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Tour: Mit Volldampf durchs Selketal

Art der Tour: Wanderung mit Zugfahrt Dauer: 2 Tage Reine Fahrzeit: 12 Stunden Strecke: 70 km

Start: Quedlinburg Ziel: Quedlinburg

Kosten: 250 Euro für 2 Personen für Essen und Übernachten; Selketalbahn Quedlinburg– 12 Euro/Person Mitnehmen: Wanderschuhe, wetterfeste Kleidung, Rucksackverpflegung, Picknick Achtung: Für die Zugfahrt aktuellen Fahrplan beachten! Der historische Dieseltriebwagen fährt derzeit im Sommer ab Quedlinburg um 8.30 Uhr, die Dampflok um 10.30 Uhr.

Auf dieser zweitägigen Rundtour, die mit einer nostalgischen Eisenbahnfahrt beginnt, lernen Sie auch das wildromantische Selketal kennen. In Alexisbad starten Sie dann zu Ihrer Wanderung, auf der Sie nicht nur ursprüngliche Natur erleben, sondern auch viel historische Technik. Märchenhaf- te Akzente setzen Burgen und Schlösser, Landschaftsparks und die mystische Teufelsmauer.

Los geht es in der Frühe am Bahnhof von Quedlinburg. Die gemütliche Selketalbahn bringt Sie in 1 Stunde nach Alexisbad. Dort verlassen Sie das Bahnhofsgelände Richtung Norden und stehen schon bald vor dem alten Logierhaus. Das Gebäude, zuletzt ein Erholungsheim der Reichsbahn, besitzt morbiden Charme. Auf der anderen Seite der Straße (B 185) leuchtet gelb die Petrus-Kapelle, die Sie über eine Brücke erreichen. Nachdem Sie ein Stück flussabwärts gewandert sind, führt ein kleiner Pfad hinauf zu einem Felsen, wo das Friedensdenkmal hoch über dem Ort thront. Auf einer Parkbank können Sie den Blick auf Alexisbad genießen. Nach dieser Verschnaufpause geht es auf dem Bergrücken weiter. Auf den nächsten Kilometern folgen Aussichtspunkte mit atemberaubenden Blicken ins Selketal im halben Dutzend. Schon bald taucht mitten im Wald ein Monopteros auf, der Luisentempel. Im Anschluss folgen Sie dem „Pionierweg“. Auf diesem hat ein Magdeburger Pionierbataillon im Jahr 1900 einen abenteuerlichen Tunnel in eine Felsformation getrieben, den Sie nur in leicht gebückter Haltung durchqueren können. Danach kommt der Glockenturm der Köthener Hütte ins Blickfeld. Dieses romantische Fleckchen mit einem grandiosen Blick ins Selketal ist geradezu geschaffen für ein Picknick. Von hier aus nehmen Sie den „Klippenweg“. Sie passieren die Mägdetrappe, auf der, ein wenig martialisch, ein Gedenkkreuz an den Fürsten Alexius erinnert. In Mägdesprung, das Sie kurz darauf erreichen, ist der Besuch des Industriemuseums Carlswerk ein Muss.

Bei der Besichtigung sollten Sie aber die Zeit nicht vergessen, denn der größte Teil des Wegs an diesem Tag liegt noch vor Ihnen. Hinter dem Carlswerk überqueren Sie die Selke auf einer Brücke, um am südlichen Ufer flussabwärts zu wandern. Auf dem Weg in Ihr abendliches Ziel können Sie sich nun auf großen Strecken an den Schildern mit der Silhouette der Burg Falkenstein orientieren. Kurz hinter Mägdesprung passieren Sie an der „Lampe“ die engste Stelle des Selketals, das hier nur 15 m breit ist. Im Anschluss wird das Tal breiter und bietet auf 8 km Länge eine einzigartige Flora und Fauna in einem Naturschutzgebiet, in dem z. B. Waldhyazinthe und Wildkatze beheimatet sind. Die Burgruine Anhalt liegt ebenso an Ihrer Route wie die Burg Falkenstein. Der Weg führt nun am nördlichen Ufer der Selke weiter bis Meisdorf , wo Sie Ihre kleine Zeitreise mit einem Menü und einer Übernachtung in einem ehemaligen Schloss krönen können, im Parkhotel Schloss Meisdorf (72 Zi. | Allee 5 | Tel. 03474 39 80 | www.meisdorf.vandervalk.de).

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Am nächsten Morgen nehmen Sie Abschied von der Selke, die Richtung Norden weiterfließt, während Sie sich nun westwärts orientieren. Ballenstedt mit dem sehenswerten Schlosspark ist Ihr nächstes Ziel, und auf dem „Fürstenweg“ kommen Sie dann zur Roseburg mit ihrem herrlichen Landschaftspark. Das Burg-Café (März–Okt. tgl. 11–17.30, Nov.–Feb. Mo–Fr ab 14, Sa/ So ab 12 Uhr) bietet sich für eine Wanderpause an. Am Osterteich queren Sie danach die Strecke der Selketalbahn. Auf dem „Schwesternweg“ und dem „Herrenbergsweg“ umwandern Sie , und auf dem „Panoramaweg“ kommen Sie dann nach Bad Suderode. Hinter dem Ort haben Sie immer wieder freie Sicht auf die nahe gelegene Teufelsmauer. An der Bückemühle vorbei geht es westlich des Quarmbachs weiter. Parallel zur Selketalbahn führt hier der Weg zur Quarmbachsiedlung. Auf der Schafbrücke überqueren Sie die . In Quedlinburg angekommen, gehen Sie durch den Brühlpark weiter ins Zentrum. Dort endet am frühen Abend die Tour mitten im Weltkulturerbe bei einem Essen im Schlosskrug am Dom im gemütlichen Biergarten.

Highlights

Burg Falkenstein Auf einem Sporn über dem Selketal, 9 km vor Ballenstedt, steht der Falkenstein. Keine andere Burg im Harz ist so gut erhalten. 1120 datiert der Baubeginn durch die Konradsburger Grafen. Um 1230 schrieb hier Eike von Repgow den „Sachsenspiegel“, die älteste Sammlung deutschen Rechts. Nach 1600 wurde die Burg umgebaut, im 18. Jh. zogen die Herren ins Meisdorfer Schloss um, und im 19. Jh. erfolgte der Umbau zum Jagdschloss. Besucher müssen durch sieben Tore gehen, bevor sie den Innenhof der Kernburg betreten, wo die historischen Räume und das Jagdmuseum untergebracht sind. April–Okt. tgl. 10–18 Uhr, Nov.–März Di–So 10–16.30 Uhr | ca. 2 km Fußweg vom Parkplatz zur Burg | www.dome- schloesser.de

Die Laubwälder am Hang unter der Burg und das Flusstal gehören zu den artenreichsten Biotopen im Harz, sie sind Naturschutzgebiet, werden jedoch durch Projekte bedroht, mit denen der Hochwasserschutz verbessert werden soll. In der Planung sind derzeit zwei Rückhaltebecken, in denen insbesondere bei Schneeschmelze und starken Regenfällen große Wassermengen aufgestaut werden können, um flussabwärts Überschwemmungen zu verhindern. www.rettet-das-selketal.de

Bodetal Zwischen Thale und Treseburg braust die Bode durch das immer engere und tiefere Tal und bricht durch die Granitmassen von Rosstrappe und Hexentanzplatz, kurz bevor sie in die Ebene eintritt. Auf dem Weg am Flusslauf entlang wird die Vielfalt der Gesteins- und Pflanzenwelt auf 22 Tafeln erklärt. Malerische Wanderwege führen durch das Tal, und über steile Pfade geht es hinauf zu Rosstrappe oder Hexentanzplatz. Am Talausgang erreicht man Sessellift und Seilbahn. Busverbindung Thale–Treseburg (Linie 263) 4-mal tgl. direkt über Rosstrappe

Das Bodetal bildet den letzten Abschnitt auf dem beliebten Hexenstieg. Ziel des 94 km langen Fernwanderwegs, der in Osterode beginnt, ist Thale. www.hexenstieg.de

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Highlights

Schloss Wernigerode Das Schloss wurde um 1120 als Burg errichtet, mehrfach umgebaut und erweitert, bis 1862–83 durch den Fürsten Otto zu Stolberg-Wernigerode, Vizekanzler unter Otto von Bismarck, der völlige Umbau im Stil des Historizismus vorgenommen wurde. Bei den Führungen werden über 40 Räume mit der Originalausstattung des 19. Jhs. besichtigt, darunter der Festsaal und die Schlosskirche. Der Blick vom Bergfried geht auf die Stadt, den Vorharz und die Berge des Oberharzes. Mai–Okt. tgl. 10–18 Uhr, Nov.– April Di–Fr 10–17, Sa, So 10–18 Uhr | www.schloss-wernigerode.de

Kyffhäuser-Denkmal Es ist eine weithin sichtbare Landmarke, die hier die Einheit des Deutschen Reichs verkünden sollte. Die Reichsburg Kyffhausen war eine der größten Burgen Deutschlands, die zur Zeit Kaiser Friedrichs I. (1122–90) erbaut wurde. Die Unterburg mit dem Barbarossa-Denkmal ist am besten erhalten, der Bergfried ist restauriert. Der Brunnen ist mit 176 m einer der tiefsten Europas. 1896 wurde das Denkmal für Kaiser Wilhelm I. fertiggestellt, dessen 81 m hoher Turm in einer Krone endet, die großartige Aussicht bietet. Tgl. 9.30–18, Nov.–März 10–17 Uhr

Harzquerbahn Die Harzquerbahn erreicht zwischen Sorge und Benneckenstein ihren höchsten Punkt (555,5 m). An der Eisfelder Talmühle, 15 km östlich von Hohegeiß, können Sie in die Selketalbahn umsteigen. Hier beginnen einige Wanderwege durch die Laubwälder und sanften Täler des Südharzes, die gemächlich ansteigend z. B. nach Benneckenstein zurückführen.

Brocken Der höchste Berg des Harzes ist das Ziel vieler Wanderer. Bei schönem Wetter haben Sie vom Gipfel eine atemberaubende Sicht, dazu gibt´s das Brockenhaus und alpine Pflanzen.

Tropfsteinhöhlen Die Baumannshöhle, in der Knochen des Höhlenbären gefunden wurden, ist seit 1646 für Besucher zugänglich und reich an Tropfsteinen. Der Goethesaal mit dem Wolfgangsee besitzt eine wunderbare Akustik und wird für Vokalmusik und Konzerte genutzt. Die Hermannshöhle wurde 1866 entdeckt und bekam als erste Schauhöhle der Welt 1890 elektrische Beleuchtung, um den Besuchern die bis zu 48 m hohen Säle, die Kristallkammer und die lichtscheuen Lurche im Olmensee vorzuführen. Dieser ist Lebensraum für noch 13 Exemplare des Grottenolms, den es sonst nirgendwo in Deutschland gibt. Führungen Juli, Aug. tgl. 9–17.30 Uhr, Nov.–Jan. 9–15.30 Uhr, übrige Monate 9–16.30 Uhr | warm anziehen, drinnen sind nur 8 Grad | www.harzer-hoehlen.de

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