Pulverturm Linzer Stadtgeschichte im Überblick Marktplatz (Castenholzplatz) Südwestlicher Eckturm der ehemaligen Stadtbefestigung. Entlang 874 Erste urkundliche Erwähnung – Lincesce. Zentrum der Altstadt mit Rathaus, Mariensäule und Ratsherren- des „Gestade“ herrschaftliche Häuser mit barocken und klassizis- 1198 Zerstörung des Ortes und der Kirche in den Kämpfen zwischen brunnen umrahmt von einem Häuserkranz aus fünf Jahrhunder- tischen Fassaden. Otto IV. und Philipp von Schwaben ten. Der Ratsbrunnen (1993 vom Aachener Künstler Bonifatius 1206/14 Grundsteinlegung und Weihe der Pfarrkirche St. Martin Stirnberg vor dem Rathaus installiert) besitzt zeitlosen Symbol- Geroltshof (1747) 1250 Linz kommt stufenweise durch Mechthild von Sayn an das Erzstift Köln Charakter: In der Demokratie ist das Volk (oben) stets der um 1320 Linz wird Stadt, Baubeginn der Stadtbefestigung mit Tordurchfahrt zur Straße „Seilerbahn“. Teil der Monreal’schen Souverän. Es überwacht die Regierenden (unten), deren Gelen- 1365 Bau der Zoll- und Zwingburg durch den Landesherrn Lehnsgüter, wozu auch die 1475 zerstörte Burg zur Leyen (Ocken- kigkeit im Drehen und Wenden zum Greifen nah ist ... fels) gehörte. Gegenüber dem Geroltshof herrschaftliches Haus 1391 Die Stadt brennt bis auf ein Drittel ab 1462 Weihe der Kapelle auf dem Markt (heute Standort Mariensäule) (Von-Keller-Straße 18) aus dem 18. Jahrhundert, ab Mitte des Zweite Bezeichnung „Castenholzplatz“: zur Erinnerung an den 1475 Belagerung der Stadt durch kaiserliche Truppen im Neusser Krieg 19. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Rolshausen. 1633 von den Schweden hingerichteten Bürger­meister Augustin 1517–27 Bau des Bürger-/Rathauses an Stelle eines Vorgängerbaus Castenholz. Stadthalle 1543 Reformationswirren unter Erzbischof Hermann von Wied 1548 Wiederherstellung des alten Glaubens Rathaus Das kleine aber feine Veranstaltungsforum der Stadt Linz. Ehe- 1583 Besetzung im Kölnischen Krieg, Beginn der isenburgischen Pfandschaft malige Kapuzinerkirche, erbaut 1642 – 45 als barocke Saalkirche erbaut zwischen 1623 Niederlassung der Servitinnen 1517–1527 auf dem mit Holztonne, nach 1817 Gymnasialkirche. Über dem Portal 1626 Niederlassung der Kapuziner Grund des früheren Madonna auf der Mondsichel aus der Erbauungszeit. Neben der 1632 Besetzung der Stadt durch die Schweden Rathauses von 1461 Stadthalle das Alte Gymnasium, 1891– 93 an Stelle des Kapuziner- 1633 Hinrichtung des Bürgermeisters Augustin Castenholz auf dem Marktplatz Altstadt-Rundgang ist es das älteste klosters errichtet, heute Mehrzweckhaus (mit Montessori-Kinder- 1796 Besetzung durch französische Truppen haus). 1803 Linz fällt an Nassau-Usingen Gebäude seiner Art 1815 Linz wird preußisch in Rheinland-Pfalz, Haus Sion und Isenburgerhof 1816 Bildung des Kreises Linz das noch immer (Strohgasse Nr. 19/17) – vermutlich im 13. Jh. Besitz der Gräfin 1822 Der Kreis Linz wird dem Kreis zugeschlagen seinem ursprüng- Mechthild von Sayn (Sion). 1628/29 Neubau durch Damian Adolf 1845 Gründung der evang. Gemeinde lichen Zweck dient. Neißen, Isenburgischer Rat und Schultheiß. Bis zur Säkularisation 1851 Einweihung der Synagoge in der Gasse „Auf dem Berg“ Es ist heute Sitz des Wohnsitz kurfürstlicher Beamter. 1945 durch Bomben stark 1854 Niederlassung der Franziskanerinnen von Nonnenwerth Bürgermeisters und der Tourist-Information und in seiner Bau- beschädigt. Chronogramm an der Giebelseite. 1858 Die ersten Dampfschiffe legen in Linz an masse noch völlig erhalten. Die Schauseite des massigen Bruch- 1861 Beginn der Niederlegung der Stadtbefestigung steinbaus hat eine Ausdehnung von 27,08 Metern, die Mauern Isenburger Hof: linker Teil des Gebäudes mit barockem Giebel und 1865 Weihe der evangelischen Kirche am Grabentor im Erdgeschoß sind 1,20 Meter dick. repräsentativer Treppenanlage (1727). 1870 Anschluß an das rechtsrheinische Eisenbahnnetz 1878 Errichtung der Mariensäule auf dem Marktplatz Im Treppenhaus befindet sich seit 1818 die Uhr der Ratskapelle, 1880 Auftreten der Reblaus: Vernichtung ganzer Weinbergdistrikte für die sie im Jahre 1737 konstruiert worden war. Das historische ©: Linz ist auf 320 km RheinSteig©- 1886 Fertigstellung erster Bogengruppen des Bahnviadukts am Gestade Uhrwerk wurde 1985 restauriert und um ein neues Ziffernblatt, Länge der einzige Ort, in dem der Premium- 1888 Gründung der Basalt AG ein Zeigerwerk, Flaschenzüge und eine Glockenanlage für den Wanderweg mitten durch die historische Altstadt 1912 Eröffnung der Westerwaldbahn ab Linz, heutigen Standort ergänzt. Das Glockenspiel des Rathauses führt (... die Initiatoren werden gewusst haben Beginn der Freilegung verputzter Fachwerkbauten mit 23 Glocken erklingt täglich um 12.15 Uhr, 15.15 Uhr und 1920 Partnerschaft mit der österreichischen Stadt Linz an der Donau warum). RheinSteig©-Wanderführer und -Informa- 18.15 Uhr. 1933 Neubau des Eisenbahnviaduktes tionen sind bei der Tourist-Information Linz im 1945 Zerstörungen im südlichen Stadtteil durch Bomben, Besetzung Mariensäule historischen Rathaus am Marktplatz erhältlich. durch die Amerikaner und nachfolgend durch die Franzosen mit Brunnenanlage, 1878 errichtet an Stelle der um 1460 1946 Linz wird rheinland-pfälzisch Weitere Informationen erhalten Sie von: 1965 Partnerschaft mit Marietta/Georgia in den USA erbauten und 1817 abgetragenen Ratskapelle (Muttergottes- Tourist-Information der Stadt Linz am Rhein 1967 Konsekration der Marienkirche am Kirchplatz kapelle). Rathaus am Marktplatz · D-53545 Linz 1970 Bildung der Verbandsgemeinde Linz Marienkirche Telefon +49 (0)2644/2526 1979 Einweihung des Franziskus-Krankenhauses im Stadtteil Roniger Hof Telefax +49 (0) 2644/981126 ab 1980 Neugestaltung des Stadtkerngebietes: Burgplatz, Neustraße (1983), am Kirchplatz, eingeweiht 1967. An der Chorwand im Innern [email protected] Buttermarkt (1984), Mittelstraße (1985), Parkhaus unter dem befindet sich der kunstgeschichtlich bedeutende Marienaltar Dr.-Sigmund-Wolf-Platz (1991), Marktplatz (1993) (1463) aus der Ratskapelle, der von dem in Linz geborenen www.linz.de 1987 Partnerschaft mit der Stadt in Frankreich Kanoniker, Rechtsgelehrten und päpstlichem Legat Tilman Joel 1991 Freundschaftsvertrag mit Linz/Sachsen gestellt wurde. 2003 Linz erhält eine hochmoderne Sportanlage mit Kunstrasenplatz 2005 Eröffnung Rheinsteig®: 320 km Premium-Wanderweg über die Vikariehaus St. Michaelis rechtsrheinischen Rheinhöhen von bis Wiesbaden – in Linz am Treppenaufgang nach St. Martin, repräsentatives Beispiel verläuft der Rheinsteig® mitten durch die historische Altstadt. 2009 Aufwendige Dach- und Glockenturm-Sanierung des fast 500 Jahre für den Linzer Fachwerkbau des ausgehenden 17. Jahrhunderts, alten historischen Rathauses am Marktplatz heute Privatbesitz.

2014 Fachgerechte Restaurierung der Mariensäule · Gestaltung: www.gaebler-werbung.de der Stadt Linz am Rhein · D 7.2016/10.000 © Tourist-Information Pfarrkirche St. Martin Buttermarkt erbaut zwischen 1206 und 1214 mit Brunnenanlage zur Erinnerung an die Marktfrauen, die an Stelle einer fränkischen Kirche; von 1642 bis in die 1930er Jahre dort ihre Waren feilboten. Der in der dreischiffigen Pfeileremporen- durch weiße Pflastersteine symbolisierte Mühlenbach lief bis basilika vereinen sich spätromani- 1853 offen durch die Stadt. Gegenüber der Sparkasse barockes sche, frühgotische und spätgotische Fachwerkhaus mit den Fachwerk-Schmuckformen „Wilder Baueinflüsse. Sehenswert sind über- Mann“, „Andreaskreuz“ und weiteren rheinischen Fachwerk- dies die Wandmalereien (um 1230). elementen. Geöffnet Mittwoch bis Sonntag In der Straße „Auf der Donau“ befindet sich ein geteiltes Fach- 14 bis 18 Uhr. In dem angrenzenden werkhaus um 1400 (Haus Nr. 6/8). In der Mühlengasse Nr. 17 „Tilmann Joel-Park“ befinden sich sieht man noch eine Brandmauer von 1582. Grabsteine aus fünf Jahrhunderten. Burgplatz mit Burg Linz Seniorenstift „Sankt Antonius“ mit Blick in Rheinstraße Ehemaliges Stift der Franziskanerbrüder vom Hl. Kreuz in und Mühlengasse, um- /Wied. Im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts Ausbau geben von wertvoller des St. Antoniushaus zur Pflegeanstalt für behinderte Menschen. historischer Substanz, 1871/72 und während der Weltkriege Reserve-Lazarett und ehemalige Kurfürstliche 1945 –1973 Bischöfliches Konvikt. Burg. Neutor Bedeutendes Fachwerk- Ersterwähnung 1391 nach dem haus um 1500 mit Hoch- großen Stadtbrand. Im Torbogen wasser-Notausstieg im eine Bronzeplastik: der Linzer 1. Stock, daneben Haus- Klapperjunge – Darstellung typ aus dem frühen 17. Jahrhundert mit zwei Giebeln. des österlichen Brauchs, durch In der Mitte der Brunnen „Linzer Strünzer“, das Symbol für Klappern an den Kar-Tagen das den Ur-Linzer, der gerne zu Übertreibungen neigt. Kirchengeläut zu ersetzen. Neu- Die Burg Linz wurde 1365 als Zoll- und Zwingburg der Kölner straße mit schönen Fachwerk- Erzbischöfe erbaut. Aus der Erbauungszeit sind nur der runde bauten. In der Seitenstraße „Auf Eckturm und Fundamente erhalten. 1984/85 grund­legend dem Berg“ weist ein Hinweis auf saniert und renoviert, heute mit Folterkammer, Römischer die ehemalige Synagoge (1851, Glashütte (unter anderem mit ganzjähriger Weihnachtsausstel- zerstört 1938) der jüdischen lung), typischer Burggastronomie im Rittersaal und weiteren Gemeinde hin. Attraktionen. Servitessenkirche Rheintor auf dem Dr.-Sigmund-Wolf-Platz. 1692 von den Servitinnen (1623 –1802) als Saalkirche erbaut, 1872 von den Franziskanerin- mit ehemaligem Zollhaus. Beeindruckende Hochwassermarken nen der Insel Nonnenwerth im neugotischen Stil erweitert, bis an Außen- und Innenseite sowie Wappen des Kölner Kurfürsten 1983 Nutzung als Krankenhaus, heute Stadtarchiv. Ernst von Bayern (1599). Evangelische Kirche und Gemeindehaus Haus Bucheneck am Grabentor. Gemeindehaus (Katharinenhof) bis 1803 Stadt- 1840 – 42 als Gasthof im klassizistischen Stil erbaut. 1853 von haus der Zisterzienserinnen von St. Katharinen, ab 1845 im Besitz einer Kölner Familie zum Sommersitz mit ausgedehnter der evangelischen Gemeinde. Kirche erbaut 1864/65, Berliner Gartenanlage umgestaltet. Ab 1931 im Besitz der Stadt Linz, Klassizismus, Ziegelbau mit gelben Verblendklinkern. zeitweise Museum und Stadtarchiv, nach Privatisierung 1993 als Hotel eröffnet. Am Haus Bucheneck befindet sich ein Rhein- pegel. Steinmuseum im Stadtgarten. Die Uferpromenade führt rheinaufwärts zu den Schiffsanlege- stellen, rheinabwärts zum Verwaltungsgebäude der Basalt AG (erbaut 1921/22 von den Architekten Mattar und Scheler) und RHEIN zum Bahnhof.