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Für uns in Berlin !

6. November 2020

Kampf gegen Corona, Elterngeld, Belarus & Terrorismusbekämpfung

Sehr geehrte Damen und Herren, eine weitere Sitzungswoche liegt hinter uns.

Beraten haben wir in erster Lesung über das „Dritte Gesetz zum Schutz der Be- völkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“. Es sieht eine Vielzahl an Maßnahmen vor, wie zum Beispiel die Vorbereitung der Impfpro- gramme, die Vergrößerung der Testkapazitäten und Änderungen bei den Rei- seregelungen.

In zweiter und dritter Lesung verabschiedeten wir das Gesetz zur Digitalisierung von Verwaltungsverfahren bei der Gewährung von Familienleistungen. Damit werden die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen, um den Zugang zu drei zentralen Familienleistungen stark zu vereinfachen: Elterngeld, Kindergeld und Namensbestimmung. Ziel ist es, Eltern von der Bürokratie zu entlasten. 2

Nach der gefälschten Präsidentschaftswahl im August in Belarus, betrachten Deutschland und Europa die Entwicklung mit großer Sorge. Verabschiedet ha- ben wir einen gemeinsamen Antrag von CDU/CSU, SPD und Grünen, in dem wir freie und faire Neuwahlen sowie die Freilassung der politischen Gefangenen fordern. Wir beschlossen, dass wir das offizielle Ergebnis der Präsidentschafts- wahl in Belarus vom 9. August 2020 nicht anerkennen, da die Wahlen weder frei noch fair waren.

Mit einem Gesetz, das wir in zweiter und dritter Lesung beschlossen haben, wer- den die Vorschriften zur Terrorismusbekämpfung, die nach den Anschlägen vom 11. September 2001 eingeführt worden waren, endgültig entfristet. Damit werden unsere Nachrichtendienste auch weiterhin mit den richtigen Befugnis- sen ausgestattet, um die erforderliche Aufklärungsarbeit leisten zu können und auf diese Weise Anschläge zu verhindern. Darunter fällt unter anderem das Ein- holen bestimmter Auskünfte bei Luftfahrtunternehmen, Kreditinstituten und Te- lekommunikationsdiensten.

Über die weiteren wichtigen Themen lesen Sie im Newsletter.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers MdB

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Meine aktuelle Pressemitteilung

Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers MdB greift US-Präsident Trump scharf an

Berlin/Heidelberg, 4. November 2020

Der CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Heidelberg/Weinheim, Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers, hat US-Präsident Donald Trump scharf für seine Äuße- rung kritisiert, die Auszählung der Stimmen willkürlich zu einem Zeitpunkt zu be- enden, als Millionen ordnungsgemäß abgegebener Stimmen noch nicht be- rücksichtigt waren.

„Sich in einem solchen Moment zum Wahlsieger zu erklären und die Auszählung bis zur letzten Stimme nicht abwarten zu wollen, ist in meinen Augen ein An- schlag auf die Demokratie und kann im schlimmsten Fall eine veritable Staats- und Verfassungskrise auslösen. Von einem Präsidenten und jedem Demokraten erwarte ich, sich an Gesetz und Recht zu halten und nicht zu glauben, man stehe darüber. Mein Vertrauen in die staatlichen Institutionen und insbesondere in die Justiz, den Supreme Court, ist allerdings stark genug zu wissen, dass alle Richter gesetzestreu und nicht nach der Erwartungshaltung Trumps urteilen. Die Vereinigten Staaten von Amerika müssen in dieser entscheidenden Phase ein gutes Vorbild für die ganze Welt sein“, so Prof. h. c. Dr. Lamers.

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Pressemeldungen der CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg

Informationen zur „Novemberhilfe“

Die außerordentliche Wirtschaftshilfe für den Monat November 2020 bietet eine weitere zentrale Unterstützung für Unternehmen, Betriebe, Selbständige, Vereine und Einrichtungen, die von den aktuellen Corona-Einschränkungen besonders betroffen sind. Weitere Details und Bedingungen der Hilfen stehen jetzt fest. Bundeswirtschaftsminister : „Zusammenhalt und gegenseitige Solidarität sind das Gebot der Stunde. Wir lassen in dieser ernsten Lage unsere Unterneh- men und ihre Beschäftigten nicht allein, sondern erweitern nochmals unsere Hilfsangebote für die von den Corona-Regeln besonders be- troffenen Selbständigen, Unternehmen und Einrichtungen. Die Bedin- gungen für die Beantragung der Hilfen haben wir jetzt geklärt. Ab- schlagszahlungen sollen so schnell wie möglich erfolgen, möglichst bis Ende November 2020.“ Für die außerordentliche Wirtschaftshilfe gelten folgende Rahmenbe- dingungen: 1. Gesamtvolumen: Die außerordentliche Wirtschaftshilfe wird ein Fi- nanzvolumen von voraussichtlich ca. 10 Milliarden Euro haben. 2. Antragsberechtigung: Antragsberechtigt sind direkt von den tempo- rären Schließungen betroffene Unternehmen, Betriebe, Selbständige, Vereine und Einrichtungen und indirekt betroffene Unternehmen nach folgender Maßgabe: Direkt betroffene Unternehmen: Alle Unternehmen (auch öffentliche), Betriebe, Selbständige, Vereine und Einrichtungen, die auf der Grund- lage des Beschlusses des Bundes und der Länder vom 28. Oktober 2020 erlassenen Schließungsverordnungen der Länder den Geschäftsbe- trieb einstellen mussten. Hotels zählen als direkt betroffene Unterneh- men. 5

Indirekt Betroffene Unternehmen: Alle Unternehmen, die nachweislich und regelmäßig 80 Prozent ihrer Umsätze mit direkt von den Schlie- ßungsmaßnahmen betroffenen Unternehmen erzielen. Verbundene Unternehmen – also Unternehmen mit mehreren Tochter- unternehmen oder Betriebstätten – sind dann antragsberechtigt, wenn mehr als 80 Prozent des verbundweiten Gesamtumsatzes auf direkt o- der indirekt betroffene Verbundunternehmen entfällt. Erstattet werden bis zu 75 Prozent des Umsatzes der betroffenen Verbundunternehmen. Dies betrifft etwa eine Holdinggesellschaft, die sowohl Restaurants (ge- schlossen) und Einzelhandelsunternehmen (weiter geöffnet) hält – hier wird die Nothilfe gezahlt, wenn die Restaurants zu mehr als 80 Prozent des Umsatzes der Holdinggesellschaft beitragen. 3. Welche Förderung gibt es? Mit der Novemberhilfe werden Zuschüsse pro Woche der Schließungen in Höhe von 75 Prozent des durchschnittlichen wöchentlichen Umsatzes im November 2019 gewährt bis zu einer Obergrenze von 1 Mio. Euro, soweit der bestehende beihilferechtliche Spielraum des Unternehmens das zulässt (Kleinbeihilfenregelung der EU). Zuschüsse über 1 Millionen Euro bedürfen für die Novemberhilfe noch der Notifizierung und Genehmigung der EU-Kommission. Die Bundesre- gierung ist derzeit in intensiven Gesprächen mit der Europäischen Kom- mission, um eine solche Genehmigung für höhere Zuschüsse zu errei- chen. Soloselbstständige können als Vergleichsumsatz alternativ zum wö- chentlichen Umsatz im November 2019 den durchschnittlichen Wo- chenumsatz im Jahre 2019 zugrunde legen. Bei Antragsberechtigten, die nach dem 31. Oktober 2019 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen haben, kann als Vergleichsumsatz der durchschnittliche Wochenum- satz im Oktober 2020 oder der durchschnittliche Wochenumsatz seit Gründung gewählt werden. 4. Anrechnung erhaltener Leistungen: Andere staatliche Leistungen, die für den Förderzeitraum November 2020 gezahlt werden, werden angerechnet. Das gilt vor allem für Leistungen wie Überbrückungshilfe oder Kurzarbeitergeld. 5. Anrechnung von erzielten Umsätzen im Monat November: Wenn im November trotz der grundsätzlichen Schließung Umsätze erzielt werden, so werden diese bis zu einer Höhe von 25 Prozent des Vergleichsumsat- zes nicht angerechnet. Um eine Überförderung von mehr als 100 Pro- zent des Vergleichs-Umsatzes zu vermeiden, erfolgt bei darüberhinaus- gehenden Umsätzen eine entsprechende Anrechnung. Für Restaurants gilt eine Sonderregelung, wenn sie Speisen im Außer- hausverkauf anbieten. Hier wird die Umsatzerstattung auf 75 Prozent 6

der Umsätze im Vergleichszeitraum 2019 auf diejenigen Umsätze be- grenzt, die dem vollen Mehrwertsteuersatz unterliegen, also die im Res- taurant verzehrten Speisen. Damit werden die Umsätze des Außerhaus- verkaufs – für die der reduzierte Mehrwertsteuersatz gilt – herausgerech- net. Im Gegenzug werden diese Umsätze des Außerhausverkaufs wäh- rend der Schließungen von der Umsatzanrechnung ausgenommen, um eine Ausweitung dieses Geschäfts zu begünstigen. Beispiel: Eine Pizzeria hatte im November 2019 8.000 Euro Umsatz durch Verzehr im Restau- rant und 2.000 Euro durch Außerhausverkauf. Sie erhält daher 6.000 Euro Novemberhilfe (75 Prozent von 8.000 Euro), d. h. zunächst etwas weni- ger als andere Branchen (75 Prozent des Vergleichsumsatzes). Dafür kann die Pizzeria im November 2020 deutlich mehr als die allgemein zulässigen 2.500 Euro (25 Prozent von 10.000 Euro) an Umsatz mit Liefer- diensten erzielen, ohne dass eine Kürzung der Förderung erfolgt. 6. Antragstellung: Die Anträge können in den nächsten Wochen über die bundeseinheitliche IT-Plattform der Überbrückungshilfe gestellt wer- den (www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de). Die elektronische Antragstellung muss hierbei durch einen Steuerberater oder Wirt- schaftsprüfer erfolgen. Die Auszahlung soll über die Überbrückungshilfe- Plattform durch die Länder erfolgen. Für Soloselbständige, die nicht mehr als 5.000 Euro Förderung beantragen, entfällt die Pflicht zur An- tragstellung über einen prüfenden Dritten. Sie werden unter besonde- ren Identifizierungspflichten direkt antragsberechtigt sein.

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Nachhaltiges Wachstum als Leitprinzip

Von MdB (Wahlkreis Konstanz) „Grundsatzfragen regelt in Deutschland das Grundgesetz. Und das ist sehr deutlich: Einnahmen und Ausgaben sind grundsätzlich ohne Kre- dite auszugleichen – es sei denn, der stellt eine außerordent- liche Notsituation fest. Die Schuldenbremse ist Nachhaltigkeit in Verfas- sungsrecht und daran wird nicht gerüttelt! Sie schafft Klarheit und lässt dabei mit Blick auf die konjunkturelle Lage Spielräume. Deshalb muss die Notklausel Ausnahme bleiben: Sobald wir durch die Krise sind, müssen wir wieder kräftig auf die Schuldenbremse treten. Wir setzen da- rauf, dass wir bis 2022 über dem Berg sind und wollen dann definitiv nicht nochmals den Not-Hebel ziehen. Mit Blick auf kommende Gene- rationen muss nachhaltiges Wachstum unser Leitprinzip sein. Weder ein Schuldenstaat noch ein Investitionsstopp würden dem gerecht. Des- halb muss gelten: Nicht alle Schleusen öffnen, klare Prioritäten setzen, nicht auf Kosten der Zukunft leben, sondern in sie investieren. Daran darf nicht gespart werden und in normalen Zeiten gehen Investitions- aufwuchs und Schuldenregel zusammen. Sie verpflichtet zu Solidität, lässt aber auch Luft zum Atmen, die Schuldenbremse ist keine Investiti- onsbremse! Es geht deshalb ausdrücklich ohne die Steuerschraube und das wäre auch der völlig falsche Weg. Alle vorgeschlagenen Steuerer- höhungen treffen immer auch den Mittelstand und das würde eine nachhaltige Entwicklung beschädigen. Denn der Mittelstand ist der Nachhaltigkeitsgarant schlechthin!“

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Leitplanken zur Bewältigung der Corona-Pandemie

Der Deutsche Bundestag hat heute in erster Lesung den Entwurf eines „Dritten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ debattiert. In der Debatte sagte der Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion MdB (Wahlkreis Schwarzwald-Baar): „Wenn man sich die Anträge der Opposition anschaut, könnte man glauben, dass die Demokratie in Deutschland vor dem Untergang steht. Solche Behauptungen verunsichern die Bürger. Sie sind unredlich, irreführend und falsch. Allein in dieser Woche haben wir etliche Debat- ten rund um die Corona-Pandemie hier im Deutschen Bundestag ge- führt. Seit 71 Jahren haben wir im Deutschen Bundestag klar definierte Rechte der Opposition. Keines davon ist eingeschränkt. Für führen alle von der Opposition angestoßenen Debatten. Es gibt Regierungserklä- rungen und Regierungsbefragungen. Klar ist aber auch, dass wir heute nicht absehen können, wie der weitere Verlauf der Pandemie sein wird. Es liegt unverändert viel Ungewissheit vor uns. Deshalb geben wir der Exekutive den notwendigen Spielraum, um schnell und flexibel zu han- deln und den Bevölkerungsschutz in einer Zeit der Krise zu sichern, auch wenn wir wissen, dass dies ein großer Spagat ist. Heute kommen wir ein- mal mehr unserer parlamentarischen Verantwortung nach und definie- ren die Generalklausel des Infektionsschutzgesetzes weiter aus, in dem wir klare Regelbeispiele einführen, welche Maßnahmen durch die Exe- kutive ergriffen werden können. Wir setzen den Rahmen. Wir bestim- men, welche Grundrechtseingriffe möglich sein können. Der Deutsche Bundestag entscheidet, ob diese Maßnahmen zur Anwendung kom- men können und wann sie beendet werden. Wer also behauptet, der Deutsche Bundestag würde seine Rechte nicht wahrnehmen oder die Demokratie werde durch die Bundesregierung ausgehebelt, der streut Falschbehauptungen, um die Menschen zu verunsichern, das Ver- trauen in den Staat zu unterminieren und an unserer demokratischen Ordnung zu rütteln.“

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Abschlussbericht als Startschuss für KI

Schon heute findet Künstliche Intelligenz in unterschiedlichen Berei- chen unseres Lebens Anwendung: Im Alltag nutzt eine breite Masse Na- vigationsgeräte und Suchmaschinen, in der Medizin können Tumorer- krankungen schneller und sicherer erkannt werden. Deutschland kon- kurriert im Kampf um die Spitzenposition bei der technologischen Ent- wicklung dabei vor allem mit den USA und China. Um auch in Zukunft mit den Entwicklungen Schritt halten zu können, hat der Deutsche Bun- destag 2018 eine Enquete-Kommission zum Thema Künstliche Intelli- genz ins Leben gerufen. Nach zwei Jahren des intensiven Austauschs zwischen jeweils 18 Sachverständigen und Abgeordneten, wurde der Abschlussbericht der Kommission im Deutschen Bundestag vorgestellt. Für das Kommissionsmitglied MdB (Wahlkreis Böblin- gen)ist der Titel des Berichts allerdings trügerisch: „Der Abschlussbericht soll kein Ende markieren, sondern viel mehr ein Startschuss sein. Wir brauchen auch in der Zukunft eine offene und progressive Debatte, wie Künstliche Intelligenz ein nützliches Hilfsmittel für unsere Gesellschaft sein kann.“ Hierbei stehen die Themen Datennutzung und -speicherung im Mittelpunkt der Diskussion. Der Abschlussbericht wurde fraktionsüber- greifend verabschiedet. Nur Die Linke enthielt sich. In der Enquete-Kommission herrscht Einigkeit vor allem darüber, dass die Technik besonders Nichtakademikern zugutekommen muss. Hierfür müssen Weiterbildungsmöglichkeiten, wie die von der CDU/CSU-Bun- desfraktion vorgestellte Lernplattform MILLA (Modulares Interaktives Lernen für Alle) geschaffen werden. Die KI-Strategie der Bundesregie- rung kann dabei nur ein Anfang sein, damit „Deutschland, das Land der Tüftler und Denker, auch in Zukunft ein weltweit führender Innovati- onsstandort bleibt“, so Biadacz und schiebt einen klarer Leitgedanken gleich hinterher: „Eines ist für uns als Union unverhandelbar: Der Mensch muss immer im Mittelpunkt stehen.“

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Eltern- und Kindergeld per Mausklick beantragen

Der Deutsche Bundestag hat am Mittwoch das Gesetz zur Digitalisie- rung von Verwaltungsverfahren bei der Gewährung von Familienleis- tungen beschlossen. Wir befreien junge Familien von bürokratischen Lasten. Anstatt Formulare auszufüllen und von Behörde zu Behörde zu laufen, können frischgebackene Eltern künftig online mit einem einzi- gen Kombi-Antrag die Geburt anzeigen, den Namen des Kindes festle- gen, die Geburtsurkunde, sowie Eltern- und Kindergeld beantragen. El- tern müssen auch keine Nachweise mehr selbst einreichen und dop- pelte Angaben in verschiedenen Anträgen machen. Möglich wird das durch mehr Austausch zwischen den verschiedenen Ämtern – sofern die Eltern dem Datenaustausch zustimmen. Mit dem geplanten Daten- austausch zwischen Behörden gehen wir sogar über die Anforderun- gen des Onlinezugangsgesetzes hinaus. Spätestens im kommenden Jahr sollen die Leistungen bundesweit allen Eltern online zur Verfügung stehen. Dieses Gesetz ist eine Blaupause für die Digitalisierung der Ver- waltung. Immer geht es darum, den Alltag von Bürgerinnen und Bür- gern unkomplizierter zu machen und Verwaltungsleistungen schneller zur Verfügung zu stellen. Bis Ende 2022 sollen insgesamt knapp 600 digi- talisierte Verwaltungsleistungen von Bund, Ländern und Kommunen für die Bürgerinnen und Bürger online bereitstehen.

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Abschiebehaft bei verbotener Wiedereinreise

Als Folge der Corona-Pandemie konnten die Vorbereitungen für den Zensus 2021 nicht wie geplant durchgeführt werden. Der Zensusstichtag soll daher durch das Gesetz, auf den 15. Mai 2022 verschoben werden. Davon unabhängig wird mit diesem Gesetz eine wichtige Änderung im Aufenthaltsgesetz vorgenommen: als Konsequenz aus dem Fall Miri soll eine Regelungslücke bei der Abschiebehaft geschlossen werden. Die neue „ergänzende Vorbereitungshaft“ im Aufenthaltsgesetz soll auf bereits einmal abgeschobene schwerkriminelle Ausländer und Gefähr- der Anwendung finden, wenn diese gegen das Wiedereinreiseverbot verstoßen. MdB (Wahlkreis ) wies in seiner gestrigen Rede darauf hin, dass es keinesfalls dem Zufall des Zeitpunkts der Asylantragstellung überlassen werden dürfe, ob Schwerkriminelle und Gefährder bei ihrer illegalen Wiedereinreise in Abschiebehaft ge- nommen werden können. Er appellierte insbesondere an die Grünen, ihren Worten der letzten Tage auch Taten folgen zu lassen und mit si- cherzustellen, dass der Rechtsstaat auch weiterhin und in allen Fällen funktioniere. Der Bürger müsse sich gerade angesichts der Gescheh- nisse der letzten Wochen darauf verlassen können, dass wir alles recht- staatlich Mögliche tun, um Gefährder & Kriminelle auch abzuschieben.

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Bund drückt aufs Gaspedal

Von MdB (Wahlkreis Reutlingen) „Mit dem Investitionsbeschleunigungsgesetz vereinfachen wir Hürden beim schnellen Ausbau klimafreundlicher Infrastruktur - und das zum vierten Mal in dieser Legislaturperiode. Das Gesetz lässt umfangreiche Planfeststellungsverfahren ebenso wie Umweltverträglichkeitsprüfun- gen entfallen: Beim Ausbau der Windenergie und Fernwärme, beson- ders aber im Bereich der Schiene: Bauvorhaben wie die Elektrifizierung von Bahnstrecken, aber auch Bahnsteigverlängerungen und der barri- erefreie Ausbau von Bahnhöfen haben bisher bis zu zehn Jahre gedau- ert, bis der erste Bagger anrollen konnte. Das wird sich künftig ändern. Für eine simple Anhebung eines Bahnsteiges, um ihn barrierefrei zu ma- chen, brauchte man bislang ein Planfeststellungsverfahren. Für die not- wendigen Anlagen für die Digitale Schiene, also z.B. Schaltkästen oder Kabel, oder den Einbau von Weichen und Signalen für den Gleiswech- selbetrieb, damit ein langsamer Zug auch auf dem Gegengleis fahren kann, um einen nachfolgenden schnelleren vorbei zu lassen, haben wir die umfangreichen verwaltungsrechtlichen Hürden ebenfalls zurückge- fahren. Damit schaffen wir schnell und vergleichsweise günstig mehr Kapazität auf der Schiene. Unseren Bemühungen von der Union ist es zu verdanken, dass bei Elektrifizierungsvorhaben bis zu 15 km Länge auch Brücken und Tunnel auf der Strecke am beschleunigten Bauen nichts ändern. Tunnelprofile können ohne den hohen Planungsauf- wand aufgeweitet, Brücken angehoben oder das Gleisbett abgesenkt werden, damit schnell Bahnstrecken mit Oberleitungen bestückt wer- den können - ohne Planfeststellungsverfahren. Außerdem haben wir dafür gesorgt, dass entgegen der ursprünglichen Planung dieselben vereinfachenden Regelungen auch für Straßenbahnen im ÖPNV An- wendung finden. Bei vielen wichtigen Infrastrukturprojekten können wir jetzt den Fahrhebel ganz umlegen - ganz nach dem Motto: "Ed bruddla - buddla“.

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Waldprämien jetzt auszahlen!

Von MdB (Wahlkreis Odenwald-Tauber) „Es ist kein Geheimnis und jeder, der im Wald unterwegs ist, sieht, dass es unserem Wald sehr schlecht geht. Drei Dürrejahre in Folge, Schäd- lingsbefall, Waldbrände und Sturmschäden haben die deutschen Wäl- der stark mitgenommen. 185 Mio. Kubikmeter Schadholz liegen in unse- ren Wäldern, die dringend raus müssen, da sie die Brutstätte für den gefährlichen Borkenkäfer sind. Ein zusammengebrochener Holzmarkt führt zudem zu einer schwierigen wirtschaftlichen Lage der Waldbesit- zerInnen - und das gerade jetzt, wo es wichtiger ist denn je, in den Wald der Zukunft zu investieren! Ganze 285.000 Hektar müssen neu bewaldet werden - Neuanpflanzungen, Aufforstungen und der Waldumbau sind jetzt dringend notwendig.

Genau deswegen handelt die Bundesregierung. Im letzten Jahr schon 800 Mio. Euro Dürrehilfe und in diesem Sommer haben wir weiter für den Wald gekämpft und konnten so im Corona-Konjunkturpaket 700 Mio. Euro für den Wald sichern. 500 Mio. Euro davon sollen direkt in Form ei- ner Flächenprämie an die WaldeigentümerInnen fließen, die ihren Wald nachhaltig bewirtschaften. Die Mittel dieser „Nachhaltigkeitsprä- mie“ sollen helfen, ihren Wald fit für die Zukunft zu machen. Damit star- ten wir die größte Aufforstungsinitiative in der Geschichte der Bundes- republik! Die Nachhaltigkeitsprämie gibt es aber nicht bedingungslos. Sie ist erstens an eine Mitgliedschaft in einer Berufsgenossenschaft und zweitens, an eine Zertifizierung der Waldfläche nach PEFC, FSC oder Naturland geknüpft. Damit stellen wir sicher, dass der Wald nachhaltig bewirtschaftetet wird und so auch noch unsere Kinder und Enkel davon profitieren. Dieses Geld muss nun aber schnell in die Fläche gebracht werden, denn die Saison für forstliche Anpflanzungen beginnt bald und der Wald benötigt unsere Hilfe jetzt. Mit der Auszahlung der Nachhal- tigkeitsprämie wurde die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) betraut. Diese ist gut vorbereitet und steht in den Startlöchern. Das Online-Programm zur Antragsstellung ist bereit. 14

Was jetzt noch fehlte, war eine Ergänzung im Gesetz, die der FNR er- laubt, auf Daten der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft zurück zu greifen. Das ermöglicht einen schnelleren Abgleich der Informatio- nen und führt zu einer zügigen Auszahlung der Waldprämie!

Nach einer längeren Abstimmungsphase zwischen dem Landwirt- schafts- und dem Umweltministerium über die genaue Ausgestaltung der neuen Förderrichtlinie musste es nun daher schneller gehen! Und damit es nun zügig voran gehen kann, haben wir dazu gestern Nacht im Plenum die nötige Gesetzesänderung vorgenommen. In meiner Rede zu der Gesetzesänderung habe ich deutlich gemacht, dass wir nicht länger warten können und eine pragmatische Lösung her musste! Wir haben daher die nötige Gesetzesänderung an eine Änderung im Siebten Buch Sozialgesetzbuch geknüpft. Das war eine pragmatische und unbürokratische Entscheidung. Dieser sogenannte Weg des „Om- nibusgesetzes“ wird gewählt, wenn es schnell gehen muss und man das ganze Unterfangen beschleunigen möchte. Hätten wir ein eigenstän- diges Gesetz dafür geschrieben, wäre wieder wertvolle Zeit ins Land gegangen. Zeit, die der Wald nicht hat. Aktuell ist die Richtlinie der Waldprämie noch in der letzten Abstimmung zwischen dem Landwirt- schaftsministerium, dem Finanzministerium und dem Bundesrechnungs- hof. Bei 500 Mio. Euro ist es richtig, dass auch diese Ministerien genau hingucken und mitberaten. Als forstpolitischer Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion möchte ich, dass unser Wald weiter ein wichtiger Wirtschaftsfaktor bleibt, weiterhin ein einmaliger Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist, weiter als unsere wichtigste CO2-Senke fungiert und, neben den vielen weiteren Ökosystemleistungen – besonders in Zeiten der Einschränkungen –, ein Platz der Ruhe und der Erholung für unsere Bürgerinnen und Bürger bietet! Unsere Aufgabe ist es, ihm dabei zu hel- fen. 500 Mio. Euro sind dabei ein guter Anfang.

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Ein Konflikt seit 100 Jahren

Von Nikolas Löbel MdB (Wahlkreis Mannheim) Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan ist keine Entwick- lung der jüngsten Geschichte des Kaukasus. Und er ist mehr als das Re- sultat des Zerfalls der Sowjetunion oder das Ergebnis religiöser Spannun- gen zwischen Muslimen und Christen in der Region. Mit dem Zerfall der UDSSR führten die unabhängig gewordenen Republiken Armenien und Aserbaidschan von 1992 bis 1994 Krieg um die Vorherrschaft in der Re- gion um Berg-Karabach. Am Ende des Konflikts standen nicht nur min- destens 25.000 Opfer und unzählige Vertriebene, insbesondere der Ver- lust der Region Berg-Karabach sowie weiterer umliegender Bezirke Aserbaidschans an Armenien haben den aktuellen Status Quo begrün- det. Mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats und der UN-General- versammlung bestätigen, dass das gesamte Gebiet völkerrechtlich weiterhin zu Aserbaidschan gehört und somit rechtswidrig besetzt ist. Die Verhandlungen zwischen Armenien und Aserbaidschan werden seit dem Waffenstillstand 1994 von der OSZE-Minsk-Gruppe geführt. Es hat 13 Jahre gedauert, bis 2007 die sogenannten Madrider Basisprinzi- pien als Eckpunkte für eine Friedenslösung ausgearbeitet werden konn- ten. Dieser Friedenslösung haben Armenien und Aserbaidschan zuge- stimmt. Die Lösung liegt also auf dem Tisch. Ein aus unserer Sicht unbe- dingt notwendiger Waffenstillstand setzt die Bereitschaft beider Kriegs- parteien voraus. Zu einer Beendigung der aktuellen Kriegshandlungen wird es aber erst kommen, wenn sowohl für beide Konfliktparteien als auch für die internationale Gemeinschaft unter Führung der Minsk- Gruppe klar ist, wie ein Befriedungsprozess aussehen kann. Dazu müs- sen Armenien und Aserbaidschan endlich zu den Madrider Basisprinzi- pien zurückkehren, denen sie selbst als Eckpunkte einer Friedensverein- barung zugestimmt haben. Um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen sollten mehrere Schritte die- ser Friedenslösung gleichzeitig umgesetzt werden -- unter internationa- ler Aufsicht und Unterstützung. Der immer wieder von Russland, den USA und Frankreich angemahnte Truppenrückzug Armeniens aus den sie- 16

ben besetzten Gebieten um Berg-Karabach muss durchgeführt wer- den, während Aserbaidschan parallel einer OSZE-Friedensmission an der neu festzulegenden Kontaktlinie zustimmen und der armenischen Bevölkerung Berg-Karabachs vertraglich belastbare Sicherheitsgaran- tien einräumen muss. Dies kann der Auftakt einer friedlichen Lösung des seit über 100 Jahren andauernden Konflikts sein.

Personalien

Alexander Throm MdB ist neuer Obmann im Innenausschuss: In der Sit- zung der CDU/CSU-Bundestagfraktion am 28. Oktober haben die Ab- geordneten den 52-jährigen Juristen aus Heilbronn mit über 95% der Stimmen zu ihrem Obmann im Innenausschuss gewählt. Er folgt damit auf , der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungs- schutz und Katastrophenhilfe wird. Alexander Throm blickt der neuen Aufgabe mit Freude entgegen: „Ich danke für das große Vertrauen der Fraktion. Es ist mir eine Ehre, die Interessen der Fraktion an dieser wich- tigen Stelle im Innenausschuss zu vertreten." Als Obmann wird Throm die Interessen der Unions-Angeordneten bündeln und die Anträge der Fraktion koordinieren. Der für den Wahlkreis Heilbronn direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Alexander Throm ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für Inneres und Heimat, ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität & Geschäftsordnung sowie Mitglied des Unter- suchungsausschuss Breitscheidplatz.

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Reden & Videos

Plenarsitzungen, Beiträge und Reden der baden-württembergischen CDU-Ab- geordneten sind jeder-zeit abrufbar unter bundes-tag.de/mediathek. Weitere Informationen finden Sie unter

Pressemeldungen

Aktuelle Pressemeldungen der CDU-Landesgruppe finden Sie auf der Website der CDU-Landesgruppe.

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