singkreis Porcial”, T:04732/221518 unter dem Thema Aufeinandertreffen, u.a. Konzert „Bläser & Co”, die unterschiedlichsten mit dem Brass Quintett HoViHoLoHoff, FH in Instrumentengruppen gestalten ein Spittal, Villacher Straße 1, Spittal an der gemeinsames Adventkonzert., Bambergsaal Drau, 19:30h, T:04762/5650-223 – Parkhotel, Villach, 18h, T:04242/24644 „Vokaler Advent”, Singgemeinschaft Theater „Uraufführung – Cherubim von Oisternig | Kärntner Chor des Jahres 2014, Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical CMA Stift Ossiach 1, Ossiach, 19:30h, – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- T:04243/45594 nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Lesung „Szenische Lesung zum 100. T:04242/27 3 41 Geburtstag Cjristine Lavants”, Hinfällig „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Verfolgung starre ich ins Rad der Zeit – Rezitation: und Solidarität im Konzenrationslager Loibl Aloisia Maschat, Musik: Primus Sitter, Nord in Kärnten, Pfarrhof St. Jakob im Amthof , Feldkirchen, 20h, T:0676/7192250 Rosental /Farovz Sentjakob, 20h, Literatur „wortwerk & schreibstatt”, Offene T:0463/310 300 Schreibwerkstatt mit Susanne Axmann, Amthof , Feldkirchen, 9h, T:0676/7192250

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Theater „Anton – das Mäusemusical ”, MONTAG, 14. DEZEMBER Kabarett „Ich – allein”, Kabarett mit Roland Familienmusical von Gertrud Pigor und Theater „Anton – das Mäusemusical”, Düringer, Casineum am See, Velden, 20h, Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, Familienmusical von Gertrud Pigor und T:04274/2064 112 Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, „Luis aus Südtirol – neues Programm 10:30h, T:0463/54064 Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, „Oschpele“”, Wiederholung auf Grund des „Carmen”, Oper von Georges Bizet, 10:30h, T:0463/54064 großen Erfolgs, Stadtsaal, Lutherstraße 4, Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Spittal an der Drau, 20h, T:04762/5650-223 19:30h, T:0463/54064 DIENSTAG, 15. DEZEMBER Konzert „Weihnachtskonzert”, Konzert der „Uraufführung – „Cherubim“ von Gabriel Konzert „Swinging Christmas”, Ensembles Alban Berg Musikschule Velden, Casineum, Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit und Solisten interpretieren Weihnachtliches Velden, 18h, T:04274/2064 112 Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- aus Jazz, Rock und Pop., Musikschule, „Klavierabend „Jahresregenten 2015“”, villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Widmanngasse 12, Festsaal, Villach, 18h, Klavierkonzert, Musikschule, Widmanngasse T:04242/27 3 41 T:04242/24644 12, Festsaal, Villach, 19:30h, T:04242/24644 „Momo Weihnachtsspiel der „Weihnachtskonzert Bolschoi Don Theater „Uraufführung – Cherubim von Burghofspiele”, Momo – Märchen von Kosaken”, Kartenverkauf: Ö-Ticket, Gabriel Barylli”, Ein zauberhaftes Musical Michael Ende über die Zeit – empfohlen für Konzerthaus, Mießtaler Straße 8, Klagenfurt, – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- Kinder ab 6 Jahren, Stadtsaal Friesach 19:30h, T:05 0536 16301 nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Stadtgrabengasse 5, 9360 Friesach, 18h, „young.stars”, junge Talente des KONSE , T:04242/27 3 41 T:04268/25151 Konservatorium, Neuer Saal, Klagenfurt, „Anton – das Mäusemusical”, „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Verfolgung 18h, T:0664/8053616536 Familienmusical von Gertrud Pigor und und Solidarität im Konzenrationslager Loibl Theater „Anton – das Mäusemusical”, Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, Nord in Kärnten, Pfarrhof St. Jakob im Familienmusical von Gertrud Pigor und Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Rosental /Farovz Sentjakob, 20h, Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, 10:30h, T:0463/54064 T:0463/310 300 Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Vernissage „roter faden – textileforce”, in „MONO BENE: Abschlussveranstaltung”, 10:30h, T:0463/54064 Kooperation mit der Universität für Dekorierung der Preisträger 2015 und „Carmen”, Oper von Georges Bizet, angewandte Kunst Wien, Galerie Konzert mit Franz from Austria, Zur Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Freihausgasse, Villach, 19h, Dampflok, Hauptstraße 103, Krumpendorf, 19:30h, T:0463/54064 T:04242/2053420 17h, T:0680/2461152 „Lyrisches Schauspiel, Leitung: DONNERSTAG, 17. DEZEMBER SONNTAG, 13. DEZEMBER Lisa-Maria Sommerfeld”, 7 auf einen Streich, 2. Termin, KONSE-Kellertheater, Film „Kulturkino Gmünd – ein Geschenk der Konzert „Adventkonzert”, mit Sängern des (Konzerthaus), Klagenfurt, 19h, Götter – deutscher Spielfilm”, Regie: Stadttheaters, Stadttheater, Theaterplatz 4, T:0664/8053616536 Oliver Haffner, D 2014, 102 Min., Alter Klagenfurt, 19:30h, T:0463/54064 Theatersaal, Pfarrhof, Künstlerstadt Gmünd, „20th Irish Christmas Festival (IRE)”, MITTWOCH, 16. DEZEMBER 18:30h, T:04732/221518 einige der besten Bands von der grünen Kabarett „Roland Düringer – ich allein?”, Insel zum Jubiläum, Grenzlandheim, Film „Kulturkino Gmünd – ein Geschenk der Regie: Benefizveranstaltung für „Flüchtlingshilfe im Bleiburg, 19h, T:0664/1342921 Götter – deutscher Spielfilm”, Oliver Haffner, D 2014, 102 Min, Alter Oberen Drautal“ , Mehrzweckhaus, Berg „A-cappella-Chor Villach lädt zu einer Theatersaal, Pfarrhof, Künstlerstadt Gmünd, 171, Berg im Drautal, 20h, T:04712/568 vergessen besinnlichen Feierstunde ein”, 20h,KÄRNTEN T:04732/221518 KUNST KULTUR Konzert „Weihnachtsgala”, Adventkonzert, Sie für kurze Zeit die Hektik des Alltags bei Congress Center Villach, Europaplatz, stimmungsvollen Adventliedern, Villach, 18h, T:04242/24644 Warmbaderhof, Villach, 18h Tanz „Adventballett”, der Ballettschule Velden, Casineum am See, Velden, 17h, ✁ T:04274/2064 112 Theater „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Abo für den Winter Verfolgung und Solidarität im Konzenrationslager Loibl Nord in Kärnten, Pfarrhof St. Jakob im Rosental /Farovz KÄRNTEN KUNST KULTUR Sentjakob, 15h, T:0463/310 300 „Momo Weihnachtsspiel der Burghofspiele”, Momo – Märchen von Michael Ende über die Zeit – Empfohlen für Kinder ab 6 Jahren, Stadtsaal Friesach Stadtgrabengasse 5, 9360 Friesach, 18h, T:04268/25151 Vortrag „Türspalt zur Kunst”, Mag. Ilse Kummer: Siegmund Freiherr von + KULTURCARD Herberstein (1486-1566) Kaiserl. Gesandter, Diplom, Stadtgalerie, Theatergasse 4, KÄRNTEN KUNST KULTUR GRATIS! Klagenfurt, 17:30h, T:0463 /53640572 Geschenk-Abo nur e 27,80! Sie können die Bruecke auch verschenken! Und die Person Ihrer Wahl bekommt das Kulturmagazin zum Vorzugspreis nach Hause zugestellt – und die KulturCard gibt’s GRATIS dazu!! Einfach Postkarte senden, per E-MailDie Brücke([email protected]) 171/172 – Dezember 15/Jänner oder über 16 47 das Internet bestellen: www.bruecke.ktn.gv.at ✁

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„Let´s sinf a song of christmas 2015”, Theater „(Be-)sinnliches und Unsinniges „Das Sissi – Syndrom”, eine Benefizkonzert der drei Spittaler zum Fest”, Weihnachtsparty: Jazz meets Notverstaatlichung, Theater Halle 11, Gymnasien, Stadtpfarrkirche, Schauspiel, KONSE-Kellertheater Messplatz 1 / 11 Halle, Klagenfurt, 20h, Litzelhofenstraße 1, Spittal an der Drau, 19h, (Konzerthaus) , Klagenfurt, 19h, T:0463/310 300 T:04762/5650-223 T:0664/8053616536 „Momo Weihnachtsspiel der „Konzertpraxis Klavier”, Veranstalter „Uraufführung – Cherubim von Gabriel Burghofspiele”, Momo – Märchen von Musikschule Lieser- Maltatal, Musikschule Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit Michael Ende über die Zeit – empfohlen für Gmünd, Waschanger 5, Künstlerstadt Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- Kinder ab 6 Jahren, Stadtsaal Friesach Gmünd, 17h, T:04732/221518 villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Stadtgrabengasse 5, 9360 Friesach, 18h, Theater „Anton – das Mäusemusical”, T:04242/27 3 41 T:04268/25151 Familienmusical von Gertrud Pigor und „Das Sissi – Syndrom”, eine „Uraufführung – Cherubim von Gabriel Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, Notverstaatlichung, Theater Halle 11, Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Messplatz 1 / 11 Halle, Klagenfurt, 20h, Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- 10:30h, T:0463/54064 T:0463/310 300 villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, „Carmen”, Familienmusical von Gertrud „Anton – das Mäusemusical”, T:04242/27 3 41 Pigor und Thomas Pigor / Musik von Jan Familienmusical von Gertrud Pigor und Fritsch, Stadttheater , Theaterplatz 4, Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, SONNTAG, 20. DEZEMBER Klagenfurt, 19:30h, T:0463/54064 Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Konzert „Seltenheimer Adventsingen”, www. „Das Sissi – Syndrom”, eine 14:30h, T:0463/54064 seltenheimer.at, Konzerthaus, Mießtaler Notverstaatlichung, Theater Halle 11, Straße 8, Klagenfurt, 15:30h, T:05 0536 Messplatz 1 / 11 Halle, Klagenfurt, 20h, SAMSTAG, 19. DEZEMBER 16301 T:0463/310 300 Konzert „Seltenheimer Adventsingen”, www. Kunst „Slowenischer Brunch, ein Treffpunkt „Uraufführung – „Cherubim“ von Gabriel seltenheimer.at, Konzerthaus, Mießtaler der Kulturen”, Seele baumeln lassen, Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit Straße 8, Klagenfurt, 20h, T:05 0536 16301 großzügiges Frühstück & Mittagessen Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- „Jahresschlusskonzert”, der Stadtkapelle genießen, plaudern, lachen... , Alte Schule, villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Spittal, FH im Spittal, Villacher Straße 1, Kappel an der Drau, 10h, T:0676/6117573 T:04242/27 3 41 Spittal an der Drau, 20h, T:04762/5650-223 Theater „Momo Weihnachtsspiel der Tanz „Dance Industry‘s Show Off”, Burghofspiele”, Momo – Märchen von FREITAG, 18. DEZEMBER Abschlussveranstaltung der Dance Industry, Michael Ende über die Zeit – empfohlen für Konzert „The American Gospel Christmas Casineum am See, Velden, 19h, Kinder ab 6 Jahren, Stadtsaal Friesach Show”, Konzert mit Chris Kaye und Buzgi, T:04274/2064 112 Stadtgrabengasse 5, 9360 Friesach, 18h, Casineum, Velden, 20h, T:04274/2064 112 Theater „Anton – das Mäusemusical”, T:04268/25151 „PriX MAS Session – Die Weihnachts Familienmusical von Gertrud Pigor und Session”, Anmeldungen für Akteure aller Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, MONTAG, 21. DEZEMBER Stilrichtungen [ Musik, Lyrik, Tanz ... ] sind Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Konzert „Zünd an es Liacht”, Alpenländische noch möglich, Eboardmuseum, Klagenfurt, 10:30h, T:0463/54064 Volksmusik – g‘sungen und g‘spielt, 20h, T:0699/19144180 „Carmen”, Oper von Georges Bizet, Musikschule, Widmanngasse 12, Festsaal, Kunst „Freies Aktzeichnen für Stadttheater Klagenfurt, Theaterplatz 4, Villach, 18h, T:04242/24644 Fortgeschrittene”, ohne Kursleitung, Fr. Klagenfurt, 19:30h, T:0463/54064 15-21 Sa. 9-17h, Amthof, Feldkirchen, 15h, MITTWOCH, 23. DEZEMBER T:0676/7192250 Konzert „Weinnachtliche Drauklänge”, Klangvolle Einstimmung auf den Weihnachtsabend, Drauterrassen, Villach, 18h, T:04242/2053411 ✁ DONNERSTAG, 24. DEZEMBER Theater „Weihnachtsmusical Kids forever”, Bruecke-Abo mit Kindern Weihnachten feiern, Stadtsaal, Jedes Monat auf‘s Neue: Kunst und Kultur genießen! Lutherstraße 4, Spittal an der Drau, 14h, T:04762/5650-223 ❑ Ja, ich möchte das Geschenk-Abo inkl. Kulturcard bestellen! Konzert „Oberdrautaler Weihnachtsmesse FÜR: Uraufführung”, Pfarrkirche Berg im Drautal, Berg im Drautal, 21h, T:04242/2053411 Vorname/Nachname FREITAG, 25. DEZEMBER Straße Konzert „Oberdrautaler Weihnachtsmesse Uraufführung”, Pfarrkirche Greifenburg, Greifenburg, 9h, T:04242/2053411 PLZ/Ort KÄRNTEN KUNST KULTUR SAMSTAG, 26. DEZEMBER Rechnungsname Burggasse 8 Theater „Momo Weihnachtsspiel der Burghofspiele”, Momo – Märchen von 9020 Klagenfurt Michael Ende über die Zeit – empfohlen für Rechnungsadresse z.Hd. Fr. Elisabeth Pratneker Kinder ab 6 Jahren, Stadtsaal Friesach Stadtgrabengasse 5, 9360 Friesach, 18h, T:04268/25151 (Telefon/E-Mail) KÄRNTEN KUNST KULTUR Fax: 050 / 536-16 230 Datum/Unterschrift E-Mail: [email protected] 48 Die Brücke 171/172 – Dezember 15/Jänner 16 www.bruecke.ktn.gv.at ✁

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SONNTAG, 27. DEZEMBER Theater „Uraufführung – „Cherubim“ von Theater „Nora oder Ein Puppenheim – Jänner Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical Matinee”, Schauspiel von Henrik Ibsen, – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- Stadttheater Klagenfurt, Theaterplatz 4, FREITAG, 1. JÄNNER nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, T:04242/27 3 41 Klagenfurt, 11h, T:0463/54064 Kunst „Neujahrskonzert-Brunch, entspannt ins neue Jahr...”, Feinste Genuss DONNERSTAG, 7. JÄNNER MONTAG, 28. DEZEMBER Spezialitäten, Neujahrskonzert, Film „Kulturkino Gmünd – Das Geheimnis Kutschenfahrt, Klassiker „Dinner for One“, Lesung „BUCH13 Literatur:im:puls”, BUCH13 des Magiers – Niederländ.Spielfilm”, Alte Schule, Kappel an der Drau, 11h, stellt Kärntner Autorinnen und Autoren vor., Regie: Joram Lürsen, NL 2010, 87 Min., T:0676/6117573 Secret Garden, Draulände 5, Villach, 19h, Kulturkino, Alter Theatersaal, Pfarrhof, T:0680/2450745 Künstlerstadt Gmünd, 18h, T:04732/221518 SAMSTAG, 2. JÄNNER Theater „Uraufführung – Cherubim von Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical Theater „Uraufführung – „Cherubim“ von Konzert „Klemens Marktl – New York – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical Sextett”, Jazz-Neujahrskonzert, Amthof, nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- Feldkirchen, 20h, T:0676/7192250 T:04242/27 3 41 nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Theater „Carmen”, Oper von Georges Bizet, „Nora oder ein Puppenheim – Matinee”, T:04242/27 3 41 Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Schauspiel von Henrik Ibsen, Stadttheater 19:30h, T:0463/54064 DIENSTAG, 29. DEZEMBER Klagenfurt, Theaterplatz 4, Klagenfurt, „Uraufführung – „Cherubim“ von Gabriel 19:30h, T:0463/54064 Film „Kulturkino Gmünd – Chocolat – Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit englisch/amerikanischer Spielfilm”, Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- FREITAG, 8. JÄNNER Regie: Lasse Hallström, GB/USA 2000, 117 villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Min., Kulturkino Gmünd, Alter Theatersaal, T:04242/27 3 41 Literatur „Literariches Quintett – Pfarrhof, Künstlerstadt Gmünd, 18h, Diskussion”, von und mit Anna Baar – Die T:04732/221518 MONTAG, 4. JÄNNER Farbe des Granatapfels, Amthof , Feldkirchen, 20h, T:0676/7192250 Kabarett „Das war 2015”, Kabarett mit Lesung „BUCH13 Literatur:montag”, BUCH13 Theater „Carmen”, Oper von Georges Bizet, Maschek, Casineum am See, Velden, 20h, stellt Kärntner Autorinnen und Autoren vor, Stadttheater , Theaterplatz 4, Klagenfurt, T:04274/2064 112 Katholische Hochschulgemeinde, 19:30h, T:0463/54064 Theater „Uraufführung – „Cherubim“ von Nautilusweg 11, Klagenfurt, 19h, Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical T:0680/2450745 „Uraufführung – Cherubim von Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- Vortrag „Mystische & Magische Kräuter für Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, die Jahreskreisfeste”, Kräuterkurs mit villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, T:04242/27 3 41 Sabine Pepper, Genusskunst Gmünd, T:04242/27 3 41 „Carmen”, Oper von Georges Bizet, Kirchgasse 50, Künstlerstadt Gmünd, 17h, Stadttheater Klagenfurt, Theaterplatz 4, T:0664/7505 7830 Klagenfurt, 19:30h, T:0463/54064 SAMSTAG, 9. JÄNNER DIENSTAG, 5. JÄNNER Theater „Uraufführung – Cherubim von MITTWOCH, 30. DEZEMBER Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical Konzert „Neujahrskonzert d. Johann Strauß – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- Film „Kulturkino Gmünd – Der kleine Nick Ensembles d. Stadtkapelle Feldkirchen”, nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, macht Ferien – franz. Familienfilm”, Leitung: Christian Wastian jun., Tenor: T:04242/27 3 41 Regie: Laurent Tirard, F 2014, 95 Min, Christoph Glantschnig, Amthof , Feldkirchen, Kulturkino Gmünd, Alter Theatersaal, 20h, T:0676/7192250 „Nora oder Ein Puppenheim – Matinee”, Schauspiel von Henrik Ibsen, Stadttheater, Pfarrhof, Künstlerstadt Gmünd, 18h, „Jeunesse Kärnten – Neujahrskonzert”, Theaterplatz 4, Klagenfurt, 19:30h, T:04732/221518 Beschwingtes zum Jahresbeginn mit Musik T:0463/54064 Theater „Uraufführung – „Cherubim“ von von Joseph Lanner, der Strauß-Dynastie Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical u.a., Konzerthaus, Großer Saal, Klagenfurt, Vortrag „Weltreise mit Rad – Miles for – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- 19:30h, T:0463/890810 Ukraine”, Referent: Helmut Pucher, Kath. Bildungshaus/Kat. dom prosvete nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Lesung „BUCH13 Volx:literatur”, BUCH13 SODALITAS, Tainach/Tinje, 19h, T:04242/27 3 41 stellt Kärntner Autorinnen und Autoren vor., T:04239/2642 Volxhaus, Südbahngürtel 24, Klagenfurt, DONNERSTAG, 31. DEZEMBER 19h, T:0680/2450745 SONNTAG, 10. JÄNNER Kabarett „Fritz Egger präsentiert: Theater „Uraufführung – Cherubim von „Eggerbissen“”, ein kabarettistisches „best Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical Konzert „Klavierkonzert”, Veranstalter of“ mit dem Salzburger AffrontTheater, – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- Musikschule Lieser- Maltatal, Lodronsche neuebuehnevillach, Rathausplatz 1, Villach, nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Reitschule, Hintere Gasse , Künstlerstadt 18:30h, T:04242/27 3 41 T:04242/27 3 41 Gmünd, 17h, T:04732/221518 Tanz „Silvestergala”, mit Livemusik der Theater „Angel pozabe – Engel des Loverboyz, Casineum, Velden, 22:30h, MITTWOCH, 6. JÄNNER Vergessens”, von Maja Haderlap / Gastspiel des Slowenischen T:04274/2064 112 Konzert „Glenn Miller”, Kartenverkauf: Nationaltheaters – Drama Ljubljana, Theater „Carmen”, Oper von Georges Bizet, Ö-Ticket, Konzerthaus, Mießtaler Straße 8, Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Stadttheater Klagenfurt, Theaterplatz 4, Klagenfurt, 20h, T:05 0536 16301 19:30h, T:0463/54064 Klagenfurt, 19:30h, T:0463/54064 „Neujahrskonzert d. Johann Strauß Ensembles d. Stadtkapelle Feldkirchen”, Leitung: Christian Wastian jun., Tenor: Christoph Glantschnig, Amthof , Feldkirchen, 16h, T:0676/7192250

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DIENSTAG, 12. JÄNNER „KinderTheaterClub: Figurenbau und SONNTAG, 17. JÄNNER Theater „Anton – das Mäusemusical”, -spiel (6 – 10 Jahre)”, 6 x donnerstags mit Vortrag „Ostafrika”, Diavortrag von Wolfgang Familienmusical von Gertrud Pigor und Bertie Zechner, eigene Theaterpuppen und Kunstmann, Schloss Porcia/Ahnensaal, Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, Masken bauen..., Kärntner Volkshochschule, Burgplatz 1, Spittal an der Drau, 16h, Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Widmanngasse 11, Villach, 14h, T:04762/5650-223 10:30h, T:0463/54064 T:0463/53657640 „Nora oder Ein Puppenheim – Matinee”, „TeenieTheaterClub: Modern Music MONTAG, 18. JÄNNER – Songs erzählen Geschichten(10-14 J.)”, Schauspiel von Henrik Ibsen, Stadttheater 6 x donnerstags mit Ilse Fraiss, Inhalte Theater „Uraufführung – Cherubim von Klagenfurt, Theaterplatz 4, Klagenfurt, ein zauberhaftes Musical moderner Songs werden lebendig, Kärntner Gabriel Barylli”, 19:30h, T:0463/54064 – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- Volkshochschule, Widmanngasse 11, Villach, „Uraufführung – „Cherubim“ von Gabriel nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, 15h, T:0463/53657640 Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit T:04242/27 3 41 Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- „Uraufführung – „Cherubim“ von Gabriel villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit DIENSTAG, 19. JÄNNER T:04242/27 3 41 Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Konzert „Die drei Tenöre mit Orchester”, T:04242/27 3 41 Kartenverkauf: Ö-Ticket , Konzerthaus, MITTWOCH, 13. JÄNNER Mießtaler Straße 8, Klagenfurt, 19:30h, T:05 Kunst „Freies Aktzeichnen für FREITAG, 15. JÄNNER 0536 16301 Fortgeschrittene”, ohne Kursleitung, jeden Theater „Uraufführung – Cherubim von Theater „Uraufführung – „Cherubim“ von Mittwoch bis 2.3. 18-21h, Amthof, Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical Feldkirchen, 18h, T:0676/7192250 – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- Theater „Uraufführung – Cherubim von nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical T:04242/27 3 41 T:04242/27 3 41 – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Verfolgung MITTWOCH, 20. JÄNNER T:04242/27 3 41 und Solidarität im Konzenrationslager Loibl Nord in Kärnten,..., Theater Halle 11, Theater „Uraufführung – Cherubim von „KinderTheaterClub: Figurenbau und Messplatz 1 / 11 Halle, Klagenfurt, 20h, Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Musical -spiel (6-10 Jahre)”, 6x mittwochs mit Berti T:0463/310 300 – mit Musik von Erwin Kiennast, neuebueh- Zechner, bau dir deine eigene Theaterpuppe nevillach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, „Anton – das Mäusemusical”, oder Maske..., Haus der Volkskultur T:04242/27 3 41 Familienmusical von Gertrud Pigor und Bahnhofplatz 5, Klagenfurt, 15h, „Carmen”, Oper von Georges Bizet, T:0463/53657640 Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, „Anton – das Mäusemusical”, 10:30h, T:0463/54064 19:30h, T:0463/54064 Familienmusical von Gertrud Pigor und „Carmen”, Oper von Georges Bizet, Vortrag „Türspalt zur Kunst”, Mag. Dr. Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, Rebecca Unterberger: „Jetzt ist schon Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, 19:30h, T:0463/54064 wieder was passiert“, zum Kriminalroman, 10:30h, T:0463/54064 Stadtgalerie, Theatergasse 4,, Klagenfurt, „Ein lyrischer Liebesdialog „Carmen”, Oper von Georges Bizet, 17:30h, T:0463 /53640572 Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, (Schauspielabteilung)”, mit Texten von Rainer Maria Rilke und Erich Fried, 19:30h, T:0463/54064 DONNERSTAG, 21. JÄNNER KONSE-Kellertheater (Konzerthaus) , „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Verfolgung Klagenfurt, 19h, T:0664/8053616536 Konzert „Benefizkonzert Unser Lied für und Solidarität im Konzenrationslager Loibl Angola”, Kartenverkauf: 0676 87722620, Nord in Kärnten,..., Theater Halle 11, SAMSTAG, 16. JÄNNER Konzerthaus, Mießtaler Straße 8, Klagenfurt, Messplatz 1 / 11 Halle, Klagenfurt, 20h, 18h, T:05 0536 16301 T:0463/310 300 Konzert „Asja Valcic & Klaus Paier”, CD-Präsetation: Timeless Suite, Amthof , Theater „Anton – das Mäusemusical”, Familienmusical von Gertrud Pigor und DONNERSTAG, 14. JÄNNER Feldkirchen, 20h, T:0676/7192250 Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, „Jeunesse für Kinder – (K)eine Literatur „Literatur um 8”, Ilse Gerhardt, Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Alpensage”, eine fantasievolle Edith Darnhofer Demár – Aus Trümmern 10:30h, T:0463/54064 Klanggeschichte zum Mitmachen mit Musik zusammengewürfelt, Dinzlschloss, Villach, „Nora oder Ein Puppenheim”, Schauspiel 20h, T:04242/2053416 von Christof Dienz., Konzerthaus Klagenfurt, Mozartsaal, Klagenfurt, 17h, T:0463/890810 von Henrik Ibsen, Stadttheater Klagenfurt, Theater „Anton – das Mäusemusical”, Theaterplatz 4, Klagenfurt, 19:30h, Theater „Nora oder Ein Puppenheim”, Familienmusical von Gertrud Pigor und T:0463/54064 Schauspiel von Henrik Ibsen, Stadttheater Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, „Kasperl, für Kinder ab 3 Jahren”, Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Klagenfurt, Theaterplatz 4, Klagenfurt, 19:30h, T:0463/54064 Puppentheater mit Andreas Ulbrich, 10:30h, T:0463/54064 Amthof, Feldkirchen, 17h, T:0676/7192250 „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Verfolgung „Nora oder Ein Puppenheim – Matinee”, „Uraufführung – Cherubim von Gabriel Schauspiel von Henrik Ibsen, Stadttheater, und Solidarität im Konzenrationslager Loibl Nord in Kärnten, Theater Halle 11, Messplatz Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit Theaterplatz 4, Klagenfurt, 19:30h, Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- T:0463/54064 1 / 11 Halle, Klagenfurt, 20h, T:0463/310 300 villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, „Die Loibl – Saga”, Ermordung, Verfolgung T:04242/27 3 41 und Solidarität im Konzenrationslager Loibl „Uraufführung – „Cherubim“ von Gabriel Nord in Kärnten,..., Theater Halle 11, Barylli”, ein zauberhaftes Musical – mit Messplatz 1 / 11 Halle, Klagenfurt, 20h, Musik von Erwin Kiennast, neuebuehne- T:0463/310 300 villach, Rathausplatz 1, Villach, 20h, T:04242/27 3 41

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Bruecke_171-172_Kultur.indd 50 25.11.15 12:47 JÄNNER 16 MILLINO, Kino Millstatt Reservierungen unter 04766/2026 oder [email protected] – www.kino-millstatt.at

Dezember-Filme

FREITAG, 22. JÄNNER DIENSTAG, 26. JÄNNER Theater „Anton – das Mäusemusical”, Konzert „Viva la Musica I”, Veranstalter Familienmusical von Gertrud Pigor und Musikschule Lieser- Maltatal, Lodronsche Thomas Pigor / Musik von Jan Fritsch, Reitschule, Hintere Gasse , Künstlerstadt Stadttheater Klagenfurt, Theaterplatz 4, Gmünd, 17h, T:04732/221518 Irrational Man Klagenfurt, 10:30h, T:0463/54064 MITTWOCH, 27. JÄNNER USA 2015, Komödie/Drama, 95 Min. Buch & Regie: „Nora oder Ein Puppenheim”, Schauspiel Woody Allen. Mit Joaquin Phoenix, Emma Stone von Henrik Ibsen, Stadttheater, Theaterplatz Konzert „Viva la Musica I”, Veranstalter 4, Klagenfurt, 19:30h, T:0463/54064 Musikschule Lieser- Maltatal, Lodronsche Berühmter Philosophie-Professor zweifelt chro- „Ein lyrischer Liebesdialog Reitschule, Hintere Gasse , Künstlerstadt nisch am Sinn der Existenz – bis eine total ver- (Schauspielabteilung), 2. Termin”, mit Gmünd, 17h, T:04732/221518 knallte Studentin samt Plan für den perfekten Texten von Rainer Maria Rilke und Erich Theater „Kindertheater juniors – ab 7 Mord neue Lebensgeister weckt. Famoser Woody Fried, KONSE-Kellertheater (Konzerthaus) , Jahren”, der kleine hässliche Vogel, Allen, vergnüglich hakenschlagend, mit den Klagenfurt, 19h, T:0664/8053616536 Parkhotel Villach, Bambergsaal, Villach, gewohnt wortwitzigen Dialogen und einem Vortrag „Korsika und Sardinien”, Diavortrag 16h, T:04242/2053415 beschwingtem Jazz-Soundtrack. Laut „Presse“ von Kurt Doujak, Schloss Porcia/Ahnensaal, „Nora oder ein Puppenheim”, Schauspiel Burgplatz 1, Spittal an der Drau, 20h, von Henrik Ibsen, Stadttheater Klagenfurt, ein moralischer Diskurs versteckt in einem Krimi T:04762/5650-223 Theaterplatz 4, Klagenfurt, 19:30h, versteckt in einer romantischen Komödie. T:0463/54064 SAMSTAG, 23. JÄNNER Vortrag „Türspalt zur Kunst”, DI Harald Kunst „Acrylmalkurs mit Elfi Wetzlinger”, Englich: Pilz Kultur – Genuss – Arznei, Sa. 23. und So. 24.1. jeweils von 10-17 Uhr, Stadtgalerie, Theatergasse 4,, Klagenfurt, Amthof, Feldkirchen, 10h, T:0676/7192250 17:30h, T:0463 /53640572 Tanz „Milonga – Tango Argentino Tanzabend”, mit DJ Rudolfo, Amthof, DONNERSTAG, 28. JÄNNER Feldkirchen, 21h, T:0676/7192250 Konzert „Symphonisches Orchester des „Chladek Landeskonservatoriums”, Kartenverkauf: Tanzwerkstatt”,Bewegungsanalyse/ [email protected] und Abendkasse, Tanztechnik/Tanzgestaltung Ltg: Ursula Konzerthaus, Mießtaler Straße 8, Klagenfurt, A Perfect Day Schebrak-Carcich, Franz von Sales Zentrum, 19:30h, T:05 0536 16301 Spanien 2015, Tragikomödie, 106 Min. Buch & Regie: Franz von Sales Platz 1, Klagenfurt, 10h, „Viva la Musica I”, Veranstalter T:0664/73169323 Fernando León de Aranoa. Mit Benicio Del Toro, Tim Musikschule Lieser- Maltatal, Lodronsche Robbins, Mélanie Thierry, Olga Kurylenko. Musik: The Theater „Uraufführung – Cherubim Reitschule, Hintere Gasse , Künstlerstadt Velvet Underground, Ramones, Buzzcocks… von Gabriel Barylli”, ein zauberhaftes Gmünd, 17h, T:04732/221518 Musical – mit Musik von Erwin Kiennast, Theater „Kindertheater kids – ab 4 Jahren”, Der Roman einer Autorin und Mitarbeiterin von neuebuehnevillach, Rathausplatz 1, Villach, der Unterhosen klauende Baum, Parkhotel Ärzte ohne Grenzen (Titel: Dejarse Llover) liefert 20h, T:04242/27 3 41 Villach, Bambergsaal, Villach, 10h, die Vorlage für einen starbesetzten Film über T:04242/2053415 den Balkankrieg. Schwarzer Humor und zynische SONNTAG, 24. JÄNNER Dialoge sind die wichtigsten Zutaten des augen- FREITAG, 29. JÄNNER Konzert „Konzert Musikverein Bayerische zwinkernden Genre-Hybrids. Der Film ist wie eine Kammerphilharmonie”, Kartenverkauf: Konzert „Viva la Musica I”, Veranstalter Matroschka-Puppe: Ein Drama innerhalb einer Ö-Ticket und 0463 55410, Konzerthaus, Musikschule Lieser- Maltatal, Lodronsche Mießtaler Straße 8, Klagenfurt, 19:30h, Reitschule, Hintere Gasse , Künstlerstadt Komödie, innerhalb eines Roadmovies innerhalb T:05 0536 16301 Gmünd, 17h, T:04732/221518 eines Kriegsfilms. Theater „Madama Butterfly – Matinee”, Oper von Giacomo Puccini, Stadttheater SAMSTAG, 30. JÄNNER Jänner-Filme Klagenfurt, Theaterplatz 4, Klagenfurt, 11h, Konzert „Viva la Musica I”, Veranstalter T:0463/54064 Musikschule Lieser- Maltatal, Lodronsche „Carmen”, Oper von Georges Bizet, Reitschule, Hintere Gasse , Künstlerstadt Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, Gmünd, 17h, T:04732/221518 15h, T:0463/54064 Theater „Carmen”, Oper von Georges Bizet, Stadttheater, Theaterplatz 4, Klagenfurt, MONTAG, 25. JÄNNER 19:30h, T:0463/54064 Konzert „Viva la Musica I”, Veranstalter Musikschule Lieser- Maltatal, Lodronsche SONNTAG, 31. JÄNNER Reitschule, Hintere Gasse, Künstlerstadt Konzert „KONSE-Matinee am Sonntag”, Gmünd, 17h, T:04732/221518 Piano & Forte, Leitung: Prof. Elisabeth Die Schüler der Madame „Konzert um Vier”, gemischtes Vorspiel, Fheodoroff, Konservatorium, Neuer Saal , Musikschule, Widmanngasse 12, Festsaal, Klagenfurt, 11h, T:0664/8053616536 Anne/Les Héritiers Villach, 16h, T:04242/24644 Literatur „Literatur um 11”, Alfred Komarek Fr 2015, 105 Min. Buch & Regie: Marie-Castille Mention- Theater „Kindertheater minis – ab 2 Jahren”, – Alt aber Polt, Warmbaderhof, Parksalon, Schaar. Mit: Ariane Ascaride, Ahmed Dramé Dramé. AHOi KOi, Parkhotel Villach, Bambergsaal, Villach, 11h, T:04242/2053416 Diese Lehrerin verzaubert ganz Frankreich… Tief Villach, 10h, T:04242/2053415 berührender Film über eine engagierte Lehrerin, die ihre Brennpunkt-Klasse zusammenschweißt, indem sie sie mit einem Geschichtsprojekt zu einem nationalen Schülerwettbewerb anmeldet – nach einer wahren Begebenheit.

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Galerien.Ausstellungen KC = ermäßigte Veranstaltungen mit der Kultur.Card Kärnten untV = und nach telefonischer Vereinbarung

KLAGENFURT AM WÖRTHERSEE Robert-Musil-Literatur-Museum, BAD BLEIBERG Architektur Haus Kärnten, St. Veiter Ring Bahnhofstr. 50, T:0463/501429, „Peter Sonja Hollauf/Rupert Wenzel, ehem. 10, T:0463/504577, „Ausstellung Putz: Das ewige Archiv / The Eternal BBU-Bürogebäude, rechts neben Landesbaupreis Kärnten 2015”, Archives. New Stuff”, seit 1980 versteht Terra-Mystica, T:0650/4406466, Ausstellung prämierter und eingereichter sich das Ewige Archiv als Enzyklopädie „Atelier für bildende Kunst”, Malerei Projekte zum Landesbaupreis 2015, 3. zeitgenössischer Identitäten., 20. Mai bis und Wandobjekte, 1. Juni bis 31. Dezember, Dezember bis 29. Jänner, Mo-Fr 9-19h 18. Dezember, Mo-Fr 10-17h, Sa/So/ ganzjährig, ntV feiertags geschlossen Berufsvereinigung bildender Künstler Ö. BV-Galerie, Feldkirchner Straße 31, Založba Fran / Fran Verlag, Stadthaus BLEIBURG Klagenfurt, Studiogalerie, Theaterpl.3, T:0463/59 80 60, „Grafische Techniken”, Galerie Falke, Schulweg 17, Loibach, T:0650/4412200, „V barvah utripajo Grafische Techniken, 8. Dezember bis T:0664/4062430, „Hermann Falke”, bližine”, ausgestellt werden Originalwerke 24. Jänner, Mo-Fr 9-19h Aquarelle, Gemälde auf Zink und Grafiken, aus dem Kunstbuch „V barvah utripajo bewegung IN kultur, Stadtcafé am Alten Platz 4. Juli bis 31. Dezember, ganzjährig, ntV bližine“, 8. bis 13. Dezember, Di-So 10-13h, 26, T:0650/3992674, „Ausstellung Marlis 14-19h untV Lepicnik – Einsichten”, Altstadtbilder aus EBENTHAL IN KÄRNTEN Klagenfurt in spiegelnden Schaufen- VILLACH Friedrich Kach, Kirchenstraße 31, sterscheiben – in Acryl auf Leinen, 28. T:0650/5545455, „Atelier – Alte Schule Atelier – Kleine Stiegengalerie 50, November bis 13. Juli, Mo-Sa 10-24h – Kach”, Farbradierungen – Aquarelle – Kratschacherweg 50, Drobollach, Galerie 59 Galerie für Fotografie, Klagenfurt Sakrale Kunst, 1. Jänner bis 31. Dezember, T:0664/73532608, „Malerei in Acryl, – Wölfnitz, T:0664/4722247, „Glaube – ganzjährig, ntV who can be against us”, 4. Dezember Öl und Aquarell”, Josefine Blaich, 1. Jänner bis 31. Dezember, ganzjährig, ntV bis 30.Jänner, Di-Do 16-19h, Fr 14-18h, FEISTRITZ IM ROSENTAL Sa 10-14h Atelier Tragauer/Galerie kunst.stoff, Galerie im Kraigherhaus, T:0463/257792, Galerie de La Tour, im Innenhof Lidmansky- Almblickweg 26, Obere Fellach, T:0676/ 8205 1702, „Petra und Friedrich J. „Gedächtnisausstellung”, Kärntner- gasse 8, T:0664/8477556, „Licht.Blicke mährische Maler und Grafiker Otto Worku Goshu | Barbara Goshu”, Kunst aus Tragauer”, 20. November bis 31. Dezember, ganzjährig, ntV Kraigher-Mlczoch 1886-1951, 1. bis 31. Äthiopien / Ethiopian art, 19. November bis Dezember, ganzjährig, Fr-So 15-18h untV 9. Feber, Mo-Fr 15-18h, Sa 9-13h Galerie Freihausgasse, Freihausgasse, T:04242/2053400, „Bank Austria Galerie Walker, Schloss Ebenau, Weizelsdorf Kunstraum Lakeside, Lakeside B02, 1, T:0664/3453280, „Spuren / Sledi”, T:0463/22882220, „Anna Witt”, Kunstpreis 2015”, Nataša Sienčnik, Anna Kohlweis und David Mase (Preisträger 2014), Valentin Oman, 31. Oktober bis 31. Jänner, Ausstellung zu Stadtentwicklung, Oktober/November Sa u. So 14-17h untV Generierung von Arbeit, Forschung, Ökologie 18. November bis 5. Dezember, Mi-Fr 9-13h u. 14-18h, Sa 9-15h und Kultur, 27. November bis 31. Dezember, FELDKIRCHEN IN KÄRNTEN Di 12-18h, Mi-Fr 10-13h untV Galerie Freihausgasse, Freihausgasse, kultur-forum-amthof, Stadtgalerie Amthof, Kunstraum Walker, Richard Wagner T:04242/2053420, „roter faden – Amthofgasse 5, T:0676/7192250, Straße 34-36 (vis á vis dem UKH), textileforce”, in Kooperation mit der „Johannes Ramsauer”, Satireausstellung, T:0650/2130505, „Malerei”, Hanns Universität für angewandte Kunst Wien, 16. Jänner bis 12. Feber, 14-18h und Kunitzberger, 23. Oktober bis 15. Jänner, 17. Dezember bis 30. Jänner, Mi-Fr 9-13h während der Veranstaltungen des kfa untV nach telefonischer Vereinbarung u. 14-18h, Sa 9-15h Stadtgalerie Amthof , Amthofgasse 5, Kunstverein Kärnten, Goethepark 1, Galerie Offenes Atelier D.U.Design T:0676/7192250, „Herwig Zens”, Satire, T:0463/55383, „Happy end – kunst + postWERK, Postgasse 6, 13. November bis 8. Jänner, Mo-Fr 10-19 Uhr schenken”, Kleinformatiges zum T:0676/84144166, „C.U.T. Schönheit und Körper im Wandel”, CHS Villach – Verschenken, 27. November bis GMÜND IN KÄRNTEN 23. Dezember, Di-Fr 12-18h, Do 12-20h, 3 Plastiken – 3 Installationen – Sa 9-13h 3 Künstlerinnen, 12. bis 31. Dezember, Alte Burg, Lodronsaal, T:04732/3639, Di-Fr 10-12:30h u. 15-18h werktags untV MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten, „Ausstellung Klaus Frost, Malerei”, Burggasse 8, T:050/53616252, „Valentin Kultur Warmbad, Kadischenallee 22-24, 1. Oktober bis 31. Dezember, zu den Oman. Retrospektive”, Rückblick auf die T:04242/30011301, „Natur.Raum”, Restaurantöffnungszeiten vergangenen fünfzig Schaffensjahre des Fotografische Spurensuche in der Atelier am Stadtturm, T:04732/221518, Künstlers., 29. Oktober bis 6. März, Di-So Natur – Natur.Raum noch bis 31.12. „Larissa und Frank Tomassetti”, 10-18h, Do 10-10h, feiertags 10-18h, KC Hotel Warmbaderhof, 3. Oktober bis Bilderausstellung, 1. Mai bis 31. Dezember, 31. Dezember, 8-24h MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten, ganzjährig, 15-18h untV Burggasse 8, T:050/53616252, „Peter Kulturabteilung der Stadt Villach, Fam. Pfeifhofer, Riesertratte 4a, Truschner. Bangkok Struggle”, 40 Schloßgasse 11, T:04242/2053400, T:04732/221518, „Porsche Automuseum Fotografien aus der Fotoserie „Bangkok „Mario Oberhofer”, die Anwesenheit des – Sonderausstellung 50 Jahre Porsche Struggle“, 19. November bis 6. März, Di-So Menschlichen, 5. Oktober bis 8. Jänner, 911”, Autoausstellung über 40 Exponate 10-18h, Do 10-10h, feiertags 10-18h, KC Mo-Do 8-12h u. 13-16h, Fr 8-12h vom ersten Porsche bis hin zum Rennwagen, MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten, white8 Showrooms, Widmanngasse 8, 26. bis 31. Dezember, Mo-So 10-16h, Burggasse 8, T:050/53616252, „Fabio T:0664/2026754, „white8 Collection”, ganzjährig untV Zolly. Rendezvous mit der Realität”, Arbeiten von Chuck Close, Katy Stone und Galerie – Hotel Platzer, Untere Vorstadt 26, Installation in der Burgkapelle des MMKK, Graham Kuo, 17. Jänner bis 31. Dezember, T:04732/221518, „Bilder von Bianca 12. November bis 6. März, Di-So 10-18h, Do ganzjährig untV Böttcher ”, Gestalten mit Leichtigkeit, 10-10h, feiertags 10-18h, KC Ausstellung bis Feber 2016, 1. Jänner bis ALBECK rittergallery, Burggasse 8, T:0664/2410005, 31. Dezember, Hotelöffnungszeiten untV „Accrochage 15”, Gemeinschafts- Schloß Albeck, Schlossweg 5, T:04279/303, Galerie am Stadtturm, T:0664/9777954, ausstellung der von der Galerie vertretenen „LebensArt”, Persönlichkeiten über ihre „Atelier Larissa Tomassetti & Frank Künstlerinnen und Künstler, 17. November Kunst zu leben, 9. Mai bis 1. Jänner, Tomassetti-Kropiunik”, Zeichnung und bis 24. Dezember, Di-Sa 10.30-13h untV Mi-So u. Feiertag 10-21h Malerei, 1. Jänner bis 31. Dezember, ganzjährig untV

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Genuss-Kunst, Kirchgasse 50, ST. GEORGEN AM LÄNGSEE T:0680/1235510, „Helga Pepper, Sabine Stift St. Georgen, Schlossallee 6, und Karli Gugganig”, Bilderausstellung T:04213/2046-600, „Das Unsichtbare von Gastkünstlern, 3. März bis 31. schauen – Ausstellung von Giovanni Dezember, Mo und Do 9-17h, Di, Mi Pulze”, 29. November bis 31. Jänner, und Fr 9-12h und 14-17h Mo-So 8-19h

Kunsthandwerkshaus Gmünd, Hintere ORF/GRAF FILM/ARNOLD PÖSCHL Gasse 33, T:0664/8629299, „Aller Hand

ST. VEIT AN DER GLAN Foto: Werk”, Vielfältiges Kunsthandwerk, Galerie „Atelier 43“, Botengasse 11, Kärnten-Team: Regisseurin Andrina Mračnikar (Mitte), ganzjährig, 1. bis 31. Dezember, Di-Fr T:0650/3908290, Kameramann Gerald Kerkletz und Produzent Klaus 10-13h und 15-17h, Sa 10-13h untV „Weihnachts- ausstellung – von Profunser und Graf (rechts) mit den Darstellern Hans Rehsmann, Künstlerstadt Gmünd, Alte Burg, Olga Goronok bis Karl Stark”, Grafik, Ana Kropiunig und Valentin Cencig. T:04732/221518, „Ausstellung Andrey Malerei und Bildhauerei, 17. November Kraev – Fotografie”, 18. September bis bis 19. Dezember, Di-Fr 10-12h und 31. Dezember, während der Öffnungszeiten 15-18h untV Skulpturengarten, Riesertratte, universum.history T:0664/8973334, „Fritz Russ”, VELDEN AM WÖRTHER SEE Metallbildbauer und Atelier, 1. Jänner bis Kirchenstraße, 31. Dezember, ganzjährig, Mo-So 9-19h untV Kunstverein Velden, Unser Kärnten T:0664/176 80 35, „Manuela Jürgens Für die Dreharbeiten zu „Universum History – GRIFFEN – Farbenkräftige Acrylbilder auf Leinwand”, inspiriert von täglichen Unser Österreich“ war Kärnten Anfang Novem- Kulturinitiative Stift Griffen, Stift, Geschehnissen, Erlebnissen und ber Schauplatz und Kulisse der neuen Bundes- T:04233/2344, „Peter Handke – Stimmungen!, 8. Jänner bis 4. März, Tag länderreihe des ORF. Nach Tirol als zweites Literaturdokumentation”, Kulturräume des und Nacht zu besichtigen – Fenstergalerie ehem. Prämonstratenser Stiftes, mittelal- Bundesland, dessen Geschichte anhand eines terliche und barocke Kunstschätze, 1. Jänner VÖLKERMARKT exemplarischen Familienschicksals erzählt wird bis 31. Dezember, ganzjährig, Di-So 14-19h – im Falle der Kärnten-Folge jene der Familie Kath. Bildungshaus Sodalitas Kat. dom Rehsmann aus Ledenitzen. Der Lauf eines Jahr- MILLSTATT prosvete , Tainach/Tinje, Propsteiweg 1, T:04239/2642, „Licht und Farben des hunderts wird so über vier Generationen perso- Atelier Franz Politzer, Lammersdorf 48, Südens”, Eröffnung der Ausstellung in der nalisiert und historisch wiedergegeben und mit T:0676/5552969, „Inszenierte Land- Kleinen Galerie Künstler: Univ.Prof. Dr. Peter allen Mitteln moderner Formen- und Bildsprache schaft und Bilder vom Wesentlichen”, Gstettner, 4. November bis 31. Dezember, fürs Fernsehen gestaltet. So werden Spielfilm- Ölbilder und Farbradierungen; Atelier- Mo-Fr 8-17h, Sa 8-12h untV szenen eingebaut und Archivmaterial, dokumen- führungen, 1. Jänner bis 31. Dezember, Kath. Bildungshaus Sodalitas Kat. dom Mo. – So. 11 – 17 Uhr untV prosvete , Tainach/Tinje, Propsteiweg 1, tarische Bilder sowie Interviews verwendet. Atelier Kunst.Frei.Raum-Friederike T:04239/2642, „Esence življenja, d.1 Die dramatischen Wendejahre liefern den Hin- Schmölzer-Jäger, Sonnleitenweg 72, vino”, Eröffnung der Ausstellung in der tergrund. So hat Franc Rehsmann senior seine T:04766/2705, „Auf der Suche – Großen Galerie Künstleri: Tanja Prušnik, Erinnerungen im Buch „Rod pod jepo“ (deutsch: Dynamische Prozesse”, 14. März 24. November bis 16. Jänner, Mo-Fr 8-17h, Eine slowenische Chronik aus Kärnten 1914 – bis 31. Dezember, ganzjährig untV Sa 8-12h untV Elke Maier und Georg Planer, 1945) festgehalten. 1942 wird die Kärntner- Helgolandstraße, hinter dem Pfarrhof, WOLFSBERG slowenische Familie deportiert, ihr Hof von Kanaltaler Optanten übernommen. Nach ihrer T:04732/4049, „KlostergARTen und Galerie Muh , Aichberg 39, T:04352/81343, Atelier”, LandART:von Elke Maier und „herzhören”, Silke Konatschnig zeigt eine Rückkehr 1945 muss sich die Familie im Europa Skulpturen von Georg Planer, Eintritt frei, Symbiose aus abstrakten Wortimpulsen, der Nachkriegszeit neu orientieren. Sie kämpft 1. August bis 31. Dezember, Garten frei Aphorismen und Gedichte, 28. November unter anderem auch mit dem Konflikt um die begehbar, Atelier ntV, ganzjährig untV bis 6. Jänner, Sa, So, Ft. 14-18h untV slowenische Minderheit in Kärnten. Galerie Gudrun Kargl, Kleindombra 10, Museum im Lavanthaus, St. Michaeler T:04766/37220, „Die Kunst der Stunde Für Drehbuch und Regie konnten Andrina Straße 2, T:04352/537 333, „Museum im Mračnikar und Robert Schabus gewonnen wer- – more than art”, Arbeiten von Gudrun Lavanthaus”, Erleben und Entdecken Sie ein Kargl – Universell, kosmisch, erdig, naturwis- spannendes Panorama der Region Lavanttal, den. Die junge Kärntner Regisseurin hat mit senschaftlich…, 15. bis 31. Dezember, 3. November bis 9. April, Di-Do 10-16h und „Ma Folie“ ihren ersten Spielfilm heuer auf der ganzjährig untV Fr 10-13h, feiertags geschlossen Diagonale in Graz präsentiert. Bekannt wurde Mračnikar, die in Ljubljana und Wien (u. a. bei RADENTHEIN Michael Haneke) studierte, schon früher mit Granatium, Klammweg 10, 9545 Radenthein, ihren preisgekrönten Dokus (z. B. Der Kärntner T:04246/29135, „Advent im Granatium”, 30. November bis 7. Jänner, 10-17h, Son. spricht Deutsch), die sich kritisch mit zwei- und Feiertag, 24. 31. Dez. geschlossen sprachigen Themen und Kärntner Geschichte beschäftigen. Wie auch Schabus, Absolvent ROSEGG der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der als Galerie Šikoronja, Galerieweg 5, Dreharbeiten am Tratnikhof für den unabhängiger Filmemacher hauptsächlich im dokumentarischen Teil von Robert Schabus. T:0664/5123645, „CAROLINE – Im Fluss sozial-dokumentarischen Bereich tätig ist. / v toku”, Verlängerung der Ausstellung, e BB neue Arbeiten von CAROLINE, 1. Dezember bis 31. Jänner, Dez. u. Jan. nur nach Die Kärnten-Folge der „Universum History“-Reihe ist Terminvereinbarung eine Koproduktion von ORF und Graf Filmproduktion in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium und SPITTAL AN DER DRAU wird bis Anfang 2016 fertiggestellt sein. Der Ausstrah- Galerie im Schloss Porcia, Burgplatz 1, lungstermin folgt dann zwischen Feber und April. T:04762/5650-223, „KunstSportGruppe Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln der Hochobir”, „Combined“ – 2015 stehen Film Commission. Geplant ist bis 2018 je eine Folge Gruppenausstellungen im Fokus, (45 Minuten) aus dieser Reihe „Universum History“ zu 6. November bis 4. Dezember, Mo-Fr jedem der neun österreichischen Bundesländer. Den ORF/GRAFFILM/STEFANIE FEODOROW 10-13 und 16-18h, Sa/So/Fe 10-12h Auftakt macht am 29. Dezember 2015, um 21:05 Uhr

Foto: in ORF 2 „Unser Österreich: Tirol“.

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Filmstudio Villach KC Stadtkinocenter Villach, Saal 3, T: 04242/214606 bzw. Kassa 27000

Ab 1. Dezember Ewige Jugend – Youth Italien/Frankreich/Schweiz/Großbritannien 2015, 124 Minuten. OmU. Regie: Paolo Sorrentino. Mit: Harvey Keitel, Michael Caine, Rachel Weis. Ab 12 Jahren Nach „La Grande Bellezza“ erzählt Paolo Sorrentino mit fantastisch surrealen Bildern vom Lauf der Zeit, von Freundschaft, Liebe, Generationenkonflikten und davon, wie das Alter die Sicht auf die Dinge verändert und Dimensionen sprengen kann.

Ab 4. Dezember Ab 25. Dezember Ab 15. Jänner Wie auf Erden – Die Melodie des Meeres – Dheepan – Dämonen Så ock på jorden Song Of The Sea und Wunder Schweden 2015, 130 Minuten. OmU. Irland/Dänemark/Luxemburg/Belgien/Frankreich Frankreich 2014, 114 Minuten. OmU. Regie: Kay Pollak. Mit: Frida Hallgren, 2014, 93 Minuten. Regie: Tomm Moore. Regie: Jacques Audiard. Mit: Vincent Rottiers, Niklas Falk, Ylva Lööf. Ab 12 Jahren Animation, jugendfrei Marc Zinga, Franck Falise. „Wie auf Erden“ ist die lang ersehnte Fort- Ganz modern erzählt der Film ein Märchen, Der tamilische Freiheitskämpfer Dheepan setzung des großen Kino-Erfolges „Wie im das auf die traditionelle schottische und verlor im Bürgerkrieg in Sri Lanka Frau Himmel“, der 2005 als bester fremd- irische Mythologie zurückgeht. und Kind. Nun versucht er, sich in einem sprachiger Film für den Oscar® nominiert 2015 Oscar-Nominierung in der Kategorie heruntergekommenen Pariser Vorort ein wurde und über eine Viertelmillion öster- bester animierter Spielfilm. neues Leben aufzubauen, zum Schein mit reichische Kinobesucher begeisterte. einer ihm fremden jungen Frau und einem kleinen Mädchen. Der Film Gewann die Goldene Palme Cannes 2015.

Filmstudio Villach Ab 11. Dezember Ab 15. Jänner Virgin Mountain Newsletter bzw. Programm: Anfrage per Umrika Telefon oder per Mail. Ein spezielles Island/Dänemark 2015, 94 Minuten. OmU. Indien 2015, 98 Minuten. OmU. Service wird für Schulen angeboten: Regie: Prashant Nair. Mit: Suraj Sharma, Regie: Dagur Kári. Mit: Gunnar Jónsson, Tony Revolori, Smita Tambe. Ab 12 Jahren Ilmur Kristjánsdóttier, Sigurjón Kjartansson. Ab 80 Personen gibt es einen Sonderpreis Ab 14 Jahren von Euro 5,- (normal: 8,50. Ermäßigungen „Das Glück beginnt hinter dem nächsten zum Preis von 7,50 erhalten Inhaber der Hügel“ – Mitte der 1980er-Jahre wandert Dagur Kári erzählt nun nach seinen wunder- BRUECKE-KC, Jugendcard, Studenten der junge Udai nach Amerika aus und baren Filmen „Nói Albinói“ und „Ein gutes und Ö1-Mitglieder, 10er-Block: 75,-). schickt regelmäßig Briefe nach Hause, Herz“ lakonisch-trocken, unglaublich witzig Rathausplatz, 9500 Villach die zum Fenster zur großen, weiten Welt und berührend aus dem Leben des gut- T: 04242/214606, E: [email protected] seines Dorfes werden. Beim Sundance mütigen, fülligen Fúsi. bzw. Stadtkino Villach, T: 04242/27 000 Film Festival 2015 gewinnt Umrika den Kassa ab 17.30 Uhr World Cinema Audience Award. www.filmstudiovillach.at

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Ab 18. Dezember Ich und Earl und das Mädchen USA 2015, 105 Minuten. Regie: Alfonso Gomez-Rejon. Ein einzelgängerischer Teenager freundet sich mit einer an Leukämie erkrankten Klassen- kameradin an. Großer Preis der Jury und Publikumspreis Sundance Film Festival 2015!

15. und 16. Dezember Fitzcarraldo BRD 1981, 158 Min. Regie: Werner Herzog. Mit: Klaus Kinski, Claudia Cardinale … Musik: Popol Vuh Der irische Abenteurer Fitzcarraldo ist Anfang des 20. Jahrhunderts von der Idee besessen, in einer kleinen Stadt im Amazonas-Gebiet ein Opernhaus zu errichten. Werner Herzogs Meisterwerk über die Verwirklichung großer persönlicher Visionen lebt von seiner großartig entfalteten Bildgewalt und einem Klaus Kinski, der in seiner vorletzten Zusammenarbeit Ab 1. Jänner mit Herzog den Visionär Fitzcarraldo als verwegenen und gelösten Träumer spielt, der Hello, I am David buchstäblich Berge versetzt. Beste Regie Cannes 1982. Deutschland 2015, 99 Minuten. Regie: Cosima Lange. Die Pianisten-Legende David Helfgott ist einer der außergewöhnlichsten Künstler unserer Zeit. Als Wunderkind gefeiert, erleidet er 1970, nachdem er mit dem 3. Klavierkonzert von Rachmaninow in der ausverkauften Royal Albert Hall triumphierte, einen Nervenzusam- menbruch. Fast 20 Jahre später, nach Auf- enthalten in der Psychiatrie und Auftritten als Barpianist, gelingt ihm mithilfe seiner großen Liebe Gillian die Rückkehr auf die Bühne.

17. Dezember Ab 18. Dezember Varvilla Carol Italien 2014, 75 Minuten. Regie: Valerio Gnesini. GB/USA/Frankreich 2015, 118 Min. Regie: Die Bewohner des kleinen italienischen Todd Haynes. Mit: Cate Blanchett, Rooney Mara Dorfes Succisso haben sich vor 20 Jahren New York in den Fünfzigerjahren: Therese zusammengetan und eine Kooperative weiß nicht wirklich, was sie mit ihrem Leben gegründet, um so ihr Dorf vor dem Aus- anfangen soll. Sie wäre gerne eine Foto- sterben zu bewahren. Sie betreiben eine grafin, jobbt aber in einem Kaufhaus als Ab 15. Jänner 2016 Bar, einen Bauernhof sowie eine Greißlerei Aushilfsverkäuferin für das Weihnachts- Das brandneue Testament und sind im Tourismus, in der Schafzucht geschäft. Dort trifft sie eines Tages auf Belgien/Frankreich/Luxemburg 2015, 115 Min. und Käseproduktion, in der Nahversorgung die elegante Carol. Preis für die Beste Regie: Jaco van Dormael. Mit: Mit Pili Groyne, Benoît der Region und in der Betreuung des Darstellerin und Nominierung für die Poelvoorde, Catherine Deneuve, Yolande Moreau Besucherzentrums des Nationalparks aktiv. Goldene Palme Cannes 2015. Gott ist ein Misanthrop, der zusammen mit seiner Frau und Tochter Éa in einer Platten- Volkskino bausiedlung in Brüssel wohnt und seine Zeit damit verbringt, die Menschheit mit immer Infos zu den Filmen und eine aktuelle Programmübersicht findet man unter: neuen Einfällen zu quälen. Arthouse-Kino vom www.volkskino.net. Unter dieser Adresse hat man auch die Möglichkeit Karten Allerfeinsten: einfallsreich und unterhaltsam, zu bestellen oder das aktuelle Kinoprogramm nach Hause zugesandt zu bekommen. mit tollen Darstellern und einer ordentlichen Ermäßigungen für BRUECKE-KulturCard-Inhaber Kinoplatz 3, 9020 Klagenfurt, KC. Portion Tiefgang. Ein himmlisches Vergnügen! T: 0463/319880, E: [email protected]

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