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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Kataloge des OÖ. Landesmuseums N.F.

Jahr/Year: 1992

Band/Volume: 054b

Autor(en)/Author(s): Kohl Hermann

Artikel/Article: Die Entwicklung des Traunflusses und seines Tales im Laufe der Erdgeschichte 5-25 © Biologiezentrum /; download unter www.biologiezentrum.at DIE ENTWICKLUNG DES FLUSSES UND SEINES TAl£S IM

A)DasTrauntal innerhalb Der Fluß und sein HERMANN KOHL der Kalk- und Flyschai- Einzugsgebiet

1. Die Anfänge des Trauntales Die aus den drei Quellflüssen, der 2. Der Gebirgsbau und der Altaussee-, der Toplitz-Grundlsee- und Verlauf des Trauntales der Ödensee-Kainischtraun hervorge- hende österreichische Traun, hat unter Besonderheiten auf. So schlägt sie nicht 3. Die Gesteine und ihre geo- Berücksichtigung ihres längsten der drei den kürzeren, von den Gesteinsverhält- morphologisch und ökolo- Quellflüsse, der Toplitz-Grundlsee nissen her sicher günstigeren Weg von gisch relevanten Eigen- Traun, eine Gesamtlänge von etwa 138 direkt ins Goiserer oder schaften km, davon entfallen 65 km auf den Ischler Becken ein, sondern nimmt den a) Sehr reine Karbonatgesteine Alpenteil und 73 km auf das Alpen- Umweg aus dem Ausseer Becken nach vorland. Ihre Quellflüsse kommen aus b) Gruppe der Dolomite S über die Koppenschlucht und das enge den Kalkhochalpen, dem Toten Gebirge Hallstättertal nach Norden zum Becken c) Verunreinigte Karbonatge- und dem Dachstein; die vereinigte Traun von Goisern, von wo sie erst nach Que- steine fließt dann quer durch die Kalkvor-, die rung der felsigen Talengen bei Anzenau d) Wasserstauende Gesteine Flyschalpen und nördlich und Lauffen das weite Ischler Becken e) Das Haselgebirge durch die Molassezone des Alpenvor- erreicht. Auch von dort weg nützt sie landes zur Donau. Ihr Einzugsgebiet f) Gesteine der Flyschalpen nicht den bequemeren Weg durch das umfaßt 4276 km2 und greift mit ihren erst 4. Das alpine Trauntal im Eis- weite Ischltal nach Westen, sondern im Vorland mündenden größeren Ne- zieht die enge Talstrecke nach zeitalter und die jungen benflüssen, , sowie der ober- Lockergesteine vor. Zu den Besonderheiten gehören österreichischen ziemlich weit auch die tiefen Seebecken, die den Reiz nach W und O aus, wobei unterhalb der der Salzkammergutlandschaft mit aus- Agermündung die großen Zuflüsse Alm B)Das Trauntal im Alpen- machen. Ganz anders im Alpenvorland. und Krems auf der Ostseite liegen. Diese vorland Dort durchfließt die Traun zwischen drei größten Nebenflüsse der Traun ent- Gmunden und Stadl-Paura ein enges wässern bis zu ihrer Mündung mit 1. Erste Nachweise für einen canyonartiges Tal im flachen Umland zusammen 2770 km2 ein größeres Gebiet Traunfluß im Alpenvorland und weiter abwärts ein geräumiges Ter- als die Traun selbst mit nur 1506 km2 bis 2. Erste Ansätze für die Aus- rassental. Stadl-Paura (ROSENAUER 1948). bildung eines Tales Zum Teil vermitteln niedrige Talwas- Unnatürlich erscheint, daß die Ober- serscheiden einen bequemen Zugang zu 3. Die weitere Taleintiefung wanger Ach, die Zeller Ach und die Grie- den benachbarten Flußgebieten, zu dem und Ausbildung zum Ter- seler Ach alpeneinwärts zum Mondsee- der Enns im Mitterndorfer Becken; aus rassental becken fließen, was nur als Folge der dem oberen Kremstal über die Talwas- 4. Das Trauntal unmittelbar eiszeitlichen Vergletscherung erklärt serscheide von Schön zu dem der Steyr- vor und während der letzten werden kann. Außerdem lenkt der zuerst Eiszeit dem Salzburger Becken zufließende Enns; im Westen vom Fuschlsee über Abfluß des Fuschlsees mit einem schar- Hof und vom Mondsee über den Thal- 5. Das nacheiszeitliche Traun- gau zur Salzach und schließlich von der tal und Flußbett fen Knie in die Gegenrichtung zur Grie- seler Ach ein. Hier zeichnen sich im Vöckla bei Frankenmarkt, sowie vom C)Literatur Laufe der Flußgeschichte große Zellersee über Straßwalchen zum Veränderungen ab. Salzachgebiet beziehungsweise über das Mattigtal zum Inn. Auch innerhalb des Auch das unmittelbar von der Traun Traun-Einzugsgebietes gibt es niedrige durchflossene Tal weist eine Reihe von Übergänge zwischen oft hohen

Kataloge des OÖ. Landesmuseums N. F. Nr. 54, 1992,5-26 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Gebirgsgruppen, so über den Pötschen wechsels, besonders während des Eis- und auf Flüsse zurückgeführt werden, Paß, über die Blaa-Alm' ins Retten- zeitalters, hervorgehoben werden, der die einst aus den Zentralalpen nach Nor- bachtal, über den Scharfling Paß, über wiederholt zu großen Vergletscherun- den flössen und ins Tertiärmeer des die Talung von Mitterweißenbach aus gen geführt hat. Alpenvorlandes mündeten. Dort finden dem Trauntal zum , über die Wegen der recht unterschiedlichen Ver- sich in die Meeresablagerungen (Mo- Großalm vom zum Attersee, hältnisse zwischen dem Alpen- und dem lasse) eingebettete, erdgasführende schließlich vom Wolfgangsee zum Vorlandabschnitt des Tales sollen die Schotterschwemmkegel ähnlicher Zu- Fuschlsee und über Oberwang zur Dür- beiden Talbereiche getrennt behandelt sammensetzung (z. B. bei Schwanen- ren Ager, ferner über den Ziehberg aus werden. stadt und Lindach), die vor 30 bis 25 dem Kremstal zum Almtal. So weist das Mio. Jahren abgelagert worden waren Traungebiet im alpinen Bereich eine A) Das Trauntal innerhalb (MALZER 1981). Es muß mehrere solche gute Durchgängigkeit und eine größere der Kalk- und Flyschal- S-N Flüsse gegeben haben, einer davon Geräumigkeit auf als z. B. östlich davon pen kann auch im Bereich der heutigen Traun die Täler der Enns und der Ybbs. Die fol- als Vorläufer dieses Flusses angesehen genden Ausführungen beschränken sich 1. Die Anfänge des Trauntales werden. Die heute hoch aufragenden auf das Haupttal der Traun. Kalkalpen müssen damals unter dem Die erwähnten Besonderheiten, aber Die ältesten Spuren, die auf einen Vor- Einfluß tropischen bis subtropischen auch das eindrucksvolle Landschaftsbild läufer der heutigen Traun hindeuten, fin- Klimas eine flache, zum Tertiärmeer im wie das gesamte landschaftsökologische den sich innerhalb des Alpenabschnittes Norden geneigte Landoberfläche gebil- Potential finden ihre Erklärung in der auf den Hochplateaus der Kalkhochal- det haben, die über den heute erhaltenen erdgeschichtlichen Entwicklung dieses pen, gelegentlich auch im Bereich der Hochflächen anzunehmen ist. Die Raumes. Es soll daher versucht werden, Kalkvoralpen in den sogenannten "Au- Schotter sind dann mit fortschreitender diese Entwicklung bis zur Gegenwart gensteinschottern". Damit werden nicht Hebung des Gebirges bei zunehmender herauf zu verfolgen, soweit sie aus den mehr zusammenhängende Reste von Verkarstung auch in Spalten und Höhlen heutigen Verhältnissen rekonstruiert vorwiegend Quarzschottern und -sanden des Kalkgebirges eingeschwemmt wor- werden kann. Dabei soll die Bedeutung verstanden, die sich auf fast allen Pla- den, wo sie sich immer wieder in der sehr unterschiedlichen Gesteine, die teaus der Kalkhochalpen, in unserem Be- verschiedenen Höhenlagen finden. Als Rolle des Gebirgsbaues und des Klima- reich besonders auf dem Dachstein, oft Folge der zunehmenden Hebung des in Hochmulden und Großdolinen finden Gebirges begannen sich die Flüsse all- mählich einzutiefen, wobei sie zunächst flache Talmulden, dann aber immer tiefere Täler mit steileren Gehängen ent- wickelten. Reste alter Talböden in ver- schiedenen Höhen lassen darauf schließen, daß die Talbildung in Ver- bindung mit der Flußeintiefung nicht gleichmäßig vor sich gegangen sein kann. Es ist anzunehmen, daß bei diesen Vorgängen zunächst die Verlandung des Tertiärmeeres, dann größere Aufschüt- tungen im Vorland wie jene der Haus- ruckschotter, eine Rolle gespielt haben, wie schließlich auch die Tatsache, daß das lange gegenüber den Alpen abge- senkte Vorland auch allmählich in He- ADD. I: Uas Ausseer Becken mit Blick durch das Koppental auf den Dachstein bung überging, was dann wieder dort zur © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Abtragung und Ausräumung weiter Hallstätter See an nach Norden im mungsbecken der Hallstätter Zone liegt, Teile geführt hat. großen und ganzen quer zu den vorwie- während der unterste, enge Talabschnitt Mit beginnender Eintiefung eines Traun- gend W-0 streichenden Gebirgsdecken, die Dachsteindecke zum Hallstätter See tales im Alpenbereich wurden auch die was dafür spricht, daß die Traun ihre hin durchbricht. sehr verschiedenen Eigenschaften der zunächst der Abdachung folgende Lauf- Die Weitungen von Goisern und Bad Gesteine wirksam, wie Chemismus, richtung aus der Zeit, als es noch keine Ischl liegen im Bereich der Hallstätter Härteunterschiede und Wasserdurchläs- größeren Reliefunterschiede gegeben Zone. Die beiden Becken werden durch sigkeit. Aber auch dem Gebirgsbau spür- hatte, im wesentlichen beibehalten die Malmkalkbarriere der Jochwand und ten die Erosion und Denudation, wie die konnte und die durch Schwächezonen der Ewigen Wand bei Anzenau und linienhafte und flächenhafte Abtragung des Gebirgsbaues und des Gesteins heute einen über das Trauntal vorspringenden genannt werden, sehr selektiv nach. so markanten Unterschiede erst im Laufe Sporn der Dachsteindecke bei Lauffen Überschiebungsgrenzen, mitunter der Eintiefung des gesamten Talnetzes voneinander getrennt (GEOLOGISCHE Schichtgrenzen, Zerrüttungszonen wie entstanden sind. So fällt auf, daß sich die BUNDESANSTALT 1982). Wie aus einem auch Brüche und andere Störungen sind beiden nördlichen Quellflüsse der Traun Satellitenbild (GEOLOGISCHE BUNDES- sehr sorgfältig herauspräpariert worden nachdem sie die NO-SW verlaufenden ANSTALT 1983) hervorgeht, dürfte eine und haben zusammen mit Schichtver- Strukturen des Toten Gebirges verlassen Störung den Taldurchbruch erleichtert haben, sich zwar in der Hallstätter Zone biegungen und -einmuldungen nicht nur haben. Bei haben neben der des Ausseer Beckens vereinen, dann der die Talbildung begünstigt, sondern auch Hallstätter Zone und der steil abfallen- Ruß aber nicht weiter der Hallstätter deren Verlauf wesentlich beeinflußt. den Nordstim der Dachsteindecke sich Zone in Richtung N bis NW folgt, kreuzende Störungen durch das Ischl- 2. Der Gebirgsbau und der obwohl Störungen etwa den Pötschen- und Rettenbachtal und das Trauntal die paß begleiten, sondern sich nach Süden Verlauf des Trauntales Beckenbildung begünstigt. durch die enge Koppenschlucht zwängt Nördlich Bad Ischl tritt das Trauntal in Der Bau der Nördlichen Kalkalpen und und schließlich in das enge fjordartige das System der Höllengebirgsdecke ein der Flyschalpen ist im allgemeinen durch Tal des Hallstätter Sees einlenkt. Es liegt und folgt bis Ebensee der bereits nörd- übereinandergeschobene und ineinander hier ein Durchbruch durch die Dach- lich vom Jainzen einsetzenden Trauntal- verschuppte Gesteinsdecken und steindecke vor, die mit ihren ver- störung; das Tal verläuft außerdem ent- Deckschollen gekennzeichnet, die weit karstungsfähigen Gesteinen zumindest lang der Achse einer tektonischen über die tertiäre Meeresmolasse des im Dachstein zu den am stärksten geho- Mulde. Alpenvorlandes geschoben worden sind. benen Teilen der Kalkhochalpen gehört. Am Traunsee erfordert die im Osten Im wird dieser Bau Die vom Sarstein zur Koppenschlucht gegenüber der Westseite um etwa 3,5 km besonders kompliziert, weil sich zwi- einfallende Gesteinsschichtung deutet nach Norden versetzte Stirn der Kalkal- schen der kompakten Dachsteinmasse auf eine tektonische Einmuldung hin, pen die Annahme einer N-S verlaufen- und der des Toten Gebirges die breite, anschließend dürfte das den Hallstätter den Horizontalverschiebung, was u.a. sehr uneinheitliche, eher Mittelgebirgs- Salzberg begrenzende Bruchsystem die Anlage des Seebeckens begünstigt charakter aufweisende Hallstätter Zone auch noch im Koppenwinkel wirksam hat. gewesen sein. Auch die Möglichkeit, daß einschaltet, die aus dem Ausseer Becken Zwischen Winkl bei und Höhlensysteme hier die Talbildung nach Nordwesten Richtung Goisern und dem Sonnstein tritt unter der begünstigt hatten, besteht (SPENGLER Bad Ischl und von dort weiter durch das Höllengebirgsdecke die Langbathschol- 1918). Ischltal streicht. Eine zweite solche Zone le der Bajuvarischen Decke an die Ober- zieht vom Hallstätter Salzberg über das Charakteristisch ist auch der Verlauf des fläche (u. a. TOLLMANN 1966), die einen Becken von nach Westen zum Gosautales, dessen geradliniger oberer engen Wechsel von W-O streichenden Abtenauer Becken (u.a. TOLLMANN Abschnitt tektonisch vorgezeichnet ist. Gesteinen aufweist. Auf der Ostseite des 1966). Nach einem Knick folgt dann der weite Sees ist diese Einheit im Gschliefgraben Abgesehen von dem Umweg über das Mittelteil, der innerhalb des hier mit zwischen dem Flysch des Grünberges Koppental verläuft das Trauntal vom Gosauschichten ausgefüllten Ausräu- und der Höllengebirgsdecke des Traun- © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Steins auf einen schmalen Streifen ein- ihren physikalischen und chemischen Hochflächen dieser Gebirge zur Verun- geengt. Eigenschaften zusammen, so können reinigung des Wassers führen kann. Eine Als letzte geologische Großeinheit der etwa folgende Gruppen unterschieden gewisse Verzögerung des Abflusses und Alpen quert das Trauntal beziehungs- werden (vgl. dazu GEOLOGISCHE BUN- damit auch eine entsprechende Filterung weise der See die Flyschalpen, die mit DESANSTALT 1922, 1982): kann der Durchgang durch die jungen einigen Lagen des eine eigene tektoni- Lockergesteinsmassen am Hangfuß oder sche Einheit darstellenden Helvetikums a) Sehr reine Karbonatgesteine (95- in den Talsohlen bringen. eng verfaltet und verschuppt sind. So bil- 100 % Kalziumkarbonat) Harte Juragesteine der Gruppe Plassen- det ein östlich Ohlsdorf von der Traun kalke-Tressensteinkalke bilden zum Teil Dazu zählen vor allem die Dachstein- angeschnittener Helvetikum-Aufbruch den Südrand des Toten Gebirges (z. B. kalke, Wettersteinkalke und auch helle etwa 5 km nördlich Gmunden den geo- Plassenkalk der Trisselwand, die auffal- Kalke des oberen Jura (Malm) wie die logischen Alpenrand. Der in einer Kuppe lenden Gipfelfelsen des Loserzuges und Plassenkalke, eventuell auch Tres- südlictrOhlsdorf aufragende Flysch ist andere). Meist ragen diese Gesteine aber sensteinkalke, seltener Kalke des unte- hier sonst infolge des trichterförmigen innerhalb der Hallstätterzone als Härt- ren Jura. Sie alle unterliegen am stärk- Auseinanderdrückens der Flyschberge linge auf, wie der Sanling, der Plassen sten der chemischen Auflösung und bereits von eiszeitlichen Ablagerungen über dem Hallstätter Salzberg oder die somit der Verkarstung mit allen damit überdeckt. Malmkalke der Joch- und Ewigen Wand verbundenen Erscheinungen wie das mit dem Predigtstuhl, die sich in den iso- Vorherrschen der unterirdischen Ent- 3. Die Gesteine und ihre geo- lierten Aufragungen der Zwerchwand, wässerung, bei vorwiegend horizontaler morphologisch und ökolo- des Rosenkogels gegen das Ret- Lagerung der Gesteinsschichten die gisch relevanten Eigen- tenbachtal hin im Höherstein fortsetzen. Erhaltung geschlossener Gebirgsstöcke schaften Im Ischler Becken gehört noch der Klotz mit guter Bewahrung alter Landober- des Jainzen aus Plassenkalk hierher, am Bei der großen Zahl sehr unterschiedli- flächen (abgestufte Plateaus). An den Traunsee die Felsrippe von Karbach, die cher Gesteine ist weniger ihr geologi- Steilhängen zeugen meist trockene wegen der Reinheit dieses Kalkes abge- sches Alter von praktischer Bedeutung - Wildbachrinnen von einer nur episodi- baut wird. Nordöstlich Bad Ischl tritt im mit Ausnahme der Lockergesteine des schen oderperiodischen Wasserführung. Steilabfall der Hohen Schrott nochmals Quartärs stammen sie fast ausschließlich Infolge eines sehr geschlossenen, massi- der Dachsteinkalk an das Trauntal heran, aus dem Erdmittelalter, dem Mesozoi- gen Auftretens in größerer Mächtigkeit, in dem der gesamte steile Nordabfall des kum - als vielmehr ihre physikalischen bestimmt der Dachsteinkalk sehr Toten Gebirges liegt. und chemischen Eigenschaften. Von wesentlich die beiden Kalkhochalpen- Weiter nördlich ist es dann aber der Wet- ihnen hängen neben dem entscheidenden stöcke des Toten Gebirges und des Dach- tersteinkalk, der ähnlich dem Dachstein- Einfluß auf die Ausgestaltung des Land- steins, wo kräftige Karstquellen, oft kalk den mächtigen Stock des Höllenge- schaftsreliefs, die Bodenbildung und unter jungen Schuttmassen bedeckt, birges aufbaut, mit allen Erscheinungen schließlich das Vegetationsbild wie auch oder unter den Seespiegeln des Hallstät- extremer Verkarstung, einschließlich die Nutzungsmöglichkeit durch den ter Sees, Ödensees, Altausseer Sees, des kräftiger Quellen am Fuße des Gebirges. Menschen ab. Es sei vorweggenommen, Kammer-, Toplitz- und Grundlsees aus- Der Wettersteinkalk bildet auch die Stirn daß alle Gesteine, auch die härtesten, an treten und so wesentlich die Wasser- der Höllengebirgsdecke und baut so auch Störungszonen mehr oder weniger führung der obersten Traun bestimmen. noch die auffallenden Berggestalten des zerrüttet sind, dort ihre Widerstands- Da Karstwasser unterirdisch schnell und Sonnsteins und des Traunsteins auf. Die meist steilen Abfälle in diesen fähigkeit verlieren, leichter ausräumbar zu einem hohen Prozentsatz abfließt, Gesteinen lassen nur an wenigen Stellen (vgl. Talbildung) und oft tief hinab was- verursachen Regen- und Trockenperi- eine geschlossene Vegetation zu, was serwegsam werden. Das gleiche gilt für oden oft große Schwankungen in den auch die Bodenbildung erschwert und die Überschiebungsgrenzen der Ge- Quellschüttungen. Außerdem fehlt eine verzögert. Infolge der guten Löslichkeit steinsdecken. entsprechende Filterung des Wassers, des Kalkgesteins bleiben nur bescheide- Fassen wir die zahlreichen Gesteine nach was bei sorglosem Umgang auf den

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ne Lösungsrückstände, die die Boden- leren Hängen meist nur Rohböden und reinigte rötliche bis bunte Jurakalke oder bildung begünstigen. Wo nicht der schwach entwickelte Rendsinen vor- die meist mergeligen, auch kieseligen nackte Fels mit unzusammenhängenden herrschen. Für die Dolomitgebiete cha- Oberalmer Schichten hierher. Je nach Ansätzen einer Rohbodenbildung vor- rakteristisch ist auch die auf Halden und Kalkgehalt sind diese Gesteine noch ent- herrscht, überwiegen die schwarzen auf Felspartien mitunter bis ins Tal her- sprechend verkarstungsfähig. Bei ihrer Rends inaböden, Humus unmittelbar abreichende alpine Vegetation, wie Auflösung hinterlassen sie aber bereits über angeätztem, in Lösung begriffenem Pinus mugo (Latschen), Rhododendron einen größeren nichtkarbonatischen Kalk. Nur auf den Hochflächen findet hirsutum und viele Nichtholzgewächse. Rückstand, der an nicht abtragungs- sich lokal tonreicher Braunlehm, sog. Der Ramsaudolomit mit seinen sehr aus- gefährdeten Stellen die Bodenbildung, Terra Fusca, die als fossiles Relikt einer geprägten Dolomiteigenschaften ist vor meist Braunerden bis Braunlehme, unter anderen Klimabedingungen und allem im inneren Salzkammergut in der begünstigt und damit auch das Aufkom- auch zum Teil in einem anderem, si- westlichen Umgebung des Beckens von men der Vegetation. Ein gutes Beispiel likatreicheren Substrat entstandene Goisern (Einzugsgebiet des Goiserer dafür bietet derGegensatz zwischen dem Bodenbildung angesehen wird. Weißenbaches), sowie am Nord- und bestenfalls von Latschen besetztem Ostfuß des Sarsteins vertreten, wo mäch- Dachsteinkalk und den mit Gräsern und b) Gruppe der Dolomite (Kal/ium- tige Schutthalden auftreten. Kräutern bewachsenen mergeligen Jura- Magnesium-Karbonate) Der Hauptdolomit ist hingegen wesent- gesteinen mit Almbereichen im Toten lich am Aufbau der Kalkvoralpen betei- Gebirge. Eine größere Bedeutung kommt in die- ligt, wo er einen Großteil der unschein- Zu einem großen Teil treten diese ser Gesteinsgruppe vor allem dem baren, meist stark bewaldeten Hänge, z. Gesteine in der Hallstätter Zone auf, wo Ramsaudolomit (auch Wettersteindolo- B. den Sockel der Hohen Schrott und des sie gegenüber leichter abtragbaren höhe- mit, nach der Ramsau bei Goisern Höllengebirges, aber auch ganze Berg- re Kuppen bilden, z. B. den Raschberg, benannt) und dem Hauptdolomit zu, der züge aufbaut. einzelne Felsklippen auf dem Hallstätter nach oben hin auch Übergänge zum In den Kalkhochalpen bildet er Salzberg und den Siriuskogel in Bad Dachsteinkalk aufweist. grundsätzlich den Sockel der vom Dach- Ischl. Das auf Grund der chemischen Zusam- steinkalk beherrschten Bergwelt, so am Im Trauntal nördlich Bad Ischl spielen mensetzung gegenüber dem CaCO här- 3 Sarstein und am Nordabfall des Ausseer dann Gesteine dieser Gruppe erst wieder tere Gestein ist sehr spröde und deshalb Zinken, wo auch der Dachsteinkalk hoch am Traunsee eine Rolle, wo in der Lang- infolge fortgesetzter tektonischer Bean- hinauf dolomitisiert ist. bathscholle mit ihrem streifenförmig spruchung mehr oder weniger eng auftretenden, kleinräumig wechselnden geklüftet, was die Oberflächenerosion c) Verunreinigte Karbonatgesteine Gesteinsbestand auch Felsrippen aus und damit die Zertalung außerordentlich bunten Jurakalken auftreten, die auch begünstigen kann. Die Folge sind, In dieser Gruppe können alle mehr oder südlich vom am rechten besonders ausgeprägt im Ramsaudo- weniger mergeligen, durch Oxide bunt Traunseeufer vorkommen. lomit, tief zerfurchte, oft in schmale oder einen Bitumengehalt dunkel ver- Felsgrate und -türmchen aufgelöste färbten, oft auch kieseligen und andere d) Wasserstauende Gesteine Steilhänge mit mächtigen, hoch hinauf- Beimengungen enthaltenden Karbonat- reichenden, grusigen Schutthalden. gesteine zusammengefaßt werden. Auch in dieser Gruppe gibt es je nach Auch die Dolomite unterliegen der Ver- Abgesehen von den für das Traungebiet mineralischer Zusammensetzung viele karstung und somit der unterirdischen kaum eine Rolle spielenden dunklen Übergänge von gering bis stärkstens Entwässerung mit entsprechenden Gutensteinerkalken und -dolomiten und wasserstauenden Gesteinen. Je mehr der Karstquellen. Infolge der starken ober- den Reiflinger Schichten gehören vor Karbonatgehalt zurücktritt, umso mehr irdischen Zerstörung durch Erosion und allem die Karbonate der Hallstätter nehmen silikatische Bestandteile zu, Denudation, wie auch der geringen Zone, wie die teilweise mergeligen oft unter ihnen meist Tone, die die eigentli- Lösungsrückstände, ist die Bodenbil- bunten Hallstätter Kalke und die kiese- che Ursache für den Wasserstau sind. Bei dung stark beeinträchtigt, so daß an stei- ligen Pötschenkalke sowie stark verun- der Verwitterung dieser Gesteine entste- © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

hen zusätzlich Tone, die zusammen mit Auch diese Gesteine stammen aus den bereits in eine Ausräumungszone einge- wasserhaltigen Oxidationsprodukten verschiedenen Abschnitten des Meso- lagerten Gosauschichten - vorwiegend und unlöslichen Rückständen wie zoikums (Erdmittelalter) und umfassen Mergel und Sandsteine ähnlich. Sie Quarzbestandteilen ein braunes tonrei- verschiedene Mergel (kalkhaltige tonige erfüllen auch die Furche nördlich des ches Verwitterungsprodukt ergeben, Gesteine), Sandsteine, Radiolarite (kie- Jainzen. Auch in der Langbathscholle tonreiche Lehme, in die das Nieder- selreiche oft auch Ton enthaltende westlich Traunkirchen liegen Talzonen schlagswasser nur erschwert eindringen Gesteine), Tone und Tonschiefer wie die in den Neokomschichten; in der Eisenau kann und dann Pseudogleyböden, unter Werfener Schiefer (-schichten). Zum bei Karbach verhalten sich Gosau- Grundwassereinfluß auch Gleyböden überwiegenden Teil tragen auch diese schichten ähnlich. bildet. Das Auftreten dieserGesteine, oft Gesteine zur Belebung des Reliefs und Ebenso ist das namengebende Becken nur in dünnen Lagen, ist vor allem in den besonders zur ökologischen Differenzie- von Gosau mit den verschiedensten weithin verkarsteten Kalkalpen von rung der Hallstätter Zone bei. Im Raum Varianten der Gosauschichten ausge- größter Bedeutung, weil an sie östlich des Beckens von Goisem treten, füllt, die über den Paß Gschütt in das grundsätzlich die Quellaustritte gebun- von einer Reihe kleinerer Kalkschollen Abtenauer Becken überleiten. Südwest- den sind und überall dort, wo stauende unterbrochen, bis an den Rand des Aus- lich Gosau sind die dichteren Gosau- Gesteine die Oberfläche bilden, nutzba- seer Beckens die mergelig- bis tonig schichten an der Grenze zu kalkreiche- re Wiesen und Almgründe liegen. schiefrigen Zlambach-Schichten in ren Gesteinspartien in mehreren Stufen größerer Verbreitung auf, die hier für das abgerissen und abgesackt (GEOLOGISCHE Salzkammergut eine relativ hoch hin- BUNDESANSTALT 1982). An der Ober- aufreichende landwirtschaftliche Nut- fläche dieser zerrütteten Massen zeigen zung mit Almbetrieb ermöglichen, aber größere Sümpfe den Wasserstau an. Als auch infolge der stets starken Durch- meist nur dünne Gesteinsbänder schal- feuchtung für Massenbewegungen an- ten sich zwischen den massig auftreten- fällig sind, die hier überall ihre Spuren den Karbonatgesteinen die Raibler hinterlassen haben (GEOLOGISCHE BUN- beziehungsweise Lunzer Schichten DESANSTALT 1983). Auch die jungen (meist tonige Sandsteine und Mergel) Erdströme und Murgänge der beginnen- der mittleren Trias ein, so über dem den 80er Jahre am Stammbach und Ramsaudolomit bei Steeg und im anschließend an den Sandlingbergsturz Umkreis des Goiserer Weißenbachtales. 1920 hängen, wenn auch nicht nur, damit Ähnlich verhalten sich auch die Kösse- zusammen. Unmittelbar benachbart lie- ner Schichten (dunkle Mergel und Tone) gen auf beiden Seiten des Beckens von der obersten Trias im Bereich der Hohen Goisem jurassische Mergel mit Resten Schrott. Beide Gesteine treten als Quell- von Radiolariten, die ebenfalls als Was- horizonte zwischen verkarstungsfähigen serstauer auftreten, wobei die zwar har- Gesteinen auf. Ebenso finden sich Lun- ten, aber spröden und stark zerklüfteten zer Schichten und ihnen nahestehende Radiolarite meist ausgeräumt wurden. Gesteine auch im Osten und Norden des Auch westlich des Loser haben beider- Höllengebirges und südlich der Talung seits der Blaa-Alm diese Gesteine eine von Mitterweißenbach an der Unter- größere Verbreitung. grenze des Wettersteinkalkes. In der weiteren Umgebung des Beckens Die sonst als Quellhorizont oft sehr von Bad Ischl haben gegen den Salzberg bedeutenden, meist rötlich-violetten bis hin Mergel und Sandsteine der Unter- graugrünen Tonschiefer der Werfener kreide (Neokomschichten) die Ausräu- Schichten spielen im Traungebiet nur Abb. 2: Blick über das Ischler Becken nach Norden in das mung des Beckens begünstigt. Westlich eine untergeordnete Rolle, so im Pöt- der Traun verhalten sich im Ischltal die unlere Trauntal schengebiet bei St. Agatha bis zur

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Paßhöhe als Unterlage des Sarsteins und über dem Grundlsee und südlich Bad gebirge ausgepreßt und so den an- östlich davon am Fuße des noch zur Ischl. schließenden Erdstrom ausgelöst, der Dachsteinkalkmasse gehörenden Rad- Das Haselgebirge ist außerordentlich sich in den Zlambachschichten fortsetz- lingstockes, sowie in ähnlicher Position quellfähig, kann also viel Wasser auf- te, wo teilweise alte Schuttmassen mit als Unterlage des Ramsaugebirges in der nehmen, vergrößert so sein Volumen einbezogen wurden, und durch stän- Goiserer Ramsau. bedeutend und entwickelt auf diese digen Wasserzutritt die Entwicklung zu Auch alle diese wasserstauenden Gestei- Weise eine eigenständige Salztektonik einer wesentlich schneller abgehenden ne hinterlassen bei ihrer Verwitterung (u. a. SCHADLER 1959). Das Auftreten Mure gegeben war. Sicher werden alle mehr oder weniger tonreiche lehmige dieser sehr plastischen Haselgebirgs- diese Bewegungen durch den Bergbau Verwitterungsprodukte in größerer stöcke hat zweifellos die Bewegungen, noch gefördert. Mächtigkeit, die meist diese wenig auf- vor allem die Überschiebungen der Außer im Bereich der drei Salzstöcke, fälligen Gesteine verhüllen. Sie begün- Nördlichen Kalkalpen wesentlich be- aus denen immer noch Salz gewonnen stigen nicht nur eine eher feuchtigkeits- günstigt, aber auch auf seine eigene Art wird, tritt Haselgebirge auch am Rad- liebende Vegetation, sondern auch die und Weise beeinflußt. Wie unruhig die lingpaß östlich Bad Aussee und südlich land- und forstwirtschaftliche Nutzung. Umgebungen dieser Salzstöcke heute des Grundlsees vom Reschensattel bis Am Kontakt dieser wasserstauenden noch sind, beweisen Berg- und Felsstür- Wienern an die Oberfläche, wo sich der Gesteine treten fast überall mehr oder ze, vor allem 1920 am Sandling, auch Gipsbergbau von Gößl befindet. weniger ergiebige Quellen zutage. Als 1978 wieder (FRIEDEL 1985) und 1980- Wasseraustritte im Bereich des Haselge- 1982 von der Zwerch wand nahe der Hüt- Böden treten vorwiegend Pseudogleye, birges können gelöstes Salz (Natri- teneck-Alm, aber auch langsamere Be- in weniger stauenden Gesteinen auch umchlorid) oder auch Sulfate aus dem wegungen über dem Hallstätter lehmige Braunerde auf. gelösten Gips enthalten (zum Beispiel Salzberg, die die parallele Zerreißung am Stammbach). Auch die lange des massiven Plassenstockes und die e) Das Haselgebirge bekannten Salzquellen im Räume Bad Verstellung von Hallstätterkalk-Schol- Ischl und Bad Aussee oder auch die jod- Die der Bergmannsprache entnommene len verursacht haben (GEOLOGISCHE haltige Sulfatquelle von Bad Goisern Bezeichnung umfaßt ein buntes Gemen- BUNDESANSTALT 1976). Messungen kommen aus dem Haselgebirge. Dage- ge aus Ton, Gips, Anhydrit, Salz und durch die TU Wien haben hier Bewe- gen hängt die hohe Chloridkonzentrati- anderen Mineralen. Zu diesem Gesteins- gungen bis zu 4,5 m in 20 Jahren bezie- on im südlichen Traunsee vor allem mit gemenge gehören auch die drei großen hungsweise 23 cm/Jahr ergeben (BRUN- der Saline von Ebensee beziehungswei- Salzstöcke von Aussee, und NER & HAUSWIRTH 1976). Dabei kann se von Steinkogel zusammen. Bad Ischl, die alle drei im Bereich der von einem Glück gesprochen werden, Hallstätter Zone liegen und den daß eine mächtige Wand aus Dachstein- 0 Gesteine der Flyschalpen regulären Gebirgsbau empfindlich stö- kalk den Salzstock am Abgleiten in den ren, ja durchbrechen und geradezu chao- Hallstätter See hindert. Die starke Diese Gesteine, verschiedene kalkhalti- tische Verhältnisse geschaffen haben, so Durchfeuchtung fördert langsame Hang- ge bis kalkfreie Sandsteine und Mergel, daß in ihrem Bereich die verschiedensten bewegungen, die das Auftreten einer sind abgesehen von einer gewissen Was- Gesteinsschollen oft wirr durcheinander höheren Vegetation behindern können, serwegsamkeit an Störungen, weitge- auftreten. Die leichte Lösbarkeit vor bisweilen Holzgewächse schräg stellen hend un- bis schwer durchlässig. Die allem des Salzes, aber auch des Gipses, und immer wieder Abgänge von Erd- Flyschzone ist somit ein ziemlich strömen und Muren auslösen. So hatte der durch Wasseraufnahme, verbunden geschlossenes Gebiet mit überwiegen- zum Beispiel das die Zwerchwand unter- mit Volumsvergrößerung, aus Anhydrit dem Oberflächenabfluß, der entspre- lagernde Haselgebirge, das bereits vor hervorgegangen ist, hat dazu geführt, chend auf die Niederschläge reagiert. Da Abgang der Felsabbrüche 1980 Hangbe- daß Salz an der Oberfläche grundsätzlich diese Gesteine verhältnismäßig leicht wegungen erkennen ließ, diesen Sturz ausgelaugt wurde, Gips aber gelegent- verwittern, hinterlassen sie, je nachdem veranlaßt. Die abbrechenden Gesteins- lich als Gipskarst mit steilen Trichterdo- ob Sande oder Mergel vorliegen, eine massen hatten dann das plastische Hasel- linen anzutreffen ist, z. B. bei Wienern tonärmere oder tonreichere Lehmdecke, © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

die auch das Festgestein meist über- beanspruchten Grenzbereich Kalk/ deren Schmelzwässern jeweils im Som- deckt. Abgerundete Bergformen gerin- Flyschalpen, in den auch die Trauntal- mer außerordentlich groß war. gerer Höhe mit geschlossener Vegetati- störung einschwenkt und zum Teil noch Da die großen Vergletscherungen bis an onsdecke sind die Folge. Auf der schwer die Karbonatgesteine am Nordwestende den Alpenrand und sogar noch ins Vor- durchlässigen, lehmigen Verwitterungs- des Traunsteins auflockert und absturz- land reichten, sind im Gegensatz zum decke überwiegen schwere Pseudogley- bereit macht (GEOLOGISCHE BUNDESAN- Alpenvorland ältere eiszeitliche Ablage- Böden. Die durch die Solifluktion STALT 1983). rungen im Gebirge immer wieder vom (Bodenfließen) oft angereicherten nachfolgenden Eis ausgeräumt worden. Lehmdecken können in Verbindung mit 4. Das alpine Trauntal im Eis- Deshalb überwiegen in diesem an der Oberfläche aufgelockerten zeitalter und die jungen Abschnitt des Trauntales die Eiserosi- Gesteinsmassen auch Bodenbewegun- Lockergesteine onsformen. Abgesehen von wenigen gen auslösen und auch weniger ergiebi- Ausnahmen sind nur vom rückschmel- ge Schuttquellen enthalten. Größere Während die Gesteinsstrukturen und zenden späteiszeitlichen Gletscher der Quellen sind selten und stehen durch- Gesteinseigenschaften bei der Talbil- Würmeiszeit Endmoränen und auch wegs in Verbindung mit zerrütteten und dung ihren maßgebenden Einfluß bis Schmelzwasserablagerungen erhalten. damit die Wasserführung ermögli- heute bewahrt haben, hatten die zuneh- Unter Mitwirkung des unter dem Eis als chenden Gesteinspartien. Von diesen menden Klimaschwankungen des Eis- Grundmoräne mitgeführten Schuttes hat üblichen Flyschgesteinen heben sich die zeitalters, die immerhin etwa die letzten das Gletschereis je nach Gesteins- stark wasserhaltigen und dennoch was- 2 Millionen Jahre unserer Erdgeschichte widerstand und eigener Stoßkraft seine serstauenden Tone und Tonschiefer des bestimmten, eine völlig neue Entwick- Erosionsfähigkeit mehr oder weniger zur Helvetikums ab. Das Helvetikum tritt lung zur Folge. Der Klimawechsel hat Geltung bringen können. Die hochgele- immer nur in schmalen westost strei- mit fortschreitendem Eiszeitalter wie- genen Quellmulden der Bäche und Flüs- chenden Streifen an die Oberfläche. Sol- derholt zu großen Vergletscherungen se wurden in geräumige Kare, größere che Streifen befinden sich südlich des geführt, die dem gesamten Einzugsge- Felsflächen im Plateaubereich in eine Kollmannsberges bei Traunkirchen nahe biet erst jenes typische Gepräge gaben, Rundhöckerlandschaft umgewandelt, der Flysch/Kalkalpengrenze, femer im das das heutige Traungebiet vor allem im die sich an den ehemaligen Gletscherab- Gschliefgraben und östlich Ohlsdorf, wo Vergleich zu weiter östlich liegenden flüssen über die Steilabfälle fortsetzt und die Traun unter eiszeitlichen Ablagerun- Tälern ausgezeichnet: Übersteile so heute noch die einst eisbedeckte Fels- gen diese Gesteine anschneidet. In allen Talgehänge, Ausweitung der Talbecken, landschaft erkennen läßt. Schöne Bei- drei Fällen haben wir es mit sehr insta- übertiefte Seebecken, Abrundung der spiele bieten die Gletschergassen vom bilen Rutschgebieten zu tun, mit entspre- vom Gletschereis überdeckten Felsbe- Dachstein zum Ödensee oder zum Kop- chender Versumpfung. Der Gschliefgra- reiche u.a. Der Wechsel zwischen penwinkel beziehungsweise Hallstätter- ben ist ja durch wiederholte, bis zum Flußerosion in den eisfreien Zeitab- see oder vom Toten Gebirge zum Altaus- Traunsee reichende Mur- und Erdströme schnitten und Gletschererosion in den seer See und zum Grundlsee, aber auch bekannt, die bis ins 15. Jh. zurück doku- Kaltzeiten vollzog sich bei gleichzeiti- an dessen Nordabfall wie auch vom Höl- mentiert sind und zu denen sich auch ent- ger relativ starker Heraushebung des lengebirge herab. Dabei sind die älteren sprechende Massenbewegungen gesel- Gebirges, was eine fortschreitende Ein- Bodenbildungen immer wieder beseitigt len, die kaum völlig zur Ruhe kommen tiefung der Täler bedeutete. Dazu kam, worden und nur an günstigen Stellen (BAUMGARTNER & SORDIAN 1982). Wir daß in den Kaltzeiten in allen nicht vom haben sich alte Braunlehme (Terra Fus- befinden uns hier nicht nur in einer Auf- Eis bedeckten Gebieten, wie in weiten ca) erhalten. Aus den Kerb-(V-)tälern bruchszone des Helvetikums, begleitet Teilen der Kalkvoralpen und besonders entstanden Trogtäler (U-Täler) mit Ver- von Streifen anderer, zum Teil mit der Flyschalpen, bei weitgehendem Feh- steilung der Troghänge (Trogwände) Grundmoränen bedeckter, wasserstau- len einer geschlossenen Vegetations- und schließlich wurden die vom Eis wei- ter zurückverlegten Talanfange in die ender Gesteine wie Grestener Schichten, decke auch die flächenhafte Landabtra- Fleckenmergel und Gosauschichten, charakteristischen Trogschlüsse umge- gung durch Frostwechsel und damit die sondern außerdem im tektonisch stark wandelt, wie wir sie im Echerntal bei Schuttzufuhr zu den Talgletschern und © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Hallstatt, im Koppenwinkel und hinter ziehungsweise Konglomerate, an einzel- Seitenmoränen aus der Zeit des Hoch- dem Toplitz beziehungsweise Kammer- nen Hängen auch zu Breccie verfestigte standes der letzten eiszeitlichen Verglet- see oder auch beim Altausseer See fin- Reste warmzeitlicher (interglazialer) scherung vor etwa 20.000 Jahren. Bei den. Folgen der Vergletscherung sind Schutthalden erkennbar, wie im Kop- Vichtau westlich Traunkirchen hatten auch die Ausweitung leicht ausräum- pental, am Nordabfall der Hohen diese Moränen einen heute verlandeten barer Talbecken und die Übertiefung der Schrott, im Ramsaugebirge südwestlich See bis Neukirchen zuriickgestaut. Mit heute mit Seen erfüllten Talabschnitte, Goisern und anderen. dem etappenweisen Abschmelzen des die entweder tektonisch begünstigt und Was von der letzten Vergletscherung Traungletschers bildeten sich zunächst sehr oft auch gesteinsbedingt ist. So übrig blieb, sind Reste schluffiger von 470 bis 460 m abnehmend Eisseen, wurde Salinar (Haselgebirge) im Traun- Grundmoränen vor allem in den Tal- deren Abflüsse noch durch die heutigen see, Hallstätter See, am Toplitz- und becken, im Bereich der Hallstätter Zonen Trockentäler beiderseits des Hochkogels Grundlsee, auch am Offensee nachge- und gelegentlich unter Seeablagerungen, in Gmunden erkennbar sind. Bei wei- wiesen (SCHADLER 1959). End- und Seitenmoränen im Bereich der terem Abschmelzen ist anfangs noch mit Soweit durch eine Humusdecke von der späteiszeitlichen Gletscherstände, ferner einem Toteiskörper im Becken zu rech- Korrosion (Auflösung des Karbonatge- Eisrandschüttungen und spät- bis nach- nen, der von seiner Unterlage gelöst, steins) geschützt, haben sich oft spiegel- eiszeitliche Schotterfelder, aber auch einen Traunsee in 450 m bis Steinkogel glatte Gletscherschliffe mit entspre- Seetone und -mergel vollkommen oder entstehen ließ. Deltaschüttungen in die- chenden Kritzern erhalten, die die teilweise verlandeter Seen. sen See lassen wiederholt dieses Niveau Bewegungsrichtung des Eises anzeigen, Da diese wenig widerstandsfähigen erkennen (bei Steinkogel, bei Traunkir- zum Beispiel bei Rindbach, Ebensee- Lockerablagerungen, abgesehen von chen u.a.). Seither ist der Seespiegel in Roith, bei der Bahnstation Hallstatt und den Seetonen, Grundwasser führen und Etappen weiter bis zum heutigen Stand anderen. Schotter als Baurohstoff geschätzt ist, in 422 m abgesunken und außerdem An wenigen Stellen, so an der Traun sollen sie im einzelnen näher betrachtet wurde nahezu 1/3 (5,5 km) der ursprüng- nördlich von Bad Ischl, im untersten werden. lichen Seelänge zwischen Steinkogel Rindbachtal und am Buchberg bei Das Nord- und Westufer des Traunsees und Ebensee durch die einmündende Traunkirchen sind noch kleine Reste begleiten bis vor Traunkirchen Wälle Traun und ihre Seitenbäche (Frauen- älterer vorwürmzeitlicher Schotter be- und Kuppen der End- beziehungsweise weißenbach, Rindbach und Langbath- bach) zugeschüttet (KOHL 1976). Eine 1,5 km südwestlich der Traunmündung bei Ebensee bis 184,5 m tief abgeteufte Bohrung hatte den Felsuntergrund zwar nicht erreicht; sie endet in der diesen überlagernden Grundmoräne. Darüber liegen einige Meter Seetone, über denen dann von 160 m aufwärts sandige Schot- ter mit Holzresten folgen (BAUMCART- NER 1983). Eine Holzprobe aus den unte- ren Lagen ergab ein Radiokarbon-Alter von 11.760 ± 30 Jahren, was beweist, daß seither 150 m Schotter in den früher größeren See eingeschüttet wurden. Die teilweise versumpfte Oberfläche in die- ser Aufschüttungsebene ist auf den hohen Grundwasserstand zurückzu- Abb. 3: Blick vom Gmundner Berg über das flache Westufer des Traunsees auf das führen. steile Ostufer mit Traunstein Oberhalb Steinkogel sind infolge des

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engen Tales die jungen Lockerablage- HUSEN (1977) einem Jochwand- (vor chen Ablagerungen erfüllt, in die die rungen bescheiden. Erst bei Mitter- 17.000 bis 16.000 Jahren) und in der Quellflüsse der Traun enge Täler einge- weißenbach deuten zum Teil schräg Ramsau einem Goiserer Stand (vor etwa schnitten haben. Unter einer mächtigen geschichtete terrassenartige Schotter auf 14.000 Jahren) zugeordnet hat. Die leicht Grundmoränendecke liegen die Ausseer eine Anschüttung gegen einen zerstörbaren und zu Massenbewegungen Schotter, die während des hocheiszeitli- abschmelzenden Eiskörper hin. In der neigenden Gesteine der Hallstätterzone chen Eisvorstoßes abgelagert wurden Talung von Mitterweißenbach lassen haben auf der Ostseite des Beckens und über die dann der Gletscher hin- von Schotter bedeckte Seeablagerungen mächtige grundwasserführende Schutt- wegging ohne sie wieder auszuräumen. auf kurzlebige Stauseen schließen, die kegel geliefert; die beiden größten stam- Zur Zeit des Jochwand- und des Goise- sich dem jeweiligen Niveau des men vom Stammbach und vom Zlam- rer Standes sind auch Gletscher des abschmelzenden Traungletschers ange- bach. Toten Gebirges noch einmal bis ins Aus- paßt hatten (VAN HUSEN 1977). Auf der Westseite kommen größere seer Becken vorgestoßen und haben über Auch im Becken von Bad Ischl werden Schuttmassen aus dem Ramsauer Dolo- der Grundmoränendecke des hochgla- die höheren, an die Berghänge anschlie- mit, die den großen Schwemmkegel der zialen Gletschers östlich Bad Aussee ßenden Schotterfelder als Eisrandbil- Ramsau und am Fuße des Gebirges bis gegen St. Leonhard, im Süden des dungen gedeutet, während die tieferen zum Hallstätter See hin gewaltige Altausseer Sees und unmittelbar am Stufen des Stadtgebietes als Schüttungen Schutthalden mit einer Anzahl von Grundlsee ihre Moränen hinterlassen; aus den späteiszeitlichen Gletscherstän- Schwemmkegeln bilden. Ähnliche zum Teil sind auch hier noch Terrassen- den bei Goisern betrachtet werden (VAN Schuttmassen verkleiden den West- und schotter und spät- bis nacheiszeitliche HUSEN 1977). Dagegen ist die niedrige, über den Pötschenpaß hinweg auch den Schwemmkegel geschüttet worden. zum Teil versumpfte, von Quellbächen Nord- und Ostfuß des Sarsteins, wo als Zeitgleiche Moränen finden sich auch im durchzogene Talaue oberhalb Bad Ischl Schuttlieferant zusätzlich der Hauptdo- westlichen Mitterndorfer Becken, im bei Kaltenbach und gegenüber ein alter lomit auftritt, der auch den Schutt am Vorland des Ödensees. Dieses Becken Seeboden. Bohrungen 1954 und 1984 Nordfuß des Ausseer Zinken liefert. stellt eine ausgedehnte Eiszerfallsland- haben 5-7 m grundwassererfüllte junge Letzten, nochmals bis ins Tal vor- schaft dar mit mächtigen Eisrandschüt- Traunablagerungen (Schotter, Sande stoßenden Gletschern sind Moränen im tungen (vgl. die großen Schottergruben und feinkörnige Ausedimente), darunter Echerntal, im oberen Gosautal und am von Kainisch), Toteisformen und Seeto- 30-40 m Seemergel und schließlich Fuße des Krippensteins bei nen vorübergehender Schmelzwasser- Grundmoräne erschlossen. Es hat also zuzuordnen; sie gehören nach VAN seen, die heute eine großartige Sumpf- auch hier unmittelbar nach Abschmelzen HUSEN (1977) zum Echernstand vor rund und Moorlandschaft bilden. des würmeiszeitlichen Eises einen See 12.000 Jahren. Ein noch jüngerer spät- gegeben. Grundmoränenreste und ver- eiszeitlicher Gletscherstand, der Tau- schiedene wasserführende Schotterbil- benkarstand vor etwa 11.000-10.300 B) Das Trauntal im Alpen- dungen aus der Abschmelzzeit des Glet- Jahren, blieb bereits auf das Dachstein- vorland schers sowie kräftige nacheiszeitliche plateau beschränkt. Schwemmkegel aus dem Ziemnitzgebiet 1. Die ersten Nachweise für Die heutige Vergletscherung des Dach- gibt es auch im Ischltal. einen Traunfluß in der steins ist, von ganz kleinen Eiskörpem Südlich der Felsschwelle aus Wetter- Molassezone des Alpenvor- abgesehen, auf den Hallstätter, den steindolomit in Lauffen und der Schwel- landes Gosau und den Schladminger Gletscher le und Enge bei Anzenau (Malmkalke beschränkt. Auch sie weisen noch Im Alpenvorland kann ein Traunfluß erst der Joch- und der Ewigen Wand) liegen beachtliche Schwankungen auf, die aber ab der Zeit der großen, das Alpenvorland Schotterterrassenreste. kaum über den Bereich zwischen den erreichenden Vergletscherungen wäh- Im Becken von Goisem breiten sich bei- Moränen des Hochstandes um 1850 und rend des mittleren und jüngeren Eiszeit- derseits bis in die Ramsau die End- und dem derzeitigen Stand hinausgehen. alters anhand von Endmoränen und der Seitenmoränenreste der späteiszeitli- Das Ausseer Becken ist mit mächtigen, ergiebigen Schmelzwasserschüttungen chen Gletscherstände aus, die VAN zum Teil randlich verfestigten eiszeitli- nachgewiesen werden. Dennoch müssen © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

wir auch hier schon viel früher mit einem gefolgt, die nur ein altes Trauntal aus der steinen und einem kleinen Anteil an Vorläufer der Traun rechnen. Der aus Zeit vor dieser Vergletscherung sein zentralalpinen Gesteinen einen wech- den Alpen kommende, ursprünglich ins kann. Anscheinend stellt die flache selnd hohen Prozentsatz an Kristallinge- Tertiärmeer mündende Fluß bestand Mulde, die jenseits des Almtales in der steinen und Quarzen, die durch Umlage- nach der Verlandung dieses Meeres vor gleichen Richtung bis Sattledt verläuft, rung älterer Schotter aus dem Vorland etwa 17,5 Millionen Jahren weiter. Es ist die Fortsetzung dieses alten Tales dar, aufgenommen wurden. Charakteristisch anzunehmen, daß er zu dieser Verlan- das sich dann östlich mit der brei- ist die intensive und tiefe Verwitterung. dung beigetragen und sich auch an der ten, dem heutigen Trauntal folgenden Unter einer mehrere Meter mächtigen, weiteren Aufschotterung des Alpenvor- Mulde vereint (KOHL 1974). vollkommen entkalkten Lehmverwitte- landes beteiligt hatte. Der Verlauf dieser Forschungen in Süddeutschland (EBERL rung mit nur wenigen Restgeröllen folgt ältesten, mehr als 200 m über den heuti- 1930; SCHÄFER 1957) haben ergeben, eine häufig 5-6 m tief reichende gen Talsohlen anzunehmenden hypothe- daß es bereits vor der Günzeiszeit größe- Gesteinszersatzzone (Tiefenverwitte- tischen Vorlandtraun ist nicht mehr re Vergletscherungen in den Alpen gege- rung), in der auch verfestigte Partien rekonstmierbar, weil infolge der seither ben haben muß, deren Ausdehnung aber vorkommen. Nicht selten sind auch als erfolgten Hebung der Molassezone diese bisher unbekannt blieb. Demnach könn- geologische Orgeln bezeichnete weniger widerstandfähigen Ablagerun- ten die ein Stockwerk höher liegenden Verwitterungsschläuche vorhanden, die gen der Ausräumung zum Opfer gefal- Schotter von Reuharting und Hörbach gelegentlich einbrechen. Überlagert len sind. Die Ausrichtung des Unterlau- (KOHL 1987,1991) beiderseits des Alm- werden diese Schotter von einer mehr fes nach Nordosten dürfte mit der vor tales und auch nordwestlich oder weniger mächtigen, wie fossile etwa 10 Millionen Jahren als Sammel- der "Donaueiszeit" EBERLS entsprechen. Böden beweisen, aus mehreren Eiszei- ader gegen Osten entstandenen Donau Auf Grund ihrer Lage müßten sie von ten stammenden Löß-Lehmdecke. zusammenhängen. einem Vorläufer der Traun bezie- Die Verbreitung dieser Schotter zeigt, Aus der Zeit der ältesten im Eiszeitalter hungsweise bei Lambach der Ager daß damals die von Schmelzwässern des bis ins Vorland vorstoßenden Gletscher geschüttet worden sein. Traungletschers gespeiste Traun eine stammen auch die Endmoränen eines Felder des ÄDS aus den Schmelzwäs- breite Schotterebene angelegt hatte. Die- Traungletschers, aus denen die sern des Traungletschers sind in den sem Niveau paßten sich in der Traun- Schmelzwasserablagerungen der "Älte- hochgelegenen Platten und Riedeln öst- Enns-Platte auch die östlich benachbar- ren Deckenschotter" (ÄDS) hervorge- lich Roitham beiderseits des Wimba- ten Schmelzwasserschüttungen des gangen sind, die seit PENCK&BRÜCKNER ches, südlich , ferner östlich Alm- und des ehemaligen Steyr-Krems- (1909) der "Günzeiszeit" zugeordnet der Alm beiderseits der Schwelle mit den gletschers an. Reuhartinger Schottern erhalten, wobei werden. Die Gesteinszusammensetzung Die Bedeutung dieser ausgedehnten die Traunschotter bei Vorchdorf mit dieser Ablagerungen spricht eindeutig Schotterfelder liegt u.a. in ihrer Schottern einer gleichzeitigen Verglet- für ihre Herkunft aus dem alpinen Traun- Grundwasserführung, die weitgehend scherung aus dem Almtal vermengt wur- tal. Diese Endmoränen liegen im Bereich vom Relief des Tertiäruntergrundes den. Längs des Trauntales bilden diese der Autobahn östlich Lindach (WEIN- abhängt (FLÖGL 1983). Überall dort, wo Schotter, vereint mit jenen aus dem Ein- BERGER 1969; KOHL 1991) und auch süd- dieser wasserstauende Schliersockel von zugsgebiet der Ager östlich der Alm- lich Vorchdorf an der Ostseite des Lau- Tälern angeschnitten wird, tritt das mündung den steil abfallenden Rand der dachtales (KOHL 1958), wonach dieser Grundwasser in kräftigen Quellen aus. Traun-Enns-Platte, auf der linken Tal- Gletscher beim Austritt aus den Das ist längs des Steilrandes zur Traun- seite im Vorfeld des Tertiärhügellandes Flyschalpen bei Gmunden etwa 6 km Enns-Platte der Fall, aber noch mehr in ab Lambach bis westlich Gunskirchen nach Nordosten in Richtung Vorchdorf den südlichen Seitentälchen, sobald sie zunächst eine breite, dann auskeilende vorgestoßen ist. Er ist somit einer im Un- diesen undurchlässigen Untergrund Terrasse. Sie setzen dann aus, bis erst tergrund aus dem heutigen Trauntal bei anschneiden. Als Beispiel kann die für wieder bei Linz letzte Reste in den Frein- Oberweis abzweigenden, etwa 30-35 m die Wasserversorgung von Wels genutz- berg-Vorhöhen nachzuweisen sind. zuerst im Flysch und von Kirchham an te Quellgruppe von Ottsdorf im Die ÄDS enthalten neben Karbonatge- in die Molasse eingetieften Rinne Schleißheimer Tal genannt werden. Für © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

die Sicherung und Reinhaltung dieses lich der Traun in dem breiten und hohen von Löß-Lehm verdeckt sind. Erst bei Quell wassers sind nicht so sehr die gro- Wall zu erkennen, der vom Nordfuß der Linz bilden sie eine deutliche Randstufe ßen Hochflächen mit ihren Lehm-, zum Flyschalpen (beim Flohberg) in einem der Freinberg-Vorhöhen und einen Teil auch Löß-Lehmdecken über dem weiten, zum Teil mehrgliedrigen Boden unbedeutenden Sporn an der Wiener tiefgründig verwitterten Schotter ent- über Eisengattern nach bzw. Bundesstraße bei Ufer-Ebelsberg. scheidend, als jene Stellen, wo in den oft Steyrermühl führt und dort den auffal- Die JDS sind nicht so intensiv verwittert viele Kilometer langen, grundsätzlich lenden Tal- und Flußknick verursacht. wie die ÄDS. In der Gesteinszu- trockenen Mulden im Oberlauf dieser Während der vorstoßende Gletscher sammensetzung dominieren weitaus die Seitentäler das nur periodisch abfließen- allem Anschein nach zunächst noch Karbonat- und Flyschgesteine. de Regenwasser mit Eintritt in den dort seine Schmelzwässer in Richtung des nicht mehr überdeckten Schotter ver- günzzeitlichen Gletscherbeckens ab- 3. Die weitere Taleintiefung siegt. Seit diese Mulden vielfach in das führte, wo ein Strang der jüngeren und Ausbildung zum Ter- Ackerland einbezogen wurden, besteht Deckenschotter (JDS), wie die mindel- rassental besonders in diesem Bereich, wo der eiszeitlichen Schmelzwasserschüttun- In der Folgezeit muß es eine sehr wirk- Schotter auch sichtbar wird, die Gefahr gen genannt werden, westlich Vorchdorf same Erosionsphase gegeben haben, wie einer Einbringung von Nitraten, Herbi- das Almtal erreicht, muß sich der Abfluß nicht nur die bis zur Donau hin erfolgte ziden und Pestiziden in das Grundwas- mit dem weiteren Eisvorstoß allmählich Ausräumung älterer Ablagerungen, son- ser. nach Westen verlagert haben. So lassen der aus dieser Moräne kommende, zum dern auch die bedeutende Eintiefung des Tales in den tertiären beziehungsweise 2. Die ersten Ansätze für die Wimbach hin auskeilende JDS westlich bei Gmunden auch noch in den Flysch- Ausbildung eines Traun- Lindach und die anschließende hoch- untergrund beweist. Nur an wenigen tales gelegene Erosionsmulde im ÄDS darauf schließen, daß wir es hier nur mit einem Stellen weicht diese Talrinne vom heu- Die in den Kaltzeiten den langen Glet- vorübergehenden Abfluß zu tun haben. tigen Traunlauf ab (FLÖGL 1983), wo scher begleitenden und dem Gletscher- Ein weiteres Feld der JDS ist anschei- dies zutrifft, kann sie eine Rolle als tor entströmenden sommerlichen nend dann nach einer entsprechenden Grundwasserfalle spielen. Das Alter die- Schmelzwässer haben jeweils bis zum Gletscherschwankung westlich der ser Rinnenreste ergibt sich aus der Auf- Höhepunkt der Vergletscherung im Vor- Traun abgelagert worden, wo sich JDS füllung mit Ablagerungen der nachfol- land riesige Schottermassen aufgeschüt- bis Viecht und ausbreitet. genden Eiszeit, der Rißeiszeit, deren tet. Sie wurden bereits vom Beginn des Von der Endmoräne ist erst wieder west- Schmelzwasserschüttungen als Hoch- Abschmelzens der großen Gletscher an lich bei der Autobahnabfahrt ein terrassenschotter bezeichnet werden, zerschnitten, zum Teil wieder umge- bescheidener Rest erhalten. Die Flysch- weil sie die dieser Eiszeit zugehörigen lagert und ausgeräumt, wobei Reste die- kuppe von Ohlsdorf hatte den Gletscher Hochterrassen aufbauen. ser jeweils kaltzeitlichen Schüttungen in in zwei ungleich große Loben gespalten. Für den damaligen Talverlauf gibt es Form von Terrassen erhalten geblieben Weiter talabwärts sind die mindelzeitli- einen Anhaltspunkt in der östlich des sind. Infolge Hebung des Vorlandes hat chen Schotter ausgeräumt worden; sie Aurachtales nach Norden zum heutigen sich die Traun eingetieft, so daß von setzen erst wieder im Trauntal linkssei- Agertal verlaufenden Rinne, die bei einer Eiszeit zur anderen die Schüttun- tig, anschließend an den ÄDS nordwest- über eine 420 m hohe, über- gen jeweils eine Stufe tiefer liegen. lich Gunskirchen ein, sind im Bereich deckte Schwelle im Flyschuntergrund Gleichzeitig wurde das ursprünglich Puchberg bei Wels kurz unterbrochen aus dem Traunseebecken herausführt sehr breite Tal allmählich enger. und nehmen dann östlich davon wieder (KOHL 1974, 1976). Die Rinne ist mit ein breites Feld ein, wo sie aber unter Nach den günzeiszeitlichen Ablagerun- Hochterrassenschottern ausgefüllt, die einer mächtigen, meist pseudo- gen finden wir in jenen der Mindeleis- steil zum heutigen Aurachtal abfallen vergleyten Lehmdecke nur an wenigen zeit Anhaltspunkte für die weitere Tal- und die südlich der W-Autobahn in die Stellen sichtbar werden, schließlich ent- entwicklung. Die größte Ausdehnung rißeiszeitlichen Endmoränenwälle von weder allmählich aussetzen oder völlig des Traungletschers dieser Eiszeit ist öst- Hafendorf und Ehrendorf übergehen. © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Auch östlich der Traun deuten die zwei zeigt, daß hier nicht dem heutigen Tal- Die Lößdecke nimmt von wenigen breiten, durch eine heute trockene verlauf entsprechende alte Talrinnen Metern bei Lambach bis etwa 10 m bei Umfließungsrinne getrennten rißeis- vorliegen müssen, aus denen immer wie- Linz zu und die bei Lambach nur 6-7 m zeitlichen Moränenwälle von Baumgar- der Quellen austreten. In einigem betragende Stufe zur Niederterrasse ten und auf Schwankungen Abstand vom heutigen Traun-Canyon erreicht bei Linz gegen 20 m. Auf dem dieses Gletschers hin. Unter der nördlich sind Hochterrassen linksseitig von Löß sind Parabraunerden entwickelt, die anschließenden Hochterrasse ist keine Viecht an in dem das Trauntal vom Ager- zu den besten landwirtschaftlichen Rinne erkennbar. Der Hauptabfluß der tal trennenden Sporn des Mitterberges Böden Österreichs gehören. Die bei Linz Schmelzwässer hatte sich im Laufe der und rechtsseitig ab Roitham als breite, an noch bis 15 m mächtigen Schotter führen rißeiszeitlichen Gletscherschwankun- die ÄDS angelagerte Terrasse erhalten, durch die Lößdecke geschütztes Grund- gen zum heutigen Trauntal hin verlagert. die bei Bad Wimsbach zum Almtal wasser und sind bereits in ein Tal einge- Vom Traunfall abwärts werden im heu- abfallt. Daraus ergibt sich, daß noch lagert, dessen Sohle nicht wesentlich tigen Tal-Canyon, der in den letzteis- während der Rißeiszeit oberhalb Lam- höher liegt als jene der letzteiszeitlichen zeitlichen (würmzeitlichen) Niederter- bach zusammen mit den Schüttungen im Niederterrassenschotter (KOHL 1955). rassenschottern liegt, immer wieder Agertal eine bis mehr als 3 km breite Stellen mit Resten eines sehr stark ver- Schotterebene bestand. 4. Das Trauntal unmittelbar festigten Konglomerates angeschnitten, Unterhalb Lambach ist die Hochterrasse vor und während der letzten das sich von den praktisch quarzfreien auf der linken Talseite erhalten; sie setzt Eiszeit und nur randlich verfestigten Würm- gleich nördlich des Bahnhofes ein, ist schottern durch einen bescheidenen zwischen Grünbach und Puchberg bei Mit dem Abschmelzen der rißeiszeitli- Quarzanteil und dem Gehalt gelegent- Wels unterbrochen, von wo sie dann chen Vergletscherung beginnt die Zerta- lich auch kristalliner Gerolle unterschei- geschlossen bis Linz (über Flughafen lung ihrer Ablagerungen, wobei im det (KOHL 1982), ja selbst der Traunfall Hörsching, Harter Plateau bis Binder- Raum Gmunden noch Spuren eines erweckt den Anschein, daß die hier sehr michl-Spallerhof-Siedlung)zieht. Rechts- spätrißzeitlichen, etwas kleineren Glet- ausgeprägte Härtestufe den Rest einer seitig ist erst vor der Mündung des scherstandes erkennbar sind, so bei Pins- älteren Talfüllung darstellt. Die Tatsa- Trauntales in das Donautal noch ein klei- dorf und auch in einer Terrasse längs des che, daß von der heutigen Traun auch ner Terrassenrest erhalten, auf dem die wasserlosen Baches (KOHL 1976; VAN fallweise Schlier angeschnitten wird, Bundesheer-Kaseme Ebelsberg steht. HUSEN 1977). Bei weiterem Ab- schmelzen entstand schon damals ein See, dessen niedrigster Stand durch eine Schwelle im Flyschuntergrund in 390 m angedeutet sein könnte. Hier führt unabhängig von den Windungen des heutigen Flusses geradlinig eine Rinne nach Norden, die mit Ablagerungen der letzten, der Würmeiszeit, aufgefüllt ist. Unterhalb Steyrermühl verläuft diese Rinne zunächst östlich der heutigen Traun, westlich Roitham quert sie ver- bunden mit Quellaustritten den heutigen Canyon und bleibt dann auf der linken Seite, bis sie, breiter werdend, südlich Stadl-Paura nach Osten umschwenkt (u.a. GEOLOGISCHE BUNDESANSTALT 1983). Unterhalb Lambach quert sie Abb. 4: Der Traun-Canyon unterhalb des Traunfalls abermals das Trauntal und führt dann

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meist nördlich des heutigen Flusses über m hohen Steilrand zur Talaue bis vor Wie schon erwähnt, ist dieser Schotter Wels nach Linz. Dieser Rinne kommt Wels fort, wo sich abermals einige Ero- ein bedeutender Grundwasserträger. wegen ihrer Grundwasserführung große sionsstufen einschalten, bis sich das Feld Wegen des Fehlens einer Löß- oder Bedeutung zu, wobei zu bedenken ist, östlich der Stadt wieder schließt und mit Lehmdecke (Löß und Staublehm wurden daß oberhalb Lambach die Möglichkeit einem Steilrand von etwa 5 m als Wels- während der trockenen Jahreszeit nur in einer Einspeisung von chlorhaltigem er Heide nach Linz führt, wo es in das den Kaltzeiten vom Wind abgelagert) Traunwasser besteht und unterhalb Niederterrassenfeld des Donautales über diesen Schottern und den jeweils wegen Fehlens einer entsprechenden übergeht. nur bescheidenen Bodenbildungen ist Überdeckung die Filterungsmöglichkeit Da diese Schotter nicht nur die vor- jedoch dieses Grundwasser sehr anfällig des eindringenden Oberflächenwassers würmzeitliche Talrinne ausfüllen, son- gegen jede Art von Verunreinigung. Das sehr gering ist. dern auch darüber hinausgreifen, wech- trifft besonders für den Abschnitt von Der Traungletscher der bisher letzten selt ihre Mächtigkeit. Generell nimmt sie Wels bis Linz zu, weil hier der Abstand Eiszeit, der Würmeiszeit, hat bei Gmun- mit zunehmender Entfernung von den zum Grundwasserspiegel gering und den vor etwa 20.000 Jahren gerade noch Endmoränen bei Gmunden ab. Sie außerdem die Besiedlungsdichte sowie die trichterförmige Ausweitung am erreicht bis vor Stadl-Paura 70-30 m, in die Ansiedlung von Gewerbe- und Indu- Nordrand der Flyschalpen erreicht. der Terrasse von Lambach-Gunskirchen striebetrieben außerordentlich groß ist. Seine Endmoränen, deutlich akzentuier- 20-35 m und gegen Linz 10-15 m. Ein weiteres Risiko stellt der hier beson- te Rücken und Kuppen mit nur schwa- Die Bodenbildung auf diesen jüngsteis- ders dichte und noch zunehmende moto- chen Bodenbildungen (Pararendsinen zeitlichen Schottern ist grundsätzlich risierte Verkehr dar. und Kalkbraunerden), umschließen im bescheiden und wechselt von verbraun- Die jungen karbonatreichen Schotter Norden und zum Teil auch im Westen ten Pararendsinen bis zu Kalkbrauner- ohne nennenswerten Abraum sind vor das Traunseebecken mit den etwa 500 m den. Nur dort, wo junge Aufschwem- allem als Bauschotter sehr begehrt, was hohen Wällen von Eck, Cumberland und mungen von Feinmaterial die Schotter zu der großen Zahl, am Terrassenrand dem Tastlberg. Westlich des Seeausflus- überlagern, finden sich kalkfreie Braun- zwischen Traun und Marchtrenk meist erden, bei Staunässe Pseudogleye oder ses ist ein zweiter, ein innerer Wall aus- schon aufgelassener, aber im Raum gebildet, der jedoch durch heute trocke- Gleye, mitunter auch Anmoorbildungen, Gunskirchen noch sehr leistungsfähiger ne einstige Abflüsse eines höheren Sees wie zum Beispiel von Lambach bis Wels, Schottergruben mit entsprechenden unterbrochen ist. Ihm gehören die iso- besonders im Bereich Grünbach am Betriebseinrichtungen geführt hat. lierten Kuppen des Kalvarienberges, Rande zu den höheren Terrassen oder Hochkogels und dessen Fortsetzung an. längs der aus dem Tertiärhügelland kom- 5. Das nacheiszeitliche Traun- Die Schmelzwässer schütteten, dem menden Seitenbäche, im Bereich ihrer tal und Flußbett jeweiligen Eisstand entsprechend, ihre Versickerung in den Niederterrassen- Schotterfelder in Richtung zum heutigen schottem. Diese Bäche haben infolge Das Abschmelzen der würmeiszeitli- Trauntal, wo sie sich zu einem geschlos- Abdichtung mit Feinmaterial allmählich chen Gletscher hatte die neuerliche Ein- senen Niederterrassenfeld vereinen. Mit ihren Lauf verlängert und bei Hochwas- tiefung der Traun zu Folge und damit nur wenigen Ausnahmen hat die Traun ser immer wieder störende Überflutun- die Zertalung der letzteiszeitlichen hier bis vor Stadl-Paura nur ein sehr gen verursacht, weshalb sie in aufge- Schmelzwasserschüttung bis zur heuti- enges canyonartiges Tal einschneiden lassene Schottergruben eingeleitet gen Talaue mit dem Flußbett. Dabei hat können. Im Raum Lambach wird dieses wurden. So ist wenigstens ihre Einspei- die Traun ihr neues Tal nur teilweise im Niederterrassenfeld, bedingt durch die sung in das ohnehin ständig absinkende Bereich der älteren Rinne anlegen kön- Vereinigung mehrerer Flüsse (Ager und Grundwasser erhalten geblieben. Es sind nen. Sie hat auch noch nicht die Tiefe Alm) in eine Anzahl von Erosionsstufen dies: der Zeilinger Bach, der Grünbach dieser Rinne erreicht. Infolge des gegliedert. Unterhalb Lambach setzt mit seinen Nebenbächen, der bereits bis Abweichens vom vorwürmzeitlichen sich jedoch die ehemalige Aufschüt- nördlich Wels eine flache Talmulde aus- Tal werden fallweise ältere Ablagerun- gebildet hat, ferner der Perwendter und tungsoberfläche im breiten Terrassen- gen angeschnitten, wie die schon feld von Gunskirchen mit dem etwa 20 der Hörschinger Bach. erwähnten rißzeitlichen verfestigten © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Schotter im Canyontal beim Traunfall, mündung abwärts finden sich dann, die barer schmaler Zwischenstreifen zur femer oberhalb und bei der Brücke in Flußseiten wechselnd, durchlaufend Stufe der höheren Au ab. Stadl-Paura oder die tertiäre Meeresmo- schmale Uferstreifen der Austufe, die Auf der linken Talseite hält sich der weit- lasse (Schliersockel) wie bei Lambach sich gegen die Almmündung verbrei- gehend aus den äußersten Traunarmen und vor allem vom Welser Wehr abwärts tem. Weiter talabwärts zieht diese Tal- zusammengefaßte, beim Welser Wehr bis Schleißheim, wo die heutige Traun aue linksseitig geschlossen bis Linz. abgezweite und bis zur Donau bei Klein- an den Steilrand der Traun-Enns-Platte Rechtsseitig wird sie bis Schleißheim münchen führende Welser Mühlbach herandrängt. immer nur dort kurz unterbrochen, wo (bei Kleinmünchen Weidinger Bach und Auf einem völlig isolierten Rest der Nie- die Traun unmittelbar an den Steilrand Kleinmünchner Mühlbach) an diesen derterrasse steht die Dreifaltigkeitskir- der Traun-Enns-Platte herandrängt. Sie Grenzbereich. Der bis ins späte Mittel- che von Stadl-Paura; auf einer Halbinsel setzt dann vor der Mündung bei Ebels- alter zurück verfolgbare Mühlbach dien- dieser Terrasse zwischen Trauntal und berg nochmals kurz aus. So ergibt sich te einst sämtlichen an seinen Ufern gele- Schwaiger Bach das Stift Lambach. Die von der Almmündung an eine geschlos- genen gewerblichen und später stufenweise Zerschneidung bei Lam- sene Talsohle von 1-3 km Breite, die nur industriellen Betrieben, als Energiequel- bach und Wels sind wohl als Erosions- bei der Brücke Wels-Thalheim auf 0,5 le und Wasserlieferant. stufen zu deuten, wobei an der Straße km und kurz vor dem Übergang in die Vor der Regulierung war die in Arme nach Steinerkirchen die oberen drei Talaue der Donau bei Ebelsberg auf 1,5 aufgespaltene Traun in ihrem Unterlauf Niveaus wegen der kaum erkennbaren km eingeengt wird. bei Mittelwasser kaum mehr als 2 m in Unterschiede in der Bodenbildung Ein durchwegs unter 3 m bleibender Ero- die Talaue eingesenkt und mittlere (Kalkbraunerden) wohl kurz hinterein- sionsrand verläuft rechtsseitig von Hochwässer hatten diese bereits über- ander, anscheinend noch in der Würm- Ebelsberg aufwärts bis zur Öffnung des. flutet. Diese Verhältnisse haben sich Späteiszeit entstanden sein dürften. Erst Kremstales und wieder von Pucking bis aber mit der Regulierung des Flusses das vierte Niveau (5-7 m über der Au- östlich Schleißheim; linksseitig vom sehr rasch geändert. Allein bis 1943 hat stufe) dürfte wegen der völlig verschie- VOEST-Gelände an über Kleinmün- sich der Wasserspiegel bei Wels infolge denen Bodenbildung, Rendsina auf chen-Traun-Rutzing bis 3 km östlich rascher Eintiefung um 4,55 m abgesenkt Kalkschotter, deutlich jünger sein. Bei Marchtrenk und nach 1 km Unterbre- (ROSENAUER 1948), inzwischen sind es Wels zeigt sich, daß die unterste Stufe chung wieder bis Wels. Nicht so zusam- mehr als 7 m geworden (BEURLE 1965), der Niederterrasse mit der Altstadt rö- menhängend ist er auch oberhalb Wels so daß dort im Flußbett der Schlier frei- merzeitliche Hochwassersedimente der bis vor Lambach anzutreffen. Dieser gelegt wurde und allmählich die Pfeiler Traun trägt und außerdem von Hoch- Erosionsrand trennt ein etwas höheres, der Straßenbrücke auf einem Schlier- wässern bis Ende des 19. Jahrhunderts grundwasserferneres und daher trocke- sockel ruhten. Die Entnahme großer erreicht wurde, wodurch sie sich eben- neres Niveau der Talaue, auf dem die Schottennengen bei Ebelsberg zum Bau falls von den höheren Stufen der Nie- Randsiedlungen Kleinmünchen, Traun, von Dämmen hatte, auch weiter flußab- derterrasse mit Kalkbraunerden unter- Frindorf, Rutzing, Rudelsdorf, bezie- wärts eine entsprechende Erosion im scheidet. hungsweise Gottschalling, Fischdorf, Flußbett zur Folge. Regulierung und rasche Eintiefung in wenigen Jahrzehn- Die von der Almtalmündung abwärts als Freindorf liegen, von dem ursprünglich ten haben dazu geführt, daß nun selbst geschlossene Talsohle auftretende Au- sehr grundwassernahen, feuchteren, tie- große Katastrophenhochwässer wie sie stufe ist oberhalb Stadl-Paura nur in sehr feren Auniveau, das einst regelmäßig 1897 und 1899 noch zum Teil die Alt- bescheidenen, nicht zusammenhängen- von Hochwässern überflutet und daher stadt von Wels überfluteten, nun an der den Ansätzen anzutreffen. Erstmals bei lange noch überwiegend mit Auwald Traun etwa vom Welser Wehr abwärts Stadl-Paura ist auf beiden Seiten eine bedeckt war. Letzteres läßt sich aus dem nicht mehr auftreten. Aus historischen buchtförmige Ausweitung mit deutli- Verlauf der Altarme, wie sie ver- und archäologischen Quellen geht her- chen Niveauunterschieden entwickelt, schiedene Karten und Pläne vor der um vor, daß selbst große Hochwässer der die vor der Agermündung nochmals 1880-85 erfolgten Regulierung zeigen, Traun bis Ende des 19. Jahrhunderts eher durch eine Enge in älteren Konglomera- noch gut rekonstruieren. Dabei zeichnet häufig vorkamen. HOLTER (1971) ten unterbrochen wird. Von der Ager- sich, teilweise noch ein kaum abgrenz- © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

berichtet von 1-2 m mächtigen Hoch- Wasserstand der ausmündenen Petten- zunehmenden Eintiefung diese Sedi- wasserablagerungen zwischen zwei bachrinne anzeigt und mitunter einen mentation ganz aus, der Grundwasser- römerzeitlichen Fundschichten auf der kräftigen Bach speist, dann aber, wenn spiegel sank bedenklich ab, die Folge untersten Niederterrasse von Wels. deren Grundwasserstand unter die war eine völlige Degeneration, ja der Zerfall der sehr empfindlichen, auf jede Änderung der ökologischen Verhältnis- se reagierenden Auvegetation (vgl. HÄUSLER 1956, 1958). Die Folgen weiterer Eingriffe durch die Kraftwerksbauten (bisher Marchtrenk und Pucking), die lokal zu Laufverle- gungen und Eindämmungen durch Stauräume sowie zur Anlage großer Schottergruben im ehemaligen Aube- reich geführt haben, können noch kaum richtig beurteilt werden und sind auch nicht Aufgabe dieses Beitrages. We- sentlich wäre die Anhebung des Grund- wasserspiegels, was aber vor allem bei Wels im Zusammenhang mit der Abwas- serentsorgung neue Probleme aufwirft (GlGLEITNER 1987). Kommen wir nochmals zurück auf die Abb. 5: Austritt von Quellwasser über dem von der Traun ausgeschnittenen Schliersockel oberhalb Wels tiefste, vor Ablagerung der würmzeitli- chen Schotter entstandene Talrinne, die die heutige Traun bei weitem noch nicht erreicht hat, obwohl sie auf der rechten Talseite teilweise schon in den Schlier Oberhalb des Welser Wehrs sind eher Trauntalsohle absinkt, auch völlig ver- einschneidet. Immerhin gibt die nach- noch die ursprünglichen Verhältnisse siegt. eiszeitliche Entwicklung Anhaltspunkte erhalten. Dort ist die Eintiefung noch Ist die heutige Hochwasserfreiheit für dafür, daß der Ablauf der Eintiefung kein gering und es gibt deshalb auch noch die Stadt Wels ein Vorteil, so bedeutet gleichmäßiger ununterbrochener Vor- gelegentlich Hoch wässer. Besonders auf die rasche Eintiefung des Flusses für die gang sein kann, sondern mit Un- der rechten Talseite tritt fast überall aus Existenz des Auwaldes unterhalb eine terbrechungen (vgl. Stufenbildung), dem abgestuften Schliersockel am Katastrophe. Die besonderen ökologi- größeren Umlagerungen, ja mit Phasen Rande der Traun-Enns-Platte Quellwas- schen Voraussetzungen eines Auwaldes größerer Sedimentation vor sich geht. So ser aus, das für einen hohen Grundwas- bestehen in einem hohen Grundwasser- könnten die verschiedenen Auniveaus serspiegel im Hafeld und in der an- stand, regelmäßigen Überschwemmun- mehreren nacheiszeitlichen Sedimenta- schließenden Fischlhamer Au sorgt. Das gen, die Feinsedimente ablagern und tionsphasen entsprechen, wie sie an der zeigen nicht nur der Wasserstand in den damit für natürliche Düngung und ent- Donau unterhalb der Traunmündung Schottergruben des Hafeldes, sondern sprechende Feuchtigkeit sorgen. War die durch Funde subfossiler Baustämme und auch die vielen noch erhaltenen Sumpf- Ablagerung von Feinsedimenten in der die archäologischen Grabungen des stellen wie auch die vom Quellwasser Traunaue infolge der Zwischenschal- Oberösterreichischen Landesmuseums gespeisten Gerinne. Besonders sei auf tung der großen Seen, aber auch der mer- in Gusen (KOHL 1978) für die Zeit ab die Quelle bei Eggenberg nördlich gel- und tonarmen Schotter von vorn- etwa 5000 Jahren vor unserer Gegenwart Fischlham verwiesen, die den Grund- herein eher bescheiden, so fiel mit der nachgewiesen werden konnten. Welche

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Anschrift des Verfassers: Univ.-Doz. Dr. Hermann KOHL, Hirschgasse 19, A-4020 Linz, Austria © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Abb. 6: Für den Verlauf des Trauntales und seiner unmittelbaren Nebentäler maßgebende Überschiebungen und Störungen (nach A. TouMANN 1966 u. 1977 u.a., Entwurf H. KOHL)

*«u

Flyschzone mit Helvetikum Höllengebirgsdecke '•»• Überschiebungsgrenzen, z.T. Tirolikum Totengebirgsdecke überdeckt oder vermutet Warscheneckdecke B. D. Bajuvarische Decke •— Störungszonen, z.T. vermutet L. S. Langbath-Scholle Hallstätter Zonen Tektonische Einmuldung R.D. Reichraminger Decke

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Abb. 8: Querschnitte durch das untere Trauntal

Querschnilt durch das untere Trauntal

Allerer A. 3 km wcsllich I lürseliini g | Decken Scliultci

SSO yrry_- 3C0

- 31» LüHlicicr | Talauc - 32U 320 - LöDbedeckler Hoclilerrassen-Scholtcr (RiDeiszeil) NierJerterrassen- a 300 » Sclioller (Wiirnieiszeil) Naelieiszcillicli § umgelagerte Sei - 3UU

280 - - 280

D. 2 km wesllicli Pfarrkirche Wels

Jüngerer Unt. Schauersberg SO

Decken-Scholler ,. ..,.-„., l.öMcliin •t\ ,,.:, . ... , c Nachciszcillich umgelagerte Sclioller /.' '.' ' •-- '-""'dim _ „ . /^UBIehn, UMlrreierNieüenerr^sen-ScIioUer | B /vT^V Allerer - Ob fciTtrmnr uecke,- _ -1«' "< , Stufe * I Talaire |

|c. 2.3 km norijüsllicli Slifl LamlMcli | Mcitr.irrg SU

NW Hoclilcrrassen- 400 - Allerer Decken- i^..'.'.' — 400 Sclioller i: jJ LöBlelim 77 mit LÜH S LöHfrcier Niederlerrassen-Schollcr ,g Sclioller/. •. "• .-.• _ 380 - Allerer ==r?rn=^=^ 3 Slufcn 360 - Dccken- - Schotter Schliersohle 340 -

320 - 320 Einwurf: II. K»

Abb. 7: Die eiszeitlichen Ablagerungen der Traungletscher (aus KOHL 1992, nach eigenen Aufnahmen)

Kalkalpen Altere Deckenschotter Hochterrassenschotter (Schmelzwasserschüttungen (Schmelzwasserschüttungen der Günzeiszeit) der Rißeiszeit)

Flyschalpen Mindel-Moränen mit Würmmoränen anschließendem Gletscherbecken

Schotter von Reuharting Jüngere Deckenschotter Niederterrassenschotter und Unt. Hörbach (Schmelzwasserschüttungen (Schmelzwasserschüttungen der Mindelelszeit) der Würmeiszeit)

Günz Moränen Rißmoränen Holozän (nacheiszeitliche Talsohlen)