Ortsgemeinde Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen Rhein-Hunsrück-Kreis

Bebauungsplan "Oben am Stein II"

Textfestsetzungen Fassung für die Beteiligung nach §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB Stand: 12.01.2021

Bearbeitet im Auftrag der Ortsgemeinde Riegenroth

Berres Ingenieurgesellschaft mbH Am Südhang 22 55469 Riegenroth

www.berres-ingenieure.de [email protected]

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INHALTSVERZEICHNIS:

INHALTSVERZEICHNIS: 2 I. PLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN 3 1. ART DER BAULICHEN NUTZUNG 3 2. MAß DER BAULICHEN NUTZUNG 3 2.1 GRUNDFLÄCHENZAHL (§ 16 (2) ZIFFER 1 BAUNVO) 3 2.2 GESCHOßFLÄCHENZAHL (§ 16 (2) ZIFFER 2 BAUNVO) 3 2.3 ZAHL DER VOLLGESCHOSSE (§ 16 (2) ZIFFER 3 BAUNVO) 3 3. HÖHE BAULICHER ANLAGEN 3 4. BAUWEISE 4 5. FLÄCHEN FÜR NEBENANLAGEN, STELLPLÄTZE, GARAGEN UND CARPORTS 4 6. HÖCHSTZULÄSSIGE ZAHL DER WOHNUNGEN IN WOHNGEBÄUDEN 4 7. IMMISSIONSSCHUTZMAßNAHMEN 4 8. NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN 4 8.1 BAUVERBOT AN ÖFFENTLICHEN STRAßEN 4 8.2 ZUSTIMMUNGSPFLICHT FÜR BAULICHE ANLAGEN AN ÖFFENTLICHEN STRAßEN 4 9. HINWEISE OHNE FESTSETZUNGSCHARAKTER 5 9.1 ARCHÄOLOGIE 5 9.2 STROMVERSORGUNG 6 9.3 GLASFASERANBINDUNG 6 9.4 BERGBAU / ALTBERGBAU 6 9.5 ARTENSCHUTZ / BODENSCHUTZ 6 9.6 RADONPROGNOSE 7 II. BAUORDNUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN 7 1. ÄUßERE GESTALTUNG BAULICHER ANLAGEN 7 2. DACHGESTALTUNG 7 3. EINFRIEDUNGEN 8 4. GESTALTUNG NICHT ÜBERBAUTER FLÄCHEN BEBAUTER GRUNDSTÜCKE 8 5. ZAHL DER NOTWENDIGEN STELLPLÄTZE 8 III. LANDSCHAFTSPLANERISCHE FESTSETZUNGEN 9

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I. PLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN

1. Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr. 1 BauGB)

Als Art der baulichen Nutzung ist für den mit Ordnungsziffer 1 gekennzeichneten Bereich "Mischgebiet" (MI) nach BauNVO § 6 festgesetzt.

Folgende Nutzungsarten nach § 6, Abs. 2 und 3 werden ausgeschlossen: - Schank- und Speisewirtschaften sowie Betriebe des Beherbergungsgewerbes - Anlagen für Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke - Gartenbaubetriebe - Tankstellen - Vergnügungsstätten im Sinne des § 4a Absatz 3 Nr. 2 in den Teilen des Gebiets, die überwiegend durch gewerbliche Nutzungen geprägt sind - Vergnügungsstätten im Sinne des § 4a Absatz 3 Nr. 2 außerhalb der in Absatz 2 Nr. 8 bezeichneten Teile des Gebiets

Ausnahmen nach § 6, Abs. 3 werden nicht zugelassen.

2. Maß der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr. 1 BauGB und §§ 16 bis 19 BauNVO)

2.1 Grundflächenzahl (§ 16 (2) Ziffer 1 BauNVO)

GRZ 0,4

2.2 Geschoßflächenzahl (§ 16 (2) Ziffer 2 BauNVO)

GFZ 0,7

2.3 Zahl der Vollgeschosse (§ 16 (2) Ziffer 3 BauNVO)

II, als Höchstgrenze.

3. Höhe baulicher Anlagen (§ 9 (1) Nr. 1 BauGB und § 16 BauNVO)

Die zulässigen First- bzw. Wandhöhen im Plangebiet werden, in Bezug zu den an das Grund- stück grenzenden Straßenrand, in der Mitte der Grundstücksgrenze, festgesetzt. Bei Eck- grundstücken gilt der sich ergebende höhere Bezugspunkt.

Die Höchstgrenzen der Gebäudehöhen werden wie folgt festgesetzt: a) Dächer mit einer Neigung von 0° bis 15°: . First- bzw. Wandhöhe: max. 8,00 m b) Dächer mit einer Neigung über 15°: . Firsthöhe: max. 10,00 m Ortsgemeinde Riegenroth, Verbandsgemeinde Simmern Seite: 4 Bebauungsplan "Oben am Stein II", Textfestsetzungen

Die Firsthöhe ist der höchste Punkt des Gebäudes (nicht berücksichtigt werden Antennenan- langen, Schornsteine, Photovoltaik- und Solaranlagen). Die Wandhöhe ist definiert als der Schnittpunkt "Außenwand mit Dachfläche (außen) bzw. Attika o. ä.".

4. Bauweise (§ 9 (1)) Nr. 2 BauGB und § 22 BauNVO)

Im gesamten Bebauungsplan ist die offene Bauweise nach § 22 BauNVO festgesetzt. Zulässig sind Einzelhäuser und Doppelhäuser.

5. Flächen für Nebenanlagen, Stellplätze, Garagen und Carports (§ 9 (1) Nr. 4 BauGB)

Garagen und Carports gemäß § 12 BauNVO und Nebenanlagen gemäß § 14 BauNVO sind auch außerhalb der überbaubaren Fläche zulässig, nicht jedoch in den gemäß § 9 (1) Nr. 25 BauGB festgesetzten Flächen zur randlichen Eingrünung sowie entlang von Wirtschaftswe- gen. Vor Garagen und Carports ist ein Stauraum von mindestens 5,50 m freizuhalten.

6. Höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden (§ 9 (1) Nr. 6 BauGB)

Es sind maximal 2 Wohnungen je Wohngebäude zulässig.

7. Immissionsschutzmaßnahmen (§ 9 (1) Nr. 24 BauGB)

Die Im Vorfeld durchgeführte schalltechnische Untersuchung hat ergeben, dass in den festge- setzten Baufenstern keine besonderen Maßnahmen zum Schallschutz erforderlich sind.

8. Nachrichtliche Übernahmen

8.1 Bauverbot an öffentlichen Straßen

Hochbauten, die ganz oder teilweise über Erdgleiche liegen (Hochbauten), dürfen an Kreis- straßen in einer Entfernung bis zu 15 m, gemessen vom äußeren Rand der befestigten Fahr- bahn, nicht errichtet werden (§ 22 Abs. 1 LStrG).

8.2 Zustimmungspflicht für bauliche Anlagen an öffentlichen Straßen

Die Errichtung, erhebliche Änderung oder die Nutzungsänderung baulicher Anlagen längs der Kreisstraßen in einer Entfernung von 30 m, gemessen äußeren Rand der befestigten Fahr- bahn, bedürfen der Zustimmung der obersten Landesstraßenbaubehörde (§ 23 LStrG).

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Die Errichtung des Regenrückhaltebeckens, evtl. mit Zaunanlage (bauliche Anlage) in der Baubeschränkungszone (30 m) der K41 ist ausnahmsweise zulässig, wenn nachfolgende Be- dingungen eingehalten werden: 1.) Bei der Neuerrichtung von baulichen Anlagen (wie RRB, Zaun, usw.) darf der Mindest- abstand von 15 m zur K41 nicht unterschritten werden. 2.) Durch den Bau und Betrieb des RRB ist seitens des/der Antragstellers/in durch geeig- nete Maßnahmen auszuschließen, dass es zu keiner Zeit zu einer Durchnässung und/oder zu einer Beeinträchtigung der Standfestigkeit des östlich gelegenen K41 (Un- ter- und Oberbau) kommen kann. 3.) Evtl. Folgeschäden und/oder die Maßnahmen zur Beseitigung sind von dem/der An- tragsteller/in zu tragen. Weitere im Zusammenhang mit der Maßnahme stehende Schäden und sich ergebenden Mehraufwendungen sind vom/von der Antragsteller/in der Straßenbauverwaltung zu ersetzen. 4.) Für die Entwässerung des in den Baugebieten anfallenden unverschmutzten, nicht zu versickernden Oberlfächenwässer und für evtl. Notüberläufe sind unbedingt Lösungen ohne Inanspruchnahme bzw. Mitbenutzung der Straßenentwässerungseinrichtungen des LBM zu suchen. 5.) Die bestehende Straßenentwässerungseinrichtungen bzw. breitflächige Entwässerung der klassifizierten Straße darf durch die Bauvorhaben sowie die damit verbundenen Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden. Es dürfen keinerlei Veränderungen ohne die Zustimmung des LBM vorgenommen werden.

9. Hinweise ohne Festsetzungscharakter

9.1 Archäologie

Der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie, Außen- stelle , Niederberger Höhe 1, 56077 Koblenz,

Rufnummer: 0261/66753000 oder unter E-Mail: [email protected] ist der Beginn von jeglichen Eingriffen in den Boden rechtzeitig (mindestens 2 Wochen vorher) anzuzeigen, damit eine Begleitung der Erdarbeiten und ggf. eine reibungslose baubegleitende Untersuchung archäologischer Befunde vorbereitet werden kann. In bewaldetem Gelände ge- hört zu einem Bodeneingriff bereits die Beschädigung der Erdoberfläche, beispielsweise durch Rodungsarbeiten und die Abfuhr von Baumstämmen, vor allem aber das Entfernen von Baum- wurzeln durch Ziehen oder Fräsen.

Der o. g. Dienststelle sind die Kontaktdaten eines Ansprechpartners mitzuteilen, der für die Koordination der Arbeiten vor Ort zuständig ist.

Die örtlich eingesetzten Firmen sind über den o. g. Sachverhalt zu informieren. Etwa zutage kommenden archäologischen Befunde (z. B. Mauerwerk und Erdverfärbungen) wie auch Funde (z. B. Knochen und Skelettteile, Gefäße bzw. Gefäßscherben, Münzen und Eisenge- genstände usw:) unterliegen gem. §§ 16-21 Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland- Ortsgemeinde Riegenroth, Verbandsgemeinde Simmern Seite: 6 Bebauungsplan "Oben am Stein II", Textfestsetzungen

Pfalz der Meldepflicht an die Generealdirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesarchäologie - Außenstelle Koblenz.

9.2 Stromversorgung

Die Baugrundstücke werden bei der Erschließung des Baugebietes, mit ca. 1,5 m langen An- schlussleitungen an das öffentliche Stromversorgungsnetz angeschlossen, die später bis zu den Neubauten verlängert werden. Die Kabel stehen unter elektrischer Spannung. Die auf dem Grundstück befindlichen Stromversorgungsleitungen sind unentgeltlich zu dulden. Über- prüfungen und Arbeiten an Leitungen werden dem Netzbetreiber oder von ihm beauftragten Unternehmen jederzeit gestattet. Mit Bauarbeiten in Kabelnähe darf erst nach Abstimmung mit dem Netzbetreiber begonnen werden ([email protected]).

9.3 Glasfaseranbindung

Die Baugrundstücke werden bei der Erschließung des Baugebietes, mit ca. 1,5 m langen Tech- nikrohren erschlossen, die später bis zu den Neubauten verlängert werden. Hierüber besteht die Möglichkeit einer späteren Glasfaseranbindung. Die auf dem Grundstück befindlichen Technikrohre sind unentgeltlich zu dulden. Überprüfungen und Arbeiten an den Rohren wer- den dem Netzbetreiber oder von ihm beauftragten Unternehmen jederzeit gestattet. Mit Bau- arbeiten im Näherungsbereich der Technikrohre darf erst nach Abstimmung mit dem Netzbe- treiber begonnen werden ([email protected]).

9.4 Bergbau / Altbergbau

Sofern im Zuge der Umsetzung von Bauvorhaben Indizien für früheren Bergbau angetroffen werden, wird die Einbeziehung eines Baugrundberaters empfohlen.

9.5 Artenschutz / Bodenschutz

Werden Rodungen zu Herstellung der Bauflächen notwendig, sind diese aus Gründen des besonderen Artenschutzes nur im Zeitraum vom 01.10. bis 28.02. durchzuführen. Gerodete Gehölze sind entsprechend zu ersetzen.

In der Zeit vom 1. März bis zum 30. September werden Bäume, die außerhalb des Waldes oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, , lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze nicht abgeschnitten oder auf den Stock gesetzt. Zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunder- haltung von Bäumen.

Der Oberboden sowie der kulturfähige Unterboden sind entsprechend DIN 18915 zu sichern. Die Überdeckung des Bodens mit sterilem Erdreich ist untersagt. Unnötige Bodenumlagerun- gen sind zu vermeiden.

Gemäß DIN 18300 ist anfallender Oberboden getrennt von anderen Bodenarten zu lagern und vor Verdichtung zu schützen, um eine Schädigung weitgehend zu vermeiden. Ortsgemeinde Riegenroth, Verbandsgemeinde Simmern Seite: 7 Bebauungsplan "Oben am Stein II", Textfestsetzungen

Anfallende Überschussmassen während der öffentlichen und privaten Baumaßnahmen sind abzufahren und, soweit geeignet, einer fachgerechten Wiederverwertung zuzuführen. Grund- sätzlich sind die Überschussmassen auf eine zugelassene Erdaushubdeponie zu verbringen. Sollte eine andere Verwendung vorgesehen werden, können daraus genehmigungspflichtige Tatbestände resultieren, die gesondert beantragt werden müssen.

9.6 Radonprognose

Anhand der Radonprognose (Quelle: Internetpräsenz des LGB) kann für das Gebiet mit einem lokal erhöhten und seltener hohen Radonbelastung gerechnet werden.

Informationen zum Thema Radonschutz von Neubauten und Radonsanierungen können dem "Radon-Handbuch" des Bundesamtes für Strahlenschutz entnommen werden.

Die Bauweisen sind entsprechend anzupassen.

II. BAUORDNUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN (§ 9 (4) Bau GB i.V.m. § 88 (6) LbauO)

1. Äußere Gestaltung baulicher Anlagen (§ 88 (1) Nr. 1 LBauO)

Bei der Gestaltung der Außenflächen der Gebäude sind hochglänzende Metall- und Kunst- stoffteile sowie grellbunte Farben unzulässig. Zur Gestaltung der Außenfassaden sind natürli- che und ortstypische Materialien wie glatter Putz, Fachwerk, Massivholz, Naturstein, Verklei- dungen mit Schiefer oder Holz zu verwenden. Fassadenbegrünungen sind ausdrücklich zuge- lassen.

Großflächige Glasfronten an Gebäuden sind durch geeignete Maßnahmen gegen Vogelschlag zu sichern.

2. Dachgestaltung (§ 88 (1) Nr. 1 LBauO)

Dachform, Dachneigung, Dachaufbauten Es sind alle Dachformen zugelassen. Extensiv begrünte Dächer sind ausdrücklich zugelassen. Auf die Festlegung einer Dachneigung oder die Beschränkung von Dachaufbauten wird ver- zichtet.

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Dacheindeckung Im Geltungsbereich darf die Dacheindeckung nur schieferfarbig, dunkel-anthrazit (RAL-Farben 7009 - 7013, 7015, 7016, 7021, 7022, 7024, 7026, 7043, 8014, 8019, 8022 und 8028) ausge- führt werden. Sonnenkollektoren und Fotovoltaikanlagen sind auf der Dachoberfläche zuläs- sig.

3. Einfriedungen (§ 88 (1) Nr. 3 LBauO)

Einfriedungen der Grundstücke zwischen Straßenbegrenzungslinie und der vorderen Bau- grenze sind nicht höher als 0.80 m zulässig.

Auf den rückwärtigen Grundstücksflächen können Zäune (auch Drahtzäune) oder Hecken bis max. 2,00 m Höhe angebracht werden.

Die Regelungen des § 42 Nachbarrechtsgesetz Rheinland-Pfalz hinsichtlich der Abstände von Einfriedungen zu Wirtschaftswegen sind zu beachten.

4. Gestaltung nicht überbauter Flächen bebauter Grundstücke (§ 88 (1) Nr. 3 LBauO)

Die nicht überbauten Grundstücksflächen müssen gärtnerisch angelegt werden.

Je angefangene 200 m² unbebauter Grundstücksfläche ist mind. 1 hochstämmiger Laubbaum der Liste I zu pflanzen und dauerhaft zu unterhalten. Die Wurzelbereiche der Bäume sind in einem Umfeld von 2 x 2 m von jeglicher Versiegelung freizuhalten. Die Mindestpflanzgröße soll 3 x v., o.B., STU 10 - 12 betragen.

Die Bäume sollen in den ersten 5 Jahren fachgerecht verankert bleiben.

Auf mind. 30 % der zu begrünenden Grundstücksfreiflächen sind Sträucher bzw. Kleingehölze anzupflanzen.

Mindestpflanzgröße: 2 x v., o.B., 40 - 100 Aus ökologischen Gründen werden heimische und standortgerechte Pflanzen der Artenliste II empfohlen.

Die Anlage von reinen Schotterbeeten / Steingärten ist nicht gestattet.

5. Zahl der notwendigen Stellplätze (§ 88 (1) Nr. 8 LBauO)

Je Wohneinheit sind mindestens 2 Stellplätze (auch in Form von Garagen und Carports) er- forderlich. Der Stauraum vor den Garagen bzw. Zufahrten zu Carports gilt nicht als Stellplatz.

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III. LANDSCHAFTSPLANERISCHE FESTSETZUNGEN

Ausgleichsmaßnahmen

AM1: Anlage einer Öffentlichen Grünfläche (§9 (1) Nr. 25 a BauGB)

Die Fläche ist mit einer gebietseigenen Saatgutmischung für kräuterreiches Grünland einzu- säen und extensiv durch eine einmalige Mahd pro Jahr, nicht vor Mitte Juli, zu pflegen. Das Mahdgut ist nach spätestens 14 Tagen abzutransportieren, um den Standort auszuhagern.

Es sind drei hochstämmige Laubbäume der Qualität 3 x verpflanzt, Stammumfang 10 – 12 cm zu pflanzen.

Zu pflanzen sind Arten der Pflanzenliste I.

Abgängige Bäume werden durch Neupflanzung ersetzt.

Entlang der Flächengrenzen sind Bäume und Sträucher der Pflanzenlisten I und II zu pflanzen. Dabei ist eine hohe Artenvielfalt durch Verwendung von mindestens fünf verschiedenen Arten zu gewährleisten. Zusätzliche Gehölzanpflanzungen von Bäumen und Sträuchern sowie ge- staltende Elemente sind zulässig. Versiegelungen sind nicht zulässig. Zusätzliche Biotopele- mente wie z.B. Astschnitthaufen, Lesesteinriegel, Ansitzstangen für Greifvögel sowie Nistkäs- ten sind vorzusehen.

Die Kompensationsmaßnahme mit Pflanzungen ist dauerhaft zu er- und unterhalten.

Es handelt sich um eine Fläche von insgesamt ca.350 m².

Kostenschätzung, netto: Anlage pauschal 7.000,00 € Ausführungszeitraum: Nach Abschluss der Erschließungsarbeiten in der darauffolgenden Pflanzperiode.

Ziel der Maßnahme: Flora und Fauna: Biotopaufwertung und Entwicklung von Refugien Boden: Auflockerung und Durchwurzelung des Bodens durch die Pflanzungen, Erhöhung der Bodenlebewelt Wasserhaushalt: Speicher- und Filterwirkungen für Infiltrationswässer werden verbessert Landschaftsbild: Abschirmung des Baugebietes Klima: Beschattung, Windschutz

AM2: Fläche für Regenwasserrückhaltung / Versickerung § 9 (1) Nr. 25 b BauGB

Gemäß Plan ist ein Bereich für die Rückhaltung von unbelastetem Oberflächenwasser vorge- sehen.

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Die Rückhaltefläche für Niederschlagswasser ist in Form von einem oder mehreren Erdbe- cken/-mulden naturnah zu gestalten:

1) Die Rückhaltungsfläche ist mit flachen Ufern zu gestalten, welche Tieren den Zugang zum Wasser ermöglichen. Eine strukturreiche und geschwungene Uferlinie mit Halbinseln und Buchten schafft vielfältige Lebensräume, weshalb dies in der Planung zu berücksichtigen ist.

2) Der Uferbereich ist nicht mit Oberboden zu überdecken. Der nährstoffarme Unterboden bietet Ersatzlebensräume. Herstellungskosten werden gespart, der Pflegeaufwand verringert.

3) Die Böschungen sind der Sukzession zu überlassen, damit sich im ausgemagerten Uferbe- reich eine natürliche Gewässervegetation entwickelt.

4) Für die Einsaat ist einer Landschaftsrasensaatgutmischung (RSM 8.1) vorzusehen.

5) Die umliegenden Flächen sind als Grünland dauerhaft zu unterhalten und extensiv durch eine Mahd nicht vor Juli zu pflegen. Das Mähgut ist spätenstens nach 14 Tagen abzutranspor- tieren, um den Standort auszuhagern.

Weidenutzung sowie der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sind nicht zulässig. Gehölzpflanzungen sind in Abstimmung mit der wasserwirtschaftlichen Fachplanung zulässig. Zusätzliche Biotopelemente wie Astschnitthaufen, Lesesteinriegel, Ansitzstangen für Greifvö- gel sowie Nistkästen sind vorzusehen.

Die Kompensationsmaßnahme mit Pflanzungen ist dauerhaft zu er- und unterhalten.

Die Gesamtfläche beträgt ca. 1.093 qm.

Kostenschätzung, netto (ohne technische Anlagen: Gehölzpflanzung 5.000,00 €

Ausführungszeitraum: Nach Abschluss der Erschließungsarbeiten in der darauffolgenden Pflanzperiode.

Ziel der Maßnahme: Flora und Fauna: Biotopaufwertung und Entwicklung von Refugien Boden: Extensivierung der Bodennutzung, Erhöhung der Bodenlebewelt Wasserhaushalt: Speicher- und Filterwirkungen für Oberflächenwasser, Kompensation von Versiegelung Landschaftsbild: Randliche Eingrünung des Baugebietes Klima: Erhöhung der Verdunstungskühle und Verbesserung des Kleinklimas durch dauerhafte Vegetationsdecke

AM3: Abpflanzung - Öffentliche Grünfläche (§9 (1) Nr. 25 a BauGB)

Gemäß Plan ist eine Hecke anzulegen.

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Die zu verwendenden Gehölzarten sind aus den Pflanzenlisten I und II des Anhangs zu ent- nehmen. Eine hohe Artenvielfalt ist durch die Verwendung von mindestens vier verschiedenen Gehölzarten zu gewährleisten.

Die Hecke ist wie folgt anzulegen:

Es sind 3-reihige Pflanzungen anzulegen, Pflanzabstand 1,00 m x 1,00, versetzt auf Lücke. Beispielhaftes Pflanzschema:

A A D D B B ------A D C D B B Rapport A A D D B B ------

A Cornus sanguinea - Hartriegel B Ligustrum vulgare - Liguster C Corylus avellana - Haselnuss D Prunus spinosa - Schlehe

Pflanzgrößen: Sträucher 60 – 80 cm, 2 x verpflanzt

Zusätzliche Biotopelemente wie Astschnitthaufen, Lesesteinriegel, Ansitzstangen für Greifvö- gel sowie Nistkästen sind vorzusehen.

Auf den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden ist zu verzichten.

Die Kompensationsmaßnahme mit Pflanzungen ist dauerhaft zu er- und unterhalten.

Die Gesamtfläche beträgt ca. 460 qm.

Kostenschätzung, netto: Gehölzpflanzung 9.000,00 €

Ausführungszeitraum: Nach Abschluss der Erschließungsarbeiten in der darauffolgenden Pflanzperiode.

Ziel der Maßnahme: Flora und Fauna: Biotopaufwertung und Entwicklung von Refugien sowie Verknüpfung mit dem Gehölzstreifen im Osten Boden: Auflockerung und Durchwurzelung des Bodens, Erhöhung der Bodenlebewelt Wasserhaushalt: Speicher- und Filterwirkungen für Infiltrationswässer werden verbessert Landschaftsbild: Abschirmung des Baugebietes Klima: Beschattung, Windschutz

Generell: Die Fertigstellung der Bepflanzungsmaßnahmen ist schriftlich bei der Unteren Naturschutzbe- hörde des Rhein-Hunsrück-Kreises zur Abnahme anzuzeigen. Sollten beim Abnahmetermin Pflanzen ausgefallen sein, sind diese entsprechend zu ersetzen. Es gelten die Anwuchsbe- dingungen für die Fertigstellungspflege nach DIN 18916 und DIN 18917.

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Ersatzmaßnahmen

Zur Kompensation sind weitere Maßnahmen erforderlich, die jedoch innerhalb des Plangebie- tes für die Bebauung (Plangebiet I) nicht erbracht werden können. Daher werden Ersatzmaß- nahmen außerhalb des Plangebietes I vorgesehen.

Dazu werden Maßnahmen aus dem Ökokonto der Ortsgemeinde Riegenroth genutzt:

EM1 Entwicklung von naturnahem Wald

Fläche: Forstabteilung 4a2 Süd Entwicklungsziel: Pflanzung von Ahorn und Wildkirschen, am Bachlauf Schwarzerlen; Ent- nahme von Fichten Durchführung der Maßnahme: 2006 Einzahlungsdatum der Maßnahme: 2004 Flächengröße: 2000 qm

Die Maßnahme wird vollständig zu 2000 qm zur Kompensation genutzt.

Diese Maßnahme erhöht den Biotopwert der Fläche, da hierdurch heimische und standortge- rechte Baumarten eingebracht werden, die ein vielfältigeres Nahrungsangebot für die Vögel und bessere Deckungs- und Nistmöglichkeiten bieten. Zudem wirkt sie sich positiv auf den Grundwasserhaushalt aus durch die Entnahme der Fichten mit pumpender Wirkung. Die Auf- wertung von Landschaftsbild, Bodenlebewelt und Bodenwasserhaushalt durch Entwicklung standortgerechter Vegetation kommt dazu.

EM2 Anlage von Stillgewässern

Fläche: Gemarkung Riegenroth, Flur 12, Flurstücke 52/1, 22 Entwicklungsziel: Bau von drei Tümpeln, Vernässung von Flächen Durchführung der Maßnahme: 2006 Einzahlungsdatum der Maßnahme: 2007 Flächengröße: insgesamt 29.120 qm

Davon wird als Ersatzmaßnahme folgende Teilfläche in Anspruch genommen: Gemarkung Riegenroth, Flur 12, Flurstück 52/1 Entwicklungsziel: Bau von drei Tümpeln Flächengröße insgesamt ca. 15.000 qm, davon 1.000 qm.

Diese Maßnahme erhöht den Biotopwert der Fläche, da die Biotopvielfalt erhöht wird. Außer- dem entstehen Speichermöglichkeiten für Oberflächenwasser. Die Aufwertung von Land- schaftsbild, positive klimatische Wirkungen u.a. durch kommen dazu.

Die Flächen für diese Maßnahmen werden als Plangebiet II Teil des Bebauungsplanes.

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Erarbeitet: Berres Ingenieurgesellschaft mbH

Heinz Berres Beratender Ingenieur Dipl.-Ing. [FH] Bauingenieur Dipl.-Ing. [FH] Wirtschaftsingenieur Geschäftsführer Riegenroth, 12.02.2021