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DGP AKTUELL

„Heute ist ein guter Tag für die Palliativmedizin und die Hospizbewegung.“

Peter Hintze, Bundestagsvizepräsident, 13.11.2014 Rundmail 10/2014 (17.11.2014) Word Cloud aus den Beiträgen der Abgeordneten im Rahmen der Orientierungsdebatte am 13.11.14

Liebe DGP-Mitglieder,

die vergangenen zehn Wochen hatten es in sich: Ende August ist die DGP mit einer Stellung- nahme zum ärztlich assistierten Suizid in den „heißen Herbst“ der Debatte um die Sterbehilfe/ Sterbebegleitung eingestiegen. Pressemitteilungen, Leserbriefe, Interviews wurden zum selbst- verständlichen Bestandteil des Alltags für viele von uns . Am 9. Oktober sind die Lehrstuhlinhaber für Palliativmedizin mit einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit gegangen. Am 5. November haben die DGP und der DHPV die BundestagsabgeordnetenWord Cloud aus den zu Beiträgen einem dergut Abgeordneten besuchten im Parlamentarischen Abend zum Thema Sterbehilfe/ÄrztlichRahmen assistierter der Bundestagsdebatte Suizid nach Berlin einge- laden. Diverse einzelne Gespräche mit Abgeordneten, Journalisten, Vertretern von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden folgten bis zum 13. November, dem Tag der Orientierungs- debatte im und dem vorläufigen Höhepunkt einer breiten gesellschaftlichen Diskus- sion, die so facettenreich und offen sicher so schnell nicht wieder stattfinden wird.

Die Debatte, die am vergangenen Donnerstag 49 Bundestagsabgeordnete zu Wort kommen ließ, setzt nun eine besondere Zäsur: In den Fokus gerückt ist - neben der Diskussion um den ärztlich assistierten Suizid - insbesondere die Notwendigkeit des Ausbaus der Hospiz- und Palliativversor- gung in Deutschland, hier herrscht seltene politische Einigkeit. Dies im Austausch mit den Ent- scheidungsträgern nun für unser gemeinsames Anliegen zu nutzen, jedem schwerkranken Menschen bundesweit den Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Hospiz- und Palliativversor- gung zu ermöglichen, wird auch in den kommenden Monaten vereinte Kräfte der Mitglieder in sämtlichen Arbeitsgremien der DGP und der Charta benötigen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass 2015 ein gutes Jahr für die Hospiz- und Palliativversorgung wird!

Ihr Lukas Radbruch

P.S. Freuen würden wir uns über Ihre Kommentare zu den bisherigen Bemühungen der DGP bzw. Ihre Anregungen und Ideen für Künftiges – auch in Anbetracht des nun vorliegenden Eckpunktepapiers zur Hospiz- und Palliativversorgung. Das Tempo der derzeitigen Entwicklungen bringt es mit sich, dass der Vorstand für die Diskussion mit den Mitgliedern nicht bis zum Mitgliedertag im September 2015 Zeit haben wird. Schreiben Sie an [email protected], damit erste Rückmeldungen bereits in die Vorstandssitzung am 12.12.14 in Berlin einfließen können.

Bundestag: Orientierungsdebatte zur Sterbebegleitung dpa zur Orientierungsdebatte am 13. November in Berlin: „(…) Unterschiedliche Positionen wurden in der fast fünfstündigen Debatte bei der Frage deutlich, ob ein Arzt auf Wunsch eines extrem leidenden Patienten Sterbehilfe leisten darf und ob dies einer gesetzlichen Neuregelung bedarf. Um Schmerzpati- enten gar nicht erst in eine solche Notsituation kommen zu lassen, sprachen sich die Abgeordneten einmütig für den Ausbau von Betreuung und Begleitung sterbender Menschen aus. Gesundheitsminis- ter Hermann Gröhe (CDU) sicherte zu, eine flächendeckende Palliativ- und Hospizversorgung in Deutschland aufbauen zu wollen. Bundestagsvizepräsident (CDU) sagte zum Abschluss der Debatte: "Heute ist ein guter Tag für die Palliativmedizin und die Hospizbewegung in Deutschland." Das Thema Sterben sei aus der Tabuzone herausgeholt worden. (…)“s. Aktuelles aus den Medien

Sterbehilfe: Fünf Positionspapiere lagen zur Bundestagsdebatte vor Bislang liegen Positionspapiere von fünf Parlamentariergruppen vor. Bis Ende Februar 2015 zur ersten Lesung wollen die fünf Gruppen Gesetzesentwürfe vorlegen. Nach der Orientierungsdebatte am 13.11.14 soll eine öffentliche Anhörung im Februar 2015 folgen. Vor Herbst 2015 wird die Sterbehilfe vermutlich kaum gesetzlich geregelt sein. Sterben in Würde – Rechtssicherheit für Patienten und Ärzte Peter Hintze, Dr. Carola Reimann, Prof. Dr. , , , Dagmar Wöhrl http://www.carola-reimann.de/images/2014/2014-10-16_Sterbehilfe_Positionspapier_Hintze_Reimann.pdf In Würde leben, in Würde sterben - Positionierung zu Sterbehilfe MdB, Dr. Eva Högl MdB https://www.epenportal.de/web/datapool/storage/files100329/PositionierungSterbehilfe_GrieseHoegl.pdf Vorschlag für eine moderate strafrechtliche Regelung der Suizidbeihilfe Elisabeth Scharfenberg MdB, Harald Terpe MdB http://www.gruene-bundestag.de/fraktion/fraktion-aktuell/suizidbeihilfe/vorschlag-fuer-eine-moderate- strafrechtliche-regelung-der-suizidbeihilfe_ID_4393282.html Begleiten statt Beenden – Schutz der Würde am Ende des Lebens Claudia Lücking-Michel MdB, Michael Brand MdB, MdB http://www.luecking-michel.de/wp-content/uploads/2014/11/Begleiten-statt-Beenden-Schutz-der- W%C3%BCrde-am-Ende-des-Lebens-Positionspapier-Suizidbeihilfe-10-11-2014-1109.pdf Mehr Fürsorge statt mehr Strafrecht: Gegen eine Strafbarkeit der Beihilfe beim Suizid Renate Künast MdB, Dr. MdB, MdB http://www.renate-kuenast.de/w/files/papiere/mehr-fuersorge-statt-mehr-strafrecht_positionspapier- sterbehilfe_.pdf

Eckpunktepapier zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland In den Medien heißt es, dass ein Gesetz zur besseren und flächendeckenden Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden bereits im ersten Halbjahr 2015 beschlossen werden soll. Am 10.11.2014 haben Bundesminister Hermann Gröhe MdB, die Parlamentarische Staatssek- retärin Annette Widmann-Mauz MdB sowie der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU- Fraktion MdB, Mitglied der AG Gesundheit der CDU/CSU-Fraktion MdB, stv. Vorsitzender der Fraktion der SPD Prof. Dr. Karl Lauterbach MdB und die gesund- heitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion MdB dieses Eckpunktepapier mit dem Titel „Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland“ vorgelegt: http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/H/Verbesserung_hospiz-palliativversorgung_101114.pdf

Debatte Sterbebegleitung: Übersicht Veröffentlichungen der DGP Die DGP hat sich bislang zur Debatte um die Sterbebegleitung und den ärztlich assistierten Suizid in verschiedenen Pressemitteilungen geäußert, die durchaus in den Medien zur Kennt- nis genommen wurden, wie interne Auswertungen der Resonanz z.B. zur Stellungnahme der Lehrstuhlinhaber oder der Veröffentlichung zur Palliativen Sedierung zeigen. Die jüngste Mit- teilung mit Eckpfeilern zur Hospiz- und Palliativversorgung wurde zur Orientierungsdebatte am 13.11. herausgegeben, weitere Differenzierungen müssen folgen. http://www.dgpalliativmedizin.de/allgemein/2014-11-11-15-39-34.html.

Aktuelles aus den Medien: In der Rubrik „Aktuelles aus den Medien“ können Sie sich ein Bild vom Verlauf der bisherigen (Medien-) Diskussion machen. Die Sammlung erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch spiegelt sie in jedem Beitrag die Position der DGP wider.

Es grüßen herzlich aus Bonn und Berlin Lukas Radbruch & Karin Dlubis-Mertens

Zum Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung: Wo sehen Sie besonders dringenden Handlungsbedarf? Schreiben Sie dem DGP-Vorstand: [email protected]

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!

Geschäftsstelle der DGP Redaktion Rundmail www.palliativmedizin.de Aachener Straße 5 | 10713 Berlin Karin Dlubis-Mertens | Tel. 030/30 10 100-13 Tel. 030/30 10 100-0| [email protected] [email protected]