Landesbetrieb Straßenwesen Unterlage 12 Niederlassung Ost/ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Planfeststellung

B 158n Ortsumgehung Ahrensfelde von km 0-061,150 bis 4+541,352 im Abs. 250, 260

Land: / Kreis: Landkreis Barnim, Bezirk Marzahn-Hellersdorf Stadt/Gemeinde: Ahrensfelde, Berlin Gemarkungen: Blumberg, Ahrensfelde, Eiche, Marzahn, Hellersdorf

Ergebnisse landschaftspflegerischer Begleitplanung Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag für den Neubau der Ortsumgehung B 158n in Ahrensfelde

bestehend aus Seiten 1 – 140

Anlage 1: Amphibienzählung an Straßen begleitenden Amphibienzäunen an der B158 und der L311 östlich Ahrensfelde im Zeitraum 12.03. - 30.06. 2007 Seiten 1 – 20 Anlage 2: Fledermauskundliche Untersuchungen Seiten 1 – 24

Seiten alt Seiten neu Beschreibung der Änderung

Aufgestellt: Aufgestellt: Eberswalde, den Berlin, den

Landesbetrieb Straßenwesen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Niederlassung Ost Abteilung X Tramper Chaussee 3; Haus 8 Würthembergische Str. 6 16225 Eberswalde 10707 Berlin

(Unterschrift) (Unterschrift) Satzungsgemäß ausgelegt Festgestellt gemäß Beschluss vom heutigen Tage in der Zeit vom ______bis ______Potsdam, den ______in der Stadt/Gemeinde/Amt ______Ministerium Zeit und Ort der Auslegung sind ortsüblich bekannt gemacht für Infrastruktur und Landwirtschaft worden. des Landes Brandenburg

Stadt/Gemeinde/Amt: Im Auftrag (Dienstsiegel) (Dienstsiegel)

(Unterschrift) (Unterschrift) Der Plan hat vom ______bis zum ______Planfeststellungsbehörde öffentlich ausgelegen. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung VII E Anhörungsbehörde: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung GR gez.: ______

Berlin, den ______Berlin, den ______

B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 1

Inhaltsverzeichnis:

1 Einleitung ...... 3 1.1 Anlass und Aufgabenstellung ...... 3 1.2 Rechtliche Grundlagen ...... 3 1.2.1 Prüfungsumfang ...... 3 1.2.2 Verbotstatbestände ...... 4 1.2.3 Ausnahmeregelung nach BNatSchG § 45 Abs. 7 ...... 5 1.3 Methodisches Vorgehen ...... 6 1.4 Untersuchungsraum ...... 7 1.5 Datengrundlagen ...... 8 1.6 Überblick über die naturräumlichen Grundlagen im Untersuchungsgebiet ...... 9

2 Beschreibung der Wirkfaktoren des Vorhabens ...... 11 2.1 Baubedingte Wirkfaktoren ...... 11 2.2 Anlagenbedingte Wirkfaktoren ...... 15 2.3 Betriebsbedingte Wirkfaktoren ...... 16

3 Relevanzprüfung ...... 17

4 Bestandsdarstellung ...... 17 4.1 Bestand und Betroffenheit der Arten nach Anhang IV der FFH-RL ...... 17 4.1.1 Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-RL ...... 17 4.1.2 Tierarten nach Anhang IV der FFH-RL ...... 17 4.2 Bestand und Betroffenheit der europäischen Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutzrichtlinie ...... 46

5 Maßnahmen für die europarechtlich geschützten Arten ...... 130 5.1 Maßnahmen zur Vermeidung ...... 130 5.2 Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) ...... 131

6 Zusammenfassende Darlegung der naturschutzfachlichen Voraussetzungen für die Ausnahme nach § 45 Abs. 7 BNatSchG ...... 134 6.1 Arten nach Anhang IV der FFH-RL ...... 134 6.1.1 Pflanzenarten ...... 134 6.1.2 Tierarten ...... 134 6.2 Europäische Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutz-RL ...... 134

7 Zusammenfassung ...... 134

Literatur- und Quellenverzeichnis Anhang: Amphibienzählung an Straßen begleitenden Amphibienzäunen an der B158 und der L311 östlich Ahrensfelde im Zeitraum 12.03. - 30.06. 2007 Anhang: Fledermauskundliche Untersuchungen September 2010

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Tabellenverzeichnis: Tab. 1: Flächenbedarf des Straßenbauvorhabens (Land Brandenburg) ...... 13 Tab. 2: Flächenbedarf des Straßenbauvorhabens (Land Berlin) ...... 14 Tab. 3: Schutzstatus und Gefährdung der im UG nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Säugetierarten ...... 17 Tab. 4: Schutzstatus und Gefährdung der im UG nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Reptilienarten ...... 29 Tab. 5: Schutzstatus und Gefährdung der im UG nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Amphibienarten ...... 31 Tab. 6: Schutzstatus und Gefährdung der im UG nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Tagfalterarten ...... 44 Tab. 7: Schutzstatus und Gefährdung der im Untersuchungsraum (UR) nachgewiesenen und potenziell vorkommenden europäischen Vogelarten ...... 46 Tab. 8: Übersicht über Vermeidungsmaßnahmen und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) ...... 135

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1 Einleitung 1.1 Anlass und Aufgabenstellung Der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg plant in Zusammenarbeit mit der Senatsver- waltung für Stadtentwicklung Berlin den Neubau einer Ortsumgehung um Ahrensfelde. Eine ausführliche Vorhabensbeschreibung erfolgt im technischen Erläuterungsbericht zur Straßen- planung. In Ergänzung zum Landschaftspflegerischen Begleitplan ist ein artenschutzrechtli- cher Fachbeitrag gefordert. Im vorliegenden Artenschutz-Fachbeitrag (ASB) werden:  die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG bezüglich der gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten (alle europäischen Vogelarten, Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie), die durch das Vorhaben er- füllt werden können, ermittelt und dargestellt,  sofern Verbotstatbestände erfüllt sind, die naturschutzfachlichen Voraussetzungen für eine Ausnahme von den Verboten gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG geprüft. Die nicht- naturschutzfachlichen Ausnahmevoraussetzungen sind im allgemeinen Erläuterungs- bericht dargestellt. 1.2 Rechtliche Grundlagen 1.2.1 Prüfungsumfang Unter Beachtung des Artenschutz - Urteiles des Europäischen Gerichtshofes vom 10.01.2006 (Az.: C-98/03) sowie des BNatSchG ist ein Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag als ergänzen- de Unterlage zum Planfeststellungsverfahren zu erarbeiten. Mit der zu erstellenden Unterlage soll eine wesentliche Voraussetzung für die behördliche Prüfung des Antragsgegenstandes auf Verträglichkeit: 1. mit den gem. § 7 Abs. 2 Nr. 13, 14 BNatSchG artenschutzrechtlich besonders ge- schützten und streng geschützten Tier- und Pflanzenarten; 2. mit den artenschutzrechtlichen Vorgaben:  der FFH-Richtlinie, Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume und der wild lebenden Tiere und Pflanzen, zuletzt geändert durch Richtlinie 2006/105/EG des Rates vom 20.11.2006,  der Europäischen Vogelschutzrichtlinie, Richtlinie 79/409/EWG v. 02. April 1997 über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten, die zuletzt durch Ver- ordnung (EG) Nr. 807/2003 vom 14. April 2003 geändert worden ist,  und der EG-Verordnung Nr. 338/97 (VO-EG), die das Washingtoner Arten- schutzabkommen umsetzt und u. a. die auch die Greifvögel gemeinschafts- rechtlich unter strengen Artenschutz stellt, geschaffen werden. Im Einzelnen soll mit dem Fachbeitrag geprüft werden, ob:  eine Betroffenheit von europäisch streng geschützten Tier- und Pflanzenarten und eu- ropäisch geschützten Vogelarten vorliegt,  gegen einen Verbotstatbestand des § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG verstoßen wird.

Ist dies der Fall, sind die Ausnahmevoraussetzungen nach § 45 Abs. 7 BNatSchG zu prüfen.

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Die Bearbeitung des Artenschutzrechtlichen Fachbeitrages dient dem „strengen Schutz“ von Arten entsprechend der im Folgenden genannten Verordnungen und Richtlinien:  EU-Vogelschutzrichtlinie (VRL)  Anhang IV Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) (43/92 EWG)  Anhang A VO 1332/2005 EG-Artenschutzverordnung (EG-VO)  Anhang B VO 1332/2005 EG-Artenschutzverordnung (EG-VO)  Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) Anlage 1, Spalte 2  Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) Anlage 1, Spalte 3

Bei den Vögeln werden, um der hohen Eingriffsrelevanz dieser Artengruppe gerecht zu wer- den, insbesondere folgende Arten differenzierter betrachtet:  gemäß aktuell gültiger Roter Listen für Brandenburg als „gefährdet“ = Kat. 3, „stark gefährdet“ = Kat. 2, „vom Aussterben bedroht“ = Kat. 1 oder „verschollen“ = Kat. 0, gelten, bzw. welche ein geographisch eng begrenztes Vorkommen aufweisen = Kat. R,  zu den Koloniebrütern zählen (z. B. Saatkrähe, Dohle, Graureiher, Kormoran, Lach- möwe, Sturmmöwe, Mehlschwalbe) sowie  große, tradierte Rast-, Nahrungs- und Schlafplatzgemeinschaften bilden (z. B. Saat- und Blässgans, Star, Mehl- und Rauchschwalbe). 1.2.2 Verbotstatbestände Folgende Verbotstatbestände im Hinblick auf das geplante Vorhaben sind möglicherweise relevant: Verbote des § 44 BNatSchG für besonders geschützte Arten:  Tötung, Verletzung, Fang oder Nachstellung besonders geschützter Tiere (§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG);  Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung der Entwicklungsformen besonders ge- schützter Tiere (§ 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG);  Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzung- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten (§ 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG);  Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung von wild lebenden Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihrer Entwicklungsformen (§ 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG);  Beschädigung oder Zerstörung der Standorte von wild lebenden Pflanzen der beson- ders geschützten Arten oder ihrer Entwicklungsformen (§ 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG).

Die § 44-Verbote (BNatSchG) sind bei Vorliegen entsprechender Gründe in ein Planungsver- fahren einzustellen. Der Schutz der Fortpflanzungsstätten (Nist- und Brutstätten) sowie der Ruhestätten (Wohn- und Zufluchtsstätten) – im Folgenden unter dem Begriff „Lebensstätten“ zusammengefasst – ist in Art 12 Abs. 1 FFH-RL und Art. 5 VRL geregelt. Nahrungs- bzw. Jagdbereiche fallen grundsätzlich nicht in den Schutzbereich. Nur wenn durch die Beseitigung solcher Teilhabita- te etwa eine Population geschützter Tiere wesentlich beeinträchtigt wird, können diese Teil- habitate zumindest mittelbar mit vom Schutzgegenstand der Lebensstätten erfasst sein (LA- NA 2006). Zusätzliches Verbot des § 44 BNatSchG für europäische Vogelarten (besonders ge- schützt):  erhebliche Störung (mit Verschlechterung des Erhaltungszustands der lokalen Popula- tion) europäischer Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten (§ 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG)

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Zusätzliches Verbot des § 44 BNatSchG für streng geschützte Arten:  erhebliche Störung (mit Verschlechterung des Erhaltungszustands der lokalen Popula- tion) streng geschützter Arten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten (§ 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG) Verbote des Art. 5 VRL für europäische Vogelarten:  Absichtliche Tötung oder Fang ungeachtet der angewandten Methode (Art. 5 lit. a VRL)  Absichtliche Zerstörung, Beschädigung von Eiern oder Nestern und die Entfernung von Nestern (Art. 5 lit. b VRL)  Absichtliche Störung, insbesondere während der Brut- und Aufzuchtszeit, sofern sich die Störung auf die Zielsetzung der VRL erheblich auswirken kann (Art. 5 lit. d VRL) Verbote des Art. 13 VRL für europäische Vogelarten:  Das Vorhaben darf zu keiner Verschlechterung der derzeitigen Lage des Erhaltungs- zustandes der betroffenen Vogelarten führen (Art. 13 VRL) (Verschlechterungsverbot) Verbote des Art. 12 Abs. 1 lit. a-d FFH-RL für streng geschützte Tiere nach Anhang IV FFH-RL:  Absichtliche Formen des Fangs oder der Tötung von aus der Natur entnommenen Exemplaren von Tierarten des Anhangs IV a) (Art. 12 Abs. 1 lit. a FFH-RL)  Absichtliche Störung der Arten, insbesondere während der Fortpflanzungs-, Auf- zuchts-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten (Art. 12 Abs. 1 lit. b FFH-RL)  Absichtliche Zerstörung von Eiern (Art. 12 Abs. 1 lit. c FFH-RL)  Beschädigung oder Vernichtung der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten (Art. 12 Abs. 1 lit. d FFH-RL) Verbote des Art. 13 Abs. 1 lit. a FFH-RL für streng geschützte Pflanzen nach Anhang IV FFH-RL:  Absichtliches Pflücken, Sammeln, Abschneiden, Vergraben oder Vernichten von Exemplaren der Pflanzenarten nach Anhang IV b) der FFH-RL (Art. 13 Abs. 1 lit. a FFH-RL) 1.2.3 Ausnahmeregelung nach BNatSchG § 45 Abs. 7 Für Vorhaben besteht die Möglichkeit einer Ausnahme von den Verboten des § 44 im Einzel- fall durch die nach Landesrecht zuständige Behörde, wenn z. B. andere Gründe des überwie- genden öffentlichen Interesses einschließlich sozialer und wirtschaftlicher Art gegeben sind (§ 45, Abs. 7, Satz 1, Punkt 5). Allerdings darf eine Ausnahme nur unter bestimmten Bedingungen zugelassen werden. Es dürfen nach § 45, Abs. 7, Satz 2:  keine zumutbaren Alternativen gegeben sein,  keine Verschlechterungen des Erhaltungszustand der Population einer Art erfolgen,  Art. 16, Abs. 1 der FFH-RL keine weiteren Anforderungen enthalten.

Darüber hinaus sind Art. 16, Abs. 3 der FFH-RL und Art. 9, Abs. 2 der VRL zu beachten. Für die Abwägung ist es relevant, wie erheblich sich Verbotsverletzungen auf den Bestand einer betroffenen Art auswirken und inwieweit artspezifische Vermeidungs- und vorbeugende Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) die Erheblichkeit wesentlich minimieren können.

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1.3 Methodisches Vorgehen Folgende Prüfschritte werden durchgeführt: 1. Bestimmung der prüfrelevanten Arten Es sind alle aktuell oder potenziell im Untersuchungsgebiet vorkommenden Arten des An- hangs IV der FFH-Richtlinie und europäische Vogelarten gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie zu ermitteln, für die das Eintreten von Verbotstatbeständen nicht auszuschließen ist. Als Grundlage hierfür dienen die Artenlisten der in Brandenburg vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Eine Prüfrelevanz besteht für diejenigen brandenburgischen Arten des An- hangs IV der FFH-Richtlinie bzw. die Vogelarten, die im Rahmen der durchgeführten Kartie- rungen im Untersuchungsgebiet nachgewiesen wurden bzw., wenn keine Daten vorliegen, für die im Untersuchungsgebiet geeignete Habitatstrukturen bestehen (Potenzialabschätzung). 2. Prüfung der Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Im zweiten Schritt wird untersucht, ob durch das geplante Vorhaben Verbotstatbestände für die prüfrelevanten Arten erfüllt werden (vgl. Kap. 1.2.2). Bei der Beurteilung, ob durch das Vorhaben Verbotstatbestände für einzelne Arten einschlä- gig sind, werden die Maßgaben des § 44 Abs. 5 BNatSchG berücksichtigt: „Für nach § 15 zulässige Eingriffe in Natur und Landschaft sowie für Vorhaben im Sinne des § 18 Absatz 2 Satz 1, die nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässig sind, gelten die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote nach Maßgabe der Sätze 2 bis 5. Sind in Anhang IV Buchstabe a der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Tierarten, europäische Vogelarten oder solche Arten betroffen, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 Nummer 2 aufge- führt sind, liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nummer 3 und im Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Beeinträchtigungen wild lebender Tiere auch gegen das Verbot des Absatzes 1 Nummer 1 nicht vor, soweit die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusam- menhang weiterhin erfüllt wird. Soweit erforderlich, können auch vorgezogene Ausgleichs- maßnahmen festgesetzt werden. Für Standorte wild lebender Pflanzen der in Anhang IV Buchstabe b der Richtlinie 92/43/ EWG aufgeführten Arten gelten die Sätze 2 und 3 entspre- chend. Sind andere besonders geschützte Arten betroffen, liegt bei Handlungen zur Durchfüh- rung eines Eingriffs oder Vorhabens kein Verstoß gegen die Zugriffs-, Besitz- und Vermark- tungsverbote vor. (…)“ Die Prüfung des Schädigungsverbotes gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 BNatSchG ist demnach auf die Aufrechterhaltung der ökologischen Funktionalität von Fortpflanzungs- und Ruhestät- ten der betroffenen Arten gerichtet. Der Verbotstatbestand des § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG ist dann nicht verwirklicht, wenn sichergestellt ist, dass trotz Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung einzelner Nester, Bruthöhlen, Laichplätze etc. die ökologische Funktion der be- troffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin gewähr- leistet ist. An der ökologischen Gesamtsituation des von dem Vorhaben betroffenen Bereichs darf im Hinblick auf seine Funktion als Fortpflanzungs- oder Ruhestätte keine Verschlechte- rung eintreten. Dazu kann es erforderlich sein, funktionserhaltende oder konfliktmindernde Ausgleichsmaßnahmen zu treffen, die unmittelbar am voraussichtlich betroffenen Bestand ansetzen, mit diesem räumlich-funktional verbunden sind und zeitlich so durchgeführt wer- den, dass zwischen dem Erfolg der Maßnahmen und dem vorgesehenen Eingriff keine zeitli- che Lücke entsteht. (vgl. Begründung zum Gesetzesentwurf (Drucksache 16/5100, Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode vom 25.04.2007))

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3. Prüfung der naturschutzfachlichen Voraussetzungen für eine Ausnahme von den Verboten gemäß § 45 Abs. 7 BNatSchG Als für Straßenbaumaßnahmen einschlägige Ausnahmevoraussetzungen muss nachgewiesen werden, dass  zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art, vorliegen,  zumutbare Alternativen, die zu keinen oder geringeren Beeinträchtigungen der rele- vanten Arten führen, nicht gegeben sind,  sich der Erhaltungszustand der Populationen der betroffenen Arten nicht verschlech- tert und  bezüglich der Arten des Anhangs IV FFH-Richtlinie der günstige Erhaltungszustand der Populationen der Art gewahrt bleibt. 1.4 Untersuchungsraum Das Untersuchungsgebiet (UG) befindet sich am nordöstlichen Stadtrand an der Bun- desstraße 158. Es gehört teilweise zum Landkreis Barnim (Land Brandenburg) sowie zum Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Über das Untersuchungsgebiet hinaus musste teilweise ein weit größerer Raum betrachtet werden („Betrachtungsraum“), wenn die Wirkung des Vorhabens weiter als nur in den Unter- suchungsraum ausstrahlen konnte. Der Betrachtungsraum gehört zur naturräumlichen Einheit der Barnimplatte (MEYNEN u. SCHMIDTHÜSEN 1961). Es handelt sich dabei um eine flachwellige Grundmoränenplatte des weichselglazialzeitlichen Jungmoränengebietes, die durch ein Netz von langgezogenen Rin- nen, abflusslosen Senken und Hohlformen untergliedert ist. Deren Entstehung ist auf eiszeitli- che Abschmelzungsprozesse im Pleistozän zurückzuführen. Die Barnimplatte ist Bestandteil der Ostbrandenburgischen Platte. Nördlich der Barnimplatte befindet sich das Thorn- Eberswalder Urstromtal, nordöstlich und östlich das Oderbruch. Im Westen grenzen die Sandgebiete des Westbarnims und im Süden das Warschau-Berliner Urstromtal an die Barni- mer Platte. Die Oberfläche des Untersuchungsgebietes wurde vor allem durch das Brandenburger Stadi- um der Weichseleiszeit vor ca. 20.000 Jahren geformt und ist von sandigen Lehmen und Sandböden bedeckt. Die subglaziale Schmelzwasserrinne der Wuhle bildet eine Besonderheit der Barnimhochfläche. Nördlich von Ahrensfelde verläuft das Wuhletal mit der Wuhle als ehemaligem Tränke-Bach in einem ca. 300 m breiten Sohlen- Muldental. Südlich von Ahrens- felde mündet der Wuhlgraben in die Wuhle. In diesem Bereich weitet sich das Wuhletal bis auf eine Breite von etwa 700 m auf. Die Wuhle entwässert in die innerhalb des Berliner Urstromtals. Vor allem der südliche und westliche Bereich Blumbergs ist durch unterschiedliche Gewäs- serstrukturen aufgrund von Toteissenken, -depressionen und Schmelzwasserrinnen geprägt. Das Untersuchungsgebiet hat ein Südgefälle in Richtung zum Berliner Urstromtal, welches von der Spree durchflossen wird. Das engere Untersuchungsgebiet (UG) ist von abwechslungsreichen Landschaftsstrukturen geprägt. Im südwestlichen Bereich befindet sich mit dem Ahrensfelder Dorfkern und dem Großsiedlungskomplex „Marzahn-Nord“ ein Gebiet mit hohem Versiegelungsgrad und dich- ter Bebauung. Weiter nordöstlich in Richtung Autobahn BAB 10 ist die Landschaft durch unversiegelte landwirtschaftliche Nutzflächen, Waldgebiete und Gewässerstrukturen geprägt.

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1.5 Datengrundlagen Folgende Unterlagen wurden ausgewertet: 1. Anfragen an die zuständigen Naturschutzstationen des Landesumweltamtes Bran- denburg:

 Antwort der NATURSCHUTZSTATION ZIPPELSFÖRDE (Herr Petrick) vom 3.6.2008: „Der nordöstliche Randbereich von Berlin ist derzeit durch den Biber noch nicht besie- delt. Es besteht entlang der vom Barnim nach Südwesten entwässernden Fließe jedoch ein gewisses Potenzial, so dass zukünftige Ansiedlungen nicht ausgeschlossen werden kön- nen.“ „Vom Fischotter liegen aus der Umgebung des Vorhabens nur wenige Nachweise vor. Wenngleich die an der Wuhle und am Hönower Haussee gelegenen Kontrollpunkte des landesweiten Fischottermonitorings in den Durchgängen 1995/97 und 2005/07 negativ waren, so belegen doch verschiedene Nachweise, dass auch das Randgebiet Berlins zu- mindest sporadisch genutzt wird: Kontrollpunkt an den Gewässern zwischen Trappenfelde und Blumberg, Kontrollpunkt und Totfund bei Altlandsberg.“ „Aus Sicht des speziellen Artenschutzes sind trotz der geringen Nachweisdichte alle Ge- wässerquerungen entsprechend Runderlass MSWV nach Regelfall 3.1 artenschutzgerecht zu bauen (Amtsblatt für Brandenburg Nr. 3/03 S. 22).“ - Antwort der NATURSCHUTZSTATION RHINLUCH (Herr Wolf) vom 24.06.2008 per Email: „In der Anlage erhalten Sie die uns vorliegenden Nachweise zu Amphibien- und Repti- lienvorkommen auf Ebene der Minutenraster. Wie Sie den Daten entnehmen können, lie- gen uns teilweise umfangreiche Meldungen vor. Bei der Ortsumgehung Ahrensfelde han- delt es sich um einen Straßenneubau. Hier sind Untersuchungen zu Amphibienvorkom- men und deren Wanderbeziehungen im Gebiet (Laichgewässer, Landlebensräume) erfor- derlich. Gegebenenfalls sind entsprechende Amphibienschutzanlagen vorzusehen.“ Nachweisliche Vorkommen von Rotbauchunke, Moorfrosch, Wechselkröte, Knoblauch- kröte, Kammmolch, Zauneidechse und Kleinem Wasserfrosch.“

 Antwort der VOGELSCHUTZWARTE BUCKOW (Herr Ryslavy) vom 7.5.2008 per Email: „bzgl. Ihrer Anfrage vom 22.4.08 teilen wir Ihnen mit, dass uns zum Untersuchungsgebiet keine avifaunistischen Daten vorliegen.“ 2. Eigene Ermittlungen: - eigene Vegetationsaufnahmen des UG 2004, 2006, 2008 und 2010; - Amphibienzählung an Straßen begleitenden Amphibienzäunen an der B158 und der L311 östlich Ahrensfelde im Zeitraum 12.03. - 30.06. 2007 (Gutachten im Anhang beigefügt). Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg NL Ost/Helke/ÖKO-DATA GmbH, 29. Au- gust 2007; - Biotoptypenkartierung: LANDESBETRIEB STRAßENWESEN BRANDENBURG/ÖKO-DATA (2008/2010): Landschaftspflegerischer Begleitplan für die Ortsumfahrung B 158 Ahrens- felde. Erarbeitet von ÖKO-DATA Strausberg. - NESSING, G. (2010): Fledermauskundliche Untersuchungen (Gutachten im Anhang beige- fügt). Im Auftrag gegeben von ÖKO-DATA Strausberg;

Da die Biotop- und Nutzungsstruktur der Lebensräume der Amphibien im UG sich mit den Jahren nicht wesentlich geändert hat, kann davon ausgegangen werden, dass die Aussagen der Amphibienzählung von 2007 Gültigkeit haben und für die Ergebnisse des Artenschutzrechtli- chen Fachbeitrages relevant sind.

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3. Literaturhinweise zum Vorkommen relevanter Arten im UG: - BRANDENBURGISCHES STRAßENBAUAMT STRAUSBERG (BSBA) (1997): Umweltverträg- lichkeitsstudie (UVS) zum Raumordnungsverfahren B158 – Ortsumfahrung Ahrensfelde. Erarbeitet von ÖKOplan Berlin; - GEMEINDE AHRENSFELDE (1999): Landschaftsplan. Gesellschaft für Kommunalbetreuung GmbH Bad Homburg/Hohen Neuendorf. Im Auftrag der Gemeinde. Manuskriptdruck; - LANDKREIS BARNIM (1997): Landschaftsrahmenplan Landkreis Barnim vom 16.07.1997, Amtsblatt des Landes Brandenburg Nr. 28 vom 14.07.99; - MOSEL, H. (1987): Bestandsaufnahme im Raum nordöstlich des Stadtbezirkes Hellersdorf mit den Fluren und Fluranteilen der Orte Eiche, Ahrensfelde, Mehrow und Hönow an Hohlformen, Wehern, Tümpeln, Seen und anderen Feuchtflächen. Berlin; - MOSEL, H. (1991): Entwurf zum Landschaftsplan LSG „Wuhletal“. Berlin; - NESSING, R. (1990): Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien in Berlin, Hauptstadt der DDR, Teil I: Amphibien, Teil II: Reptilien. Berlin; - WAGNER, U., SCHRUMPF, M., SCHNEEWEIß, N., TETZLAFF, I., FÜLLE, D. (1992): Antrag auf Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes „Barnimer Feldmark“. Zepernick; - INTERESSENGEMEINSCHAFT WUHLETAL (1991): Das Wuhletal – Eine Landschaft im Nordosten Berlins. In: Brennpunkt des lokalen Naturschutzes in Berlin und Brandenburg, Nr. 7, Berlin; - LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG/VERWALTUNG DES NATURPARKES BARNIM (2007): Kartierung der geschützten Vogelarten in der Planungsregion Uckermark-Barnim 2007 (Wiesenweihe, Wanderfalke, Uhu, Seeadler, Schreiadler, Weißstorch, Schwarzstorch, Kranich, Fischadler, Rohrweihe, Schwarzmilan, Rotmilan, Graureiher, Wachtelkönig, Rotschenkel, Kiebitz, Heidelerche, Eisvogel, Ziegenmelker, Brachpieper, Braunkehlchen, Flussregenpfeifer, Grauammer, Haubentaucher, Heidelerche, Krickente, Raubwürger, Schellente, Schwarzhalstaucher, Schwarzkehlchen, Wachtel, Waldschnepfe, Zwergtau- cher, Kornweihe (Vogelarten, die mind. an zwei und mehr Orten zu mind. zwei verschie- denen Zeiten im Revier, Brut, Kolonie, balzend und in Ruhe beobachtet wurde); - LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (2002): Lebensräume und Arten der FFH- Richtlinie in Brandenburg. Z. Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 11 (Heft 1,2), 175 S.; - Kartierung der Fledermausquartiere (digitale Grundlagendaten der Regionalen Planungs- gemeinschaft Uckermark-Barnim, Regionale Planungsstelle 2007). 4. Sonstige allgemeine Quellen Siehe Quellenverzeichnis am Berichtsende. 1.6 Überblick über die naturräumlichen Grundlagen im Untersu- chungsgebiet Das Untersuchungsgebiet (UG) gehört nach MEYNEN und SCHMIDTHÜSEN (1961) zur natur- räumlichen Einheit der Barnimplatte. Die hiesige Landschaft ist das Ergebnis eiszeitlicher Prozesse, wobei die subglaziale Schmelzwasserrinne der Wuhle eine Besonderheit der Bar- nimhochfläche darstellt. Das Untersuchungsgebiet ist von abwechslungsreichen Landschafts- strukturen geprägt. Im Untersuchungsgebiet befindet sich kein Natura 2000-Gebiet. In ca. 3 km nordöstlicher Entfernung befindet sich das nächst gelegene Natura 2000-Gebiet, das FFH-Gebiet Börnicke mit einer Größe von 571,37 ha. Das FFH-Gebiet ist von der Planung nicht betroffen. Die Böden im Brandenburger Teil des UG lassen sich in grundwasserferne Tieflehm- Fahlerden (z.T. mit Sand-Braunerde), Braungleye (in der Feuchtrinne der Wuhle sowie in der Feuchtrinne, die den Rehhahnwald quert) und in Kalkmoor (Wuhlgrabenniederung) klassifi-

10 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 zieren. Im Berliner Bereich des UG dominiert die Bodengesellschaft Lockersyroseme, Rego- sole und Pararendzinen (UMWELTATLAS BERLIN 2009). Diese Bodengesellschaft ist insbeson- dere in der Innenstadt auf Aufschüttungsflächen vorzufinden und durch Bebauung gekenn- zeichnet. Die Grundwasserflurabstände betragen 2-10 m im größten Teil des UG. Durch die geringen bis mittleren Geschütztheitsgrade des Grundwassers und relativ hohen Grundwasserneubil- dungsraten unter Acker ist in diesen Bereichen der Schutz des Grundwassers von großer Be- deutung. Hinsichtlich der Klimafunktionen ist anzumerken, dass das Untersuchungsgebiet relativ nie- derschlagsarm ist. Die mittlere Niederschlagssumme liegt bei 546 mm, die mittlere Lufttem- peratur im Jahr kann mit 8,2 °C angegeben werden (Messstelle Lindenberg, DEUTSCHER WETTERDIENST 2001). Die mittlere Sonnenscheindauer im Jahr liegt bei 1649 Stunden, Ne- beltage sind durchschnittlich 50 Tage im Jahr zu erwarten. Die Hauptwindrichtung kommt aus West bis Süd mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 4,4 m s-1. Immissionsbelastungen ergeben sich aus dem Kfz-Verkehr auf der B158 (Ortszentrum Ahrensfelde, Kreuzung Märkische Allee/Wuhletalstr. in Marzahn) sowie auf der BAB 10 (Autobahnauffahrt Hohenschönhausen). Hohe Emissionen lassen sich von Staub, Schwefeldi- xiden, Stickoxiden, Ammoniak, Phenol, Benz(α)pyren, Schwermetallen u.a. aus Kfz-Abgasen mit Wirkung bis 40 m vom Fahrbahnrand nachweisen. Die Biotopausstattung des UG im Brandenburger Bereich wird flächenmäßig dominiert von Frischwiesen verarmter Ausprägung (051122), Staudenfluren (Säume) frischer, nährstoffrei- cher Standorte artenreicher Ausprägung (051421), Laubholzforst (08598), Buchen- und Ei- chenmischwäldern (081716/08192), Ackerbrachen (09145), Einzel- und Reihenhausbebauung mit Ziergärten (12261), dörflicher Bebauung (12292), Gewerbe-, Handels- und Dienstleis- tungsflächen (12312) sowie Straßen (1261222). Einen großen Flächenanteil haben darüber hinaus Kiefern- und Fichtennadelholzforste (08470/08580), Alleen und Baumreihen, Gärten (10111), Lagerflächen (12740) sowie Parkplätze mit und ohne Baumbestand (126431/126432). Zusammenfassend müssen die Feuchtniederungen (Wuhlgraben, Wuhletal) sowie die Söllerketten (Blumberger Feldsölle, Söllerkette am und im Rehhahnwald) und de- ren Randzonen (Großseggenröhrichte, Feucht- und Frisch-Grünland, Staudenfluren, Feucht- Feldgehölze) als besonders bedeutend hinsichtlich ihrer Funktionstüchtigkeit als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, insbesondere für gefährdete Pflanzen- und Tierarten (potenziell) und für eine hohe Artendiversität hervorgehoben werden. Den Hauptbestand der Biotoptypen im Berliner Bereich umfassen Gras- und Staudenfluren zum Teil in ruderaler Ausprägung (032432). Durch den Besatz mit heimischen Bäumen wird der Park- und Zierrasen (051622) aufgewertet. Weiterhin liegt ein hoher Anteil an gärtnerisch gestalteten Freiflächen mit Sträuchern und Baumbestand (102721/102722) sowie Spielplätzen mit Baumbestand (10202) vor. Laubgebüsche (071021) und kleinere Baumgruppen (0715312) machen einen geringeren Anteil aus, bilden aber die wertvollsten Biotoptypen. Der Baumbe- stand umfasst heimische und nichtheimische Arten überwiegend mittleren Alters.

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2 Beschreibung der Wirkfaktoren des Vorhabens 2.1 Baubedingte Wirkfaktoren Die Entwurfsplanung umfasst den Ausbau der B 158n Ortsumgehung Ahrensfelde vom Bau- beginn auf der Märkischen Allee (Land Berlin) bis zum Bauende an der Autobahnauffahrt AS Berlin-Hohenschönhausen (Land Brandenburg). Die Gesamtlänge des Planungsabschnittes beträgt ca. 4,6 km. Die B 158n verläuft dabei über die Klandorfer Straße, kreuzt die L 311 und L 339 südöstlich von Ahrensfelde, trifft bei Bau-km 2+950 wieder auf die alte B 158 und wird unter Nutzung der alten B158 bis zum Bauende an der Autobahnauffahrt AS Berlin-Hohenschönhausen ge- führt. Die B 158n wird im gesamten Ausbaubereich 4-streifig mit einer Breite von 26 m (RQ26), teilweise in einer Breite von 20 m (RQ 20) ausgebaut. Der RQ 20 ist vom Bauanfang bis Lan- desgrenze Berlin/ Brandenburg (Bau-km 0+665) sowie von Bau-km 4+220 bis zum Bauende vorgesehen. Dieser Querschnitt wird durch die beengten Verhältnisse der angrenzenden Be- bauung von Berlin und Ahrensfelde bis zur Stadtgrenze Berlin sowie durch den Querschnitt der B158 der bereits ausgebauten AS Berlin-Hohenschönhausen begründet. Die vorhandenen Straßen- und Wegebeziehungen bleiben weitestgehend erhalten. Geplant ist ein teilplanfreier Knotenpunkt der B 158n/L311n, sowie folgende plangleiche Knotenpunkte: - KP 1.1 B 158n/ Ahrensfelder Chaussee - KP 1.2 Ahrensfelder Chaussee/Dorfstraße - KP 1.4 B 158n/ Klandorfer Straße - KP 2.1 Rampe Südwest B158n/L 311n/ L 339n Mehrower Chaussee - KP 2.2 Rampe Nordost B158n/L 311n /Gemeindestraße - KP 2.3 Gemeindestraße/ Dorfstraße/ Kirschenallee/ B158 alt - KP 3.1 B158n/ Mc Donalds-Straße/ Rehhahnsiedlung

Innerhalb des Bauabschnittes sind insgesamt 4 Ingenieurbauwerke neu zu errichten. Darin enthalten sind ein 150 m langes Trogbauwerk mit Deckel (Land Berlin) sowie eine Straßen- überführung (Land Berlin/Land Brandenburg). Weiterhin sind ca. 2.440 m Verkehrswege des nachgeordneten Netzes auszubauen. Im Baubereich ist eine vorhandene Wendestelle der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) kom- plett umzubauen (Land Berlin). Die B 158alt hat eine vorhandene Fahrbahnbreite von 8,0 m. Eine Stützwand- und Trogkonstruktion wird im Bereich der Klandorfer Straße errichtet. Die Tunneldecke wird begrünt. Im Bereich der Ahrensfelder Terrassen, einem Wohngebiet mit bis zu 6-geschossigen Wohn- häusern neben dem geplanten offenen Trogbauwerk, sind zusätzliche Lärmschutzwände er- forderlich. Auch neben der Ortslage Ahrensfelde und zur Siedlung Ahrensfelde-Nord sind zum Lärmschutz Wände geplant. Beidseitig der geplanten Trasse wird ein technologischer Streifen zur Nutzung während der Baumaßnahme vorgesehen. Der Streifen wird nach Abschluss der Bauarbeiten rekultiviert und gestaltet. Die Unterführung der Feldstraße wird als Stützwand- bzw. Trogkonstruktion beidseitig der unterführten Feldstraße mit einer lichten Weite von 12,00 m ausgeführt. Im Bereich der Un-

12 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 terführung Feldstraße/Schorfheidestraße kann eine Grundwasserabsenkung während der Bau- phase erforderlich werden. Die Unterführung der Wuhle wird entsprechend der Stützweite als Stahlbetonplatte ausge- führt. Bei dieser Bauweise sind keine Wasserhaltungs- und Verbaumaßnahmen erforderlich. Die lichte Weite beträgt 1,90 m zwischen den Stahlbetonholmen. Die Überführung der L 311n wird als eingespannter Träger ausgebildet. Die lichte Weite des Bauwerkes wurde mit 32,14 m festgelegt. Folgende Durchlässe sind geplant: - Gehrenseegraben bei km 0+760 (B158n) mit DN 600 (nördlich parallel zur B 158n) - Wuhlgraben bei km 0+726 (L311n) mit DN 1000 (Querung der L 311n) und bei km 0+038 (L339n) mit DN 1000 (Querung der L 339n)

Damm- und Einschnittsböschungen sind in der Regel mit 1:1,8 auszuführen. Bei Dammhöhen bis 3 m sind Böschungsneigungen von 1:3 aus Sicherheitsgründen (ohne Schutzplanken) an- zuordnen. Bei größeren Dammhöhen ist die Böschungsneigung auf 1:1,8 zu verziehen. Im Wesentlichen wird in offenen Mulden versickert. Im Bereich von Muldentiefpunkten er- halten die Versickerungsmulden Notüberläufe in geplante Kanäle oder vorhandene Gräben bzw. Retentionsflächen. In Trassenabschnitten mit gering versickerfähigen Böden (Durchlässigkeitsbeiwert des Bo- dens kf~10-5-10-6) wird als Zwischenspeicher unterhalb der Mulden ein Sandpolster (Prinzip rohrlose Rigole) eingebaut. Als Notüberlauf bei Starkregenereignissen werden die vorhande- nen Grabensysteme bzw. Retentionsflächen genutzt. In Abschnitten mit sehr schlechtem bzw. nicht versickerfähigem Material (kf < 10-7) wird das Oberflächenwasser der Verkehrsanlage in Transportmulden gesammelt und in die Regenrückhaltebecken geleitet. In Abschnitten mit geschlossener Entwässerung wird das anfallende Wasser gefasst und über eine Vorreinigung und nachgeschaltetem Regenrückhaltebecken II (10 l/s) - III (20 l/s) ge- drosselt dem Wuhlgraben zugeführt oder alternativ in das Versickerbecken IV eingeleitet. Der Notüberlauf des Versickerbeckens wird ebenfalls in den Wuhlgraben eingeleitet. Die Ableitung aus dem Regenrückhaltebecken II im Bereich des südwestlichen Quadranten des Knotenpunktes 2 erfolgt über eine offene Zuleitung und teilweise Zwischenspeicherung im angrenzenden Feuchtbiotop zum Wuhlgraben. Folgende Rückhaltebecken (RRB)/Versickerbecken (Vers.B.) sind vorgesehen (Land Bran- denburg):  RRB I südlich 0+920 Vorflut in die Wuhle  RRB II südlich 1+410 Vorflut in den Wuhlgraben  RRB III südlich 1+850 Vorflut in den Wuhlgraben  Vers.-B IV südlich 3+650 Versickerung ins Grundwasser Flächeninanspruchnahme Entsprechend der Planung wird der Eingriffsabschätzung eine Trassenlänge der neu zu errich- tenden Trasse (d. h. zusätzlich zu versiegelnde Fläche) von ca. 4,6 km Länge und einem Re- gelquerschnitt 26 m (s. o.) zu Grunde gelegt. Zwischen der Kreuzung Rehhahn und dem Bau- ende sowie im Bereich der Erweiterung der Klandorferstraße (Land Berlin) liegt ein Regel- querschnitt von 20 m auf ca. 760 m Gesamtlänge vor. Weiterhin erfolgt die Anbindung der L 311 und L 339 sowie eine gesonderte Zufahrt zum Gewerbegebiet Schwörer-Haus durch Aufweitung des bestehenden Radweges. Daraus ergeben sich folgende zusätzliche Flächen- bedarfe (vgl. Tab. 1):

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Tab. 1: Flächenbedarf des Straßenbauvorhabens (Land Brandenburg) Art des Flächenbedarfs Brutto- Fläche Fläche Fläche Grün- bisher zu kom- Flächenbe- der Voll- der der fläche versiegel- pensie- darf [m²] versiege- Teilver- Überprä- [m²] te/ über- rende lung siege- gung baute Fläche [m²] lung durch Fläche [m²] [m²] Auf- und [m²] Abtrag [m²] Fahrbahnen B158n, Feldstraße, 96.440 96.440 14.550 81.890 Geh-, Rad-, Notgehweg, Mitte- 5.383 5.383 904 4.479 linseln Parkplätze 75 75 750 befestigte Zufahrten 677 677 381 296 Zufahrt Gewerbe Schwörer- 8.937 8.937 2.267 6.670 Haus Fundament für Lärmschutz- und 1.688 1.688 243 1.445 Stützwände, Brückenfundamen- te

Zwischensumme Vollver- 113.200 113.200 18.420 94.780 siegelung:

Arbeitsfläche 175 175 0175 Arbeitsstreifen 55.475 55.475 055.475 Bankette 31.568 31.568 3.532 28.036 unbefestigte Zufahrten 11.381 11.381 472 10.909 technologischer Streifen 214 214 144 70 Böschung 48.647 48.647 945 47.702 Mulde 22.272 22.272 2.908 19.364 Damm 16.882 16.882 508 16.374 Verlegung Gehrenseegraben 112 112 25 87 Regenrückhaltebecken 4.328 4.328 04.328

Zwischensumme Teilver- 191.054 98.813 92.241 8.534 182.520 siegelung und Überprägung auf un- versiegel- ten Bö- den Mittelstreifen/Mittelinsel als 11.755 11.755 339 11.416 Grünfläche neue Grünfläche 16.870 16.870 1.617 15.253 Feuchtbiotop 769 769 0769

Zwischensumme neue Grün- 29.394 29.394 1.956 27.438 flächen

Zwischensumme Boden- 220.448 98.813 92.241 29.394 10.490 209.958 Beeinträchtigung ohne Versiegelung: Summe gesamt: 333.648 113.200 98.813 92.241 29.394 28.910 304.738

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Tab. 2: Flächenbedarf des Straßenbauvorhabens (Land Berlin) Art des Flächenbedarfs Brutto- Fläche Fläche Fläche Grün- bisher zu kom- Flächen- der der Teil- der fläche versiegel- kom- bedarf (m²) Vollver- versiege- Überprä- (m²) te/über- pensie- siege- lung gung baute rende lung (m²) durch Fläche Fläche (m²) Auf- und (m²) (m²) Abtrag (m²) Fahrbahnen B158n, Feldstraße, 21.202 21.202 14.079 7.123 Klandorfer Str., Zubringer Ahrensfelder Chaussee, Fahrbahn Buswendeschleife Geh, Rad-, Notgehweg, Mittelin- 11.059 11.059 5.959 5.100 seln, Rampe Parkplätze 7.791 7.791 2.250 5.541 befestigte Zufahrten 228 228 117 111 Wartehäuschen 13 13 67 Trafohäuschen 6 6 60 Gabionen 38 38 1919 Fundamente für Lärmschutz-, 926 926 465 461 Trog- und Stützwände, Brücken- bauwerke Fahrradstellplätze 320 320 216 104 Straßenbahnanlagen 4.150 4.150 2.244 1.906 Zwischensumme Vollversie- 45.733 45.733 25.361 20.372 gelung:

Arbeitsfläche 399 399 46353 Arbeitsstreifen 810 810 0810 Bankette 1.124 1.124 556 568 unbefestigte Zufahrten 1.724 1.724 1.088 636 Böschung 1.666 1.666 843 823 Mulde 65 65 3431 Damm 511 511 42469 Zwischensumme Teilversie- 6.299 4.057 2.242 2.609 3.690 gelung und Überprägung auf unver- siegel- ten Böden Mittelstreifen/Mittelinsel als 1.146 1.146 533 613 Grünfläche neue Grünfläche 9.984 9.984 4.651 5.333 Grünfläche Straßenbahnwende- 3.274 3.274 1.761 1.513 schleife Zwischensumme neue Grün- 14.404 14.404 6.945 7.459 flächen

Zwischensumme Boden- 20.703 4.057 2.242 14.404 9.554 11.149 Beeinträchtigung ohne Ver- siegelung: Summe gesamt: 66.436 45.733 3.247 2.242 14.404 34.915 31.521

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Lärmimmissionen Die Geräusche aus Kfz-Verkehr, der Bewegungsstress und auch Vibrationen von schweren Lkw führen derzeit auf der B158 - Blumberger Chaussee im Bereich des Rehhahnwaldes zu einer erheblichen Gefährdung und Störung von Tieren, insbesondere von Brutvögeln und Fle- dermäusen. Es kann durchaus passieren, dass die Tiere zeitweise oder dauerhaft vergrämt werden. Lärmimmissionen durch Kfz in der Ortsdurchfahrt Ahrensfelde sind mit Immissi- onswerten tagsüber um ca. 78 dB und nachts um ca. 68 dB zu bezeichnen. Durch zusätzliche Lärmemissionen während der Bauphase können zeitweilige Beeinträchti- gungen von Baum- und Bauwerksquartieren entstehen. Nähr- und Schadstoffimmissionen Im UG bestehen Beeinträchtigungen der Artenvielfalt und Pflanzenphysiologie durch Fremd- stoff-Depositionen aus Kfz-Abgasen sowie eine Hintergrundbelastung durch weit transpor- tierte Depositionen industrieller und landwirtschaftlicher Emittenten. Beeinträchtigungen der Lebensräume verursachen die Stickstoffverbindungen durch Eutrophierung des Bodens, aber auch durch Versauerung des Bodens. Phenole in Verbindung mit Stickstoffoxiden verursa- chen Ozonbildung im bodennahen Bereich. Diese Beeinträchtigungen haben Auswirkungen auf die Artenvielfalt und Pflanzenphysiologie. Des Weiteren sind Emissionen von Ammoni- ak, Benz--Pyren und Schwermetallen zu verzeichnen. Die Emissionswerte liegen im Ortsze- ntrum Ahrensfelde bei 17 - 23 µg CO m-3 und 3-5 µg NOx m-3. Während der Bauphase kann es kurzzeitig zu weiteren Immissionen im Bauumfeld kommen. Erschütterungen Die Vorbelastung durch die bestehende B158 insbesondere durch PkW-, LkW- und Linien- busverkehr hinsichtlich Erschütterungen des Bodens und Beeinträchtigung von Bodenorga- nismen sowie im Boden lebenden Tierarten ist erheblich. Weitere Beeinträchtigungen sind während der Bauphase der Ortsumfahrung durch Baufahrzeuge zu erwarten. Optische Störungen Während der Bauphase sind der Bewegungsstress und damit die optische Störung erheblich, da er für die Tiere ungewohnt ist. Baum- oder Bauwerksquartiere könnten durch Lichtemissi- onen beeinträchtigt werden. Ebenso kann es je nach Intensität und Wirkungsdauer dazu ko- men, dass Tiere zeitweise oder dauerhaft vergrämt werden. Während der Bauphase kann es in den Tagesstunden kurzzeitig zu weiteren optischen Störungen durch Sonnenreflektionen und Beleuchtungen der Baustrecke kommen. Barrierewirkung/Zerschneidung Im Bereich des Rehhahnwaldes ist eine Verbreiterung der Trasse geplant. Durch die beste- hende Trasse der B158 sind hinsichtlich der Nahrungsflächen (insbesondere für die nachge- wiesenen Fledermausarten) bereits Vorbelastungen (Zerschneidungswirkung, Licht- und Lärmemissionen) vorhanden. Durch die Verbreiterung der Fahrbahn wird ein weiterer Verlust von Nahrungsflächen erfolgen, der aufgrund der im angrenzenden Raum zur Verfügung ste- henden nutzbaren Flächen nicht zu erheblichen Auswirkungen führen wird. 2.2 Anlagenbedingte Wirkfaktoren Flächeninanspruchnahme Mit dem Bauvorhaben ergeben sich deutliche Verluste von wichtigen Lebensraumtypen wie Laubwald, Feuchtwiesen, Laubgebüschen, Gras- und Staudenfluren sowie Ackerflächen und –brachen für EU-rechtlich geschützte Arten.

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Auf den teil- und nichtversiegelten Anlagen wie Banketten, Böschungen und Mulden kann sich nach einer gewissen Zeit wieder eine naturnahe Wiesen- und Staudenflur herausbilden. Der Verlust von Wald, Einzelbäumen und Laubgebüschen stellt einen erheblichen Eingriff insbesondere für Höhlen- und Gebüschbrüter sowie Fledermausarten dar. Mit der Überbauung von artenreichen Gras- und Staudenfluren gehen wichtige Lebensbereiche für Insekten (Käfer, Wanzen und Tagfalter) verloren. Barrierewirkungen/Zerschneidung Die Zerschneidung von Lebensräumen wird durch das Bauvorhaben der Ortsumgehung Ahrensfelde B158n im Bereich der Feuchtwiesen sowie der Wuhle und des Wuhlgrabens süd- lich von Ahrensfelde erheblich beeinträchtigt. Im Bereich des Rehhahnwaldes ist bereits durch die bestehende B158a eine Vorbelastung gegeben. Die Verbreiterung der Straße erhöht die Barrierewirkung insbesondere für Amphibien. Für die nachgewiesenen Fledermausarten in ihrer artspezifischen Mobilität wirkt die zusätzlich zur Vorbelastung gegebene Beeinträch- tigung nicht erheblich. 2.3 Betriebsbedingte Wirkfaktoren Lärmimmissionen Erhebliche Vorbelastungen bestehen durch die Verkehrsströme auf der B158a und den Lan- desstraßen. Eine Lärmbelastung in Richtung Habitate der geschützten Arten wird auch nach dem Bau der Ortsumgehung vorhanden sein. Durch die geplanten Lärmschutzwände können Lärmbeeinträchtigungen auf empfindliche Tierarten reduziert werden. Nähr- und Schadstoffimmissionen Die Artenvielfalt und Pflanzenphysiologie sind durch Fremdstoff-Depositionen aus Kfz- Abgasen und einer Hintergrundbelastung durch weit transportierte Depositionen industrieller und landwirtschaftlicher Emittenten bereits beeinträchtigt. Nähr- und Schadstoffimmissionen werden auch nach dem Vorhaben der Ortsumgehung in Straßennähe sehr hoch sein und zu Beeinträchtigungen führen. Optische Störungen Die Errichtung von Lärmschutzwänden in der offenen Feldflur (entlang der L 311n) bzw. im Wohngebiet Marzahn und Ahrensfelde Nord führt zu einer optischen Veränderung des Land- schaftsbildes. Dagegen greifen Maßnahmen, u. a. die Begrünung der Lärmschutzwände und - wälle, die diese optische Beeinträchtigung mindern werden. Durch Lichtemissionen der Fahr- zeuge insbesondere im Bereich der B158n in der freien Feldflur können erhebliche Beein- trächtigungen der Arten bis hin zur Vergrämung auftreten. Kollisionsrisiko/Barrierewirkungen/Zerschneidung Ein Kollisionsrisiko mit den geschützten Arten, insbesondere Fledermaus- und Vogelarten, ist durch das Vorhaben gegeben. Derzeit bilden die Waldbäume im Rehhahnwald entlang der B158a ein relativ geschlossenes Kronendach und fungieren als Leitstruktur insbesondere für strukturgebundene Fledermausarten. Somit fliegen diese hauptsächlich oberhalb kollisionsge- fährdeter Höhen. Mit der Verbreiterung der B158a im Waldbereich geht diese geschlossene Leitstruktur verloren, so dass anzunehmen ist, dass diese Arten bei Transferflügen eine stärke- re Orientierung in Bodennähe suchen und somit einer erhöhten Kollisionsgefahr ausgesetzt sind. Die Zerschneidungswirkung für Amphibienwanderwege wird durch die Verbreiterung der B158a im Rehhahnwald weiter erhöht. Eine gefahrlose Überquerung in der Wanderperiode ist nach wie vor nicht gegeben. Maßnahmen hinsichtlich Amphibiensperreinrichtungen müssen insbesondere in diesem Bereich angesetzt werden.

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3 Relevanzprüfung Im Rahmen der Relevanzprüfung werden zunächst die europarechtlich geschützten Arten „herausgefiltert“ (Abschichtung), für die eine verbotstatbeständliche Betroffenheit durch das Vorhaben mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden kann (Relevanzschwelle) und die daher einer artenschutzrechtlichen Prüfung nicht mehr unterzogen werden müssen. Dies sind Arten,  die im Land Brandenburg gem. Roter Liste ausgestorben oder verschollen sind,  die nachgewiesenermaßen im Naturraum nicht vorkommen,  deren Lebensräume/Standorte im Wirkraum des Vorhabens nicht vorkommen (z. B. Hochmoore, Auengebiete, Wälder, Gewässer) und  deren Wirkungsempfindlichkeit vorhabensbedingt so gering ist, dass sich relevante Beeinträchtigungen/Gefährdungen mit hinreichender Sicherheit ausschließen lassen. Für Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-RL können Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG ausgeschlossen werden, da im UG deren Standorte nicht vorliegen. Für Tierarten nach Anhang IV der FFH-RL, die an Gewässerstrukturen gebunden sind, wie z. B. Teich- und Wasserfledermaus, Fische und Wirbellose können Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG ausgeschlossen werden. Für Vogelarten, die in ihrem Lebensraum an Stand- und Fließgewässer sowie deren angren- zende Vegetation (Schilf- und Röhrichtgürtel, Feuchtwiesen, Auenwälder) gebunden sind, wie z. B. Wasservögel, Rohrsänger, Reiher können Verbotstatbestände ausgeschlossen wer- den. Weiterhin werden bereits für Brandenburg ausgestorbene Vogelarten wie Auerhuhn, Ha- selhuhn und Weißrückenspecht nicht betrachtet. 4 Bestandsdarstellung 4.1 Bestand und Betroffenheit der Arten nach Anhang IV der FFH-RL 4.1.1 Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-RL Im UG kommen auf Grund der bestehenden Biotopstruktur keine Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-RL nachweislich vor bzw. können potenziell vorkommen. 4.1.2 Tierarten nach Anhang IV der FFH-RL 4.1.2.1 Säugetiere des Anhangs IV der FFH-Richtlinie In folgender Tabelle (vgl. Tab. 3) werden die im UG des ASB nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Säugetierarten des Anhangs IV der FFH-RL aufgelistet. Tab. 3: Schutzstatus und Gefährdung der im UG nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Säugetierarten deutscher Name wissenschaftlicher RL D RL RL Vorkommen im UG EHZ Name BB Bln. KBR Bran- denburg Biber Castor fiber V 1 1 potenzielles Vorkommen FV Breitflügelfleder- Eptesicus serotinus G 3 3 nachgewiesenes Vor- FV maus kommen Fischotter Lutra lutra 3 1 1 potenzielles Vorkommen U1 Fransenfledermaus Myotis nattereri 2 3 nachgewiesenes Vor- FV kommen Großer Abendsegler Nyctalus noctula 3 3 3 nachgewiesenes Vor- U1

18 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 deutscher Name wissenschaftlicher RL D RL RL Vorkommen im UG EHZ Name BB Bln. KBR Bran- denburg kommen Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii 3 3 nachgewiesenes Vor- FV kommen Zwergfledermaus Pipistrellus pi- 4 3 nachgewiesenes Vor- FV pistrellus kommen RL D Rote Liste Deutschland RL BB Rote Liste Brandenburg 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt R extrem seltene Art mit geografischer Restriktion V Arten der Vorwarnliste D Daten defizitär EHZ Erhaltungszustand KBR = kontinentale biogeographische Region FV günstig (favourable) U1 ungünstig - unzureichend (unfavourable – inadequate) U2 ungünstig – schlecht (unfavourable – bad) Im Folgenden werden in Formblättern artbezogen Bestand sowie Betroffenheit der im Unter- suchungsraum (potenziell) vorkommenden Säugetierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie beschrieben, die einzelnen Verbote des § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG sowie ggf. die naturschutzfachlichen Ausnahmevoraussetzungen gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG abgeprüft. Biber (Castor fiber) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der europäische Biber war ursprünglich in Europa und weiten Teilen Asiens heimisch, ist dann aber durch Bejagung (dichtes Fell, essbares Fleisch) und Vernichtung des Lebensraumes durch Rodung und Ackerbau in wenige Restgebiete zurück gedrängt worden. Durch konsequenten Schutz und Auswilderungen ist der Biber in den letzten Jahrzehnten wieder heimisch geworden. Biber leben immer in Gewässernähe. Dabei wird ein Uferstreifen nicht weiter als ca. 20 m vom Wasser genutzt. Am Ufer bauen Biber aus abgenagten Ästen und Zweigen sowie Schlamm ihre Burg oder – wenn grabbarer Untergrund vorhanden ist – eine Wohnröhre. Im Allgemeinen liegt der Eingang unterhalb der Wasseroberflä- che. Fällt die Burg trocken, wird sie verlassen, da sonst Feinde Zugang zu ihr hätten. In der Biberburg leben die Altbiber mit bis zu vier Jungen, oft noch mit Jungtieren aus dem Vorjahr. Im Mai wird der Nachwuchs geboren, davor müssen die vorjährigen Jungen den Bau verlassen haben. Die Jungtiere unternehmen weite Wanderungen (bis zu 100 km), um neue Reviere zu besiedeln. Der Biber bevorzugt langsam fließende oder stehende Gewässer mit reichem Uferbewuchs oder ausgedehnten Auewäldern, akzeptiert aber auch andere Gewässertypen und versucht, sie seinen Bedürfnissen entsprechend zu verändern. Erforderlich ist eine Wassertiefe, die das Gewässer im Winter nicht bis auf den Grund gefrieren und im Sommer nicht austrocknen lässt. Voraussetzungen für eine Biberansiedlung sind: ausreichende Wasserfläche und –tiefe, geeignete Ufer für Wohnbauten, ausreichende Nahrungsgrundlage, keine unmittelbare Störung sei- ner Aktivitäten. Empfindlich reagiert der Biber bei einer Einschränkung seiner Wanderungsmöglichkeiten bei Gewässerausbau- ten, Uferbefestigungen, Zerschneidung der Wanderwege durch Verkehrsbauten. Bei Störungen an den Wohn- gewässern, besonders im sensiblen 100 m-Bereich um Biberbaue und –burgen verlässt er diesen Lebensraum. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Biber sind im UG nicht nachgewiesen, aber aufgrund geeigneter Habitate (Wuhle, Gehrenseegraben, Wuhlgra- ben) ist ein Vorkommen dieser Art absehbar potenziell möglich.

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Biber (Castor fiber) Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: Da keine Nachweise vorlie- gen, Abgrenzung einer lokalen Population nicht möglich; allgemeiner Erhaltungszustand FV (günstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung eines Teil des Gehrenseegrabens VASB6– Lärmreduzierung VASB8– Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5– naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF7– Renaturierung und naturnahe Gestaltung von Abschnitten der Wuhle ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneter Habitate können mittels Vermeidungs- maßnahmen VASB4, VASB5 und VASB8 vermieden werden, betriebsbedingte Kollisionsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Po- pulation infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Habitaten kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB4, VASB5, VASB6 und VASB8 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Straßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhaltungszustan- des der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

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Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Als thermophile, synantrophe Art bewohnt die Breitflügelfledermaus bevorzugt den menschlichen Siedlungsbe- reich. Sie ist in Städten und Dörfern zu finden, aber auch Einzelgehöfte in Wäldern werden genutzt. Sie jagt entlang von Alleen, Waldrändern und Bestandsgrenzen im und am Wald und entfernten sich von den Baumbe- ständen nur bis zu 40 m ins Offenland. Insgesamt scheint sich die Art an strukturreiches Gelände zu halten und das weite Offenland weitestgehend zu meiden. Die Jagdgebiete können mehrere Kilometer von den Quartieren entfernt sein. Breitflügelfledermäuse ernähren sich von Schmetterlingen, Käfern und verschiedenen Arten aus Insektenfamilien. Breitflügelfledermäuse werden mit einem Jahr geschlechtsreif und gebären erstmals im Alter von 2 Jahren. Die Wochenstubengesellschaften bestehen in der Regel aus 10-30 Weibchen, aber es sind auch kleinere Gruppen möglich. Die Art verzeichnet sehr viele Sommernachweise für Berlin. Das Vorkommen wird für Nord- und Südwest- brandenburg ebenfalls sehr häufig eingeschätzt. Breitflügelfledermäuse werden durchschnittlich 4 Jahre alt und gehören somit zu den langlebigen einheimischen Arten. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitate befinden (Gebäude, Waldränder, Parks, Gärten, Grünland, Gewässerufer) konnte ein Vorkommen dieser Art nachgewiesen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: allgemeiner Erhaltungszu- stand FV (günstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6– Lärmreduzierung VASB7– Schutz von Fledermausquartieren VASB8– Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten VASB/CEF 9– Anbringung von Fledermauskästen an Altbäumen im Rehhahnwald ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneten Gehölzbestandes als Sommerquartier können mittels Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB7, VASB8 vermieden werden, betriebsbedingte Kollisionsge- fährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant. Mögliche Winterquartiere in Siedlungs- räumen sind von der Planung nicht betroffen. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Po- pulation infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen.

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Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Wochenstuben kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB7, VASB8, VASB/CEF 9 ver- mieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Straßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhaltungs- zustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Fortpflanzungs- und Ruhestätten können potenziell durch Verlust von Altbäumen betroffen sein. Mittels Ver- meidungsmaßnahmen VASB7 und VASB/CEF 9 werden diese im räumlichen Zusammenhang bewahrt. Die vorhan- dene Habitatstruktur bietet Möglichkeiten von Ersatzquartieren. Winterquartiere im Siedlungsbereich sind von der Planung nicht betroffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Fischotter (Lutra lutra) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Fischotter ist vielfältig an eine ufergebundene Lebensweise angepasst. Als guter Schwimmer und Taucher ist der Fischotter eng an großräumig vernetzte Gewässersysteme gebunden. Er bevorzugt störungs- und schad- stoffarme, naturnahe Fließ-, Still- oder Küstengewässer mit intakten, reich strukturierten Ufern. Entscheidend sind klares Wasser und ein ausreichendes Nahrungsangebot, wobei Otter nicht nur Fische, sondern auch andere Wirbeltiere, Muscheln, Krebse und Insekten fressen. Die erwachsenen Tiere bilden Wohnreviere, streifen aber auch kilometerweit umher. Fischotter graben sich Uferbaue mit unter der Wasseroberfläche liegendem Eingang, sie nehmen aber auch Lager unter Uferböschungen, Baumwurzeln, hohlen Bäumen oder andere Verstecke an. Die Weibchen besiedeln ein Revier von 5 -7 km Ausdehnung innerhalb größerer Reviere der Männchen. Dabei wird in der Regel ein bis zu 100 Meter breiter Uferstreifen genutzt. Oft führen gut getarnte Ausstiege am Ufer auf regelrechte Pfade, sogenannte "Ottersteige". Auch bis zu 10 Kilometer lange Wanderungen über Land sind bekannt. In Mitteleuropa kommt der Otter heute nur noch in Restpopulationen vor. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es großflächige Vorkommen nur noch in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, mit Einschränkung in Sachsen und Restbestände von oft vermutlich nur wenigen Tieren in Sachsen-Anhalt, Niedersachen, Schles- wig-Holstein und Bayern. Dem Lande Brandenburg kommt, bedingt durch sein noch fast flächendeckendes Ottervorkommen, eine besondere Bedeutung für das Überleben dieser Art in Mitteleuropa zu! Deshalb ist es wichtigstes Anliegen des Fischotterschutzes in Brandenburg, das noch vorhandene großräumige Verbreitungsnetz trotz weiterer wirtschaftlicher, touristischer und damit im Zusammenhang stehender verkehrs- technischer Erschließung zu sichern. Dazu zählt auch der umweltverträgliche Ausbau der Verkehrswege ein- schließlich ottergerechter, weitlumiger Brücken über alle potenziellen Ottergewässer. Vor allem aber sollten weitere Zerschneidungen seiner Lebensräume durch Verkehrstrassen unterbleiben. Vielmehr kommt es heute darauf an, die isolierten Restvorkommen des Fischotters durch Vernetzungsstrukturen wieder miteinander zu verbinden und so einen genetischen Austausch zwischen den Populationen zu ermöglichen.

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Fischotter (Lutra lutra) Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitate befinden (Wuhle, Gehrenseegraben, Wuhlgraben) ist ein Vorkommen dieser Art absehbar potenziell möglich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: Da keine Nachweise vorlie- gen, Abgrenzung einer lokalen Population nicht möglich; allgemeiner Erhaltungszustand U1 (ungünstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung eines Teil des Gehrenseegrabens VASB6– Lärmreduzierung VASB8– Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5– naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF7– Renaturierung und naturnahe Gestaltung von Abschnitten der Wuhle ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneter Habitate können mittels Maßnahmen VASB4, VASB5 und VASB8 vermieden werden, betriebsbedingte Kollisionsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population in- folge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind mit Vermeidungsmaßnahme VASB6 nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Straßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechte- rung des Erhaltungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbe- stand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

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Fransenfledermaus (Myotis nattereri) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Fransenfledermaus ist in Deutschland flächendeckend vorhanden und dabei in Brandenburg weit verbreitet. Sie bevorzugt gut strukturierte, parkähnliche Landschaften mit integrierten Gewässern bis hin zu geschlossenen Laub- und Mischwäldern. In vielen Winterquartieren ist die Fransenfledermaus eine häufige, oft dominierende Art. Fransenfledermäuse ernähren sich hauptsächlich von Schmetterlingen. Des Weiteren stehen Käfer, Mücken, Spinnentiere und Hautflügler auf ihrem Speiseplan. Sie scheinen eine ähnliche Nahrungsstrategie wie die Bech- steinfledermaus und die Plecotus-Arten zu verfolgen, die auch vermehrt Spinnen und Schmetterlinge fangen. Zu ihren Jagdrevieren zählt der Wald, vor allem bodennahe Waldschichten. Die Tiere paaren sich vom Spätsommer bis zum Herbst. Die Weibchen werden im ersten Jahr geschlechtsreif. Die Wochenstuben bestehen meist aus 20-80 Weibchen. Sommerquartiere sind sowohl in Baumhöhlen und in Fledermauskästen im Wald sowie in Dachstühlen und in Spalten. Als Winterquartier bevorzugen sie unterirdische Hohlräume, z.B. Bunker oder alte Kellergewölbe. Das Durchschnittsalter der Fransenfledermaus liegt bei 3-5 Jahren. Durch Quartiersverluste sind die Populationen in vielen Teilen Europas rückläufig. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitate befinden (Alleebäume an der B158, Alleebäume an der Mehrower Chaussee, Bäume im Rehhahn-Wald) konnte ein Vorkommen dieser Art nachgewiesen werden. Die Fransenfledermaus wurde ausschließlich im Rehhahn-Wald nachgewiesen. Quartiere wie auch Jagdgebiete sind ebenfalls in den Waldflächen westlich der B158a zu erwarten. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: allgemeiner Erhaltungszu- stand FV (günstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6– Lärmreduzierung VASB7– Schutz von Fledermausquartieren VASB8– Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten VASB/CEF 9– Anbringung von Fledermauskästen an Altbäumen im Rehhahnwald ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneten Gehölzbestandes als Sommerquartier

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Fransenfledermaus (Myotis nattereri) können mittels Vermeidungsmaßnahmen VASB6 , VASB7, VASB8, vermieden werden, betriebsbedingte Kollisions- gefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant. Winterquartiere in Siedlungsräumen sind von der Planung nicht betroffen. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Wochenstuben kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB7, VASB8, VASB/CEF 9 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelas- tung durch den Straßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhal- tungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erhebli- chen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Fortpflanzungs- und Ruhestätten können potenziell durch Verlust von Altbäumen betroffen sein. Mittels Ver- meidungsmaßnahmen VASB7 und VASB/CEF 9 werden diese im räumlichen Zusammenhang bewahrt. Die vorhan- dene Habitatstruktur bietet Möglichkeiten von Ersatzquartieren. Winterquartiere im Siedlungsbereich sind von der Planung nicht betroffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Als typische Baumfledermaus bewohnt er in kleinen Gruppen, manchmal auch in größeren Gruppierungen, alte (Specht)-höhlen in Bäumen, nutzt aber auch Gebäude als Quartier (manchmal auch Nistkästen). Er ist fast über- all in Europa zu finden. Abendsegler führen lange Wanderungen zwischen ihren Sommer- und Winterquartieren durch (bis zu 1000 km). Als Winterquartier, in denen manchmal bis zu tausend Tiere angetroffen werden kön- nen, bevorzugen sie Baumhöhlen für ihren Winterschlaf. Die Tiere gehen kurz vor Dämmerungsanbruch - im Spätherbst auch am Tage - auf Jagd. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Nachtfaltern, Grillen und Käfern. Der Große Abendsegler ist in der Lage auch große Käfer, wie z. B. Maikäfer, zu fressen. Er jagt in der Regel als Langstreckenflieger über den Baumwipfeln und fängt seine Beute bei Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h. Hauptjagdgebiete sind größere, offene Flächen, z. B. über Stillgewässern. Die Tiere paaren sich zwischen August und Oktober. Ab Juni, frühestens Ende Mai, bringen die Weibchen ein bis zwei Junge zur Welt. In Deutschland pflanzt sich die Art überwiegend im Osten fort. Aus Westdeutschland ist nur eine Wochenstube in Kleve bekannt. Die Flugrouten des Abendseglers sind nicht strukturgebunden. Gefährdet ist die Art durch Abholzen von Alt- bäumen mit Spechthöhlen, in denen sie Quartier genommen haben. Es sind aber auch Kollisionen mit Kfz beo- bachtet worden, da die Art eine Straße als hindernisfreie Flugschneise auffasst und dort ihre Flughöhe drastisch senkt. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitate befinden (Allebäume an der B158, Alleebäume an der Mehrower Chaussee,

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Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) Bäume im Rehhahn-Wald) konnte ein Vorkommen dieser Art nachgewiesen werden. Im Rehhahn-Wald ist ein Quartierbaum außerhalb des Wirkraumes der Planung belegt worden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: allgemeiner Erhaltungszu- stand U1 (ungünstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln

VASB6– Lärmreduzierung VASB7– Schutz von Fledermausquartieren VASB8– Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten VASB/CEF 9– Anbringung von Fledermauskästen an Altbäumen im Rehhahnwald ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt)

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneten Gehölzbestandes als Sommerquartier können mittels Vermeidungsmaßnahmen VASB6 , VASB7, VASB8, vermieden werden, betriebsbedingte Kollisions- gefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant. Winterquartiere in Siedlungsräumen sind von der Planung nicht betroffen. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Wochenstuben kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB7, VASB8, VASB/CEF 9 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelas- tung durch den Straßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhal- tungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erhebli- chen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Fortpflanzungs- und Ruhestätten können potenziell durch Verlust von Altbäumen betroffen sein. Mittels Ver- meidungsmaßnahmen VASB7 und VASB/CEF 9 werden diese im räumlichen Zusammenhang bewahrt. Die vorhan- dene Habitatstruktur bietet Möglichkeiten von Ersatzquartieren. Winterquartiere im Siedlungsbereich sind von der Planung nicht betroffen.

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Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Im Norden und Osten Brandenburgs ist die Rauhautfledermaus mit kopfstarken Wochenstuben vertreten. Bran- denburg gehört potentiell zum Reproduktionsraum der Art und hat auch große Bedeutung für Durchzügler aus Nordosteuropa. Winternachweise sind sehr selten, betreffen auch nur einzelne Tiere und konzentrieren sich in Berlin mit seinem Großstadtklima. Die Rauhautfledermaus überbrückt 2x jährlich einige 100 km. Sie bewohnen struktur- und artholzreiche Laub- mischwälder mit vielen Kleingewässern und einem reich strukturierten gewässerreichen Umland. Sie bevorzu- gen Spaltenquartiere wie Stammrisse oder Baumhöhlen. Im Winter beziehen sie oft Holzstapel. Bevorzugte Jagdgebiete der Fledermaus sind große Stillgewässer, Waldrandstrukturen und Feuchtwiesen. An größeren Seen werden die Randbereiche mit ausgeprägter Ufervegetation und Feuchtwiesen mit Gebüsch und Baumgruppen bejagt. Hauptnahrung der Rauhautfledermäuse sind Zweiflügler, kleine Käfer und Schmetterlin- ge. Die Weibchen sind ab dem dritten Monat geschlechtsreif. Im Alter von drei Jahren gebären die Tiere erstmals. Das typische Wochenstubengebiet in Brandenburg sind tümpel- und gewässerreiche Wälder, Baumhöhlen und Spalten. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitate befinden (Alleebäume an der B158, Alleebäume an der Mehrower Chaussee, Bäume im Rehhahn-Wald) konnte ein Vorkommen dieser Art in nahezu allen Bereichen (außer im urbanen Siedlungsraum) nachgewiesen werden. Das Vorkommen einer Wochenstube in Trassennähe ist durch die insge- samt wenigen Rufkontakte eher unwahrscheinlich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: allgemeiner Erhaltungszu- stand FV (günstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6– Lärmreduzierung VASB7– Schutz von Fledermausquartieren VASB8– Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten VASB/CEF 9– Anbringung von Fledermauskästen an Altbäumen im Rehhahnwald ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt

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Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneten Gehölzbestandes als Sommerquartier können mittels ASB-Maßnahmen VASB6 , VASB7, VASB8, vermieden werden, betriebsbedingte Kollisionsgefähr- dung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant. Winterquartiere in Siedlungsräumen sind von der Planung nicht betroffen. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Wochenstuben kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB7, VASB8, VASB/CEF 9 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelas- tung durch den Straßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhal- tungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erhebli- chen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Fortpflanzungs- und Ruhestätten können potenziell durch Verlust von Altbäumen betroffen sein. Mittels Ver- meidungsmaßnahmen VASB7 und VASB/CEF 9 werden diese im räumlichen Zusammenhang bewahrt. Die vorhan- dene Habitatstruktur bietet Möglichkeiten von Ersatzquartieren. Winterquartiere im Siedlungsbereich sind von der Planung nicht betroffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Zwergfledermäuse kommen bundesweit, in Siedlungsbereich z.T. zahlreich vor. In Brandenburg ist sie vermut- lich eine häufige Art. Zwergfledermäuse sind in der Lage sehr unterschiedlich strukturierte Lebensräume zu besiedeln. Hauptlebensraum ist der Siedlungsbereich mit direktem Umfeld. Aber auch parkähnlich gestaltete Landschaften mit großräumigen Freiflächen bis zu Wäldern werden von der Art genutzt. Die Zwergfledermaus ist ein Spaltenbewohner. Somit befinden sich Quartiere überwiegend in bzw. an Gebäuden. Winterquartiere sind in Bergwerken, Stollen, Bunkern, Kirchen und Kellergewölben nachgewiesen worden. Bevorzugte Jagdgebiete der Zwergfledermaus sind Siedlungsgebiete (auch Parks, Gärten, Wohngebiete) oder über Gewässer und an Waldrändern und –wegen. Zu den Beutetieren gehören Mücken, kleine Käfer und Schmetterlinge. Beim Jagd- und auch beim Transferflug orientieren sich die Tiere an linienförmigen Land- schaftsstrukturen wie Alleen, Baumreihen oder Hecken. Der Höhepunkt der Paarung der Zwergfledermäuse ist Ende Juli/Anfang August, die Geburt der Jungen Ende Mai-Mitte Juni. An der Reproduktion sind schon die einjährigen Weibchen beteiligt.

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Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitate befinden (Gebäude, Parks, Gärten, Alleebäume an der B158, Alleebäume an der Mehrower Chaussee, Bäume im Rehhahn-Wald) konnte ein Vorkommen dieser Art nachgewiesen werden. Der Rehhahnwald fungiert als Jagdquartier. Ein in Ahrensfelde Nord gelegenes Quartier kann durch Detektor- nachweise zahlreicher Transferflüge vermutet werden. Für den Nahbereich der geplanten Trasse liegen keine Hinweise eines Quartiers vor. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: allgemeiner Erhaltungszu- stand FV (günstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6– Lärmreduzierung VASB7– Schutz von Fledermausquartieren VASB8– Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten VASB/CEF 9– Anbringung von Fledermauskästen an Altbäumen im Rehhahnwald ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneten Gehölzbestandes als Sommerquartier können mittels Vermeidungsmaßnahmen VASB6 , VASB7, VASB8, vermieden werden, betriebsbedingte Kollisions- gefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant. Winterquartiere in Siedlungsräumen sind von der Planung nicht betroffen. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Wochenstuben kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB7, VASB8, VASB/CEF 9 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelas- tung durch den Straßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhal- tungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erhebli- chen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt

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Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) Fortpflanzungs- und Ruhestätten können potenziell durch Verlust von Altbäumen betroffen sein. Mittels Ver- meidungsmaßnahmen VASB7 und VASB/CEF 9 werden diese im räumlichen Zusammenhang bewahrt. Die vorhan- dene Habitatstruktur bietet Möglichkeiten von Ersatzquartieren. Winterquartiere im Siedlungsbereich sind von der Planung nicht betroffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

4.1.2.2 Reptilien des Anhangs IV der FFH-Richtlinie In folgender Tabelle (vgl. Tab. 4) werden die im UG des ASB nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Reptilien des Anhangs IV der FFH-RL aufgelistet. Tab. 4: Schutzstatus und Gefährdung der im UG nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Reptilienarten deutscher Name wissenschaftlicher RL D RL RL Vorkommen im UG EHZ Name BB Bln. KBR Bran- denburg Zauneidechse Lacerta agilis V 3 3 nachgewiesenes Vor- U1 kommen

RL D Rote Liste Deutschland EHZ Erhaltungszustand RL BB Rote Liste Brandenburg KBR = kontinentale biogeographische Region 0 ausgestorben oder verschollen FV günstig (favourable) 1 vom Aussterben bedroht U1 ungünstig - unzureichend (unfavourable – inadequa- 2 stark gefährdet te) 3 gefährdet U2 ungünstig – schlecht (unfavourable – bad) 4 potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt R extrem seltene Art mit geografischer Restriktion V Arten der Vorwarnliste D Daten defizitär

Zauneidechse (Lacerta agilis) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB In Brandenburg ist die Zauneidechse die weit verbreitetste Eidechsenart. Sie ist bei geeigneter Habitatstruktur in ganz Brandenburg zu finden. Zauneidechsen besiedeln Magerbiotope, wie trockene Waldränder, Bahndämme, Heideflächen, Dünen, Stein- brüche, Kiesgruben, Wildgärten und ähnliche Lebensräume mit einem Wechsel aus offenen, lockerbödigen Abschnitten und dichter bewachsenen Bereichen. In kühleren Gegenden beschränken sich die Vorkommen auf wärmebegünstigte Südböschungen. Wichtig sind auch Elemente wie Totholz und Steine. Weiterhin werden Straßen-, Weg- und Uferränder sowie Bahndämme als Lebensraum genutzt. Die Zauneidechse benötigt Lebensräume mit hoher struktureller Diversität. Bei Deckungsgraden unter 25 % oder fast vollständiger Deckung fehlt die Art. Eine Bindung an Sträucher und Jungbäume ist festgestellt wor- den. Die grabbare Tiefe des Bodens (möglichst mehr als 50 cm) sowie Vegetationsstruktur und -höhe sind Schlüsselfaktoren, weniger Exposition und Neigung. Sonnungsplätze liegen auf exponierten, schnell erwärmbaren Flächen (vor allem Holz, aber auch exponierte Steine, trockene Vegetation, Sand- und Kiesgemische) mit Nähe zu einem Unterschlupf. Tagesverstecke finden sich in krautiger Vegetation, unter Laub und Rinde, zwischen Steinen, in Mauselöchern und Kaninchenbauten und in selbst gegrabenen Löchern (nur in sandigem Substrat). Überwinterungsquartiere müssen Frostsicherheit und eine gute Drainage garantieren. Die Tiere suchen daher

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Zauneidechse (Lacerta agilis) zumeist bewachsene Sand- und Kiessubstrate (südexponiert, 20° - 60° Neigung), Kaninchenbaue, Felsspalten und vermodernde Baumstubben auf. Zauneidechsen-Populationen benötigen auch in strukturell gut ausgestatteten Biotopen eine Mindestfläche von 1 ha. Sie sind sehr ortstreu und verlassen ihr Revier nur selten. Verlagerungen über nur wenige 100 m sind rar. Ausbreitungen in neue Gebiete finden langsam über Jahre bis Jahrzehnte und nur durch wenige Tiere der Popu- lation statt. Durch anhaltende Verluste von Lebensräumen gehen die Bestände der Zauneidechse kontinuierlich zurück. Die Gründe für die Lebensraum-Verluste sind dabei so vielfältig wie die Wohngebiete der Zauneidechse: Ausbau von Fließgewässern, Verlust von Ödland, Flurbereinigungen, Ausbau von Verkehrswegen, Rekultivierung von Abgrabungen, Bebauungen von südexponierten Hängen und Dünen und vieles mehr entzieht den Tieren ihren Lebensraum. Aufgrund der Unscheinbarkeit der Lebensräume und der guten Tarnung der Eidechsen erfolgt dies oft unbemerkt. Nährstoffeinträge tragen durch Düngung zum Verlust von vegetationslosem Boden und somit zum Verlust der Eiablageplätze bei; dies kann zu einem langsamen Erlöschen der Bestände führen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Im Blumberger Raum und im Wuhletal sind Beobachtungen zur Zauneidechse gemacht worden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: allgemeiner Erhaltungszu- stand U1 (ungünstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln V ASB 6– Lärmreduzierung V ASB 8– Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB4 – Entwicklung feldgehölzartiger Vegetation auf den Dämmen der Überführung der L311n/L339 über die B158n sowie im Ohr des Knotens ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt)

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme V ASB 8 sind baubedingte Tötungen nicht wahrscheinlich. Betriebsbedingte Kollisi- onsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant. Eine Verschlechterung des Erhal- tungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG

Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Lebensräumen kann durch Vermeidungsmaßnahmen V ASB 6, V ASB 8 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Stra- ßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhaltungszustandes der

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Zauneidechse (Lacerta agilis) lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Bedeutende Fortpflanzungs- und Ruhestätten sind von der Planung nicht betroffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

4.1.2.3 Amphibien des Anhangs IV der FFH-Richtlinie In folgender Tabelle (vgl. Tab. 5) werden die im UG des ASB nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Amphibien des Anhangs IV der FFH-RL aufgelistet. Tab. 5: Schutzstatus und Gefährdung der im UG nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Amphibienarten deutscher Name wissenschaftlicher RL D RL RL Vorkommen im UG EHZ Name BB Bln. KBR Bran- denburg Kammmolch Triturus cristatus V 3 3 nachgewiesenes Vor- U1 kommen Kleiner Wasser- Rana lessonae G 3 D nachgewiesenes Vor- frosch kommen Knoblauchkröte Pelobates fuscus 3 * 2 potenzielles Vorkommen Laubfrosch Hyla arborea 3 2 0 nachgewiesenes Vor- U1 kommen Moorfrosch Rana arvalis 3 * 3 potenzielles Vorkommen Rotbauchunke Bombina bombina 2 2 1 nachgewiesenes Vor- U2 kommen Wechselkröte Bufo viridis 3 3 2 nachgewiesenes Vor- kommen

Im Folgenden werden in Formblättern artbezogen Bestand sowie Betroffenheit der im Unter- suchungsraum (potenziell) vorkommenden Amphibien des Anhangs IV der FFH-Richtlinie beschrieben, die einzelnen Verbote des § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG sowie ggf. die naturschutzfachlichen Ausnahmevoraussetzungen gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG abgeprüft. Kammmolch (Triturus cristatus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Kammmolch ist als Bewohner des Offenlandes in Brandenburg weit verbreitet und lebt vorwiegend in reich strukturierten Grünländern. Man findet Kammmolche auch in geschlossenen Wäldern, hier sind die Populatio- nen zumeist sehr klein. Als Sommerlebensräume werden zum einen die Gewässer (einzelne Tiere leben ganz- jährig im Wasser) und zum anderen die Gewässerränder, Wiesen, Hecken, Waldränder und lichtere Waldberei- che aufgesucht. Im Umfeld der Gewässer müssen geeignete Landlebensräume in guter räumlicher Verzahnung

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Kammmolch (Triturus cristatus) vorhanden sein, beispielsweise von Feldgehölzen durchsetztes Grünland, Niedermoor, Laubwälder und Saum- biotope wie Uferrandstreifen, Hecken und Säume. In aufgelassenen Bodenabbaugruben entwickeln sich manchmal sehr wertvolle Lebensraumstrukturen. An Land leben die Kammmolche sehr versteckt und können unter Laub, Totholz etc. gefunden werden. Oft halten sich die Tiere im unmittelbaren Gewässerumfeld, z.B. im Wurzelbereich von Binsen- und Grasbulten auf und verbringen den Tag dort ruhend. Der Kammmolch überwintert gelegentlich auch als ausgewachsenes Tier in den Gewässern, die Mehrzahl der Tiere überwintert an Land. Entsprechend kann man Kammmolche im Balzkleid bereits ab Februar-März in den Laichgewässern finden. Die Laichzeit erstreckt sich bis in den Sommer (Höhepunkt: Mai). Manche Tiere, besonders Weibchen, halten sich auch im Sommer noch in den Gewässern auf. Die adulten Tiere wandern mit Beginn frostfreier Witterung nachts aus ihren meist terrestrischen Winterquartie- ren zu den Fortpflanzungsgewässern. Insbesondere subadulte Exemplare überwintern aber auch in Gewässern. Der Kammmolch bevorzugt als Ablaichplätze etwas größere und tiefere pflanzenreiche Gewässer, aber auch dauerhaft wasserführende Kleinweiher und Teiche in eher lehmigen, seltener sandigen Böden, die zumindest mehrere Stunden am Tag der Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind. Sie verfügen oft sowohl über eine Freiwasser- zone als auch über eine reich verkrautete Röhricht-, Ried- und Unterwasservegetation und sind eutroph (aber nicht übermäßig eutrophiert). Kammmolche sind vor allem aufgrund der Zerstörung oder Beeinträchtigung von Kleingewässern in der Kultur- landschaft, durch Zuschüttung oder Eintrag von Müll und Umweltgiften (vor allem Pestizide aus der Landwirt- schaft) gefährdet. Auch die Einschwemmung von Düngerstoffen belastet viele Gewässer und trägt zu ihrer vorzeitigen Verlandung durch Eutrophierung bei. Als „Teilsiedler“ mit jahreszeitlich unterschiedlichen Lebens- räumen reagieren Kammmolche und andere Arten aber auch empfindlich auf Landschaftsveränderungen im weiteren Umfeld der Gewässer. So führt die Abholzung von Hecken und anderen Feldgehölzen zum Verlust von Sommer- bzw. Überwinterungshabitaten. Intensive Flächennutzungen sowie der Bau und Betrieb von Stra- ßen haben eine Trennwirkung zwischen den Teillebensräumen, so dass dort kein ausreichender räumlicher Austausch von Individuen mehr stattfinden kann. Der Kammmolch ist weiterhin durch zunehmende Verlandung und Verbuschung (Beschattung) vieler Kleinge- wässer und der zunehmenden Fragmentierung unserer Landschaft gefährdet. Insbesondere bei den Wanderun- gen, etwa vom Winterquartier zum Laichgewässer, erleiden Kammmolche und andere Amphibien an vielen Stellen im dicht besiedelten Mitteleuropa erhebliche Verluste durch den Straßenverkehr. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG strukturreiche Landschaften befinden, ist ein Vorkommen dieser Art in der Söllerkette im und am Rehhahnwald nachgewiesen worden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: allgemeiner Erhaltungszu- stand U1 (ungünstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes MASB8 – Errichtung von Sperreinrichtungen für Amphibien ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt)

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Kammmolch (Triturus cristatus) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneter Feuchtwiesen und Gebüsche können mit- tels Maßnahmen MASB5 und VASB4, VASB5, VASB8 vermieden werden, betriebsbedingte Kollisionsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant und wird durch MASB8 vermindert. Eine Verschlech- terung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Indi- viduen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Lebensräumen kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB8 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Stra- ßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Fortpflanzungs- und Ruhestätten als Ersatz geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Mit Ausnahme von Teilen des Nordens besitzt die Art Vorkommen in ganz Deutschland. Aufgrund der Be- stimmungsproblematik innerhalb der Wasserfroschgruppe (vergleiche: Teichfrosch!) ist die genaue Verbreitung von Rana lessonae allerdings noch immer unzureichend erforscht. Das Gesamtverbreitungsgebiet erstreckt sich von Frankreich über Mitteleuropa bis nach Russland. Der Kleine Wasserfrosch ist in Brandenburg nur lücken- haft verbreitet. Er ist nicht so streng an Gewässer wie seine Verwandten (Teich- und Seefrosch) gebunden.Typischer Lebens- raum sind in Norddeutschland z.B. Moorbiotope innerhalb von Waldflächen. Erwachsene und Jungtiere entfer- nen sich oft weit von den Gewässern. Bevorzugt werden als Laichgewässer kleinere, vegetationsreiche Weiher, Tümpel und Gräben) sowie in deren Umfeld befindliche Sümpfe und Moore. An großen Seen und Flüssen ist die Art kaum anzutreffen. Eine engere Bindung scheint regional – insbesondere im Norden des Verbreitungsge- bietes – zu anmoorigen, mesotrophen Habitaten zu bestehen. Aufgrund dieser Ansprüche fehlt die Art in be-

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Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae) stimmten, stark anthropogen beeinflussten Habitaten. Wasserfrösche sind ab März aktiv, die Paarungszeit beginnt aber erst Ende April und reicht bis in den Juli hin- ein. Die Weibchen setzen die insgesamt 500 bis 3000 Eier in mehreren Laichballen ab, die Eier sind oben braun, unten hellgelb. Die Laichballen sind deutlich kleiner als die der Braunfrösche (Gras-, Spring- und Moorfrosch), die zudem alle zu den Frühlaichern gehören. Laichballen im Mai oder Juni werden also immer von Grünfröschen stammen. Kleine Wasserfrösche scheinen – zumindest an den Rändern des Verbreitungsgebietes, beispielsweise im nord- deutschen Tiefland – stärker auf bestimmte Habitatqualitäten wie anmoorige Gewässer angewiesen zu sein (stenökes bzw. stenotopes Verhalten) und sind entsprechend seltener und von Umweltveränderungen stärker betroffen als euryökere Arten. In manchen anderen Regionen ist ihre Gefährdungssituation wohl mit dem des Teichfrosches vergleichbar, mit dem sie meist ja auch gemeinsame Populationen bilden. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG strukturreiche Landschaften mit naturnahen Komplexen befinden, ist ein Vorkommen dieser Art in der Söllerkette am und im Rehhahnwald, am Wuhlgraben sowie im Wuhletal nachgewiesen worden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: lokale Population im Erhal- tungszustand günstig einzuschätzen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes MASB8 – Errichtung von Sperreinrichtungen für Amphibien ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneter Feuchtwiesen und Gebüsche können mit- tels Maßnahmen MASB5 und VASB4, VASB5, VASB8 vermieden werden, betriebsbedingte Kollisionsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant und wird durch MASB8 vermindert. Eine Verschlech- terung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Indi- viduen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population

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Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae) Mögliche Störung von Lebensräumen kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB8 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Stra- ßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Fortpflanzungs- und Ruhestätten als Ersatz geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Verbreitungsschwerpunkte in Deutschland liegen überwiegend in Tieflandbereichen aller nordöstlichen Bundesländer (= nordostdeutsches Tiefland) sowie in Niedersachsen. In Brandenburg ist sie eine sehr häufig zum Teil in Massenvorkommen auftretende Art. Die erwachsenen Kröten sind, abgesehen von der Laichzeit, bodenbewohnende Landtiere. Sie bevorzugen ins- besondere Landschaften mit lockeren, sandigen bis sandig-lehmigen Oberböden (beispielsweise Heiden, Bin- nendünen, Magerrasen, Steppen). Hier können sich die Tiere mittels ihrer Fersenhöcker an den Hinterfüßen und der speziell angepassten Beinmuskulatur rasch eingraben. Bei optimalen Umweltbedingungen werden die unter- irdischen Tagesverstecke regelrecht zur Wohnhöhle ausgebaut, indem die Wände durch die Knoblauchkröte mechanisch stabilisiert und gefestigt werden. In sehr trockenen Sommern kann es gelegentlich zu längeren Phasen der Inaktivität kommen, in denen die Kröten ihr Erdloch nur selten verlassen. Sobald die abendliche Dämmerung anbricht, graben sich die Tiere aus ihrem unterirdischen Versteck frei, um an der Oberfläche auf Nahrungssuche zu gehen. Von der Landwirtschaft und ihrer Tendenz zu immer größeren Acker-Anbauflächen haben Knoblauchkröten in mancher Hinsicht profitiert. Je mehr offene, bearbeitete Boden- flächen mit lockerer Körnung vorliegen, desto häufiger wandern die Tiere in diese Lebensräume ein. Besonders gerne besiedeln Knoblauchkröten sandige Kartoffel- und Spargeläcker. Als Laichbiotope werden kleinere bis mittelgroße, eutrophe Stillgewässer wie Weiher und Teiche mit einer Mindesttiefe von circa 30 Zentimetern bevorzugt. Gerne besiedeln sie auch sogenannte Sekundärbiotope wie Kies-, Sand- oder Tongruben, aber auch extensiv bewirtschaftete Karpfenteichgebiete. Eine vegetationsreiche Uferzone (beispielsweise aus Schwadenröhrichten und Flutrasen) kommt den Bedürfnissen der Tiere entgegen. Häufiger liegen die Laichplätze in der Nähe oder sogar inmitten von bewirtschafteten Ackerflächen. Zur Über- winterung graben sich Knoblauchkröten bis zu einem Meter tief in den Boden ein. Vorgefundene Erdhohlräu- me, wie Mauselöcher oder Maulwurfsgänge, werden bevorzugt als Winterquartier angenommen und nach den eigenen Bedürfnissen umgestaltet. Oberböden im Niedermoor sowie im Überflutungs- und Auenbereich werden von den Knoblauchkröten meistens gemieden. Knoblauchkröten leiden vor allem unter der Zerstörung oder Beeinträchtigung von Kleingewässern in der Kul- turlandschaft durch Zuschüttung oder Eintrag von Müll und Umweltgiften. Auch die Einschwemmung von Düngerstoffen belastet viele Gewässer und trägt zu ihrer vorzeitigen Verlandung durch Eutrophierung bei. Al- lerdings scheinen gerade Knoblauchkröten in dieser Hinsicht etwas weniger empfindlich zu sein als andere Lurche. Die Besiedlung von Ackerflächen ist für Knoblauchkröten mit erheblichen Gefahren verbunden. Sie können

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Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) von landwirtschaftlichen Maschinen während der Bodenbearbeitung verletzt oder getötet werden, letale Haut- verätzungen durch Kunstdünger erleiden, bei der Ausbringung von Klärschlamm und Gülle in Mitleidenschaft gezogen werden sowie durch Pestizide direkt oder mittelbar über die Nahrungskette vergiftet werden. Außer- dem wird die Knoblauchkröte bei ihren Wanderungen durch den Straßenverkehr gefährdet, wenn beispielsweise zwischen dem Winterquartier und dem Laichgewässer eine Straße verläuft. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Nachweis über einen Bestand dieser Art ist im UG nicht bekannt. Aufgrund der strukturreichen Landschaf- ten mit naturnahen Komplexen ist ein Vorkommen dieser Art jedoch nicht auszuschließen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: Da keine direkten Nachwei- se im UG vorliegen, Abgrenzung einer lokalen Population nicht möglich; Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes MASB8 – Errichtung von Sperreinrichtungen für Amphibien ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneter Ruderal- und Staudenfluren und Ackerflä- chen können mittels Maßnahmen MASB5 und VASB4, VASB5, VASB8 vermieden werden, betriebsbedingte Kollisi- onsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant und wird durch MASB8 vermindert. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG

Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Lebensräumen kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB8 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Stra- ßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt.

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Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Fortpflanzungs- und Ruhestätten als Ersatz geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Laubfrosch (Hyla arborea) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Ursprünglich war der Laubfrosch ein typischer Bewohner der Flussauen. Diese Landschaften sind in Mitteleu- ropa kaum noch zu finden. Heute zählt er zu den Seltenheiten unserer Fauna. Als ein typischer Bewohner des Flach- und Hügellandes ist der Laubfrosch nahezu deutschlandweit verbreitet. In Brandenburg ist er in wenigen Regionen, bspw. in der gewässerreichen Uckermark, entlang der und in einigen Niederlausitzer Teichge- bieten beheimatet. Laubfrösche begeben sich bevorzugt in den Nachmittags- und Abendstunden auf Beutejagd. Die Nahrungspa- lette ist breit, neben verschiedenen Fliegen- und Mückenarten, Käfern, Ameisen, Wanzen sowie Spinnen fres- sen sie auch Ohrwürmer und Nacktschnecken. Der Laubfrosch ist eine sehr wanderfreudige Art. Sie wechseln im Verlauf des Jahres zwischen unterschiedli- chen Lebensräumen. Sie verlassen ihre Winterquartiere Mitte bis Ende März. Die Laichzeit erstreckt sich von Mitte April bis Anfang Juli. Während einer Laichperiode können sie auch zwischen verschiedenen Laichgewäs- sern wechseln. Als Laichgewässer nutzen sie vor allem Tümpel, Weiher und Teiche. Innerhalb der Laichgewäs- ser werden die flachen, vegetationsreichen und gut besonnten Uferzonen als Laichhabitate genutzt. Der Som- merlebensraum liegt vor allem in Abgrabungskomplexen (Kiesgruben, Steinbrüchen) in unmittelbarer Nähe zum Laichgewässer. Ende September wandern die ausgewachsenen, bald darauf die jungen Tiere zu den Win- terquartieren. Laubfrösche werden mit zwei Jahren geschlechtsreif. Sie paaren sich bei höheren Wassertemperaturen als z.B. Grasfrosch oder Erdkröte. Die ersten Rufer sind Ende April bis Anfang Mai zu hören. Ein Laubfroschweibchen legt durchschnittlich 500-700 Eier, die sich auf 7-20 Laichballen verteilen. Laubfrösche werden im Freiland meist nicht älter als 5-6 Jahre. In intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebie- ten liegt die Lebenserwartung deutlich darunter. Der Laubfrosch ist durch Straßenverkehr und die Trockenlegung von Niedermooren gefährdet. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG strukturreiche Landschaften befinden, ist ein Vorkommen dieser Art in der Söllerkette im und am Rehhahnwald nachgewiesen worden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: allgemeiner Erhaltungszu- stand U1 (ungünstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln

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Laubfrosch (Hyla arborea) VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes MASB8 – Errichtung von Sperreinrichtungen für Amphibien ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneter Feuchtwiesen und Gebüsche können mit- tels Maßnahmen MASB5 und VASB4, VASB5, VASB8 vermieden werden, betriebsbedingte Kollisionsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant und wird durch MASB8 vermindert. Eine Verschlech- terung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Indi- viduen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG

Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Lebensräumen kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB8 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Stra- ßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Fortpflanzungs- und Ruhestätten als Ersatz geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

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Moorfrosch (Rana arvalis) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Moorfrosch ist die häufigste Amphibienart in Brandenburg, sowohl im landwirtschaftlich geprägten Raum als auch in Waldgebieten. Die Verbreitung reicht vom westlichen Mitteleuropa (Niederlande, Deutschland) über Polen, das Baltikum und den europäischen Teil Russlands bis weit nach Sibirien (etwa bis zum Baikalsee). Innerhalb Deutschlands lie- gen die Verbreitungsschwerpunkte des Moorfrosches im Nord- und Ostteil, insbesondere im Nordostdeutschen Tiefland. In Mittel-, West- und Süddeutschland ist er nur sehr sporadisch vertreten. Dort ist die Art stark ge- fährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Der Moorfrosch besiedelt bevorzugt Lebensräume mit hohem Grundwasserstand oder periodischer Über- schwemmungsdynamik, vor allem Niedermoore, Bruchwälder, sumpfiges Extensivgrünland, Nasswiesen sowie Weichholzauen der größeren Flüsse, Hoch- und Zwischenmoore. Dort befinden sich auch seine Laichgewässer, die sich durch Sonnenexposition und teilweise Verkrautung mit Seggen-, Binsen- und Wollgrasrieden oder Flutrasen auszeichnen. Zur Überwinterung werden unter anderem Gehölzbiotope aufgesucht. Der Moorfrosch ist ein Explosionslaicher, d.h. in wenigen Tagen laichen viele Frösche, mitunter mehrere hun- dert an einer Stelle ab. Die Männchen sind während des Laichhöhepunktes häufig leuchtend blau gefärbt. Der Laubfrosch ernährt sich von Insekten, Asseln, Nacktschnecken und Würmern. Der auf permanent vernässte Biotope angewiesene Moorfrosch ist besonders durch großräumige Trockenlegung und Kultivierung von Mooren und anderen Feuchtgebieten gefährdet. In von Natur aus schwach gepufferten Laichgewässern innerhalb von Mooren kann „saurer Regen“ zu einem Absinken des pH-Wertes unter einen kritischen Bereich (etwa < 4,5) zu Verpilzung und Absterben des Laiches führen. Die Zerschneidung von Lebensräumen durch Verkehrstrassen führt zu einer Verinselung der Populationen, fehlendem Genaustausch und damit zur genetischen Degeneration der Teilpopulationen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Nachweis über einen Bestand dieser Art ist im UG nicht bekannt. Aufgrund der strukturreichen Landschaf- ten mit naturnahen Komplexen ist ein Vorkommen dieser Art jedoch nicht auszuschließen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: Da keine direkten Nachwei- se im UG vorliegen, Abgrenzung einer lokalen Population nicht möglich. Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes MASB8 – Errichtung von Sperreinrichtungen für Amphibien ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

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Moorfrosch (Rana arvalis) Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneter Waldbereiche, Feuchtwiesen und Gebü- sche können mittels Maßnahmen MASB5 und VASB4, VASB5, VASB8 vermieden werden, betriebsbedingte Kollisi- onsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant und wird durch MASB8 vermindert. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG

Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Lebensräumen kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB8 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Stra- ßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Fortpflanzungs- und Ruhestätten als Ersatz geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Rotbauchunke (Bombina bombina) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Kammmolch ist als Bewohner des Offenlandes in Brandenburg weit verbreitet und lebt vorwiegend in reich strukturierten Grünländern. Man findet Kammmolche auch in geschlossenen Wäldern, hier sind die Populatio- nen zumeist sehr klein. Als Sommerlebensräume werden zum einen die Gewässer (einzelne Tiere leben ganz- jährig im Wasser) und zum anderen die Gewässerränder, Wiesen, Hecken, Waldränder und lichtere Waldberei- che aufgesucht. Im Umfeld der Gewässer müssen geeignete Landlebensräume in guter räumlicher Verzahnung vorhanden sein, beispielsweise von Feldgehölzen durchsetztes Grünland, Niedermoor, Laubwälder und Saum- biotope wie Uferrandstreifen, Hecken und Säume. In aufgelassenen Bodenabbaugruben entwickeln sich manchmal sehr wertvolle Lebensraumstrukturen. An Land leben die Kammmolche sehr versteckt und können unter Laub, Totholz etc. gefunden werden. Oft halten sich die Tiere im unmittelbaren Gewässerumfeld, z.B. im Wurzelbereich von Binsen- und Grasbulten auf und verbringen den Tag dort ruhend. Rotbauchunken sind in der Uckermark, der Elbtalaue und in Teichgebieten der Niederlausitz beheimatet. Im

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Rotbauchunke (Bombina bombina) Berliner Raum und im westlichen Teil Brandenburgs ist die Art bereits fast ausgestorben. Rotbauchunken leben in besonnten Flachgewässern in Niederungen mit dichtem Wasserpflanzenbewuchs, be- vorzugt Überschwemmungsbereiche in Talauen und Kleingewässer auf Äckern und Wiesen. Sie kommt aber auch in Flachwasserbereichen von Seen, verlandenden Kiesgruben und Wiesengräben vor. An Land hält sie sich in Verstecken auf, z.B. unter Totholz und Steinen, im Wurzelbereich von Bäumen oder in Kleinsäuger- bauen. Die Larven der Rotbauchunken „weiden“ in den auf Sumpf- und Wasserpflanzen wachsenden Algenrasen. Die Gallerte von Amphibienlaich wird von den Kaulquappen ebenso gefressen. Rotbauchunken jagen nach der Metamorphose im Wasser und auch an Land. Im Frühjahr, während der Laichzeit, machen Insekten und Kreb- stiere einen Großteil der Beute aus. So ernähren sie sich von Mückenlarven, Wasserrasseln und Wasserflöhen. An Land erbeuten sie Mücken, Käfer, Wanzen, Ameisen, Regenwürmer und Spinnen. Die ersten Unkenchöre sind in der zweiten Aprilhälfte zu hören. Das Laichgeschäft beginnt jedoch 2-3 Wochen später, bei Wassertemperaturen ab 15 Grad. Ein Weibchen bringt mehrere Laichklümpchen von je bis zu 30 Eiern hervor (insgesamt bis zu 300 Eier pro Saison), deren Gallerthüllen einen Durchmesser von fünf bis acht Millimetern je Ei haben. Diese werden in geringer Wassertiefe an Pflanzen geheftet. Die Larven (Kaulquappen) werden bis 55 Millimeter lang. Eine Gefährdung der Rotbauchunke entsteht vor allem durch den Lebensraumverlust im Zuge von Flussbegra- digungen und Deichbau sowie großräumiger Flächenentwässerung. Auch direkte Gewässerzerstörung durch Verfüllung wirkt sich auf die Tiere aus, ebenso wie eine intensive Landwirtschaft und eine Verinselung, also eine Fragmentierung der Habitate, beispielsweise durch Straßen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG strukturreiche Landschaften befinden, ist ein Vorkommen dieser Art in der Söllerkette im und am Rehhahnwald nachgewiesen worden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: allgemeiner Erhaltungszu- stand U2 (ungünstig). Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes MASB8 – Errichtung von Sperreinrichtungen für Amphibien ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population

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Rotbauchunke (Bombina bombina) Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneter Ackerflächen, Feuchtwiesen und Gebü- sche können mittels Maßnahmen MASB5 und VASB4, VASB5, VASB8 vermieden werden, betriebsbedingte Kollisi- onsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant und wird durch MASB8 vermindert. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Lebensräumen kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB8 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Stra- ßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Fortpflanzungs- und Ruhestätten als Ersatz geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Wechselkröte (Bufo viridis) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Wechselkröte ist in Brandenburg in allen Naturräumen mit Ausnahme der Prignitz (Nordwesten) und des Hohen Fläming vertreten. Verbreitungsschwerpunkte liegen im Bereich der Ostbrandenburgischen Platten und der südlichen Niederlausitz sowie der nördlichen Oberlausitz. Die Wechselkröte ist als östliche Steppenart an Trockenheit, Wärme und Kälte gut angepasst. Sie bevorzugt offene, sonnenexponierte, trockenwarme Habitate mit grabfähigen Böden und teilweise fehlender, lückiger Gras- und Krautvegetation. Sie ist daher vor allem an Ruderalstandorten, in trockenem Brachland auf Feldern und in Abgrabungsflächen anzutreffen. Sie entfernt sich teilweise sehr weit von offenen Gewässern. Wechsel- kröten sind vorwiegend nachtaktiv. Die Laichgewässer sind flach und vegetationsarm, zum Beispiel in Stein- brüchen. Als Laichgewässer werden temporäre Gewässer mit mineralischem Boden bevorzugt. Die Wechsel- kröte toleriert einen leicht erhöhten Salzgehalt der Laichgewässer. Die Ansprüche der Art ähneln denen der eher atlantisch bzw. westlich verbreiteten Kreuzkröte. Als Erstbesiedler vegetationsarmer Trockenbiotope mit kleineren, oft sporadischen Wasseransammlungen lei- den Wechselkröten unter dem Fehlen oder zu raschen Austrocknen geeigneter Laichgewässer sowie unter der Verbuschung und Beschattung ihrer Habitate. Besonders betroffen sind sie aber von Eingriffen wie der Rekulti- vierung oder Umnutzung von Brachland und ehemaligen Bodenabbaugruben. Auch künstlicher Fischbesatz in Kleingewässern gefährdet manche Bestände. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG strukturreiche Landschaften befinden, ist ein Vorkommen dieser Art in der Söllerkette im und am Rehhahnwald nachgewiesen worden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: Da keine direkten Nachwei-

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Wechselkröte (Bufo viridis) se im UG vorliegen, Abgrenzung einer lokalen Population nicht möglich. Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes MASB8 – Errichtung von Sperreinrichtungen für Amphibien ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneter Ackerflächen, Ruderalbereiche und Gebü- sche können mittels Maßnahmen MASB5 und VASB4, VASB5, VASB8 vermieden werden, betriebsbedingte Kollisi- onsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant und wird durch MASB8 vermindert. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher insgesamt ausgeschlossen. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Lebensräumen kann durch Vermeidungsmaßnahmen VASB6, VASB8 vermieden werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelastung durch den Stra- ßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erheblichen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Fortpflanzungs- und Ruhestätten als Ersatz geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

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4.1.2.4 Libellen des Anhangs IV der FFH-Richtlinie Im UG kommen auf Grund der bestehenden Habitatstruktur keine Libellen nach Anhang IV der FFH-RL nachweislich vor bzw. können potenziell vorkommen. 4.1.2.5 Käfer des Anhangs IV der FFH-Richtlinie Im UG kommen auf Grund der bestehenden Habitatstruktur keine Käfer nach Anhang IV der FFH-RL nachweislich vor bzw. können potenziell vorkommen. 4.1.2.6 Tagfalter des Anhangs IV der FFH-Richtlinie In folgender Tabelle (vgl. Tab. 6) werden die im UG des ASB nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Tagfalter des Anhangs IV der FFH-RL aufgelistet. Tab. 6: Schutzstatus und Gefährdung der im UG nachgewiesenen und potenziell vorkommenden Tagfalterarten deutscher Name wissenschaftlicher RL D RL RL B Vorkommen im UG EHZ Name BB KBR Bran- denburg Nachtkerzen- Proserpinus proser- V V potenzielles Vorkommen unbe- schwärmer pinus kannt

RL D Rote Liste Deutschland EHZ Erhaltungszustand RL BB Rote Liste Brandenburg KBR = kontinentale biogeographische Region 0 ausgestorben oder verschollen FV günstig (favourable) 1 vom Aussterben bedroht U1 ungünstig - unzureichend (unfavourable – inadequa- 2 stark gefährdet te) 3 gefährdet U2 ungünstig – schlecht (unfavourable – bad) 4 potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt R extrem seltene Art mit geografischer Restriktion V Arten der Vorwarnliste D Daten defizitär

Im Folgenden werden in Formblättern artbezogen Bestand sowie Betroffenheit der im Unter- suchungsraum (potenziell) vorkommenden Tagfalter des Anhangs IV der FFH-Richtlinie be- schrieben, die einzelnen Verbote des § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG sowie ggf. die naturschutzfachlichen Ausnahmevoraussetzungen gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG abgeprüft. Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpinus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Nachtkerzenschwärmer erreicht in Norddeutschland die Arealnordgrenze. In Brandenburg wird die Art vor allem auf ruderal beeinflussten trocknen bis frischen Pionierstandorten mit lückigen Beständen der Nahrungs- pflanzen der Raupe angetroffen, z. B. in Siedlungsbereichen und an Kiesgruben. In Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen kann man die Falter bereits ab Ende April und bis Ende Juli in der frühen Dämmerung beim Blütenbesuch beobachten. Die Erscheinungszeit der Raupen ist stark von der Witterung abhängig. In warmen Sommern kann man sie bereits Ende Juni antreffen, in kühlen und feuchten Jahren dagegen erst ab Mitte August. Die Wärme liebenden Raupen leben oligophag und ernähren sich von verschiedenen Arten der Nachtkerzen (Oenothera) und Weidenröschen (Epilobium). Die Vorkommen des Nachtkerzenschwärmers sind unstetig. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Es ist kein Nachweis über das Vorkommen dieser Art bekannt. Aufgrund der vorhandenen Lebensräume ist ein Vorkommen des Nachtkerzenschwärmers im Bereich des Wuhletal und der Blumberger Sölle wahrscheinlich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: Da keine direkten Nachwei-

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Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpinus) se im UG vorliegen, Abgrenzung einer lokalen Population nicht möglich; allgemeiner Erhaltungszustand unbe- kannt. Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Baubedingte Tötungen von Individuen durch Vernichtung geeigneter Ruderal- und Staudenfluren können mit- tels Maßnahme VASB8 vermieden und vermindert werden, betriebsbedingte Kollisionsgefährdung übersteigt das allgemeine Risiko der Tiere nicht signifikant. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Po- pulation infolge bau- oder betriebsbedingter Tötungen von Individuen ist daher nicht zu erwarten.. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mögliche Störung von Lebensräumen kann durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahme ACEF9 vermieden und vermindert werden. Lärm und visuelle Störungen (bau- und betriebsbedingt) sind nicht zusätzlich zur Vorbelas- tung durch den Straßenverkehr erheblich. Daher kann insgesamt eine signifikante Verschlechterung des Erhal- tungszustandes der lokalen Population sicher ausgeschlossen werden, d. h., der Verbotstatbestand des erhebli- chen Störens gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist nicht erfüllt. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Fortpflanzungs- und Ruhestätten können potenziell durch Verlust von Ruderal- und Staudenfluren betroffen sein. Mittels Maßnahmen VASB8 und ACEF9 werden diese im räumlichen Zusammenhang bewahrt. Die vorhan- dene Habitatstruktur bietet Möglichkeiten von Ersatzquartieren. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

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4.2 Bestand und Betroffenheit der europäischen Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutzrichtlinie In folgender Tabelle (vgl. Tab. 7) werden die im UG des ASB nachgewiesenen und potenziell vorkommenden europäischen Vogelarten aufgelistet. Tab. 7: Schutzstatus und Gefährdung der im Untersuchungsraum (UR) nachgewiesenen und poten- ziell vorkommenden europäischen Vogelarten deutscher Name wissenschaftlicher Name RL D RL RL B Vorkommen im UG BB Amsel Turdus merula nachgewiesenes Vor- kommen Aaskrähe Corvus corone potenzielles Vorkommen Bachstelze Motacilla alba V potenzielles Vorkommen Blaumeise Parus caeruleus nachgewiesenes Vor- kommen Bleßralle Fulica atra nachgewiesenes Vor- kommen Bluthänfling Carduelis flammea V 3 potenzielles Vorkommen Braunkehlchen Saxicola rubetra 3 2 3 nachgewiesenes Vor- kommen Buchfink Fringilla coelebs potenzielles Vorkommen Buntspecht Dendrocopos major potenzielles Vorkommen Dohle Corvus monedula 1 2 potenzielles Vorkommen Dorngrasmücke Sylvia communis V potenzielles Vorkommen Drosselrohrsänger Acrocephalus arundinaceus V V V potenzielles Vorkommen Elster Pica Pica nachgewiesenes Vor- kommen Eichelhäher Garrulus glandarius potenzielles Vorkommen Eisvogel Alcedo atthis 3 2 nachgewiesenes Vor- kommen Fasan Phasianus colchicus potenzielles Vorkommen Feldlerche Alauda arvensis 3 3 V nachgewiesenes Vor- kommen Feldschwirl Locustella naevia V 4 potenzielles Vorkommen Feldsperling Passer montanus V V V potenzielles Vorkommen Fitis Phylloscopus trochilus potenzielles Vorkommen Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla potenzielles Vorkommen Gartengrasmücke Sylvia borin V potenzielles Vorkommen Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus V V nachgewiesenes Vor- kommen Gelbspötter Hippolais icterina V V potenzielles Vorkommen Gimpel Pyrrhula pyrrhula 4 potenzielles Vorkommen Girlitz Serinus serinus V V potenzielles Vorkommen Grauammer Miliaria calandra, Emberiza 3 3 potenzielles Vorkommen calandra Grauschnäpper Muscicapa striata V potenzielles Vorkommen Grünfink Carduelis chloris potenzielles Vorkommen Grünspecht Picus viridis V potenzielles Vorkommen Goldammer Emberiza citrinella nachgewiesenes Vor- kommen Habicht Accipiter gentilis V potenzielles Vorkommen Haubenlerche Galerida cristata 1 2 2 potenzielles Vorkommen Haubenmeise Parus cristatus potenzielles Vorkommen

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deutscher Name wissenschaftlicher Name RL D RL RL B Vorkommen im UG BB Haussperling Passer domesticus V nachgewiesenes Vor- kommen Heckenbraunelle Prunella modularis) potenzielles Vorkommen Heidelerche Lullula arborea V 3 potenzielles Vorkommen Hohltaube Columba oenas 3 potenzielles Vorkommen Höckerschwan Cygnus olor N potenzielles Vorkommen Kernbeißer Coccothraustes coccothraus- potenzielles Vorkommen tes Klappergrasmücke Sylvia curruca potenzielles Vorkommen Kleiber Sitta europaea potenzielles Vorkommen Kiebitz Vanellus vanellus 2 2 1 potenzielles Vorkommen Kleinspecht Dendrocopos minor V V potenzielles Vorkommen Kohlmeise Parus major nachgewiesenes Vor- kommen Kolkrabe Corvus corax 4 potenzielles Vorkommen Kuckuck Cuculus canorus V V potenzielles Vorkommen Mäusebussard Buteo buteo potenzielles Vorkommen Mittelspecht Dendrocopos medius 3 potenzielles Vorkommen Misteldrossel Turdus viscivorus R potenzielles Vorkommen Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla potenzielles Vorkommen Nachtigall Luscinia megarhynchos nachgewiesenes Vor- kommen Nebelkrähe Corvus corone cornix potenzielles Vorkommen Neuntöter Lanius collurio V 3 potenzielles Vorkommen Ortolan Emberiza hortulana 3 V 0 potenzielles Vorkommen Pirol Oriolus oriolus V V 3 potenzielles Vorkommen Raubwürger Lanius excubitor 2 1 potenzielles Vorkommen Rebhuhn Perdix perdix 2 2 1 nachgewiesenes Vor- kommen Ringeltaube Columba palumbus potenzielles Vorkommen Rohrammer Emberiza schoeniclus potenzielles Vorkommen Rohrschwirl Locustella luscinioides 2 potenzielles Vorkommen Rohrweihe Circus aeruginosus 3 V potenzielles Vorkommen Rotkehlchen Erithacus rubecula nachgewiesenes Vor- kommen Rotmilan Milvus milvus 3 1 potenzielles Vorkommen Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus 2 V 1 potenzielles Vorkommen Schafstelze Motacilla flava V potenzielles Vorkommen Schlagschwirl Locustella fluviatilis I potenzielles Vorkommen Schwanzmeise Aegithalos caudatus potenzielles Vorkommen Schwarzmilan Milvus migrans R potenzielles Vorkommen Singdrossel Turdus philomelos potenzielles Vorkommen Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus potenzielles Vorkommen Sperber Accipiter nisus V 3 potenzielles Vorkommen Sperbergrasmücke Sylvia nisoria potenzielles Vorkommen Sprosser Luscinia luscinia N potenzielles Vorkommen Star Sturnus vulgaris nachgewiesenes Vor- kommen Stieglitz Carduelis carduelis potenzielles Vorkommen Stockente Anas platyrhynchos potenzielles Vorkommen

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deutscher Name wissenschaftlicher Name RL D RL RL B Vorkommen im UG BB Sumpfmeise Parus palustris potenzielles Vorkommen Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris V potenzielles Vorkommen Tannenmeise Parus ater potenzielles Vorkommen Teichralle Gallinula chloropus V nachgewiesenes Vor- kommen Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus potenzielles Vorkommen Turmfalke Falco tinnunculus V potenzielles Vorkommen Turteltaube Streptopelia turtur 3 2 0 potenzielles Vorkommen Türkentaube Streptopelia decaocto 3 potenzielles Vorkommen Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca potenzielles Vorkommen Wacholderdrossel Turdus pilaris 0 potenzielles Vorkommen Wachtel Coturnix coturnix 1 potenzielles Vorkommen Waldbaumläufer Certhia familiaris potenzielles Vorkommen Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix potenzielles Vorkommen Waldkauz Strix aluco V potenzielles Vorkommen Waldschnepfe Scolopax rusticola potenzielles Vorkommen Waldohreule Asio otus potenzielles Vorkommen Wespenbussard Pernis apivorus V 2 2 potenzielles Vorkommen Wiesenpieper Anthus pratensis V 3 2 potenzielles Vorkommen Weißstorch Ciconia ciconia 3 3 3 potenzielles Vorkommen Wintergoldhähnchen Regulus regulus potenzielles Vorkommen Zaunkönig Troglodytes troglodytes nachgewiesenes Vor- kommen Zilpzalp Phylloscopus collybita potenzielles Vorkommen fett streng geschützte Art (§ 10 Abs. 2 Nr. 11 BNatSchG) RL BB Rote Liste Brandenburg RL D Rote Liste Deutschland 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R Arten mit geografischer Restriktion V Art der Vorwarnliste Im Folgenden werden in Formblättern Bestand sowie Betroffenheit der im Untersuchungs- raum (potenziell und nachweislich) vorkommenden heimischen europäischen Vogelarten be- schrieben, die einzelnen Verbote des § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG sowie ggf. die naturschutzfachlichen Ausnahmevoraussetzungen gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG abgeprüft. Während gefährdete Vogelarten (Arten der RL D und RL BB) i. d. R. ebenfalls Art-für-Art behandelt werden - es sei denn, sie kommen lediglich als seltene Nahrungsgäste oder Durch- zügler vor – werden die ungefährdeten und ubiquitären Arten i. d. R. in Gruppen (ökologi- schen Gilden; z. B. Heckenbrüter, Siedlungsbewohner) zusammengefasst – es sei denn, die spezifische Bestands- und Betroffenheitssituation erfordert eine Art-für-Art-Betrachtung. Bachstelze (Motacilla alba) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Bachstelze besiedelt Europa, das westliche Zentralasien aber auch Grönland bis zur Beringstraße. Vor- kommen im Westen Alaskas sind nachgewiesen. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 25.000 bis 40.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Die Art lebt vor allem in halboffenen und offenen Landschaften, sie kommt außer in geschlossenen Waldgebie-

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Bachstelze (Motacilla alba) ten und dicht bebauten Stadtkernen überall vor. Bevorzugt werden Standorte in Gewässernähe, Weiden, Äcker, Wirtschaftswege, offene Brach- und Ruderalflächen. Besonders häufig ist die Bachstelze in der Umgebung von Bauerndörfern anzutreffen, da es dort zahlreiche Nistmöglichkeiten gibt (z.B. Halbhöhlen/Nischen wie Mauer- spalten, zwischen Steinen, Holzstapeln, unter Stalldächern). Bachstelzen ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Köcherfliegen und Käfern. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen befinden (Gewässer, Wiesen, Äcker, Gebüsche, Gärten) kann ein Vorkommen nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in Hecken und Gärten vorhanden. Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen

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Bachstelze (Motacilla alba) außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Gärten und Siedlungsbereichen sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Bluthänfling (Carduelis flammea) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Bluthänfling besiedelt Europa, Nordafrika, Vorderasien und das westliche Zentralasien. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 10.000 bis 20.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1995 ist ein starker Rückgang der Art infolge der Ände- rung der dörflichen Siedlungsstruktur, Rückgang dörflicher Ruderalflächen und Versiegelung zu verzeichnen. Die Art lebt vor allem in Busch- und Heckenlandschaften, aber auch an Wäldern, in Wacholderheiden, Baum- schulen, Weinbergen, Parks, Friedhöfen und in großen Gärten. Außerhalb der Brutzeit ist er oft auf Öd- und Ruderalflächen, Stoppeläckern und ähnlichem zu finden. Er ernährt sich vor allem von Samen aller Reifestadi- en. Das Nest befindet sich in Gebüschen, z. B. in dichten Nadelzweigen, die es vor Licht schützen, aber einen guten Überblick ermöglichen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen befinden (Hecken, Parks, Wald, Gärten) kann ein Vorkommen nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in Hecken und Gärten vorhanden. Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population

B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 51

Bluthänfling (Carduelis flammea) Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Gärten und Siedlungsbereichen sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Braunkehlchen (Saxicola rubetra) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Braunkehlchen besiedelt fast ganz Europa und hat sein Winterquartier südlich der Sahara in Afrika. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 6.000 bis 10.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1996 ist ein starker Rückgang der Art zu ver- zeichnen. Die Art lebt vor allem in feuchten Wiesen, Weiden, im Moor und im Ödland. Das Nest wird im hohen Gras in einer Bodenmulde versteckt. Das Braunkehlchen ernährt sich hauptsächlich von Insekten, Würmern, Schnecken, Spinnen und Beeren. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen befinden (Hecken, Gärten) kann ein Vorkommen nicht ausgeschlos- sen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in Hecken und Gärten vorhanden. Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens

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Braunkehlchen (Saxicola rubetra) VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Dohle (Corvus monedula) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Vorkommen der Dohle erstreckt sich vom Nordwesten Afrikas über beinahe ganz Europa, den Iran, Nord- westen Indiens bis nach Sibirien. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 450 bis 500 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1996 ist ein Rückgang der Art infolge Brutplatzmangel durch Gebäudesanierungen und vermuteter Nahrungsengpässe zu verzeichnen.

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Dohle (Corvus monedula) Die Dohle bewohnt bewaldete Steppen, Wald- und Grasland, Kulturlandschaften, Ruinen, Schluchten, Küsten- klippen, Dörfer und Städte. Sie nistet in Kolonien in Hohlräumen von Bäumen, Klippen, alten Gebäuden oder in Kaminen. Die Dohle ernährt sich von Insekten, wirbellosen Tieren, Samen, Fallobst, Getreide, Eiern, Jungvögeln, Schne- cke. In der Stadt stehen auch Reste menschlicher Nahrung und an der Küste gestrandete Fische auf dem Speise- plan. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen innerhalb der Dorf- und Stadtlandschaft befinden kann ein Vor- kommen nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in Hecken und Gärten vorhanden. Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben VASB/CEF10 - Anbringen von Nistkästen für Vögel Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen

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Dohle (Corvus monedula) Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsbereichen sind von der Planung nicht betroffen. Mit VASB/CEF10 - Anbringen von Nistkästen für Vögel werden Ersatzbrut- stätten geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Dorngrasmücke (Sylvia communis) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Vorkommen der Dorngrasmücke erstreckt sich vom April bis Spetember in fast gesamt Europa mit Aus- nahme von Nordskandinavien. Das Winterquarter liegt im tropischen Afrika südlich der Sahara. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 40.000 bis 75.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1996 ist der Bestand als stabil zu bezeichnen. Die Dorngrasmücke lebt in offenen Landschaften mit dornigen Gebüschen und Sträuchern als Nistplatz, z.B. dornigen Feldhecken oder Feldrainen mit einzelnen Dornenbüschen, oder auf Bahndämmen und in alten Kies- gruben. Der Singvogel ernährt sich von Spinnen, Weichtieren, Beeren, Insekten und deren Larven. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen befinden (Hecken, Gebüsche, Sträucher) kann ein Vorkommen nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in Hecken und Gärten vorhanden. Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der

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Dorngrasmücke (Sylvia communis) lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Gärten und Siedlungsbereichen sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Vorkommen der Drosselrohrsänger erstreckt sich vom Nordwesten Afrikas, Portuglas und Spaniens bis in den Nordosten Chinas und Norden Japans. Im Nord- und Südosten Mitteleuropas ist er ein häufiger Brutvogel. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 4500 bis 7000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Drosselrohrsänger lebt im dichten Schilf und Ufergebüsch von Seen, Teichen, Mooren und Flüssen. Das Nest ist meist im Schutz von Röhrichtbeständen über dem Wasser befestigt. Er ernährt sich von Spinnen, Weichtieren, Insekten und deren Larven, jungen Amphibien und Beeren. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen befinden (Schilf- und Uferbereiche der Wuhle) kann ein Vorkom- men nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in Hecken und Gärten vorhanden. Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln

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Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate an Gewässerrändern sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Eisvogel (Alcedo atthis) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB

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Eisvogel (Alcedo atthis) Der Eisvogel besiedelt weite Teile Europas, Asiens sowie das westliche Nordafrika. Der Bestand hat in den letzten Jahren wieder zugenommen und die Art wird derzeit in Europa als dezimiert, aber im gesamten Verbrei- tungsgebiet als wenig bedroht eingestuft. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 700 bis 1300 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Er lebt an mäßig schnell fließenden oder stehenden, klaren Gewässern mit Kleinfischbestand und Sitzwarten. Es werden Flüsse, Bäche, Seen und auch vom Menschen geschaffene Gewässer wie Altwässer, Tümpel, Gräben, Kanäle, Teichanlagen, Talsperren und Abgrabungen genutzt. Seine Nahrung besteht aus Fischen, Wasserinsek- ten (Imagines und Larven), Kleinkrebsen und Kaulquappen. Zum Nestbau gräbt er eine knapp einen Meter lange Röhre mit rundlicher Nestkammer in Steilwände aus Lehm oder festem Sand. Die Größe des Bestandes wird wesentlich von der Strenge des Winters bestimmt, wobei das Zufrieren der Fischgewässer Bestandseinbußen von bis zu 90 % mit sich führen kann, die innerhalb weniger Jahre wieder aufgeholt werden können. Heute ist er durch die Vernichtung seines Lebensraums bedrängt, da fast alle europä- ischen Flüsse und auch Bäche ausgebaut oder reguliert, die Tümpel zugeschüttet und die Feuchtgebiete trocken gelegt wurden. Weiterhin verhindern abgeschrägte, befestige Böschungen die Entstehung von Uferabbrüchen, die er zum Höhenbau benötigt. Verschmutztes und saures Wasser entzieht dem Eisvogel die Nahrungsgrundla- ge. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen befinden (Wuhletal) kann ein Vorkommen nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, derzeitige Habitatausstattung des UG kann als mittelmäßig eingestuft werden Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln

VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs-

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Eisvogel (Alcedo atthis) und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate an Gewässerrändern sind von der Planung nicht betroffen. Mit Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen MASB5, ACEF6 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Feldlerche (Alauda arvensis) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Feldlerche brütet im Osten und Norden Europas und sucht im Winter wärmere Regionen auf. Überwinte- rungsgebiete sind der gesamte Mittelmeerraum und der Nahe Osten. Der Bestand in Deutschland wird auf 1,6 bis 2,7 Millionen Paare geschätzt.

In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 300.000 bis 400.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1995 ist ein Rückgang der Art infolge intensiver Landwirtschaft sowie verstärktem Mais- und Rapsanbau sowie Winter- statt Sommergetreideanbau zu verzeichnen. Die Feldlerche brütet im offenen Gelände, vor allem auf Acker- und Weideland, niedrig bewachsenen Feldern und Feuchtwiesen mit weitgehend freiem Horizont auf trocknen bis wechselfeuchten Böden. Das Nest des Bo- denbrüters wird gut versteckt in einer Bodenvertiefung angelegt und aus Grashalmen und Wurzeln locker ver- woben. Verteilung und Dichte der Art sind sehr stark von Aussaat und Bearbeitung der Feldkulturen abhängig. Außerhalb der Brutzeit findet man die Lerche auf abgeernteten Feldern, geschnittenen Grünflächen, Ödland und im Winter auch im Randbereich von Siedlungen. Die Feldlerche wird immer seltener. Vor allem die intensivierte Landwirtschaft führte seit den 70er Jahren trotz weiter Verbreitung zu einem dramatischen Bestandsrückgang von zum Teil 50 bis 90 Prozent. Weitere Gefähr- dungsursachen sind Versiegelung der Landschaft, gesteigerter Einsatz von Umweltchemikalien und direkte Bejagung wie etwa in Südwestfrankreich. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Aufgrund geeigneter Habitatstrukturen (Acker, Ackerbrachen, Wiesen) im UG kann ein Vorkommen der Feld- lerche nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in der offenen Feldflur vorhanden. Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung,

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Feldlerche (Alauda arvensis) Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. In unmittelbarer Umgebung des Planungsvorha- bens sind ausreichend Ersatzhabitate vorhanden. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Feldschwirl (Locustella naevia) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Feldschwirl ist in Europa weit verbreitet. Er ist von Irland nach Osten bis Finnland und Russland, südwärts bis nach Zentralfrankreich, Nordspanien und bis in die Alpen anzutreffen. Im Winter migriert der Feldschwirl ins tropische Afrika und vermutlich auch nach Nordwestafrika.

In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 4.000 bis 7.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Bestand ist relativ stabil. Der Feldschwirl ist ein Langstreckenzieher und ein Sommervogel, der in Deutschland von April bis September zu sehen ist. Er hält sich in feuchten Gebieten mit hohen Süßgräsern (Poaceae) und Brombeersträuchern (Rubus fruticosus) und im Grünland mit zahlreichen Büschen auf. Unter anderem ist er auch in Niedermooren und Verlandungszonen mit dichten Büschen zu finden und kommt auch in jungen Niederholzaufforstungen vor. Typische Habitate sind trockene bis nasse Brachen / Sukzessionsflächen und Kahlschläge. Als Freibrüter nistet er am Boden offener, halboffener Gelände mit mind. 20-30 cm hoher, dichter, aber mit genügend Bewegungsfreiheit am Boden gewährender Krautschicht aus relativ schmalblättrigen Halmen sowie den Horizont überragenden Singwarten. Das Nest wird von dem Männchen und dem Weibchen in dichter Vege- tation, das von Brombeersträuchern oder hohen Gräsern gut abgedeckt und somit auf dem Boden schwer zu finden ist, errichtet. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich

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Feldschwirl (Locustella naevia) Da sich im Trassenbereich geeignete Habitate wie Gras- und Staudenfluren, niedrigen Gehölzen und Grünland befinden, kann ein Vorkommen vermutet werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Gras- und Staudenfluren, Gebüschen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF3– Aufforstung eines Waldman-telstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

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Feldsperling (Passer montanus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Feldsperlinge kommen in ganz Europa vor, außer in Mittel- und Nordskandinavien und Island. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 50.000 bis 100.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1995 ist ein drastischer Rückgang der Art infolge der Änderung der dörflichen Siedlungsstruktur mit Rückgang von Ruderalflächen, Obstgärten sowie verstärkter Versiegelung zu verzeichnen. Als Höhlenbrüter bevorzugt der Feldsperling Bäume, Gebäude und oft auch Nistkästen. Sein Brutrevier liegt in locker bebauten Siedlungen mit Baumbestand und möglichst angrenzend Feldern, in halboffenen Agrarland- schaften mit Feldgehölzen, Baumhecken, aber auch in Wäldern aller Art insbesondere solche mit Eichen. Die maximale Dichte an Brutplätzen wird in bäuerlichen Dörfern, Kleingärten, Obstgärten, Hartholzauen, Parks und Friedhöfen beobachtet. Für die Nahrungssuche bevorzugt er Eichen und Obstbäume. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitate wie Alleebäume, Gärten und Siedlungen befinden, kann ein Vor- kommen vermutet werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Siedlungsbereichen und Gärten Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

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Feldsperling (Passer montanus)

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsbereichen mit Gärten sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Gartengrasmücke (Sylvia borin) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Gartengrasmücken sind in Mitteleuropa nahezu flächendeckend von der Küste bis zu den Alpen als Brutvogel vertrten. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 65.000 bis 100.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Bestand ist leicht abnehmend. Sie ist in gebüschreichem, offenem Gelände und kleinen Feldgehölzen mit dichten Stauden- und Strauchunter- bewuchs anzutreffen. Sie brütet auch in Wäldern, Ufergehölzen, Auwäldern, größeren Gebüschstrukturen, Bruchwäldern, Parkanlagen, Friedhöfen und gebüschreichen Gärten. Die Gartengrasmücke ernährt sich von kleinen und weichhäutigen Insekten und deren Larven, aber auch Spin- nen und Schnecken. Zum Ende der Brutzeit werden auch Beeren und Früchte von bestimmten Pflanzenarten verzehrt. Auch wurde die Aufnahme von Blütennektar in Südeuropa nachgewiesen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitate wie Wälder, Gebüsche, Gärten und Parkanlagen befinden, kann ein Vorkommen vermutet werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Wäldern, Siedlungsbereichen und Gär- ten Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden MASB4– Entwicklung feldgehölzartiger Vegetation auf den Dämmen der Überführung der L311n/L339 über die B158n sowie im Ohr des Knotens ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan-

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Gartengrasmücke (Sylvia borin) zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Gärten und Siedlungsbereichen sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Verbreitet sind Gartenrotschwänze im Norden Europas bis zum Nordkap, im Süden bis Italien, Spanien und sogar Nordwestafrika. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis Mittelsibirien. In Brandenburg wird der Be- stand derzeit auf 7.000 bis 13.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit einem Bestandstief in den 1980er Jahren ist ein stabiler Trend des Vor- kommens zu verzeichnen. Lebensraum des Gartenrotschwanzes sind Parkanlagen, Obstbaumsiedlungen, Waldränder, lichte Waldungen oder auch Gärten. Gartenrotschwänze ernähren sich hauptsächlich von Insekten und Spinnen und nur gelegent- lich von Beeren. Der Gartenrotschwanz baut das Nest für seine in der Regel zwei Bruten in Baumhöhlen, Ge- bäudenischen oder Nistkästen. Die Bestände des Gartenrotschwanzes sind trotz vereinzelter regionaler Erholungen spätestens seit Beginn der 1980er Jahre stark rückläufig. Als Hauptursachen dafür werden neben Lebensraumzerstörungen in den Brutge- bieten vor allem tiefgreifende Veränderungen in den afrikanischen Überwinterungsgebieten, wie verstärkter Pestizid- bzw. Insektizideinsatz oder die folgenschwere Ausdehnung der Sahel-Zone, angenommen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitate wie Parkanlagen, Wälder, Gärten und Siedlungen befinden, ist ein Vorkommen wahrscheinlich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung

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Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Siedlungsbereichen und Gärten mit Obstbaumbestand Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes VASB/CEF10– Anbringen von Nistkästen für Vögel Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Gärten und Siedlungsbereichen sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Mit VASB/CEF10 - Anbringen von Nistkästen für Vögel werden Ersatz- brutstätten geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 65

Gelbspötter (Hippolais icterina) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Gelbspötter brütet in Europa von Frankreich bis Westsibirien, im Norden bis ins südliche Fennoskandinavi- en, die südliche Verbreitungsgrenze bilden etwa die Alpen und die nördlichen Balkanländer bzw. das Schwarze Meer. In Deutschland ist er ein weit verbreiteter Brüter im Tiefland. Bei uns ist der Langstreckenzieher, dessen Winterquartier im tropischen Afrika liegt, von Mai bis August zu beobachten. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 30.000 bis 55.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LAN- DES BRANDENBURG 2008). Seit 1995 ist ein Rückgang der Art vor allem verstärkt nach 2001 zu verzeichnen. Der Gelbspötter lebt in Parkanlagen, Gärten, lichten Wäldern und im Kulturland. Bisweilen besiedelt er auch Alleen in größeren Städten. Seine Nahrung bilden Spinnen, Weichtiere, Beeren, Insekten und deren Larven. Das aus Zweigen, Halmen, Laub und Gras sehr fein erbaute napfförmige Nest ist auf Bäumen oder in Sträuchern versteckt. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitate wie Wälder, Parkanlagen, Alleen, Gärten und Siedlungen befin- den, kann ein Vorkommen des Gelbspötters vermutet werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Waldbereichen, Gebüschen, Siedlungs- bereichen und Gärten mit Gebüschen und Hecken Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden MASB4– Entwicklung feldgehölzartiger Vegetation auf den Dämmen der Überführung der L311n/L339 über die B158n sowie im Ohr des Knotens ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population

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Gelbspötter (Hippolais icterina) Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsbereichen mit Gärten sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Gimpel ist in Europa, Vorderasien, Ostasien sowie Sibirien beheimatet. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 1000 bis 2000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Er lebt im Nadelwald aber auch in lichten Mischwäldern oder im Unterholz. An Rändern von Lichtungen, an Kahlschlägen sowie an Wegen und Schneisen ist der Gimpel ebenfalls zu finden. Parkanlagen, Gärten, Obst- plantagen und Streuobstwiesen sind ebenfalls Lebensräume der Art. Gimpel ernähren sich von halbreifen und reifen Samen von Wildkräutern und Knospen. Gelegentlich frisst der Gimpel Beeren und Insekten. Samen von Brombeeren, Birken, Löwenzahn, Vogelmieren, Hirtentäschel, Amp- fer, Knöterich u.a. werden bevorzugt. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitate wie Parkanlagen, Wälder und Gärten befinden, kann ein Vor- kommen vermutet werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Wäldern, Siedlungsbereichen und Gär- ten mit Gebüschen und Hecken Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt

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Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Girlitz (Serinus serinus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Girlitz besiedelt Nordafrika, Kontinentaleuropa und Kleinasien. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 5.000 bis 9.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRAN- DENBURG 2008). Seit 1995 ist ein drastischer Rückgang der Art infolge der Änderung der dörflichen Siedlungs- struktur mit Rückgang von Ruderalflächen, Obstgärten sowie verstärkter Versiegelung zu verzeichnen. Der Girlitz brütet in Gebüschen oder Bäumen in halboffenen, reich strukturierten Habitaten mit günstigem Kli- ma. Erforderlich sind typische Elemente wie lockerer Baumbestand für Singwarten sowie Gebüschgruppen, kleinere Koniferen und Obstbäume als Nistplatz. Dazwischen liegende offene Felder und Staudenfluren, bevor- zugt in Gartenstädten, Kleingärten, Dörfern, Obstgärten, Parks u. Friedhöfen sind die entsprechenden Nah- rungshabitate. Vorkommen im Untersuchungsraum

nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitate wie Baumbestände, Parks, Hecken, Gärten und Siedlungen be- finden, kann ein Vorkommen vermutet werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Siedlungsbereichen und Gärten mit Gebüschen und Hecken Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen

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Girlitz (Serinus serinus) gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden MASB4– Entwicklung feldgehölzartiger Vegetation auf den Dämmen der Überführung der L311n/L339 über die B158n sowie im Ohr des Knotens ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsbereichen mit Gärten sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Grauammer (Miliaria calandra, Emberiza calandra) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 8.000 bis 15.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Nach einem Bestandstief Anfang der 1990er Jahre ist eine rasche Bestandserholung sowie ein aufsteigender Trend bis 2004 infolge verbesserter Nahrungsangebo- te durch Flächenstilllegungen und verstärkter extensiver Bewirtschaftung zu verzeichnen. Dieser Trend ist der-

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Grauammer (Miliaria calandra, Emberiza calandra) zeit rückläufig. Die Grauammer ist ein Frei- und Bodenbrüter. Sie lebt in gehölzfreien Fluren, gut versteckt in dichter Vegetati- on. Zu ihren Habitaten zählen möglichst extensiv genutzte Grünländer unterschiedlicher Nässestufen und Äcker sowie auch Ruderalflächen mit einzelnen Bäumen, Baumreihen, Alleen, Telegraphenleitungen, oder auch nur einzelne Hochstauden als Singwarten. Die Grauammer benötigt Flächen mit niedriger oder lückiger Bodenvege- tation zur Nahrungsaufnahme. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitatstrukturen befinden (Ackerflächen, Ruderal- und Staudenfluren, Wiesen, Grünland, Alleebäume, Baumgruppen) kann ein Vorkommen nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Acker, Grünland und Saumstreifen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. In der Umgebung stehen Ersatzhabitate ausrei- chend zur Verfügung. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

70 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011

Grauschnäpper (Miliaria calandra, Emberiza calandra) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Grauschnäpper ist von Portugal und Irland über fast ganz Europa bis in den Nordosten der Mongolei ver- breitet. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 20.000 bis 30.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Er ist an höhere Bäume gebunden und bewohnt daher in erster Linie lichte Bereiche in Wäldern aller Art bis hin zu Feldgehölzen, Parks, Friedhöfe, Gärten und Alleen in Dörfern und Städten. Nistplätze des Grauschnäppers sind an Gebäuden im Bereich menschlicher Siedlungen und in älteren Parkanlagen vorzufinden. Grauschnäpper jagen fast ausschließlich im Flug und dadurch wird bis zu zwei Drittel der Beute im freien Luft- raum erjagt. Die restliche Nahrung wird im Flug von Bäumen, der Krautschicht, Hauswänden und Komposthau- fen abgelesen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitatstrukturen befinden (Wälder, Alleebäume, Gärten, Parks, Sied- lungsbereiche) kann ein Vorkommen nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in Wäldern und dörflichen Siedlungen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes VASB/CEF10– Anbringen von Nistkästen für Vögel Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

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Grauschnäpper (Miliaria calandra, Emberiza calandra)

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Gärten und Siedlungsbereichen sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Mit VASB/CEF10 - Anbringen von Nistkästen für Vögel werden Ersatz- brutstätten geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Grünspecht (Muscicapa striata) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Grünspecht bewohnt große Teile Europas und Vorderasiens. Er kommt dabei vom südlichen Skandinavien und Großbritannien über den größten Teil des europäischen Festlandes bis in das Mittelmeergebiet und im Süd- osten bis zum Kaukasus, Turkmenistan und zum nördlichen Iran vor. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 3.000 bis 4.400 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRAN- DENBURG 2008). Seit 2000 ist ein stark positiver Trend in der Bestandsentwicklung zu verzeichnen. Der Grünspecht besiedelt halboffene Landschaften mit ausgedehnten Althölzern, vor allem Waldränder, Feld- gehölze, Streuobstwiesen, Parks, Haine und große Gärten mit Baumbestand. Innerhalb ausgedehnter Waldge- biete kommt er nur in stark aufgelichteten Bereichen, an Waldwiesen und größeren Lichtungen vor. Die Art bevorzugt Laubwälder, in ausgedehnten Nadelholzforsten kann sie großflächig sehr selten sein oder fehlen. Der Grünspecht sucht seine Nahrung fast ausschließlich auf dem Boden, er hackt sehr viel weniger an Bäumen als die anderen Spechte. Von allen mitteleuropäischen Spechten ist der Grünspecht am meisten auf bodenbewoh- nende Ameisen spezialisiert. Als Nisthöhlen nutzt er verlassene Brut- und Überwinterungshöhlen anderer Spechte oder die eigenen Überwinterungshöhlen. Als Grund für negative Entwicklungen (1995 – 2000) werden vor allem der Verlust geeigneter Lebensräume in Form von offenen und strukturreichen Gebieten und der Rückgang von Wiesenameisen durch die Intensivie- rung der Landwirtschaft oder fehlende Mahd gesehen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitatstrukturen befinden (Parks, Gärten, Waldränder, Altbäume) kann ein Vorkommen nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Wälder, Gärten mit Altbaumbestand, Baum- gruppen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung

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Grünspecht (Muscicapa striata) ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben VASB/CEF10– Anbringen von Nistkästen für Vögel Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsbereichen mit Gärten sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Mit VASB/CEF10 - Anbringen von Nistkäs- ten für Vögel werden Ersatzbrutstätten geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Habicht (Accipiter gentilis) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Habichte besiedeln in mehreren Unterarten die Nadelwälder der Taiga und der Gebirge sowie die Wälder der gemäßigten und der mediterranen Zone der gesamten Paläarktis, in Nordamerika überwiegend die boreomonta- nen Wälder. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 1.000 bis 1.500 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1995 ist ein relativ stabiler Trend zu verzeichnen. Er brütet in Wäldern aller Art und Größe. Der Habicht kommt hier sowohl in großen, geschlossenen Waldge-

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Habicht (Accipiter gentilis) bieten wie auch in der offenen Kulturlandschaft vor, wenn dort zumindest einzelne Feldgehölze vorhanden sind. Er ernährt sich von Vögeln und Kleinsäuern bis Fasan- und Hasengröße. Sein Nest baut er in Höhe von 10 bis 16 m in Bäumen. Aufgrund der Bejagung wurden die Bestände des Habichts in der Vergangenheit stark reduziert. Nach der Un- terschutzstellung des Habichts etwa ab Anfang der 1970er Jahre war in vielen Teilen Europas wie auch Deutschlands eine deutliche Bestandszunahme zu verzeichnen, beispielsweise in den Niederlanden, Nordrhein- Westfalen sowie in Brandenburg und Berlin. Die Anzahl der Paare in Deutschland wurde um das Jahr 2003 auf ca. 12 900-13 900 geschätzt. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitatstrukturen befinden (Rehhahnwald) kann ein Vorkommen nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Wälder, Baumgruppen, Baumreihen im Offen- land Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen können vorkommen, eine signifikante Zunahme des Tötungsrisikos ist nicht zu erwarten. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt

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Habicht (Accipiter gentilis) ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Haubenlerche (Galerida cristata) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Verbreitungsgebiet der Haubenlerche erstreckt sich über Eurasien von Portugal bis Nordostchina und Ost- indien und von Südafrika bis nach Niger. In Nordeuropa und den Britischen Inseln kommt sie nicht vor. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 1.300 bis 1.700 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LIS- TE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1995 ist ein drastischer Rückgang der Art insbe- sondere im ländlichen Raum infolge von Lebensraumverlusten durch Stilllegung von Großviehanlagen, intensi- ve Pflege von Randbereichen, Sukzession von Offenflächen und Versiegelung zu verzeichnen. Die meisten ländlichen Brutplätze sind demzufolge aufgegeben worden, so dass fast nur Neubau-, Industrie- und Gewerbe- gebiete in den Städten Lebensraum bieten. Die Haubenlerche lebt in offenem trockenem Grasland, aber auch an Feld- und Straßenrändern, in Industriege- bieten, Häfen und in Städten. Die Nahrung der Haubenlerche besteht aus Samen von Wildkräutern und Gräsern, im Winter kommen wechselnde Anteile an Kleintieren hinzu. Das Weibchen baut ein gutes getarntes Nest am Boden, manchmal auch an Böschungen und Steinmauern. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitatstrukturen (Feldränder, Gras- und Staudenfluren, Ruderalbrachen) befinden, ist ein Vorkommen wahrscheinlich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. geeignete Bruthabitate Straßenrand, Feldrand, Ackerbrache, Ruderalflu- ren Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering.

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Haubenlerche (Galerida cristata) Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. In der Umgebung stehen Ersatzhabitate ausrei- chend zur Verfügung. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Haussperling (Passer domesticus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Haussperling ist ein Kulturfolger des Menschen. Er brütet, wo ganzjährig Sämereien und Getreideprodukte sowie geeignete Nistplätze vorhanden sind, wie z. B. Dörfer mit Landwirtschaft, Vorstadtbezirke, Stadtzentren mit großen Parkanlagen, zoologische Gärten, Vieh- oder Geflügelfarmen. Im Frühjahr und Sommer besteht ein hoher Anteil der Nahrung aus tierischen Bestandteilen (Wirbellose). Dem Haussperling als Nischen-, Höhlen- und Freibrüter mit starker Neigung zum gemeinschaftlichen Brüten dienen als typische Nistplätze geschützte Hohlräume an oder in der Nähe von Gebäuden, wie unter losen Dach- pfannen oder in Mauerlöchern oder Nischen unter dem Vordach. Im Westen Mitteleuropas ging der Bestand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich zurück. Wegen des Bestandsrückgangs wurde der Haussperling auch auf die Vorwarnliste der gefährdeten Arten aufgenommen, obwohl der Bestand absolut gesehen noch sehr hoch ist. Ursachen sind die Modernisierung und Sanierung von Gebäuden, die dann kaum noch Hohlräume und Nischen als Brutplatz bieten, die Landwirtschaft mit dem Ein- satz effizienterer Erntemaschinen, dem Rückgang der offenen Nutztierhaltung sowie Pestizideinsatz und die Versiegelung von Flächen und Pflanzung gebietsfremder Pflanzen (Ziersträucher, Koniferen). In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 550.000 bis 850.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 2003 ist ein relativ stabiler Trend zu verzeichnen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Im Siedlungsbereich und in den Gärten des UG konnte der Haussperling nachgewiesen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Siedlungs- und Gartenbereichen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln

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Haussperling (Passer domesticus) VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsbereichen mit Gärten sind von der Planung nicht betroffen. In der Umgebung stehen ausreichend Ersatzhabitate zur Verfügung. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Heidelerche (Lullula arborea) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Heidelerche ist heimisch in Mittel- und Südeuropa, in West- und Ostasien und in den Bergen von Nordafri- ka. Die seit den 70er Jahren rückläufigen Bestände stagnieren bzw. erholen sich seit den 90er Jahren. Ursachen für Bestandsrückgänge sind intensive Forstwirtschaft (Verlust an offenen Heide- und Sandflächen). In Bran- denburg wird der Bestand derzeit auf 12.000 bis 20.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1999 ist ein relativ stabiler Trend mit Zunahme zu verzeichnen. Die Art bevorzugt trockene, lichte Kiefernwälder mit großen freien Stellen und sandige Heidegebiete mit locke- rem Baumbestand. Sie ist u. a. in Sukzessionsflächen stillgelegter Truppenübungsplätze und Bergbaufolgeland- schaften vermehrt anzutreffen. Die Nahrung besteht aus Knospen, grünen Pflanzenteile, Spinnen und Insekten.

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Heidelerche (Lullula arborea) Die Heidelerche brütet zwei- bis dreimal von März bis Juni gut versteckt im Gras. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Vorkommen der Heidelerche im UG ist potenziell möglich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Feldrand, Ackerbrache Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. In der Umgebung stehen Ersatzhabitate zur Ver- fügung. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Hohltaube (Columba oenas) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie

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Hohltaube (Columba oenas) Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Hohltaube kommt von Europa bis Westsibirien sowie Kleinasien und Nordafrika vor. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 3000 bis 4500 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Sie ist in Wäldern und Parkanlagen von fast ganz Europa zu beobachten. Dabei ist sie auf Altholzbestände an- gewiesen. Die Hohltaube ernährt sich von Früchten, Samen, Beeren, Eicheln und Pflanzenteilen. Sie sucht die Nahrung auf Feldern und anderen Grünflächen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Vorkommen der Hohltaube ist aufgrund vorhandener Habitate, wie Wälder und Parks, im UG wahrschein- lich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Wälder, Altbäume Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben VASB/CEF10– Anbringen von Nistkästen für Vögel Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

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Hohltaube (Columba oenas) Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Mit VASB/CEF10 - An- bringen von Nistkästen für Vögel werden Ersatzbrutstätten geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Höckerschwan (Cygnus olor) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Höckerschwan kommt in weiten Teilen Mitteleuropas vor, im südlichen Skandinavien, im Baltikum, in Kleinasien, Nordchina, auch Nordamerika, Australien und Neuseeland. In Brandenburg wird der Bestand der- zeit auf 1400 bis 1700 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Die Lebensräume der Höckerschwäne waren ursprünglich Steppengewässer, Brackwassermarschen, langsam fließende Flüsse. Eingeführte Populationen besiedeln Gewässer in menschlicher Nähe und seichte Seen sowie Buchten an der Küstenlinie und Flüsse. Der Höckerschwan lebt von Wasserpflanzen und den darin befindlichen Kleintieren (Muscheln, Schnecken, Wasserasseln). An Land ernährt er sich von Gras und Getreidepflanzen. Dabei bevorzugen sie vor allem Raps- flächen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Höckerschwäne können im Wuhletal sowie um die Kleingewässer im UG anzutreffen sein. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate (Gewässerränder) Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten

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Höckerschwan (Cygnus olor) werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind sehr unwahrscheinlich. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Kleingewässer sind von der Planung nicht betrof- fen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Kiebitz (Vanellus vanellus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Kiebitz kommt in Europa und Asien vor. Die Kiebitzbestände sind sehr stark zurückgegangen. In Branden- burg wird der Bestand derzeit auf 1.300 bis 1.700 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1999 ist ein kontinuierlicher rückläufiger Trend infolge von Bruthabitatverlusten und jährlicher unzureichender Reproduktion zu verzeichnen. Kiebitze brüten in offenen, flachen Landschaften mit kurzem oder gar keinem Gras, auf Wiesen und Weiden, gerne an Gewässerrändern, auf Feuchtwiesen, Heiden und Mooren, selten auch auf Feldern. Während des Win- ters und der Zugzeit halten sich Kiebitze auch auf abgeernteten Feldern und auf gepflügten Äckern auf. Kiebitze ernähren sich von Insekten und deren Larven, Würmern und anderen Wirbellosen, in geringem Maße auch von pflanzlicher Nahrung. Das Nest ist eine Mulde am Boden und wird häufig mit Halmen und anderen Pflanzentei- len gepolstert. Gefährdungsursachen sind die Entwässerung der Feuchtgebiete, Wiesenpflege und –umbruch, intensive Landnutzung und der hohe Prädatorendruck. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen (Wiesen, Äcker, Wuhletal) befinden, ist ein Vorkommen nicht aus- zuschließen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Brut- und Rastflächen (Äcker, Brachen, Feuchtwiesen) Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten

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Kiebitz (Vanellus vanellus) MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Als Rastflächen stehen in der Umgebung weitere Flächen zur Verfügung. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Kleinspecht (Dendrocorpus minor) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Verbreitungsgebiet reicht von Nordafrika, ganz Mitteleuropa und dem größten Teil Nordeuropas durch Russland bis Nordkorea.. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 2500 bis 4000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Bestand ist stabil. Kleinspechte bevorzugen Waldgebiete und Gehölze mit einem guten Bestand an alten Laubbäumen. Weich- holzarten wie Pappeln, Weiden und Erlen sind wichtig, auch ein hoher Anteil an Totholz und Bäumen in der Zerfallsphase. Ebenfalls sind Auwaldgebiet, Erlenbrüche, Eichen-Hainbuchenwälder, Eichenwälder u.a. bedeu- tende Lebensräume. Der Kleinspecht besiedelt auch Parks, Streuobstwiesen, Friedhöfe und größere Gärten. Die Nahrung des Kleinspechts besteht aus kleinen baumbewohnenden Insekten. Auch werden Blattläuse,

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Kleinspecht (Dendrocorpus minor) Schmetterlingsrupen, Käfer, Käferlarven, Nachtfalter, Schnecken verzehrt werden. Im Herbst und Winter wer- den bevorzugt Käfer verspeist. Pflanzliche Nahrung spielt nur eine untergeordnete Rolle. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen (Waldgebiete, Parks, Gärten) befinden, ist ein Vorkommen nicht auszuschließen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben VASB/CEF10– Anbringen von Nistkästen für Vögel Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsbereichen mit Gärten sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Mit VASB/CEF10 - Anbringen von Nistkäs- ten für Vögel werden Ersatzbrutstätten geschaffen.

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Kleinspecht (Dendrocorpus minor) Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Kolkrabe (Corvus corax) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Verbreitungsgebiet reicht von Nordafrika, ganz Mitteleuropa und dem größten Teil Nordeuropas durch Der Der Kolkrabe kommt in weiten Teilen der Holarktis vor. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 2500 bis 3500 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Nach Rückgang der Bestände bis zum Zweiten Weltkrieg durch Bejagung fand in den letzten Jahrzehn- ten eine Erholung und Ausweitung der Populationen statt. Er lebt in Wäldern, in Hochgebirgen, aber auch im freien Gelände und an Küsten. Von der Tundra im Norden bis zu Halbwüsten im Süden besiedelt der Kolkrabe innerhalb des Verbreitungsgebietes. Der Kolkrabe ernährt sich als Allesfresser von Getreide und Sämereien, kleinen Tieren und Aas. Sein rundes Nest baut er in Felswänden oder auf Bäumen, auch auf Hochspannungsmasten und selten an Gebäuden. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen (Rehhahnwald) befinden, ist ein Vorkommen nicht auszuschließen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Waldgebiete (Rehhahnwald), Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering.

84 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011

Kolkrabe (Corvus corax) Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Kuckuck (Cuculus canorus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Kuckuck ist in ganz Europa mit Ausnahme von Island flächendeckend verbreitet. In Deutschland leben zwischen 51 000 und 97 000 Brutpaare. Europaweit gibt es etwa 4,2 bis 8,6 Millionen Paare. Nahezu alle Län- der West- und Mitteleuropas melden seit längerem rückläufige Zahlen. In England verringerte sich der Bestand in den vergangenen 30 Jahren um fast 60 Prozent. Stabile Bestände werden nur noch aus Osteuropa gemeldet. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 4.500 bis 8.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1995 ist ein leicht rückläufiger Trend zu ver- zeichnen. Vielfältige und übersichtliche, offene Landschaften mit Ansitzmöglichkeiten werden bevorzugt. Zusätzlich sind ausreichende Kleinstrukturen wichtig. Er bewohnt Biotope oberhalb der Baumgrenze ebenso wie die Dünen der Meeresküsten sowie fast alle Lebensräume dazwischen: Halbwüste, geschlossene und lichte Laub- und Nadel- wälder, Bruchwälder oder auch Hochmoore. Er kommt auch in Städten außer in deren Zentren vor, in ausge- räumten Ackerlandschaften ist er nicht anzutreffen. Ebenfalls von Wichtigkeit ist das Vorkommen der Vögel, die ihm bei der Fortpflanzung als Wirte dienen. So benutzt er die Nester von Haus- und Gartenrotschwanz, Rotkehlchen, Bachstelze, Teich- und Drosselrohrsänger, Grasmücken, Pieper, Heckenbraunelle und Neuntöter zur Eiablage. Sind diese in einem Gebiet, in dem er sich sonst wegen der Struktur, Flora etc. ansiedeln würde, nicht vorhanden, so verweilt er in diesen Gebieten nur um während der Wanderungen Nahrung aufzunehmen. Sein Winterquartier liegt in Afrika südlich des Äquators. Der Kuckuck ist ein eher scheuer Vogel, der die Nähe des Menschen meidet. Die Hauptursache für den Rückgang des Kuckucks ist gegenwärtig die Ausdünnung der Bestände seiner Wirts- vögel. Dies ist eine Folge der Zerstörung und des Verlusts der Lebensräume durch Ausräumung der Agrarland- schaft. Weiterhin wirkt sich der starke Rückgang von Schmetterlingen und Maikäfern durch zunehmenden Einsatz von Herbiziden und den Verlust von Lebensräumen und Nahrungspflanzen negativ auf den Kuckuckbe- stand aus. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da im UG geeignete Habitatstrukturen (Wälder, Feldgehölze, Gebüsche, dörfliche Siedlungen) vorhanden sind, ist ein Vorkommen der Art wahrscheinlich.

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Kuckuck (Cuculus canorus) Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Gehölzstrukturen, Siedlungs- und Gar- tenbereichen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden MASB4– Entwicklung feldgehölzartiger Vegetation auf den Dämmen der Überführung der L311n/L339 über die B158n sowie im Ohr des Knotens ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsbereichen mit Gärten sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

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Mäusebussard (Buteo buteo) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Mäusebussard ist eine weit verbreitete Art in Ostbrandenburg. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 5000 bis 7000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDEN- BURG 2008). Er ist auch der häufigste Greifvogel Mitteleuropas. Vom Flachland bis ins Gebirge, in dünn besie- delten Gebieten bis an die Ränder von Großstädten kann der Mäusebussard das ganze Jahr beobachtet werden. Mäusebussarde bewohnen kleine Waldgebiet, Weiden, Wiesen, Heiden, Feuchtgebiete. Er brütet in abwechslungsreicher Waldlandschaft, meist an Waldrändern. Seinen Horst legt er hoch in Laub- oder Nadelbäumen an. Er jagt über offenem Land, z. B. über Niederungen. Als Ansitz nutzt er Pfosten, über- hängende Äste oder den Leittrieb von Jungbäumen, im Winter vielfach an jungen Straßenbäumen. Der Mäusebussard frisst Kleinsäuger (Feldmaus), Jungvögel, Reptilien (Eidechsen, Blindschleichen, Ringelnat- ter), Frösche, Kröten, Insekten und deren Larven. Er ist in Brandenburg nicht gefährdet. Als Kulturfolger ist er wenig empfindlich gegenüber Lärm, Bewegungs- stress und anderen Störungen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da im UG geeignete Habitatstrukturen (Wälder) vorhanden sind, ist ein Vorkommen der Art wahrscheinlich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Waldbereichen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind nicht auszuschließen, eine signifi- kante Zunahme des Tötungsrisikos ist nicht zu erwarten. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

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Mäusebussard (Buteo buteo)

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Mittelspecht (Dendrocopos medius) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Mittelspecht ist in großen Teilen Europas beheimatet. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordspa- nien, über Frankreich, Belgien bis nach Mitteleuropa und endet im Westen Russlands. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 2.500 bis 3.200 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Mittelspecht folgt dem Verbreitungsgebiet der Hainbuche. In Deutschland sind auch Vorkommen in Bu- chenurwäldern, in urwaldartigen Erlenbruchwäldern und im Kaukasus auch Reviere in Weihholzauen mit an- grenzenden Buchenwäldern gefunden. Auch sind hohe Bestandsdichten in Obstbaumwiesen nachgewiesen worden. Mittelspechte benötigen zur Nahrungssuche Bäume mit grobrissiger Rinde oder Totholz. In Mitteleu- ropa bevorzugen sie Habitate in Augebieten und in Hangwäldern. Mittelspechte ernähren sich von Gliederfüßern, Blattläusen, Ameisen, Käfern, Schildläusen, Schnaken, Raupen, Fliegen, Mücken, Asseln. Auch nimmt er Baumsäfte, vor allem der Linde auf. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da im UG geeignete Habitatstrukturen (Buchenwälder) vorhanden sind, ist ein Vorkommen der Art nicht aus- zuschließen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Waldbereichen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen

gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes VASB/CEF10– Anbringen von Nistkästen für Vögel

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Mittelspecht (Dendrocopos medius) Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Mit VASB/CEF10 - Anbringen von Nistkästen für Vögel werden Ersatzbrutstätten geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Misteldrossel (Turdus viscivorus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 4.000 bis 7.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Die Misteldrossel lebt in lichten Wäldern, Parkanlagen und kleineren Gehölzen in Mitteleuropa. Im Herbst ziehen sie in Richtung Südwesteuropa und überwintern dort. Sie ernähren sich von Beeren, Obst, Weichtieren, Insekten und deren Larven. Die Misteldrossel ist ein Halb- schmarotzern die hauptsächlich auf dem Boden, auf Wiesen und Weiden Nahrung sucht. Hauptsächlich fressen sie jedoch Regenwürmer und die Früchte der Mistel, weshalb der Vogel auch zu seinen Namen kam. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich

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Misteldrossel (Turdus viscivorus) Da im UG geeignete Habitatstrukturen (Wälder, Parkanlagen) vorhanden sind, ist ein Vorkommen der Art wahrscheinlich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Wäldern und Gehölzstrukturen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Neuntöter (Lanius collurio) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie

90 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011

Neuntöter (Lanius collurio) Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Neuntöter ist in Europa ein Zugvogel. Er brütet in weiten Teilen Europas, nach Norden bis Schottland, Mittelschweden und Südfinnland. Er bewohnt offenes Gelände, wo er in Büschen und Hecken brütet und in der niedrigen Bodenvegetation reichlich Insekten und kleine Wirbeltiere findet. Als Neststandorte werden Dorn- sträucher bevorzugt. Meist jagt er von einer exponierten Warte aus. Bestandesrückgänge haben in den letzten Jahrzehnten zu markanten Arealschrumpfungen an seiner Nordgrenze geführt. Die Ursachen für die europaweiten Rückgänge liegen z. T. in der Veränderung der Landschaftsstruktur, etwa durch Rodung von Hecken und Feldgehölzen, andererseits auch im Einsatz von Pestiziden in der Land- wirtschaft. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 12.000 bis 20.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit Ende der 1990er Jahre ist ein deut- lich rückläufiger Trend zu verzeichnen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da im UG geeignete Habitate (Büsche, Hecken) vorhanden sind, ist ein Vorkommen des Neuntöters wahr- scheinlich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Hecken, Feldgehölze Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 91

Neuntöter (Lanius collurio) Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Ortolan (Emberiza hortulana) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Ortolan bewohnt als Sommergast große Teile des europäischen Kontinents. Eine Ausnahme bilden einige Teile Spaniens, das westliche Frankreich, das nördliche Deutschland und Dänemark, die meisten Gebiete Nor- wegens sowie Island und Großbritannien. Er überwintert im tropischen Afrika. In Brandenburg wird der Be- stand derzeit auf 3.700 bis 5.200 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit den 1990er Jahren ist ein relativ stabiler Trend mit Zunahme infolge von Extensivierung zu verzeichnen. Er lebt im Tiefland in landwirtschaftlich genutzten, oft sandigen Gebieten mit Laubbaumgruppen und Gebü- schen, in offenen, baumreichen Weidelandschaften und auf Kahlschlägen. Er brütet hauptsächlich in Getreide- äckern entlang von Windschutzstreifen und Waldrändern und in den letzten Streuobstquartieren. Eine Singwarte in der Nähe (ca. 20 m) der Bruthabitate ist i. d. R. zwingend erforderlich. Seine Nahrung (überwiegend Samen) nimmt er vom Boden auf. Als Bodenbrüter baut er sein Nest in einer Bodenmulde, das er mit Gräsern und Moo- sen polstert. Gefährdungsursachen sind die Biotopzerstörung (Rodung der Obstbäume, Alleenrückgang), Flurbereinigung und Veränderung der Anbaumethoden hinsichtlich Mais- und Getreideanbau zur Bioenergiegewinnung. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitatstrukturen (Waldränder, Laubgebüsche) befinden, kann ein Vor- kommen nicht ausgeschlossen werden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Waldränder, Ackerflächen, Feldgehölze Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden MASB4– Entwicklung feldgehölzartiger Vegetation auf den Dämmen der Überführung der L311n/L339 über die B158n sowie im Ohr des Knotens ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

92 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011

Ortolan (Emberiza hortulana) Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Pirol (Oriolus oriolus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Verbreitungsgebiet des Pirols erstreckt sich vom Nordwesten Afrikas, über beinahe Gesamt-Europa bis in den Süden Sibiriens. Auch Vorderindien und Bangladesh sind Heimat des Pirols. In Mitteleuropa ist der Pirol ein Brutvogel des Tieflands, er kommt selten in Höhenlagen über 600 m vor. In Brandenburg wird der Bestand derzeit auf 6.000 bis 10.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LAN- DES BRANDENBURG 2008). In Brandenburg kommt der Pirol als Brutvogel vor allem im Flachland noch weit verbreitet vor. Der Pirol ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher den Winter über in Afrika südlich der Sahara verbringt. Als Lebensraum bevorzugt er lichte, feuchte und sonnige Laubwälder, Auwälder und Feuchtwälder in Gewäs- sernähe (v. a. Pappelwälder). Gelegentlich werden auch kleinere Feldgehölze sowie Parkanlagen und Gärten mit hohen Baumbeständen besiedelt. Ein Brutrevier kann je nach Habitatqualität eine Größe zwischen 7-50 ha erreichen. Das Nest wird meist hoch auf Laubbäumen (z.B. Eichen, Pappeln, Erlen) in einer Höhe von 3 bis über 20 m angelegt. Der Pirol frisst hauptsächlich Insekten und deren Larven. Im Sommer nimmt er auch flei- schige Früchte und Beeren. Die Nahrungssuche erfolgt vorwiegend im Kronenbereich der Bäume durch Auf- stöbern und Ablesen. Während des Zuges ist er ein ausgesprochener Früchteverzehrer (Feigen, Oliven, Wein- trauben). Pirole ernähren sich vegetarisch als auch tierisch. Raupen und Schmetterlinge sowie Kirschen und Beeren wer- den bevorzugt.

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Pirol (Oriolus oriolus) Obwohl die Pirolbestände von Jahr zu Jahr sehr starken Schwankungen ausgesetzt sein können, gelten die Be- stände europaweit als stabil. Gefährdungsursachen bestehen vor allem durch Zugverluste (Unfälle, Abschuss) sowie durch Habitatzerstörung sowohl in den Überwinterungs- als auch in den Brutgebieten. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitatstrukturen (Wälder, Gewässer, Parkanlagen, Gärten) befinden, wurde ein Vorkommen des Pirols nachgewiesen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in Wäldern und Feldgehölzen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

94 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011

Raubwürger (Lanius excubitor) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Art ist relativ gleichmäßig über das Land Brandenburg verbreitet, hat einen Schwerpunkt in den Berg- baufolgelandschaften und auf Truppenübungsplätzen. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 550 bis 750 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Nach starkem Rückgang der Art ist seit 2001 ein deutlich ansteigender Trend infolge von verbessertem Nahrungsangebot in Brachen, Bergbaufolgelandschaften, ehemaligen Truppenübungsplätzen und Extensivie- rungsflächen zu verzeichnen. Bestandsrückgängen in West-und Zentraleuropa (z. T. Erlöschen der Bestände in der Schweiz oder in weiten Teilen Baden-Württembergs, Vorarlberg und Bodenseegebiet) stehen stabile Vor- kommen oder sogar Zunahmen in Nord- und Nordosteuropa gegenüber. Für die Bestandseinbußen werden so- wohl stärker atlantisch beeinflusste Großwetterlagen, die Kältewinter am Anfang der 1960er und gegen Ende der 1970er Jahre, auf Pestizideintrag zurückzuführender Mangel an Beutetieren sowie Habitatverluste verant- wortlich gemacht. Das Nest des Raubwürgers befindet sich in halboffenen Landschaften mit locker stehenden Bäumen und Bü- schen, ebenso in Streuobstwiesen, Randgebieten von Mooren, Waldrändern, die an geeignete Habitate grenzen, zuweilen auch in ausgedehnten Windbruch- oder brandgeschädigten Nadelwaldgebieten sowie in großen Wie- deraufforstungsbereichen. Truppenübungsplätze und aufgelassener Tagebau spielen vor allem in Zentraleuropa eine Rolle. Der Bodenbewuchs muss zumindest in großen Bereichen dünn und niedrig sein, um energiesparende und erfolgreiche Jagden zu ermöglichen. Häufig liegen Reviere des Nördlichen Raubwürgers landschaftlich etwas exponiert auf Kuppen und Kämmen. Die Nahrung des Nördlichen Raubwürgers besteht fast ausschließlich aus Tieren, nur im Herbst werden in sehr geringen Mengen auch Früchte aufgenommen. Es überwiegen mit bis zu 90 % an der Gesamtnahrungsmenge Wühlmäuse, vor allem Arten der Gattung Microtus, Echte Mäuse sowie Spitzmäuse (Sorex sp.). Daneben bil- den verschiedene Kleinvogelarten einen weiteren wichtigen Nahrungsanteil. Die Jagd erfolgt meist von Warten aus, selten aus dem Suchflug. Bestandsrückgängen in West-und Zentraleuropa (z. T. Erlöschen der Bestände in der Schweiz oder in weiten Teilen Baden-Württembergs, Vorarlberg und Bodenseegebiet) stehen stabile Vorkommen oder sogar Zunahmen in Nord- und Nordosteuropa gegenüber. Für die Bestandseinbußen werden sowohl stärker atlantisch beeinfluss- te Großwetterlagen, die Kältewinter am Anfang der 1960er und gegen Ende der 1970er Jahre, auf Pestizidein- trag zurückzuführender Mangel an Beutetieren sowie Habitatverluste verantwortlich gemacht. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im Trassenbereich geeignete Habitatstrukturen (Waldränder, Feldgehölze) befinden, kann ein Vor- kommen nicht ausgeschlossen werden.

Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Waldränder, Feldgehölze Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt)

B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 95

Raubwürger (Lanius excubitor) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Rebhuhn (Perdix perdix) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Rebhuhn besiedelt als Standvogel weite Teile Europas und Asiens. Der Bestand schwankt stark, da die Population im Winter um 70 bis 80 Prozent zurückgeht. Die IUCN schätzt den Gesamtbestand des Rebhuhns auf 2,5 bis 5 Millionen Tiere. Trotz eines leichten Bestandsrückgangs gilt die Art weltweit als "nicht gefährdet". In Deutschland wird das Rebhuhn allerdings in der Roten Liste als "stark gefährdet" eingestuft. Hier ist das Rebhuhn auf einen Rest von vermutlich nicht mehr als 50 000 Brutpaaren geschrumpft. Seit den 90er Jahren sind in Brandenburg sehr starke Rückgänge (bis zu 90 %) zu verzeichnen. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 1.000 bis 1.500 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 2002 ist eine Stabilisierung auf niedrigstem Niveau erkennbar. Ursachen für Bestandsrückgänge sind hauptsächlich die Intensivierung der Landwirtschaft und hoher Prädatorendruck. Die ursprünglichen Verbreitungsgebiete der Rebhühner sind Baum- und Strauchsteppen sowie reine Heideland- schaften. Aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit leben Rebhühner als Kulturfolger auf Ackerland, Brach- land, Staudenfluren, Feldfluren mit Hecken und Büschen und an Wald- und Wegrändern, jedoch nur auf tro- ckenem Boden. Neben guter Deckung ist eine abwechslungsreiche Landschaft für das nötige Nahrungsangebot wichtig. Das Rebhuhn ernährt sich überwiegend von Samen, Wildkräutern und Getreidekörnern. Manchmal nimmt es

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Rebhuhn (Perdix perdix) auch Insekten, deren Larven und anderes Kleingetier zu sich. Rebhühner sind reine Bodenbrüter, die ihr Nest an einem Deckung bietenden Platz gut getarnt bauen. Bevorzugt angenommen werden Feldraine, Weg- und Gra- benränder, Hecken sowie Gehölz- und Waldränder. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Auf Grund der geeigneten Habitatstruktur mit Acker- und Brachland, Waldränder, Gebüsche und Hecken auf trockenem Standort ist ein Vorkommen nachgewiesen worden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in der offenen Ackerlandschaft Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind anzunehmen, jedoch ist eine signi- fikante Zunahme des Tötungsrisikos nicht wahrscheinlich. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogener Ausgleichsmaßnahme ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 97

Rohrschwirl (Locustella luscinioides) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Rohrschwirl kommt von Westeuropa und dem Nordwesten Afrikas bis zum Ural vor. Der Bestand in Bran- denburg wird derzeit auf etwa 2.200 bis 3.500 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Rohrschwirl braucht als Lebensraum ausgedehnte wasserständige Verlandungszonen in nährstoffreichen Seen und Mooren. Altes Röhricht dient ihm dort als Singwarte. Rohrschwirlareale sind z.B. Großseggenriede, die mit Schilf oder Rohrkolben durchwachsen sind bzw. Schilfröhrichte mit Unterwuchs wie Seggen, Rohrkol- ben und Wasserschwaden. Der Rohrschwirl sucht im Reet nach Insekten und Spinnen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Rohrschwirle sind aufgrund vorhandener Habitate im UG (Wuhletal, Kleingewässer Nähe der Autobahn) wahr- scheinlich anzutreffen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate im Bereich der Wuhle und der Kleingewässer im UG Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population

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Rohrschwirl (Locustella luscinioides) Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Rohrweihe (Circus aeruginosus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Rohrweihe wurde im nahe gelegenen FFH-Gebiet Biesenthaler Becken nachgewiesen. Die Rohrweihe ist Brutvogel in Nordafrika, Europa (ohne Britische Inseln) und Asien. Die Schwerpunkte der Siedlungsgebiete liegen in Niederungsgebieten von Russland und Nord- und Mitteleuropa. Sie überwintert vor allem in Afrika und Indien. Lebensraum der Rohrweihe sind dichte und weite Röhrichtbestände an Seen und Flüssen, Teichen, Seen, Ver- landungszonen und Moore, aber auch Getreidefelder und Rapsschläge. Rohrweihen ergreifen die Beutetiere meist dicht am Boden, seltener auf dem Wasser oder in der Luft. Sie sind Nesträuber. So setzt sich die Beute zu 70 – 80 % aus Singvögeln und (zumeist jungen) Wasservögeln wie Enten, Teich- und Bläßhühnern zusammen. Bei entsprechendem Angebot kann der Hauptteil der Nahrung aber auch aus Feldmäusen und einigen Wochen alten Feldhasen bestehen. Daneben gehören in geringem Maße andere Kleinsäuger (bis Bisamrattengröße) so- wie Fische, Frösche, Eidechsen und Großinsekten zum Nahrungsspektrum. Das Nest baut die Rohrweihe in dichtem Röhricht über dem Wasser oder zwischen Sumpfpflanzen direkt auf dem Boden, manchmal in Getrei- de- und Rapsfeldern, selten in Wiesen. Seit den 70er Jahren wird der Bestand als zunehmend bezeichnet (in Deutschland 6 000 bis 8 000 Brutpaare). Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 1.100 bis 1.500 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 2001 ist ein leichter Rückgang des Vor- kommens zu verzeichnen. Ursachen für Bestandsrückgänge sind die Lebensraumzerstörung (Trockenlegung von Feuchtgebieten), Brutplatzverluste bzw. Störungen der Brutgebiete und Verringerung der Nahrung. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Rohrweihen können aufgrund geeigneter Habitatstrukturen (Ackerlandschaft, Wuhletal) im UG vorkommen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. geeignete Bruthabitate im Bereich der Wuhle innerhalb des UG, aber Vorkommen eher unwahrscheinlich Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden

B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 99

Rohrweihe (Circus aeruginosus) Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Rotmilan (Milvus milvus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Verbreitungsgebiet des Rotmilans ist heute im Wesentlichen auf Zentral-, West- und Südwesteuropa be- schränkt. Der Verbreitungsschwerpunkt dieser Art liegt in Deutschland insbesondere in Brandenburg und Sach- sen-Anhalt, das allein über 50 Prozent des weltweit auf maximal 22 000 Brutpaare geschätzten Rotmilanbestan- des beherbergt. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 1.200 bis 1.500 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1995 ist ein relativ stabiler Trend des Vorkommens zu verzeichnen. Bevorzugte Biotope sind Agrarlandschaften mit Feldgehölzen, oft auch Parklandschaften, seltener Heide- und Moorgebiete mit Bäumen als Niststandorten. Zum Jagen braucht er offenes Kulturland, Grasland und Viehwei- den, daneben können auch Feuchtgebiete als Nahrungsreviere dienen. Abgeerntete oder gerade umgepflügte Getreidefelder werden ebenso in die Nahrungssuche eingeschlossen wie Autobahnen und Mülldeponien, letzte- re aber nicht in dem Ausmaß wie vom Schwarzmilan. Als Nahrung dienen im Kleinsäuger, Vögel, Reptilien und Amphibien sowie verschiedene Wirbellose. Die Horste werden hauptsächlich auf Hybridpappeln, Eichen,

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Rotmilan (Milvus milvus) Buchen oder Kiefern errichtet. Seit den 60er Jahren nimmt der Bestand zu, seit Anfang der 90er Jahre stagniert er bzw. ging etwas zurück. Gründe für die Bestandsrückgänge liegen vor allem in der Intensivierung und Umstellung der Landwirtschaft, sowie im großräumigen Verschwinden des Hamsters, der in einigen Regionen Hauptbeutetier des Milans war. Besonders negativ wirkte sich diese Entwicklung nach 1990 auf die Rotmilanbestände im Osten Deutschlands aus, wo regional Bestandseinbußen um 50 Prozent und mehr und ein deutliches Absinken der Reproduktions- zahlen zu verzeichnen sind. Neben der Verschlechterung der Nahrungsverfügbarkeit durch Umstellung der Mahdtermine, Rückgang der Rinderhaltung und damit verbundener Reduzierung des Grünfutteranbaus mit regelmäßiger Mahd, spielen direkte Verfolgung durch Abschuss oder Vergiftung sowie Unfallverluste an Hoch- spannungsleitungen und Windkraftanlagen eine stark negative Rolle. Auch das frühzeitigere Schließen von Mülldeponien sowie vermehrte Freizeitaktivitäten in Brutgebieten der Art wirken sich bestandslimitierend aus. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Aufgrund geeigneter Habitate (Kulturlandschaft mit Altbaumbeständen) können Rotmilane im UG potenziell vorkommen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Baumreihen, Feldgehölze Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind nicht auszuschließen, jedoch ist eine signifikante Zunahme des Tötungsrisikos nicht wahrscheinlich.. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen

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Rotmilan (Milvus milvus) außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Schilfrohrsänger kommen in weiten Teilen Europas von der Nadelwaldzone Skandinaviens bis zum Mittelmeer und den Steppengebieten im Osten vor. Sein Areal reicht bis nach Zentralsibirien und ist mit vielen Verbrei- tungslücken durchsetzt (Skandinavien, Iberische Halbinsel, Teile Deutschlands u. a.). In Deutschland ist der Schilfrohrsänger spärlich, vor allem im Tiefland bis etwa 500 m Meereshöhe verbreitet. In geeigneten Lebens- räumen kommt er vor allem im Norden, Nord- und Südosten Deutschlands häufiger vor. Der Bestand in Bran- denburg wird derzeit auf etwa 3.000 bis 4.500 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Schilfrohrsänger besiedelt mit Vorliebe eher trockenes Gelände am Rand von Gewässern, das mit Schilf, hohen Gräsern, Mädesüß, Brennnesseln und einzelnen Büschen bestanden ist. Er lebt auch in Lebensräumen des Kulturlandes, z. B. in hohen Binsen, feuchtem Gebüsch, in niedriger Vegetation von Sumpfwiesen, an Gräben oder Kanälen mit üppigem Bestand an Hochstauden, Gräsern oder Schilf, im Weidendickicht und in verwilder- ten Gärten, sofern sie am Wasser liegen. Der Schilfrohrsänger besiedelt eher den stark verlandeten, landseitigen Teil von schilfbestandenen Gewässern, der sich durch nasse, aber nicht im Wasser stehende Vegetationsberei- che auszeichnet. Ebenso lebt er in lichten Auwäldern. Seine Brutreviere fallen im Sommer regelmäßig trocken und sind dementsprechend mit dichter Vegetation ausgestattet. Die vertikalen Strukturen im Brutgebiet (z.B. Büsche) dagegen dürfen nicht zu dicht und nicht höher als 3 – 4 m werden. In diesem Lebensraum kommen oftmals auch Dorngrasmücke, Sumpfrohrsänger und Rohrammer vor. Da die landseitigen Röhrichtbereiche sehr schnell verbuschen können, verlieren sie relativ schnell an Attraktivität. Nur bei dynamischen Gewässersyste- men entstehen die für den Schilfrohrsänger wichtigen Lebensräume immer wieder neu, z.B. durch eine durch Hochwasserereignisse zurückgenommene Verbuschung. Da der Schilfrohrsänger vor allem in Verlandung stehende Biotopbereiche besiedelt, also eher trockener sind, ist der Bestandsrückgang deutlich weniger drastisch als bei den Rohrsängerarten, die eher die offenen und unter Wasser stehenden Röhrichtzonen zum Überleben benötigen. Dennoch gehen die Bestände des Schilfrohrsängers zurück, wenn deren Lebensraum vernichtet wird, in dem beispielsweise viele Feuchtbereiche für die Landwirt- schaft trockengelegt, wenn Uferbereiche und Grabenränder intensiver genutzt oder bebaut werden. Der Schilfrohrsänger frisst Insekten, Spinnen, kleine Weichtiere und Beeren. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Da sich im UG geeignete Habitatstrukturen (Wuhletal, Kleingewässer, Gebüsch) befinden, ist ein Vorkommen des Schilfrohrsängers nicht ausgeschlossen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate im Bereich der Wuhle und der Kleingewässer an der Autobahn Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung

102 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011

Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate an Kleingewässern sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Schafstelze (Motacilla flava) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Schafstelze ist in den meisten Regionen Europas und Asiens beheimatet. Auch im nordamerikanischen Alaska gibt es Populationen. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 8.000 bis 15.000 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Schafstelzen nutzen feuchte Wiesen und Felder in der Nähe von Gewässern. Sie brüten auf weitgehend ebenen kurzrasigen Flächen, die mit Seggen und Gräsern bestanden sind. Die Nahrung besteht überwiegend aus Fliegen und anderen zarten Insekten.

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Schafstelze (Motacilla flava) Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Vorkommen der Schafstelze im UG ist potenziell aufgrund der Habitatausstattung möglich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate im Bereich der Wuhle und des Wuhlgrabens (Feuchtwiesen) Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen MASB5, ACEF6 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Schlagschwirl (Locustella fluviatilis) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie

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Schlagschwirl (Locustella fluviatilis) Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Brutgebiet reicht von Westsibirien bis ins östliche Mitteleuropa. In den letzten Jahrzehnten breitet sich das Brutgebiet weiter in den Westen bis nach Hessen aus. Die Winterquartiere des Schlagschwirls befinden sich im tropischen Ostafrika. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 600 bis 1000 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Bestand ist relativ stabil. Als Freibrüter nistet der Schlagschwirl meist bodennah oder direkt am Boden in dichtem Gestrüpp, in Erlenbrü- chen, in feuchten bis nassen Pappelforsten, Weichholzauen, Erlen-Eschen-Wäldern, Feuchtwäldern, nassen Brachen, halboffenen Auen und Niedermooren, sofern folgende Strukturen vorhanden sind: lichter Gehölzbe- stand, Hecken, Kleingehölze, Waldrand oder -lichtung mit üppiger, möglichst hoher Krautschicht, die am Bo- den locker u. darüber dicht ist, überragt von Gebüsch als Singwarten. Der Schlagschwirl ernährt sich von Imagines und Larven kleiner bis mittelgroßer Insekten, Spinnentiere und mitunter auch anderen Kleintieren. Die Nahrungssuche findet am Boden, in der Kraut- und Strauchschicht statt. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Aufgrund vorhandener Habitate im UG (Feuchtwiesen, Feldgehölze, Hecken, Waldrand) ist ein Vorkommen vom Schlagschwirl nicht auszuschließen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate im Bereich der Wuhle, Wiesen und Söllerkette am Rehhahnwald Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population

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Schlagschwirl (Locustella fluviatilis) Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate an Kleingewässern und in Feuchtwäldern sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Schwarzmilan (Milvus migrans) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Schwarzmilan hat ein Verbreitungsgebiet, das neben großen Teilen der Paläarktis weite Bereiche der Afro- tropis, des indomalaiischen Faunengebietes sowie Australasien einschließt. In Europa und weiten Teilen Asiens ist er Sommergast. Der Schwarzmilan bewohnt Waldgebiete mit Seen, Flüssen oder Feuchtgebieten, auch nahe Siedlungen. Er ernährt sich von Fisch, Fleisch und Abfällen, die er teilweise auch in Mülldeponien findet. Er baut die Horste im Kronenbereich in einer starken Astgabelung, seltener in Gabelungen von starken Seitenäs- ten, gelegentlich einige Meter vom Stamm entfernt. Neben Baumhorsten wurden auch Horste auf Gittermasten und in Felsnischen festgestellt. Entscheidend ist ein ungehinderter Anflug, woduch auch gern Überhälter ange- nommen werden. Der Schwarzmilan gilt als die weltweit häufigste Greifvogelart. Seine Bestände sind nach Einschätzung der IUCN gegenwärtig nicht bedroht, obwohl es Hinweise für einen leichten Bestandsrückgang gibt. Bis gegen Ende der 1990er Jahre waren die Bestandstendenzen in Deutschland unterschiedlich. Starke und mäßig starke Zunahmen gab es in Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen, nicht unbeträchtli- che Bestands- und Arealeinbußen waren in Schleswig-Holstein, Berlin-Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern zu verzeichnen. In den letzten Jahren zeigt sich jedoch in fast allen Bundesländern ein durchge- hend positiver Trend. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 800 bis 1100 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Hauptursache der Bestandsrückgänge sind Biotopzerstörung, insbesondere Trockenlegungen von Feuchtgebieten, Umwandlung von Mischwäldern in reine Nadelholzkulturen sowie Flussregulierungen mit der Vernichtung von Auwaldgebie- ten. Auch die direkte Verfolgung durch Abschuss und Vergiftung werden als Rückgangsursachen angegeben. Der Schwarzmilan ernährt sich von Lebendbeute, in Trockengebieten vor allem Vögel, Reptilien, Amphibien, kleine Säugetiere und Springmäuse, Tauben und Krähen. Säugetiere wie Kaninchen, kleine Hasen, Ratten und Mäuse werden vom Schwarzmilan auch erbeutet. Dazu werden verschiedene Großinsekten, Regenwürmer und Schnecken regelmäßig verzehrt. Aas und Abfälle aus Schlachthäusern oder Fischfabriken werden ebenso ver- speist. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Aufgrund geeigneter Habitatstrukturen im UG (Waldgebiete, Altbaumbestand, Felödgehölze, Wuhletal) ist ein Vorkommen potenziell möglich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate im Rehhahnwald

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Schwarzmilan (Milvus migrans) Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind möglich, jedoch ist eine signifikan- te Zunahme des Tötungsrisikos nicht zu erwarten. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Sperber (Accipiter nisus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB

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Sperber (Accipiter nisus) Der Sperber ist eine weit verbreitete Art in Ostbrandenburg. Direkt im UG sind geeignete Habitatsstrukturen vorhanden (Laub- und Nadelwald, Waldränder, Feldgehölze, Hecken, Offenland), so dass sein Vorkommen als wahrscheinlich einzuschätzen ist. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 900 bis 1400 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Die Verbreitung des Sperbers umfasst weite Teile der Paläarktis von den Kanarischen Inseln und Irland nach Osten bis Kamtschatka und Japan. Er besiedelt hier überwiegend die borealen und boreomontanen Nadelwälder. Das Vorkommen der Art wird im größten Teil ihres Areals nach Norden wie nach Süden durch die Verbreitung dieser Nadelwälder begrenzt. Nur in Mittel- und Westeuropa, wo andere, Laubwälder bewohnende, kleine Ver- treter der Gattung Accipiter fehlen, besiedelt er auch Laubwälder der gemäßigten Zone. In den letzten Jahrzehn- ten zeigt auch diese Greifvogelart eine starke Tendenz zur Verstädterung und bewohnt nun auch Parks, Friedhö- fe und ähnliche Grünanlagen in vielen Städten Europas. Sein Nest legt er in der Nähe von Schneisen und Lichtungen innerhalb von Waldflächen an, bevorzugt in dich- ten Nadel-Stangenhölzern. Zur Jagd sucht er Offenlandschaften auf, jagt bevorzugt in Hecken- u. Knickland- schaften, in Waldrandnähe, in halboffenen Feuchtgebieten und auch in Gärten sowie im Siedlungsraum. Sper- ber jagen überwiegend kleine Vögel in deckungsreichen Landschaften. Sie erjagen ihre Beutetiere aus dem bodennahen Flug oder vom Ansitz aus in einem kurzen, schnellen Verfolgungsflug im bodennahen Luftraum, aber auch in allen Schichten der Vegetation bis in die Baumkronen. Sperber ernähren sich ausschließlich von kleinen Vögeln. Es werden auch kleine Säugetiere wie Mäuse, Fle- dermäuse, kleine Reptilien und Wirbellose erbeutet. Sperber kann man seit einiger Zeit wieder häufiger beobachten. Sperber fliegen mit kennzeichnenden raschen Flügelschlägen und kurzen abwechselnden Gleitphasen in niedrigem Suchflug oft nur etwa einen Meter hoch über dem Boden, wobei sie die im Gelände vorhandenen Strukturen zur Tarnung zu nutzen, wenn sie an He- cken, Gräben und Zäunen entlang fliegen. In den 70er Jahren war der Sperber unmittelbar vom Aussterben bedroht. Schuld daran war die Anwendung von Pestiziden, insbesondere DDT. Der Sperber speicherte als Endglied einer Nahrungskette immer mehr Gifte in seinem Körper an und hatte keinen Bruterfolg mehr. Nach dem Verbot des DDT konnten sich die Vögel aber wieder in ihrem Bestand erholen und heute sind sie zwar noch in der Roten Liste zu finden, aber sicher nicht mehr direkt vom Aussterben bedroht. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Vorkommen an Sperbern im UG ist aufgrund geeigneter Habitatstrukturen (Waldränder, Feldgehölze, He- cken, Siedlungsgärten) wahrscheinlich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate im Rehhahnwald Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population

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Sperber (Accipiter nisus) Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind möglich, jedoch ist eine signifikan- te Zunahme des Tötungsrisikos nicht zu erwarten. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Sperbergrasmücke ist ein Brutvogel der Zentralpaläarktis. In Mitteleuropa liegt ihr Verbreitungsgebiet in den östlichen Ausläufern nach Westen. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 1800 bis 3000 Brut- paare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Sie ist ein Langstreckenzieher; zum Brüten hält sie sich in Mitteleuropa auf, das Winterquartier liegt im tropischen Afrika. Die Sperbergrasmücke lebt in hohem Gebüsch, mit z. B. Schlehe, Weißdorn, Hundsrose, einzelnen Bäumen in offenem Gelände. Auch auf Lichtungen mit zahlreichem Gebüsch im offenen Wald brütet sie. Sie teilt sich ihren Lebensraum oft mit dem Neuntöter. Spergrasmücken ernähren sich von Spinnen, Weichtieren, Beeren, Insekten und deren Larven. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Vorkommen der Sperbergrasmücke im UG ist aufgrund bestehender Habitatstruktur (Feldgehölze, Gebü- sche, Wald) möglich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Hecken, Gebüsche, Feldgehölze Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln

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Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria) VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Sprosser (Luscinia luscinia) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Sprosser ist ein Langstreckenzieher, der den gesamten Winter im Süden Afrikas verbringt. Er brütet im Norden und Osten Europas sowie im Süden Skandinaviens. In Deutschland befindet sich in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, im Nordosten von Brandenburg und am Rande Berlins sein Brutgebiet. Diese Ge- biete begrenzt südwestlich eine Zone, in der Sprosser und Nachtigall gemeinsam brüten. Der Sprosser breitet

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Sprosser (Luscinia luscinia) sich offensichtlich langsam Richtung Westen aus. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 1200 bis 1600 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Bevorzugt werden vom Sprosser nasse Dickichte und Wassernähe. Dort, wo Sprosser und Nachtigall nebenei- nander brüten, ist die Nachtigall deutlicher auf trockenere Standorte beschränkt. Des Weiteren liebt der Spros- ser hohe und buschige Unterhölzer und Gebüsche in grossen dunklen Wäldern, die mit einer dicken Schicht von totem Blattwerk und verrottenden Hölzern bedeckt sind. Ebenso werden Haselsträucher gerne als Ansitzwarte genommen. Geschützte Ufer sowie buschige Parkanlagen und Gärten werden auch als Lebensraum angenom- men. Der Sprosser ernährt sich hauptsächlich von Gliederfüßern (Insekten, Asseln, Doppelfüßer, Spinnentiere), aber ebenfalls von einer kleinen Menge an Beeren und Früchten, die er besonders auf dem Boden erntet. Nestlinge erhalten größere, weichere Nahrung mit geringem Chitinanteil (Insekten, Käferlarven, Schmetterlingsraupen, kleine Fliegen). Das Nest wird meist an einer gut beschatteten Stelle, inmitten toter Zweige, Wurzeln oder in dichtem Blattge- wirr errichtet. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Aufgrund geeigneter Habitatstrukturen im UG (Gebüsche, Wälder, Feldgehölze, Gewässerränder, Parks, Gär- ten) ist ein Vorkommen der Art wahrscheinlich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in Gebüschen, Hecken, Feldgehölzen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden.

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Sprosser (Luscinia luscinia) Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsgärten sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Sumpfrohrsänger ist ein Brutvogel der westlichen Paläarktis. In Mittel- und Osteuropa ist der Langstre- ckenzieher von Mai bis September anwesend. Sein Winterquartier hat er südlich des Äquators in Afrika. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 25.000 bis 50.000 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Sumpfrohrsänger lebt im dichten Schilf, Gebüsch und Getreidefeldern in der Nähe von Gewässern. Er brü- tet in üppigem Gebüsch an Gewässern, in Hochstaudenfluren und verwilderten Gärten. Er ernährt sich von Spinnen, Weichtieren, Insekten und deren Larven. Blattläuse und Zweiflügler spielen in der Nestlingsnahrung eine große Rolle. Sein Nest legt er meist in Hochstauden (Brennnesseln) zwischen verflochtenen Halmen an. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Auftreten des Sumpfrohrsängers ist im UG wahrscheinlich, da geeignete Habitate (Gewässer mit Schilfbe- stand, Gebüsche, Feldgehölze) vorzufinden sind. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in Röhrichten, Gebüschen, Hecken, Feldgehöl- ze Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben

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Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris) Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in ausgedehnten Röhrichtbestän- den sind nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF4, ACEF5, ACEF6, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Teichralle (Gallinula chloropus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Teichralle, auch Teichhuhn genannt, kommt in den gemäßigten, subtropischen und tropischen Zonen Eura- siens, Nord- und Südamerikas sowie Afrikas vor. Die europäische Brutpopulation wird auf mindestens 900.000 Paare geschätzt. In den meisten Ländern Europas sind die Bestände stabil. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 1800 bis 2800 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Teichrallen leben in Europa, in Asien, Afrika, auf Madagaskar und den Seychellen, Mauritius, Réunion, Ha- waii, in Nord- und Südamerika. Der Lebensraum der Teichrallen besteht aus einem stark eutrophen und flachen Gewässer mit einer dichten Röhrichtvegetation am Ufer und größeren Schwimmblattgesellschaften auf der offenen Wasserfläche. Auch

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Teichralle (Gallinula chloropus) nutzt die Art kleinere Tümpel und Wasserlöcher und ist in Torfabbaugebieten, auf Riesenfeldern, entlang Über- schwemmungsflächen und langsam strömender Flüsse sowie Lehm- und Kiesgruben zu finden. Ebenso sind Teichrallen in Gärten, Parks und Zoos zu finden, solange diese ausreichend Wasserflächen bieten. Teichrallen sind Allesfresser. Ihr Nahrungsspektrum wird vor allem vom jeweiligen Lebensraum bestimmt. Sie fressen die Samen und Früchte von Sumpf- und Wasserpflanzen, die Knospen von Weiden und Pappeln, Gras- spitzen, Insekten, Mollusken und andere Kleintiere. Teichrallen suchen ihre Nahrung auch auf Wiesen und Weiden in unmittelbarer Nähe zu Gewässern. Die tierische Nahrung besteht u.a. aus Schnecken, Spinnentieren, Imagines von Libellen und Käfern und aus Blattläusen und diversen Käferarten. Freilebende Teichrallen können bis zu 8 Jahre alt werden. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Im UG ist ein Vorkommen der Teichralle im Wuhletal nachgewiesen worden. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate an den Uferbereichen der Wuhle, in Sträu- chern, Gebüschen, Gewässern Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5– Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB4 und VASB5 werden Habitatverluste vermieden.

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Teichralle (Gallinula chloropus) Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Turmfalke (Falco tinnunculus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Turmfalke ist in Europa, Asien und Afrika zu finden, wo er fast alle Klimazonen der paläarktischen, der äthiopischen und der orientalischen Region besiedelt. Er ist eher im Flachland anzutreffen. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 1.600 bis 2.200 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 1995 ist ein relativ stabiler Trend des Vorkommens mit leichten Schwankungen zu verzeichnen. Turmfalken sind Breitfrontzieher, d.h. sie folgen keinen traditionellen Zugrouten und ziehen überwiegend ein- zeln. Der Turmfalke ist eine sehr anpassungsfähige Art, die in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume zu fin- den ist. Er bewohnt offene Landschaften, Industrie- und Kulturlandflächen, Heiden und Moore mit Bäumen und Büschen, Waldränder und Feldgehölze. Das Vorhandensein von Beutetieren beeinflusst den Turmfalken, wel- che Lebensräume er besetzt. Der Turmfalke hat auch Stadtlandschaften als Lebensraum erobert. Eine von Turmfalken bevölkerte Stadt ist z.B. Berlin. Hier schwankt der Bestand zwischen 200 und 300 Brutpaaren. Turmfalken ernähren sich von Mäusen (Wühlmäuse, Echte Mäuse), Insekten (Heuschrecken, Käfer), Regen- würmer. In Städten lebende Singvögel fressen auch kleine Singvögel, meist Haussperlinge. Als Nistplatz ver- wendet er alte Krähennester oder brütet an Gebäuden und Felsnischen. Er ist nach dem Mäusebussard der häufigste Greifvogel in Mitteleuropa. Der Bestand war in Mitteleuropa über viele Jahrzehnte weitgehend stabil. Deutschland ist das mitteleuropäische Land mit den höchsten Bestandszah- len. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Aufgrund geeigneter Habitatstrukturen (Wälder, Waldränder, Siedlungen) ist ein Vorkommen des Turmfalken im UG potenziell möglich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Gebäude, Altbäume, Feldgehölze Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt

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Turmfalke (Falco tinnunculus) Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind nicht auszuschließen, jedoch ist eine signifikante Zunahme des Tötungsrisikos nicht zu erwarten. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsbereichen sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Turteltaube (Streptopelia turtur) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Von Mai bis September besiedelt die Turteltaube fast ganz Europa (außer Island, Irland und Skandinavien). Sie überwintert südlich der Sahara in Afrika. Der Bestandstrend ist seit den 70er Jahren stark negativ. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 1.800 bis 3.000 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit den 1979er Jahren ist ein negativer Trend des Vor- kommens infolge Flurmelioration, Rodung von linearen Gehölzstrukturen und Baumgruppen zu verzeichnen. Turteltauben sind in warmen Tiefebenen verbreitet, in waldreichen Regionen und in den Mittel- und Hochge- birgen selten. Sie besiedeln lichte Laub-, Nadel- und Mischwälder, Feldgehölze, Parkanlagen, Ödländer, Vieh- weiden, Auwälder, Weidenbrüche, Obstplantagen, Weinberge. Sie können auch in städtischen Grünanlagen siedeln. Die Turteltaube ernährt sich von Samen und Pflanzenteilen, die sie auf Feldern und anderen Grünflächen sucht. Einen großen Anteil im Nahrungsspektrum haben Getreidekörner, Wildgräser, Hirse, die Samen von Nadelhöl- zern, Birken, Erlen und Robinien. Außerdem frisst sie Beeren, Pilze, Knospen und krautige Pflanzen, Insekten und kleine Schnecken. Das Nest liegt gut versteckt in dichten Büschen oder auf Bäumen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Vorkommen der Art ist aufgrund vorhandener Biotopstrukturen (Parks, Wälder, städtische Grünanlagen) im UG nicht auszuschließen.

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Turteltaube (Streptopelia turtur) Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Wälder, Baumgruppen, Gehölze vorhanden Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsgärten sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Türkentaube (Streptopelia turtur) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie

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Türkentaube (Streptopelia turtur) Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Türkentauben sind Kulturfolger. Ursprünglich stammen sie aus Asien. Da sie auch in nördlicheren Bereichen Europas durch landwirtschaftliche Abfälle und Hausabfälle ein immer besseres Nahrungsangebot vorfanden, dehnten sie sich im Laufe des letzten Jahrhunderts über ganz Europa aus. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 5500 bis 7500 Reviere geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Türkentauben leben in Parks und Gärten, immer in der Nähe von Siedlungen, in ruhigen Wohngebieten, in denen es ein paar Nadelbäume gibt. Sie brüten bevorzugt in Nadelbäumen. Türkentauben brüten oft mehrmals hintereinander, da sie oft hohe Verlustraten durch Prädatoren haben. Türkentauben ernähren sich von Samen, Getreide und Früchten. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Aufgrund geeigneter Habitatstrukturen im UG (Parks, Gärten, Siedlungen) ist das Vorkommen der Art potenzi- ell möglich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate wie Nadelbäume im Siedlungsbereich, Gehölze vorhanden Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG

Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt

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Türkentaube (Streptopelia turtur) Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsgärten sind von der Planung nicht betroffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Wacholderdrossel (Turdus pilaris) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Wacholderdrossel ist in großen Teilen der mittleren und nordöstlichen Paläarktis verbreitet. In Brandenburg leben 800 bis 1500 Brutpaare (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Sie bewohnt halboffene Landschaften, Waldränder, Streuobstwiesen, Parks und größere Gärten. In Sibirien bewohnt die Art auch Laub- und Mischwälder. Generell bevorzugt sie kleinräumig feuchte und kühlere Habita- te. Wacholderdrosseln ernährens sich überwiegend von Regenwürmern und anderen Wirbellosen (in den Frühjahr- und Sommermonaten). Ab Mitte Juni fressen sie Beeren, andere Früchte sowie Fallobst. Die Wacholderdrossel ist ein Kurzstreckenzieher und überwintert in Mittel- und Südwesteuropa sowie im Mit- telmeerraum. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Vorkommen an Wacholderdrosseln im UG ist aufgrund geeigneter Habitatstrukturen (Wald, Gärten, Parks) potenziell möglich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Waldränder, Parks, Gärten, Feldgehölze Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population

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Wacholderdrossel (Turdus pilaris) Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4 werden geeignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Wachtel (Coturnix coturnix) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die Wachtel ist der einzige Zugvogel unter den Hühnervögeln und überwintert in Palästina und Nordafrika. Sie sind in Nordwest- und Südafrika, Madagaskar und Eurasien verbreitet. Heute sind Wachteln sehr stark in ihrem Bestand gefährdet und in vielen Regionen verschwunden. In Brandenburg leben 3000 bis 3500 Brutpaare (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Lebensraum der Wachtel sind offene Feld- und Wiesenflächen mit einer hohen Krautschicht. Sie bevorzu- gen Flächen mit tiefgründigen, etwas feuchten Böden. Brutbiotope sind Getreideflächen, Brachen, Luzerne- und Kleeschläge. Wachteln brüten abseits von Bäumen und Hecken in offenen Landschaften. Die Ernährung der Wachteln be- steht aus verschiedenen Samenmischungen, kleineren Insekten und Grünfutter. Vorkommen im Untersuchungsraum

nachgewiesen potenziell möglich Wachteln können im UG aufgrund der Habitatstruktur potenziell vorkommen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Ackerflächen, Brachen, Wiesen Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden

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Wachtel (Coturnix coturnix) Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind nicht auszuschließen, jedoch ist eine signifikante Zunahme des Tötungsrisikos nicht zu erwarten. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Im Umfeld der Planung stehen Ersatzhabitate zur Verfügung. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Waldkauz (Strix aluco) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Waldkauz kommt in zwei räumlich getrennten Arealen in Europa und Ostasien vor. In Mitteleuropa ist der Waldkauz gemeinsam mit der Waldohreule die häufigste Eule. Er besiedelt die Laubwälder und Mischwälder in der Paläarktis. Er ist auch in Nadelwäldern und in der Kulturlandschaft anzutreffen. In den kälteren Regionen seines Verbreitungsgebietes ist er ein Vogel der Tiefebenen. Waldkäuze sind Standvögel, die ihr Revier auch im Winter nicht verlassen. Der Waldkauz ist in seinem Bestand nicht gefährdet, der Bestand nimmt sogar zu. In Brandenburg leben 2500 bis 4 000 Brutpaare (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Bestand in Deutschland wird auf etwa 64.000 Brutpaare geschätzt. Er brütet in Wäldern und Parks, bevorzugt auf alten Laubbäumen, besucht gern Gärten und Siedlungen. Bleibt der Waldkauz ungestört, brütet er auch in direkter Nähe zum Mensch.

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Waldkauz (Strix aluco) Der Waldkauz ist vorwiegend nachtaktiv. Seine Aktivitätsphase beginnt zum Zeitpunkt der Dämmerung. Sein Brutgebiet is im Jagdgebiet integriert. Ein einmal erobertes Gebiet nutzt der Waldkauz gewöhnlich für den Rest seines Lebens. Die Jagd erfolgt entlang von Waldrändern oder Wegen, waldnahen Wiesen und Feldern. Die Jagdzeit endet mit der Dämmerung. Der Waldkauz ernährt sich als nachtaktiver Vogel zu einem großen Teil von Wühlmäusen und Echten Mäusen. Der Anteil von Mäusen kann am Beutespektrum ca. 75 % ausmachen. Ebenfalls ernährt sich der Waldkauz von Vögeln (u.a. Sperling, Fink, Taube, Elster) und von Spitzmäusen, Fröschen, Fischen, Käfern und Regenwürmern. Als Nistplatz wählt sich der Waldkauz meist Baumhöhlen, Felsnischen, alte Krähen- und Greifvogelnester aus. Brutgebiete in Gebäuden oder künstliche Nisthöhlen werden auch angenommen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Ein Vorkommen an Waldkauzen ist im UG potenziell möglich. Verschiedene Biotopstrukturen (Wälder, Parks, Siedlungsgärten) bieten geeignete Habitate. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Bäume, Gebäude Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind möglich, jedoch ist eine signifikan- te Zunahme des Tötungsrisikos nicht wahrscheinlich. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen

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Waldkauz (Strix aluco) außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Bruthabitate in Siedlungsgärten und an Gebäu- den sind von der Planung nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden ge- eignete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Waldohreule (Coturnix coturnix) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Das Verbreitungsgebiet der Waldohreule umfasst die gesamte Holactis, d. h. weite Teilen Nordamerikas, Euro- pas und Asiens. Einzelne Vorkommen liegen in Afrika, den Azoren und Kanaren. Die Bestände schwanken. Derzeit leben etwa 2 500 bis 4 000 Brutpaare in Brandenburg (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUT- VÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Die Waldohreule bewohnt Wälder in der Nähe offener Flächen, Feldgehölze, größere Parks mit Koniferen. Sie ist in Gebieten zu finden, die einen hohen Anteil an Dauergrünflächen ausweisen sowie in der Nähe von Moo- ren. Sofern genügend Beute vorhanden ist, kommt sie auch im Hochgebirge vor. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Mäusen (Echte Mäuse, Feldmäuse), z. T. auch aus Singvögeln (Sperlin- ge, Grünlinge). Sie brütet in verlassenen Nestern anderer Vögel, meist von Krähen. Der Bestand an Waldohreulen ist vor allem vom Aufkommen an Mäusen abhängig. Haben die Mäuse nur ge- ringe Zuwachsraten, dann kommt es im Waldohreulenbestand zu erheblichen Schwankungen. Bestandsrück- gänge sind insbesondere auf die intensivere Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zurückzuführen. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Aufgrund geeigneter Habitatstrukturen im UG (Wälder, Parks, Feldgehölze) ist ein Vorkommen der Wal- dohreule nicht ausgeschlossen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate in den Wäldern Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population

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Waldohreule (Coturnix coturnix) Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind möglich, jedoch ist eine signifikan- te Zunahme des Tötungsrisikos nicht wahrscheinlich. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Ruhestätten der Winterzeit in Siedlungsgärten mit Nadelholzaltbestand sind nicht betroffen. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeig- nete Habitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Wespenbussard (Pernis apivorus) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Wespenbussard besiedelt als Sommergast den größten Teil Europas und das westliche Asien. Er überwin- tert in Afrika südlich der Sahara. Großräumige Bestandserfassungen sind bei dieser Art aufgrund der späten Ankunft in den Brutgebieten und der sehr heimlichen Lebensweise sehr schwierig und liegen daher kaum vor. Der Wespenbussard besiedelt zumindest teilweise bewaldete Landschaften aller Art; bevorzugt aber Waldberei- che, die durch Lichtungen oder abwechslungsreiche Ränder strukturiert sind oder die in der Nähe zu abwechs- lungsreichen Feuchtgebieten liegen. Das regelmäßige Vorkommen reicht vom Flachland bis in die montane Stufe. Der Wespenbussard ist hinsichtlich seiner Ernährung hochspezialisiert und ernährt sich zumindest im Brutge- biet ganz überwiegend von der Brut sozialer Faltenwespen, in Mitteleuropa vor allem von der Brut der Deut- schen Wespe und der Gemeinen Wespe. Die gefundenen Nester werden dann ausgegraben, das Nest wird zer- stört und die Waben mit Larven und Puppen stückweise zum eigenen Nest transportiert, bis alle Waben ausge- beutet sind. Neben Wespennestern werden auch die Nester von Hummeln ausgegraben. Kleine Wirbeltiere sind vor allem in nassen und kühlen und damit wespenarmen Sommern größerer Nahrungsbestandteil. Der Wespen- bussard erbeutet Frösche der Gattung Rana, Gras-, Moor-, Teich-, See- und Kleine Wasserfrösche. Auch Repti- lien sowie bodenbewohnende Wirbellose gehören zu den Hauptbeutetieren. Das Nest wird fast immer im größten jeweils verfügbaren Wald und möglichst weit von dessen Rändern ent- fernt gebaut. Zur Nestanlage werden Bäume aller Art, meist schwächere, genutzt. Für Deutschland wurden die Bestände im Jahr 2002 auf 4 000–4 900 Paare geschätzt (andere Schätzungen ergeben weit höhere Bestände), in Brandenburg in den Jahren 2005/2006 zwischen 350-450 Brutpaare (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Hier werden lokale Rückgänge ab Mitte der 80er Jahre ange- geben.

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Wespenbussard (Pernis apivorus) Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Aufgrund geeigneter Habitatstrukturen (Wälder mit Feuchtbereichen) ist ein Vorkommen an Wespenbussard im UG potenziell möglich, aber eher unwahrscheinlich. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. geeignete Bruthabitate im Rehhahnwald Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind möglich, jedoch ist eine signifikan- te Zunahme des Tötungsrisikos nicht wahrscheinlich. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3 werden geeignete Habitate als Ausgleich entwickelt. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Weißstorch (Ciconia ciconia) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie

B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 125

Weißstorch (Ciconia ciconia) Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Weißstörche sind potenziell überall auf der Welt verbreitet. Das Brutareal des Weißstorchs weist im westlichen Mitteleuropa aber inzwischen große Lücken auf, während man in Osteuropa und der iberischen Halbinsel noch ein geschlossenes Verbreitungsgebiet findet. In Deutschland hebt sich die Elbtalaue als das Verbreitungszent- rum des Weißstorchs hervor. Seit Anfang der neunziger Jahre hat sich der Bestand erholt: Brüteten 1988 noch etwa 2900 Paare so sind es heute etwa 4300 Paare. Da jedoch der Weißstorch in weiten Teilen Deutschlands noch immer keinen ausrei- chenden Bruterfolg hat, ist der Storch nach wie vor als gefährdet anzusehen. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 1.180 bis 1.220 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Seit 2004 ist wieder ein deutlicher Bestandsrückgang vermutlich durch Verluste im Winterquartier und auf dem Zug zu erkennen. Der Weißstorch besiedelt offene und halboffene Landschaften, die man in Mitteleuropa in den Flußauen und Niederungen mit feuchten Wiesen und Weiden findet. Durch Entwässerung der Auen und Intensivierung der Landwirtschaft gehen die Nahrungsgründe des Storchs verloren. Dies führt zu einem verringerten Bruterfolg. Um den Bestand langfristig stabil zu halten, müssen aber durchschnittlich wenigstens zwei Jungstörche pro Elternpaar im Jahr flügge werden. Diese Zahlen werden in den westlichen Teilen Deutschlands immer noch unterschritten. In den naturnahen Auen der östlichen Bundesländer ist der Bruterfolg hingegen höher. Als Segelflieger sind die Störche auf ihrem Flug in ihr afrikanisches Winterquartier auf warme Aufwinde an- gewiesen, da sie auf diese Weise weniger Energie als für den kräftezehrenden Flügelschlag benötigen. Während und nach dem anstrengenden Flug in die Überwinterungsgebiete drohen den Tieren viele Gefahren. Neben der Bejagung durch Einheimische stellen vor allem die in der Landwirtschaft ausgebrachten Pestizide, Dürreperio- den und die Ausbreitung der Wüsten eine große Gefahr für die Störche dar. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Weißstörche können im UG aufgrund vorhandener Habitatstrukturen (dörfliche Siedlungen in der Nähe von Feuchtbereichen) potenziell vorkommen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. geeignete Bruthabitate Dächer von Gebäuden, Masten vorhanden Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB4 – Umverlegung des Wuhlgrabens VASB5 – Umverlegung des Gehrenseegrabens VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB5 – naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes ACEF6– Renaturierung des Gehrenseegrabens Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering.

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Weißstorch (Ciconia ciconia) Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen ist nicht gegeben. Potenzielle Bruthabitate in Siedlungsbereichen sind von der Planung nicht betroffen. Mit Erhaltungs- und Renaturierungsmaßnahmen der Fließgewässer (VASB4, VASB5, MASB5, ACEF6) werden potenzielle Nahrungshabitate aufgewertet und entwickelt. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Wiesenpieper (Anthus pratensis) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Der Wiesenpieper kommt in den meisten Regionen der nördlichen Hälfte Europas und Asiens vor. Er überwin- tert im südlichen Europa, im nördlichen Afrika und in Südasien. Der Bestand in Brandenburg wird derzeit auf etwa 2000 bis 4000 Brutpaare geschätzt (LUA 2008: ROTE LISTE UND LISTE DER BRUTVÖGEL DES LANDES BRANDENBURG 2008). Der Wiesenpieper ist ein Brutvogel auf feuchten Wiesen und Viehweiden, in Moorgebieten, auch in Gebirgen. Während des Zuges nach Süden sieht man ihn oft auf Feldern und an Teichrändern. Wiesenpieper ernähren sich im Sommerhalbjahr von kleinen tagaktiven Insekten und Spinnentieren aller Art. Im Winterhalbjahr fressen sie zusätzlich kleine Schnecken und Sämereien. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Im UG ist ein Vorkommen an Wiesenpiepern aufgrund bestehender Habitatkomplexe nicht auszuschließen. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. geeignete Bruthabitate Feuchtwiesen im Bereich der Wuhle vorhanden Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8 – Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungsperioden Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt

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Wiesenpieper (Anthus pratensis) Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Baubedingte Zerstörung von Nistplätzen werden durch Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen au- ßerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Im Umfeld des UG stehen Ersatzhabitate zur Ver- fügung. Mit Renaturierungsmaßnahmen der Fließgewässer (VASB4, VASB5, MASB5, ACEF6) wird ein Anstieg des Grundwasserspiegels initiiert, der zu einer teilweisen Wiedervernässung der Wiesen im Bereich der Wuhle und des Wuhlgrabens und somit zur Erweiterung potenzieller Bruthabitate führen kann. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

Artengruppe Brutvögel der Gehölze (überwiegend einmalig genutzte Brutstandorte)

Amsel (Turdus merula), Nachtigall (Luscinia megarhynchos), Aaskrähe (Corvus corone), Nebelkrähe (Corvus corone cornix), Blaumeise (Parus caeruleus), Ringeltaube (Columba palumbus), Bleßralle (Fulica atra), Rohrammer (Emberiza schoeniclus), Buchfink (Fringilla coelebs), Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Buntspecht (Dendrocopos major), Schwanzmeise (Aegithalos caudatus), Eichelhäher (Garrulus glandarius), Singdrossel (Turdus philomelos), Elster (Pica pica), Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapillus), Fasan (Phasianus colchicus), Star (Sturnus vulgaris), Fitis (Phylloscopus trochillus), Stieglitz (Carduelis carduelis), Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla), Stockente (Anas platyrhynchos), Gimpel (Pyrrhula pyrrhula), Straßentaube (Columba livia forma domestica), Grünfink (Carduelis chloris), Sumpfmeise (Parus palustris), Goldammer (Emberiza citrinella), Tannenmeise (Parus ater), Haubenmeise (Parus cristatus), Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), Heckenbraunelle (Prunella modularis), Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca), Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes), Waldbaumläufer (Certhia familiaris), Klappergrasmücke (Sylvia curruca), Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix), Kleiber (Sitta europaea), Waldschnepfe (Scolopax rusticola), Kohlmeise (Parus major), Wintergoldhähnchen (Regulus regulus), Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), Zaunkönig (Troglodytes troglodytes), Zilpzalp (Phylloscopus collybita) Schutzstatus Anh. IV FFH-Richtlinie europäische Vogelart gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie

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Artengruppe Brutvögel der Gehölze (überwiegend einmalig genutzte Brutstandorte) Bestandsdarstellung Kurzbeschreibung Biologie/Verbreitung in BB Die aufgeführten Arten sind typische Brutvögel der Hecken, Feldgehölze und Wälder, die in Bbg noch weit verbreitet sind und stabile Bestände aufweisen. Es sind Freibrüter, die jährlich ihr Nest neu errichten. Vorkommen im Untersuchungsraum nachgewiesen potenziell möglich Das UG ist durch geeignete Habitatkomplexe gekennzeichnet (Laubgebüsche und Gehölzstrukturen, Gärten mit Altbaumbestand und Hecken, Alleebäume, Wälder, Parkanlagen), in denen teilweise hohe Siedlungsdichten der verschiedenen Arten zu finden sind. Abgrenzung und Bewertung des Erhaltungszustandes der lokalen Population: keine genaue Eingrenzung der lokalen Population möglich, z. T. gut geeignete Bruthabitate Bäume, Gehölze, Gärten, Gebüsche Prognose und Bewertung der Schädigungs- und Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Artspezifische Vermeidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen

gem. LBP vorgesehen gem. FFH-VP vorgesehen im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung neu zu entwickeln VASB6 – Lärmreduzierung VASB8– Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten MASB4 – Entwicklung feldgehölzartiger Vegetation auf den Dämmen der Überführung der L311n/L339 über die B158n sowie im Ohr des Knotens ACEF2– Aufforstung von Waldstreifen an der Straße ACEF3– Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahnwaldes ACEF4– Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes ACEF5– Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung ACEF8– Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle ACEF9– Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben Prognose und Bewertung des Tötungsverbotes gem. § 44 Abs.1, Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG:

Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen im Zuge der Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (baubedingt) Verletzung, Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen durch betriebsbedingte Kollisionen

Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsphase (baubedingt), ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die betriebsbedingte Kollisionsgefährdung führt zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit der Vermeidungsmaßnahme VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden baubedingte Tötungen vermieden, betriebsbedingte Kollisionen sind eher gering. Prognose und Bewertung der Störungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 2 BNatSchG Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten

Die Störung führt zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Die Störungen führen zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population Mit Vermeidungsmaßnahmen VASB6 Lärmreduzierung und VASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten werden erhebliche Störungen vermieden. Prognose und Bewertung der Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1, Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG: Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang nicht gewahrt ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte wird im räumlichen Zusammenhang gewahrt

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Artengruppe Brutvögel der Gehölze (überwiegend einmalig genutzte Brutstandorte)

Baubedingte Zerstörungen von Nistplätzen werden durch VermeidungsmaßnahmenVASB8 Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs- und Entwicklungszeiten vermieden. Weiterhin können potenziell betroffene Indivi- duen in die vorhandenen angrenzenden Strukturen ausweichen, so dass von Revierverlusten nicht auszugehen ist. Die ökologische Funktionalität der betroffenen Fortpflanzungsstätten bleibt daher im räumlichen Zusam- menhang gewahrt, zumal diese Vogelarten jährlich neue Nester bauen und somit keiner strengen Bindung an ihre Brutstandorte unterliegen. Die Nistmöglichkeiten in den Siedlungsgärten des UG werden nicht beeinträch- tigt. Mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ACEF2, ACEF3, ACEF4, ACEF5, ACEF8, ACEF9 werden geeignete Ha- bitate als Ausgleich geschaffen. Zusammenfassende Feststellung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände Die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

treffen zu (Darlegung der Gründe für eine Ausnahme erforderlich) treffen nicht zu (artenschutzrechtliche Prüfung endet hiermit)

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5 Maßnahmen für die europarechtlich geschützten Arten 5.1 Maßnahmen zur Vermeidung Folgende Maßnahmen zur Vermeidung werden durchgeführt, um Gefährdungen von Tierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und von europäischen Vogelarten zu vermeiden oder zu mindern. Die Ermittlung der Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG erfolgt unter Berücksichtigung folgender Maßnahmen.

 VASB4: Umverlegung des Wuhlgrabens (Land Brandenburg) Die Beibehaltung des gegenwärtigen Fließverlaufes hätte dazu geführt, dass der Abschnitt im Innenohr der Auffahrt zwischen L331n und B158n vom ökologischen Biotopverbund der Feuchtbiotope abgekoppelt werden würde. Um diese Zerschneidung zu vermindern, wurde die Umverlegung außerhalb des Ohres geplant.

 VASB5: Umverlegung eines Teil des Gehrenseegrabens (Land Brandenburg) Die Überbauung des Gehrenseegrabens an seinem Ende am Verbrauchermarkt in der Feld- straße Ahrensfelde würde zum Verlust eines Teiles des Fließgewässers geführt haben. Um dies zu vermeiden ist die Umverlegung mit gleichzeitiger Verlängerung geplant.

 VASB6: Lärmreduzierung (Land Brandenburg/Land Berlin) Baustelleneinrichtung, Baugerätschaften und Bauweisen sind nach dem Stand der Technik auszurichten (geräuschgedämmte, schadstoffreduzierte Baufahrzeuge und –maschinen). Dadurch werden baubedingte Lärmbeeinträchtigungen auf mögliche empfindliche Tierarten auf ein Mindestmaß reduziert.

 VASB7: Schutz von Fledermausquartieren (Land Brandenburg) Die Fällung von zehn (potenziellen) Quartierbäumen (Baum-Nr. 13, 14, 21, 22, 31, 128, 157 sowie 3 Bäume im Rehhahnwald mit Koordinaten 3404741/ 5827642, 3404839/ 5827900, 3404808/ 5827664) ist durch eine fachlich qualifizierte Person vorzubereiten und zu beglei- ten, indem die Bäume auf aktuellen Besatz mit Fledermäusen kontrolliert werden. Quartier- bäume sind erforderlichenfalls mittels Leiter, Steigeisen oder Hubtechnik zu ersteigen und relevante Strukturen mit einem Endoskop zu untersuchen, auszuspiegeln oder auszuleuchten. Sofern sich Fledermäuse in den Quartieren aufhalten bzw. deren Anwesenheit aufgrund ein- geschränkter Einsehbarkeit der Strukturen nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, sind geeignete Vermeidungsmaßnahmen vorzusehen, die eine Tötung von Individuen ausschlie- ßen. Das bedeutet, dass Quartierbäume stückweise abgesetzt werden, wobei die Stammab- schnitte mit Höhlen usw. segmentweise mittels Hebebühne zu Boden gelassen werden. Stammsegmente mit Höhlen müssen, ohne diese zu drehen, in ausreichender Entfernung zum Baufeld so abgestellt werden, dass die Einflugöffnung frei bleibt und die Tiere das Quartier selbständig verlassen können. In der Bauplanung ist die Baufeldräumung mit Fällung der Bäume für den Zeitraum Oktober bis Anfang November vorzusehen. In diesem Zeitraum ist die Fortpflanzungsperiode abge- schlossen und die Tiere sind vor dem Winterschlaf für einen Quartierswechsel noch hinrei- chend flexibel. In der Baustellenverordnung sind Verhaltensregeln bei Funden von Fledermäusen unabhängig von den jeweiligen Bauarbeiten zu regeln.

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 VASB8: Baufeldräumungen außerhalb von Nachwuchs-Entwicklungsperioden (Anfang Februar bis Ende August) (Land Brandenburg) Im Bereich des Rehhahnwaldes (Bau-km 3+170 bis 3+850) sind Rodungen außerhalb der Amphibienwanderungszeiten im Frühjahr von Anfang Februar bis Ende März sowie außer- halb von Vogelbrut- und Aufzuchtszeiten von Anfang März bis Ende August durchzuführen. Der Beginn der Baumaßnahme in diesem Bereich ist somit zwischen Anfang September und Ende Januar zu planen. Entsprechend der Maßnahme MASB8 sind während der Baumaßnah- men im Rehhahnwald beidseitig der Trasse flexible Amphibienschutzzäune zur Vermeidung von Artenverlusten während der Wanderungszeiten von Anfang Februar bis Ende Oktober zu errichten. Im Bereich der Acker- und Grünlandflächen (Bau-km 0+700 bis 3+170) ist der Baubeginn mit der Durchführung von Erdarbeiten außerhalb der Brutperiode von bodenbrütenden Vo- gelarten von Anfang April bis Mitte August zu planen. Rodungen von Bäumen außerhalb von Wald, Gebüschen und Hecken sind entsprechend BNatSchG nicht in der Zeit vom 1. März bis 30. September durchzuführen. 5.2 Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) Folgende vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) werden durchgeführt, um verbotstatbeständliche Zerstörungen von Fortpflanzungs- und Ruhestätten für EU-rechtlich geschützte Arten zu vermindern.

 VASB/CEF9: Anbringung von Fledermauskästen an Altbäumen im Rehhahnwald (Land Brandenburg) An freistehenden Bäumen am Waldrand des Rehhahnwaldes in ausreichender Entfernung zur Trasse in ca. 4 m Höhe am Stamm sind Fledermauskästen anzubringen. Das Ausflugsloch sollte nach Süden ausgerichtet sein. Es sind sowohl Flachkästen (für den Großen Abendseg- ler, Wasserfledermaus und weitere evt. vorkommende spaltenbewohnende Arten) sowie Rundkästen (für Höhlenbewohner) vorzusehen. Die Anzahl von 10 Kästen ergibt sich aus der Zahl der zu fällenden potenziellen Quartierbäume. Die Wirksamkeit der Maßnahme als vor- gezogene artenbezogene Vermeidungsmaßnahme ist allerdings im Vorraus nicht nachweisbar, da nicht vorhersehbar ist, ob die Fledermauskästen auch besiedelt werden. Die Maßnahme muss vor der Fällung der potenziellen Quartierbäume realisiert werden, um keine zeitliche Differenz entstehen zu lassen.

 VASB/CEF10: Anbringen von Nistkästen für Vögel (Land Brandenburg) Durch das Vorhaben gehen möglicherweise bau- und anlagebedingt Höhlenbäume verloren, die eine Bedeutung für höhlenbrütende Vogelarten haben können. Um den Verlust zu kom- pensieren, werden Nistkästen für die potentiell betroffenen Arten an Bäumen angebracht. Die Maßnahme dient der Aufrechterhaltung der ökologischen Funktion der Fortpflanzungsstätten. In einer Übergangszeit von fünf Jahren müssen die Kästen jährlich nach der Brutzeit gesäu- bert werden. Für die darauf folgenden Jahre ist davon auszugehen, dass auch im Wald wieder ausreichend neue Höhlen entstanden sind, z. B. durch die Aktivitäten von Spechten, neue Totholzbereiche etc.. Als grober Richtwert wird ein Bedarf von 30 Kästen eingeschätzt. Die Wirksamkeit der Maßnahme als vorgezogene artenbezogene Vermeidungsmaßnahme ist al- lerdings im Vorraus nicht nachweisbar, da nicht vorhersehbar ist, ob die Nistkästen auch als Brutstätten angenommen werden. Die Maßnahme muss vor der Rodung der Waldflächen rea- lisiert werden, um keine zeitliche Differenz entstehen zu lassen.

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 ACEF2: Aufforstung zweier Waldstreifen an der neuen Gemeindestraße und an der Rehhahnsiedlung (Land Brandenburg) Mit dieser Maßnahme sollen Eingriffe u. a. in die Schutzgüter Boden und Lebensräume für Pflanzen und Tiere ausgeglichen werden. Es soll die Entwicklung eines Waldstreifens mit standortheimischen Bäumen erfolgen. Es werden Habitate überwiegend für baum- und ge- büschbrütende Vogelarten sowie für Fledermausarten geschaffen.

 ACEF3: Aufforstung eines Waldmantelstreifens südlich und östlich des Rehhahn- waldes (Land Brandenburg) Ein breiter Waldmantel soll am südlichen und südöstlichen Rand des Rehhahnwaldes ange- legt werden. Ebenfalls werden an zwei Randflächen vollflächige Aufforstungen durchgeführt. Mit dieser Maßnahme werden Eingriffe u. a. in die Schutzgüter Boden und Lebensräume für Pflanzen und Tiere ausgeglichen. Es werden Habitate überwiegend für baum- und gebüsch- brütende Vogelarten sowie für Reptilien-, Insekten-und Fledermausarten geschaffen.

 ACEF4: Anlage eines Uferschutzstreifens östlich des Rehhahnwaldes (Land Bran- denburg) Um eine Kette von mehrere nKleingewässern in der Feldflur östlich des Rehhahnwaldes soll eine Bepflanzung von Ufergehölzen als Pufferzone vorgenommen werden, um Eingriffe u. a. in die Schutzgüter Boden und Lebensräume für Pflanzen und Tiere auszugleichen. Es werden Habitate überwiegend für gewässergebundene sowie baum- und gebüschbrütende Vogelarten, für Amphibien- und Fledermausarten geschaffen.

 ACEF5: Anlage eines Uferschutzstreifens südlich der Rehhahnsiedlung (Land Brandenburg) Um ein Kleingewässer in der Feldflur südlich der Rehhahnsiedlung soll ein naturnaher Ufer- gehölzstreifen aus Sträuchern und Bäumen angepflanzt werden. Es werden Habitate überwie- gend für gewässergebundene sowie baum- und gebüschbrütende Vogelarten, für Amphibien-, Insekten- und Fledermausarten geschaffen.

 ACEF6: Renaturierung des alten Teils des Gehrenseegrabens (Land Brandenburg) Die Betonprofile, die am Gehrenseegraben auf ca. 500 m Länge angebracht sind, sind zu ent- fernen um mögliche Eingriffe in Oberflächengewässer auszugleichen. Die Renaturierung des Fließgewässers ermöglicht die Entwicklung von Habitaten insbesondere für gewässergebun- dene Vogelarten und Amphibien.

 ACEF7: Renaturierung und naturnahe Gestaltung von Abschnitten der Wuhle (Land Brandenburg) An Abschnitten der Wuhle sind Betonprofile zu entfernen und eine naturähnliche Renaturie- rung der Gewässermorphologie durchzuführen. Dadurch werden Eingriffe in Oberflächenge- wässer ausgeglichen und eine verbesserte Habitatnutzung für u. a. Biber und Fischotter initi- iert.

 ACEF8: Anlage eines Ufergehölzstreifens von Abschnitten der Wuhle (Land Bran- denburg)

Der Maßnahme ACEF7 anschließend sollen Ufergehölzstreifen auf Abschnitten des westlichen Ufers der Wuhle angelegt werden. Es werden Ausgleichshabitate überwiegend für baum- und gebüschbrütende Vogelarten sowie für Amphibienarten geschaffen.

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 ACEF9: Anlage eines Uferschutzstreifens am Wuhlgraben (Land Brandenburg) Am Wuhlgraben soll mit dieser Maßnahme die Entwicklung eines naturnahen Gehölzstreifens durchgeführt werden. Damit werden u. a. Eingriffe in das Schutzgut Lebensräume für Pflan- zen und Tieren ausgeglichen. Es werden Habitate überwiegend für gewässergebundene sowie baum- und gebüschbrütende Vogelarten, für Insekten und für Amphibienarten geschaffen. Folgende Minderungsmaßnahmen werden während der Bauphase durchgeführt, um ver- botstatbeständliche Zerstörungen von Fortpflanzungs- und Ruhestätten für EU-rechtlich ge- schützte Arten zu vermindern:

 MASB4: Entwicklung feldgehölzartiger Vegetation auf den Dämmen der Überfüh- rung der L311n/L339 über die B 158n sowie im Ohr des Knotens (Land Branden- burg) Mit dieser Maßnahme sollen die Dämme der Überführungen mit Sträuchern und Bäumen be- pflanzt werden, um u.a. feldgehölzartige Biotope zu entwickeln, die als Brutstätte für Ge- büsch- und Baumbrüter dienen.

 MASB5: Naturnahe Gestaltung des umverlegten Wuhlgrabenabschnittes (Land Brandenburg) Eingriffe in das Schutzgut Oberflächenwasser und somit Habitatverlust gewässergebundener Arten sollen mit dieser Maßnahme gemindert werden. Der umverlegte Wuhlgrabenabschnitt soll entsprechend gestaltet werden. Dazu sind Baumreihen anzulegen, im Übergang zur offe- nen Feldflur sind Abpflanzungen aus verschiedenen Sträuchern zu gestalten, der Fließverlauf soll mäandrierend angelegt und die Böschungen verschieden steil ausgeprägt sein.

 MASB8: Errichtung von Sperreinrichtungen für Amphibien (Land Brandenburg) Durch das Vorhaben gehen Querungswege von Amphibien insbesondere im Rehhahnwald verloren. Um einen erheblichen Eingriff in das Schutzgut Lebensräume von Tieren zu ver- mindern und evt. Totverluste auf der B158 zu vermeiden, wird im Waldbereich eine dauerhaf- te Amphibiensperrung östlich der B158 eingerichtet. Während der Baumaßnahmen im Reh- hahnwald sind beidseitig der Trasse flexible Amphibienschutzzäune zu errichten, um erhebli- che Tierverluste während weiterer Sommer-, Herbst- und Frühjahrswanderungen zu vermei- den. Während der Frühjahrswanderung (März bis Mai) müssen die Tiere, die auf dem Weg zu den Laichgewässern sind, also von West nach Ost die Straße queren wollen, in geeigneten Behältnissen gefangen und täglich umgesetzt werden. Nach Abschluss der Baumaßnahme werden die Schutzzäune durch die festen Sperreinrichtungen ersetzt.

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6 Zusammenfassende Darlegung der naturschutzfachlichen Voraussetzungen für die Ausnahme nach § 45 Abs. 7 BNatSchG 6.1 Arten nach Anhang IV der FFH-RL 6.1.1 Pflanzenarten Da für Pflanzenarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie keine Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG erfüllt sind, ist die Darlegung der naturschutzfachlichen Voraussetzungen für eine Ausnahme nach § 45 Abs. 7 BNatSchG nicht erforderlich. 6.1.2 Tierarten Im Ergebnis ist festzustellen, dass für die 16 nachweislich und potenziell vorkommenden nach FFH-RL Anhang IV geschützten Arten (Biber, Fischotter, Großer Abendsegler, Breit- flügelfledermaus, Fransenfledermaus, Rauhautfledermaus, Zwergfledermaus, Zauneidechse, Kammmolch, Rotbauchunke, Laubfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Moorfrosch, Knoblauchkrö- te, Wechselkröte, Nachtkerzenschwärmer) die Erfüllung des Verbotstatbestandes der Störung gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG nicht gegeben ist, da geeignete Vermeidungs-, Minderungs- und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen geplant sind. 6.2 Europäische Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutz-RL Bei 36 in Brandenburg gefährdeten Vogelarten des Art. 1 der EU-Vogelschutzrichtlinie, die im UG relevant sind, können Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG durch geeignete Vermeidungs- und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen weitge- hend ausgeschlossen werden. Für die im UG vorkommenden 61 in Brandenburg nicht gefährdeten Vogelarten des Art. 1 der EU-Vogelschutzrichtlinie können Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG durch geeignete Vermeidungs- und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen weitest- gehend ausgeschlossen werden.

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7 Zusammenfassung Mittels der Datenlage aus der Zuarbeit des Landesumweltamtes Brandenburg, der Natu- schutzstationen Zippelsförde und Rhinluch, der Vogelschutzwarte Buckow zu aktuellen Vor- kommen geschützter Arten im UG sowie Amphibien- und Fledermausuntersuchungen und weiterer Vorortkartierungen von 2004 bis 2010 sind nachweislich vorkommende Arten und die zu untersuchenden Arten in ihrem potenziellen Vorkommen hinsichtlich der vorhanden Habitatstruktur betrachtet worden. Zur Vermeidung und Minderung von Schädigungen und Störungen von Fortpflanzungs- und Ruhestätten sowie Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungs- zeiten der gefährdeten Arten wurden folgende Vermeidungsmaßnahmen, Minderungsmaß- nahmen und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) festgelegt (vgl. Tab. 8): Tab. 8: Übersicht über Vermeidungsmaßnahmen und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF- Maßnahmen) Nr. gemäß Maßnahmenkurzbeschrei- betroffene Arten ASB bung Maßnahmen zur Vermeidung VASB 4 Umverlegung des Wuhlgrabens Biber, Fischotter, Kammmolch, Rotbauchunke, Laubfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Moorfrosch, Knoblauchkröte, Wechselkröte, Höckerschwan, Teichralle, Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Rohrschwirl, Eisvogel, Kiebitz, Braunkehlchen, Stockente, Blessralle, Rohrammer, Sumpfrohrsänger, Schlagschwirl, Feldschwirl, Sumpfmeise VASB 5 Umverlegung eines Teil des Biber, Fischotter, Kammmolch, Rotbauchunke, Gehrenseegrabens Laubfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Moorfrosch, Knoblauchkröte, Wechselkröte, Höckerschwan, Teichralle, Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Rohrschwirl, Eisvogel, Kiebitz, Braunkehlchen, Stockente, Blessralle, Rohrammer, Sumpfrohrsänger, Schlagschwirl, Feldschwirl, Sumpfmeise VASB 6 Lärmreduzierung alle Arten VASB 7 Schutz von Fledermausquartie- Breitflügelfledermaus, Fransenfledermaus, Großer ren Abendsegler, Rauhautfledermaus, Zwergfleder- maus VASB 8 Baufeldräumungen außerhalb Amphibien- und Reptilienarten, Vogelarten von Nachwuchs- Entwicklungsperioden (Anfang Februar bis Ende August) vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) VASB/CEF 9 Anbringung von Fledermaus- Breitflügelfledermaus, Fransenfledermaus, Großer kästen an Altbäumen im Reh- Abendsegler, Rauhautfledermaus, Zwergfleder- hahnwald maus VASB/CEF 10 Anbringen von Nistkästen für Grünspecht, Mittelspecht, Schwarzspecht, Dohle, Vögel Buntspecht, Kleinspecht, Hohltaube, Kohlmeise, Tannenmeise, Kleiber, Haubenmeise, Trauer- schnäpper, Grauschnäpper, Gartenrotschwanz

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Nr. gemäß Maßnahmenkurzbeschrei- betroffene Arten ASB bung

ACEF2 Aufforstung von Waldstreifen Großer Abendsegler, Breitflügelfledermaus, Fran- an der Straße senfledermaus, Rauhautfledermaus, Zwergfleder- maus, Kuckuck, Ortolan, Wiesenpieper, weit ver- breitete Gebüsch- und Baumbrüter (z. B. Buchfink, Eichelhäher, Ringeltaube, Zilpzalp) ACEF3 Aufforstung eines Waldmantel- Großer Abendsegler, Breitflügelfledermaus, Fran- streifens südlich und östlich senfledermaus, Rauhautfledermaus, Zwergfleder- des Rehhahnwaldes maus, Zauneidechse, Kuckuck, Wiesenpieper, Hei- delerche, Rebhuhn, Feldschwirl, Ortolan, weit ver- breitete Gebüsch- und Baumbrüter (z. B. Buchfink, Eichelhäher, Ringeltaube, Zilpzalp) ACEF4 Anlage eines Uferschutzstrei- Biber, Fischotter, Großer Abendsegler, Breitflügel- fens östlich des Rehhahnwal- fledermaus, Fransenfledermaus, Rauhautfleder- des maus, Zwergfledermaus, Kammmolch, Rotbauch- unke, Laubfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Moorfrosch, Knoblauchkröte, Wechselkröte, Dros- selrohrsänger, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Rohrschwirl, Kiebitz, Braunkehlchen, Rohrammer, Rotmilan, Sumpfrohrsänger, Schlagschwirl, Feld- schwirl, Sumpfmeise, weit verbreitete Gebüsch- und Baumbrüter (z. B. Singdrossel, Mönchsgras- mücke, Heckenbraunelle) ACEF5 Anlage eines Uferschutzstrei- Biber, Fischotter, Großer Abendsegler, Breitflügel- fens südlich der Rehhahnsied- fledermaus, Fransenfledermaus, Rauhautfleder- lung maus, Zwergfledermaus, Kammmolch, Rotbauch- unke, Laubfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Moorfrosch, Knoblauchkröte, Wechselkröte, Dros- selrohrsänger, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Rohrschwirl, Kiebitz, Braunkehlchen, Rohrammer, Rotmilan, Sumpfrohrsänger, Schlagschwirl, Feld- schwirl, Sumpfmeise, weit verbreitete Gebüsch- und Baumbrüter (z. B. Singdrossel, Mönchsgras- mücke, Heckenbraunelle) ACEF6 Renaturierung des Gehrensee- Biber, Fischotter, Kammmolch, Rotbauchunke, grabens Laubfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Moorfrosch, Knoblauchkröte, Wechselkröte, Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Rohrschwirl, Eisvogel, Kiebitz, Braunkehlchen, Rohrammer, Sumpfrohrsänger, Schlagschwirl, Feldschwirl, Sumpfmeise, Bachstelze, Schafstelze ACEF7 Renaturierung und naturnahe Biber, Fischotter Gestaltung von Abschnitten der Wuhle ACEF8 Anlage eines Ufergehölzstrei- Biber, Fischotter, Kammmolch, Rotbauchunke, fens von Abschnitten der Wuh- Laubfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Moorfrosch, le Knoblauchkröte, Wechselkröte, weit verbreitete Gebüsch- und Baumbrüter (z. B. Singdrossel, Mönchsgrasmücke, Heckenbraunelle)

B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 137

Nr. gemäß Maßnahmenkurzbeschrei- betroffene Arten ASB bung

ACEF9 Anlage eines Uferschutzstrei- Biber, Fischotter, Kammmolch, Rotbauchunke, fens am Wuhlgraben Laubfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Moorfrosch, Knoblauchkröte, Wechselkröte, Nachtkerzen- schwärmer, Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Rohrschwirl, Kiebitz, Braunkehl- chen, Rohrammer, Sumpfrohrsänger, Schlag- schwirl, Feldschwirl, Sumpfmeise, weit verbreitete Gebüsch- und Baumbrüter (z. B. Singdrossel, Mönchsgrasmücke, Heckenbraunelle) Maßnahmen zur Minderung MASB4 Entwicklung feldgehölzartiger Zauneidechse, Kuckuck, Wiesenpieper, Heideler- Vegetation auf den Dämmen che, Rebhuhn, Wachtel, Ortolan, weit verbreitete der Überführung der Gebüsch- und Baumbrüter (z. B. Singdrossel, L311n/L339 über die B158n Mönchsgrasmücke, Heckenbraunelle) sowie im Ohr des Knotens

MASB5 naturnahe Gestaltung des um- Biber, Fischotter, Kammmolch, Rotbauchunke, verlegten Wuhlgrabenabschnit- Laubfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Moorfrosch, tes Knoblauchkröte, Wechselkröte, Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Rohrschwirl, Eisvogel, Kiebitz, Braunkehlchen, Rohrammer, Sumpfrohrsänger, Schlagschwirl, Feldschwirl, Sumpfmeise, Schafstelze MASB8 Errichtung von Sperreinrich- Kammmolch, Rotbauchunke, Laubfrosch, Kleiner tungen für Amphibien Wasserfrosch, Moorfrosch, Knoblauchkröte, Wechselkröte

Daraus ergibt sich das Fazit, dass für keine der wahrscheinlich oder potenziell sowie nachweislich vorkommenden EU-rechtlich geschützten Arten eine Ausnahme nach BNatSchG § 45 Abs. 7 erforderlich ist.

138 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011

Literatur- und Quellenverzeichnis Gesetze, Erlasse und Richtlinien: BMVBW (Bundesministerium für Verkehr, Bauen und Wohnungswesen, Abteilung Straßenbau) 2000: Merkblatt zum Amphibienschutz an Straßen MAmS. Ausgabe 2000. BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1998): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Schriften- reihe für Landschaftspflege und Naturschutz – Heft 55. GESETZ ÜBER DEN NATURSCHUTZ UND DIE LANDSCHAFTSPFLEGE IM LAND BRANDENBURG (Bran- denburgisches Naturschutzgesetz - BbgNatSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. Mai 2004 (GVBl. I/04 S. 350). GESETZ ÜBER NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 01. März 2010 (BGBl I S. 2542). KLEINE NOVELLE DES BNATSCHG: ERSTES GESETZ ZUR ÄNDERUNG DES BUNDESNATURSCHUTZGE- SETZES, vom 12. Dezember 2007 (BGBl. Jg. 2007 teil I Nr. 63, S. 2873-2875). MSWV (Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg), Abt. 5, Runderlass: Nr. 26/2002 Straßenbau vom 16. Dezember 2002: „Planung von Maßnahmen zum Schutz des Fischotters und Bibers an Straßen“. RICHTLINIE 79/409 EWG DES RATES VOM 02. APRIL 1979 ÜBER DIE ERHALTUNG DER WILDLEBENDEN VOGELARTEN (EG-Vogelschutzrichtlinie) nach der Änderungsrichtlinie 91/2244/EWG vom 06.03.1991, Abl. EG Nr. L 103 vom 25.04.1979, S. 1, zuletzt geändert durch Richtlinie 97/49/EG Abl. Nr. L223 vom 13.08.1997, S. 9. RICHTLINIE 92/43/EWG DES RATES VOM 21. MAI 1992 ZUR ERHALTUNG DER NATÜRLICHEN LEBENS- RÄUME SOWIE DER WILDLEBENDEN TIERE UND PFLANZEN (FFH-Richtlinie), Abl. EG L 206/7 vom 22.07.1992, geändert durch Richtlinie 97/62/EG des Rates vom 27.10.1997, Abl. EG L 305/42. RICHTLINIE 97/49/EG DER KOMMISSION VOM 29. JULI 1997 ZUR ÄNDERUNG DER RICHTLINIE 79/409/EWG DES RATES ÜBER DIE ERHALTUNG DER WILD LEBENDEN VOGELARTEN. - Amtsblatt Nr. L 223/9 vom 13.8.1997. RICHTLINIE 97/62/EG DES RATES VOM 27. OKTOBER 1997 ZUR ANPASSUNG DER RICHTLINIE 92/43/EWG ZUR ERHALTUNG DER NATÜRLICHEN LEBENSRÄUME SOWIE DER WILD LEBENDEN TIERE UND PFLANZEN AN DEN TECHNISCHEN UND WISSENSCHAFTLICHEN FORTSCHRITT. - Amts- blatt Nr. L 305/42 vom 08.11.1997 VERORDNUNG (EG) NR. 1332/2005 DER KOMMISSION VOM 9. AUGUST 2005 ZUR ÄNDERUNG DER VERORDNUNG (EG) NR. 338/97 DES RATES ÜBER DEN SCHUTZ VON EXEMPLAREN WILDLEBENDER TIER- UND PFLANZENARTEN DURCH ÜBERWACHUNG DES HANDELS, (Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften, 40. Jg, Nr. L 215/1 – L 215/60 vom 19.08.2005). VERORDNUNG (EG) NR. 338/97 DES RATES VOM 9. DEZEMBER 1996 ÜBER DEN SCHUTZ VON EXEMP- LAREN WILDLEBENDER TIER- UND PFLANZENARTEN DURCH ÜBERWACHUNG DES HANDELS (ABl. L 61 vom 3.3.1997, S. 1), zuletzt geändert durch Verordnung (EG) Nr. 834/2004 der Kommission vom 28. April 2004 (ABl. L 127 vom 29.4.2004, S. 40). VERORDNUNG ZUM SCHUTZ WILDLEBENDER TIER- UND PFLANZENARTEN (Bundesartenschutzverord- nung – BArtSchV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Oktober 1999 (BGBl. I. S. 1955, ber. S. 2073), zuletzt geändert durch Art. 3 Abs. 8 G vom 25. März 2002 (BGBl. I S. 1193).

Literatur: BAUER, H.-G.: Rote Liste der Brutvögel Deutschlands – Fassung vom 8. Mai 2002, veröffentlicht im März 2003 GOLDMANN, G. (2006): Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) zum Neubau eines Radweges Abschnitt 340, km 0,0 – 1.015,0 L23 bis Ortseingang Britz. Goldmann Landschaftsarchitektur im Auftrag des Landesbetriebes Straßenwesen, Niederlassung Eberswalde LANA – Länderarbeitsgemeinschaft für Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (2006): Hin- weise der LANA zur Anwendung des europäischen Artenschutzrechts bei der Zulassung von Vor- haben und bei Planungen. Hamburg. LANDESAMT FÜR GEOWISSENSCHAFTEN UND ROHSTOFFE/LANDESVERMESSUNGSAMT BRANDENBURG 2004: Bodenübersichtskarte Brandenburg 1:300000

B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011 139

LANDESAMT FÜR GEOWISSENSCHAFTEN UND ROHSTOFFE/LANDESVERMESSUNGSAMT BRANDENBURG 2004: Geologische Übersichtskarte Brandenburg 1:300000 LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (HRSG) (1997): Rote Liste und Liste der Brutvögel des Landes Brandenburg, NATUR U: LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG Beilage zum Heft 2. LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (HRSG) (1999): Rote Liste und Artenliste der Heuschrecken des Landes Brandenburg, NATUR U: LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG Beilage zum Heft 1. LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (HRSG) (2001): Gesamtartenliste und Rote Liste der Schmetter- linge („Macrolepidoptera“) des Landes Brandenburg, NATUR U: LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG Beilage zum Heft 3. LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (2008) Naturschutz und Landschaftspflege in Branden- burg: Rote Liste und Liste der Brutvögel des Landes Brandenburg, Beilage zum Heft 4, 2008. MIERWALD, U. (2007): Neue Erkenntnisse über Auswirkungen von Straßen auf die Avifauna und Maßnahmen zu ihrer Bewältigung. Vortrag zur FGSV Landschaftstagung in Soest. MMK aus: digitale Grundlagendaten (Landwirtschaft) der Regionalen Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim, 2007; NICOLAI, B., (Hrsg.) (1993): Atlas der Brutvögel Ostdeutschlands. Jena. PETERSEN, B., ELLWANGER, G., (2006): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 – Ökolo- gie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Schriftenreihe für Land- schaftspflege und Naturschutz Heft 69, Bd. 3 Arten der EU-Osterweiterung. Bonn – Bad Godes- berg. PETERSEN, B., ELLWANGER, G., BLESS, R.; BOYE, P., SCHRÖDER, E., SSYMANK, A. (2004): Das euro- päische Schutzgebietssystem Natura 2000 – Ökologie und Verbreitung RECK, K. (2001) IN: LAMBRECHT, H., TRAUTNER, J., KAULE, G., GASSNER, E. (2004): Ermittlung von erheblichen Beeinträchtigungen im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsuntersuchung. Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz – FKZ 801 82 130. Endbericht 316 S. Hannover, Fiderstadt, Stuttgart, Bonn (http://www.bfn.de/03/0303_ffhvertraeglich.pdf), S. 157 REGIERUNGSPRÄSIDIUM LEIPZIG, Muster Artenschutztabelle; in: Leitfaden Hochwasserschutzprojekte, Stand: 30.11.2006 SCHULZE, M., (u. a.) Liste der im Rahmen des Artenschutzrechtlichen Fachbeitrages zu behandelnden Arten (Liste ArtSchRFachB); Stand: 20.11.2006 von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69, Bd. 2 Wirbeltiere. Bonn – Bad Godesberg. ZIMMERMANN, F. (2007): Biotopkartierung Brandenburg. Liste der Biotoptypen.

140 B158n OU Ahrensfelde – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Juli 2011

B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 1

8 Anhang: Amphibienzählung an Straßen begleitenden Am- phibienzäunen an der B158 und der L311 östlich Ahrensfel- de im Zeitraum 12.03. - 30.06. 2007

Auftragnehmer: ÖKO-DATA GmbH Strausberg Dipl.-Biol. Ulf Helke Hohensteiner Weg, 3 15377 Klosterdorf

Projektleitung: Dr. sc. nat. Hans-Dieter Nagel

Bearbeitung: Dipl.-Biol. Ulf Helke Dipl. Lapla. Regine Weigelt-Kirchner

Strausberg am 29. August 2007

2 B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007

Inhaltsverzeichnis

8 Anhang: Amphibienzählung an Straßen begleitenden Amphibienzäunen an der B158 und der L311 östlich Ahrensfelde im Zeitraum 12.03. - 30.06. 2007 ...... 1 8.1 Einleitung ...... 3 8.1.1 Aufgabenstellung ...... 3 8.1.2 Vorhaben ...... 3 8.1.3 Gebietsbeschreibung ...... 3 8.2 Methodik ...... 4 8.3 Ergebnisse ...... 4 8.3.1 Anzahl ...... 4 8.3.2 Arteninventar ...... 5 8.3.3 Vergleich der Straßenseiten ...... 5 8.3.4 Individuenzahlen pro Eimer ...... 6 8.3.5 Zeitliche Verteilung der Fangzahlen ...... 6 8.3.6 Sonstige Beobachtungen von Amphibien im Umfeld der Fangzäune ...... 6 8.3.7 Weitere Informationen zu Amphibien im Untersuchungsraum ...... 7 8.4 Diskussion ...... 8 8.4.1 Bedeutung der untersuchten Abschnitte als Amphibien-Lebensräume ...... 8 8.4.2 Gefährdungs- und Schutzstatus der nachgewiesenen Amphibienarten ...... 10 8.4.3 Empfehlungen zum Schutz der Amphibien im Untersuchungsraum ...... 10

Anhang

Abbildungsverzeichnis: Abb. 1: Luftbild 1: Verlauf der geplanten Umgehungsstraße mit Untersuchungsabschnitten (Fangstrecken) und potenziellen Laichgewässern ...... 18 Abb. 2: Luftbild 2: Verlauf der geplanten Umgehungsstraße mit Untersuchungsabschnitten (Fangstrecken) und Anordnung der Fangeimer ...... 19

Diagrammverzeichnis: Diagramm 1: Individuenzahlen pro Straßenabschnitt ...... 5 Diagramm 2: Individuenzahlen pro Abschnitt ...... 6 Diagramm 3: Gesamtzahlen pro Eimer ...... 7 Diagramm 4: Gesamtzahl der Fänge ...... 8

Tabellenverzeichnis:

Tab. 9: Gefährdungs- und Schutzstatus sowie maximale Wanderdistanzen der vorhandenen Arten ...... 10

B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 3

8.1 Einleitung 8.1.1 Aufgabenstellung Im Vorfeld des Baus einer Umgehungsstraße östlich Ahrensfelde sollte die Wanderbewegung von Amphibien über die Straßen B 158 und L 311 hinsichtlich vorkommender Arten und In- dividuenzahl stichprobenartig erfasst werden. 8.1.2 Vorhaben Der Verlauf der geplanten Umgehungsstraße B158n wird im Luftbild 1 (vgl. Abb. 1) im An- hang) ersichtlich. Die Umgehungsstraße ist vierspurig geplant. Zwischen Autobahn und Tankstelle nördlich von Ahrensfelde folgt sie der vorhandenen Trasse der B 158. Ab hier soll die Straße dann östlich abzweigen und in einem Bogen in ca. 300 bis 400 m Abstand um die Ortslage Ahrensfelde herum geführt werden. 8.1.3 Gebietsbeschreibung Der untersuchte Abschnitt A (vgl. Abb. 1) an der Landstraße L 311 befindet sich zwischen den Ortschaften Ahrensfelde und Eiche. In diesem Bereich existiert eine flache, z. T. ver- moorte Senke, die über einen Graben entwässert und überwiegend als Wiese genutzt wird. Die Wiese ist frisch bis feucht und wird extensiv bewirtschaftet. Östlich der Fangstrecke be- findet sich ein lockeres Holunder-Weiden-Gebüsch von ca. 1 ha Größe. Im Untersuchungs- zeitraum wuchsen in der Krautschicht dieses Gehölzes hauptsächlich Pflanzen, die auf eutro- phe Nährstoffverhältnisse und eine starke Entwässerung hinweisen (z. B. Große Brennnessel (Urtica dioica), Kleb-Labkraut (Galium aparine), Glatthafer (Arrhenatherum elatius)). Süd- lich des Weidengebüsches verläuft ein Graben (KG -12), der innerhalb des untersuchten Ab- schnittes auch die Landstraße unterquert. Andere, potenzielle Amphibien-Laich-Gewässer sind nicht vorhanden. Der Abschnitt B liegt an der B 158 zwischen Ahrensfelde und Blumberg unmittelbar südlich des Geländes der Schwörer Bau GmbH. Westlich der Fangstrecke befindet sich ein ca. 100 m breiter Laubwaldstreifen. Es handelt sich um einen Altbestand von Rotbuchen (Fagus sylvati- ca) und Eichen (Quercus ssp.) mit z. T. dichtem Unterwuchs vor allem aus Berg- und Spit- zahorn (Acer pseudoplatanus u. Acer platanoides). An diesen Waldstreifen grenzt westlich das Gelände der Baufirma Schwörer an, das durch eine Betonmauer begrenzt wird. Östlich der Fangstrecke B befindet sich ein Kiefern-Altbestand (aus Pinus sylvatica) mit nur teilweise entwickelter Strauchschicht und im südlichen Drittel des Zaunes etwas Dauergrünland. In ca. 50 m Abstand von der Straße befindet sich innerhalb des Kiefernforstes eine periodisch Was- ser führende Hohlform (KG - 2), die aber im Untersuchungszeitraum trocken gefallen war. In 270 m Entfernung befindet sich ein weiteres Kleingewässer (KG - 3), dass von Offenland umgeben wird und bis 30.6.2007 permanent Wasser führte. Ein weiteres Kleingewässer (KG - 4) liegt ca. 400 m vom Fangzaun entfernt. Dieses war im Kartierzeitraum trocken gefallen. Weitere potenzielle Amphibien-Laich-Gewässer befinden sich 800 m ONO des Fangzaunes (KG - 6) bzw. 900 m OSO (KG - 7) des Kartierabschnittes B sowie 300 m südwestlich (KG - 1). Der Abschnitt C liegt an der Bundesstraße B 158 zwischen Ahrensfelde und Blumberg ca. 100 m südlich des Gewerbegebietes von Blumberg. Westlich davon ist ein alter Laubmisch- wald gelegen, der im Südwesten in ca. 100 m Entfernung von der Straße von einer Beton- mauer unterbrochen wird. Östlich grenzt ein Fichten-Jungbestand (aus Picea abies) an den kartierten Abschnitt an. Weiter südlich schließt sich ein Rotbuchen-Altholz an. Nur ca. 100 m östlich der Straße befindet sich das Kleingewässer KG - 10. Dieses war im Kartierzeitraum Wasser führend. Es ist allerdings stark verschlammt und eutrophiert, was vermutlich auf die Einleitung mit Nährstoffen belasteten Wassers an der Nordseite des Gewässers (Rohrmün-

4 B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 dung) zurückzuführen ist. In 230 m Abstand befindet sich ein weiteres Gewässer (KG – 11), das über einen Graben mit dem erstgenannten Gewässer verbunden ist, aber eine deutlich bes- sere Wasserqualität aufweist. Ein weiteres Feuchtgebiet in der Nähe ist das bereits beim Ab- schnitt B erwähnte KG - 6. Es liegt ca. 550 m OSO der Fangstrecke C und ist über einen Gra- ben mit den beiden vorher genannten Gewässern verbunden. Ein weiteres potenzielles Laich- Gewässer (KG – 9) liegt ca. 400 m ONO der Fangstrecke C. Über seinen Zustand im Kartie- rungszeitraum können keine Angaben gemacht werden, da es nicht begangen wurde. 8.2 Methodik Für die stichprobenartige Untersuchung wurden auf Grundlage der Vorschläge der Öko Data GmbH (2007) durch den Landesbetrieb für Straßenwesen drei Straßenabschnitte von je 100 m ausgewählt (vgl. Abb. 1): 1. Ein Abschnitt der L 311 zwischen Ahrensfelde und Eiche (im Folgenden Abschnitt A; A 1 – westlich der Straße, A 2 – östlich der Straße) 2. Ein Abschnitt der B 158 zwischen Ahrensfelde und Blumberg unmittelbar südlich des Geländes der Schwörer Bau GmbH (im Folgenden Abschnitt B; B 1 – östlich der Straße, B 2 – westlich der Straße) 3. Ein Abschnitt der B 158 zwischen Ahrensfelde und Blumberg ca. 100 m südlich des Gewerbegebietes von Blumberg (im Folgenden Abschnitt C; C 1 – westlich der Stra- ße, C 2 – östlich der Straße)

Es wurden jeweils beiderseits der Straße in einem Abstand von 3-5 m zur Fahrbahn Amphi- bienzäune errichtet. Die Zäune hatten eine Höhe von 50 cm und bestanden aus feinmaschiger Gaze (Kunstfaser). Alle 2 – 3 m wurde der Zaun mittels Klammern an Haltestangen befestigt. Der untere Rand der Zäune wurde ca. 10 cm tief in den Boden eingegraben, um ein Unter- wandern der Zäune durch die Amphibien zu verhindern. An beiden Enden der Zaunstrecken sowie etwa alle 15 m entlang der Zäune wurden ebenerdig 10-l-Eimer eingegraben und zwar unmittelbar angrenzend an die Zäune. Jeder Eimer wurde mit einer laufenden Nummer verse- hen. Ein derartiger Amphibienzaun funktioniert folgendermaßen: Froschlurche, die versuchen, die Straße im bezäun- ten Abschnitt zu überqueren, treffen auf den Zaun, der sie am Weiterwandern hindert. Sie laufen nun an diesem entlang, um das Hindernis zu umgehen. Dabei fallen die Tiere in die Eimer und kommen allein nicht mehr her- aus.

In der Regel wurden die Eimer an den Zäunen einmal täglich in den frühen Morgenstunden kontrolliert. An 8 Tagen, an denen sehr günstige Wanderbedingungen herrschten, wurden darüber hinaus Abendkontrollen durchgeführt. Falls sich Amphibien in den Eimern befanden, wurden diese entnommen, die Art wurde bestimmt und anschließend wurden die Tiere auf der anderen Straßenseite wieder frei gelassen. Es wurde notiert, wie viele Tiere welcher Art an welchem Tag im jeweiligen Eimer nachgewiesen wurden. Die detaillierten Fangergebnisse sind der Übersichtstabelle im Anhang dargestellt. Die genaue Lage der Eimer ist dem Luftbild 2 (vgl. Abb. 2) zu entnehmen.

8.3 Ergebnisse 8.3.1 Anzahl Insgesamt wurden im Kartierzeitraum 174 Amphibien im Bereich der drei Fangabschnitte erfasst. Hiervon wurden im Abschnitt A lediglich 3 Tiere gefunden, im Abschnitt B waren es 54 und im Abschnitt C 117 Individuen (vgl. Diagramm 1).

B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 5

8.3.2 Arteninventar Es wurden insgesamt 5 Arten nachgewiesen.

Diagramm 1: Individuenzahlen pro Straßenabschnitt

Individuenzahlen pro Straßenabschnitt 117 120 2

100 44

80 Teichfrosch 54 14 Grasfrosch 60 12 Moorfrosch 23 40 Erdkröte 57 Individuenzahlen 7 Knoblauchkröte 20 3 21 21 0 A 1 + A 2 B 1 + B 2 C 1 + C 2 Zaunabschnitte

Am häufigsten kam die Knoblauchkröte mit insgesamt 80 Exemplaren vor, wovon 2 in Ab- schnitt A, 21 in Abschnitt B und 57 in Abschnitt C nachgewiesen wurden. Die zweithäufigste Art war der Moorfrosch. Im Abschnitt A wurde eine, in Abschnitt B wurden 23 und im Ab- schnitt C wurden 24 Moorfrösche gefangen. Ebenfalls noch häufig war die Erdkröte mit 7 Individuen in Abschnitt B und 14 im Abschnitt C. Nur sehr selten wurden die Arten Gras- frosch (einer in Abschnitt B und 2 in Abschnitt C) und Teichfrosch (2 in Abschnitt B) erfasst. 8.3.3 Vergleich der Straßenseiten Beim Vergleich der jeweils gegenüber liegenden Zaunbereiche (vgl. Diagramm 2) wird deut- lich, dass an den östlich der Straßen gelegenen Fangstrecken, höhere Individuenzahlen zu verzeichnen waren, als an den Westseiten. Im Fall des Abschnitts A liegt östlich der Straße ein Weidengebüsch (nähere Habitatcharakterisierung – siehe Kap. 8.1.3), aus dem die Tiere gekommen sein müssen. In den Abschnitten B und C liegen östlich die nächstgelegenen po- tenziellen Laichgewässer (siehe Kap. 8.1.3 und Abb. 1). Es fällt auf, dass besonders die Knoblauchkröten an den Ostseiten der Straßen sehr viel häufi- ger erfasst wurden, als an den Westseiten. Beim Moorfrosch und der Erdkröte gibt es etwa eine Gleichverteilung. Die beiden einzigen Teichfrösche wurden an der Westseite des Ab- schnitts B gefunden.

6 B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007

Diagramm 2: Individuenzahlen pro Abschnitt

Individuenzahlen pro Abschnitt

100 90 1 80 24 70 Teichfrosch Grasfrosch 60 8 50 Moorfrosch 40 Erdkröte

Indivuenzahl Knoblauchkröte 30 1 1 55 11 2 20 2 12 20 10 16 5 6 0 12 5 2 A 1 A 2 B 1 B 2 C 1 C 2 Zaunabschnitte

8.3.4 Individuenzahlen pro Eimer Im Diagramm 3 wird ersichtlich, dass die höchsten Individuenzahlen pro Eimer im Abschnitt C 2 erreicht werden. Am Eimer Nr. 48 wird mit 20 Exemplaren der höchste Wert erreicht. Rang 2 und 3 belegen die beiden benachbart gelegenen Eimer Nr. 49 mit 16 und Eimer Nr. 47 mit 15 Tieren. Aber auch die Eimer Nr. 45 (12 Individuen), Nr. 50 (9 Ind.) und 46 (8 Ind.) liegen noch vor allen anderen Eimerfallen in den anderen Abschnitten. Max. 6 Tiere pro Ei- mer werden in den Abschnitten B 1 (Nr. 21 und 23), B 2 (Nr. 35) und C 1 (Nr. 37) erreicht (vgl. Abb. 2). 8.3.5 Zeitliche Verteilung der Fangzahlen Die zeitliche Verteilung der Fänge wird zur besseren Übersicht auf die Kalenderwochen (KW) bezogen dargestellt (vgl. Diagramm 4). Der mit Abstand höchste Wert wurde mit 71 Individuen in der 19. KW (7. - 13. Mai) verzeichnet. Mit 21 Tieren wird in der 20. KW (14. – 20. Mai) der zweithöchste Wert erreicht. Ebenfalls überdurchschnittlich hohe Fangzahlen wurden in der 16. KW (16. – 22. April) mit 14 Tieren bzw. der 17. KW (23. – 29. April) und 24. KW (11. – 17. Juni) mit jeweils 12 Tieren erreicht. 8.3.6 Sonstige Beobachtungen von Amphibien im Umfeld der Fangzäune Fast alle Kleingewässer im Umfeld der Fangstrecken wurden im Laufe des Kartierzeitraumes ein- bis mehrmals begutachtet und die dort vorkommenden Amphibienarten erfasst. Im Bereich des Zaunabschnittes A erfolgte am 19.5.2007 im Graben ca. 10 m östlich der L 311 ein Sichtnachweis von ca. 5 Grünfröschen (vermutlich Teich- oder kleine Wasserfrö- sche). Auf Höhe des Zaunabschnittes B wurden in der nächstgelegenen Wasser führenden Senke (KG - 3) am 28.4.2007 zahlreiche Grünfrösche (vermutlich Teich- oder kleine Wasserfrösche) sowie mind. 15 Rotbauchunken beobachtet und verhört. In den beiden dem Abschnitt C nächstgelegenen Gewässern wurden am 28. 4. 2007 zahlrei- che juvenile Moor- und Teichfrösche festgestellt. Am 24.5.2007 wurden hier wiederum junge Moorfrösche angetroffen.

B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 7

8.3.7 Weitere Informationen zu Amphibien im Untersuchungsraum Am 19.5. und am 25.5.2007 wurde jeweils ein Gespräch mit Gerd Ebert (2007, mdl.), Wach- schützer bei der Firma Schwörer Haus GmbH, geführt. Er berichtete, dass in den vergangenen Jahren immer viele Braunfrösche und Erdkröten auf dem Gelände der genannten Firma zu beobachten gewesen seien. Auch wären sonst immer Grünfrösche und Rotbauchunken vom Pförtnerhaus aus, das am Eingang des Firmengeländes steht, von der anderen Straßenseite zu hören gewesen. 2007 waren dort aber keine Froschlurche zu sehen und auch nicht zu hören. Dies deutet daraufhin, dass das Gewässer KG – 2 (ca. 50 m östlich von Abschnitt B – vgl. Abb. 1) in den vergangenen Jahren Wasser geführt hat und u. a. von Grünfröschen und Rot- bauchunken besiedelt war, die auch den Raum westlich der B 158 in größerer Zahl als Som- merlebensraum nutzten. Allerdings wurden nach mündlicher Mitteilung von Herrn Ebert (2007) nie überfahrene Froschlurche auf der Bundesstraße festgestellt. Auch vom Kartiererteam wurden in 2007 nirgends im Bereich der 3 Fangstrecken überfahrene Amphibien gefunden.

Gesamtzahlen pro Eimer

25

20 1

15 8 TF 5 GF 5 MF EK 2 1 KK Individuenzahl 10 2 1

2 2 4 1 5 2 10 10 1 9 9 2 4 1 1 5 1 7 2 4 4 6 5 1 1 1 4 2 4 4 4 3 1 1 3 11 Eimer-Nummer 2 222 2 11111 1 1 1 1 1 1 111 1 1 0 1234567891011121314151617181920212223242526272829303132333435363738394041424344454647484950

A 1 A 2 B 1 B 2 C 1 C 2

Diagramm 3: Gesamtzahlen pro Eimer

8 B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007

Gesamtzahl der Fänge Ahrensfelde 07

80

70 1

60 25

50 TF GF 4 40 MF EK

Individuenzahl KK 30

20 40 5 2 1 10 11 4 14 3 9 1 4 1 1 8 1 2 4 3 3 5 3 4 4 1 0 1 1 1 1 2 1 1 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. Wochennummer

Diagramm 4: Gesamtzahl der Fänge

8.4 Diskussion 8.4.1 Bedeutung der untersuchten Abschnitte als Amphibien-Lebensräume Überblick Im Abschnitt A der L 311 konnte kein Amphibien-Wanderweg von größerer Bedeutung fest- gestellt werden. Hingegen belegen die Ergebnisse, dass die Bundesstraße B158 in den Untersuchungs- abschnitten B und C bedeutsame Wanderkorridore von mind. 5 Amphibien-Arten zerteilt. Abschnitt A Im Abschnitt A wurden im Kartierzeitraum an den Zäunen 3 Individuen (1 Moorfrosch und 2 Knoblauchkröten) registriert. Dies ist, auf die Länge der untersuchten Strecke und den Zeit- raum bezogen, vernachlässigbar wenig. Das Holunder-Weidengebüsch östlich der Straße und nördlich des Grabens scheint eine ge- wisse Bedeutung als Winterlebensraum für Amphibien zu besitzen (festgestellte Wanderungs- richtung der 3 Individuen im Frühjahr 2007 vom Gehölz weg nach Westen). Die umliegenden Wiesenflächen fungieren wahrscheinlich als Sommerlebensräume für die vereinzelt vorkom- menden Froschlurche. Als potenzielles Laichgewässer ist im Umfeld lediglich ein Entwässerungsgraben vorhanden. An diesem wurden Grünfrösche beobachtet (vgl. Kap. 8.3.6). Es liegt nahe, dass Amphibien, die in bzw. an dem Graben vorkommen, die Grabenunterführung unter der L 311 nutzen, um die Straße zu queren. In diesem Falle sind die Tiere vom Straßenverkehr nicht gefährdet. Die L 311 zerschneidet also im untersuchten Abschnitt A momentan keine wichtigen Amphi- bien-Wanderwege.

B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 9

Die Lage würde sich in dem Moment ändern, wenn in der vermoorten Senke, der zentrale Entwässerungsgraben deutlich angestaut würde, und dadurch überstaute Moor-Bereiche entstünden oder im Bereich des Gehölzes ein Gewässer künstlich angelegt würde (laut Auskunft des Landesbetriebs für Straßenwesen [Frau Markowitsch] beabsichtigt). Diese würden nach kurzer Zeit von Amphibien besiedelt werden, für die die vorhandene Straße dann eine Gefährdung darstellen würde.

Abschnitt B In diesem Bereich der Bundesstraße B 158 wurden 54 Froschlurche an den Fangzäunen fest- gestellt. Es wurden die Arten Knoblauchkröte, Moorfrosch, Erdkröte in nennenswerten Grö- ßenordnungen, Teichfrosch und Grasfrosch nur in Einzelexemplaren registriert (vgl. Kap. 8.3.2). Verglichen mit anderen Untersuchungen (z.B. SZABO & HELKE 2004) ist die festge- stellte Größenordnung als gering einzuschätzen. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Wanderaktivität in feuchteren Frühjahren deutlich höher ist, als im Untersuchungsjahr 2007 (vgl. Kap. 8.3.7). Das nächstgelegene Laichgewässer lag 2007 ca. 270 m östlich von Ab- schnitt B. Hier wurden im Untersuchungsjahr auch Rotbauchunken registriert. Ist das Winterhalbjahr feuchter als 2006/2007 dürfte auch die Senke ca. 50 m östlich des Be- reiches B (KG – 2) als Laichgewässer fungieren (Kap. 8.3.7). Es liegen noch weitere Amphi- bien-Laichgewässer im Umfeld von Abschnitt B (vgl. Kap. 8.1.3 und Abb. 1), von denen aus Wanderbewegungen über den betrachteten Straßenabschnitt erfolgen könnten. Die an B angrenzenden Waldabschnitte scheinen sowohl als Winter- wie auch als Sommerle- bensraum von Amphibien genutzt zu werden. Hierbei besitzt der Laubwald westlich der Stra- ße eine deutlich höhere Habitatqualität, als der Kiefernbestand östlich der Straße. Die südöst- lich gelegene Wiese dürfte als Sommerlebensraum eine gewisse Funktion besitzen. Die verhältnismäßig höchste Wanderaktivität wurde im mittleren Teil des Abschnitts B ermit- telt, während an den Rändern die Fangzahlen geringer waren (vgl. Diagramm 4). Zusammenfassend kann demnach eingeschätzt werden, dass im Abschnitt B ein lokal bedeut- samer Amphibienwanderweg durch die B 158 beeinträchtigt wird. Abschnitt C Im Abschnitt C wurden mit 117 Individuen die höchsten Fangzahlen im Untersuchungsgebiet erreicht. Verglichen mit anderen Untersuchungen (z.B. SZABO & HELKE 2004) ist die festge- stellte Größenordnung als mäßig hoch einzuschätzen. Es wurden die Arten Knoblauchkröte, Erdkröte und Moorfrosch in größeren Stückzahlen und die Art Grasfrosch nur vereinzelt ge- funden (vgl. Kap. 8.3.2). Das nächste 2007 frequentierte Laichgewässer (KG – 10) liegt nur ca. 100 m östlich des Ab- schnitts C. Weitere Gewässer liegen ebenfalls in relevanter Entfernung zu diesem Straßenab- schnitt. Die angrenzenden Wald- bzw. Forstbereiche werden als Winter- wie auch als Som- merlebensraum von Amphibien genutzt. Gegenüber der Fichtenschonung besitzen die Laub- holz-Altbestände südöstlich und westlich der Straße eine deutlich höhere Habitateignung. Besonders auf der Ostseite der Straße wurden im Abschnitt C hohe Fangzahlen erreicht. Es vollzog sich hier eine Frühjahrswanderung überwiegend von Ost nach West, in geringerem Maße auch in die Gegenrichtung. Bemerkenswert ist, dass auch in den Randbereichen des Fangzaunes relativ hohe Fangzahlen registriert wurden (vgl. Diagramm 4). Dies deutet da- raufhin, dass beiderseits über den untersuchten Abschnitt C hinaus, Wanderbewegungen von Amphibien stattfinden. Abschließend kann eingeschätzt werden, dass im Abschnitt C ein für den lokalen Amphibien- Bestand wichtiger Wanderkorridor durch die B 158 unterbrochen wird.

10 B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007

Tab. 9: Gefährdungs- und Schutzstatus sowie maximale Wanderdistanzen der vorhandenen Arten Art wissenschaftlicher Rote-Liste-Status BArtV FFH max. Wanderdis- Name tanzen* BRD Brandenburg 1998 2004 Rotbauchunke Bombina bombina 1 1 bg ++ 500 m Knoblauchkröte Pelobates fuscus 2 3 bg + 2000 m Erdkröte Bufo bufo - 3 bg - 5000 m Moorfrosch Rana arvalis 2 3 bg + 1000 m Grasfrosch Rana temporaria - 3 bg - 4000 m Teichfrosch Rana kl. esculenta - - bg - 2500 m * nach BLAB & VOGEL 1989

V: auf der Vorwarnliste BArtV: Bundes-Artenschutz-Verordnung 1: vom Aussterben bedroht bg: besonders geschützt 2: stark gefährdet FFH: Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU 3: gefährdet +: Anhang IV, FFH -: nicht vermerkt ++ : Anhang II, FFH

8.4.2 Gefährdungs- und Schutzstatus der nachgewiesenen Amphibienarten Auf der Grundlage der Bundes-Artenschutz-Verordnung sind derzeit alle in Deutschland vor- kommenden Amphibien-Arten als besonders geschützt eingestuft. Den höchsten Schutzstatus der vorkommenden Arten hat die Rotbauchunke die im Anhang II der FFH-Richtlinie gelistet ist. Zudem gilt diese Art als in Deutschland und Brandenburg vom Aussterben bedroht. Diese Art wurde jedoch lediglich im Kleingewässer KG – 3 ca. 270 m östlich des Untersuchungsab- schnittes B nachgewiesen, nicht jedoch am Fangzaun. Eine potenzielle Gefährdung von ein- zelnen Exemplaren dieser Art durch den Autoverkehr auf der B 158 kann trotzdem nicht aus- geschlossen werden. Zumal die Art in feuchteren Jahren nur 50 m östlich des Straßenab- schnitts B zu laichen scheint und der Aktionsradius der Art 500 m erreichen kann (vgl. Tab. 9). Im Anhang IV der FFH-Richtlinie sind der Moorfrosch und die Knoblauchkröte aufgeführt. Der Moorfrosch gilt deutschlandweit als stark gefährdet, in Brandenburg derzeit als gefährdet. Er wurde an den Fangstrecken als zweithäufigste Art nachgewiesen. Ebenfalls deutschland- weit stark gefährdet, in Brandenburg aber noch relativ häufig ist die Knoblauchkröte. Sie wurde im Untersuchungsraum am häufigsten registriert. Erdkröte und Teichfrosch gelten in Deutschland derzeit als nicht gefährdet. Der nur in Einzelindividuen nachgewiesene Gras- frosch ist bundesweit nicht vermerkt und gilt in Brandenburg als gefährdet. 8.4.3 Empfehlungen zum Schutz der Amphibien im Untersuchungsraum Abschnitt A Aufgrund der gegenwärtigen starken Entwässerung des Moores und des Nichtvorhandenseins von Standgewässern beiderseits des Abschnitts A gibt es in dem Raum anscheinend nur we- nige Amphibien und es finden kaum Wanderbewegungen dieser Tiere über die L 311 statt. Sollten in diesem Bereich jedoch neue Gewässer geschaffen werden, so müssten in einem Umkreis von mind. 250 m Amphibienleiteinrichtungen entlang der vorhandenen bzw. dann neu errichteten Straßen installiert werden. In Anbetracht der in diesem Bereich geplanten zahlreichen Straßenbauwerke erscheint dieser als Amphibienlebensraum jedoch nur wenig geeignet. Ein potenzielles Laichgewässer sollte in einem weniger zerschnittenen Landschafts- areal, z.B. 500 m nordwestlich, geschaffen werden.

B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 11

Abschnitte B und C Wie im Kapitel 8.4.1 dargestellt, wäre mit der Umsetzung der geplanten Maßnahmen eine Zerschneidung und Zerstörung von Amphibien-Teillebensräumen in den Abschnitten B und C verbunden. Im „Merkblatt zum Amphibienschutz an Straßen“ des BUNDESVERKEHRSMINISTERIUMS (2000) heißt es auf Seite 10: - „Ist beim Bau einer Straße die Zerschneidung bzw. Zerstörung eines Lebensrau- mes oder eines Teillebensraumes unvermeidlich, so sind die Beeinträchtigungen in erster Linie durch effiziente Leit- und Querungsbauwerke zu minimieren. Darüber hinaus sollen im Lebensraum der Amphibien, aber außerhalb des Beeinträchti- gungsbereiches, Strukturen geschaffen werden, die diesen aufwerten. - Im Bereich der Amphibienwanderwege sind die Baustellen während der gesamten Bauzeit so abzusperren, dass die Tiere nicht in den Baubereich gelangen. Wäh- rend der Wanderperiode sind die Tiere in geeigneten Gefäßen zu fangen und re- gelmäßig umzusetzen. - Bei der Schaffung von neuen Lebensräumen oder Teillebensräumen soll ein im Regelfall mehrjähriger Vorlauf vorgesehen werden, bevor mit dem Bau der Straße begonnen wird.“

Abschnitt B Im Falle des Ausbaus der B158 sollte im Bereich B östlich der Straße eine dauerhafte Amphi- bienabsperrung installiert werden. Diese sollte entlang der Fangtrasse B 1 verlaufen, jedoch um weitere 100 m straßenparallel nach Norden verlängert werden (vgl. Abb. 1, B 1 – fest). Eine Installation von Querungsbauwerken erscheint nicht sinnvoll. Zu beachten ist weiterhin die oben zitierte Vorgabe, dass die Baustelle während der gesamten Bauzeit gegen das Einwandern von Amphibien zu sichern ist (beidseitig (!) der Straße). Wäh- rend der Frühjahrswanderung (März bis Mai) müssen die Tiere, die auf dem Weg zu den Laichgewässern sind, also von West nach Ost die Straße queren wollen, in geeigneten Behält- nissen gefangen und täglich umgesetzt werden. Begründung: In feuchten Jahren wird das Gewässer KG – 2, 50 m östlich der Fahrbahn, von Amphibienarten, wie Rotbauchunke und Teichfrosch, besiedelt. Die Wanderaktivität nach Westen dürfte in diesen Jahren ungleich höher sein als 2007. Auch nördlich der Fangstrecke ist dann mit stärkeren Amphibien-Wanderbewegungen zu rechnen. Durch die Absperrung sollen die Amphibien daran gehindert werden, auf die Straße bzw. die Baustelle zu laufen und dort überfahren zu werden. Angesichts der geplanten Straßenbreite (4-spurig) ist nicht zu erwarten, dass Querungshilfen (Amphibientunnel) von den Froschlur- chen tatsächlich angenommen werden. Im Bereich westlich der Straße gehen durch den ge- planten Straßenbau somit Teillebensräume der am Fangzaun nachgewiesenen Arten dauerhaft verloren. Als Ausgleichsmaßnahme für den Eingriff (Verlust der Winter- und Sommerlebensräume für Amphibien westlich der B 158) kämen im Sinne des o. g. Merkblatts Maßnahmen zur Verbes- serung des Wasserhaushalts des Kleingewässers KG - 2 in Frage. Noch empfehlenswerter wäre eine Aufwertung der Feuchtlebensräume KG – 4, KG – 6 und/oder KG-8 für Amphi- bien. Diese sind in einem größeren Abstand zum Eingriffsraum gelegen und besitzen damit das größere Potenzial zur Etablierung bzw. Vergrößerung von Amphibienpopulationen. Bei der Umgestaltung der genannten Feuchtlebensräume sollten die diesbezüglichen Hinweise des Bundesverkehrsministeriums (Merkblatt Ausgabe 2000, S. 11 – 16) beachtet werden. Ziel sollte es sein, optimale Bedingungen besonders für die beeinträchtigten Amphibien-Arten

12 B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 herzustellen. Die Ausgleichsmaßnahmen sollten, wie in dem Merkblatt gefordert, möglichst schon einige Jahre vor dem Beginn des eigentlichen Eingriffs erfolgen. Abschnitt C Wird die B 158 verbreitert, so sollte im Abschnitt C ebenfalls östlich der Fahrbahn eine Am- phibienabsperrung fest installiert werden (vgl. Abb. 1). Die Fangstrecke C 2 sollte nach Nor- den bis zum Beginn des Gewerbegebietes Blumberg sowie nach Süden auf insgesamt 200 m verlängert werden. Eine Installation von Querungsbauwerken erscheint auch hier nicht sinnvoll. Zu beachten ist weiterhin, dass die Baustelle während der gesamten Bauzeit beidseitig (!) der Straße gegen das Einwandern von Amphibien zu sichern ist. Während der Frühjahrswanderung (März bis Mai) müssen die Tiere, die auf dem Weg zu den Laichgewässern sind, also von West nach Ost die Straße queren wollen, in geeigneten Behältnissen gefangen und täglich umgesetzt werden. Begründung: Durch die Absperrung sollen die Amphibien daran gehindert werden, auf die Straße bzw. die Baustelle zu laufen und dort überfahren zu werden. Auch an den randlich ge- legenen Eimern der Fangstrecke C 2 wurden hohe Fangzahlen registriert, so dass ein Wander- korridor breiter als die Fangstrecke zu sein scheint. Für funktionstüchtige Querungshilfen wäre die geplante Straße auch hier zu breit. Im Bereich westlich der Straße gehen durch den geplanten Straßenbau somit Teillebensräume der am Fangzaun nachgewiesenen Arten dauer- haft verloren. Als begleitende Ausgleichsmaßnahmen kämen eine Entschlammung des Gewässers 100 m östlich des Abschnitts C sowie eine Klärung (Nährstoffentzug) des hier über ein Rohr einge- leiteten Wassers in Frage (siehe Kap. 8.1.3). Auch hier gilt, in Analogie zu den im Abschnitt B gemachten Aussagen, dass eine Sanierung von Laichgewässern (z.B. KG – 4, KG – 6 und KG - 8) in einem größeren Abstand zum Eingriffsort die nachhaltigere Ausgleichsmaßnahme wäre (Details hierzu - siehe oben).

B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 13

Anlagen Übersichtstabelle der Tages-Fangbilanzen (1) (Die Tage, an denen keine Fänge erfolgten, sind nicht aufgeführt.) Eimer-Nr. 18.3.07 24.3.07 26.3.07 5.4.07 9.4.07 11.4.07 12.4.07 15.4.07 17.4.07 18.4.07 19.4.07 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 1MF 14 15 16 17 18 19 1KK 20 1KK 21 1MF 1EK 22 23 24 25 26 27 28 1KK 29 1EK, 1MF 30 1MF 31 1MF 32 1TF 33 34 1KK 1MF 35 1KK 36 2MF 37 2MF 38 2MF 39 2MF 40 41 42 43 44 45 1KK 1KK 1KK 46 47 48 49 1MF 50 Summe131112112121 Sonstiges Kürzel: KK = Knoblauchkröte, EK = Erdkröte, MF = Moorfrosch, GF = Grasfrosch TF = Teichfrosch, SK = Sonderkontrollen

14 B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007

Übersichtstabelle der Tages-Fangbilanzen (2) (Die Tage, an denen keine Fänge erfolgten, sind nicht aufgeführt.) Eimer-Nr. 24.4.07 25.4.07 26.4.07 27.4.07 29.4.07 30.4.07 2.5.07 6.5.07 7.5.07 8.5.07 9.5.07 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 1KK 15 16 17 18 19 1MF 20 3MF 21 1MF 22 1GF 23 1MF 24 25 26 27 1MF 28 1MF 1EK 1KK 29 30 1TF 31 1MF 1MF 1EK 32 33 34 35 36 1MF 1MF 37 1MF 2MF 38 1GF, 1MF 39 1MF 1MF 40 1MF 1MF 41 1MF 42 1MF 43 1 EK 1EK 44 1MF 2MF 1KK 45 2KK 46 2KK 47 1EK 2KK,1MF 1KK 48 3MF 1KK 49 1EK 1KK, 3MF 50 4KK,1MF Summe2123421132514 Sonstiges SK SK Kürzel: KK = Knoblauchkröte, EK = Erdkröte, MF = Moorfrosch, GF = Grasfrosch

B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 15

Übersichtstabelle der Tages-Fangbilanzen (3) (Die Tage, an denen keine Fänge erfolgten, sind nicht aufgeführt.) Eimer-Nr. 10.5.07 11.5.07 12.5.07 13.5.07 15.5.07 16.5.07 17.5.07 19.5.07 23.5.07 26.5.07 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 1KK 1MF 20 1MF 21 1KK 1KK 22 2KK 2KK 23 1KK 1KK 2KK 1KK 24 1MF 25 26 27 28 1MF 29 30 1MF 31 1MF 32 33 34 1KK 35 36 37 1KK 38 39 40 41 1EK 42 43 1EK 1KK 1EK 44 2KK 1KK 45 1KK 1KK 1KK 46 1KK 1KK 1KK 47 1KK 1KK 1KK 1KK 48 1MF,2KK 1KK 2KK,1MF 1MF 1MF 1KK 49 3KK 2KK 1KK,1EK 1KK, 1MF 50 1MF 1KK Summe3153 8111 8 1 3 5 Sonstiges SK SK SK Kürzel: KK = Knoblauchkröte, EK = Erdkröte, MF = Moorfrosch, GF = Grasfrosch

16 B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007

Übersichtstabelle der Tages-Fangbilanzen (4) (Die Tage, an denen keine Fänge erfolgten, sind nicht aufgeführt.) Eimer-Nr. 27.5.07 29.5.07 30.5.07 7.6.07 9.6.07 13.6.07 15.6.07 16.6.07 17.6.07 22.6.07 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 1KK 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 1KK 22 23 24 1KK 1EK 25 26 27 28 29 30 1EK 31 1EK 32 33 1MF 34 35 36 37 38 39 40 41 42 1EK 43 44 1MF 45 1KK 1KK 2 EK 46 1KK 47 2 MF 1KK 2MF 1KK 48 2KK 1MF 1KK 49 50 2KK Summe1712135222 Sonstiges SK SK Kürzel: KK = Knoblauchkröte, EK = Erdkröte, MF = Moorfrosch, GF = Grasfrosch

B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 17

Übersichtstabelle der Tages-Fangbilanzen (5) (Die Tage, an denen keine Fänge erfolgten, sind nicht aufgeführt.) Eimer-Nr. 24.6.07 25.6.07 26.6.07 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 1MF 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 2EK 47 48 1GF 1EK 49 1KK 50 Summe 2 1 3 Sonstiges Gesamt: 174 Kürzel: KK = Knoblauchkröte, EK = Erdkröte, MF = Moorfrosch, GF = Grasfrosch

18 B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007

Abb. 1: Luftbild 1: Verlauf der geplanten Umgehungsstraße mit Untersuchungsabschnitten (Fang- strecken) und potenziellen Laichgewässern

B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007 19

2

Abb. 2: Luftbild 2: Verlauf der geplanten Umgehungsstraße mit Untersuchungsabschnitten (Fang- strecken) und Anordnung der Fangeimer

20 B158n OU Ahrensfelde – Amphibienzählung August 2007

Qellenverzeichnis BLAB & VOGEL (1989): Amphibien und Reptilien. Kennzeichen, Biologie, Gefährdung. BLV- Intensivführer, Spektrum der Natur. BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR, BAU- UND WOHNUNGSWESEN; ABTEILUNG STRAßENBAU, STRAßENVERKEHR (2000): Merkblatt zum Amphibienschutz an Straßen. Broschüre des o. g. Ministeriums. EBERT, G. (2007): Mdl. Mitteilungen am 19. 5. und am 25. 5. 2007, Angehöriger der Wach- schutzfirma, die das Gelände der Firma Schwörer Haus GmbH bewacht. ÖKO DATA GMBH (2007): B 158n Ortsumfahrung Ahrensfelde – Untersuchungen zu Amphi- bienwanderwegen, unveröfftl. Studie i. A. des Landesbetriebs für Straßenwesen Nieder- lassung Eberswalde, Strausberg. SZABO & HELKE (2004): Amphibien-Vorkommen in Greifswald-Eldena, unveröfftl. Studie i. A. des NABU-Kreisverbands Greifswald, Greifswald.

B158n OU Ahrensfelde – Fledermauskundliche Untersuchungen September 2010 1

9 Anhang: Fledermauskundliche Untersuchungen

Auftragnehmer: Dipl.-Ing. Götz Nessing Büro für faunistische Gutachten Büchnerweg 32 12489 Berlin

Auftraggeber: ÖKO-DATA Gesellschaft für Ökosystemanalyse und Umwelt- datenmangement mbH Hegermühlenstr. 58 15344 Strausberg

Berlin am 13. September 2010

2 B158n OU Ahrensfelde – Fledermauskundliche Untersuchungen September 2010

Inhaltsverzeichnis

9 Anhang: Fledermauskundliche Untersuchungen ...... 1 9.1 Anlass und Aufgabenstellung ...... 3 9.2 Methodik ...... 3 9.2.1 Methoden der Geländeerfassung ...... 3 9.2.2 Auswertung ...... 7 9.2.3 Methodenkritik ...... 7 9.3 Ergebnisse ...... 8 9.3.1 Nachgewiesene Arten ...... 8 9.3.2 Detektornachweise ...... 8 9.3.3 Potenzielle Quartiere und Quartiernachweise ...... 9 9.3.4 Indirekte Quartiersnachweise und quartiersnahe Flugrouten ...... 10 9.4 Bewertung ...... 11 9.5 Biologie der nachgewiesenen Arten ...... 11 9.6 Allgemeine Wirkungen von Straßenbauvorhaben und des Straßenverkehrs sowie untersuchungsraumspezifische Bewertung ...... 14 9.6.1 Verlust/Beeinträchtigung von Jagdgebieten ...... 14 9.6.2 Verlust oder Beeinträchtigung von Quartieren ...... 15 9.6.3 Individuenverluste infolge von Quartierbeseitigung ...... 16 9.6.4 Individuenverluste infolge von Kollisionen ...... 16 9.7 Generelle Möglichkeiten der Vermeidung/Schadensbegrenzung ...... 18 9.7.1 Vermeidung baubedingter Individuenverluste ...... 18 9.7.2 Individuenverluste aufgrund von Kollisionen ...... 19 9.8 Literatur, Quellen ...... 20 9.9 Anhang ...... 22

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Lage der Transekte 1 bis 4 ...... 4 Abbildung 2: Lage der Transekte 5 bis 7 ...... 5 Abbildung 3: Artnachweise auf den Transekten 1 bis 7 ...... 9 Abbildung 4: Lage der Bäume mit potenziellen Fledermausquartieren ...... 24

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bewertung der Detektordaten ...... 7 Tabelle 2: Nachgewiesene Fledermausarten ...... 8 Tabelle 3: Ergebnisse der Detektorerfassungen ...... 8 Tabelle 4: Potenzielle Fledermaus-Quartierbäume im Baukorridor ...... 9 Tabelle 5: Artbezogene Bewertung der Funktionsräume ...... 11 Tabelle 6: Strukturbindung und bevorzugtes Flugverhalten sowie Empfindlichkeit der nachgewiesenen bzw. vermutlich vorkommenden Fledermausarten ...... 18 Tabelle 7: Mittels Detektor erfasste Jagd- (J) und Transferaktivitäten (Tf) ...... 22

B158n OU Ahrensfelde – Fledermauskundliche Untersuchungen September 2010 3

9.1 Anlass und Aufgabenstellung Der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg plant in Ahrensfelde, Landkreis Barnim, für die Bundesstraße B158 den Bau einer Ortsumgehung. Ein Teil der geplanten Trasse verläuft auf dem Gebiet des Landes Berlin. Zur Prüfung artenschutzrechtlicher Belange erfolgte im Jahr 2010 die Erfassung der im Ge- biet vorkommenden Fledermausarten und ihrer Lebensräume. Im vorliegenden Gutachten werden die angewandten Methoden, die Ergebnisse der Untersuchungen sowie die lokalisier- ten artspezifischen Funktionsräume (Jagdgebiete, Transferräume und Quartiere) dargestellt und bewertet. Des Weiteren werden die vom Vorhaben ausgehenden Wirkungen beschrieben und bewertet sowie grundsätzliche Möglichkeiten zur Vermeidung bzw. Schadensbegrenzung aufgezeigt. 9.2 Methodik Für die Erfassung der Fledermausarten und ihrer Funktionsräume kamen Standardmethoden zur Anwendung, wie sie u. a. im Zusammenhang mit dem Monitoring für FFH-Arten (DIETZ & SIMON 2005) und im Zuge der Eingriffsregelung (BRINKMANN et al. 1996) praktiziert wer- den. 9.2.1 Methoden der Geländeerfassung Fledermäuse nutzen Landschaften partiell in Abhängigkeit von den artspezifischen Ansprü- chen und den vorhandenen Lebensraumstrukturen. Bei den Erfassungen lag der Fokus deshalb auf Landschaftsteilen, die für Fledermäuse aus gutachterlicher Sicht als relevant eingeschätzt wurden. Hierzu zählen vorrangig Forsten/Wälder sowie deren Ränder, Forstwege, Alleen, Strauch- und Baumreihen sowie Siedlungen. Die Untersuchungen erfolgten entlang des geplanten Trassenverlaufes der Ortsumgehung der Bundesstraße B158 in einem Korridor von bis zu 150 m beidseitig der geplanten Umgehungs- trasse. Systematische Erfassungen fanden an fünf Terminen zwischen April und August 2010 (30.04./01.05., 24./25.05., 05./06.06., 21./22.07. und 16./17.08) statt. Die Untersuchungen umfassen somit den Zeitraum der Etablierung der Wochenstubengemeinschaften, der eigentli- chen Wochenstubenzeit mit Geburt der Jungtiere sowie die Auflösung der Wochenstuben. Für die Untersuchungen kamen folgende Methoden zur Anwendung: Detektorbegehungen: Die bioakustische Erfassung der Fledermausarten erfolgte anhand ihrer Rufe mittels Ultraschallwandlern (Bat-Detektoren; s. u.). Hierzu wurden 7 Transekte innerhalb des Untersuchungskorridors von etwa 100 m beiderseits der geplanten Trasse (s. Karte 1) fünfmal an den o. g. Terminen begangen. Die Auswahl der Transekte erfolgte schwerpunktmäßig in Hinblick auf potenzielle Flugrouten entlang linienförmiger Land- schaftsstrukturen an Alleen, Strauch- und Baumreihen oder Waldwegen. Entlang von Leit- strukturen können sich Flugrouten herausbilden, die von strukturgebundenen Arten (vgl. Ta- belle 6) für Transferflüge zwischen Quartier und Jagdgebiet regelmäßig genutzt werden. Werden Leitstrukturen in Folge eines Straßenbauvorhabens zerschnitten, kann es an den Kreuzungspunkten zu Kollisionen kommen. Vor diesem Hintergrund wurden die Transekte 1 bis 7 auf der Grundlage von Topografischen Karten (TK10) sowie von Luftbildern entlang linienförmiger Landschaftsstrukturen mit potenziellen Flugrouten festgelegt (vgl. Abbildung 1 und Abbildung 2).

4 B158n OU Ahrensfelde – Fledermauskundliche Untersuchungen September 2010

Abbildung 1: Lage der Transekte 1 bis 4

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Abbildung 2: Lage der Transekte 5 bis 7

Die Transekte wurden bei allen fünf Begehungen jeweils mit der gleichen Intensität über je- weils 0,75 Stunden (45 Minuten) untersucht. Die Detektorbegehungen erfolgten jeweils bei günstiger Witterung in windstillen/windarmen und weitgehend niederschlagsarmen Nächten statt, wobei die Transekte zu unterschiedlichen Nachtzeiten begangen1 wurden. Die bioakustische Erfassung und Artbestimmung der Fledermäuse erfolgte anhand ihrer Or- tungsrufe. Diese werden überwiegend im Ultraschallbereich ausgesendet und sind daher für das menschliche Ohr i.A. nicht hörbar. Mithilfe von Bat-Detektoren lassen sich die Ultra- schallrufe über unterschiedliche technische Verfahren hörbar machen. Bei den Untersuchun- gen kam ein Pettersson D 240x zum Einsatz. Der D240x ermögliche durch das technische Verfahren der Zeitdehnung eine Bestimmung der Fledermausarten. Alle Detektornachweise wurden in Tageskarten verortet und die einzelnen Rufkontakte in Tagesprotokollen dokumen- tiert. Die mit dem Pettersson D 240x aufgenommenen und zeitgedehnten Ultraschallrufe lie- ßen sich in einigen Fällen sofort bestimmen. Die nicht durch das Abhören des zeitgedehnten bzw. gemischten Signals sicher bestimmbaren Rufe wurden auf einem portablen Speicherme- dium (Edirol R09) vor Ort archiviert. Diese Aufnahmen wurden anschließend auf einen PC bzw. Laptop übertragen. Mithilfe der Bioakustik-Software Bat Sound Pro 3.3 wurden aus den Ultraschallaufnahmen Sonagramme generiert. Anhand der Sonagramme lassen sich charakte- ristische Rufparameter ablesen, die in zahlreichen Fällen eine Artbestimmung oder zumindest die Zuordnung zur Gattung ermöglichen. Zur Problematik der Artbestimmung anhand der Ortungsrufe sei u. a. auf PARSONS & JONES (2000), RUSSO & JONES (2002), SKIBA (2003) und

1 Es wurde davon ausgegangen, dass an den untersuchten Transekten die Aktivität der einzelnen Fledermausar- ten im Laufe der Nacht schwankt. Um eventuelle Unterschiede möglichst gleichmäßig erfassen zu können, er- folgten die Untersuchungen nach dem Rotationsprinzip: Die Reihenfolge der Transektbegehungen wurde in den jeweiligen Untersuchungsnächten so variiert, dass jedes Transekt zu unterschiedlichen Nachtzeiten untersucht wurde.

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OBRIST et al. (2004) verwiesen. Neben dem D240x, der grundsätzlich zur Art- bzw. Gat- tungsbestimmung verwendet wurde, kam zeitgleich ein Pettersson D100 zum Einsatz2. Proto- kolliert und ausgewertet wurden ausschließlich die mit dem D240x aufgezeichneten Rufe. Sichtbeobachtungen: Die in den Dämmerungsphasen erbrachten Sichtnachweise wurden in den Feldprotokollen dokumentiert, wobei Artbestimmungen meist durch die gleichzeitige Verwendung eines Detektors möglich wurden. Quartiersuche und Erfassung potenzieller Baumquartiere: Bäume und Gebäude wurden in Hinblick auf Fledermausquartiere untersucht. Eine Übersichtsbegehung erfolgte am 07. April 2010. Die Erfassung potenzieller Quartierbäume fand am 11. April 2010 statt. Da An- fang April der Laubaustrieb an Bäumen und Sträuchern noch nicht stattgefunden hatte, konn- ten Stämme, Starkäste sowie Kronenbereiche der zu untersuchenden Bäume vom Boden aus ohne wesentliche Sichtbeeinträchtigungen begutachtet werden. Untersuchung des Baumbestandes: Zur Erfassung potenzieller und tatsächlicher Quartiere wurden alle im Rodungskorridor stehenden Bäume auf das Vorhandensein quartierrelevanter Strukturen untersucht. Im Rehhahnwald sowie an der Landesstraße L311 und L339 erfolgte die Quartiersuche über den Rodungskorridor hinaus in einem Bereich von etwa 40 m beider- seits der geplanten Trasse. Quartierrelevante Strukturen stellen Spechthöhlen, Astlöcher, Stammaufrisse, abstehende Borke sowie größere Astabbrüche dar. Hierbei wurden die im Baufeld stehenden Wald- und Alleebäume vom Boden aus von allen Seiten in Hinblick auf relevante Strukturen in Augen- schein genommen. Hierzu kam ein hoch vergütetes, lichtstarkes Fernglas (Jenoptem 10x50) zum Einsatz. Die Quartiersuche erfolgte zudem im Rahmen der Detektorbegehungen. Dabei erfolgte zum einen die akustische Erfassung von Sozial- und Ortungslauten mithilfe der o. g. Detektoren. Zum anderen erfolgte die optische Erfassung von Schwärmflügen an Quartieren. Hierbei kam ein lichtstarker Handscheinwerfer Ansmann ASN 15 HD zum Einsatz. Alle Bäume mit potenziellen Fledermausquartieren wurden mittels grünem Farbspray mar- kiert. Untersuchung des Gebäudebestandes: Die Suche nach Quartieren gebäudebewohnender Fle- dermausarten erfolgte im Zuge der Detektorbegehungen an Transekt 7 in südlichen Trassen- abschnitt (vgl. Abbildung 2) an der Klandorfer Straße 19/21. Hier wurden sowohl die unmit- telbar von einem Abbruch betroffenen Gebäude wie auch die neben der geplanten Ortsumge- hung stehenden Wohngebäude (WBS 70-Plattenbauten) untersucht. Dabei erfolgten in der Abenddämmerung Ausflugbeobachtungen und in den späten Nachtstunden die Erfassung von Quartiereinflügen bzw. des Schwärmverhaltens.

2 Die Mikrofone der beiden verwendeten Detektoren haben unterschiedliche technische Parameter. Mit beiden Geräten las- sen sich im Mischerverfahren betreiben: Dieses basiert auf der Überlagerung der empfangenen Frequenz mit einer im Gerät generierten Frequenz. Im Mischerbetrieb lassen sich die Ultraschallrufe innerhalb eines bestimmten Frequenzbandes in Echt- zeit hörbar machen. Hierzu wird die gewünschte Empfangsfrequenz manuell eingestellt. Im Mischerbetrieb können dann Frequenzen bis etwa 5 kHz oberhalb und 5 kHz unterhalb der eingestellten Frequenz gehört werden (hieraus resultiert das Frequenzband von ca. 10 kHz). Mit dem gleichzeitigen Betrieb von zwei Detektoren können somit zwei unterschiedliche Frequenzbänder abgehört werden. Zudem weist der D 100 aufgrund mehrerer Mikrofone eine hohe Empfindlichkeit auf und ist hierdurch für den Nachweis leise rufender Arten besonders geeignet. Der D 240x ist zudem aufgrund eines internen Spei- chers umschaltbar auf eine Zeitdehnungsfunktion. Anhand der zeitgedehnten Rufe ist eine Bestimmung der Fledermausart bzw. –gattung möglich. Die Zeitdehnungsfunktion registriert alle (Ultraschall-)Signale in einem Frequenzsektrum von ca. 10 bis 150 kHz, auch wenn die Rufe der Fledermaus im Mischerbetrieb nicht gehört wurden. Bei den durchgeführten Untersu- chungen wurde die Aufzeichnungs- und Zeitdehnungsfunktion am D 240x ausgelöst, sobald mit einem der im Mischerverfah- ren betriebenen Ultraschallwandler ein Fledermaussignal gehört wurde. Aus dieser Erfassungsmethodik resultiert eine höhere Wahrscheinlichkeit des Nachweises von Fledermausrufen.

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9.2.2 Auswertung Detektorbegehungen: Die im Gelände mittels Detektor nachgewiesenen Arten wurden proto- kolliert, im Programm Windows Excel digitalisiert und ausgewertet. Basierend auf den Daten von fünf systematischen Detektorbegehungen erfolgt eine Bewertung der Funktionsräume für die jeweilige Art in drei Stufen (vgl. Tabelle 1). Dabei wurden Jagd- und Transferaktivitäten (vgl. Tabelle 6) zusammengefasst. Der Bewertung liegt folgende Datenbasis zugrunde:

 Funktionsraum geringer Bedeutung: die jeweilige Art wurde mit maximal drei Rufkon- takten nachgewiesen, d. h. im Durchschnitt weniger als ein Rufkontakt je Detektorbe- gehung  Funktionsraum mittlerer Bedeutung: die jeweilige Art wurde mit vier bis maximal neun drei Rufkontakten nachgewiesen, d. h. im Durchschnitt weniger als zwei Rufkontakte je Detektorbegehung  Funktionsraum hoher Bedeutung: die jeweilige Art wurde mit mehr als neun Rufkon- takten nachgewiesen, d. h. im Durchschnitt zwei Rufkontakte je Detektorbegehung und mehr. Im vorliegenden Gutachten werden die Funktionsräume hoher Bedeutung als es- senzielle Lebensraumbestandteile definiert. Tabelle 1: Bewertung der Detektordaten Detektornachweise Bedeutung als Funktionsraum 1 bis 3 gering 4 bis 9 mittel 10 bis ∞ hoch

9.2.3 Methodenkritik Hinsichtlich der Detektorerfassungen ist methodenkritisch zu erwähnen, dass einige Fleder- mausarten sehr leise Ortungsrufe und andere laute Rufe erzeugen. Die Ortungssignale der laut rufenden Fledermausarten sind über Distanzen von mehr als 100 m mit dem Detektor nach- weisbar (SKIBA 2003). Leise rufende Arten sind mit dem Detektor nur über Distanzen von z. T. weniger als 5 m nachweisbar. Als Folge sind laut rufende Fledermausarten in Detektorun- tersuchungen zumeist gut präsentiert. Dem gegenüber sind leise rufende Arten3 häufig unter- repräsentiert oder werden gar nicht erfasst. Detektorerfassungen ermöglichen zudem nur eine ungenaue Bestimmung der Individuenzahlen. Eine Bestimmung des Geschlechtes oder des Alters ist grundsätzlich nicht möglich.

3 Zu den leise rufenden Arten zählen Braunes Langohr, Graues Langohr sowie Bechsteinfledermaus.

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9.3 Ergebnisse 9.3.1 Nachgewiesene Arten Im Zuge der Detektorbegehungen wurden 5 Fledermausarten nachgewiesen. Für diese werden in Tabelle 2 die Gefährdungsgrade gemäß Rote Liste, der Schutzstatus gemäß FFH-Richtlinie sowie der Erhaltungszustand in der biogeografischen Region dargestellt. Tabelle 2: Nachgewiesene Fledermausarten

1) Gefährdung laut Rote Liste: Bbg. = Land Brandenburg (DOLCH et al. 1994); B = Berlin: (KLAWITTER et al. 2005); D = Bundesrepublik Deutschland (BfN 2009): 2: stark gefährdet; 3: gefährdet; G: Gefährdung unbekann- ten Ausmaßes; P: potenziell gefährdet; V: Vorwarnliste; * nicht gefährdet 2) Art gemäß Anhang II und/ oder IV der FFH-Richtlinie; 3) Erhaltungszustand FV = günstig (favourable); U1 = ungünstig – unzureichend (unfavourable - inadequate)

1) Rote Liste FFH- Erhaltungszu- Artname deutsch/ wissenschaftlich Bbg. B D Status 2) stand Bbg. Franselfledermaus (Myotis nattereri) 2 3 * IV FV Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) 2 3 V IV U1 Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) P 3 * IV FV Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) 3 3 * IV FV Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) 3 3 G IV FV

9.3.2 Detektornachweise Die Ergebnisse der Detektorbegehungen werden in nachfolgender Tabelle zusammengefasst und in Abbildung 3 dargestellt. Die Primärdaten sind differenziert in Jagd- und Transferakti- vitäten in Tabelle 6 (Anhang) aufgeführt.

Tabelle 3: Ergebnisse der Detektorerfassungen Abkürzungen: FrFl = Fransenfledermaus; GrAs = Großer Abendsegler; ZwFl = Zwergfledermaus; RaFl = Rauh- hautfledermaus; unbest. Pipistrellus = unbestimmte Fledermaus der Gattung Pipistrellus (Zwerg- oder Rauhhaut- fledermaus); BrFl = Breitflügelfledermaus; unbest. Flm. = unbestimmte Fledermausart

Transekt- FrFl GrAs ZwFl RaFl unbest. BrFl unbest. Nummer Pipi- Flm. strellus Tr 1 0 2 0 2 0 5 1 Tr 2 2 16 14 2 2 10 3 Tr 3 1 11 15 1 4 9 2 Tr 4 0 18 15 1 3 22 1 Tr 5 0 1 8 3 1 5 1 Tr 6 0 0 1 1 0 3 0 Tr 7 0 1 18 0 0 4 0

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Artnachweise mittels Detektor 25

20 Tr 1 Tr 2 15 Tr 3 Anzahl Tr 4 Rufkontakte Tr 5 10 Tr 6 Tr 7 5

0 FrFl BrFl ZwFl RaFl GrAs unbest. Pipistrellus unbest. Flm. Abbildung 3: Artnachweise auf den Transekten 1 bis 7 9.3.3 Potenzielle Quartiere und Quartiernachweise Baumquartiere: In Allee- und Waldbäumen wurden 11 potenzielle Fledermausquartiere er- mittelt (Tabelle 4 und Abbildung 4). Eine tatsächliche Quartiersnutzung ließ sich im Zuge der Untersuchungen nicht bestätigen. Für die 10 Alleebäume war zur Klärung der tatsächlichen Quartiersnutzung für das Jahr 2010 eine zusätzliche Endoskopuntersuchung angeboten wor- den. Aus diesem Grund wurde darauf verzichtet, die Koordinaten aufzunehmen. Stattdessen erhielten alle Bäume eine Markierung mittels Farbspray. Tabelle 4: Potenzielle Fledermaus-Quartierbäume im Baukorridor

Nr. lt. LBP Baumart Koordinaten Alleebäume an der B158a 14 Spitz-Ahorn - 13 Spitz-Ahorn - 21 Esche - 22 Esche - 128 Spitz-Ahorn - 31 Esche - Alleebäume an der Mehrower Chaussee 157 Spitz-Ahorn - Bäume im Rehhahn-Wald (ohne Nummer) Stiel-Eiche 3404741/ 5827642 Stiel-Eiche 3404839/ 5827900 Robinie 3404808/ 5827664

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Im Rahmen der fünf nächtlichen Detektorbegehungen erfolgte im Rehhahn-Wald eine Quar- tiersuche in einem Streifen von etwa 40 m beiderseits der geplanten Trasse. Diese Untersu- chungen erfolgten vor dem Hintergrund eventueller Beeinträchtigungen im Umfeld von Baumquartieren. Innerhalb dieses erweiterten Untersuchungsstreifens gelangen ebenfalls kei- ne Quartiernachweise.4 Gebäudequartiere: Im Zuge der Detektoruntersuchungen (Transekt 7) wurden keine Aktivi- täten von Fledermäusen ermittelt, die eine Quartiersnutzung der Gebäude in der Klandorfer Straße 19/21 oder der WBS 70-Plattenbauten im Bereich von Transekt 7 (s. Abbildung 2) belegen. 9.3.4 Indirekte Quartiersnachweise und quartiersnahe Flugrouten In der frühen Abenddämmerung bzw. in den Morgenstunden lassen sich im Umfeld individu- enstarker Quartiere zielgerichtete Flugbewegungen feststellen. Linienförmige Landschafts- strukturen wie Alleen, Baumreihen usw. fungieren hierbei als Leitstrukturen, die von mehre- ren Individuen der gleichen Art innerhalb kurzer Zeit im Transferflug frequentiert werden. Derartige Detektor- und Sichtnachweise stellen einen Hinweis auf ein in der Nähe befindli- ches Quartier bzw. auf eine quartiersnahe Flugroute dar. Vor diesem Hintergrund erfolgten v. a. die Detektoruntersuchungen an den Transekten 5 an der Mehrower Straße (L339) und Transekt 6 an der Ahrensfelder Chaussee (L311). Auf bei- den Transekten ließen sich keine Transferflüge von mehreren Individuen der gleichen Art in den Dämmerungsphasen nachweisen. Somit liegen keine Hinweise auf trassennahe Quartiere in den Orten bzw. Ortsteilen Hoheneiche, Mehrow oder Ahrensfelde vor. Eine Funktion als quartiersnaher Transferraum kann für die Allee an der Mehrower Straße (L339) oder die Ge- hölzbestände an der Ahrensfelder Chaussee (L311) ebenfalls ausgeschlossen werden.

4 In einem Abstand von etwa 70 m östlich der bestehenden B158 wurde im Rehhahn-Wald im Rahmen der nächtlichen Detektorbegehungen ein Baumquartier (Koordinaten: 3404880/5827674) des Großen Abendseglers in einer Eiche (Quercus robur) ermittelt. Hier gelangen Detektornachweise und Sichtbeobachtungen von mindes- tens sieben in quartiersnähe fliegenden Individuen. Aus dem Höhlenquartier ließen sich arttypische Sozialrufe vernehmen (vgl. PFALZER 2002). Daher liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ein Wochenstubenquartier handelte. Östlich der bestehenden B158 wurde ein weiterer Höhlenbaum in einer Rot-Buche (Fagus sylvatica) ermittelt. Der Baum mit den Koordinaten 3404832/5827602 wies u. a. Höhlen des Schwarzspechtes auf. Eine Quartiersnutzung ließ sich jedoch nicht belegen.

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9.4 Bewertung Nachfolgend werden die Daten der systematischen Erfassungen aus Detektorbegehungen in Hinblick auf ihre Funktion als Jagdgebiet oder/ und Flugroute bewertet. In Tabelle 5 werden die Daten aus den Detektorbegehungen von Jagd- und Transferaktivitäten der einzelnen Fle- dermausarten zusammengefasst und anhand der in Tabelle 1 zusammengestellten Kriterien bewertet. An einem Transekt nicht nachgewiesene Arten wurden nicht bewertet. Tabelle 5: Artbezogene Bewertung der Funktionsräume Funktionsräume mit hoher Bedeutung sind rot unterlegt Art Anzahl der Detektornachweise an den Transekten 1 bis 7 Tr1 Tr2 Tr3 Tr4 Tr5 Tr6 Tr7 Fransenfledermaus - 2 1 - - - - Gr. Abendsegler 2 16 11 18 1 - 1 Zwergfledermaus 14 15 15 8 1 18 Rauhautfledermaus 2 2 1 1 3 1 - unbest. Pipistrellus 2 4 3 1 - - Breitflügelfledermaus 5 10 9 22 5 3 4 unbest. Fledermaus 1 3 2 1 1 - -

9.5 Biologie der nachgewiesenen Arten Biologie und Lebensraumansprüche der nachgewiesenen Arten werden im Folgenden kurz dargestellt. Fransenfledermaus Für die Fransenfledermaus wird eine ausgeprägte Bindung an den Lebensraum Wald sowohl durch die Lage der Quartiere als auch der Jagdhabitate deutlich. Sommerquartiere befinden sich in Baumhöhlen und –spalten aber auch in und an Gebäuden. Fledermauskästen werden ebenso genutzt. Die Wochenstuben umfassen zwischen 20 und 50, seltener bis über 100 Weibchen. Während des Winters hält sich die Fransenfledermaus in unterirdischen Quartieren wie Kellern, Bunkern, oder Höhlen auf. Überwinterungen in Bäumen sind ebenfalls belegt (CERVENÝ & HORÁCEK 1981 zit. in MESCHEDE & HELLER 2000). Die Nahrung setzt sich aus Spinnen, Weberknechten und Fliegen zusammen. Saisonal kommen Käfer und Schmetterlingen hinzu. Die Jagd erfolgt hauptsächlich in Wäldern sowie über Grünland und Gewässern. Dabei wird die Beute oft von der Vegetationsoberfläche abgesammelt. Auf gerade gemähten Wiesen kann diese auch zu Fuß erbeutet werden. Die Fransenfledermaus wird zu den stark strukturgebunden Arten gerechnet, die den Luftraum vom Boden bis in den Kronenraum nutzt. Nachweise im Untersuchungsraum: Fransenfledermäuse wurden aussschließlich im Rehhahn- Wald entlang der Transekte 2 und 3 nachgewiesen (vgl. Tabelle 2 und Abbildung 3). Für die Monate Mai und Juli liegen Einzelnachweise vor. Das Vorkommen eines Wochenstubenquartieres im näheren Umfeld der geplanten Ortsumgehung ist daher unwahrscheinlich. Da sich größere Waldflächen westlich der B158 befinden, sind Quartiere wie auch Jagdgebiete vornehmlich in diesem Waldbereich zu erwarten. Es kann aber angenommen werden, dass im nördlichen Teil des Rehhahn-Waldes zur Deckung des Wasserbedarfes Querungsflüge über die B158 in östliche Richtung zu dem hier befindlichen Kleingewässer stattfinden.

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Großer Abendsegler Der Große Abendsegler weist eine ausgeprägte Bindung an den Lebensraum Wald auf. Wäh- rend des Sommers befinden sich Quartiere einschließlich der Wochenstuben in Bäumen. Hier werden größere Spechthöhlen, Stammaufrisse sowie Fledermauskästen genutzt. Es werden Verstecke bevorzugt, die beim An- und Abflug wenig Hindernisse bieten. Wichtig sind Waldgebiete mit einem konzentrierten Vorkommen von mehreren Höhlenbäumen (MESCHE- DE & HELLER 2000). Wochenstubengemeinschaften umfassen zwischen 20 und 60 Weibchen (DIETZ et al. 2007). Winterquartiere finden sich überwiegend in größeren, dickwandigen Baumhöhlen, wo die Tiere i. A. in großen Gruppen überwintern. Des Weiteren sind Winterschlafgemeinschaften in hohen Gebäuden (Plattenbauten) oder Bauwerken (Brücken) bekannt. Die Jagd erfolgt nur im freien Luftraum über Gewässern, Siedlungen, landwirtschaftlichen Flächen sowie über Wäldern oberhalb des Kronenbereiches. Große Abendsegler verlassen ihre Quartiere in der zeitigen Dämmerung und sind dann beim schnellen Jagdflug in Höhen von 20 m bis weit über 100 m zu beobachten. Nach SCHOBER & GRIMMBERGER (1998) nutzen Abendsegler den Luftraum bis in Höhen von 500 m. Der Große Abendsegler zählt zu den nicht strukturgebundenen Arten. Nachweise im Untersuchungsraum: Detektornachweise des Großen Abendseglers erfolgten mit Ausnahme von Transekt 6 im gesamten Untersuchungsraum. Die artspezifische Präferenz von Waldhabitaten spiegelt sich in der Verteilung der Detektornachweise wieder. Diese zeigen eine signifikante Konzentration auf den Transekten 2 bis 4, die sich am bzw. im Rehhahn-Wald befinden. Im Rehhahn-Wald wurde zudem etwa 70 m östlich der bestehenden B158 ein Quartierbaum nachgewiesen (vgl. 9.3.3), bei dem es sich vermutlich um ein Wochenstubenquartier handelt. Zwergfledermaus Quartiere der Zwergfledermaus finden sich überwiegend in bzw. an Gebäuden. Daher ist die Art weitgehend als Kulturfolger anzusehen. Wochenstubengemeinschaften nutzen ein breites Spektrum von außen zugänglicher Spaltenquartiere wie z. B. Wandverkleidungen und Wand- verschalungen, Fensterläden sowie die Hohlblocksteine unverputzter Wände (SIMON et al. 2004). Gelegentlich werden Quartiere in Baumhöhlen nachgewiesen. Wochenstubengesell- schaften umfassen i.d.R. zwischen 50 und 100, nur selten bis zu 250 Individuen. Winterquar- tiere sind in Bergwerken und Stollen, Bunkern, Kirchen sowie den Kellergewölben von Bur- gen nachgewiesen. Zahlreiche Einzelfunde deuten darauf hin, dass sich Winterquartiere an Gebäuden befinden (DIETZ et al. 2007). Da bspw. Mauerspalten oft schwer kontrollierbar sind, könnten hier größere Individuenzahlen überwintern, als bislang bekannt ist. Jagdgebiete der Zwergfledermaus befinden sich in Siedlungsgebieten (Parks, Gärten, Wohn- gebieten) oder über Gewässern sowie an Waldrändern und -wegen. Beim Jagd- wie auch beim Transferflug orientieren sich die Tiere an linienförmigen Landschaftsstrukturen wie Alleen, Baumreihen oder Hecken. Da die Art vergleichsweise zeitig ausfliegt, lässt sich die Struktur- bindung bei Transfer- und Jagdflügen regelmäßig beobachten. Zwischen Quartier und Jagd- gebiet liegen meist weniger als 2 km (SIMON et al. 2004). Die Art weist ein stark strukturge- bundenes Flugverhalten auf. Gehölzfreie Offenlandflächen werden dennoch frei überflogen. Beim Überfliegen breiter Schneisen in Leitstrukturen, die durch den Bau mehrspuriger Stra- ßen entstehen, verringern zahlreiche Tiere ihre Flughöhe deutlich (NESSING unveröff.). Nachweise im Untersuchungsraum: Mit Ausnahme von Transekt 1 an der Straße Rehhahn wurden Zwergfledermäuse an allen Transekten nachgewiesen (vgl. Tabelle 2). Aktivitätsschwerpunkte im und am Rehhahn-Wald, der auch als Jagdgebiet fungiert (vgl. Ta- belle 5). Detektornachweise zahlreicher Transferflüge deuten auf ein in Ahrensfelde Nord

B158n OU Ahrensfelde – Fledermauskundliche Untersuchungen September 2010 13 gelegenes Quartier hin. An Transekt 5 wurden lediglich einzelne Transferflügen nachgewiesen (vgl. Tabelle 5). Eine essenzielle Lebensraumfunktion lässt sich auf Grundlage der wenigen Rufkontakte für die Allee an der Mehrower Straße somit nicht ableiten. An Transekt 7 gelangen in Ahrensfelde über den gesamten Untersuchungszeitraum Detektornachweise. Das Vorkommen eines Quartieres im urbanen Siedlungsraum ist vor dem Hintergrund der artespezifischen Aktionsräume (s. o.) wahrscheinlich. Für den Nahbereich der geplanten Trasse liegen jedoch keine Hinweise auf ein Quartier der Zwergfledermaus vor. In Hinblick auf die mittels Detektor als unbestimmte Pipistrelllus-Fledermaus determinierten Rufkontakte (vgl. Tabelle 5) könnten einige der Zwergfledermaus zugerechnet werden. Rauhautfledermaus Wälder stellen den bevorzugten Lebensraum der Rauhautfledermaus dar. Dies betrifft sowohl die Quartiere in den Sommergebieten und Durchzugsräumen sowie die Jagdgebiete. Die Jagd erfolgt in reich strukturierten Laubwäldern, Auwäldern, feuchten Niederungswäldern, aber auch in gehölzreichen, parkartigen Landschaften oder in Nadelwäldern. Rauhautfledermäuse scheinen die Nähe zu Gewässern zu bevorzugen. Sommerquartiere und Wochenstuben befin- den sich in Baumhöhlen und -spalten, aber auch in Fledermaus- und Vogelkästen. Wochen- stuben beherbergen meist 20 Weibchen, seltener bis zu 200 Individuen und können mit ande- ren Fledermausarten (z. B. Große Bartfledermaus) vergesellschaftet sein (DIETZ et al. 2007). Winterquartiere befinden sich in Baumhöhlen und -spalten. Zwischen Quartier und Jagdgebiet können mehr als 6 km zurückgelegt werden (ARNOLD & BRAUN 2002). Die Nahrung setzt sich ausschließlich aus Fluginsekten wie z. B. Zweiflüglern, Köcherfliegen, Netzflüglern und Blattläusen zusammen (DIETZ et al. 2007). Der Jagdflug findet überwiegend entlang linienförmiger Landschaftsstrukturen (Waldwege und -ränder) in Höhen von 3 bis 20 m statt (ebd.). Die Rauhautfledermaus weist somit ein strukturgebundenes Flugverhalten auf. Nachweise im Untersuchungsraum: Die Rauhautfledermaus wurde wenn auch mit insgesamt wenigen Rufkontakten (vgl. Tabelle 2) an nahezu allen Transekten nachgewiesen. Nachweise fehlen lediglich an Transekt 7 für den urbanen Siedlungsraum. Aufgrund der wenigen Rufkontakte wird das Vorkommen einer Wochenstube in Trassennähe als unwahrscheinlich eingeschätzt. Einige der mittels Detektor als unbestimmte Pipistrellus-Fledermaus ermittelte Rufkontakte (vgl. Tabelle 5) könnten der Rauhautfledermaus zuzurechnen sein. Breitflügelfledermaus Bei der Wahl der Quartiere weist die Breitflügelfledermaus eine starke Bindung an menschli- che Siedlungen auf (MESCHEDE & HELLER 2000; SIMON et al. 2004). Quartiere mit Wochen- stubenkolonien befinden sich fast ausschließlich in bzw. an Gebäuden. Bevorzugt nutzt sie Dachböden und Fensterläden (SIMON et al. 2004) und ist darüber hinaus hinter Fassadenver- kleidungen und Zwischendächern etc. zu finden. Kennzeichnend sind häufigere Wechsel zwi- schen einzelnen Quartieren, die auch während der Wochenstubenzeit erfolgen (DIETZ et al. 2007). Baumhöhlen und -spalten können für Männchen als Quartier fungieren. Winterquartie- re stellen wohl Zwischendecken von Gebäuden (DINGER 1991, zit. in DIETZ et al. 2007), iso- lierte Wände (BAAGØE 2001 zit. in DIETZ et al. 2007) sowie Höhlen, Bunker und Holzstapel dar. Breitflügelfledermäuse jagen an Waldrändern, in und über Parks, Gärten und dicht bebauten Siedlungsbereichen sowie über Grünland und an Gewässerufern. Da die Art vergleichsweise zeitig ihre Quartiere verlässt, sind Sichtbeobachtungen bei Transfer- und Jagdflügen regelmä- ßig möglich. Der schnelle Flug erfolgt in mittlerer Höhe mit geringer Bindung an Land-

14 B158n OU Ahrensfelde – Fledermauskundliche Untersuchungen September 2010 schaftsstrukturen. In den Wochenstuben versammeln sich 10 bis 60, selten bis 300 Weibchen. Zwischen Quartier und den Jagdgebieten werden Entfernungen von bis zu 6 km zurückgelegt. Breitflügelfledermäuse sind weitgehend ortstreu und unternehmen nur selten Wanderungen von über 100 km. Überwinterungsplätze dürften sich im unmittelbaren Umfeld der Sommer- lebensräume befinden. Nachweise im Untersuchungsraum: Die Breitflügelfledermaus wurde an allen Transekten nachgewiesen (vgl. Tabelle 2). An Transekt 4 erreicht sie von allen ermittelten Arten die höchste Aktivitätsdichte (vgl. Abbildung 3). Zahlreiche Transferflüge an Transekt 4 (vgl. Ta- belle 7) deuten auf ein im Ortsteil Ahrensfelde Nord befindliches Quartier hin. 9.6 Allgemeine Wirkungen von Straßenbauvorhaben und des Straßenverkehrs sowie untersuchungsraumspezifische Bewertung Hinsichtlich der von Straßenbauvorhaben ausgehenden bzw. betriebsbedingt entstehenden Wirkungen sei auf KIEFER & SANDER (1993), HAENSEL & RACKOW (1996), RICHARZ (2000) und BRINKMANN (2005) verwiesen. Diese Wirkfaktoren sind grundsätzlich auch im Zusammenhang mit der geplanten Ortsumge- hung zu berücksichtigen. Aufgrund zahlreicher Verkehrswege weist der Untersuchungsraum zahlreiche Vorbelastungen auf, die zu berücksichtigen sind. Vorbelastungen gehen v. a. von den Straßen B158, L339, L311 sowie in Ahrensfelde von der Klandorfer Straße 19/21 und der Schorfheidestraße/ Feldstraße aus. Als Vorbelastungen kommen neben Licht- und Lärmemissionen auch die Fragmentierung von Funktionsräumen zum tragen. Vor diesem Hintergrund werden nachfolgend jene Wirkungen beschrieben, die qualitative oder quantitative Veränderungen zur gegenwärtigen Situation darstellen und die sich temporär oder langfristig auf Individuen oder Lebensraumfunktionen auswirken können. Dies sind Verlust/Beeinträchtigung von Jagdgebieten, Verlust oder Beein- trächtigung von Quartieren, Individuenverluste infolge von Quartierbeseitigung und Individu- enverluste infolge von Kollisionen. Diese Wirkungen werden nachfolgend beschrieben und hinsichtlich ihrer artspezifischen Funktionen für den im Untersuchungsraum bewertet. 9.6.1 Verlust/Beeinträchtigung von Jagdgebieten Fledermäuse nutzen bestimmte Jagdgebiete im Umfeld ihrer Quartiere über viele Jahre. Die Ansprüche an Jagdhabitate sind dabei von Art zu Art sehr verschieden. Strukturgebundene Fledermausarten (vgl. Tabelle 6) jagen häufig in Habitaten mit vertikaler Strukturierung, die durch Vegetationsbestände, insbesondere durch Gehölze, entsteht. Verluste von Jagdgebieten können bau- und anlagebedingt durch Überbauung entstehen. Beeinträchtigungen von Jagd- gebieten können im Randbereich von Verkehrswegen durch Licht und Schall auftreten. Verluste oder Beeinträchtigungen können insbesondere in der Umgebung von Quartieren die Nahrungsverfügbarkeit einschränken. Nimmt die Dichte und Qualität verfügbarer Nahrungs- räume deutlich ab, müssen die Tiere auf Jagdgebiete in größerer Entfernung ausweichen. In der Folge kann es zu Konkurrenz mit bereits etablierten Populationen und längeren Flugwe- gen kommen, die für einzelne Individuen zu einer negativen Energiebilanz führen kann. Sai- sonal und witterungsbedingt, z. B. nach dem Winterschlaf, kann es dann zu Nahrungsengpäs- sen kommen (BRINKMANN et al. 2008). Wenn geeignete Nahrungsräume durch Fragmentie- rung zu klein werden, verlieren sie ihre Bedeutung als Jagdgebiete für das jeweilige Individu- um. Am stärksten betroffen sind Arten mit vergleichsweise kleinen Aktionsräumen5, deren Jagd- gebiete sich überwiegend im direkten Umfeld der Quartiere befinden. Eine weitreichende

5 Beispielsweise Braunes Langohr, Graues Langohr

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Zerstörung oder Beeinträchtigung der nahe gelegenen Nahrungsräume (z. B. bei vollständiger Isolierung) kann dazu führen, dass der gesamte Wochenstubenverband ausstirbt oder dieser ein Gebiet verlässt (BRINKMANN et al. 2008). Untersuchungsraumspezifische Bewertung der Wirkungen: Aufgrund der Vegetationsstruktu- ren sowie der Detektornachweise kommt im Untersuchungsraum als Jagdgebiet insbesondere der Rehhahn-Wald in Betracht. Hier wurden Großer Abendsegler, Breitflügelfledermaus und Zwergfledermaus mit Jagdaktivitäten nachgewiesen (vgl. Tabelle 7). Die Zwergfledermaus hat zudem Nahrungsflächen im urbanen Siedlungsraum entlang der Klandorfer Straße. Im Bereich des Rehhahn-Waldes ist eine Verbreiterung der Trasse geplant. Hier sind hinsicht- lich der Nahrungsflächen durch die bestehende Trasse der B158 bereits Vorbelastungen i. S. von Zerschneidungswirkungen sowie von Licht- und Lärmemissionen zu konstatieren. Die Prognose der Vorhabenswirkungen fokussiert daher auf den weiteren Verlust von Vegetati- onsbeständen, der durch die Verbreiterung der Fahrbahn entsteht. Aufgrund der Mobilität der relevanten Arten sowie ihrer artspezifischen Aktionsradien ist davon auszugehen, dass die Populationen neben dem Rehhahn-Wald östlich und westlich der B158 auch die westlich der Bahngleise befindlichen Waldareale als Nahrungsflächen nutzen. Der Verlust von Nahrungs- flächen betrifft somit vergleichsweise kleine Flächen innerhalb eines etwa 190 ha umfassen- den Waldgebietes. Aufgrund der Vorbelastungen des Rehhahn-Waldes und der insgesamt zur Verfügung stehenden Nahrungsfläche sind erhebliche Auswirkungen auf die Populationen von Großer Abendsegler, Breitflügelfledermaus und Zwergfledermaus nicht zu erwarten. Hinsichtlich der Nahrungsflächen der Zwergfledermaus im Bereich Klandorfer Straße zwi- schen Märkische Allee und Feldstraße (Transekt 7) ist durch die derzeitige Planung keine Verschlechterung der Nahrungsflächen abzusehen. Vielmehr können, da die Trasse hier in einem Trog verlaufen soll und für den Trogdeckel eine Begrünung vorgesehen ist, zumindest kleinflächig positive Effekte auftreten. 9.6.2 Verlust oder Beeinträchtigung von Quartieren Fledermäuse nutzen im Jahresverlauf mehrere, zum Teil sehr unterschiedlich strukturierte und mikroklimatisch verschiedene Quartiere in einem artspezifischen Verbundsystem. Diese wer- den meistens traditionell über Jahre oder Jahrzehnte aufgesucht. Als Ruhe-, Rast-, Paarungs- und Überwinterungsquartiere oder als Wochenstube kommen die verschiedensten natürlichen und anthropogenen Strukturen in Betracht. Die Ansprüche an Struktur und Mikroklima der Quartiere variieren dabei zwischen den einzelnen Arten sehr stark. Je nach artspezifischer Ausprägung handelt es sich um Baum bewohnende Spezies („Waldfledermäuse“) oder um Arten, die ihre Quartiere in bzw. an menschlichen Bauwerken oder vergleichbaren Strukturen finden („Gebäudefledermäuse“). Fledermausquartiere sind bei Straßenbauvorhaben insofern betroffen, da sie nicht verschoben und meist nicht kurzfristig kompensiert werden können. Die aktive Umsiedlung von Fleder- mäusen ist nicht möglich (vgl. BIEDERMANN et al. 2007). Verluste oder Beeinträchtigungen können bau- und anlagebedingt bei der Fällung von Bäu- men auftreten. Als Baumquartiere kommen v. a. alte Laub- oder Nadelbäume in Betracht. Funktionsverluste sind dort erheblich, wo im räumlich-funktionalen Umfeld ein geringes Quartierangebot besteht. Dem gegenüber kommen Funktionsverluste in ausgedehnten Wäl- dern mit Altholzbeständen wegen des größeren Angebotes potenzieller Quartiere weniger zum Tragen. Wochenstubengemeinschaften sind von einem Quartierverlust besonders betrof- fen, da gravide Weibchen und Jungtiere weniger flexibel sind. Der Abriss oder die Sanierung von Gebäuden oder Bauwerken können ebenfalls zu einem Verlust von Quartieren führen. Funktionsverluste sind für gebäudebewohnende Arten dann

16 B158n OU Ahrensfelde – Fledermauskundliche Untersuchungen September 2010 erheblich, wenn sich im räumlich-funktionalen Umfeld wenige Gebäude oder/und Bauwerke befinden bzw. die Bausubstanz dieser Objekte ein geringes Quartierpotenzial aufweist. Beeinträchtigungen von Baum- und Bauwerksquartieren können betriebsbedingt durch Lärm- und Lichtemissionen entstehen. Lärm- und Lichtemissionen können je nach Intensität und Wirkungsdauer dazu führen, dass die Tiere aus einem nahe dem Fahrbahnrad gelegenen Quar- tier zweitweise oder dauerhaft vergrämt werden. Untersuchungsraumspezifische Bewertung der Wirkungen: Der Verlust oder die Beeinträchti- gungen von Gebäudequartieren kann ausgeschlossen werden, da Verstecke in Gebäuden der Klandorfer Straße 19/21 im Rahmen der systematischen Untersuchungen nicht nachgewiesen wurden. Im Zuge der Baufeldfreimachung werden Bäume mit potenziellen Quartieren gefällt (vgl. Tabelle 4). Betroffen sind 7 Alleebäume sowie drei Bäume innerhalb des Rehhahn-Waldes. Im Rahmen der systematischen Untersuchungen ließ sich in keinem der Bäume eine Quar- tiersnutzung nachweisen. Da die einzelnen Arten zwischen den verschiedenen Quartieren wechseln, kann eine Nutzung als Versteck nicht vollständig ausgeschlossen werden. Aus die- sem Grund sind im räumlich-funktionalen Umfeld funktionserhaltende Maßnahmen vorzuse- hen, die das derzeitige Angebot an (potenziellen) Quartieren kontinuierlich gewährleisten. Als geeignete Maßnahme kommt die Anbringung von Fledermauskästen in Betracht. 9.6.3 Individuenverluste infolge von Quartierbeseitigung Werden baubedingt aktuell genutzte Baum- oder Bauwerksquartiere beseitigt, können dabei Individuen getötet werden, da die Tiere selbst bei Störungen durch Fäll- oder Abbrucharbei- ten nicht aus ihren Verstecken flüchten. In der Wochenstubenzeit von Mai bis August kom- men die noch unselbständigen Jungtiere hinzu. Besonders kritisch ist die Zeit des Winter- schlafes, in der die Tiere keine Möglichkeit zur Flucht haben. So kam es in der Vergangenheit im Zuge von Baumfällungen häufig zum Tode von zahlreichen Individuen aus Überwinte- rungsgesellschaften (vgl. MESCHEDE & HELLER 2000). Beim Abriss von Bauwerken können sich die Tiere oft in tiefen Spalten befinden und sind daher nicht sofort sichtbar bzw. lassen sich nur mit einem Endoskop feststellen. Der Abbruch von Gebäuden oder Bauwerken in den Wintermonaten ist wiederum besonders kritisch. Untersuchungsraumspezifische Bewertung der Wirkungen: Im Untersuchungszeitraum wur- den mittels Detektor keine Aktivitäten (Ausflug, Schwärmverhalten) ermittelt, die auf Fle- dermausquartiere in/an den Gebäuden Klandorfer Straße 19/21 hindeuten. Eine Untersuchung der Plattenfugen mittels Endoskop war nicht beauftragt. Jedoch weisen die anzubrechenden Gebäude eine geringe Höhe und damit eine insgesamt geringe Eignung als (potenzielles) Fle- dermausquartier auf. Individuenverluste als Folge des Gebäudeabbruchs sind daher unwahr- scheinlich. Im Zuge der Baufeldfreimachung werden Bäume mit (potenziellen) Quartieren gefällt (vgl. Tabelle 4). Aufgrund des Quartierwechselverhaltens kann – auch wenn sich im Rahmen der systematischen Untersuchungen keine Nutzung als Fortpflanzungs- oder Zufluchstätte nach- weisen ließ – nicht vollständig ausgeschlossen werden. 9.6.4 Individuenverluste infolge von Kollisionen Individuenverluste durch Kollisionen mit Kfz stellen neben den Zerschneidungseffekten einen wesentlichen Auslöser von Konflikten dar. Dabei sind in der Fachliteratur Kollisionen mit Kfz grundsätzlich für alle heimischen Fledermausarten belegt (vgl. KIEFER et al. 1995; HAEN- SEL & RACKOW 1996). In Hinblick auf systematische Gefährdungen verkehrsbedingter Kolli- sionen ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich die nicht strukturgebundenen Arten weitge- hend unabhängig von terrestrischen Strukturen bewegen und überwiegend den freien Luft-

B158n OU Ahrensfelde – Fledermauskundliche Untersuchungen September 2010 17 raum nutzen. Sie fliegen somit hauptsächlich oberhalb des Raumes, in dem Kollisionen mit Kfz stattfinden können. Insofern sind sie weniger gefährdet als strukturgebundene Fleder- mausarten. Im Zuge der Beutejagd können aber auch sie bis dicht oberhalb des Straßenkör- pers fliegen und dann von Kfz erfasst werden. Strukturgebundene Fledermausarten überque- ren Straßen in geringem Abstand zur Fahrbahndecke und damit in Höhe des fließenden Ver- kehrs. Für die Zwergfledermaus ist zudem nachgewiesen, dass sie Straßen dort quert, wo die Abstände zwischen den Gehölzen am geringsten sind (DE JONG 1994). Ein starkes Verkehrs- aufkommen während der Aktivitätsphasen hat ein entsprechend hohes Kollisionsrisiko zur Folge. Das Kollisionsrisiko ist dort erheblich, wo bedeutende Funktionen (Jagdgebiete, Flugrouten) strukturgebundener Arten betroffen sind. Konfliktsituationen entstehen in traditionell genutz- ten Jagdgebieten und v. a. an Flugrouten bspw. entlang von Waldwegen, Baumreihen oder Feldwegen mit Gehölzreihen, die senkrecht auf Strassen führen. In beiden Fällen verbleiben den rasch fliegenden Fledermäusen aufgrund des plötzlichen Zusammentreffens nur sehr kur- ze Reaktionszeiten, um fahrenden Kfz auszuweichen. Zu Kollisionen mit dem Fahrzeugver- kehr kann es bei ungünstiger Ausflugsituation auch an trassennah gelegenen Quartieren kommen. Untersuchungsraumspezifische Bewertung der Wirkungen: Bedeutende Lebensraumfunktio- nen ließen sich anhand von Detektorbegehungen an den Transekten 2, 3, 4 und 7 nachweisen (vgl. Tabelle 5). Von den Arten mit nachweislich bedeutenden Funktionsräumen tritt die Zwergfledermaus als strukturgebundene Art im Bereich des Rehhahn-Waldes (Transekt 2 bis 4) sowie im Siedlungsraum von Ahrensfelde (Transekt 7) auf. Für die nicht strukturgebunde- nen Arten Großer Abendsegler (Transekt 2, 3 und 4) und Breitflügelfledermaus (Transekt 2 und 4) ist eine systematische Gefährdung durch Kollisionen nicht anzunehmen. Die Ergebnisse der Detektorbegehungen sowie die Sichtbeobachtungen der Zwergfledermaus im Rehhahn-Wald legen den Schluss nahe, dass die Flüge an den Transekten 2, 3 und 4 nicht in jedem Fall über die B158 fortgesetzt wurden. Insbesondere die Sichtbeobachtungen an Transekt 4 ergaben, dass die aus Nordwesten (Ahrensfelde Nord) kommenden Zwergfleder- mäuse ihre Transferflüge nur selten über die B158 hinaus in südöstliche Richtung fortsetzten. Vielmehr flogen die Tiere häufig in nördliche Richtung entlang der B158 weiter (bzw. kamen von Norden und bogen auf Transekt 4 in nordwestliche Richtung ab). Darüber hinaus wurden im Zuge der nächtlichen Quartiersuchen regelmäßig Transferflüge der Zwergfledermaus ent- lang der B158 detektiert. Diese nicht systematischen Detektornachweise legen zusammen mit den Sichtbeobachtungen von Transekt 4 die Vermutung nahe, dass die durch den Rehhahn- Wald verlaufende Schneise der B158 auch als Leitstruktur fungiert. Derzeit bilden die Wald- bäume aufgrund des geringen Kronenabstandes beiderseits der B158 eine tunnelartige Raum- situation. Strukturgebundene Arten finden hier oberhalb des Lichtraumprofiles akustische Orientierung und fliegen somit oberhalb kollisionsgefährdeter Höhen (vgl. hop-over bei LIM- PENS et al. 2005). Mit der geplanten Ortsumgehung der B158 ist im Rehhahn-Wald eine Ver- breiterung auf beiden Straßenseiten vorgesehen. Hierdurch werden sämtliche Kronentraufen beiderseits der B158 beseitigt. Es ist anzunehmen, dass die strukturgebundenen Arten in der Folge bei Transferflügen über die bzw. entlang der B158 eine stärkere Orientierung am Boden haben und sich somit häufiger in kollisionsgefährdeten Höhen fortbewegen. In Hinblick auf bedeutende Funktionsräume der Zwergfledermaus an Transekt 7 ist zu be- rücksichtigen, dass die geplante Trasse im Bereich der Klandorfer Straße in Troglage verlau- fen soll. Diese Bauweise wirkt als Querungshilfe (AG QUERUNGSHILFEN 2003) und mindert somit das Kollisionsrisiko auch in Nahrungsräumen. Erhebliche Auswirkungen auf Jagdge- bietsfunktionen der Zwergfledermaus sind daher nicht abzusehen.

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Tabelle 6: Strukturbindung und bevorzugtes Flugverhalten sowie Empfindlichkeit der nachgewiese- nen bzw. vermutlich vorkommenden Fledermausarten

Struktur- Fledermausart bindung bevorzugtes Flugverhalten Großes Mausohr stark fliegt nahe entlang von (Gehölz-)Strukturen, z. T. in größerem Abstand; Strukturbindung vor allem beim abendlichen Ausflug aus den Quartieren; schneller, direkter Flug bei ; Transferflüge ins Jagdgebiet; Bodenjagd auf Laufkäfer, dabei langsamer Flug ca. 1 m über dem Boden, Jagd auch um Baumkronen Wasserfledermaus stark dicht über der Wasseroberfläche bzw. nahe an (Vegetations-)Strukturen, bei der Jagd im Wald auch in mittleren Höhen; offene Flächen werden eher zögerlich und dann in niedriger Höhe überflogen Fransenfledermaus sehr stark sehr nahe an (Vegetations-)Strukturen; Jagdflug auch in geschlossenen Beständen oder in Höhe der Baumkronen; offene Flächen werden in geringer Höhe überflogen Großer Abendsegler keine fliegt hoch bis sehr hoch, meist ohne erkennbare Bindung an (Vegetations-)Strukturen Kleiner Abendsegler schwach hoch und ohne erkennbare Bindung an (Vegetations-)Strukturen; teilweise entlang von z. B. Waldrändern, dann in geringerer Höhe Zwergfledermaus stark fliegt nahe entlang linearer (Gehölz-)Strukturen, z. T. in größerem Abstand, aber mit deutlicher Bindung; überquert auch offene Flächen Mückenfledermaus vmtl. struktur- unzureichende Kenntnislage gebunden Rauhautfledermaus stark meist in der Nähe linienförmiger (Vegetations-)Strukturen; z. T. in größerem Abstand, aber mit deutlicher Bindung; überquert offene Flächen in größerer Flughöhe Breitflügelfledermaus schwach fliegt bevorzugt in größerer Höhe; Bindung an terrestrischen Strukturen erkennbar, im Wald meist entlang von Schneisen/ Wegen; fliegt gelegentlich bodennah Braunes Langohr sehr stark fliegt sehr nahe entlang von Vegetationsstrukturen, in geschlossenen Waldbeständen oder in Baumkronen

9.7 Generelle Möglichkeiten der Vermeidung/Schadensbegrenzung Ein besonderes Erfordernis für Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung vorhabensbe- dingter Wirkungen besteht dort, wo durch die Bauabwicklung und den Trassenverlauf bedeu- tende Funktionsräume betroffen sind und mit erheblichen oder nachhaltigen Auswirkungen auf Individuen oder Populationen zu rechnen ist. 9.7.1 Vermeidung baubedingter Individuenverluste Die Fällung von zehn (potenziellen) Quartierbäumen ist durch eine fachlich qualifizierte Per- son6 vorzubereiten und zu begleiten, indem die Bäume auf aktuellen Besatz mit Fledermäusen kontrolliert werden. Quartierbäume sind erforderlichenfalls mittels Leiter, Steigeisen oder Hubtechnik zu ersteigen und relevante Strukturen mit einem Endoskop zu untersuchen, aus- zuspiegeln oder auszuleuchten. Sofern sich Fledermäuse in den Quartieren aufhalten bzw. deren Anwesenheit aufgrund eingeschränkter Einsehbarkeit der Strukturen nicht vollständig

6 Eine fachliche Befähigung ist durch die Teilnahme an einem Qualifikationslehrgang des Landesumweltamtes Brandenburg, eine abgelegte Beringerprüfung oder vergleichbare Qualifikationen nachzuweisen.

B158n OU Ahrensfelde – Fledermauskundliche Untersuchungen September 2010 19 ausgeschlossen werden kann, sind geeignete Vermeidungsmaßnahmen7 vorzusehen, die eine Tötung von Individuen ausschließen. In der Bauplanung ist die Baufeldräumung mit Fällung der Bäume für den Zeitraum Oktober bis Anfang November vorzusehen. In diesem Zeitraum ist die Fortpflanzungsperiode abge- schlossen und die Tiere sind vor dem Winterschlaf für einen Quartierswechsel noch hinrei- chend flexibel. In der Baustellenverordnung sind Verhaltensregeln bei Funden von Fledermäusen unabhängig von den jeweiligen Bauarbeiten zu regeln. 9.7.2 Individuenverluste aufgrund von Kollisionen Im Rehhahn-Wald ist eine Verbreiterung der 158 auf beiden Straßenseiten vorgesehen, in deren Folge wesentliche Querungs- bzw. Leitstrukturen beseitigt werden. Durch den Ausbau auf lediglich einer Straßenseite ließen sich auf der anderen Seite die Kronentraufen und somit wichtige Strukturen der Leitlinie erhalten.

7 Quartierbäume können bspw. stückweise abgesetzt werden, wobei die Stammabschnitte mit Höhlen usw. seg- mentweise mittels Hebebühne zu Boden gelassen werden. Stammsegmente mit Höhlen müssen, ohne diese zu drehen, in ausreichender Entfernung zum Baufeld so abgestellt werden, dass die Einflugöffnung frei bleibt und die Tiere das Quartier selbständig verlassen können.

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9.8 Anhang Tabelle 7: Mittels Detektor erfasste Jagd- (J) und Transferaktivitäten (Tf) Abkürzungen: FrFl = Fransenfledermaus; GrAs = Großer Abendsegler; ZwFl = Zwergfledermaus; RaFl = Rauhhautfleder- maus; unbest. Pipistrellus = unbestimmte Fledermaus der Gattung Pipistrellus (Zwerg- oder Rauhhautfledermaus); BrFl = Breitflügelfledermaus; unbest. Flm. = unbestimmte Fledermausart

Anzahl der mittels Detektor erfassten Jagd- (J) und Transfer-(Tf) aktivitäten

Transekt-Nr. FrFl GrAs ZwFl RaFl unbest. BrFl unbest. und Termin der Pipi-strellus Flm. Detektor- begehung J T J T J T J T J T J T J T Tr 1 30.04./01.05. 2 1 24./25.05 1 1 05./06.06. 1 1 21./22.07. 1 1 16./17.08. 1 SUMME 0 0 1 1 0 0 0 2 0 0 1 4 0 1

Tr 2 30.04./01.05. 1 1 1 1 24./25.05 1 2 2 1 1 05./06.06. 2 4 1 2 1 21./22.07. 1 2 5 4 1 1 3 1 16./17.08. 1 3 3 1 2 SUMME 0 2 4 12 0 14 0 2 0 2 1 9 0 3

Tr 3 30.04./01.05. 3 24./25.05 2 1 4 1 2 3 05./06.06. 2 1 1 21./22.07. 1 1 4 3 1 1 1 1 16./17.08. 2 3 1 4 SUMME 0 1 1 10 4 11 0 1 0 4 1 8 0 2

Tr 4 30.04./01.05. 3 2 7 1 24./25.05 2 2 4 1 1 5 05./06.06. 1 3 4 1 2 2 21./22.07. 2 2 2 3 16./17.08. 3 3 1 1 2 SUMME 0 0 5 13 0 15 0 1 0 3 3 19 0 1

Tr 5 30.04./01.05. 2 3 24./25.05 1 3 1 05./06.06. 2 1 2 21./22.07. 16./17.08. 1 2 1 SUMME 0 0 0 1 0 8 0 3 0 1 0 5 0 1

Tr 6

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Anzahl der mittels Detektor erfassten Jagd- (J) und Transfer-(Tf) aktivitäten

Transekt-Nr. FrFl GrAs ZwFl RaFl unbest. BrFl unbest. und Termin der Pipi-strellus Flm. Detektor- begehung 30.04./01.05. 1 1 24./25.05 05./06.06. 1 21./22.07. 1 16./17.08. 1 SUMME 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 3 0 0

Tr 7 30.04./01.05. 1 2 24./25.05 2 1 05./06.06. 2 1 21./22.07. 2 3 2 16./17.08. 1 3 2 1 SUMME 0 0 0 1 8 10000 00 4 0 0

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Abbildung 4: Lage der Bäume mit potenziellen Fledermausquartieren