Freitag, 8.2.2013 | Woche 6 | 3. Jahrgang 5.– 6 Aus der Community: «Säuhäfeli, Säu- deckeli. Mehr gibt es nicht zu sagen.» Franz Büchler zu «Wirtschafts- kammer zahlt für SVP-Kandi- daten», tageswoche.ch/+bcwwb Zeitung aus Basel tageswoche.ch

Region

Herzog & de Meuron, wohin man blickt – ist das gut für Basel? Die einstigen Architektur- Rebellen sind selber zum Machtfaktor geworden. Jacques Herzog und Pierre de Meuron tun sich schwer mit dieser Rolle, Seite 16

Interview

Markus Häring – der Mann, der Basel zum Beben brachte Der Chef des gescheiterten Geothermie-Projekts in Basel über die Tücken des Atomausstiegs, clevere Energie konzepte und seine neusten Pläne, Seite 26

Sport

So steht es um den FC Basel vor dem Rückrunden-Start Illustration: Michael Meister Welche Rolle wird Alex Frei spielen? Auf welches System setzen die Basler? Ist die Titelchance intakt? Elf Fragen, elf Antworten zum FCB, Seite 23

TagesWoche Zeitung aus Basel Gerbergasse 30 4001 Basel Tel. 061 561 61 61 Was uns stark macht Die Schweiz ist top in der Berufsausbildung – doch das Erfolgsmodell steht unter Druck, Seite 6 ˜nQn£ 0n £ QnÓÝnÏ Ϗ££nÏ棃 v QnÏé[—ӏ[ŒÝƒn£ Aæ[Œ 0n £ ŒÏnž 2nÓÝAžn£Ý ƒnžn££éÝúƒn $σA£ÓAݏ¨£n£½

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Editorial 8. Februar 2013

Warum das Land nicht untergeht von Remo Leupin, Co-Redaktionsleiter

Ein Staat im Ruin? Hätten die Weiss buch- Worin besteht das Geheimnis des Schwei- Autoren vor bald 20 Jahren recht gehabt, zer Erfolgsmodells? Gerd Löhrer hat die dann wäre die Schweiz heute ein Armenhaus. Ar beitsmarkt entwick lung der letzten Jahre Über reguliert, zu staatslastig, zu ausgabe- unter die Lupe genommen (ab Seite 6). Sein Remo Leupin freudig im Sozialbereich sei unser Land, Fazit: Innova tions freude, Arbeitsfriede, hohe warnten die neoliberalen Schwarz maler um Qualität in der industriellen Produktion wie den inzwischen verstorbenen Manager und auch in den Dienstleistungen – all diese Ex-Diplomaten David de Pury und nannten Faktoren sind wichtig. Entscheidend sind aber in ihrer 77-seitigen Broschüre «Mut zum Ausbildungsqualität und -sicherheit. Im Aufbruch» (1995) gleich auch die Rezepte Unterschied zu anderen europäischen Län- gegen den drohenden Niedergang: Priva ti- dern ist die Jugendarbeitslosigkeit hierzu- Was die Schweiz zusammenhält sierung des Service public, Steuersenkungen lande gering, bei den Lehrstellen herrscht in Lesen Sie die und Abbau der Sozialleistungen. vielen Bereichen sogar ein Überangebot. Titelgeschichte Unser Land ist nicht untergegangen – Die Schweiz habe sich erfolgreich gegen den ab Seite 6 – und obwohl sich das Volk beharrlich querstellte Trend der «Überakademisierung» gewehrt diskutieren Sie mit und in diversen Abstimmungen neo liberale und konsequent auf das duale Bildungssystem auf tageswoche.ch Vorhaben bachab schickte. Heute zählt die mit praktischer Berufsaus bildung und dem Schweiz zu den wettbewerbsfähigsten Besuch einer Berufsschule gesetzt, sagt der Ländern der Welt. Fast 84 Pro zent der Ein - Ökonom Bruno S. Frey (Seite 13): «Diese wohner zwischen 15 und 64 Jahren sind Vielfalt in der Aus bildung müssen wir unbe- berufstätig, die Arbeitslosenquote beträgt dingt be wahren.» Eine Erkenntnis, die man gegen vier Prozent. Kennzahlen, von denen in neoliberalen Weissbüchern selten liest. andere Staaten nur träumen können. tageswoche.ch/+bcylm

Gesehen von Tom Künzli

Tom Künzli ist als Illustrator für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften tätig. Der 38-Jährige wohnt in .

tageswoche.ch Aktuell im Netz Anzeige

Das grüne Dreieck Lesen Sie uns auch online: Stadion und berichten live auf tageswoche.ch markiert Beiträge Die TagesWoche berichtet täglich aktuell und mit dem Schlagwort #rotblaulive auf Twitter. aus der Community im Web. Das sind unsere Online-Schwerpunkte und lädt Sie ein, der kommenden Tage: Wahltour durchs Baselbiet: sich einzumischen. Die Regierungsratswahl rückt näher, unsere Serie Sie können das Endlich wieder Fussball: zum Baselbiet wird immer umfangreicher. Seit via die Webadresse Am Sonntagnachmittag startet der FCB mit der zwei Wochen sind wir in gegensätzlichen Gemein- am Ende jedes «Mission Meistertitel» in die Rückrunde. Um 16 Uhr den des Baselbiets unterwegs und sammeln empfängt er den FC Sion, der nur einen Punkt hin- Stimmen aus der Bevölkerung. Alle Anliegen und Artikels tun. ter dem FCB liegt und wie dieser nach oben die Antworten der Kandidaten finden Sie hier: schielt. Unsere beiden Sportredaktoren sind im tageswoche.ch/+bcqpg

TagesWoche 6 3 Persönlich 8. Februar 2013

Gefordert: Otto Sebeseri

Dem Schädling auf der Spur Otto Sebeseri und seine Kollegen vom EPSD suchen im Hafen nach Spuren des Asiatischen Laubholzbockkäfers. Der Schädling kann gesunde Laubbäume innerhalb weniger Jahre zum Absterben bringen.

Foto: Basile Bornand

Seit einem Dreivierteljahr verbringen Otto Sebeseri machen Fehler. Es genügt, dass das Holz in der Trocken- und seine Mitarbeiter vom Eidgenössischen Pflanzen- kammer zu dicht gepackt war und die Latten im Zentrum schutzdienst (EPSD) viel Arbeitszeit mit Taschenlampen nicht heiss genug wurden.» in der Hand vor frisch geöffneten Containern im Hafen. Es kommt vor, dass die Kontrolleure umsonst ausrü- Seitdem weiss er auch, was er gar nie wissen wollte: wie cken und die Steine im Container auf Kartonpaletten enorm viele Steine die Schweiz aus Asien importiert. oder gar lose geladen antreffen. «Bei manchen Waren, Sebeseri leitet den EPSD in Basel. Für gewöhnlich wie Steinen, stellen einige langsam auf Kartonpaletten kontrollieren er und seine Mitarbeiter eher Gärtnereien um. Jede Stunde, die eine Lieferung wegen eines Käfer- und Baumschulen oder Importe von Früchten, Gemüse fundes steht, kostet ja Geld.» Entlastung ist dennoch und Schnittblumen. Jetzt eben auch Steine – oder besser nicht in Sicht. Seit Neujahr müssen Sebeseri und Co. auch deren Verpackung. Die ist oft aus Pappelholz gefertigt, Stahl- und Maschinenteile-Verpackungen kontrollieren. und manchmal reist im Holz ein gefürchteter blinder Theoretisch sollte sich Sebeseri mit dem Käfer gar Passagier mit: der Asiatische Laubholzbockkäfer. Er nicht befassen müssen. Denn eigentlich sollten alle Con- bringt gesunde Laubbäume innerhalb weniger Jahre zum tainer im Hafen schon beim Ersteintritt in die EU in Rot- Absterben. Darum kniet Sebeseri jetzt vor einem Stapel terdam kontrolliert werden. Aber: «Wie soll Rotterdam Paletten und leuchtet darunter: «Wir suchen Holzspäne, minutiös 26 Kilometer Hafenbecken überwachen?», fragt die die Larven beim Bohren der Gänge produzieren.» Sebeseri. So wird er weiterhin zweigleisig arbeiten: zum Nach internationalen Vorschriften müsste alles Ver- einen im Hafen – wobei er nie lang im Voraus weiss, wel- packungsholz nach dem Sägen ausreichend erhitzt oder che Lieferungen anstehen – und zum anderen sind da ja begast und der Vorgang mit einem Stempel auf der Holz- auch noch Früchte-, Gemüselieferungen und Baumschul- verpackung bestätigt werden. Die Stempel findet Sebeseri waren zu kontrollieren. Alexandra von Ascheraden fast immer, aber manchmal eben auch Späne. «Menschen tageswoche.ch/+bcxot

TagesWoche 6 4 Inhalt 8. Februar 2013

WOCHENTHEMA REGION DIALOG Auch das noch Stimmen aus der Community Der Brand in der Villa Rosenau liess Grossrat André Auderset entflammen 15 «Was gibt es Schöneres, Malenas Welt als auf dem frisch Leuchtsterne gegen die Furcht vor der Dunkelheit 15 gesaugten Sofa … am Fernsehen das Sexe- Einst Rebellen, heute Stars Herzog & de Meuron prägen die Stadtentwicklung und tun sich schwer mit Kritik läuten zu verfolgen!» 16 Werner Gysin zu «Ehemänner verlieren Illustration: Michael Meister Wahlen im Baselbiet laut Studie durch Hausarbeit Lust auf Sex», tageswoche.ch/+bcvwx Das Erfolgsmodell Was das «reiche» Bottmingen und das «arme» Eptingen von der Regierung fordern 18 Schweiz: Unser Land hält sich gut in der Krise – Ein Heim voller Romanhelden «Nur Mut, wo etwas Der Allschwiler Autor Claude Cueni lebt mit seinen Figuren und Requisiten zerstört wird, wächst dank qualifizierten 20 Arbeitskräften und guter andernorts etwas Ausbildung. Doch der Druck SCHWEIZ Neues.» auf das Bildungs system Abzocker-Initiative PWD zu «Villa Rosenau Egal, wie wir stimmen werden – ändern wird sich nicht viel nimmt zu, Seite 6 nach Brand weitgehend zerstört», 21 tageswoche.ch/+bcxkj Economiesuisse benutzt veraltete Zahlen INTERVIEW SP-Nationalrat Beat Jans kritisiert Studie zur Energiestrategie 2050 22 KULTUR TagesWoche: Als junger Geologe haben Sie auf der ganzen Welt nach Öl gesucht. Wie kam es dazu? Markus Häring: Ich musste Osteuropa mich nie bewerben. Direkt nach dem Studium stand Shell vor der Tür und gab mir

leidet unter Foto: Peter Schnetz einen Job. TagesWoche: Wohin ging es? «Ich kann das Unstete Markus Häring: Nach Peru EU-Stress, gut aushalten»: Maya Boog in den Amazonas- Dschungel. zählt zu den Publikums- TagesWoche: Fitzcarraldo lieblingen am Theater Basel. Häring! Jetzt ist die Sängerin wieder Markus Häring: Sie werden Seite 30 zu sehen – in der Hauptrolle lachen: Wir fanden tatsächlich von Jules Massenets Oper das Schiff, das Werner Herzog SPORT «Manon», Seite 36 für «Fitzcarraldo» verwendet hatte, gestrandet auf einer FCB vor der heissen Phase Am Sonntag gehts weiter im Titelrennen – alles, was Sie dazu wissen müssen AGENDA Kiesbank! Wir nutzten es 23 sogar als Funkstation. Wochenstopp: Noch bis Neue Lust auf den Titel Sonntag präsentiert sich Die Zürcher Grasshoppers geben sich selbstbewusst Das ganze Interview mit 24 die Crème de la crème der dem Baselbieter Geologen Schweizer Tanzszene auf Markus Häring ab Seite 26 ONLINE Basler Bühnen, Seite 39 Nachbarschaftsstreit Die Wirtin der Basler Papiermühle wirft das Handtuch Lichtspiele: In «Jagten» 32 entfesselt Thomas Winter- DIALOG berg eine Hexenjagd auf einen

Ist die Abzocker-I nitiative wirksam gegen Salär-Exzesse? Mann, der zu Unrecht des Susanne Leutenegger Oberholzer (SP) gegen Ständerat Claude Janiak (SP) Kindsmissbrauchs verdächtigt 35 wird, Seite 40 KULTUR Impressum, Seite 34 Gewalt im Kopf Der Leiter des Jungen Theaters Basel über Gewaltdarstellung auf der Bühne 38 Bestattungen, Seite 14

Foto: Stefan Bohrer

TagesWoche 6 5 Wochenthema 8. Februar 2013

TagesWoche 6 6 Wochenthema 8. Februar 2013

Was die Schweiz im Innersten zusammenhält

Tiefe Steuern, günstige Kredite, gute Infrastruktur – das alles macht unser Land zum Topstandort. Der alles entscheidende Faktor ist jedoch die gute Ausbildung – sie wird künftig noch rascher auf Veränderungen reagieren müssen. Von Gerd Löhrer, Illustrationen: Michael Meister

TagesWoche 6 7 Wochenthema 8. Februar 2013

ir Schweizerinnen und Schweizer Wleben auf der Sonnenseite – und wir wissen es auch. 75,9 Prozent aller Einwohner über 16 Jahre erklären sich in Umfragen mit ihrem «Leben im Allgemeinen» für sehr zufrieden. Ähnlich zufrieden sind in Europa noch die Dänen, die Norweger, die Luxemburger und die Schweden. Bei den ganz Jungen ist der Anteil der Zufriedenen etwas höher, bei den Rentnern ebenfalls. Was einer- seits dafür spricht, dass die Jungen sich durchaus be- wusst sind, dass sie in günstigen Verhältnissen auf- wachsen, und anderseits dafür, dass auch die Rentner ganz genau wissen, dass es den Älteren hierzulande noch nie so gut ging wie heute. Menschen mit höherem Einkommen erklären sich häufiger für zufrieden als Menschen in den unteren Einkommensschichten – von jenen an der Armuts- grenze ganz zu schweigen. Je besser die Leute aus- gebildet sind, umso zufriedener sind sie. Wohneigen- tümer sind zufriedener als Mieter, Schweizer zufriedener als Zuwanderer. Und ganz allgemein: «Mein Traum wäre, mein Hobby Frauen sind zufriedener als Männer. zum Beruf zu machen» Zu einem grossen Teil hängt die Zufriedenheit mit dem materiellen Wohlstand zusammen: Der Zugang zum Arbeitsmarkt, die Sicherheit der Arbeitsplätze, die offerierten Karriere- und Erfolgsaussichten – all dies trägt zu dem bei, was der Wirtschaftswissen- schafter Bruno S. Frey als «Glück» bezeichnen würde, wenn er denn wirklich wüsste, was das objek- tiv ist (siehe Interview, Seite 13).

Ohne Zuwanderer geht es nicht

Die Schweiz weist die zweithöchste Erwerbsquote in Europa aus. Fast 84 Prozent der Einwohner zwi- schen 15 und 64 Jahren sind berufstätig: mehr als in allen anderen europäischen Ländern, ausser in Is- land. Dabei weisen die Zugewanderten in der Schweiz eine deutlich höhere Erwerbsquote aus als die ein- geborenen Arbeitskräfte. Ohne die Zuwanderer wäre die Schweizer Wirtschaft gar nicht mehr funktions- fähig: Rund ein Viertel der erwerbstätigen Menschen in der Schweiz stammt aus dem Ausland – mehr als und Deutschland überholen lassen. Was so ganz ne- in jedem anderen europäischen Land, ausser dem benbei vor Augen führt, dass die stets wiederholte Lorenz Cuomo, 17, besucht ipso, das Haus Spezialfall Luxemburg. Behauptung, die Schweizer Löhne seien deutlich hö- des Lernens, in Basel. Trotz dieses hohen Angebots an Arbeitskräften her als die deutschen, zumindest diskutabel ist. «Ich möchte einen Beruf mit vielen Weiter- bleibt die Arbeitslosigkeit in der Schweiz mit gegen Der gesunde Arbeitsmarkt, über den die Schweiz bildungsmöglichkeiten ausüben. Ich will mich vier Prozent überschaubar. Nur in Norwegen ist sie seit geraumer Zeit verfügt, ist die eine Sache. Ihn ge- weiterentwickeln. Der Lohn sollte stimmen, noch tiefer. In allen anderen europäischen Ländern sund zu erhalten, die andere. Als gesund kann er dann aber wichtiger ist mir der Spass am Beruf. Im gälte unsere Arbeitslosenquote als Voll beschäftigung. gelten, wenn jeder Arbeitsfähige eine Stelle findet, die Sommer werde ich in die Wirtschaftsmittel- Länder wie Griechenland, Spanien, Portugal oder seinen Talenten und Wünschen entspricht, zu einem schule übertreten. Ich könnte mir aber auch Italien mit einer enormen Jugend arbeitslosigkeit Lohn, von dem er mit der Familie auch leben kann. vorstellen, eine Lehre zu machen. können von solchen Quoten nur träumen. Von der anderen Seite her gesehen ist der Arbeits- Handwerkliche Berufe würden mich schon Natürlich ist auch in der Schweiz jeder Arbeitslose markt dann gesund, wenn er genügend angemessen interessieren. Ich habe bereits als Gipser ge- genau einer zu viel, und für den Einzelnen ist die Ar- qualifizierte Arbeitskräfte hervorbringt, um die schnuppert, das war toll. Aber alle, die dort beitslosigkeit ein bitteres Los – zumal sie sich in Schweizer Wirtschaft und ihre Unternehmen am arbeiten, meinten: «Du musst weiter in die manchen Altersklassen auch in der Schweiz als ziem- Laufen zu halten und weiter zu entwickeln – zu Kos- Schule, das ist besser für deine Zukunft.» lich hartnäckig erweisen kann und oft in die Früh- ten, die das Überleben der Firma nicht gefährden. Sicher wäre es auch spannend, die Berufs- pensionierung mündet. Als Gesellschaft aber jam- Bislang hat das ganz leidlich funktioniert. matur zu machen, an die Fachhochschule zu mern wir in Sachen Arbeitslosigkeit auf einem extrem Die «Überakademisierung des Berufslebens», wie gehen und Architekt zu werden. Ich zeichne komfortablen Niveau. Bruno S. Frey das nennt, hat die Schweiz vermieden gern, am liebsten Gebäude. Ob ich wirklich Weil die Schweiz vollbeschäftigt ist, arbeiten wir und an ihrem Berufsbildungssystem, das die prakti- Talent habe, ist die andere Frage. In der Schu- länger als die meisten unserer Nachbarn – und wir sche Ausbildung im Unternehmen mit einer beglei- le war ich jedenfalls immer gut darin. Ich bin verdienen auch mehr. Zusammen mit Dänemark liegt tenden Berufsschule kombiniert, im Wesent lichen gern kreativ, habe Fantasie, bin ein Träumer. die Schweiz mit gegen 60 000 Euro Brutto-Jahres- festgehalten. Ganz ohne Brüche ging es aber nicht. Früher wollte ich immer Schauspieler werden, lohn weit vor allen anderen Ländern Europas, wenn Mitte der 1990er-Jahre fürchtete man in der manchmal auch heute noch. Aber ich will man die nominellen Löhne vergleicht. Vergleicht man Schweiz um die Zukunft der Jungen. Es herrschte nicht an die Schauspielschule gehen. Mein die Kaufkraft der Löhne – schliesslich ist das Preisni- Lehrstellenkrise. Einige Jahre schleppender Kon- grosser Traum wäre, dass ich mein Hobby veau in der Schweiz deutlich höher als in den Nach- junktur mit entsprechendem Stellenabbau, verknüpft zum Beruf machen könnte. Ich wäre gerne En- barländern –, bleibt die Schweiz zwar in der Spitzen- mit einem demografisch bedingten Anstieg der tertainer. In meiner Freizeit schreibe ich Raps, gruppe, muss sich aber von Dänemark, Luxemburg Schulabgänger, öffnete die Schere zwischen hoher manchmal auch mit Freunden zusammen.»

TagesWoche 6 8 Wochenthema 8. Februar 2013

«Das Allerwichtigste ist, dass ich Freude am Beruf habe» stehen für mich im Zentrum: Hochbauzeich- nerin und Pharma-Assistentin. Hochbau- zeichnerin fände ich toll, weil ich mega gern zeichne und gestalte. Mir ist klar, dass es nicht einfach ist, eine Lehrstelle zu finden. Aber das Allerwichtigste ist für mich, dass ich Freude an einem Beruf habe. Wie viel ich später ein- mal verdienen werde, ist für mich nicht ent- scheidend. Weiterbildungsmöglichkeiten hin- gegen finde ich auch noch wichtig. Bald haben wir Schnupperwochen in der Schule, da möchte ich gerne einmal als Hochbau- zeichnerin schnuppern. Um danach mit der Pharma-Assistentin vergleichen zu können. In einer Apotheke war ich nun schon ein paar Mal, und das hat mir auch mega gut gefallen: der Kontakt mit den Kunden, Mischungen machen und so. Dass ich vieles über Chemie lernen müsste, macht mir keine Angst. Ich habe in Chemie eine 6. Meine ältere Schwes- Jasmina Dizdarevic, 15, besucht ter hat ebenfalls Pharma-Assistentin gelernt die 3. Sekundarklasse in Aesch. und macht jetzt eine Weiterbildung. Ihr Ziel ist «Ich habe mir schon einige Gedanken über eine eigene Apotheke – wer weiss, vielleicht meine Berufswahl gemacht, und zwei Berufe haben wir ja mal zusammen eine … »

Anzeige Nachfrage und tiefem Angebot an Lehrstellen immer die Globalisierung haben der Wirtschaft einen sich weiter. Im Kanton Basel-Stadt zum Beispiel blieb die beschleunigenden Strukturwandel gebracht, der die Zahl der Lehrvertragsabschlüsse um rund 20 Prozent Anforderungen an die Arbeits- und Ausbildungs- hinter der Entwicklung der Wohnbevölkerung in der plätze erhöht. So fehlten etwa in den technischen Be- entsprechenden Altersgruppe zurück. Es gab einfach rufen im letzten Jahr rund 6500 Lehrlinge. In den nicht genügend Lehrstellen für alle Schulabgänger. Branchen Verkauf, Dienstleistungen, Gesundheit und Sozialwesen oder Druck, Design und Kunstgewerbe dagegen fehlte es gemäss dem Bundesamt für Berufs- In den technischen bildung und Technologie an Lehrstellen. Zudem hat sich vor allem in Städten wie Basel eine Berufen fehlten im soziale Umschichtung der Bevölkerung vollzogen. vergangenen Jahr rund Unter den Schulabgängern hat der Anteil der Fremd-

sprachigen zugenommen. Aus serdem befinden sich 6500 Lehrlinge. unter den baselstädtischen Schulabgängern mehr junge Leute aus «eher bildungsfernen Familien», wie der Bericht des Regierungsrates über die Lehrstellen- Dank einer gescheiten Ausbildungspolitik – na- situation im Kanton Basel-Stadt vom vergangenen mentlich der Einführung der neuen Attestlehren für Jahr festhält. Für diese Jugendlichen ist der Zugang schulisch schwächere Schülerinnen und Schüler – zu Lehrstellen erschwert. konnte dieses Zahlenverhältnis praktisch umgedreht Das ganze System der Berufsbildung steht also vor werden (siehe Grafik «Die Lehrstellen-Krise ist über- der Herausforderung, der zunehmenden Komplexität wunden», Seite 13). Gemessen an der Bevölkerungs- der Arbeitswelt ebenso Rechnung zu tragen wie den entwicklung haben wir heute eher ein Überangebot sich verändernden soziologischen Rahmenbedingun- an Lehr stellen. 2012 wurden schweizweit rund gen. Das ist nicht wirklich neu, es setzt nur voraus, 80 000 Lehrstellen angeboten, was zahlenmässig der dass die Strukturen auf beiden Seiten des Lehrstel- Nachfrage entsprach. lenmarktes flexibel bleiben. Je nach Branche gibt es jedoch Unterschiede. In Das Ausbildungsangebot hat sich in den letzten der Zwischenzeit ist nämlich eine neue Art von Sche- Jahren aufgefächert: In Kombination mit der aus ser - re aufgegangen: Die technologische Entwicklung und ordentlich erfolgreich eingeführten Berufsmatur

TagesWoche 6 9 Wochenthema 8. Februar 2013

«Tiere sind mir wichtiger als ein guter Monatslohn»

Stefanie Schüpfer, 15, besucht die 3. Sekundarschule in Aesch. «Ich möchte gerne mit Tieren arbeiten, kann die Lehre auch zum Startblock zum Fachhoch- mechaniker, der nichts von Elektronik versteht, ent weder als Kleintierpraxis-Assistentin schul- oder Universitätsstudium werden, und Brü- dürfte heute in der Praxis kaum mehr brauchbar sein oder als Tierpflegerin. Tierärztin kommt für ckenangebote nach Abschluss der obligatorischen – deshalb gibt es den «Automobil-Mechatroniker». mich nicht infrage, ich will keine Tiere auf- Schulzeit verbreitern die Basis für die Berufslehre Ganz neue Ausbildungsberufe entstehen gerade schneiden. Aber ich will ihnen helfen können. mit oder ohne Berufsmatura. im Gesundheits- und Betreuungswesen. So können Wenn ich von Tieren höre, denen es nicht gut In enger Zusammenarbeit mit den Branchen- und sich Lehrlinge zur Fachperson Gesundheit (Fage) geht, tut es mir im Herzen weh. Tiere sind Gewerbeverbänden werden ausserdem stetig neue oder Fachperson Betreuung (Fabe) ausbilden lassen: mir auch wichtiger als ein guter Monatslohn, Ausbildungsberufe geschaffen für die drei- bis vier- Das sind Fachkräfte für Spitäler, Pflege heime, Spi- ich mag sie, seit ich klein war. Falls ich jährige oder die zweijährige Lehre – mit unter- tex, aber auch für die Kinder-, Alten- und Behinder- einmal einen längeren Aufenthalt im Ausland schiedlichen, aber landesweit an erkannten Diplomen tenbetreuung. mache, möchte ich mich dort sicher auch wie dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) Ausgebildet wird wie in anderen Berufen durch für Tiere engagieren. und dem Eidgenössischen Berufsattest (EBA). den Arbeitgeber oder Lehrmeister, begleitet von Be- Bis vor Kurzem habe ich mir noch überlegt, rufsschulunterricht. Das Interesse an diesen neuen ob ich Coiffeuse werden möchte. Aber das Wildwuchs bei den Berufsbildern Berufen ist seit deren Einführung vor einigen Jahren Schnuppern in einem Salon hat mir gezeigt, förmlich explodiert (siehe Grafik «Gesundheits- und dass ich das nicht auf Dauer machen möchte. Diese enge Kooperation zwischen Staat und Wirt- Pflegeberufe im Aufwind», Seite 12) – und zwar auf Vor den Sommerferien findet bei uns in der schaft bei der Schaffung neuer Ausbildungsprofile beiden Seiten. Gesundheits- und Betreuungs insti tu- Schule eine offizielle Schnupperwoche statt. ist europaweit vorbildlich – auch wenn dabei zuwei- tionen reissen sich darum, als Ausbildner anerkannt In dieser Zeit möchte ich am liebsten bei len etwas zu enge Berufsbilder entstehen: Was genau zu werden, und viele Junge sehen in diesen Berufen unserem Kleintierarzt – wir haben drei Katzen macht zum Beispiel ein Reifenpraktiker EBA mit eine Chance, auf dem Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. – arbeiten. Ich werde so schnell wie möglich zweijähriger Lehre? Es ist an den Branchenverbän- Das grosse Interesse, meint Christoph Marbach, nachfragen, ob das möglich ist. Ich könnte es den, solchen Wildwuchs zu beheben und sich wan- Leiter der Abteilung für Berufsbildung im Basler mir aber auch vorstellen, einmal in einer delnde Berufe neu zu definieren. Erziehungsdepartement, hänge sicher auch mit der Grosstierpraxis zu schnuppern. Mein grosser Den Polymechaniker hat der Branchenverband sozialen Umschichtung in der Stadt zusammen: Traum ist, irgendwann eine eigene Praxis zu Swissmem schon 1997 eingeführt und amtlich als «Gerade Junge aus fremdsprachigen Familien ha- besitzen mit einem angestellten Tierarzt.» Grundausbildung absegnen lassen. Und ein Auto- ben über Angehörige, die in Spitälern und Heimen

TagesWoche 6 10 Wochenthema 8. Februar 2013

«Mir ist bewusst, dass die Jobaussichten schlecht sind» als Au-pair ins Welschland. Danach begin ne ich im Coutureatelier an der Berufsfach- schule in Basel die Ausbildung zur Beklei- dungsgestalterin. Die dauert drei Jahre, anschliessend möchte ich nach Zürich in die Schule für Modedesign, diese Ausbildung geht dann nochmals zwei Jahre. Die Aufnahmeprüfung für die Berufsfach- schule habe ich bereits bestanden. Weil sie je- doch nur etwa zehn Lehrlinge aufnehmen, bin ich nun auf der Warteliste. So beschloss ich, ein Zwischenjahr im Welschland einzuschal- ten, um mein Französisch zu vertiefen. Mir ist bewusst, dass die Jobaussichten für Couturiers und Modedesigner in der Schweiz schlecht sind, trotzdem möchte ich unbedingt diesen Beruf erlernen. Ich schneidere und nähe sehr gern, ich kann das auch wirklich gut. Zudem glaube ich, dass es eine gute Grundausbildung ist und schon ein paar Mög- Valeria Fröhlicher, demnächst 17, besucht lichkeiten bietet. Ich hätte eine Lehrstelle als die 4. Sekundarschule Niveau E in Laufen. Drogistin haben können, die habe ich aber «Mein Plan steht schon: Im Sommer, wenn ich abgesagt – langfristig hätte mir das nicht ge- mit der Schule fertig bin, gehe ich für ein Jahr fallen. Da bin ich mir sicher.»

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arbeiten, oft eine Beziehung zu solchen Institu- etwa die Fachstelle Berufsberatung, die neben all- tionen.» Doch was sind die Jobs der Zukunft? Und gemeinen Berufsinformationen auch Einzelbera- zu welchen Ausbildungswegen soll man jungen tungen für Jugendliche und Erwachsene anbietet. Menschen denn heute raten? Arbeitnehmer- und Arbeit geberverbände bieten ähn- liche branchenbezogene Dienstlei stungen an. Am wichtigsten aber ist es, sich vor Augen zu hal- Pflegeberufe boomen. ten, dass ausnahmslos jeder Beruf, den man heute erlernt, sich schon in wenigen Jahren verändern Hier zeigt auch das wird. Manche Berufe wie etwa Sattler oder Hut- Lehrstellenbarometer macherin verschwinden ganz einfach, andere verän- dern sich bis zur Unkenntlichkeit. Wer weiss heute steil nach oben. noch, was im Zeitalter der Bleilettern ein Setzer oder Metteur machte – dabei galten die Typo grafen einst als Aristokraten in der Arbeiterschaft. Um die Antwort auf diese Frage drücken sich Be- «Einst» heisst: vor 40 Jahren. Wer weiss heute rufsbildungsfachleute gerne – durchaus zu Recht, schon, ob es in 40 Jahren noch so viele Informatiker denn die Frage ist falsch gestellt. Es geht für junge braucht, wie jetzt ausgebildet werden? Vielleicht wird Menschen zunächst darum, herauszufinden, wozu bis dann ein erheblicher Teil von deren Arbeit von sie Talent haben, was sie gerne machen – denn den Maschinen übernommen werden, deren Vor-     produktiv wird eine Arbeit nur dann, wenn sie mit läufer sie selber programmiert haben. Die Ballade          Freude oder mindestens mit Interesse verrichtet vom Zauberlehrling ist zwar uralt, aber immer noch          wird. Das ist auch für die Zufriedenheit im Arbeitsle- höchst aktuell.     ben viel entscheidender als die Höhe des Lohns. Für Derzeit werden etwa in der Immobilien- und Bau- die Suche nach den – möglicherweise noch verbor- branche mehr Lehrstellen offeriert als nachgefragt. genen – Talenten kann und darf man Be ratung in An- Insbesondere in den Installationsberufen wie Mau- spruch nehmen. Im Erziehungs departement gibt es rer, Gipser, Maler sucht man dringend nach Lehr-

TagesWoche 6 11 Kanton BS, Gesamtstand an Lehrverträgen nach Ausbildungstyp 2004 bis 2011 5600

5400

5200

5000

4800

4600

4400

4200

4000 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

EFZ EBA Anlehre Wochenthema 8. Februar 2013

Kanton BS, Gesamtbestand an Lehrverträgen nach ausgewählten Berufsgruppen

1200lingen, bei Gebäudetechnikern und Elektrikern Geschäft verlagert sich ins Internet,Organisation, so dass Verwaltung, es gar Bürokei- Und dazu braucht es eine möglichst breite Ausbil- stimmt die Nachfrage eher. Wie nachhaltig diese Be- ne Verkäufer mehr braucht – die künftige Entwicklung dung in den Grunddisziplinen des menschlichen Metall- und Maschinenindustrie rufe sind, steht auf einem anderen Blatt. lässt sich nicht voraussehen. Wissens: die Muttersprache pflegen und neue Spra- 1000Auch Chemie und Pharma suchen Lehrlinge für chen lernen – denn ohne Sprache gibts keine Kom- Produktionsberufe – allerdings eher in den um- Einen Beruf fürs ganze Leben gibts nicht mehr munikation; mathema tische Grundkenntnisse ler- liegenden Kantonen und Ländern als in Basel-Stadt, nen – ohne Rechnen und ein bisschen abstraktes 800wo die beiden grossen Pharmakonzerne ihre Arbeits- Die einzige Gewissheit, die es gibt, lautet: Im Gegen- mathema tisches Denken läuft schon heute vielerorts kräfte auf dem globalen Arbeitsmarkt rekrutieren. satz zu früher verändern Verkauf sich Arbeitswelt und nichts mehr. Naturwissenschaftliche Kenntnisse Ebenfalls beim Handel ist derzeit ein Anstieg neuer Berufsbilder immer schneller und radikaler. Den Be- sind wichtig, und auch Kulturwissen kann nicht 600 Lehrverträge festzustellen. Und auch Informatiker ruf fürs ganze Leben gibt es nicht mehr. Die Arbeit- schaden – um zu erkennen, was die Gesellschaft im werden wieder vermehrt ausgebildet – bis zur nächs- nehmer werden sich noch mehrHeilbehandlung als heute stetig weiter- Innersten zusammenhält. Und wer sich dauernd ten Entlassungs welle bei den Banken. bilden und allenfalls sogar mehrmals den Beruf neue EDV-Kenntnisse und die neuen Kommunikati- 400 Technische Berufe (Labor, Planung) Auf dem absteigenden Ast sind vor allem die tra- wechseln müssen. Gastgewerbe, Hauswirtschaft onsformen der sozialen Medien aneignet, wird davon ditionellen Handwerksberufe. Das ist aber nicht Aus der Erkenntnis der VergänglichkeitBetreuung (Behind., auch Betagte, von Kinder) mit Sicherheit auch noch in 20 Jahren profitieren. 200mehr als eine Momentaufnahme. Womöglich ist in Berufsbildern gilt es einen Schluss zu ziehen: Mit dem Wichtig sei vor allem aber, «immer neugierig zu blei- zehn Jahren wieder vermehrt traditionelles Hand- Abschluss eines Lehrvertrags beginntKörperpflege nach der Schule ben», sagt der Ökonom und Glücksforscher Bruno S. werk angesagt. Vielleicht findet der Detailhandel ein neuer Lernprozess, der einBaugewerbe/Malerei ganzes Leben lang an- Frey: «Denn das grösste menschliche Glück besteht dann0 per Hauslieferung statt, und es braucht mehr dauert. Die beste Voraussetzung für jeden Beruf ist darin, stets etwas Neues zu lernen.» «Chauffeur2003 -Verkäufer/innen».2004 2005 Oder2006 aber das2007 ganze2008 deshalb2009 Lernbereitschaft,2010 2011 Offenheit für Neues. tageswoche.ch/+bczaa Total Total Total Total Total Total Total Total Total 4706 4696 4691 4957 5202 5348 5386 5351 5402

«Als Lehrer muss man viel Kanton BS, Gesamtstand an Lehrverträgen nach Ausbildungstyp 2004 bis 2011 reden – das liegt mir nicht so» 5600Die Lehrstellen-Krise ist überwunden

5400 Kanton BS, Veränderung der Wohnbevölkerung im Alter von 15–19 Jahren und der Lehrvertragsabschlüsse Index (1985=100) Neu abgeschlossene Lehrverträge Wohnbevölkerung im Alter von 15–19 Jahren 5200110

5000100 90 4800 80 460070 60 4400 50 4200 2011 1991 1987 1997 1985 1992 1988 1993 1995 1986 1989 1998 1994 1996 1999 2001 2010 1990 2007 2002 2003 2005 2008 2004 2006 2009 2000 4000 Zwischen 1990 und 2000 tat sich eine gefährliche Schere zwischen Bevölkerungsentwicklung und Zahl 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 der Lehrstellen auf. Seit 2005 gibt es wieder genügend Lehrstellen. Quelle: Statistisches Jahrbuch Basel-Stadt, 2012 EFZ EBA Anlehre Aaron Widmer, 15, besucht die Berufs- vorbereitungsschule II in Muttenz. «Ich habe mich bereits entschieden: Ich will Gesundheits- und Pflegeberufe im Aufwind Koch lernen. Früher dachte ich eher noch an Lehrer – weil mir der Gedanke, Wissen zu vermitteln, gefiel. Aber davon bin ich ab- Kanton BS, Gesamtbestand an Lehrverträgen nach ausgewählten Berufsgruppen gekommen, als Lehrer muss man so viel 1200 Organisation, Verwaltung, Büro reden – das liegt mir nicht so. Metall- und Maschinenindustrie Gekocht habe ich immer schon gerne. Es macht einfach Freude, wenn man ein Resultat 1000 erzielt, das gut schmeckt. Dass man als Koch unregelmässige Arbeitszeiten in Kauf neh- men muss, schreckt mich nicht ab. Dafür ist 800 wirklich Feierabend, wenn man mit der Arbeit Verkauf fertig ist. Als Lehrer musst du nach der Schule 600 noch korrigieren und vorbereiten. Die Lehre würde ich gerne in einem Restau- Heilbehandlung rant oder einem Hotel machen, lieber als in 400 Technische Berufe (Labor, Planung) einer Grossküche. Das schöne Anrichten Gastgewerbe, Hauswirtschaft de r Speisen interessiert mich eben auch. Betreuung (Behind., Betagte, Kinder) In den kommenden Tagen bin ich zu einem 200 Bewerbungsgespräch eingeladen vom ‹Bad Körperpflege Schauenburg› in Liestal. Das würde mir gefal- Baugewerbe/Malerei len. Mein grosser Traum ist, später einmal ein 0 eigenes Restaurant zu führen.» 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Total Total Total Total Total Total Total Total Total 4706 4696 4691 4957 5202 5348 5386 5351 5402 Alle Porträts in diesem Artikel finden Sie Kaufmännische und handwerkliche Berufe bleiben punkto Lehrlingszahlen auf hohem Niveau stabil; online mit diesem Webcode markant wächst die Zahl bei den Heil- und Pflegeberufen. Quelle: Statistisches Jahrbuch Basel-Stadt, 2012 tageswoche.ch/+bczct

TagesWocheKanton BS, 6 Veränderung der Wohnbevölkerung im Alter von 15–19 Jahren und der Lehrvertragsabschlüsse

Index (1985=100) Neu abgeschlossene Lehrverträge Wohnbevölkerung im Alter von 15–19 Jahren 110 100 90 80 70 60 50 2011 1991 1987 1997 1985 1992 1988 1993 1995 1986 1989 1998 1994 1996 1999 2001 2010 1990 2007 2002 2003 2005 2008 2004 2006 2009 2000 Wochenthema 8. Februar 2013

«Zu viel Kontrolle macht Menschen unglücklich»

Der Ökonom und Glücks forscher Bruno S. Frey über Berufsausbildung, flexible Angestellte und Glück am Arbeitsplatz. Interview: Remo Leupin und Gerd Löhrer

Macht die heutige Wirtschaft die Welche Art von Arbeit wird die Menschen glücklich? zukünftige Wirtschaftswelt prä- Für die Schweiz würde ich ganz klar gen? Und was sind aus Ihrer Rät jungen Menschen, die vor der Berufswahl stehen, sich möglichst Ja sagen. Wir leben im Vergleich zu Sicht die Branchen der Zukunft? vielseitig auszubilden: Ökonom Bruno S. Frey. Foto: Stefan Bohrer den Menschen in anderen Ländern Wir kennen die Zukunft nicht und unter sehr günstigen Bedingungen. können nur Mutmassungen anstellen. Nehmen Sie zum Beispiel Spanien: Etwas scheint mir aber offensichtlich Dort ist eine grosse Mehrheit der zu sein: Menschen werden künftig jungen Leute ohne Job. nicht mehr nur einen Beruf erlernen im Zuge der zunehmenden Globali- Obwohl Flexibilisierung die und ausüben, sondern verschiedene. sierung unbedingt zu bewahren. Hier Menschen glücklicher und pro- In der Schweiz hangeln sich hat unser Land auch gute Chancen, duktiver macht, wie Sie sagen? allerdings auch immer mehr Im Falle der Wissensberufe pas- wenn Sie zum Beispiel an die Verhält- Das ist leider so, weil diejenigen, die junge Menschen von Praktikum siert das ja heute schon. Wie nisse in China denken, wo der Selbst- die Flexibilisierung organisieren zu Praktikum, da sie keine Fest- steht es aber mit den klassischen bestimmung in der Arbeit ein sehr müssen, nur die Kostenseite sehen anstellung bekommen. Handwerksberufen? Kann ein geringer Wert zugebilligt wird. und nicht die produktiven Vorteile, Das stimmt, aber das Problem ist Spengler einfach so umsatteln? die die Auflösung schwerfälliger hierzulande nicht so gross wie in Das geht. Mein Nachbar zum Bei- Und wie steht es um den Zusam- Strukturen bringen kann. anderen Ländern. Wer heute in der spiel erlernte den Beruf des Schau- menhang von Lohn und Glück? Schweiz zum Beispiel als junger fensterdekorateurs, heute arbeitet er Wenn Sie eine Glücksumfrage ma- Was für einen Rat geben Sie Akademiker auf den Markt kommt, erfolgreich als Innenarchitekt – er chen, dann wird der Lohn meistens jungen Menschen, die vor der hat noch immer gute Jobaussichten. hat sich weitergebildet. an siebter oder achter Stelle er- Berufswahl stehen? wähnt. In Tat und Wahrheit spielt Sich möglichst vielseitig auszubil- Warum ist das so? Dauernd flexibel sein, dauernd der Lohn für junge Leute aber eine den: also Sprachen zu erlernen, sich Die Schweiz ist nicht so stark Veränderungen ausgesetzt sein ganz entscheidende Rolle – gerade Computerkenntnisse anzueignen, «überakademisiert» wie andere – macht das nicht unglücklich? wenn es zum Beispiel gilt, eine Fa- auch ein offenes Auge für Mathema- europäische Länder. Das glaube ich nicht. Die Forschung milie zu gründen und ein Elternteil tik und Naturwissenschaften zu zeigt, dass Freiräume und eine ge- plötzlich weniger oder gar nichts haben. Wie gesagt: Wir wissen nicht, Die Organisation für wirtschaft- wisse Form der Selbstbestimmung mehr verdient, weil zu Hause Fami- wie die Berufswelt in ein paar Jah- liche Zusammenarbeit und lienarbeit geleistet werden muss. ren aussehen wird. Sicher aber ist: Entwicklung wirft der Schweiz Die Tätigkeit, die wir heute ausüben, vor, der Anteil an Hochschul- «Glückliche Was halten Sie vom Konzept der wird mit grosser Sicherheit in zwan- abgängern sei zu klein. Menschen arbeiten «Lebensarbeitszeit»: Dass man zig Jahren ganz anders aussehen. Ich halte die Forderung nach mehr also im Alter von 20 und 30 mehr Uni-Absolventen für völlig falsch. Für produktiver und leben sowie ab 65 Jahren weiter arbei- Was ist eigentlich Glück? die meisten Berufe braucht es keine länger gesund.» tet, um dafür in der «Familien- Das weiss ich nicht. Wir fragen viel- akademische Ausbildung. Unser phase» zwischen 30 und 40 be- mehr die Menschen selbst, wie glück- duales Ausbildungssystem mit einer ruflich kürzertreten zu können? lich sie sind. Wir vertrauen darauf, praktischen Ausbildung in einem in der Arbeit die Menschen glücklich Ich bin ganz klar dafür, dass man die dass die Menschen ihren Gemütszu- Unternehmen und dem parallelen macht. Zu viel Kontrolle, zu viele Arbeit stärker flexibilisiert. Ich bin stand selbst beurteilen können. Besuch einer Berufsschule ist hervor- Eingriffe und zu viel Bürokratie übrigens auch der Meinung, dass es ragend. Und wenn ein junger Mensch dagegen machen Menschen unzu- in bestimmten Berufen absolut mög- Als Glücksforscher müssen Sie nach der Lehre nach Höherem strebt, frieden. Wir sprechen dabei von der lich ist, länger zu arbeiten als bis 65. doch wissen, was Glück ist? kann er via Berufsmatura an einer sogenannten intrinsischen Moti va- Ältere Menschen sind nicht weniger Für jeden Menschen bedeutet Glück Fachhochschule studieren gehen. tion – also dem Bestreben, etwas zu produktiv, sondern anders produktiv. etwas anderes. Was wir aus der For- Diese Vielfalt in der Ausbildung müs- tun, weil es Spass macht, Interessen schung wissen, ist: Glückliche Men- sen wir unbedingt bewahren. befriedigt oder eine Herausforde- Unser Eindruck ist, dass in der schen arbeiten produktiver und leben rung darstellt. Diese Motivation Wirtschaft nicht wirklich der länger gesund. Glück lässt sich aber Wie beurteilen Sie die Lehrstel- wird in Zukunft eine noch stärkere Wille besteht, innovative Ar- nicht durch eine «Glückspolitik» orga- lensituation in der Schweiz? Rolle spielen und gerade auch für die beitskonzepte voranzutreiben nisieren, wie sie Staaten wie Gross- Wichtig ist, dass junge Leute eine Schweiz ganz wichtig werden. und umzusetzen. britannien, Frankreich oder China Lehre machen können. Zum Glück Das scheitert vor allem in grösseren proklamieren. Der Staat kann nur die hat sich die Lehrstellensituation Wie meinen Sie das? Firmen an der Bürokratie. Ausser- Bedingungen fürs Glücklichsein wieder stark verbessert. Heute ist es Die Stärke der Schweiz besteht da rin, dem muss Flexibilität organisiert schaffen – also für gute Ausbildung so, dass es wieder mehr offene Lehr- dass wir viele gut ausgebildete und werden. Vor diesen Kosten scheuen und Freiraum sorgen. stellen als Lehrlinge gibt. motivierte Leute haben. Dies gilt es sich viele Unternehmen. tageswoche.ch/+bcynx

TagesWoche 6 13 Bestattungen 8. Februar 2013

Bestattungs-Anzeigen Trauerfeier Donnerstag, 14. Februar, (Schützengasse 60). Trauerfeier MÜNCHENSTEIN 15 Uhr, Kapelle Wolfgottesacker. Freitag, 8. Februar, 14 Uhr, Gottes- Galli-Waltisberg, Fritz, geb. 1946, acker in Riehen. Basel-Stadt und Region Roth, Otto, geb. 1920, von Gross- von Eggiwil BE (Emil Frey-Strasse affoltern BE (Dornacherstrasse 14). Zimmer-Kretschmer, Marion 51). Abdankung und Urnenbestat- Wurde bestattet. Elfriede, geb. 1948, von Basel BS tung Dienstag, 26. Februar, 14 Uhr, (Schäferstrasse 20). Wurde be- ref. Dorfkirche, Kirchgasse 2, Rutz, Astrid Edith, geb. 1961, von stattet. Münchenstein Dorf. BASEL Gaeti, Vittorino, geb. 1939, aus Basel BS und Oberbözberg AG Bader-Hahn, Anne Marie, Italien (Mattenstrasse 53). Urnen- (Brombacherstrasse 36). Trauer- Kraft-Müller, Heidy, geb. 1932, von geb. 1943, von Basel BS (Sperr- beisetzung Montag, 25. Februar, feier im engsten Familienkreis. AESCH Münchenstein BL (Rainstrasse 5). strasse 40). Trauerfeier im engsten 13.40, Friedhof am Hörnli. geb. 1923, Wurde bestattet. Schneider-Böni, Marianna, geb. Glatz-Hofmeier, Marie, Familienkreis. Hediger-Röcker, Gustav Edwin, 1937, von Uetendorf BE (Flughafen- von Röthenbach im Emmental BE (Neumattstrasse 19). Bestattung Beltz-Suter, Henri, geb. 1912, von geb. 1916, von Basel BS (Rudolf- strasse 8). Trauerfeier im engsten MUTTENZ Freitag, 15. Februar, 14 Uhr. Basel BS (Hasenmattstrasse 8). strasse 43). Wurde bestattet. Familienkreis. Siegrist, Maya, geb. 1933, von Mut- Besammlung Friedhof Aesch. tenz BL und Niederdorf BL (c/o APH Wurde bestattet. Ittin-Abegglen, Ernst Friedrich, Schwarz-Kneisel, Volker Robert, Zum Park, Tramstrasse 83). Trauer- geb. 1911, von Basel BS (Schöllenen- Bergnach, Dino, geb. 1947, aus Itali- geb. 1930, aus Deutschland (Lehen- feier Freitag, 8. Februar, 16 Uhr, ref. strasse 8). Trauerfeier Montag, ALLSCHWIL en (Andlauerstrasse 4). Trauerfeier mattstrasse 139). Trauerfeier im Kirche St. Arbogast. Urnenbeiset- 11. Februar, 9.45 Uhr, Friedhof am Feuerstein-Mislin, Evodie, geb. im engsten Familienkreis. engsten Familienkreis. zung im engsten Familienkreis. Hörnli. 1933, von Val Müstair GR (Basel- Bürgi-Schaub, Hans, geb. 1925, Schweigler-Schaller, Anna, geb. mattweg 186). Trauerfeier und von Magden AG (Hagenbachstras- Jutz, Johann Otto, geb. 1930, 1943, von Riehen BS (Vogesen- Beisetzung Dienstag, 12. Februar, PFEFFINGEN se 40). Trauerfeier im engsten Fami- von Rothenburg LU (Kasernenstras- strasse 81). Trauerfeier im engsten 15 Uhr. Besammlung Kapelle Fried- Burkhardt-Hüppi, Urs Werner, lienkreis. se 36). Trauerfeier im engsten Familienkreis. hof Allschwil. Familienkreis. geb. 1941, von Pfeffingen BL (Hel- Bürgin, Hermann, geb. 1932, von Seiler-Meier, Gérard Eduard, geb. Schaub-Frei, Erika, geb. 1936, von genmattweg 2). Trauerfeier und Basel BS (Andreasplatz 4). Wurde Kessler, Herbert, geb. 1955, aus 1925, von Frenkendorf BL (Im Rank- Ettingen BL (Spitzwaldstrasse 211). Urnenbeisetzung Freitag, 8. Februar, bestattet. Deutschland (Riehenring 5). Trauer- hof 8). Trauerfeier Dienstag, 12. Feb- Wurde bestattet. 11 Uhr. Besammlung Kirche St. Mar- feier Donnerstag, 14. Februar, ruar, 13.45 Uhr, Friedhof am Hörnli. tin, Pfeffingen. Celebioglu-Celebioglu, Mensure, 15 Uhr, Friedhof am Hörnli. geb. 1935, aus der Türkei (Im Rhein- Sterki-Führbach, Gertrud Marie BIRSFELDEN Kestenholz-Hermann, Betty, PRATTELN acker 27). Beisetzung in Istanbul. Ottilie, geb. 1938, von Basel BS Pesic, Milen, geb. 1959, aus Serbien geb. 1928, von Basel BS (Gotthard- (Jurastrasse 40). Trauerfeier Diens- Höft, Hans Dieter, geb. 1964, aus Decker-Rotzinger, Hilda Maria, und Montenegro (Birseckstrasse 8). strasse 45). Trauerfeier Freitag, tag, 12. Februar, 15.45 Uhr, Friedhof Deutschland (Muttenzerstrasse geb. 1941, von Basel BS (Fischer- Abdankung im engsten Familien- 8. Februar, 14.30 Uhr, Stephanus- am Hörnli. 19a). Abdankung und Beisetzung im weg 2). Trauerfeier im engsten und Freundeskreis. kirche Basel. engsten Familienkreis. Familienkreis. Straumann-Hunziker, Magdalena, Kiepe-Grimmeisen, Kurt Fried- geb. 1926, von Basel BS (Mülhauser- Strub-Neukomm, André, geb. Droesch-Eitlhuber, Rosa Maria, FRENKENDORF rich, geb. 1929, von Basel BS (Burg- strasse 35). Trauerfeier im engsten 1939, von Pratteln BL und Läufelfin- geb. 1922, von Basel BS (St. Jo- Gugger-Zeiser, Berta Elisabeth, felderstrasse 65). Wurde bestattet. Familienkreis. gen BL (Auf Käppelimatt 11). Trauer- hanns-Ring 122). Trauerfeier im geb. 1933, von Buchholterberg BE feier 8. Februar, 14 Uhr, ref. Kirche, engsten Familienkreis. Kohler-Hüppi, Anna Clara, geb. Willi-Brunold, Balbina, geb. 1927, (Baumgartenweg 7). Urnenbeiset- Schauenburgerstrasse 3. 1932, von Basel BS (Mittlere Stras- von Mels SG (Pfeffingerstrasse 37). zung Freitag, 8. Februar, 14.15 Uhr, Faesch, Judith Laetitia, geb. 1927, se 15). Wurde bestattet. Trauerfeier im engsten Familien- Friedhof Aeussere Egg, Frenken- von Basel BS (Rütlistrasse 51). Trau- kreis. dorf. REINACH erfeier Montag, 25. Februar, 14 Uhr, Kunz-Miazzo, Silvia, geb. 1918, von Kapelle Wolfgottesacker. Riedt TG (Missionsstrasse 8 A). Zarth, Katharina, geb. 1931, von Zingall, Alessandro, geb. 1990, Kämpf, André, geb. 1944, von Trauerfeier im engsten Familien- Roggwil BE (Klingentalgraben 29). aus Italien (Rösernstrasse 54). Sigriswil BE (Tschäpperliring 9). Farac, Olivera, geb. 1946, von kreis. Wurde bestattet. Wurde bestattet. Wurde bestattet. Basel BS (Flughafenstrasse 63). Wurde bestattet. Manta-Katz, Sonja-Sophie, geb. Kehrer-Mösch, Kurt, Geb. 1921, 1911, von Basel BS (Leimenstras- RIEHEN HÄFELFINGEN von Schönenbuch BL (Konsum- Fehr-Meier, Cäcilia Irma, geb. strasse 1, Oberwil). Trauerfeier se 67). Wurde bestattet. Anklin-Nussbaumer, Hilda Maria, Buser-Lüthi, Paul, geb. 1924, von 1923, von Basel BS (Starenstras- und Urnenbeisetzung Montag, geb. 1923, von Liesberg BL (Albert Zunzgen BL (Unter Ramsach 39). se 10). Trauerfeier im engsten Martinelli, Maria, geb. 1927, aus 11. Februar, 14 Uhr, Friedhof Fiechten, Oeri-Strasse 7). Trauerfeier im Abdankungsfeier Montag, 11. Februar. Familienkreis. Italien (Oetlingerstrasse 153). Reinach. engsten Familienkreis. Besammlung 14 Uhr, ref. Kirche Beisetzung in Italien. Rümlingen. Wachter-Candolfi, René, geb. Keller, Hedwig, geb. 1913, von Basel Mutz-Weiss, Hanna Erika, geb. 1926, von Basel BS (Im Pfeiffen- BS (Inzlingerstrasse 50). Wurde 1923, von Basel BS und Glarus GL garten 39). Wurde bestattet. bestattet. LAUSEN (Feierabendstrasse 1). Trauerfeier Offizieller Notfalldienst im engsten Familienkreis. Krummenacher-Raemy, Maria Herzog-Ramella, Leda, geb. 1922, Lédevine, geb. 1919, von Escholz- von Bottmingen BL (Grammont- Basel-Stadt und Basel- Nanni-Schaub, Lydia Fanny, geb. matt LU (Supperstrasse 34). Trauer- strasse 1, mit Aufenthalt in der Landschaft 1922, von Anzonico TI (Gotthelf- Todesanzeigen feier im engsten Familienkreis. Casa di Cura Opera Mater Christi). 061 261 15 15 strasse 98). Trauerfeier im engsten Trauerfeier Dienstag, 12. Februar, und Danksagungen: Notrufzentrale 24 Stunden Familienkreis. Rüfenacht-Baltisperger, Wilhel- 14.30 Uhr, röm.-kath. Kirche Bruder Lukas Ritter, Tel. 061 561 61 51 mine, geb. 1923, von Riehen BS Klaus, Liestal. [email protected] Ärzte, Zahnärzte, kosten lose Olivio, Aniello, geb. 1944, aus Itali- medizinische Beratung der en (Müllheimerstrasse 55). Trauer- Stiftung MNZ feier Freitag, 8. Februar, 14.30 Uhr, Friedhof am Hörnli. Notfalltransporte: Basel, 8. Februar 2013 Osterrieder-Bickel, Doris Anita, 144 geb. 1948, von Adliswil ZH (All- Der Leib vergeht, die Seele aber Notfall-Apotheke: schwilerstrasse 119). Wurde be- weilt im unvergänglichen Leben. 061 263 75 75 stattet. Hildegard von Bingen Basel, Petersgraben 3. Panchaud de Bottens-Müller, Jede Nacht: Mo–Fr ab 17 Uhr, Herta, geb. 1908, von Basel BS Sa ab 16 Uhr, Sonn- und Feier- (Byfangweg 19). Wurde bestattet. Gertie Sterki tage durchgehend offen. Peretti, René Jakob, geb. 1939, von Cazis GR (Hammerstrasse 88). Tierärzte-Notruf: 23. März 1938 – 24. Januar 2013 Trauerfeier im engsten Familien- 0900 99 33 99 kreis. (Fr. 1.80/Min. für Anrufe ab Ramstein-Lüdin, Erika Margrit, Festnetz) geb. 1926, von Muttenz BL (Lehen- Öffnungszeiten der Fried- mattstrasse 199). Trauerfeier im höfe Hörnli und Wolf: engsten Familienkreis. Sommerzeit: 7.00–19.30 Uhr Rossetti-Stutz, Marianne Adel- Winterzeit: 8.00–17.30 Uhr heid, geb. 1930, von Basel BS und Liestal BL (St. Jakobs-Strasse 395).

TagesWoche 6 14 Region

«Schlag den Auch das noch Raz» geht in Runde zwei Auderset «on fire» Malenas Welt Blogposting der Woche Zappenduster von Florian Raz Angst vor der Dunkelheit zu haben macht biologisch durchaus Sinn. Sonst aber eigentlich nicht. Elf ausgefuchste Menschen und ein Känguru haben bei der ersten Austragung unseres Tippspiels den Von Malena Ruder Raz geschlagen. Sieger Kangaroo musste zur Strafe meine Arbeit übernehmen. Jetzt geht es mit ein Nicht nur den Kleinsten unter uns paar Neuerungen auf in Runde zwei. ist es nicht ganz geheuer, wenn das Achtung: Der Gewinnerin und auch Licht ausgeht. Auch gestandene dem Gewinner droht ein Nachtessen Männer und Frauen fürchten sich mit mir! dann ganz schrecklich und sind froh, Teilnehmen dürfen alle, die wol- wenn wenigstens der Natelschirm len. Wir starten wieder bei null, da- nachts einen schwachen Schimmer mit haben alle dieselben Chancen. verbreitet. Natürlich ist die Angst Wer schon in der ersten Runde vor der Dunkelheit total biologisch dabei war, muss sich nicht mehr bedingt, die Entdeckung des Feuers neu anmelden und tippt sofort los. war nicht nur wegen des gekochten Essens ein rechter Fortschritt. Die Bären und Wölfe mochten die Licht- Achtung: Dem quelle nicht leiden, und wenn sie Gewinner droht dann doch mal kamen, dann konnte man sie relativ früh als solche erken- ein Nachtessen nen und entsprechende Gegenmass- mit mir. nahmen einleiten. André Auderset: Flammende Sprüche über den Villa-Rosenau-Brand. Bild: Hans-Jörg Walter Der Besuch wilder Kreaturen ist heutzutage relativ unwahrscheinlich Eine Neuerung gibt es bei den (ausser, man lebt im Bündnerland), Tipps: Ab sofort müssen Resultate Der Brand in der Villa Rosenau löste bei André Auderset ein die Furcht aber ist geblieben. Dabei vorausgesagt werden. Punkte wer- geht es weniger darum, dass man im den wie folgt verteilt: warmes Gefühl im Unterleib aus. Erleichterung brachte nicht ein Dunkeln nichts sieht – die Bilderflut, Gang zur Toilette, sondern ein Eintrag auf Facebook. welche den ganzen Tag über aus Facebook ist für den Kleinbasler LDP-Grossrat, der im Gross- diversen Bildschirmen und in der differenz Realität auf uns einprasselt, reicht basel wohnt, ein Gottesgeschenk. Dort kann er all das zum völlig aus, unseren Bedarf zu decken. (richtig getippter Sieger oder Besten geben, was es aus Gründen des guten Geschmacks nicht Nein, hier geht es darum, dass man Unentschieden) in einen seiner zahllosen Vorstösse schafft. im Düsteren nicht weiss, was auf einen zukommt, sich aber (nicht zu- vorausgesagten Meister Zwei Personengruppen lassen Audersets Wangen erröten: die letzt dank der Bilder, die den ganzen Linken und die Asylbewerber. «Es ist UNSÄGLICH!», meinte er Tag auf uns eingeprasselt sind) jede vorausgesagten direkten Absteiger einmal auf seiner Seite: Er störte sich am U-Abo für abgewiese- Menge schlimmer Dinge ausmalen ne Asylbewerber. «Wahrscheinlich, damit diese dann einen grös- kann, die durchaus möglich wären, Ich freue mich über jede Heraus- egal, wie unwahrscheinlich sie sind. forderin und jeden Herausforderer. seren Aktionsradius für Raub, Ladendiebstahl etc. haben …» Das passt den Kontrollfreaks un- Wer gewinnt, wird mit einem Nacht- Man wäre beinahe in Versuchung gekommen, Auderset ein ter uns nicht. Der Schlaf ist ja schon essen mit mir bestraft. Werde ich U-Abo zu spendieren, damit dieser seinen Aktionsradius vergrös- schlimm genug, und das Leben hält von niemandem geschlagen, esse ich auch ständig irgendwelche Überra- selbstverständlich alleine. Und soll- sern und anderswo Parlamente und Leserkreise mit seinen Er- schungen bereit, die so nicht geplant te mein werter Kollege Christoph kenntnissen beschenken kann. Aber wir mögen ja unsere Mit- sind. Mit dem Schlaf muss man sich Kieslich am Ende vor mir liegen menschen – selbst jene in der Villa Rosenau. Auderset dagegen notgedrungen abfinden, aber wenn (was ich schwer bezweifle), heisst wir wach sind, dann möchten wir das Spiel in der nächsten Saison schreibt nach dem Brand auf Facebook: «Gmietligg am ‹Spät- bitteschön auch wissen, was geht und «Schlag den Kieslich». stück› (jo, ‹Frühstück› kah me am halber ains nümm sage) hör warum. Dabei sollten wir die Dunkel- tageswoche.ch/+bcxqg ych vom Brand in dr Villa Rosenau. Ooouu, duet mir das laid! heit, die Stille und auch den Kontroll- Zem Glügg ha-n-y für dr gestrig Oobe und d Nacht e Alibi ...». verlust einfach geniessen. Bisher ist es Florian Raz noch immer wieder hell geworden. ist Fussballexperte Ein Alibi braucht er nicht mehr, wie die Ermittlungen zeigen. tageswoche.ch/+bcxoq und Sportredaktor Andernfalls hätte er vielleicht geltend machen können, dass er der TagesWoche. gerade intensiv mit einer Interpellation mit dem Titel «Invasive Die Leuchtsterne von Franz Carl Weber, Er bloggt auf «Dop- Eisengasse 8, für 1 Fr. pro Stück sind pelspitze» und weiss, Neophyten verdrängen Kleinbasler Saftwurzeln» beschäftigt eine günstige Möglichkeit, ein wenig wer gewinnen wird. gewesen sei. Von Renato Beck tageswoche.ch/+bcyml Licht ins Dunkle zu bringen; www.fcw.ch

TagesWoche 6 15 REGION

ächste Woche wird eine grosseN Woche für Jacques Herzog und Pierre de Meuron. Ihr Messe-Neubau darf dann durch die Presse besichtigt werden. Einer der aufregendsten Ein- griffe ins Stadtbild ist vollzogen und vielleicht auch der Anspruch der bei- den Stararchitekten eingelöst, die Ge- wichte in Basel zu verschieben. 1999 sagte Herzog einmal: «Basel ist auch ein Kaff, das immer mehr seiner eigenen Provinzialität nach- zugeben scheint als sich dagegen auf- zulehnen. So kommt es, dass der Münsterhügel noch immer der Nabel der Basler Welt ist.» Mit dem Messe- Neubau, mehr aber noch mit Herzog & de Meurons (HdM) Roche-Turm, dürfte sich der Nabel bewegen, weg vom alten Machtzentrum hin zu den neuen treibenden Kräften. Und mitten drin: HdM. Mit den beiden Grossprojekten haben sich HdM einen Schritt voran gewagt, sie verändern die Stadt nicht mehr nur mit spektakulären Einzel- bauten à la Schaulager oder Kleinoden wie dem neuen Volkshaus. Nun reis- sen sie Basel in eine neue Richtung. Das tun sie im Verbund mit den jewei- ligen Auftraggebern, weitgehend ohne auf Widerstand zu stossen. Das Murren in der Branche über den Messebau verstummte spätestens mit einer vor Lob triefenden Verteidi- gungsschrift des Architektenkollegen Roger Diener in der «Basler Zeitung», in der dieser die neue Messe mit der legendären Grand Central Station in New York verglich. Opfer des Ein Bau «wie aus dem Weltall»

Nun, da der Bau fertig ist, ertönen wieder kritische Stimmen. Timothy Nissen, Basler Stadtplaner, Architekt und Hochschuldozent, wähnt sich in Erfolgs einem Science-Fiction-Film: «Der Bau wirkt, als sei er aus dem Weltall herab- gesetzt worden, er nimmt keinen Be- Herzog & de Meuron dominieren die zug zum Umfeld.» Für den Architek- ten Jürg Berrel hat der Neubau den Diskussion über die Stadtentwicklung Charakter des Stadtteils radikal ver- ändert, «so nach dem Motto, päng, da und prägen mit ihren Bauten Basels bin ich, ich bin der Hauptbau». Alle anderen Gebäude rund um den Messe- Stadtbild. Das provoziert Kritik – platz seien degradiert worden. Herzog ist aufgebracht, als er von auf welche die einstigen Architektur- der Kritik hört. Er führt gerade eine Gruppe Harvard-Studenten ins neue Rebellen empfindlich reagieren. Semester ein, die aus Boston in das von ihm, Pierre de Meuron, Roger Die- Von Renato Beck und Matieu Klee

TagesWoche 6 Region 8. Februar 2013

Anzeige HdM ist überall: Fassadenteil der von            Herzog & de Meuron geplanten und 2011  )(  gebauten Überbauung    Südpark im Gundeli.   Foto: Hans-Jörg Walter  ( 333 ner und Marcel Meili geleitete ETH- einen engen Kontakt zu HdM, Schu- Studio Basel gekommen sind. Das Stu- macher hat sich in seinen Ideen, etwa dio ist die planerische Ideenschmiede zur Entwicklung des Hafens oder des         der Architekten. Dreispitz weitgehend von HdM inspi- Herzog will mit den Studenten drei rieren lassen. In zwei Jahren will       Sorgen gebiete in der Region anschau- Schumacher abtreten, die Neubeset- en: die Basler Schifflände, die Birs- zung des Postens wird einer der wich- %1)* felder Hochhäuser und den Agglo- tigen Personalentscheide des Kantons. 1!%' )!## Wulst in Reinach. Die Studenten sollen Auch HdM haben sich dazu ihre Ge- ,@" " %;( das Potenzial, das unter den Bausün- danken gemacht, öffentlich äussern .,@@   :))9/ %1)* 1!%' den der Vergangenheit verschüttet wollen sie sich nicht. )!##   :@" " %;(   liegt, freilegen. HdM stossen sich, ob-  ,& .,@@   :))9/  +/ wohl längst eine Weltmarke geworden, noch immer an den schmuddeligen      Es gibt drei     Ecken nebenan. Dabei stören sie die       «Kleingeister und eine Kritik, die an- Machtfaktoren in getrieben ist von Eifersucht und Miss- gunst», wie Herzog sagt. Der Weltstar Basel: Pharma, reagiert dünnhäutig auf Widerspruch, Messe und HdM. wittert niedere Motive. Doch auch aus unverdächtigen Kreisen werden Vorbehalte laut. Re- gula Lüscher, baselstämmige Berliner Mulmig werden kann es einem, **!) !* ) 2 #!. *!( (*!( 38(3#4 <%(&8 Senatsbaudirektorin, sah in einem wenn weitere Machtfaktoren dazu- *& & 3;!38   =*' #(83%&$;  , %  +/  Interview mit der TagesWoche beim kommen. Basel-Beobachter Loderer ,@@  /&& Messe-Neubau «eine Grenze über- beschreibt das so: «In Basel gibt es

schritten». Man habe es verpasst, vor drei grosse Player: Chemie, Messe und    dem öffentlichen Raum haltzumachen Herzog & de Meuron. Wenn diese – ein Teil des Messeplatzes wurde dem kombiniert auftreten, können sie alles 3)5 Neubau einverleibt. durchboxen. Jede Stadt ist erpressbar, 3!"! )* Auch der frühere Basler Kantons- Basel aber besonders.» Das ist bei den %!!"! baumeister Carl Fingerhuth kritisierte Grossprojekten Roche-Turm, Messe 90 88 ,"&831" %;( in einem vielbeachteten Artikel in der und Novartis Campus augenfällig. Be- )* )!#) NZZ die Auswirkungen aufs Stadtbild denkenlos gab die Politik den Begeh- ## 1#     scharf. Herzog traf auch dieser Ein- ren der drei Grossen statt. 9 8<%  &+  &&& spruch. Er lud Fingerhuth auf einen Jacques Herzog und Pierre de Meu- Kaffee, um die Angelegenheit auszu- ron fühlen sich falsch verstanden.   diskutieren. «Wir haben so wenig Macht wie jeder andere Architekt», sagt Herzog. Um   

Enge Beziehung zu den Behörden die lokale Konkurrenz nicht wegzu- 

drücken, würde das Büro bewusst

   )( . ) *.%)#. 55  4  )* =34!#( Die Mühe, mit Kritik umzugehen, ist nicht mehr bei kleineren Wettbewer- =34!#( *38( ?1 1 &' *38( ?1 1 - !88# *&* (4  für Benedikt Loderer keine Eigenart ben mitmachen. «Wir nehmen nie-  99@ ., %   6@9/ *3  .,@@   ,@)/ !"" 1# :6 ;338( 6 von HdM. «Das ist branchenüblich», mandem etwas weg», sagt de Meuron. ., %   5,/   .,@@   ,@5/  

 8# 3*3( %;(  0$ %;(  6,&

sagt der profilierte Architekturkriti- Das Selbstbild der beiden Architek- ker. Bei HdM komme aufgrund ihrer ten ist geprägt von ihrer Biografie. Als

Bedeutung aber hinzu, dass sich nie- Berufsanfänger rieben sich HdM an      mand traue, den Mund aufzumachen. den herrschenden Strukturen in der  «Zivilcourage war noch nie eine Archi- Stadt, an zwei alles dominierenden tektentugend.» Architekturbüros. Die sicherten sich )%  )#  !!%3 *3 #

Für Architekt Nissen liegt ein ihre Aufträge auch über Bekannt-     ,50*&1 Grund dafür in der Angst, nicht mehr schaften im Rotary-Club und andere  @5"&831"&4!  ., &831   ,5@/ zum Zug zu kommen: «HdM zu kri ti- Seilschaften. Herzog und de Meuron sieren ist nicht einfach. Man muss in wollten das nie. Also halten sie sich bis        &/+/ Kauf nehmen, von Auftraggebern aus- heute aus diesem Klüngel raus und geschlossen zu werden.» Denn Kritik haben Mühe damit, ihre Vormacht- # 4#( ( >#83( ( *8( #(8344#382 an HdM sei immer auch Kritik an stellung anzuerkennen. (( '&( # 4#! <3 ;(43( >4&883 ;(83 >>>1!#31 (1 Kantonsbaumeister Fritz Schumacher Doch heute sind sie es, die den Takt ;-3"!4&%;34  ,: )@ (;3 <&8# # 3?!&;( 1 und Baudirektor Hans-Peter Wessels. in Basel vorgeben. Das zu hinterfra-  ! &#3 &#! ?; #3 #( Die Konstellation scheint, ungeach- gen, muss zulässig sein. HdM hätten  +33!  #& ' !#(  #(?( tet der Qualitäten von HdM, tatsäch- es jedenfalls gemacht.  *&&#( (  !#(&( '!3 (*4 ;(83 >>>1!#31 lich problematisch. Wessels pflegt tageswoche.ch/+bczjj

TagesWoche 6 17 Region 8. Februar 2013 Einmal reich, einmal arm Über die Verkehrspolitik ärgern sich die Bottminger ebenso wie die Eptinger. Die Lösungen werden kontrovers diskutiert. Von Matthias Oppliger und Michael Rockenbach

Bottmingen ist speziell. Ein Dorf nicht wirklich, was «die da unten» in ohne Anfang und Ende, ohne Zentrum Liestal machen (von Basel ganz zu und doch mit Charakter. Bottmingen schweigen, natürlich). Man hat mit den ist keine dieser typischen Agglomera- eigenen Problemen genug zu tun. Wer tionsgemeinden, die sich in der Anony- am Hügel wohnt, beklagt sich über den mität auflösen. In Bottmingen trifft «weltschlechtesten Winterdienst». man sich noch, im Sommer in der Badi Wer schulpflichtige Kinder hat, bedau- und das ganze Jahr über in den Sport- ert den Verlust der Dorfschule. Wer im und Kulturvereinen. Ja, hier leben die Schattental wohnt, beneidet die Privi- Vereine noch, je nach Blickwinkel fast legierten am sonnigen Hang. zu gut, wie wir auf unserer kleinen Rei- se durchs Baselbiet bereits in der ver- Arme Reiche und arme Arme gangenen Woche in Buus erfahren ha- ben. «Bei den Turnvereinen gehören Das Schloss ist, na klar, der grosse wir in der Region zu den besten», sagte Stolz Bottmingens – aber auch ein An- man uns dort: «Nur die Bottminger lass für Ärger, gerade in diesen Mona- kriegen wir nicht in den Griff, die sind ten. Wegen des teuren Unterhalts einfach zu schnell.» möchte die Regierung die Liegenschaft Die Bottminger haben aber nicht – gleich wie das Schloss Wildenstein – nur viele Trophäen, sondern auch noch: loswerden, samt Wassergraben und das Schloss, 1363 erstmals urkundlich Umschwung. Eine Sparidee, die den hier bis in 20 Jahren fast nur noch älte- Binningen und der Stadt zusammen- erwähnt und heute eines der wenigen Gemeinderat empört. «Ein solches re Menschen leben», warnt sie. In Ep- gewachsen, Eptingen durch eine Hü- noch erhaltenen Wasserschlösser der Kulturgut muss für die Öffentlichkeit tingen fehlen nicht nur die Jungen. Hier gelkette vom restlichen Bezirk (Wal- Schweiz. Es ist ein zauberhafter Ort, zugänglich sein. Darum darf es keines- hat es generell zu wenige Einwohner. denburg) getrennt und überhaupt sehr wo grosse Feste gegeben werden und falls verkauft werden», sagt Gemeinde- Das sagt Gemeinderätin Stephanie ländlich. Und doch gibt es auch Ge- sich die wichtigen Männer der Region präsidentin Anne Merkofer. Gleich wie Eymann (FDP), das sagt aber auch der meinsamkeiten. treffen. Rotary-Club, Kiwanis-Club die anderen sechs Bottminger Gemein- sprichwörtliche Mann auf der Strasse. Beide sind mit der Regierung in und Lions Club, sie alle schätzen am deräte ist sie im Initiativkomitee, das Bei einem Spaziergang mit Eymann Liestal nicht zufrieden. «Sie müsste auf Schloss die Küche (15 Gault-Millau- den Verkauf der beiden Schlösser ver- durchs Dorf treffen wir ihn, diesen die Bevölkerung hören, tut das aber Punkte) und die Möglichkeit, ihre ver- hindern will. Am 3. März stimmt das Mann. Ein Ofenbauer, es dauert keine nicht», sagt Merkofer. Darum gäbe es traulichen Gespräche in einem passen- Baselbiet darüber ab. Minute, bis er sagt: «Was wir hier brau- überall «diese Baustellen», in der Ver- den Rahmen zu führen, ganz oben, im Irgendwie ist dieser Fall typisch für chen, sind ein paar gute Steuerzahler.» kehrspolitik, in der Sicherheitspolitik, grossen Rittersaal. das Dorf mit seinen 6200 Einwohnern. Der Gemeinderat scheint etwas im Gesundheitswesen. Und darum set- Da hat man etwas Aussergewöhnliches ratlos, wie er zahlungsstarke Zuzüger zen auch beide Gemeinden ihre Hoff- Wasser statt Gourmet-Schloss – und wird doch nicht ganz glücklich nach Eptingen holen will. Oder über- nungen mehr noch auf die Zusammen- damit. Bestes Beispiel dafür: das viele haupt Zuzüger. Eymann weiss, die gute arbeit mit den umliegenden Gemeinden Ein solches Juwel hat Eptingen nicht. Geld. Bottmingen hat die höchste Steu- Verkehrsanbindung – dank dorfeige- als auf «Liestal». Das prominentestes Bauwerk, präg- erkraft im Kanton, im vergangenen ner Autobahnausfahrt – reicht nicht Damit hat es sich aber wohl schon nant sowohl fürs Auge wie auch fürs Jahr lag sie bei exakt 4732 Franken aus als Argument. «Wer hierher zieht, mit den Gemeinsamkeiten. Ohr, ist hier die Autobahn. Schweift der pro Kopf und damit fast fünf Mal höher hat einen besonderen Grund.» Meist Blick in den Westen der Gemeinde, als jene von Eptingen am anderen Ende bestehe eine persönliche Beziehung zur Die Unterschiede kann sich das durch die vielen Wahl- der Skala. Natürlich freuen sich die Gemeinde, sagt sie, die selbst vor 15 plakate am Strassenrand gequälte Bottminger über die Möglichkeiten, die Jahren der Liebe wegen aus der Stadt Wegen des drohenden Abbaus im Be- Auge nicht auf grünen Wiesen und sie dank vollen Kassen haben. So war nach Eptingen gezogen ist. reich des öffentlichen Verkehrs haben dichten Wäldern ausruhen. Nein, er Bottmingen eine der ersten Gemeinden Zu Eymanns Aufgaben als Gemein- die Eptinger Angst, den Anschluss zu bleibt abrupt am Verkehrsviadukt hän- im Kanton, die Blockzeiten und Tages- derätin gehört das Dossier Bau. Gerne verpassen – im wörtlichen Sinn. Zwar gen. Dem Rauschen des Verkehrs ist im schulen einführte, wie Gemeindepräsi- hätte sie in diesem Bereich mehr zu sei das Angebot im Moment nicht Dorf ebenfalls nicht zu entkommen. dentin Merkofer gerne erzählt. tun. Bauland wäre zwar vorhanden schlecht mit zwei Postautos pro Stun- Apropos Rauschen: Grösster Ex- Fast noch eindringlicher wirkt sie und auch die Bodenpreise sind attrak- de, «aber luxuriös ausgestattet sind wir portschlager (auch grösster Stolz), und aber, wenn sie über die Nachteile tiv, gebaut wird trotzdem selten. «Bei hier oben nicht gerade», sagt Eymann. damit wohl wichtigster Werbeträger spricht: Mit dem Wohlstand steigen den meisten Gesuchen handelt es sich In Bottmingen dagegen hält man des Dorfes, ist das Wasser, «euses Ep- auch die Wohnkosten. Junge Familien um einen Umbau», sagt Eymann. das ÖV-Angebot schon fast für zu tiger». Hier am Rande des Kantons, können sich Bottmingen kaum mehr Es sind nicht nur zwei Dörfer, son- gut. Der Bottminger SVP-Politiker ganz oben im Diegtertal interessiert leisten. «Wenn es so weitergeht, werden dern zwei Welten: Bottmingen ist mit Hans peter Weibel drückt es so aus:

TagesWoche 6 18 Region 8. Februar 2013

Tour durchs Baselbiet Welche Probleme beschäftigen das Baselbiet wirklich? Welche Lösungen bieten die drei Kandi- daten an, die am 3. März in die Regierung einziehen möchten? Das versuchen wir auf unserer Tour durchs Baselbiet zu ergrün- den – nächste Woche in der basel- freundlichsten Gemeinde (Arles- heim) und der stadtkritischsten (Roggenburg). Die gesamte Tour können Sie auf unserem Wahlblog Tag für Tag begleiten oder nachverfolgen: tageswoche.ch/+bcqpg

Was das «reiche» Bottmingen und das «arme» Eptingen vom neuen Regierungsrat erwarten. Grafik: Nils Fisch

«Die Verkehrsdrehscheibe bei der suchen sie inzwischen nach anderen Station Bottmingen garantiert nicht Lösungen als der Südumfahrung, auch nur gute Verbindungen, sondern auch wegen des vehementen Widerstands Anzeige viel Verkehr.» etwas weiter hinten im Leimental. Überhaupt, der Verkehr, das ist das grosse Thema in Bottmingen. Hier Die Ideen der Kandidaten ärgert sich einer wie Weibel über die vielen «Mama-Taxis», mit denen die In Sachen Verkehr sind die Haltungen Kinder in die Schule und wieder zurück klar. Thomas Weber, der SVPler aus chauffiert werden. Und noch mehr Buus und Chefbeamte im Bundesamt stören ihn die Oberwiler, Therwiler, für Strassen, ist jener Regierungsrats- Ettinger und Biel-Benkemer, die mit kandidat, der am ehesten noch auf den ihrem Widerstand den Bau der Süd- Strassenbau setzt. Auch die Südum- umfahrung verhindern und dann aber fahrung ist für ihn immer noch ein doch Morgen für Morgen mit dem Auto Thema. SP-Nationalrat Eric Nussbau- in die Stadt fahren und am Abend wie- mer verweist dagegen auf Studien, die der zurück. Und immer durch Bott- zeigten, «dass die Südumfahrung nur mingen, wo sich der Verkehr regel- eine begrenzte Entlastung bei sehr mässig staut. Die Südumfahrung, hohen Kosten bringt». Ähnlich sieht brächte die dringend nötige Entlastung das der Grünliberale Gerhard Schaf- – so redet in Bottmingen nicht nur der roth: «Zur Entlastung des Nadelöhrs SVPler Weibel, sondern auch die über- Bottmingen ist derzeit nur eine sinn- parteiliche Gemeindepräsidentin. volle Lösung erkennbar – ein Ausbau der Tramverbindungen.» Die Forderungen Offen geben sich alle drei Kadidaten zudem gegenüber neuen Ideen in der In Eptingen will man bessere Ver- Verkehrspolitik. Dem Mobility-Pricing kehrsverbindungen mit Sissach und zum Beispiel. dem restlichen Diegtertal, in Bottmin- In der Regierung möchten sich alle gen die Südumfahrung von Allschwil drei gegen einen weiteren Abbau des nach Aesch zur H 18. Die Planer in ÖV-Angebots in den Randgebieten Liestal haben andere Prioritäten. In wehren. Endlich einmal eine gute den Randgebieten möchten sie beim Nachricht für Eptingen.    ÖV sparen, und in der Agglomeration tageswoche.ch/+bczcw

TagesWoche 6 19 Region 8. Februar 2013

Die Romanfiguren leben mit druckten. Er lernte, dass es einen roten ihm wie Familienmitglieder. Ein Rö- Faden braucht und eine Hauptfigur, die mer mit Rüstung und Sandalen steht dem Leser ans Herz wächst. Um seine lebensgross in seinem Büro. Cueni Familie über Wasser zu halten, schrieb trug die Rüstung einst selber, um sich er Drehbücher für TV-Krimis und ent- in einen Römer zu versetzen, während wickelte Computerspiele wie das Aids- er zu Fuss den Hauenstein überquerte. Präventions-Spiel «Catch the Sperm». Der schottische Bankier und Gauner John Law sitzt mit Perücke und Sei- dengewand im Wohnzimmer am Fens- In Claude Cuenis ter, von wo aus er das Tram zu beob- achten scheint. Er ist Protagonist im Träumen verkauft Bestseller «Das grosse Spiel». Robinson Crusoe «Ich hätte das Buch nicht schreiben können, wäre John Law nicht hier», Orangen. sagt Cueni. Neben ihm liegt ein iPad, moderne Kunst hängt an der Wand, mit Marilyn Monroe als Motiv. Die Der Kampf hat sich gelohnt: das Epochen geraten durcheinander bei Abhauen aus dem konservativen Cueni und seiner Frau in Allschwil, die Elternhaus, die Jobs beim Strafgericht, Vergangenheit gehört zur Gegenwart – bei Coop, als Zeitungsver träger. Das genauso wie die Zukunft, über die Geld brauchte er für Kinoeintritte, die Cueni mehr zu wissen scheint als je- Erfahrung diente später als Recherche mand, der nur das Jetzt kennt, aber für die Bücher. Der Tod spielte dabei dazu später. Reisen wir zuerst in die immer nur in der Illusion eine Rolle. Kindheit des 56-Jährigen. Bis seine erste Frau und Mutter seines Sohnes an Krebs starb. Cueni Beste Bilder entstehen im Kopf legte die Arbeiten zum «Henker von Paris» zur Seite, zog mit dem Sohn Claude Cuenis Onkel, ein Priester, nach Hongkong, sprach mit den Men- schenkt dem Buben zwei Elastolin-Fi- schen dort über den Tod seiner Frau – guren. Es sind Römer mit Trompete und wurde mit einer Lebensphilo- und Trommel. Cueni spielt ständig mit sophie konfrontiert, die er übernahm. den winzigen Figuren, erfindet Ge- Sinngemäss lautet sie: «Lebe im Jetzt.» schichten, die oft in Schlägereien en- Dieses Jetzt veränderte sich schlag- den. Wenn der Onkel predigt und der artig, als bei ihm selber Krebs diagnos- Bub im Kreis der Familie zuhören Claude Cueni braucht tiziert wurde. Inzwischen ist die Leuk- muss, bewundert er die Fresken mit Requisiten, um seine ämie nicht mehr nachweisbar, doch die den Legionären, die Jesus ans Kreuz Bücher zu schreiben. Lunge leidet, Cueni ist schwer krank. nageln – und spinnt Geschichten rund Für sein neues Buch hat um die Szenen, die er an den Kirchen- er sich einen Miniatur- «Ich bin noch nicht so weit» wänden sieht. Die Illusion wird Teil Nachbau einer Guillotine seiner Wirklichkeit. Bald entsteht dar- zugelegt. Foto: Nils Fisch Die Arbeiten an seinen Büchern, das aus ein Berufswunsch: Claude Cueni Leben in fiktiven Welten, das Begrei- will sein Geld einmal mit Geschichten- fen der Zusammenhänge helfen ihm, erzählen verdienen. sich nicht selber aufzugeben. Die Prog- Als Schüler fällt ihm das Buch über nose für die Zukunft von uns allen den Seefahrer Robinson in die Hände. Illusion aber ist düster: «Europa wird sinken, «Ich war enttäuscht, dass es darin kei- grenzenlose Toleranz war immer schon ne Bilder gab, fing aber trotzdem an zu der Beginn des Untergangs», sagt er. lesen.» Die Enttäuschung verflog Die Menschen würden den Rechtsstaat rasch, denn Cueni merkte, was er ei- und Realität nicht mehr pflegen, weil er selbstver- gentlich schon wusste: «Im Kopf ent- ständlich geworden sei. Und was das stehen die besten Bilder.» Robinson Geld betreffe: «Auch die Römer haben begleitet ihn heute noch, Cueni träumt sind eins andere Völker mit Geld besänftigt – von ihm. «Im Traum verkauft er Oran- und scheiterten damit.» gen.» Illusion und Wirklichkeit sind Eine Figur fehlt in der Wohnung für Cueni gleichwertig. von Claude Cueni: Der Henker ist nirgends zu sehen, nur ein Miniatur- Das Jetzt als Lebensphilosophie Trotz Sympathien für die Figur seines nachbau von dessen Guillotine, unter der mehr als 3000 Menschen starben. Auf dem Tisch in Allschwil liegt ein Ex- neuen Romans: Mit einem Henker würde «Ich möchte nicht jeden Morgen sagen emplar von Cuenis neuem Buch «Der müssen: Entschuldigen Sie, aber ich Henker von Paris» neben dem iPad. Es der Allschwiler Autor Claude Cueni nicht bin noch nicht so weit», sagt Cueni. Die handelt von einem Mann, der Arzt wer- Zukunft beginnt früh genug. den wollte, aber zum Henker wurde, zusammenleben wollen. Der Römer und tageswoche.ch/+bcyld weil es die Familientradition erforder- te. Es dauerte einige Jahre, bis Cueni der Gauner aber gehören fest zur Familie. Claude Cueni: Der Henker von Paris, seine historischen Stoffe so erzählte, Lenos, Fr. 28.50, ISBN 978 3 85787 433 8; dass die Verlage die Geschichten Von Martina Rutschmann www.cueni.ch

TagesWoche 6 20 SCHWEIZ Pervertierte Demokratie

Vorstellungen zu stark von der staatli- chen Demokratie geleitet zu sein.» Während in einer echten Demokra- tie jeder Bürger eine Stimme hat, gilt bei börsenkotierten Aktiengesell- schaften (und nur dort kommen Initi- ative und Gegenvorschlag zur Anwen- dung) das Prinzip: eine Aktie, eine Stimme. «Dies führt dazu, dass es im Wesentlichen institutionelle Investo- ren sind, welche die Entscheidungen treffen, und nicht die zahlreichen Kleinaktionäre.»

Es geht um die Rechte der Aktionäre. Nicht um Demokratie.

Heisst: Es spielt im Grunde keine Rolle, ob die Summe aller Vergütun- gen der Geschäftsleitung zwingend (wie in der Initiative vorgesehen) oder nur konsultativ (wie es der Gegen- vorschlag will) dem Aktionariat vor- gelegt wird: Wie die Erfahrung zeigt, Dagobert bleibt Dagobert, Abzocker bleibt Abzocker. stellen sich die grossen Aktionäre, die Egal, wie die Abstimmung am 3. März ausgeht. «institutionellen Investoren», fast nie Bild: United Archives gegen den Verwaltungsrat. Um die Vergütungsexzesse zu unterbinden, müssten die Investoren an der General versammlung eine aktivere Rolle einnehmen, «und das zu errei- chen, ist ziemlich schwierig», sagt Hinter der ganzen Liest man dieser Tage in einem oder Lupen und Katastrophenfilmen Eichenberger. Schweizer Medium ein «Experten-In- (von Economiesuisse) unterhalten. Die Absegnung der Vergütungen ist Symbolhaftigkeit terview» zur Abzocker-Initiative, soll- Zum Inhalt der Initiative und des Ge- der zentrale Unterschied zwischen Ini- te man vorsichtig sein: Im Kampf für genvorschlags hört man selten etwas tiative und Gegenvorschlag. Die ande- der Abzocker- oder gegen die Initiative von Ständerat Substanzielles. Und falls doch, weiss ren Unterschiede – laut Initiative müs- Thomas Minder wird mit allen Tricks man nie, ob die Information wertfrei sen Pensionskassen neu «im Sinne» Initiative und ihrem gearbeitet. Wie der «Tages-Anzeiger» oder Partei ist (wie die von Economie- ihrer Mitglieder abstimmen und der vor zwei Wochen berichtete, hatte die suisse in Auftrag gegebene Studie bei Verwaltungsrat ist nur noch für ein Gegenvorschlag Schweizer Börse aktiv versucht, ihren Finanzexperte Peter V. Kunz). Jahr gewählt (drei Jahre im Gegenvor- Chef Christian Katz für Interviews schlag) – sprechen für Eichenberger verbirgt sich: nichts. gegen die Initiative zu vermitteln. Mit Falsche Vorstellungen eher für die Annahme des Gegenvor- Erfolg: Katz durfte in der «Aargauer schlags. Der Jungliberale ist skeptisch Von Philipp Loser Zeitung», im «St. Galler Tagblatt», in Auf der Suche nach einem unabhängi- gegenüber staatlichen Regulationen. der «NZZ am Sonntag» und auf 20 Mi- gen Experten landen wir in Zürich. Dennoch ist Eichenberger überzeugt: nuten online sein Totschlag-Argument Dort arbeitet Stefan Eichenberger seit «Die Abstimmung schürt falsche Er- vom «Verlust hiesiger Arbeitsplätze» 2011 als Gerichtsschreiber. Es ist der wartungen auf beiden Seiten.» verbreiten. erste richtige Job für den 30-jährigen Eine der beiden Seiten hat das Die Gegenseite ist nicht minder jungliberalen Gemeinderat von Illnau- kürzlich selber zugegeben: Abzocker- zimperlich. Nach dem Rücktritt von Effretikon. Vor der Anstellung hat er Initiant Thomas Minder sagte in ei- Daniel Vasella bei Novartis, nach den seinen Doktor in Rechtswissenschaf- nem Interview mit «Le Temps» (in der Boni-Ankündigungen von Roche und ten gemacht. Thema seiner Disserta- Übersetzung der NZZ): «Ich habe nie UBS war der Reflex immer der glei- tion: «Entschädigungs ausschüsse im gesagt, dass mein Ziel die Senkung che. Tod der Abzockerei! Nieder mit Schweizer Aktien recht» . der Löhne sei. (...) Wenn die Aktionä- In der Wochendebatte der Raffgier! Ja zur Minder-Initiative! Eichenberger hat sich in seiner re Firmengeld verschwenden, indem zum Thema duellieren sich Das Problem dabei: Befürworter 200 Seiten starken und bisher unbe- sie überrissene Bezüge bewilligen, ist SP-Nationalrätin Susanne und Gegner der Initiative bleiben bei achteten Abhandlung mit Initiative das ihr Problem.» Leutenegger Oberholzer ihrer Argumentation auf der Symbol- und Gegenvorschlag (Stand 2010) aus- Tja, unser Problem ist es in der Tat (Pro) und SP-Ständerat ebene. So werden die Leute im Ab- einandergesetzt. Sein Fazit fällt er- nicht. Wir müssen nur abstimmen. Claude Janiak (Contra). stimmungskampf mit löchrigem Käse nüchternd aus: «Beim Ausbau der Ak- Wie, spielt keine Rolle. Seite 35 und Boxhandschuhen (von Minder) tionärsdemokratie (...) scheinen die tageswoche.ch/+bczbq

TagesWoche 6 21 Schweiz 8. Februar 2013

Economiesuisse beurteilt die Energiestrategie 2050 auf der Basis von 13 Jahre alten Zahlen Blinde Kapitäne

Schauen wir diese Annahmen doch Immobilienfirmen, die Bauwirtschaft mal an. Sie finden sich auf Seite 10 der und schliesslich die Banken hätten Studie und lauten: «The reference year letztes Jahr Konkurs angemeldet. of all the data is 2000.» Das heisst Denn vor 13 Jahren war der Hypothe- also, alle verwendeten Daten sind karzins dreimal so hoch wie heute. 13 Jahre alt. Ja, das waren noch Zei- Und auf die Spitalplanung könnten ten! Im Jahr 2000 war der Erdölpreis wir künftig gänzlich verzichten, denn fünf Mal tiefer als heute. Die Kosten so wenig Kranke wie vor 13 Jahren von Solarstrom waren sechs Mal hö- brauchen keine neuen Betten. her. Atomstrom galt damals noch als Die Economiesuisse-Studie wurde Von Beat Jans* billig. Heute ist er bereits teurer als zur Schande des Verfassers von der Solarstrom. Aktuell verlangen die AKW-Investoren in England eine Die neuste staatlich garantierte Vergütung für Studie bietet ein ihren Strom, die doppelt so hoch ist Macht Economiesuisse aus einer wie Deutschlands Solarförderung. einfaches Rezept an: Mücke einen Elefanten? Nein, es ist So also funktioniert Economie- Es heisst Rückblick noch schlimmer: Die Mücke gibt es suisse, der Verband der Wirtschafts- gar nicht. Der Wirtschaftsverband eliten diese Landes. Sein Vorstand ist und Stillstand. teilte vergangene Woche der Welt Fol- das Who is who der Verwaltungsräte gendes mit: «Eine Kombination der und Industriekapitäne. Daniel Vasella, ETH erstellt. Sie nennt sich «Working- geplanten Abgabe von 1140 Franken Kurt Rohrbach, Rolf Hartl, Urs Roh- paper». Wohl deshalb, weil sie einem

pro Tonne CO2 und dem Ersatz der ner – über 60 Wirtschaftsführer (und normalen Verstand sehr viel Verdau- wegfallenden Kernkraftkapazitäten zwei Frauen) organisieren dort die ungsarbeit abverlangt. Wie soll eigent- durch Gaskraftwerke und erneuerbare Zukunft unserer Wirtschaft. lich das Referenzszenario funktio- Energien» führe zu einem «Rückgang Wir normale Bürger erstarren vor nieren? Das fragt man sich und sucht des realen Pro-Kopf-Bruttoinlandpro- so viel Macht, Kompetenz und Lohn vergeblich nach einer Antwort. Offen- dukts von über zwanzig Prozent». auf einem Haufen. Nun endlich er- bar sind die Atomkraftwerke eigent- Zwanzig Prozent Wohlstands- fahren wir, wie Männer, die grosse liche Jungbrunnen. Sie müssen nie einbruch, diese Prognose ist ein Scho- Investitionen verantworten, rechnen ersetzt werden. cker. Sie unterscheidet sich um Meilen und entscheiden. Die Energiestrategie 2050 ist kein von allem, was wir schon über die Die neuste Studie bietet ein Rezept Hexenwerk, auch kein Hirngespinst. Energiestrategie 2050 des Bundesrats an, das einfacher ist als erwartet: Es Sondern dringende Voraussetzung, gehört haben. Und dazu haben wir, heisst Rückblick und Stillstand. Plane damit die alternde Energieinfrastruk- weiss Gott, schon viel vernommen. heute, 2013, auf den Grundlagen von tur der Schweiz erneuert werden «Grund für die markanten Abwei- 2000. Fülle 13 Jahre alte Zahlen in kann. Diese muss uns in die Zukunft chungen (...) ist die Verwendung ein statisches Modell und erkläre führen. Sie muss versorgungssicher,

von anderen Annahmen», heisst es damit die Welt in 40 Jahren. möglichst günstig, CO2-sparsam und weiter in der Medienmitteilung von Man male sich aus, was wäre, wenn umweltschonend sein. Dazu läuft in Economiesuisse. die Entscheidungsträger aus Wirt- der Schweiz ein Ideenwettbewerb. schaft und Politik schon immer so Der Bundesrat, aber auch viele Anzeige vorgegangen wären. Eines steht fest: Parteien und Verbände haben ihre Die Schweiz wäre eine andere. Vorschläge präsentiert. Die potenten   !    Wir hätten zum Beispiel keine Wirtschaftsverbände Swissmem, Autobahn. Denn die wurde im Jahr Sciencesindustries und Economie-     !   1960 beschlossen, weil 1,1 Millionen suisse hingegen haben sich an diesem Fahrzeuge die Schweizer Überland- Wettbewerb bisher nicht beteiligt. Sie  !  strassen belasteten. 13 Jahre vorher begnügen sich damit, den Bundesrat   ! waren es nur gerade 80 000. Für zu kritisieren. so wenig Aus lastung baut kein Seit Fukushima sind schon bald           vernünf tiger In vestor eine zig Mil- zwei Jahre vergangen. Was würden liarden schwere Infrastruktur. wohl die Aktionäre von Vasella, Rohr- Auch die umstrittenen Mobilfunk- bach und Co. sagen, wenn sie von antennen hätten wir nicht. Schliess- ihren Kapitänen statt Investitions- lich war 13 Jahre vor deren Baube- vorschläge zwei Jahre lang nichts als schluss weder das Internet noch ein Gejammer hören würden? vernünftiges Handy erfunden. Die tageswoche.ch/+bcynt

 ! " Glaubt man Economiesuisse,      ! sitzen wir dank der * Beat Jans ist Umweltnaturwissen- Energiestrategie des schaftler ETH und Basler Nationalrat der SP, die ihre Roadmap zur Strom- !      !  Bundesrats bald im Dunkeln.                 Foto: Hans-Jörg Walter zukunft im Mai 2011 präsentiert hat.

TagesWoche 6 22 SPORT

Gerade noch rechtzeitig vor dem Ende der Winterpause des FCB lassen wir ein paar Fragezeichen verschwinden. Bild: Nils Fisch

ünf Wochen lang haben die Spie- gemacht hat, dürften die führenden Fler trainiert, ehe es am Sonntag für Grasshoppers nicht erleben. den FCB im Titelrennen weitergeht. Und Sie? Beine hochgelagert, Ski ge- Fragen, 3. Da Sie gerade davon sprechen: fahren, Pause genossen? Kein Prob- Ich bin eben erst volljährig ge- lem, bei uns dürfen Sie all die Fragen worden und weiss gar nicht so stellen, die sonstwo als Beweis Ihrer genau, wer oder was diese mangelnden Vorbereitung missver- Grasshoppers sind. standen werden könnten. die Sie Na hören Sie mal! Wie würde es der zurückgetretene Ricardo Cabanas 1. Wird denn der FC Basel zum formulieren? «Das isch Super vierten Mal in Serie Meister? League mit em Rekordmeischter! En Darauf können Sie wetten. Bringt Inschtitution, hey!» Sie sind aber allerdings eine eher mässige Quote. natürlich entschuldigt. Als GC den Beim Schweizer Wettanbieter Sport- kaum zu Letzten seiner 27 Meistertitel gefeiert tip steht sie bei 1,40. Das heisst, es hat (2003), waren Sie einfach noch winken auf einen gesetzten Franken zu jung. Weitere Informationen zu 40 Rappen Gewinn. Gut, im Ver- GC finden Sie, wenn Sie umblättern. gleich dazu bekommen Sie für denselben Einsatz auf einem han- stellen 4. Vorher will ich aber etwas an- delsüblichen Schweizer Sparkonto deres wissen: In letzter Zeit wird 0,2 Rappen im Jahr. Und der Tipp viel über eine Dreierkette in der auf den FCB ist fast so sicher. Basler Abwehr gesprochen. Mit welcher Taktik wird der FCB nun 2. Das klingt nach einer sehr eigentlich spielen? langweiligen Meisterschaft. wagen Um Aleksandar Ristic zu zitieren: Muss nicht sein. Trainer Murat Ya- Gute Frage, nächste Frage. kin schüttelt sein Team heftig durch. Elf Antworten vor dem Start des Da kann es Zeit brauchen, bis sich 5. So einfach kommen Sie mir die Spieler zur Einheit finden. Und FC Basel in die entscheidende Phase nicht davon. einen derartigen Einbruch, wie ihn Also gut: Böse Zungen würden be- der FC Luzern vor einem Jahr vor- der Meisterschaft. Von Florian Raz haupten, beim FCB wüssten sie

TagesWoche 6 23 Sport 8. Februar 2012

selbst noch nicht so genau, wie sie hinausgekommen. Egal, ob 4-1-4-1, denn im ersten Spiel gegen Sion 3-5-2 oder pures Chaos gespielt antreten. So einer bin ich natürlich wurde wie in der zweiten Halbzeit nicht. Aber es scheint, als ob Yakin der Hauptprobe gegen den FC Biel. eine diebische Freude verspürt, wenn er alle mit seiner Aufstellung 8. Da wird Alex Frei aber ziem- überraschen kann. Vor der Winter- lich sauer sein, wenn er nicht pause sagte er mehrfach, die Dreier- mehr Stammspieler ist. kette fasziniere ihn, er lasse sie aber Wenn sich seine Persönlichkeit nicht nur sehr ungern spielen. Der «Basler plötzlich wie ein umgedrehter Hand- Zeitung» erklärte er, zwei Stürmer schuh präsentiert, wird er keine werde er nicht mehr laufen lassen. Freuden sprünge vollführen, ja. Aber In den letzten Tests der Winterpause Frei hat sich bislang in seiner Karri- stellte er trotzdem eine Art 3-5-2 ere immer so professionell verhalten, auf – mit mässigem Erfolg, was die dass ihm nie illoyales Verhalten vor- defensive Stabilität betrifft. Und geworfen werden konnte. Auch das die Geheimniskrämerei geht weiter: wird sich nicht ändern. Die Übungseinheiten von Mittwoch, Freitag und Samstag wurden von 9. Der FCB hat im Winter noch- Yakin zu geschlossenen Trainings mals neue Spieler verpflichtet. «ohne Medien» erklärt. Ist jetzt alles Geld weg, das auf der hohen Kante lag? 6. Könnte man sich nicht auch Nein. Aber der Cash-flow ist beein- ein schlichtes 4-4-2 vorstellen? druckend. Der FCB gibt Transfer- Zum Beispiel mit Steinhöfer, Schär, Dragovic, Park hinten, Sa- lah und Stocker auf den Flügeln, Alex Frei mit Streller vorne und Alex Frei in der Mitte zwei aus Yapi, Serey wird keine Die, Cabral, Fabian Frei und Diaz. Oder ist das zu langweilig? Freudensprünge Möglich. So ähnlich ist der FCB zwar vollführen. dreimal in Serie Meister geworden. Aber in Heiko Vogels Spätphase monierten Zuschauer, sie seien auf der Tribüne des Joggeli eingeschla- summen zwar nie bekannt, was uns fen, der gebotene Fussball sei derart zu Schätzungen zwingt. Aber mit langweilig geworden. Der Verkauf Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka von Saisonkarten spricht dafür, dass wird der Club zwischen 20 und die Anziehungskraft des FCB unab- 25 Millionen Franken eingenommen hängig von jeder Systemfrage gross haben, dazu kommt das Geld aus der Bei den ist. Es wurden bereits über 22 000 Champions League. Im Gegenzug Jahreskarten abgesetzt. wurden von Sommer bis jetzt rund 15 Millionen in neue Spieler inves- 7. Wenn zwei Stürmer spielen, tiert, dazu der Trainer gewechselt Grasshoppers heisst das doch, dass es unter und der Stadion-Caterer gekauft. Yakin doch noch Platz hat für Alex Frei in seinem letzten Halb- 10. In der Europa League trifft jahr vor seinem Rücktritt? der FCB auf ein ukrainisches ist die Lust Nein, heisst es nicht. In der Vorbe- Team mit unaussprechlichem reitung ist der Angreifer nicht über Namen. Richtig wichtig sind die- die Rolle des Ergänzungsspielers se Spiele nicht, oder? auf den Titel Der Meistertitel hat sicher oberste Priorität, das stimmt. Aber min des- tens ein Unentschieden sollte der FCB in den zwei Begegnungen mit neu erwacht Dnipro Dnipropetrowsk schon holen. Das würde die Schweiz in der Natio- nenwertung der Uefa auf Rang 13 bringen. Und damit hätte der Schwei- Vom Meisterkübel mag auf dem zer Meister der nächsten Saison die Chance, in der übernächsten Spielzeit GC-Campus noch keiner reden. direkt für die Gruppen phase der Champions League qualifiziert zu Aber die Zürcher spüren ein sein. wiederentdecktes Selbstvertrauen. 11. Ich habe alles geduldig bis hierhin gelesen und komme zum Von Thomas Schifferle Der Raz will geschlagen sein Schluss, dass Sie echt keine Ah- Bei «Schlag den Raz» geht es darum, nung haben. Wie kann ich bewei- die Spiele der Super League besser sen, wer von uns beiden sich zu tippen als unser Redaktor. Aber wirklich mit Fussball auskennt? Achtung, es droht als Gewinn ein Nacht- Nichts einfacher als das! Unser Tipp- essen mit dem geschlagenen Raz. spiel «Schlag den Raz» geht in seine Gratis mitmachen unter folgendem Link. zweite Runde (siehe links). tageswoche.ch/+bcxqg tageswoche.ch/+bczds

TagesWoche 6 24 Sport 8. Februar 2013

der unter Forte zu einem Goalie gereift ist, der seine Aggressivität zum Wohl des Ganzen kanalisieren kann. Bürki, Vilotic, Grichting und Salatic sind das defensive Gewissen, «vier Topleis- tungsträger», so Forte. Auf sie baut er, und der Rest «muss Gas geben». Neun Spiele in Folge gewannen die Zürcher im Herbst einmal, sieben Mal blieben sie dabei ohne Gegentor. Sie bewegten sich dabei an ihrem Limit. Um nun neue Möglichkeiten zu schaf- fen und sich «oben festzukrallen», wie es Forte gerne formuliert, wurden sie über den Winter aktiv.

Transfers beweisen Ambitionen

Der Brasilianer Willian Rocha, Leih- gabe von Recife, soll das Angebot in der Defensive vergrössern, Anatole Ngamukol ist gar ein deutliches Be- kenntnis der GC-Ambitionen. Für eine Million Franken wurde der Stürmer aus Thun geholt. Und noch einer steht für die gewachsene Lust, irgendwann wieder Titel zu gewinnen. Bürki wird von YB definitiv übernommen, für rund 750 000 Franken fixe Ablöse. Forte macht in diesen Tagen ein neues Selbstverständnis in seiner Mannschaft aus. «Man weiss, man kann etwas», sagt er. Und doch bleibt er der Mahner, der sich bewusst ist: «Der Grat zwischen Selbstverständnis Im Erfolg, da ist gut knuddeln. GC-Trainer Uli Forte herzt Milan Vilotic, seit Sommer Innenverteidiger bei den Hoppers. Foto: Keystone und Überheblichkeit ist ganz schmal.» Der Start in die Rückrunde liefert erste Indizien, wie gut die Spieler auf ihren Trainer hören. In Genf geht es gegen Servette, den Tabellenletzten. André Dosé hat schon viel erinnert sofort ans vergangene Jahr: Das neue GC wuchs schnell, ver- Mit vier Punkten Vorsprung auf gemacht in seinem Leben. Einst ging «Als wir anfingen, hiess unser Ziel, blüffend schnell. Die Verantwortli- Basel haben die Grasshoppers als er in die USA und verdiente drei Dollar nichts mit dem Abstieg zu tun haben.» chen geben gerne zu, dass sie bei ihren Leader überwintert. Und was macht die Stunde, indem er von einem Klein- GC war gezeichnet von einer ekla- Transfers im Sommer auch Glück Forte? Er zählt auf, welche Transfers flugzeug aus Pestizide über Felder ver- tanten Führungsschwäche, die sich hatten. Das trifft nicht nur auf den sich der FCB gegönnt hat, erklärt ihn sprühte. Die Dreimannfirma, für die unter Leutwiler als Präsident und Strategen Salatic zu, sondern ebenso wahlweise zum «team to beat» und er damals arbeitete, ging Konkurs, Ciriaco Sforza als Trainer breit- auf die Innenverteidiger Milan Vilotic zur «One-Man-Show» der Liga. Er weil die beiden anderen Mitarbeiter in gemacht hatte. Dosé fand hier vor, und Stéphane Grichting. Zusammen redet, wie es Präsident Dosé gerne einen Baum flogen und starben. was er suchte: eine Aufgabe, die ihn führen sie die Mannschaft, auf und hört: «Ein dritter Platz wäre für uns «Ich musste immer kämpfen», sagt fordert. Er räumte auf, entliess unter neben dem Platz. Und hinter ihnen ein Riesenerfolg.» Dosé, «als junger Mensch in Amerika anderem Sforza, holte Uli Forte, hörte steht jener 22-jährige Roman Bürki, tageswoche.ch/+bczcp und später auch bei der Swiss.» Dosé auf Erich Vogel, den streitbaren Geist war der CEO, der 2002 antrat, um die alter GC-Zeiten, machte Dragan Rapic Swiss aufzubauen. Oft wusste er nicht, zum Sportkoordinator, und GC Anzeige wie es am nächsten Tag weitergehen bekam, Stück für Stück, ein neues sollte. Einmal musste er 3000 Leute Gesicht, «ein recht schönes Gesicht», entlassen. Es waren solche Ereignisse, wie Veroljub Salatic heute sagt. die ihn sagen lassen: «In schwierigen Zeiten muss man manchmal leiden, Seinen Captain gab GC nicht ab 9$/2/0Ž 4" 40240 / aber man wird demütig.» - 29 / äü¯ß Dosé war die Wahl, als die Grass- Salatic ist wesentlicher Teil davon, hoppers im vergangenen Frühjahr als Spieler, der in seinem Zwischen- einen Nachfolger für den unglückli- jahr auf Zypern zur Führungsfigur ¯ß½ä½äü¯ßb¯Ø½ßüv¯s½üü 4ŒÏ chen Roland Leutwiler suchten. Es gereift ist. Der FC Basel warb um ihn, -2"2"9/74" war eine verblüffende Wahl, weil sich kaum hatte die Saison begonnen. :4002 "20  4"" 2/" bis dahin seine praktischen Erfahrun- «Die Basler kamen, nachdem sie ihn gen im Fussball auf seine Zeit als noch im Sommer für nicht gut genug Ͻ žne½ æ—AÓ /Ýúb 0·ÝA˜AÏúÝ Goalie beim SC Baudepartement be- be funden hatten», erzählt Dosé. 0Ýn·ŒA£ £—˜nÏb 0Ýó½ -nƒnen£ÓݘnÝ棃 schränkten. Salatic liess sich auch von den gebo- Nun ist Dosé der Pilot eines Ve reins, tenen vier Mil lionen Franken nicht in dem alle nur noch ein Lachen im Ge- l ocken. Nein, seinen Captain wollte A|o ¨˜˜nÏ ž ˜enƒAÏe ¨Ó·ú sicht tragen. Gut, eine kleine Ausnah- GC nicht ver lieren. Das Angebot des 0ݽ ˜QA£Ž/£ƒ ¯~¯b AÓn˜ me gibt es. Man muss Dosé nur auf das FC Basel war wenigstens nicht zu 2n˜½ Á¯ د ߯¤ ×~ ×~ Thema ansprechen, das er so gar nicht Salatics Nachteil, er bekam eine ôôô½Œ˜enƒAÏeŽŒ¨Ó·ú½[Œ mag: den möglichen Gewinn der Meis- Gehaltserhöhung von geschätzt 20 —n£n £žn˜e棃 nÏ|¨ÏenϘ[Œ terschaft. Da rümpft er die Nase und Prozent, auf 720 000 Franken.

TagesWoche 6 25 INTERVIEW

TagesWoche 6 26 Interview 8. Februar 2013 Fitzcarraldo aus dem Baselbiet

pricht Markus Häring über einen guten Namen erworben. Der Heute pushen Sie die Geother- Der Geologe Sseine Erlebnisse als junger Explorati- Kommentar, den ich am meisten mie wieder, in Zeitungsartikeln onsgeologe in Peru, beginnen seine höre, ist: Schade, dass ihr nicht mehr und kürzlich an einem Anlass Markus Häring Augen zu funkeln. Als 29-Jähriger, di- weitermachen dürft. der Baselbieter Stromkunden. rekt nach Abschluss des Studiums, Meinen Sie das ernst? über die Lehren wurde er in den 1980er-Jahren vom Wurden Sie selber durch die Aber sicher! Wir setzen aber auch Ölmulti Shell in die Urwälder des starken Beben überrascht? auf die oberflächennahe Geothermie, aus dem Amazonas geschickt, um nach Ölfel- Uns war bewusst, dass bei solchen also auf jene Verfahren, welche das dern zu suchen. Drei Jahre verbrachte Vorhaben spürbare Erschütterungen Erdreich in wenigen Hundert Metern gescheiterten er im Dschungel, entdeckte auf seiner entstehen können. Und das wurde als Wärmequelle nutzen. Die Tiefen- Reise flussaufwärts das legendäre auch so kommuniziert. Deshalb geothermie, also die Erschliessung Basler Geothermie- Schiff «Molly Aida», das Werner Her- hatten wir von Beginn weg auch den von heissem Gestein über 150 Grad zog für seinen Film «Fitzcarraldo» Schweizerischen Erdbebendienst in in grosser Tiefe zur Herstellung Projekt Deep verwendet hatte, lernte die Kultur der die Projektvorbereitungen eingebun- von Strom, hat noch einen längeren Indios schätzen und stiess statt auf Öl den. Von dieser Seite wurde uns Weg vor sich. Aber ich glaube Heat Mining, auf das bis jetzt grösste Gasfeld Süd- attestiert, dass die Risiken vertretbar nach wie vor an diese Form der amerikas – «eine Bombensache!» seien. Übrigens: Nicht die Basler Re- Ener gieerzeugung. die Tücken des Härings Enthusiasmus für Energie- gierung beendete damals das Projekt, fragen ist ansteckend. Eindrücklich ist sondern wir entschieden uns für den Der gescheiterte Versuch kostete Atomausstiegs und die Ehrlichkeit, mit der er über die Abbruch, nachdem die von uns ge- viel Geld: Wurden in Basel un- negativen Seiten des Explorations- setzten seismologischen Grenzwerte nötigerweise rund 60 Millionen die Rolle von Gas geschäfts und berufliche Rückschläge überschritten worden waren. Franken in den Sand gesetzt, wie spricht. Etwa über die Ereignisse in Kritiker behaupteten? als Energiespeicher den Jahren 2006 und 2007, als er Ba- Trotzdem wurden Sie später Ganz und gar nicht. Wir und die sels Untergrund zum Beben brachte. zum Buhmann. Wissenschaft haben bei diesem der Zukunft. Ausgelöst wurden die Erschütterun- Dafür war die Basler Staatsanwalt- Versuch enorm viel für die Zukunft gen, die Werte von bis zu 3,4 auf der schaft verantwortlich, die ein Ver- gelernt. Die damals gewonnenen Interview: Philipp Richterskala erreichten, durch das fahren gegen mich einleitete. Daten sind eine unentbehrliche Geothermie-Projekt Deep Heat Mining. Referenz für zukünftige Anlagen. Loser und Remo Die Bohrmaschine in Kleinhüningen Hat Sie das verletzt? Und die Forschungen gehen weiter. war bereits bis in eine Tiefe von 5000 Ja. Das war extrem fragwürdig, das Die Schweiz hat seither mit den USA, Leupin, Fotos: Metern vorgedrungen, als Häring die darf man heute sagen. Island, Neuseeland und Australien Arbeiten stoppen musste. Hätte das einen Staatsvertrag unterzeichnet. Stefan Bohrer Projekt beendet werden können, besäs- Inwiefern denn? Ziel ist es, Forschergruppen in ver- se Basel heute ein Geothermiekraft- Unsere Firma führte dieses Projekt schiedenen Disziplinen der Tiefen- werk, das rund 10 000 Haushalte mit im Auftrag der Geopower Basel AG geothermie zusammenzubringen und Elektrizität hätte versorgen können. durch, bei welcher die Stadt Haupt- ihre Arbeiten zu koordinieren. Für Häring hatte das «Basler Aben- aktionär war. Sämtliche Tätigkeiten teuer» ein juristisches Nachspiel, das waren mit den Behörden besprochen Was bringt diese Forschungs- ihm noch heute an die Nieren geht. und von ihnen bewilligt. Dass dann partnerschaft unserem Land? Dass er sich als einziger Beteiligter vor am Schluss ich als Projektleiter zur Wir sind stets an vorderster Front der Gericht verantworten musste, sei «ext- Verantwortung gezogen wurde, war wissenschaftlichen Erkenntnis dabei. rem fragwürdig», sagt er. Trotzdem absurd. Der vollumfängliche Frei- kann er dem gescheiterten Projekt Po- spruch hat dies ja auch bestätigt. Seit dem Scheitern des Basler sitives abgewinnen: «Wir haben viel Projekts hat doch hierzulande für die Zukunft gelernt.» Bereits tüf- War Basel der falsche Standort kein weiteres Deep-Heat-Mining- telt er an neuen Plänen, um die Geo- für ein solches Vorhaben? Projekt eine Chance. thermie in «zehn bis zwanzig Jahren Im Rückblick muss man sagen, dass Da liegen Sie falsch. Fast alle Aktio- wirtschaftlich nutzbar» zu machen. Basel sicher der falsche Standort war näre des Basler Projekts haben sich – vor allem wegen der Bevölkerungs- zu einer neuen AG formiert. Die Geo Herr Häring, werden Sie noch dichte. Ursprünglich hatten wir einen Energie Suisse AG plant weitere «Der Kommentar, den oft auf die Basler Erdbeben der anderen Standort ausserhalb der Versuche – mit dem Ziel, diese Tech- ich am meisten höre, ist: Jahre 2006/2007 angesprochen, Stadt im Auge, aber die Industriellen nologie in zehn bis zwanzig Jahren Schade, dass ihr nicht die Sie mit Ihrem Geothermie- Werke Basel wollten das Projekt wirtschaftlich nutzbar zu machen. mehr weitermachen Projekt ausgelöst hatten? unbedingt in Basel-Stadt starten. dürft»: Markus Häring Nein. Aber in der Energiebranche ha- Was auch Sinn machte, da hier be- Gibt es denn schon Vorstellun- zum gescheiterten Basler ben wir uns mit diesem Projekt, das reits die ganze energietechnische gen darüber, wo neue Versuche Geothermie-Projekt. leider abgebrochen werden musste, Infrastruktur vorhanden war. stattfinden könnten?

TagesWoche 6 27 Interview 8. Februar 2013

Dazu müssen Sie Geo Energie Suisse Teufel mit dem Beelzebub austreiben. befragen. Das langfristige Ziel darf 100 Prozent erneuerbare Energie sein, erreichen Wie gross ist das energetische wird man das aber kaum. Potenzial von Deep Heat Mining in der Schweiz? Besteht nicht die Gefahr, dass Es bräuchte Dutzende geothermische man bei den Gaskombi-Kraft- Kraftwerke, um das AKW Leibstadt werken bleibt, wenn diese ein- zu ersetzen. Das mag nach viel tönen, mal gebaut sind und bestens aber künftig wird man nicht mehr funktionieren? Riesenkraftwerke planen, sondern je Die Gefahr besteht. Und wir dürfen nach Gegebenheit kleinere dezentrale: uns auch keine Illusionen machen: Wasser-, Solar-, Wind-, Gaskraftwer- China und Indien werden noch ke sowie geothermische Anlagen. Die Jahrzehnte lang zunehmend Kohle ganze Energiebranche, die bislang von verbrennen, um Strom zu erzeugen. grossen Firmen beherrscht war, befin- Und alle anderen Wachstumsländer det sich in einem radikalen Umbau. werden weiterhin einen steigenden Bedarf an fossilen Brennstoffen Wie sieht der Schweizer Energie- haben. Das ist nicht gut, aber ein Fakt. mix im Jahr 2015 aus Ihrer Sicht Und Kohle und Gas werden noch Hun- aus? derte von Jahren verfügbar sein. Lei- Das ist sehr schwer zu sagen. Sicher der werden unsere Bemühungen, den ist: Alles zeigt in Richtung erneuer- Energiekonsum ökologischer zu ge- bare Energien. Bis dahin ist es aber stalten, darauf kaum einen Einfluss noch ein langer Weg. Und der Aus- haben. Es gibt aber auch positive Ent- stieg aus der Atomenergie wird nicht wicklungen: Die USA haben mit der ohne den Rückgriff auf fossile Ener- Umstellung von Kohle auf Gas in den gieträger möglich sein. letzten zehn Jahren ihren CO2-Aus- stoss stärker verringert als Europa – Das heisst also, dass Sie den vom Markus Häring ohne je das Kyoto-Protokoll unter- Bundesrat deklarierten Ausstieg Markus Häring, 60, promovierte an der Uni Basel in Naturwissen- schrieben zu haben! aus der Atomenergie bis 2050 schaften. Seine Laufbahn als Explorationsgeologe startete er gleich für überstürzt halten? nach dem Studium: Zehn Jahre lang war er für Shell unter anderem Sie tönen wie ein Gas-Fan. Nein. Die Politik darf ambitionierte in Peru, Australien und Nigeria unterwegs, um neue Erdölfelder zu Überhaupt nicht. Ich bin da emotions- Ziele setzen. Wie der Aus- und Um- er kunden. Ab 1992 war er Mitbegründer und Inhaber ver schiedener los. Ich halte ein Plädoyer für den Ein- stieg aber konkret vonstatten gehen geo logischer Firmen. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde satz von Gas nicht aus Begeisterung, soll, das muss man noch herausfin- Häring durch das Deep-Heat-Mining-Projekt in Basel in den Jahren sondern aus Pragmatismus. Was mich den. Wir werden bei der Umsetzung 2006 und 2007, das nach diversen durch Bohrungen ausgelösten tatsächlich begeistert, ist eine zweite noch heisse politische Diskussionen Erdbeben gestoppt werden musste. Schiene, wofür Gas in Zukunft ge- erleben. Heute ist Markus Häring Geschäftsführer der Liestaler Firma Geo braucht werden kann: als Speicher. Explorers Ltd., die sich auf die Entwicklung und Leitung geologischer Und für Sie wird es viel Arbeit Projekte im Bereich der Geothermie und anderer Energierohstoffe Und wie funktioniert das? geben in Zukunft. spezialisiert hat. Häring ist verheiratet und Vater von drei Töchtern. Die Idee besteht darin, den über- (lacht) Wir haben heute schon genü- schüssigen Wind- oder Solarstrom gend Arbeit. Im Ernst: Tatsache ist, via Elektrolyse zu Wasserstoff und dass derzeit noch sehr wenig passiert. dann mit CO2 in Methan umzuwan- Alle sind in der Abwarteposition. deln und dieses Gas dann im Boden In der Tiefengeothermie bohrt man bis zum Kühlen und können im Winter zu speichern. Wenn wir hierzulande

Aus Angst, falsche Entscheidun- zu fünf Kilometer tief, um mit der dort CO2-frei Wärme gewinnen. nach Gasspeichern bohren und dort gen zu treffen? herrschenden Wärme Strom zu pro- gleichzeitig die Tiefengeothermie Nein, weil man noch nicht weiss, in duzieren. Wir reden von Temperaturen Damit ist die drohende Energie- weiter vorantreiben können, haben welche Richtung es energiepolitisch ab 150 Grad. In Basel war ein solches lücke nicht bewältigt. Sie sagen wir eine Win-win-Situation. In diese und technologisch geht. Werk geplant. Bei der oberflächen- immer wieder, es gehe nicht Richtung geht eines unserer Projekte. nahen Geothermie nutzt man die ohne den Einsatz von Gaskombi- Im Zusammenhang mit der vom Wärme des Erdreiches bis in Tiefen Kraftwerken. Warum? Bevor Sie sich mit Geothermie Bundesrat beschlossenen «Ener- von rund 400 Meter. Diese Technolo- In der Schweiz haben wir 45 Prozent beschäftigten, hatten Sie auf der giewende» ist viel von Solar- und gie eignet sich allerdings nur zum Strom aus Kernkraft, 55 Prozent aus ganzen Welt nach Öl gesucht. Windstrom sowie von Wasser- Heizen. Das ist aber der interessante Wasserkraft. Wenn man die 45 Pro- Wie kam es dazu? kraft die Rede. Geothermische Punkt: Das grösste Einsparpotenzial zent Atomstrom weghaben möchte, Ich wollte schon immer im Ausland Grosskraftwerke scheinen in der fossiler Energie und Reduktion von braucht man 45 Prozent erneuerbare arbeiten – und vor allem keinen

Planung keine Rolle zu spielen. CO2 liegt bei der Wärme. Energie – was wünschenswert wäre, Büro-Job! Geologie war darum Das stimmt. aber nicht sehr realistisch ist. So perfekt. Ich musste mich auch nie Dann hat in Zukunft jedes schnell können wir gar nicht genü- bewerben: Kaum hatte ich das Warum denn? Ein familienhäuschen seine gend Wind- und Sonnenkraftwerke Studium beendet, stand schon Shell Weil es sich um eine Technologie eigene Erdsonde? bauen. In Deutschland geht der vor der Tür und gab mir einen Job. handelt, die sich noch immer in der Es macht vor allem auch bei grossen Atomausstieg viel leichter. Dort Entwicklungsphase befindet. Aller- Liegenschaften Sinn. Wir haben werden 60 Prozent des Stroms fossil Einen abenteuerlichen Job. dings nur, was die Tiefengeothermie kürzlich ein interessantes Projekt auf produziert, mit Braunkohle, Stein- Sehr! Zuerst wurde ich nach Den betrifft. Die oberflächennahe Geo- dem Novartis Campus begleitet. kohle und Gas. Der Anteil von Atom- Haag gerufen, wo ich mit anderen thermie birgt schon heute viel Dort wird die Abwärme der grossen strom beträgt in Deutschland nur frisch Angestellten nochmals sechs Umsetzungspotenzial. Gebäude im Sommer in den Boden 20 Prozent: Um den fehlenden Atom- Monate die Schulbank drücken muss- geleitet, dort gespeichert und im strom zu ersetzen, muss man bloss te: Die steckten uns doch tatsächlich Können Sie uns den Unterschied Winter wieder hervorgeholt. Das einmal richtig den Gashahn auf- noch einmal in Mathe- und Physik- zwischen Tiefen- und ober- funktioniert wie ein grosser Kachel- drehen oder den Kohleverbrauch kurse! Als die sechs Monate vorbei flächennaher Geothermie in ofen und hat einen doppelten Nut- erhöhen. Das ist natürlich nicht die waren, kam einer mit einem Zettel einfachen Worten erklären? zen: Sie brauchen weniger Strom ideale Lösung. Man sollte nicht den vorbei und teilte uns ein: Du gehst

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nach Bangladesh, du nach Peru, du unter dem Amazonasbecken fort. nach Australien, fast wie ein militäri- «Das Ziel darf Dann transportierten wir einen scher Appell. Uns blieb nichts anderes Bohrturm in den Dschungel. Dafür übrig, als «Jawoll!» zu sagen. Zwei waren über 500 Helikopterflüge Wochen später landete ich in Lima. nötig. Es war eine sehr teure Boh- 100 Prozent rung! Zuerst fanden wir Kondensat, Wohin mussten Sie genau? das ist ganz ähnlich wie Benzin. Wir Mitten in den Dschungel. Ich flog füllten es in ein Töffli, und der Mo- mit einem peruanischen Geologen erneuerbare tor sprang tatsächlich an. in ein Indianerdorf. Wir requirierten Einbäume, flogen mit einer Cessna Das war aber nicht alles, oder? Aussenbordmotoren über die Anden Nein. Innerhalb eines Jahres gab es und stellten Leute ein: einen Koch, Energie sein, eine zweite Bohrung – und wir einen Jäger, drei Bootsmänner. Am machten den grössten Gasfund in Schluss waren wir zehn Leute in drei Südamerika. Booten. Wir hatten einen Sack Reis erreichen wird dabei, ein paar Bananenbüsche, Das klingt spannend, solche fünf Hühner, drei Fass Benzin. Explorationen schaden aber auch der Umwelt. Hatten Sie Fitzcarraldo Häring! man das aber nie ein schlechtes Gewissen? Sie werden lachen: Wir sahen tat- In Peru und in Australien nicht. sächlich die «Molly Aida», das Schiff, Aber in Nigeria schon. Was die Öl- das Werner Herzog ein Jahr zuvor firmen dort anrichteten und heute für seinen Film «Fitzcarraldo» ver- kaum.» noch geschehen lassen, ist unakzep- wendet hatte, gestrandet auf einer tabel. Das war sicher mit ein Grund, Kiesbank! Wir benutzten es sogar weshalb ich damals Shell in Nigeria als Funkstation. verliess und ein Stellenangebot in der Schweiz annahm. Stiessen Sie in Peru auch auf Öl? Nein, aber auf etwas anderes. Am Heute haben Sie einen Bürojob, Fuss der Anden, dort wo der Fluss vermissen Sie das Abenteuer? Urubamba aus einer riesigen Es machte grossen Spass damals. Schlucht herausströmt, vermassen Heute brauche ich das nicht mehr, wir zunächst sämtliche Steinschich- aber ich erinnere mich immer ten. Diese verlaufen in dieser noch gerne daran. Schlucht vertikal und setzen sich tageswoche.ch/+bcwxh

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TagesWoche 6 29 INTERNATIONAL Der plötzliche EU-Koller der Kroaten

Wenige Monate Der britische Premierminister gen in den vergangenen Jahren Staatsdefizit von sechs Prozent weit David Cameron hatte seine Landsleute verloren. Rund 10 000 verbliebene Be- entfernt. Erlaubt sind drei Prozent. vor dem EU- im Sinn, als er kürzlich ein Referen- schäftigte harren einer düsteren Zu- Experten sprechen bereits von dum über einen EU-Austritt in Aus- kunft. Das ist kein genuin kroatisches einem «griechischen Szenario» in Kro- Beitritt wächst sicht stellte. Ein ungewöhnlich lautes Problem. Die Schiffbauer in Europa atien. Erst in der vergangenen Woche Echo löste er jedoch in Kroatien aus. haben den Konkurrenzkampf mit asia- stufte die US-Ratingagentur Moody’s in Kroatien Bei dem EU-Fast-Mitglied dominieren tischen Produzenten verloren. Auf die Kreditwürdigkeit des Adria-Staats seither die nachdenklichen Töne. dem westlichen Balkan fehlt es aller- von Baa3 auf Ba1 herab – Kroatien die Furcht, im «Bislang wollten immer alle hinein in dings akut an Job alternativen. gilt damit als rein spekulative Anlage. die Gemeinschaft. Wir auch. Nun stre- Längst sind die Zeiten vorbei, als Immerhin will Moody’s von einem europäischen ben die Briten dem Ausgang zu», hielt westliche Konzerne neue EU-Länder Beitrittsschock nichts wissen. In ihrer die Zeitung «Vjesnik» fest und sah da- als verlängerte Werkbank nutzten. Stellungnahme schreibt die Agentur: Krisenstrudel rin ein neues Alarmsignal in Zeiten Nach der Erweiterung von 2004 war «Der erwartete EU-Beitritt ist eine der Dauerkrise. Verlassen die Briten das noch anders. Damals strebten positive Entwicklung, doch das euro- zu versinken. ein sinkendes Schiff? Auto produzenten, Handyhersteller päische Umfeld und die Reformträg- Die Zweifel in Kroatien am bevor- und andere Industrieunternehmen in heit der Regierung werden den Nutzen , Bereits wirft die stehenden EU-Beitritt sind unüberhör- den Osten, um von geringen Lohnkos- der zu erwarten wäre, wahr scheinlich bar. Am 1. Juli soll es so weit sein. ten zu profitieren. Die Slowakei stieg begrenzen.» Wirtschafts- und Doch je näher das einst herbeigesehnte vorübergehend sogar zur Automobil- Datum rückt, desto grösser wird die grossmacht auf, als dort in schneller Kroatien ist kein Einzelfall Finanzkrise lange Angst im Balkanstaat – Angst, dass Folge Volkswagen, Kia-Hyundai und alles noch schlimmer kommen könnte. Peugeot nagelneue Werke eröffneten. Tatsächlich dürfte Kroatien allein zu Schatten auf den Denn faktisch ist die «europäische Inzwischen leidet die Branche unter klein sein, um die Gemeinschaft in Krise» in Kroatien längst angekom- Überkapazitäten. Schlimmer noch: eine neue Krise von existenziellem Adria-Staat. men. Sie ist Teil eines Abwärtstrends, Ausmass zu stürzen. Doch genau das der das gesamte östliche Europa zu er- ist das «griechische Szenario». Im Von Ulrich Krökel fassen droht – im Schatten des Nieder- Die Blicke der Süden erfasste der Abschwung schnell gangs der Südländer Spanien, Italien, viele andere Länder. Und auch die Ent- Portugal, Griechenland und Zypern. Skeptiker richten wicklung in Kroatien ist kein Einzel- Das Beispiel Kroatien lässt vor sich auf den fall. Die Blicke der Skeptiker richten allem deshalb aufhorchen, weil die sich längst auf den gesamten Osten Annäherung an die EU bislang als Ga- gesamten Osten. Europas. Ungarn und Rumänien etwa rantie für einen wirtschaftlichen Auf- hängen mit akuten Finanzierungs- schwung galt. So wuchs die Wirtschaft problemen am Tropf des Internationa- in den baltischen Staaten, in Sloweni- Viele Investoren lassen Osteuropa len Währungsfonds. Slowenien, Tsche- en, Tschechien, der Slowakei, Polen links liegen und ziehen weiter, um ihre chien, die Slowakei und die baltischen und Ungarn in den fünf Jahren vor der Waren in Bangladesch, Vietnam oder Staaten setzen auf drastische Spar- Osterweiterung 2004 um durch- China produzieren zu lassen. programme – Ausgang offen. schnittlich drei bis acht Prozent. An- Die Folgen sind in Kroatien zu be- Die Entscheidung über das Wohl ders ist nun die Lage auf dem westli- sichtigen. Dort gingen die Auslands- und Wehe des Ostens wird aber chen Balkan: Zagreb meldete vor investitionen nach der Finanzkrise voraussichtlich in Polen fallen. Mit wenigen Tagen einen Rückgang des von 2008 um 90 Prozent zurück. Die 38 Millionen Einwohnern ist das Brutto inlandproduktes von 1,8 Pro- Anpassung an europäische Standards Land nicht nur um das Vier- bis zent im Jahr 2012. Die Arbeitslosen- erfordert zusätzliche Anstrengungen. Zehnfache grösser als die Nachbarn quote schnellte seit 2008 von acht auf In kroatischen Medien ist von einem im Baltikum, die Slowakei, Tschechi- 18 Prozent in die Höhe. bevorstehenden «Beitrittsschock» die en und Ungarn. Vor allem laufen in Rede. Als rettender Anker bleibt für Warschau die politischen und wirt- Vielfältige Gründe viele Menschen nur der öffentliche schaftlichen Fäden der Region Sektor, der als Spätfolge des Kommu- zusammen. «Es ist verblüffend zu Die Gründe für den Niedergang sind nismus noch immer aufgebläht ist. sehen, wie die Polen es mit viel Ver- vielfältig. Da ist der Strukturwandel, Das wiederum treibt die Staatsausga- handlungshärte immer wieder schaf- wie er idealtypisch in der Werften- ben in die Höhe. Von der Einhaltung fen, ihre kleineren Partner im Osten industrie des Adria-Staates zu beob- der Maastricht-Kriterien für einen hinter sich zu vereinen», berichtet ein achten ist. Tausende Arbeitsplätze gin- Euro-Beitritt ist Kroatien mit einem deutscher Diplomat.

TagesWoche 6 30 International 8. Februar 2013

Niedergang: In kroatischen Werften Damit nicht genug. Ministerpräsi- allein Polen hoffnungsgrün leuchtete. Schlimmer noch ist für die polni- wie jener in Rijeka dent Donald Tusk und sein Aussen- Das Land hatte als einziger EU-Staat sche Wirtschaft die andauernde Ab- (Bild) gingen in minister Radoslaw Sikorski möchten ein Wachstum von fast zwei Prozent wanderung junger und meist gut qua- den letzten Jahren mehr. «Wir haben eine Chance, uns in behaupten können. lifizierter Menschen, die ihr Glück im Tausende von der Spitzengruppe Europas zu etab- Als wichtigster Grund für das Westen suchen – sei es in Grossbri- Arbeitsplätzen lieren», sagt Sikorski. Der Weg dort- «Wunder an der Weichsel» gelten die tannien, den Niederlanden, Deutsch- verloren. hin soll über einen Beitritt Polens zur drastischen Einschnitte der 1990er- land oder der Schweiz. Mehr als zwei Foto: Nikola Solic/Reuters Euro-Zone führen. So will es Tusk. Jahre. «Wir haben die Menschen aus Millionen Bürger haben Polen seit «Wir müssen uns entscheiden, ob wir ihrer sozialistischen Schläfrigkeit ge- dem EU-Beitritt 2004 verlassen. Die zum Herzen Europas gehören oder rissen und sie zur unternehmerischen Hoffnung auf eine Rückkehrwelle im ein Randstaat mit einer eigenen Wäh- Eigeninitiative gezwungen», erklärt Zeichen des Aufschwungs hat sich rung sein wollen», erklärt der Premier der ehemalige Finanzminister Leszek zerschlagen. Das Tusk-Grün ver- und fügt hinzu: «Nur ein Polen im Balcerowicz. Von 1989 bis 1991 und blasst. Zentrum des Kontinents ist ein gutes noch einmal zwischen 1997 und 2001 Droht der EU also nach der Krise Polen.» setzte er in Polen marktwirtschaftliche des Südens ein Osteuropa-Schock? Strukturreformen durch, die seine Gefallen sind die Würfel noch nicht. Das polnische Wunder verblasst Kritiker und Bewunderer als radikal «Vieles wird davon abhängen, wie bezeichnen. sich die wirtschaftliche Situation in Unstrittig ist, dass ein Beitritt Polens «Wir profitieren davon bis heute», der Euro-Zone entwickelt», sagt Eck- die wichtigste Erweiterung der Wäh- behauptet Balcerowicz. Er kann auf hard Cordes, Vorsitzender des Ost- rungsunion seit ihrer Gründung wäre. die Fortschritte der vergangenen Jahre Ausschusses der Deutschen Wirt- Ein dauerhafter Erfolg Polens könnte verweisen. Inzwischen aber wachsen schaft. Die osteuropäischen den Beitrittsländern im Osten den ent- die Zweifel am polnischen Dauer erfolg. Wirtschaften leben zuallererst vom scheidenden Schub verleihen, um sich Über den Winter stieg die Arbeits- Warenaustauch mit den wohlhaben- aus der Krise zu befreien. Doch hat Po- losenquote erstmals seit sechs Jahren deren westlichen Nachbarstaaten. len das Zeug zum «Retter des Ostens»? wieder auf mehr als zwölf Prozent. Das heisst aber auch: Die Krise in Lange sah es danach aus. Polen gilt Und die Prognosen sind nicht gut. Je- Gesamteuropa könnte sich schnell als Wirtschaftswunderland. Im welt- des dritte Kind, das 2013 zur Welt wieder verschärfen, wenn der Osten weiten Rezessionsjahr 2009 konnte komme, werde in Armut aufwachsen, vollends aus dem Tritt geraten sollte. sich Premier Tusk vor eine alarmrot meldete kürzlich die regierungskriti- Kroatien marschiert vorneweg. gefärbte Europakarte stellen, auf der sche Zeitung «Rzeczpospolita». tageswoche.ch/+bcxpg

TagesWoche 6 31 ONLINE

Blogs Meinungen, Satire und Innenansichten aus der Redaktion – die frischesten Beiträge auf der Blogplattform der TagesWoche: FF-Blog LDP-Grossrat André Auderset verspürte ein «warmes Gefühl im Bauch», als er beim Brunch vom Brand in der Villa Rosenau las. Er war wohl nicht der Einzige, dem es so ging, schreibt Renato Beck im FF-Blog.

Lichtspiele Katharina Baur «Ahnuld» Schwarzenegger will es nochmals verlässt nach wissen. In «The Last Stand» lässt er es kra- zwölf Jahren die chen, wie man es von ihm erwartet. 75 Tote, Papiermühle. davon drei Zerplatzte und ein Verhack- Bild: Annabarbara Gysel stückter, hat Hansjörg Betschart gezählt. Doppelspitze Nachbarschaftsstreit «Hasen gasen», «Schnecken tschecken»: Das Rahmenprogramm an der Ski-WM in der Gösser Fan-Arena zu Schladming hat es in sich, stellt der leider hiergebliebene Sportredaktor Florian Raz fest. Wirtin der Papiermühle Mittendrin Einen Monat lang hospitierte Maris Hub- schmid vom Berliner «Tagesspiegel» bei wirft das Handtuch der Basler TagesWoche. Ihre Bilanz zum Abschied fällt ebenso positiv wie erheiternd Von Annabarbara Gysel aus. Maris, wir vermissen dich!

Alle Blogs auf einen Blick: blogs.tageswoche.ch Sie habe ihren Betrieb immer zu wohnen, das hauptsächlich mor- klamationen. Es sei oft vorgekom- mit Herzblut geführt, sagt Kathari- gens und mittags geöffnet habe, men, dass der Nachbar abends die na Baur. Sie verlasse die Papiermüh- meint Baur. «Aber er hat sich immer Polizei angerufen habe und diese le nur sehr ungern. Doch die Um- wieder beschwert, unsere Abendver- mit einer Beschwerde wegen Ruhe- stände hätten diesen Schritt anstaltungen seien zu lärmig.» Die störung vor der Tür erschienen sei. Anzeige unumgänglich gemacht. Ein wesent- Abendanlässe finden unregelmässig «Ich würde sehr gerne alle Aufträge  "  (  (""%+ licher Punkt sind dabei die unüber- über das Jahr verteilt statt, ein annehmen, wie sie hereinkommen.  brückbaren Differenzen zwischen Grossteil davon auf Anfrage. Ohne dass ich damit rechnen muss, " )%+%  %(! (   "  % ihr und dem Nachbarn in der vierten Doch Katharina Baur kann dass er meine Gäste piesackt.» ' ! '#  %   ( Etage. Eigentlich sollte es doch an- längst nicht alle Aufträge anneh- Um dem Problem entgegenzu- !%! genehm sein, über einem Restaurant men – aus Angst vor allfälligen Re- wirken, wurde das Restaurant im "  "    Artikel des Tages           31. Januar bis 6. Februar 2013  

31 1 2 3 &  !+ ',&  (  (""%+ Lohnskandal: Dutzende Gestricktes Basel: Das Episch: Das Schweizer Duo Abgebrannt: Die berühmt- Elektriker, die auf dem beliebteste Sujet der Fasnacht Wawrinka/Chiudinelli verliert berüchtigte Villa Rosenau Messebau arbeiteten, warten 2013 ist die Verstrickung der im Davis-Cup gegen wird ein Raub der Flammen. ***  +(! (  (""%+                  seit Dezember auf ihren Lohn. Stadt. Rang 2: Kantonsfusion. Tschechien nach 7 Stunden. Brandursache ungeklärt.

TagesWoche 6 32 14. Dezember 2012

vergangenen Jahr von Februar bis Ap- riger Mieter sei, habe man keine Kün- ril komplett umgebaut. Die verbesser- digung in Betracht gezogen, sagt Toni te Schallisolierung brachte keinen Er- Schürmann von der Kommunikation. folg. Die Beschwerden hörten nicht «Bei solchen Problemen gibt es selten auf. «Lärm ist etwas, das subjektiv eine Lösung, die für beide Seiten be- wahrgenommen wird», sagt Baur. friedigend ist.» Es sei auf jeden Fall im Um das gemeinsame Gespräch zu Interesse der Stiftung, dass das Res- suchen, wurde eine Sitzung für die taurant weitergeführt werde. Mögliche betroffenen Interessengruppen einbe- Interessenten für die Nachfolge seien rufen: Vertreter der Christoph Merian bereits im Gespräch. Stiftung (CMS), die das Gebäude ver- Der Nachbar war für eine Stellung- mietet, die betroffene Mieterschaft nahme nicht erreichbar. und die zuständigen Polizisten setzten tageswoche.ch/+bcwvp sich zusammen. Doch eine zufrieden- stellende Lösung konnte nicht gefun- den werden. «Es ist bedauernswert, dass die Lösungen lediglich auf der Seite der Mieterschaft des Restau- rants gesucht wurden», meint Baur. Der Disput sei aber nicht der einzige Grund, warum sie die Papiermühle Leserreaktionen Omniticker verlasse, stellt Baur klar. Mitverant- «Ein Restaurant, das nur ab worlich sind auch die langwierigen und zu eine Abendveranstaltung Alle unsere Artikel, alle Agentur-News Bauarbeiten, die während gut zwei hat, ist keine Zumutung. Dass ein sowie selektionierte Tweets und Links Jahren in der und um die Papiermühle ‹Reklamierer aus Prinzip› wichtiger zu Beiträgen von Medien aus aller herum stattgefunden hatten: der Um- ist als das beliebte Restaurant, Welt: Der TagesWoche-Omniticker Bangg-Wettbewerb bau des Museums im Jahr 2011, die ist bedauerlich.» hält Sie immer auf dem Laufenden. Renovation des Restaurants sowie die tageswoche.ch/omniticker Sanierung des Nachbargebäudes. Lisa Mathys «Während dieser Zeit dachten viele, Ewiges Rauschen In Eptingen, wo die TagesWoche-BL-Wahltour Station die Papiermühle sei geschlossen. Zahl- «So haben alle verloren: der macht, rauscht nicht nur der Bach. reiche Gäste blieben fern.» Für die Pa- Mieter, da der Betrieb weitergeht; tageswoche.ch/+bcymq piermühle bedeutete das starke finan- die CMS, da viel Geld in den Umbau zielle Einbussen. In den drei Monaten, für die Katz investiert wurde; Neue Köpfe Zu Beginn der neuen in denen das Restaurant wegen Umbau Frau Baur, weil sie ihre Legislatur begrüsst der Basler Grosse geschlossen war, erhielten die Mit- Arbeit verloren hat.» Rat 22 neue Mitglieder. arbeiter Inkonvenienzentschädigun- tageswoche.ch/+bcyna gen von der CMS als finanzielle Über- Björn Jensen Reimen und gewinnen: Die Tages- brückung. Aufbruch Marc-André Giger, Direk- Woche verlost 1 x 4 und 1 x 2 Tickets tor bei PricewaterhouseCoopers, soll «Die Bewohner einer für den Schlussabend der «Basler die Baselbieter Wirtschaft ankurbeln Das «Grande Finale» Mietliegenschaft sind zur Schnitzelbangg Gsellschaft», der – er übernimmt den Job im Mandat. gegenseitigen Rücksichtnahme am Samstag nach der Fasnacht im Das alles hat Katharina Baur an die verpflichtet. Geräusche, die zum tageswoche.ch/+bcymb Theater Fauteuil (23.2., 19.30 Uhr) stattfindet. Und die Plätze sind nicht Grenzen ihrer Kräfte gebracht. Sie normalen Leben gehören, haben sie Enttäuscht SP-Grossrätin Tanja So- wünscht sich einen Neuanfang. «Jetzt aber hinzunehmen. Ein Restaurant, land wird nicht für den Bankrat der irgendwo im Saal, sondern in der bin ich noch jung», sagt sie. «Ich kann das hauptsächlich morgens und Basler Kantonalbank nominiert. Im ersten Reihe. Darum muss auch et- diesen Schritt noch machen. In zehn mittags geöffnet hat, gehört für mich Interview zeigt sie sich enttäuscht. was leisten, wer die Tickets gewin- nen möchte. Wir erwarten selber ge- Jahren wäre das vielleicht nicht mehr zum normalen Leben.» tageswoche.ch/+bcylv möglich.» Sie verlässt die Papiermühle dichtete Schnitzelbängg, mögen die per 1. Juni. Zum Abschied und zum Oliver Wolf Unbewilligt Der Sexclub FKK Basel Kreativsten gewinnen! Dank an ihre Stammgäste organisiert braucht eine neue Bewilligung. Für die sie ein «Grande Finale»: Am 23. Febru- «Es ist für mich schlicht Anwohner eine Chance, den unge- Um am Wettbewerb teilzunehmen ar, am 23. März und am 13. April fin- nicht nachvolllziehbar, dass die liebten Nachbarn loszuwerden. ! hinterlassen Sie einen Kommentar den Kulturabende mit einem «Menu CMS lieber einen Querulanten als tageswoche.ch/+bcmgd mit einem selber gedichteten Bangg in der Online-Version die- Surprise» statt. Mieter im Haus hat als eine verdiente Vakanz beendet Birsfelden hat nach ses Artikels … Die CMS bedauert, dass Katharina und beliebte Wirtin.» monatelanger Vakanz einen neuen ! der mindestens 6 Verszeilen lang Baur die Papiermühle verlässt. Da der Gemeindepräsidenten: Christoph Istvan Akos ist und … betreffende Nachbar aber ein langjäh- Hiltmann von der FDP. ! sich mit einem Thema aus den tageswoche.ch/+bcxkl letzten 12 Monaten befasst. Öffnung Die baselstädtische Bau- Das Kalenderarchiv mit allen Artikeln des Tages und Raumplanungskommission Eingabeschluss ist Montag, der finden Sie unter tageswoche.ch/#kalenderarchiv pocht auf eine grosszügige Öffnung 11. Februar, 12 Uhr. Pro Person geht der Kaserne zum Rhein hin. nur ein Bangg in die Endauswahl. tageswoche.ch/+bcwws Gibt eine Person mehr als einen Bangg ein, gilt der zuletzt eingege- Support für SVP Die Wirtschafts- bene. Es ist erlaubt, mit einem bes- Wirtin der kammer Baselland unterstützt den seren Bangg nachzudoppeln. Papiermühle SVP-Regierungsratskandidaten Die Gewinner werden vom hoch- gibt auf Thomas Weber mit 60 000 Franken. inoffiziellen TagesWoche-Fasnachts- tageswoche.ch/+bcwwb 4 5 6 comité bestimmt. Sie werden in der Geheimjustiz Ein prominenter Kommentarspalte verkündet und Verleidet: Die Wirtin des Ausgeweitet: Der Skandal um Gestartet: Die erste Sitzung Sexual straftäter wird vom Zürcher zusätzlich per Mail benachrichtigt. Restaurants Papiermühle wirft unbezahlte Arbeiter am Bau des neuen Grossen Rates Gericht geschützt. Sein Name darf Sowohl Rechts- wie Linksweg sind das Handtuch. Grund: ein der Messe ist kein Einzelfall. verlief etwas mühsam. Eric von der Presse nicht genannt werden. ausgeschlossen. ewiger Nachbarschaftsstreit. Schon früher versickerte Geld. Weber will nun doch bleiben. tageswoche.ch/+bcwit tageswoche.ch/+bcymr

TagesWoche 6 33 Dialog 8. Februar 2013

«Längere Öffnungszeiten am Samstag Reaktionen aus der Community arbeiterin wären in Berlin wahr- in Basel?», tageswoche.ch/+bcryo scheinlich nicht veröffentlicht wor- den: Sie beurteilt pauschal «ganze Perfide Beschallung Einwanderergruppen», was eine ethnische Diffamierung ist, und es Die Migros wirbt im Geschäft per folgt keine Gegendarstellung, was Lautsprecherdurchsage neuerdings die Aussagen zu Tatsachen macht. nicht nur für Aktionen, sondern Solche Artikel bringen keine Lösun- auch für ein Ja zu längeren Laden- gen, sondern schüren den Unwillen öffnungszeiten. Wer denkt dabei an der Privilegierteren. die Mitarbeitenden, die mit dieser Barbara Lötscher «politischen Werbung» beschallt werden? Es ist deren Lebensqualität , die bei einem Ja weiter leidet! Die «Wirtin der Papiermühle gibt auf», Migros könnte also genauso gut ihre tageswoche.ch/+bcwvp MitarbeiterInnen via Lautsprecher- durchsage beschimpfen, der Effekt Unsäglicher Querulant wäre ähnlich – und das Niveau auch. Ich habe den Grossteil meines Le- Lisa Mathys bens gleich neben dem Café Papier- mühle gewohnt und mich nicht ein «Albtraum Multikulti», einziges Mal vom Lärm belästigt tageswoche.ch/+bcvwt gefühlt. Die Abendveranstaltungen sind rar und immer sehr kultiviert, So what? beim Nachbarn handelt es sich da- gegen um einen unsäglichen Queru- Den Titel eurer Wochengeschichte lanten. Dass der Mann sein Ziel nun hätte ich eher in der Welt- als in der erreicht hat, ist extrem schade. Ich TagesWoche erwartet. Ihr habt doch wünsche ihm einen Technoclub als das nicht nötig! Der Artikel war zum Nachmieter. Glück viel differenzierter. Ich jeden- Fabian Baumann falls lebe mit meiner Familie gerne im Kleinbasel und bin froh, dass es hier multi- und nicht mono kulti zu «Die PlayStation 4 wird angekündigt», und her geht. Da ist einerseits das tageswoche.ch/+bcxok Kulinarische und Gastronomische: Regionales vom Matthäusmarkt, Nicht nur positiv Fladenbrot von Aziz, Espresso und Unglaublich, wie sich die PlayStation Co. bei da Francesca und Graziella weiterentwickelt hat. Aber ob das so und und und. Da sind die viel ge- positiv für unsere Generation ist? scholtenen Linken, die anders als im Leserkommentar der Woche Ich habe das Gefühl, dass viele schon Artikel suggeriert seit Jahren und von Dorothea Kolland zu süchtig sind, wenn sie mehrere Jahrzehnten im Kleinbasel leben Stunden pro Tag «gamen», im Inter- und sich im Grossen und Ganzen «Unser Feind heisst Ignoranz», net surfen oder fernsehen. Früher erfolgreich für ein gutes Zusammen- tageswoche.ch/+bctzf traf man sich draussen mit Freunden leben aller engagieren. Dass nicht und hatte richtige Erlebnisse. Heute alle Deutsch sprechen? So what? hockt man zu Hause vor der PlaySta- Pierre Alain Niklaus Fehlender Respekt, fehlende Perspektiven, Missachtung von tion oder dem Computer, kommuni- Potenzialen, Hass auf Querdenker, Egomanie, Zynismus … Dies ziert und unterhält sich elektronisch. «Integriert ist, wer keinen Ärger macht», alles verkörpert Heinz Buschkowsky. Ihm fehlt der Wille, den Elin Marmouq tageswoche.ch/+bcvvi Bürgern Mitverantwortung zu überlassen, ihm fehlt der Mut, Ethnische Diffamierung Veränderungen zu erkennen und zu akzeptieren. Dem Schweine- fleisch-Würstchen nachzuweinen, ist nicht die ultimative Per- Die Art und Weise, wie in diesem Wir freuen uns über Reaktionen aus Artikel über die «Fälle» berichtet spektive (dabei haben wir einen der besten Blutwurst-Metzger der Community. Sie können jeden wird, befremdet mich. Geht es hier Europas im Kiez). Neukölln ist kompliziert, Neukölln ist arm, TagesWoche-Artikel online kommen- tieren, indem Sie den Webcode des um Menschen oder um Sperrmüll? Neuköllner waren nie angepasst – aber die Neuköllner sind Insbesondere die Aussagen einer Artikels in Ihren Browser eingeben. ungenannt bleiben wollenden Sozial- mutig und so wollen sie auch von «ihrem» Bürgermeister ver- Natürlich können Sie uns auch eine Mail standen werden. Was ihnen von ihm begegnet, ist Verachtung. schicken: [email protected]

TagesWoche Abo-Service: Redaktionsleitung Matthias Oppliger, Layout/Grafik Abonnemente 3. Jahrgang, Ausgabe Nr. 6 Tel. 061 561 61 61 Urs Buess, Remo Leupin Florian Raz, Petra Geiss mann, Die TagesWoche erscheint WEMF-beglaubigte Auflage: [email protected] Michael Rockenbach, Daniel Holliger, täglich online und jeweils am 22 580 Exemplare Redaktionsassistenz Martina Rutschmann, Carla Secci Freitag als Wochenzeitung. Gerbergasse 30, 4001 Basel Verlag Béatrice Frefel, Peter Sennhauser, 1 Jahr: CHF 220.– Kooperation: Tel. 061 561 61 61 Esther Staub Dani Winter, Monika Zech Anzeigen (50 Ausgaben); «La Cité» (Genf), [email protected] Kurt Ackermann 2 Jahre: CHF 420.– «The Guardian» (London), Redaktion Bildredaktion (Leiter Werbemarkt), (100 Ausgaben); «Der Freitag» (Berlin) Geschäftsleitung David Bauer, Renato Beck, Nils Fisch, Cornelia Breij, Ausland-Abos auf Anfrage. Tobias Faust Yen Duong, Karen N. Gerig, Hans-Jörg Walter, Tobias Gees, Alle Abo-Preise verstehen Herausgeber Annabarbara Gysel Michael Würtenberg Lukas Ritter sich inklusive Neue Medien Basel AG Verlagsassistenz/ (Praktikantin), Tara Hill, 2,5 Prozent Mehrwertsteuer Lesermarkt Christoph Kieslich, Korrektorat Druck und Versand kosten Redaktion Martina Berardini, Matieu Klee, Noëmi Kern, Zehnder Druck AG, Wil in der Schweiz. Tel. 061 561 61 61 Andrea Obrist Marc Krebs, Philipp Loser, Martin Stohler, [email protected] Amir Mustedanagić, Dominique Thommen

TagesWoche 6 34 Dialog 8. Februar 2013

JA Die Wochendebatte NEIN «Gegen Gier und «Kapitalismus pur hilft kurzfristiges Denken» nicht gegen Exzesse»

Susanne Leutenegger Oberholzer Claude Janiak Nationalrätin SP, BL Ständerat BL, SP

Die Millionen-Propagandalawine Mit dem Mythos der Aktionärs-

gegen die Abzocker-Initiative rollt. Bild: United Archives demokratie will Thomas Minder die Trickreich spielt sich Economie- Abzockerei bekämpfen. Demokratie suisse heute als Kraft gegen die Ab- heisst gleiches Stimmgewicht aller. zocker auf. Dabei war es genau die- Bei Aktionären stimmt das Gegenteil. ser Verband, der über Jahre alle Minder treibt das Kernprinzip des Ka- griffigen Instrumente bekämpft und Ist die Abzocker- pitalismus auf die Spitze: Das Kapital mit zig Manövern zu deren Verzöge- bestimmt jederzeit und möglichst rung beigetragen hat. Es ist klar wa- unmittelbar. Die konsequente Um set- rum: Bei Economiesuisse sind die zung erleichtert im schlimmsten Fall Mächtigen der Schweizer Wirtschaft Initiative die Plünderung eines Unternehmens, und ihre Topmanager organisiert. im ersehnten Fall kürzen die Aktio- Die Initiative ist nötig. Die Ab zo- näre den Managern die Gehälter. cker ei geht weiter. Gehälter in zwei- Das Geld geht allerdings nicht in stelliger Millionenhöhe lassen sich wirksam gegen die Taschen der Angestellten. Aktio- nicht begründen. Die Abzockerei närsdemokratie unterbindet Abzocker- schadet der Wirtschaft. Sie fördert die Löhne nicht. Überall, wo auf frei- Gier und das kurzfristige Denken. williger Basis über Vergütungen Bestes Beispiel dafür ist die UBS. Salär-Exzesse? ab gestimmt wird, werden die vor- Marcel Ospel kassierte Millionen, geschlagenen Summen ausnahmslos bevor er die UBS fast in den Abgrund abgesegnet. Aktionäre sind auf Divi- riss. Das Resultat: Der Staat musste dende aus. Sie setzen sich nicht für die Bank mehrfach retten. Die Ab- Es ist eine seltene Allianz aus konservativen und linken bessere Löhne für die normalen Ange- zockerei ist schädlich für den Stand- Kreisen, die hinter der Initiative des Unternehmers und stellten ein. Die in der St. Jakobshalle ort Schweiz, eine nachhaltige Unter- Schaffhauser Ständerats Thomas Minder steht: Die Abzocker- anwesenden Kleinaktionäre bekom- nehmenspolitik, unsere Altersvor- men etwas zu essen, das Sagen haben sorge, die Arbeitsplätze und die KMU. Initia tive will mit neuen Regeln für an der Börse gehandelte sie nicht. Entschieden wird in Singa- Die Abzocker-Initiative betrifft Aktiengesellschaften Exzesse bei Topmanagementsalären pur, Hongkong oder London, wo die börsenkotierten Unternehmen. unterbinden und sie, wie auch die Zusammensetzung des Funds aller Art ihren Sitz haben. Sie setzt anders als der schwammige Die Initiative erleichtert es Heu- Gegenvorschlag klare Grenzen: Verwaltungsrats, stärker der Kontrolle der Aktionäre unter- schrecken, sich durchzusetzen. Sie Es ist Schluss mit der Selbstbedie- stellen: etwa durch die jährliche Wiederwahl der VR-Mitglieder, gibt aktivistischen Aktionären ein nungsmentalität von gewissen Mana- zwingende Abstimmung über die Managerlohnsumme durch Übergewicht. Dass Verwaltungsräte gern. Die Generalversammlung legt die Aktionäre und das Verbot von Antritts- und Abgangs- jedes Jahr wiedergewählt werden bei börsenkotierten Unternehmen die müssen, destabilisiert das Gleich- Gesamtsumme aller Vergütungen der pauschalen für die Topkader. Der Gegenvorschlag geht in vielen gewicht von Aktionariat, VR und GL Geschäftsleitung bindend fest. Punkten weniger weit. Welches die bessere Lösung und ob die und verhindert nachhaltige Strategie- Es ist Schluss mit goldenen Fall- Initiative nicht gar kontraproduktiv ist, wird derzeit heftig planung. Eine gut organisierte Grup- schirmen und Willkommensge- pe kann bereits mit 10 bis 20 Prozent schenken in Millionenhöhe. diskutiert. Reden Sie mit auf tageswoche.ch/wochendebatte Stimmenanteil eine Gesellschaft un- Verwaltungsräte müssen sich ein- ter ihre Kontrolle bringen. Wer das zeln jährlich der Wiederwahl stellen. Verantwortungsbewusstsein und Das dient der Good Governance, Jokertage an den Schulen abschaffen? das längerfristige Denken in den meinte früher auch der Bundesrat. Die Wochendebatte vom 1. Februar 2013: Chefetagen fördern will, sagt des- Die Pensionskassen müssen im halb Nein zur Initiative. Interesse ihrer Versicherten und Die Lehrkräfte im Landrat sind sich einig: Sie haben samt und sonders den Auch der Gegenvorschlag stärkt transparent stimmen. Immerhin Vorstoss des Grünen (Lehrers) Jürg Wiedemann unterzeichnet, der die Ab- die Aktionärsrechte, aber verhindert verwalten die Pensionskassen Milli- schaffung der entschuldigungsfreien Urlaubstage für Schüler, genannt «Joker- wenigstens Auswüchse und stärkt arden unseres Volksvermögens. tage», verlangt. Das System legitimiert nach ihrer Ansicht das Schwänzen, findet die Unternehmen. Darum tun sich Die Initiative wird innert eines auch der Liesberger Landrat und Lehrer Christian Steiner. auch Linke und vor allem Gewerk- Jahres umgesetzt. Beim indirekten Ganz anders sieht das die Präsidentin der Stadtbasler Schulsynode, Gaby Hin- schafter schwer mit der Initiative. Gegenvorschlag läuft zuerst die Re- termann: Die Jokertage lehrten Schülerinnen und Schüler, verantwortungsvoll Bleibt das Zeichen, das es zu setzen ferendumsfrist. Weitere Verwässe- Freiräume wahrzunehmen – und entlaste darüber hinaus die Administration von gilt. Das hilft in der Politik nie, frust- rungen drohen mit der laufenden Urlaubsgesuchen. Die Community teilt ihre Meinung mit 77 gegen 23 Prozent. riert aber am Ende jene, die meinten, Aktienrechtsrevision. etwas bewirken zu können.

TagesWoche 6 35 KULTUR

Spaghetti pur und Wodkawickel

Die Sopranistin Maya Boog über ihre Bühnenpartner, die Figur der Manon und über die Probenarbeit mit Regisseur Elmar Goerden. Interview: Jenny Berg

Am 7. Februar sollte sie zur Pre- Aber vielleicht sind Sie nun Enrico Delamboye ... mit; seine Ideen sind eingebettet in miere von Jules Massenets Oper «Ma- frisch und erholt? ... er spürt, was ein Sänger braucht. das Bühnenbild, in die Kostüme; non» auf der Bühne stehen. Wenige Nein – die Muskulatur geht ja auch Er fliesst mit den Bewegungen, er alles greift ineinander und unter- Tage zuvor noch hütete Maya Boog zurück, wenn man nicht singt! Aber atmet mit, kann aufnehmen, was ein stützt sich gegenseitig. Aber er ist das Bett – die Grippe! Die Opernsän- es muss und wird für einmal auch so Sänger braucht. Vor allem dyna- kein Konzeptreiter. Elmar hat zwar gerin musste sich schonen. Erst, als gehen. Ich bin unheimlich dankbar, misch. Er ist immer einen Hauch seine ganz klaren Vorstellungen, ihm ihr HNO-Arzt grünes Licht gab, durf- dass das Theater Basel mir das darunter, gibt uns nie das Gefühl ist wichtig, dass wir seine Vorschlä- te sie mit uns sprechen. Vertrauen gibt und ich dennoch die «gisch was hesch», ich muss nie über ge ausprobieren. Aber wenn er sieht, Beim Treffen im Café Ono sucht sie Premiere singen darf! dem Orchester singen. Sondern er dass sich einer damit nicht wohl- lange nach einem geeigneten Sitz- legt das Orchester darunter, ich fühlt, kann er seine Idee auch fallen platz, einem ohne Zugluft. Sie ent- Die Figur der Manon ist ein kann wie auf einer Welle surfen – lassen; er ist da sehr flexibel. Er ent- schuldigt sich für das Hin und Her. Rollendebüt für Sie. Was bedeu- das ist phänomenal! wickelt die Figuren wirklich gemein- Und erklärt: «Ich will nicht komisch tet das? sam mit uns Sängern. sein, aber gestern hatte ich noch Fie- Es ist sehr aufregend. Ich musste Das Libretto ist französisch. ber. Da ist man etwas angespannt, so erst ein Gefühl für diese Figur be- Lässt sich das gut singen? Wer ist Ihre Manon? wenige Tage vor der Premiere.» kommen, für ihren Charakter, ihre Ich habe das sehr gern. Natürlich ist Für mich ist sie ganz klar eine ma- Musik. Ich habe viel gelesen: natür- es nicht einfach, auf den Nasallauten nisch-depressive Figur, sie hat eine Frau Boog, ist es mühsam, wenn lich die Novelle von Abbé Prévost, Klang zu erzeugen; in den hohen La- bipolare Störung. Manon erlebt man beruflich so abhängig vom aber auch das Schauspiel von Carl gen muss ich die öffnen. Aber es gibt extreme Gefühlsschwankungen. Sie eigenen Körper ist? Sternheim. Das war sehr aufschluss- auch viele gesprochene Dialoge in kann von absoluter Euphorie emo- Es ist sehr mühsam. Gerade im reich, vor allem, was die Beziehung dieser Oper, davor hat man als Sän- tional in den tiefsten Keller rutschen, Winter ist es ein dauernder Stress. zwischen Des Grieux und Manon be- ger meistens Respekt. Während- innerhalb einer einzigen musikali- Nur schon, wenn man Tram fährt, trifft. Das ist eine sehr tiefe Liebe, dessen hofft man eigentlich nur, schen Phrase. Hören Sie nur einmal begegnet man so vielen erkälteten auch eine sehr tiefe Leidenschaft – dass es vorbeigeht, dass bald die ihre erste Arie: Da singt Manon von Menschen. etwas ganz und gar Existenzielles. nächste Gesangsnummer kommt. ihrer Reise, was sie alles gesehen hat, Aber Elmar Goerden hat uns da un- sie muss weinen – und plötzlich ist Sie konnten an manchen Muss man als Sängerin reif heimlich geholfen, ich habe richtig da wieder ein gellendes Lachen! Endproben nicht teilnehmen. sein für diese Figur? Spass am Reden bekommen! Ist das ein Problem? Nun, im Libretto ist Manon 16 Ist Manon eine typische Femme Wir haben sechs Wochen sehr inten- (lacht). Elmar Goerden ist ursprünglich fatale? siv geprobt, alles drehte sich um Schauspielregisseur. Nein. Zu Beginn hat sie keine Ah- Manon. Dann musste ich eine Woche Und sängerisch: Ist es eine Ja, ein fantastischer Schauspiel- nung von ihrer Wirkung. Sie ist nicht das Bett hüten – es war schrecklich. schwierige Partie? regisseur! Es ist einfach pures Glück, einmal schön angezogen, kommt in Nun konnte ich die Orchesterproben Eine vielseitige. Sie hat alles: sehr mit ihm zu arbeiten! Shorts, T-Shirt, derben Boots daher, nicht mitmachen, konnte mir die hohe und sehr tiefe Töne, viel in der schultert ihren Seesack. Partie nicht einteilen, nicht über- Mittellage, ein bisschen Koloratur, Weshalb? legen, wie ich meine Kräfte über die lange Phrasen. Aber wir haben einen Er ist immer ausgezeichnet vorberei- Aber die Männerherzen fliegen drei Stunden hinweg dosiere. fantastischen Dirigenten … tet. Er bringt ein wunderbares Team ihr sofort zu.

TagesWoche 6 36 Kultur 8. Februar 2013

Maya Boog Die Sopranistin Maya Boog, 46, ist ein Publikumsliebling am Theater Basel. 2001 bis 2009 ge- hörte sie zum Ensemble, seither wird sie immer wieder als Gast engagiert – zuletzt als Ginevra in Händels «Ariodante». 2009 spielte sie Mimi, die Haupt- rolle in der Fernseh-Liveproduk- tion von Puccinis «La Bohème im Hochhaus» (SRF/Arte); zahl- reiche Homestorys machten sie damals auch einem klassikfernen Publikum bekannt. Als studierte Kirchenmusikerin tritt sie auch häufig mit Originalklang-Ensem- bles auf. Maya Boog stammt aus Thalwil und wohnt seit vielen Jahren im Kleinbasel.

Foto: Peter Schnetz

Ja, sie bezaubert durch ihre Eigen- den, als ich in der Pause mit meinem Auch wenn man Sie noch oft land, Finnland, den USA ... artigkeit, durch ihre absolute Indivi- Des Grieux geblödelt habe – Elmar auf der Basler Bühne sieht – Ist es ein Vorteil, zu Hause dualität. Sie ist unberechenbar, trifft hat es gesehen und gesagt: Das Sie sind kein Ensemblemitglied singen zu können? Entscheidungen von grosser Trag- nehmen wir! mehr, richtig? Ja! Es ist schön! Es gibt mir eine weite innerhalb von Sekunden. Sie Nein, seit drei Jahren nicht mehr. Es andere Stabilität, wenn ich nach ist sehr arm aufgewachsen, hat gese- Sie sagen «Ihr» Des Grieux – ist nichts vorgefallen, ich habe mich einer Probe, nach einer Vorstellung hen, was Armut aus den Menschen wie ist das, wenn man auf der sehr wohl gefühlt, aber gerade in in meine eigenen vier Wände zu- macht. Und in dem Moment, als sie Bühne verschiedenen Männern diesem Wohlfühlen besteht die Ge- rückkehren kann. merkt, dass das mit Des Grieux so so nahe kommen muss? fahr der Selbstverständlichkeit. So- nicht mehr geht, dass ihr die Bezie- (Überlegt, lacht) Kommt darauf an. wohl von mir aus als auch vom Haus Wie bereiten Sie sich auf hung keine finanzielle Sicherheit Es gibt Partner, mit denen ich sehr aus. Und diesen Zustand wollte ich eine Premiere vor? bietet, schnipp, entscheidet sie sich gerne arbeite. Mit Andrej Dunaev, verändern. Wollte flexibler sein. Mit viel Schlaf und viel Essen. für einen anderen. Das heisst aber nicht, dass ihre Liebe vorher nicht Sind Sie nun freier? Sie können mit vollem wahr gewesen ist. «Ich bin es gewohnt, Ja – und im Nachhinein weiss ich es Magen singen? freischaffend zu sein. noch mehr zu schätzen, was für ein Ich brauche es. Ein grosser Die neue Beziehung hilft Manon Luxus es ist, Ensemblemitglied zu Teller Spaghetti pur, mit Butter aber auch nicht weiter. Ich kann das Unstete sein. Regelmässige Arbeit, regel- oder Olivenöl. Nein. Mit dem dritten Akt habe ich gut aushalten.» mässiges Gehalt – das hat etwas. meine Probleme, da ist Manon so Aber ich bin es gewohnt, freischaf- Haben Sie ein bestimmtes biestig, richtig ekelhaft. Sie ist da fend zu sein, ich kann das Unstete Entspannungs programm mit einem Typen zusammen, der gar «meinem» Des Grieux, ist es gross- gut aushalten. Und dass ich nun den- für Ihre Stimme? nicht zu ihr passt – und den sie dann artig. Im Leben sind wir super Kum- noch immer wieder ans Theater Ba- Ja: Wodkawickel. Äusserlich ange- auch ziemlich schlecht behandelt. pel, auf der Bühne ein super Paar. sel engagiert werde, ist wunderbar. wendet natürlich. Ein altes Haus- Aber so ist das: Wenn man mit der Wir haben keine Berührungsängste, Dahinter steckt eben eine etwas an- mittel. Ein Gazetuch mit Wodka falschen Person liiert ist, kommen wir machen einfach. Sonst muss dere Energie, als wenn ich fest zum tränken, 15 Minuten lang den Wickel die schlechten Seiten zum Vorschein. man immer fragen, geht das, darf Haus gehören würde. um den Hals halten und dann ganz ich das machen ... still sein. Bis zum nächsten Nach- Setzt Manon ihren Körper Sind Sie hier verankert? mittag nicht singen, nichts sagen. bewusst ein? Da fragt der eine Sänger den Ja, Basel ist mein Zuhause. Ich habe Dann ist die Stimme wie neu am Nein. Manon hat kein Gefühl für anderen, wie nahe er ihr – noch nie so lange an einem Ort ge- nächsten Tag! Hilft auch bei anderen Abstand und Nähe, mal ist sie viel zu oder sie ihm – kommen darf? lebt – ausser in Thalwil, wo ich auf- Verspannungen im Körper, kann nah, dann wieder viel zu distanziert. Ja. Wenn ich – wie zum Beispiel jetzt gewachsen bin. ich Ihnen nur empfehlen. Auch ihre Körperlichkeit ist speziell, als Manon – jemandem im Ohr boh- tageswoche.ch/+bcymp da ist nichts Weiches, ihre Zärtlich- ren möchte, da frage ich schon nach, Viele Opernsängerinnen und keit ist ein wenig ruppig. Sie strei- das ist ja nicht so angenehm. Aber -sänger singen fernab ihrer «Manon» am Theater Basel: Premieren- chelt nicht, sondern greift und knü- eben, mit Andrej ist das total ent- Heimat. In «Manon» stammen kritik und Aufführungsdaten finden Sie belt. Das ist ganz zufällig ent stan- spannt. Das ist nicht mit jedem so. Ihre Gesangspartner aus Russ- auf www.tageswoche.ch/kultur

TagesWoche 6 37 Kultur 8. Februar 2013

«Die Gewalt spielt sich im Kopf ab» «Morning», die aktuelle Produktion des Jungen Theaters Basel, wirft kritische Fragen auf. Leiter Uwe Heinrich nimmt Stellung zur Gewaltdarstellung im Stück. Von Tara Hill

Mit der Aussicht auf Sex zu dritt bringen Stephanie und Cat den gleich- altrigen Stephen, Stephanies Freund, dazu, sich von ihnen fesseln zu lassen. Doch statt des angekündigten flotten Dreiers verfolgen die zwei Freundin- nen lachend die zunehmend verzwei- felten Befreiungsversuche ihres Op- fers – bis ihm Stephanie schliesslich den Schädel einschlägt. Die Schlüsselszene aus «Morning», der neuen Produktion des Jungen The- aters Basel, sorgt seit der Premiere vom vorletzten Samstag für Diskussio- nen: Ist die Darstellung eines solchen Gewaltakts im Jungen Theater noch verhältnismässig, oder hat Regisseur Sebastian Nübling mit der Insze- nierung des Stücks aus der Feder des Briten Simon Stephens die Schmerz- grenze überschritten?

Kalkulierter Tabubruch?

«Wie viel inszenatorisches Kalkül steckt in derartigen Tabubrüchen? Zelebrieren und zementieren solche Gewalt im Kopf – und von Sebastian Nübling am Jungen habe – im Gegenteil: «Die Jugendli- Inszenierungen nicht selbst gerade auf der Theaterbühne: Theater inszenierte Stephens-Stücke – chen sammeln hier wichtige Erfah- das Klischee einer verlorenen Genera- Mörderin Stephanie hinaus: «Für mich liegt der Fokus des rungen, und zwar nicht für eine allfäl- tion und präsentieren damit implizit (Tabea Buser, Mitte) in Stücks nicht auf dem Akt selbst, son- lige Theaterkarriere, die wir nicht ein gefährliches Zerrbild der ‹heuti- «Morning». Foto: zVg dern auf dem Leid und den inneren aktiv fördern, sondern fürs Leben.» gen Jugend›?», fragte die TagesWoche Konflikten der Protagonisten, also auf Der zweite Aspekt betreffe die in ihrer Rezension – und: «Sind der der psychologischen Ebene. Die gezeig- «Übersprungshandlung», das Theater theaterpädagogischen Jugendarbeit te Gewalt ist ausserdem nicht speziell für die Thematisierung gesellschaft- keinerlei Grenzen gesetzt?» explizit, sie spielt sich vorwiegend im licher Probleme zu kriti sieren, was Ur- Uwe Heinrich zeigt sich als Leiter Kopf der Zuschauer ab.» Grenzen oder sache und Wirkung verdrehe. «Thea- des Jungen Theaters von dieser Kritik gar Tabus würden für ihn in der Auf- ter, gerade junges Theater, muss solche überrascht: Zwar sei die Produktion führung nicht überschritten. Themen aufgreifen, sonst verliert es unbestritten «schwere Kost», gehe aber seine Relevanz – dazu gehört, an Gren- weder im Plot noch in der Inszenierung Ursache und Wirkung verdreht zen zu gehen und im Zuschauer nicht über frühere Arbeiten – wie etwa «Rei- nur positive Gefühle auszulösen.» her» und «Punk Rock», zwei ebenfalls Heinrich stösst sich insbesondere an Keinesfalls könne man dem Jungen zwei Aspekten der Kritik: Zunächst an Theater Basel dabei aber Kalkül vor- der Vermischung der beiden Schwer- werfen – denn der Betrieb profitiere Anzeige punkte des Jungen Theaters, profes- nicht von einem kritischen öffentli- sionelle Inszenierungen und Theater- chen Echo oder gar «Skandal»: «Ein pädagogik. Bei Letzterem stünde die Grossteil unserer Besucher sind Schul- Vermittlung von Theater als Kultur- klassen. Deren Lehrer wiederum sind form im Vordergrund, die Kurse wür- sehr vorsichtig, wie viel sie ihren Schü- den Teilnehmern die Gelegenheit bie- lern zumuten können.» Habe eine In- ten, sich in einem «betreuten und szenierung den Ruf, Tabus zu brechen geschützten Rahmen» schauspiele- oder Grenzen zu verletzen, spüre man risch zu betätigen. Ob ein Jugendli- dies in der Auslastung, «und zwar ne- cher später zur Mitarbeit in einer der gativ». Das Junge Theater zeige Stoffe, Profi-Produktionen eingeladen werde, die Probleme wie Gewalt behandeln, entscheide sich erst nach sorgfältiger dennoch immer wieder, «aus Überzeu- Abklärung. gung, dass es sinnvoll und notwendig In diesem Fall würden die Jung- ist, sich damit auseinanderzusetzen – darsteller intensiv auf ihre Rolle vor- nicht weil, sondern obwohl sie ein sol- bereitet und begleitet. Es seien ihm ches Echo auslösen könnten». seit seinem Antritt keine Fälle be- tageswoche.ch/+bczdj kannt, wo Mitwirkende mit dem Stück überfordert gewesen wären oder sich «Morning»: Weitere Spieldaten ab 2. März. das Engagement negativ ausgewirkt www.jungestheaterbasel.ch

TagesWoche 6 38 AGENDA

Anzeige Was läuft wo? Täglich aufdatierte Kultur- Wochenstopp agenda mit Veranstaltungen aus der ganzen Schweiz – auf tageswoche.ch Schweizer Tanztage FREITAG Die Crème de la Crème der Schweizer Tanzszene gibt noch bis Sonntag ein Stelldichein in Basel. Von Karen N. Gerig 8.2.2013 AUSSTELLUNGEN Um jeglichem Missverständnis vorzu- szene präsentiert sich aktuell immer noch beugen: Bei den Zeitgenössischen Schwei- sehr disparat. Die Bedingungen jedoch ha-   Anatomisches Museum zer Tanztagen, die noch bis Sonntag in ben sich in den letzten Jahren vielerorts        der Universität Basel Wirbelsäule Basel stattfinden, handelt es sich nicht um verbessert – die Pro Helvetia etwa setzt        Pestalozzistr. 20, Basel jene TanzTage, die die Kaserne Basel je- verstärkt auf eine Förderung des Bereichs.      weils mit dem Theater Roxy in Birsfelden Vor allem aber ist die Einbettung der Antikenmuseum Basel durchführt. Nein, die Schweizer Tanztage Tanzszene in einen internationalen Kon- und Sammlung Ludwig Petra. Wunder in der Wüste finden alle zwei Jahre an einem anderen text wichtig, sind doch Tänzer wie Choreo- St. Alban-Graben 5, Basel Ort in der Schweiz statt. grafen sehr mobil. Die Vernetzung, die sich Für die neunte Ausgabe hat das «Schau- daraus ergibt, ist auch an den Schweizer Balzer Art Projects Subversive Narratives fenster für den zeitgenössischen Schweizer Tanztagen spürbar. So ist etwa das Ballet Riehentorstr. 14, Basel Tanz» seinen Weg ans Rheinknie gefun- de Lorraine aus dem französischen Nancy Kunstmuseum Basel den. In verschiedenen Häusern, darunter zu Gast, das die Schweizer Choreografin Cartoonmuseum Basel Markus Raetz / Porträtzeichnungen Comics Deluxe! Kaserne, Roxy und das Theater Basel, wer- La Ribot und deren französische Kollegin des 15. und 16. Jahrhunderts St. Alban-Vorstadt 28, Basel den seit Mittwoch 15 Produktionen gezeigt Mathilde Monnier mit zwei Neuproduk- St. Alban-Graben 16, Basel – und das nicht nur vor tanzinteressierten tionen beauftragt hat. Galerie Art & Context Museum Tinguely Martin J. Meier & Filipa Peixero Besucherreihen, sondern vor allem auch Ein paar grundsätzliche Tendenzen las- Kuttlebutzer / Tinguely@Tinguely Allschwilerstr. 101, Basel vor einem Fachpublikum, das sich einen sen sich bei den diesjährigen Tanztagen Paul Sacher-Anlage 2, Basel Überblick über das Schweizer Tanzschaf- auch ausmachen: Da ist zum Beispiel das Galerie Carzaniga Museum der Kulturen Gruppe 33 – Hommage an Otto Abt fen bilden soll. Hinterfragen von tänzerischen Prozessen, Expeditionen / Geben und Gemsberg 8, Basel Über 100 Produktionen habe die Jury wie es in der bereits erwähnten Produk- Nehmen – Die Ökonomie angeschaut und diskutiert, sagt Tobias tion des Ballet de Lorraine geschieht: Auf des Göttlichen / Pilgern Galerie Gisèle Linder Münsterplatz 20, Basel Serge Hasenböhler Brenk, Dramaturg der Kaserne Basel und ironische Weise wird dort ein Blick auf die Elisabethenstr. 54, Basel Jurymitglied, und daraus jene 15 Kompag- Arbeitsweise eines Tänzers geworfen. Museum für Gegenwartskunst nien und Künstler ausgewählt, die ihr Weiter ist ein Trend zu grossen Gruppen- Robert Gober / Tell It to My Galerie Hilt Schaffen nun hier präsentieren können. choreografien sichtbar, etwa bei Laurence Heart: with Julie Ault Friedrich Schröder-Sonnenstern St. Alban-Rheinweg 60, Basel St. Alban-Vorstadt 52, Basel Dass sich ein offensichtliches Schwerge- Yadi, Nicolas Cantillon & Cie 7273. Eben- wicht auf Genfer Produktionen ergeben falls wichtiger wird die Verbindung von Naturhistorisches Museum Basel Galerie Hilt (Freie Strasse) habe, sei einerseits Zufall, andererseits Tanz und anderen Kunstrichtungen. Bei Wildlife Photographer of the Year Otmar Alt & Zoppe Voskuhl Augustinergasse 2, Basel Freie Str. 88, Basel dem Umstand zuzurechnen, dass in Genf Cindy van Acker beispielsweise darf man oder auch Lausanne die Förderbedingun- sich fragen, ob die Choreografie eher für die Nicolas Krupp Contemporary Art Galerie Karin Sutter gen schon seit geraumer Zeit besser seien Tänzer ersonnen wurde oder doch eher für Markus Müller Black and White – Forbidden Fruit Rosentalstr. 28, Basel Rebgasse 27, Basel als in der Deutschschweiz und auch der die Lichtinstallation, die einen ebenso Nachwuchs gezielter gefördert werde. wichtigen Teil der Produktion einnimmt. Quartiertreffpunkt LoLa Galerie Mäder Die Tanztage bieten die Möglichkeit, tageswoche.ch/+bcyls Pidi Zumstein Ursula Pfister Lothringerstrasse 63, Basel Claragraben 45, Basel das Schweizer Tanzschaffen einem inter- nationalen Publikum vorzustellen und Vorstellungen: Noch bis 10. Februar, SAM – Schweizerisches Galerie des 20. Jahrhunderts freien Choreografen die nötigen Engage- diverse Orte und Zeiten. Architekturmuseum André Wagner Bildbau / Schweizer Architektur Elisabethenstr. 40, Basel ments zu vermitteln. Die Schweizer Tanz- Detailprogramm: www.swissdancedays.ch im Fokus der Fotografie Gallery for Urban Art Steinenberg 7, Basel Damien Comment Müllheimerstr. 144, Basel Spielzeug Welten Museum Faltwelt Graf & Schelble Galerie Steinenvorstadt 1, Basel Max Diel Spalenvorstadt 14, Basel Stampa Marcel Odenbach / Bruce Nauman Historisches Museum Spalenberg 2, Basel Basel, Barfüsserkirche Schuldig Von Bartha Garage Barfüsserplatz, Basel John Wood / Paul Harrison Kannenfeldplatz 6, Basel Historisches Museum Basel: Haus zum Kirschgarten dock: aktuelle Kunst aus Basel Scheich Ibrahims Traum 29, 5 qm Elisabethenstr. 27/29, Basel Klybeckstrasse 29, Basel John Schmid Galerie mitart David Favrod Might Be Love St. Alban-Anlage 67, Basel Reichensteinerstr. 29, Basel KUNSTpART Birsfelder Museum Rolf M. Vogt Die Vierzigste Spalenberg 30, Basel Schulstrasse 29, Birsfelden Kunsthalle Basel Kunsthalle Palazzo Mandla Reuter / Mathieu Kleyebe Simulcast Abonnenc / Vanessa Safavi Hommage an den «Nil» von Laurence Yadi, Nicolas Cantillon und ihrer Compagnie 7273. Foto: zVg Bahnhofplatz/Poststrasse 2, Steinenberg 7, Basel Liestal

TagesWoche 6 39 Agenda 8. Februar 2013

Yann Marussich – Glassed FREITAG Theater Basel, Theaterstr. 7, Basel. 21 Uhr 8.2.2013 Lichtspiele Alexandra Bachzetsis – A Piece Danced Alone Museum für Gegenwartskunst, Museum.BL St. Alban-Rheinweg 60, Basel. 22 Uhr Bschiss! Cindy Van Acker – Diffraction Zeughausplatz 28, Liestal Menschenjagd Theater Roxy, Muttenzerstr. 6, Haus für elektronische Birsfelden. 16.30 Uhr Künste Basel In «Jagten» löst eine vermeintlich harmlose Bemerkung eine Arleser Fasnacht Digital Art Works Mit Gugge & Schnitzelbängg Oslostr. 10, Münchenstein verhängnisvolle Hetzjagd aus. Von Hansjörg Betschart Das Neue Theater am Bahnhof, ARTspaceSWITZERLAND Stollenrain 17, Arlesheim. 16 Uhr Stefan Rudin Mit Hebel am Tisch Habich-Dietschy-Str. 18, Rheinfelden Buss, Küng Fondation Beyeler Das Neue Theater am Bahnhof, Ferdinand Hodler Stollenrain 17, Arlesheim. 20 Uhr Baselstr. 101, Riehen s’Rahmdäfeli Galerie Henze & Es Mümpfeli Vorfasnecht Ketterer & Triebold Theater Palazzo, am Bahnhofplatz, Eduard Bargheer Liestal. 19.30 Uhr Wettsteinstr. 4, Riehen Galerie Mollwo POP!ROCK Pasquale Ciuccio Emergenza Vorrunde 2 Gartengasse 10, Riehen Offene Bühne Galerie Schöneck Sommercasino, Münchensteinstr. 1, Christo und Jeanne-Claude Basel. 20 Uhr Burgstrasse 63, Riehen Mother Razorblade, Deaf’n’Dumb, Spielzeugmuseum Riehen Bored & Beautiful Kabinettstücke 38: Die bunte Restaurant Hirscheneck, Eisenbahnwelt des Herrn Lerch Lindenberg 23, Basel. 22.30 Uhr Baselstr. 34, Riehen Roller One, Mr. Sparrow Café Hammer, Hammerstr 133, Basel. 21 Uhr THEATER Lucas, unschuldig gehetzt und gejagt. Foto: Frenetic Films Absyts vo Basel Emily Wells Basler Kindertheater, 1. Stock, Walzwerk, Tramstr. 66, Münchenstein. 21 Uhr Schützengraben 9, Basel. 20 Uhr Mitten in der Nachkriegsprüderie In «Festen» hat Vinterberg 1998 einen Like a Rolling Stone schrieb Arthur Miller seine «Hexenjagd». Missbrauch aus der Sicht des Opfers unter- Boppin B Galery, Rütiweg 9, Schauspielhaus, Steinentorstr. 7, sucht, samt den Verheerungen, die das Auf- Er prangerte die Hysterie an, mit der An- Pratteln. 20.30 Uhr Basel. 20 Uhr dersdenkende verfolgt wurden. In «Jagten» decken nach 30 Jahren mit sich bringt. MordsGeschichten denkt der dänische Regisseur Vinterberg In «Jagten» präsentiert er nun die Verhee- Basler Marionetten Theater, über die Hysterie nach, mit der Gleichden- rung der Täterin, die das Opferdasein nur PARTY Münsterplatz 8, Basel. 20 Uhr kende verfolgen. Beide stellen die sexuelle für 30 Sekunden missbraucht. Denn Klara, Before Sex isch gsünder als Kopfsalat Moral infrage. die auch das Opfer hätte sein können, ist House, R&B Yvette Kolb & Ensemble Lucas hat seine Stelle verloren und steckt eine unschuldige Täterin. Sie ahnt nicht, The Venue, Steinenvorstadt 58, Basel. 22 Uhr Theater Fauteuil, Spalenberg 12, mitten im Sorgerechtsstreit. Zurückgekehrt was sie mit ihrer Bemerkung bei den Er- Basel. 20 Uhr an seinen Geburtsort, findet er eine Stelle als wachsenen anstösst. Clr Basel Viva Romantica Kindergärtner. Mads Mikkelsen spielt diesen Die in Gang gesetzte Maschinerie ist House, Techno DJs Planetary Assault Systems, Cercle Théâtral Alsacien Mulhouse Lucas, wortkarg, sensibel, traurig. Lucas ist gnadenlos. Niemand entkommt den Fesseln Baseldytschi Bihni, Kellertheater im Giomar Lohnhof, Im Lohnhof 4, bei allen beliebt. Als er aber der fünfjährigen der Voreingenommenheit. Die kleine Klara Nordstern, Voltastr. 30, Basel. 23 Uhr Basel. 20.15 Uhr Klara einen Kuss auf den Mund verweigert, ist bald die Einzige im Dorf, die weiss, et- Disco vs Salsa weil «das nur zwischen Mama und Papa sein was «Blödes gesagt» zu haben, und dies Zeitgenössische Bar Rouge, Messeplatz 10, Schweizer Tanztage soll», reagiert die Kleine eifersüchtig: Der auch mehrfach sagt – zu spät. Dies ist das Basel. 22 Uhr Shortcuts Kindergartenleiterin sagt sie, sie habe Lucas’ Sublime in Vinterbergs Missbrauchs-Analy- Disco-Swing Party Kaserne, Klybeckstr. 1b, Penis stehen sehen, und löst eine verhängnis- sen: Dem Kind hört nie jemand unvorein- Pietro Basel. 10.30 Uhr volle Kettenreaktion aus. genommen zu. Als es zum Eklat kommt, ist Allegra, Aeschengraben 31, EW – Invariance Die Kreise um den vermeintlichen es für Versöhnung zu spät: Was bleibt, ist Basel. 21 Uhr Junges Theater Basel, Se xualtäter werden rasch enger, und bald die Eröffnung der nächsten Jagdsaison. Kasernenstr. 23, Basel. 14 Uhr Escargot Martin Schick featuring Kiriakos wird die Menschenjagd eröffnet. Seine tageswoche.ch/+bcyne House Hadjiioannou – Not my piece Fenster werden eingeworfen. Sein Hund DJs Mikey Morris, Suddenly Vorstadttheater, getötet. Sein Sohn belästigt. Das Betreten Die «Lichtspiele» von Hansjörg Neighbours, Herr Vogel St. Alban-Vorstadt 12, Basel. 14 Uhr Betschart gibt es auch als Blog auf Kuppel, Binningerstr. 14, Basel. 22 Uhr Ballet Junior de Genève – Kiokou, des Dorfladens wird ihm ebenso untersagt Double Deux & Black Cold Burns wie das des Kindergartens. blogs.tageswoche.ch Friday Is Fame Day Kaserne, Klybeckstr. 1b, Basel. 19 Uhr 80s, Charts, Latin, Partytunes DJ Branco Anzeigen Fame, Clarastr. 2, Basel. 22 Uhr Hip-Hop vs Reggeaton Obsession Club, Clarastr. 45,  "%  % Basel. 23 Uhr  "  Housekult DJ Jorge Martin S. Kult Basel, Steinentorstr. 35,   Basel. 23 Uhr    ' $(# ((  Ju’dance '"% &    %   (  Charts, Hip-Hop, House, Mash Up DJs Isaak Svensson, Jefe Hierba  '  '   (  #  ( ( Singerhaus, Am Marktplatz 34, Basel. 23 Uhr

TagesWoche 6 40 Agenda 8. Februar 2013

Anzeigen ! )# !!   ( #  '#  %    #     # )&   # #  ' &  # ' #  &  )& & $       # &!!#) #                                 

Midnight Star Orgelspiel zum Feierabend Disco, Funk, Rap Brigitte Salvisberg, Olten. Werke DJs D. Hazelnut, The Wild Flamingos von: G. Frescobaldi, D. Buxtehude, SUD, Burgweg 7, Basel. 22 Uhr J. S. Bach Leonhardskirche, Basel. 18.15 Uhr Music Love, Love Music Charts, Hip-Hop, House, Mash Up Stefano Delle Donne & $  ) %*$ ! ' "(! DJ A. Rodriguez Alessandro Tardino Excellent Clubbing Lounge, Stefano Delle Donne (Violine), &&!!#) ##  ' Binningerstr. 7, Basel. 22 Uhr Alessandro Tardino (Klavier). Die Violinsonaten von Debussy, Open Format Ravel und Strauss ((( )& &&!!#)  &&&'###  ' Classics BauArt Basel, Claragraben 160,                                 DJs George Lamell, Marc-S, Basel. 19.30 Uhr The Soul Combo Atlantis, Klosterberg 13, Basel. 23 Uhr Trio Klick: Hauser Niggli Zumthor    "  %( Gare du Nord,    "   Thom Nagy Schwarzwaldallee 200, Basel. 20 Uhr    (% (%   Acqua-Lounge, Binningerstr. 14, !     Basel. 22 Uhr &   "    " TANZ  % Traxx Up 9 # $  House, Techno Le Point Tournant  " DJs Xdb, Eli Verveine, Garcon, Unternehmen Mitte,          Morard, Ed Luis Gerbergasse 30, Basel. 20 Uhr         Hinterhof, Münchensteinerstr. 81,           Basel. 23 Uhr COMEDY Velvet’s Crazy Friday Dancehall, Hip-Hop, Mash Up Mimösli 2013 DJs I.M, D.O.T. Häbse Theater, Velvet Basel, Steinentorstr. 35, Klingentalstrasse 79, Basel. 20 Uhr Basel. 23 Uhr Schertenlaib & Jegerlehner We Love Music «Schwäfu» – ein stilles Glück» House, Minimal, Tribal Theater im Teufelhof, Leonhards- DJs Dani Sbert., Weltenwandler, graben 49, Basel. 20.30 Uhr Norbert.to, Paul Dakboog, Tony  $ % #  ( $)# Garcia, Liquid Decks, Cool Jack 77 Flintebutzerli 5/13 Kulturscheune, Kasernen- Borderline, Hagenaustr. 29, !!   $  % %  "( strasse 21A, Liestal. 20.30 Uhr Basel. 23 Uhr """$!!!   $ Zeitgenössische       ''' (% % %  "(                            Schweizer Tanztage VORTRAG!LESUNG Festival Party – Baumriesen Klischée (Bern, CH) Michel Brunner Soirée Musicale Galerie Gisèle Linder Historisches Museum Basel: Zum Thema «Wann ist Musik noch Haus zum Kirschgarten Kaserne, Klybeckstr. 1b, Basel. 22 Uhr BaZ CityForum, Dufourstrasse 49, Serge Hasenböhler Musik?» Zu Gast: Dr. Thomas Scheich Ibrahims Traum Basel. 20 Uhr Elisabethenstr. 54, Basel Die besten Tunes Ahrend, Musikwissenschaft, Elisabethenstr. 27/29, Basel Dancehall, Reggae Der Amazonas Schwimmer mit Christian Graf Galerie Hilt (Freie Strasse) John Schmid Galerie Band: Irie Shottaz Sound Martin Strel – Extremschwimmer Philosophicum, St. Johanns- Otmar Alt & Zoppe Voskuhl David Favrod Cargo Kultur Bar, St. Johanns- Volkshaus, Rebgasse 12, Vorstadt 19–21, Basel. 19 Uhr Freie Str. 88, Basel St. Alban-Anlage 67, Basel Rheinweg 46, Basel. 21.30 Uhr Basel. 20 Uhr Galerie Karin Sutter I Love Friday Black and White – Forbidden Fruit KUNSTpART 80s, 90s, Mash Up, Partytunes SamStag Rebgasse 27, Basel Rolf M. Vogt DJs Intrafic, Fazer, Caipi, Fix, DIVERSES Spalenberg 30, Basel Galerie Mäder MC X-Large Dokumentarfilme über die 9.2.2013 Kunsthalle Basel Ursula Pfister Sprisse Club, Netzibodenstr. 23, Nahrungsmittel und –industrie Mandla Reuter / Mathieu Kleyebe Pratteln. 21 Uhr Filme über: Soja, Bio, Jod, Claragraben 45, Basel Abonnenc / Vanessa Safavi du bist, was du isst AUSSTELLUNGEN Galerie des 20. Jahrhunderts Steinenberg 7, Basel Internetcafé Planet13, Antikenmuseum Basel André Wagner JAZZ!KLASSIK Klybeckstr. 60, Basel. 20 Uhr und Sammlung Ludwig Kunstmuseum Basel Elisabethenstr. 40, Basel Markus Raetz / Porträtzeichnungen Antonio Faraò Trio Petra. Wunder in der Wüste Drummeli des 15. und 16. Jahrhunderts The Bird’s Eye Jazz Club, Kohlen- St. Alban-Graben 5, Basel Gallery For Urban Art Musical Theater, St. Alban-Graben 16, Basel berg 20, Basel. 20.30 & 21.45 Uhr Damien Comment Feldbergstr. 151, Basel. 19.30 Uhr Balzer Art Projects Müllheimerstr. 144, Basel Museum Tinguely Collegium Musicum Basel Subversive Narratives Kinderbistro: Riehentorstr. 14, Basel Kuttlebutzer / Tinguely@Tinguely Annelien van Wauwe (Klarinette), Basler Zibele- und Käsewähe Graf & Schelble Galerie Paul Sacher-Anlage 2, Basel Han Sung Yoo (Bariton), Kevin Quartiertreffpunkt LoLa, Cartoonmuseum Basel Max Diel Griffiths (Dirigent). 4. Abokonzert; Lothringerstrasse 63, Basel. 14 Uhr Comics Deluxe! Spalenvorstadt 14, Basel Museum der Kulturen Werke von L. v. Beethoven, C. M. v. St. Alban-Vorstadt 28, Basel Expeditionen / Geben und Weber, W. A. Mozart, G. Rossini, Pfyfferli 2013 Hebel_121 Nehmen – Die Ökonomie J. Haydn Theater Fauteuil, Spalenberg 12, Galerie Art & Context Matthew Tyson des Göttlichen / Pilgern Stadtcasino, Steinenberg 14, Basel. 20 Uhr Martin J. Meier & Filipa Peixero Hebelstrasse 121, Basel Münsterplatz 20, Basel Basel. 19.30 Uhr Allschwilerstr. 101, Basel S’Ridicule 2013 Historisches Museum Museum für Gegenwartskunst Mr. Vertigo, Subvives, M.A.D. Förnbacher Theater, Galerie Carzaniga Basel, Barfüsserkirche Robert Gober / Tell It to My FAKT – Kunst und Musik, Schwarzwaldallee 200, Gruppe 33 – Hommage an Otto Abt Schuldig Heart: with Julie Ault Viaduktstrasse 10, Basel. 21 Uhr Basel. 20 Uhr Gemsberg 8, Basel Barfüsserplatz, Basel St. Alban-Rheinweg 60, Basel

TagesWoche 6 41 Agenda 8. Februar 2013

Kreuzworträtsel SAMSTAG 9.2.2013

Naturhistorisches Museum Basel Wildlife Photographer of the Year Augustinergasse 2, Basel Nicolas Krupp Contemporary Art Markus Müller Rosentalstr. 28, Basel SAM – Schweizerisches Architekturmuseum Bildbau / Schweizer Architektur im Fokus der Fotografie Steinenberg 7, Basel Spielzeug Welten Museum Faltwelt Steinenvorstadt 1, Basel Stampa Marcel Odenbach / Bruce Nauman Spalenberg 2, Basel Von Bartha Garage John Wood / Paul Harrison Kannenfeldplatz 6, Basel mitart Might Be Love Reichensteinerstr. 29, Basel Birsfelder Museum Die Vierzigste Schulstrasse 29, Birsfelden Kunsthalle Palazzo Simulcast Bahnhofplatz/Poststrasse 2, Liestal Museum.BL Bschiss! Zeughausplatz 28, Liestal Haus für elektronische Künste Basel Digital Art Works Oslostr. 10, Münchenstein Auflösung des Kreuzworträtsels in der nächsten Ausgabe. Lösungswort der letzten Ausgabe: MAEHER ARTspaceSWITZERLAND Stefan Rudin Habich-Dietschy-Str. 18, Rheinfelden Fondation Beyeler Ferdinand Hodler Baselstr. 101, Riehen Auflösungen von SUDOKU BIMARU SUDOKU und BIMARU Galerie Henze & in TagesWoche 5 Ketterer & Triebold Eduard Bargheer So lösen Sie das Sudoku: So lösen Sie Bimaru: Die Zahl bei Wettsteinstr. 4, Riehen Füllen Sie die leeren Felder jeder Spalte oder Zeile bestimmt, 2 8 6 5 4 3 9 7 1 mit den Zahlen von 1 bis 9. wie viele Felder durch Schiffe Galerie Mollwo 1 7 5 8 6 9 2 4 3 Pasquale Ciuccio Dabei darf jede Zahl in jeder besetzt sind. Diese dürfen sich 9 3 4 1 2 7 5 6 8 Gartengasse 10, Riehen Zeile, jeder Spalte und nicht berühren, auch nicht 5 2 3 4 7 6 8 1 9 in jedem der neun 3 x 3-Blöcke diagonal, und müssen vollständig Galerie Schöneck 7 9 1 2 8 5 4 3 6 Christo und Jeanne-Claude nur ein Mal vorkommen. von Wasser umgeben sein, 6 4 8 3 9 1 7 5 2 Burgstrasse 63, Riehen Viel Spass beim Tüfteln! sofern sie nicht an Land liegen. 3 1 7 9 5 2 6 8 4 Spielzeugmuseum Riehen 8 6 2 7 1 4 3 9 5 Kabinettstücke 38: Die bunte Conceptis Puzzles 08010000585 4 5 9 6 3 8 1 2 7 Eisenbahnwelt des Herrn Lerch 1 5 6 2 06010037596 Baselstr. 34, Riehen 8 7 1 THEATER 8 4 2 0 Absyts vo Basel 3 Basler Kindertheater, 6 1 4 Schützengraben 9, Basel. 19 Uhr 1 08010000584 Dramenwahl und Theater L.U.S.T 5 2 Improtheater 5 Kleinkunstbühne Rampe, 3 7 1 0 Byfangweg 6, Basel. 20 Uhr Rumpelstilzchen 5 1 8 2 Theater Fauteuil, Spalenberg 12, Basel. 14 Uhr 5 6 3 Sex isch gsünder als Kopfsalat 1 Yvette Kolb & Ensemble 8 1 7 Theater Fauteuil, Spalenberg 12, Conceptis Puzzles 06010037597 4302022421 Basel. 20 Uhr

TagesWoche 6 42 Agenda 8. Februar 2013

Anzeige Noise Zone Off, Offenburgerstr. 59, Basel. 20 Uhr Leibspeise Old Seed, Glauco Ceccarelli Café Hammer, Hammerstr 133, Basel. 21 Uhr Fire Rose Filet Wellington Galery, Rütiweg 9, Pratteln. 21 Uhr ' Diese Woche tischen uns die Kochblogger Tenger und PARTY Leuzinger ein auf den Punkt gegartes Filet Wellington auf. 4u  Open Format Excellent Clubbing Lounge,  Binningerstr. 7, Basel. 22 Uhr "  Wir verwenden lieber Fleischstücke, Blätterteig auf der Backfolie auf dem Tisch die geschmort werden können, als dass wir auslegen. 100 g Rohschinken gleichmässig A Night of Fame 80s, Charts, House, Partytunes #    " !'  bei einem edlen Stück Fleisch den richti- auf dem Teig verteilen. Drei Viertel der % $ "  Fame, Clarastr. 2, Basel. 22 Uhr  " "  "  gen Garpunkt verpassen. Doch diesen Champignon-Füllung in der Grösse des Montag haben wir uns mit unserem Filets auf der Teigmitte verteilen, glatt Alex Austins Night Out R&B Freund Craig wieder mal an ein edles streichen, Filet darauflegen, restliche Fül- DJs Alex Austin, Classick Stück Fleisch gewagt, ein Rindsfilet Wel- lung darauf verteilen. Atlantis, Klosterberg 13, Basel. 23 Uhr lington. Ob es nun am Rezept von der gu- Ein Eiweiss verklopfen und die Teig- Dangereux        ten alten Betty Bossi lag oder ob wir ein- ränder damit bestreichen, Filet einpacken, 80s, Minimal, Punk fach nur Glück hatten, können wir nicht Ränder gut andrücken. In das Backpapier Restaurant Hirscheneck, sagen, aber das Foto liefert den Beweis: einwickeln und zirka 30 Minuten im Tief- Lindenberg 23, Basel. 22 Uhr Viva Romantica perfekter Garpunkt. kühler ruhen lassen. Ein Eigelb zerquirlen Cercle Théâtral Alsacien Mulhouse Fukuro N° 5 Is Suol und den Teig damit bestreichen, mit einer House Baseldytschi Bihni, Kellertheater im DJs Trickski, Chopstick, Liebkind, Lohnhof, Im Lohnhof 4, Basel. 20.15 Filet Wellington für vier Personen: Gabel mehrmals einstechen. 25 Minuten Johnjon, Honoree, Jamie Shar, Uhr 800 Gramm Rindsfilet mit mildem Curry, in der unteren Hälfte des auf 220 Grad vor- Nick Win etwas Paprika, Thymianblättchen sowie geheizten Ofens backen. Die Kerntempera- Zeitgenössische Hinterhof, Münchensteinerstr. 81, Schweizer Tanztage Salz und Pfeffer marinieren. Bratbutter tur soll zirka 55 Grad betragen. Basel. 23 Uhr Shortcuts in einer Bratpfanne heiss werden lassen Das Filet gegen Ende der Backzeit evtl. Kaserne, Klybeckstr. 1b, Klub Eyes Wide Fakt und das Fleisch pro Seite 3 Minuten an- mit Folie vor zu starker Bräunung schüt- DJs Johny Holiday, Marlon, ManOo, Basel. 10.30 Uhr braten. Tipp: Erst wenden, wenn sich eine zen. Herausnehmen, vor dem Tranchieren Boogie Down Donat Foofwa d’Imobilité – Au Conraire FAKT – Kunst und Musik, (à partir de Jean-Luc Godard) Kruste gebildet hat. Fleisch heraus- zirka 10 Minuten stehen lassen. Viaduktstrasse 10, Basel. 21 Uhr Junges Theater Basel, nehmen, auskühlen. Bratfett mit Haus- tageswoche.ch/+bczby Kasernenstr. 23, Basel. 15 Uhr haltpapier auftupfen. Koen Groeneveld Tanzbüro Basel (IG Tanz) – 250 g sehr fein gehackte Champignons DJs Koen Groeneveld, Fenomen, Bewegter Spaziergang in etwas Butter andämpfen. 1 EL Zitronen- Gabriel Tengers und Benjamin Toy-O, Junksound Live, Victor Allen, Kaserne, Klybeckstr. 1b, saft dazugeben und die entstandene Flüs- Leuzingers «Montagsplausch» finden Sie Tom H., Breaco, Boernski, Pat Carter, Basel. 15 Uhr Sunbless Laurence Yadi, Nicolas Cantillon- sigkeit einkochen. Einen quadratischen unter blogs.tageswoche.ch Borderline, Hagenaustr. 29, Compagnie 7273 – Nil Basel. 23 Uhr Kaserne, Klybeckstr. 1b, Basel. 19 Uhr Foofwa d’Imobilité – Au Conraire Latino Night DJ Flow (à partir de Jean-Luc Godard) Dancing Plaza Club, Junges Theater Basel, Riehenring 45, Basel. 22 Uhr Kasernenstr. 23, Basel. 20.30 Uhr Ballet de Lorraine, Maceo Plex La Ribot & Mathilde Monnier – House, Techno Executions! & Objets re-trouvés DJs Maceo Plex, Michel Sacher, Theater Basel, Theaterstr. 7, Nik Frankenberg, Spiess N’Schiffer Basel. 20.30 Uhr Nordstern, Voltastr. 30, Basel. 23 Uhr Tanz Luzerner Theater, Oddjs Felix Landerer – Drop of Doubt Acqua-Lounge, Binningerstr. 14, Theater Basel, Theaterstr. 7, Basel. 22 Uhr Basel. 22.30 Uhr Perrine Valli – Si dans cette P.L.A.R. chambre un ami attend ... Hip-Hop, Mash Up, R&B Theater Roxy, Muttenzerstr. 6, DJ Creep Feat Maneak – Birsfelden. 17 Uhr Obsession Club, Clarastr. 45, Basel. 22 Uhr Comedy Dinner Alfa Theater im Alfa Hotel, Prince Night Hauptstr. 15, Birsfelden. 18.30 Uhr DJs Elias, Dersu, Dario Rohrbach SUD, Burgweg 7, Basel. 22 Uhr s’Rahmdäfeli Theater Palazzo, am Bahnhofplatz, Queerplanet Liestal. 19.30 Uhr DJs Taylor Cruz, Ajaxx Wichtig: Vor dem Tranchieren sollte das Fleisch rund 10 Minuten ruhen. Foto: Benjamin Leuzinger Singerhaus, Am Marktplatz 34, POP!ROCK Basel. 23 Uhr Debrah Scarlett Anzeigen Support: Sarah E. Reid Parterre, Klybeckstrasse 1b,            Basel. 20.30 Uhr %*% ( % (   (  ( %     &+  '+& % &    Fast Forward Tour 2013 *( (  ( #((%(  (% feat. Crazy Arm '  $  ! Support: Cancer & Your All Time Favourites     Sommercasino, Münchensteinstr. 1,   "  #  ( #) Basel. 21 Uhr Lieblingsliederr     ( ( !$ %   $   !   Cargo Kultur Bar, St. Johanns- +" '& !! !! s )))      ))#    (  (    ) " ) Rheinweg 46, Basel. 21.30 Uhr

TagesWoche 6 43 Agenda 8. Februar 2013

TonWort 2013 – Ein literarisches SAMSTAG Festival der Musik «Gerron», Amar Quartett & 9.2.2013 Kultwerk #66 Charles Lewinsky Gare du Nord, Schwarzwaldallee 200, Basel. 20 Uhr Revival DJs Kosta Dee, El Casanova, Duo Rhythm Like A Rolling Stone TANZ Kult Basel, Steinentorstr. 35, Basel. 23 Uhr Le Point Tournant Unternehmen Mitte, Salsa All Styles Bob Dylans Song ist so zeitlos, dass ihn das Theater Basel fast Gerbergasse 30, Basel. 20 Uhr Allegra, Aeschengraben 31, 50 Jahre später auf die Bühne bringt. Von Andreas Schneitter Basel. 22 Uhr COMEDY Saturday Afternoon Party Volkshaus, Rebgasse 12, Mimösli 2013 Basel. 15 Uhr Häbse Theater, Klingentalstrasse 79, Basel. 20 Uhr Saturday Night Tunes House, R&B Schertenlaib & Jegerlehner The Venue, Steinenvorstadt 58, «Schwäfu» – ein stilles Glück» Basel. 22 Uhr Theater im Teufelhof, Leonhards- graben 49, Basel. 20.30 Uhr Seduction Dancehall, Hip-Hop, Mash Up Flintebutzerli 5/13 DJs Chronic, Flash, Wizzo, Kulturscheune, Kasernen- Hotfingerz strasse 21A, Liestal. 20.30 Uhr Velvet Basel, Steinentorstr. 35, Basel. 23 Uhr VORTRAG!LESUNG Tanznacht 40 DJ Bruno Baumriesen Querfeld-Halle, Michel Brunner Dornacherstr. 192, Basel. 21 Uhr BaZ CityForum, Dufourstrasse 49, Basel. 17 Uhr Tram & Bus Drum’n’Bass Live: Btk DIVERSES DJs Pat, Presscode Pfyfferli 2013 Kuppel, Binningerstr. 14, Theater Fauteuil, Spalenberg 12, Basel. 22 Uhr Meilenstein: Mit «Like A Rolling Stone» wechselte Dylan in die Sphären des Rock. Foto: Getty Images Basel. 18 Uhr Unplugged S’Ridicule 2013 Cargo Kultur Bar, St. Johanns- Förnbacher Theater, Rheinweg 46, Basel. 21.30 Uhr «Ich finde, das hört sich gut an», sagte nem Buch «Like A Rolling Stone – die Bio- Schwarzwaldallee 200, Basel. 20 Uhr Party Total Produzent Tom Wilson am 6. Juni 1965 in graphie eines Songs» recherchiert Marcus, Feel the Tree – 80s, 90s, Mash Up, Partytunes Baumwanderung mit DJs Caipi, Fix, Intrafic, Fazer, einem Tonstudio in New York, als die der sich jahrzehntelang mit Dylans Werk MC X-Large 6 Minuten und 34 Sekunden auf Band beschäftigte, nicht nur den Entstehungs- Legenden und Heilkräften Führung Leitung: Vincent Batemann Sprisse Club, Netzibodenstr. 23, waren. Es sollte weit mehr als nur «gut» prozess nach, sondern verfolgt seine Spuren (Irland), Andreas Sommerhalder Pratteln. 21 Uhr sein. Das Lied, das der junge Bob Dylan, bis ins 21. Jahrhundert. Neben dem ganzen Plantago GmbH, Tramstrasse 64, damals 25 Jahre alt, an diesem Tag auf- popenzyklopädischen Wissen, das Marcus Münchenstein. 9.30 Uhr JAZZ!KLASSIK nahm, markierte neben seinem musikali- en passant aufbereitet, adelt er Dylans Song schen Übergang vom Folk in die Sphäre als eine Prophetie: Studentenrevolte, Bür- Antonio Faraò Trio The Bird’s Eye Jazz Club, des Rock wie kaum ein anderer Song der gerrechtsbewegung, Warnung wie Verheis- SONNTAG Kohlenberg 20, 1960er-Jahre die grossen Veränderungen, sung der kommenden sozialen Ordnungen Basel. 20.30 & 21.45 Uhr die sich anbahnten. Von diesem unaufhalt- – von all dem, folgt man Marcus, erzählte 10.2.2013 Museumskonzärtli samen Fliessprozess kündet schon der Ti- Dylans Schnurrgesang. Museum der Kulturen, tel: «Like A Rolling Stone». Darüber hinaus ist «Like A Rolling Münsterplatz 20, Basel. 19 Uhr Das Lied handelt von «Miss Lonely», ei- Stone» über den gesellschaftspolitischen AUSSTELLUNGEN nem Oberklassenmädchen, das in schönen Ton hinaus eine Parabel über die Entfrem- Anatomisches Museum Anzeige Kleidern und besten Schulen aufwuchs und dung des Einzelnen, die ihn befällt, wenn der Universität Basel gegenüber den Obdachlosen, den Tramps die haltenden Strukturen erodieren. «How Wirbelsäule Pestalozzistr. 20, Basel und all jenen, die unter einem weniger hel- does it feel / to be on your own?» ist, so len Stern in die Welt traten, einen misstrau- gelesen, nicht nur die zynische Frage an Antikenmuseum Basel ischen Dünkel pflegte – bis sie selbst auf die gefallenen Mächtigen, sondern kündet und Sammlung Ludwig Petra. Wunder in der Wüste der Strasse landet. «How does it feel/to be hoffnungsvoll von Aufbruch, Utopie und St. Alban-Graben 5, Basel on your own/with no direction home/ der Suche nach neuen Möglichkeiten. a complete unknown/like a rolling stone?», tageswoche.ch/+bcynn Cartoonmuseum Basel Comics Deluxe! fragt der Refrain rhetorisch. St. Alban-Vorstadt 28, Basel Mit dem Song empörte Dylan seine Plat- In dieser Rubrik stellen wir jeweils ein Kultwerk tenbosse, weil er damit sein Image als Folk- vor, das in keiner Sammlung fehlen sollte. Historisches Museum Protestsänger über den Haufen warf und Basel, Barfüsserkirche Schuldig weil der Song viel zu lang für das Radiohit- Barfüsserplatz, Basel Format war. Dass das Grundthema des Auf der Bühne Songs über seine Gegenwart hinaus leuch- Unter der Regie von Tomas Schweigen Kunsthalle Basel Mandla Reuter / Mathieu Kleyebe     ten sollte, zeigte sich 40 Jahre später: Da und der Gruppe Far A Day Cage bringt Abonnenc / Vanessa Safavi       wählte ihn das amerikanische Musikmaga- das Theater Basel «Like A Rolling Steinenberg 7, Basel       zin «Rolling Stone», sekundiert von einer Stone» auf die Bühne. Schweigen geht      Kunstmuseum Basel 172-köpfigen Jury, zum besten Song aller im Stück dem Versprechen des Songs Markus Raetz / Porträtzeichnungen Zeiten. Im selben Jahr veröffentlichte Greil von einer neuen Zeit nach, die dann des 15. und 16. Jahrhunderts Marcus, Poptheoretiker und einer der be- doch nicht wie verheissen eingetreten St. Alban-Graben 16, Basel ist. Premiere ist am Freitag, 8. Februar, deutendsten Musikjournalisten der USA, Museum Tinguely die Wirkungsgeschichte des Stücks. In sei- im Schauspielhaus Basel. Kuttlebutzer / Tinguely@Tinguely Paul Sacher-Anlage 2, Basel

TagesWoche 6 44 Agenda 8. Februar 2013

Museum der Kulturen Untragbar – Expeditionen / Geben und Nehmen – Die Homobar am Sonntag Die Ökonomie des Göttlichen / Pilgern Restaurant Hirscheneck, Münsterplatz 20, Basel Wochenendlich in Lindenberg 23, Basel. 21 Uhr Museum für Gegenwartskunst Robert Gober / Tell It to My JAZZ!KLASSIK Heart: with Julie Ault St. Alban-Rheinweg 60, Basel Ostberlin A/C/O (Aronas) Grand Casino Basel, Naturhistorisches Museum Basel Flughafenstr. 225, Basel. 20.30 Uhr Wildlife Photographer of the Year Augustinergasse 2, Basel Die Filmwelt versammelt sich derzeit in Berlin. Tipps für Abendmusiken in der Predigerkirche SAM – Schweizerisches Streifzüge abseits des roten Teppichs. Von Maris Hubschmid Franz Tunder Architekturmuseum Predigerkirche, Totentanz 19, Bildbau / Schweizer Architektur Basel. 17 Uhr im Fokus der Fotografie Steinenberg 7, Basel TonWort 2013 – Ein literarisches Festival der Musik Spielzeug Welten Museum Zu Theresienstadt, Amar Quartett & Faltwelt / Weihnachtslicht: Charles Lewinsky Friede, Glaube, Liebe, Hoffnung Gare du Nord, Steinenvorstadt 1, Basel Schwarzwaldallee 200, Basel. 20 Uhr

Birsfelder Museum Die Vierzigste TANZ Schulstrasse 29, Birsfelden Eugen Onegin Kunsthalle Palazzo Ballett Basel Simulcast Theater Basel, Theaterstr. 7, Bahnhofplatz/Poststrasse 2, Liestal Basel. 18.30 Uhr Museum.BL Le Point Tournant Bschiss! Wie wir einander Unternehmen Mitte, auf den Leim gehen Gerbergasse 30, Basel. 17 Uhr Zeughausplatz 28, Liestal Der Duft der weiten Welt, wo man die Puppen tanzen lässt: Berlin. Fotos: Maris Hubschmid Dreiländermuseum COMEDY Inspiration 2013 / Zu Tisch im Elsass, in Baden und der Schweiz Berlin, die Stadt unzähliger Möglichkei- gen im «C/O Berlin», im ehemaligen Post- Mimösli 2013 Häbse Theater, Basler Str. 143, Lörrach ten: Brandenburger Tor, Reichstag und Ge- fuhramt in der Oranienburger Strasse. dächtniskirche sollte man einmal im Leben Höchste Zeit, durch die altehrwürdigen Klingentalstrasse 79, Basel. 14 Uhr Haus für elektronische Künste Basel abgehakt haben. Dann kann man sich beim Räume zu schlendern: Im Herbst 2013 Digital Art Works. The Challenges of Conservation nächsten Besuch ganz den lustvollen Din- muss die Institution wegen eines Eigentü- VORTRAG!LESUNG Oslostr. 10, Münchenstein gen widmen. Wir empfehlen, sich für ein merwechsels weichen. Vom Museum sind Baumriesen Wochenende auf den ehemaligen Osten zu es nur ein paar Schritte zur rustikalen Bar ARTspaceSWITZERLAND Michel Brunner Stefan Rudin konzentrieren. «Keyser Soze». In der Bar namens Muschi Hotel Engel, Kasernenstr. 10, Habich-Dietschy-Str. 18, Rheinfelden Auch wenn der Flughafenbau sensatio- Obermaier machen wir bei rotem Dämmer- Liestal. 17 Uhr nell langsam vorankommt: In Berlin geht licht und 1960er-Ambiente die Nacht zum Fondation Beyeler Ferdinand Hodler der Puls schneller als anderswo. Die Stadt Tag. Und Schlafbedürftige finden in der DIVERSES Baselstr. 101, Riehen entwickelt sich rasant, nicht immer zum Josty Brauerei ein schlichtes, aber ge- I Pelati delicati Guten. Vergessen Sie den Alexanderplatz schmackssicher eingerichtetes Doppelzim- Galerie Schöneck Volare Christo und Jeanne-Claude (den Turm sieht man ohnehin von überall) mer mit Küche (ab 70 Euro). Schauspielhaus, Steinentorstr. 7, Burgstrasse 63, Riehen und suchen Sie die Friedrich strasse nur auf, Am Sonntagmorgen gibt es zwei Dinge, Basel. 19 Uhr wenn Sie bei «Dussmann» im zu Recht be- die man in Berlin unbedingt machen sollte Spielzeugmuseum Riehen Le Carnaval de Bâle Kabinettstücke 38: Die bunte liebten Kulturkaufhaus einkehren möchten. – brunchen und Flohmarkt besuchen. Ers- mit Dominik Wunderlin Eisenbahnwelt des Herrn Lerch Besser aber, Sie starten dort, wo nahezu teres kann man für beschämend wenig Geld Museum der Kulturen, Baselstr. 34, Riehen alles schön ist. Prenzlauer Berg war einst im kleinen «Orange Coffee» in Friedrichs- Münsterplatz 20, Basel. 14 Uhr das Vorzeigeviertel der DDR. Deswegen hain. Am Boxhagener Platz zehn Gehminu- Pfyfferli 2013 THEATER sind die Altbauten toll erhalten, deswegen ten entfernt zählt der sonntägliche Floh- Theater Fauteuil, Spalenberg 12, strömten nach der Wende viele Westdeut- markt zu den Highlights der Gegend. Basel. 16 Uhr Die Leiden des jungen Werther sche ins Quartier. Heute jammern die Ber- Professionelle und private Händler verkau- Theater Basel, Theaterstr. 7, Anzeige Basel. 19 Uhr liner: Zu gentrifiziert sei ihnen der «Kiez», fen Retro-Möbel, Porzellan und Bücher. zu adrett, zu teuer. Für Schweizer Verhält- Mit ein bisschen Glück ist der Mann da, Glorious! nisse sind die Preise immer noch sehr der seine übergrossen, selbst gebastelten Förnbacher Theater, "+'' "   günstig. Und es lohnt sich, sein Geld in eine Marionetten tanzen lässt. Schwarzwaldallee 200, Basel. 20 Uhr  ,#'   '*#' der Papeterien oder Antiquitätenläden zu tageswoche.ch/+bcynh Sex isch gsünder als Kopfsalat tragen. Samstags hat es auf dem Kollwitz- Yvette Kolb & Ensemble Theater Fauteuil, Spalenberg 12, platz einen Markt mit allerlei Produkten Anzapfen: «Keyser Soze», Tucholskystr. 33. Basel. 18 Uhr aus der Region. Gönnen Sie sich anschlies- «Muschi Obermaier,» Torstrasse 151. send ein köstliches Stück Torte im Anbeissen: «Sowohlalsauch», Cafeteria, Zeitgenössische Schweizer Tanztage «Sowohl alsauch» direkt gegenüber. Wer Kollwitzstrasse 88. Shortcuts richtig essen gehen will, findet im «Due «Due Forni», Pizzeria, Schönhauser Allee 12. Kaserne, Klybeckstr. 1b, Forni» einen grossen, lauten Italiener mit Anschauen: «C/O Berlin», Oranienburger Basel. 10.30 Uhr köstlich dünnen Pizzas. Strasse 35 (Ausstellungen).      Ballett Basel – Eugen Onegin    Die vielleicht schönste Erinnerung an Trödelflohmarkt Boxhagener Platz, ' %' Theater Basel, Theaterstr. 7,  # ( !% .!)!). einen Berlin-Trip bekommt man dort, wo Gärtnerstrasse 25. # $!(. Basel. 18.30 Uhr (!(.  Ioannis Mandafounis & einst die Berliner Mauer stand. Fast alle Ausschlafen: Apartments in der Josty Braue- May Zarhy – Pausing Düfte, die bei «Frau Tonis Parfum» in der rei, Bergstrasse 22. www.josty-brauerei.de      Kaserne, Klybeckstr. 1b, Basel. 19 Uhr Zimmerstrasse in Mitte angeboten werden, ).! ' " ). )  $!  " ). ( wurden in Berlin gewonnen. 50 Milliliter Weitere Fotos und Adressen sowie eine      PARTY reines Eau de Parfum (testen Sie «Linde übersichtliche Karte finden Sie online     Berlin»!) kosten faire 58 Euro. Fast immer auf tageswoche.ch, indem Sie den Latino Night DJ Flow *#*  * #' *" ' '   + Dancing Plaza Club, lohnend sind die wechselnden Ausstellun- grünen Webcode im Suchfeld eingeben. . #  " '+"#' '  .  # Riehenring 45, Basel. 22 Uhr ,,,!# -*,'*#* #! 

TagesWoche 6 45 Agenda 8. Februar 2013

Zum Schluss der Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Theodor Herzl im Stadtcasino wurde die israelische Nationalhymne, die Hatikwah, angestimmt.

Aus dem Foto archiv Ein Bild einer Situation. Ein bestimmter der Presse nachlesen. Hier nur der Hinweis, von Kurt Wyss Moment in einem langen Prozess. Um zu erfah- dass sich der Redner der Basler Regierung da- ren, was da im Moment selbst stattfand, müs- für bedankte, dass die Gedenkfeier hier und sen wir einen Blick ins Zeitungsarchiv werfen. nicht an einem anderen Ort abgehalten wurde. Um zu verstehen, um welch speziellen Augen- Und der weitere Hinweis darauf, dass die Ver- blick es sich im grossen Zeitbogen handelte, sammlung zum Schluss, was das stumme Bild müssen wir das Buch der Geschichte aufschlagen. eben nicht vermitteln kann, gemeinsam die Erinnerung Doch zunächst zum Bild: Es zeigt eine Ver- Hatikwah (Hebräisch für Hoffnung) anstimm- sammlung. Diese wirkt, weil das Bild stumm te, was bereits 1897 das Lied der Bewegung war ist, wie wenn ruhig gewartet würde, bis etwas und heute Israels Nationalhymne ist. an die geschieht. Ein typischer Musiksaal, aber man Die verbleibenden Zeilen seien genutzt, um erwartet keinen Dirigenten. Mit Mühe erkennt auf Spuren des Erinnerns hinzuweisen und an man einen Konferenztisch, so sehr sind Podi- diese wiederum zu erinnern. Im Rahmen derer um und Auditorium eine Einheit, aber ein Feier wurde an der rechten Seitenwand des Erinnerung Mann steht und spricht. Der Presse kann man Musiksaals eine Gedenktafel eingeweiht und entnehmen, dass der Andrang derart gross im gleichen Jahr ein Teil der Belforterstrasse in war, dass man sogar eine TV-Übertragung in der Nachbarschaft des israelitischen Friedhofs den grossen Festsaal einrichten musste. Natürlich haben wir längst die Schrift am Balkon entdeckt. Es ist das Schlüsselzitat aus Wann werden wir Basel ist auch in Israel eine dem Tagebuch des Gründers der zionistischen Bewegung, Theodor Herzl (auf dem Bild an der uns die Gründung eines bekannte Stadt. Dass dem Orgel). Man ist in Basel, was ebenfalls eine Palästina-Staates in Fahne an der Orgel anzeigt. Es ist der 15. Mai so ist, liegt an Theodor Herzl, 1960, man begeht Herzls 100. Geburtstag. Erinnerung rufen? Herzl war der Gründer der Bewegung, die der hier die zionistische 1897 in Basel den 1. Zionistenkongress abge- halten und im Weiteren Wesentliches zur Ent- in eine Theodor Herzl-Strasse umgewandelt. Bewegung gründete. Im Mai stehung des Staates Israel von 1948 beigetra- 1997 fand dann in Basel zum 100. Jubiläum des gen hat. Darum ist Basel in Israel eine Treffens von 1897 ein grosser Kongress statt. 1960 wurde im Stadtcasino bekannte Stadt. Warum 1897 das Treffen aus- Erinnern liegt nahe neben möglichem Ver- gerechnet hier stattfand, ist ein erklärbarer Zu- gessen. Wann und wie wird man die Grün- sein 100. Geburtstag gefeiert. fall, speziell prädestiniert war Basel nicht. dung eines komplementären Palästina-Staa- Was im Musiksaal des Stadtcasinos an Er- tes in Erinnerung rufen können? Von Georg Kreis klärungen abgegeben wurde, könnte man in tageswoche.ch/+bcwxv

TagesWoche 6 46 Agenda 8. Februar 2013

KULT.KINO CAMERA PATHÉ KÜCHLIN PATHÉ PLAZA STUDIO CENTRAL Rebgasse 1, kultkino.ch Steinenvorstadt 55, pathe.ch Steinentorstr. 8, pathe.ch Gerbergasse 16, kitag.com Hannah Arendt [12/10 J] Die Hüter des Lichts – 3D [8/5 J] Fünf Freunde 2 [6/4 J] Flight [14/12 J] 13.45 Fr/Sa/Mo-Mi 18.00/20.30 13.00/15.10 So 10.45 D 15.45 Fr/Sa/Mo-Mi 13.30 D 14.00/20.15 E/d/f So 18.15 D/E/d Schlussmacher [12/10 J] Schiffbruch mit Tiger – Silver Linings Playbook [14/12 J] Die Wand [14/12 J] 13.00/17.40/20.00 So 10.45 D Life of Pi – 3D [12/9 J] 17.15 E/d/f Basel Fr/So-Mi 14.30 D Django Unchained [16/14 J] Fr/Di 18.00 Sa-Mo/Mi 20.40 E/d/f Adieu Berthe [12/10 J] Fr/Di 13.00/20.00 Fr 23.20 Fr/Di 20.40 Sa-Mo/Mi 18.00 D Frick CAPITOL 16.00 Fr/Sa/Mo-Mi 20.45 So 18.45 F/d Sa-Mo/Mi 16.30 D Fr/Di 16.30 Sa-Mo/Mi 13.00 Findet Nemo – 3D [8/6 J] Steinenvorstadt 36, kitag.com Das bessere Leben ist anderswo [14/12 J] Sa-Mo 20.00 Sa 23.20 E/d/f MONTI So 11.00/13.20 D The Hobbit [12/10 J] Fr/Mo/Di 16.45 Sa 14.45 So 12.45 Ov/d Pitch Perfect [12/9 J] Kaistenbergstr. 5, fricks-monti.ch 13.45/20.00 E/d/f Shanghai, Shimen Road [14/12 J] 13.10 D Betriebsferien: Bis 19. Februar geschlossen Django Unchained [16/14 J] Fr/Sa/Mo-Mi 18.45 So 16.45 Ov/d/f Sammys Abenteuer 2 – 3D [6/3 J] REX Quelques heures de printemps [14/12 J] 13.10 D 14.00/20.00 E/d/f Steinenvorstadt 29, kitag.com Liestal The Last Stand [14/12 J] Sa/Mi 16.45 F/d Kokowääh 2 [8/6 J] 17.15 E/d/f Ecuador 13.10/15.45/18.30/21.10 Fr/Sa 23.50 D Life of Pi – 3D [12/10 J] ORIS So 11.00 Ov/d So 10.30 D Nuggikino Fr-Di 14.30/17.30 Fr-Mo 20.30 Kanonengasse 15, oris-liestal.ch KULT.KINO ATELIER Mi 14.00/17.00 E/d/f Amour [14/12 J] Madagascar 3 – 3D [6/3 J] Kokowääh 2 [8/6 J] Theaterstr. 7, kultkino.ch So 11.15 F/d 13.15 So 10.50 D Kokowääh 2 [8/6 J] 20.15 Sa/So/Mi 15.30 D Una noche [14/12 J] KULT.KINO CLUB Flight [14/12 J] 15.00/18.00/21.00 D Das Geheimnis der Feenflügel [6 J] 14.10/17.00/19.50 Fr/Sa 22.45 So 11.10 D Fr/Mo-Mi 12.10 Sp/d/f Swisscom Männerabend: Sa/So/Mi 13.30 D Marktplatz 34, kultkino.ch Chasing Mavericks [10/8 J] Broken [14/12 J] A Good Day to Die Hard The Last Stand [14/12 J] Quartet [10/8 J] Fr/Di 15.20 Sa-Mo/Mi 17.50 E/d/f Fr/Sa/Mo-Mi 12.15 E/d/f Mi 20.00 E/d/f Sa/So 18.00 D More Than Honey [10/8 J] 16.15/18.30/20.45 E/d/f Fr/Di 17.50 Sa-Mo/Mi 15.20 D 12.20/17.30 Ov/d/f Anna Karenina [12/10 J] The Last Stand [14/12 J] SPUTNIK Sa/So 13.30 E/d/f Vergiss mein nicht [10/8 J] 15.20/19.00 Fr/Sa 22.30 D STADTKINO Poststr. 2, palazzo.ch Parker [16/14 J] 19.15 Fr/So-Mi 13.50 Sa 14.00 D NEUES KINO Klostergasse 5, stadtkinobasel.ch Vergiss mein nicht [10/8 J] Fr/Di 15.30/20.40 Sa/Mo/Mi 18.10 Jagten – The Hunt [16/14 J] Au hasard Balthazar [12/10 J] 18.00 D 14.00/18.10/20.30 Dän/d/f Klybeckstr. 247, neueskinobasel.ch Sa 23.15 D Fr/Di 18.10 Fr 23.15 Once Upon a Time in Anatolia Sa/Mo/Mi 15.30 Sa-Mo/Mi 20.40 E/d/f Fr 15.15 Mo 18.30 F/e Quartet [10/8 J] Blancanieves [16/14 J] 20.15 E/d/f 14.45 Stumm mit sp/d/f Zw’titel Fr 21.00 Türk/d/f Zero Dark Thirty [16/14 J] Darling Schulfilme: Fr/Di 15.45 Sa-Mo/Mi 21.20 E/d/f Fr 17.30 Sa 22.15 E/d/f Fünf Freunde 2 [6/4 J] Oh Boy [12/10 J] Sa/So 15.30 Mo-Mi 15.00 D 15.45 Fr-Mo/Mi 21.15 D Abschlussarbeiten Hochschule Luzern Fr/Di 21.20 Sa-Mo/Mi 15.45 D Le journal d’un curé de & Zürcher Hochschule der Künste Hiver nomade Les Reines Prochaines – Gangster Squad [16/14 J] campagne [12/10 J] Sa 20.00 Ov So 11.00 F/d Alleine denken ist kriminell [10/8 J] Fr/Di 17.30 Fr 22.40 Sa-Mo/Mi 20.10 E/d/f Fr 20.00 Sa 15.15 F/e [10 J] 16.30 Dialekt/d PATHÉ ELDORADO Fr/Di 20.10 Sa-Mo/Mi 17.30 Sa 22.40 D Un condamné à mort s’est échappé More Than Honey Der Hobbit – 3D [14/11 J] So 13.15 Ov Searching for Sugar Man [10/8 J] Steinenvorstadt 67, pathe.ch Sa 17.30 F/e 17.00 E/d Fr/Di 20.20 D Sa-Mo/Mi 20.20 E/d/f The Go-Between [6/6 J] The Master [16/14 J] Silent Hill: Revelation – 3D [16/14 J] Sissach Hyde Park on Hudson [12/10 J] Fr/Mo-Mi 12.15 E/d/f Cine-Lunch Sa 20.00 E/d/f 18.45 E/d/f Fr/Sa 23.50 D [12/10 J] Pickpocket [16/14 J] PALACE Hyde Park on Hudson Argo [15/12 J] The Angels’ Share [14/12 J] 12.30 E/d/f So 13.30 Mi 21.00 F/e Felsenstrasse 3a, palacesissach.ch 20.45 E/d/f So 10.30 E/d/f Quartet [10/8 J] McCabe & Mrs. Miller [16/14 J] Sagrada [12/10 J] Fünf Freunde 2 [6/4 J] Kokowääh 2 [8/6 J] 14.40 E/d/f So 15.15 E/d/f So 10.15 Ov/d So 10.45 D 20.30 D Lincoln [16/14 J] Procès de Jeanne d’Arc [12/10 J] Hiver nomade [10/8 J] Fr/Di 15.00/21.10 Sa-Mo/Mi 18.10 D I 2 soliti idioti [16/14 J] Fünf Freunde 2 [6/4 J] So 10.30 F/d Fr/Di 18.10 Sa-Mo/Mi 15.00/21.10 E/d/f So 11.00 I So 18.00 F/d/e Sa-Mi 14.00 D Les saveurs du palais [8/6 J] Argo [15/12 J] Don Quichotte – Ballett Doctor Zhivago [12/10 J] More Than Honey [9/7 J] So 12.00 F/d 16.45/22.00 E/d/f So 16.00 Ov Live Übertragung So 19.30 E/d Sa-Mi 16.00 So 10.30 Ov/d Shine a Light Silver Linings Playbook [14/12 J] A Good Day to Die Hard [16/18 J] Shampoo [16 J] Quartet [10/8 J] Di 21.00 E/d 19.30 E/d/f Mi 20.00 E/d/f Mo 21.00 Mi 18.30 E/d/f Sa-Mi 18.00 E/d/f

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