Heinrich Hansjakob — Jakobiner im Priesterrock Zu seinem 150. Geburtstag (1837—1916) Manfred. Hildenbrand, Hofstetten Badische Heimat 67 (1987), S. 51 - 64

„Ich kritisiere ... und kritisiere gem. Geboren wurde Heinrich Hansjakob am 19. Das liegt in meiner Haslacher Natur.“ August 1837 in als Sohn Heinrich Hansjakob, Allerlei Leute des Bäckers und Gastwirts Philipp Hansjakob. und allerlei Gedanken. Ursprünglich sollte er das Gewerbe des Vaters 1913, S. 108 ergreifen. Er absolvierte jedoch — zunächst ohne innere Neigung — in das Theo- logiestudium in Verbindung mit der Philologie I. Volksschriftsteller und Zeitkritiker und promovierte in Geschichte an der Univer- Am 19. August 1987 jährt sich zum 150. Male sität Tübingen. der Geburtstag von Heinrich Hansjakob1), der 1863 wurde er zum Priester geweiht und 1864 bis zum heutigen Tag zu den am meisten ge- in Donaueschingen als Gymnasiallehrer an- lesenen Schriftstellern des Schwarzwaldes gestellt. 1865 wurde er Vorstand der Bürger- gehört. Der Hüne aus dem Kinzigtal im Prie- schule in . Konflikte mit dem liberalen sterrock und dem typischen breitkrempigen badischen Innenminister Jolly zwangen ihn Schlapphut war jedoch nicht nur als Volks- 1869 zum Ausscheiden aus dem Schuldienst. schriftsteller, sondern auch als Politiker, Pu- Immer mehr engagierte sich Hansjakob in dem blizist und Zeitkritiker über die Grenzen des damaligen badischen Kulturkampf, der großen Schwarzwaldes und Badens bekannt. Auseinandersetzung zwischen liberalen Staat Hansjakob nur als Volksschriftsteller oder Hei- und der katholischen Kirche. Seit 1869 war er matschriftsteller zu bezeichnen, käme einer Pfarrer in Hagnau am Bodensee, wo er 1881 recht billigen Vereinfachung gleich. Viel eher die erste badische Winzergenossenschaft muß man ihn als einflussreichen Chronisten gründete. Zweimal musste er wegen seiner und vor allem sehr scharfen Kritiker seiner unerschrockenen Kritik an der badischen Re- Epoche, der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun- gierung ins Gefängnis. derts und des beginnenden 20. Jahrhunderts, Von 1871 bis 1881 war Hansjakob Abgeordne- sehen, wobei aber wieder nicht seine ganze ter der Katholischen Volkspartei im badischen Wirkungsbreite erfasst ist. Seine oft über das Landtag in . 1884 wurde er Stadtpfar- Ziel hinausschießende Kritik ist Ausdruck sei- rer von St. Martin in Freiburg. Dort amtierte er, ner typisch Kinzigtäler Natur, seines aleman- bis er 1913 in den Ruhestand trat und in seine nischen Wesens, und entspringt letztlich dem Heimatstadt Haslach zog, wo er sich seinen Leiden an seiner Zeit. Es ist kein Zufall, dass Alterssitz, den „Freihof“, bauen ließ. Dort be- viele Gestalten in seinen Erzählungen an der findet sich heute das Hansjakob-Museum und Zeitentwicklung zugrunde gehen. das Hansjakob-Archiv.

51 Heinrich Hansjakob

Am 23. Juni 1916 ist er in Haslach gestorben seiner Schwarzwälder Heimat schildert, von und wurde in seiner Grabkapelle im nahen dem er selbst in seinem Buch „Bauernblut“ Hofstetten beigesetzt. sagt: „Nichts war mir von jeher lieber als der Umgang mit dem großen Naturkinde, Land- Ausgedehnte Reisen führten Hansjakob nach volk genannt. Ich habe aus diesem Umgange Frankreich, Italien, Belgien, in die Niederlan- mehr Lebensweisheit geschöpft als aus mei- de, in die Schweiz, nach Österreich und nach nen klassischen und wissenschaftlichen Studi- Bayern. Die Erinnerungen darüber hat er in en ...“2) Zu den beliebtesten und bis heute am Tagebüchern festgehalten. Scharfe Beobach- meisten gelesenen Werken Hansjakobs gehö- tungsgabe und die Darlegung von geschicht- ren seine Volksbücher „Wilde Kirschen“, „Bau- lichen und kulturgeschichtlichen Zusammen- ernblut“, „Schneeballen“ (3 Bände), „Waldleu- hängen sind Vorzüge dieser Reisetagebü- te“, „Erzbauern“, „Aus meiner Jugendzeit“ und cher. Doch sind es nicht sie, die seinen Ruf „Erinnerungen einer alten Schwarzwälderin“. als Schriftsteller begründeten, sondern jene Von ganz besonderer Bedeutung sind diese Bücher, in denen er das Volk und das Leben Volksbücher vom Kultur- und Sozial-

52 geschichtlichen her zu sehen. In ihnen spie- II. Für Natur- und Umweltschutz geln sich die Vielfalt des Lebens und der Alltag Weit davon entfernt zeichnet Hansjakob sein des Volkes, der einfachen Leute im mittleren nüchterner, klarer, bisweilen sogar propheti- Schwarzwald in der zweiten Hälfte des 19. scher Blick aus. Viele seiner Ansichten sind Jahrhunderts, wider — wie das Volk arbeitete, gar nicht soweit entfernt von Meinungen, die wie es feierte, wie es dachte, wie es lebte — wir heute vertreten. Hansjakob spürte bereits eine wahre Fundgrube, nicht nur für den Volks- am Ende des 19. Jahrhunderts, was sich an- kundler und Brauchtumsforscher, sondern für kündigte: die kommende Nivellierung, die gro- jeden, der sich mit der Geschichte und dem ße Umwertung der moralischen Werte, die Brauchtum des Schwarzwaldes beschäftigt.3) Gefahren, die den Menschen und ihrer Umwelt Heinrich Hansjakob gehört zu den produktiv- durch die Überbewertung der Technik und des sten Schriftstellern deutscher Sprache. Er hat industriellen Fortschritts erwachsen. Er besaß über siebzig Bücher veröffentlicht. Fast jedes bereits ein waches Umweltbewusstsein — und Jahr erschien ein neues Buch. Oft hat er in ei- das in einer Zeit, in der man die Worte Ökolo- nem Jahr mehrere Bücher geschrieben. In den gie und Umweltschutz noch gar nicht kannte, letzten Jahren hat Hansjakob eine beachtliche sondern ganz auf die technisch-industriellen Renaissance erfahren. Seit 1960 gibt die Stadt Errungenschaften ohne Rücksicht auf ihre Um- Haslach seine Werke wieder neu heraus. In- weltzerstörungen setzte. Unermüdlich hat er in zwischen sind achtzehn Bände neu erschie- seinen Büchern gegen die Vernichtung der Na- nen. Bis auf die letzten neun Bände4) sind alle tur und Umwelt angekämpft. bereits wieder vergriffen — ein deutliches Zei- Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts sah chen, dass Hansjakob auch heute noch seine Hansjakob den Wald gefährdet. Eine Gefähr- Leser findet, dass er kein „verstaubter“ Schrift- dung des Waldes war für ihn auch eine steller ist.

Die Haslacher Buben mit ihren „Heckerhüten“. Illustration von Curt Liebich zu Hansjakobs „Aus meiner Jugendzeit“

53 Gefahr für den Menschen und seine Umwelt. Natur bedeutet Vernichtung, der Lauf seines „Heutzutage sind die Wälder nur noch Objekt Siegeswagens verödet die Fluren und Wälder, des Gelderwerbs“, schreibt er in seinen Tage- und der Friede, den er der Natur aufzwingt, ist buchblättern „Abendläuten“. „Im Frühjahr ma- der Friede des Kirchhofs.“73) chen die Buchen rings um sich lichten, sma- Die Gefährdung der Umwelt sah Hansjakob ragdnen Schein, und im Herbst vergolden sie vor allem in der Verschmutzung der Flüs- mit ihren sterbenden Blättern Berg und Tal. se und Bäche. An den Ufern der Flüsse und Aber die Poesie schwindet auf dem Schwarz- Bäche lägen Städte und Dörfer, die all ihren wald mehr und mehr; denn die neuzeitige herz- Schmutz in ihr Wasser leiteten.8) „Die Bauern und gemütlose Forstwirtschaft lehrt: ,Fort mit jammern, weil das Giftwasser ihr Wiesengras den Buchen! Sie tragen zu wenig. Fichten schädigt, die Städteleute, welche im Sommer und Tannen her! Sie geben bald Nutzholz.““5) baden wollen, finden in der Kinzig giftige Jau- Früher habe es in den Wäldern des Schwarz- che, die Fische sterben.“9) Zwischen Wolfach waldes unendliche Mengen insektenfressende und Hausach habe er, so schreibt Hansjakob, Vögel gegeben, die dort ihre Lieder gesun- das Bett der Kinzig völlig trocken vorgefunden. gen hätten. „Aber seitdem wurden die Bauern „Nur Kieselsteine und Felsenbrocken und tote belehrt, die hohlen Bäume auszugießen mit Fische lagen in ihm. Die liebe Industrie braucht Lehm und die lebendigen Dornhage um die ja alles Wasser, verschlingt Flüsse und Bäche Acker zu entfernen. So haben viele Singvögel in ihren Kanälen und schändet die Landschaft keinen Schutz und keine Stätte mehr für Nest nicht bloß durch ihre Schlote, sondern auch und Brut. In der Natur wird’s von Jahr zu Jahr durch ihren Wasserraub.“10) Aber nicht nur stiller und öder, der Gesang fehlt, das Unge- die Umweltverschmutzung wurde von ihm ge- ziefer aber nimmt überhand zum Schaden der brandmarkt, auch gegen die Verfälschung der Landwirtschaft, besonders der Obstbaumzucht Lebensmittel zog er zu Felde: „O, wie ehrlich und des Weinbaus.“6) Die Spuren des Mam- war die gute, alte Zeit im Punkte der Verfäl- mons treffe man überall. „Er schont nichts, was schung der Nahrungsmittel! Sie verwechsel- Geld bringt, am wenigsten die Tannen unse- te höchstens hie und da einen Geißbock mit res Schwarzwaldes. Und der Bauersmann im einem Schafsbock, während man heute der Kinzigtal, der jüngst sagte: ,Wenn’s so fortgeht Menschheit Gift wie Zuckerbrot vorsetzt.“11) bei uns, so kann man bald den Schwarzwald in Kahlwald umtaufen“, hat nur zu recht.“7) III. Demokrat und Proletarier Als ob er das Waldsterben unserer Tage vor- Heinrich Hansjakob war nicht nur ein enga- ausgeahnt hätte, schrieb Hansjakob 1913: gierter Landtagsabgeordneter, der in der II. „Waldespracht in den Tannen- und Buchen- Kammer im „Rondell“ in Karlsruhe12) keiner wäldern ringsum . . ., auf den Halden leuchten politischen Auseinandersetzung aus dem Weg die Matten wie Smaragd. Und doch kann ich ging, sondern er gehörte auch zu den ein- nicht jauchzen, wenn ich hinabsehe in diese flussreichsten politischen Publizisten seiner Naturpracht... Denn wir leben bereits in einer Zeit, der seine politischen Ansichten in den da- verstümmelten Natur und haben für das Ver- maligen Presseorganen sowie in Flugschriften lorene nichts Gleichwertiges einzusetzen. Viel zum Ausdruck brachte. Ohne Zwei- hat der Mensch geleistet, erobert hat er das Land und das Wasser, und schon schickt er Hansjakob vor seiner Grabkapelle in Hofstetten sich an, die Luft zu beherrschen. Aber er ist ein 1904 grausamer Kämpfer, seine Unterwerfung der

54 55 fel war er einer der „angesehensten Wortführer befürchtete den Staatsabsolutismus Preu- im Zeitgespräch seiner Epoche“13). ßens.‘ Nach dem Sieg der deutschen Truppen über Napoleons III. Armee schrieb er an Archi- Das ihn prägende politische Jugenderlebnis vdirektor Mone, er sei mit den politischen Re- war die badische Revolution 1848/49 in seiner sultaten von 1870 höchst unzufrieden, weil er Vaterstadt Haslach. Damals wurde er, wie er „ein christlicher Demokrat“ sei.25) „Kaiser und immer wieder betont, ein überzeugter Demo- Reich werden uns einigen zu einem Volk von krat. „Ich habe“, so schreibt er in seinem Ta- Dienern . . . Doch die Deutschen verdienen es gebuch „Im Paradies“, „anno 1848 und 49 die nicht besser . .. Armseliges Bedientenvolk. Da- demokratische Ader und mein Schwärmen für für hast Du das Blut Deiner Söhne vergossen, die Freiheit übernommen und bin außerdem er- um den Absolutismus zu befestigen und Dir blich belastet von einer demokratischen Mutter eine Kette anzulegen. Es ist zum Weinen!“26) und einem urdemo- kratischen Großvater, dem Eselsbeck von Hasle.“14) Hansjakob, dessen Charakteristisch für Hansjakob war seine Frei- Vorfahren Kleinbürger waren, empfand sie und heitsliebe, die Opposition nach oben und die sich nicht ohne gewissen Stolz als Proletari- Ablehnung aller „Knechtseligkeit“27) und jeg- er. Man bedenke, zu Hansjakobs Zeit war das lichen „Kadavergehorsams“28). „Servile Kno- Wort Proletarier und Prolet für die herrschenden chenseelen, Byzantiner, Streber, Schmeichler, Schichten im deutschen Kaiserreich gleichbe- Heuchler, Manteldreher und Wedler“ waren deutend mit „ungehobelt“ und Feind des Kai- ihm zuwider.29) In der wilhelminischen und serreiches.15) Als „geborener und erzogener nationalliberalen Ara waren solche antiautori- Proletarier“16) sei er 1848/49 „Freiheitsmann tären Äußerungen eines katholischen Pfarrers, mit Leib und Seele“17) geworden und es in sei- der stets mit einer „scharfen demokratischen nen ganzen Leben geblieben. Manchmal sah Zunge“30) sprach, höchst verdächtig.31) Sein er sich sogar als „radikalen Demokraten“18), revolutionärer Geist paßte nicht zu dem Bil- dessen Nerven „sozialdemokratisch, ja, biswei- de, das man sich von einem Priester damals len anarchistisch angelegt“ waren.19) Hansja- machte, und widersprach der unbedingten kob war bereits im Jahre 1900 überzeugt, dass Autokratie der katholischen Kirche in jener die Zukunft der Demokratie gehöre.20) Des- Zeit.32) Als Pfarrer fühlte Hansjakob sich stets halb plädierte er auch für „absolute Volkssou- vom Ordinariat und dem Oberstiftungsrat be- veränität“21) und war schon 1872 ein Anhän- vormundet und lag deshalb ständig mit den ger des direkten, allgemeinen und geheimen Kirchenbehörden in Streit.33) Wahlrechts.22) Bereits 1876 bekannte er sich Wenn Anton Fendrich Hansjakob einen „Ja- „durch und durch als Republikaner“, der in der kobiner im Priesterkleid“ nannte34), so traf er Republik die ideale Staatsform sah.23) Deshalb genau seine für einen katholischen Geistlichen liebte er auch die Fahne Schwarz- Rot-Gold, die sehr revolutionäre Persönlichkeit. Als Symbol so lange das Banner des guten deutschen Ge- seiner revolutionären Gesinnung trug Hans- mütslebens gewesen sei, bis „der Eisenmann jakob zeitlebens den breitkrempigen „Hecker- Bismarck kam und die ersehnte Einheit mit Blut hut“. „Seitdem ich zu Ehren der zwei Freiheits- und Eisen zusammenschmiedete.“24) und Revolutionsmänner Blum und Hecker ihre Aus seiner demokratischen Grundüberzeu- Hutformen getragen“, so schreibt er 1912 in gung heraus beurteilte er die Lösung der deut- seinem Tagebuch „Allerseelentage“35), „bin schen Frage im kleindeutschen Sinne durch ich Schwärmer für die schönste Göttin, für die die Gründung des Deutschen Kaiserreiches Freiheit, und bin freischärlerisch und revolutio- unter Führung Preußens sehr skeptisch. Er när gestimmt.

56 Und mein Hut, verrät dies heute noch; denn es Wege“36): „Ich war eigentlich gerührt, dass die ist nur ein vergrößerter Heckerhut.“ Dieser Hut, badische Regierung einem alten politischen das bekannte Symbol Hansjakob- scher Gei- Sünder Heil widerfahren lässt.“ Wenn er einen steshaltung wird heute im Hansjakob-Museum Orden „für ein höchst lächerliches Ding“ anse- im „Freihof“ in Haslach aufbewahrt. he, so deshalb, weil er ihn für das billigste Mit- tel betrachte, sich loyale, hurra- und hochfreu- Als Republikaner und Demokrat war Hansja- dige Untertanen zu schaffen. Ein Orden mache kob auch ein Feind des Titel- und Ordenswe- manchen demokratischen Saulus zu einem sens. Als er 1899 wegen seiner Verdienste um monarchischen Paulus.37) Und das wollte die Erhaltung des Trachtenwesens vom Groß- Hansjakob auf keinen Fall werden. Einen Or- herzog den Zähringer Löwenorden 1. Klasse den hat er jedoch mit Freuden angenommen: verliehen bekam, wies er diesen höchsten ba- Im Februar 1907 nahm er vom Stockacher dischen Orden zurück, damals ein einmaliger Narrengericht, das ihn in der Karthause in Fall von politischen Affront gegen die badische Freiburg38) besuchte, den Stockacher Narren- Regierung. Über die Zurückweisung des Or- orden, den Hans-Kuoni-Orden 1. Klasse mit dens äußerte er sich ironisch in seinem Reise- Brillanten, an und wurde „Ehrenlaufnarr“ der tagebuch „Verlassene Stockacher Narrenzunft.39)

Hansjakob als Parlamentsredner im „Rondell“ in Karlsruhe. Zeichnung von Otto Laible

57 1849 rückten preußische Soldaten ins Kinzigtal ein. Damals , wurde Hansjakob Preußengegner. Illustration zu Hansjakobs,, Wilde Kirschen ‘

und so ihre Liebe zum Kriegsgott bekundeten, IV. Pazifist und Preußengegner an allen Sonn- und Feiertagen die Pickelhau- Mit rückhaltloser Offenheit hat Heinrich Hans- be45) tragen. Selbst die „militärfrommen Zen- jakob stets den Militarismus und die Kriegs- trumspfarrer“ würde er von dieser militärischen treiberei seiner Zeit abgelehnt und bekämpft. „Auszeichnung“ nicht ausnehmen.46) Der Mi- Zeitlebens war er ein überzeugter Pazifist und litarismus und Marinismus des Reiches, den ein scharfer Kritiker des preußisch-deutschen der „Hurrapatriotismus“ im Volk und Parlament Militarismus.40) 1897 vermerkt er in seinem großgezogen habe, ruiniere in allen deutschen Tagebuch „Abendläuten“, die alten Römer Landen die Finanzen.47) Am liebsten am gan- seien Zwerge an Militärmacht im Vergleich zen Militarismus, diesem „Moloch“, so, schrieb zum deutschen Militarismus.41) Dieser ver- Hansjakob 1899 spöttisch, sei ihm die Militär- lange als eine „Institution des Zwangs und der musik.48) Rücksichtslosigkeit“ von jedem Unteroffizier Der preußisch-deutsche Staat, in dem Milita- „Kadavergehorsam“.42) Der Militarismus sei rismus und Kaserne eine große Rolle spielten, der Blutegel, welcher dem Volkskörper das war nach seiner Meinung nicht wert, dass man Blut abzapfe, damit es ihm nicht zu wohl wer- sich für ihn begeistere. Es werde in Deutsch- de.43) Heutzutage denke man bei der Ausbil- land noch soweit kommen, dass jedes Knäb- dung und Erziehung der Jugend nur an den lein bei der Taufe statt des „weißen Kleides“ Militarismus.44) Wenn es nach ihm gehe, so eine preußische Pickelhaube überreicht be- meinte Hansjakob, müßten die „Volksvertre- komme mit den Worten: „Nimm hin diese Pic- ter“, welche fort und fort dem Militarismus neue kelhaube und betrage dich so in deinem gan- Millionen und immer mehr Soldaten zuführten zen Lebenswandel, dass du ein guter

58 Soldat und treuer Untertan wirst im Deutschen deutschen, besonders die Alemannen, heute im Reich preußischer Nation.“49) Hinter diesen Staub vor den Preußen und äfften ihnen alles sarkastischen Worten steckt harte Kritik an nach „in Sprache, Schule, Titularen und — in der Militarisierung der deutschen Gesellschaft, Servilismus“52). Seit Preußen die Führung in seitdem Preußen die Vormachtstellung in Deutschland übernommen habe, nähmen der Deutschland errungen hatte. Und für die Preu- Untertanengeist und die Servilität immer mehr ßen hatte Hansjakob wahrlich nicht viel übrig. zu. Knechtselige, Servile, Wedler, Manteldre- Seine Abneigung gegenüber allem Preußi- her, Byzantiner gebe es in Deutschland nun in schen reichte bis in die Jugendzeit zurück, als Hülle und Fülle, „aber das Byzanz dieser Leute preußische Soldaten den zwölfjährigen Hein- liegt jetzt nicht mehr am Bosporus, sondern an rich Hansjakob beim Einmarsch in seine Va- der Spree..,“53). Mutige Worte aus dem Mun- terstadt Haslach 1849 zwangen, seinen „Hec- de eines katholischen Pfarrers, der sich selbst kerhut“ abzunehmen.50) Für Hansjakob waren „religiös und politisch als Ketzer“54), als Schrift- die Preußen „zuviel Herrenmenschen“51), sie steller mit einer „scharfen demokratischen Zun- seien überheblich, nach oben demütig, nach ge“55) sah und der wegen seiner politischen unten rücksichtslos.51) Leider lägen die Süd- Überzeugung zweimal im Ge-

Hansjakobs Großvater der „Eselsbeck von Hasle“. Von ihm erbte er sein demokratisches Blut. Illustration von Curt Liebich zu Hansjakobs „ Schneeballen“ 2. Reihe

59 fängnis saß.56) Es gehörte im Kaiserreich von schen Staaten gegenseitig in Kriegsrüstungen 1871 schon sehr viel Zivilcourage dazu, sich und machten dem Volk Angst vor der Kriegs- so entschieden gegen Militarismus und Preu- gefahr. Dabei gehe Deutschland mit diesen ßentum auszusprechen.57) Rüstungen fast stets voran und schneide sich immer tiefer ins eigene Fleisch. Es sei für das Besonders mißtrauisch beobachtete Hansja- Deutsche Reich ein zweifelhafter Ruhm, die kob die ständige Aufrüstung des wilhelmini- größte und bestorganisierte Militärmacht der schen Deutschlands.58) Die schnelle Vergrö- Welt zu sein.62) 1913 sprach Hansjakob of- ßerung der deutschen Kriegsflotte wurde von fen vom „Rüstungswahnsinn“ und fragte sich: ihm kritisiert. Die „Marine-Schwärmerei“ in „Kann dieses uferlose Rüstungswettrennen Deutschland werde immer mehr Kriegsschif- noch lange so weitergehen?“63) Damals war fe hervorbringen, schrieb er 19036°) Noch am es 5 Minuten vor 12! Hansjakob war sehr pes- Vorabend des Ersten Weltkrieges, am 5. Juni simistisch. Er glaube nicht, meinte er in seinem 1914, prangerte er die „ewige Rüsterei des Buch „Stille Stunden“, dass die Völker Europas Stattes“61) an. Anstatt über Abrüstung ernst- ihre Fürsten und Regierungen zur Abrüstung haft miteinander zu verhandeln, überböten zwingen könnten.64) Seine Forderung nach sich die europäi- Abrüstung stand im krassen Gegensatz zur politischen Wirklichkeit. Die ehrgeizigen Flot- tenpläne des Großadmirals Tirpitz, die in den Vorkriegsjahren 90 Prozent des Rüstungsetats verschlangen, die ständige Vergrößerung des Landheeres, die Wilhelm II. und seine Gehil- fen vorantrieben, um die imperialistischen Plä- ne von Deutschlands „Platz an der Sonne“ zu verwirklichen, eskalierten schließlich im ersten Weltkrieg. Heinrich Hansjakob wurde wegen seiner politischen Anschauungen damals hef- tig angegriffen. Seine antimilitärischen Äuße- rungen wurden als landesverräterisch bezeich- net. Man warf ihm revolutionäre Gesinnung und religiöse Unzuverlässigkeit vor. Immer wieder setzte sich Hansjakob in seinem umfangreichen Werk mit dem Krieg auseinan- der. Für ihn war der Krieg „ein Höllenspiel“66), die größte Geißel der Menschheit.67) Hinter dem Krieg sah er nicht zu Unrecht die Interes- sen der Rüstungsindustrie. So seien Gold und Geld die Seele des Krieges.68) Die Kriegsge- winnler, die vom Geist des Profitmachens und des Wuchers erfüllt seien, so schrieb Hansja- Zweimal saß Hansjakob wegen seiner politischen kob in seinem letzten Werk, einer Flugschrift Gesinnung im Gefängnis. Über seine zweite gegen den Ersten Weltkrieg69), seien in erster Haftstrafe schrieb er das Erinnerungsbuch „Im Linie schuld am Ausbruch des Weltkrieges.70) Gefängnis “ Hinter diesen Leuten stehe eine Macht, der

60 Im Ständehaus in Karlsruhe tagte der badische Landtag. Illustration von Curt Liebich zu Hansjakobs „Aus meiner Studienzeit“ keine Regierung gewachsen sei: der Großka- Hauch des Sozialrevolutionären an sich hatten, pitalismus. Er sei „in Zeiten wie den heutigen ungewöhnlich. Kein Wunder, dass Hansjakobs überall an der Arbeit.“71) Noch einmal betonte Überlegungen bei seinen katholischen und er wenige Monate vor seinem Tod, dass er nie evangelischen Amtsbrüdern und besonders ein Freund des Militarismus gewesen sei und bei seiner Kirchenbehörde und der badischen stets die Meinung vertreten habe, die Völker Regierung wenig Verständnis fanden und mit sollten „im friedlichen Wettbewerb“ Zusam- Argwohn zur Kenntnis genommen wurden. menarbeiten. Man sei versucht zu glauben, die Der Karlsruher Dichter Heinrich Vierordt74), Menschheit habe angesichts dieses furchtba- der zu den besten Freundert Hansjakobs zähl- ren Krieges den Verstand verloren.72) Wenn te, hat ihn 1914 in einem Gedicht treffend cha- es nach ihm gehe, so meinte der greise Schrift- rakterisiert75): steller, dürfe es „keinen einzigen zum Totschie- ßen seines Mitmenschen organisierten Solda- ten auf Erden geben.“73) Im wilhelminischen „Großzügig ist alles an dir: dein Mut Dein Kör- Kaiserreich waren solche pazifistischen Äuße- per, dein Gang, dein Charakter, dein Hut! rungen eines katholischen Pfarrers, die zudem Alemannisch Herz, nicht verhalten, verhängt, noch mit spitzer Feder geschrieben waren und manchmal den

61 Zu ehrlicher Offenbarung gedrängt; Zerdrüc- In der Karthause, Tagebuchblätter, 2. Aufl., Stuttgart kend, ob zornvoll schüttelnd die Mähne, 1901 Im Auge die sentimentale Träne — In der Residenz, Erinnerungen eines badischen Hättest du minder rötlecht geschillert, Fröm- Landtagsabgeordneten, 5. Aufl., Freiburg 1967 In mer gegirrt, süßer getrillert, Italien, Reiseerinnerungen, Bd. I, Mainz 1877 Meine Die zaumlose Zunge züchtend gezügelt, Madonna. Eine Familienchronik, 3. Aufl., Stuttgart Die schrundigen Schroffen umbiegend gebü- 1903 gelt, Schneeballen, 1. Reihe, Erzählungen aus dem Kin- Wärst du Bischof, vielleicht Komtur hoher Or- zigtal, 12. Aufl., Freiburg 1964 Schneeballen, 2. Reihe, Erzählungen aus dem Kinzigtal, 11. Aufl., den, Freiburg 1964 Schneeballen, 3. Reihe, Erzählungen Oder gar Kardinal der Kirche geworden? .. vom Bodensee, 9. Aufl., Freiburg 1969 Sommerfahrten, Tagebuchblätter, 3. Aufl., Stuttgart Anmerkungen 1904 Die Zitate aus Hansjakobs Werken stammen aus Sonnige Tage, Erinnerungen, 2. Aufl., Stuttgart 1909 folgenden Ausgaben: Stille Stunden, Tagebuchblätter, 2. Aufl., Stuttgart Abendläuten, Tagebuchblätter, 3. Aufl., Stuttgart 1904 1900 Verlassene Wege, Tagebuchblätter, 5. Aufl., Stutt- Allerlei Leute und allerlei Gedanken, Tagebuchblät- gart 1905 ter, Stuttgart 1913 Waldleute, Erzählungen, 11. Aufl., Haslach 1984 Allerseelentage, Erinnerungen, 2. Aufl., Stuttgart Zwiegespräche über den Weltkrieg, gehalten mit 1912 den Fischen auf dem Meeresgrund, Stuttgart 1916 Alpenrosen und Dornen, Reiseerinnerungen, Stutt- 1) Die umfangreiche Literatur über Hansjakob bis gart 1905 1960 ist aufgeführt in Bernhard Kremann, Hansja- Auf der Festung, Erinnerungen eines badischen kob-Bibliographie, in Die Ortenau 41, 1961, S. 248 Staatsgefangenen, 3. Aufl., 1900 Aus —302. Die spätere Literatur wird teilweise verzeich- dem Leben eines Vielgeliebten, Nachtgespräche, net in Hermann Eimann, Kennen Sie Hansjakob? Stuttgart 1909 Kehl 1981, S. 136 ff. sowie Helmut Bender, Hans- Aus kranken Tagen, Erinnerungen, 3. Aufl. Heidel- jakob. Leben, Wirken und Werk. Waldkirch 1985, S. berg 1901 49 ff. Aus meiner Jugendzeit, Erinnerungen, 16. Aufl., 2) Bauernblut, S. 200. Haslach 1986 3) Vgl. Ernst Schneider, Volkskundliches Gut in Bauernblut, Erzählungen, 14. Aufl., Haslach 1974 Hansjakobs Schriften, in: Die Ortenau 34, 1954, S. Der Kapuziner kommt. Ein Schreckensruf im Lande 142-164; Die Ortenau 35, 1955, S. 181-208; Die Or- Baden, Freiburg 1902 Der steinerne Mann von Has- tenau 36, 1956, S. 21—40; Die Ortenau 37, 1957, S. le. Eine Erzählung, 7. Aufl., Haslach 1981 150-181; Die Ortenau 39, S. 8-27, sowie derselbe, Dürre Blätter, 2. Reihe, Volksausgabe, Stuttgart Schwarzwälder Volksleben in den Werken Heinrich 1911 Hansjakobs, Hansjakob-Jahr- buch I, 1958, S. 38- 48. Erinnerungen einer alten Schwarzwälderin, 13. Aufl., Haslach 1982 4) „Bauernblut“, „Der Leutnant von Hasle“, „Der stei- nerne Mann von Hasle“, „Im Paradies“, „Erinnerun- Erzbauern, Erzählungen, 11. Aufl., Haslach 1985 gen einer alten Schwarzwälderin“, „Wilde Kirschen“, Feierabend, Tagebuchblätter, Stuttgart 1918 Im „Waldleute“, „Erzbauern“, „Aus meiner Jugendzeit“, Gefängnis. Neue Erinnerungen eines badischen alle erschienen im Selbstverlag der Stadt Haslach Staatsgefangenen, 3. Aufl., Stuttgart 1907 Im Para- i. K. dies, Tagebuchblätter, 6. Aufl., Haslach 1981

62 5) Abendläuten, S. 80/81. Mone, Direktor des Generallandesarchivs in Karls- 6) Schneeballen, 3. Reihe, S. 327. ruhe, v. 23. 12. 1870, zit. in Hansjakob-Jahr- buch I, 1958, S. 52. 7) Verlassene Wege, S. 54. 26) Brief Hansjakobs an Fredegar Mone, Sohn von 7a) Feierabend, S. 33, 51. Franz-Josef Mone, v. 13. 12. 1870, zit. in Hans- ja- 8) Im Paradies, S. 215. kob-Jahrbuch I. 1958, S. 51. 9) Ebenda, S. 211. 27) Alpenrosen und Dornen, S. 182; In der Karthau- 10) Verlassene Wege, S. 412. se, S. 415; Feierabend, S. 11. H) Aus meiner Tugendzeit, S. 114, vgl. auch In der 28) Bauernblut, S. 287. Karthause, S. 296. 29) Bauernblut, S. 270, 287; Allerlei Leute und al- 12) Über seine Erlebnisse als Landtagsabgeordne- lerlei Gedanken, S. 317, vgl. auch Josef Scheicher, ter in Karlsruhe berichtete Hansjakob in seinem Er- Arme Brüder. Ein Stück Zeit- und Kirchengeschich- innerungsbuch „In der Residenz“, 1. Aufl., 1878. Die te. Stuttgart 1913, S. 159. 2. Aufl., 1911, hat Hansjakob wesentlich verändert 30) Aus dem Leben eines Vielgeliebten, S. 10. und erweitert. 31) W. Wipprecht, a.a.O., S. 238. 13) Otto B. Roegele, Hansjakob als Wortführer im 32) Johann Karl Kempf, Heinrich Hansjakob. Stutt- Zeitgespräch. Hansjakob — Jahrbuch III, 1969, S. gart 1917, S. 162. 40. 33) Vgl. darüber Remigius Bäumer, Zur Geschichte H) Im Paradies, S. 243, vgl. auch ebenda, S. 241; der Pfarrei St. Martin. In: St. Martin in Freiburg i. Br. Erinnerungen einer alten Schwarzwälderin, S. 165; Geschichte des Klosters, der Kirche und der Pfarrei. Bauernblut, S. 270, 286/87; Der steinerne Mann München/Zürich 1985, S. 298 ff. von Hasle, S. 286; Aus meiner Jugendzeit, S. 276; Feierabend, S. 192; Der Kapuziner kommt, S. 3; 34) Anton Fendrich, Buch der Heimat. München Auf der Festung, S. 34; Abendläuten, S. 263; In der 1922, S. 110. Residenz, S. 191; Alpenrosen und Dornen, S. 182, 35) Allerseelentage, S. 230, vgl. auch Aus dem 259, 566/67; Sommerfahrten, S. 124. Leben eines Vielgeliebten, S. 115. 15) Wolfgang Wipprecht, Aufrechter Gang. Versuch %) Verlassene Wege, S. 145 f. einer Annäherung an Heinrich Hansjakob, Badische 37) In der Residenz, S. 374; Sommerfahrten, S. Heimat 2, 1980, S. 241/42. Vgl. auch Dietrich Mühl- 587; Hansjakobs Brief an Professor Keller, Vorstand berg (Hrsg.), Proleriat, Kultur und Lebensweise im der Bürgerschule in Hornberg, v. 3. 1. 1900; Hansja- 19. Jahrhundert. Köln 1986. kobs Brief an Staatsminister Reinhard v. 3. 3. 1900; 16) Erzbauern, S. 111; Allerseelentage, S. 403; Mei- Hansjakobs Brief an Landtagsabgeordneten W. Fi- ne Madonna, S. 389; Feierabend, S. 262. scher v. 1.1. 1900, alle Hansjakob-Ar- chiv, Haslach; 17) Aus meiner Jugendzeit, S. 263. vgl. auch Albert Ainser, Hansjakob und die Orden, Hansjakob-Jahrbuch IV, 1972, S. 73. 18) Alpenrosen und Dornen, S. 182. 38) Im ehemaligen Karthäuserkloster bei Freiburg 19) In der Karthause, S. 146. besaß Hansjakob seit 1897 eine Wohnung, in der er 20) Erinnerungen einer alten Schwarzwälderin, S. sich zurückzog, wenn er seine Bücher schrieb. 121, 194. 39) Sonnige Tage, S. 455. 21) Alpenrosen und Dornen, S. 259, vgl. auch eben- 40) Joseph Schofer, Mit der alten Fahne in die neue da, S. 37. Zeit. Freiburg 1926, S. 17; Johannes Vogt, Der De- 22) In der Residenz, S. 191. mokrat Hansjakob und sein Hut. Hansjakob-Jahr- 23) In Italien, Bd. I, S. 211. buch V, 1975, S. 84; Manfred Hildenbrand, „Europa 24) Allerlei Leute und allerlei Gedanken, S. 35. ist ein einziges, befestigtes Kriegslager“. Heinrich Hansjakob als Pazifist. Allmende 3, 1983, S. 74 — 25) Brief Hansjakobs an Professor Franz-Josef 84.

63 41) Abendläuten, S. 271. 64) Stille Stunden, S. 235. 42) Aus dem Leben eines Vielgeliebten, S. 133. 65) Besonders die Zentrumspresse, vor allem der 43) Sommerfahrten, S. 53. „Badische Beobachter“ und die „Germania“, griffen Hansjakob in den Jahren 1912 und 1913 scharf an. 44) Allerlei Leute und allerlei Gedanken, S. 36. 66) Sommerfahrten, S. 431, vgl. auch ebenda, S. 45) Die Pickelhaube war der 1842 in der preußi- 425. schen Armee eingeführte Helm, der nach 1871 im ganzen deutschen Heer getragen wurde und sich 67) Feierabend, S. 246. bis zum Ersten Weltkrieg dort hielt. 68) Aus dem Leben eines Vielgeliebten, S. 42. 46) Stille Stunden, S. 65/66. 69) Sie trägt den schönen allegorischen Titel „Zwie- 47) In der Residenz, S. 377/78. gespräche über den Weltkrieg, gehalten mit den Fi- schen auf dem Meeresgrund“. 48) Erzbauern, S. 56. 70) Ebenda, S. 19. 49) Stille Stunden, S. 290, vgl. auch ebenda, S. 234 ff. sowie Verlassene Wege, S. 91/92. 71) Ebenda, S. 21/22, vgl. auch Hansjakobs Brief an den sozialdemokratischen Reichstagsabgeordne- 50) Aus meiner Jugendzeit, S. 275/76; Waldleute, S. ten Adolf Geck v. 18. 2. 1913, Generallandesarchiv 170; Im Paradies, S. 243, sowie zahlreiche andere Karlsruhe 69 N 1, Nr. 963. Darin heißt es: „Wenn ich Stellen in Hansjakobs Werken. Sozialdemokrat wäre, würde ich mich freuen, dass 51) Zwiegespräche über den Weltkrieg, gehalten der Militarismus immer mehr Opfer verlangt, wäh- mit den Fischen auf dem Meeresgrund, S. 38. rend der internationale Großkapitalismus die Völker 51a) In der Karthause, S. 305. auswürgt.“ 52) Im Paradies, S. 116. 72) Zwiegespräche über den Weltkrieg, S. 10/11, 53) Im Gefängnis, S. 67, vgl. auch Bauernblut, S. vgl. auch Hansjakobs Briefe an den Maler Hans 231; Dürre Blätter II, S. 275; Stille Stunden, S. 317. Thoma v. 11.6. 1915 und 16. 6. 1915, zit. in Heinrich Finke, Hansjakob und seine Anfänge als Historiker. 54) Dürre Blätter II, S. 298. Freiburg 1938, S. 70, 73/74. 55) Aus dem Leben eines Vielgeliebten, S. 10. 73) Zwiegespräche über den Weltkrieg, S. 38. 56) Vgl. Hansjakobs Erinnerungen an seine Ge- 74) In seiner Autobiographie „Das Buch meines Le- fängniszeit „Auf der Festung“ und „Im Gefängnis“. bens“, Stuttgart o. J., ist Heinrich Vierordt auf seine 57) Vgl. Manfred Hildenbrand, Hansjakob und sein Begegnungen mit Heinrich Hansjakob ausführlich Paradies. Hansjakob-Jahrbuch VII, 1982, S. 19. eingegangen. Vgl. S. 302 ff. Dazu Waldemar Kampf, Ein Diskussionsbeitrag, 75) Heinrich Vierordt, Deutsche Ruhmesschilder in: ebenda, S. 114 ff., sowie derselbe, Politische und Ehrentafeln. Heidelberg 1914, S. 103/04. Probleme im Werk Heinrich Hansjakobs, in: Artur J. Hofmann, Hansjakob und der badische Kultur- kampf. Kehl 1981, S. I ff. 58) Über die deutsche Aufrüstung in jener Zeit vgl. Fritz Fischer, Griff nach der Weltmacht, 2. Aufl. Kö- nigstein Ts. 1979, S. 14 ff.; Hans-Ulrich Weh- ler, Das Deutsche Kaiserreich. Göttingen 1973, S. 164. 59) Aus kranken Tagen, S. 49. “) Sommerfahrten, S. 52/53. 61) Feierabend, S. 226. 62) Allerlei Leute und allerlei Gedanken, S. 241. 63) Ebenda, S. 242/43.

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