2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen, nach § 13 BauGB

Ortsgemeinde Derschen

2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“

• Begründung

08.10.2019

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2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen, nach § 13 BauGB

Ortsgemeinde Derschen

2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“

Begründung

Auftraggeber:

Ortsgemeinde Derschen Maudener Weg 8 57520 Derschen

Auftragnehmer:

BRENDEBACH INGENIEURE GmbH Ingenieure im Bauwesen Beratende Ingenieure VBI, VSVI, DWA

Frankenthal 16 57537

www.brendebach.de

Bearbeitung:

Dipl.-Ing. Jörg Kleine Michael Stinner

08.10.2019

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2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen, nach § 13 BauGB

INHALT

1. LAGE DES PLANGEBIETS 4

2. RÄUMLICHER GELTUNGSBEREICH 4

3. PLANERISCHE VORGABEN FÜR DEN GELTUNGSBEREICH 5

4. PLANUNGSANLASS 6 4.1 Ursprüngliche Planungsziele 6 4.1.1 Allgemeine Grundlagen für die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet" 6 4.1.2 Planungsanlass zur 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ 8 4.2 Planungsanlass zur 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ 8

5. VERFAHREN 9 5.1 Durchführung des vereinfachten Verfahrens nach § 13 BauGB 9 5.2 Verfahrensstand 10

6. BESTANDSSITUATION 10 6.1 Städtebauliche Situation 10 6.2 Infrastrukturelle Situation 11 6.2.1 Verkehr 11 6.2.2 Ver- und Entsorgung 11 6.3 Immissionen 11 6.4 Besitz- und Eigentumsverhältnisse 11

7. ZIELE UND ZWECKE DER PLANUNG 12

8. INHALT DES BEBAUUNGSPLANS 12 8.1 Gewerbegebiet 12 8.2 Infrastruktur 13 8.2.1 Verkehr 13 8.2.2 Ver- und Entsorgung 13 8.2.3 Brandschutz 14 8.3 Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen – Lärmimmissionen 14 8.4 Bau- und Bodendenkmalpflege 14

9. WEITERE UMWELTBEZOGENE BELANGE 14 9.1 Immissionen 14 9.1.1 Lärmimmissionen 14 9.1.2 Geruchsimmissionen 15 9.1.3 Lichtimmissionen 15 9.2 Weitere Umweltbelange 15 9.2.1 Umweltprüfung / -bericht 15 9.2.2 Boden ,Altablagerungen, Altbergbau sowie Kampfmittel 15

10. HINWEISE 15

11. AUSWIRKUNGEN / PLANUNGSRELEVANTE BELANGE 15 11.1 Bodenordnung 15 11.2 Finanzierung 16 11.3 Flächenbilanz 16 11.4 Zuordnungsfestsetzungen 16 Seite 3 von 16

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1. LAGE DES PLANGEBIETS

Das Plangebiet befindet sich im Norden der Ortsgemeinde Derschen. Es wird im Norden von Wald, im Osten durch die bestehende K109 „Daadener Straße“, im Süden von der Ortslage Derschen sowie im Westen von Wald- und Grünflächen begrenzt.

2. RÄUMLICHER GELTUNGSBEREICH

Der räumliche Geltungsbereich der 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen umfasst die nachfolgend aufgeführten Flurstücke in der Gemarkung Der- schen und ist in der Anlage beigefügten Planzeichnung durch die gestrichelte schwarze Linie dargestellt: Flur 1, Flurstücke 16/3, 16/4, 20/5, 20/6, 22/1, 24/4, 26/3, 26/5, 26/6, 26/10, 26/11, 26/12, 26/14, 26/16, 26/17, 32/8, 32/9, 32/10, 32/13, 32/14, 32/18, 32/19, 32/21, 32/26, 32/27, 32/28, 32/29, 32/31, 32/32, 32/33, 32/34, 32/35, 33/12, 33/13 (teilweise), 33/14, 33/15, 34/1, 35/1, 36 /3, 106/4 (teilweise), 107/6 (teilweise), 111/6, 113/1, 113/2,111/4, 111/12 (teilweise), 112/2 und 135/33. Der Geltungsbereich weist eine Fläche von ca. 54.888 m² auf und ist in der Planzeichnung der 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ durch Kennzeichnung mit einer schwarz gestrichelten Planzeichenlinie eindeutig festgesetzt.

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3. PLANERISCHE VORGABEN FÜR DEN GELTUNGSBEREICH

Ein Bebauungsplan muss aus den Inhalten und Darstellungen des übergeordneten Flächen- nutzungsplanes, der für das ganze Ortsgebiet die langfristige Siedlungs- und Freiraumentwick- lung aufzeigt, entwickelt werden. Der vorliegende Bebauungsplan weicht geringfügig gem. den nachfolgenden Abbildungen von den Darstellungen des Flächennutzugsplanes ab. Die gering- fügigen Abweichungen beeinträchtigen nicht die geordnete städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebietes. Für diese geringfügig abweichenden Darstellungen im Flächennutzungs- plan ist dieser im Zuge der Berichtigung entsprechend anzupassen. Vor diesem Hintergrund spricht einiges dafür, dass die 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ als aus dem Flächennutzungsplan entwickelt angesehen werden kann. Um etwaige Bedenken dahingehend auszuräumen ist folgende Vorgehensweise beabsichtigt: Im beschleunigten Verfahren kann nach § 13a Abs. 2 Nr. 2 BauGB ein Bebauungsplan, der von den Darstellungen des Flächennutzungsplanes abweicht, auch aufgestellt werden, bevor der Flächennutzungsplan geändert oder ergänzt ist, wobei die geordnete städtebauliche Ent- wicklung des Gemeindegebietes nicht beeinträchtigt werden darf. Ist dies der Fall, reicht aus, wenn der Flächennutzungsplan im Wege der Berichtigung angepasst wird. Da die Vorausset- zungen von § 13a Abs. 2 Nr. 2 BauGB vorliegen, wird der Flächennutzungsplan der Ver- bandsgemeinde - im Wege der Berichtigung den Inhalten und Zielen des ver- bindlichen Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen angepasst.

FNP –Bestand- FNP –Planung-

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4. PLANUNGSANLASS

4.1 Ursprüngliche Planungsziele

4.1.1 Allgemeine Grundlagen für die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbe gebiet“ lm ehemaligen Flächennutzungsplan für die Ortsgemeinde Derschen war nördlich der Ortsla- ge ein rund 1 ha großes Industriegebiet dargestellt. Seinerzeit wurde eine Betriebsansiedlung auf der Parzelle 32/3 als Außenbereichsvorhaben genehmigt. Der Flächennutzungsplan für die Verbandsgemeinde Daaden reduzierte das ehemalige In- dustriegebiet auf ein wesentlich kleineres Gewerbegebiet, das durch Genehmigungsverfügung der Kreisverwaltung jedoch gestrichen wurde. Somit besaß die Ortsgemeinde keine Rechtsgrundlage, einen Bebauungsplan aufzustellen. Anschließend wurden noch einige weitere Gewerbeansiedlungen als Außenbereichsvorhaben genehmigt. Nach der ersten Änderung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Daaden weist dieser nunmehr ein Gewerbegebiet nördlich der Ortslage Derschen aus. Aufgrund der bereits erfolgten Betriebsansiedlungen ist absehbar, dass der Gewerbeflächenbedarf etwas größer ist, als im Flächennutzungsplan dargestellt. Der Ortsgemeinderat Derschen ist der Ansicht, dass der Bebauungsplan bei der geringfügigen Überschreitung der Flächenausweisung als aus dem Flächennutzungsplan entwickelt anzuse- hen ist und ihm somit § 8 (2) BauGB nicht entgegensteht. Für das bereits genutzte Gebiet allein wäre die Aufstellung eines Bebauungsplans nicht zwin- gend erforderlich, da die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke bereits weitgehend festliegt. Der nordöstliche Teilbereich (Parzellen 24/4, 26/3, 26/4 und 32/5) ist jedoch noch ungenutzt und die Grundstücke befinden sich im Eigentum der Ortsgemeinde Derschen. Um diesen Bereich zur gewerblichen Nutzung vorzubereiten und bauleitplanerisch festzusetzen, ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich. Da in Derschen die Zahl der Auspendler diejenige der Einpendler immer noch bei weitem übersteigt und die Gewerbeflächen nördlich der Ortslage gut angenommen werden, kann auch künftig ein entsprechender Bedarf prognostiziert werden. Der nähere Anlass für die erste Än- derung (in 2014) wird in Abschnitt 4.1.2 sowie zweite Änderung (aktuell) dieses Bebauungs- plans in Abschnitt 4.2 dieser Begründung näher erläutert.

Planungsgrundlagen für die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“

Die Zufahrt von der K 109 (Daadener Straße) ist über die Parzelle 33/8 verkehrsgerecht ange- bunden. Der anschließende ehemalige Wirtschaftsweg bis zur Höhe des Wirtschaftsweges

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(Parzelle 113) ist als Zufahrt für gewerblichen Verkehr zu schmal und nicht hinreichend aus- gebaut. lm weiteren Verlauf hat die Straße auf Parzelle 111/8 einen ausreichenden Unterbau und eine rund 5 m breite bituminöse Befestigung. Die Randeinfassungen und die bituminöse Deck- schicht fehlen noch. Die Fortführung bis zur K 109 ist noch nicht angelegt. Gegenüber der Umformerstation auf der Parzelle 32/8 ist vorsorglich eine abgehende Straße eingeplant für den Fall, dass das Gewerbegebiet einmal in westlicher Richtung erweitert wer- den sollte. Zur Einbindung in die Landschaft und aus Immissionsschutzgründen ist beabsichtigt, die Par- zellen 135/33, 136/33 und Teilflächen der Parzellen 33/8, 32/3, 32/7, 32/5 und 26/4 mit heimi- schen Gehölzen zu bepflanzen. Die Baugrenzen werden so angeordnet, dass dem jeweiligen, ansiedlungswilligen Betrieb ein möglichst großer Spielraum verbleibt. In der Fläche des Wirtschaftsweges Parzelle 112/1 liegen Entwässerungsleitungen. Daher ist sie als mit Leitungsrechten belastete Fläche festgesetzt. Die Parzelle 21 kann aufgrund ihrer topographisch starken Neigung nicht wirtschaftlich als Gewerbefläche genutzt werden und wurde daher nicht in das Plangebiet einbezogen, obwohl sich dies im Hinblick auf die wirtschaftliche Ausnutzung der Erschließungseinrichtungen ange- boten hätte.

Maßnahmen zur Umsetzung Zunächst soll die Roherschließung abgeschlossen werden (Kanal, Wasserleitung, Straßenbau und Straßenbeleuchtung sowie Anpflanzung der Grünflächen). Die Fertigstellung der Erschließungsstraße des gesamten Plangebiets erfolgt zu einem späte- ren Zeitpunkt. Die Kosten (bereits entstandene und voraussichtliche künftige Kosten, Stand November 1986) betragen rund 407.000 €.

Finanzierung Im Hinblick auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die aus Gewerbebetrieben zu erwarten- den finanziellen Vorteile für die Ortsgemeinde (Gewerbesteuer) werden aus Gründen der Wirtschaftsförderung keine Erschließungsbeiträge erhoben.

Bodenordnende Maßnahmen Es besteht nicht die Notwendigkeit, ein förmliches Umlegungsverfahren durchzuführen, die Grundstücksverhandlungen mit der Evangelischen Kirchengemeinde bzgl. Parzelle 32/5 sind

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bereits eingeleitet (Stand 11/86). Die Ortsgemeinde wird die benötigten Flächen erwerben, vermessen lassen und an ansiedlungswillige Betriebe verkaufen.

4.1.2 Planungsanlass zur 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ (Stand Oktober 2014):

Seit dem Satzungsbeschluss des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen ist ein weiterer Bebauungsplan Nr. 8 „Gewerbegebietserweiterung“ der OG Derschen unmit- telbar westlich aufgestellt und in 2002 rechtskräftig geworden. Ein im Bebauungsplan Nr. 6 ansässiger Betrieb (Fa. Fries GmbH, lm Gewerbegebiet 3, hat sich mittlerweile über die gel- tenden B-Plan-Grenzen hinweg ausgedehnt und zeigt aktuell einen erneuten Erweiterungsbe- darf an, aufgrund dessen der Bebauungsplan Nr. 8 geändert werden muss, da dessen Er- schließungskonzept von der Betriebserweiterung berührt wird. Gleichzeitig wird in der aufgegebenen Erschließungstrasse ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht- festgesetzt, welches sich in die Straße „lm Gewerbegebiet“ im Bebauungsplan Nr. 6 fortsetzen soll. In einem rund 80 m² großen Teilbereich des Flurstücks 20/4 berührt dieses Leitungsrecht den Bebauungsplan Nr. 6. Diese Teilfläche wird dem Bebauungsplan Nr. 8 zugeordnet und entsprechend der Zielrichtung Leitungsrecht überplant. Die öffentliche Verkehrsfläche im Be- bauungsplan Nr. 6 zwischen den Anwesen lm Gewerbegebiet 3 und 5 ist fortan nicht mehr erforderlich. Daher wird der Bebauungsplan Nr. 6 in diesem Bereich geändert (Wegfall öffent- licher Verkehrsfläche, zusätzliches Leitungsrecht, zusätzliche überbaubare und nicht über- baubare Gewerbeflächen). Die textlichen Festsetzungen des Bebauungsplans Nr. 6 bleiben bei dieser 1. Änderung unverändert bestehen.

4.2 Planungsanlass zur 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ (Stand September 2019):

Der Ortsgemeinderat Derschen hat am 03.09.2019 nach § 2 Abs. 1 BauGB den Aufstellungs- beschluss für die 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 " Gewerbegebiet" der OG Derschen gefasst. Ziele und Zwecke der 2. Änderung sind, • die Überprüfung und Sicherung der Baugrenzen im Bestand durch Abgleich mit der tatsächlichen Bebauung • die Rücknahme der überfälligen Blaufichten-Weihnachtsbaumkultur, nach Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Forstamt wie ursprünglich gedacht durch Neubepflanzung der Fläche mit heimischen, autochthonen und klimaresistenten Gehölzen (z.B. Traubeneiche, Esskastanie, Wildkirsche etc.). Die Ausgleichsmaßnah-

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me Blaufichten-Weihnachtsbaumkultur wurde mit Schreiben vom 14.04.1987 gemäß Az: 4222 durch das damals zuständige Forstamt mit der verbundenen Auflage, dass die Blaufichten nur eine Höhe von 2 m erreichen durften, genehmigt. • der Grunderwerb privater Flächen durch die OG Derschen zur Realisierung der ur- sprünglichen Ausgleichsmaßnahmen unter gleichzeitiger Festsetzung als öffentliche Grünfläche zwecks Zuordnung dieser Ausgleichsmaßnahmen anteilsmäßig auf Ver- kehrs- und Gewerbegebietsflächen • Richtigstellung der Begründung hinsichtlich der Aussage, dass keine Erschließungs- beiträge von den Beitragspflichtigen erhoben werden sollen.

5. VERFAHREN

5.1 Durchführung des vereinfachten Verfahrens nach § 13 BauGB

Nach § 13 Abs.1 BauGB kann die Gemeinde bei Änderungen und Ergänzungen eines Bau- leitplans dessen Grundzüge der Planung nicht berührt werden das vereinfachte Verfahren anwenden. Ein solcher Bebauungsplan kann im vereinfachten Verfahren geändert oder ergänzt werden, wenn die Voraussetzungen nach § 13 Abs.1 BauGB der Vorschrift vorliegen. Danach darf ein Bebauungsplan im vereinfachten Verfahren nur geändert oder ergänzt werden, wenn in ihm die Zulässigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglich- keitsprüfung nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen, nicht vorbereitet oder begründet wird. Weiterhin dürfen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buch- stabe b genannten Schutzgüter bestehen und keine Anhaltspunkte dafür bestehen, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Un- fällen nach § 50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind. Da die Grundzüge der Planung aufgrund der geringfügigen Abweichungen in Bezug auf die Anpassung der Baugrenzen sowie die Beseitigung der Blaufichten-Weihnachtsbaumkultur mit anschließender Anpflanzung von heimischen, autochthonen und klimaresistenten Gehölzen sowie Neustrukturierung der Zuordnungsfestsetzungen und für die geplante 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen weder die Zulässigkeit von Vorha- ben, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung noch die Erhal- tungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutz- gesetzes sowie die Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schwe- ren Unfällen berührt werden, erfolgt die Durchführung der 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen im vereinfachten Verfahren.

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Nach § 13 Abs. 3 wird im vereinfachten Verfahren von der Umweltprüfung nach § 2 Abs.4, von dem Umweltbericht nach § 2a, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2, welche Arten umwelt- bezogener Informationen verfügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 6a Abs. 1 und § 10a Abs. 1 abgesehen; § 4c ist nicht anzuwenden. Bei der Beteiligung nach Absatz 2 Nr. 2 ist darauf hinzuweisen, dass von einer Umweltprüfung abgesehen wird.

5.2 Verfahrensstand

Der Ortsgemeinderat Derschen hat am 03.09.2019 die 2. Änderung des Bebauungsplans Nr.6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen im vereinfachten Verfahren nach § 13 BauGB beschlos- sen.

6. BESTANDSSITUATION

6.1 Städtebauliche Situation

Der räumliche Geltungsbereich der 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen befindet sich im nördlichen Randbereich der Ortsgemeinde Derschen in der Gemarkung Derschen Flur 1, Flurstücke 16/3, 16/4, 20/5, 20/6, 22/1, 24/4, 26/3, 26/5, 26/6, 26/10, 26/11, 26/12, 26/14, 26/16, 26/17, 32/8, 32/9, 32/10, 32/13, 32/14, 32/18, 32/19, 32/21, 32/26, 32/27, 32/28, 32/29, 32/31, 32/32, 32/33, 32/34, 32/35, 33/12, 33/13 (teilweise), 33/14, 33/15, 34/1, 35/1, 36/3, 106/4 (teilweise), 107/6 (teilweise), 111/6, 113/1, 113/2,111/4, 111/12 (teilweise), 112/2 und 135/33. Für die Planung wird eine Fläche von ca. 5,49 ha in Anspruch genommen.

Die topographische Lage des Grundstücks weist ein von Osten nach Westen um ca. 27 m steigendes Geländeniveau auf. Im Geltungsbereich befinden sich zurzeit gewerblich genutzte Gebäude sowie zwei Wohnhäu- ser im südlichen Teil des Gebietes sowie die Erschließungsstraße „Im Gewerbegebiet“, die im Bestand gesichert werden. Des Weiteren existiert im südlichen Bereich des Geltungsbereiches eine ca. 4.800 m² große Fläche mit Anpflanzung von Blaufichten, welche ehemals einer Inanspruchnahme zur Auf- zucht von Weihnachtsbäumen bis zur einer Höhe von 2 m dienen sollte.

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6.2 Infrastrukturelle Situation

6.2.1 Verkehr

Individualverkehr Das Erschließungsgebiet liegt in der gebietsnahen L280 / L285 westlich und nördlich des Plangebietes sowie der K109 „Daadener Straße“ fest.

Ruhender Verkehr Stellplätze sind im Plangebiet teilweise auf den privaten Grundstücken vorhanden.

Radwege Radwege sind im gesamten Plangebiet nicht vorhanden.

6.2.2 Ver- und Entsorgung

Im räumlichen Geltungsbereich der 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen verlaufen durch die fußläufige Verbindung Versorgungsleitungen der Deut- schen Telekom, ein Straßenbeleuchtungskabel, ein Niederspannungskabel für die Stromver- sorgung sowie eine Wasserleitung. Die Abwasserbeseitigung (Schmutzwasser) erfolgt an- grenzend an den Planungsbereich im Trennsystem. Das anfallende Oberflächenwasser wird über Regenwasserkanäle ins bestehende Trennsys- tem eingeleitet. Etwaige öffentliche Leitungen auf privaten Grundstücken sind mittels Geh-/Fahr- und Leitungs- rechten (GFL-Recht) zu sichern.

6.3 Immissionen

Besonders zu berücksichtigende Immissionen sind nicht zu erwarten.

6.4 Besitz- und Eigentumsverhältnisse

Die Grundstücke des Plangebietes befinden sich tlw. in Privat- und tlw. öffentlichem Besitz bzw. Eigentum.

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7. ZIELE UND ZWECKE DER PLANUNG

• Sicherung der Baugrenzen im Bestand • Sicherung der Ausgleichsflächen als öffentliche Grünflächen und Beseitigung der Blau- fichten-Weihnachtsbaumkultur mit anschließender Bepflanzung von heimischen, au- tochthonen und klimaresistenten Gehölzen • Zuordnungsfestsetzung der Ausgleichsmaßnahmen

8. INHALT DES BEBAUUNGSPLANS

8.1 Gewerbegebiet

Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB)

GE: Gewerbegebiete (§ 1 Abs. 2 Nr. 9 i.V.m. § 8 Abs. 1,2 und 3 BauNVO)

1. Zulässig sind: a. Gewerbebetriebe aller Art, Lagerhäuser, Lagerplätze und öffentliche Betriebe, b. Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude, c. Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter, die dem Gewerbebetrieb zugeordnet und ihm gegenüber in Grundfläche und Baumasse untergeordnet sind.

2. Nicht zulässig sind: a. Tankstellen, b. Anlagen für sportliche Zwecke, c. Anlagen für kirchliche, soziale und gesundheitliche Zwecke, d. Vergnügungsstätten gem. § 1 Abs. 5 BauNVO.

Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Satz 1 BauGB)

Das Maß der baulichen Nutzung ist nach §§ 16, 17 und 18 BauNVO für das ausgewiesene Plangebiet wie folgt begrenzt:

GE Grundflächenzahl (GRZ): 0,80 Geschossflächenzahl (GFZ): 1,60 Zahl der Vollgeschosse: II

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Da es sich bei der 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ lediglich um Plananpassungen handelt, wurden die bestehenden Festsetzungen beibehalten. Lediglich die Anpassung der Baugrenzen und Definition der öffentlichen/privaten Grünflächen wurde vorge- nommen. Weiterhin werden bestehende Geh-/Fahr- und Leitungsrechte gesichert.

Grünordnerische Festsetzungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 BauGB)

Zur Einbindung in die Landschaft und aus Lärmimmissionsschutzgründen wurde parallel zur östlichen Plangebietsgrenze ein 5 – 12 m breiter Grünstreifen mit heimischen Gehölzen be- pflanzt. Die im südlichen Bereich des Geltungsbereiches bestehende Blaufichten- Weihnachtsbaumkultur, welche bei der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet der OG Derschen als Ausgleichsmaßnahme festgesetzt wurde, wird aufgrund der in der da- mals erteilten Genehmigung, verbunden mit der Auflage, eine max. Höhe von 2 m der Blau- fichten einzuhalten, welche jedoch überschritten wurde, zu entfernen. Als Ersatz soll eine Be- pflanzung mit heimischen, autochthonen und klimaresistenten Gehölzen erfolgen.

8.2 Infrastruktur

8.2.1 Verkehr

Die Erschließung des Plangebietes erfolgt im östlichen Teil über die K109 „Daadener Straße“, welche in ihrem Verlauf auf einer Länge von ca. 400 m parallel zum Geltungsbereich verläuft. Die innere Erschließung erfolgt über die bestehende Straße „Im Gewerbegebiet“ der bereits angesiedelten Gewerbebetriebe. Zwischen der Kreisstraße 109 (Daadener Straße) und der Erschließungsstraße „Im Gewerbe- gebiet“ verläuft im östlichen Teilbereich des Bebauungsplangebietes zwecks Zuwegung von Wohngebäuden ein Wirtschaftsweg. Die Straßenverkehrsflächen mit deren Zweckbestimmung sind in der Planurkunde eindeutig dargelegt.

8.2.2 Ver- und Entsorgung

Aufgrund der Lage und der bereits vorhandenen Versorgungsleitungen in den Bestandsstra- ßen „Im Gewerbegebiet“ kann die Versorgung des Plangebietes gewährleistet werden. Das im Plangebiet anfallende Schmutzwasser sowie Niederschlagswasser werden in das Trennsystem der angrenzenden K109 „Daadener Straße“ abgeführt.

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8.2.3 Brandschutz

Die erforderliche Löschwassermenge kann für den ursprünglichen Bestand über das beste- hende Wasserversorgungsnetz bereitgestellt werden. Weitere Maßnahmen sind nicht erforder- lich. Die Trink-und Löschwasserversorgung im Planbereich ist sichergestellt. Die Löschwassermenge im Gewerbegebiet Derschen beträgt rd. 140m³/h (über einen Zeit- raum von 2 Stunden) und liegt damit rd. 44m³/h über dem geforderten Grundschutz.

8.3 Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen – Lärmimmissio- nen

Besonders zu berücksichtigende schädliche Umwelteinwirkungen sind nicht zu erwarten.

8.4 Bau- und Bodendenkmalpflege

Die 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen hat keine Auswirkungen auf die Bau- und Bodendenkmalpflege. Allerdings wird ein Hinweis in den Be- bauungsplan aufgenommen, in dem auf die Meldepflicht bei der Entdeckung von Bodendenk- mälern nach §§ 16 - 21 DSchG an die Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Koblenz, Niederbergerhöhe 1, 56077 Koblenz, [email protected] oder Tel. 0261 6675-3032, hingewiesen wird. Bei Bodeneingriffen können unbekannte archäologische Denkmäler zu Tage treten, die vor ihrer Zerstörung durch die Baumaßnahmen fachgerecht untersucht werden müssen (§ 19 Abs. 1 DSchG RLP). Der Bauherr ist in diesem Bereich verpflichtet, den Beginn von Erdarbeiten mit der Direktion Landesarchäologie rechtzeitig (2 Wochen vorher) abzustimmen (§ 21 Abs. 2 DSchG RLP). Weiterhin wird auf die Anzeige-, Erhaltungs- und Ablieferungspflicht (§ 16-21 DSchG RLP) verwiesen. Die Baubeginnanzeige ist an [email protected] oder Tel. 0261-66753000 zu richten.“

9. WEITERE UMWELTBEZOGENE BELANGE

9.1 Immissionen

9.1.1 Lärmimmissionen

Aus Lärmimmissionsschutzgründen und zur Einbindung in die Landschaft wurde zur östlichen Plangebietsgrenze ein 5 – 12 m breiter Grünstreifen mit heimischen Gehölzen bepflanzt.

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9.1.2 Geruchsimmissionen

Besonders zu berücksichtigende Geruchsimmissionen / Luftschadstoffe sind nicht zu erwar- ten.

9.1.3 Lichtimmissionen

Besonders zu berücksichtigende Lichtimmissionen sind nicht zu erwarten.

9.2 Weitere Umweltbelange

9.2.1 Umweltprüfung / -bericht

Da die 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen nach § 13 BauGB im vereinfachten Verfahren erfolgt, wird auf eine Umweltprüfung und den damit ver- bundenen Angaben nach § 13 Abs. 3 BauGB abgesehen.

9.2.2 Boden ,Altablagerungen, Altbergbau sowie Kampfmittel

Boden / Altablagerungen / Altbergbau sowie Kampfmittel Besonders zu berücksichtigende Untergrundverhältnisse sind nicht zu erwarten.

10. HINWEISE

Ergänzend zu den sonstigen Inhalten der 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 „Gewerbe- gebiet“ der OG Derschen werden Hinweise zu folgenden Punkten aufgenommen:

• Entwässerungssatzung der VG Daaden • Geobasisinformation • Bereitstellung von gesetzlichen und anderen Normen • Entdeckung und Meldepflicht von Bodendenkmälern

11. AUSWIRKUNGEN / PLANUNGSRELEVANTE BELANGE

11.1 Bodenordnung

Bodenordnende Maßnahmen im Plangebiet sind zum Vollzug der 2. Änderung des Bebau- ungsplans Nr. 6 „Gewerbegebiet“ der OG Derschen nicht erforderlich.

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11.2 Finanzierung

Es wird klargestellt, dass eine allgemeine Beitragspflicht für Erschließungsanlagen und Aus- gleichsmaßnahmen besteht.

11.3 Flächenbilanz

Gewerbegebiet = ca. 4,17 ha ~ 75,96 % (davon überbaubar 3,36 ha ~80,58 %) (nicht überbaubar 0,81 ha ~19,42 %)

Verkehrsflächen einschließlich Verkehrsflächen besonderer Zweckbest. hier: Wirtschaftsweg = ca. 0,59 ha ~ 10,75 %

Umgrenzung von Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Be- pflanzungen hier: private Grünflächen = ca. 0,08 ha ~ 1,46 % hier: öffentliche Grünflächen = ca. 0,65 ha ~ 11,83 % ______

Plangebietsgröße = ca. 5,49 ha ~ 100,00 % ======

11.4 Zuordnungsfestsetzungen

Die festgesetzten Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft sowie die Bepflanzung der öffentlichen Grünflächen werden im Sinne der §§ 135 a und b BauGB den neu herzustellenden Verkehrsanlagen zu 12,4% und den Gewerbe- flächen zu 87,6% zugeordnet.

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