Tierzuchtbericht 2017 Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeines ...... 3 1.1 Viehwirtschaftliche Produktion ...... 3 1.2 Tierzuchtabend ...... 8 1.3 Aargauer Tierzuchtkommission ...... 10 1.4 tierbezogene Direktzahlungen an Betriebe im Kanton ...... 11 1.5 Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg / Bereich Tierhaltung ...... 12 1.6 Gesundheit der Tiere ...... 13 1.6.1 Nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) ...... 13 1.6.2 Ausgewählte Tierseuche mit hoher Relevanz für die Schweiz ...... 14 1.6.3 Bekämpfung von Tierseuchen ...... 17 1.6.4 Funktion/ Aufgaben LZ Liebegg ...... 17 2. Milchvieh ...... 18 2.1 Herdebuchbestände ...... 18 2.1.1 Entwicklung der Herdebuchbestände in der Schweiz ...... 18 2.1.2 Entwicklung der Herdebuchbestände im Aargau ...... 18 2.1.3 Viehzuchtgenossenschaften ...... 18 2.2 Milchleistungen der Herdebuchkühe ...... 20 2.3 Weiterbildungen im Bereich Milchvieh ...... 21 2.4 Vierzehnte Aargauer Eliteschau ...... 22 2.5 Jubiläumsschauen / Regionalschauen / Nationale Ausstellungen ...... 32 2.5.1 25. Junior Expo ...... 33 2.5.2 Jubiläumsschau Horba ...... 35 2.6 Auktionen ...... 38 2.7 Zuchtfamilien ...... 39 3. Fleischrinder ...... 40 3.1 Allgemeines ...... 40 3.2 Entwicklung der Herdebuchbetriebe im Aargau ...... 40 3.3 Rassenverteilung im Aargau ...... 40 3.4 Herdebuchtiere nach Kanton ...... 41 3.5 Weiterbildung: 20. Mutterkuhtagung an der Liebegg ...... 42 4. Pferde ...... 44 4.1 Allgemeines ...... 44 4.2 Pferdeschauen ...... 45 4.3 Feldprüfungen ...... 47 4.4 Weiterbildung ...... 47

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4.5 Genossenschaften ...... 48 5. Schafe ...... 49 5.1 Allgemeines ...... 49 5.2 Schauen ...... 50 5.3 Widdermarkt und Schaf-Eliteschau ...... 50 5.4 Weiterbildung ...... 52 5.5 Herdebuchbestände 2017 (Stichtag 1. Juni 2017 ) ...... 52 6. Schweine ...... 54 6.1 Herdebuchbestände ...... 54 6.2 Schweinemarkt 2017 ...... 54 7. Ziegen ...... 55 7.1 Allgemeines ...... 55 7.2 Schauen und Ausstellungen mit Aargauer Beteiligung ...... 55 7.3 Weiterbildung ...... 57 7.4 Herdebuchbestände Aargau 2017 (Stichtag 1. Juni 2017) ...... 57

Titelbild: Schaf Sophie mit ihren beiden Lämmern Sissi und Simon hinter dem Mutterkuhstall des LZ Liebegg.

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1. Allgemeines

1.1 Viehwirtschaftliche Produktion Gesamtwirtschaftliche Lage

Die tierische Produktion macht mit 5.01 Milliarden Schweizer Franken rund die Hälfte am Gesamt- produktionswert der Schweizer Landwirtschaft aus. Der Gesamtproduktionswert stieg im Jahr 2017 um 1% auf 10.3 Milliarden Schweizer Franken. Auch der tierische Erzeugerwert stieg um 1%. Die landwirtschaftlichen Dienstleistungen sowie die nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten blieben konstant. Der sonnige Mai ermöglichte eine gute Heuernte mit super Heuqualität. Die Futter- und Broterträge waren gut, was den Bedarf an importiertem Futtergetreide tief hielt.

Quelle: Landwirtschaftliche Gesamtrechnung, BFS

Milchmarkt

Die Milchbranche verzeichnete ein besseres Jahr als im 2016. Der Produzentenpreis lag im Schnitt mit 62.36 Rappen/kg 2.8% höher (+ 1.73 Rappen/kg) als im Vorjahr. Für Industriemilch wurde 2017 durchschnittlich 56.42 Rappen/kg bezahlt. Auffällig ist die grosse Spannweite zwischen Industrie- und Käsereimilchpreis. Dieses betrug 2017 9.45 Rappen/kg. Im Jahr 2006 waren es erst 3.4 Rappen/kg Differenz. Seit acht Jahren ist der Industriemilchpreis aber massiv tiefer als der Käsereimilchpreis. Wenn nur die gewerblichen Käsereien in Betracht gezogen werden, sank der Käsereimilchpreis auf 71.14 Rappen/kg (-0.12 Rappen/kg). Während der Preis für konventionelle Milch sank, stieg der Preis für Bio-Milch und zwar um 2.07 Rappen/kg auf 80.36 Rappen/kg.

Die Preise in den umliegenden europäischen Ländern lagen im Monat Dezember zwischen 10% und 20% höher als im Dezember 2016. Der Dezembermilchpreis in der EU lag 2017 bei 36.64 Euro/100 kg Milch.

Quellen: Situationsbericht 2017, SBV; Marktbericht Milch, BLW

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Produzentenpreis für Milch in Rappen / Kilogramm Milch

Quelle: Marktbericht Milch, BLW

Vermarktete Milch in Tonnen

Quelle: Marktbericht Milch, BLW

Die vermarktete Milchmenge lag 2017 in den ersten Monaten tiefer als im 2016. Gegen Ende des Jahres wurde mehr Milch vermarktet als im Vorjahr.

Lämmermarkt

Der Lämmermarkt war sehr erfreulich im 2017. Das Lammfleisch verkaufte sich trotz hohen Import- mengen und den vielen Wanderherden gut. Der Jahrestiefstwert lag bei 11.20 Franken/kg Schlacht- gewicht, was 20 Rappen höher ist als im Vorjahr. Dieser Wert wurde im Frühjahr erreicht. Im Sommer stiegen die Preise auf 13.00 Franken/kg Schlachtgewicht. Zusätzlich kurbelten die Alp- und Berg- lammprojekte den Lammfleischkonsum an. 4

Jahresverlauf der Produzentenpreise für Lämmer T3 in Franken/ kg Schlachtgewicht

Quelle: Statistischer Monatsbericht, Proviande

Entwicklung Produzentenpreise

Jahresdurchschnitte in Schweizer Franken ausgewählter tierischer Produkte

Kategorie Einheit 2000 2006 2008 2010 2015 2016 2017 Milch (Molkereimilch) je kg 0.707 0.765 0.594 0.571 0.545 0.564 Milch (Käsereimilch) je kg 0.741 0.798 0.721 0.732 0.713 0.711 Kühe zur Nutzung je St. 3'388 3'303 3'661 2'977 3'150 3'080 3'212 Bankkälber T3 je kg SG 13.28 14.43 14.57 13.47 13.82 13.76 14.48 Muni T3 je kg SG 8.83 8.44 8.93 8.15 9.04 9.09 9.24 Kühe A3 je kg SG 6.04 5.77 6.43 5.58 6.92 6.84 7.35 Jager QM SGD-A 20 kg je kg LG 4.82 7.45 5.21 5 5.48 5.01 Schlachtschwein QM je kg SG 4.57 3.85 4.97 3.80 3.45 3.78 3.75 Lämmer T3 je kg SG 10.34 11.34 9.73 12.26 12.04 11.33 Eier (Bodenhaltung 53-63g) 100 St. 20.53 23.53 24.09 23.63 23.930 23.700 23.600

Quellen: Situationsbericht 2017, SBV; Marktbericht Milch, BLW

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Entwicklung der Tierbestände und der Tierbesitzer in der Schweiz

Kategorie 2000 2005 2010 2015 2016 2017

Rindvieh:  Betriebe 47'315 42'600 38'862 34'656 34'100 33'364  Tiere total 1'588'005 1'554'696 1'591'233 1'554'919 1'555'396 1'544'612  Kühe allgemein 714'292 699'182 700'315 701'172 696'568 692'583  Milchkühe 669'410 620'708 589'024 583'277 575'766 569'185  übrige Kühe 44'882 78'474 111'291 117'895 120'802 123'398

Schweine:  Betriebe 25'844 19'663 14'240 9'176 10'969 10'211  Tiere total 1'498'223 1'609'497 1'588'998 1'495'737 1'453'602 1'444'591  Mutterschweine 141'448 148'790 139'578 122'780 119'635 116'751

Pferde:  Betriebe 10'739 10'269 9'621 8'482 8'461 8'435  Tiere total 50'347 55'126 62'113 55'455 55'662 55'535

Schafe:  Betriebe 12'978 11'541 10'082 8'945 8'578 8'527  Tiere total 420'740 446'350 434'083 347'025 338'922 342'419

Ziegen:  Betriebe 12'026 11'357 9'713 8'120 8'108 8'132  Tiere total 66'972 79'499 86'987 74'269 75'351 78'146

Nutzhühner:  Betriebe 20'924 17'213 13'558 11'882 12'239 12'735  Legehennen 2'150'303 2'188'510 2'438'051 2'821'943 3'055'884 3'173'527  Masttiere 3'807'754 5'060'392 5'580'103 6'897'769 6'878'265 7'151'253

Quelle: Bundesamt für Statistik

Die Anzahl Tierhalter hat in der Schweiz 2017 bei allen Tierarten ausser den Nutzhühnern und Ziegen abgenommen. Die Bestände der Nutzhühner, der Ziegen und der Schafe sind leicht angestiegen, die der Pferde, des Rindviehs und der Schweine sind rückläufig.

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Entwicklung der Tierbestände und der Tierbe sitzer im Aargau

Kategorie 2000 2005 2010 2015 2016 2017

Rindvieh:  Betriebe 2'434 2'165 1'949 1'696 1'674 1'622  Tiere total 93'047 87'327 88'543 87'192 86'083 85'005 Kühe allgemein 37'691 35'793 35'198 33'988 33'150 32'758  Milchkühe 34'332 29'997 27'599 26'313 25'459 24'862 übrige Kühe 3'359 5'796 7'599 7'675 7'691 7'896

Schweine:  Betriebe 1'206 949 721 572 549 538  Tiere total 87'741 102'102 102'725 98'825 95'593 93'980  Mutterschweine 8'165 9'063 9'127 7'638 7'559 6'915

Pferde:  Betriebe 710 736 730 697 682 665  Tiere total 3'895 4'478 5'073 4'849 4'696 4'793

Schafe:  Betriebe 717 654 602 534 510 506  Tiere total 19'269 22'024 23'076 18'799 17'877 17'885

Ziegen:  Betriebe 387 355 252 224 224 237  Tiere total 1'383 1'771 2'078 1'781 1'812 1'999

Nutzhühner:  Betriebe 1'587 1'284 913 801 782 799  Legehennen 234'360 247'589 302'691 377'305 389'261 391'815  Masttiere 231'717 354'656 366'817 481'251 486'245 506'915

Quelle: Bundesamt für Statistik

Die Entwicklungen im Kanton Aargau gleichen den gesamtschweizerischen. Bei allen Tierarten ausser den Ziegen und Nutzhühner kann ein Rückgang bei der Anzahl Besitzer festgestellt werden. Im Aar- gau haben die Bestände der Ziegen, Schafe, Pferde und Nutzhühner leicht zugenommen. Alle ande- ren Tierzahlen sind rückläufig.

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1.2 Tierzuchtabend

Der 24. Tierzuchtabend fand am 30. März 2017 in der Vianco Arena, Brunegg statt. Zum vierten Mal wurden für die Auszeichnungen die 2014 angepassten Kriterien angewendet.

Die neuen Kriterien für die Auszeichnung von Tieren ab Tierzuchtabend 2014:

Zusatz- Auszeich- Zusatz- Auszeich- Tierart 1. Stufe 2. Stufe bedingungen nung bedingungen nung Milchleistungsab- Limite erreicht bis 75'000 kg 110'000 kg Milchkühe schluss im letzten Plakette 31.12. des Vorjah- Plateau Milch Milch Verbandsjahr res AGD >100, AGD >100, Mutterkühe 8 Kälber Becher 12 Kälber Plateau AGM >100 AGM >100 Stud-book Klasse A Stud-book Klasse A Pferde 8 Fohlen oder Kategorie A, Becher 12 Fohlen oder Kategorie A, Plateau Freiberger im letzten Jahr 1 im letzten Jahr 1 Fohlen Fohlen Stud-book Elite Stud-book Elite Pferde Suisse oder Pra- Suisse oder Pra- 8 Fohlen Becher 12 Fohlen Plateau Warmblut & mienzuchtstute, mienzuchtstute, Haflinger im letzten Jahr 1 im letzten Jahr 1 Fohlen Fohlen mind. 10 mind. 10 150 Ferkel 200 Ferkel Schweine Ferkel/Wurf Becher Ferkel/Wurf Plateau lebend lebend Reproduktions- Reproduktions- geboren geboren zuchtwert >100 zuchtwert >100 20 Lämmer 24 Lämmer im letzten im letzten Glocke Schafe lebend Glocke Nr. 8 lebend Geschäftsjahr Geschäftsjahr Nr. 8 geboren geboren 16 Gitzi 20 Gitzi im letzten im letzten Ziegen oder 7'500 Becher oder 10'000 Plateau Geschäftsjahr Geschäftsjahr kg Milch kg Milch

Zum ersten Mal wurden zusätzlich Spezialauszeichnungen verteilt und zwar für ausserordentliche Leistungen wie zum Beispiel mehr als 150'000 kg produzierte Milch oder mehr als 16 geborene Foh- len. Speziell war auch, dass im 2017 so viele Tiere mit dieser Spezialauszeichnung ausgezeichnet werden konnten. Die Spezialauszeichnung wird auch in den folgenden Jahren vergeben.

Nachstehende Besitzer konnten mit einem Spezialpreis für das Erreichen der ausserordentlichen Aus- zeichnungslimite geehrt werden:

Konrad-Meier Remo Jonen Pferd Fleurette 20 Fohlen Vogt Walter Biberstein Pferd Corina Weidhof 17 Fohlen Villiger Thomas Kuh Mirian 167'367 kg Milch Schneider Hubert Würenlingen Kuh Corina 151'041 kg Milch Ender Anton Kallern Kuh Jurgolin 150'893 kg Milch

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Nachstehende Besitzer konnten mit einem Zinnplateau für das Erreichen der höheren Auszeichnungs- limite geehrt werden:

Gutsbetrieb Eichberg AG Seengen Mutterkuh mit 13 Kälbern Murimoos Muri Mutterkuh mit 13 Kälbern Schwarb Heiner Münchwilen Mutterkuh mit 12 Kälbern Rohrer Walter Pferd mit 13 Fohlen Hediger Hans Rupperswil Pferd mit 12 Fohlen Schnorr Albert Remigen Schaf mit 24 Lämmer Kühner Ilona Koblenz Ziege mit 24 Gitzi Holderegger Brigitte Staffelbach Ziege mit 22 Gitzi Kyburz Andreas Bottenwil Ziege mit 20 Gitzi Gebrüder Käser Oftringen SHB-Kuh mit 110'000 kg Milch Mahrer Paul + Andreas Möhlin HO-Kuh mit 110'000 kg Milch Wolleb Christian Lupfig SHB-Kuh mit 110'000 kg Milch Meyer Josef HO-Kuh mit 110'000 kg Milch Lüscher Hans-Ulrich Muhen SHB-Kuh mit 110'000 kg Milch Vogt Ueli Lupfig SHB-Kuh mit 110'000 kg Milch Villiger Thomas Beinwil BV-Kuh mit 110'000 kg Milch Müller Hanspeter Muri BV-Kuh mit 110'000 kg Milch Vollenweider Benzenschwil BV-Kuh mit 110'000 kg Milch Aellig Dieter Wiliberg SHB-Kuh mit 110'000 kg Milch Märki Fabian Mandach SHB-Kuh mit 110'000 kg Milch

Insgesamt konnten am Tierzuchtabend 256 Tiere (Milchkühe, Mutterkühe, Pferde, Schafe, Schweine und Ziegen) ausgezeichnet werden. Dies ist gegenüber dem Vorjahr (246) eine leichte Zunahme. Für die Zunahme sind vor allem die Mutterkühe verantwortlich. Alle anderen Tierarten legten ebenfalls leicht zu, hingegen war ein deutlicher Rückgang bei swissherdbook zu verzeichnen. Neben 11 Milch- kühen konnten 3 Mutterkühe, 3 Ziegen, 2 Pferde und 1 Schaf mit einen Zinnplateau für das Erreichen der höheren Limite geehrt werden.

Anzahl ausgezeichneter Tiere am Tierzuchttag pro Jahr seit 1994:

swiss- Braun- Holstein Mutter- Pferde Schafe Schweine Ziegen herdbook vieh kühe 2017 92 47 73 23 6 6 2 7 2016 120 37 66 10 3 6 1 3 2015 116 29 42 22 8 6 2 3 2014 73 31 43 6 1 3 2 3 2013 107 54 78 11 3 10 13 0 2012 81 52 85 13 8 4 13 6 2011 97 57 38 4 3 7 5 1 2010 97 63 33 2 3 8 4 3 2005 50 35 12 13 4 11 0 1 2000 22 17 7 1 5 13 6 5 1994 32 7 7 12 15 10

Traditionellerweise gibt es an jedem Tierzuchtabend ein Referat zu einem übergeordneten Thema. Die Kantonstierärztin Erika Wunderin, Corinne Bähler von der Kälberpraxis und Hansjakob Leuenberger von der Tierklinik 24 referierten zum Thema Tierarzneimittelgabe und Antibiotikastrategie.

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1.3 Aargauer Tierzuchtkommission

2017 war wiederum ein ruhigeres Jahr. Mit einer Sitzung der gesamten Kommission und einigen bila- teralen Besprechungen konnten die anstehenden Geschäfte erledigt werden.

Die Summe von Fr. 50'000.- für die jährliche Tierzuchtförderung reichte 2017 bei weitem nicht, um al- le beitragsberechtigten Anträge vollständig auszuzahlen. Der Hauptanlass war die alle 10 Jahre statt- findende Horba von Braunvieh Aargau.

Total anrechenbare Anträge: Fr. 126'019 Total ausbezahlte Beiträge: Fr. 50'407 Kürzung: 60%

Mitglieder der Aargauer Tierzuchtkommission:

Name Wohnort Vertretung Funktion Abt Hugo Braunvieh Aargau Baumgartner Hansueli Dintikon Schafzuchtverein Kontrollstelle Frey Raphael Bauernverband Aargau Härdi Reto Uerkheim PG Bremgarten Hilfiker Hanspeter Gränichen Ziegenzuchtverband Käser Stefan Oberflachs Holsteinzuchtverband Präsident Leuenberger Hansjakob Dr. Staffelbach PG Aargau Luder Willi Oftringen PG Rothrist Kontrollstelle Siegrist Alfred Meisterschwanden swissherdbook Aargau Wolleb Marianne Lupfig Geschäftsführerin Wolleb Ueli Lupfig Landwirtschaft Aargau

Hansueli Baumgartner vom Aargauer Schafzuchtverein und Hanspeter Hilfiker vom Aargauer Ziegen- zuchtverein sind seit 2017 neue Mitglieder in der Tierzuchtkommission. Ebenfalls neu dabei ist Raphael Frey als Vertreter des BVA.

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1.4 tierbezogene Direktzahlungen an Betriebe im Kanton Aargau

Beiträge Beitragssumme Beitragssumme Differenz 2016 2017 Kulturlandschaftsbeiträge Alpungsbeitrag 866'907 948'324 + 9.4% Produktionssystembeiträge graslandbasierte Milch- und Fleisch-produktion 3'465'000 3'463'329 - 0.1% GMF besonders tierfreundliche Stallhaltung BTS 5'720'547 5'851'633 + 2.3% regelmässigen Auslauf im Freien RAUS 9'190'479 9'331'437 + 1.5%

Weitere Beiträge 66.' Sömmerungsbeiträge 87'480 83'693 - 4.3% TOTAL 19'330'413 19'678'416 + 1.8%

Quelle: Ueli Frey, LWAG

Die Agrarpolitik (AP) 14-17 hat für die Aargauer Tierhalter und Tierhalterinnen viele Veränderungen gebracht. Die grossen Veränderungen kamen vor allem durch den Wegfall der allgemeinen Direktzahlungen im Tierhaltungsbereich zustande. 2017 hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel geändert. Im Kanton Aargau wurden 142.7 Millionen Franken an 2554 Betriebe ausgezahlt. Die Anzahl Betriebe sank um 1.5% oder um 39 Betriebe im Vergleich zum Vorjahr. Dies führte dann zu einer Auszahlung von durchschnittlich 55'888 Franken pro Betrieb und Jahr.

Die Direktzahlungen stiegen für die Aargauer Landwirte im Vergleich zum Vorjahr um 3.0%. Dies obwohl die Landwirte weniger an Biodiversitäts- und Ressourceneffizienzprogrammen teilgenommen haben.

Die Alpungsbeiträge sind dank der höheren Anzahl Betriebe (284 statt 279 Betriebe (2016)) gestiegen und werden wahrscheinlich weiter steigen, da jeweils die Sömmerung im Vorjahr berechnet wird. Das Programm graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) wurde 2014 neu eingeführt. Die Beiträge sind im Vergleich zum Vorjahr etwa konstant. Die Beiträge für BTS und RAUS nahmen zu.

Die Höhe des Übergangsbeitrages wird vom Bund jährlich mittels eines Faktors und aufgrund des Restkredites für Direktzahlungen festgelegt. Je mehr Betriebe sich an Direktzahlungsprogrammen beteiligen, je kleiner wird der "Restbetrag", welcher für den Übergangsbeitrag zur Verfügung steht. Im 2017 reduzierte sich der Übergangsbeitrag an die Aargauer Betriebe auf 7.5 Millionen Franken, was einen Rückgang von 21.1% entspricht.

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1.5 Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg / Bereich Tierhaltung

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachplattform Tierhaltung sind alle in zwei Departementen (DFR und BKS) angestellt. Die Stellenprozente beim BKS umfassen den Unterricht und organisatori- sche Tätigkeiten im Bereich Grundbildung und höhere Berufsbildung. Beim DFR sind vor allem Wei- terbildungs- und Beratungsarbeit zusammengefasst.

Die Arbeitsschwerpunkte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachplattform Tierhaltung sowie deren Stellenprozente in den beiden Departementen sind in der untenstehenden Tabelle aufgeführt:

(hinten von links nach rechts: Manuel Ender, Reto Spörri, Ueli Wolleb; vorne von links nach rechts: Martina Häfliger, Rebekka Flury)

Name BKS DFR Schwerpunkte DFR Ender Manuel 39 33 Stallbau, Arbeitskreise Pferdehaltung

Flury Rebekka 48 52 Milchvieh Fütterung Arbeitskreise Häfliger Martina 32 68 Biotierhaltung, Schaf- und Ziegenhaltung Milchviehfütterung Nischentiere Spörri Reto 65 35 Rind- & Kalbfleischproduktion Mutterkuhhaltung Wolleb Ueli 57 43 Tierzucht Milchproduktion Tierhaltung Homöopathie

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1.6 Gesundheit der Tiere Gesunde und leistungsstarke Kühe zu halten, ist das Ziel jedes Landwirtes. Dafür sind die entspre- chende, leistungsangepasste Fütterung, die tiergerechte Haltung, die angepasste Medizinierung und die Hygiene rund um den Betrieb von grosser Bedeutung. Das Hauptthema des Tierzuchtberichts 2017 befasst sich mit den gesunden Tieren. Dabei wird der Fokus auf die beiden Themen Antibiotika- resistenzen und Tierseuchen gelegt. Antibiotikaresistenzen sind sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin ein weltweites Thema. Die Schweizer Landwirte spüren bereits die ersten Anpas- sungen, wie zum Beispiel das selektive Trockenstellen. Mehrere Tierseuchen sind im Moment in oder in der Nähe der Schweiz ausgebrochen. Für die Schweiz und ihre Landwirte ist es wichtig, dass die Schweizer Tiere möglichst lang durch präventive Massnahmen gesund bleiben.

1.6.1 Nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR)

Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen führen pro Jahr zu 25'000 Todesfällen in Europa und zu 23'000 Todesfällen in den Vereinigten Staaten. Zudem sind zum Beispiel mehr als 25% der Pneumo- kokken – diese verursachen vor allem Lungenentzündungen - weltweit resistent gegen Penicillin. Und gegen Tripper ist momentan kein Standardantibiotikum mehr wirksam. Es besteht also ein gros- ser Handlungsbedarf bei Umgang mit Antibiotika und Resistenzen auf der Welt. Auch in der Schweiz gibt es rund 70'000 spitalbedingte Infektionsfälle, wovon 2'000 zu Tod führen. Die Frage stellt sich, wie viele davon stammen von resistenten Bakterien? Bei der Anzahl resistenter Bakterienstämme im Humanbereich steht die Schweiz im Mittelfeld. Die Anzahl ist tiefer als in Frankreich, Italien und Grossbritannien. Jedoch gibt es in den skandinavischen Ländern und in den Niederlanden viel weni- ger resistente Bakterienstämme. Im Veterinärbereich ist die Situation in der Schweiz weniger dras- tisch. Nur die nordischen Länder sind noch besser. Beunruhigend in der Veterinärmedizin ist aber die Zunahme von Fluorchinolone. Diese werden beim Menschen vor allem bei Harnwegsinfektionen ver- schrieben, bei Hunden und Katzen bei Hautinfektionen. Sie dürfen laut Tierarzneimittelverordnung nicht mehr auf Vorrat abgegeben werden und sollten eher zurückhaltend eingesetzt werden. Das heisst, auch in der Schweiz besteht Handlungsbedarf.

Der Handlungsbedarf in der Schweiz hat zur nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen, kurz StAR, geführt. Das Ziel der StAR ist, die Wirksamkeit der Antibiotika für Tier und Mensch langfristig auf- recht zu halten. Denn übermässiger und unsachgemässer Gebrauch führt zu Resistenzen. Bei der Ver- schreibung und Einnahme von Antibiotika ist wichtig, dass so wenig wie möglich zu Antibiotika ge- griffen wird. Falls ein Antibiotikum nötig ist, muss so viel und so lange wie nötig das Antibiotikum eingenommen werden. Die Massnahmen der StAR betreffen den Mensch, die Tiere, die Landwirt- schaft und die Umwelt. Es geht einerseits darum, den Antibiotikaeinsatz zu überwachen, die Resis- tenzen durch einen sachgemässen Einsatz und mit Hilfe einer Präventionsstrategie zu bekämpfen. Aber auch die Forschung, der Informationsaustausch und die Bildung sollen gefördert werden.

In der Landwirtschaft hat StAR bereits zu spürbaren Veränderungen geführt. Die Tierarzneimittelver- ordnung wurde im Jahr 2016 dahingehend angepasst, dass die Antibiotika-Abgabe vom Tierarzt an den Tierhalter stark eingeschränkt wurde. So dürfen keine Medikamente mehr auf Vorrat abgegeben werden, die prophylaktisch eingesetzt werden. Beim Trockenstellen der Milchkühe wird die selektive Variante empfohlen. Bei dieser Variante werden nur Milchkühe mit erhöhten Zellzahlen und einem Milchuntersuch mit Antibiotika trockengestellt. Die übrigen Kühe werden nur mit einem Versiegler oder gar nicht behandelt. Im Kälberbereich wurde mit der Gründung des Kälbergesundheitsdienstes KGD ein Schritt zur Verstärkung der prophylaktischen Massnahmen mit dem Aufbau eines Kompe-

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tenzzentrums erfolgreich gestartet. Der KGD wird von Fredi Siegrist, Meisterschwanden, präsidiert und hat zum Ziel innerhalb von sechs Jahren den Antibiotikaverbrauch bei den Kälbern um 50% zu senken.

Vom 13. bis 19. November fand die erste gesamtschweizerische Antibiotika Awareness-Woche statt. Die Veranstaltungen in dieser Woche hatten das Ziel, alle Beteiligten aus Landwirtschaft, Veterinär- und Humanmedizin sowie Konsumenten von Antibiotika über die gravierenden Folgen der Antibio- tikaresistenzen aufzuklären.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit, Strategie Antibiotikaresistenzen

1.6.2 Ausgewählte Tierseuche mit hoher Relevanz für die Schweiz Afrikanische Schweinepest

Aktuelle Seuchenlage

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine meldepflichtige Tierseuche, welche ursprüng- lich auf Afrika beschränkt war. In Russland und einigen Ländern Osteuropas tritt die Seu- che seit einigen Jahren auf und verbreitet sich zunehmend in Richtung Westen.

Die Gefahrenkarte des Bundesamtes für Le- bensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) vom März 2018 zeigt, dass viele Länder in Osteuropa von der ASP betroffen sind. Konkret wurden im Juni 2007 erste Fälle der ASP aus Georgien gemeldet. Die Schweine- krankheit verbreitete sich daraufhin auch in den Nachbarländern aus. Aktuell wurden nä- he Warschau verendete Wildschweine mit dem Erreger der Afrikanischen Schweinepest gefunden. Afrikanische Schweinepest im Baltikum, Polen, Tsche- chien und Ukraine (Bulletin vom März 2018) Wissenswertes

ASP ist eine sehr ansteckende Viruskrankheit, sowohl Haus- wie auch Wildschweinen sind betroffen.

- Der direkte Kontakt von infizierten Tieren, mit Blut und mit Blut verunreinigte Gegenstände sind für die Übertragung von zentraler Bedeutung. - Das Virus bleibt auch nach dem Tod von verendeten Tieren lange infektiös. - Das Virus kann auch indirekt via kontaminierte Kleidung, Transportfahrzeuge, Gerätschaften übertragen werden. - ASP macht vor Landesgrenzen nicht halt!

Folgen für die Schweiz

Ein Ausbruch von ASP in der Schweiz hätte gravierende Folgen für die Tiergesundheit und den Han- del. Präventive Massnahmen sind deshalb von zentraler Bedeutung, um die Gefahr einer Einschlep- pung zu verringern. 14

Blauzungenkrankheit

Aktuelle Seuchenlage

Die Blauzungenkrankheit (BT) wird durch den Blauzungenvirus verursacht und betrifft Wiederkäuer. BT erreichte die Schweiz erstmals 2007. Um eine flä- chendeckende Ausbreitung zu verhin- dern, veranlasste das Bundesamt für Ve- terinärwesen (BVET) damals ein obliga- torisches Impfprogramm. Im November 2017 wurde bekannt, dass sich je ein Rind in den Kantonen Basel-Landschaft und Jura mit dem Blauzungenvirus infi- zierten. Auf der Gefahrenkarte ist er- sichtlich, dass in den letzten Monaten vor allem in Ostfrankreich, im grenzna- hen Raum zur Schweiz zahlreiche Fälle Ausbrüche der Blauzungenkrankheit (Bulletin vom März 2018) von BT aufgetreten sind.

Wissenswertes

- Das Blauzungenvirus wird über mückenähnliche Insekten, sogenannte Gnitzen übertragen. Diese können mithilfe des Windes auf Distanzen bis 100 km verfrachtet werden. - Die Gnitzen sind vorwiegend während der Abend- und Morgendämmerung aktiv und nehmen das Virus während der Blutmahlzeit von infizierten Tieren auf. - Die Blauzungenkrankheit ist eine zu bekämpfende Krankheit und ist deshalb meldepflichtig.

Folgen für die Schweiz

Je nach Seuchenlage sind der Export von Tieren und Samen eingeschränkt und weitreichende Be- kämpfungsmassnahmen, welche bis zu einer obligatorischen Impfung führen können, notwendig. Beides hätten hohe finanzielle Aufwendungen zur Folge.

Bovine Virusdiarrhoe (BVD)

Aktuelle Seuchenlage

Bovine Virusdiarrhoe (BVD) konnte in der Schweiz im Rahmen eines flächendeckenden Ausrottungs- programmes von 2008-2012 nahezu ausgerottet werden. So lag Ende 2012 in der Schweiz der Anteil der neugeborenen Kälber, welche sich mit dem Virus infizierten bei 0.02%. Trotz anschliessender Überwachungsphase ist BVD nach wie vor nicht vollständig ausgerottet. Alleine im Jahr 2017 wurden im Kanton Aargau 12 neue Fälle von BVD registriert (siehe Abbildung 3 auf der nächsten Seite). Ak- tuell sind vor allem Betriebe in der Westschweiz vom BVD-Virus betroffen.

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Wissenswertes

- Ab 2018 werden sämtliche milchliefernde Betriebe zweimal jährlich mittels Tankmilchprobe überwacht. Auf nicht-milchliefernden Betrieben wird jährlich eine Kontrolluntersuchung mittels Blutprobe angeordnet. - Abhängig vom Infektionszeitpunkt, unterscheidet sich der Krankheitsverlauf der Tiere erheblich. - PI-Tiere (persistent infizierte) entstehen in der frühen Trächtigkeit (ca. 40.-120. Trächtigkeitstag) und können ein Leben lang den Erreger ausscheiden. - Besonders während der Sömmerung, an Viehausstellungen und Auktionen ist das Risiko gross, dass PI-Tiere Tiere aus anderen Beständen mit dem Virus anzustecken.

Folgen für die Schweiz

Das BVD-Ausrottungsprogramm hatte zum Ziel, BVD in der Schweiz flächendeckend aus- zurotten. Trotz hohen finanziellen Aufwen- dungen sind nach wie vor PI-Tiere in Schwei- zer Ställen, die das Ausrottungsprogramm ge- fährden können. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass Tierhaltende und Tierärzte Verdachtsmomente den Behörden melden und dass allfällige Sperren eingehalten werden.

Abbildung 3: Im Kanton Aargau sind vor allem Betriebe in der Region Freiamt von BVD betroffen.

Quelle Tierseuchen: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen

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1.6.3 Bekämpfung von Tierseuchen Tierseuchen sind Infektionskrankheiten, welche hohe wirtschaftliche Schäden verursachen und ein grosses Potential für eine rasche Ausbreitung haben. Zudem sind einige Tierseuchen sogenannte Zo- onosen, die auf den Menschen übertragbar sind. Tierseuchen werden auf Gesetzesebene bekämpft. Eine Schlüsselfunktion in der Bekämpfung von Tierseuchen spielen die Tierhalter. Der Landwirt steht in der Pflicht, die gesetzliche Meldepflicht zu erfüllen und bei einem Seuchenverdacht unverzüglich den Tierarzt zu informieren. Bis der Seuchenverdacht von den Behörden abgeklärt ist, müssen Tierhal- tende sämtliche Massnahmen treffen, um eine Ausbreitung des Erregers auf andere Betriebe zu ver- hindern. Erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um eine hochansteckende Tierseuche handelt, wird zusätzlich der Personen- und Warenverkehr unterbunden. Die untenstehende Tabelle gibt eine Über- sicht über die Verantwortlichkeiten bei der Seuchenbekämpfung.

Prozesse Zuständigkeit Aufgabe des Tierhalters

Eine Seuche melden Tierhalter, Fleischkontrolleure, Seuchen melden (Meldepflicht) Berater, Tierärzte etc.

Erste Massnahmen einleiten Bestandestierarzt in Absprache Befolgen der Anweisungen mit Kantonstierarzt

Sperrmassnahmen verfügen Kantonstierarzt Befolgen der Verfügungen

Ausmerzung von Tieren Kantonstierarzt Mithilfe bei der Ausführung

Reinigen und Desinfizieren Kantonstierarzt Befolgen der Anweisun- gen/Verfügungen

Tierverluste entschädigen Kanton/ kantonale Tierseuchen- Verluste melden kasse

Quelle: LMZ-Media

1.6.4 Funktion/ Aufgaben LZ Liebegg In der Aus- und Weiterbildung am LZ Liebegg nimmt die Gesunderhaltung der Nutztiere einen wichti- gen Bestandteil ein. So werden zum Beispiel seit Jahren Homöopathie-Kurse an der Liebegg angebo- ten, welche sehr gut besucht sind. Doch auch in den Arbeitskreisen, während Stallrundgängen oder an anderen Weiterbildungen werden Themen wie selektives Trockenstellen, alternative Arzneien so- wie der Umgang bei Tierseuchenverdachtsfällen behandelt. Auch an Liebegger Fachtagungen (Milch, Mutterkuh und Pferde) ist häufig ein gesundheitliches Thema integriert, sei dies die Fruchtbarkeit, oder die Hufgesundheit.

In der schulischen Bildung (Grundbildung und höhere Berufsbildung) sind gesundheitliche Themen im ganzen Unterrichtsprozess abgebildet. Entsprechend erhalten die Themenfelder auch Präsenz im Un- terricht und werden in den Lernzielen ausführlich abgebildet.

Wichtig ist, dass jeder Tierhalter gesunde Tiere hat und präventive Massnahmen einleitet, damit we- niger Antibiotika eingesetzt werden muss oder Tierseuchen sich nicht so schnell verbreiten. Dann kann die Schweizer Landwirtschaft einen grossen Beitrag zur Reduktion von Antibiotikaresistenzen und der Abfederung eines Tierseuchenausbruchs beitragen.

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2. Milchvieh

2.1 Herdebuchbestände

Der Stichtag für die Ermittlung der Herdebuchzahlen für das BLW ist der 30. November 2017. Beim BLW galten bis am 31.12.2012 alle Kühe sowie die Rinder mit einer Trächtigkeitsdauer von mehr als 5 Monaten als weibliche Herdebuchtiere. Seit 2013 gilt beim BLW die neue Definition, dass alle Tiere mit mindestens 1 Geburt aufgeführt werden. In den Tabellen unten sind die Zahlen für die Jahre 2000, 2005 und 2010 nach alter Definition, die Zahlen der Jahre 2015 und folgende nach neuer Defi- nition (mind. 1 Geburt). Dies erklärt auch den grossen Sprung zwischen den Jahren 2010 und 2015.

2.1.1 Entwicklung der Herdebuchbestände in der Schweiz

Zu- oder Ab- nahme in % zu Verband 2000 2005 2010 2015 2016 2017 2015 Braunvieh 219’474 205’216 204‘232 157'326 154'374 150'493 -2.6 Holstein 52'979 57'040 69'905 59'427 58'079 58'421 -1.0 swissherdbook 252'161 245'927 251'145 203'301 198'417 191'502 -5.8

2.1.2 Entwicklung der Herdebuchbestände im Aargau

Zu- oder Ab- nahme in % zu Verband 2000 2005 2010 2015 2016 2017 2015 Braunvieh 6'302 5'471 5'277 3'945 3'909 3'719 -5.7 Holstein 3'299 3'358 4'399 3'836 3'712 3'873 +1.0 swissherdbook 8'950 8'855 9'851 8'117 7'717 7'249 -10.7

In der gesamten Schweiz sind die Bestände des Braunviehs, des Holsteins und von swissherdbook seit 2015 rückläufig. Nicht so im Kanton Aargau. Hier sind einzig die Holstein Bestände seit 2015 leicht am Wachsen, swissherdbook und Braunvieh sind analog zur gesamten Schweiz gesunken.

2.1.3 Viehzuchtgenossenschaften

Die Zahlen der Viehzuchtvereine und -genossenschaften setzen sich wie folgt zusammen: Braunvieh und Swissherdbook zählt alle HB-Tiere und Rinder mit mehr als 5-monatiger Trächtigkeit. Bei den Holstein-Viehzuchtvereinen sind alle Tiere mit mindestens 1 Geburt aufgelistet.

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Braunvieh Stand 31.08.2017 VZG Nr. weibliche Mitglieder HB-Tiere

476 Auw 546 24 474 Freiamt 671 27 1151 Fricktal 451 17 473 Kelleramt 680 25 480 Ostaargau 163 9 489 Reusstal 297 11 477 385 15 475 Sins 628 26 1152 Suhrental 191 8 4019 Einzelmitglieder 254 17

Holstein Stand 30.11.2017 VZG Nr. weibliche Mitglieder HB-Tiere

101 Rohr 351 12 102 Oberfreiamt 1'363 35 104 Maiengrün 965 32 105 Fricktal 367 13 106 Surbtal 153 7 107 Habsburg 569 12 411 Oberaargau 33 1 956 Einzelmitglieder 304 14

swissherdbook Stand 30.11.2017 VZG Nr. weibliche Mitglieder HB-Tiere

1015 Aargau West 1'456 45 1035 Bellikon 217 5 1085 Bözberg 180 8 1110 Chestenberg 1'229 38 1198 Fricktal 1'040 35 1200 FZV Fricktal Ost 348 15 1235 Hellikon 303 9 1545 Oftringen u. Umg. 161 5 1910 Wyne + Seetal 1'887 56 1950 Zurzibiet 1'454 49 1960 Zuzgen 159 5 1999 Einzelmitglieder 600 41

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2.2 Milchleistungen der Herdebuchkühe

In der folgenden Tabelle werden die Milchleistungsergebnisse (Standardlaktationen) der Herdebuch- kühe im Schweizerischen und Aargauischen Mittel aufgeführt.

kg Milch % Fett % Protein Verband CH AG CH AG CH AG

Braunvieh 7'171 7'699 4.04 4.07 3.39 3.47 2017 2016 7'078 7'684 4.02 4.05 3.39 3.45 2015 7'059 7‘539 4.03 4.04 3.40 3.45 2011 6‘898 7‘481 4.03 4.08 3.38 3.44 2006 6‘730 7‘291 3.99 4.05 3.35 3.40 2001 6‘159 6‘811 3.94 3.97 3.31 3.37 1991 5‘499 5‘887 3.99 4.04 3.28 3.32

swissherdbook 7'645 8'192 4.05 4.11 3.27 3.27 2017 2016 7'570 8'091 4.02 4.09 3.27 3.26 2015 7‘519 8‘021 4.01 4.07 3.28 3.27 2011 7‘347 7‘834 4.04 4.09 3.27 3.26 2006 7‘078 7‘635 3.99 4.04 3.30 3.28 2001 6‘485 6‘895 4.00 3.99 3.22 3.18 1991 5‘761 5‘833 4.09 4.14 3.17 3.14

Holstein 8'813 9'566 3.98 3.98 3.22 3.25 2017 2016 8'838 9'539 3.96 3.98 3.21 3.23 2015 8'675 9‘354 3.93 3.93 3.22 3.24 2011 8‘423 9‘012 3.97 3.93 3.27 3.27 2006 8‘081 8‘740 3.96 3.95 3.24 3.26 2001 7‘395 7‘881 3.92 3.90 3.18 3.21 1991 6‘464 6‘582 4.08 4.09 3.13 3.13

Milchleistungszunahme 2001-2017

Verband Schweiz Ø Zunahme Aargau Ø Zunahme Braunvieh 1'012 60 888 52 swissherdbook 1'160 68 1'297 76 Holstein 1'418 83 1'685 99

In der obenstehenden Tabelle ist die Milchleistungssteigerung der letzten 17 Jahren für alle drei Ras- senverbände dargestellt. Die durchschnittliche jährliche Zunahme seit 2001 ist im Kanton Aargau bei den Verbänden swissherdbook und Holstein etwas höher als der Schweizer Schnitt. Das Braunvieh weist eine etwas tiefere Zunahme auf. Dabei ist zu beachten, dass beim Braunvieh bereits im Jahr 2001 die Milchleistung im Aargau rund 650 kg höher war als der Schweizer Durchschnitt.

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2.3 Weiterbildungen im Bereich Milchvieh

17.01. Liebegger Milchtag: Das Aufzuchtkalb - unsere Zukunft 25.01. Wiederkäuer selbst enthornen und kastrieren 27.01. Kometian Einführungskurs 28.02.+2.03 Homöopathie im Rindviehstall - Grundkurs 11.03. Aargauer Eliteschau 24.03. Homöopathie im Rindviehstall - Vertiefung Eutergesundheit 30.03. Kantonaler Tierzuchtabend 06.04. Futterbauflurgang Milchvieh 29.04. Sachkundenachweis Rindvieh 03.10. Stallrundgang Milchvieh 24.10. Züchterveranstaltung Red Holstein und Swiss Fleckvieh 26.10. Züchterveranstaltung Holstein 30.10. Züchterveranstaltung Braunvieh 6.+8.11. Homöopathie im Rindviehstall - Grundkurs 08.12. Mehr Nutzen aus Milchanalysen

In insgesamt sieben Milch-Arbeitskreisen wurden verschiedene aktuelle Themen diskutiert, die eigene betriebsspezifische Situation analysiert und konkrete Anpassungsvorschläge ausgearbeitet.

Der alljährliche Kongress der European Dairy Farmers (EDF) fand 2017 in Tschechien statt.

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2.4 Vierzehnte Aargauer Eliteschau

Am 11. März 2017 führten die drei Aargauer Rindviehzuchtverbände gemeinsam die vierzehnte Aar- gauer Eliteschau in der Vianco Arena in Brunegg durch. Das OK, bestehend aus sieben Vertretern der drei Zuchtverbände, hat die anspruchsvolle Organisation unter dem Präsidium von Ueli Wolleb, land- wirtschaftliches Zentrum Liebegg, einmal mehr zur Zufriedenheit der Züchter erledigt. Sogar der neu gewählte Regierungsrat Markus Dieth, DFR und Matthias Müller, Leiter LWAG besuchten die Elite- schau.

OK Aargauer Eliteschau

Furrer Godi Waldhäusern Braunviehzuchtverband Wüst Beni Habsburg Braunviehzuchtverband Burger Toni Freienwil Holsteinzuchtverband Käser Stefan Oberflachs Holsteinzuchtverband Siegrist Fredi Meisterschwanden swissherdbook Aargau Wolleb Christian Lupfig swissherdbook Aargau Stadler Melanie Seon swissherdbook Aargau Wolleb Ueli Lupfig Landw. Zentrum Liebegg

Richter und Ringwoman/Ringman

Braunvieh Arnold Adrian, Altdorf Kälin Priska, Steinen Holstein Guillaume Marc-Henri, Hennens Guillaume Cindy, Hennens Red Holstein Frossard Roger, Les Pommerats Frossard Audrey, Les Pommerats

Schlussbild Aargauer Eliteschau 2017 mit Rassensiegerinnen, Richter mit Ringman bzw. Ringwoman, Ehrendamen und OK-Präsident

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Anmeldung, Auffuhr und durchschnittliche Leistunge n:

Die vierzehnte Aargauer Eliteschau konnte im gewohnten Rahmen mit Einzelrangierung und Champi- onwahlen durchgeführt werden. Gerichtet wurden die Kühe nach Rasse unabhängig ihrer Verbands- zugehörigkeit. 44 Aargauer Züchter haben insgesamt 150 Kühe angemeldet. Im Vergleich zu den Vor- jahren waren die Anmeldezahlen deutlich tiefer. Schlussendlich wurden 120 Kühe am Schautag in Brunegg aufgeführt. Aufgrund des deutlichen Rückgangs der Anmeldungen bei den roten Kühen konnten keine SF- und nur 5 RH-Kategorien rangiert werden. Bei den Rindern, die von den Jungzüch- tern unter 20 Jahren vorgeführt werden, mussten infolge zu wenig aufgeführter Tiere die roten und schwarzen Rinder in der gleichen Abteilung rangiert werden.

Die aufgeführten Tiere verteilen sich folgendermassen auf die drei Zuchtverbände: Braunviehzuchtverband 40 Kühe Holsteinzuchtverband 52 Kühe, davon 10 rote Kühe Swissherdbook Aargau 28 Kühe, davon 3 schwarze Kühe

Anzahl Züchter 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Züchter BV 40 37 29 31 29 34 28 20 19 21 20 20 18 17 Züchter SHB 45 40 38 34 28 31 28 37 30 29 27 23 27 13 Züchter HO 22 20 17 20 15 20 15 17 12 15 15 12 15 14

Die Anzahl der teilnehmenden Züchter war seit 2012 ziemlich konstant. 2017 musste ein sehr starker Rückgang bei den Züchtern von swissherdbook Aargau verzeichnet werden.

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Die im Katalog aufgeführten Kühe wiesen nachstehende Leistungen auf (Werte 2016):

Braunviehkühe

Lakt. Anzahl Kühe Leistungen 1. 5 (6) 1. Wägung (kg) 29.4 (24.3) 1. 4 (3) Ø 2 Wägungen (kg) 29.1 (29.6) 1. 11 (6) Ø 3 Wägungen (kg) 30.3 (28.8) 2. 9 (12) Ø 1. Laktation (kg, %) 7'393 / 3.95 / 3.58 (6'947 /4.11 / 3.63) 3. 6 (9) Ø 1. + 2. Laktation (kg, %) 7'718 / 4.063.63 /3.35) 3.62 (7'857 / 4.02 / 3.55) 4. 9 (8) Ø 1. - 3. Laktation (kg, %) (7‘2508'732 / /4.13 4.15 / /3.59) 3.59 (9'555(8'821 / 4.154.07 / 3.59)3.52) 5. u.ff. 5 (2) Ø alle Laktationen (kg, %) 9'004 / 4.34 / 3.67 (8'092(8‘652 / 4.284.13 / 3.45)3.55)

(9'267 / 4.23 / 3.54) Holsteinkühe

Lakt. Anzahl Kühe Leistungen 1. 1 (5) 1. Wägung (kg) 36.9 (30.4) 1. 8 (4) Ø 2 Wägungen (kg) 34.1 (34.7) 1. 7 (10) Ø 3 Wägungen (kg) 34.0 (31.9) 2. 18 (18) Ø 1. Laktation (kg, %) 8‘994 / 3.92/ 3.25 (8'144 / 3.80 / 3.34) 3. 9 (8) Ø 1. + 2. Laktation (kg, %) 9'304 / 3.95 / 3.22 (9'357 / 3.84 / 3.32) 4. 4 (3) Ø 1. - 3. Laktation (kg, %) 10'548 / 3.75 / 3.32 (9'611(9‘188 / 4.054.13 / 3.24)3.36) 5. u.ff. 8 (3) Ø alle Laktationen (kg, %) 11'058 / 3.97 / 3.17

(10'398(10'893 / 3.024.10 / 3.31)3.14)

(10‘613 / 3.80 / 3.23) Der Vergleich mit dem Vorjahr ist bei den Holstein- und Red Holsteinkühen ungenau, da bis 2016 die (8‘652 / 3.74 / 3.35) Aufteilung nach Zuchtorganisation und nicht nach Rasse gemacht wurde.

Red Holsteinkühe

Lakt. Anzahl Kühe Leistungen

1. 5 (1) 1. Wägung (kg) 24.4 (30.7) 1. 1 (5) Ø 2 Wägungen (kg) 30.9 (31.7) 1. 2 (13) Ø 3 Wägungen (kg) 34.0 (31.9) 2. 8 (17) Ø 1. Laktation (kg, %) 8'024 / 4.11 / 3.41 (8'677 / 4.15 / 3.32) 3. 6 (14) Ø 1. + 2. Laktation (kg, %) 8'782 / 4.45 / 3.28 (9'032(8'201 / 3.843.73 / 3.25) 4. 5 (6) Ø 1. - 3. Laktation (kg, %) 9'211 / 4.15 / 3.19 (8'600(9'146 / 4.273.98 / 3.26)3.24) 5. u.ff. 7 (10) Ø alle Laktationen (kg, %) 9'287 / 4.08 / 3.12 (10'266(9‘125 / 4.003.96 / 3.18)3.23)

(9‘896 / 4.03 / 3.31)

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Rangliste Braunvieh

Kategorie 1 Name Vater Besitzer 1 Nira Nirvana Huber Hanspeter, 2 Edona Edgard Huber Hanspeter, Boswil 3 Bloomina Blooming-ET Strebel Michael, Kallern

Kategorie 2 1 Klarina Jongleur-ET Kreuzer Andy, Dättwil AG 2 Fusina Fantastic-ET Joller Bernhard, 3 Java Jan Rüttimann Pius, Abtwil AG

Kategorie 3 1 Flurina Fantastic-ET Lang Vit + Michael, Aristau 2 Amelie Showdown Abt Hugo, Rottenschwil 3 Melina Mesir Lang Vit + Michael, Aristau

Kategorie 4 1 Dakota Dally-ET Rüttimann Pius, Abtwil AG 2 Frosty Alexi Lang Vit + Michael, Aristau 3 Parma Payssli-ET Meier Marco, Bözberg

Kategorie 5 1 Kity Jongleur-ET Kreuzer Andy, Dättwil AG 2 Shilay-ET Dally-ET Abt Hugo, Rottenschwil 3 Gina Blooming-ET Rüttimann Walter, Beinwil

Kategorie 6 1 Santa-ET Jolden-ET Abt Hugo, Rottenschwil 2 Sisca Sisco-ET Lang Vit + Michael, Aristau 3 Symphonie Jongleur-ET Rüttimann Walter, Beinwil

Kategorie 7 Lebensleistung 1 Donau Denver-ET Lang Vit + Michael, Aristau 2 Nobell-ET Jackpot Rüttimann Walter, Beinwil

Spezialpreise: Miss Genetik: Gina 120.1044.9710.9 Rüttimann Walter, Beinwil Miss 1. Laktation: 1 Flurina 120.1131.7065.9 Lang Vit + Michael, Aristau 2 Amelie 120.1068.6541.8 Abt Hugo, Rottenschwil 3 Klarina 120.1172.0704.7 Kreuzer Andy, Dättwil AG Miss Braunvieh: 1 Santa-ET 120.0806.6727.5 Abt Hugo, Rottenschwil 2 Dakota 120.0686.6710.5 Rüttimann Pius, Abtwil AG 3 Kity 120.0932.2393.2 Kreuzer Andy, Dättwil AG

Beste Züchter: 1. Rang: Lang Vit + Michael, Aristau 2. Rang: Abt Hugo, Rottenschwil 3. Rang: Kreuzer Andy, Dättwil AG 25

Miss Braunvieh

Miss 1. Laktation

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Rangliste Holstein Kategorie 11 Name Vater Besitzer 1 Ninja Civil-ET Käser Stefan, Oberflachs 2 Iron-Lady Payball-ET Belser Marcel, Wölflinswil 3 Scaria Civil-ET Käser Stefan, Oberflachs

Kategorie 12 1 Rimana Chelios-ET Bürkli Ueli, Muri AG 2 Illenia Enforcer-ET Meyer Edy +P ascal, 3 Delta Destry-ET Bürkli Ueli, Muri AG

Kategorie 13 1 Alaska Windbrook-ET Bürkli Ueli, Muri AG 2 Sina Atwood-ET Häfliger Erika, Bellikon 3 Barcelona Golden Dream Grundhof Bözberg, Bözberg

Kategorie 14 1 Galena Aftershock Ender Andreas + Thomas, Kallern 2 Vanillia Glauco Meier Heinz, Kyburg 3 Lauta Palermo-ET Käser Stefan, Oberflachs

Kategorie 15 1 Nana Xtreme Bürkli Ueli, Muri AG 2 Ramona Atwood-ET Bürkli Ueli, Muri AG 3 Nora Numero Uno-ET Käser Stefan, Oberflachs

Kategorie 16 1 Lady Lay Demolish-ET Ender Andreas + Thomas, Kallern 2 Escence Bolton-ET Ender Andreas + Thomas, Kallern 3 Garonne Atwood-ET Bürkli Ueli, Muri AG

Kategorie 17 Lebensleistung 1 Black-Kelly Salto-ET Belser Marcel, Wölflinswil 2 Lady Lizzy Goldwyn Ender Andreas + Thomas, Kallern 3 Pamina Shottle-ET Meier Heinz, Kyburg

Spezialpreise: Juniorchampion: 1 Rimana 120.1194.7138.5 Bürkli Ueli, Muri AG 2 Alaska 120.1106.5266.0 Bürkli Ueli, Muri AG 3 Ilenia 120.1121.9797.8 Meyer Edy + Pascal, Hilfikon Champion Holstein: 1 Nana 120.1041.7093.4 Bürkli Ueli, Muri AG 2 Black-Kelly 120.0603.3590.3 Belser Marcel, Wölflinswil 3 Lady Lay 120.0972.3326.5 Ender Andreas + Thomas, Kallern

Beste Züchter: 1. Rang: Ender Andreas + Thomas, Kallern 2. Rang: Bürkli Ueli, Muri AG 3. Rang: Meier Heinz, Kyburg

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Champion Holstein

Junior Champion Holstein

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Rangliste Red Holstein Kategorie 22 Name Vater Besitzer 1 Dina Atomium-ET Bürkli Ueli, Muri AG 2 Red-White Amor-ET Belser Marcel, Wölflinswil 3 Jamaica Atomium-ET Zumsteg Heini, Will AG

Kategorie 23 1 Red-Lady-ET Armani-ET Belser Marcel, Wölflinswil 2 Falter Armani-ET Bürkli Ueli, Muri AG 3 Samira Defiant-ET Bürkli Ueli, Muri AG

Kategorie 24 1 Baronne Texas Bürkli Ueli, Muri AG 2 Felis Acme-ET Bürkli Ueli, Muri AG 3 Kirs Fino Bürkli Ueli, Muri AG

Kategorie 25 1 Redlife Absolute Bürli Ueli, Muri AG 2 Adora Bental Hasler Markus, Hellikon 3 Arielle Bental Hasler Markus, Hellikon

Kategorie 26 Lebensleistung 1 Morena Furino Zumsteg Heini,Wil AG 2 Freya Savard-ET Grossenbacher Werner + Fabian, Zofingen 3 Cadina Goldberg Wolleb Christian, Lupfig

Spezialpreise: Miss 1. Laktation: 1 Dina 120.1174.3191.6 Bürkli Ueli, Muri AG 2 Red-White 120.1171.8164.4 Belser Marcel, Wölflinswil 3 Red-Lady-ET 120.0883.0832.3 Belser Marcel, Wölflinswil Rassensiegerin: 1 Baronne 120.1100.2017.9 Bürkli Ueli, Muri AG 2 Felis 120.1008.1583.9 Bürkli Ueli, Muri AG 3 Redlife 120.1001.1175.7 Bürkli Ueli, Muri AG

Beste Züchter: 1. Rang: Belser Marcel, Wölflinswil 2. Rang: Zumsteg Heini, Wil 3. Rang: Wolleb Christian, Lupfig

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Rassensiegerin Red Holstein

Miss 1. Laktation Red Holstein

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Siegerin Lebensleistungskategorie und Vice-Champion Holstein

Juniorchampion HO, RH und BV

Rassensiegerinnen HO, RH und BV 31

2.5 Jubiläumsschauen / Regionalschauen / Nationale Ausstellungen

Im Berichtsjahr fanden, wie die nachstehende Tabelle zeigt, diverse Jubiläums- und Regionalschauen sowie nationale Ausstellungen mit Aargauer Beteiligung statt.

Verband / Genossenschaft Datum Anlass Swiss Expo in Lausanne: Aargauer Holsteinzuchtverband 12. - 15.01. 4 Aargauer Tiere

Aargauer Holsteinzuchtverband Tier- und Technik in St. Gallen mit 3 Hol- 24. - 26.02. Swissherdbook Aargau stein und Red Holsteinkühen Braunvieh Aargau 14. Aargauer Eliteschau, Swissherdbook Aargau 11.03. Vianco Arena, Brunegg Aargauer Holsteinzuchtverband Braunvieh Aargau AMA in Aarau: Swissherdbook Aargau 29.03. - 02.04. pro Verband 1 Rind und 3 Kälber Aargauer Holsteinzuchtverband

Braunvieh Aargau Zuchtfamilienschauen, 1 Zuchtfamilie BV April Swissherdbook Aargau und 3 Zuchtfamilien swissherdbook Aargauer Holsteinzuchtverband 09.09. RH-Night in Bern, 6 Kühe, Swissherdbook Aargau Braunvieh Aargau 23.09. Braunviehausstellung Horba Braunvieh Aargau 11.11. Rassenpromotionstag in Sermuz, VD 25. Junior Expo als Nightshow Aargauer Jungzüchter 18.11. Vianco Arena, Brunegg Aargauer Jungzüchter 25.11. Ostschweizerische Jungexpo (20 Rinder) Aargauer Jungzüchter 08./09.12. Junior Expo Bulle (3 Kühe und 7 Rinder)

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2.5.1 25. Junior Expo

Das OK der Aargauer Junior Expo, welches zum zweiten Mal unter der Leitung von Präsident Fabian Grossenbacher stand, hat einmal mehr eine Expo mit der besten Rindergenetik aus der ganzen Schweiz organisiert. Die Jubiläumsveranstaltung wurde wie gewohnt als Nightshow durchgeführt.

Die Aargauer Jungzüchter hatten starke nationale Konkurrenz. Bei den Holstein- und Red Holsteinrin- dern waren die Aargauer Jungzüchter recht erfolgreich mit je einem Kategoriensieg. Bei den Holstein- rindern wurde zusätzlich noch dreimal der Ehrenplatz erreicht, alle Tiere sind im Besitz von Ueli Bürkli, Muri. Bei den Red Holstein-Kategorien schauten noch je 2 zweite und dritte Ränge heraus. Neben den Rindern von Ueli Bürkli erreichte mit Riedtalfarm Adonis Elenora auch der Zuchtbetrieb Grossenbacher, Zofingen einen Podestplatz. Die Aargauer Braunviehjungzüchter gingen leer aus. Bei den Championwahlen Holstein wurde Bürkli-Holstein Diamondback Daronne, vorgeführt von Elisa Morand, Vice-Champion.

Supreme Champion Swiss-Repro Mccutchen PANDA mit OK und Ehrendamen

Vice-Champion Holstein: Bürkli-Holstein Diamondback Daronne, vorgeführt von Elisa Morand

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2. Rang Kategorie 12: Riedtalfarm Adonis Elenora, vorgeführt von Christine Hürzeler

Kaeser Civil Ninja, vorgeführt von Markus Brändle

Burgers-HF nolwen Sonja, vorgeführt von Nadia Burger

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2.5.2 Jubiläumsschau Horba

Braunvieh Aargau führt alle 10 Jahre eine grosse kantonale Braunviehausstellung (Horba) durch. Die Horba findet traditionellerweise auf dem Horben oberhalb Beinwil im Freiamt statt. Die Horba 2017 war zum ersten Mal nur eine eintägige Ausstellung. Neben dem züchterischen Wettbewerb sind die Öffentlichkeitsarbeit und das Gesellschaftliche zwei wichtige Aspekte dieses Anlasses. Deshalb wurde die Horba auch durch den kantonalen Swisslos Fonds unterstützt.

Die Richter Enrico Bachmann, Seewen und Andreas Walser, Haldenstein wählten folgende Siegertiere aus:

Name Kuh TVD-Nummer Aussteller Ort

Rezia 120.1214.6718.5 Lang Vit + Michael Aristau Champion Rinder

Calvana 120.1162.8506.0 Stocker Andreas Boswil Champion 1. Laktation

Petunia 120.0960.8091.4 Villiger Reto Auw Miss Horba

Netta 120.0765.3969.2 Stocker Andreas Boswil Miss Schöneuter

Gina 120.1044.9710.9 Rüttimann Walter Beinwil Miss Protein

Petunia 120.0960.8091.4 Villiger Reto Auw Miss Genetik

Den Betriebscup gewannen die drei Kühe von Thomas Villiger, Beinwil vor Ueli Bürkli, Muri und Pius Rüttimann, Abtwil.

Miss Horba mit Verbandspräsident, Ehrendamen, Ehrenpreissponsor und Richter

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Champion Rinder

Champion 1. Laktation

Miss Schöneuter

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Sieger Betriebscup

Miss Genetik

Kälberwettbewerb

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2.6 Auktionen

An den 2017 durchgeführten 3 Auktionen konnten folgende Preise realisiert werden (Werte 2016):

Verband Datum Kühe Ø-Preise CHF

Braunvieh 12.04. 11 (15) 3’150 (2’780) swissherdbook 10.04. 2 (13) 3’025 (2’908) Holstein / Nutzkühe 10.04. 10 (15) 3’670 (3’350) Holstein / Elitekühe 10.04. 3 (6) 4'217 (4’408) swissherdbook 05.12. 10 (12) 2’950 (3’067) Holstein / Nutzkühe 05.12. 21 (11) 3’695 (3’423) Holstein / Elitekühe 05.12. 6 (5) 4'025 (4’360)

Durchschnittserlöse der BV-, HO- und SHB-Kühe an den Auktionen 2004-2017 in Franken

5'000 4'800 4'600 SHB 4'400 HO 4'200 4'000 BV 3'800 3'600 3'400 3'200 3'000 2'800 2'600 2'400 2'200 2'000 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

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2.7 Zuchtfamilien

2017 konnten insgesamt nur 4 Zuchtfamilien, davon 1 bei einem Braunviehzüchter und 3 bei Züch- tern von swissherdbook Aargau, aufgeführt und beurteilt werden.

Braunvieh Aargau

PHIOLA CH 120.0622.0086.5 86 Punkte Klasse A Stutz-Koller Hans, Islisberg

swissherdbook Aargau

CARINA CH 120.0554.4285.2 SF 80 Punkte Klasse A Braun-Tröndle Hans, Rothrist

HIRSCH CH 120.0326.9205.8 RH 89 Punkte Klasse A JVA Lenzburg

TAMARA CH 120. 0537.1019.9 RH 69 Punkte Klasse B Jegge Stefan, Kaisten

Zuchtfamilie Hirsch, JVA Lenzburg

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3. Fleischrinder

3.1 Allgemeines

Die Entwicklung der Mutterkuhbestände ist stagnierend bis leicht zunehmend. Die leichte Zunahme der Anzahl Tiere konnte auch im Jahr 2017 beobachtet werden, denn es ist ersichtlich, dass die Kate- gorie "übrige Kühe" leicht steigt. Dieser Trend läuft entgegen dem Verlauf der Anzahl Milchkühe, welche eine leichte Bestandesabnahme verzeichneten. In der Datenbank von Mutterkuh Schweiz lau- fen momentan rund 84'000 Mutterkühe (Herdebuch- und nicht Herdebuchtiere). Davon haben rund 80'000 Kühe eine Fleischrassenabstammung. Im Kanton Aargau stehen 5'845 Produktionskühe, da- von sind 1’076 Herdebuchkühe. Insgesamt verzeichnete das Herdebuch von Mutterkuh Schweiz 2017 1'067 (2016: 1'075) Zuchtbetriebe mit 17'810 (2016: 18'696) Tieren. Das Herdebuch von Mutterkuh Schweiz verzeichnete einen leichten Rückgang der Anzahl Zuchtbetrieben wie auch Zuchttiere. Diese Arbeit konzentriert sich zunehmend auf weniger Betriebe, welche diesen Betriebszweig jedoch sehr professionell betreiben und sich auf den Verkauf von Genetik spezialisiert haben.

3.2 Entwicklung der Herdebuchbetriebe im Aargau

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Aargauer Herdebuchtiere in der Mutterkuhhal- tung. Bis ins Jahr 2012 stieg die Anzahl Zuchtbetriebe im Kanton Aargau bis auf 84. In den Jahren 2013 und 2014 ist die Anzahl Zuchtbetriebe jeweils um 7 Stück gesunken. In den letzten drei Jahren konnte wieder eine Zunahme von Total 6 Betrieben verzeichnet werden. Die Anzahl Herdebuchstiere sind verglichen mit dem Vorjahr um 11 Tiere und die Herdebuchkühe um 10 Tiere gesunken.

Jahr Anz. Zuchtbetriebe Anz. Stiere Anz. Kühe 2017 76 279 1076 2016 74 290 1086 2015 73 274 1056 2014 70 273 913

2013 77 271 990 2012 84 301 994 2011 82 299 1019 2009 82 253 909 2007 79 226 766 2005 69 158 662 2003 46 98 515 2001 31 69 432

3.3 Rassenverteilung im Aargau

Die untenstehende Grafik schildert die Verteilung der Aargauer Herdebuchbetriebe im Jahr 2017 ver- glichen mit dem Vorjahr. Die Rassen Dexter, Galloway, Highland Cattle Angus und Limousin ver- zeichnen klar am meisten Herdebuchherden und konnten innert Jahresfrist Ihr Niveau halten. Die Rassen Simmental und Dahomay verzeichneten je eine Züchterzunahme. Dahomey ist eine ursprüng- liche Zwergrasse und wurde nicht mit anderen Rassen gekreuzt. So hat sie ihren Ursprungszustand behalten. Dafür gingen ein Galloway und zwei Salerszüchter weg. Mit den Rassen Dexter, Galloway und Highland Cattle sind drei Robustrassen in der Gruppe der 5 meist vertretenen Zuchtbetrieben im 40

Aargau. Robustrassen werden häufig als Nischenprodukt vermarktet und sind sehr gut im Herdebuch vertreten. Für die breite Beefproduktion sind sie nicht geeignet. Daher steht bei diesen Rassen klar die Zucht im Vordergrund und begründet die grosse Teilnahme am Herdebuch.

3.4 Herdebuchtiere nach Kanton

Im interkantonalen Vergleich steht der Kanton Aargau mit 1'355 Herdebuchtieren in der Mutterkuh- haltung an fünfter Stelle. In alle Kantonen sank die Anzahl Herdenbuchtiere im Vergleich zum Vorjahr leicht. Den grössten Rückgang verzeichnet der Kanton Bern mit 197 Tieren vor dem Kanton Graubün- den mit 145 Tieren. Der Kanton Bern bleibt mit 3'100 Tieren klar die Hochburg der Fleischrinderzucht. Die nachfolgenden Kantone Waadt, Luzern, Graubünden, Aargau, Jura und Zürich mit je knapp 1'300 bis gut 2'000 Herdebuchtieren halten zusammen mit dem Kanton Bern bereits 67% aller Herdebuch- tiere. Die übrigen 33% der Herdebuchtiere verteilen sich über alle restlichen Kantone.

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3.5 Weiterbildung: 20. Mutterkuhtagung an der Liebegg

In Zusammenarbeit mit Mutterkuh Schweiz findet jedes Jahr im Februar die Mutterkuhtagung am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg statt. Die zweitägige Veranstaltung bietet am ersten Tag je- weils Basiswissen für Einsteiger an. Dabei werden den Teilnehmenden Informationen über den Fleischmarkt, die Markenprogramme, das Herdebuch und die Tierremontierung vermittelt. Auch As- pekte wie die Kälbergesundheit, Fütterung und das Handling sind in der erfolgreichen Mutterkuhhal- tung zentral und werden am Einführungstag ebenfalls besprochen. Der Mutterkuhtag für Neueinstei- ger wird immer mit gutem Interesse besucht. Der zweite Tag steht jeweils unter dem Motto "Neues für Profis". Gut 100 Personen durften zur Jubiläumsveranstaltung an der Liebegg begrüsst werden. Direktor Hansruedi Häfliger hielt bei seiner Begrüssung fest, dass sich an der Liebegg in den 20 Jah- ren rund 2000 Mutterkuhhalter weitergebildet haben. Eine beachtliche Zahl. Die 20. Fachtagung der Mutterkuhhaltung an der Liebegg befasste sich im Jubiläumsjahr mit dem Thema Stallbau und Stall- klima. Zu diesem Thema wurde einmal eine etwas andere Stallversion vorgestellt. Von aussen präsen- tiert sich das "Roundhouse" wie ein Zirkuszelt. Aufgespannt wird es wie ein Regenschirm mit einem starken Polyestergewebe als Dach. Aufgestallt wird auf Tiefstreue. Der Innenraum kann beliebig auf- geteilt werden, sodass Kuhgruppen gebildet, Kälberschlupfe sowie Fang- und Behandlungsanlage angelegt werden können. "Ein Luftschacht im Giebel sorgt für natürliche Entlüftung, Tiefstreue ist gut für Kühe und Kälber und die Fang- und Behandlungsanlage vermeidet Stress für Tiere", informierte Benedikt Rodens, aus Rückweiler (D), der den Stall aus England vorstellte. Der Fressplatz liegt an der Aussenseite und wenn die Fressachse etwas zurückversetzt wird, kommt sie unters Dach zu liegen. Es gibt dabei drei Stallgrössen. So lassen sich 50 bis 200 Mutterkühe mit Kälbern einstallen. Ein befes- tigter Fressplatz mit Spaltenböden auf der Aussenseite zu ergänzen, wäre möglich. Das würde zwar Stroh sparen, aber erhebliche Mehrinvestitionen verursachen. Jedoch müssen unter Schweizer Bedin- gungen zwingend die Label-Vorschriften eingehalten werden. Der Referent stellte auch noch die so- genannte "Bud Box" vor. Ein System aus den USA, um Rinder stressfrei und sicher treiben, sortieren und verladen zu können.

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Auch an der 20. Mutterkuhtagung gehörte die Stallbesichtigung mit vielen Praxisinputs dazu. Die Be- sichtigung des Liebegger Mutterkuhstalles ist für Neueinsteiger ein stets interessanter Programm- punkt.

Am 26. September 2017 fand ein Stallrundgang auf dem Betrieb von Sven Dermon auf der Juraweide in Biberstein statt. Sven Dermon ist im Aufbau einer Pinzgauer - Mutterkuhherde. Die Wahl der Rasse richtet sich stark nach der vorhandenen Futtergrundlage. Das Ziel ist, mit einer starken Grasfütterung optimale Schlachtgewichte mit idealem Ausmastgrad zu erreichen. Während der Vegetationszeit wird eine Vollweide ohne Zufütterung im Stall angestrebt. Der Bio-Betrieb auf der Juraweide hat sich auch überlegt, ob ein Anbau von Mais zur Silage-zubereitung eine Möglichkeit bietet. Auf die vorhandene Tierzahl gerechnet, müsste die Verfütterung von einer Hektare Maissiliage pro Beef knapp 8 kg mehr Schlachtgewicht bringen. Nicht berücksichtigt dabei ist der Mehraufwand für die tägliche Ein- und Ausstallung. Ein wichtiges Fazit der Veranstaltung war, dass auf einem Mutterkuhbetrieb die Produk- tionsstrategie klar definiert und bekannt sein muss. Nur so lässt sich mit der richtigen Rassenwahl ef- fizient und gewinnbringend Rindfleisch unter Mutterkuh produzieren.

Gesprächsrunde im Stall Pinzgauer Mutterkuhherde am Weiden

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4. Pferde

4.1 Allgemeines

Raumplanung und Pferdehaltung sind enger miteinander verflochten, als der erste Eindruck es vermu- ten liesse. Das wachsende Bedürfnis vieler Halter, den Pferden mehr Bewegung und Sozialkontakte zu ermöglichen, verlangt nach grossen Bewegungsflächen, um dem Konzept der Aktivställen gerecht zu werden. Das revidierte Raumplanungsgesetz aus dem Jahre 2014 brachte für die Pferdehaltung ausserhalb der Bauzone diverse Lockerungen mit sich. Aus diesen Überlegungen hat Landwirtschaft Aargau das Merkblatt Pferd und Raumplanung publiziert, welches Betriebe im Kanton Aargau bei Bauvorhaben unterstützt. Es werden Kriterien aufgezeigt, unter denen Stallungen und Infrastruktur- anlagen realisiert werden können.

Neue bauliche Massnahmen sind nur für das landwirtschaftliche Gewerbe zonenkonform. Kleine bäu- erliche Betriebe (< 1 SAK) haben die Möglichkeit, in bestehenden Bauten und Anlagen bauliche Mas- snahmen für die Pferdehaltung zu tätigen. Für die tiergerechte Haltung sind allwettertaugliche Aus- läufe bei allen Betriebstypen, auch für die hobbymässige Pferdehaltung zulässig. Plätze für die Nut- zung, die dem Training und der Bewegung der Pferde dienen, sind ausschliesslich dem landwirt- schaftlichen Gewerbe vorenthalten und dürfen maximal 800 m2 gross sein. Auslaufflächen, welche über das Tierschutzgesetz hinausgehen, können häufig nicht realisiert werden, da der Schutz der Fruchtfolgeflächen einen höheren Stellenwert geniesst. Mit der Annahme der Ernährungssicherheits- initiative hat sich dieser Trend weiter verstärkt und die gegenläufigen Interessen zwischen Raumpla- nung und Pferdehaltung werden auch nach der Teilrevision des Raumplanungsgesetzes (RPG 2) bestehen bleiben.

Einige Pferdeverbände nutzten die Gelegenheit, zur Vernehmlassung der 2. Etappe der Teilrevision des Raumplanungsgesetzes, Stellung zu nehmen. Im August 2017 endete dieses Vernehmlassungs- verfahren. So lehnen unter anderem der Schweizerische Verband für Pferdesport (SVPS) und der Zuchtverband CH-Sportpferde (ZVCH) die aktuelle Vorlage ab. Es wird kritisiert, dass die bäuerliche Pensionspferdehaltung eine deutliche Verschärfung im Vergleich zur heutigen Situation erfährt. So soll der Begriff „Kernlandwirtschaft“ eingeführt werden und die Pferdehaltung unter Umständen mit bodenunabhängigen Aktivitäten gleichgesetzt werden. Dies obwohl schon heute bei Bauten eine ge- nügende betriebseigene Futterproduktion und Weideland vorhanden sein muss. Sind Bauvorhaben in Planung, sollten sie demnach frühzeitig auf die Realisierbarkeit überprüft wer- den, damit keine unnötigen Überraschungen auftreten.

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4.2 Pferdeschauen

Die beiden Freiberger- und Warmblut-Hauptschauen mit Fohlenchampionat fanden auf der Schüt- zenmatte in Lenzburg respektive in der Reithalle Aarau statt. Die kantonal ausgeschriebenen Foh- len- und Jungstutenchampionate wurden von folgenden Pferden und Züchtern gewonnen:

Rüeblilandchampion Fohlen Freiberger: Laola JF, Stutfohlen von Libero, Georg Näf, Remigen

Rüeblilandchampion Fohlen Freiberger, Laola JF

Champion ältere Fohlen und Gangchampion Fohlen Freiberger: Eribor von Gröndu, Hengstfohlen von Ethan, Markus Hunziker, 5054 Moosleerau

Miss Argovia 2½-jähriger Freiberger: Nanda vom Rugen, Jungstute von Norway, Stefan Holzherr, Effingen

Miss Argovia, Siegerin Jungstuten, Nanda vom Rugen

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Bei den Warmblut Pferden sah die Rangliste folgendermassen aus:

Champion jüngere Fohlen Warmblut: La Finesse, Stutfohlen von Finest, Moira Blattner, Erlinsbach

Champion ältere Fohlen Warmblut: Felina Riva, Stutfohlen von Fantastic, Brigitte Irene Husy, Unterenfelden

Champion ältere Fohlen, Felina Riva

Miss Argovia 2½-jährige Warmblut Coradina, Stute von Colman, Hanspeter Schlatter, Retterswil

Die Fohlen der Aargauer Züchter konnten auch auf nationaler Ebene Erfolge feiern: Am CH Sportfohlenchampionat vom 17. September 2017 in Avenches belegten folgende Fohlen Spit- zenplätze:

Stutfohlen Springen 4. Rang: Gina v. Quellhof, Chicago K, Reto Härdi, Uerkheim

Stutfohlen Dressur 3. Rang: La Finesse, Finest, Moira Blattner, Erlinsbach 5. Rang: Kalea vom Loo, Indian Rock, Peter & Denise Luder, Oftringen

An der nationalen Prämienzuchtstutenschau in Avenches erzielten Aargauer Pferde wiederum sehr gute Resultate. Zwei in Aargauer Besitz stehende dreijährige Stuten sind mit dem begehrten Prädikat „Prämienzuchtstute“ ausgezeichnet worden:

Baccara vom Rugen, Stefan und Christina Holzherr-Fluri, Effingen 23.84 Punkte Riviera vom Rugen, Stefan und Christina Holzherr-Fluri, Effingen 23.03 Punkte

An der Hengstkörung 2017 des ZVCH konnte folgender Aargauer Hengst gekört werden: Aarhof's Casanova, Willi & Martina Hartmann, Schinznach-Dorf

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4.3 Feldprüfungen

Zum Freiberger-Feldtest vom 03. Juni 2017 sind total 7 Pferde angetreten. Die rückläufige Zahl der vorgeführten Pferde darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sämtliche Pferde hervorragend hergerichtet wurden und ausgesprochen gute Leistungen zeigten. Folgende Dreijährige haben die Veranlagungsprüfung auf einem Spitzenplatz beendet:

1. Don Caruso vom Cherhof, Hengst von Don Festino, Hansruedi Kunz, Ruswil 2. Velvet v. Fürberg, Hengst von Vitali, Marcel Böller, Wölfinswil 3. Lyor du coinat, Hengst von Lambswool, Pius Benz, Wettingen

Am Aarauer Feldtest vom 01. Juli 2017 erreichten zehn Pferde die Anforderungen für die Prämien- zuchtstutenschau. Die grossrahmige und bewegungsstarke Stute Riviera vom Rugen (V: Rubin-Royal) von Christina und Stefan Holzherr, Effingen konnte die siebte Auflage des Aarauer Feldtestes für sich entscheiden.

1. Riviera v. Rugen von Rubin-Royal, Christina und Stefan Holzherr, Effingen 2. Cologna SZ von Cascadello II, Christoph Suter, Freienwil 3. Lashima LZB von Levisonn, Daniela Lagler, Rothenthurm

4.4 Weiterbildung

Der Futterbauflurgang für Pferdehalter fand am 16. Mai 2017 auf dem Betrieb von Christina und Ste- fan Holzherr in Effingen statt. Zahlreiche Pferdehalter nutzten trotz schönstem, frühsommerlichen Heuwetter die Gelegenheit, einen sehr vielseitigen Fohlenaufzuchtbetrieb zu besichtigen. Stefan Holzherr führte durch den Betrieb und stand den interessierten Teilnehmenden Red und Antwort. An weiteren Posten informierten Fachspezialisten zu aktuellen Themen im Pferdebereich. Stefanie Berg- mann, Tierärztin an der Tierklinik 24 in Staffelbach thematisierte die wichtigsten Impfungen beim Pferd. Sie mahnte, dass sich durch die spürbare Impfmüdigkeit bereits vergessene oder neue Krank- heiten ausbreiten könnten. Tobias Beeler, Liebegger Futterbauspezialist, begab sich mit den Anwe- senden auf die grossflächigen Weiden. Mit vielen Beispielen untermauert, zeigte er das Zusammen- spiel einer optimalen Nutzung und Düngung auf die botanische Zusammensetzung der Weiden auf. An einem weiteren Posten erklärte Barbara Eichenberger, Technischer Dienst UFA, die wichtigsten Fütterungsgrundsätze der Jungremonte. Den Teilnehmenden rief sie ins Bewusstsein, dass der Stall- wechsel für das Jungpferd immer auch mit Stress verbunden ist. Somit sollte die Futterumstellung möglichst schonend erfolgen, damit sich die Bakterien im Magen-Darm-Trakt entsprechend anpassen können.

Dass die Pensionspferdehaltung nach wie vor ein boomender Betriebszweig ist, wurde durch die ein- drückliche Kulisse am Liebegger Pferdetag vom 03. November 2017 untermauert. Rund 100 Teilneh- mende nutzten die Möglichkeit, den Referaten beizuwohnen, und Wissen auszutauschen. Den Auf- takt am Morgen lancierten Chiara Augsburger und Ruedi von Niederhäusern vom Schweizerischen Nationalgestüt. Dabei präsentierten sie erste Ergebnisse ihrer Online-Befragung zu den Strukturen der heutigen Pferdebranche. Die Alterung der Pferdepopulation sowie der wachsende Anteil an Heimtie- ren können durchaus als Spiegelbild der menschlichen Gesellschaft wahrgenommen werden. Ge- lenkserkrankungen sind eine häufige Ursache für Lahmheiten beim Pferd. Wie Gelenkserkrankungen entstehen und welche Bereiche betroffen sind, zeigte Christoph Koch vom Schweizerischen Institut

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für Pferdemedizin in seinem Referat eindrücklich auf. Der letzte Input vor dem Mittagessen lieferte Peter Hänzi, Leiter Baugesuche und Raumplanung von Landwirtschaft Aargau. Der Raumplanungsex- perte zeigte eindrücklich die Möglichkeiten und Grenzen von neuen Haltungsformen (Bewegungsstäl- le) auf und untermauerte diese mit praktischen Beispielen.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Betriebsbesichtigungen. Besucht wurden die Betriebe der Familien Frei in Schafisheim und Schnetzler in Schmiedrued. Familie Schnetzler betreibt seit anfangs Jahr einen modernen Aktivstall. Dabei konnten sich die Teilnehmenden von dem ausgeklügelten Be- triebskonzept gepaart mit einem hohen Mass an Tierwohl überzeugen lassen. Familie Frei konnte ih- ren Pensionsstall ebenfalls erweitern. Die Einzelboxen sind bestückt mit einem grossen Auslauf und einer Absauganlage für Pferdemist. Dadurch ist ein arbeitseffizientes und schonendes Arbeiten mög- lich. Parallel zu den Betriebsbesuchen stellte Ueli Wyss von der Agroscope die sensorische Fähigkei- ten zur Beurteilung von Heu und Haylage der Teilnehmenden auf die Probe und gab ihnen wertvolle Tipps, Raufutter nach den Qualitätskriterien zu beurteilen. Vera Hofer präsentierte ihre Bachelorarbeit zu den Slow-Feeding-Systemen. Untersucht wurde die Fressdauer solcher Systeme im Vergleich zur losen Heufütterng.

Ein weiterer wichtiger Pfeiler im Beratungsangebot des Landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg ist der Arbeitskreis Pferd. Dabei treffen sich die Mitglieder 3 bis 4 Mal jährlich. Es werden Erfahrungen aus- getauscht, aktuelle Themen aufgegriffen und diskutiert. Der fachliche Austausch unter Berufskollegen und die gewonnenen Eindrücke der Betriebsbesichtigungen lassen sich optimal in die individuellen betrieblichen Gegebenheiten integrieren.

4.5 Genossenschaften

Die Aargauer Pferdezuchtgenossenschaften haben zahlreiche weitere Aktivitäten entwickelt, die den Rahmen dieses Berichts sprengen würden.

Weitere Informationen zum Aargauer Pferdezuchtgeschehen unter: www.sportpferde-ag.ch www.freiberger-ag.ch www.pferdezuchtverein-rothrist.ch

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5. Schafe

5.1 Allgemeines

Der Aargauer Schafbestand hat 2017 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Der Herdebuchbestand hat sich seit 2016 von 2022 auf 2056 Tiere (ohne Shropshire) vergrössert. Dies entspricht einem Zu- gang von rund 3%. Werden die 26 Shropshire Schafe eingerechnet ergibt dies einen Gesamtbestand von 2082 Tieren. Die Anzahl Tiere je Rasse und deren Anteil am Gesamtbestand verteilt sich folgen- dermassen:

Anzahl Anteil am Anteil am Rasse Tiere Gesamtbestand in % Gesamtbestand 2016 in % (ohne Shropshire) WAS 469 22.5 25.6 BFS 495 23.8 25.7 SBS 454 21.8 19.4 TEX 455 21.9 20.9 CHS 17 0.8 1.3 SN 16 0.8 0.0 DOP 16 0.8 1.2 SU 116 5.6 5.0 OIF 17 0.8 0.9 RDO 1 0.0 0.0 SHR 26 1.2 Im Berichtsjahr 2017 haben sich die Rassenanteile leicht verschoben. Der Bestand bei der Rasse Weisses Alpenschaf (WAS) hat sich um 48 Tiere, bei der Rasse Braunköpfiges Fleischschaf (BFS) um 24 Tiere vermindert. Beim Schwarzbraunen Bergschaf (SBS), dem Walliser Schwarznasenschaf (SN) und dem Texelschaf (TEX) sind 62, 15 bzw. 33 Tiere mehr zu verzeichnen. Ebenfalls leicht zugenom- men hat die Rasse Suffolk (SU) mit 14 Tieren. Minim abgenommen hat der Bestand an Charollais Suisse (CHS), Ile de France (OIF) und Dorper (DOP).

Der Aargauer Schafzuchtverein ASV setzt sich für die Anliegen der Aargauer Schafzüchter ein. Die De- legiertenversammlung des ASV konnte am 17. März 2017 im ordentlichen Rahmen durchgeführt werden. Ernst Ruf gab sein Amt als Präsident des Aargauer Schafzuchtvereins ab, neu gewählt wurde Hansueli Baumgartner aus Dintikon. Weitere Informationen zum Aargauer Schafzuchtverein sind un- ter www.schafe-ag.ch zu finden.

Legende:

WAS Weisses Alpenschaf BFS Braunköpfiges Fleischschaf SBS Schwarzbraunes Bergschaf SN Walliser Schwarznasenschaf CHS Charollais Suisse TEX Texel SU Suffolk DOP Dorper OIF Ile-de-France Suisse RDO Rouge de l'Oest SHR Shropshire 49

5.2 Schauen

Die dreizehn Schauen lockten wie in den vergangenen Jahren zahlreiche Zuschauer an die Vorführ- plätze und Liebhaber von Lammfleischgerichten in die Festwirtschaften. Auch die bereits zum 18. Mal auf den Schauplätzen durchgeführte Auswahl der besten Auen für die zentrale Eliteschau stellte wie- der eine Bereicherung dar und ermunterte die Züchter, auch bereits mit den Maximalnoten punktierte Spitzentiere aufzuführen.

Verein Ort Datum Uerkheim u.U. Rothenbühler Ruedi, Uerkheim 02. September 2017 Döttingen u.U. Würenlingen 09. September 2017 Windisch Hanni Gretzenbach 09. September 2017 Suhren-/Wynental Schützenhaus Egliswil 16. September 2017 Wildegg u.U. Brunner Ruedi, Hallwil 23. September 2017 Aare-/Surbtal Birmenstorf 30. September 2017 Kulm u.U. Liebegg, Gränichen 23. September 2017 Zuchtstation Kündig KA Kündig Alfred, Brittnau 25. September 2017 Limmattal/Fricktal Leibstadt 30. September 2017 Zuchtstation Bütler LK Beinwill (Wiggwil) 18. Oktober 2017 Werk- und Wohnheim Murimoos Murimoos 18. Oktober 2017 Brogle Remo Schupfart 21. Oktober 2017 Wiggertal Huttwil 04. November 2017

5.3 Widdermarkt und Schaf-Eliteschau

Am 15. Nordwestschweizer Widdermarkt in der Vianco Arena in Brunegg wurden 88 Widder aus 9 Rassen gestellt. Dabei wurden im Vergleich zum Vorjahr 26 Widder weniger vorgeführt. Zusätzlich hatten die Experten 29 Eliteauen zu rangieren. Mehrere Tiere erreichten die Höchstnoten nach For- mat, Typ und Wolle. Im Vereinscup siegte wie im Vorjahr die Sektion Suhrental-Wynental mit der schönsten Dreierkombination der Rassen SBS. Das Publikum hatte die Möglichkeit aus den 3 Sieger- Eliteauen eine Miss Argovia zu wählen. Dabei hat die WAS Aue von Häusermann Arthur mit einem einem klaren Vorsprung gesiegt. Die Schafzüchterinnen und Schafzüchter zeigten sich mit den er- reichten Resultaten und der gut organisierten Festwirtschaft zufrieden. Ausserdem schätzten sie die Infrastruktur in der Vianco Arena in Brunegg und die gute Teilnehmerzahl.

Miss Argovia, die Siegerin von Häusermann Arthur, Egliswil

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Folgende Besitzer stellten einen Rassensieger: (von links nach rechts):

Rasse Inschrift Besitzer TEX 1781.4914 WGT Humbel Roland, Wittnau SBS 1769.7914 CY Windisch Hanni, Gretzenbach BFS 1743.6126 SOL Zangger Walter und Lina, Biberen WAS 1797.3393 AH Zurfluh Margrit + Ambros, Bubendorf

Folgende Elite-Auen wurden zu Rassensiegerinnen erkoren: (von links nach rechts)

Rasse Inschrift Besitzer SBS 1700.2188 SGU Windisch Hanni, Gretzenbach BFS 130 1627.7491 WGT Stammbach Fritz, Oftringen WAS 1616.3979 SUW Häusermann Arthur, Egliswil

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5.4 Weiterbildung

Im März 2017 wurde am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg erstmals ein Sachkundenachweis für Kleinwiederkäuer durchgeführt. Schaf- und Ziegenhalter ohne landwirtschaftliche Ausbildung mit weniger als zehn Grossvieheinheiten, aber mehr als 10 Tieren müssen nach Artikel 198 der TschV ei- nen Sachkundenachweis erbringen. Die behandelten Themen am Kurstag umfassten Ethologie und Anatomie von Schaf und Ziege, sowie Fütterung, Haltung (Tierschutz) und Gesunderhaltung.

Zudem wurde wie jedes Jahr der Futterbauflurgang Kleinwiederkäuer durchgeführt. Der Anlass fand am 25. April 2017 bei Ziegenhalter Hanspeter Hilfiker in Gränichen statt. Die Themen waren stand- ortgerechter Futterbau sowie Fütterung in Zusammenhang mit der Körperkondition der Ziege. Aus- serdem wurde das Thema Vermarktung von Produkten angesprochen. Mehr Informationen zum Flur- gang finden Sie im Kapitel Ziegen.

Der Aargauer Schafzuchtverein ASV und das Landwirtschaftliche Zentrum Liebegg haben am 03. Mai 2017 in der Vianco Arena eine Veranstaltung zum Thema "Rechte und Pflichten bei Tiertransporten" durchgeführt. Rund 40 Personen haben am Anlass teilgenommen. Peter Bosshard, Geschäftsführer vom Schweizerischen Viehhändler Verband in Chur, referierte als Spezialist über Herausforderungen beim Transport von Tieren. Mit aussagekräftigen Bildern von konformen und nicht konformen Tier- transporten, sowie vielen Fallbeispielen aus seinem praktischen Alltag, stellte er sich dem interessier- ten Publikum. Anschiessend an das Referat beantwortete Bosshard spezifische Fragen der Teilnehmer und konnte auf diese Weise viele Unklarheiten beseitigen.

5.5 Herdebuchbestände 2017 (Stichtag 1. Juni 2017 )

700

600

500

400

300 Anzahl Tiere Anzahl 200

100

0

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Vereine Rasse Herdebuchtiere Total Döttingen u.U. BFS 54 54 Kulm u.U. SBS 1 CHS 13 WAS 36 SN 1 SHR 26 TEX 97 174 Limmattal/Fricktal BFS 130 SBS 227 WAS 71 SN 9 DOP 16 SU 6 OIF 4 TEX 168 631 Suhren-+Wynental WAS 105 SBS 117 SN 6 TEX 1 229 Uerkental u.U. BFS 4 SBS 108 WAS 52 CHS 1 RDO 1 SU 110 276 Unt. Aare-+Surbtal BFS 175 SBS 1 TEX 80 256 Wiggertal BFS 11 TEX 73 84 Wildegg BFS 120 WAS 1 CHS 3 OIF 12 TEX 33 169 ZS Bütler WAS 56 56 ZS Kündig BFS 1 WAS 148 OIF 1 TEX 3 153 Total 2017 inkl. 26 Shropshire 2082 2016 2'022 2005 3‘018 1990 1‘893

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6. Schweine

6.1 Herdebuchbestände

Im Jahr 2017 ist der Herdebuchbestand der Sauen im Kanton Aargau wieder angestiegen. Der starke Abfall im Jahr 2016 konnte fast vollumfänglich kompensiert werden. Gegenüber dem Vorjahr resul- tiert der Kanton Aargau gut 100 Herdebuchtiere mehr. Mit total 570 Herdebuchtieren wurden im Jahr 2017 wieder fast so viele Tiere gehalten, wie in den Jahren 2014 und 2015.

Jahr Edelschwein Landrasse Diverse Total weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. HB-Tiere 2017 409 11 110 7 24 9 570 2016 333 9 89 8 26 3 468 2015 437 13 77 13 27 13 580 2014 438 12 76 6 30 18 580 2013 468 16 88 7 26 8 613 2012 469 20 140 6 20 9 664 2005 777 34 201 23 29 8 1072 2000 641 56 255 24 15 11 1002 1995 890 66 392 33 1381

6.2 Schweinemarkt 2017

Der Schweinemarkt verlief zu Jahresbeginn recht harzig. Ab Februar entspannte sich die Situation je- doch und das schöne Sommerwetter führte vorerst zu einer guten Nachfrage. Mitte Jahr trat jedoch eine Kehrtwende ein. Innert Kürze war der Markt überversorgt und das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage dauerte bis Ende Jahr an. In der Branche bestand jedoch kein Interesse da- ran, den Tiefstpreis von Fr. 3.60/kg Schlachtgewicht zu unterschreiten, wodurch der Jahresdurch- schnitt schliesslich bei Fr. 3.75/kg Schlachtgewicht lag (Vorjahr Fr. 3.78).

Quelle: Proviande

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7. Ziegen

7.1 Allgemeines

Am Stichtag 1. Juni 2015 bestand, aufgrund der administrativen Bereinigung, ein starker Rückgang der Herdebuchtiere. Auch deshalb nahm 2017 der Schweizer Herdebuchbestand wieder zu. Insgesamt 27'683 Tiere wurden gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Zugang von 1'440 Tie- ren beziehungsweise 5.5%. Neu sind nicht mehr 10 sondern 11 Rassen im Herdebuch vertreten. Seit dem 1. Januar 2017 wird das Herdebuch der Rasse Tauernschecken über den Schweizerischen Zie- genzuchtverband geführt. Der grösste Herdebuchbestand ist, wie auch schon in den Vorjahren, bei den Gämsfarbigen Gebirgsziegen zu finden (8'766 Tiere) gefolgt von den Saanenziegen (5'487 Tiere) und den Toggenburgerziegen (3'344 Tiere). Ein starker Anstieg ist seit dem letzten Jahr bei den Gämsfarbigen Gebirgsziegen, den Bündner Strahlenziegen und den Toggenburgerziegen zu verbu- chen. Ebenfalls zeigten Pfauen-, Saanen- und Burenziegen Zunahmen bei der Anzahl Herdebuchtiere. Die Bestände der Rassen Anglo Nubian und Nera Verzasca waren rückläufig. Bei den Appenzellerzie- gen und den Walliser Schwarzhalsziegen blieb die Anzahl Schweizer Herdebuchtiere unverändert. Im Kanton Aargau blieb der Herdebuchbestand 2017 auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Der Gesamtbestand umfasste 504 Tiere. Die beliebteste Rasse im Aargau ist, wie schon in den Vorjahren, die Burenziege (150 Tiere), gefolgt von der Gämsfarbigen Gebirgsziege (110 Tiere), der Pfauenziege (82 Tiere) und der Saanenziege (79 Tiere). Auch im Kanton Aargau sind neu 3 Tiere der Rasse Tau- ernschecken vertreten. Der 2016 neu gegründete Aargauer Ziegenzuchtverein (AZV) setzt sich für die Anliegen der Aargauer Ziegenzüchterinnen und Ziegenzüchter ein. Ruedi Rykart trat an der GV 2017 nach 12 Jahren Einsatz im Vorstand als Verbands- und Vereinspräsident zurück. Neu wurde Hanspe- ter Hilfiker aus Gränichen zum Präsidenten des Aargauer Ziegenzuchtvereines gewählt.

7.2 Schauen und Ausstellungen mit Aargauer Beteiligung

12. Nationale Geissenschow Wattwil 25. März 2017 Buureland AMA 2017 Aarau 29. März - 02. April 2017 Aarg. Kantonale Ziegen- und Ziegenbockschau Brunegg 20. Mai 2017 Ziegenschau Oberdorf SO Oberdorf 19. August 2017 Togesa Rothenthurm 26. August 2017 1. Nationale Ausstellung Gämsfarbige Gebirgsziege Bulle 23. und 24. September 2017

Punktierung an der Aargauischen Ziegen und Ziegenbockschau 2017

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Aargauische Kantonale Ziegen- und Bockschau 2017

Der Aargauer Ziegenzuchtverein AZV kann auch im Jahr 2017 auf einen gelungenen Anlass zurückbli- cken. Als Experten im Einsatz waren Samuel Amstutz, Josef Herger und Markus Gemperle. Sie bewer- teten insgesamt 165 Ziegen und Böcke aus 7 Rassen in 30 Kategorien. Zum Mister Aargau wurde der Bock URBAN der Rasse Gämsfarbige Gebirgszeige von Dominik Holzherr aus Effingen gewählt. Die 4- jährige Toggenburgerziege KATRIN von Heinrich Zimmermann aus Veltheim konnte den Titel der Miss Aargau für sich gewinnen. Zur Miss Schöneuter wurde die Gämsfargige Gebirgsziege ALMA von Bri- gitte Holderegger aus Staffelbach gekürt. Auch 7 Jungzüchter konnten im Ring während des Jungzüchterwettbewerbs ihre Tiere präsentieren und Fragen der Experten beantworten. Sie wurden mit einem Glöckchen geehrt. Für das leibliche Wohl sorgte die Festwirtschaft mit Ziegenbratwürsten und weiteren feinen Grilladen. Die Zuschauer konnten sich zudem an verschiedenen Verkaufsständen von der Qualität von Ziegen- spezialitäten überzeugen.

Die Sieger mit dem Mister Aargau, der Miss Aargau und der Miss Schöneuter.

Stolze Jungzüchter hatten die Möglichkeit ihre Tiere vorzuführen.

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7.3 Weiterbildung

Im März wurde vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg erstmals ein Sachkundenachweis Klein- wiederkäuer durchgeführt. Details dazu finden Sie im Kapitel Schafe.

Im April 2017 wurde der Futterbauflurgang Kleinwiederkäuer veranstaltet, welcher beim neuen AZV Präsidenten Hanspeter Hilfiker in Gränichen stattfand. Mit Futterbauspezialist Tobias Beeler konnten die Teilnehmer die Wiesen und Weiden auf dem Betrieb beurteilen. Einzelne Futterpflanzen wurden zusätzlich genauer unter die Lupe genommen. In der Tierhaltung referierte Martina Häfliger zum Thema Nährstoffbedarf in den verschiedenen Fütterungsphasen bei Ziegen und Schafen. Zudem wur- de anhand der Ziegen vom Betrieb eine Einschätzung der Körperkondition gemacht und die Daten der Milchwägungen analysiert. Auf diese Weise wurden Rückschlüsse auf die Fütterung gezogen. Manue- la Isenschmid vom Team Hauswirtschaft der Liebegg zeigte auf, was es für Herausforderungen beim Verkauf von Ziegen- und Schafprodukten gibt und wie diese am besten an den Kunden gebracht werden können. Zum Abschluss konnten verschiedene Ziegen- und Schafmilchprodukte, sowie feine Ziegenbratwürste vom Betrieb Hilfiker verköstigt werden.

7.4 Herdebuchbestände Aargau 2017 (Stichtag 1. Juni 2017)

Herdebuch Ziegen Herdebuchtiere Total weibl. männl. Saanenziege SA 73 3 76 Appenzellerziege AP 4 2 6 Toggenburgerziege TO 34 2 36 Gemsfarbige Gebirgsziege CH 105 5 110 Bündner Strahlenziege BS 32 5 37 Nera Verzascaziege NV 1 0 1 Walliser Schwarzhalsziegen SH 2 1 3 Pfauenziege PF 78 4 82 Burenziege BU 136 14 150 Tauernschecken 2 1 3 2017 (Veränderung gegenüber Vorjahr: rund - 0.4 %) 467 37 504 2016 469 37 506 2015 490 42 532 2010 496 65 561 2005 288 28 316 1995 398 35 433 1990 143 21 164

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Liebegg 1 5722 Gränichen Tel. 062 855 86 55 Fax 062 855 86 90 www.liebegg.ch [email protected]