1. Vorsitzende: Dr. Brigitta Voigt, info@hansaviertel., www.hansaviertel.berlin

Vorsitzender: Marcus Nitschke,

UND BEZIRKSSTADTRAT FÜR STADTENTWICKLUNG, SOZIALES UND GESUNDHEIT

Leiter: Guido Schmitz,

MITTE VON BERLIN, ORTSTEIL NÖRDLICH DER BIS TORSTRASSE

Schwedter Straße

Florian Schmidt,

Ephraim Gothe,

Ephraim Gothe,

Vorsitzender: Norbert Bogedein, [email protected]

BEZIRKSSTADTRAT FÜR STADTENTWICKLUNG, BAUEN UND UMWELT

Karl-Marx-Allee

Altes Stadthaus, Klosterstraße

Leiterin: Kristina Laduch, [email protected]

Leiterin:

Till Peter Otto,

[email protected], www.kma-mitte.de/gebietsbetreuung

Landeskonservator und Leiter des Landesdenkmalamtes

MIETERBEIRAT

CHARLOTTENBURG-, ORTSTEIL

Kristina Laduch, [email protected]

FÖRDERGEBIET STÄDTEBAULICHER DENKMALSCHUTZ

030 / 9018 44600

030 / 9018 44600

WHO IS WHO? — WHO IS WHERE?

34A

[email protected], www.stalinbauten.de

030 / 9018 45887

030 / 90298 3261

UND BEZIRKSSTADTRAT FÜR STADTENTWICKLUNG,

FACHBEREICH STADTPLANUNG MITTE VON BERLIN

FACHBEREICH STADTPLANUNG MITTE VON BERLIN

39

schruoffeneger@-wilmersdorf.de

[email protected]

CORBUSIERHAUS

KOORDINATIONSBÜRO FÜR STADTENTWICKLUNG

,

,

030 / 89742310

10435

STELLVERTRETENDER BEZIRKSBÜRGERMEISTER

STELLVERTRETENDER BEZIRKSBÜRGERMEISTER

030 / 90298 8035

[email protected]

10178

Leiter: Matthias Peckskamp,

Sabine Ambrosius, Referentin für Weltererbe

Komm. Leiter: Herr Rudolph,

1. Vorsitzender: Achim Bahr,

FÖRDERVEREIN CORBUSIERHAUS BERLIN E.V.

bis zur Proskauer und Niederbarnimstraße

UND PROJEKTMANAGEMENT – KOSP GMBH

FRIEDRICHSHAIN- VON BERLIN,

FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG VON BERLIN

Karl-Marx-Allee vom Strausberger Platz

Berlin, Hannah Münzer

Berlin, [email protected]

Oliver Schruoffeneger,

BEZIRKSSTADTRAT FÜR BAUEN, PLANEN

MITTE VON BERLIN, ORTSTEILE ,

[email protected]

[email protected]

, [email protected]

, [email protected]

UNTERE DENKMALSCHUTZBEHÖRDE

UNTERE DENKMALSCHUTZBEHÖRDE

UNTERE DENKMALSCHUTZBEHÖRDE

, [email protected]

, [email protected]

BÜRGERVEREIN HANSAVIERTEL E.V.

UNTERE DENKMALSCHUTZBEHÖRDE

47

[email protected]

NACHBARSCHAFTSRAT KMA II E.V.

HANSAVIERTEL UND

LANDESDENKMALAMT

Herr Kümmritz,

, [email protected]

,

HANSAVIERTEL

10179

FACHBEREICH STADTPLANUNG

KMA 1

FACHBEREICH STADTPLANUNG

, [email protected]

UND FACILITY MANAGEMENT

SOZIALES UND GESUNDHEIT

INTERBAU 1957 –

INTERBAU 1957 –

Berlin,

GEBIET FRIEDRICHSHAIN

CHARLOTTENBURG

Dr. Christoph Rauhut

FRIEDRICHSHAIN

STALINBAUTEN E.V.

KMA 2

030 / 90259-3600

030 / 33 00 28 47 030 / 90298 2234

030 / 9029 15127

030 / 9029 15148

030 / 9029 12001

0160 / 91844921

MITTE

MITTE

KMA 1 INTERBAU 1957 KMA 2 1 9 51–19 60 19 57– 19 59 1 9 61– 1 9 65

ARCHITEKTUR UND KALTER KRIEG 1950–1965 H BEITRÄGE ZUR STADTPOLITIK HENSELMANN

·

# 2 0 20 – 1 4 BERLIN OST WEST: MODERN

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GESTALTUNG: FESEKE DIETER

KATHRINGERLOF, 12.11 · AUFLAGE ÜBERARBEITETE ZWEITE, — HUBER K. ROBERT

V.I.S.D.P.: FLIERL, THOMAS BUSCHFELD, BEN BARZ, ANDREAS REDAKTION: — FLIERL THOMAS

KOSTENLOS HERUNTERGELADEN WERDEN. DORT BEFINDET SICH AUCH DER BILD-NACHWEIS. DER AUCH SICH BEFINDET DORT WERDEN. HERUNTERGELADEN KOSTENLOS

DAS PDF DIESES JOURNALS H#4 KANN AUF DER WEBSITE DER HERMANN-HENSELMANN-STIF DER WEBSITE DER AUF KANN H#4 JOURNALS DIESES PDF DAS

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HENSELMANN · BEITRÄGE ZUR STADTPOLITK ZUR BEITRÄGE · HENSELMANN

PROJEKTE · PUBLIKATIONEN · PROJEKTE

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OLIVER SUKROW OLIVER

KALTER ARCHITEKTUR. UND KRIEG

ANDREAS BARZ ANDREAS

KEIN WELTERBE KEIN BÜRGERBETEILIGUNG OHNE

KATHRINGERLOF

DER NACHBARSCHAFTSRAT. DER EMANZIPATION EINER GESCHICHTE

THOMAS FLIERL THOMAS

SECHS NEUE PAVILLONS NEUE SECHS

BASICS | MAGISTRALE DER OSTMODERNE DER MAGISTRALE | BASICS

KMA 2 KMA

THOMAS FLIERL THOMAS

BERLIN IM GRÜNEN. GRÜNEN. IM BERLIN

ROBERT K. HUBER K. ROBERT

FÜR DAS HANSAVIERTEL. DAS FÜR

JÜRGEN TIETZ JÜRGEN

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MARCUS NITSCHKE MARCUS

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CARSTEN BAUER CARSTEN

DAS HANSAVIERTEL. DAS GLÜCKSVERSPRECHEN EIN

BASICS | «SCHAUFENSTER DES WESTENS» DES «SCHAUFENSTER | BASICS

INTERBAU INTERBAU

DIETER FESEKE DIETER

BERLIN OST WEST: OST BERLIN MODERN

ROBERT K. HUBER K. ROBERT

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ACHIM BAHR ACHIM

STALINBAUTEN

BASICS | «ERSTE SOZIALISTISCHE STRASSE » STRASSE SOZIALISTISCHE «ERSTE | BASICS

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ANDREAS BARZ ANDREAS

NEUE WERTSCHÄTZUNG FÜR BERLINS NACHKRIEGSMODERNE? BERLINS FÜR WERTSCHÄTZUNG NEUE

ANDREAS BARZ BARZ ANDREAS

CHRISTOPH RAUHUT UND SABINE AMBROSIUS IM GESPRÄCH IM AMBROSIUS SABINE UND RAUHUT CHRISTOPH

KLAUS LEDERER KLAUS

ARCHITEKTUR UND KALTER UND ARCHITEKTUR KRIEG WELTERBENACHKRIEGSMODERNE

THOMAS FLIERL/JÖRG HASPEL FLIERL/JÖRG THOMAS

CHRONOLOGIE UND IDEE DES WELTERBE-ANTRAGS DES IDEE UND CHRONOLOGIE

THOMAS FLIERL FLIERL THOMAS

EDITORIAL EDITORIAL

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BERLIN OST WEST: OST BERLIN MODERN

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HENSELMANN · · HENSELMANN

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INTERBAU 1957 1957 INTERBAU

FORTSETZUNG S. 29 S. FORTSETZUNG

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BEITRÄGE ZUR STADTPOLITIK ZUR BEITRÄGE

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– über denKreisderAktivist*innenhinausbekanntzumachen.DaherdieEntscheidung,das schaftlich undfachwissenschaftlichbreiteVerankerung inderBerlinerÖffentlichkeit. besonderen CharakterunddieStärkedes Berliner Welterbe-Antrags aus:seinebürger tiativen zureaktivierensowieweiterePartner*inneneinzubeziehen.Denndasmachtden HENSELMANN Antragsinitiativen denVorschlag zuunterbreiten,eineAusgabeihresZeitungsjournals war fürdieHermann-Henselmann-StiftungAnlass,beieinemTreffen mitdenanderen gut aufgestelltundbestensmotiviert. Position derWelterbe-Referentin durchSabineAmbrosiusistdiezuständige Fachbehörde der NeubesetzungLeitungdesLandesdenkmalamtesdurch Christoph Rauhut für StadtentwicklungvonMitte,EphraimGothe,nunbeimLandesdenkmalamt genommen. EswurdeeineProjektkoordinationeingerichtet,anfangsbeimBezirksstadtrat Senat tragendenParteienhabendasProjektinihreKoalitionsvereinbarungvon drei EnsemblesliegenGutachtenzurjeweiligenstädtebaulichenEigenartvor. Dieden geschehen: KonferenzenhabenstattgefundenundPublikationensinderschienen.Füralle zukünftige Welterbe durchdieBerlinerVerwaltung entwickeltwerde.Seit2015istviel versellen Werts) vertieftundeinüberzeugendesHandlungskonzeptimHinblickaufdas liche Begründungdes«outstandinguniversalvalue«( Antragstellern guteChancenfüreineNachqualifizierungein–soweitdiewissenschaft renz derLänderaufAnhiebnichterfolgreichaus,aberdieSachverständigenräumtenden die EvaluierungdurchInternationaleExpertenkommissionderKultusministerkonfe Flierl fachlichbegründetundvomBerlinerSenatbeschlossenwordenwar. Zwarfiel die Hermann-Henselmann-StiftungaufdenWeg gebracht,durchJörg Haspel und Thomas Antragsinitiativen, denBürgervereinHansaviertel,dieFreundedesCorbusierhausesund Damit wirdeinBerlinerProjektwiederaufgegriffenundforciert,das2012durchdiedrei ander undverlangtgleicheAugenhöhe,heißtGeschichtezuteilen undgemeinsam – allesdiesheißt,sichauszutauschen,aktiveinzubringen,erfordert Respektvorein erkennen, siewertzuschätzen,zuerhalten,pflegen,behutsam weiterzuentwickeln Ziel, zumindesteinsinnvollesEtappenziel.DieBau-undGartendenkmale alssolchezu schaut, mag anzuheizen? DieseFragensindberechtigt.Undwerdabeinurauf das handelt essichgarnurumeineraffinierteIdee,dieImmobilienspekulationinBerlinweiter meier*innen zurSelbstprofilierungundnutztvorallemder die Weltererbe-Initiative vielleichtnurdemEinfalleinigerExpert*innen,dientVereins Grünflächen, dieganzeAnstrengungumErlangungdesbegehrten Titels? Entspringt Stadt undunsBewohner*innen,aberauchdenDenkmalbereichen,Einzelbauten führen wird.Mittelvonder Aufmerksamkeit inderÖffentlichkeit,wasauchzueinemAnwachsenTouristenströme und räumlichenDimension.NurimDreiklangkönnensieWelterbe-Status erlangen. gefasst werden.DiedreiTeilgebiete bedingeneinanderinihrereinzigartigenhistorischen Standorte alseinseriellesKulturzeugnisderBerlinerNachkriegsmodernezusammen Verfahren werdenbesondereSchutzkriterienzudefinierensein,anhanddererdiedrei Nominierung ineinemZeitraumvonbiszu10Jahrenrechnen. den. SollteBerliniminnerdeutschenAuswahlverfahrenerfolgreichsein,istmiteiner dieses Dossierwirdvonden21MitgliederdesWelterbekomitees der ten SchritteinumfassenderAntragerarbeitetundbeider schen Vorschlagsliste füreine WOZU WELTERBE? dem Programm«FörderungdesbürgerschaftlichenEngagementsinderDenkmalpflege» Das LandesdenkmalamtBerlinunterstütztdieseAusgabe dankenswerterweise aus Journal kostenlosindenbetreffendenGebietenallenInteressiertenzugänglichzumachen. EDITORIAL Spätestens mitderVerleihung desWelterbe-Labels erhaltendieStättengesteigerte

Zugleich solldiesesJournaldazubeitragen,dieIdeeundChancedesAntrags sich zurechtfragen,obdieMühelohnt.Aberauchhiergilt:DerWeg istdas ganzdemWelterbe-Antrag zuwidmenundsodenKreisderAntragsini ZunächstgehtesumeineerfolgreichePlatzierungaufderdeut

UNESCO UNESCO sindnichtzuerwarten.

-Nominierung. Wenn diesegelingt,wirdimzwei –

Die zwischenzeitlicheNeuorientierung OUV UNESCO –desaußer gewöhn lichen uni – UNESCO

Was alsobringtuns,der – eingereicht.Erstüber

UNESCO

-Bürokratie? Oder

UNESCO Im langwierigen Berlin. Mit 2016 entschie undder -Label

auf ------.

2

3

den. DieArchitekturderNachkriegsmodernegehörtselbstVergangenheit an,istmitt mand mehrsiegen.DerStaatssozialismusder oder garGesellschaftsmodellsüberdasanderedemonstrierenzumüssen. Hiermussnie damaligen politisch-rhetorischenFunktionenthoben,die«Überlegenheit» einenStadt- je besonderenunverwechselbarenArchitektur- undStädtebautyps derModerne. maligen Situationauchfürsich,inseinemEigenwertalseinzigartige Realisationeines selwirkungen sindunübersehbar. DennochstehtjedesTeilgebiet indieserhistorischein Triade. AberdasantithetischeMomentwargewisseinwichtigerAntriebunddieWech These –AntitheseSynthese?Nein,diedreiEnsemblesfügensich nicht zurHegelschen schaft fandeinenNiederschlagals«sozialistischerWohnkomplex» inmittenderStadt. setzung RichtungZentrumaufmoderneWeise, unddasKonzeptderoffenenStadtland wie gegendasLeitbilddesHansaviertels.DieMagistraleOstenserhielteineFort eine doppelteAbgrenzungversucht:ebensogegendasKonzeptderStalinalleegerichtet DDR gespaltene Stadtinden Stadtlandschaft» –istFolgeeinerinderModerneselbstangelegtenSpannung,die Stadt, andererseitsam«InternationalStyle»undParadigmenwechselhinzur«offenen die Orientierung anden«nationalenTraditionen» unddemAnspruchaufKontinuitätder programmatisch wiedasKonzeptderBauausstellungamRandedesTiergartens. die wichtigstenzeitgenössischenArchitektenderinternationalenModernewarebenso Der antwortetemitderInternationalenBauausstellung Ulbricht allee ( beeinflussende EntwicklungderModerneselbstbegriffenwerden.DerBauStalin und Gegenbau,kannheute,nachdemEndedesKaltenKrieges,alssichwechselseitig Grenze bis Was alspolitischeKonfrontationbegannundnochunterdenBedingungenderoffenen temwettstreit umdie«Stadtvonmorgen»,d.h.GesellschaftderZukunftzuführen. in einergeteiltenStadtundimMediumdesStädtebausden(immerhinfriedlichen)Sys architektonische ZeugnissedesKaltenKrieges.EsgabdenweltweiteinmaligenVersuch, drei denkmalgeschütztenstädtebaulichenEnsemblesverfügtBerlinüberherausragende bau res ProjektkanndiegemeinsameErarbeitungvonWelterbe-Standards für SHARED HERITAGE: BERLIN–OSTUNDWESTZUGLEICH die Frage,welcheStadtwollenwirseinundwerden–esgehtumunsselbst. Berlin, sondernesgehtumunserkulturellesErbeundunserekulturelleIdentität,d.h. anlegt, wirdauchandereüberzeugen.EsgehtnichtumeinenweiterenWelterbetitel für und internationalenGremienschielen.Wer selbstüberzeugtistundhöchste Maßstäbe datur undStadtgesellschaftherzustellen,mussnichtaufdieEntscheidungdernationalen ten, ihreWerte undBedeutungzuvermittelndieResonanzzwischen Welterbe-Kandi werden. deln. DieAnwohner*innenbeteiligen.DenBerlinerSchlendrianablegen–endlichStadt stimmte Strategienentwickeln,KriterienundFörderprogrammeharmonisierenbün koordinieren, d.h.ämterübergreifende,zwischendenBezirkenunddemSenatabge ihre gestalterischenundräumlichenQualitätenzuerhalten;dieVerwaltungen sinnvoll lisieren, umunsereLebensumweltinihrerEntstehungundEntwicklungzubegreifen besondere Sorgsamkeitabverlangt,zutun,wasohnehingebotenist:AllesWissenmobi in unserenheutigenLebenszusammenhängen.EsistderWelterbe-Anspruch, derunsdie Voraussetzung allerDenkmalpflege,gehtesvorallemumderenVerständnis undFunktion visuellen IntegritätdereinzigartigenBau-undGartendenkmaleselbst,materiellen Selbstbewusstsein zusteigern.NebendemSchutzderhistorischenAuthentizitätund

haus am Olympiastadion) erneut zur Nominierung vorzuschlagen. Nominierung zur erneut Olympiastadion) am haus

und Interbau und

die denk denk die Karl-Marx-Allee Ensembles malgeschützten

Tentativliste das für Das Wichtigste zu Beginn: zu Wichtigste Das 1957 Mitteder Die inderBerlinerWelterbe-Initiative seriellverlinktenTeilgebiete sindheuteihrer Die inBerlinfastzeitgleichvorgenommeneästhetischePolarisierung–einerseits KMA 1 1951 – und 1961 ) «alserstersozialistischenStraßeinderHauptstadtDeutschlands»(Walter ) wareinedeutschlandpolitischeKampfansageder KMA 2 50 mitgroßemAufwandalskulturelleKonkurrenzbetriebenwurde,Bau Wem esgelingt,welterbe-konformaufzutreten,dieEnsembleszuerhal er JahrewiederderModernezuwandte,wurdemit einenBeitragzurinnerenEinheitBerlinsleisten.Warum? Mitden 1950

er Jahrenpolitischextremaufgeladenwurde.Alssichdie

1957 (Hansaviertel, Kongresshalle im Tiergarten, im Kongresshalle (Hansaviertel, Corbusier DDR

istseit UNESCO 1957 30 souverän:DieEinladungan Jahrenpolitischüberwun .

Wie vielleichtkeinande

DDR Im Rahmen der Fortschreibung der deutschen der Fortschreibung der Rahmen Im andenWesten. KMA 2

KMA -Welterbe Berlin ergreift

1 sowohl

, Inter

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allem ihreshistorischenZusammenhangs–liefert. Gebietes, sondernallerdreiAntragsgebiet die Geschichte,aktuelleSituationundüberZukunftsplänenicht nurdesjeeigenen allen Leser*innendieIdeedesWelterbe-Antrags vermit ellen Archi tektur- undBaukulturszeneinBerlin. moderne, zurbreitenBewegungderNeubewertungNachkriegsmoderne undzuraktu Kontakt zudenbereitsexistierendensechsWelterbe-Siedlungen derZwischenkriegs Zukunfts geräusche GbRsindgesamtstädtischorientiert,mit ihnengewinnenwirengeren Bauer alsAutorhiervertreten.DasNetzwerkSchaustelleNachkriegsmoderne und Mitte undFriedrichshainhinzugekommen.DerBürgervereinHansaviertel istmitCarsten Stalinbauten e.V. unddemNachbarschaftsrat getragene, breitebürgerschaftlicheEngagementfürdieWelterbe-Nominierung. Mitdem DIESES ZEITUNGSJOURNAL Mission Berlinsliegen:SchauenwirselbstaufunsereStadt,alsStadtvonmorgen! kulturellen Vielfalt zubewahren.Geradedarinkönnteim sehen unddiealternativenhistorischeLösungendersozialenModernealsTeil unserer kulturelle Teilhabe undkulturelleMitwirkungzuermöglichen,dasEineimAnderen meint janichtdieAufteilungdeskulturellenErbesundkulturellerIdentitäten,sondern TAGE –ERBETEILEN» in ihrerpolitischundästhetischantithetischenPosition.DieDevise KMA welche hohenAnsprüchederStädtebauinden tieren des19. Jahrhundertsentdecken. men derUrbanitätundanderestadträumlicheQualitätenalsindengründerzeit lichen Quar der kehrlichen InfrastrukturundüberregionalwichtigerKulturbautenimHansaviertelin geratene Vorstadtsiedlungen. Wer sichdenhohenAnteilanAnlagendersozialenundver raumversorgung. EshandeltnichtumdurcheinenZufallderGeschichteindieInnenstadt Auch imnachkriegsmodernenVerständnis bedeuteStadtimmermehralsbloßeWohn wurden, musstenachdemII.Weltkrieg diezerstörteInnenstadtneuaufgebautwerden. Anders alsdiese,dieüberwiegendnachdemI.Weltkrieg amRande der Stadter richtet an. SechsWohnsiedlungen derModerneinBerlinhabenbereitsden Welterbe-Status. in OstundWest. kriegsmoderne warenaufeineÜberwindungdersozialgespaltenenGesellschaftgerich aus: SiewarenManifesteihrerZeitfüreinWohnen füralle.DieHoffnungen derNach funktion einenTeil derimmateriellenAuthentizitätdesigniertenWelterbe-Kandidatur nicht entgegen.ImGegenteil,machendochgeradedersozialeCharakterunddieWohn Antragsgebieten eigen.DeshalbstehtderDenkmalschutzsozialenWohnfunktion konnte verhindertwerden,dielandeseigeneWohnungsbaugesellschaft Gewobagtratein. lisierung wichtigerBestände:derWeiterverkauf andieaktiennotierte DeutscheWohnen In der Bewohner*innen zudenEigentümer*innenihrereigenenWohnungen werdenkonnten. 1990 das Hansaviertelunddie waren. DenVerfechtern der«europäischenStadt»wardiealteStalinalleestetsnäherals dervereinigung Berlins,inden90erJahrenlangegarnichtuneingeschränktakzeptiert schon eigensdaranerinnertwerden,dassdasHansaviertelunddie konzipieren. Soviel–allerdingsgegeneinandergerichteteZukunftwarnie.Heutemuss men kulturellenKräfteinOstundWest freigesetztwurden,umdie«Stadt derZukunft»zu und wollteniemandmehrmodernbauen.Andererseitsbleibtbeeindruckend,welcheenor lerweile selbsthistorischgeworden,hatihredirekteVorbildwirkung eingebüßt.Sokönnte KMA Die dreiEnsemblesdesnachkriegsmodernenStädtebaus Überhaupt: Wohnungs- undGesellschaftsbaualsStädtebau–dasist allendrei zumeistenblocprivatisiert,andersalsfrüherschonimHansaviertel,woviele

KMA 2 , sindunsergemeinsameskulturellesErbe,historisch-genetischundselbst vergegenwärtigt,wirdkeine«Urbanität»vermissen,sondernkannandereFor

1 kämpftendieMieter*innenkürzlichnichtohneErfolgfürRe-Kommuna Darin knüpftensieandenReformwohnungsbauderWeimarer Republik KMA deszuEndegegangenenEuropäischenKulturerbejahrs

2 . Die«Arbeiterwohnpaläste»derStalinalleewurdennach

dokumentiertdasvonAnwohner*innenundFachleuten (1. und 2. Bauabschnitt) 2. und (1. KMA e

1+2

KMA 2021 1950/60 KMA 2 und

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, INTERBAU 1957 INTER BAU e.V. sindneuePartner*innenin teln, indemesGrundwissenüber 21 er Jahrenerfüllensollte.

Möge diesesZeitungsjournal die Chance, Chance, die . Jahrhunderteinehisto rische

KMA 1,INTERBAU verdeutlichenvielmehr,

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DER WELTERBE-ANTRAG KMA | INTERBAU 19 57 CHRONOLOGIE UND IDEE THOMAS FLIERL / JÖRG HASPEL Die Idee, gleich drei Ensembles der Berliner Nachkriegsmoderne gemeinsam für die deutsche Tentativliste zum Weltkulturerbe der UNESCO zu nominieren, entsprang mehreren Quellen.

Zum einen ist es der Initiative des Bürgervereins Hansaviertel zu danken, das Label des schen Nachkriegsgesellschaft und im Osten der nachkriegsmoderne Anfang sowie die Weltkulturerbes überhaupt ins Gespräch gebracht zu haben. Auch hatte der Förderverein baldige Rückkehr zur Moderne aus dem Blick, sondern auch die avantgardistische Phasen Corbusierhaus Berlin bereits den Kontakt mit den Fördervereinen der anderen Großwohn- und Beiträge in Architektur und Städtebau anderer Diktaturen in Europa, etwa die ratio- CHRONOLOGIE einheiten (Unités d’Habitation) von Le Corbusier in Frankreich gesucht, um Möglichkeiten nalistische Bewegung im italienischen Faschismus bis 1935 und technisch kühne der internationalen Anerkennung und Förderung dieses exzeptionellen Baus der Interbau Beiträge im deutschen Nationalsozialismus oder auch die diktaturgeschichtlichen Grund- Sommer 2012: Beschluss des Berliner Senats, die Projekte «Jüdischer Friedhof in Berlin- 1957 zu sondieren. Schließlich war es der Ratschlag von Volker Hassemer, des früheren lagen der sowjetischen Avantgarde der 1920er und frühen 1930er Jahre. Aus diesem Weißensee» und «Das doppelte Berlin» für die deutsche Vorschlagsliste zum Weltkultur- Berliner Kultur- und späteren Stadtentwicklungssenators, eine Bewerbung mit der Karl- Blickwinkel konnte auch die post-stalinistische Wende in den sowjetisch dominierten Erbe zu nominieren Marx-Allee zu verbinden und als ein gemeinsames Ost-West-Projekt auszugestalten. Gesellschaften seit Ende der 1950er Jahre nicht als (wenn auch unvollständige) Moder- Ein Telefonanruf von Volker Hassemer bei Thomas Flierl stellte die Verbindung zwischen der nisierung dieser Gesellschaften verstanden, sondern nur als Vorzeichen ihrer Verwest- Februar 2013: Erarbeitung des Antrags «Zwei deutsche Architekturen: Karl-Marx-Allee Hermann-Henselmann-Stiftung und dem Bürgerverein Hansaviertel her. Seitdem traten die lichung gedeutet werden. Ebenso wenig ins Bild einer konfrontativen Gegenüberstellung und Interbau 1957. Konfrontation, Konkurrenz und Koevolution im geteilten Berlin» drei Antragsinitiativen Bürgerverein Hansaviertel, Förderverein Corbusierhaus Berlin und passten Entwicklungsströmungen einer gemäßigten Moderne in den Demokratien Hermann-Henselmann-Stiftung gemeinsam auf und engagierten sich für das Projekt. Europas bis zum Zweiten Weltkrieg, wie in Skandinavien oder in der Tschechoslowakei, 15./16. September 2013: «Ko-Evolution der Moderne», 9. HH-Kolloquium in der sowie andererseits architektonisch und städtebaulich moderne Ausprägungen west- Akademie der Künste und im bcc am Zum anderen traf der Vorschlag auf eine günstige Situation: Berlin bekam nach der europäischer Diktaturen nach dem Zweiten Weltkrieg (Spanien, Portugal). erfolgreichen Einschreibung der sechs – zwischen 1913 bis 1934 entstandenen – Sied- Im Rückblick erscheint die These plausibel, dass der Gegensatz von Avantgardismus 2. Juni 2014: Der Fachbeirat der KMK nominiert nicht den Berliner Antrag, empfiehlt lungen in die Welterbeliste 2008 bei der erneuten Nominierungsrunde 2012 Probleme und Traditionalismus mit der modernen bürgerlichen Gesellschaft entstanden und ihr aber dessen Überarbeitung. mit einem der beiden bis dahin verfolgten Vorschläge. Die Nominierung des Jüdischen immanent ist, ein Widerspruch der sowohl in repräsentativ-demokratisch wie auch in auto- 24. September 2014: 4 Friedhofs in Berlin-Weißensee (angestrebt im Verbund mit anderen jüdischen Großstadt- ritär-diktatorisch verfassten Gesellschaften zu konstatieren und aufzuarbeiten ist. Dieser 5 Die Antragsinitiativen, Kooperationspartner und Bezirksbürger- PROGRAMMFLYER DES 9. HERMANN-HENSELMANN-KOLLOQUIUMS 2013 (GESTALTUNG: RAHEL MELIS) Friedhöfen in Europa) stand fest. Quasi in letzter Minute ausgebremst wurde jedoch die Gegensatz nahm historisch, politisch und ästhetisch sehr verschiedene Gestalt an. meister*innen wenden sich in einem Brief an Stadtentwicklungssenator Michael Müller Antragsinitiative «Elektropolis», die Berlin als das historisch einmalige Zentrum der Elek- Berlin mit seiner gebrochenen Geschichte des 20. Jahrhunderts und seinen wider- und fordern eine Verständigung über das weitere Vorgehen. troindustrie, der Stromversorgung und des elektrischen Nahverkehrs (, AEG sprüchlichen Doppelcharakteren von Fortschritt und Tradition, von Demokratie und Dik- Schöneweide, BEWAG, S- und U-Bahn) präsentieren sollte. Die grandiose Idee, den tatur, von Nationalsozialismus und Stalinismus, von Kapitalismus und Sozialismus ist ein 16. November 2016: Der Koalitionsvertrag von SPD, Linken und Bündnisgrünen unter- bereits anerkannten Wohnsiedlungen der Moderne die Arbeitsstätten und die städtische überaus interessanter Denkmalort und liefert reichlich Stoff, um den aktuellen Diskurs stützt den Antrag. Infrastruktur aus der Weimarer Republik an die Seite zu stellen, scheiterte an der Indus- über die Reichweite des Begriffs der Moderne für die Architektur und den Städtebau des trie, die sich wegen befürchteter Denkmalauflagen aus dem Projekt zurückzog. Auf Emp- 20. Jahrhunderts auch im internationalen Kontext zu führen. Dieser zeitgenössische Januar 2017: Publikation: Jörg Haspel/Thomas Flierl (Hg.), Karl-Marx-Allee und Interbau fehlung des damaligen Landeskonservators Jörg Haspel nutzen die drei bürgerschaft- Diskurs zur «Ko-Existenz» und «Ko-Evolution» von Avantgardismus und Traditionalismus 1957. Konfrontation, Konkurrenz und Koevolution der Moderne in Berlin, Berlin 2017 lichen- bzw. fachwissenschaftlichen Antragsinitiativen die Gunst der Stunde. In kürzester wird, um es mit Ernst Bloch zu formulieren, der «Gleichzeitigkeit des historisch Ungleich- Zeit erarbeiten Thomas Flierl und Jörg Haspel einen Projektentwurf, der die Grundlage zeitigen» (Ernst Bloch, 1935) Rechnung tragen. 10. bis 12. September 2017: Internationale Konferenz «Moderne neu denken. Architektur des Senatsbeschlusses von Sommer 2012 bildete, dass sich Berlin neben dem Jüdischen Es bedurfte offenbar des zeitlichen Abstands von mehr als zwanzig Jahren, bis die und Städtebau des 20. Jahrhunderts – Zwischen Avantgarde und Tradition» von Sen - Friedhof Berlin-Weißensee mit dem «Doppelten Berlin» für die neue Tentativliste der städtebauliche Entwicklung von Ost- und West-Berlin in ihrer jeweiligen historischen StadtWo, LDA und ICOMOS in der Akademie der Künste und im bcc am Alexanderplatz Kulturministerkonferenz der Länder bewarb. Eigenlogik und reziprok-konfrontativen ideologischen Rückbindung im «doppelten Berlin» analysiert und öffentlich reflektiert werden konnte. April 2017 bis Dezember 2018: Projektkoordination beim Bezirksstadtrat Mitte Desweiteren konnte die gemeinsame Antragsidee ihre große Überzeugungskraft aber Ephraim Gothe. Seit Sommer 2019: Projektkoordination beim Landesdenkmalamt Berlin nur gewinnen, weil sich die Wertschätzung und der Umgang mit der Nachkriegsmoderne Die einprägsame Formel vom «doppelten Berlins» oder «Zwei deutsche Architek turen» legt zu wandeln begonnen hatte – sowohl in der Fachwissenschaft, als auch in der Wahrneh- allerdings das Bild einer statischen Vergleichbarkeit nahe, interpretiert den Befund 1. Oktober 2018: Neubesetzung der Leitung des Landesdenkmalamtes Berlin durch mung einer breiteren Öffentlichkeit. als bloße Parallelerscheinung. Die drei Antragsinitiativen haben in Abstimmung mit dem Christoph Rauhut. In der Architektur- und Städtebaugeschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts wurden Landesdenkmalamt Berlin mit ihrem Antrag den Fokus nicht nur räumlich enger gezogen, Avantgardismus und Traditionalismus oft als unvereinbare Extreme einander gegenüber- sondern gerade auf die Überschreitung der bloßen Konkurrenz, d.h. auf die Entwicklung, 2019: Publikation: Moderne neu denken. Architektur und Städtebau des 20. Jahrhunderts gestellt. Dieses dualistische Denken hatte seinen Höhepunkt im Kalten Krieg der 1950er auf die Wechselwirkung und Verflechtung des Städtebaus in der geteilten Stadt orientiert. / Rethinking Modernity. Architecture and Urban Planning of the 20th Century Jahre, als der «freie Westen» mit der internationalen Moderne und der «Ostblock» mit Die Stadt gewinnt damit ein neues Verständnis ihrer Nachkriegsentwicklung: (ICOMOS-Hefte des Deutschen Nationalkomitees LXIX), Stuttgart 2019 (Materialien der einem regionalen Historismus identifiziert wurde. Letzterer konnte im Rahmen der Totali- Berlin Ost West: Modern Sollte so vielleicht der neue Antrag überschrieben werden? Konferenz von 2017) tarismustheorie sogar in die Nähe zur Architekturpolitik des deutschen Nationalsozialis- mus gerückt werden. Als prototypisch und weltweit einzigartige Verdichtung dieser Denk- März 2020: Sabine Ambrosius wird neue Referentin für UNESCO-Welterbe im Landes- weise kann die politische und ästhetische Konfrontation gelten, mit der die beiden heraus- THOMAS FLIERL Dr. phil., war von 1998 bis 2000 Baustadtrat in Berlin-Mitte, von 2002 bis 2006 Senator für Wissen- denkmalamt Berlin schaft, Forschung und Kultur, ist freiberuflicher Bauhistoriker und Publizist und seit 2007 Vorsitzender der Hermann- ragenden städtebaulichen Ensembles im Berlin der 1950er als kontradiktatorisch geplant, Henselmann-Stiftung. wahrgenommen und kommuniziert wurden, nämlich die Ost-Berliner (alte) Stalinallee Herbst 2021: Berlin will den neuen Antrag einreichen. (1951–1960) und die Internationale Bauausstellung Interbau 1957 in West-Berlin. JÖRG HASPEL Prof. Dr. phil. Dipl. Ing., studierte Architektur und Kunstgeschichte und war von 1992 bis 2018 Landes- konservator und Direktor des Landesdenkmalamtes Berlin. Er ist Präsident von ICOMOS Deutschland und Vorsitzender Hinter dem zeitgeschichtlich bedingten und ideologisch überhöhten Interpretationsmus- des Stiftungsrates der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Er war 2006 in Moskau Mitbegründer des International ter dieser Polarisierung gerieten nicht nur der verbreitete Traditionalismus der westdeut- Scientific Committee of 20th Century Heritage (ISC 20C) von ICOMOS und lehrt an der TU Berlin. Tor! Was imgeteiltenBerlinderNachkriegszeitinKonfrontationentstand,lässtsich das quasiinSichtweite,nurgetrenntdurchseinerzeitnochoffeneBrandenburger tungsfähigkeit vor, argumentiertenmitbaulichenMittelnundwollten überzeugen–und Architektur undStädtebaudiegegensätzlichengesellschaftlichenWerte undihreLeis drucksvoller ablesenalsinunsererStadt.ZweigesellschaftlicheSystemeführten Nirgendwo anderslässtsichdiepolitischeKonfrontationzwischenOstundWest ein Zeit desKaltenKrieges,derBerlindochsoeinzigartigundunverwechselbarprägte ten JahrhundertsmitpolitischerundästhetischerVorbildwirkung fürdieganzeWelt. renden RolleBerlinsinderArchitektur- undStädtebaudiskussionder dungsgedankens. UndunseresechsSiedlungenderModernesindeinZeugnisfüh eindrucksvoll undhochkarätigdieEntwicklungderMuseumsarchitekturdesBil Ensemble einerResidenz-undKulturlandschaft.DieBerlinerMuseumsinseldokumentiert Schlösser undGärtenvonPotsdamBerlinwürdigtedie drei bestehenden,sehrunterschiedlichenWelterbestätten. Mitder Eintragungder beliste vertretensind.WirhabenvielErfahrungimUmgangmitdemWelterbe, mitden zentriert. DienächstenSchrittegehenwirgemeinsamundkonsequentan. Entwicklungsstrategie ankündigten.DieProjektleitungistbeimLandesdenkmalamtkon moderne mitdenBezirken,Eigentümer*innenundlokalenInitiativeneineErhaltungs- tionsvereinbarung von Ich kanndenBürger*innenundDenkmalfachleutenversichern:WirfolgenderKoali haben dieGebieteeinenormesPotenzialfürmodernesSelbstverständnisBerlins. lassten wirumfassendestädtebaulicheundarchitekturhistorischeAnalysen.Gemeinsam die NominierungalsgemeinsamesWelterbe inBetrachtgezogenwurden. Seitdemveran einzigartige Denkmalensembles,dieaufbürgerschaftlicheInitiativehinbereits Unter demArbeitsnamen«Karl-Marx-AlleundInterbau sierhaus amOlympiastadion,KongresshalleimTiergarten unddieAkademiederKünste. Welterbemanagment inderartkomplexenEnsembleszuetablieren. Berlin dieerforderlichenUnterlagenein,jedochfehltedamalsderzeitlicheVorlauf, ein Diese NachrichtalleinistschonAnlasszugroßerFreude.Dennbereitseinmalreichte gemeinsam fürdiedeutscheTentativliste fürdas Berlin hatimkommendenJahrerneutdieChance,Karl-Marx-AlleeundInterbau NACHKRIEGSMODERNE WELTERBE Aber keinedieserWelterbestätten dokumentiertbaulicheZeugnisse ausder Schon jetztgehörtBerlinzudenwenigenMetropolen,diemehrfachaufderWelter Es gehtumdieKarl-Marx-Allee1.und2.Bauabschnitt,dasHansaviertel,Corbu 2016 , inderwirfürdievorgeschlagenenGebieteNachkriegs KLAUS LEDERER UNESCO 1957 » zusammengefasst,sindsie UNESCO -Welterbe zunominieren. 20

eineinzigartiges er Jahredesletz

2012 1957 für

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Ressorts KLAUS LEDERER Haus derKulturenWelt den FachleutenundbeteiligtenInstitutionenwiederAkademieKünstedem in einemoffenenProzess–mitBürgerinitiativen,Bürger*innenundBewohner*innen, Themenbahnhöfen undInfopunktenandenrelevantenOrtenstehenaufdemProgramm. Der neueAntrag,eindenkmalpflegerischerMasterplanundVermittlungskonzept mit nutzen undumfassenderfürdaskulturelleVerständnis inderBürgerschaftzuwerben. stadtplanerischen unddenkmalpflegerischenPraxisanzuwenden,Förderprogrammezu diniertes Vorgehen inderBerlinerVerwaltung zuverbessern,einheitlicheMaßstäbeinder wir unsgutaufstellenindenkommendenJahren.EssinddieVoraussetzungen füreinkoor Gewichtung fürdieVölkerverständigungzu.AufdiesemGebiethabenwirvielzubieten. nur inBerlin.AusderSichtSpezialistenkommtdemWelterbe zunehmend aucheine und plastischmachen.DasisteinewunderbareGeschichte,dieBrückenschlägt,nicht lassen sichGeschichteundgrenzüberschreitendekulturelleWechselwirkungen konkret Zukunft. Von hierausgehenVerbindungen undBezügeinalleHimmelsrichtungen,hier behutsam undklugerschlossen,sindsiekulturelleRessourcenfürunseregemeinsame block undderenÜberwindung.DieGebietesindSpeicherfürWeltkultur undGeschichte, Deutschlands, EuropasundschließlichderganzenWelt ineinenOst- undeinenWest diese großeDimension,dieBerlineinzubringenhat,GeschichtevonderTeilung historischer unddiskursiverZusammenklangdenStatusdesWelterbes erringen.Esist demie derKünsteundKongresshalledemCorbusierhaus)könnennurgemeinsamals standen nunabernichtamRand,sondernmitteninderkriegszerstörtenInnenstadt. kriegsmoderne mitdemNeuenBauenderWeimarer Republik;dieneuen Quartiereent Städtebau undArchitektur–imMediumdesWohnungsbaus! Dasverbindet dieNach schiedlichen gesellschaftspolitischenIdealeführtenzuverschiedenenLösungenin Verwüstungen warderWiederaufbauStädtedaszentraleThemaunddieunter Dualität vonAvantgardismus undHistorismusselbstenthält.Nachdem Kriegundseinen heute alsKoevolutionderzeitgenössischenmodernenArchitekturbegreifen,diediese Welterbe beflügelt.MögedazuauchdiesesZeitungsjournalbeitragen. Dies alleskannnurgelingenmiteinemhohenMaßanPartizipationvorOrtund Für michbedeutetWelterbe EhreundVerpflichtung zugleich.In diesemSinnewollen Karl-Marx-Allee (1.und2.Bauabschnitt)Interbau 2016 übernahmerauchdieZuständigkeitfürDenkmalpflegeinBerlin.

Dr. jur., istseit 2016 .

BürgermeisterundSenatorfürKulturEuropa KLAUS LEDERER

1957 (HansaviertelmitAka . MitderNeuordnung

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7 fältige Weise ein.ImHansaviertelundinderKarl-Marx-Alleegibtesjalängstlebendige Vermittler: Siesindoftstolzauf«ihr»Welterbe, wollen teilhaben undsetzensichaufviel Anlaufstelle fürBesucherinnenundBesucher. sind sieeinOrtfürdenAustauschAnwohnerinnenundAnwohner, andererseits Moderne Infostationen,dievonehrenamtlichenAkteurenbetriebenwerden.Einerseits Reize einesOrtesfürdieAllgemeinheitherauszustellen.SogibtesindenSiedlungender So werdenWelterbe-Belange immervonvielenPartnernengmaschigbegleitet. ring-Gruppe istes,durchfrühzeitigeBeratungzurKonfliktvermeidungbeizutragen. eventuelle Veränderungen anderWelterbestätte. DiewichtigsteAufgabederMonito mäßigen Terminen einernationalen wickeln. IstdanneineStätteaufdieWelterbeliste aufgenommen,berichtenwiranregel verpflichten sichalleBeteiligten,dasKulturgutzuschützenundwelterbegerechtent mit derAntragstellung,aufdieVorschlagsliste der der Politikerforderlich,umsichstetsüberaktuelleEntwicklungenauszutauschen.Bereits Diesem großenAnspruchmüssenwirunsstellen. Denn siesindnichtErbeeinerRegionoderNation,sondernderganzenMenschheit. Besonderheit istvielmehr, dassWelterbestätten weltweitAufmerksamkeiterhalten. male ermöglichen.DarinunterscheidetsichWelterbe nichtvonanderen Denkmalen.Die die ModernisierungdesBestandesundandererseitsErhaltungPflegederDenk Die HerausforderunginderpraktischenArbeitistes,Lösungenzufinden,dieeinerseits und nehmendieseauchim21.Jahrhundertnochalsmodernfortschrittlichwahr. Wohnen ergänzen:DieAnwohnerschätzendiebesonderenQualitäten derSiedlungen Siedlungen derModerneerlebenwir, dasssichderWelterbestatus undzeitgemäßes warum Welterbe auchalsWohnort attraktivist. lich bedeutsamenOrtzuHause.Ichfinde,dasistschoneinerster, großartigerGrund, RAUHUT im Welterbe zuwohnen? erbekandidaten mit demWelterbe-Status machtendieDenkmalbehörden, diefüraktuellenWelt Welterbe aufderListe Seit DENKMALAMT BERLIN UND WELTERBE-REFERENTIN SABINEAMBROSIUSVOMLANDES- LANDESKONSERVATOR DR.CHRISTOPHRAUHUT WELTERBEANTRAG DER BERLINER

Unserer ErfahrungnachsinddieBewohnerinnenundBewohnervorOrtbesten Welterbe istaberaucheineChance,dieBesonderheitenundaußergewöhnlichen Vor OrtisteinegroßeNähezwischenBürgerinnenundBürgern,denBehörden Im praktischenUmgangmitdenbereitsalsWelterbe ausgewiesenen sechs Berliner 2008 :

Wer imWelterbe wohnt,istaneinemaußergewöhnlichenundweltgeschicht sind sechsBerlinerWohnsiedlungen derZwischenkriegsmoderneals

KMA

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Interbau

UNESCO

1957 ICOMOS

verzeichnet. Welche ErfahrungenimUmgang

von Interesse seinkönnten? Warum istesgut, -Monitoring-Gruppe überdenZustandund

UNESCO — aufgenommenzuwerden, CHRISTOPH RAUHUTUNDSABINEAMBROSIUS IMGESPRÄCHMITANDREASBARZ

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orientiert zuentwickeln bauen, dieQuartierezustärkenundsieimSinnederWelterbekonvention bestands tungsvereinbarung mündenkann.Sosollesgelingen,städtebaulicheDefiziteabzu definiert sowieVerfahrensabläufe erarbeitet,diedannzumBeispielineineVerwal die zunächsteineengeundverbindlicheZusammenarbeitallerAkteurederVerwaltung so einabgestimmtesZusammenwirkenzuermöglichen.ErarbeitetwirdeineStruktur, trag, indefiniertenKommunikationsprozessenalleBeteiligtenzusammenzuführen,um Eigentümern undEigentümerinnengeschaffenwerden.DieFirmacomplanhatdenAuf Schnittstellen fürdieZusammenarbeitmitdenbürgerschaftlichenInitiativenund Stadtplanungsämtern undDenkmalschutzbehördenbeiderBezirke.Zudemsollen tierte StadtentwicklungspolitikbestehendauseinerintegriertenArbeitsweisevon Umgang mitdemzukünftigenWelterbe erarbeitetwerden.Zielisteinebestandsorien etablieren. DaraufaufbauendwirdeinübergreifenderMasterplanmitLeitlinienzum besonderen Eigenartenzusammengefasst,umeinekohärenteSchutzgebietskulissezu bestehende Rechts-undPlanungsinstrumentezurSicherungderGebieteihrer ihren historischenZusammenhängenzusammenzudenken.IndemProzesswerden Einzelbetrachtung derGebietefokussiert.JetztistesanZeit,diedreiTeilgebiete in gegenüberzustellen. DiebestehendenstädtebaulichenInstrumentesindbislangaufeine tel, Karl-Marx-Allee1.und2.BauabschnittmitihrenbesonderenEigenarteneinander letzten Jahrdurchdas hierbei istdievonIhnenerwähnteKommunalberatungsfirmacomplan.Siewurdeim wie auchkoordinativenGrundlagenfürdenAntragvorzubereiten.EinwichtigerPartner Denkmalschutzbehörde beiderSenatskulturverwaltungvorAufgabe,diefachlichen Antragsverfahrens stehtdasLandesdenkmalamtnungemeinsammitderObersten dem HintergrundderKoalitionsvereinbarungvon Aufgabe übernommen,dieunsnächstenJahregemeinsambeschäftigenwird.Vor die sogenannteVorschlagsliste der AMBROSIUS wurde bishergetan?Manhatnochnichtallzuvielgehört. der Koordination derMaßnahmenindendrei Antragsgebieten beauftragt, was Was sindIhre nächstenkonkreten Schritte?Seitfastzwei Jahren istComplanmit Frau Ambrosius SiesindganzfrischimAmtderWelterbekoordinatorin des sind beideGebietegewissermaßenjetztschongelebtesWelterbe. Bürgervereine

: –

Mit derFortführungVorbereitungen einesAntragszurAufnahmeauf diesogarselbstdenAnstoßfürBewerbunggegebenhaben.Insofern LDA .

beauftragt,diedreisehrheterogenenTeilgebiete Hansavier

UNESCO habeicheineanspruchsvolleundschöne 2016 zurWeiterverfolgung des

FORTSETZUNG AUFSEITE29

LDA ------.

NEUE WERTSCHÄTZUNGFÜR BERLINS NACHKRIEGSMODERNE? HAUS GERICHTSSTRASSE27 DIE NEUKÖLLNERHIGH-DECK-SIEDLUNGVONRAINEROEFELEIN Winkens-Architekten hervorragendundäußerstbehut genen HardenbergstraßeerneuertedasArchitekturbüro Universität denkmalgerechtsaniert.Undindernahegele Instituts fürBergbau-undHüttenwesenderTechnischen lienbesitzes neuinWert gesetztundderFakultätsbaudes Platz wurdendieSolitärbautendesPepper’schen Immobi pflegeplan. AmBreitscheidplatzundamErnst-Reuter- tümern undLandesdenkmalamtabgestimmtenDenkmal entwicklungspolitisch ausgebremstwerden. öffentlicher Grundstücke–,konnteschließlichauchstadt Stadtgrundrisses anstrebte–vorallemdurchdenVerkauf vielen BereicheneineRekonstruktiondesvormodernen Republik aufdieListedesWeltkulturerbes gesetzt. Moderne unddessozialenWohnungsbaus derWeimarer Interbau für einUmdenken: einzuüben. ZweiEreignissewarenwichtigeKatalysatoren Moderne abzubauenundeinenanderenUmgangmitihr ten, diemassivenVorurteile gegenüberderArchitektur und Nachkriegsmodernevorangegangen,diehelfensoll und PublikationenüberdasErbederBerlinerZwischen- derte vonVeranstaltungen, Ausstellungen,Diskussionen Hotelturm weichen.DenprominentenAbrissensindhun rakteristischen Kantstraßen-Überbauungmussteeinem Sobotka am Schimmelpfeng-HausderArchitekten Republik vonHeinzGraffunderundKollektiv tragen. EinersterVorschein, dassesauchandersgeht. wurden durchSenatsbeschlussderGenossenschaftüber schaft vereiteltwerden:dasGrundstückunddieSanierung die Bewohner*innenundeineerwachendeStadtgesell hindert werden.DerTeilabriss derSiedlungkonntedurch denkmalgeschützten StudentendorfsSchlachtenseever belanglosen Blockquartiersgelang,konnteimFalldes Senatsbaudirektor HansStimmanndamalszu gunsten eines entwicklungssenator PeterStrieder( ter nationale Protestevorausgegangenwaren.Was Stadt machten. ImJuli2000begannderAbriss,demheftigein lisch-paraboloiden DachkonstruktiondemErdbodengleich Bagger kamenunddenBaumitdereinzigartigenhyperbo Fischerinsel führte,waresnichtmehrlangehin,bisdie malig durchdieGroßgaststätteAhornblattaufderBerliner Als derBinzerArchitektUlrichMütherimJanuar2000letzt EINE BILANZAUSANLASSDES20.JAHRESTAGS DESABRISSESVONULRICHMÜTHERSAHORNBLATT Das BerlinerCorbusierhausbekameinenmitEigen Das 2006 undGustavMüller. DasGebäudemitseinercha 1957 1999

begannen dieAbrissarbeitenamPalastder und beschlossenePlanwerkInnenstadt,dasin 2008 2007 [2] , ABERAUCHFEHLING+GOGELSHYGIENEINSTITUT wurdendiesechsSiedlungender jährtesichder SPD 50 . Jahrestagder Franz-Heinrich ) undseinem

[1]

, EINMEISTERWERKDERAUTOGERECHTENSTADT, DASBRUTALISTISCHE JUGENDZENTRUMMOABITVONGRÖTZEBACH,NEUMANNUNDPLESSOW

2009

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die EinheitvonHülleundInnenraumdurchzunächst Ludwig Leos,ebenfallsdurchdieStiftungrestauriertund tank derTechnischen Universität,diePopart-Ikone erhalten. AmRandedesTiergartens wurdederUmlauf besonderer QualitätundweitgehendimOriginalzustand ligen GestaltungundkünstlerischenAusstattungvon in HolzausgekleideteAuladerSchuleistihrereinma nagi hochschule Weißensee desBauhäuslersSelmanSelma bedeutendes ZeugnisderBerlinerNachkriegsmoderne. der gleichnamigenWeltkulturerbe-Siedlung undsindein Wohnräumen undTreppenhäusern liegeninderPufferzone zeilen mitihrenfiligranenGlaskonstruktionenanden Ergänzungsbauten wegweisendmodernisiert.DieWohn senschaft Hans HoffmannentworfenenundvonderWohnungsgenos Beaudouin gleichinderNähe.Ebensowurdendievon aber auchfürdasPunkthochhausderArchitektenLopez& staltungsort vonGrundaufneuaufgebautwerdemusste, der Düttmann’schen AkademiederKünste,diealsVeran kratieprojekte derBundesrepublikDeutschlanderhalten. tenwohnsiedlung bleibtalseinesderwichtigstenDemo heranführt. Diebeinahe nik, Brandschutz,Wohnkomfort undEnergieeinsparung Siedlung anheutigeAnforderungenbezüglichHaustech entwickelte dasBüroeinDenkmalpflegekonzept,die Schlachtensee derArchitektenFehling,Gogel&Pfankuch liner Vor- undNachkriegsmoderne.FürdasStudentendorf verantwortete denkmalpflegerischeUmgangmitderBer Gebrauchsfähigkeit alsMallgeopfert. torisch relevantwar, wurdezugunsteneinerneuen Interbau das hochmoderneGebäudedar, dasebenfallsimJahrder tert geltenundstelltlediglicheinenErinnerungspunktan Concept Malldarfjedochalsdenkmalpflegerischgeschei den. DervielgelobteUmbaudesBikini-Hauseszueiner ten bleibenundeinenGlanzpunktamBreitscheidplatzbil Paul SchwebesundHansSchoszbergersolltennunerhal lässigten BautendesZentrumsamZooderArchitekten Zeugniswert verlorenhaben.AuchdielangeZeitvernach Hermann Henselmannmodernisiert,ohnedasssieihren frühere HausdesLehrersunddieKongresshallevon sam dasKiepert-Haus.AmAlexanderplatzwurden [5] WARTEN NOCHAUFDIEINOBHUTNAHMEDESDENKMALSCHUTZES.DASDIESTERWEG-GYMNASIUM ć 2011 Gleiches giltauchfürdiebehutsameInstandsetzung Ganz andershingegendervonBrenneArchitekten vonderWüstenrotStiftungrestauriert.Dieganz 1957 1892

wurde dielangebrachliegendeAuladerKunst- fertiggestelltwurde.Alleswaskonserva eGinderSiedlungSchillerparker rich 35 1 JahreverwahrlosteStuden

teten

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tunnel undÜberfahrtensollenzurückgebautwerden bauung desBreitenbachplatzesundinnerstädtischeAuto kaum genutzteVerkehrsbauwerke wiedieAutobahnüber allee oderanderKleiststraßezurDiskussiongestelltund Verkehrstrassen, wieamMolkenmarkt,ander Stadt. DamitsinddieradikalinStadtgetriebenen konzepte verlangendasEndederverkehrsgerechten geschlossen. KlimawandelundnachhaltigeMobilitäts nach demKriegoffenbebautwurden,werdenwieder bestand gefährdetwieniezuvorinseinerGeschichte. des BevölkerungswachstumsistderBerlinerDenkmal Wegen derHausseaufdemImmobilienmarktundwegen sen positivenBeispielenüberdenBerg?Ichdenkenein. unproblematische Betonoberflächeaufwändigsaniert. Jahren behutsamkonservatorischbehandeltunddienicht Poelzig-Schülers EgonEiermannwirdseitden nicht unumstritten,jedochjederzeitreversibel. als GalerieistzwarwegendesraumgreifendenEinbaus umgebaut. DerEinbaueinerZwischenebenezurNutzung Brandlhuber +Emde,Burlon wurde bisMai Johann KönigvordemAbbruchbewahrtwerdenund des ArchitektenWerner Düttmann,durchdenGaleristen Kirche St.-Agnes,einMeisterwerkdesBrutalismusund der DenkmallistedesLandeserfasstsind. Sehr verwunderlich,dassdieBautenbisheutenichtauf ten desStrukturalismusundistinBerlinohneBeispiel. Gebäudekomplex gehörtzudenweltweiteinmaligenBau des MittelaltersundauchanLeCorbusiererrichtete Jean Prouvé Alexis Josic,ShadrachWoods, ManfredSchiedhelmund bahnbrechende Bibliothek.DervonGeorgesCandilis, den KomplexvonRost-undSilberlaubeumeineneue tutsgebäude derFreienUniversitätBerlinundergänzten Zeugniswert bewahrtwerden. und veränderteFensterprofileinseinem einzigartigen ter PaulicksvoreinerVerunstaltung durchLüftungsrohre konnte nachInterventionderdortwohnendenEnkeltoch auf demDachdesBlocksCanderKarl-Marx-Allee derhergestellt. AuchdasKünstlerhausRichardPaulicks infrage gestellte,jedochnunfortdauerndeNutzungwie Auch dieKaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche des In Berlin-Kreuzbergkonntedieehemaligekatholische Foster &Partnerserneuerten Viele Blockecken,dieimBombenkriegzerstörtund Ist nundieBerlinerArchitektur- Modernenachalldie 2 1967–1979 2015 [3] nachPlänenderBerlinerArchitekten ISTVORERSTGERETTET. 4 alsReminiszenzandieStadt undRieglerRieweArchitekten

ANDREAS 1999–2007 [4] , DASGESCHÄFTS

BARZ

dieInsti Bundes 2000

er ------.

5 3 8

9 Das haterheblicheAuswirkungenaufdieandiesenTras BEIDE GEBÄUDESINDDURCHSANIERUNGENUNDODERMISSLUNGENENFASSADENFARBKONZEPTE VÖLLIGENTSTELLT. MÄUSEBUNKER HISTORISCHE AUFNAHMENVOMBIERPINSELINSTEGLITZ men, großzügigundlichtschongarnicht moderne Schule,mitBegegnungsortenundoffenenRäu wiesen wurde.BezirkundSenatwollennunwiedereine Vertragsschluss mitdemLandBerlin,bissiejähzurückge bezahlbaren Wohnungen vorgelegtundstandkurzvor Theater, Volkshochschule, Bibliothek,Kindergartenund Umnutzung alssozial-kulturellesStadtteilzentrummit ten. DieStadtteil-Initiative der StadtlangedieMittelzurReparaturundPflegefehl bezirkliche Wunsch nachAbrissundNeubauvoraus,da kam? DemgingeinfastzehnjährigerLeerstandundder nun woesinletzterMinute Gymnasium eingeschoben wirkendeErdgeschosswiederherstellen? träglich montiertenPlattenbefreienunddasehemalswie sier erinnerndefarbigeBetonfassadewiedervondennach und sollabgerissenwerden.Warum nichtdieanLeCorbu nen deutlich höher, als derdenkmalgeschützteAltbaumitsei saviertel. NuristdasgeplanteGebäudemit schoss undschwebendleicht,wieimnahegelegenenHan Brasilianers OskarNiemeyermitangedeutetemLuftge schon einmalzeichnenlassen.DaraufeinHausimStildes ring hatdieNewportHolding am Zoo,demHuthmacherHaus? erfährt dieStadtöffentlichkeitbisheutewenig. denkmalrelevant ist,wasStreitwertundNutzwert einmal Siemens und aufdenMüllgeworfenwerden. malrelevanten Teile ausgetauscht,außerFunktiongesetzt Erinnerungsbauwerk erhalten,dadiewesentlichendenk sierte Denkmalpflegevölligverhunztundbleibtnurals wird durcheinenignorantenEigentümerundeineparaly Der weitgehendunzerstörteBauderNeuenSachlichkeit ten Hermann(Herrey)ZweigenthalundRichardPaulick. Oder garderUmbaudesKantgaragen-PalastArchitek hen soll?IstdannetwadasBikinihauswiederVorbild? daraus einfunktionstüchtigesHochschulbauwerkentste decks undGatesAbfertigungszonengelingen,wenn das imFalleeinesVerkehrsgebäudes, mitseinenPark sichern›, heißtesimDenkmal-Fachjargon.Nur, wiesoll ‹Die GebrauchsfähigkeitdurcheinenachhaltigeNutzung sen undzueinemHochschulkomplexumgebautwerden. Flugwesens. DerKomplexsoll Denkmal FlughafenTegel, eineIkonedesweltweiten aus beidendeutschenStaaten)registriertwerden. ten HansSchwippert(unterBeteiligungvonKünstlern Kathedrale inderFassungdeswestdeutschenArchitek tung desInnenraumsderkatholischenSt.Hedwigs- ode musswohldieGenehmigungzurradikalen sen liegendeGebäudeundEnsembles. 60 Wie wirddieStadtmitdemehemaligenDiesterweg Was geschiehtmitdemletztenBausteindesZentrums Was wirdausHertleinsSiemensstadt,wennerst Dramatisch verändernwirdsichauchdasnochjunge Als größteFehlentscheidungdieserLegislaturperi Metern.DemAltbauwirdkeinWert beigemessen Abb 3 2.0 imWeddinger Brunnenkiezumgehen, umgesetztist?Überdas,washier ps ps 2019 E2A 2020

Abb 7 ArchitektenausZürich aufdieDenkmalliste

endgültiggeschlos EinschickesRende

hattePlänezur 95 [9] Meternnun preußisch Umgestal UNDVOMHUTHMACHERHAUS

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streng ger AlleundderschonAnfang straße, derWerner-Seelenbinder-Halle anderLandsber nach demStadionderWeltjugend anderChaussee Jahn-Stadion mit Sportanlagen aus rungskosten fallen.InPrenzlauerBergsolleinederletzten last ausStahl,GlasundBetonsollaufgrundhoherSanie gebäude derTechnischen Universität,einForschungspa gresspalast umzugehenist.AuchdasalteMathematik Eigentümer keinezündendeIdee,wiemitdiesemKon ICC Auch dieErneuerungdesnunmehrdenkmalgeschützten kenhausbau machtdieMedizinzurForschungsfabrik. Mocken aussehen?DieserseinerzeithochmoderneKran Franklin vonCurtis&Davis(NewOrleans)undFranz Screen-Betonfertigteilfassade amKlinikumBenjamin forschung stehennichtaufderDenkmalliste. Meteorologie unddasMax-Planck-InstitutfürBildungs Gogel bislangnichtaufgefallensind.AuchdasInstitutfür meisten WissenschaftsbautenderArchitektenFehling+ der St.AgnesKirche,habenschonihrInteressebekundet. den. ArnoBrandlhuberundJohannKönig,dieErneuerer Campus derKunstdes21.Jahrhundertsgeschaffenwer Institut fürHygieneundMikrobiologie aber auchvonFehling+Gogel(demgegenüberliegende Bauten vonGerdundMagdalenaHänska(Mäusebunker), immer enger. Hier, imBerliner Südwesten,könntemitden für dieKunstaufgrundderInteressenprivaterInvestoren Raum inBerlin.AmStandortHamburgerBahnhofwirdes hunderts sowiediezeitgenössischeKunstbenötigenviel des Ortesauseinanderzusetzen.DieKunst die Gästeeinladen,sichmitderkriegerischenGeschichte Lumières de gigantisches ZentrumfürdigitaleKunst.Inden sich dieehemalige dies mitgroßemErfolggelang.Erstjüngstverwandelte neu kodierenkönnte?EsgibtreihenweiseBeispielewo dersetzung, auchmitdenÜbertretungendesMenschen, Gebäude desBrutalismusnichtineinenOrtderAuseinan Kunst, wennsiediesesweltweitgeschätzteikonische Abriss, sondernaufeineNeubestimmung.Was wäredie am KaidesHindenburgdammsundwartetnichtaufden ein PanzerkreuzermitgewaltigenKanonenrohrenliegter und wegenseinerNutzunghochumstrittenerBau.Wie Universität, sollabgerissenwerden.Einemblematischer Abb 6 verluste vonBautenderModerne.Dersog. Auch imHochschulbaudrohenerheblicheDenkmal sie müssennurinstandgesetztunderneuertwerden. tet, bietetRäu me fürzeitgenössischeLehransätzezuhauf– tekten Pysall,Jensen&Stahrenberg, vernetzenden Raumstrukturen.DasMeisterwerkderArchi Reformzeit derBrandt-Äramitihrenöffentlichenundkiez bietet diesegrandioseSchuleausderpädagogischen lässtaufsichwarten.NochimmerhatdieStadtals Wie wirddiedenkmalgerechteErneuerungder Ein Skandal,dassdemLandesdenkmalamtdiealler , ehemalsZentralesTierversuchslabor derFreien , wie dieallermeistenBerlinerSchulen.Allesdas [7] ZEIGENDIEENORMENGESTALTQUALITÄTEN DERBERLINERMODERNE. findenleuchtendeAusstellungenstatt,die 20.000 NS-U DDR -Zeiten, dasFriedrich-Ludwig- -Boot-Basis von 6 Plätzenweichen.Damitwären 1970 1974–1976 Abb5 er Jahrenabge Bordeaux [6] Mäusebunker UNDSCHLAFKLINIK

) einneuer 20 Bassins errich . Jahr inein

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[8] und publizierterzurArchitekturderModerne. des NetzwerkesSchaustelleNachkriegsmoderne.SeitvielenJahrenforscht Internationalen BegegnungszentrumderWissenschaftinBerlinundSprecher wicklung studentischerWohnquartiere inBerlin.EristGeschäftsführerdes Schlachtensee eG.Seit ANDREAS BARZ die schändlicheTat amOrtmarkieren. kriegsmoderne nichtmehrohneweiteresmöglich. keit undderAbrissoderdieVerschandelung derNach wäre mehrdennjeimFokusinternationalerAufmerksam Zentrum desArchitekturdiskurses innen Rückenwindgeben.Berlinalsweltweiteinmaliges Bemühungen dervielenInitiativenundDenkmalaktivist* liner ModerneneueWertschätzung generierenundden der BerlinerNachkriegsmodernewirdfürdiegesamteBer hängen –erfasstundbewertetwerden. matisch –auchinseinenstädtebaulichenZusammen Moderne durchdieLandesdenkmalämterendlichsyste inihremCharakterverändert,dennochmussdasErbeder sche Tragfähigkeit odersinddieBautenbereitszusehr Geschichte lässtsichretten.Oftmalsfehlendieökonomi nicht jederBauderbundesrepublikanischenund die Welterbe-Pufferzone eingreifenwerden. die Textur derStadtundimFalldesAlexanderplatzesin tendamm müsstegesprochenwerden,dasieerheblichin sogenannte HochpunkteamAlexanderplatzundKurfür s des mitdemKarstadt-Kaufhof- konzepten. AuchüberdiejüngsteVerständigung desLan sondern oftbrachialundmitwenigsympathischenFarb lungen dessozialenWohnungsbaus der geschieht dasmitAugenmaß,wieindenWelterbe-Sied getischen UmbauderWohnhäuser inGang.Nichtimmer manent Veränderungen insbesonderedurchdenener wurde hiernochgarnichtgesprochen.Auchdortsindper über dieGroßsiedlungenderModerneinOstundWest stadtbildprägenden Turmbauten entstehen. Festivalraum könntehieramFrankfurterTor mitseinen kino realisiert,istunverständlich.Was füreinmondäner henten FilmpalastimdenkmalgeschütztenUraufführungs auf diesenBaugeworfenhabenundhierihrenlangerse samen Tod. Warum dieBerlinerFestspielenochkeinAuge Kosmos stirbtalsfehlgenutztesGroßraumkinoeinenlang Gegenteil, hierklemmtesbeimBezirksamtPankow. tümer mitseinemDenkmalnichtsanzufangenweiß.Im ßenden Räumenliegtabernichtbrach,weilderEigen Wohncampus abgetrennt.DerKomplexmitseinenflie und ruinöses DaseinundistdurchBauzäunevomneuen mann-Campus inBerlin- häuslers FranzEhrlichaufdemGeländedesLudwigHoff der rissenen DeutschenSporthallealleLeitbautendesSports WARTEN AUFDENNEUANFANG. DDR

Müthers Ahornblattwirddennochfehlen.Mansollte Das erneuteAntragsverfahrenfürdasWeltkulturerbe Sicher, nichtjedeSiedlungderNachkriegsmoderne, Die Listekönntehiernochweiterfortgesetztwerden: Das vonJosefKaiserander Auch dasInstitutsgebäudederSchlafklinikdesBau -Hauptstadt beseitigt. istMitgründerundVorstandsvorsitzender derStudentendorf 2001 engagiertersichfürdieErneuerungundEnt 8 7

9 Abb 8

SIGNA KMA fristeteintrauriges

-Konsortium über

20 1

errichteteKino 1920 .

Jahrhunderts

er Jahre,

DDR

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UNESCO-WELTERBE SIEDLUNGEN DER BERLINER MODERNE autor zumAnlassnehmen,ausdenSiedlungenzuberichten Interbau weist ParallelenzumWelterbe-Antrag «Karl-Marx-Allee| und GärtendieSiedlungenderBerlinerModerne auf Berlin:dieMuseumsinsel,PreußischenSchlösser aktuell sellen Wert» fürdieMenschheit.InDeutschlandgibtes so geehrtenStätteneinen«außer gewöhn lichen univer die Eintragungals streicht. DerhöchstmöglicheStatuseinesDenkmalsist Berlins alsArchitektur-Destination derModerneunter nal ungewöhnlichhoherProzentsatz,derdenStellenwert aus dem20.Jahrhundertstammen.Dasisteininternatio weise jungenbaukulturellenErbe.Sieverfügtüberetwa Berlin isteineStadtmiteinemreichenundvergleichs [1–6] tung einesdichterenGroßsiedlungsbausmitgradlinigver zeichnenden Weltwirtschaftskrise dieWeichen inRich wurden imZugedersichEndeZwanzigerJahreab parzellen nochdenIdealenderGartenstadt-Bewegung, frühen Bauprojekteder Wohnsituation indenMietskasernen.Folgtenvieleder Luft undSonne»reagiertedamitaufdiebe engte unteren undmittlerenEinkommensgruppenzuverbessern. Bauland undhalf,dieWohn- undLebensverhältnisseder Dreizehnfache angewachsen.Dassorgtefürvielfrisches «Groß-Berlin. QuasiüberNachtwardieFlächeaufdas der Eine wichtigeVorbedingung zumBauderSiedlungenwar der bau-undideengeschichtlichen ging undheutemitbeidengemeinsameinenwichtigenTeil Stalinallee undderAusrichtungInterbau Großprojekt mitmehrerenTeilprojekten, dasdemBauder und sollteneuePrinzipiendesStädtebauserproben–ein den tionalen Architekturgeschichtegelten.IhrBauhalf,diein heute offiziellalsBerlinswichtigsterBeitragzurinterna sechs zwischen Mit der ERFAHRUNGEN LASSENSICHÜBERTRAGEN? WO GIBTESPARALLELEN UNDWELCHE Abb 1-6 8.000 ERFAHRUNGEN AUSDENSECHSBERLINERSIEDLUNGEN DER MODERNE WOHNEN IMWELTERBE POSTKARTEDERSECHSBERLINERWELTERBESIEDLUNGEN 1920 1920 Das CredoderPlanerkulminierteinLosung«Licht, eingetrageneDenkmale,vondenenrundeinDrittel . 2008 46 1957 erfolgteZusammenschlusszurEinheitsgemeinde Die SituationdersechsbewohntenSiedlungen er JahrengrassierendeWohnungsnot zulindern Welterbestätten. Davonentfallengleichdrei erfolgtenEintragungalsWelterbe dürfendie » auf.DaswillichalsAnwohnerundProjekt 1913 UNESCO und 4 1 1910 1934 -Welterbe. Sieattestiertden er JahremitgroßenGarten entstandenenSiedlungen DNA Berlinsbildet. 1957

voraus [7–10]

HUFEISENSIEDLUNG:POSTKARTETÜRENUNDEINGÄNGE,FOYERINFOSTATION, BAUSTELLEDERGROSSSIEDLUNGBRITZ, KÜCHEDESFERIENHAUSES« 5 2 ------.

Als dieNachrichtimJuni Voraussetzungen fürdenerfolgreichenWelterbeantrag. rungsarbeiten. DieseMaßnahmenwarennotwendige die UnterschutzstellungsowieerstegroßflächigeSanie Geschichte begonnen.AbMitteder schaftlichen UntersuchungderSiedlungenundihrer ihrer Architekturleisten. lichen BeitragzuderhohenWohnqualität undRaffinesse ziell beiTaut, ScharounundSalvisbergeinenwesent tergrund, obwohldieklugarrangiertenInnenräumespe wurden erprobt.DieserletzteAspektgerätoftindenHin gungs- undFreiraumkonzeptesowieneuartigeGrundrisse der Fassaden.AuchinnovativeFinanzierungs-,Beteili Siedlungen beruhtabernichtnuraufderäußerenForm träger zumanifestieren.DieQualitätundBedeutungder mit dazu,dasideologischeProgrammderjeweiligenBau der anderenStraßenseite.AuchhierdienteEntwurf konservativeren AkteurenprotegiertenSiedlungsteilauf Grenze zueinemzeitgleichentstandenen,vonpolitisch Länge unterteilteZeile.Siemarkierteinedeutliche eine, inzweiwallartigeTeilstücke vonknapp Taut geplante«RoteFront»inderHufeisensiedlung– gen. DasprominentesteBeispielistsicherdievonBruno haben direkteVorläufer indenBerlinerWelterbe-Siedlun sen, wiewirsieimerstenBauabschnittderAlleefinden, tende Wohnblöcke mitüberraschendmodernenGrundris Marx-Allee zurAnwendung.Aberauchstraßenbeglei ansatzweise auchimzweitenBauabschnittderKarl- Form ab mensstadt verwendetePrinzipkaminabgewandelter bereits inderWeißen StadtundderRingsiedlungSie wortet wurden terplans mehrerenPlanerneinzelneBauarealeüberant Zeilenbau, beidemaufBasiseinesvoraberstelltenMas führte zueinemdurchGrün-undFreiflächenseparierten Prozess, derinspäterenAnlagenfortgeführtwurde.Dies te die ersteBerlinerSiedlungdesNeuenBauens.Sieer prob Wedding entstandene SiedlungamSchillerparkgaltals Flach- oderPultdächernerreichtet.Dieab wurden mitdreibisfünfGeschossenundmodernen laufenden Wohnzeilen gestellt.DiemeistenGebäude die AuflösungdertypischenBlockrandbebauung–ein Ab denspäten Dieses unterÄgidedesStadtbauratsMartinWagner 1957 beiderBebauungdesHansaviertelssowie .

1970

er Jahrenwurdemitderwissen 6 3 2008 allgemeindurch sickerte,

1980 er Jahrefolgte 1924 400 imBezirk Metern ------

denen ichzudemausersterHandberichtenkann. weil hierdiemeistenInitiativengestartetwurden,von triere ichmichstärkeraufdieHufeisensiedlung Welterbe-Siedlungen verfahrenwurde.Hierbeikonzen Im Folgendensollgeschildertwerden,wieimFallder • • • • • • Es mussfrühzeitigkommuniziertwerden Antrags inRichtungderBewohnerschaftratsamsind welche kommunikativenSchritteimZugeeinesWelterbe- lerweile empirischentkräftetwerden,zeigenaberauf, erwarten. DiemeistenBefürchtungenkonntenzwarmitt von Hansaviertel,CorbusierhausundKarl-Marx-Alleezu Denkmalschutz hinzu. noch dieAngstvoreinemdannstrengerdurchgreifenden privaten, wenigerdenkmalaffinenReihenhaus-Besitzer zuvor privatisiertenHufeisensiedlungkamimKreisder busse vordemHausrangieren.SpeziellinderzehnJahre touristischen InteressesundsahenbereitsdieReise zudem besorgtangesichtsdeserwartbaransteigenden den KölnerDomerhobenzusehen.Einigezeigtensich wie etwadasKolosseuminRom,SchlossVersailles oder Wohnumfeld auf einmalindemselbenkulturellenRang schwer damit,ihreeigenesvermeintlichge wöhnliches lichen dreiPositionen:Diemeistentatensichschlicht mission nichtnachvollziehen.HierbeigabesimWesent ungewohnt einmütigpositiveVotum der Wohn- undLebensumfeldbedeutet.Viele konntendas zunächst, wasderneueStatusfürihrpersönliches Fast alleBewohnerwarenüberraschtundfragtensich existierten aberauchvieleBedenkenundVorbehalte. Status besteht und politischenEffekteentstehenkönnen zu erwartensind und Rezeptiondazugehört «doppeltes» Welterbe handelt universal value»zukommt welche BeziehungzwischenDenkmal-undWelterbe- welche überauspositivenmedialen,sozialen welche EffektefürTourismus undWohnungsmarkt warum derjeweiligeGegenpartinVermittlung warum essichbei warum demeigenenWohnumfeld ein«outstanding Ähnliche ReaktionenwärensicherauchimBereich 9 7 BEN BUSCHFELD

KMA

undInterbauumeingenuin

UNESCO

TAUTES HEIM»

Abb 7-10

-Kom

- - - - - . ,

10

8 10

11 [11] Dass dieBritzerAnlageüberbestetouristischeInfra In derWohnstadt CarlLegiengibteseineSchauwohnung, in derSiemensstadtexistierenmehrereInformationstafeln. kenberg einSystemvonInfostelen in derSiedlungSchillerparksowieGartenstadtFal vice fürdieBewohnereinrichtete.SpeziellTouristen ist Schillerpark einen«Welterbe-Raum» mitConcierge-Ser nungsbaugenossenschaft von führungen, GastronomieoderVerkaufsbuchhandlungen. tionen mitder Privatwirtschaft –etwaAnbieternvonStadt beziehungsweise auchsynergetischangelegterKoopera ehrenamtliche UnterstützungausderZivilbevölkerung tionen unterstützt. Wohnen, diedieseAngebotedurchgünstigeMietkondi Ladenlokale befindensichheuteimBesitzderDeutschen temporäre Ausstellungenstattfindenkönnen.Beide eine ArtPavillonbausogestaltet,dassdortEventsund zweitgrößten dersechsWelterbe-Ensembles. Hierwurde Siemensstadt» Wohnumfeld-verträgliches Maßeingependelthat. Architekturtouristen etabliert,derenZahlsichaufabsolut gen. DerOrthatsichraschalsersteAnlaufstellefür wichtigsten InfoszudenanderenfünfWelterbe-Siedlun von deutsch-englischenAusstellungstafelnaberauchdie der GeschichteSiedlunggewidmet,vermitteltanhand ßende, vonmirerstellteAusstellung.SieistinersterLinie lung» tag nachmittagsgeöffneten«InfostationHufeisensied Zu demLadenlokalderjeweilsamFreitagundSonn LOKALE INFORMATIONSORTE SCHAFFEN aus Café,AusstellungundNachbarschaftstreffbetreibt. vor OrteinehemaligesLadenlokalalseineKombination tion miteinemaufStadtführungenspezialisiertenBüro– Förderer derHufeisensiedlung»,heute–inKoopera wurden. Mitarbeiter inRentegingenundStellennichtnachbesetzt zuständigen UnterenDenkmalschutzbehördeNeukölln parallel beiderfürNachfragenundGenehmigungen Verstöße gegendenDenkmalschutzhäuftensich,da zeleigentümer zuverkaufen.DieNachfragewargroß,die man an,dieReihenhausbeständeinBritzanprivateEin mehrfach überdieBörsedenEigentümer. Ab hochkarätiges, maßgeblichvonTaut geprägtesPortfolio wechselte dasUnternehmenundseindenkmalpflegerisch schaftslösung aufdenWeg zubringen.IndenFolgejahren Initiative, dievergeblichversuchte,eineGenossen privatisiert. RaschformiertesichinderBürgerschafteine sches Wohnungsunternehmen, ineinemBieterverfahren arbeitete. gesellschaft mehr jedochmitderPrivatisierungWohnungsbau mit IhrerGrößeundBekanntheitzusammen,nochviel struktur dersechsSiedlungenverfügt,hängtzumeinen INFOSTATION SIEMENSTADT Einen anderenWeg beschrittdieBau-undWoh Ein ähnlichesKonstruktexistiertmitder«Infostation

Abb 8 2007 1998 gehörteinesichimHochparterreanschlie GEHAG gründetesichderVerein der«Freundeund 11 Abb 11 wurdedie EinBetriebwärenichtmöglichohne , fürdieBrunoTaut alsChefarchitekt auch inderRingsiedlung,dem [12] UNESCO-URKUNDE GEHAG 1892 , dieinderSiedlungam Abb 13 , damalseinstädti 12 13 installiert.Auch [13] LEITSYSTEM INDERGARTENSTADT

2000

fing ------

die aufAnfragegeöffnetwerdenkann.InderWeißen eisensiedlung alsesdarumging,diehausindividuelle geldwerten Drittmittelnflankiertwerdenkönnten. kann auchdurchFördergeldergeschehen,diedannmit es sichereinesEngagementsdesLandesbedürfen.Dies schrecken. ZurUmsetzungentsprechenderKonzeptewird auch voreinemdauerhaftenEngagementnichtzurück sich ihrenRessourcenentsprechendeinzubringenund Akteure bereitsind,ideologiefreiaufeinanderzu zugehen, terter –UmständenichtzumZiel.Wichtigist,dassalle bereits. Sieführtenaberaufgrund–hiernichtnähererläu voraus. EntsprechendmoderierteAngebotegabes mung verschiedenerAkteureundInteressensgruppen Der ErfolgnotwendigerMaßnahmensetzteineAbstim RUNDE TISCHEUNDSYNERGIENAUFBAUEN einen verwobenenDualismuspräsentierenmüsste. Standorten immerbeidehistorischenPerspektivenals mentieren. Selbstredendist,dasseineDarstellunganallen erhöhen oderauchdessenEntstehungsprozesszudoku die ErfolgsaussichtendesWelterbe-Antrags deutlichzu Schaffung vonsolchenInfostätteneineMaßnahme,um von konkretenOrtenundBetreiber-Konstrukten wäredie sich aberauchaufandereOrteübertragen.Unabhängig Hansaplatz, Weberwiese undSchilligstraßeaus,liessen entwickelt. SiegehenvoneinerNutzungderBahnhöfe für GeschichteundGegenwarte.V. gewonnen werdenmüsste.HierhattedasBerlinerForum nannten Themenbahnhöfen,beidenendie hineinwirkende LösungwäredieEinrichtungvonsoge des Tiergartens. EinestärkerauchindieStadtgesellschaft ein ReaktivierungdesBerlin-PavillonsamöstlichenEnde zwei KirchenimStilderModerne.Charmantwäreauch Orten –etwadieHansabibliothek,dasEternit-Hausoder tel existiertgleicheineReihevonpotenziellgeeigneten abschnitt inLaufnähezumAlexanderplatz.ImHansavier sibel neuzugestaltendePavillonbautenimzweitenBau solche miterhaltenenInterieur–oderstädtebaulichsen Berlins wärendiesetwaLadenflächen–vorzugsweise Potenzielle Standortegäbeesgenug.ImeinstigenOstteil lierte KooperationmehrererParteienvoraussetzenwürde. Umsetzung jedocheinegute,bislangsonochnichtetab Hierfür existierenbereitsverschiedeneIdeen,deren viertel sowieentlangderKarl-Marx-Alleezuetablieren. speziell dieInfostationHufeisensiedlungauchimHansa unterstützen, wäreeshilfreich,ähnlicheAngebotewie restaurierten undmöbliertenHauszuübernachten. habern, einigeNächteineinemimStilder mage anBrunoTaut konzipiert,erlaubtesArchitekturlieb um einHybridausMuseumundFerienhaus.AlsHom Heim» inderHufeisensiedlung.Hierbeihandeltessich von meinerFrauundmirprivatbetriebeneProjekt«Tautes Stadt inReinickendorfexistierenkeineeigenenAngebote. Eine ähnlicheSituationhattenwirauchinderHuf Um denWelterbeantrag fürdas«DoppelteBerlin»zu Ein ganzpersönlichesWelterbe-Erlebnis bietetdas [14] WOHNSTADT CARLLEGIEN(ABB.AUSWWW.BERLINER-MODERNE.DE) 2018 ersteKonzepte BVG 1920 alsPartner er Jahre

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stark imDenkmalbereichengagiert. nisator der«Triennale derModerne».NebenseinergrafischenArbeitister baren Museums«Tautes Heim»,Träger mehrererDenkmalpreiseundMitorga Publikationen zudenWelterbe-Siedlungen realisiert,istInhaberdesmiet BEN BUSCHFELD dung undKooperationallerpotenziellenPartner. chermaßen getragenesProjektbrauchtdiefrüheEinbin folgreiches, vonPolitik,WirtschaftundBevölkerungglei kommuniziert werdenkannundmuss.Einlangfristiger Weg auf,wieBerlinspotenziellesnächstesWelterbe gerufenen «Triennale derModerne»zeigensieeinen sam mitVeranstaltungsformaten wieder existieren mehrerefundierteVeröffentlichungen. Gemein Auch zurKarl-Marx-AlleesowiezudemWelterbeantrag zuletzt auchvomBürgervereinHansaviertelumgesetzt. ähnlich gearteteWebsite zur Jugend- undErwachsenenbildungrealisieren.Einetwas gaben fürdie–vonder reiches GlossarsowieeinenBereichmitThemenundAuf ten wirbeiwww.berliner-moderne.de aucheinumfang Touren undIn formationen zudensechsSiedlungenkonn die sichauchgutamSmartphonenutzenlässt.Neben sowie eineinhaltlichmächtigezweisprachigeWebsite, eine modularerweiterbaremobileWanderausstellung zu denSiedlungenausderTaufe zuheben.Entstandenist Es erwiessichalsGelegenheit,gleichzweiFörderprojekte fene Projekt«SharingHeritage»-Projektalssehrhilfreich. Rahmen desEuropäischenKulturerbejahrs2018ausgeru Berlins adäquatzuvermitteln,erwiessichzuletztdasim lungen Um Geschichte,CharakterundWert derWelterbe-Sied ZUSÄTZLICHE INFORMATIONSANGEBOTE SCHAFFEN res Verständnis desWelterbes. staltungen sorgenfürmehrZusammenhaltundeintiefe sowie gelegentlichePublikationen,Vorträge undVeran regelmäßige Straßenfeste,identitätsstiftendeT-Shirts der BewohnerschaftaufbreitesInteressestießen.Auch staltungen ineinerlokalenSchulaulaorganisiert,diebei zu derUmsetzunghattenwireineSerievonInfoveran nahmen indenSiedlungenfinanziertwurde.ImVorfeld pflegerischen, gärtne rischen undenergetischenMaß hätte undmitderaucheineReihevonbaulich-denkmal den Welterbe-Status garnichtzurVerfügung gestanden «Nationale Welterbestätten» –eineRessource,dieohne finanziert mitMittelndesBundes-Förderprogramms Büro –umgesetztwerdenkonnte.DieRealisationwurde Katrin Lesser, WinfriedBrenneArchitektenundmeinem verein, demLandesdenkmalamt,Landschaftsarchitektin 2009 hatte ich Erhaltung ihrerWohneinheiten andieHandgibt.Hierzu Details zuderdenkmalgerechtenInstandsetzungund etablieren, dieEinzeleigentümernundMieternalle Denkmalschutz-Plattform www.hufeisensiedlung.info zu bis Lage sieheS.16/17 2011 2007 14 istselbständigerDesigner. ErhatmehrereProjekteund –inKooperationmitdemlokalenFörder einKonzepterstellt,dassjedocherst

PLAKATMOTIV ZUR«TRIENNALEDERMODERNE» UNESCO auchmedialsowieaußerhalb INTERBAU 1957

ebenfallsgeforderte– 2013 insLeben

wurde

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STALINBAUTEN ACHIM BAHR

Die Rede von der Stalin- resp. Karl-Marx- und Frankfurter Allee im Berliner Osten ist bis heute von pejorativen Umschreibungen begleitet. Die imposanten Wohnbauten zwischen Strausberger Platz und Proskauer Straße wer- den verächtlich als Arbeiterpaläste, ihr elegantes neo- klassizistisches Design als Zuckerbäckerstil herabgewür- digt und Richard Paulick, einer ihrer maßgeblichen Archi- tekten, als Albert Speer des Ostens diskreditiert. Selbst 1 2 3 4 die als Gag völlig frei erfundene Absurdität, die Straße sei

«WOHNZELLE FRIEDRICHSHAIN» IN DER PLANUNG VON HANS SCHAROUN (1949) ENTWURF VON EGON HARTMANN (1951) KMA 1 – BAUPHASEN DER GEBIETSENTWICKLUNG KMA 1 – ERHALTUNGSVERORDNUNG DER STÄDTEBAULICHEN EIGENART wegen des charakteristischen Keramikschmucks der Gebäude schon zur DDR-Zeit als Stalins Badezimmer ver- Hans Scharoun «schlug eine Figur aus locker in einem gemeinsamen Grünraum gruppierten, Aus der dann «Wohnstadt Friedrichshain» genannten Bauperiode stammen die beiden Laubenganghäuser von Ludmilla Herzenstein Abb 4 sowie sechs Bebauung vor 1945 Nach dem Beschluss des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg vom 10. Juli 2018, für das grün markierte Gebiet überwiegend nord-südlich ausgerichteten Zeilen mittlerer Höhe vor, mit einigen Scheibenhoch- nord-südliche Zeilenbauten, die von Richard Paulick um zwei weitere ost-westliche Zeilen ergänzt wurden. Den Wendepunkt hin zur Baupolitik der 1949–1955 eine Verordnung zum Erhalt der städtebaulichen Eigenart aufzustellen (für das blau markierte Gebiet an der Weber- spottet worden, bestand die Plausibilitätsprüfung bei häusern und zwischen die Zeilengruppen ein gefügten Einheiten von teppichartig zusammen- «Nationalen Traditionen» markierte das Hochhaus an der Weberwiese (1951/1952) von Hermann Henselmann Abb 6. Der von Egon Hartmann 1951 1956–1965 wiese existiert bereits eine Erhaltungsverordnung), hat das Bezirksamt eine Reihe von Bauvorhaben genehmigt. geschobenen Flachbauten. Eine Stadtlandschaft, die nichts von der gründerzeitlichen Enge üb- gewonnene Wettbewerb zur Stalinallee Abb 2 zeigt die Konzentration auf den Boulevard, der durch mehrere Platzanlagen (Abb 7 Strausberger Platz, 1966–1989 Das Bezirksamt möchte nun den Geltungsbereich um die hellgrün markierten Bereiche reduzieren. Eine Festsetzung Wikipedia ohne Weiteres – sogar die eigenhändige riglassen sollte, die dort vor dem Krieg bestanden hatte.» (G. Dollf-Bonekämper) Die Ähnlichkeit Architekt: Hermann Henselmann) gegliedert wird. Durch die palastartigen Wohnbauten auf übergroßen Grundstücken werden zum Teil die Stadtstrukturen nach 1990 der Verordnung ist noch immer nicht in Sicht. Löschung des Eintrags durch ihren Urheber wurde rück- zum späteren Hansaviertel ist offensichtlich. im Hinterland aufgegriffen, aber zugleich auch durch die übergroßen Baukörper (Abb 8 Block C-Nord, Architekt: Richard Paulick) verdeckt. Man trat auf neu angelegte Straßen nach 1945 die Allee wie in einen Feierraum. Mit der Ausführungsplanung wurde dann die Allee stärker symmetrisch gestaltet und die Anbindungen in den umgebenden Grenze Bearbeitungsgebiet gängig gemacht – und fand Eingang sowohl in studen - Stadtkörper gestärkt (sog. «Auerdreieck», Gebiet um die Weberwiese). tische Seminararbeiten als auch in etablierte Medien wie Reiseführer oder Tages- und Wochenzeitungen. Trotz der diffamierenden Attributierungen stellt der 2,3 Kilometer lange und 90 Meter breite Boulevard – BASICS | «ERSTE SOZIALISTISCHE STRASSE BERLINS» zumindest in Europa – die letzte Verwirklichung eines groß angelegten stadtplanerischen Gesamtkonzepts dar, dessen KMA 1 ästhetische Qualitäten mittlerweile unstrittig sind: die moderate Monumentalität der Architektur und ihre eklek- Wie an keinem anderen Ort in Berlin lassen sich an der Die jeweils dahinterliegenden Wohnblöcke wurden von als «letzter gebauter europäischer Boulevard» ihre Renais- stände geben müssen. Wann werden eigentlich auch die nenschwere Förderprogramm Städtebaulicher Denkmal- tizistischen Stilmerkmale wurden Jahrzehnte später – im Karl-Marx-Allee die charakteristischen Wendungen von denselben Teams bearbeitet. Der als Stalinallee geplante sance nach 1990. Die Wohnungsbau gesellschaften waren bauzeitlichen Straßenleuchten am Strausberger Platz schutz zu bringen. Während im Gebiet KMA 2 bereits seit Westen – unter dem Begriff der Postmoderne wieder auf- Architektur und Städtebau der DDR erkennen. Nicht nur und errichtete Boulevard hatte jedoch bereits zu DDR- gemäß Einigungsvertrag ge zwungen, Bestände zu privati- aufgestellt? — Unverständlich ist auch, wie es dazu dem Jahr 2000 eine Verordnung zum Erhalt der städte- gegriffen. Die Wohnungen – ausgestattet mit Fernheizung, die beiden Bauabschnitte der «alten» und «neuen» KMA Zeiten seine ideelle Mitte verloren. Das Denkmal des sieren und mieden den immensen Erneuerungsbedarf der kommen konnte, dass die Bezirksdenkmalpflege lange baulichen Eigenart gilt und das Förderprogramm Anwen- Toiletten, Bädern, Aufzügen, Müllschluckern und Gegen- selbst symbolisieren den Übergang von der Baupolitik der Diktators wurde 1961 (er war 1953 gestorben und seit denkmalgeschützten Bauten. Der antimoderne Zeitgeist Zeit Penthäuser auf den Wohnbauten der KMA 1 geneh- dung findet, hielt der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die- sprechanlagen – waren zu ihrer Entstehungszeit in der noch «nationalen Traditionen» vom Anfang der 1950er zur klas- 1956 kam die, allerdings inkonsequente, Entstalinisie- bewertete das traditionelle Bauen neu: «Paläste» ließen migt hatte, bevor nun in Abstimmung mit dem Landes- ses Instrument lange Zeit nicht für notwendig. Erst im Juli weithin zertrümmerten Stadt nicht nur besonders pracht- sischen DDR-Moderne der 1960er Jahre, bereits das Ge - rung in Gang) abgeräumt und die Allee in KMA umbe- sich leichter privatisieren als «Plattenbauten». Steuer- denkmalamt und bestätigt durch Gerichtsentscheidungen 2018 wurde ein Aufstellungsbeschluss gefasst – aller- voll, sondern auch außerordentlich luxuriös, sie erschienen biet der KMA 1 spiegelt die immanenten Spannung zwi- nannt. Das hinter dem Denkmal geplante ND-Gebäude begünstigungen lockten Investoren, die Denkmalpflege eine restriktive Linie verfolgt wird. Die Nutzung der dings wurde die Erhaltungsverordnung bis heute nicht der von den Entbehrungen der Kriegs- und Nachkriegszeit schen Tradition und Moderne in der Viersektoren-Stadt war nie errichtet worden, die 1951 errichtete Sport- und begleitete die spektakuläre Sanierung der Fassaden: Über Dächer durch die Bewohner* innen war Planungsinten- festgesetzt. Vielmehr hat das Bezirksamt eine Reihe von gezeichneten Bevölkerung als Monumente der Hoffnung wider. Ursprünglich vom gesamtberliner Stadtbaurat Kongresshalle von Richard Paulick musste wegen Bau- der Wärmedämmung wurde die so charakteristische Bau- tion! — Auffallend auch, dass der Bezirk Friedrichs- Bauvorhaben im vorgesehenen Geltungsbereich der Ver- und greifbare Vorboten einer besseren Zukunft. Hans Scharoun auf der Grundlage des Kollektivplans von mängeln 1972 abgerissen werden. Das Kino Kosmos von keramik erneuert. Eine Erfolgsgeschichte. Was jedoch hain-Kreuzberg bisher keine Schritte unternahm, das ordnung genehmigt. Mittlerweile ist auch die einjährige Um das bürgerschaftliche Engagement der Anwohner 12 13 1946 als «Wohnzelle Friedrichshain» Abb 1 geplant (das Josef Kaiser und Herbert Aust (Entwurf 1959, Realisie- nicht gelang, war die Revitalisierung der Gewerbeflächen. Ensemble der KMA 1 in das Bund-Länder-Programm des Frist zur Rückstellung von Bauanträgen verstrichen. Nun und Gewerbetreibenden für dieses einzigartig geglückte westliche Gegenstück war Charlottenburg-Nord), wird die rung 1960–1962) brachte die Entwurfshaltung der KMA 2 Die Alltagseinkäufe werden in den Supermärkten der Städtebaulichen Denkmalschutzes zu bringen. Der Inves- beabsichtigt das Bezirksamt, den Geltungsbereich der architektonische Konglomerat als kulturhistorisch bedeut- «Wohnstadt Friedrichshain» bereits in veränderter Form, an die KMA 1 und schuf neben der Sporthalle einen wei- Wohnquartiere realisiert, die Kaufhaus- und Centerstruktur titions-Boom der 1990er Jahre hat offenbar den Eindruck Verordnung zu reduzieren, d.h. den bereits erteilten sames Erbe städtischer Baukultur zu wecken und wach zu aber immer noch in Kontinuität zum sozialen Wohnungs- teren der immer schon geplanten, aber nie realisierten Berlins lässt kaum überregionale Spezial läden in der Allee hinterlassen, dass das Denkmalrecht ausreicht, um die Genehmigungen anzupassen Abb 4. Noch immer herrscht halten, wurde am Freitag, den 13. April 2018 der eingetra- bau der Zwischenkriegszeit errichtet. Die beiden Lauben- öffentlichen Bauten an der KMA 1 (auch ein Kulturhaus zu. Kulturaffines Gewerbe hat es angesichts der Gewerbe- Erneuerung zu steuern. Nach der Novellierung des Denk- in Friedrichshain-Kreuzberg die Praxis vor, Einzeldeals zu gene gemeinnützige Verein STALINBAUTEN gegründet. ganghäuser an der KMA Abb 5 und die Zeilenbauten süd- und ein Rathaus für den Bezirk waren ursprünglich vorge- mieten schwer. Unkoordinierte Baumaßnahmen – erst mal- rechts in Berlin ist leider die Umnutzung eines Denk- schließen, statt eine gemeinsame, mit dem Landesdenk- Gründungsmitglieder waren Ossis und Wessis, zu seinen lich davon zeugen von dieser Periode. Nach dem politi- sehen). Leider reichte die Kraft nicht mehr, nach dem wurden die Parktaschen angelegt, dann aufwändig der mals kein Gegenstand einer Regulierung mehr. So hilft malamt abgestimmte stadtentwicklungspoli tische Stra- Mitgliedern zählen inzwischen Unternehmer, Wissen- schen Schwenk zu den «nationalen Traditionen» ab 1950 Abriss der Sporthalle einen weiteren öffentlichen Bau im U-Bahn-Tunnel saniert und schließlich die Straßenleuch- das Denkmalrecht auch nicht weiter, wenn z.B. der Antrag tegie zu verfolgen. Kann man so für die Welterbe-Liste schaftler, Filmproduzenten, Designer, Künstler, Kunsthis- lieferte Hermann Henselmann mit dem Haus an der Geiste der KMA 2 zu errichten: die gesichtslosen Wohn- ten erneuert – haben Anwohner*innen und Gewerbetrei- gestellt wird, in einem Wohnhaus ein Kino einzubauen, kandidieren? — Ermutigung dagegen geht von den toriker und Architekten in resp. aus Deutschland, Frank- Weberwiese Abb 6 den Leitbau für die «Neue deutsche bauten der 1970er unterbrechen den Boulevard und deu- bende über Jahre strapaziert. — Mittlerweile ist die obgleich die städtebauliche Eigenart der KMA gerade Anwohner*innen aus, die sich angesichts des geplanten reich, Kanada, Finnland, Iran, Russland, Österreich und Baukunst» und die geplante Errichtung der «ersten sozia- ten bereits auf die spätere Herrschaft der Bauindustrie Sanierung der 1990er Jahre selbst schon wieder in die darin besteht, dass in den Wohnbauten zwar Läden und Super-Deals des Verkaufs ihrer Wohnungen an die aktien- Korea. Den Dysphemismus der Benennung gleichsam nach listischen Straße in der Hauptstadt Deutschlands». Der über die Architektur. So enthält bereits die so geschlossen Jahre gekommen. An vielen Stellen hängen schon seit Gaststätten existieren, nicht aber Veranstaltungsstätten. notierte Deutsche Wohnen so erfolgreich für die Re-Kom- außen kehrend, verfolgt der junge Verein als Lobby und Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs von wirkende KMA 1 viele Spuren der Geschichte zuvor und geraumer Zeit Netze und zeigen an, dass sich hier Für diese sind jeweils Sonderbauten vorgesehen. Wäh- munalisierung des Wohnungsbestandes an der KMA ein- Gemeinschaft engagierter und kompetenter Bürger und Egon Hartmann Abb 2 zeigt, dass zunächst an eine nach danach – nicht zu vergessen der Streik der Bauarbeiter Kacheln aus den sanierten Fassaden gelöst haben bzw. rend das Kino Kosmos seit Jahren als Eventlocation rui- setzten. Das Format des Welterbe-Antrags könnte dazu Bewohner dieses herausragenden Baudenkmals seine allen Regeln der traditionellen Stadtbaukunst durch am 17. Juni 1953, der u.a. dazu führten, dass die Charlot- lösen könnten. Keramikteile fehlen auch an den erneuer- niert wird, soll nun in einem Wohnhaus am Strausberger beitragen, dieses Engagement auch auf den denkmalge- Ziele mit Veranstaltungen, Publikationen, Projekten – und Plätze gegliederte Korridorstraße gedacht wurde. Durch tenburger Chaussee umbenannt und das Hansaviertel ten Straßenleuchten. Pfusch am Bau, wie Robert Huber Platz ein Arthouse Kino entstehen. Solche Entwicklungen rechten Erhalt und die behutsame Weiterentwicklung des natürlich mit sachkundig geführten Alleespaziergängen. die Vergabe der jeweils gegenüberliegenden Baublöcke nicht nur als ästhetische, sondern auch als politische Ant- berichtet (vgl. S. 14/15). Wenn sich Berlin erneut um die können nur durch eine Verordnung zum Erhalt der städte- ganzen Gebiets KMA 1 zu lenken. (TF) Neben der Propagierung des Denkmalschutzes und an die verschiedenen Kollektive wurden später die Sym- wort auf die KMA 1 deklariert wurde. — In späterer Nominierung für die Welterbe-Liste bewerben möchte, baulichen Eigenart reguliert werden. Eine solche Verord- der Motivation interessierter Anwohner und Besucher metrie der Allee und die Individualität der Blöcke gestärkt. DDR-Zeit bereits in die Jahre gekommen, erlebte die KMA 1 wird es Lösungskonzepte für diese offenkundigen Miss- nung ist auch die Voraussetzung, ein Gebiet in das millio- sind – in Kooperation mit den anderen beteiligten Initia- tiven – die erneute Welterbe-Nominierung von Karl- Marx-Allee und Interbau 1957 als rivalisierende Konzep- tionen widerstreitender Systeme von Städtebau und Weltanschauung in einer einzigen Stadt und die lang schon überfällige Reaktivierung der Ausstellung zur His- 5 6 7 8 torie der Stalinbauten im legendären Café Sibylle beson- ders spannende Aufgaben und vordringliche Anliegen des Vereins. Letztgenanntes Projekt erweist sich nach der Wiedereröffnung bisher als leider unerwartet schwierig – dabei wäre das Café Sibylle in der Mitte der Allee als Stützpunkt des Vereins mit adäquatem Informationsange- bot der ideale Standort.

ACHIM BAHR Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender des gemeinnüt- zigen Vereins STALINBAUTEN e.V., tritt leidenschaftlich für die Allee und all- gemein für einen würdigen Umgang mit der Kunst und Kultur als Zeugnisse eines anderen Deutschlands ein, soweit sie noch vorhanden sind. Ein ähnliches Thema ist die Fassadensanierung, zu der es herrschaftliche Symbolik in Form eines sozialistischen Klas- heute nicht mehr existiert. Der Verein setzte sich unter unterschiedliche Sachstände gäbe. Der Baupfusch geht sizismus gewährleisten sollte. Den stilistischen Prototyp für anderem erfolgreich für die Wiedereröffnung des Cafés auf das Jahr 1997 zurück, als die Sanierungsmittel als die Karl-Marx-Allee entwarf Hermann Henselmann mit Sybille ein und die dortige Realisierung der damaligen DIE ZUKUNFT WIRD BESSER aufgebraucht galten. Aktuell ist die Frage, wenn es zur dem besagten Hochhaus an der Weberwiese, erbaut Dauerausstellung über die Geschichte der Allee. Er emp- neuerlichen Sanierung kommt, ob diese auf Basis des 1951/52. Henselmann hatte sich 1945 zunächst kritisch findet die Allee dennoch bis heute als künstliche Straße, ROBERT K. HUBER bauzeitlichen Typus geschehen soll oder nach Art der mit der Stilistik von Repräsentationsarchitektur auseinan- die nicht wirklich als der gedachte Boulevard funktioniere. FÜNF GESCHICHTEN AUS DER KMA 1 Wärmedämmmaßnahmen der 90er Jahre. Dazu klärt der- dergesetzt. So verwundert nicht das oben erwähnte, ihm Wobei 2003, zum 50. Jahrestag des Volksaufstands von zeit eine Studie an der HTW Berlin, im Auftrag des Lan- zugeschriebene, Zitat. Doch forderte er auch eine «schöp- 1953, hatte er das Gefühl, die Straße habe doch eine VON KÄMPFEN, SELTSAMEN BLÜTEN UND EINER NEUEN GEMEINSCHAFT desdenkmalamts, ob die Energieeffizienz-Maßnahmen ferische Verarbeitung» vergangener Baukunst an den Chance. Es sei eine Art Zeitenwende gewesen, die altein- überhaupt sinnvoll waren. Gleichzeitig gäbe es viele Anfang der «Bemühungen um ein neues Antlitz der Haupt- gesessenen Mieter*innen hatten sich mit den neuen unterschiedliche Ansätze im Umgang mit diesem Sanie- stadt» (Berlin) zu stellen. Auch Richard Paulick wohnte ein Bewohner*innen gemischt, es kam zu Konflikten aber Die Geschichte der KMA 1 – der «ersten sozialistischen wortung für eine bessere Qualität zu übernehmen, als rungsproblem, immer auf Vorschlag der Eigentümer* ähnlicher Konflikt inne, als Assistent von auch zum Dialog und einer neuen Annäherung an das Bau- Straße Berlins» und einstigen Stalin-Allee – ist bis heute wenn andere an seiner Stelle planen würden. innen-Seite. Interessant sei allerdings, dass der dama- (1883–1969) der Moderne und dem Neuen Bauen verbun- denkmal. Dieser Impuls habe sich damals nicht erhalten geprägt von Konflikten und Zusammenarbeit, von aufrei- Als Architekturführer und Anwohner erlebt Krüger lige Pfusch keinerlei juristische Konsequenzen oder den. Später befand auch er, dass eine verständliche Archi- – sei aber auch heute entscheidend dafür, ob und wie sich benden Kämpfen und anstrengenden Erfolgen, von groß- die Straße aus zwei Blickwinkeln. Als die Privatisierung Schadensersatz zur Folge hatte – seinerzeit beteiligte tektur sich der «aus dem kulturellen Erbe überlieferten Ele- die Allee weiterentwickle. Dabei hat sich Kundel mit der maßstäblichem Egoismus und zuletzt vielleicht auch von in den 90er Jahren in die zweite Runde ging, wurden aus Unternehmen seien heute nicht mehr existent. Auch die mente bedienen» solle. Wobei beide, Henselmann auf «ihre Allee immer kritisch auseinandergesetzt. Ostalgie hält er Gemeinschaft. Wenn heute das Ziel der Weltkulturerbe- der Konkursmasse der DePfa (Deutsche Pfandbrief- und Ursachen seien fraglich. Anders stehe es um den Pfusch kritische Sichtung» sowie Paulick auf eine Verbindung «mit für unerträglich, dennoch hielte er den Namen Stalin- Status ist – gemeinsam mit den Bauten des zweiten Bau- Hypothekenbank AG) die Blöcke in einzelne Fonds aufge- der 50er Jahre. Ein Grund für die bauzeitlichen Schäden den fortschrittlichen Perioden unserer Geschichte», einen Allee eigentlich für historisch richtiger – als ein Stück der abschnitts und der Interbau im Westen der Stadt – so ist teilt. Quasi mit dem Geld der süddeutschen Zahnärzte sei sei, dass damals auch im Winter gearbeitet, sprich Flie- differenzierten Blick hatten. Architekturgeschichte, die sich in vielen damaligen Ost- dieses Ziel auch mit all diesen Aspekten verbunden. die damals anspruchsvolle Sanierung finanziert worden. sen angeklebt wurden. Anders als Henselmann setzte Paulick nicht die meist- blockstaaten wiederholte. Folglich habe in den letzten zwei Jahrzehnten die Bewoh- Auch Otto sieht eine Wandlung bei der Bewohner* rezipierten Wahrzeichen. Sein Bauabschnitt waren die Über Namen lässt sich bekanntlich streiten, wie Bereits die Entstehung der KMA war eine dramatische ner*innenschaft eine große Fluktuation erfahren. Die innenschaft. Wirkten viele bisher wie auf der Durchreise, Blöcke C. Eine Besonderheit dabei ist ein Haus auf dem schon viel gestritten wurde in der Karl-Marx-Allee – oder Architektur-Geschichte. Egon Hartmann, der Gewinner KMA war nicht nur den Verkehr betreffend eine Durch- scheinen die aktuellen Wohnungseigentümer*innen und Haus, das Paulick auf dem Dach des Blocks C Nord errich- besser reden, im Dialog, so wie sich heute viele eine des Wettbewerbs für die Stalin-Allee, und die nachplat- gangsstraße. Räumlich, ohnehin, wirke sie eher wie ein Mieter*innen gekommen zu sein, um zu bleiben. Nach den tete. Diese Wohnung bewohnt heute die Schauspielerin neue Kommunikation und Gemeinschaft vorstellen. Ein zierten Richard Paulick, Hanns Hopp, Karl Souradny und langes Rohr: die Struktur zu homogen, die Straße zu «Beton-Gold»-Jahrzehnten stellt er den Beginn einer neuen Natascha Paulick, die Enkelin. Paulick war damit der gleichsam zuversichtliches wie ernsthaftes Anliegen, um Kurt Leucht wurden von der DDR-Führung in Klausur groß, zu anonym, es entstand keinerlei Form von Kiezge- Kommunikation fest und erhofft sich durch den Weltkultur- einzige der Architekten, sagt sie, der seine Wohnung ganz nach den Jahren der Immobiliengeschäfte und Krimis geschickt, um ein gemeinsames Ergebnis zu erarbeiten. fühl. Doch es ändere sich etwas, auch in der öffentlichen erbe-Antrag ein Forum dafür. Denn alle vereine doch, dass nach eigenen Vorstellungen planen und später diese auch den Blick wieder auf die Entstehung, Geschichte und Die Allee wurde unter den Architekten aufgeteilt. Das Meinung. Es gäbe ein klares Ja zum Weltkulturerbe, mit sie sich vorstellen können, miteinander zu reden. Die Be - selbst bewohnen konnte. Den Schnitt gibt es nur einmal. Substanz des Baudenkmals zu fokussieren. Die ehema- letzte Wort hatte die Politik, sodass im Endeffekt, resü- der Hoffnung auf eine gesichertere Zukunft und mehr sonderheit für ein Weltkulturerbe KMA sei ohnehin nur im Nach dem Tod der Großmutter 1993 ist sie eingezogen. lige Karl-Marx-Buchhandlung könnte vielleicht so ein mierte später Hartmann, von den Ideen der Wettbewerbs- Gemeinschaft verbunden. diskursiven Zusammenspiel der damals geteilten Stadt am Die jüngere Geschichte der Wohnung ist wiederum ein Forum werden, an dem sich heute treffen und reden lässt arbeiten fast nichts mehr übriggeblieben sei. Die erzwun- Die gesicherte Zukunft der Anwohner*innen ist das entstehenden Eisernen Vorhang zu erzählen. In Ost-Berlin Krimi, ein über vier Jahre ausgefochtener Kampf, um eine über die Zukunft als Welterbe. Solch einen Ort des Dia- gene Gemeinsamkeit hatte lange Nachwehen, für den Hauptanliegen von Norbert Bogedein, seit 1999 ehren- hatten die beteiligten Architekten zum Teil am Bauhaus stu- Kaputt-Sanierung zu verhindern, mit der die Predac das logs könnten die Menschen gut gebrauchen. Die Profit- Städtebau wie auch die Beziehungen unter den Beteilig- amtlich im Mieterbeitrat aktiv, seit 2014 dessen Vorsit- diert, oder wären gerne Bauhaus-Architekten gewesen, denkmalgeschützte Kleinod empfindlich verunstaltet orientierung der Branche in den letzten Jahrzenten hat ten. Die Geschichte jedoch, aus heutiger Sicht, macht dies zender. Bogedein spielte im eingangs erwähnten Krimi und damit sei mehr Bauhaus – oder Moderne – in der Stalin- hätte. 2011, als die Sanierung der Fenster mit Zwangsbe- die engagierten Bewohner*innen viel Kraft gekostet, umso interessanter. Auch angesichts des Kulturkampfs eine der Hauptrollen. Alle Mieter*innen der KMA 1 wer- Allee enthalten als anderswo in der Zeit. lüftung angekündigt wurde. Eine Petition, namhafte Unter- davon berichten die meisten Zeitzeug*innen – und hat um den Baustil, zwischen der Moderne und einem staat- den durch den Mieterbeirat vertreten. Ende 2017 wurde Dies trifft nicht zuletzt auf die Laubenganghäuser von stützer* innen, die Begleitung durch das Landesdenkmal- mitunter seltsame Blüten getrieben. lich verordneten Neoklassizismus. der Mieterbeirat nochmals revitalisiert. Dies sei beinahe Ludmilla Herzenstein zu, die allerdings bereits 1949–1950 amt und die Unterschutzstellung der Wohnung selbst Eine noch aktuelle dieser seltsamen Blüten ist im Doch weiter zur jüngsten Geschichte: Dieser wie- prophetisch und ein wahrer Glücksfall gewesen, für das als Teil der Wohnzelle Friedrichshain, im Rahmen des konnten verhindern, dass ein Abluftrohr – im Durchmesser Hopp‘schen Abschnitt der Allee zu bewundern. Es handelt derum entsprang kürzlich ein wahrlicher Krimi, eine Neu- was 2019 folgte – und in den Erfolg der Rekommunalisie- «Generalplans zum Wiederaufbau Berlins» von Hans Scha- einer Waschtrommel – durch die Wohnung geführt wurde. sich um einen mysteriösen Laden, ohne Namen, ohne Ein- auflage des Berliner Klassikers Mieter*innen gegen Spe- rung mündete. Die Rekommunalisierung betrifft bis dato roun, errichtet wurden. Herzensteins Werk wurde an - 2016 wurde dem Denkmalschutz der Vortritt gegeben. richtung, ohne Nutzung und – wirklich – ohne Eingangs- 14 kulant*innen, verlegt ins Jahr 2019. Die Handlung war 961 Wohneinheiten in den Blöcken C Nord und Süd, D 15 schließend hinter Pappeln versteckt und sie wird – trotz spä- Doch nach drei Jahren der Ruhe ereignete sich 2019 der tür. Damit eine solch wundersame Blüte zu Stande ein kurzweiliger Showdown zwischen einer entmündi- Nord und Süd und F Nord; davon 81 im Rahmen des terer Läuterung des Architekturdiskurses – sogar noch heute besagte nächste Krimi. Wie die anderen Protagonist* kommt, ist zu spekulieren, dass es jemandes bedarf, in genden Immobilienwirtschaft und wehrhaften Mieter* Milieuschutzes für den Block D Süd. Die fünf genannten oftmals vergessen zwischen den männlichen Kollegen. innen fühlte auch Natascha Paulick eine neue Gemein- der Maximierung des Gewinns versiert und rechtlich innen, die mutig und rechtlich innovativ der Willkür des Blöcke plante die Predac zum Jahreswechsel 2019 inner- An dieser Stelle kurz zum eingangs erwähnten Zwist schaft im Entstehen und hofft, dass die Zukunft mehr bewandert, der eine Ladenfläche so aufteilt und vermit- Marktes widerstanden – ein weiteres Kapitel ihrer halb zweimonatiger Frist an die Deutsche Wohnen zu ver- zwischen Modernem Bauen und Neoklassizismus, wunder- Sicherheit für die Erhaltung der Straße bringt. telt, dass – tatsächlich – ein Laden ohne Tür über den bewegten Geschichte, wie sie vielleicht sonst nur im Film kaufen. Durch den Einsatz des Mieterbeirats und der Mie- bar in dem Buch «Zwischen Bauhaus und Stalinallee» von Für die Inneneinrichtung der Karl-Marx-Buchhand- Ladentisch geht. Der geteilte Laden ohne Tür – vielleicht dargeboten würde. ter*innen und mit politischer Unterstützung von Bezirk Andreas Schätzke zusammengestellt. Eine Architekturdis- lung hatte damals Erich Kundel gekämpft. Wobei, dies sollte dieser exemplarisch erhalten werden, als ein mah- Apropos Film, nicht nur, dass die Karl-Marx-Allee als und Senat konnten vier Blöcke durch die GEWOBAG kussion, mehr ein Kulturkampf, der im Westen mit der Bau- sei eigentlich recht zügig gegangen. Eine Mobiliarliste nendes Denkmal gegen die Gier. Drehort bei Filmproduktionen beliebt ist, die Straße ist (Gemeinnützige Wohnungsbau AG Groß Berlin) übernom- haus-Debatte von 1953 sein unrühmliches Pendant hatte. wurde mit der Unteren Denkmalschutzbehörde erstellt ROBERT K. HUBER studierte Architektur und Stadtplanung in München, Berlin konstruiert wie ein Filmset, eine lange Kamera-Fahrt vom men werden. Wobei Block D Süd, mit einem Vorkaufs- Hintergrund war die Verleumdung des Funktionalismus – und auch die kaputte Leuchtschrift, die aus den 60ern und Shanghai. Geschäftsführer der zukunftsgeraeusche GbR und Direktor des Strausberger-Platz bis zum Frankfurter Tor und noch ein recht des Bezirks an die Wohnungsbaugesellschaft Mitte im Osten als amerikanisch-kosmopolitisch, im Westen als stammte, wurde mit Hilfe des Bezirks saniert. Kundel war BHR OX bauhaus reuse auf dem Ernst-Reuter-Platz. Zahlreiche Projekte im bisschen weiter bis zur Proskauer Straße. Ab dem Frankfur- (WBM) übergehen konnte. Ausgeburt der Komintern. Die Propaganda verfolgt das Ziel einer der beiden Betreiber der 1993 wiedereröffneten Karl- Bereich Architektur, Stadtentwicklung, transdisziplinäre Bildung und Baukultur. 2019 kuratierte er die Triennale der Moderne in Berlin. ter Tor heißt die Straße heute Frankfurter Allee, die Blöcke Doch hat der Mieterbeirat auch die Intention, die einer neuen nationalen Tradition, deren Glanz nicht die Marx-Buchhandlung, bis diese 2008 schließen musste, G von Hans Hopp bilden das östliche Ende nach 2,3 km. KMA 1 über das Thema Miete hinaus zu vertreten? Früher Avantgarde der Moderne, sondern die Rückbeziehung auf und engagierte sich im Förderverein Karl-Marx-Allee, der [ Vollständige Textfassung | PDF: https://bit.ly/2K0MLQp ] Dort am Frankfurter Tor wohnt seit 1994 der Archi- weniger, sagt Bogedein, doch seit der Rekommunalisie- tekt Thomas Krüger im 10. Stock. Beruflich bietet Krü- rung gibt es mehr aktives Interesse, wie der Werdegang ger mit seinem Büro Ticket B professionelle Architektur- zum Weltkulturerbe unterstützt werden kann. Die Mie- führungen an. Seither auch in der Karl-Marx-Allee, deren ter*innen jedenfalls würden den Weltkulturerbe-Antrag DER PROTEST DER ANWOHNER*INNEN GEGEN DEN VERKAUF IHRER WOHNUNGEN AN DIE DEUTSCHE WOHNEN AG (2018/19) FÜHRTE ZUR RE-KOMMUNALISIERUNG DER BESTÄNDE. Entstehung und Besonderheiten er Gästen aus dem In- fast ausnahmslos gutheißen, da dieser Aufmerksamkeit und Ausland wie auch Alt- und Neu-Berliner*innen lei- garantiere und damit weitere Sicherheit. denschaftlich nahebringt. Die Gebäude sind eine impo- Tatsächlich amtlich zuständig für den Denkmalschutz sante Kulisse, wichtig sei es zu erklären, dass dies das in der Karl-Marx-Allee ist Till Peter Otto, Untere Denk- Ziel der damaligen Entscheider war. Walter Ulbricht malschutz-Behörde in Friedrichshain-Kreuzberg. Themen wollte Repräsentation, geschlossene Fronten, wenig für die Denkmalpflege gibt es zahlreiche in der KMA 1. Durchlässigkeit zum Hinterland. Damit hatte besonders Angefangen von den Penthäusern, die noch von seiner der junge Hartmann zu kämpfen, dessen Entwurf auf Amtsvorgängerin genehmigt wurden. Wobei er dieses Anbindungen und Querbeziehungen zu den umliegenden Thema für abgeschlossen glaubt, da die letzten Gerichts- Quartieren setzte. Die Politik zielte mehr auf die stilisti- entscheide ein sehr eindeutiges Nein ergaben. Diese sche Aufladung der sogenannten Paläste für die Arbei- Urteile haben auch die behördliche Denkmalpflege darin ter*innen, als auf architektonisch ausgereifte Lösungen, gestärkt, frühere Sichtweisen korrigieren zu können. womit die eigentlich der Moderne zugewandten Planer Ein weiteres Thema sind die rekonstruierten Stra- innig haderten. Darüber gäbe es Anekdoten zu berichten, ßenleuchten, die nach ihrem Schöpfer getauften Paulick- so sagt Krüger. Henselmann habe ein durchaus ambiva- Kandelaber. Der Baupfusch der 90er Jahre räche sich, da lentes Verhältnis zur Architektursprache der Allee die Keramik-Ornamente nur mit Bauschaum an den Mas- gehabt. In etwa soll er geäußert haben «wenn sie diese ten der Leuchten befestigt wurden. In Folge fehlten die Scheiße wollen, dann baue ich ihnen die» – vielleicht Zierelemente an zahlreichen Exemplaren, fielen entweder mit der Betonung auf «ich», in dem Sinne, die Verant - ab oder der Gier von Souvenir-Jäger*innen zum Opfer.

DIE STALINALLEE, AUS DEM AUTO FOTOGRAFIERT (UM 1960) BERLIN OST WEST: MODERN

WEISSE STADT 5

SIEDLUNG SCHILLERPARK 2 TXL HOHEN- WEDDING SCHÖNHAUSEN

4 WOHNSTADT CARL LEGIEN

GROSSSIEDLUNG SIEMENSSTADT 6 INTERBAU 1957 KMA1|2 OLYMPIASTADION TIERGARTEN MITTE 2 1 FRIEDRICHSHAIN CHARLOTTENBURG CORBUSIERHAUS HANSAVIERTEL

KREUZBERG

WILMERSDORF

KARLSHORST

GRUNEWALD TEMPEL HOFER FELD

NEUKÖLLN

STEGLITZ TREPTOW

3 HUFEISENSIEDLUNG

WALDSIEDLUNG ONKEL TOMS HÜTTE MÖGLICHE ARRONDIERUNG

ZEHLENDORF

UNESCO WELTERBE SIEDLUNGEN SIEDLUNGEN DER MODERNE

UNESCO WELTERBE NOMINIERUNG 1 GARTENSTADT FALKENBERG BERLIN OST WEST: MODERN

KÖPENICK INTERBA 18 KONGRESSHALLE /HUGHSTUBBINS(CAMBRIDGE,MA,USA) bungsunterlagen fürdiesenbedeutendenWettbewerb der InterbauwurdenimBerlin-PavillondieAusschrei schließlich wettbewerb mitderBauausstellungzukoppeln,was deutsche FragendenVorschlag ein,einenHauptstadt Berliner SenatindenBundestagsausschussfürGesamt len Bauausstellung Aufbau alseinewestlicheHauptstadtinderInternationa verbunden: ‹Berlin,einVorposten Europas,zeigtseinen bau wurdedieAusstellungauchmitderHauptstadtfrage treffen. «BereitsineinemdererstenExposészurInter Bauausstellung Constructa( geplante «großedeutschenBauausstellung»solltedie chen Aufmerksamkeitzurücken.»Diezuerstfür großen AusstellungsereignisindasZentrumderöffentli West-Berliner SenatdieIdee,«West-Berlin miteinem Marginalisierung derStadt.»Seit fürchtete diewirtschaftliche,politischeundkulturelle West-Berlin nachWestdeutschland ab.DerSenatbe cheren politischenLagewandertenvieleBetriebevon märkten imHinterlandabgeschnitten.Wegen derunsi gelangt. DieStadtwarvonseinenZulieferer- undAbsatz seine InsellageimStaatsgebietder Hauptstadtfunktionen anBonnverlorenundwardurch Situation insStockengeraten.West-Berlin hatteseine Berlin derWiederaufbaudurchdieschwierigepolitische der GelderausdemMarshallplanvoranging,warinWest- rend inWestdeutschland derAufbauStädtemitHilfe das dringendsteProblemeinerjedenKommune.«Wäh Kriegszerstörungen wardieBehebungderWohnungsnot eine AntwortaufverschiedeneProbleme.Nachden Die InternationaleBauausstellung(Interbau) im gegend anspruchsvoller Leute»,wurde durch alliierteLuftangriffe Das zwischen RUINENGRUNDSTÜCKEN ( LUFTBILD DESHANSAVIERTELS MITBERÄUMTEN Januar, MärzundNovember 1874 1957 und auchgeschah.WährendderLaufzeit 1895 1953 1955 errichteteHansaviertel, eine«Wohn 1943 )

›. MehrfachbrachtederWest- nahezuvollständig zerstört. 1951 inHannover)nochüber DDR 1951

insHintertreffen verfolgteder — 1957 -

UNITÉD'HABITATION TYPBERLIN/LECORBUSIER(PARIS, F) dort sog. KleineHansaviertel, Teil desneuenHansaviertels werden. Jedochwurde Ursprünglich sollteauchderBereich westlich undnördlich derStadtbahn,das 1. 1955 DIPL-ING. WILHELMSCHLIESSER( PREIS IMWETTBEWERB:PROF. WILLY KREUERUNDPROF. HERHARDJOBST war nur dieHansa-Grundschulegebaut. ------U

und eineAusstellungaufdemU-BahnhofHansaplatz.Vor 2007 tiven desBürgervereinsHansaviertelszudenJubiläen noch immer. städtebauliche FörderkulissefürdasGebietfehlenaber maßnahmen beauftragt–einestabilePlattformund Landesdenkmalamt eineVielzahl vonStudienundEinzel gerverein Hansaviertel,durchdenBezirkMitteunddas In denletztenJahrenwurden,auchangestoßenvomBür Aktuelle Probleme lich: www.hansaviertel.berlin) lisch aufgeladen.»(SandraWagner-Conzelmann, ausführ chen Welt undals‹SchaufensterdesWestens› symbo einem ParadebeispielfürdenWiederaufbauderwestli falschen PrunkderStalinallee›.DieInterbauwurdesozu und anständigemWohnbau verstehen,imGegensatzzum Welt. Siesollzeigen,waswiruntermodernemStädtebau her: DieInterbausei‹einklaresBekenntniszurwestlichen nahme zurInterbaueinendeutlichenBezugStalinallee Mahler stellteinseinererstenöffentlichenStellung erklärt worden.(…)DerWest-Berliner BausenatorKarl des NationalenAufbauprogrammszurStaataufgabe stadt desjungenStaatesundderenWiederaufbaualsTeil Ostteil derStadt.In bau wareineStellungnahmezudenBaumaßnahmenim wurde.» publikumswirksam aufdemMessegeländeabgehalten Schwerpunkt derBauwirtschaftimSeptember legten Industrieausstellung,diemitihremthematischen West-Berliner Senat«dieInterbaumiteinergroßange präsentiert.» 1957 und — 201 — — 7 «EineweiterewichtigeIntentionderInter , darunterVeranstaltungen, Publikationen 1954 ÄußerstverdienstvollwarendieInitia ) Darüberhinaussynchronisierteder

DDR BASICS warOst-BerlinzurHaupt

— WALTER-GROPIUS-HAUS (CAMBRIDGE,MA,USA) ,

1957

Bauausstellung –umdenPreis, dassnurdassüdlicheHansaviertel neubebautwurde. die städtebaulicheSituationundschufVoraussetzung zurDurchführung einerinternationalen Die Überarbeitung desstädtebaulichenKonzepts inModeration durch OttoBartningklärteeinerseits LUFTAUFNAHME DESHANSAVIERTELS ( sehr | ------«SCHAUFENSTERDESWESTENS»

programm «AktiveZentren». Hansaviertel). MöglicheLösung:AufnahmeindasSenats Stärkung derfußläufigenVerbindungen zumnördlichen lose, ErweiterungderEinzelhandelsflächennachNorden, Nutzungen erschlossenwerden(InfrastrukturfürObdach Die Stadtbahnbögensolltengeöffnetundfürsinnvolle Ensemble desZentrumsamHansaplatzentgegenstehen. malschutz desalsKinoerrichtetenGebäudesunddem ter hatWünschenachErgänzungsbauten,diedemDenk licherweise auchRe-Kommunalisierung.DasGrips-Thea Hier brauchtesModeration,einPlatzmanagement,mög und wirtschaftlichsinnvolleRevitalisierungsstrategie. gemeinsame Ansprechpartnerfüreinedenkmalgerechte erkennbar. DurchdiePrivatisierungderLädenfehlt Dies isteinekomplexereAufgabealsaufdenerstenBlick 1. RevitalisierungdesLadenzentrums Dennoch bleibenaufderAgenda: künstlerische ProjekteimStadtraumamHansaplatzstatt. demie derKünstesaniertwerden. Friedrich-Gedächtnis-Kirche sowiederVorplatz derAka bibliothek, derGlockenturmunddasDachKaiser- Projekte desStädtebauskonnten entwickelt wurde.ImRahmendesProgrammsNationale platz vor, dasvonBezirkundLandesdenkmalamtweiter Seit Gebiets dargelegtundHandlungsempfehlungengegeben. ten Studienerstellt,dieStärkenundSchwächendes KoSP tel.berlin). bildlich ihregeradeerneuerteWebsite (www.hansavier 2017 /die raumplaner( liegteinBeleuchtungskonzeptfürdenHansa — 1962 DieBürosphase1( )

2018 ) habennachBürgerwerkstät

2016 2019

fandentemporäre – 2019

2016/17 dieHansa ) und ------

18

19 RAYMOND LOPEZ&EUGÉNEBEAUDOIN(PARIS, FRANKREICH) Zuschusses desSenatsandenBezirk. Berlin GmbHoderGewährungeineszweckgebundenen gung derZuständigkeitfürdieGrünpflegeanGrün - stützen auchsozialeKontrolle.MöglicheLösung:Übertra gen sindnichtnurWelterbe-Bedingung, sondernunter gen desBau-undGartendenkmals.GepflegteGrünanla Die GrünpflegeentsprichtnichtdenhöherenAnforderun 3. struktur derWachsenden Stadt)indenWeg gestellt. Landesdenkmalamt an eines gemeinsamenAntragesmitdemBezirkund reitet. Sen Ausschreibung (natürlichmitneuzeitlichen Mitte hatdiePlanungsunterlagenfüreinenotwendige ser undErdgeschosszonenimAugehatten.DerBezirk die permanente(gedimmte)BeleuchtungderTreppenhäu ßenraum unddieErschließungswegevorsahenauch verstanden, alssieverschiedeneLeuchtenfürdenStra Platz. DieshabendiePlanerdesHansaviertelssehrgenau ren Pilzleuchtenmarkierterstadtlandschaftlichgeprägter Gebäudekanten markierterunddurchdiefrüherenhöhe eben keineStraßenkreuzung,sonderneindurchdie u.a. zurReduzierungvonAngsträumen.DerHansaplatzist Akzentuierung undMarkierungderStadträumedamit gerischen Überlegungen,sondernvorallemauchzur Die Notwendigkeitergibtsichnichtnurausdenkmalpfle 2. — Kein Barrierefreier Uferzugang Kontrolle) —ÜberformungdesInterbaukonzepts —Fehlende Zu- undÜbergänge — Angstraum (Drogen, schlechteBeleuchtung, Obdachlosigkeit, keine soziale der Wohnqualität durch Stellplätze —MangelndePflegeundAufenthalts-qualität privater Atmosphäre —UngepflegteundungenutzteFreiflächen —Minderung Fehlender durchgängiger Spree-Fuß-und Radweg —ÖffentlicherRaummit MÄNGEL UNDDEFIZITE( pflege imHansaviertel Leuchten Besondere AnforderungenandieGrünflächen Ausstattung desGebietsmitdenbauzeitlichen UVK

hatsichbisherdermöglichenLösung MGHS 2018) SIWANA

(SondervermögenInfra

LED — ’s) vorbe ANSICHTDESFAHRSTUHLTURMS -

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— eine vergleichbareFörderkulissezustellen!( einen neuenWelterbe-Antrag sein,alledreiGebietein führt zuEnttäuschung,OhnmachtundIsolationismus. öffentliche Partnerschaft,aufsichselbstzurückgeworfen, unterhalten werden.BürgerschaftlichesEngagementohne Initiativen vorOrt,wiedemBürgervereinHansaviertel, stabile KommunikationmitdenAnwohner*innenund malschutz gehören.OhneFörderkulissekannauchkeine die unmittelbarindasProgrammstädtebaulicherDenk die indasGebiethineingetragenwerden,mitAufgaben, im HansavierteldurchdringensichsozialeProblemlagen, entwicklung demAntragdesBezirksnichtgefolgt.Gerade werden könnte.LeideristdieSenatsverwaltungfürStadt gramm städtebaulicherDenkmalschutzaufgenommen koordinieren, wennauchdasHansaviertelinPro Die verschiedenenHandlungsfelderließensichambesten funktionelle Durchdringungerforderlichwäre. an jenerStelleweiterzementiertwird,woräumlicheund führen, dassdieTrennungswirkung derStadtbahngerade Das verständlicheAnliegenderAkademiekönntedazu mie inderNähedesHanseatenwegeszukonzentrieren bäude zuerrichten,umalleArchivstandortederAkade werden, jenseitsderStadtbahneingroßvolumiges Vorhaben derAkademieKünsteöffentlicherörtert Hochhausprojekt (vgl.S. schuss der baulichen EigenartliegtvorunddieErörterungimAus Der EntwurfdesGutachtenszurFeststellungderstädte 4. 5 4 3 2 1 ENTWICKLUNGSPOTENZIALE (

der unbebautenGrundstücke. ordnetem ZugangzumTiergarten. des Hansaviertels zumTiergarten isträumlich nichtgefasst. Nord undzumStraßenraum Hansaplatz. Bachstraße /Lessingstraße: Keine Nutzungderstadtraumbildenden Potenziale Akademie derKü Berlin-Pavillon: Potenzial alssüdlichenZugangzumHansaviertel erschließen. Südlicher Gebietsrand /Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche: DersüdlicheRand Zentrum Hansaplatz:DefiziteinAnbindung/Weiterführung zumHansaviertel und KlärungbaulicherEntwicklungspotenziale Festsetzung einerErhaltungsverordnung EsmussdasunbedingteZielallerBemühungenum BVV nste: UnstrukturierterRaumamBesucherparkplatzmitunge | LUFTGESCHOSSMITV-STIFTEN, OSCARNIEMEYER (RIODEJANEIRO,BRASILIEN) hatbegonnen.Nebendemspektakulären MGHS 2018

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WEBPRÄSENTATION, HANSAVIERTEL BERLIN·INTERBAU einen städtebaulichenÜbergang. den PlatzschonausderEntfernung.DerWechsel derLeuchtensignalisierte den Hansaplatz.DichtgestaffeltePilzleuchtenmitgeringerer Höhedefinierten Im GegensatzzurheutigenLichtsituationakzentuierte dieBeleuchtungfrüher BELEUCHTUNGSKONZEPT AMHANSAPLATZ AB1957/58(ULRIKEBRANDI

1957 2017 )

DAS HANSAVIERTEL: EIN GLÜCKSVERSPRECHEN JÜRGEN TIETZ HOCH HINAUS SPÄTE LIEBE. LE CORBUSIER UND BERLIN POTENZIALE IM POTENZIELLEN WELTERBE HANSAVIERTEL CARSTEN BAUER MARCUS NITSCHKE Mir fällt es schwer zu sagen, wann es begann – seit ich denken kann, verehre ich die Für die Macher der Internationalen Bauausstellung, mit der Berlin (West) zum Jahr 1957 Architektur des Wiederaufbaus. In meiner Heimatstadt Nürnberg repräsentieren die Bau- einen Neuanfang wagte, war es eine Selbstverständlichkeit, Le Corbusier und andere ten Sep Rufs mit ihrer zurückhaltenden Raffinesse und ihrem intelligenten Materialein- Wegbereiter der Moderne einzuladen, mit der «Stadt von morgen» die Antworten auf die satz die Qualitäten dieser Nachkriegsmoderne ganz wunderbar. – Als ich im Som- Fragen der Zeit im internationalen Fundus der – westlichen – Architekturpositionen zu mer 1998 meine Zulassung für das Studium an der damaligen Hochschule der Künste suchen. – Le Corbusier war dafür in mehrfacher Hinsicht prädestiniert. Als inter- (inzwischen UdK), erhielt, war es völlig klar: in Berlin gibt es nur ein einziges Quartier, national erfahrener Universalist, der schon mit seinem «Modulor» ein allgemein gültiges in dem ich leben kann und möchte. Das Hansaviertel der Interbau 1957. – Die Bau- Maßsystem beansprucht hatte, stand er für weltweit anwendbare städtebauliche ausstellung war 1957 ein Glücksversprechen für ein West-Berlin, dem ein markantes Zei- Konzepte und die Idee der «Cité radieuse». – Eine erste, ambitionierte Version der chen für den Neustart fehlte. Das Hansaviertel war und blieb dieses Glücksversprechen. «strahlenden» (vertikalen) Stadt konnte 1948 in Marseille realisiert werden. Auch hier – Es ist wirklich erstaunlich wie viele Menschen dieses Viertel ganz bewusst als bestimmte der Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg den Entwurf. Der französische Heimat wählen, wie viele von ihnen innige Beziehungen zu der Architektur und unseren Staat unterstützte den Bau der «Unité d’Habitation», weil er eine zeitgemäße Antwort enormen Grünflächen aufbauen. – Für mich – wie für viele meiner NachbarInnen – auf die Wohnungsfrage suchte. Das Ergebnis spornte an, die Idee weiter zu verbreiten. war es dann nur logisch, selbst aktiv zu werden und mich im Bürgerverein für unser Vier- Am Ende wurden es in Frankreich vier «Wohneinheiten». – Für eine fünfte bot sich tel, für unsere geliebten Gebäude und unser Gartendenkmal zu engagieren. – jetzt die Möglichkeit in Berlin. Spielfeld des großen Experiments INTERBAU 1957 wurde Ruth Pabst, Gründungsmitglied des Bürgervereins, erkannte schnell meine Begeisterung. das fast vollständig zerstörte Hansaviertel. Wie die anderen Eingeladenen auch, erhielt

Ihr verdanke ich meinen Zugang zu den Touren, die ich seit einigen Jahren für den Verein Le Corbusier den Masterplan mit einem für ihn bestimmten Bauplatz. Ihm wurde auf den DAS HOCHHAUS ATTACKIERT DEN TURM DER KIRCHE VON WILLY KREUER VARIANTEN VON SAUERBRUCHHUTTON FÜR EINE BEBAUUNG HINTER DEM BERLIN-PAVILLON, ACHTGESCHOSSER UND HOCHHAUS anbiete. – Wir sprechen übrigens nicht von «Führungen». Für eine Bauausstellung, ersten Blick klar, dass man hier mit anderen Karten spielte, als er nach der ersten Voran- in der die Architekten der freien Welt parlierten, deren Bauherr die Demokratie war, frage aus Berlin erwartet hatte. Offenbar war den Berliner Verantwortlichen nicht deutlich, passt es nicht, wenn Menschen einem Führer folgen. – Seit Beginn meiner rein was die Standardplanung einer Unité bedeutete und in ihrem Umfeld bedingte. Weder Wer in das Hansaviertel eintauchen will, dem bieten sich ist, bei allen Entwicklungen nicht nur in, sondern auch Zu den Hansaviertel-Streitthemen gehört seit Jahren die ehrenamtlichen Aktivität beschäftige ich mich nun intensiv mit der Vermittlung unserer Ausrichtung noch Kubatur des vorgesehenen Gebäudes entsprachen seinem Konzept. drei gut geeignete Zugänge. Zum Beispiel von der Straße rund um diese Ikone des Berliner Bauens der Nachkriegs - Frage, ob sich das Müll- und Brennnesselmeer hinter dem Architektur. Wichtig ist mir dabei, nicht einfach Daten und Namen wiederzugeben. Le Corbusier intervenierte und es wurde ein besser geeigneter, aber vom Hansaviertel des 17. Juni, wo der kongeniale historische Berlin-Pavil- moderne sehr genau abzuwägen, was geht und was nicht, Pavillon nicht auch als Standort für Neubauten anböte, Ich möchte, dass die BesucherInnen verstehen, warum diese Bauausstellung so relevant deutlich entfernter Bauplatz in der Nähe des Olympiastadions gefunden. – Die Ent- lon von Hermann Fehling und Daniel Gogel steht. Das das zeigt sich bei St. Ansgar (Willy Kreuer). Das Beton- gar für ein Hochhaus. Eine Diskussion, die grundstücks- war und ist. Wie direkt ihr Bezug zu den Aktivitäten an der Stalinallee und deren erfolg- scheidung, am «Heilsberger Dreieck» trotz kleinteiliger Umgebung Bau - recht für ein Hoch- Haus ist ein Kleinod der Berliner Architektur, sozusagen skelett des Glockenturms verzwergt elend vor dem neuen preissteigernd Runde um Runde dreht und gerichtlich reichen propagandistischen Vermarktung war. – Bei meinen Touren versuche ich haus zu schaffen, wurde mit wütenden Bürgerprotesten bezahlt. Dies stellte das Corbu- Zaha Hadid vor Zaha Hadid, nur weit organischer. Aber Wohnturm. Gebauter Respekt, behutsamer Diskurs mit schon einmal verworfen wurde. Für das Gelände gilt den Charakter der einzelnen Häuser und ihrer Entwerfenden herauszuarbeiten. Ich lege sierhaus von Beginn an in ein wenig vorteilhaftes Licht. Das Berliner Sozialgefüge mit dem Achtung, seit einiger Zeit gibt es noch einen weiteren dem Bestand sehen anders aus. senatsseitig, dass Eingriffe an dem «schwierigen Stand- aber auch gerne den Finger in die Wunde bei den Dingen, die nicht so wurden wie Wunsch nach kleineren Wohnungen, die Vorgaben der Bauordnung, aber auch Aspekte Pavillon gleichen Namens, der am Reichstag steht. Das Ehe jetzt beklagt wird, hier würde der denkmalpfle- ort» städtebauliche Spannungen auslösen würden. gedacht. Oder die schlicht falsch gedacht waren. – Mir ist wichtig, dass auf diesen wie das hiesige Klima und die verfügbaren Baustoffe gestalteten die Entwurfsarbeit uner- mag daran liegen, dass der Name des wirklich wahren gerischen Käseglocke der Boden bereitet, die über alles «Die hohen Hürden, die der Denkmalschutz stellt, dürften Touren offene Diskussionen entstehen. Schön ist für mich zu beobachten, dass es oft wartet aufwendig. Wie intensiv Le Corbusier mit seinen Berliner Ansprechpartnern um Berlin-Pavillons der Interbau von 1957 seit Jahren als gestülpt wird – darum geht es nicht. Im Anhang zur Erhal- nur schwer zu bewältigen sein.» Doch auch wenn hier möglich ist, mit meiner eigenen Begeisterung Skeptiker für die Architektur dieses jeden dieser Punkte rang, zeigt der Briefwechsel, der fast vollständig im Archiv der Fon- Burgerfressstation desavouiert wird. Starten kann eine tungssatzung für das Hansaviertel, die das Architektur- kein Hochhaus entstehen soll, gilt, dass das Gelände bitte Neuanfangs zu begeistern. – Die Idee, diese Begeisterung zu transportieren, stand dation Le Corbusier in Paris bewahrt ist. – Der Konflikt gipfelte zum Glück nicht im Hansaviertelrunde auch am S-Bahnhof Bellevue oder in büro Meyer, Grosse, Hebestreit, Sommerer mit Land- aufgeräumt werden darf. Der Berlin-Pavillon ist denkmal- 21 20 Pate bei der Konzeption der 2018 überarbeiteten Homepage des Bürgervereins. Ein Abbruch der Zusammenarbeit. Le Corbusiers bitterer Epilog zur Eröffnung hat in der Archi- der Ladenzeile am Hansaplatz. Dort tauchen wir aus dem schafts.Architektur Birgit Hammer 2018 erstellt haben, gerecht zu sanieren und sollte endlich wieder einer ange- Projekt, das mir sehr am Herzen lag und liegt. – Die Interbau-Expertin Dr. Sandra tekturgeschichtsforschung aber den Ruf eines legendären Zerwürfnisses begründet und U-Bahnhof Hansaplatz auf und wären trotz Mosaikfliesen- sind einige Bereiche im Quartier identifiziert, die ein messenen Nutzung zugeführt werden, anstatt in Dunst Wagner-Conzelmann konnte gewonnen werden, ihr Wissen in die Texte der Webseite wird als Schlüsseltext zur vermeintlich fehlenden Originalität des Corbusierhauses «Typ kunstwerk von Fritz Winter und Pergola am liebsten gleich Ergänzungs-, oder neudeutsch, Verdichtungspotenzial er- des Frittenfetts zu vergammeln. einfließen zu lassen. Für mich war wichtig, dass grade Studierende mit der Homepage Berlin» gesehen. Trotzdem hat es sich inzwischen fest im Kanon der Nachkriegsmoderne wieder abgetaucht. Denn so zart und detailschön das öffnen. So werden Entwicklungspotenziale in der bereits Es sollte nicht schwerfallen, die offensichtlichen Pro- eine fundierte Recherchebasis zu unserem architektonischen Erbe finden (vgl. www.hansa- etabliert. Man könnte dies darauf zurückführen, dass die Grundkonzeption erstaunlich kleinteilige lokale Einkaufszentrum mit seiner abstrakten erwähnten Ladenzone gesehen, aber auch jenseits des bleme des Hansaviertels in Potenziale umzuwandeln. Auf viertel.berlin /). – So gelungen der virtuelle Ort der Homepage auch ist: dem Viertel widerstandsfähig ist, auch wenn sie auf andere Weise umgesetzt wurde, als ihr Schöpfer Komposition auch ist, die Spuren der Vernachlässigung S-Bahn-Viadukts. Tatsächlich scheint dort das bahn - unserem Spaziergang jedenfalls begegnen uns etliche fehlt bisher ein physischer Ort, der die Begeisterung transportiert. Mit NachbarInnen bin es vorgesehen hatte (der mit etwas Abstand auch milder urteilte und sogar spätere Bau- sind schmerzhaft. Und das nicht erst seit gestern. Hier begleitende östliche Grundstück derzeit Favorit für einen Passanten mit Karte und Fotoapparat in der Hand. Und ich nun dabei, einen UnOrt, den alten Späti im Einkaufszentrum (die Problemzone in einem herren auf Berliner Qualitäten verwies). – Heute sind die Bewohnerinnen und besteht schon auf den ersten Blick dringender Handlungs- dringend benötigten Archivneubau der Akademie der dem Zauber des von Alvar Aalto entworfenen Baukörpers, Viertel, das für sich den Rang des Welterbes zurecht beansprucht) in diesen Ort zu «verwan- Bewohner – wie ihre ideellen Nachbarn in den französischen Unités – Teil einer bedarf. Völlig ungeklärt ist etwa die schmuddelige Hinter- Künste zu sein. Deren Archivstandorte zu bündeln er - der charmant dekonstruktiven Ruppigkeit von Sergius deln». – Sein Name wird interbar sein. Hier wird es guten Café geben, wir streben Geschichte, die sie kennen, bewusst pflegen und mit Freude weitergeben. Ihre Erfahrun- hofsituation vom Gripstheater zur Altonaer Straße, die ja scheint so sinnvoll wie notwendig, nachdem dieser Ver- Ruegenbergs Einfamilienhaus oder der filigranen Klarheit einen vernünftigen Mittagstisch und ein Gläschen Wein am Abend an. Lukullische Freuden, gen tauschen sie in einer europaweit organisierten Bewohnervereinigung aus. Es gibt eigentlich eine Vorderseite ist. Wie immer hier eingegrif- such am Pariser Platz ja grandios gescheitert war. Aber von Paul Baumgartens Eternithaus vermag man sich eben - eingebettet in eine kleine Ausstellung, die die Interbau 1957 im Fokus hat. Wir möchten mit eine weitere Vernetzung in der Vereinigung aller Corbusier-Stätten weltweit (leider noch fen wird, es muss behutsam geschehen und ohne Zäune auch auf dem leider verwilderten Grünstreifen gegenüber so wenig zu entziehen, wie den atemberaubenden V-Stüt- dieser interbar NachbarInnen und ArchitekturtouristInnen zusammen bringen und im Durch- ohne die Stadt Berlin, aber immerhin mit dem Förderverein Corbusierhaus Berlin e.V.). auskommen, wie sie sich neben St. Ansgar auf der gegen- dem neuen Hochhaus wird Baupotenzial gesehen. Aber zen von Oscar Niemeyers Riegel sowie der zauberhaften gangsort Einkaufszentrum ein Wohnzimmer des Viertels schaffen. So wollen wir diesem Ort Größte Erfolge der «Association des sites Le Corbusier» waren die Eintragung seines überliegenden Straßenseite zeigen. Dorthin wirft bereits bitte, so möchte man einwenden, nur auf dem Qualitäts- Parklandschaft insgesamt, in die die Häuser eingebettet die von den Planenden intendierten Qualitäten zurückgeben. Und ein wenig von dem Glücks- Lebenswerks in die Weltkulturerbeliste und die Zertifizierung eines «Europäischen Kul- die Zukunft ihren langen Schatten auf das Hansaviertel, niveau und im freien Duktus des Hansaviertels. sind. Gerade für einige der Berliner Neubauprojekte in versprechen weitergeben und einlösen, das wir, die wir hier wohnen und leben, genießen. turwegs» inklusive der Berliner Unité. Für unseren Berliner Weltkulturerbeantrag könnten in Form eines neuen Turms mit Eigentumswohnungen Wie sehr es einer ordnenden oder zumindest einmal oder Marzahn würde man sich mehr von dies gute Vorzeichen sein – und ein international verankerter Erfahrungshintergrund, den gleich hinter dem S-Bahnviadukt. Dreizehn Stockwerke den Müll wegräumenden und das Unkraut rupfenden dieser grünen Hansaviertel-Großzügigkeit wünschen und CARSTEN BAUER ist Diplomdesigner und war Meisterschüler der UdK Berlin. Heute ist er als Ausstellungsgestalter und Kurator, Workplace-Kultivierer und Tourguide tätig. Er ist ein enthusiastischer Verfechter nachkriegsmodernen Designs wir uns zunutze machen sollten. hoch, von Balkonen gesäumt, mit freiem Blick auf Wed- Hand bedarf, wird beim Flanieren entlang des S-Bahn - weniger vordergründig urbane Käfighaltungsverdichtung. und Architektur, leidenschaftlicher Liebhaber von Sichtbetonqualitäten und Eiermann-Jünger. ding, S-Bahn und eben das Hansaviertel. Vermarktet wird bogens deutlich, der parallel zur Klopstockstraße verläuft. Zwei weitere potenzielle Bau flä chen hat Peter Meyer aus MARCUS NITSCHKE ist Vorsitzender des Fördervereins Corbusierhaus Berlin e.V. und Mitglied in den internationalen Ver einigungen der Corbusier-Stätten, Mitarbeit im Steuerungskomitee für den Europäischen Kulturweg Le Corbusier. der Wohnturm nach Entwurf von Tchoban Voss Architek- Ein breiter Streifen, indifferent in seiner Ungepflegtheit, dem Büro MGHS noch ausgemacht. Etwa zu Seiten der 1997 Gründung der Büros D:4 in Berlin und Hamburg, spezialisiert auf Denkmalpflege auf Bauten der Moderne: www.d-4.de ten in dröhnendem Marketing-Denglisch als Oasis. Eine den ich nach Einbruch der Dunkelheit selbst nur ungern evangelischen Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche mit Oase in was? In Berlin? In der Moderne? Ist das Hansa- nutzen würde. Nein, neu bauen muss man hier nicht unbe- ihren schönen Portalen von Gerhard Marcks. Oder, am

SIMULIERTE ANSICHT EINER INTERBAR, DIE DIE STRUKTUREN VON HANSRUDOLF PLARRE UND ERNST ZINSSER WESTFASSADE DES CORBUSIERHAUSES MIT BLICK ZUM TEUFELSBERG. HINTER DEN LAMELLEN IM VORDERGRUND viertel etwa eine Wüste, das einer Oase bedürfte? Fragen dingt, obwohl man es an der einen oder anderen Stelle Ende unseres Rundganges, nahe dem S-Bahnhof Belle- INS ZENTRUM NIMMT UND ZU EINEM OFFENEN ORT DER BEGEGNUNG MACHT. SOLLTE URSPRÜNGLICH EINE LADENZEILE EINGERICHTET WERDEN. über Fragen. Mir fällt dazu nur eine Liedzeile der Gallag- durchaus könnte. Den schmuddeligen Rückseitencharak- vue, an der Rückseite des Werner-Düttmann-Baus der her-Brüder ein. «Don‘t look back in anger» Schließlich ter aber gilt es dringend zu beseitigen, auch im Interesse Akademie der Künste, in Verlängerung des Bürotrakts, der stand dort, wo sich nun der Wohnturm als aufdringlicher des übrigen welterberelevanten Gartendenkmals Hansa- sich zum dunklen Grün des Tiergartens wendet. Über Point de vue an die Altonaer Straße stellt, einst das denk- viertel. Am Ende dieses weiten Bogenschlags steht nicht deren Sinn oder Unsinn ließe sich trefflich diskutieren. malwerte Evangelische Konsistorium (1968/71) von Hans- nur der letzte erhaltene Baustein des Hansaviertels aus Gerne im kleinen Café der Akademie, an einem Tisch auf Christian Müller und Georg Heinrichs mit seiner markan- der Gründerzeit. Es schließt sich auch der bereits er - dem Vorplatz, das (mögliche) Welterbe Hansaviertel im ten Aluminiumfassade. Offenbar hat bei der Genehmi- wähnte Berlin-Pavillon an. In die Begeisterung für die Blick und die kieselglühende Sichtbetonwand Düttmanns gung des Turms jemand nicht richtig aufgepasste. Anders Details in Form und Material des Hauses (was für ein über sich, eine wahre «Wonderwall» um die Gallagher- wäre es ja gar nicht zu erklären, dass ein solcher Neubau Beton!), mischt sich das Bedauern über seine profane Brüder noch einmal zu bemühen. tatsächlich so gewollt war. Fällt er doch in seiner Negie- Nutzung an einem Ort, an dem einst Grundsatzdiskussio- rung jedweden avantgardistischen Anspruchs turmhoch nen über Berliner Architektur geführt wurden. All das ist hinter die fünf Punkthäuser der Interbau zurück. Doch nun verweht. Nicht verweht ist das Entsetzen über den maro- JÜRGEN TIETZ arbeitet in Berlin als Publizist und Moderator zu den Themen Architektur und Denkmalpflege. Er ist Autor zahlreicher Bücher, zuletzt steht er halt da. Mitten in der prospektiven Pufferzone des den baulichen Zustand des Hauses, das dringend einer «Monument Europa. Wie Baukultur europäische Identität stiftet» (2017) und möglichen Weltkulturerbes Hansaviertel. Wie wichtig es erneuten Sanierung bedarf. «Drei Monde der Moderne oder wie die Moderne klassisch wurde» (2019). INTERBAU der wesentlichennächstenAufgaben,denensichBürgervereinHansaviertelstelle. schen FotografienundPlanunterlagenbereitstellen.DiesenSchrittzubegleiten,seieine den AntragnunmitGutachtenuntermauern,dieBildstelledesLandesarchivshistori weitergeht. EinedurchdasLandesdenkmalamtzusammengesetztes sei esfraglichgewesen,obeinenzweitenAnlaufgebenwird.Gut,dassnun sowohl fürdieLebensqualitätalsauchdenWeltkulturerbe-Antrag. Zwischenzeitlich Grünanlagen müsstenangepasst,dasLichtkonzepterneuertwerden.Diesseiessenziell, Problem seiderHansaplatz,verdreckt,dunkel undeinKriminalitätsschwerpunkt.Die und betreibteinefachlichumfangreicheWebsite zumHansaviertel.Eindrängendes Quadratmeter gängig. stabil, überhöhteMietsteigerungenbliebenaus,MietenseiennochfürachtEuropro nicht verdrängtwerden.DieMischungvonEigentümer*innenundMieter*innensei innenbeirat achtedarauf,dasssozialschwächereundalteingesesseneMieter*innen zählten zudenBewohner*innen,aberauchFamilienmitKinderwägen.DerEigentümer* Barrierefreiheit undDenkmalschutz.Viele alteMenschenmitRollstuhlundRollatoren sollen, verbundenmitentsprechendenKosten.ThemaistzudemdieVereinbarkeit von nierung, dieFassadeundnach halle, vieleDetails,dieerhaltenenOriginal-Lampen.ZukünftigstehenanDachsa innen habensiedasHauserstwiederfunktionsfähiggemacht:Fahrstühle,Eingangs Engagement imBürgervereinundEigentümer*innenbeirat. erwuchs ihreMotivationfürdieaktiveGestaltungihresLebensumfeldsundführtezum den Reichen,vielmehrklugen,informierten,künstle Zentrum einerMetropole.ImHansaviertelbegegnetesieinteressantenMenschen,nicht Architektur gewesenundderAusblick,umgebenvoneinemunglaublichenGrün,im sie zurücknachBerlinundinsHansaviertelzog.SelbstverständlichseiderGrunddie Die MedienanwältinwarjuristischeDirektorindes Allee unddieInterbau gen muss:nurdas«DoppelteBerlin»,sprichdergemeinsameAntragfürdieKarl-Marx- sogenannten OutstandingUniversalValue ( Schirmherren desAntragsprojektesist.DasHansaviertelalleinereichenichtausfürden folgte Geisler, derheutefürdieDokumentationsarbeitdesVereins verantwortlichzeichnet.Dem Hansaviertel. Daswarbereits erinnert Gebiets alsWeltkulturerbe breitverankert. kulturelle AngebotvergleichsweisedichtundauchdasEngagementfürdieZukunftdes gleichsam ikonischist.Zusammenmitdem Düttmann-Bau, derstrenggenommennichtTeil derInterbauwar, aberfürdasHansaviertel der AkademieKünstebestehteineKulturinstitutionvonWeltrang im körpert seit16JahrenderBürgervereinHansaviertel.MitWest-Berliner Dependance Moderne vermitteln.DaszivilgesellschaftlicheEngagementfürdenErhaltdesViertels ver dern auchdiekulturellenundzivilgesellschaftlichenInstitutionen,denGeistder Das HansaviertelprägennichtnurdieBau-undGartendenkmaleder ROBERT K.HUBERTRAFANTJEPIEPERUNDMATTHIAS SAUERBRUCH FÜR DASHANSAVIERTEL Der Bürgervereinsetztesichu.a.erfolgreichfürdieRettungderHansabibliothekein 2001 Pieper wohntseit Der zündendeFunkefürden 2011 1957

Antje Pieper seihierNiederganggewesen,gemeinsammitdenanderenHausbewohner* : INTERIEURSIMAALTO-HAUS dieentscheidendeEinschätzungvonVolker Hassemer, derseithereiner , LeiterinderArbeitsgemeinschaftWeltkulturerbe imBürgerverein

1957 2001 würdendemgerecht–«nurdashabeWelterbefähigkeit». imHassenpflug-HausinderBartning-Allee, 60 2006 UNESCO JahrendieFahrstuhltüren,einzelnsaniertwerden — , aufAnregungdesdamaligenVorsitzenden Thilo BLICKAUFDASSCHWEDEN-UNDAALTO-HAUS GRIPS

-Welterbeantrag entstandimHansaviertel,so OUV ), dereinemWeltkulturerbe zugrundelie -Theater undderHansabibliothekistdas WDR rischen Zeitgenoss*innen.Hier undlebtebis

INTERBAU 1957 OUV 1999 1960 -Gremium soll inKölnbevor vollendeten 13 — . Stock. SKULPTURVONHANSUHLMANN( , son

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Sauerbruch (vgl.auchdazuaufS. gisches Programmanbietet.Diesseinochfern,abereswirddarüberdiskutiert,schließt Belebung mitPublikumsverkehr, dadasArchiveindidaktischesund musemspädago straße zuerrichten.DortwürdendieArchiveder im Denkmalbereich–darübersollteöffentlichdebattiertwerden. Information amEingangzumQuartierbetone.ÜberdasmöglicheMaßdesWeiterbauens auch dieChancedarinzusehen,dasseseineBelebungermöglichtundeinenOrtder meinung wohlzunächstalsWiderspruchzumDenkmalauffassen.Aberumgekehrtsei S-Bahnhof Tiergarten. AngesichtsderWeltkulturerbe-Ambition würdediesdieSchul an derStraßedes17.JuniundKreuzungzurStadtbahn(vgl.S. Hochhaus aufdemschmalenGrundstückzwischenBerlin-PavillonundStadtbahn,direkt für denSauerbruchHuttonAuftragzurVoruntersuchung übernommenhat,istein wofür ausseinerSichteinegewisseNachverdichtungangemessenwäre.EinVorschlag, auch inderBerlinerSiemensstadtgibteseinegesonderteAnlaufstelle. Berlin-Pavillon. HiermüssemansichmitderWeißenhofsiedlung inStuttgartvergleichen, matisch alsdieAnlaufstellefürBesucher*innensehen.Bessereignenwürdesichder liche Handerfolgen. aufteilbar undmüsseübergeordnetüberGrundstücksgrenzenhinwegdurchdieöffent denkmal. DiePflegeundEntwicklungseijedochnichtaufdieeinzelnenHauseigentümer auf derWelt nichteinzigartiggenugzusein. Beide Quartierefürsichalleingenommen,liefenGefahrimVergleich mitanderenStätten teilweise zweioderdreiWohnungen zusammengelegtwürden lieren. Viele Wohnungen warensehrknappgeschnitten,sodassheutevonFamilien tel weitestgehenddurchgentrifiziert.ImGebietbeginntsicheineneueGenerationzuetab darauf geachtetwerden,dassdieGebäudenichtverunstaltetwerden.ZudemseidasVier ein weitgeringeresRisiko.AberauchhiermüssebeiderenergetischenSanierungsehr die BautenderinternationalrenommiertenArchitektenimHansaviertelbestehedagegen Für dieKarl-Marx-AlleewärederWeltkulturerbe-Status vielleichtnoch bedeutender. Für Hansaviertel nichtweiterentwickelndarf.GleichesgälteauchfürdieKarl-Marx-Allee. eingeschränkt würde–sprichwennderAntragdamitgleichbedeutendwäre,dasssichdas duktiv wäre,wenndadurchdernotwendigeHandlungsspielrauminStadtentwicklung dass derTitel zuStillstandundderbloßenErhaltungeinesStatusquoführe.Kontrapro ein sinnvollesPrädikatsei.DamitvielenAuflagenverbunden,bestündeauchdieGefahr, befindet SauerbruchdenAntragdurchdiederzeitigenAkteur*innengutvertreten. keine Führungsrollean,steheaberselbstverständlichberatendzurVerfügung. Dabei tigen Weltkulturerbe-Status. DieSektionverfolgedenAntragmitInteresse, strebedarin aktuelle baukulturelleProgrammderAkademie. Sektion Baukunstder Akademie derKünste( 1989 Matthias Sauerbruch Zudem überlegedie Als ArchitektbetontSauerbruchdensehrprivilegiertenStandortderHansaviertels, Im FalleeineserfolgreichenWeltkulturerbe-Antrags, würdesichdie Wesentlich fürdasHansaviertelseienauchdieöffentlichenRäume, Garten Der Antrag,sagtSauerbruch,erschließtsichnurinderantithetischenKonstellation. Als ArchitektstelleersichallerdingsdieFrage,obdasWeltkulturerbe perseimmer Die mitseinerPartnerinLouisaHuttoninLondongründete,vertrittalsDirektorder AdK vertreteihrePositionalsInstitutionzunächstunabhängigvoneinemzukünf 1958 ) —

, derdasinBerlinansässigeArchitekturbüroSauerbruchHutton TEMPORÄRERAUSSTELLUNGSPAVILLON ANDERALTONAER STRASSE AdK , einendrittenStandortjenseitsderStadtbahnanBach

19 ).

AdK

AdK ) dasarchitektonischeErbeund gebündelt.Esentstündeaucheine .

21 ), unmittelbaram

AdK nichtauto

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22

23 CORBUSIERHAUS INBERLIN als Anlagewertbzw. alsgelegentlicheAbsteigeimglobalenJetset Wert. Von den chen Einzelnen.DieWohnungen werdenseitdemfreigehandeltundsteigenbeständigim Gebäudes nichtderWohneigentümergemeinschaft zugutekommen,sondernirgendwel Nutzung desDachesfürAntennenanlagenunddieParkplatzesunterhalb eingestellt. DieAufteilungdurchBendzkohatauchheutenochdieabsurdeFolge,dass Mieten wurdenzurückgezahltunddasVerfahren nachAuswechselnderStaatsanwältin drohte BendzkoeinaussichtsreichesStrafverfahrenwegenBetrugs.Aberdieüberzahlten ner*innen vermietet.Wegen BruchsderSozialbindungenundandererManipulationen An StrohmännerverkaufteWohnungen wurdendannzumdoppeltenPreisandieBewoh und tumswohnungen aufundbotdenMieter*innendieWohnungen zuPreisenzwischen oligarchen WilliBendzkofürknapp benannte HeilsbergerDreieck hauses alseinProjektdessozialenWohnungsbaus geschaffeneundnachdemBaugrund «Das isteinetypischeBerlinerWohnungsbaugeschichte. DiezurErrichtungdesCorbusier herausgebildet? Wie hatsichdiederzeitige Eigentümerstruktur derBerlinerWohnmaschine schaftssinns allerBewohner*innen.» durch Vermittlung desutopischenErbesvonCorbusierunddurchStärkungGemein dortigen Bewohner*innenvereinengeradediesesozialeDimensionstärkenwollen– stark, dasswiralsVerein imBündnismitunserenfranzösischenSchwesternundden Berliner ProjektvonAnfangandiesozialeUtopie.DennochistCorbusiersArchitekturso wurden nureinigeLadengeschäfteundeinPostamtimErdgeschoss.Sofehltedem 5. StraßedasGemeinschaftsgeschossmiteinerLadenstraßezuerrichten.Verwirklicht tet, aufdemDachdengeplantenKindergartenundSporteinrichtungensowieinder Stadt für ursprünglich geplanten gesamt nurca. Wohnungen inBerlin leidernurinder8.Straßeundeinige9.bestehen,ins raum-Wohnungen zuerhöhen,sodassdieUnité-typischendurchgesteckten Drei-Raum- breiterten. DesweiterenbestandaberBerlindarauf,denAnteilkleiner, Ein-undZwei positiv dazuführte,dasssichdieBerlinerWohnungen vongeplanten statt desvonLeCorbusiererdachtenModulor «In BerlinwarLeCorbusiermitderBerlinerBauordnung,dieeineDeckenhöhevon sischen Schwestern, denUnitésd’HabitationinMarseille, Réze, Briey undFirminy? Wodurch unterscheidet sichdasCorbusierhausTyp Berlinvon seinenvierfranzö gelegenes,aufDenkmalprojektespezialisiertesArchitekturbüro tete, underspäterkam,wohntweiterunten.ErfährtjedenTag mitderS-Bahninsein nung aufderSüdseite.DadasHausvon«obennachuntenverkauftwurde»,wieerberich Marcus Nitschkewohntseit wurde Marcus NitschkeistVorsitzender desFördervereinsCorbusierhausBerline.V. DerVerein MARCUS NITSCHKEIMGESPRÄCHMITTHOMASFLIERL MIT BLICKNACHMARSEILLEUNDMOSKAU BERLIN IMGRÜNEN 1.800 2006 1.200

DM gegründetundlangeJahrevomGründungsvorsitzendenHansRothgeleitet. / m 530 Bewohner*innenerbaut,wurdezudemausKostengründendaraufverzich 85 2 an.AnKapitalanlegergingenleerstehendeWohnungen zu

. AlleanderenWohnungen sindeinseitigorientiert.Gegenüberden Wohnungen sindca. — 330 KINDERGARTENAUFDEMDACHDERUNITÉD’HABITATION INMARSEILLE 2012 Wohnungen erhöhtesichsoderenZahlauf AG imCorbusierhaus,ineinerZwei-Raum-Maisonette-Woh wurdeimMärz 26 Mio.

400 DM permanentbewohnt,derRestfungiertwohl verkauft.DerteiltedasGebäudeinEigen 1979 2,26 andenWest-Berliner Immobilien mvorschrieb,konfrontiert–was .» 3,66

auf 530 D:4 2.600 4,06 undzurück. . Alskleine

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schwierigen Zeiten.Was zählt,istdieIdee.» verschiedener Länder:BaukulturalsBrückezwischendenZivilgesellschafteninpolitisch «Ja, ichmussendlichmalhin!Vielleicht imVerbund mitdenCorbusier-Expert*innen so Baugeschichte istjaumstritten,obM.Ginzburg oderLeCorbusieralserste das wiedereröffnet. DieProjektierung hattederEnkel AleksejGinzburginne.Inder Finanzen der Vor kurzem wurde nachSanierungdasWohnhaus desVolkskommissariats für schauen –Stichwort:Authentizität.» Fassadensanierung durchgeführtwird,solltedieDenkmalpflegesehrgenaudrauf Ich regedasunbedingtan.Und:Wenn jetzt–inRegieder der BezirknochdasLandMitgliedInternationalenAssoziationCorbusier-Stätten. UNESCO Desweiteren könnenwirdieErfahrungendererfolgreichenBewerbungvon als Informationsortgenutztwerden.DieEigentümergemeinschaftwäredamitüberfordert. Diese RäumemüsstenalsorekommunalisiertundkönntenmitöffentlicherUnterstützung sen werden–diesesindabernochausderZeitEigentumsteilunginprivaterHand. Foyer weitereRäume,frühereLäden,odersogarderkleineSupermarkterschlos Spannungen auszugleichen.Wenn esumInfo-PunkteimCorbusierhaus geht,könntenim Corbusierhaus inBerlinsindesnur Tourismus fürchten.SohatdieUnitéinMarseille gegenüberstehen, alsdieBewohner*innen,EinschränkungendurchdenKultur- Problem, dassdieunbewohntenCorbusier-Stätten demWelterbe-Gedanken offener Bewohner*innenvereine undderCorbusier-Stätten. EsbestehtauchinFrankreichdas «Wir bringenvorallemdasbestehendeinternationaleNetzwerkderUnitésein, Was kanndasCorbusierhauszumWelterbe-Antrag einbringen? dass esmehrereAkteureimHausgibt.» erbe alsFaktorderWertsteigerung, möchteaberlieberkeineBesucher*innen. Esistgut, oft pragmatischeralswiresFördervereinseinkönnen.Die Abstimmungstermine. ObgleichwirselbstalleMiteigentümer*innensind,istdie lichkeit. MitderWohnungseigentümergemeinschaft ( die Vermittlung desBaudenkmalsandieBewohnerschaftundinteressierteÖffent leider mitwenigerResonanzalsinFrankreich.DerFördervereinkümmertsichauchum niker organisiertdort–ehrenamtlichundmitvielSeeleregelmäßigeVeranstaltungen, Bewohnerschaft einenGemeinschaftsraumfürca. unserer Schwester-Vereine inFrankreichorientieren.MitdemWaschhaus hatdie innen imHausstärken.InbeidenPunktenkönnenwirunsandererfolgreichenArbeit schichtlichen Dimensionen.ZumZweitenmöchtenwirdasMiteinanderallerBewohner* Corbusierhaus alsDenkmalinallseinenarchitektonischen,städtebaulichenundzeitge derverein richtenwirunsereAnstrengungenaufzweiPunkte:Erstensgehtesunsumdas «Der Fördervereinhatknapp innen unddenEigentümer*innen? Was sinddieAufgabendesVereins, wiegestaltetsichdasVerhältnis zuden Mieter* charakteristische Erschließungssystem erfanden. anerkannten17ObjektevonLeCorbusiereinbringen.Leideristbisherweder

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WEG Besucher*innenimJahr, das ) habenwirvonZeitzu 1928 –dieinzwischenzweite WEG

– begrüßtdasWelt 1930 , inMoskau WEG ------

KMA — BLICK AUFDASUNDAUSDEMRESTAURANT MOSKAU(ARCHITEKTEN:JOSEFKAISERMITHORST BAUER schen ModerneimBereichzwischenStrausbergerPlatz noch heutederParadigmenwechselhinzursozialisti störungen gekennzeichnet.Umsoprägnanterlässtsich bis indiespäten (Opern café) warderBereichumdenAlexanderplatznoch Humboldt-Universität unddemPrinzessinnenpalais bau der StalinalleesowieaufdengleichzeitigenWiederauf nalen Traditionen ( heutigen der AkademieKünsteundKongresshalle(des gesamtstädtischer bedeutungsvollerEinrichtungen,wie Wirkung entfalten.DiesewareherdurchdieAnsiedlung lung amRandedesTiergartens keinegesamtstädtische senwohnungsbau. StädtebaulichkonntedieWohnsied Bauausstellung, nichtaberalsMusterseriefürdenMas gen undGebäudetypenwurdeentwickelt–imSinneeiner Rand desTiergartens. EineVielzahl vonGrundrisslösun fältiges EnsemblemodernerArchitekturamnörd lichen der Moderneeingeladen.Soentstandeineinzigartigviel eine großeAnzahlinternationalbekannterArchitekten Konzept deroffenenStadtlandschaftfestgehaltenund Magistrale unddennationalenSchwenkimBaustilam Die Interbau (Interbau) sowie imHinblickaufdieInternationaleBauausstellung Wohnungsbau (Baukonferenzder beschlossenen ÜbergangszurindustriellenBauweiseim Baupolitik dernationalenTraditionen undalsFolgeder nur zuverstehen,wennsieeinerseitsalsKorrekturder allee zwischenStrausbergerPlatzundAlexanderplatzist Die Planungsgeschichtedes2.BauabschnittsderStalin häusern amStrausberger Platzorientierte. Außengangshäusern markierteundzwischendiesenacht14-geschossigePunkthochhäuserstellte,diesichanseinenTor Stalinallee. Henselmannweitete denStadtraum aufdasDoppeltederaltenAlleeauf, indemerdieRändermit8-geschossigen Mit seinemp STÄDTEBAULICHE IDEEFÜRDIEFORTFÜHRUNGDERSTALINALLEE (HERMANNHENSELMANN des ForumsUnterdenLindenmitderStaatsoper, der

Wegen derKonzentrationBaupolitiknatio rovokanten Vorschlag eröffnete derChefarchitekt von Ost-Berlin dieDiskussionüberden2.Bauabschnittder HKW 1957 1957 ) undspäterdesGrips-Theaters,gegeben. inWest-Berlin begriffenwird. 1950 hattealsAntwortaufdieOst- Berliner 1951–1955 er JahrestarkvondenKriegszer

) aufden1.Bauabschnitt 2 DDR imApril BASICS — 1955 ------)

gruppen ( Bahn Wohn — rechte Spalte Viertels bereitspostmodern-historistischeZügeträgt. spätmodern geltenkönnenunddieBebauungdesNikolai- xanderplatz undauchderPalastRepublikschonals sozialistischen Moderne,währenddieBebauungamAle ren beidenochindiesePhasederfürdie Bezugspunkt schließendieKarl-Marx-Alleeabundgehö der BerlinerFernsehturm( Variabilität auf. sind typisiert,weisendabeiaberhoheFlexibilitätund besondere diePavillonsundSonderbautenanderAllee, sozialen InfrastrukturindenWohngebieten, wieauchins Wandel derRaum-undStadtauffassung.DieBauten und südlichderAlleemarkiertdiesengrundlegenden Einblicken undZugängenindievierWohngebiete nördlich vorgelagerten Pavillons–beigleichzeitigtransparenten Geschäftsunterlagerungen) hinzu den übergroßenBlockbebauungen( sche MagistraleinsZentrumfortsetzen.DieAbkehrvon realisieren undgleichzeitigaufneueWeise diesozialisti den BedingungendestypisiertenindustriellenBauens binden: ersollteexemplarischdasneueWohnen unter Wohnkomplex musstezweiFunktionen komplexes» zunehmendmaßgebend für die umfasste größereGebieteauchimHinterland,sowurde allein aufdieAlleealssolchekonzentriert,sondern zwischen StrausbergerPlatzundProskauerStraßenicht und Spreeinsel erkennen.War auchschondieStalinallee hof Jannowitzbrückeuntergeordnet.EsgibtvierWohn gebietsachse mitfußläufigerVerbindung zumS-undU-

Die Gebietsstrukturder KMA | DA 8/1958) A-D MAGISTRALEDEROSTMODERNE 2 . ). DiebeidennördlichenWohngebiete sind Der MagistraleistdieSchillingstraßeals das Konzeptdes«sozialistischenWohn

U.A . )

Das HausdesLehrers( -

1969 vollendete Tatsachen stellen.DiePunkthochhäuserkönnen nichtindieserForm gebautwerden […]» Ostberlin [Gen.Matern]».Walter Ulbricht:«Wir verstehen sehrwohl, was gespieltwerden sollte.ManwilldasPolit-Büro vor «Westberlin nachzuahmen».ImProtokoll derPolitbüro-Sitzung vom 9. Neben derKritik,denBruchmitbereits errichtetenStalinalleeüberzubetonen,handeltesichHenselmanndenVorwurf ein, GENERALPLAN FÜRDIEKMA2VONHERMANNHENSELMANN( ) alsvisuellerundideeller

KMA Wohnscheiben mit . Wohnpaläste mit 2

DDR — miteinander ver zeigt die klassischen

1964 Der neue

) und Abb. ------

grenzt. durch denKomplexausKino,RathausundSchuleabge gleichartige undwiederkehrendeGestaltungsmerkmale die Freiflächengliederung. als auchVersorgungs- undGemeinschaftsbauten,•durch sich wiederholendenGebäudetypen,sowohlWohnbauten und Eigenart,wirddefiniertdurch:«•dieBauweise,• Gebietscharakter, diespezifischestädtebaulicheStruktur ordnung ist«derstädtebaulicheEnsembleschutz».Der Ziel dervomBezirkMitteerlassenenErhaltungsver Denkmalschutz, Bebauungspläne Erhaltungsverordnung, städtebaulicher Lichtenberger Straßefinden Mollstraße («grünesUngeheuer»)undandersüdlichen bauungen gekennzeichnet,diesichauchimNordenander hochhäuser undüberlangegeschlosseneStraßenrandbe getrennt unddasWohngebiet imSüdendurchvierWohn Schillingstraße durchdieüberbreiteHolzmarktstraße können), wurdeaufgegeben.SosinddieS-Bahnvonder für dieStadtgestaltungindiesemBereichhättebringen an derSpreebedeutet,aberdenGewinndesSpreeufers den (wasVerlust desdenkmalgeschütztenBahnhofs Stadtbahn mitdemBahnhofJannowitzbrückenachNor diesem Bereichverlorenging.AuchdieVerlegung der an derAllee(einPrinzip,dass realisiert wurden,sodassdieSymmetriederBebauung zum Alexhinkeinedrei,sondernnurzweiWohnscheiben Gesundheit führtedazu,dassaufderNordseiteAllee Er halt desheutedenkmalgeschütztenHausesder bzw. abzureißen.DieGeschichteholtedieUtopieein.Der substanz geltend:eserschienalszuteuer, sieumzubauen unterirdische InfrastrukturunddienochvorhandeneBau

— DA 8/1958

Im ZugederRealisierungmachtesichdie

September 1958istzulesen:«EsdasHansaviertel in )

Abb. rechteSpalte KMA

Das Ortsbildwirddurch 1und2verbindet)in

.

------

24

25 zwischen demKinoundS-BahnhofimSüdenwar dasGebietklarer gegliedert. begann achtungsvoll erst imAbstand.MitderAnlageSchillingstraße alsQuerachse Platz bliebendominant,derstädtebaulicheRhythmus von Wohnscheiben undPavillons Die KritikanHenselmannsEntwurfwurde berücksichtig:dieTorhäuser amStrausberger GENERALPLAN FÜRDIEKMA2VONDUTSCHKE,COLLEINUNDKAISER( TREPPE INDERKONGRESSHALLEAMALEXANDERPLATZ (ARCHITEKT: HERMANNHENSELMANN)UNDKINOINTERNATIONAL |INNEN-UNDAUSSENANSICHT Bürger*innen zumanagen. anderen Bezirks-undSenatsverwaltungensowieden men, umdaspotenzielleWelterbe imVerbund mitden Mitte beispielhaftalleInstrumenteindieHandgenom Denkmalschutz undBebauungsplänenhatderBezirk nation vonErhaltungsverordnung,städtebaulichem in derBerolinastraßezunennen dichtungen inderSchillingstraße,Ifflandstraßeund erläutert wird,sindhierdieregelkonformenNachver sechs neuenPavillonsinderwestlichen die Zielekonkretisieren.WährenddasThemader Bezirk fürdasgesamteGebietBebauungspläneerstellt, bestimmte Nachverdichtungenmöglich.Hierzuhatder die RegelnderErhaltungsverordnungbefolgt,sind die behutsameWeiterentwicklung desGebiets.Werden naturgemäß konservativausgerichtetist,istsieoffenfür ros finanziert. sowie dieunterstützendeTätigkeitdesKoordinationsbü das Werkstatt-Verfahren fürdiesechsneuenPavillons Sanierung derStrukturfassadendesKinosInternational, rung derbeidenKinderplanschen,diedenkmalgerechte grierten Stadtentwicklungskonzepts cher Denkmalschutzwurdenz.B.dieErarbeitungdesInte ( flächen, SchmuckflächenundWegeverbindungen.» onsbauten, •durchdieFreiraumelementemitFunktions • durchdiePavillonbauten(Typenprojekte) undFunkti nungen, demwiederkehrendenMaterialbild(Keramik), tenraster /Fugenbild),wiederkehrendenFassadenöff mit ihrenwiederkehrendenFassadengliederungen(Plat geprägt: •durchdieGebäudetypeninPlattenbauweise E rh VO 2000 )

Obgleich dieErhaltungsverordnung

Aus demProgrammStädtebauli

( TF )

.

— ( ISEK

Mit derKombi KMA ), die Sanie auf DA 1/1959) S. 26 ------

Bewegung derMenschenselbst. ist kein irregulärer, kein Landschaftsraum, sondernurban,rektangulär, begrünt–erentstehtdurch die scheiben undPavillons entstehenstetsneueÜberschneidungen undPerspektiven. DerfließendeRaum Alleen, vor übergroßen Wohnblöcken bewegen sichdieIndividuen–durch dieEntkopplung von Wohn Wie kaumeineandere Darstellung verhieß dieseZeichnungdenkulturellen Aufbruch.Nichtinendlosen INDIVIDUEN IMRAUM:TRANSPARENZ UNDSICHÄNDERNDEPERSPEKTIVEN AUSZÜGE AUSDERERHALTUNGSVERORDNUNG (MGHS2000) DESKINOS(ARCHITEKTEN:JOSEFKAISERMITHEINZAUST)

-

SECHS NEUE PAVILLONS DER NACHBARSCHAFTSRAT THOMAS FLIERL DIE GESCHICHTE EINER EMANZIPATION KATHRIN GERLOF

Zwischen Alexanderplatz und Schillingstraße sollen an Seit Oktober 2017 fand ein Werkstatt-Verfahren statt, das straße in Kreuzberg von immensen Mietsteigerungen Kathrin Gerlof ist freie Journalistin und Autorin. Der Arti- Man kann heute sagen: Das ist gelungen. Und: Es war und Werkstattverfahren Haus der Statistik zeigt), Verwal- der Karl-Marx-Allee sechs neue Pavillons entstehen. sich der Präzisierung der städtebaulichen Grundfiguren bedrohten, landesfinanzierten Kultureinrichtungen Werk- kel gibt die persönliche Meinung der Autorin wieder. ist ein extrem mühsamer Weg. Schon die Loslösung vom tungswege und -entscheidungen sind oft so undurchsich- Darauf haben sich das Land Berlin und der Bezirk Mitte und der Anforderungen an die Architektur der neuen Pavil- bundarchiv/Museum der Dinge und Neue Gesellschaft Eine Darstellung des Beteiligungskonzepts für das Städte- KoSP – ein notwendiger Schritt, um wirkliche Interes- tig, dass sich Resignation breitmacht, und manchmal ist verständigt. Damit ist zugleich eine fast 25jährige Ausein - lons widmete. Die städtebauliche Eigenart der Karl-Marx- für Bildende Kunst durch Neubau eine dauerhafte Exis- baufördergebiet KMA II des Bezirks Mitte können Sie ab - sensvertretung sein und auf Augenhöhe streiten und ver- schwer zu durchschauen, was Schaufensterpolitik und andersetzung beendet, wie mit diesem Teil der Allee Allee zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz ist tenz zu ermöglichen! Beide Einrichtungen könnten zudem rufen unter: [https://bit.ly/3eLtPk3] handeln zu können – hin zu einem eigenständigen, aber was ein ernsthaftes Kooperationsangebot der Politik an umzugehen sei. Das Planwerk Innenstadt (1996) hatte dadurch charakterisiert, dass 1. die Pavillons jeweils um ein überregionales Publikum anziehen und Beiträge zur dann eben auch sehr auf sich selbst gestellten, Verein war die Bürgerengagierten ist. den Rückbau des orthogonalen Stadtgrundrisses der die Wohnscheiben «umgreifen» 2. die beiden ersten Auseinandersetzung mit dem Ort bieten. eine extrem anstrengende Angelegenheit. Allein die Dis- Dann kam Corona und die Arbeit des Vereins geriet Nachkriegsmoderne beabsichtigt und wollte in der Allee Wohnscheiben (nördlich und südlich) an den Torhäusern Die Heinrich-Böll-Stiftung wird ihr Projekthaus Garage DIE GESCHICHTE EINER EMANZIPATION kussion über eine Satzung, die zugleich inhaltliche Arbeits- ins Stocken. Nach langer Pause und ziemlicher Funkstille noch vor die Wohnscheiben neue Gebäude setzen, woge- am Strausberger Platz niedriger gehalten sind und die global im Kubus westlich des Kinos etablieren. Der Nachbarschaftsrat KMA II entstand, weil es das För- grundlage als auch papiergewordene Festlegung einer trafen sich die Leute am 30. Juni zum ersten Mal wieder. gen der Bezirk stets protestiert hatte. Der endlich 2011 Pavillons erst westlich davon mit zwei L-förmigen Pavil- Den Pavillon am Haus des Lehrers hat, noch mit derprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz gibt. Stadt- praktikablen, transparenten und möglichst einladenden Es war ein bisschen, als wäre man vom Krankenlager auf- zwischen Senat und Bezirk vereinbarte Konsensplan wies lons beginnen. Außerdem wird 3., das «Umgreifen» an den skeptischem Blick, die WBM selbst im Visier. SenStadt planungsamt und Koordinationsbüro hatten wegen der Organisation sein sollte, hat die überschaubar große, aber gestanden und stelle glücklich fest, dass alle noch da zunächst zwischen den Wohnscheiben quadratische Bau- Sonderbauten, dem Kino International und dem Restaurant überlegt, den Pavillon am Haus der Statistik als Debatten- damit verbundenen, umfangreichen Baumaßnahmen ein auch nicht kleine Gruppe Nerven gekostet. Es hätte pas- sind. Fast alle. Und es wurde deutlich, dass sich die The- felder aus. Mit dem Senatsbeschluss aus dem Jahre Moskau, jeweils durch einen Würfelbau realisiert. ort für stadtweite Projekte zu etablieren und der Bezirk Interesse daran, die Mitwirkung der Anwohner*innen zu sieren können, dass alles auseinanderfliegt – zu heterogen men Grün, Quartiersentwicklung, Bauen, Verdichtung und 2012, die Ensembles der KMA 1 und 2 sowie der Interbau Da die Pavillons auf öffentlichen Grundstücken ent- Mitte möchte im nördlichen T-Pavillon ein Familienzen- bündeln und somit einen vernetzten und strukturiert schienen oft die Interessen, zu schwierig war es für viele, Bürgerbeteiligung an der Spitze der Dringlichkeiten gehal- 1957 gemeinsam für die deutsche Tentativliste des stehen, die der WBM, dem Land Berlin und einer Genos- trum errichten. Dort wäre auch der richtige Ort für die arbeitenden Partner zu haben. Der Gründung «von oben» Beruf, Familie und recht aufwendiges ehrenamtliches ten haben. Vor allem die Beteiligung im Sinne auch eines UNESCO-Weltkultur-Erbes zu nominieren, entstand der senschaft gehören, ist die öffentliche Hand in der günsti- Selbstorganisation der Nachbarschaft! folgte ein turbulenter Emanzipationsprozess, in dessen Engagement zu vereinbaren, zu unterschiedlich oft die Mitsprachrechts – und zwar nicht erst, wenn die Bäume Bedarf, die möglichen neue Bauten in der Karl-Marx-Allee gen Situation, zunächst vor allem öffentliche Belange zu Natürlich müssen alle Pavillons auch Cafés/Bars ent- Ergebnis aus dem Rat ein Verein wurde, der den Verant- Meinungen zu bestimmten Themen. gefällt, die Entscheidungen getroffen, die Baupläne fix planungsgeschichtlich genauer zu verstehen und denk- berücksichtigen. Die sechs neuen Pavillons sollen nicht- halten. Die fehlende Gastronomie muss allerdings endlich wortlichen auf die Finger schaut, sich damit oft unbeliebt Es ist trotzdem gelungen und der Verein ist ins sind – scheint die größte Hürde und zugleich die loh- malrechtlich abzusichern. Nach einem ersten Workshop kommerziellen Nutzungen im Bereich von Kultur, Kunst und im Restaurant Moskau angeboten werden! Dessen Fehl- macht und versucht, die sehr heterogenen Interessen ver- Ar beiten gekommen. Aus mancher Not entstand eine nendste Aufgabe. Daran wird sich letztlich auch zeigen, 2014 hat sich der Bezirk für eine Ergänzung der Wohn- Bildung gewidmet werden. Dass dies nicht nur Wunsch- nutzung als exklusive Event-Location statt als öffentliche schiedener Gruppen zu vertreten. Tugend. Wenn die Interessen so verschieden sind, bün- ob der Nachbarschaftsrat nur willkommenes Feigenblatt scheiben mit einer neuen, am Bestand orientierten Serie träume sind, hat SenKult bewiesen, indem für die beiden Gast- und Veranstaltungsstätte kann durch die neuen Es war vernünftig gedacht und es gab ein ehrliches delt man sie am besten in Arbeitsgruppen. Hier werden für Politik und Verwaltung oder ernstzunehmender Partner von Pavillonbauten entschieden, die mit einer neuen, zeit- südlichen T-förmigen Pavillons eine Investition im nächs- Pavillons nicht kompensiert werden. Interesse seitens der politischen- und Planungsämter die einen zu Spezialist*innen für ambulante medizinische ist. Die Skepsis, das gehört zur Wahrheit, ist groß. Zu gemäßen Architektur als eigene Gestaltfamilie auftritt. ten Haushalt gesichert wurden, um den in der Oranien- sowie des Koordinationsbüros (KoSP GmbH), eine Interes- Versorgung oder das leidige Thema «Haus der Gesund- viele Anfragen, Bitten, Vorschläge sind bereits in den teil- senvertretung der Bürgerinnen und Bürger im 2. Bauab- heit», dort erarbeiten sich andere eine Expertise für weise schwer durchschaubaren Strukturen der Verwal- schnitt der Karl-Marx-Allee und in den angrenzenden Stadtgrün, wissen genau, wann wo welcher Baum gefällt tung und politischen Entscheidungsfindung versandet. Quartieren zu haben. Dahinter steckte aber auch – das ist wurde, welche Pläne es bei den Nachverdichtungen für Ehrenamtliches Engagement hat zwar oft einen langen nicht despektierlich – ein Kalkül. Denn einfacher ist, mit den Erhalt von Stadtgrün gibt. Atem, aber müde werden kann es auch, wenn am Ende einer Interessenvertretung zu verhandeln, anstatt sich mit Überhaupt Grün. Das Thema ist mehr und mehr zum immer nur freundliche Unverbindlichkeit folgt. vielen einzelnen Bürgerinitiativen rumschlagen zu müssen. Dreh- und Angelpunkt vieler Initiativen des NBR geworden. Am Anfang traf man sich im «Babette», das KoSP Es regt die Menschen im Quartier auf und die vielen ver- DAS QUARTIER UND SEINE MENSCHEN übernahm die Organisation, leitete die Sitzungen, unter- geblichen Kämpfe und Bemühungen um, zum Beispiel den KMA 2 ist Teil des großen Bezirks Berlin-Mitte, der zu den breitete Vorschläge, lenkte die Aufmerksamkeiten und Erhalt alter Bäume, insektenfreundliches Grün, Neupflan- sozial benachteiligten Bezirken der Hauptstadt gehört, ein 27 fing mögliche Ausreißer bei den Themen ein. Es machte zungen und Pflege, sind schon legendär. In den Räumlich- junger und sehr diverser Bezirk ist (fast 52 Prozent der das gut und moderierend, auch wenn sich eine beider- keiten des Vereins, der im alten Ambulatorium Schillings- Menschen verfügen über eine sogenannte Zuwanderungs- seits vorhandene Vorsicht nicht in Abrede stellen ließ. traße vorläufig untergekommen ist, hängt eine Karte, auf erfahrung). Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt 1075 Euro, Das Babette war 2017 noch ein öffentlicher Ort und der – als stellte man eine Schlacht nach, was ja nicht ganz das sind 400 Euro weniger, als zum Beispiel in Pankow. zugleich stand es symbolisch für vieles, was in den Jahr- falsch ist – die gefällten Bäume eingezeichnet sind. Man kann bei der KMA 2 jedoch von einer recht zehnten nach der Wende, auch seitens der Politik, in der Dass der Verein sich nicht nur einen Namen gemacht homogenen, gewachsenen, stabilen Nachbarschaft re- KMA 2 schiefgelaufen war. Der Babette-Pavillon gehört hat, sondern auch in der Lage ist, so richtig was auf die den: höhere Einkommen und Renten und wenig Men- einem Mann, der mit diesem öffentlichen Raum machen Beine zu stellen, hat sich 2019 gezeigt, als er gemeinsam schen mit Zuwanderungserfahrungen, aber auch oft höhe- konnte, was er wollte. Und es dann auch tat. Was man mit KoSP das Nachbarschaftsfest in der Schilling straße rer Altersdurchschnitt. Viele wohnen seit den 60er Jahren ihm zwar vorwerfen könnte, aber letztlich hat er nur die organisierte. Allerdings hat genau diese aufwändige hier. Das hat auch mit der Zusammensetzung der Wohn- Chance genutzt, als mit dem Café Moskau und dem Arbeit auch gezeigt, wo die Grenzen für ehrenamtliches eigentümer zu tun – zum großen Teil sind es Kommunale Babette schönes Tafelsilber verscherbelt wurde. Engagement liegen. Einige wenige (am Ende sind es Gesellschaften und Genossenschaften, was die Miet- Spannend und letztlich erfolgsentscheidend war immer wenige) haben sich sozusagen eine unbezahlte struktur prägt. Wer nicht ununterbrochen mit existenziel- schon zu Beginn der Ära Nachbarschaftsrat (NBR) die Vollzeitstelle geteilt. Es war ein tolles Fest. Aber klar war len Sorgen zu kämpfen hat, ist eher in der Lage, sich Frage, ob sich die engagierten Mitglieder vorrangig würden auch: Das schafft der Verein nicht noch einmal. ehrenamtlich, gesellschaftlich zu engagieren. Das zeigt für Partikularinteressen einsetzen (mein Block, meine Bürger*innenbeteiligung scheitert oft daran, dass sich auch an einer Erfolgsgeschichte, wie sie der Nach- Wiese, der Neubau vor meiner Nase, mein Vermieter) oder Verwaltungen und Politik natürlich einen viel längeren barschaftsrat schreibt. ob sie tatsächlich Lust, Ausdauer und erarbeitete Expertise Atem haben. Probleme können ausgesessen, Beteiligun- KATHRIN GERLOF ist freie Journalistin und Autorin. Sie ist Mitglied im Nach- haben würden, das gesamte Quartier im Blick zu behalten gen so aufwändig gestaltet werden, dass berufstätige barschaftsverein KMA 2 und schreibt regelmäßig Kolumnen im KM-Magazin und übergreifende Interessen zu identifizieren. Ehrenamtliche zeitlich überfordert sind (wie sich am für das Fördergebiet KMA 2.

LAGEPLAN DER SECHS NEUEN PAVILLONS IN DER WESTLICHEN KMA 2 (MGHS) — MODELL DES T-PAVILLONS FÜR DAS WERK- BUNDARCHIV/MUSEUM DER DINGE AUF DER SÜDSEITE DER KMA (AFF) — FASSADENANSICHT DES GEPLANTEN GEBÄUDES FÜR DIE HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG (MGHS) MODELLANSICHT EINES DER NICHT REALISIERTEN T-PAVILLONS (MODELL, 1960) EINLADUNG ZUR AKTUELLEN AUSSTELLUNG IM KINO INTERNATIONAL ANDREAS BARZ CHRISTOPH RAUHUT UND SABINE AMBROSIUS IM GESPRÄCH MIT ANDREAS BARZ FORTSETZUNG VON SEITE 7

KEIN WELTERBE Anfang des Jahres fanden erste Gesprächsrunden zum Prozess statt, die dann aber Corona- Freizeit bespielt. Ohne eine finanzielle Beteiligung durch die öffentliche Hand oder einen Spon- bedingt in Verzug gerieten. Jetzt ist alles so vorbereitet, dass im September die nächsten sor geht es aber meistens nicht. Die Einrichtung von mindestens zwei solcher Identifikations- Termine stattfinden können. Wir denken, dass dann selbst bei weiteren Einschränkungen orte im Hansaviertel und an der Karl-Marx-Allee ist mittelfristig absolut erforderlich. Das Lan- im Winter die fortführende Arbeit auf den verschiedenen Ebenen möglich sein wird. desdenkmalamt wird sich dafür einsetzen, solche Orte zu finden und zu etablieren. Derzeit OHNE BÜRGERBETEILIGUNG allerdings bündeln wir die Anstrengungen auf die Vorbereitung des Tentativvorschlags. Der städtebauliche Druck auf die Antragsgebiete und die Förderprogramme für diese sind sehr unterschiedlich. Das Hansaviertel und das Corbusierhaus bilden weit - Herr Dr. Rauhut, der neue Berliner Antrag ist auch deshalb außergewöhnlich, da die Sie ist ungewöhnlich, die Initiative zum Weltkulturerbe der Förderverein Corbusierhaus, von der Hermann-Hensel- innen durch das Land Berlin erworben werden, um den gehend abgeschlossene Stadtquartiere. An den Rändern sollen möglicherweise ent- Antragsinitiative von den Menschen in den Quartieren ausging. Der Bürgerverein Berliner Nachkriegsmoderne, diese Sicht auf Bau und Ge- mann-Stiftung, der Akademie der Künste, vom Haus der internationalen Gästen nicht nur einen Eindruck von der lang der Stadtbahn, aber in Reichweite des Quartiers einige Verdichtungen und Hansaviertel, der Förderverein Corbusierhaus und die Hermann-Henselmann- genbau im Zeitalter des Kalten Krieges und eine 40jährige Kulturen der Welt, vom Studentendorf Schlachtensee und Idee des Wohnens und Lebens zu vermitteln, sondern um Hochpunkte realisiert werden. In der KMA ist die Gemengelage durch die Hochhaus- Stiftung haben diesen Antrag gemeinsam initiiert. Wie kommt es, dass noch immer Geschichte der Konfrontation zwischen dem kapitalisti- vielen anderen aus der ganzen Stadt getragen und es Beeinträchtigungen im Alltag der Bewohner*innen zu ver- pläne am Alexanderplatz und die Nachverdichtungsabsichten in Friedrichshain eine Partizipation der Antrags- und Bürgerinitiativen allenfalls in den Teilgebieten, schen Westen und dem sozialistischen Osten. Diese Kon- arbeitet bis heute an der Vermittlung des Berliner Moder- meiden. Die Musterwohnung im Berliner Corbusierhaus, wesentlich komplexer. Gleichzeitig wird in der KMA 2 mehr gefördert und in der nicht aber für das Koordinations- und Antragsverfahren auf Landesebene besteht? frontation teilte nicht nur ein halbes Jahrhundert Europa und neerbes. Zunächst richtete sich 2007 der Fokus auf die vom dortigen Förderverein getragen, ist ein hervorragen- KMA 1 und in den Gebieten der Interbau weniger. Das führt durchaus zu Irritationen. Wäre nicht das LDA stärker mit einer geeinten Bürgerschaft an seiner Seite? Deutschland, sondern in ganz besonderer Weise die Haupt- westliche Stadthälfte und auf die Architektur der interna- des Beispiel, wie auch in den anderen Quartieren ähnliche Wird es mit der Übertragung der Koordination an das LDA auch zu der schon lange RAUHUT: Das Landesdenkmalamt ist mit den unterschiedlichen Vereinen und einer akti- stadt Berlin, die als Viersektorenstadt – ähnlich der österrei- tionalen Bauausstellung von 1957 einschließlich der Zen- Angebote geschaffen werden können. Zudem bieten sich diskutierten bezirksübergreifenden Verwaltungsvereinbarung sowie zu einem ven und involvierten Bürgerschaft im regelmäßigen Austausch. Gleichzeitig wissen wir aber chischen Hauptstadt Wien – gleich nach dem Krieg in vier tren moderner Architektur am Breidscheidplatz und am Räumlichkeiten im Einkaufszentrum des Hansaviertels Senatsbeschluss kommen, damit alle Interessen nach einheitlichen Maßstäben auch, dass ein Austausch wohl koordiniert sein muss, damit alle Beteiligten am Tisch sitzen Teile gegliedert wurde, für die nun die jeweiligen Alliierten Ernst-Reuter-Platz sowie im südwestlichen Schlachtensee. und im Café Sybille als Quartiers- und Gästezentren an. gebündelt und die Gebiete mit ähnlichen Programmen gefördert werden können? und Ergebnisse zustande kommen. Im letzten Jahr hat das Landesdenkmalamt sich dieser die Verantwortung überahmen. Während Wien nach Ab - Doch schon 2008 mit einer ersten von der Schau- Auch der Berlin-Pavillon am S-Bahnhof Tiergarten könnte RAUHUT: Es ist richtig: Der städtebauliche Druck, der in Berlin aktuell herrscht, wirkt Aufgabe angenommen und, wie oben bereits geschildert, unter anderem die Koordinierung schluss des Österreichischen Staatsvertrages 1955 aus dem stelle Nachkriegsmoderne organisierten Tagung zur Ener- zu seiner alten Funktion zurückkehren und Berliner Welt- sich sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Gebiete aus und stellt uns vor Heraus- der Kommunikationsstränge beauftragt. Manches ist hier langsamer gegangen als wir uns Viersektorenstatus entlassen wurde und seine Hauptstadt- gie der Nachkriegsmoderne in der Akademie der Künste erbe-Zentrum werden, in dem nicht nur die Berlin-Bran- forderungen. Mir ist es wichtig, dass wir versuchen, voneinander zu lernen und immer das gewünscht haben, auch weil wir eine personelle Vakanz hatten. Wir sind aber immer funktionen eines souveränen und neutralen Österreich wie- richtete sich der Blick auf die Gesamtstadt und darüber denburgischen Welterbe-Stätten präsentiert, sondern wieder abgleichen, wie mit diesem Druck umgegangen wird. Lösungsansätze sollten in noch auf einem sehr guten Weg, denn die entscheidende Phase beginnt erst jetzt. Für das deraufnahm, wurde Berlin zentraler Schauplatz eines Krie- hinaus. In Kooperation mit der Hermann-Henselmann- auch künftige Themen in der Stadt- und Quartiersentwick- einem gemeinsamen Konsens gefunden werden. Auf diesem Weg sind zwei Schritte kommende Verfahren wird weiterhin die enge Zusammenarbeit mit den Bürgerinitiativen ges um Gesellschafts- und Wirtschaftsmodelle. Stiftung und dem Landesdenkmalamt entwickelten der lung ein Forum haben. wichtig: Als Erstes müssen wir uns noch intensiver mit allen Beteiligten austauschen; vor Ort ein wichtiger Bestandteil sein. Auch die Architekturgeschichte der geteilten Stadt Bürgerverein Hansaviertel und der Förderverein Corbu- Die Bürger*innen in den Quartieren interessieren das betrifft inhaltliche Aspekte, städtebaulichen Ziele, gemeinsame Qualitätsmaßstäbe spiegelt diese Konfrontation wider: Entwickelte sich mit sierhaus die Idee weiter, und sie formulierten den ersten sich auch für den Umgang mit den Bau- und Gartendenk- und den Umgang mit den Gebieten. Als Zweites müssen wir darstellen, dass wir in den In der Koalitionsvereinbarung verpflichten sich die drei Regierungsparteien zur dem so genannten Kollektivplan, mit der Wohnzelle Fried- gemeinsamen Antrag zur Aufnahme der Quartiere und malen, für die Erhaltung und Pflege sowie für die soziale drei Teilgebieten mit in einem gemeinsamen, vergleichbaren Maßstab handeln. unbedingten Unterstützung des ersten weltweiten Bürger*innen-Antrags. Nächstes richshain unter der Leitung des Gesamtberliner Baustadt- Einzelbauwerke der Interbau 1957 sowie von KMA 1 und 2 und verkehrliche Infrastruktur in den Quartieren. Droht Bereits jetzt finden bezirksübergreifende Gespräche mit den Stadtplanungsämtern Jahr sind Wahlen in Berlin. Wie weit ist der Antrag? An der wissenschaftlichen rats Hans Scharoun anfänglich noch eine gemeinsame auf die Weltkultur-Erbe-Tentativliste der Bundesrepublik durch den internationalen Fokus die Verdrängung von und den Unteren Denkmalschutzbehörden der beiden Bezirke Mitte und Friedrichshain- Bearbeitung des «Outstandig Universal Value» der Ensembles kann es ja nicht liegen. stadtentwicklungspolitische Idee, so zerschlugen sich Deutschland. Auch wenn der erste Antrag 2014 zunächst lange in den Quartieren lebenden Bevölkerungsgruppen Kreuzberg unter Federführung des Landesdenkmalamtes statt. Unser Ziel ist es, diese Was fehlt aus Ihrer Sicht noch an der Welterbefähigkeit Berlins? diese ersten gemeinsamen Ansätze mit der Abkehr des zurückgestellt wurde, darf dieses Ergebnis unter den vie- und wie haben sich andere Welterbe-Stätten in den letz- Gespräche über eine Verwaltungsvereinbarung zu verstetigen und Handlungsabläufe zu RAUHUT: Jüngst hat der Kulturausschuss der Kultusministerkonferenz die formalen Ostens vom funktionalen Städtebau hin zu den Arbeiter- len, auch Berliner Welterbe-Initiativen, als beachtlich ten Jahren entwickelt? Welche Positionen entwickelt die fixieren. Damit kann eine langfristige Basis für die Entwicklung der drei Teilgebiete als Anforderungen an eine Bewerbung für die Tentativliste bekannt gegeben. Jetzt wissen palästen nach sowjetischem Vorbild. Der Westen baute gewertet werden und ist sicher auch der Beharrlichkeit zu Stadt nach einer möglichen Nominierung, in Fragen der Welterbe geschaffen werden. In diese Vereinbarung werden wir natürlich auch die ent- wir, wie die genauen Antragsunterlagen auszusehen haben und können diese vorberei- mit der Ernst-Reuter-Siedlung an der Sektorengrenze im verdanken, mit der die Bewohner der Quartiere an dieser weiteren Verdichtung und Neubebauung einschließlich sprechenden Senatsebenen einbeziehen und hoffen, damit einen gesamtstädtischen ten. Gemeinsam mit der in der Senatskulturverwaltung angesiedelten Obersten Denk- eine erste bescheidene, noch ganz den seit 2006 entwickelten Idee arbeiten. der Puffer zonen? Wie sehen die Beteiligungsmöglichkei- Konsens auf Basis der bestehenden Koalitionsvereinbarung zu schaffen. malschutzbehörde sind wir nun dabei, die entsprechenden Schritte einzuleiten. Prinzipien des demokratischen Städtebaus der Weimarer Die Quartiersinitiativen und Bürgervereine wollen ten nach der Nominierung auf die Tentativliste aus und Der sogenannte Outstanding Universal Value (OUV) bezeichnet die spezifische Uni- Republik verbundene Antwort auf das Projekt Stalinallee. das Antragsverfahren auch weiterhin inhaltlich mittragen, wie können partizipative Strukturen in den Welterbe- Im Welterbe Le Havre bündelt ein zentrales Kontaktbüro mit Ausstellungsfläche versalität einer Stätte und bezieht sich auf vorgegebene festgelegte Kriterien. Er ist für Der Nationalen Tradition der DDR begegnete der Westen wenn im kommenden Jahr 2021 ein neuer Antrag gestellt Quartieren verstetigt werden? alle touristischen Aktivitäten, für Kreuzfahrtreisende ebenso wie für Moderne - den Antrag in den drei Teilgebieten präzise zu definieren. Dafür können wir auf die wis- 28 29 mit der von Anfang an international ausgerichteten Bau- werden soll. Unser erstes Ziel sollte in der Bestimmung All diese Fragen stehen im Mittelpunkt des partizipa- begeisterte. Das Büro unterhält im Auftrag der Stadt eine Musterwohnung, die die senschaftlichen Erkenntnisse der Tagungen und Workshops der vergangenen Jahre ausstellung von 1957. Dieser Wechsel von Konfrontation des gemeinsamen Weges zur Nominierung bestehen. tiven Engagements der Bürgervereine und Quartiersinitia- Besucherströme bündelt und ein großes Vermittlungspotenzial besitzt. Sind ähnliche zurückgreifen und haben eine exzellente Grundlage. Neu im aktuellen Verfahren ist aber, und Anpassung, von traditionellen Ideen und International Für die Verstetigung unserer Kooperation wären Welterbe- tiven und sind Motivation für dieses Netzwerk, den neu- dezentrale Infopunkte auch in Berlin geplant? Beispielsweise im ehemaligen Berlin- dass alle erkannten universellen Werte auch über eine präzise substanzielle Attribuie- Style, von Kultur- und Staatsbauten sowie Großsiedlun- Koordinatoren*innen oder quartiersbezogene Welt - erlichen Vorstoß zum Welterbe der Berliner Nachkriegs- pavillon, im Café Sibylle oder auch in einem der geplanten neuen Pavillons entlang rung in den Teilgebieten nachgewiesen werden sollen. Daher ist eine weitere zusammen- gen auf beiden Seiten, von Postmoderne, kritischer Re- erbe-Räte für eine aktive Beteiligung der Bürgerschaft moderne zu unterstützen. Unter der Überschrift «Bau - der KMA 2? Und wäre der Ankauf von Musterwohnungen in den Quartieren nicht hängende wissenschaftliche Betrachtung der Gebiete Hansaviertel und Karl-Marx-Allee konstruktion und historisierenden Plattenbauten im Niko- wünschenswert. kulturelles Erbe sichern» will der Berliner Senat bis 2021 auch für Berlin sinnvoll? unerlässlich. Die Bearbeitung ist also nicht abgeschlossen. laiviertel setzt sich bis zum Berlinjubiläum 1987 und dem Zunächst geht es den Initiativen um die konkreten «mit den Bezirken, Eigentümer*innen und lokalen Initiati- AMBROSIUS: Auch wenn ein Ort den Titel Weltkulturerbe von einer internationalen Um aber Ihre Frage zu beantworten: Die Welterbefähigkeit stellen wir nicht in Frage. bald darauffolgenden Ende der DDR fort. Belange für die Bewohner*innen und Eigentümer*innen. ven eine Erhaltungs- und Entwicklungsstrategie» für die Organisation – der UNESCO – verliehen bekommt, lässt sich sein Weltruhm am besten Wir sind uns darüber bewusst, dass wir es mit Architektur von Weltrang zu tun haben. In Aber diese Geschichte soll hier nicht erzählt werden Die Menschen in den Siedlungen interessieren sich für erneute Welterbe-Nominierung erarbeiten und durch eine dort vorstellen und vermitteln, wo er verankert ist. Die Anschauung des Originals – live unserem Bewerbungsverfahren werden wir die Universalität unseres Kulturgutes nach und wird stattdessen Schwerpunkt in der wissenschaftli- die nachhaltigen Werte, die sich aus dem Zuwachs an Projektkoordination befördern. und in Farbe – kann nichts ersetzen. Es ist also wichtig, dass wir ganz lokal unsere den Kriterien der Welterbekonvention darstellen. Ob das Auswahlkomitee dann unserem chen Aufarbeitung zur Spezifizierung des Outstanding universeller Bedeutung schöpfen lassen. Sie interessie- Viel Zeit ist nicht mehr und geschehen ist noch nicht Geschichten erzählen, die dann in die Welt getragen werden. Dazu eignen sich dezentrale Vorschlag folgt, kann ich aufgrund der vielen, weltweit eingereichten Vorschläge zum jet- Universal Value (OUV) sein. ren sich aber auch für ihre Verantwortung, die sich aus allzu viel. Auch der von der Koalition unterstützte Vor- Besucherangebote zumeist ganz hervorragend. Es geht aber nicht nur um weltweite zigen Zeitpunkt nicht einschätzen. Aber es gibt viele Anzeichen, optimistisch zu sein. Ungewöhnlich und beinahe einzigartig ist, dass die dieser nicht unerheblichen Verpflichtung ergeben. Ge- schlag der Bürgervereine, die U-Bahn-Stationen Hansa- Touristinnen und Touristen sowie Architekturspezialistinnen und Spezialisten, sondern Berlin, 15. Juli 2020 Welterbe-Initiative von Menschen begründet wurde, die meinsame Antworten müssen darauf gefunden werden, platz, Weberwiese und Schillingstraße zu Themen-Bahn- eben auch um die Menschen vor Ort. Sie sollen einbezogen werden in die Prozesse und zum Teil selber lange in diesen ikonografischen Siedlungen wie die künftigen Besucherströme organisiert und gesteu- höfen umzugestalten, ist noch in der Warteschleife. in einer Partnerschaft ihre Rolle erhalten. CHRISTOPH RAUHUT Dr. sc., studierte von 2003 bis 2009 Architektur in Aachen und Zürich, von 2009 bis 2015 war er der Nachkriegszeit gelebt und das außergewöhnlichen ert werden. Denkbar sind die Einrichtung von Quartiers- Die jetzige Koalition darf und soll nicht in den Wahl- In den Berliner Siedlungen der Moderne gibt es bereits mehrere Infostationen, die wiss. Mitarbeiter am Institut für Denkmalpflege und Bauforschung der ETH und von 2016 bis 2018 Referent in der Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz bei der Bundesregierung. Seit Oktober 2018 ist er Erbes seit vielen Jahren pflegen und würdigen. Die Idee und Informations büros, die nicht nur das erhöhte Gäste- kampf 2021 entlassen werden, ohne einen gewaltigen sich mit den Besonderheiten und Eigenarten der jeweiligen Siedlung beschäftigen und Landeskonservator in Berlin. zum Weltkulturerbe entstand 2006 in Vorbereitung auf aufkommen befriedigen, sondern auch Anlaufstelle für Schritt in dieser Sache nach vorne gemacht zu haben. Die diese in Kontext zu den anderen Welterbesiedlungen Berlins setzen. Das sind wunder- den 50. Geburtstag der Interbau. Sie wurde vom Netzwerk alle Quartiersbelange sein können und den Bürgerinitiati- Bürgervereine und Quartiersinitiativen stehen als Partner bare Orte, an denen Ausstellungen, Bücher, zumeist auch ein Café und vor allem Gesprä- SABINE AMBROSIUS studierte u.a. Kunstwissenschaft an der TU Berlin. Ab 1994 arbeitete sie als praktische Denkmal- pflegerin in der Unteren Denkmalschutzbehörde Potsdam, wo sie zuletzt die nördliche Posdamer Innenstadt und Teile der Schaustelle Nachkriegsmoderne weiterent wickelt. ven künftig Raum für die eigene ehrenamtliche Tätigkeit zur Verfügung. che angeboten werden. Sie alle sind in unterschiedlicher Trägerschaft und werden häufig des Denkmalbereichs Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft (UNESCO-Welterbe) betreute. Seit März 2020 ist sie Referen- Das Netzwerk wird vom Bürgerverein Hansaviertel, vom bieten. Zudem sollen Musterwohnungen für Besucher* von ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteuren mit großem Engagement und Einsatz von tin für UNESCO-Welterbe im Landesdenkmalamt Berlin.

DAS EIGENE IM ANDEREN ERKENNEN: HIER WIE DORT INTERESSIEREN UND ENGAGIEREN SICH BÜRGER*INNEN FÜR IHRE DENKMAL-ENSEMBLES DER MODERNE. KALTER KRIEG OLIVER SUKROW HHS PROJEKTE | PUBLIKATIONEN EINE WIENER UND ARCHITEKTUR AUSSTELLUNG

Nicht weniger als eine Neuvermessung und die erste ten Heinrichhof (Theophil von Hansen, 1861–1863) an Monika Platzer entfaltet insgesamt ein «Sittenbild der 100 JAHRE GROSS-BERLIN umfassen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund europäischer lichen Verkehrs wie die – kürzere – Tradition der autoge- umfassende Darstellung der Architektur in Österreich der Ringstraße mit dem Amerikanischen Informationszen- Nachkriegsmoderne» das zum Vergleich mit dem geteilten PLANUNGSKULTUR UND STADTENTWICKLUNG Erfahrungen. – In der Publikation werden erstmals im rechten Stadtregion. – Die Siedlungsstrahlen verlo- nach 1945 unter den Bedingungen des globalen Kalten trum vis-a-vis der Wiener Staatsoper in städtebaulich Nachkriegsdeutschland einlädt, zumal die Bundesrepublik, Harald Bodenschatz / Harald Kegler (Hg.) Überblick die großen Pläne für die Metropole Berlins seit ren mit zunehmendem Autoverkehr und dem autogerechten Krieges überhaupt verspricht Direktorin Angelika Fitz im exponierter Lage. Die konfrontative Stellung der politi- wie die Schweiz, für die österreichische Architekturszene Edition Gegenstand und Raum 1910 entfaltet, begleitet von politischen wie fachlichen Stadtumbau nach dem Zweiten Weltkrieg ihre metropolen- Katalogvorwort für die große, sehenswerte Ausstellung schen und wirtschaftlichen Systeme war in Österreich ein wichtiger Bezugspunkt war. Bei allen Parallelen in der Lukas Verlag, Berlin 2020 Positionen und einem Blick nach Paris und Wien. prägende Kraft. Angesichts der aktuellen Verkehrswende «Kalter Krieg und Architektur. Beiträge zur Demokratisie- zwar nicht so markant wie im geteilten Deutschland, aber Nachkriegszeit zwischen Österreich und Deutschland – vier 224 Seiten, Broschur, zahlreiche Abbildungen, 25 Euro eröffnet sich jedoch die Chance, sie wieder zu beleben, zu rung Österreichs nach 1945» im Architekturzentrum gerade auf dem Feld von Kunst und Kultur war ein «be- Besatzungszonen, Vier-Sektoren-Hauptstadt, Demontage, festigen und auszubauen, ihre oft vernachlässigten und Wien, dem österreichischen Architekturmuseum. Kuratiert lebender Wettbewerb» (Wojciech Czaja, Standard, Reparation, Wiederaufbau, Re-Education etc. – zeigt die Mit Beiträgen von Katrin Lompscher, Kathrin Schneider, 100 JAHRE GROSS-BERLIN schlummernden Potenziale zu nutzen: Stärkung von kleinen von Sammlungsleiterin Monika Platzer und unterstützt von 20.10.2019) spürbar; von miefigen und bleiernen 50er AZW-Ausstellung, dass wir jedoch noch nicht bei einer ver- Christoph Bernhardt, Harald Bodenschatz, Thomas Dillin- PERSPEKTIVEN SIEDLUNGSSTERN Zentren, Sanierung und Neubau von Wohnungen, Qualifi- zahlreichen Institutionen und Sponsoren, will die Schau Jahren kann also keine Rede sein, im Gegenteil. gleichenden Betrachtung der beiden Hauptstädte und ihrer ger, Jan Drews, Thomas Flierl, Ephraim Gothe, Corinne 17. HERMANN-HENSELMANN-KOLLOQUIUM zierung der Grünkeile zwischen den Siedlungsstrahlen. Dazu nicht nur dazu einladen, Architektur- als Kulturgeschichte Doch zurück zum Ausstellungsplakat: Mit Rainer und Architekturgeschichten nach 1945 angelangt sind, wie Jaquand, Harald Kegler, Vincent Sebastian Kühnel, Axel Das coronabedingt ausgefallene Kolloquium soll Anfang kommen die alten und neue Bahnhofsviertel. Doch sind zu entdecken, sondern auch dazu, nationale Konstruktio- Haerdtl und den Bauaufgaben Denkmal und Wohn- Monika Platzer in ihrer Einleitung schreibt: «Im Gegensatz Priebs und Markus Tubbesing. 2021 stattfinden. wir auch in der Lage, diese einmalige Chance zu nutzen? nen von Geschichtsschreibungen auf dem Feld der Bau- Geschäftshaus sind wesentliche Leitplanken der Ausstel- zu Berlin wird Wien bis jetzt nicht als Schauplatz einer poli- kunst zu überwinden. Damit reiht sich die Wiener Ausstel- lung umrissen, welche die Ausstellung rahmen: Auf der tisierten Architekturdebatte zur Zeit des Kalten Krieges Vor fast hundert Jahren, mitten in der Krise nach dem Ers- Berlin und sein Umland präsentieren sich heute als Sied- BAUHAUS SHANGHAI STALINALLEE HA-NEU lung in eine ganze Reihe von neueren Untersuchungen zum einen Seite interessiert die (Nachkriegs-)Karriere von wahrgenommen.»Und tatsächlich wären solche verglei- ten Weltkrieg, wurde am 1. Oktober 1920 die Einheitsge- lungsstern. Zugleich ist der Siedlungsstern ein Leitbild für DER LEBENSWEG DES ARCHITEKTEN Kalten Krieg und Architektur ein, sie betritt also weniger wichtigen österreichischen Architekt*innen. Oft zugleich chenden Untersuchungen sicherlich lohnenswert, um auch meinde (Groß-) Berlin geschaffen. Sie sollte die bisherige die wachsenden Metropole im neuen Landesentwick- RICHARD PAULICK methodisch, sondern vielmehr inhaltlich Neuland. Im Zen- Subjekt und Objekt der Geschichtsschreibung werden die Differenzen in den auf die lokalen Gegebenheiten abge- kommunale Zersplitterung und Konkurrenz überwinden. lungsplan für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Thomas Flierl (Hg.) trum steht die Frage, wie die alliierte Besatzungspolitik auf deren Lebenswege im AZW nun kontextualisiert und ein- stimmten Besatzungspolitiken und ihren Architekturen im Die Stadtfläche wuchs dabei um das Dreizehnfache, die Doch das Leitbild hat Tradition: Schon im Wettbewerb Edition Gegenstand und Raum, Neue Folge [1] das österreichische Bauen und Planen einwirkte, aber gefahrene Narrative dekonstruiert. Auf der anderen Seite Dreieck DDR/BRD/Österreich herauszuarbeiten. Bevölkerungszahl verdoppelte sich von 1,9 auf knapp 3,9 Groß-Berlin 1908-1910 wurde es angedacht, in der Landes- Lukas Verlag, Berlin 2020 auch, welche Kontinuitäten zur Zeit von vor 1938 feststell- arbeitet die Ausstellung mit großer Materialfülle – die Als kleiner Wehrmutstropfen muss festgehalten wer- Millionen; Berlin wurde zur drittgrößten Stadt der Welt. planung der Weimarer Republik wurde es verfeinert, im 264 Seiten, Klappenbroschur. durchgängig vierfarbig, bar sind und wie sich die ideologisch «betonharte Politik» jedoch manchmal durch die raumhohe Ausstellungsarchi- den, dass zwar intensiv über die transnationalen Bezüge Unser Bild der Metropole ist seither ausschließlich jenes Generalbebauungsplan von Albert Speer vergröbert und mit zahlr., teils farbige Abbildungen, 30 Euro (Laura Weismüller, Süddeutsche Zeitung, 16.01.2020) tektur etwas überbordend wirkt – heraus, welche der österreichischen Architektur und ihrer Akteur*innen in von Groß-Berlin. – Groß-Berlin war und ist immer von den Planern der DDR für Ost-Berlin und das Umland räumlich manifestierte. Damit folgt die Ausstellung schon Schwerpunkte die Alliierten setzten, wie sie ihre Vorstel- die USA, nach Frankreich, Großbritannien und in die Sow- auch ein Spiegel der Planungskultur, des Ringens um Ord- weiterentwickelt. Doch was verbirgt sich hinter diesem Mit Beiträgen von Andreas Butter, Gabi Dolff-Bonekäm- länger vorliegenden Untersuchungen aus der Zeitge- lungen von Architektur über regionale und lokale Netz- jetunion geforscht wurde, wir jedoch sehr wenig über die nung einer chaotisch wachsenden Großstadt. Dazu gehört Leitbild, was macht den Siedlungsstern aus, woraus per, Simone Hain, Ulrich Hartung, Li Hou, Eduard Kögel, schichtsforschung zur ambivalenten Rolle der Zweiten werke verbreiteten, ja, wie sich in den österreichischen Beziehungen zu den nördlichen und östlichen Nachbarlän- die Suche nach großen Plänen, aber auch der dauernde bestehen die Siedlungsstrahlen? – Als Berlin noch Tanja Scheffler, Oliver Sukrow und Wolfgang Thöner. Republik im Nachkriegseuropa. Nun kann – soviel sei hier Besatzungszonen bis 1955 ein mitunter sehr eigenständi- dern ČSSR, Ungarn und Jugoslawien erfahren. In dieser Streit zwischen den Bezirken und dem Berliner Magistrat, eine kleine Stadt war, zur Mitte des 19. Jahrhunderts, war vorweggenommen – auch in der österreichischen Archi- ger, aber in Abhängigkeit von den Herkunftsländern der Hinsicht sind nach wie vor erhebliche Desiderate zu kon- zwischen Berlin und Brandenburg. Schon der Wettbewerb sie mit anderen Städten und Dörfern durch große Über- Erst mit der Moderne tritt der immanente Widerspruch tekturgeschichtsforschung ein neues Kapitel aufgeschla- Alliierten stehender Architekturdiskurs entfaltete. So statieren, die dringend geschlossen werden müssen. Groß-Berlin (1908-1910) hatte Maßstäbe gesetzt. Die landstraßen verbunden, die an den Stadttoren ihren Aus- von Avantgarde und Tradition zutage. Der Lebensweg des gen werden. Diese Ausstellung richtet sich an Personen, erfahren wir über die Rezeption der englischen Garten- Positiv erwähnenswert ist abschließend noch, dass Schaffung von Groß-Berlin eröffnete nicht nur eine neue gang nahmen. Diese Straßen wurden während des stürmi- Architekten Richard Paulick (1903–1979) folgte einer der die ein solides Vorwissen zur Architekturgeschichte mit- stadtbewegung bzw. der New Towns ebenso etwas wie das AZW intensiv die Chance nutzt, um Archivarbeit und Planungskulisse, sondern auch neue Konflikte. Mit Beginn schen Wachstums von Berlin insbesondere von den 1890er Sinuskurven des 20. Jahrhunderts: zwischen dem Bau- 30 bringen und ist daher weniger als eine Einführung als viel- über die amerikanische Unterstützung für Einfamilien- Selbstreflexion zu verweben: 1993 gegründet und seit 31 der NS-Diktatur wurden die Koordinaten der Planung radi- bis 1910er Jahren zu innerstädtischen Radialstraßen. haus auf dem einen Pol hin zum Bauen in nationalen Tra- mehr als eine Vertiefung zu verstehen. haussiedlungen und den transatlantischen Design-Dialog, 1999 als Sammlung agierend, ist das AZW zwar kein Pro- kal verändert: Die Kommune verlor drastisch an Einfluss, Begleitet und massiv gefördert wurde diese Entwicklung ditionen an der Stalinallee als entgegengesetztem Pol Doch zunächst einmal konfrontiert uns das in den etwas über die französische Vorliebe für Elitenförderung dukt des Kalten Krieges, besitzt aber umfangreiche Be - die Grenzen von Groß-Berlin wurden de facto erheblich durch den Ausbau des schienengebundenen Vorortver- und zurück zur erneuten Hinwendung zur Moderne im vier Primärfarben gehaltene Ausstellungsplakat mit einer und Netzwerkbildung (CIAM), als auch über die sowjeti- stände zu Protagonist*innen und Kontexten der Zeit nach erweitert. Nach dem Zusammenbruch der Diktatur wurde kehrs, dessen Trassen mehr oder minder parallel zu den industriellen Bauwesen der DDR. Diese Schwingung starken Symbolik: Hier sind keine Zwischentöne oder sche Um triebigkeit, die von der Memorial- über die Thea- 1945. In diesem Sinne ist zu begrüßen, dass sich das das stürmische Wachstum der Metropole gedrosselt, Radialstraßen verliefen und dessen Bahnhöfe Ansatz- hatte eine Periodendauer von etwa dreißig Jahren. Übergänge zu erkennen, sondern klar abgegrenzte Felder. ter- und Messe- bis hin zur Industriearchitektur reichte. AZW gemeinsam mit anderen Architektursammlungen im nicht zuletzt durch die Spaltung der Stadt. – Nach punkte für kleine Stadtteilzentren boten. Das Schienennetz – Das Bauhaus-Jubiläum bot den Anlass, erstmals Die Vierteilung, die sich an den alliierten Besatzungs- Im Ausstellungsraum ist eine inhaltliche, weniger deutschsprachigen Raum (TU München, gta Zürich, KIT der Wiedervereinigung stellte sich erneut die Frage nach wurde im Laufe der Jahrzehnte weiter ausgebaut, zu den in Form einer Ausstellung und auf der Grundlage neuerer mächten Österreichs orientiert, zeigt sich jeweils in einem eine chronologische Einteilung vorgenommen worden: Karlsruhe) zu einem Forschungsverbund zusammenge- einer strategischen Planungskultur. Heute steht vor allem großen vorindustriellen Radialstraßen kamen in der zwei- Forschungen die Arbeitsbiographie Paulicks zusammen- knalligen Blau- (vermutlich für Frankreich), Grün- (vermut- Jeder Besatzungsmacht ist eine räumliche Untereinheit schlossen hat. Wie auch in der Ausstellung und im Katalog eine bessere Zusammenarbeit von Berlin und Brandenburg ten Hälfte des 19. Jahrhunderts aber nur noch wenige hängend nachzuzeichnen. Genauer als bisher können nun lich für Großbritannien), Gelb- (USA) und Rotton (Sowjet- zugeordnet. Hier finden wir die Farben vom Plakat wie- bleibt es eine Aufgabe, aus der geografischen und histori- auf der Tagesordnung. Eine kooperative Planungskultur neue Hauptstraßenzüge hinzu. Diese Straßen-Schienen- seine Lebensstationen am und im Umfeld des Bauhaus, union). Auch wenn hier nur die beiden Supermächte der. Das schafft ein durchgehendes und differenziertes, schen Rolle Wiens als Drehscheibe die Verflechtungsge- müsste eine Verständigung von Politik, Verwaltung und Radialstruktur wurde durch Ringe ergänzt: die Ringbahn, seine Emigration nach China 1933 bis 1949 und seine Zeit Sowjet union und USA mit repräsentativen Projekten aus aber dennoch übersichtliches Raumgefühl, das dem ver- schichten der Architektur zwischen Ost- und Westeuropa zivilgesellschaftlichen Initiativen über die Entwicklung den inneren Autobahn(teil)ring, den (bislang wenig beach- in der DDR dargestellt werden. – Der von Thomas der Nachkriegszeit abgebildet sind, so werden in der Aus- tieften Studium der vielen verschiedenen Medien über zu studieren: Mit seiner Ausstellung und der Publikation einer nachhaltigen Großstadtregion, aber auch über eine teten) äußeren Eisenbahnring und den äußeren Autobahn- Flierl herausgegebene Band dokumentiert die Ausstellung stellung selbst und im Katalog alle vier Alliierte gleicher- Architektur zuträglich ist. Spannend ist, dass der appel- haben Monika Platzer und das AZW dafür die besten neue Qualität öffentlicher Steuerung mit angemessenen ring. Dieses besondere Ring-Radial-Gerüst spiegelt beides im Rahmen der Triennale der Moderne 2019 und umfasst maßen gewürdigt. Auf dem Plakat sieht man stellvertre- lative Charakter der Besatzungspolitik durch die Ausstel- Grundlagen geschaffen. Institutionen, rechtlichen und finanziellen Instrumenten wieder: die Tradition des schienengebundenen öffent- ergänzende Essays. tend für das politisch aufgeladene Bauen nach dem Zwei- lungsarchitektur herausgestellt wird: So erinnert die OLIVER SUKROW Dr. Phil, ist Architektur- und Kunsthistoriker am FB Kunst - ten Weltkrieg Roland Rainers Denkmalanlage für so- Gestaltung im Abschnitt zu den sowjetischen Maßnah- geschichte der TU Wien. Ab Oktober 2020 ist er PostDoc im FWF-Projekt «Trans- wjetische Gefallene im niederöster reichischen Holla- men nicht von ungefähr an die mobil-ephemeren Wand- nationaler Schulbau: Österreich, Slowenien, DDR». Zuletzt erschien von ihm: Arbeit. Wohnen. Computer. Zur Utopie in der bildenden Kunst und Architektur brunn (1945) und Oswald Haerdtls nicht ausgeführtes zeitungen und Plakate, die im öffentlichen Raum zu der DDR der 1960er Jahre, Heidelberg 2018; Zwischen Sputnik und Ölkrise. Wiederaufbauprojekt (1951–1953) für den kriegszerstör- sehen waren. Kybernetik in Architektur, Planung und Design, hg. v. Oliver Sukrow, Berlin 2018.

AUSSTELLUNGSPLAKAT | IMPRESSUM — AUSSTELLUNGSPLAKAT «LE CORBUSIER», INSTITUT FRANÇAIS, INNSBRUCK, 7.1.– 4.2.1957, GALERIE WÜRTHLE, WIEN, 26.3.–13.4.1957 — WILHELM SCHÜTTE: CIAM BERGAMO ENTWURF FÜR DEN STEPHANSPLATZ, WIEN 1, 1949 — ROLAND RAINER: HELDENFRIEDHOF DER ROTEN ARMEE, HOLLABRUNN, 1945 — VERTEILUNG DER EINWOHNER*INNEN IN DEN BESATZUNGSZONEN WIENS — KARL FRANZ EDER, FRITZ WEBER, MARGARETHE SCHÜTTE-LIHOTZKY, WILHELM SCHÜTTE: GLOBUS ZEITUNGS-, DRUCK UND VERLAGSANSTALT, HÖCHSTÄDTPLATZ, WIEN 20, GRUNDSTEINLEGUNG 20.3.1954

KALTER KRIEG UND ARCHITEKTUR BEITRÄGE ZUR DEMOKRATISIERUNG ÖSTERREICHS NACH 1945 ARCHITEKTURZENTRUM WIEN 17. OKTOBER 2019 – 24. FEBRUAR 2020

Kuratorin: Monika Platzer — Gestaltung: Michael Hieslmair & Michael Zinganel, Tracing Spaces — Grafik: Christoph Schörk- huber, Manuela Neuner, seite zwei — Anlässlich der Ausstellung ist bei Park Books die gleichnamige Publikation «Kalter Krieg und Architektur. Beiträge zur Demokratisierung Österreichs nach 1945» sowie die englische Ausgabe «Cold War and Architecture. Contributions to Austria’ Democratization after 1945» erschienen.