^ LANDKREIS y\ •V-. '^s.

DER LANDRAT

Landkreis Gifhorn » Schlossplatz l 38518 Gifhorn 9 - Umwelt FB 9.3 Herr Otte Außenstelle Cardenap, Zimmer 012 Windpark Ehra-Lessien GmbH & Co. KG Tel. 05371 82-738 z.Hd. Heike Lingk Fax 05371 82-788 Stephanitorsbollwerk 3 [email protected] 28217 Bremen Aktenzeichen: 9.4/74.01-01.25 12.03.2021

Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG)1; Genehmigung Genehmigungsbescheid I. l. Hiermit wird der Windpark Ehra-Lessien GmbH & Co. KG, Stephanitorsbollwerk 3,28217 Bremen, auf den Antrag vom 10.12.2018 gemäß §§ 4 und 10 BImSchG i. V. m. Nr. 1.6.2 der Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen (4. BImSchV)2 die Genehmigung zu der Errichtung und dem Betrieb der folgenden Anlage erteilt: Windpark Ehra-Lessien Standort Gemarkung: Ehra-Lessien WEA01 Flur: 7 Flurstück 34/1 WEA02 Flur: 7 Flurstück 49/1 und 51/1 WEA03 Flur: 33 Flurstück 4/1 und 5/1 WEA04 Flur: 33 Flurstück 17 und 18 WEA05 Flur: 33 Flurstück 47/1 WEA06 Flur: 33 Flurstück 24 und 25 2. Die Genehmigung erstreckt sich auf die Errichtung und den Betrieb von sechs Windenergie- anlagen, fünf Anlagen des Typs Vestas V150 mit 166 m Nabenhöhe, einer Leistung von 4,2 MW, einem Rotordurchmesser von 150 m und einer Gesamthöhe von 241 m sowie einer An- läge des Typs Vestas V136 mit 166 m Nabenhöhe, einer Leistung von 4,2 MW, einem Rotor- durchmesser von 136 m und einer Gesamthöhe von 234 m.

1 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBI. I S. 1274), in der z. Z. gültigen Fassung 2 Vierte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über genehmigungsbe- dürftige Anlagen - 4. BImSchV) vom 31. Mai 2017 (BGBI. I S.1440), in der z. Z. gültigen Fassung schrift: Sprechzeiten von: Konten der Kreiskasse: Kontakt: Schlossplatz l Mo. bis Fr. 8:30 - 12:00 Uhr Sparkasse -Gifhorn- Telefon: 05371 82-0 38518 Glfhorn und BIG: NOLADE21GFW Telefax: 05371 82-357 Do. 14:00 - 17:00 Uhr IBAN: DE79 2695 1311 0011 0005 02 Internet: http://www.gifhorn.de Haltestelle: Weitere Sprechzeiten nach Rathaus, Linie 100, 102, besonderer Vereinbarung. Postbank Hannover USt.-Nr.: 19/200/07056 170 BIG: PBNKDEFF250 USt.-Id.: DE115235840 (FAGifhorn) IBAN: DE18 2501 0030 0006 2263 00 - 2-

3. Die Errichtung und der Betrieb der genehmigten Anlage sind gemäß der aufgeführten Aufla- gen, Bedingungen, Nebenbestimmungen und Hinweise durchzuführen. 4. Diese Genehmigung schließt nach § 13 BImSchG die nach der Niedersächsischen Bauord- nung (NBauO)3 zu erteilende Baugenehmigung ein. 5. Die Kosten des Verfahrens sind vom Antragsteller zu tragen. II. Nebenbestimmungen und Auflagen: l. Allgemeines 1.1 Die Anlage ist - soweit nachstehend nichts Abweichendes bestimmt ist - nach Maßgabe der im Anlagenverzeichnis aufgeführten Beschreibungen und Zeichnungen zu errichten und zu betreiben. Die Antragsunterlagen sind Bestandteil der Genehmigung. 1.2 Die Inbetriebnahme der Anlage ist der unteren Immissionsschutzbehörde des Landkrei- ses Gifhorn spätestens 14 Tage vorher anzuzeigen. 1.3 Diese Genehmigung erlischt gemäß § 18 Abs. l Nr. l BImSchG, wenn innerhalb einer Frist von 2 Jahren nach Vollziehbarkeit des Genehmigungsbescheides nicht mit der Er- richtung oder dem Betrieb der Anlage begonnen wurde. 1.4 Der Genehmigungsbescheid ist am Betriebsart aufzubewahren. 1.5 Ein Wechsel des Anlagenbetreibers ist der Genehmigungsbehörde unverzüglich schriftlich mitzuteilen. 1.6 Der Immissionsschutzbehörde des Landkreis Gifhorn, der zuständigen Polizeidienststelle und gegebenenfalls der Feuerwehr sind Störungen des bestimmungsgemäßen Betriebes der Anlage unverzüglich mitzuteilen. Als Störungen des bestimmungsgemäßen Betriebes sind alle Betriebszustände der Anlage zu verstehen, durch die eine Gemeingefahr hervor- gerufen wird (z. B. Freisetzung von Stoffen, die in Brand geraten oder explodieren kön- nen). 1.7 Die Maßnahmen von immissionsschutzrechtlicher Überwachung sowie ökologischer Bau- begleitung sind aufeinander abzustimmen. 2. Ortsplanung, Bauordnung und Brandschutz Aufschiebende Bedingung 2.1 Die Baugenehmigung wird unter der aufschiebenden Bedingung erteilt, dass der Bauauf- sichtsbehörde vor dem Beginn der Bauarbeiten (Fundamentaushub der ersten Windener- gieanlage) eine Sicherung in Form einer unbefristeten Bankbürgschaft für die Rückbau- kosten in Höhe von 996.000,00 € erbracht wird. Auflagen 2.2 Vor Baubeginn (Fundamentaushub der ersten Windenergieanlage) des Bauvorhabens Windpark Ehra-Lessien hat die Bauherrin / der Bauherr entsprechend § 52 Abs. 2 Satz 3 NBauO der Bauaufsichtsbehörde den Namen der Bauleiterin / des Bauleiters schriftlich mitzuteilen. 2.3 Mit der Durchführung der Baumaßnahme darf erst begonnen werden, wenn die geprüf- ten statischen Nachweise sowie der Prüfbericht ohne Beanstandungen der Bauaufsichts- behörde vorliegen.

3 Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. April 2012 (Nds. GVBI. S. 46), in der z. Z. gültigen Fassung - 3 -

2.4 Vor Baubeginn (Fundamentaushub der ersten Windenergieanlage) des Bauvorhabens Windpark Ehra-Lessien ist der Bauaufsichtsbehörde der Nachweis vorzulegen, dass die Erschließung über die Flurstücke 3/5 und 2/1 durch die Eintragung entsprechender Bau- lasten gem. § 4 Abs. 2 NBauO sichergestellt ist. 2.5 Mit den Bauarbeiten darf erst begonnen werden, wenn die erforderlichen Abstands- und Vereinigungsbaulasten vorliegen und diese nach Prüfung in das Baulastenverzeichnis des Landkreises Gifhorn eingetragen worden sind. Nebenbestimmungen: 2.6 Die Genehmigung ist mit allen Nebenbestimmungen und Hinweisen vor Baubeginn (Fun- damentaushub der ersten Windenergieanlage) den verantwortlichen Personen (§§ 52 - 56 NBauO: Grundstückseigentümer, Entwurfsverfasser, Unternehmer, Bauleiter usw.) zur Kenntnis zu geben. 2.7 Der Baubeginn (Fundamentaushub der ersten Windenergieanlage) ist der Bauaufsichts- behörde 4 Wochen vor dem Beginn der Bauarbeiten schriftlich anzuzeigen (§ 76 Abs.l NBauO). 2.8 Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist hier anzuzeigen (§ 76 Abs. l NBauO). 2.9 Bauaufsichtliche Abnahmen sind nicht erforderlich. 2.10 Für die durch Typenstatik nachgewiesenen Konstruktionen ist der zugehörige Typen- Prüfbericht maßgeblich für die Bauausführung. Die Prüfbemerkungen sind zu beachten. Die dort festgelegten Nachweise und Bescheinigungen sind der Bauaufsichtsbehörde vor Inbetriebnahme unaufgefordert vorzulegen. 2.11 Die erforderlichen Abnahmen in statisch konstruktiver hlinsicht sind mind. 48 Std. vorher beim Prüfingenieur zu beantragen. Ohne Durchführung der Abnahme dürfen wei- tere Arbeiten nicht ausgeführt werden. Über das Ergebnis der Abnahme/n ist dem Land- kreis Gifhorn unverzüglich ein Bericht vorzulegen. (§ 77 Abs.l NBauO). 2.12 Im Aufenthaltsbereich unter den Rotorblättern der Windenergieanlagen mit techni- sehen Einrichtungen zur Außerbetriebnahme des Rotors bei Eisansatz ist durch hlinweis- Schilder auf die verbleibende Gefährdung durch Eisabfall bei Rotorstillstand oderTrudel- betrieb aufmerksam zu machen. 2.13 Es sind wiederkehrende Prüfungen nach Abschnitt 15 der „Richtlinie für Windenergie- anlagen Einwirkungen und Standsicherheitsnachweise für Turm und Gründung" in der ak- tuellen Fassung i. V. m. den Vorgaben in dem begutachteten Wartungspflichtenbuch so- wie den weiteren Auflagen in den übrigen Gutachten durchzuführen. 2.14 Ein Weiterbetrieb der Windenergieanlagen nach Ablauf der Entwurfslebensdauer muss von geeigneten unabhängigen Sachverständigen für Windenergieanlagen durch gemäß der „Richtlinie für den Weiterbetrieb von Windenergieanlagen Beurteilung von Turm und Gründung" anfallende Inspektionen sowie Beurteilungen von Lasten und/ oder Kompo- nenten der WEA geprüft werden. 2.15 Hiermit wird gemäß § 66 Abs. l der Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) in Ver- bindung mit § 5 NBauO eine Unterschreitung des Grenzabstandes zum Flurstück 53 - Wassergraben, III. Ordnung - gem. Lageplan zugelassen. 2.16 Windenergieanlagen, die nicht mehr genutzt werden, sind rückstandsfrei einschließ- lich der Gründung und Bodenversiegelungen, entsprechend der Verpflichtungserklä- rung zu beseitigen. Auflagen Brandschutz: 2.17 Das Brandschutzkonzept gemäß BauVorlVO4 für die Errichtung von sechs Windener- gieanlagen in Ehra-Lessien, Windpark „Ehra-Lessien", Landkreis Gifhorn der DMT GmbH & Co. KG, Nummer 8116022005 APS-BS-Teu/Kap Index 1.0 mit Datum vom 06.12.2018 wird Bestandteil der Genehmigung.

4 Bauvorlagenverordnung (BauVorlVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7. November 2012 (Nds. GVBI. 2012 S. 419), in der z. Z. gültigen Fassung -4 -

2.18 Nach Abschluss der Baumaßnahmen ist die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes, durch den Brandschutzkonzeptersteller oder einen Brandschutzingenieur oder den Ent- wurfsverfasser / Bauleiter mit den entsprechenden Sachkenntnissen, zu bestätigen. 3. Immissionsschutz 3.1 Innerhalb des Windparks Ehra-Lessien dürfen maximal 5 Windenergieanlagen des Typs Vestas V 150-4,2 MW sowie l Windenergieanlage des Typs Vestas V 136-4,2 MW betrieben werden. Folgend aufgeführte Spezifikationen der einzelnen Anlagentypen sind einzuhalten: 3.1.1 Vestas V 150-4,2 MW 3.1.1.1 max. Nennleistung von je 4,2 MW, 3.1.1.2 max. Nabenhöhe von 166,0 m, 3.1.1.3 max. Rotordurchmesser von 150,0 m, 3.1.1.4 Rotoren ausschließlich mit Serrations, d.h. Rotoren mit Sägezahnhinterkante oder gleichwertig, 3.1.1.5 max. zulässiger Schallleistungspegel Le,max i.H. von 107 dB(A). 3.1.1.6 Dem max. zulässigen Schalleistungspegel sind in der Betriebsart/Mode „O" und „P01" folgend aufgeführte maximal zulässige Oktav-Schallleistungspegel in dB(A) zugeordnet:

Oktavspektrum /db (A)

Frequenz 250 (Hz) 63 125 500 1000 2000 4000 8000 A

Le,max,oktav 87,6 95,3 99,9 101,7 100,6 96,5 89,6 79,7 106,6

3.1.2 Vestas V 136-4,2 MW 3.1.2.1 max. Nennleistung von je 4,2 MW, 3.1.2.2 max. Nabenhöhe von 166,0 m, 3.1.2.3 max. Rotordurchmesser von 136,0 m, 3.1.2.4 Rotoren ausschließlich mit Serrations, d.h. Rotoren mit Sägezahnhinterkante oder gleichwertig, 3.1.2.5 max. zulässiger Schallleistungspegel Le,max i.H. von 106 dB(A). 3.1.2.6 Dem max. zulässigen Schalleistungspegel sind in der Betriebsart/Mode „O" und „P01" folgend aufgeführte maximal zulässige Oktav-Schallleistungspegel in dB(A) zugeordnet:

Oktavspektrum /db (A)

Frequenz (Hz) 63 125 250 500 1000 2000 4000 8000 A

;,max,oktav 86,5 94,2 98,9 100,7 99,6 95,5 88,6 78,5 105,6

Hinweis: Der Le,max sowie der Le,max,okiav berücksichtigen die Unsicherheiten aus Typvermes- sung und Serienstreuung mit einem Vertrauensniveau von 90% gem. „Hinweise zum Schal- limmissionsschutz bei Windkraftanlagen (WKA)" der Länderarbeitsgemeinschaft Immissions- schütz (LAI) vom 30.06.2016. 3.1.3 Abnahmemessung - 5 -

3.1.3.1 Der Genehmigungsbehörde ist innerhalb von 12 Monaten nach Inbetriebnahme der ersten zum Windpark gehörenden Windenergieanlage ein Nachweis über die Einhaltung der hier in Ansatz gebrachten max. zulässigen Emissionswerte der Schallleistungspegel sowie der Oktav-Schallteistungspegel unter Berücksichtigung der in der Prognose beschriebenen Unsicherheiten durch ein nach § 26 BImSchG anerkanntes Messinstitut vorzulegen (Abnahmemessung). 3.1.3.2 Der Punkt 5.2 (Emissionsseitige Abnahmemessung) der „Hinweise zum Schal- limmissionsschutz bei Windkraftanlagen" der LAI mit Stand vom 30.06.2016 ist bei der Abnahmemessung verbindlich zu berücksichtigen. 3.1.3.3 Die Abnahmemessung ist an den WEA l, 3 und 6 durchzuführen. 3.1.3.4 Einen Monat nach Inbetriebnahme der ersten WEA des Windparks ist der Geneh- migungsbehörde die Annahme der Beauftragung (zur Durchführung derAbnah- memessung durch eine Messstelle) nachzuweisen. 3.1.3.5 Mit den Ergebnissen der Abnahmemessung ist eine erneute Schallausbreitungsbe- rechnung durch ein externes Gutachterbüro nach dem Interimsverfahren durchzu- führen und der Genehmigungsbehörde vorzulegen. 3.1.4 Betrieb des Windparks zur Nachtzeit (22:00 Uhr bis 06:00 Uhr) Der Betrieb des Windparks oder einzelner WEA's des Windparks zur Nachtzeit (22:00 Uhr bis 06:00 Uhr) ist solange untersagt, bis der Genehmigungsbehörde ein Nachweis über die 3.1.4.1 durchgeführte Abnahmemessung gem. Pkt. 3.1.3 sowie die 3.1.4.2 Einhaltung der IRW an den 10 's A, B, C und D anhand einer auf der Abnahme- messung basierenden Schallausbreitungsberechnung wie unter Pkt. 3.1.3.5. be- schrieben vorliegt. 3.1.5 Die Betriebsparameter Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe, Windrichtung, Leistung, Drehzahl und Betriebsmodus sind kontinuierlich als 10-Minuten-Mittelwerte aufzu- zeichnen. 3.1.6 Die Anlagen WEA l und WEA 6 des Windparks sind mit einer Automatik zur Ab- Schaltung der Anlagen zu versehen. 3.1.6.1 An allen möglichen/reellen Rezeptoren (Immissionsorten) ist die tatsächliche Be- schattungsdauer der sechs installierten WEA in Höhe von 8 Stunden pro Jahr und und 30 Minuten pro Tag sicherzustellen. 3.1.7 Die tatsächliche Betriebsweise der Anlage ist jederzeit rückwirkend über wenigstens 12 Monate nachzuweisen. Ebenso die ermittelten Daten zur Sonnenscheindauer und über die Abschaltzeiten. Entsprechende Protokolle sind der Genehmigungsbehörde jährlich am Tag der Genehmigungserstellung vorzulegen. Dabei sind sowohl die vor- eingestellten Parameter als auch der tatsächliche Zustand bzgl. „Datum, Uhrzeit, Dar- Stellung des Betriebsmodus der Anlage" zu dokumentieren. 3.1.8 Die Rotorblätter sind zur Vermeidung von Lichtblitzen mit mittel reflektierenden Farben (z. B. RAL 7035-HR) und matter Glanzgrade gemäß DIN 67530/ISO 2813- 1978 zu versehen. 3.1.9 Auf die Möglichkeit einer nachträglichen Anordnung im Einzelfall gem. Nr. 5.1 der TA - Lärm i. V. m. § 17 BImSchG weise ich ausdrücklich hin. 3.1.10 Baubeginn und Inbetriebnahme sind der Genehmigungsbehörde schriftlich anzuzei- gen. 4. Telekom Deutschland GmbH Im Planbereich des Vorhabens befinden sich Telekommunikationslinien der Telekom Deutsch- land GmbH, deren Bestand und Betrieb weiterhin zu gewährleisten ist. Dementsprechend sind die Verkehrswege so an die vorhandenen umfangreichen Telekommunikationslinien der - 6-

Telekom Deutschland Gmbhl anzupassen, dass diese nicht verändert oder verlegt werden müssen. 5. LSW Netz GmbH & Co. KG 5.1 Sollten während der Herstellung der Anlagen, z. B. bei einem Schwertransport mit Uber- höhen, die geforderten Mindestabstände zu den unter Spannung stehenden Leiterseilen unterschritten werden, so ist dieses rechtzeitig (mindestens 4 Wochen vor der beschrie- benen Maßnahme) mit der LSW Netz Gmbhl & Co. KG abzustimmen. 5.2 Zwischen den Windenergieanlagen, hier insbesondere bezogen auf die WEA Nr. l sowie WEA Nr. 3 des geplanten Windparks Ehra-Lessien, und den örtlich vorhandenen Freilei- tungen aller Spannungsebenen sind horizontale Mindestabstände einzuhalten. Besagte Mindestabstände bemessen sich zwischen Rotorblattspitze in ungünstigster Stellung und dem äußersten ruhenden Leiter. 5.2.1 Für Freileitungen ohne Schwingungsschutzmaßnahmen gilt: Mindestabstand > Rotor- durchmesser der betreffenden WEA x3 5.2.2 Für Freileitungen mit Schwingungsschutzmaßnahmen gilt: Mindestabstand Rotor- durchmesser der betreffenden WEA xl Gemäß DIN EN 50341-3-4 gilt hierbei für Freileitungen aller Spannungsebenen, dass bei ungünstigster Stellung des Rotors die Blattspitze nicht in den Schutzstreifen der Freilei- tung ragen darf. Ein Abweichen i. S. einer Unterschreitung der vorgenannten Mindestabstände ist nur möglich, wenn durch den Errichter bzw. Betreiber ein Gutachten zur Nachlaufströmung der entsprechenden WEA erstellt wird. Ggf. erforderliche Schwingungsschutzmaßnahmen (Dämpfungseinrichtungen) für das Freileitungssystem sind nach dem Verursacherprinzip zu tragen. 5.3 Arbeiten im Näherungsbereich von Freileitungen bedürfen der Einweisung durch einen fachverantwortlichen Mitarbeiter. Hierzu sollte sich mindestens 4 Wochen vor dem ge- wünschten Termin mit der LSW Netz GmbH & Co. KG in Verbindung gesetzt werden. 5.4 Gemäß DIN EN 50341-2-4 darf bei Errichtung, Betrieb oder Instandhaltung der Wind- energieanlagen des Windparks Ehra-Lessien der Spannungsabhängige Mindestabstand (bei 110 kV e 20 m, bei 20 kV e 10 m) zu dem ruhenden Leiterseil nicht unterschritten werden.

6. Arbeitsschutz 6.1 Dem Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt , Ludwig-Winter-Str. 2, 38120 Braunschweig sind zu jeder Windenergieanlage die Identifikationsnummer des Turmes sowie die jeweils zugehörige hlerstell-Nr. der Aufzugsanlage mitzuteilen. 6.2 Eine Kopie der Prüfberichte über die Prüfung der Aufzugsanlagen vor Inbetriebnahme ge- maß § 15 Abs. l BetrSichV5 ist dem Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig, Ludwig-Winter-Str. 2, 38120 Braunschweig bis spätestens drei Monate nach Inbetrieb- nähme zu übersenden. 7. Bodenschutz 7.1 In der Planungs- und Bauphase sowie beim Um- und Abbau von Anlagen ist eine boden- kundliche Baubegleitung durch einen qualifizierten Geologen sicherzustellen. 7.2 Der Beginn der Bauarbeiten ist der Genehmigungsbehörde 4 Wochen vorher mit Nen- nung des Namens des verantwortlichen Geologen / der verantwortlichen Geologin mitzu- teilen. 7.3 Alle durchgeführten Maßnahmen zum vorsorgenden Bodenschutz sind durch den beglei- tenden Geologen / die begleitende Geologin in einem Bericht zu dokumentieren und der Unteren Bodenschutzbehörde zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme vorzulegen.

5 Bethebssicherheitsverordnung (BetrSichV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. Februar 2015 (BGBI. I S. 49), in der z. Z. gültigen Fassung - 7 -

7.4 Im Rahmen der Anlagenerstellung sind möglichst vorhandene Infrastrukturen (i. S. v. Straßen, Wegen, Zufahrten) zu nutzen sowie Rangier-, Lager- und Baustellenflächen auf ein Minimum zu reduzieren und entsprechend bodenschutzfachlich auszuweisen und zu überwachen. 7.5 Um humosen Oberboden in einem nutzbaren Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu schützen, ist dieser entsprechend § 202 Baugesetzbuch (BauGB)6 von anderen Bodenschichten getrennt auszuheben und zu lagern. 7.6 Boden ist Schicht- und horizontgetreu ab- und aufzutragen sowie zu lagern. Des Weite- ren hat die Lagerung der Bodenmassen geschützt vor Witterung und Wassereinstau zu erfolgen. 7.7 Stahlplatten oder Baggermatten sind im Sinne des sparsamen und schonenden Umgan- ges mit den Schutzgütern Fläche und Boden auszulegen, um Strukturschäden zu vermei- den.

7.8 Rückbaumaßnahmen 7.8.1 Die Rückbautiefe der Fundamente zur Wiederherstellung der Bodenfunktionen gemäß BBodSchG umfasst den effektiven Wurzelraum des Standortes bei Ackernutzung, zu- züglich eines Aufschlages von 4 dm, mindestens jedoch 1,2 m. 7.8.2 Bei der Wiederverfüllung ist standorttypisches Material zu verwenden. 7.8.3 Die Verdichtung des Füllmateriales durch Baugeräte ist zu vermeiden bzw. auf ein Mi- nimum zu beschränken. 7.8.4 Um eventuellen Sackungen vorzubeugen, ist eine leichte Geländeüberhöhung vorzu- nehmen. In aller Regel ist an diesem Punkt eine Schüttung des Materials ausreichend. 8. Natur- und Landschaftsschutz, Landeswaldgesetz Bedingungen: 8.1 Die im Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) oder der 2. Ergänzung des LBP darge- stellten artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen (V2, V4, V5) müssen vor Inbe- triebnahme der WEA umgesetzt bzw. wirksam eingerichtet sein. Ein entsprechender Nachweis ist der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) vor Inbetriebnahme vorzulegen. 8.2 Für die Maßnahmen M 3 (Nutzungsverzicht im Wald) und V5 (Mäuseburg) ist der UNB vor Betriebsbeginn eine Ausführungsplanung vorzulegen. 8.3 Bezüglich der erforderlichen Abschaltung der WEA zum Schutz von Greifvögeln (s. Auf- läge 3) sind die entsprechenden Vereinbarungen mit den Flächenbewirtschaftern sicher- zustellen und der UNB vor Betriebsbeginn vorzulegen. Bezüglich dieser Abschaltungen ist zudem vor Betriebsbeginn eine Abschaltkarte zu erstellen und der UNB sowie den be- troffenen Bewirtschaftern auszuhändigen. Die Abschaltkarte hebt - auf Grundlage einer Amtlichen Liegenschaftskarte - die Flurstücke (Gemarkung/Flur/Flurstück) hervor, die mit mehr als 1000 m2 Flächengröße in dem 150 m Radius um den geplanten WEA-Standort liegen (s. Abbildung unten). Die Legende der Abschaltkarte muss sinngemäß insbesondere folgende Angaben enthal- ten: „Landwirtschaftliche Tätigkeiten (bodenwendende Arbeiten wie Grubbern, Pflügen sowie Ernte und Mahd auf einem Flurstück mit Abschaltregelung sind durch den Landwirt mel- depflichtig.

Die Meldung erfolgt an den Betreiber/ Parkwart (Angabe Telefonnummer und E- Mailadresse bei 24 Std/ 7 Tage die Woche Erreichbarkeit) im Zeitraum 1.4. bis 15.07 vor Beginn der Bewirtschaftungstätigkeit.

6 Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. November 2017 (BGBI. I S. 3634), in der z. Z. gültigen Fassung - 8 -

Ab Beginn der Bewirtschaftungstätigkeit und den beiden Folgetagen ist die WEA von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang abzuschalten."

Abschaltung WEANr.l bei Mahd/Ernte aj-f den Flurstücken Gcmcincc: sy. Gcn.»r

: ©cm Since; :!ViB/?7*: .Ge'ns^ur^: AM-RC: Mlir-W.im-n«-: flu(Stl;M'V^ :üem:£Fn6e; !V3OT?: ;Se'.^ie; ::Ruf3(iiC<:l/;l! Gemeinde: ;.'yä/ns <2fcifii

^ G&memäe; LVaw;e ISarr-aTku^g:- ^owe- :: Riiir':'V;jm^p--:': TlKf5tni-<: IM:

Abbildung zu Bedingung Nr.3: Beispiel Abschaltkarte (Abbildung aus: Integration ar- tenschutzrechtlicher Vorgaben in Windkraftgenehmigungen, MELUND/LLUR 2017, S.21, Abb. l). Wichtig: Im Falle der hier beantragten Genehmigung sind statt der in der Ab- bildung dargestellten 500 m nur 150 m beachtlich! (Rote Füllung = Flurstück mit Ab- schaltregelung). Auflagen: 8.4 Die im Landschaftspflegerischen Begleitplan bzw.der 2.und 3. Ergänzung dargestellten Vermeidungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind zu beachten und ggf. in den ge- nannten Zeiträumen bzw. im direkten zeitlichen Zusammenhang mit Bau bzw. Betrieb der WEA umzusetzen. Die Maßnahmen V2,V4, V5, Ml, M2, M3, M4 und MA sind dauer- haft (ggf. auch nur für die Dauer des Windkraft-Anlagenbestands bzw. Anlagenbetriebs) in ihrer Funktion zu erhalten. Entsprechende Nachweise über den genehmigungsgemä- ßen Zustand bzw. Durchführung der Maßnahmen sind der UNB jährlich bis spätestens 30.11. vorzulegen. 8.5 Abschaltung der WEA zum Schutz von Fledermäusen: Zur Minimierung des Tötungsrisi- kos von Fledermäusen sind (gemäß Fledermauserfassung, Schmal+Ratzbor, November 2016, S.63) die WEA im Zeitraum 1.6. bis 10.10. eines jeden Jahres von 20 Uhr bis 4 Uhr MESZ bei Temperaturen über 10 °C und Windgeschwindigkeiten unter 6 m/sec und kein Regen abzuschatten. Es ist sicherzustellen, dass bei Eintreten der Abschaltbedingun- gen sofort in den Trudelbetrieb (nach ca. 30 sec. 2 U/min) übergegangen wird. Wird bei abgeschalteter Windenergieanlage in mind. drei aufeinanderfolgenden 10-Minuten-In- tervallen eine Windgeschwindigkeit von 6,5 m/s (Mittelwert) erreicht, kann die Anlage wieder in Betrieb genommen werden. Die Programmierung der Abschaltung ist durch den Betreiber sicherzustellen. Die Abschaltzeiten sind zu protokollieren. Der Beleg über die eingehaltenen Abschaltungen muss bis spätestens 30.11. jedes Jahres mit vollständigen Temperatur- und Winddaten sowie Daten zur Rotordrehung der Anlage in prüffähiger Form (Exceltabellen) der UNB übergeben werden. 8.6 Abschaltung WEA und Meldepflicht von landwirtschaftlichen Bewirtschaftungstätigkeiten: Zur Minimierung des Tötungsrisikos schlaggefährdeter Greifvogelarten sind die WEA im Zeitraum 1.04 bis 15. 07. eines jeden Jahres ab Beginn bodenwendender Arbeiten (Pflü- gen, Grubbern) oder Mahd- bzw. Erntearbeiten im Radius von 150 Metern um den Mast- fuß ab Beginn der Bewirtschaftungstätigkeit für die beiden Folgetage von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang abzuschalten. Diese Bewirtschaftungstätigkeiten sind durch die - 9-

Flächenbewirtschafter vor Beginn an den Betreiber der WEA zu melden. Dies ist durch entsprechende Verträge zwischen WEA-Betreiber und den Flächenbewirtschaftern sicher- zustellen. Der WEA-Betreiber muss hierzu im genannten Zeitraum durchgehend telefo- nisch erreichbar sein. Bei Eigentümer- oder Pächterwechsel während der Betriebszeit ist der UNB ein angepasster Vertrag vorzulegen Die Protokolle der Abschaltungen im Zu- sammenhang mit den jeweiligen Bewirtschaftungsereignissen sind der UNB bis zum 15.08. jedes Jahres vorzulegen. 8.7 Das gemäß der l.Ergänzung zum LBP ermittelte Ersatzgeld in Höhe von 368.948,26 € ist mit Beginn der Hochbauarbeiten ohne Abzüge auf das Ersatzgeldkonto des Landkreises Gifhorn einzuzahlen. 9. Luftrecht Auflagen: 9.1 Kennzeichnung Die Windkraftanlagen sind mit einer Tages- und Nachtkennzeichnung gemäß der „Allgemei- nen Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen" (AVV) vom 24.04.2020 (BAnz AT 30.04.2020) zu versehen und als Luftfahrthindernisse zu veröffentli- chen. 9.1.1 Tageskennzeichnung Die Rotorblätter der Windkraftanlagen sind weiß oder grau auszuführen; im äußeren Bereich sind sie durch drei Farbfelder von je 6 m Länge a) außen beginnend mit 6 Meter orange - 6 Meter weiß - 6 Meter orange oder b) außen beginnend mit 6 Meter rot - 6 Meter weiß oder grau - 6 Meter rot zu kennzeichnen. Hierfür sind die Farbtöne verkehrsweiß (RAL 9016), grauweiß (RAL 9002), lichtgrau (RAL 7035), achatgrau (RAL 7038), verkehrsorange (RAL 2009) oder verkehrsrot (RAL 3020) zu verwenden. Die Verwendung entsprechender Tages- leuchtfarben ist zulässig. Aufgrund der beabsichtigten hlöhe der Windkraftanlagen sind die Maschinenhäuser auf hal- ber Höhe umlaufend rückwärtig mit einem zwei Meter hohen orange/roten Streifen zu verse- hen. Der Streifen darf durch grafische Elemente und/oder konstruktionsbedingt unterbro- chen werden; grafische Elemente dürfen maximal ein Drittel der Fläche der jeweiligen Ma- schinenhausseite beanspruchen. Der Mast ist mit einem drei Meter hohen Farbring in orange/rot, beginnend in 40 ± 5 Meter über Grund oder Wasser, zu versehen. Bei Gittermasten muss dieser Streifen 6 Meter hoch sein. Die Markierung kann aus technischen Gründen oder bedingt durch örtliche Besonder- heiten versetzt angeordnet werden. 9.1.2 Nachtkennzeichnung Die Nachtkennzeichnung der Windenergieanlagen erfolgt durch Feuer W, rot oder Feuer W, rot ES (AVV, Anhang 2). Zusätzlich ist eine Hindernisbefeuerungsebene, bestehend aus Hindernisfeuer (ES) (AVV, An- hang l), am Turm auf der halben hlöhe zwischen Grund und der Nachtkennzeichnung auf dem Maschinenhausdach erforderlich. Sofern aus technischen Gründen notwendig, kann bei der Anordnung der Befeuerungsebene um bis zu 5 Meter nach oben/unten abgewichen wer- den. Dabei müssen aus jeder Richtung mindestens zwei hlindernisfeuer sichtbar sein. Ist eine zusätzliche Infrarotkennzeichnung (AVV, Anhang 3) vorgesehen, ist diese auf dem Dach des Maschinenhauses anzubringen. Es ist (z. B. durch Doppelung der Feuer) dafür zu sorgen, dass auch bei Stillstand des Rotors sowie bei mit einer Blinkfrequenz synchronen Drehzahl mindestens ein Feuer aus jeder Rich- tung sichtbar ist. Der Einschaltvorgang erfolgt grundsätzlich über einen Dämmerungsschalter gemäß der All- gemeinen Verwaltungsvorschrift, Nummer 3.9. Sofern die Vorgaben des Anhangs 6 der AVV erfüllt werden, kann an dem geplanten Standort der Einsatz einer bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung (BNK) erfolgen. Vor Inbetriebnahme einer BNK ist die geplante Installation der zuständigen Luftfahrtbehörde schriftlich oder elektronisch anzuzeigen, hlierbei sind folgende Unterlagen vorzulegen: - 10-

Nachweis der Baumusterprüfung gemäß Anhang 6 Nummer 2 AVV durch eine vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur benannte Stelle sowie Nachweis des Herstellers und/oder Anlagenbetreibers über die standortbezogene Er- füllung der Anforderungen auf Basis der Prüfkriterien nach Anhang 6, Nummer 2 AVV. 9.1.3 Installation Das „Feuer W, rot" bzw. Feuer W, rot ES sind so zu installieren, dass immer mindestens ein Feuer aus jeder Richtung sichtbar ist. Gegebenenfalls müssen die Feuer gedoppelt, jeweils versetzt auf dem Maschinenhausdach - nötigenfalls auf Aufständerungen - angebracht wer- den. Dabei ist zu beachten, dass die gedoppelten Feuer gleichzeitig (synchron blinkend) be- trieben werden. Das gleichzeitige Blinken ist erforderlich, damit die Feuer der Windkraftanlage während der Blinkphase nicht durch einen Flügel des Rotors verdeckt werden. Die Blinkfolge der Feuer auf Windenergieanlagen ist zu synchronisieren. Die Taktfolge ist auf 00.00.00 Sekunde gemäß UTC mit einer zulässigen Null-Punkt-Verschiebung von ± 50 ms zu starten. Für die Ein- und Ausschaltvorgänge der Nachtkennzeichnung bzw. Umschaltung auf das Ta- gesfeuer sind Dämmerungsschalter, die bei einer Umfeldhelligkeit von 50 bis 150 Lux schalten, einzusetzen. 9.1.4 Stromversorgung Bei Ausfall der Spannungsquelle muss sich die Befeuerung automatisch auf ein Ersatzstrom- netz umschalten. Mehrere in einem bestimmten Areal errichtete Windenergieanlagen können als Windenergie- anlagen-Blöcke zusammengefasst werden. Grundsätzlich bedürfen nur die Anlagen an der Peripherie des Blocks, nicht aber die innerhalb des Blocks befindlichen Anlagen einer Kenn- Zeichnung. Überragen einzelne Anlagen innerhalb eines Blocks signifikant die sie umgeben- den hlindernisse so sind diese ebenfalls zu kennzeichnen. Bei einer Gefahr für die Sicherheit des Luftverkehrs untersagt die zuständige Luftfahrtbehörde die Peripheriebefeuerung und ordnet die Befeuerung aller Anlagen an. Bei Feuern mit sehr langer Lebensdauer des Leuchtmittels (z. B. LED) kann auf ein „redun- dantes Feuer" mit automatischer Umschaltung verzichtet werden, wenn die Betriebsdauer erfasst und das Leucht-mittel bei Erreichen des Punktes mit 5 % Ausfallwahrscheinlichkeit getauscht wird. Bei Ausfall des Feuers muss eine entsprechende Meldung an den Betreiber erfolgen. Störungen der Feuer, die nicht sofort behoben werden können, sind der NOTAM-Zentrale in Frankfurt/Main unter der Rufnummer 06103/707-5555 oder per E-Mail an [email protected] unverzüglich bekannt zu geben. Der Ausfall der Kennzeichnung ist so schnell wie möglich zu beheben. Sobald die Störung behoben ist, ist die NOTAM-Zentrale un- verzüglich davon in Kenntnis zu setzen. Ist eine Behebung innerhalb von zwei Wochen nicht möglich, ist die NOTAM-Zentrale und die zuständige Genehmigungsbehörde, nach Ablauf der zwei Wochen erneut zu informieren. Für den Fall einer Störung der primären elektrischen Spannungsversorgung muss ein Ersatz- stromversorgungskonzept vorliegen, das für den Fall einer Störung der primären elektrischen Spannungsversorgung eine Versorgungsdauer von mindestens 16 Stunden gewährleistet. Der Betrieb der Feuer ist grundsätzlich bis zur Wiederherstellung der Spannungsversorgung sicherzustellen. Die Zeitdauer der Unterbrechung zwischen Ausfall der Netzversorgung und Umschalten auf die Ersatzstromversorgung darf zwei Minuten nicht überschreiten. Diese Vorgabe gilt nicht für die Infrarotkennzeichnung. 9.1.5 Sonstiges Eine Reduzierung der Nennlichtstärke beim Tagesfeuer, „Feuer W, rot", Feuer W, rot ES ist nur bei Verwendung der vom Deutschen Wetterdienst (DWD) anerkannten meteorologischen Sichtweitenmessgeräten möglich. Installation und Betrieb haben nach den Bestimmungen des Anhangs 4 der allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthin- dernissen zu erfolgen. -11 -

Sollten Kräne zum Einsatz kommen, sind diese ab 100 m ü. Grund mit einer Tageskenn- Zeichnung und an der höchsten Stelle mit einer Nachtkennzeichnung (hlindernisfeuer) zu versehen. Die in den Auflagen geforderten Kennzeichnungen sind nach Erreichen der jeweiligen Hinder- nishöhe zu aktivieren und mit Notstrom zu versorgen. 9.2 Veröffentlichung Da die Windenergieanlagen aus Sicherheitsgründen als Luftfahrthindernisse veröffentlicht werden müssen, sind a) mind. 6 Wochen vor Baubeginn das Datum des Baubeginns und b) spätestens 4 Wochen nach Errichtung die endgültigen Vermessungsdaten zu übermitteln, um die Vergabe der ENR- Nummer und die endgültige Veröf- fentlichung in die Wege leiten zu können. Die Meldung der Daten erfolgt an die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Dezernat 42 Luftverkehr, Göttinger Chaussee 76 A, 30453 hlannover, unter Angabe des Aktenzeichens 4212/30316-3 fOl/19) und umfasst folgende Details: DFS- Bearbeitungsnummer (Ni 10241) Name des Standorts Art des Luftfahrthindernisses Geographische Standortkoordinaten (Grad, Min. und Sek. mit Angabe des Bezugsellipsoids (Besser Krassowski oder WGS 84 mit einem GPS-Emp- fänger gemessen) Höhe der Bauwerksspitze (m über Grund) Höhe der Bauwerksspitze (m über NN, Höhensystem: DHHN 92) Art der Kennzeichnung (Beschreibung) Schließlich ist ein Ansprechpartner mit Anschrift und Telefonnummer der Stelle zu benennen, die einen Ausfall der Befeuerung meldet bzw. für die Instandsetzung zuständig ist. lO.Bodendenkmalpflege 10.1 Der Beginn der Erdarbeiten - hierzu zählen der Oberbodenabtrag und sämtliche in den Unterboden reichende Erdarbeiten - ist sobald wie möglich, mindestens aber zwei Wochen vorher, schriftlich anzuzeigen. Die Anzeige ist an die Untere Denkmalschutzbe- horde / Kreis- und Stadtarchäologie des Landkreises Gifhorn zu richten. 10.2 Erdarbeiten in den Bereichen der Windenergieanlagen l und 2 (Fundamente, Zuwe- gungen, Kranstellflächen) sind mit einem Hydraulikbagger mit schwenkbarer, zahnloser Grabenräumschaufel durchzuführen. 10.3 Die Erdeingriffe sind von einer archäologisch qualifizierten Fachkraft (Archäologe/In oder Grabungstechniker/In) zu begleiten, damit auftretende Bodenfunde sofort erkannt sowie ggf. unter Hinzuziehung weiteren Fachpersonals unverzüglich dokumentiert und geborgen werden können. Die Beauftragung der Fachkraft ist mit der Unteren Denkmal- schutzbehörde / Kreis- und Stadtarchäologie des Landkreises Gifhorn abzustimmen. 10.4 Die archäologischen Arbeiten sind gemäß dem Standard des Verbandes der Landesar- chäologen der Bundesrepublik Deutschland ergänzt durch die „Grundlegenden Standards für archäologische Geländetätigkeiten im Bundesland Niedersachsen" der Archäologi- sehen Kommission für Niedersachsen e.V. in der jeweils aktuellen Fassung vorzunehmen. Abweichungen hiervon sind im Vorfeld mit der Kreis- und Stadtarchäologie abzustimmen. 10.5 Für die fachgerechte Durchführung der Dokumentationsarbeiten ist ausreichend Zeit einzuräumen. 10.6 Der Antragsteller stellt alle notwendigen Unterlagen und Informationen zur Verfü- gung, die für die Ausführung der Maßnahme notwendig sind (Vermessungs- und Planun- terlagen usw.). Dies gilt auch für Informationen, die erst während der Durchführung der Maßnahme bekannt werden. - 12 -

10.7 Der Antragsteller sorgt für die Freigabe des Geländes durch Grundeigentümer, Päch- ter und sonstige Nutzungsberechtigte sowie für die Schachtfreigabe (Leitungsrechte, Kampfmittelräumung). 10.8 Nach Grabungsende sind der Kreis- und Stadtarchäologie innerhalb von sechs Mona- ten ein vollständiger Grabungsbericht, die Originaldokumentation, die Originalfotos und das Fundmaterial vorzulegen. Über den Fundverbleib wird eine eigenständige Regelung getroffen. 10.9 Die Kosten für die fachgerechte archäologische Begleitung, Dokumentation und Ber- gung evtl. auftretender Funde und Befunde nach wissenschaftlichen Standards sowie die möglicherweise entstehenden Mehrkosten für Maschineneinsatz trägt der Bauherr. 10.10 Bei Medieninformationen ist die Kreis- und Stadtarchäologie vorab zu unterrichten. Hinweise: l. Ortsplanung, Bauordnung und Brandschutz Es wird darauf hingewiesen, dass ein Baubeginn (Fundamentaushub der ersten Windenergie- anläge) ohne eine vorgeschriebene Mitteilung i. S. v. § 52 Abs. 2 S. 3 NBauO an die Bauauf- sichtsbehörde die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens gemäß § 80 Abs. l Nr. 6 NBauO nach sich ziehen kann. 2. LSW Netz GmbH & Co. KG Gemäß DIN EN 50341-1 (VDE 0210-1) müssen zur Oberfläche neu geplanter Straßen und Verkehrswege die Sicherheitsabstände im Leistungsschutzbereich gewährleistet sein. Aufschüttungen oder kurzzeitige Erdablagerungen innerhalb des Leitungsschutzbereiches dürfen nur mit Zustimmung der LSW Netz Gmbhl & Co. KG. vorgenommen werden. Bei dem Einsatz von Baumaschinen innerhalb des Leitungsschutzbereiches ist äußerste Vor- Sicht geboten. 3. Wasserwirtschaft Die Verwendung/der Einbau wassergefährdender Baustoffe, Böden, Recyclingmaterialien usw. ist in WSG auszuschließen. Auszuschließen ist deshalb die Verwendung von Materialien größer Z 0 bzw. größer Z O* (gemäß LAGA) sowie von Baustoffen, die keine entsprechende Zulassung - Z.B. des Deutschen Instituts für Bautechnik - haben. In jeden Fall ist der Stoff- einsatz unzulässig, wenn dadurch Sickerwasserbetastungen über Geringfügigkeitsschwellen- werten entstehen. 4. Bodenschutz Die „GeoBerichte 28" (Bodenschutz beim Bauen) des Nds. Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) sind als Erkenntnisquelle zu berücksichtigen. Wird seitens des Naturschutzes eine Ökologische Baubegleitung gefordert, sind die Maßnah- men aufeinander abzustimmen. 5. Natur- und Landschaftsschutz, Landeswaldgesetz Folgende nachgereichte Unterlagen sind Teil der Antragsunterlagen und damit Bestandteil der Genehmigung: Erläuterungsbericht zum Landschaftspflegerischen Begleitplan l. Ergänzung - Ersatz- geldermittlung (Stand Mai 2019): Im Zuge dieser l. Ergänzung wurde die im LBP (Stand Dezember 2018) ermittelte Er- satzgeldzahlung von 122.645,29 € auf 368.948,26 erhöht. Erläuterungsbericht zum Landschaftspflegerischen Begleitplan 2. Ergänzung - Ande- rung Maßnahmen (Stand Oktober 2020). Im Zuge dieser 2. Ergänzung wurden die Maßnahmen M 3 und V 4 des LBP (Stand Dezember 2018) geändert. Erläuterungsbericht zum Landschaftspflegerischen Begleitplan 3. Ergänzung - Forst (Stand Oktober 2020). Im Zuge dieser 3. Ergänzung wurde insbes. auf die Stellungnahme der Landesforsten eingegangen und die Maßnahme „MA" ergänzt. - 13-

Fledermausabschaltzeiten WP Ehra (Schmal und Ratzbor, 13.01.2021): Hierin wurden (auf Nachfrage der UNB) die gewählten Fledermausabschaltzeiten noch einmal ge- nauer begründet. 6. Straßenbau und Verkehr

Sollten Zufahrten an der freien Strecke von Bundes- oder Landesstraßen für die verkehrliche Erschließung während der Herstellung der geplanten Windenergieanlagen genutzt werden müssen, so bedarf es einer Sondernutzungserlaubnis (temporäre Baustetlenzufahrten). hlierzu sind vom Betreiber der Windenergieanlage die entsprechenden aussagekräftigen Un- terlagen (3fach) rechtzeitig vor Anlieferung der Schwertransporte dem regionalen Geschäfts- bereich Wolfenbüttel der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr mit der Bitte um Erteilung einer Sondernutzungserlaubnis zu übersenden. Aus den Unterlagen (detaillierter Lageplan mit Angabe der Station, Querschnitt und Baube- Schreibung) muss hervorgehen, welche Straßen mit welchen Fahrzeugen für die temporäre Erschließung genutzt werden sollen. Ein Rückbau der Baumaßnahmen ist aus Gründen der Sicherheit und Leichtigkeit des Ver- kehrs vorzusehen. Für die Beschilderung der Baustellenzufahrt ist die Beantragung einer verkehrsbehördlichen Anordnung (VBA) bei der Verkehrsbehörde erforderlich. Der vorhandene Radweg entlang der B 248 darf in seiner Benutzbarkeit nicht eingeschränkt werden. 7. Allgemeine Hinweise 7.1 Genehmigungsbedürftige Anlagen sind gemäß § 5 Abs. 3 BlmSchG so zu errichten und zu betreiben, dass auch nach einer Betriebseinstellung: a) von der Anlage oder dem Anlagengrundstück keine schädlichen Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Allgemein- heit und die Nachbarschaft hervorgerufen werden können, b) vorhandene Abfälle ordnungsgemäß und schadlos verwertet oder ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden und c) die Wiederherstellung eines ordnungsgemäßen Zustandes des Betriebsgeländes gewähr- leistet wird. Beabsichtigt der Betreiber, den Betrieb einer genehmigungsbedürftigen Anlage einzustel- len, so hat er dies gemäß § 15 Abs. 3 BlmSchG unter Angabe des Zeitpunktes der Ein- Stellung der unteren Immissionsschutzbehörde des Landkreises Gifhorn unverzüglich an- zuzeigen. Der Anzeige sind Unterlagen über die vom Betreiber vorgesehenen Maßnah- men zur Erfüllung der nachfolgend genannten Pflichten aus § 5 Abs. 3 BlmSchG beizufü- gen. 7.2 Gemäß § 15 Abs. l BlmSchG besteht die Verpflichtung, die Änderung der Lage, der Be- schaffenheit oder des Betriebs der Anlage, sofern eine Genehmigung nicht beantragt wird, der unteren Immissionsschutzbehörde des Landkreises mindestens einen Monat, bevor mit der Änderung begonnen werden soll, schriftlich anzuzeigen, wenn die Ände- rung Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Pflanzen, dem Boden, das Wasser sowie Kultur- und sonstige Sachgüter haben kann. 7.3 Gemäß § 17 BlmSchG können zur Erfüllung der sich aus diesem Gesetz und der aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen ergebenden Pflichten nach Erteilung der Genehmigung weitere Anordnungen getroffen werden. Wird nach Erteilung der Genehmi- gung festgestellt, dass die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft nicht ausreichend vor schädlichen Umwelteinwirkungen oder sonstigen Gefahren, erheblichen Nachteilen oder erheblichen Belästigungen geschützt ist, wird die untere Immissionsschutzbehörde des Landkreises Gifhorn nachträgliche Anordnungen treffen. 7.4 Kommt der Betreiber einer Auflage oder einer vollziehbaren nachträglichen Anordnung nicht nach, so kann die untere Immissionsschutzbehörde des Landkreises Gifhorn gemäß § 20 BlmSchG den Betrieb der Anlage bis zur Erfüllung der Auflagen oder der Anordnun- gen ganz oder teilweise untersagen. - 14 -

7.5 Die untere Immissionsschutzbehörde des Landkreises Gifhorn kann den weiteren Betrieb der genehmigungsbedürftigen Anlage durch den Betreiber oder einen mit der Leitung des Betriebes Beauftragten untersagen, wenn Tatsachen vorliegen, welche die Unzuverlässig- keit dieser Personen in Bezug auf die Einhaltung von Rechtsvorschriften zum Schütze vor schädlichen Umwelteinwirkungen dartun und die Untersagung zum Wohl der Allgemein- heit geboten ist. 7.6 Falls die Anlage nicht in Übereinstimmung mit diesem Genehmigungsbescheid errichtet, geändert oder betrieben wird, finden die Bußgeldvorschriften des § 62 Abs. l Nr. 3 BlmSchG und Strafvorschriften der §§ 324 ff. Strafgesetzbuch7 in der zum Zeitpunkt des Verstoßes gültigen Fassung Anwendung. 7.7 Dieser Genehmigungsbescheid ergeht unbeschadet der behördlichen Entscheidungen, die nach § 13 BlmSchG von der Genehmigung nicht eingeschlossen werden. 7.8 Die Genehmigung erlischt auch, wenn die Anlage während eines Zeitraumes von mehr als 3 Jahren nicht mehr betrieben worden ist (§ 18 Abs. l Nr. 2 BlmSchG) und soweit das Genehmigungserfordernis aufgehoben wird (§ 18 Abs. 2 BlmSchG). III. Begründung: Am 10.12.2018 wurde die Genehmigung zu Errichtung und Betrieb von sechs Windenergie- anlagen beantragt. Dem Antrag waren die erforderlichen Zeichnungen, Erklärungen und sonstigen Unterlagen beigefügt. Im Laufe des Genehmigungsverfahrens wurden ergänzende Unterlagen nachgefordert. Grund hierfür war die Anpassung an geänderte Anforderungen. Im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens, welches nach den Vorgaben des § 10 BImSchG und der 9. BImSchV8 als förmliches Verfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt wurde, erfolgte auch die nach § 7 Abs. 3 i. V. m. Nr. l. 6. 2 der Anlage l des UVPG9 vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung. Die im Rahmen dieser Prüfung erstellte Umweltverträglichkeitsuntersuchung diente neben den anderen in § 20 Abs. la der 9. BImSchV genannten Grundlagen der Erstellung einer zusammenfassenden Darstellung der zu erwartenden Auswirkungen des beantragten Vorhabens auf die in § la der 9. BImSchV genannten Schutzgüter, sowie damit zusammenhängender Maßnahmen. Als Ergebnis ist das Vorhaben als umweltverträglich einzustufen. Der Antragsteller hatte den Antragsunterlagen verschiedene Gutachten beigefügt, die für die Genehmigungsbehörde plausibel und nachvollziehbar sind. Im Genehmigungsverfahren wurden folgende Träger öffentlicher Belange beteiligt: Samtgemeinde Gemeinde Ehra-Lessien Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig Niedersächsisches Forstamt Unterlüß Niedersächsisches Forstamt Oerrel Forstamt Südostheide Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Landwirtschaftskammer Niedersachen Regionalverband Großraum Braunschweig Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Geschäftsbereich Wolfenbüttel Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Geschäftsbereich Hannover Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr Bundesnetzagentur Deutsche Telekom AG LSW Energie GmbH & Co. KG Avacon AG

7 Strafgesetzbuch (StGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. November 1998 (BGBI. I S. 3322), in der z. Z. gültigen Fassung 8 Neunte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über das Genehmi- gungsverfahren - 9. BImSchV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. Mai 1992 (BGBI. I S.1001), in der z. Z. gültigen Fassung 9 Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBI. I S. 94), in der z. Z. gültigen Fassung - 15 -

DEA Deutsche Erdöl AG Volkswagen AG Exxon Mobile Production Deutschland Gmbhl Neptune Energy Telefönica GmbH & Co. OHG Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen Fachbereiche Bauwesen, Kreisstraßenwesen und Umwelt des Landkreises Gifhorn. Die Gemeinde Ehra-Lessien hat ihr Einvernehmen gemäß § 36 BauGB erteilt. Dem Vorhaben stehen andere öffentlich-rechtliche Vorschriften und Belange des Arbeits- Schutzes nicht entgegen. Die Bekanntmachung des Vorhabens erfolgte im Amtsblatt für den Landkreis Gifhorn sowie in der Gifhorner-Rundschau, der Aller-Zeitung, dem Isenhagener Kreisblatt und dem UVP- Portal des Landes Niedersachsen zum 30.06.2020. Dabei wurden auch Zeit und Ort der Aus- legung des Antrags und der Antragsunterlagen bekannt gemacht. Die Absage des Erörte- rungstermins erfolgte ebenfalls im Amtsblatt für den Landkreis Gifhorn sowie in der Gifhor- ner-Rundschau, der Aller-Zeitung, dem Isenhagener Kreisblatt und dem UVP-Portal des Lan- des Niedersachsen zum 30.09.2020. Der Antrag und die beigefügten Unterlagen, die die An- gaben über die Auswirkungen der Anlage auf die Nachbarschaft und die Allgemeinheit ent- halten, wurden in der Zeit vom 08.07.2020-19.08.2020 beim Landkreis Gifhorn sowie der Samtgemeinde Brome zur Einsichtnahme ausgelegt. Während der Einwendungsfrist (bis 20.09.2020) wurden keine Einwendung gegen das Vorhaben vorgetragen. Dementspre- chend wurde kein Erörterungstermin durchgeführt. Zusammenfassende Darstellung und Bewertung der Umwelteinwirkungen nach § 20 Abs. l der 9. BImSchV Einleitung Nach § 20 Abs. la der 9. BImSchV hat die Genehmigungsbehörde eine zusammenfassende Darstellung zu erstellen. Diese beinhaltet neben den festgestellten, möglichen Einwirkungen des Vorhabens auch eventuelle Maßnahmen, mit denen erhebliche nachteilige Auswirkungen vermieden, vermindert oder ausgeglichen werden, einschließlich ggf. Ersatzmaßnahmen bei nicht ausgleichbaren Eingriffen in Natur und Landschaft. Nach § 20 Abs. lb der 9. BImSchV hat auf der Grundlage der zusammenfassenden Darstellung eine Bewertung der Auswirkungen des geplanten Vorhabens auf die in § l a ge- nannten Schutzgüter zu erfolgen, in der die maßgeblichen Rechts- und Verwaltungsvorschrif- ten einfließen. Auf Grundlage der im o. a. Genehmigungsverfahren vorgelegten Antragsunterlagen (Pläne, Beschreibungen, gutachterliche Stellungnahmen zu Schall- und Schattenwurf, Um- weltverträglichkeitsstudie mit integriertem landschaftspflegerischem Begleitplan), der be- hördlichen Stellungnahmen lassen sich die Auswirkungen des Vorhabens auf die Schutzgüter wie folgt zusammenfassen und bewerten: Beschreibung des Vorhabens Geplant ist die Errichtung von fünf Windenergieanlagen des Typs Vestas V-150 mit einer Na- benhöhe von 166 m und einem Rotordurchmesser von 150 m und somit einer Gesamthöhe von 241 m sowie einer Windenergieanlage des Typs Vestas V-136 mit einer Nabenhöhe von ebenfalls 166 m, einem Rotordurchmesser von 136 m und somit einer Gesamthöhe von 234 m. Bezüglich der Anlagenkonzeption und - betriebsweise wird auf die ausführlichen Antragsun- terlagen verwiesen. Die geplanten Anlagen liegen sämtlich im Vorranggebiet für Windener- gienutzung GF Brome Ehra 01, welches westlich der Ortslage Ehra in der Gemeinde Ehra- Lessien, Samtgemeinde Brome im Landkreis Gifhorn liegt und entsprechen somit den Zielen der Raumordnung. Die Standorte der geplanten Windenergieanlagen sind so gewählt, dass durch die Abstände zu den nächstgelegenen Siedlungen potentielle Beeinträchtigungen durch Schall möglichst geringgehalten werden. Dasselbe gilt für mögliche Beeinträchtigungen durch Schattenwurf. Im RROP wird die Windhöffigkeit im Projektgebiet mit 6,64 - 7,09 m/s in 150 m Höhe über Grund angegeben und belegt somit die Eignung der Fläche für eine Nutzung der Windkraft. - 16-

Die Erschließung erfolgt sowohl über die Bundesstraße B 248 als auch über die Autobahn A 39. Als Zuwegung zum Windpark dienen vorhandene Wirtschaftswege, welche teilweise auf die erforderliche Breite auszubauen sind sowie davon abzweigende, neu anzulegende, ge- schotterte Stichwege. Das Strom- und Telekommunikationsnetz innerhalb des Windparks wird durch Erdkabel reali- siert. Um eine Beeinflussung von Landnutzung und Vegetation zu vermeiden, werden diese in ausreichender Tiefe verlegt. Die externe Kabeltrasse wird in einem gesonderten Genehmi- gungsverfahren beantragt. Relevante Wirkfaktoren Als Wirkfaktoren auf die Schutzgüter nach § la der 9. BImSchV kommen: baubedinat der temporäre Lebensraumverlust durch Vegetationsbeseitigung und temporäre Ver- siegelung, die Bodenbeeinträchtigung durch Bodenumlagerung und -durchmischung sowie Beeinträchtigungen durch Geräusch- und Stoffemissionen, Erschütterungen, anlaaebedinat der dauerhafte Lebensraumverlust durch Vegetationsbeseitigung und dauerhafte Voll- bzw. Teilversiegelung, Visuelle Störungen durch Uberformung mit technischen Elementen und durch Hinder- niskennzeichnung, Lebensraumverlust bzw. -beeinträchtigung von Tierarten durch Barrierewirkung und Zerschneidung sowie Individuenverlust durch Kollision, betriebsbedingt Beeinträchtigungen durch Geräusch- und Stoffemissionen, Akustische Störungen durch Schall, Visuelle Störungen durch Schattenschlag, Individuenverlust durch Kollision, Lebensraumverlust bzw. -beeinträchtigung von Tierarten durch Barrierewirkung und Zerschneidung sowie positive Umweltauswirkungen durch die Einsparung von Kohlenstoffdioxid bzw. weite- rerTreibhausgase bei der Stromproduktion und im Falle schwerer Unfälle und Katastrophen die Freisetzung umweltgefährdender Stoffe, die Gefahr eines Großbrandes, der Abwurf von Eisansatz, die Kollision mit Fluggeräten sowie das Ablösen des Rotors oder der Bruch des Mastfußes in Betracht. Auswirkungen auf die Schutzgüter Schutzgut Mensch, insbesondere die menschliche Gesundheit Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich auf einen Umkreis von ca. 10 km um das geplante Vorhaben. Den Schwerpunkt der Bestandsbetrachtung bildet hierbei die Wohn- und Sied- lungsstruktur als zentraler Bestandteil des menschlichen Lebens. Im vorliegenden Fall stellt sich das Gebiet der Samtgemeinde Brome als ein dünn besiedel- ter, ländlich strukturierter Raum dar. Die Einwohner der Samtgemeinde verteilen sich auf sie- ben Gemeinden mit insgesamt 19 Ortsteilen. Wohnbebauung im Außenbereich ist, wenn überhaupt, nur vereinzelt zu finden. Innerhalb der Vorhabenfläche befinden sich keine Siedlungsbereiche. Zu den umliegenden Siedlungen wird ein Abstand von mindestens 1.000 m gehalten. - 17 -

Den umliegenden Waldflächen wird im RROP für den Großraum Braunschweig (2008) eine Bedeutung für Naherholungssuchende beigemessen. Dementsprechend sind die Waldberei- ehe südlich der Vorhabenfläche als Vorbehaltsgebiet für Erholung und der Waldbereich nörd- lich der Vorhabenfläche als Vorranggebiet für ruhige Erholung dargestellt. Vorbelastungen ergeben sich in dem betrachteten Raum durch die, die Vorhabenfläche durchquerende, Bundesstraße (B 248) sowie VW-Teststrecke ca. 1,6 km nordwestlich des ge- planten Windparks und ca. 2 km nördlich von Ehra. Baubedinate Auswirkungen durch Emissionen (Baulärm, visuelle Unruhe) ausgelöste Störungen sowie (Teil-) Verlust der Erholungsfunktion bis jeweils ca. 500 m Anlaqebedinate Auswirkungen ein durch die Sichtbarkeit der WEA ausgelöster Bedrängungseffekt sowie veränderte Sehgewohnheiten im Bereich von jeweils von 500 m bis 10 km Betriebsbedingte Auswirkungen durch Immissionen (Schall, Schatten) ausgelöste Störungen sowie gesundheitliche Beeinträchtigungen im Bereich der projektspezifischen Schall- und Schattenausbreitung ein durch die Rotorblattbewegung ausgelöster Bedrängungseffekt bis zu 500 m eine durch Unfälle und Katastrophen (Blitzschläge, Sturm etc.) ausgelöste, punktuelle Verletzungsgefahr (herabfallende Teile - Bruch und Brand) sowie gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den Austritt von Betriebsstoffen Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Die Bestandsanalyse des Schutzgutes gründet sich im Wesentlichen auf die faunistischen Gutachten sowie die durchgeführte Biotoptypenkartierung. In der Vegetationsperiode 2015 wurden die im Untersuchungsgebiet, bestehend aus Vor- Fanggebiet zzgl. eines 500 m-Puffers, vorhandenen Biotoptypen flächendeckend erfasst. Als Ergebnis besagter Untersuchung lässt sich festhalten, dass sich die Standorte der ge- planten Windenergieanlagen ausschließlich im Bereich intensiv genutzter Acker- und Grün- landflächen befinden. Die Schläge sind vor allem südlich der Bundesstraße durch Baumreihen, -hecken und Feldge- holze untergliedert. Diese Strukturen nehmen im Vergleich zu den Ackerflächen jedoch einen geringen Flächenanteil ein. Hecken und Baumreihen bestehen zum größten Teil aus heimi- sehen Baumarten. Im Rahmen der avifaunistischen Untersuchungen wurde sowohl die örtliche Brutvogelfauna als auch der Zug- sowie Rastvogelbestand erfasst. In einem Radius von 1.000 m um die Vor- rangfläche wurden die Brutreviere aller wertgebenden Vogelarten erfasst. Eine Horstsuche aller Großvögel erfolgte in einem Umkreis von 1.500 m um die Vorrangfläche. Die Reviere störungsempfindlicher Groß- und Greifvögel wurden im Rahmen einer Standard-Raumnut- zungskartierung im 1.500 m-Umfeld erfasst. Darüber hinaus bis max. 3.000 m wurde nur die vom 1.500 m-Radius nach Außen gerichtete Raumnutzung von Groß- und Greifvögeln dokumentiert. Eine zusätzliche, vertiefende Raumnutzungskartierung orientierte sich an den Hauptaktivitätsphasen des Rotmilans und des Schwarzstorches. Zug- und Rastvögel sind ebenfalls in einem Radius von 1.500 m um das Vorhabengebiet er- fasst worden. In dem Untersuchungsradius Brutvögel wurden 16 planungsrelevante Arten erfasst. Hinzu kommen noch 4 Greif- und Großvogelarten innerhalb des erweiterten 1.500 m Radius. Unter anderem konnten Feldlerche, Kiebitz und Wachtel sowie hinsichtlich der Greif- und Großvögel Kolkrabe, Kranich, Mäusebussard und Turmfalke nachgewiesen werden. Hiervon abgegrenzt wurden die 3.000 m Radius-Reviere von Baumfalke, Mäusebussard, Kranich, Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzstorch und Turmfalke ermittelt. Bei den im Gebiet angetroffenen Rastvogel beständen handelte es sich vorwiegend um klei- nere Trupps von Singvögeln. Von typischen Vertretern der Rast- und Zugvögel, wie Gänsen, - 18-

Kiebitzen, Schwänen oder Limikolen wurden nur sehr vereinzelte Beobachtungen im Unter- suchungsraum gemacht. Außerdem streiften regelmäßig einzeln oder paarweise Mäusebus- sarde, Turmfalken, Kolkraben und Trupps von Rabenkrähen sowie im Herbst größere Grup- pen von Rauchschwalben und Ansammlungen von Ringeltauben im Gebiet umher. In einem Umkreis von 1.000 m um die Vorhabensfläche konnten im Zuge einer gezielten Su- ehe keine Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Fledermäusen nachgewiesen werden, noch ergaben sich hlinweise auf aktuell besetzte Lebensstätten. Zur Erfassung der generellen Fle- dermausaktivitäten wurden im Untersuchungsgebiet Strukturen ausgewählt, die hinsichtlich der Nutzung durch Fledermäuse eine potentiell hohe Bedeutung besitzen. Insgesamt konnte an den besagten Strukturen eine mittlere bis hohe Fledermausaktivität festgestellt werden. Dabei zählen Zwergfledermaus und Großer Abendsegler zu den am häufigsten detektierten Arten. Weitaus weniger aktiv zeigten sich Breitflügelfledermaus, Fransenfledermaus, Wasser- fledermaus, Rauhautfledermaus, Kleinabendsegler und Zweifarbfledermaus. Hinsichtlich weiterer Tierarten, neben den Artengruppen Vögel und Fledermäuse, wurden keine dedizierten faunistischen Erfassungen durchgeführt, da im Rahmen einer sogenannten Habitatanalyse ermittelt werden konnte, dass das Vorhabengebiet sowohl für weitere Säuge- tierarten als auch für Amphibien, Reptilien, Fische, Weichtiere, Gliederfüßler und Wirbellose jeweils keine besondere Bedeutung aufweist. Baubedinqte Auswirkungen punktueller, durch Flächenumwandlung (Versiegelung, Gehölz- und Erdarbeiten) aus- gelöster Verlust von Gehölzen sowie der Verlust von Nist- bzw. Quartierhöhlen durch Emissionen (Baulärm, visuelle Unruhe) ausgelöste Störung und Vertreibung bis ca. 500 m Anlaaebedinate Auswirkungen punktueller, durch Flächenumwandlung (Versiegelung) ausgelöster (Teil-) Verlust von Nahrung-, Bruthabitaten und Biotopenverbund eine von der Sichtbarkeit der WEA ausgelöste Meldung (ggf. hlabitation) im Bereich von 500 m bis 10 km Betriebsbedingte Auswirkungen eine durch Immissionen (Schall, Schatten) ausgelöste Meldung (ggf. Habitation) im Bereich der projektspezifischen Schall- und Schattenausbreitung eine durch die Rotorblattbewegung ausgelöste Meldung (ggf. hlabitation) sowie Kollision bis zu jeweils 500 m ein durch Unfälle und Katastrophen (Blitzschläge, Sturm etc.) ausgelöster, punktueller (Teil-) Verlust von Vegetation im Brandfall (insbesondere bei Errichtung im Wald) Schutzgut Fläche/Boden Die Bestandsdarstellung des Schutzgutes Fläche beschränkt sich im Wesentlichen auf das ei- gentliche Windparkgebiet, da zu erwartende Beeinträchtigungen nur punktuell im Bereich des Eingriffs zu erwarten sind. Die Biotoptypen „Wälder" sowie „Acker- und Gartenbaubiotope" nehmen örtlich die größten Flächenanteile ein. Die Flächen, aufweichen der Windpark Ehra-Lessien errichtet werden soll, werden großflä- chig und intensiv zumeist ackerbaulich genutzt. Dementsprechend ist die natürliche Boden- fruchtbarkeit im Vorhabengebiet als gering bis maximal durchschnittlich einzustufen. Des Weiteren besteht für besagte Flächen eine erhöhte Erosionsgefahr. Baubedinate Auswirkungen punktueller, durch Flächenumwandlung (Versiegelung, Gehölz- und Erdarbeiten) aus- gelöster Verlust land- bzw. forstwirtschaftlicher Flächen sowie der (Teil-) Verlust von Speicher-, Filter- und Lebensraumfunktionen des Bodens Anlaqebedinate Auswirkungen punktueller, durch Flächenumwandlung (Versiegelung) ausgelöster (Teil-) Verlust land- bzw. forstwirtschaftlicher Flächen sowie - 19-

der (Teil-) Verlust von Speicher-, Filter- und Lebensraumfunktionen des Bodens Betriebsbedingte Auswirkungen eine durch Unfälle und Katastrophen (Blitzschläge, Sturm etc.) ausgelöste, punktuelle Beeinträchtigung durch austretende Betriebsstoffe Schutzgut Wasser Beim Schutzgut Wasser kann zwischen Grundwasser und Oberflächenwasser als Gesamtheit der Still- und Fließgewässer unterschieden werden. Im Plangebiet selbst sowie im weiteren Betrachtungsraum befinden sich keine größeren Still- oder Fließgewässer wie Seen oder Flüsse. Das beplante Gebiet wird der hydrologischen Landschaft „Ostheide" zugeordnet und liegt vollständig innerhalb der Schutzzone III b des geplanten Trinkwasserschutzgebiets Ruhen. Baubedinate Auswirkungen punktueller, durch Flächenumwandlung (Versiegelung, Gehölz- und Erdarbeiten) aus- gelöster Eingriff in das Grundwasser (Fundamentbau) sowie der (Teil-) Verlust von Gewässerfunktionen durch Verrohrung und der (Teil-) Verlust der Versickerungsfunktion Anlaaebed i nate Ausw i rkunaen punktuelles/r, durch Flächenumwandlung (Versiegelung) ausgelöstes/r Verändertes Abfiussverhalten sowie der (Teil-) Verlust von Gewässerfunktionen durch Verrohrung und der (Teil-) Verlust der Versickerungsfunktion Betriebsbedingte Auswirkungen eine durch Unfälle und Katastrophen (Blitzschläge, Sturm etc.) ausgelöste, punktuelle Beeinträchtigung durch austretende Betriebsstoffe Schutzgut Klima/Luft Der Untersuchungsraum liegt im Bereich des Klimabezirkes „Lüneburger Heide", welcher ma- ritim und durch vorherrschende Westwinde geprägt ist. Die Durchschnittstemperatur liegt bei ca. 9,7 °C. Baubedinate Auswirkungen punktuelle, durch Flächenumwandlung (Versiegelung, Gehölz- und Erdarbeiten) aus- gelöste erhöhte Verdunstung und Erwärmung auf versiegelten Flächen Anlaaebedinate Auswirkungen punktuelle, durch Flächenumwandlung (Versiegelung) ausgelöste erhöhte Verduns- tung und Erwärmung auf versiegelten Flächen Betriebsbedingte Auswirkungen eine durch Unfälle und Katastrophen (Blitzschläge, Sturm etc.) ausgelöste, punktuelle Beeinträchtigung durch austretende klimaschädliche Gase (z. B. C02 bei Brand) Schutzgut Landschaft Das beplante Vorranggebiet liegt im Osten der naturräumlichen Haupteinheit „Lüneburger Heide", im Landschaftsraum der „Ostheide" und in den Landschaftseinheiten „Süd- und Ostheider Sandgebiet" und „Ehraer Moorniederung". Das Süd- und Ostheider Sandgebiet wird durch weiträumige Wald- und Ackerflächen ge- prägt. Die Ehraer Moorniederung wird durch unterschiedliche Niederungsböden charakterisiert, die zumeist mit Kiefernforsten und Birkenwäldern bestockt sind. In den tieferen Lagen sind An- und Niedermoore, kleinflächig auch Hochmoore anzutreffen, welche vorrangig als Grünland genutzt werden. - 20-

Das Vorranggebiet liegt auf der Grenze dieser beiden Landschaftseinheiten und wird nörd- lich, östlich und südlich durch Kiefern dominierte Waldbereiche begrenzt. Vorbelastungen der Landschaft durch technische Uberprägung ergeben sich aus der die Vor- rangfläche durchquerenden B248 sowie die hlochspannungstrasse im Nordwesten. Baubedinate Auswirkungen punktuelle, durch Flächenumwandlung (Versiegelung, Gehölz- und Erdarbeiten) aus- gelöste Veränderung des gewohnten Landschaftsbilds (Bauaktivitäten) durch Emissionen (Baulärm, visuelle Unruhe) ausgelöste Veränderung bzw. Uberprä- gung typischer Landschaftselemente (Geräusche, Bewegungen) bis ca. 500 m Anlaaebedinate Auswirkungen von der Sichtbarkeit der WEA ausgelöste veränderte Sichtbeziehungen bzw. Proporti- onen in der Landschaft sowie technische Uberprägung im Bereich von 500 m bis 10 km Betriebsbedingte Auswirkungen eine durch Immissionen (Schall, Schatten) ausgelöste Veränderung bzw. Überprä- gung typischer Landschaftsgeräusche und -bewegungen im Bereich der projektspezi- fischen Schall- und Schattenausbreitung eine durch die Rotorblattbewegung ausgelöste Uberprägung gewohnter Landschafts- elemente sowie visuelle Unruhe bis zu 500 m Schutzgut kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter Nordöstlich von Ehra, etwa 730 m von der östlichen Teilfläche des Vorranggebietes Ehra 01 entfernt befindet sich das Baudenkmal „Kiebitzmühle". Im Wald nördlich der geplanten Windenergieanlagen l und 2 sind Wallanlagen und große Wölbackerkomplexe bekannt, die auf das Vorhandensein einer mittelalterlichen Siedlung in der Nähe schließen lassen. Möglicherweise handelt es sich um das 1362 erwähnte Dorf „Pölitz". Der direkte Vorhabenbereich unterliegt ausschließlich der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung. Die angrenzenden Waldbereiche werden ausnahmslos forstwirtschaftlich genutzt. Baubedinate Auswi rkunaen punktuelle, durch Flächenumwandlung (Versiegelung, Gehölz- und Erdarbeiten) aus- gelöste Beeinträchtigung bzw. Zerstörung von Bodendenkmalen Anlaaebedinate Auswirkungen von der Sichtbarkeit der WEA ausgelöste Veränderung der Sichtbezüge von bzw. zu Baudenkmalen im Bereich von 500 m bis 10 km Betriebsbedingte Auswirkungen ein durch Unfälle und Katastrophen (Blitzschläge, Sturm etc.) ausgelöster, punktuel- ler (Teil-) Verlust forst- bzw. landwirtschaftlicher Erträge (Brand) Wechselwirkungen Wechselwirkungen sind die zwischen den verschiedenen Schutzgütern auftretenden ökosystemaren Wirkzusammenhänge und Abhängigkeiten und umfassen die Stoff- und Energieflüsse zwischen den Bestandteilen des Gesamtsystems. Kultur- und Sachgüter sind dabei ausgenommen, da diese nicht in ökosystemare Zusammenhänge eingebunden sind. Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern, welche negative Umweltauswir- kungen nach sich ziehen würden, sind nicht erkennbar. Beschreibung etwaiger Vermeidungs-, Verminderungs-, Ausgleichs- sowie Ersatz- maßnahmen Die spezifischen Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen werden anhand der Pro- jektphasen Planung, Bau und Betrieb kategorisiert. - 21 -

Im Einzelnen stellen sich die unterschiedlichen Maßnahmen und ihre jeweiligen Auswirkun- gen wie folgt dar: Planunasphase der Ausschluss konfliktträchtiger Standorte (Schutzgebiete, floristisch/ faunistisch hochwertige Bereiche) durch eine raumordnerische und konkrete Standortwahl die Vermeidung von Lichtspiegelungen und Diskoeffekt durch den Gestaltwert der Windenergieanlagen der Schutz der Bodenfunktionen sowie die Vermeidung von Verdichtung und Vegeta- tionseingriffen durch eine Oberflächengestaltung mit geringem Versiegelungsgrad die zeitliche Bündelung bzw. Verringerung von Emissionen (Lärm, Licht, Bewegung) durch die Optimierung der Bauabläufe (kurze Bauphase) Bauphase der Schutz der Bodenfunktionen sowie die Vermeidung schädlicher Bodenveränderun- gen (u. a. Verdichtung) durch einen Bodenschutz gemäß DIN 18920, DIN 18300 und DIN 19731 der Schutz von Vegetationsbeständen (u. a. Gehölzschutz) durch die Beachtung der DIN 18915 und der Richtlinie zur Anlage von Straßen (RAS - LP 4 1999) Schutz der Brutplätze boden- und gehölzbrütender bzw. gehölzbewohnender Arten durch Bauzeitregelungen die Wiederherstellung der Bodenfunktionen sowie eine Verringerung des Flächenver- brauches durch den Rückbau von Lager- und Montageflächen sowie Kurven- und Wenderadien nach Abschluss der Bauarbeiten der Wiedereinbau von Oberboden sowie die Wiederbegrünung durch die Andeckung des Fundamentes zur Minimierung versiegelter Oberflächen der Schutz möglicherweise vorhandener Bodendenkmale durch den Denkmalschutz während der Bauphase die Vermeidung von Anlockeffekten durch eine für Greifvögel unattraktive Gestaltung der jeweiligen Mastfußumgebung Betriebsphase die Vermeidung von Kollisionen mit erheblichen Auswirkungen auf die Population durch eine Betriebszeitanpassung für kollisionsgefährdete Fledermausarten eine Verringerung der Nahrungsflüge von Greifvögeln im Bereich der Vorhabensfläche durch Ablenkflächen für Greifvögel sowie die Errichtung einer Mäuseburg eine Minimierung Unfall- und katastrophenbedingter Auswirkungen sowie das Einhal- ten von Immissionsrichtwerten durch entsprechende Anlagentechnik und -überwa- chung Für das Vorhaben Windpark Ehra-Lessien stellen sich die verschiedenen Kompensationsmaß- nahmen, mittels welcher die entstandenen Beeinträchtigungen ausgeglichen werden sollen, wie folgt dar: Grünlandextensivierunq Verbesserung der Bodenfunktionen und des Wasserhaushalts (Filter-, Puffer und Re- tentionsvermögen), Verringerung des Nähr- und Schadstoffeintrags Förderung selten gewordener Pflanzengesellschaften extensiver Nutzung Förderung der faunistischen Artenvielfalt durch Schaffung neuer Habitatstrukturen, Biotopvernetzung Erhöhung der Strukturvielfalt und damit des Landschaftserlebens zur Verbesserung des Landschaftsbilds Grünlandextensivieruna mit Brachstreifen Verbesserung der Bodenfunktionen und des Wasserhaushalts (Filter-, Puffer und Re- tentionsvermögen), Verringerung des Nähr- und Schadstoffe! ntrags Förderung selten gewordener Pflanzengesellschaften extensiver Nutzung Förderung der faunistischen Artenvielfalt durch Schaffung neuer Habitatstrukturen, Biotopvernetzung Erhöhung der Strukturvielfalt und damit des Landschaftserlebens zur Verbesserung des Landschaftsbilds - 22-

Nutzungsverzicht im Wald Förderung der faunistischen Artenvielfalt durch Schaffung neuer Habitatstrukturen insbesondere für Vögel und Fledermäuse Förderung selten gewordener Pflanzengesellschaften extensiver Nutzung Erhöhung der Strukturvielfalt und damit des Landschaftserlebens zur Verbesserung des Landschaftsbilds Entwicklung eines Waldrandes Förderung der faunistischen Artenvielfalt durch Schaffung neuer Habitatstrukturen insbesondere für Vögel und Fledermäuse, Biotopvernetzung Aufwertung von Bodenfunktionen und Wasserhaushalt durch langfristige Nutzungsex- tensivierung Erhöhung der Strukturvielfalt und damit des Landschaftserlebens zur Verbesserung des Landschaftsbilds Aufforstung der tempo ra ren Waldumwandluna sfl ä ch e Ausgleich des Eingriffs (Rodung einer ca. 933 m2 großen Waldfläche) und Wiederher- Stellung des Laubforstes an gleicher Stelle Zusammenfassende Bewertung Schutzgut Mensch, insbesondere die menschliche Gesundheit Bewertung baubedinater Auswirkungen Die durch den Lärm und die visuelle Unruhe der Bauphase ausgelösten Störungen sowie der hieraus resultierende Verlust der Erholungsfunktion stellen sich als sowohl zeitlich (nur wäh- rend der Bauphase) wie auch örtlich (500 m Radius) begrenzt dar. Des Weiteren wurde im Rahmen der Standortauswahl dafür Sorge getragen, dass die einzelnen WEA des Windparks einen Abstand von mindestens 1.000 m zu den nächstgelegenen Ortschaften halten. Dem- entsprechend können an diesem Punkt erhebliche negative Auswirkungen auf das Schutzgut ausgeschlossen werden. Bewertung anlaaebedinater Auswirkungen Auswirkungen auf das Landschaftsbild und dessen Wahrnehmung durch den Menschen sind vor allem anlagebedingt durch die Inanspruchnahme von Flächen sowie infolge der gravie- renden Veränderungen von Landschaftsräumen mit hohem Wiedererkennungswert zu ver- zeichnen. Darüber hinaus wird insgesamt die scheinbare Natürlichkeit eines Landschaftsbilds durch das Erscheinungsbild der Windenergieanlagen als "technisches Bauwerk" in seinem Er- lebniswert beeinträchtigt. Vorgenannte Einschränkungen sind in ihrer Gänze weder vermeid- noch verminderbar. Eine Kompensation erfolgt mittels der vorgesehenen Ausgleichs- und Er- satzmaßnahmen sowie dem Ersatzgeld. Bewertung betriebsbedingter Auswirkungen Schall: Die von Seiten der Antragstellerin vorgelegten Unterlagen wurden hinsichtlich ihrer Eignung als Nachweis ausbleibender schädlicher Umwelteinwirkungen und ausreichender Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen geprüft. Diese Plausibilitätsprüfung wurde auf Grund- läge der Sechsten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm - TA Lärm) vom 26. August 1998 (GMBI Nr. 26/1998 S. 503) sowie der aktuellen niedersächsischen Erlasslage (Gem. RdErl. des Nds. ML), d. ML, d. MS, d. MW u. d. MI (Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen an Land (Windenergieerlass) vom 24. 2. 2016 - MU-52-29211/ 1/300 - VORIS 28010)), des RdErl. d. MU „Einführung der „Hinweise zum Schallimmissionsschutz bei Windkraftanlagen (WKA)" der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz (LAI) vom 21.01.2019 (Nds. MBI. Nr. 6/2019) und der Hinweise der Länderarbeitsgemeinschaft Immissionsschutz (LAI) zum Schatlimmissionsschutz bei Windkraftanlagen (Interimsverfahren - Überarbeiteter Entwurf vom 17.03.2016 mit Änderungen PhysE vom 23.06.2016, Stand 30.06.2016) durch- geführt. Gemäß Pkt. 3.2.1 der TA-Lärm ist der Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche sichergestellt, wenn die Gesamtbelastung am maßgeblichen Immissionsort (10) - 23 -

die heranzuziehenden Immissionsrichtwerte (IRW) nicht überschreitet. Mit Vorlage diverser Iterationen Schalltechnischer Gutachten wird von Seiten des Vorhabenträgers die Einhaltung der IRW für die Tages- und Nachzeitzeit an allen Immissionsorten (10) dargestellt. Besagten Schlussfolgerungen, hier insbesondere denjenigen, im Rahmen der letzten Revi- sion der Schallimmissionsprognose getroffenen Aussagen, kann mehrheitlich gefolgt werden. Hinsichtlich der Einhaltung der IRW für die Nachtzeit wird auf das Fehlen eines entsprechen- den Nachweises zum Vorliegen bzw. Nicht-Vorliegen der Vorbelastung VW-Teststrecke ver- wiesen. Dementsprechend ist ein Nachtbetrieb des Windparks Ehra-Lessien nach Maßgabe der im- missionsschutzrechtlichen Nebenbestimmungen zunächst auszuschließen. In ihrer Gesamtheit gewährleisten Standortwahl, Anlagenkonfiguration und einschlägige Ne- benbestimmungen somit die Einhaltung der relevanten IRW sowie den hieraus resultieren- den Schutz des Menschen bzw. dessen Gesundheit vor schädlichen Umweltauswirkungen. Schatten: Die mit dem seitens der UIB geforderten externen Sachverständigengutachten (Ramboll vom 16.07.2019) vorgelegten Unterlagen wurden hinsichtlich ihrer Eignung als Nachweis ausblei- bender schädlicher Umwelteinwirkungen und ausreichender Vorsorge gegen schädliche Um- welteinwirkungen geprüft. Diese Plausibilitätsprüfung wurde auf Grundlage des Windenergie- erlasses vom 24.02.2016 sowie der darin beschriebenen „Hinweise zur Ermittlung und Beur- teilung der optischen Immissionen von Windenergieanlagen (WEA-Schattenwurf-Hinweise)" der LAI vom 13.03.2002 durchgeführt. Die Ausführungen, insb. die benutzte Grundlage, die Ansätze sowie die Berechnungen und die Bewertung der Ergebnisse erscheinen plausibel. Im Gegensatz zu der ersten Schatten- wurfprognose mit sieben Immissionsorten wurden in dem Ramboll-Gutachten 14 Immissons- orte betrachtet. Zur Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen an den 10 werden die WEA l und WEA 6 mit festgelegten Abschaltzeiten versehen (siehe immissionsschutzrechtliche Nebenbestimmun- gen). Die tatsächliche Beschattungsdauer an jedem Immissionsort wird somit auf maximal 8 Stunden pro Jahr und 30 Minuten pro Tag zu begrenzt. Unfallrisiko: Von den bei der Errichtung und beim Betrieb der Anlagen verwendeten Stoffen und Techno- logien geht kein besonderes Gefahrenpotenzial aus. Jedoch sind Windenergieanlagen, bedingt durch ihren Standort im Freien besonderen Gefah- ren ausgesetzt. Durch Sturm, Blitzschlag und Feuer, aber auch durch die Beanspruchung des Materials kann es zu Schäden kommen. Des Weiteren ist nicht völlig auszuschließen, dass die Anlagen vereisen. Unmittelbare Gefahren ergeben sich für den Menschen immer dann, wenn Teile, hier insbe- sondere vor dem Hintergrund von Rotorbruch, Gesamtbruch, Gondelbruch, Brand sowie Eis- wurf, herunterfallen können. Der Eintrittswahrscheinlichkeit einer solchen Anlagenhavarie widmet sich derTUV-Nord im Rahmen eines entsprechenden Gutachtens. Den hier getroffenen Feststellungen, dass das Auftreffen eines Trümmerstückes in einem definierten Bereich um die WEA lediglich alle 10.000 bis 100.000 Betriebsjahre erfolgt und somit kein erhöhtes Unfallrisiko besteht, schließt sich die Genehmigungsbehörde an. Um der Gefahr des Eisabwurfes zu begegnen, werden die geplanten WEA mit Eisdetektoren ausgestattet. Bei Eisansatzerkennung (Betriebsparameterabgleich, Unwuchten) werden so die Rotoren entsprechend abgebremst und zum Stillstand gebracht. Auf die verbleibende Ge- fährdung bei Rotorstillstand und Trudelbetrieb wird mittels einer Hinweisbeschilderung auf- merksam gemacht. Für eine deutliche Reduzierung des Brandrisikos sorgen die Maßnahmen hinsichtlich der au- tomatischen Branderkennung, -meldung und -löschung. Gemäß des durch die DMT GmbH & Co. KG verfassten Brandschutzkonzeptes vom 06.12.2018, welches einen integralen Teil die- - 24-

ses Genehmigungsbescheides darstellt, werden die geplanten Windenergieanlagen des Wind- parks Ehra-Lessien mit einer automatisierten Löschanlage ausgestattet. Besagtes System er- kennt eine Rauch- oder Brandentwicklung mittels des Einsatzes autarker Rauchmelder früh- zeitig. Im Falle einer Branddetektion wird der Löschbereich nachfolgend mit einem dedizier- ten Löschmittel geflutet und der Entstehungsbrand somit verhindert. Ein Vollbrand der Gon- del, einem Anlagenbereich, welcher aufgrund seiner Bauhöhe für die Feuerwehren kaum o- der gar nicht zu erreichen ist, kann demnach nahezu ausgeschlossen werden. In Konsequenz dessen sind auch von einem internen Anlagenbrand induzierte Flächenbrände in der Umge- bung der Windenergieanlagen nicht zu erwarten. Zur Verhinderung einer Kollision mit Fluggeräten werden die Windenergieanlagen als Luft- fahrthindernisse mit einer Tages- und Nachtkennzeichnung entsprechend der geltenden All- gemeinen Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen versehen. In Konsequenz vorstehender Ausführungen lässt sich festhalten, dass erhebliche Beeinträch- tigungen des Schutzgutes Mensch bzw. dessen Gesundheit durch mit dem Vorhaben Wind- park Ehra-Lessien in Zusammenhang stehende Unfälle und Katastrophen, unter Beachtung der einschlägigen Nebenbestimmungen, ausgeschlossen werden können. Erheblichkeit nachteiliger Auswirkungen für das Schutzqut Mensch, insbesondere die menschliche Gesundheit Für das betrachtete Schutzgut ergeben sich bau-, anläge- und betriebsbedingt keine erhebli- chen negativen Auswirkungen. Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Die vorgelegten naturschutzfachlichen Gutachten wurden von den zuständigen Fachbehör- den, hier unter anderem der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Gifhorn sowie den Niedersächsischen Forstämtern Oerrel, Unterlüß und Südostheide geprüft und für grundsätz- lich für plausibel befunden. Auf Grundlage eines kontinuierlichen Austausches zwischen Genehmigungsbehörde, zustän- digen Trägern öffentlicher Belange und Antragstellerin erfolgte die schrittweise Anpassung der Antragsunterlagen, hier insbesondere der Vermeidungs- und Verminderung- sowie Aus- gleichs- und Ersatzmaßnahmen, um den örtlichen Gegebenheiten umfänglich Rechnung zu tragen und den Schutz von Tieren, Pflanzen und biologischer Vielfalt zu gewährleisten. In Anbetracht vorgenannter Maßnahmen werden die potenziellen Auswirkungen des geplan- ten Vorhabens wie folgt bewertet: Bewertung baubedinater Auswirkungen Baubedingt besitzt der geplante Windpark Ehra-Lessien das Potenzial, sowohl Flora als auch Fauna negativ zu beeinflussen. Insbesondere sei an diesem Punkt der Gehölzverlust sowie der einhergehende Verlust von Nist- und Quartierhöhlen erwähnt. Besagten Problemfeldern wurde bereits im Rahmen der Vorhabenplanung und hier insbeson- dere hinsichtlich der konkreten Standortauswahl Rechnung getragen. Über den wirtschaftli- chen Betrieb hinaus werden unnötige Beeinflussungen des betrachteten Schutzgutes durch eine entsprechende Platzierung der Anlagen vermieden. Des Weiteren wurden und werden bauvor- sowie baubegleitend Untersuchungen des Baum- bestandes durchgeführt, um dem möglichen Totalverlust von Nist- und Quartierhöhlen ent- gegenzuwirken. Eine durch optimierte Ablaufe verkürzte Nettobauzeit sowie die Baufeldfreimachung außer- halb der Brutzeit vermindern baubedingte Störungen der örtlichen Fauna. Die im Zuge der Errichtung des Windparks unvermeidliche Rodung diverser Gehölze wird durch eine in Art und Umfang vergleichbare Wiederaufforstung des betroffenen Geländes ausgeglichen. Bewertung anlaaebedinater Auswirkungen Dem anlagebedingten Lebensraumverlust wird im Rahmen der abgestimmten Kompensati- onsmaßnahmen begegnet. Es werden durch den Vorhabenträger Ersatzhabitate geschaffen, welche die Entstehung übergeordneter und zusammenhängender Habitatstrukturen fördern - 25 -

und darüber hinaus den bodengebundenen Offenlandbrütern sowie weiteren Arten neuen Le- bensraum bieten. Bewertung betriebsbedingter Auswirkungen Betriebsbedingt muss insbesondere die Kollisionsgefährdung von Avi- und Chiropterenfauna durch den Vorhabensträger adressiert, das heißt vermieden bzw. vermindert werden. Im Fall der potenziell gefährdeten Greif- und Großvögel werden zunächst ideale Nahrungsflä- chen außerhalb des Windparks geschaffen, um die externe Flächenattraktivität zu steigern. In vergleichbarer Art und Weise wird hinsichtlich günstiger Lebensräume für die Offenland- brüter verfahren. Des Weiteren wird die Anziehungskraft der Offenflächen im Einflussbereich des Rotors gesenkt, hierzu findet eine definierte Pflege der Mastfußbereiche statt. Ziel der beschriebenen Steuerung durch Flächenattraktivität ist die signifikante Senkung des Kollisi- onsrisikos. Eine ebensolche Zielstellung wird auch mit den, als naturschutzrechtliche Neben- bestimmung verankerten, Abschaltzeiten verfolgt. Während der im Zusammenhang mit Avi- und Chiropterenfauna ermittelten Aktivitäts- und Risikophasen ist ein Betrieb der geplanten Windenergieanlagen demnach ausgeschlossen. Angesichts der potenziellen Gefährdung von Flora und Fauna durch WEA-induzierte Unfälle und Katastrophen sei auf die bereits hinsichtlich des Schutzgutes Mensch bzw. dessen Ge- sundheit beschriebene Anlagen- und Uberwachungstechnik verwiesen. Erheblichkeit nachteiliger Auswirkungen für das Schutzaut Tiere, Pflanzen und bioloqische Vielfalt In Konsequenz vorstehender Ausführungen sind, ein genehmigungskonformer Anlagenbe- trieb vorausgesetzt, erhebliche negative Auswirkungen für den Tier- und Pflanzenbestand sowie die biologische Vielfalt ausgeschlossen. Schutzgut Fläche/Boden Die das Schutzgut Fläche bzw. Boden betreffenden Antragsunterlagen wurden einer Prüfung durch die einschlägigen Träger öffentlicher Belange, hier insbesondere die Untere Boden- schutzbehörde des Landkreises Gifhorn, des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie sowie der Landwirtschaftskammer Niedersachsens, unterzogen und für plausibel befunden. Unter Berücksichtigung der von den vorgenannten Institutionen erhaltenen Rückmeldungen werden die Auswirkungen des Vorhabens auf das unter diesem Punkt betrachtete Schutzgut wie folgt bewertet: Bewertung bau- sowie anlaaebedinater Auswirkungen Bau- sowie anlagebedingte Auswirkungen des geplanten Vorhabens äußern sich vornehmlich im jeweiligen Verlust land- sowie forstwirtschaftlicher Flächen und der natürlichen Boden- funktion am Standort. Eine über das notwendige Maß hinausgehende Flächeninanspruchnahme wird, durch die vor- gesehene Nutzung vorhandener Infrastruktur, im Rahmen der Bauausführung vermieden. Des Weiteren werden unabdingbar versiegelte Flächen, wie Lager- und Montagebereiche, nach Beendigung der Bauarbeiten entsiegelt. Baubegleitende Bodenschutzmaßnahmen dienen hierbei der Wiederherstellung der Boden- funktion. Die anlagenbedingte Flächenversiegelung führt ebenfalls zu einem Verlust der natürlichen Bodenfunktion. Eine fortwährende Beeinträchtigung des Schutzgutes Fläche/Boden soll durch den Rückbau der Anlagen verhindert werden. Vor dem hlintergrund der Rückbaubestimmun- gen ist die zumindest teilweise Wiederherstellung der Bodenfunktion realistisch. Der naturschutzrechtlich erforderliche Ausgleich erfolgt mittels der bereits beschriebenen Kompensationsmaßnahmen. Als Konsequenz vorstehender Ausführungen kann festgehalten werden, dass die Realisierung des Windparks Ehra-Lessien bezogen auf das Schutzgut Fläche/Boden zu keinen erheblich negativen Auswirkungen führt. Die geplanten Vermeidungs- sowie Verminderungsmaßnahmen begrenzen die Flächeninan- spruchnahme, während insbesondere die diversen Extensivierungsmaßnahmen der Kompen- sation dauerhaft votlversiegelter Flächen dienen. - 26-

Bewertunq betriebsbedinQter Auswirkungen Erhebliche Auswirkungen durch Schadstoffeinträge in den Boden sind unter Berücksichtigung der technischen Sicherheitsvorkehrungen und der Vermeidungsmaßnahmen nicht zu erwar- ten. Erheblichkeit nachteiliger Auswirkungen für das Schutzaut Fläche/Boden Für das betrachtete Schutzgut ergeben sich bau-, anläge- und betriebsbedingt keine erhebli- chen negativen Auswirkungen. Schutzgut Wasser Bezogen auf das hier betrachtete Schutzgut Wasser erfolgte die Prüfung der Antragsunterla- gen federführend durch die Untere Wasserbehörde des Landkreises Gifhorn und den Nieder- sächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Unter Bezugnahme auf die Verfahrensbeiträge beider Institutionen werden die potenziellen Auswirkungen des Vorhabens folgendermaßen beurteilt: Bewertung baubedinqter Auswirkungen Die baubedingt notwendige Grundwasserabsenkung wird lediglich bis zur Fertigstellung der Fundamente aufrechterhalten und ist somit, vergleichbar des Verlustes der Versickerungs- funktion, temporärer Natur. Erhebliche negative Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser sind nicht absehbar. Bewertung anlaaebedingter Auswirkungen Der punktuelle Verlust der Versickerungsfunktion ist nach Auffassung der Genehmigungsbe- horde als unkritisch zu bewerten, da das anfallende Niederschlagswasser auf benachbarten Flächen versickern kann. Es liegt keine erhebliche Beeinträchtigung des Schutzgutes vor, da der Oberflächenabfluss nicht erhöht wird. Bewertung betriebsbedingter Auswirkungen Erhebliche Auswirkungen durch Schadstoffeinträge in das Grundwasser - Oberflächengewäs- ser werden von dem geplanten Vorhaben nicht tangiert - sind unter Berücksichtigung der technischen Sicherheitsvorkehrungen und der Vermeidungsmaßnahmen nicht zu erwarten. Erheblichkeit nachteiliger Auswirkungen für das Schutzaut Wasser Für das betrachtete Schutzgut ergeben sich bau-, anläge- und betriebsbedingt keine erhebli- chen negativen Auswirkungen. Schutzgut Klima/Luft Baubedinate Auswirkungen Durch den baubedingten Verkehr sind kurzfristig erhöhte Schadstoffemissionen möglich. Eine unmittelbare Beeinträchtigung ist aufgrund der Geringfügigkeit der Schadstoffbelastung nicht zu erwarten. Anlaaebedinate Auswirkungen Durch die kleinräumige anlagebedingte Versiegelung von bisher vegetationsbestandener Flä- ehe werden Veränderungen des Mikroklimas vorgenommen. Negative Wirkungen sind wegen der Geringfügigkeit des Eingriffs allerdings nicht erwartbar. Betriebsbedingte Auswirkungen Die Windenergieanlagen entziehen dem Wind betriebsbedingt Energie, hieraus resultierende, messbare Einflüsse auf das Lokalklima sind nicht bekannt.

Erheblichkeit nachteiliger Auswirkungen für das Schutzaut Klima/Luft Durch den Bau und Betrieb der geplanten sechs Windenergieanlagen im Windpark Ehra-Les- sien ergeben sich keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen. Schutzgut Landschaft Vor dem Hintergrund einer möglichen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes erfolgte die Prüfung der Antragsunterlagen sowohl durch die Untere Naturschutzbehörde als auch die Untere Immissionsschutzbehörde des Landkreises Gifhorn. - 27 -

Bewertung bau- sow i e a nlaqebedinater Auswirkungen Bau- und anlagebedingte Auswirkungen des Vorhabens Windpark Ehra-Lessien erschöpfen sich in einer, durch technische Uberprägung ausgelösten, Veränderung des Landschaftsbildes unterschiedlichen Ausmaßes. Während sich die Beeinträchtigungen der Bauphase als lediglich temporär erweisen, über- dauert die anlagebedingte Beeinflussung des Landschaftsbildes die Nutzungsdauer des ge- planten Windparks und wird erst mit dem Rückbau der Anlagen revidiert. Insbesondere die geschilderten anlagebedingten Beeinträchtigungen sind weder vermeid- noch verminderbar und müssen dementsprechend durch den Betreiber ausgeglichen werden, hierzu dienen Ersatzgeld und Kompensationsmaßnahmen, welche die Wiederherstellung der Landschaftsbildfunktion im betroffenen Naturraum fördern. Bewertung betriebsbedinQter Auswirkungen Betriebsbedingt besitzen die Anlagen des Windparks zunächst das Potential Landschaftsge- rausche durch Schall- und Schattenwurf zu überprägen. Die beschriebenen Effekte erstre- cken sich über die projektspezifische Schall- und Schattenausbreitung und sind somit für die umliegenden Wohnsiedlungen aufgrund des Anlagenabstandes sowie der definierten Ab- schaltzeiten als unerheblich einzustufen. Hinsichtlich der durch Rotorblattbewegungen ausgelösten visuellen Unruhe sei auf den be- reits vorstehend geschilderten Ausgleich mittels Ersatzgeld und Kompensationsmaßnahmen verwiesen. Erheblichkeit nachteiliger Auswirkungen für das Schutzgut Landschaft Unter Berücksichtigung des zu erhebenden Ersatzgeldes, der umzusetzenden Kompensati- onsmaßnahmen und der damit verbundenen Wiederherstellung der Funktionen des Land- schaftsbildes im betroffenen Naturraum sind keine erheblichen nachteiligen Umweltauswir- kungen ersichtlich. Schutzgut kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter Bezogen auf das hier betrachtete Schutzgut kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter erfolgte die Prüfung der Antragsunterlagen federführend durch die Untere Denkmalschutzbehörde, Baudenkmalpflege und Bodendenkmalpflege, des Landkreises Gifhorn. Unter Bezugnahme auf Verfahrensbeiträge beider Institutionen werden die potenziellen Aus- Wirkungen des Vorhabens folgendermaßen beurteilt: Bewertung baubedinater Auswirkungen Nach Auffassung der Bodendenkmalpflege ist im Rahmen der Fundamentarbeiten Windpark Ehra-Lessien mit dem Auftreten archäologischer Bodenfunde zu rechnen, da der Unteren Denkmatschutzbehörde Hinweise vorliegen, Wallanlagen und große Wölbackerkomplexe im Umfeld der geplanten Anlagen, welche auf das Vorhandensein einer mittelalterlichen Sied- lung schließen lassen. Um erhebliche negative Umweltauswirkungen zu vermeiden, wird von der Unteren Denkmal- schutzbehörde eine archäologische Baubegleitung gefordert. Besagte Forderung wird von der Genehmigungsbehörde geteilt und in den Genehmigungsbescheid übernommen. Bewertung antaaebedinater Auswirkungen Anlagebedingt wird von der Baudenkmalpflege des Landkreises hinsichtlich der WEA Nr. 6 auf die Beeinflussung des Baudenkmales Kiebitzmühle verwiesen, welches sich in circa 730 m Entfernung zu der östlichen Teilfläche des Vorranggebietes Ehra 01 befindet. Es wird ar- gumentiert, dass gemäß § 8 Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz10 Anlagen nicht errich- tet werden dürfen, wenn dadurch das Erscheinungsbild eines Baudenkmales beeinträchtigt wird.

10 Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz (DSchG ND) in der Fassung der Bekanntmachung vom 30. Mai 1978 (Nds. GVBI. S. 135), in der z. Z. gültigen Fassung - 28 -

Hierzu ist festzuhalten, dass die Kiebitzmühle nahezu vollständig, insbesondere in Richtung des Vorranggebietes, von Wald umschlossen ist. Dementsprechend kann, wie bereits im Zuge der raumordnerischen Einordnung vorgenannten Einwandes geschehen, „ein land- schaftsprägender Eindruck des Denkmales, der ggf. durch Windenergieanlagen beeinträch- tigt werden könnte, hier nicht erkannt werden." Die Bedenken der Baudenkmalpflege werden an diesem Punkt zugunsten der Errichtung der WEA Nr. 6 abgewogen. Erheblichkeit nachteiliger Auswirkungen für das Schutzaut kulturelles Erbe und sonstige Sachqüter Die archäologische Baubegleitung vorausgesetzt, ergeben sich keine erheblichen negativen Umweltauswirkungen.

Die den Antragsunterlagen beigefügten Stellungnahmen und Gutachten sind in Summe plau- sibel und nachvollziehbar. Erhebliche nachteilige Beeinträchtigungen, insbesondere des Men- sehen durch Schall und Schattenwurf sind bei genehmigungskonformer Ausführung des Vor- habens nicht zu erwarten. Insgesamt hat die Prüfung der Umweltverträglichkeit keine Ge- sichtspunkte ergeben, die die Umweltverträglichkeit des beantragten Vorhabens an dem vor- gesehenen Standort in Frage stellen. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei Einhaltung der im Landschaftspflegeri- sehen Begleitplan formulierten Maßnahmen zur Vermeidung/Minimierung der Auswirkungen und zur Kompensation der verbleibenden Auswirkungen sowie der aufzugebenden Nebenbe- Stimmungen durch das beantragte Vorhaben die in § l BImSchG genannten Schutzgüter schädlichen Umwelteinwirkungen nicht ausgesetzt sein werden. Die Prüfung der Antragsunterlagen und der eingegangenen Stellungnahmen sowie die nach § 20 Abs. l b der 9. BImSchV vorzunehmende Bewertung haben ergeben, dass nach Auf- nähme von entsprechenden Nebenbestimmungen die Genehmigungsvoraussetzungen vorlie- gen. Die beantragte Genehmigung war daher zu erteilen. IV.

Kosten: Dieser Bescheid ist kostenpflichtig. Über die Höhe der Kosten ergeht ein gesonderter Kosten- festsetzungsbescheid. v. Rechtsbehelfsbelehrung: Gegen diesen Bescheid kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Widerspruch beim Landkreis Gifhorn erhoben werden. l. Schriftlich oder zur Niederschrift Der Widersprach kann schriftlich oder zur Niederschrift eingelegt werden. Die Anschrift lautet: Landkreis Gifhorn, Schlossplatz l, 38518 Gifhorn 2. Auf elektronischem Weg Der Widerspruch kann durch E-Mail mit qualifizierter elektronischer Signatur nach dem Signaturgesetz erhoben werden. Die E-Mail-Adresse lautet: [email protected] Der Widerspruch kann auch durch De-Mail in der Sendevariante mit bestätigter siche- rer Anmeldung nach dem De-Mail-Gesetz eingelegt werden. Die De-Mail-Adresse lautet: [email protected] - 29- c\. Im'Äuftrage

\ \J Phaser Anlaaen l Satz geprüfter Antragsunterlagen l Antrag auf Schlussabnahme l Bauschild sowie roter Punkt - 30 -

Anhang l Unterlagenverzeichnis zur Genehmigung vom 12.03.2021, Az.: 9.4/74.01-01.25

Anzahl der Seiten

0 Inhaltsverzeichnis

l Antrag 1.1 Antrag für eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissions- 6 schutzgesetz 1.2 Kurzbeschreibung 7 1.3 Sonstiges - HR-Auszug l

2 Lagepläne 2.1 Topographische Karte 1:25 000 - Ubersichtsplan l 2.2 Amtliche Karte 1:5000 - Flurkarte blanko l 2.3 Liegenschaftskarte entfällt 2.3.1 Flurstücksnachweis entfällt 2.4 Werkslage- und Gebäudeplan entfällt 2.5 Auszug aus gültigem Flächennutzungs- oder Bebauungsplan l oder Satzungen nach §§ 34, 35 BauGB 2.6 Sonstiges - Lageplan - öffentliche Wege 2

3 Anlage und Betrieb 3.1 Beschreibung der zum Betrieb erforderlichen technischen Ein- entfällt richtungen und Nebeneinrichtungen sowie der vorgesehenen Verfahren 3.2 Angaben zu verwandten und anfallenden Energien - Aufbau 4 und Energiefluss 3.3 Gliederung der Anlage in Anlagenteile u. Betriebseinheiten - entfällt Übersicht 3.4 Betriebsgebäude, Maschinen, Apparate und Behälter entfällt 3.5 Angaben zu gehandhabten Stoffen inklusive Abwasser und entfällt Abfall und deren Stoffströmen 3.5.1 Sicherheitsdatenblätter der gehandhabten Stoffe 209 3.6 Maschinenaufstellungspläne entfällt 3.7 Maschinenzeichnungen - Ansichten / Querschnitt Nabe 3 3.8 Fließbilder entfällt 3.8.1 Grundfließbild mit Zusatzinformationen nach DIN EN ISO entfällt 10628 3.8.2 Verfahrensfließbild nach DIN EN ISO 10628 entfällt 3.8.3 Rohrleitungs- und Instrumentenfließbilder (R+I) entfällt 3.9 Sonstiges - allgemeine Beschreibung - Umwelteinflüsse WEA - 172 Zuwegung/Kranstellflächen - ServiceLift

4 Emissionen und Immissionen im Einwirkungsbereich der Anlage 4.1 Art und Ausmaß aller luftverunreinigenden Emissionen ein- entfällt schließlich Gerüchen, die voraussichtlich von der Anlage aus- gehen werden 4.2 Betriebszustand und Emissionen von staub-, gas- und aero- entfällt solförmigen luftverunreinigenden Stoffen sowie Gerüchen 4.3 Quellenverzeichnis Emissionen von staub-, gas- und aerosol- entfällt förmigen luftverunreinigenden Stoffen sowie Gerüchen 4.4 Quellenplan Emissionen von staub-, gas- und aerosolförmigen entfällt luftverunreinigenden Stoffen sowie Gerüchen 4.5 Betriebszustand und Schallemissionen l 4.6 Quellenplan Schallemissionen / Erschütterungen entfällt 4.7 Sonstige Emissionen entfällt - 31 -

4.8 Vorgesehene Maßnahmen zur Überwachung aller Emissionen entfällt 4.9 Betriebliches Monitoringkonzept entfällt 4.10 Sonstiges - Schallprognose - Schattenprognose - Optisch be- 132 drängende Wirkung

5 Messung von Emissionen und Immissionen sowie Emis- sionsminderung 5.1 Vorgesehene Maßnahmen zum Schutz vor und zur Vorsorge 7 gegen schädliche Umwelteinwirkungen, insbesondere zurVer- minderung der Emissionen sowie zur Messung von Emissionen und Immissionen - Schattenwurfmodul - Stellungnahme Vestas 5.2 Fließbilder über Erfassung, Führung und Behandlung der Ab- entfällt gasströme 5.3 Zeichnungen Abluft-/ Abgasreinigungssystem entfällt 5.4 Abluft-/Abgasreinigung entfällt 5.5 Sonstiges entfällt 6 Anlagensicherheit entfällt 6.1 Anwendbarkeit der Störfall-Verordnung l 6.2 Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen zur Ver- entfällt hindemng und Begrenzung von Störfällen 6.2.1 Konzept zur Verhinderung von Störfällen entfällt 6.2.2 Ausbreitungsbetrachtungen entfällt 6.2.3 Information der Öffentlichkeit entfällt 6.2.4 Interner betrieblicher Alarm-und Gefahrenabwehrplan entfällt 6.3 Sicherheitsbericht entfällt 6.3.1 Weitergehende Information der Öffentlichkeit entfällt 6.4 Vorgesehene Maßnahmen zum Schutz der Allgemeinheit und 30 der Nachbarschaft - Sicherheitskonzept - Blitzschutzsystem - Eiserkennung

7 Arbeitsschutz 7.1 Vorgesehene Maßnahmen zum Arbeitsschutz - Arbeitssicher- 158 heit 7.2 Verwendung und Lagerung von Gefahrstoffen entfällt 7.3 Explosionsschutz, Zonenplan entfällt 7.4 Sonstiges entfällt

8 Betriebseinstellung 8.1 Vorgesehene Maßnahmen für den Fall der Betriebseinstellung 9 (§ 5 Abs. 3 BImSchG) - Maßnahmen bei Betriebseinstellung - Rückbauverpflichtungserklärung 8.2 Sonstiges - Rückbaukosten l 9 Abfälle 9.1 Vorgesehene Maßnahmen zur Vermeidung, Verwertung oder 8 Beseitigung von Abfällen - Angaben zum Abfall - Entsorgung von Abfällen 9.2 Angaben zum Entsorgungsweg entfällt 9.3 Abfallentsorgungsanlagen - Abfallannahmekatalog entfällt 9.4 Ermittlung der Entsorgungskosten entfällt 9.5 Sonstiges entfällt

10 Abwasser 10.1 Allgemeine Angaben zur Abwasserwirtschaft entfällt 10.2 Entwässerungsplan entfällt 10.3 Beschreibung der abwasserrelevanten Vorgänge entfällt 10.4 Angaben zu gehandhabten Stoffen entfällt 10.5 Maßnahmen zur Vermeidung von Abwasser entfällt 10.6 Maßnahmen zur Überwachung der Abwasserströme entfällt - 32-

10.7 Angaben zum Abwasser am Ort des Abwasseranfalls und vor entfällt der Vermischung 10.8 Abwassertechnisches Fließbild entfällt 10.9 Abwasseranfall und Charakteristik des Rohabwassers entfällt 10.10 Abwasserbehandlung entfällt 10.11 Auswirkungen auf Gewässer bei Direkteinleitung entfällt 10.12 Niederschlagsentwässerung l 10.13 Sonstiges entfällt

Il Umgang mit wassergefährdenden Stoffen 11.1 Beschreibung wassergefährdender Stoffe/Gemische, mit de- 5 nen umgegangen wird - Angaben wassergefährdende Stoffe 11.2 Anlagen zum Lagern flüssiger wassergefährdender Stoffe entfällt 11.3 Anlagen zum Lagern fester wassergefährdender Stoffe entfällt 11.4 Anlagen zum Abfüllen/Umschlagen wassergefährdender flüssi- entfällt g er Stoffe 11.5 Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden wasser- entfällt gefährdender Stoffe (HBV Anlagen) 11.6 Rohrleitungsanlagen zum Transport wassergefährdender entfällt Stoffe 11.7 Anlagen zur Zurückhaltung von mit wassergefährdenden Stof- entfällt fen verunreinigtem Löschwasser (Lösch-wasser- Rückhal- teeinrichtungen) 11.8 Sonstiges - Umgang mit wassergefährdenden Stoffen 12

12 Bauvorlagen und Unterlagen zum Brandschutz 12.1 Antragsformular für den baulichen Teil 5 12.1.1 Nachweis Bauvorlageberechtigung l 12.1.1.1 a) Bauvorlagen 12.1.1.2 b) bautechnische Nachweise 12.2 Einfacher oder qualifizierter Lageplan -s. Punkt 2 l 12.3 Zeichnungen (Grundrisse/ Ansichten/ Schnitte) -s. Punkt 3.7 2 12.4 Baubeschreibungen entfällt 12.5 Berechnungen entfällt 12.5.1 Berechnung des Bruttorauminhalts entfällt 12.5.2 Berechnung der Grund-/Geschossflächen bzw. Baumassen entfällt 12.5.3 Berechnung der Geschosse, die keine Vollgeschosse sind entfällt 12.5.4 Nachweis der notwendigen Einstellplätze entfällt 12.6 Brandschutz - Allg. Spezifikation Brandschutz - Generisches 75 BSK - Standortspezifisches BSK - Löschanlage 12.7 Sonstige Bauvorlagen - Baugrundgutachten (separat) - Ty- 449 penprüfung (separat) - Gutachten Eisabwurf/-fall + Havarie - Gutachten Freileitungen - Gutachten Firewatch-Sys- tern 12.8 Bautechnische Nachweise entfällt 12.8.1 Nachweis der Standsicherheit 38 12.8.2 Nachweis des Wärmeschutzes entfällt 12.8.3 Nachweis des Schallschutzes entfällt 12.8.4 Nachweis d. Feuerwiderstandsdauer entfällt 12.9 Sonstiges - Rohbau-/Herstellungskosten V136-V150 - Bau- 11 kosten Zuwegung

13 Natur, Landschaft und Bodenschutz 13.1 Angaben zum Betriebsgrundstück und zur Wasserversorgung entfällt sowie zu Natur, Landschaft und Bodenschutz 13.2 Vorprüfung nach § 34 BNatSchG -Allgemeine Angaben entfällt 13.3 Vorprüfung nach § 34 BNatSchG - entfällt Ausgehende Wirkungen 13.4 Formular zum Ausgangszustandsbericht für Anlangen nach entfällt derIE-RL -33-

13.5 Sonstiges - Landschaftspflegerischer Begleitplan inkl. 525 Artenschutzbeitrag - l. Ergänzung LBP, 2. Ergänzung LBP, 3. Ergänzung LBP, Fledermausabschaltzeiten WP Ehra 14 Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) 14.1 Klärung des UVP-Erfordernisses l 14.2 Unterlagen des Vorhabenträgers nach § 6 des Gesetzes über 95 die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) - UVP-Bericht 14.3 Angaben zur Ermittlung und Beurteilung der UVP-Pflicht für entfällt Anlagen nach dem BImSchG 14.3a Teil A: UVP-Pflicht oder Einzelfallprüfung entfällt 14.3b Teil B: Vorprüfung des Einzelfalls ("A"- und "S"-Fall) entfällt 14.4 Sonstiges

15 Chemikaliensicherheit 15.1 REACH-Pflichten entfällt 15.2 Ozonschicht- und klimaschädliche Stoffe entfällt 15.3 Sonstiges entfällt

16 Anlagespezifische Antragsunterlagen 16.1.1 Standorte der Anlagen l 16.1.2 Raumordnung/Zielabweichung/Regionalplanung l 16.1.3 Sicherheitstechn. Einrichtungen/Vorkehrungen l 16.1.4 Standsicherheit l 16.1.5 Anlagenwartung l 16.1.6 Zuwegung/Kabel/Kranstellfläche l 16.1.7 Kennzeichnung Luftfahrthindernisse - Datenblätter Luftfahrt - 48 Tages-Nachtkennzeichnung - Antrag Ausnahme AAV - Gutach- ten wp heliflight 16.1.8 Abstände/Erschließung 92

17 Sonstige Unterlagen - Antrag auf temporäre Waldumwand- 3 lung